Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
erfolgsrezepte<br />
meinung<br />
günstige Spritpreise verhelfen dem<br />
diesel zu neuem erfolg. auch die<br />
Billigmarke dacia fuhr mit preiswerten<br />
autos nach vorn. und Bernie<br />
ecclestones erfolgsrezept hieß schon<br />
immer: geld regiert die welt<br />
Volker koerdt,<br />
Chefredakteur<br />
So sparsam können Diesel sein: Der Opel Insignia 1.6 CDTI (re.)<br />
konsumiert 3,1 Liter pro 100 km weniger als der Benziner<br />
Wäscht seine<br />
Hände wie<br />
immer in Unschuld:<br />
Formel-<br />
1-Boss Bernie<br />
Ecclestone<br />
Mit der Idee der<br />
Billigmarke<br />
Dacia war<br />
Renault-Nissan-<br />
Chef Carlos<br />
Ghosn wegweisend<br />
und<br />
erfolgreich<br />
Foto: corbis<br />
fast alle Medien schreiben in diesen Tagen über Elektrofahrzeuge,<br />
Plug-in-Hybride und downgesizte Benzinmotoren.<br />
Der Selbstzünder ist darüber fast in Vergessenheit geraten,<br />
doch in Wirklichkeit ist er der stille Star. Denn der Dieselkraftstoff<br />
ist in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Benzin<br />
deutlich billiger geworden. Der Unterschied an der Zapfsäule<br />
beträgt durchschnittlich sogar bis zu 20 Cent pro Liter zugunsten<br />
des Diesels. Und der Selbstzünder ist immer noch der Marathonläufer<br />
unter den Antriebsaggregaten. Reichweiten über 1000 km<br />
– je nach Fahrzeug kein Problem. Und Drehmoment satt ermöglicht<br />
entspanntes, schaltfaules Fahren. AUTO ZEITUNG hat fünf<br />
Erfolgsmodelle – vom VW Golf bis zur Mercedes S-Klasse – jeweils<br />
in der Diesel- und Benzinversion gegeneinander getestet.<br />
Fazit: Der Diesel lohnt sich mehr denn je (ab Seite 57).<br />
Viel Staub hat das Gerichtsverfahren gegen Formel-1-Boss Bernie<br />
Ecclestone am Münchener Landgericht aufgewirbelt. Mit Recht,<br />
denn Recht wurde ja nicht gesprochen. Der Prozess erinnerte mehr<br />
an einen Komödienstadel denn an ein deutsches Gericht. Dank<br />
Zahlung der Rekordsumme von 100 Millionen Dollar hat die<br />
Staatsanwaltschaft das Korruptionsverfahren gegen Ecclestone<br />
eingestellt. Er ist damit nicht vorbestraft. Dabei war der 83-jährige<br />
Brite angeklagt, den früheren Finanzvorstand der Bayern LB,<br />
Gerd Gribkowsky, mit 44 Millionen Dollar bestochen zu haben.<br />
Dass Ecclestone Gribkowsky das Geld gegeben hat, ist bewiesen.<br />
Gribkowsky wurde auch zu achteinhalb Jahren Gefängnis wegen<br />
Bestechlichkeit verurteilt. Selbstverständlich hat Ecclestone den<br />
Tatbestand der Bestechung immer geleugnet. Aber auch wenn, wie<br />
viele Prozessbeobachter behaupten, es schwierig gewesen wäre,<br />
Ecclestone die Bestechung nachzuweisen, hätte der Prozess ordentlich<br />
zu Ende geführt werden müssen. Selbst auf die Gefahr, dass am<br />
Schluss ein Freispruch für Ecclestone gestanden hätte. Aber einfach<br />
gegen 100 Millionen Dollar den Prozess einzustellen, erinnert<br />
an einen Ablasshandel – und mehr an eine Bananenrepublik als an<br />
einen Rechtsstaat. Der Verdacht, dass vor Gericht eben nicht alle<br />
gleich sind, scheint sich wieder einmal mehr zu bestätigen.<br />
Mit wenig Geld dagegen steuerte Dacia auf die Pole Position<br />
der Billiganbieter. Zehn Jahre nun ist der rumänische Ableger<br />
von Renault auf dem deutschen Markt und hat bislang über<br />
300.000 <strong>Auto</strong>s verkauft. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hatte<br />
damals den richtigen Riecher, auf eine Marke zu setzen, die<br />
nicht premium, sondern für jeden bezahlbar sein sollte. Der<br />
Marktanteil der Rumänen beträgt in Deutschland inzwischen 1,7<br />
Prozent. Damit rangiert man auf Augenhöhe mit Citroën, Peugeot<br />
oder Kia und hat andere preisgünstige Marken wie Suzuki<br />
oder Mitsubishi weit abgehängt. Ein anderer Billiganbieter, die<br />
Marke Chevrolet, musste vor einiger Zeit in Deutschland sogar<br />
die Segel streichen. Doch Carlos Ghosn möchte noch mehr, maximal<br />
acht Modelle traut er der Marke zu. Lesen Sie dazu unsere<br />
Wirtschaftsgeschichte auf Seite 54.<br />
■<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
3
Inhalt <strong>18</strong> I <strong>2014</strong><br />
><br />
><br />
><br />
exklusiv<br />
8 I BMW i8<br />
Porsche 9<strong>18</strong> sPyder<br />
NeuheiteN<br />
14 I Mercedes und VW<br />
Volkswagen will zur Premiummarke avancieren – auch die Modellpalette<br />
von Mercedes haben die Wolfsburger im Visier<br />
28 I hyundai i20<br />
Wirtschaft<br />
20 I daiMler und VW<br />
die beiden deutschen Konzerne im Vergleich: Wer hat auf welchen<br />
Märkten die nase vorn und erwirtschaftet den höheren Gewinn?<br />
54 I dacia<br />
die erfolgsgeschichte der rumänen: mit Billigautos seit zehn Jahren<br />
auf der Überholspur. im Gespräch: renault-nissan-chef carlos Ghosn<br />
MagaziN<br />
30 I neuheiten, MeldunGen, Personalien<br />
fahrberichte<br />
38 I VolVo V 40 t5<br />
tests<br />
> 22 I Mercedes a 200 cdi · Mercedes Gla 200 cdi<br />
><br />
><br />
><br />
34 I JaGuar XFr-s sPortBraKe<br />
40 I BMW X1 xdrive20i<br />
Mini cooPer s countryMan all4<br />
48 I Porsche 911 tarGa 4s<br />
68 I citroën c1 airscaPe Puretech 82 · citroën 2cV<br />
57 I Benziner GeGen diesel<br />
58 I VW GolF Variant 1.2 tsi BlueMotion technology<br />
VW GolF Variant 1.6 tdi BlueMotion<br />
><br />
treNdrepOrt<br />
82 I streaMinG-dienste<br />
so kommt künftig ihre Wunsch-Musik aus der cloud ins auto<br />
repOrtage<br />
86 I honda ciVic tyPe r-treFFen<br />
190 honda-enthusiasten durften mit ihren privaten civic type r im<br />
rahmen der Wtcc in spa-Francorchamps einige runden drehen<br />
fasziNatiON<br />
104 I Bentley continental Gt sPeed<br />
Mit dem schnellsten Bentley aller zeiten begaben wir uns auf<br />
„Grand tour“ durch die malerische landschaft schottlands<br />
spOrt<br />
90 I ForMel 1: Portrait claire WilliaMs<br />
94 I dtM: 6. lauF in sPielBerG/Österreich<br />
98 I 24h Von sPa-FrancorchaMPs<br />
Bentley-einsatz in der Gt3-endurance-series<br />
100 I rallye-WM in Finnland<br />
rubrikeN<br />
3 I meInung · 84 I leserbrIefe/Impressum<br />
103 I markt · 110 I Vorschau<br />
Die Titelthemen sind mit einem Pfeil gekennzeichnet<br />
54<br />
Wirtschaft<br />
renault-nissan-cheF<br />
carlos Ghosn FÜhrte<br />
dacia auF erFolGsKurs<br />
60 I audi Q3 1.4 tFsi · audi Q3 2.0 tdi<br />
62 I Ford c-MaX 1.6 ecoBoost · Ford c-MaX 2.0 tdci<br />
64 I oPel insiGnia sPorts tourer 1.6 di turBo ecoFleX<br />
oPel insiGnia sPorts tourer 2.0 cdti ecoFleX<br />
66 I Mercedes s 400 hyBrid<br />
Mercedes s 350 Bluetec<br />
cO 2 -challeNge<br />
74 I die sieGer und alle erGeBnisse<br />
10 leser kämpften rund um Frankfurt um den sparmeister-titel<br />
><br />
ratgeber<br />
80 I GeBrauchtWaGen<br />
sind die japanischen Modelle die besseren secondhand-autos?<br />
Im Internet:<br />
www.autozeitung.de www.facebook.com/autozeitung www.twitter.com/autozeitung www.youtube.com/autozeitung http://plus.google.com<br />
4 auto zeitung <strong>18</strong>|14
68<br />
citrOëN 2cv uNd c1<br />
der neue c1 iM test Mit reMiniszenz an die ente<br />
86<br />
repOrtage<br />
honda ciVic tyPe r-<br />
treFFen in sPa<br />
34 48<br />
Jaguar xfr-s spOrtbrake<br />
pOrsche 911 targa 4s<br />
test<br />
test<br />
104<br />
fasziNatiON<br />
Mit deM Bentley continental<br />
Gt sPeed in schottland<br />
autos Im heft<br />
audi Q3 1.4 tfsI Test 60<br />
audi Q3 2.0 tDI Test 60<br />
bentley continental gt speed<br />
Faszination 104<br />
bmW i8 Exklusiv 8<br />
bmW X1 xDrive20i Vergleichstest 40<br />
citroën 2cV Test 68<br />
citroën c1 airscape puretech 82 Test 68<br />
Dacia Wirtschaft 54<br />
ford c-maX 1.6 ecoboost Test 62<br />
ford c-maX 2.0 tDci Test 62<br />
honda civic type r Reportage 86<br />
hyundai i20 Vorstellung 28<br />
Jaguar Xfr-s sportbrake Test 34<br />
mini cooper s countryman all4<br />
Vergleichstest 40<br />
mercedes Neuheiten 14<br />
mercedes a 200 cDI Vergleichstest 22<br />
mercedes gla 200 cDI Vergleichstest 22<br />
mercedes s 350 bluetec Test 66<br />
mercedes s 400 hybrid Test 66<br />
opel Insignia sports tourer 1.6 DI turbo<br />
ecofleX Test 64<br />
opel Insignia sports tourer 2.0 cDtI<br />
ecofleX Test 64<br />
porsche 911 targa 4s Test 48<br />
porsche 9<strong>18</strong> spyder Exklusiv 8<br />
Volvo V 40 t5 Fahrbericht 38<br />
VW Neuheiten 14<br />
VW golf Variant 1.2 tsI bluemotion<br />
technology Test 58<br />
VW golf Variant 1.6 tDI bluemotion<br />
technology Test 58<br />
5
VOM RENNSPORT AUF<br />
DIE STRASSE.<br />
DER FALKEN AZENIS FK453<br />
Mehr Grip und mehr Fahrspaß – der AZENIS FK453 bietet<br />
perfekte Traktion auf trockener und nasser Fahrbahn ohne<br />
Kompromisse beim Komfort.
GUT (2,3)<br />
Falken Sincera<br />
SN832 Ecorun<br />
Testgröße<br />
175/65 R14 T<br />
Im Test:<br />
16 Sommerreifen<br />
Ausgabe 4/<strong>2014</strong><br />
14RP36<br />
SEHR<br />
EMPFEHLENSWERT<br />
FALKEN<br />
Azenis FK453<br />
Dimension 225/50 R 17<br />
Ausgabe 6/<strong>2014</strong><br />
Entwickelt auf dem Nürburgring, getestet auf der<br />
Straße und mehrfach ausgezeichnet von der Fachpresse.<br />
Erleben Sie Falken Reifen bei Ihrem Händler.<br />
falkenreifen.de
Exklusiv · Hybrid-supErsprtwagEn<br />
BMw i8 und Porsche 9<strong>18</strong> Spyder elektrisieren die<br />
Supersportwagenwelt – und sind die aushängeschilder<br />
der deutschen automobilindustrie. erster Vergleich<br />
sportwagen<br />
[ teXt Michael godde FotoS daniela Loof, aleksander Perkovic ]<br />
8<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
www.autozeitung.de
evolution<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
9
Das ergonomisch<br />
gestaltete Cockpit<br />
des i8 bietet viel<br />
Bewegungsfreiheit<br />
Sobald der Wählhebel nach links in den Sportmodus gedrückt<br />
wird, schaltete sich der Verbrennungsmotor hinzu<br />
Erschwerter Einstieg aufgrund hoher<br />
Schweller. Sehr bequeme Sitze<br />
Hockenheim, Grand-Prix-Kurs. Zwei Supersportwagen<br />
stehen in der Boxengasse<br />
zum Fotoshooting bereit. Normalerweise<br />
sorgen die aggressiv-kehlig tönenden<br />
Motoren dabei bereits im Schritttempo<br />
für die passende Geräuschkulisse. Diesmal ist<br />
es anders. Mit dem BMW i8 (126.000 Euro)<br />
und dem Porsche 9<strong>18</strong> Spyder (839.426 Euro)<br />
rollen der günstigste und der teuerste Plug-in-<br />
Sportwagen aus deutscher Fertigung nur mit<br />
einem leisen Surren der E-Motoren nahezu<br />
lautlos auf die Rennstrecke.<br />
Im SportmoduS zeIgen BeIde<br />
Ihren wahren Charakter<br />
Das also ist die Zukunft: Plug-in-Hybride – lokal<br />
emissionsfreies Fahren mit Energie aus der<br />
Steckdose und der Kraft eines zusätzlichen Verbrennungsmotors<br />
für längere Distanzen. Klingt<br />
vernünftig, aber irgendwie auch langweilig.<br />
Doch das ist es nicht. Zumindest nicht, wenn<br />
es um diese Supersportler geht. Kaum zu glauben,<br />
dass die Reduktion der CO 2-Emissionen<br />
zwei derartige Boliden hervorgebracht hat. Bei<br />
ihnen darf der elektrische Fahrmodus durchaus<br />
als Zusatznutzen der komplexen Symbiose aus<br />
E- und Verbrennungstechnik bezeichnet werden.<br />
Denn weder i8 noch 9<strong>18</strong> Spyder lassen,<br />
sobald vom elektrischen Fahr- in den Sport-<br />
DEr BMw i8 üBErzEugt Mit stoischEM gEraDEauslauf<br />
10 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
HYbrid-SuperSportwagen · exkluSiv<br />
Die aktive aeroDynamik<br />
presst Den 9<strong>18</strong> auf Die piste<br />
modus gewechselt wird und die Verbrennungsmotoren<br />
zünden, über ihre eigentliche Bestimmung<br />
Zweifel aufkommen. Dann ist es nämlich<br />
vorbei mit der Ruhe, und BMW und Porsche<br />
präsentieren sich mit imposanter Geräuschkulisse<br />
als Supersportwagen einer neuen Epoche.<br />
der 9<strong>18</strong> BeSChleunIgt In 19,5<br />
Sekunden auf tempo 300<br />
Der Porsche 9<strong>18</strong> ist dabei der aktuelle Superlativ<br />
auf deutschen Straßen. Sein in der Fahrzeugmitte<br />
platzierter V8-Saugmotor leistet 608 PS<br />
und ist mit einem 156-PS-E-Motor gekoppelt,<br />
der als Starter und auch als Booster dient. An<br />
der Vorderachse sorgt ein zweiter 129 PS starker<br />
E-Motor für Unterstützung. Porsche gibt<br />
eine Systemleistung von 887 PS und ein maximales<br />
Drehmoment von bis zu 1280 Nm an.<br />
Zahlen, die beeindrucken und einem im Selbstversuch<br />
den Verstand rauben. Nach nur 2,6 Sekunden<br />
hat der 9<strong>18</strong> aus dem Stand Tempo 100<br />
erreicht. Gerade mal 4,8 Sekunden später hämmert<br />
er unter infernalischem Trompeten aus den<br />
nach oben aus dem Heck ragenden Auspuffendrohren<br />
mit 200 km/h über die Piste. Auch<br />
wenn sich der vordere E-Motor wegen seiner<br />
festen Übersetzung bei Tempo 265 abkoppelt,<br />
reicht der Schub aus, um nach 19,5 Sekunden<br />
die 300er-Marke zu durchbrechen.<br />
Der BMW setzt auf ein ähnliches Layout, auch<br />
wenn die Leistungsdaten deutlich gemäßigter<br />
ausfallen. BMW greift ins Konzernregal und<br />
Informatives Zusatzinstrument, das den gewählten Fahrmodus<br />
und den Energievorrat für beide Antriebsquellen anzeigt<br />
Das steil stehende<br />
Lenkrad liegt gut in<br />
der Hand. Hoch aufragender<br />
Mitteltunnel<br />
Die Leichtbau-Schalensitze mit Sechspunktgurten<br />
sorgen für optimalen Halt<br />
www.autozeitung.de
Exklusiv · Hybrid-supErsprtwagEn<br />
Fast geräuschlos rollen i8 und 9<strong>18</strong> spyder aus der Boxengasse<br />
puscht den Dreizylinder-Turbo aus dem Mini<br />
auf 231 PS und platziert ihn samt zusätzlichem<br />
Elektro-Booster im Riementrieb und<br />
Sechsstufen-<strong>Auto</strong>matik vor die Hinterachse.<br />
Vorn installieren die Münchner einen E-Motor<br />
mit 131 PS, der über ein Zweigang-Getriebe<br />
die Vorderachse antreibt. Ausgesprochen locker<br />
gibt das System seine Leistung ab – der<br />
BMW erreicht schneller Tempo 200 als ein<br />
vergleichbarer Porsche 911. Gegen den 9<strong>18</strong> hat<br />
er natürlich keine Chance, doch darum geht es<br />
in diesem Vergleich auch gar nicht.<br />
DiE E-TECHniK pERFEKTiOniERT<br />
DEn VERBREnnUnGSAnTRiEB<br />
Es geht darum, wie die beiden Hybridsportler<br />
ihre Leistung abgeben. Beide Systeme zeichnet<br />
das Gleiche aus: Ihre Kraft lässt sich ausgesprochen<br />
souverän übers Gaspedal verwalten,<br />
egal ob es die 887 PS des 9<strong>18</strong> oder die 362 PS<br />
des i8 sind. Der Grund dafür liegt in der perfekten<br />
Zusammenarbeit der beiden Antriebsquellen.<br />
Beim Porsche überbrücken der Booster und<br />
der E-Motor an der Vorderachse den bei einem<br />
hochgezüchteten Saugmotor eher kraftlosen<br />
unteren Drehzahlbereich. Beim BMW wiederum<br />
glättet die Elektrotechnik das konzeptbedingte<br />
träge Ansprechverhalten des kleinen Turbos. Im<br />
Endergebnis führt das hier wie dort zu einem<br />
traumhaft direkten Ansprechverhalten.<br />
Zurück im Spritsparmodus zeigen die Systeme<br />
ihre ganze Bandbreite. Der BMW fährt mit voll<br />
geladenem Akku bis zu 37 km rein elektrisch.<br />
Durch Rekuperation sowie im Eco-Modus optimierter<br />
Steuerung von Motor und Nebenaggregaten<br />
begnügt sich der i8 im Test mit 7,8 Litern<br />
und 3,4 kWh auf 100 km. Auch der Porsche,<br />
der bis zu 30 km ohne Verbrennungsmotor zurücklegen<br />
kann, markiert mit 11,4 Litern und<br />
2,7 kWh in seiner Leistungsklasse einen neuen<br />
BMW i8 schaltwippen am Lenkrad.<br />
Rote illuminierung im sportmodus<br />
pORSCHE 9<strong>18</strong> SpyDER Die auspuffrohre<br />
ragen nach oben aus dem heck<br />
Bestwert. Zum Vergleich: Der 350 PS starke<br />
und als sehr effiziente geltende Porsche 911<br />
Carrera verbraucht im Test 11,2 Liter.<br />
BMW und Porsche allein auf ihre Antriebsquellen<br />
zu reduzieren, wäre aber falsch. Denn<br />
beide definieren sich auch durch ihren Leichtbau.<br />
Während Porsche auf die manuelle Fertigung<br />
handlaminierter Karbonstrukturen setzt,<br />
hat BMW die Produktion des edlen Werkstoffs<br />
industrialisiert: Die Karosserieteile werden industriell<br />
unter hohem Druck deutlich günstiger<br />
hergestellt. Das Ergebnis ist in beiden Fällen<br />
eine extrem steife und leichte Karosserie, die<br />
beim i8 sogar Platz für vier Personen bietet.<br />
Der Porsche bleibt beim klassischen Sportwagen-Layout<br />
für zwei Personen. Dennoch<br />
wiegt der Stuttgarter Bolide mit gemessenen<br />
1634 kg fast 100 kg mehr als der Münchner<br />
Hybrid (1539 kg). Die riesigen Karbon-Keramik-Bremsscheiben,<br />
die im warmem Zustand<br />
den Porsche aus Tempo 100 nach 29,4 Metern<br />
zum Stehen bringen, oder die an der Vorderachse<br />
265 mm und an der Hinterachse 325<br />
mm breiten Räder, die für irrsinnige Querbeschleunigungen<br />
sorgen, haben ihr Gewicht.<br />
Der i8 kommt mit deutlich kleineren Bremsen<br />
aus und steht zudem auf für einen Sportwagen<br />
recht schmalen Reifen. Bestwerte setzt er damit<br />
weder beim Bremsen noch auf der Rennstrecke<br />
– unterm Strich ist BMW im Vergleich zu<br />
Porsche also die Effizienz wichtiger als die<br />
absolute Performance.<br />
FAZIT: BMW i8 und Porsche 9<strong>18</strong> Spyder<br />
sind die Vorboten einer neuen Sportwagen-<br />
Ära. Beiden gelingt es, Dynamik mit Effizienz<br />
in Einklang zu bringen. Der 9<strong>18</strong> markiert<br />
hier das technisch Machbare, während<br />
der i8 zeigt, wie E- und Karbontechnologie<br />
in die Großserie einfließen können.<br />
12 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
mw i8<br />
technische Daten<br />
Motor 3-Zylinder, 4-Ventiler, turbo, Direkteinspritzung<br />
Hubraum 1499 cm 3 Leistung 170 kW /<br />
231 Ps bei 5800 /min Max. Drehmoment 320 nm<br />
bei 3700 /min E-Motor permanenterregte synchron-<br />
Reluktanz-Maschine Leistung 96 kW / 131 Ps<br />
Drehmoment 250 nm Systemleistung 266 kW /<br />
362 Ps Getriebe 6-stufen-automatik (Benziner),<br />
2-Gang-automatik (e-Motor) Antrieb hybrid-spezifischer<br />
allrad L/B/H 4689/1942/1293 mm Radstand<br />
2800 mm Leergewicht/Zuladung 1485 / 370 kg<br />
Kofferraumvol. 154 l Abgasnorm euro 6 Typklassen<br />
hP 16/VK 30/tK 30 Fahrleistungen 0-100 km/h<br />
in 4,4 s Höchstgeschw. 1,2 250 km/h Testverbrauch<br />
7,8 l sP & 3,4 kWh/100 km EU-Verbrauch 1<br />
2,1 l sP/100 km CO 2 -Ausstoß 1 49 g/km<br />
Grundpreis 126.000 €<br />
1<br />
Werksangaben; 2 elektr. begrenzt<br />
1<br />
1 dreizylinder-turbo mit direkteinspritzung<br />
(231 PS), Sechsstufen-automatik<br />
2 zusätzlicher e-Motor als Booster<br />
3 Leichtbaukarosserie aus karbonfaserverstärktem<br />
Kunststoff (CFK)<br />
4 klimatisierte Lithium-ionen-Batterie<br />
(7,1 kwh), längs eingebaut<br />
5 zweigang-getriebe<br />
6 Synchron-elektromotor (131 PS)<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
die Basis für effizienz heißt bei BMw<br />
und Porsche gleichermaßen Leichtbau.<br />
das zusätzliche gewicht der elektroaggregate<br />
soll durch leichte werkstoffe<br />
kompensiert werden. Beim i8 kommt ein<br />
Verbund aus aluminium und CFK-elementen<br />
zum einsatz. im gegensatz zum<br />
manuellen CFK-Fertigungsverfahren<br />
setzt BMw auf ein neu entwickeltes, automatisiertes,<br />
kostengünstigeres druck-<br />
30 km. in der Realität sind die im Labor<br />
gemessenen werte allerdings nicht<br />
realisierbar. dennoch ist der von uns gemessene<br />
Verbrauch von 11,4 Litern<br />
Kraftstoff und zusätzlichen 2,7 kwh aus<br />
dem Stromnetz pro 100 Kilometer ein<br />
guter wert im Verhältnis zur beeindruckenden<br />
gesamtleistung von 887 PS.<br />
das Hybridkonzept von Porsche umfasst<br />
einen 608 PS starken V8-Verbrennungsgussverfahren.<br />
der hohe industrialisierungsgrad<br />
der Fertigung soll es<br />
künftig ermöglichen, CFK-Verbundbauteile<br />
zu akzeptablen Kosten für die<br />
großserie zu fertigen.<br />
auch bei der antriebstechnik ist der<br />
Bezug zur großserie beim i8 klar zu erkennen.<br />
der dreizylinder-turbo-direkteinspritzer<br />
und das automatik-getriebe<br />
im Heck arbeiten auch im Mini. ein<br />
zusätzlicher in den Riementrieb eingefügter<br />
Hochvoltstarter unterstützt<br />
den Verbrenner und lädt in Schubphasen<br />
die akkus. an der Vorderachse arbeitet<br />
ein 131 PS starker e-Motor. die<br />
rein elektrische Reichweite beträgt laut<br />
BMw 37 Kilometer. der praxisferne eunormverbrauch<br />
liegt bei nur 2,1 Litern<br />
pro 100 km – im test waren es 7,8 Liter<br />
Super Plus und 3,4 kwh auf 100 km.<br />
Porsche<br />
9<strong>18</strong> Spyder<br />
technische Daten<br />
Motor V8-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung<br />
Hubraum 4593 cm 3 Leistung 447<br />
kW / 608 Ps bei 8700 /min E-Motor 2 perm.<br />
erregte synchronmaschinen Leistung 210<br />
kW / 285 Ps bei 6500 /min Systemleistung<br />
652 kW / 887 Ps bei 8500 /min Gesamtdrehm.<br />
917 bis 1280 nm bei max. 9150 /min<br />
Getriebe 7-Gang, Doppelkupplung (PDK),<br />
automatisch Antrieb allrad/hinterrad Batterie<br />
Lithium-ionen, 6,8 kWh, Plug-in-Ladesystem<br />
L/B/H 4643/1940/1167 mm Radstand<br />
2730 mm Leergewicht 1674 kg Fahrleistungen<br />
0-100 km/h in 2,6 s Höchstgeschw. 1<br />
345 km/h Testverbrauch 11,4 l sP & 2,7<br />
kWh/100 km EU-Verbrauch 1 3,1 l sP/100 km<br />
CO 2 -Ausstoß 1 72 g/km Grundpreis 839.426 €<br />
1<br />
Werksangaben<br />
2<br />
1 Kohlefaser-Karosserie<br />
2 autark agierender e-Motor<br />
(129 PS) mit eingang-getriebe<br />
3 Hochdrehzahl-Sauger:<br />
4,6-Liter-V8 (608 PS)<br />
5<br />
1<br />
4 elektromotor (156 PS) mit anlass-,<br />
Boost- und generatorfunktion<br />
5 Lithium-ionen-Batterie, quer hinter<br />
den Sitzen platziert<br />
6 7-gang-doppelkupplungsgetriebe (PdK)<br />
3<br />
4<br />
6<br />
das automobile Meisterstück aus zuffenhausen<br />
bietet feinste Plug-in-Hybridtechnologie.<br />
Porsche definiert effizienz<br />
beim 9<strong>18</strong> nach ganz eigener Fasson.<br />
dank modernem Plug-in-antriebskonzept<br />
soll der eu-Verbrauch des 9<strong>18</strong> bei<br />
mageren 3,1 Litern auf 100 km liegen.<br />
Bei voll geladener Lithium-ionen-Batterie<br />
ermöglicht das System eine maximale<br />
elektrische Reichweite von rund<br />
motor und eine elektromaschine an<br />
der Hinterachse, die sowohl als Startergenerator<br />
als auch bei voller Leistungsabfrage<br />
als Booster für den achtzylinder<br />
fungiert.<br />
an der Vorderachse kommt ein zweiter<br />
elektromotor zum einsatz, der je nach<br />
Situation rein elektrisches Fahren über<br />
die Vorderräder ermöglicht oder den 9<strong>18</strong><br />
bis tempo 265 zum allradler macht.
mercedeS a-<br />
KlaSSe Das Nachfolgemodell<br />
wirkt<br />
noch schärfer, bietet<br />
aber mehr Platz<br />
Der Vierzylinder-<br />
Turbodiesel<br />
(OM651) soll<br />
noch sparsamer<br />
werden<br />
Vollautomatisches Einparken in alle Lücken<br />
– kein Problem für die neue A-Klasse<br />
a-KlaSSe<br />
Das Display<br />
offeriert mehr<br />
Inhalte: Apps,<br />
neue Telematikdienste.<br />
<strong>Auto</strong>matische<br />
Smartphone-<br />
Erkennung<br />
Wolfsburg<br />
Will aufsteigen<br />
Vw gegen Mercedes? unvorstellbar? nein, die wolfsburger wollen jetzt<br />
endgültig höher hinaus – nicht nur mit dem neuen Passat. in fast allen Klassen<br />
greifen sie die feine Marke mit dem Stern direkt an<br />
14 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
VW und Mercedes · neuheiten<br />
Vw golf Viii<br />
Auch der Neue bleibt<br />
seiner typischen<br />
Linie treu, die flottere<br />
Front gefällt<br />
golf<br />
Voll digitales,<br />
12,3 Zoll großes<br />
Mitteldisplay<br />
wie in<br />
Audi TT und<br />
Passat – alles<br />
frei programmierbar<br />
In der Planung:<br />
Fernbedienung<br />
fürs automatische<br />
Einparken<br />
Power: Für den extrem<br />
sportlichen RD steht der<br />
240 PS starke Vierzylinder-Biturbo-Diesel<br />
parat<br />
Computerdesign: De Lusi (2); Reichel CarDesign (5); Jean-François Hubert (3)<br />
beim Rennen um die weltweite Marktführerschaft<br />
liegen die Wolfsburger in<br />
Schlagdistanz zum japanischen Branchenriesen<br />
Toyota. Rund 4,97 Mio. Fahrzeuge<br />
hat der VW-Konzern (ohne Scania und<br />
MAN) im ersten Halbjahr weltweit verkauft,<br />
Toyota lag mit 5,1 Mio. nur knapp vorn.<br />
Doch die Umsatzrendite schwächelt. Während<br />
Toyotas Pkw-Sparte auf eine Gewinnmarge von<br />
9,9 Prozent kommt, dümpelt die Wolfsburger<br />
Stammmarke VW bei 2,1 Prozent. Dabei zeigt<br />
Konzerntochter Audi (10 Prozent), dass es mit<br />
zum Teil ähnlicher Basistechnik und gleichen<br />
Motoren lukrativer geht. Fest steht: VW bremsen<br />
nicht nur zu hohe Produktions- und Vertriebskosten,<br />
sondern auch das eigene Image.<br />
Das soll sich ändern, zuerst mit dem neuen<br />
Passat. „Ein <strong>Auto</strong> mit Premium-Anspruch,<br />
aber ohne Premium-Kosten“, postuliert VW-<br />
Konzernchef Martin Winterkorn. Premium, das<br />
Zauberwort. Alle Neuen sollen feiner werden<br />
und mit reizvollen Extras mehr Geld in die Kasse<br />
spülen. Dabei haben die Wolfsburger speziell<br />
Mercedes im Visier: Künftige VW sollen<br />
mit den Modellen der Stuttgarter konkurrieren.<br />
Eine Herausforderung, denn Mercedes selbst<br />
ist gerade mit neuen Highlights auf der Überholspur<br />
(Wirtschaftsstory ab Seite 20). VW<br />
contra Mercedes: Wir zeigen die aktuellen und<br />
kommenden Rivalen der wichtigen Klassen.<br />
Kleinwagen: up und polo gegen<br />
die neuen Smart-modelle<br />
Bei den kleinen City-Flitzern hat Mercedes frische<br />
Ware: Im November starten die ganz neuen<br />
Smart-Modelle, die in Kooperation mit Renault<br />
(Twingo) entstanden. Im Stil nicht dramatisch<br />
verändert, aber komplett modernisiert. Der 2,69<br />
Meter lange, jetzt üppige 1,66 m breite Zweitürer<br />
Fortwo und der größere Viertürer Forfour<br />
(3,49 m) offerieren mehr Platz als der knuffige<br />
Einheitsvorgänger, für Fahrverhalten und<br />
Federung verspricht Mutter Mercedes große<br />
Fortschritte. Im Heck summen ausschließlich<br />
Dreizylinder-Benziner mit 71 PS (60 PS später)<br />
sowie ein 90-PS-Turbo, der Diesel ist wegrationalisiert.<br />
Und die Preise: Einstieg bei 10.885<br />
(2-Türer) oder 11.555 Euro (4-Türer). 2016<br />
folgen die Elektroversionen, der Zweisitzer soll<br />
160 km Reichweite bieten, der Viersitzer mit<br />
einer größeren Batterie noch mehr.<br />
VW kontert mit dem 3,54-Meter-Bestseller Up,<br />
der als Zweitürer mit 60 PS schon ab 9975 Euro<br />
kostet (75 PS 11.375 Euro; 480 Euro Aufpreis<br />
für den Viertürer). Beim Standard-Ladevolumen<br />
ist der zweisitzige Smart besser: 260 Liter<br />
schlagen 213 Liter. Anders der Maximalwert:<br />
><br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
15
VW TouAreG Auch der<br />
Neue wird ein 5-Sitzer, eine<br />
Coupéversion kommt nicht<br />
TouAreG<br />
Neuer elektronischer<br />
Fahrerhelfer<br />
im<br />
Touareg: <strong>Auto</strong>matisches<br />
Einparken<br />
mit Anhänger<br />
geht hier dann<br />
ganz leicht<br />
Auch der<br />
Touareg<br />
erhält Audis<br />
neuen<br />
V6 e-TDI, der<br />
Verdichter<br />
sitzt auf einer<br />
Welle mit<br />
dem E-Motor<br />
V8-Turbobenziner. Bei den Dieseln kommt Audis<br />
neuer V6 e-TDI mit einem oder zwei Abgasturboladern<br />
und elektrischem Verdichter – etwa<br />
325 und 385 PS (Bericht Heft 17). Erstmals<br />
gibt es ein 10-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(DSG). Die Rücksitze sind nicht umklappbar,<br />
bieten aber eine Durchreiche mit Skisack. Laserlicht<br />
wird diskutiert, und auch der 3D-Sound<br />
von Bang&Olufsen steht in Aussicht.<br />
Neue dueLLe Bei deN suV: MLc<br />
uNd GLA, TiGuAN uNd TouAreG<br />
Bei den luxuriösen SUV will VW ebenfalls<br />
kräftiger auftrumpfen – besonders mit dem neuen<br />
Touareg, der im ersten Quartal 2017 startet.<br />
Er bleibt ein Fünfsitzer, wächst nur wenig in der<br />
Länge und startet auch als Plug-in-Hybrid. Der<br />
größere Radstand und kürzere Überhänge bringen<br />
mehr Platz für Passagiere und Gepäck, und<br />
hier zieht ebenfalls die digitale Welt ins Cockpit<br />
ein, Premiere haben diverse neue elektronische<br />
Fahrerhelfer. Eine Coupéversion ist nicht<br />
geplant, das übernimmt bei Audi ein Q8.<br />
Der neue Mercedes ML kommt hingegen erst<br />
2019, vorher aber gibt es 2015 ein Facelift,<br />
das richtig ins Blech geht: neue Front, neues<br />
Interieur, Plug-in-Hybridantrieb à la S-Klasse.<br />
Und schon im nächsten Frühjahr startet die<br />
scharfe Coupévariante der M-Klasse: der MLC,<br />
der so aufregend wie die Studie (siehe Fotos)<br />
VW-NeuheiTeN ohNe Mercedes-koNkurreNz<br />
aussehen und in der AMG-Version mit 570 PS<br />
powern soll – mit Luftfederung vorn und hinten.<br />
Schon der MLC 400 mit rund 330 PS (V6-<br />
Biturbo) soll sich sehr aufregend fahren.<br />
Eine gute Klasse tiefer tritt Ende 2015 der auf<br />
4,48 m wachsende Tiguan-Nachfolger gegen<br />
Mercedes GLA und GLK an. Für Tiguan und<br />
GLK kommen auch schneidige Coupé-Versionen<br />
– siehe Fotos. Und den neuen Tiguan gibt<br />
es dann erstmals in einer siebensitzigen 4,78-m-<br />
Langversion, die Mitte 2016 startet.<br />
Ganz oben duellieren sich künftig der Mercedes<br />
GL und VWs 4,99 Meter langes XXL-SUV<br />
CrossBlue, das aber nur in den USA und China<br />
startet. Wolfgang Eschment, Volker Koerdt<br />
up-suV TAiGuN Könnte 2017 starten, hat<br />
aber noch kein Okay – schwache Rendite<br />
poLo-suV Ein Stadt-Land-Offroader unterm Tiguan<br />
mit großen Chancen, ab Ende 2016. Rund 4,25 m lang<br />
offroAd BeeTLe duNe Startet Anfang 2016 –<br />
höhergelegt. Er kommt definitiv auch als Cabrio
Wirtschaft · vW und mercedes<br />
ungleiches due<br />
noch vor einem Jahr hatte Daimler-<br />
Chef Dieter Zetsche mit zahlreichen<br />
Problemen zu kämpfen: Die Verkäufe<br />
im Boommarkt China stagnierten,<br />
der neue Mercedes Citan auf Renault-Basis<br />
versagte beim Crashtest, und Zetsche musste<br />
die Gewinnprognose des Konzerns deutlich<br />
nach unten korrigieren. Schließlich verlor er<br />
im Frühjahr noch seinen Topmanager Andreas<br />
Renschler an VW. Nicht nur in dieser Personalfrage<br />
konnte sich VW-Chef Martin Winterkorn<br />
als Sieger fühlen: Sein Konzern mit aktuell<br />
zwölf Marken erzielte 2013 einen Rekordabsatz<br />
von 9,7 Millionen Fahrzeugen und einen<br />
satten Gewinn von 11,7 Milliarden Euro.<br />
Doch nur wenige Monate später hat sich die<br />
Lage umgekehrt: Zwar verkündet der VW-<br />
Konzern weiter neue Absatzrekorde – allein<br />
wichtige<br />
modelle<br />
weltweite auslieferungen 1<br />
jetta<br />
golf<br />
passat<br />
touareg<br />
phaeton<br />
1 Gesamtjahr 2013<br />
70.800<br />
4900<br />
20 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
925.000<br />
837.000<br />
759.000<br />
die Marke VW lieferte im ersten Halbjahr <strong>2014</strong><br />
erstmals über drei Millionen Fahrzeuge aus.<br />
Gleichzeitig stagniert der Umsatz des Unternehmens<br />
– trotz erfolgreicher Marken wie Audi<br />
oder Porsche. Der Sportwagenhersteller erzielte<br />
mit 1,4 Milliarden Euro einen größeren Gewinn<br />
als die Kernmarke VW. Deren operatives Ergebnis<br />
verschlechterte sich um ein Drittel, die<br />
Umsatzrendite sackte auf 2,1 Prozent ab.<br />
Vor allem in den USA läuft es schlecht – die<br />
Milliardeninvestitionen in das neue Werk<br />
in Chattanooga und die Entwicklung eines<br />
US-Passat zahlen sich noch nicht aus.<br />
Auch in Südamerika gingen die Verkäufe<br />
im ersten Halbjahr um schmerzhafte<br />
21,1 Prozent zurück. Das starke Wachstum<br />
in China gleicht diese Verluste<br />
zwar aus – doch mit Lavida und Co.<br />
sind keine großen Gewinnmargen<br />
realisierbar. Und die Verkaufszahlen<br />
„uns bieten sich<br />
viele möglichkeiten,<br />
effizienter<br />
zu werden“<br />
Martin Winterkorn, VW<br />
auslieferungen 1<br />
4.970.000 <strong>2014</strong><br />
4.690.000 2013<br />
2013 <strong>2014</strong><br />
VW<br />
konzern<br />
finanzergebnis<br />
1<br />
98,7 mrd. € 98,8 mrd. €<br />
5,8 6,2<br />
mrd. € mrd. €<br />
umsatz<br />
5,9%<br />
6,3%<br />
gewinn umsatzrendite umsatzrendite<br />
VW<br />
auslieferungen<br />
marke 1<br />
1 jeweils erstes Halbjahr<br />
finanzergebnis<br />
umsatz<br />
gewinn<br />
2.950.000<br />
3.070.000<br />
2013 <strong>2014</strong><br />
50,4 mrd. € 49,3 mrd. €<br />
1,5<br />
mrd. €<br />
3,0%<br />
umsatzrendite<br />
1,0<br />
mrd. €<br />
2,1%<br />
umsatzrendite<br />
in den usa fast gleichauf<br />
Verkäufe im ersten Halbjahr <strong>2014</strong> in tausend<br />
während der<br />
absatz der<br />
marke Vw in<br />
den usa um<br />
13,4 Prozent<br />
zurückging,<br />
legte mercedes<br />
dort um<br />
rund zehn<br />
Prozent zu<br />
286<br />
132<br />
Deutschland<br />
2013<br />
jeweils erstes Halbjahr; 1 ohne VW Nutzfahrzeuge; 2 ohne Mercedes-Benz Vans<br />
451<br />
<strong>2014</strong><br />
192<br />
westeuropa 1<br />
1 ohne Deutschland; Marke VW ohne VW Nutzfahrzeuge,<br />
Mercedes ohne Mercedes-Benz Vans
ll<br />
Der Vw-Konzern meldet neue absatzrekorde. gleichzeitig<br />
schrumpft die umsatzrendite bei der Kernmarke<br />
Vw. mercedes hat die wolfsburger beim gewinn<br />
bereits abgehängt – trotz deutlich weniger Verkäufe<br />
auslieferungen 1<br />
1.107.423 2013<br />
2013<br />
11,0%<br />
umsatzrendite<br />
8,0%<br />
umsatzrendite<br />
auslieferungen<br />
1.194.656<br />
746.222<br />
<strong>2014</strong><br />
55,8 mrd. € 61,0 mrd. €<br />
6,2<br />
mrd. €<br />
4,9<br />
mrd. €<br />
808.161<br />
2013<br />
<strong>2014</strong><br />
finanzergebnis<br />
1<br />
umsatz<br />
gewinn<br />
daimler<br />
konzern<br />
mercedes-benz<br />
<strong>2014</strong><br />
marke 2<br />
der lukrativen Premiummodelle Touareg und<br />
Phaeton liegen seit Jahren am Boden.<br />
Dazu kommt die teure Einführung des Baukasten-Systems<br />
im VW-Konzern. Eine Investition<br />
mit Zukunft, die allerdings die aktuellen Gewinne<br />
auffrisst. Doch VW-Chef Martin Winterkorn<br />
reagiert: Er will bei der Marke VW bis<br />
2017 fünf Milliarden Euro sparen. Produktionsvorstand<br />
Michael Macht musste bereits seinen<br />
Hut nehmen. Außerdem droht für zahlreiche<br />
Nischenmodelle wie etwa den Scirocco das<br />
Aus. Der Eos wird bereits eingestellt.<br />
Daimler-Chef Dieter Zetsche hat dagegen gut<br />
lachen: Sowohl der Konzern als auch die Marke<br />
Mercedes konnten ihre Verkäufe und den<br />
Umsatz im ersten Halbjahr <strong>2014</strong> steigern. Die<br />
sinkende Rendite des Konzerns lässt sich mit<br />
dem Verkauf der letzten EADS-Anteile in 2013<br />
wichtige<br />
modelle<br />
weltweite auslieferungen 1<br />
a-klasse/b-klasse 2<br />
c-klasse 3<br />
e-klasse 4<br />
m-klasse 120.500<br />
s-klasse 56.900<br />
384.000<br />
357.000<br />
332.000<br />
1 Gesamtjahr 2013; 2 inklusive CLA; 3 inklusive SLK; 4 inklusive CLS<br />
2013<br />
30,4 mrd. €<br />
1,5<br />
mrd. €<br />
4,9%<br />
umsatzrendite<br />
2,6<br />
mrd. €<br />
<strong>2014</strong><br />
34,8 mrd. €<br />
7,5%<br />
umsatzrendite<br />
1390<br />
finanzergebnis<br />
umsatz<br />
gewinn<br />
764<br />
erklären. Der Mercedes-Gewinn stieg um 72,7<br />
Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Auch die Umsatzrendite<br />
zog deutlich auf 7,5 Prozent an.<br />
In China ist der Knoten für die Stuttgarter geplatzt:<br />
Die Verkäufe legten um 30 Prozent zu.<br />
In den USA läuft es ebenfalls für Mercedes, vor<br />
allem der CLA verkauft sich gut. Generell kann<br />
Zetsche mit dem Ergebnis der neuen A-Klasse-Familie<br />
zufrieden sein: Innerhalb eines<br />
Jahres setzten sich die Modelle an die<br />
Spitze der Mercedes-Verkäufe. Deren<br />
Produktion im neuen Werk in Ungarn<br />
hält zudem die Kosten im Rahmen.<br />
Daneben tragen die renditenstarken<br />
M- und S-Klassen viel zum Gewinn<br />
bei. Ihre Verkäufe liegen deutlich<br />
über denen der VW-Konkurrenten.<br />
Und Daimler-Chef Zetsche hat mit<br />
der neuen C-Klasse noch ein weiteres<br />
Ass im Ärmel. Markus Bach<br />
179 159 <strong>18</strong>7<br />
138<br />
usa China Übrige märkte<br />
„wir wachsen<br />
profitabel,<br />
unsere strategie<br />
trägt früchte“<br />
dieter zetsche, daiMler<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
21
zwei von<br />
einem schlag<br />
Auch deshalb führte Mercedes<br />
Ende 2013 den GLA ein, der die<br />
dynamische Anmutung der herkömmlichen<br />
A-Klasse mit etwas<br />
mehr Nutzwert und Bequemlichkeit<br />
kombinieren sollte.<br />
Das Konzept ist aufgegangen,<br />
denn der kompakte Crossover verkauft<br />
sich seit der Markteinführung<br />
sehr gut. Doch welcher der<br />
beiden Brüder bietet das bessere<br />
Gesamtpaket? Zum Vergleichstest<br />
treten der A 200 CDI und der<br />
GLA 200 CDI, jeweils mit Frontmercedes<br />
a 200 cdi<br />
136 PS, Vorderradantrieb,<br />
0-100 km/h in 8,7 s,<br />
210 km/h Spitze,<br />
6,4 l D/100 km,<br />
28.441 Euro<br />
Die aktuelle dritte Generation<br />
der Mercedes A-Klasse hat<br />
einen entscheidenden Wandel<br />
mit sich gebracht. Die<br />
vanartigen Aufbauten der Vorgängermodelle<br />
waren mit einem Mal<br />
passé. Die A-Klasse präsentiert<br />
sich fortan erheblich sportlicher<br />
und jünger. Das gefiel nicht allen<br />
Kunden. Vor allem jenen nicht,<br />
die die praktischen Vorzüge der<br />
früheren Kompakt-Benz, etwa den<br />
bequemen Einstieg und die hohe<br />
Sitzposition, zu schätzen wussten.<br />
22 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
KompaKtKlasse · vergleichstest<br />
Dynamischer Kompakter oder höhergelegter<br />
Crossover mit SUV-Anleihen<br />
– welcher Mercedes ist die bessere<br />
A-Klasse? Diese Frage machen der<br />
A 200 CDI und der GLA 200 CDI<br />
unter sich aus<br />
[ TEXT Marcel Kühler FOTOS Daniela Loof ]<br />
mercedes gla 200 cdi<br />
136 PS, Vorderradantrieb,<br />
0-100 km/h in 10,2 s,<br />
205 km/h Spitze,<br />
6,3 l D/100 km,<br />
32.130 Euro<br />
antrieb, Vierzylinder-Turbodiesel<br />
sowie Handschaltung, gegeneinander<br />
an.<br />
Karosserie<br />
der gLa ist die praktischere<br />
a-Klasse<br />
Die sportliche Linienführung der<br />
A-Klasse bringt einige Nachteile<br />
in Sachen Platzangebot mit sich.<br />
Dies bekommen vor allem diejenigen<br />
zu spüren, die sich durch<br />
die kleinen Türausschnitte ins<br />
Fondabteil mühen. Mitreisende in<br />
Reihe zwei müssen mit massiven<br />
Einschränkungen in der Kopffreiheit<br />
leben – das coupéhaft abfallende<br />
Dach fordert unmissverständlich<br />
seinen Tribut.<br />
Genau hier liegt ein wesentlicher<br />
Vorteil der GLA-Karosserie:<br />
Durch die höher angelegte Dachlinie<br />
steht den Passagieren im Fond<br />
mehr Kopffreiheit zur Verfügung.<br />
Außerdem bekommen sie dank<br />
größerer Seitenscheiben mehr von<br />
der Umwelt mit, was dem Raumgefühl<br />
ebenfalls zuträglich ist.<br />
Vorn bieten die beiden Kompakt-<br />
Sterne den gleichen Raum zur<br />
Entfaltung. Allerdings fällt das<br />
Einsteigen in den GLA aufgrund<br />
dessen höherliegender Karosserie<br />
etwas leichter als es bei der<br />
A-Klasse der Fall ist.<br />
Weitere Pluspunkte auf seinen<br />
hauseigenen Konkurrenten sammelt<br />
der GLA durch sein voluminöseres<br />
Gepäckabteil, das durch<br />
die größere Ladeöffnung erheblich<br />
einfacher zu beladen ist. Gerade<br />
das Einpacken von sperrigen Gütern<br />
fällt in der A-Klasse durch die<br />
schmale Ladeluke schwerer.<br />
Und auch in Sachen Variabilität<br />
hinkt der flachere Mercedes dem<br />
Crossover hinterher. Letzterer<br />
kann mit einem optionalen Laderaum-Paket<br />
(179 Euro, nur in<br />
Verbindung mit Sitzkomfort-Paket<br />
für 83 Euro) geordert werden.<br />
Darin enthalten ist unter anderem<br />
ein umklappbarer Beifahrersitz,<br />
der beispielsweise als Tisch genutzt<br />
werden kann. Darüber hin-<br />
><br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
23
vergleichstest<br />
aus gehört eine in der Neigung<br />
einstellbare Lehne der Rückbank<br />
zum Umfang dieses praktischen<br />
Extras. Für beide gilt: Nur wenige<br />
andere Wettbewerber im Kompakt-Segment<br />
bieten eine derart<br />
große Auswahl an Sicherheitsfeatures<br />
und Assistenzsystemen.<br />
Darunter Seitenairbags für die<br />
Fondpassagiere, vorausschauende<br />
Crashsensorik, Abstandsregeltempomat<br />
oder auch Spurhalteund<br />
Spurwechselassistenten. Allerdings<br />
kosten die meisten dieser<br />
Dinge Aufpreis.<br />
Ein wirklich empfehlenswertes<br />
Extra ist indes der Einparkassistent<br />
für 803 Euro, der gleichzeitig<br />
eine Einparkhilfe für die Front und<br />
das Heck beinhaltet. Denn weder<br />
die A-Klasse noch der GLA tun<br />
sich durch eine sonderlich hoch<br />
entwickelte Übersichtlichkeit hervor<br />
– im Gegenteil.<br />
Das Cockpit der Kompakt-Sterne ist<br />
fast identisch. Beide sind gleichermaßen<br />
top verarbeitet – links die A-Klasse<br />
Fahrkomfort<br />
Der a 200 CDi ist straff<br />
und komfortabel zugleich<br />
Den eigenen Anspruch der Marke<br />
Mercedes, Fahrzeuge mit überragendem<br />
Komfort zu bauen,<br />
erfüllt der A 200 CDI recht ordentlich.<br />
Seine Federung spricht<br />
auf kleinere Unebenheiten wie<br />
Kopfsteinpflaster sehr sensibel<br />
an. Und auch gröbere Vertiefungen,<br />
etwa Schlaglöcher oder abgesenkte<br />
Gullys, verarbeiten die<br />
Feder-/Dämpfereinheiten weitgehend<br />
mit großer Lässigkeit,<br />
ohne Stöße in die Karosserie zu<br />
leiten. Gleichwohl ist das ausgewogene<br />
Set-up, das den A 200 satt<br />
auf der Straße liegen lässt, nicht<br />
zu weich geraten.<br />
Der GLA besitzt zwar grundsätzlich<br />
die gleichen Anlagen wie sein<br />
Verwandter, büßt aber aufgrund<br />
der größeren Räder etwas an<br />
Federungskomfort ein. Im Verbund<br />
mit den <strong>18</strong>-Zöllern – der A<br />
200 CDI bestreitet den Test mit<br />
17-Zöllern – spricht der Crossover<br />
nicht ganz so sensibel auf Unzulänglichkeiten<br />
im Asphalt an. Auf<br />
gröbere Unebenheiten reagiert<br />
er dazu leicht ruppig. Außerdem<br />
ist der GLA im Innenraum beim<br />
Fahren geringfügig lauter als der<br />
A 200 CDI.<br />
Dieser verfügt im Fall unseres<br />
Testwagens über das Style-Paket,<br />
das für 934 Euro unter anderem<br />
bequeme Sportsitze beinhaltet.<br />
24 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
Mit 341 bis 1157 Liter Volumen entspricht der<br />
Kofferraum der A Klasse dem Klassendurchschnitt<br />
Für breitere Zeitgenossen mögen<br />
sie zwar etwas schmal geschnitten<br />
sein, dafür bieten sie jedoch<br />
durch die angenehme Polsterung<br />
einen guten Langstreckenkomfort.<br />
Letzteres lässt sich auch über die<br />
Sitze im GLA 200 CDI sagen, die<br />
allerdings mehr Seitenhalt offerieren<br />
dürften.<br />
Motor/Getriebe<br />
Der a 200 CDi beschleunigt<br />
vehementer<br />
Beide kompakten Mercedes treten<br />
mit der gleichen Antriebseinheit<br />
– bestehend aus Turbodiesel und<br />
Sechsgang-Schaltgetriebe – an.<br />
Der leicht knurrige, 2,2 Liter große<br />
Vierzylinder leistet hier wie da<br />
136 PS, wobei der A 200 CDI sein<br />
Leistungsplateau bereits bei 3200<br />
Umdrehungen erreicht (GLA:<br />
3400 /min). Das maximale Drehmoment<br />
des Selbstzünders beträgt<br />
300 Newtonmeter und steht<br />
bei beiden Modellen ab 1400 /min<br />
vollzählig zur Verfügung. Trotzdem<br />
hat der Motor mit dem A 200<br />
CDI deutlich weniger Mühe als<br />
mit dem 77 Kilogramm schwereren<br />
GLA. In der Beschleunigung<br />
Vorn bietet der A 200 CDI bequeme Sportsitze (Style-Paket,<br />
934 Euro). Hinten ist die Kopffreiheit eingeschränkt<br />
MUltiMedia iM CheCK<br />
Das Topmodell der Multimedia-Lösungen im Hause Mercedes<br />
ist das Comand Online. Dieses im Fall der A-Klasse 3630 Euro<br />
(GLA: 3511 Euro) teure Modul beinhaltet neben dem Navigationssystem<br />
samt Verkehrsinformationen einen Internetzugang inklusive<br />
einiger praktischer Apps. Das Online-Gehen erfolgt über<br />
das via Bluetooth gekoppelte Mobiltelefon, sodass keine – weitere<br />
Kosten verursachende – SIM-Karte nötig ist. Die Domain-<br />
Eingabe im Browser ist jedoch etwas fummelig, da für diesen
Die silbernen Instrumente des<br />
GLA sind nicht so gut ablesbar wie die<br />
schwarzen Anzeigen der A-Klasse<br />
Die Sitze des GLA 200 CDI könnten mehr Seitenhalt<br />
bereitstellen. Mehr Platz über dem Scheitel im Fond<br />
Der GLA-Kofferraum schluckt 421 bis 1235 Liter<br />
Gepäck. Die Ladeöffnung ist wesentlich größer<br />
aus dem Stand auf Landstraßentempo<br />
nimmt der konventionelle<br />
Kompakte seinem nahen Verwandten<br />
immerhin 1,5 Sekunden ab.<br />
Bis 160 km/h verliert der GLA sogar<br />
2,5 Sekunden.<br />
Beim Verbrauch liegen die Kontrahenten<br />
hingegen so gut wie<br />
gleichauf, wobei der GLA mit<br />
durchschnittlich 6,3 Litern marginal<br />
weniger Kraftstoff im AUTO<br />
ZEITUNG-Testzyklus konsumiert<br />
als der A 200 CDI (6,4 Liter).<br />
Fahrdynamik<br />
Der a 200 CDi ist agiler<br />
und wendiger als der gLa<br />
Das fahrdynamisch talentiertere<br />
<strong>Auto</strong> ist in diesem Vergleichstest<br />
eindeutig die A-Klasse. Dank ihrer<br />
im Vergleich zum GLA etwas direkteren<br />
und knackigeren Lenkung<br />
setzt sie Richtungsbefehle spontaner<br />
um. Zudem ermöglicht sie<br />
trotz schmalerer Bereifung höhere<br />
Kurvengeschwindigkeiten. Dementsprechend<br />
lässt sie ihrem Widersacher<br />
auf unserem anspruchsvollen<br />
Handlingkurs keine Chance<br />
und umrundet diesen exakt drei<br />
Sekunden schneller.<br />
Typisch für Fahrzeuge der Marke<br />
Mercedes: Beide Wettstreiter geben<br />
sich in Sachen Fahrsicherheit<br />
keine Blöße. Das bedeutet, dass sie<br />
im Grenzbereich keinerlei Tücken<br />
an den Tag legen und sich als brave<br />
Untersteuerer zu erkennen geben.<br />
Dazu passt, dass auf die gut dosierbaren<br />
Bremsen jederzeit Verlass<br />
ist. Allerdings kommt der A<br />
200 CDI nach eine Vollbremsung<br />
aus 100 km/h mit kalten Stoppern<br />
einen glatten Meter vor dem GLA<br />
zum Stehen.<br />
Einen weiteren fahrdynamischen<br />
Vorteil zieht die A-Klasse aus ihrem<br />
merklich kleineren Wendekreis.<br />
Mit knapp unter elf Metern<br />
ist sie deutlich wendiger als der<br />
GLA. Mit fast zwölf Metern ist<br />
der wiederum im engen Stadtgewimmel<br />
etwas unhandlich.<br />
Zweck nur der Dreh-/Drücksteller in der Mittelkonsole und die<br />
kombinierte Ziffern-/Buchstabentastatur (nach Art traditioneller<br />
Mobiltelefone) an der Bedieneinheit selbst zur Verfügung stehen.<br />
Ein Touchscreen oder eine berührungssensitive Oberfläche<br />
zum „Schreiben“ der Buchstaben, wie es sie beispielsweise bei<br />
Audi oder BMW gibt, fehlen. Was im Alltagstest übrigens nicht<br />
funktioniert hat, ist die Kopplung eines iPod Nano der aktuellen<br />
Generation über die USB-Schnittstelle des Systems. Das USB-<br />
Gerät sei nicht lesbar, ließ uns Comand Online wissen.<br />
Umwelt/Kosten<br />
ein kostspieliges Duell<br />
absolut auf augenhöhe<br />
Die etwas höhere Sitzposition und<br />
die marginal bessere Grundausstattung<br />
lässt sich Mercedes teuer<br />
bezahlen. Knapp 3700 Euro ist der<br />
GLA 200 CDI in der Basis teurer<br />
als der A 200 CDI. In der test- ><br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
25
technik<br />
motor<br />
Mercedes<br />
a 200 cdi<br />
Mercedes<br />
gla 200 cdi<br />
zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbodiesel 4/4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb Kette Kette<br />
Bohrung/Hub 83,0 / 99,0 mm 83,0 / 99,0 mm<br />
Hubraum 2143 cm 3 2143 cm 3<br />
Verdichtung 16,2 : 1 16,2 : 1<br />
Leistung<br />
bei<br />
100 kw/136 PS<br />
3200 – 4000 /min<br />
100 kw/136 PS<br />
3400 – 4000 /min<br />
Max. drehmoment<br />
bei<br />
kraftübertragung<br />
getriebe<br />
300 nm<br />
1400 – 3000 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
300 nm<br />
1400 – 3000 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
antrieb Vorderrad Vorderrad<br />
fahrwerk<br />
Fahrwerk<br />
Lenkung<br />
vorn: McPherson-<br />
Federbeine, Querlenker,<br />
Stabilisator;<br />
hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />
Federn, dämpfer,<br />
Stabilisator; eSP<br />
zahnstange; Servo,<br />
elektro-mechanisch<br />
vorn: McPherson-<br />
Federbeine, Querlenker,<br />
Stabilisator;<br />
hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />
Federn, dämpfer,<br />
Stabilisator; eSP<br />
zahnstange; Servo,<br />
elektro-mechanisch<br />
wendekreis l/r 10,8 / 10,7 m 11,8 / 11,8 m<br />
Bremsen<br />
vorn: innenbelüftete<br />
Scheiben;<br />
hinten: Scheiben;<br />
aBS, Bremsassistent<br />
vorn: innenbelüftete<br />
Scheiben;<br />
hinten: Scheiben;<br />
aBS, Bremsassistent<br />
Serienbereifung<br />
testbereifung<br />
Felgen<br />
rundum:<br />
205/55 R 16<br />
rundum:<br />
225/45 R 17 w<br />
rundum:<br />
7,5 x 17<br />
rundum:<br />
215/60 R 17<br />
rundum:<br />
235/50 R <strong>18</strong> V<br />
rundum:<br />
7 x <strong>18</strong><br />
Reifenmarke Michelin Primacy HP Mo Yokohama C.drive 2 Mo<br />
messwerte<br />
gewichte<br />
Leergewicht werk/testwert 1380 / 1459 kg 1430 / 1536 kg<br />
zulässiges gesamtgewicht 2010 kg 2020 kg<br />
effektive zuladung 551 kg 484 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. 1500 / 725 kg 1500 / 750 kg<br />
dachlast/Stützlast 100 / 75 kg 75 / 75 kg<br />
fahrleistungen<br />
0 - 40 km/h 2,2 s 2,6 s<br />
0 - 60 km/h 3,9 s 4,7 s<br />
0 - 80 km/h 6,1 s 7,4 s<br />
0 - 100 km/h 8,7 s 10,2 s<br />
0 - 120 km/h 12,3 s 13,9 s<br />
0 - 140 km/h 16,5 s <strong>18</strong>,9 s<br />
0 - 160 km/h 22,5 s 25,0 s<br />
60 - 100 km/h (5. gang) 9,1 s 9,9 s<br />
80 - 120 km/h (6. gang) 11,8 s 12,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h 205 km/h<br />
Handling 1 : 52,8 min 1 : 55,8 min<br />
Slalom Pylonenabst. <strong>18</strong> m 65,4 km/h 63,5 km/h<br />
bremsweg<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 35,6 m 36,6 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,0 m 35,4 m<br />
geräusche<br />
Standgeräusch 45 dB(a) 48 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 59 dB(a) 59 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 66 dB(a) 64 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />
verbräuche<br />
testverbrauch 6,4 l d / 100 km 6,3 l d / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 170 g/km 168 g/km<br />
tankinhalt 50 l 50 l<br />
Reichweite 781 km 794 km<br />
eu-Verbrauch 4,2 l d / 100 km 4,3 l d / 100 km<br />
abgas-emissionen<br />
Kohlendioxid Co 2 109 g/km 114 g/km<br />
Kohlenmonoxid Co 0,266 g/km 0,362 g/km<br />
Kohlenwasserstoff HC 0,038 g/km 0,042 g/km<br />
Stickoxid no x 0,050 g/km 0,049 g/km<br />
Rußpartikel 0,000 g/km 0,000 g/km<br />
ausstattung / preise<br />
modell a-Klasse gla<br />
grundpreis 28.441 € 32.130 €<br />
grundpreis Österreich * 29.170 € 33.480 €<br />
grundpreis Schweiz * 38.700 sfr 40.800 sfr<br />
* ausstattungsumfänge können abweichen<br />
testwagen-optionen<br />
antrieb – –<br />
Bremsen (Karbon-Keramik) – –<br />
Fahrwerk – –<br />
Lenkung – –<br />
Reifen 1023 € 1083 €<br />
Sitze 934 € 1 –<br />
aufpreis 1957 € 1083 €<br />
bewerteter preis<br />
30.398 € 33.213 €<br />
1 Style-Paket inkl. Sportsitze<br />
ausstattung<br />
abbiegelicht<br />
1 1<br />
abstandsregeltempomat 1023 € 2 1023 € 2<br />
aufmerksamkeitsassistent Serie Serie<br />
Bluetooth-Freisprecheinr. 417 € 3 Serie<br />
einparkassistent 803 € 803 €<br />
einparkhilfe vorn u. hinten<br />
4 4<br />
Fernlichtassistent 119 € 5 119 € 5<br />
Klimaautomatik 607 € 607 €<br />
Kurvenlicht<br />
1 1<br />
Leichtmetallräder 547 € 547 €<br />
Metallic-Lackierung 666 € 702 €<br />
navigationssystem 928 € 6 916 €<br />
notlaufreifen 226 € 226 €<br />
online-Funktionen<br />
7 9<br />
Prädiktive Crashsensorik 393 € 393 €<br />
Rearseat-entertainment – 629 €<br />
Regensensor 345 € 345 €<br />
Rückfahrkamera 375 € 8 369 € 10<br />
Seitenairbags hinten 446 € 446 €<br />
Spurhalteassistent 536 € 536 €<br />
Spurwechselassistent 536 € 536 €<br />
uSB-Schnittstelle Serie Serie<br />
Verkehrszeichenerkennung<br />
7 9<br />
Xenon-Scheinwerfer 1006 € 1006 €<br />
1 Bestandt. intelligent Light System (1666 euro); 2 nur in Verb. m.<br />
doppelkupplungsgetriebe (2166 euro); 3 Bestandteil audio 20 Cd<br />
(417 euro); 4 Bestandt. einpark-assistent (803 euro); 5 nur in<br />
Verb. m. intelligent Light System (1666 euro); 6 nur in Verb. m.<br />
audio 20 Cd (417 euro); 7 Bestandt. Comand online (3630 euro);<br />
8 nur in Verb. m. audio 20 Cd (417 euro); 9 Bestandt. Comand<br />
online (3511 euro); 10 nur in Verb. m. Comand online (3511 euro)<br />
wartung / garantie<br />
wartungsintervalle<br />
Ölwechsel<br />
inspektion<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
werkstattkosten 1 756 € 758 €<br />
1 wartungskosten pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile<br />
ohne Reifen; ermittelt durch den adaC<br />
garantie / gewährleistung<br />
techn. garant./gewährl. 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />
Lack 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />
durchrostung<br />
30 Jahre/– 30 Jahre/–<br />
Mobilität 30 Jahre 30 Jahre<br />
leasing / wertverlust<br />
monatliche Rate 1 2<strong>18</strong> € 281 €<br />
nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 16.354 € 16.772 €<br />
nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 57,5 % 52,2 %<br />
1 Sonderzahlung 20 %, Leasingdauer 36 Monate,<br />
Jahresfahrleistung 15.000 km<br />
fixkosten<br />
versicherung / steuern pro jahr<br />
Haftpflicht typkl./Kost. 17/439 € <strong>18</strong>/472 €<br />
Vollkasko typkl./Kost. 21/754 € 24/967 €<br />
teilkasko typkl./Kost. 22/203 € 22/203 €<br />
abgasnorm euro 6 euro 6<br />
Kfz.-Steuer 237 € 247 €<br />
gesamtbewertung<br />
karosserie a-Kl. gla<br />
Raumangebot vorn 100 1 63 63<br />
Raumangebot hinten 100 50 55<br />
Übersichtlichkeit 70 37 40<br />
Bedienung/Funktion 100 86 86<br />
Kofferraumvolumen 100 27 38<br />
Variabilität 100 35 38<br />
zuladung/anhängel. 50/30 39 34<br />
Sicherheitsausstatt. 150 89 89<br />
Qualität/Verarbeitg. 100/100 150 150<br />
Kapitelwertung 1000 576 593<br />
fahrkomfort<br />
Sitzkomfort vorn 150 128 122<br />
Sitzkomfort hinten 100 58 58<br />
ergonomie 150 126 126<br />
innengeräusche 50 32 33<br />
geräuscheindruck 100 64 66<br />
Klimatisierung 50 33 33<br />
Federung leer 200 134 131<br />
Federung beladen 200 134 131<br />
Kapitelwertung 1000 709 700<br />
motor / getriebe<br />
Beschleunigung 150 107 96<br />
elastizität 100 76 75<br />
Höchstgeschwindigk. 150 60 57<br />
getriebeabstufung<br />
Schaltung<br />
100 80 80<br />
Kraftentfaltung 50 26 23<br />
Laufkultur 100 59 59<br />
Verbrauch 325 260 262<br />
Reichweite 25 15 15<br />
Kapitelwertung 1000 683 667<br />
fahrdynamik<br />
Handling 150 65 53<br />
Slalom 100 67 58<br />
Lenkung 100 80 78<br />
geradeauslauf 50 41 40<br />
dosierbarkeit der<br />
30 21 21<br />
Bremse<br />
Bremsweg kalt 150 94 84<br />
Bremsweg warm 150 100 96<br />
traktion 100 42 41<br />
Fahrsicherheit 150 133 133<br />
wendekreis 20 14 9<br />
Kapitelwertung 1000 657 613<br />
kosten / umwelt<br />
Bewerteter Preis 2 675 198 <strong>18</strong>4<br />
wertverlust 3 50 21 20<br />
ausstattung 25 <strong>18</strong> <strong>18</strong><br />
Multimedia 50 26 31<br />
garantie/gewährlst. 50 27 27<br />
werkstattkosten 4 20 12 12<br />
Steuer 10 8 8<br />
Versicherung 40 33 31<br />
Kraftstoff 55 43 43<br />
emissionen 25 22 22<br />
Kapitelwertung 1000 408 396<br />
summe 5000 3033 2969<br />
platzierung 1 2<br />
1 maximal erreichbare Punktzahl, 2 inkl. testwagen-optionen,<br />
3 ermittelt durch die dat (vier Jahre Haltedauer, Jahreslaufleistung<br />
20.000 km), 4 ermittelt durch den adaC<br />
26 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
KompaKtKlasse · vergleichstest<br />
fazit<br />
Marcel Kühler<br />
relevanten Ausstattung, die Extras<br />
wie Sportsitze oder größere Reifendimensionen<br />
berücksichtigt,<br />
reduziert sich die Preisdifferenz<br />
auf 2815 Euro. Deshalb verliert<br />
der GLA das Kostenkapitel –<br />
wenn auch nur knapp. Ansonsten<br />
liegen die beiden naturgemäß eng<br />
beieinander, selbst wenn der GLA<br />
200 CDI in der Versicherung etwas<br />
ungünstiger eingestuft ist.<br />
Was die beiden Stuttgarter wiederum<br />
eint, ist die durchaus selbstbewusste<br />
Aufpreisgestaltung. In<br />
den 60 (GLA) beziehungsweise<br />
68 (A-Klasse) Seiten langen<br />
Preislisten der beiden Modelle gibt<br />
es genügend Anreize, weiteres<br />
Geld auszugeben – beispielsweise<br />
für ein schickes Panorama-Schiebedach,<br />
eine edle Lederausstattung<br />
oder das Infotainmentsystem<br />
Comand Online (siehe Infokasten<br />
auf Seite 24/25).<br />
■<br />
Der GLA ist die praktischere<br />
A-Klasse. Das liegt zum<br />
größten Teil am besseren<br />
hinteren Raumangebot und<br />
am größeren Gepäckraum.<br />
Ältere Menschen werden<br />
sich dazu über den bequemeren<br />
Einstieg freuen.<br />
Dennoch kann sich der<br />
Crossover nicht gegen den<br />
Konkurrenten aus dem eigenen<br />
Stall durchsetzen.<br />
Der günstigere A 200 CDI<br />
gewinnt diesen Test dank<br />
einer für ihn typischen Eigenschaft:<br />
Er ist das erheblich<br />
agilere <strong>Auto</strong>. Was<br />
auf beide zutrifft: die guten<br />
Komforteigenschaften und<br />
die hohen Preise.<br />
ARCD Pannenhilfe<br />
anzeige 1/2 quer<br />
im anschnitt<br />
210 x <strong>18</strong>3 mm netto<br />
plus 3 mm Beschnitt<br />
Hilfe in jeDeR SituAtion:<br />
WiR sinD DA, Wenn sie uns bRAuChen<br />
Wir sind da, wo Sie sind.<br />
Pannen und notfälle können jederzeit passieren. Deshalb ist unsere<br />
clubeigene notrufzentrale an 365 Tagen im Jahr, 24 stunden am Tag<br />
für sie besetzt. Mit einem lückenlosen Pannenhilfenetzwerk sorgt unser<br />
ARCD notruf-Team zuverlässig dafür, dass ihnen mit ihrem Fahrzeug<br />
schnell und sachverständig geholfen wird, in welcher situation sie sich<br />
auch befinden. Für unsere Clubmitglieder übernehmen wir sämtliche<br />
Kosten der ARCD soforthilfe bei Panne und unfall – ohne finanzielle Obergrenze<br />
und gültig in ganz europa sowie den Mittelmeeranliegerstaaten.<br />
quAlität<br />
SCHutzBRief<br />
CluBHilfe<br />
PAnnenHilfe<br />
SeRviCe<br />
ReiSe<br />
Dazugehören und Mobilität neu erleben. ARCD <strong>Auto</strong>- und Reiseclub Deutschland e.V.<br />
arcd.de | willkommen@arcd.de | Beratungs-Hotline: 09841.409 505
Vorstellung · Hyundai i20<br />
Polo aus Korea<br />
Hyundai zeigt die ersten offiziellen Bilder des neuen i20. Der in Deutschland<br />
entwickelte Kleinwagen hat das zeug zum künftigen Klassenprimus<br />
Hyundai erhöht den Druck:<br />
Der i10 fährt bereits von<br />
Vergleichstestsieg zu Vergleichstestsieg.<br />
Das Erfolgsrezept<br />
des Koreaners ist dabei<br />
recht einfach: von allem lediglich<br />
ein bisschen mehr. Und so lässt<br />
der i10 sogar den VW Up hinter<br />
sich. Jetzt geht es dem erfolgsverwöhnten<br />
Polo an den Kragen.<br />
Der neue i20 feiert sein Debüt im<br />
Herbst auf dem Pariser <strong>Auto</strong>salon<br />
und bringt, wenn er kurze Zeit<br />
später in den Handel kommt, alles<br />
mit, um sich als künftiger Klassenprimus<br />
durchzusetzen.<br />
Der markant gezeichnete i20 zeigt<br />
Größe. Die neue Plattform, auf der<br />
der Kleinwagen aufbaut, erlaubt<br />
gegenüber dem drei Zentimeter<br />
längeren Polo zehn Zentimeter<br />
mehr Radstand. Das schafft Platz<br />
für die Insassen. Sowohl vorn als<br />
auch hinten soll der zudem recht<br />
hoch aufragende i20 beim Raumangebot<br />
den Maßstab setzen –<br />
das gilt laut Hyundai auch für den<br />
Laderaum.<br />
Kleinwagen mit<br />
marKantem Design<br />
Wie beim i10, der sich mit den<br />
besten Sitzen in seinem Segment<br />
und einer rundum gelungenen<br />
Materialgüte sowie Verarbeitungsqualität<br />
von der Konkurrenz<br />
distanziert, dürfte<br />
auch der i20-Innenraum<br />
neue Akzente setzen.<br />
Damit der Kleinwagen in<br />
der Masse nicht untergeht,<br />
haben ihm die Designer ein<br />
schickes Blechkleid geschneidert.<br />
Der bullige Kühler strahlt reichlich<br />
Selbstbewusstsein aus, und<br />
die schwarz glänzende C-Säule<br />
ähnelt dem „Flying Roof“ der Jaguar-Modelle<br />
– ein Hauch von Luxusklasse<br />
im Kleinwagensegment.<br />
Bei den Motoren dürfte Hyundai<br />
zum Marktstart auf die bewährten<br />
Aggregate zurückgreifen. Ob es<br />
später neue Turbomotoren geben<br />
wird, bleibt wie die Frage nach<br />
den Preisen noch unbeantwortet.<br />
Michael Godde<br />
Elegantes Heck mit<br />
glänzend-schwarz eingefärbter<br />
C-Säule<br />
28 auto zeitung <strong>18</strong>|14
Magazin<br />
schrägheck ab 27.150 Euro<br />
hyBrid ab 34.950 Euro<br />
neuer Ford Mondeo<br />
einstieg ab 27.150 euro<br />
was lange währt, wird endlich gut:<br />
Mit knapp zweijähriger Verspätung<br />
startet jetzt der Verkauf des neuen<br />
Ford Mondeo. Die Einführung<br />
des Mittelklässlers hatte sich wegen der Produktionsverlagerung<br />
von Genk nach Valencia<br />
verzögert. Der Mondeo basiert auf dem neuen<br />
Ford Fusion, der in den USA schon seit 2013<br />
verkauft wird. Aber nur in Europa ist der Kombi<br />
im Angebot, der wieder auf den klassischen<br />
Namen Turnier hört. Neben der fünftürigen<br />
Schrägheckvariante wie beim Vorgängermodell<br />
ist zudem wieder eine viertürige Limousine<br />
verfügbar – allerdings nur als Hybrid mit 177<br />
PS Systemleistung. Diesen Öko-Antrieb gibt<br />
es für die anderen Karosserievariante nicht.<br />
ecoBoost-BeNziNer Bis 240 Ps,<br />
diesel Bis <strong>18</strong>0 Ps<br />
Zum Start stehen zwei EcoBoost-Benziner mit<br />
1,5 (160 PS) und 2,0 Liter Hubraum (203 und<br />
240 PS) zur Auswahl. Als Basismotor wird<br />
später der EcoBoost-Dreizylinder mit 125<br />
PS nachgelegt. Bei den Dieseln tauchen zwei<br />
unterschiedliche Triebwerke mit 1,6 und 2,0<br />
Liter Hubraum (115, 150 und <strong>18</strong>0 PS) in der<br />
Preisliste auf. Der neue Ford ist vorerst in den<br />
Ausstattungen Trend, Titanium und Hybrid zu<br />
haben. Später soll es eine besonders luxuriöse<br />
Vignale-Variante geben, die mit speziellen<br />
Serviceleistungen gekoppelt ist. Erstmals<br />
werden für den Mondeo optional Voll-LED-<br />
Scheinwerfen angeboten. Die Preise für den<br />
Fünftürer beginnen bei 27.150 Euro, der Kombiaufschlag<br />
beträgt 1000 Euro. Der Hybrid<br />
kostet ab 34.950 Euro.<br />
Klaus Uckrow<br />
CHio aaCHen:<br />
mercedes-benz spendet<br />
50.000 euro für den guten zweck<br />
Das Bild zeigt von links die Springreiter Marcus Ehning, Ludger Beerbaum, Katrin<br />
Eckermann, Verlegerin Gudrun Bauer, Springreiter Daniel Deußer, den Vorstandsvorsitzenden<br />
der Daimler AG Dr. Dieter Zetsche, den Geschäftsführer der Aachener<br />
Reitturnier GmbH Michael Mronz, die Springreiterin und Mercedes-Benz Markenbotschafterin<br />
Meredith Michaels-Beerbaum sowie den Bundestrainer der deutschen<br />
Springreiter Otto Becker<br />
seit 60 Jahren ist Mercedes-Benz<br />
Partner des weltfests<br />
des Pferdesports<br />
CHio aachen. die Bühne<br />
des Mercedes-Benz nationenpreises<br />
am donnerstagabend<br />
nutzten die autobauer<br />
auch, um gutes zu<br />
tun: Mit einer spende von<br />
50.000 euro unterstützt<br />
Mercedes-Benz die initiative<br />
„reiten gegen den Hunger“<br />
zugunsten der welthungerhilfe.<br />
„weltweit<br />
leiden etwa 925 Millionen<br />
Menschen Hunger – jeder<br />
einzelne davon ist einer zu<br />
viel. deshalb hat das engagement<br />
der reitsport-Community<br />
unsere vollste unterstützung“,<br />
sagte der<br />
Vorstandsvorsitzende der<br />
daimler ag dr. dieter zetsche<br />
am rande seines<br />
gestrigen Besuchs des<br />
CHio aachen. die reiter<br />
im nationenpreis hatten<br />
zugesagt, für jeden fehlerfreien<br />
sprung über das<br />
Mercedes-Benz Hindernis<br />
100 euro zu spenden. dadurch<br />
wurden 5800 euro<br />
„ersprungen“, sodass in<br />
aachen letztlich die gesamtsumme<br />
von 55.800<br />
euro zugunsten der welthungerhilfe<br />
zustande kam.<br />
die initiative „reiten gegen<br />
den Hunger“ wurde<br />
vor zwei Jahren unter anderem<br />
von der Hamburger<br />
Verlegerin gudrun Bauer<br />
von der Bauer Media<br />
group ins leben gerufen.<br />
30 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
koMBi ab 28.150 Euro<br />
Bugatti Veyron 16.4<br />
letzte edition<br />
Bei der Monterey Car Week in Kalifornien<br />
vollendet Bugatti die Legenden-Edition<br />
mit dem sechsten Modell, das nach<br />
dem Firmengründer Ettore Bugatti be-<br />
nannt ist. Die auf drei Fahrzeuge limitierte<br />
Edition lehnt sich an den Bugatti<br />
Typ 41 Royale von 1932 an. So besteht<br />
die Front wie beim Vorbild aus poliertem<br />
Aluminium, das mit Lack überzogen<br />
ist. Netto-Preis: 2,35 Millionen Euro.<br />
ticker<br />
Audi ist gut ins zweite<br />
Halbjahr gestartet: im<br />
Juli legte die Premiumtochter<br />
von Vw gegenüber<br />
dem Vorjahr um 9,7<br />
Prozent zu und steigerte<br />
den weltweiten Verkauf<br />
auf 144.000 Fahrzeuge.<br />
Ford hat mit dem<br />
Verkauf des gründlich<br />
überarbeiteten Focus<br />
begonnen. der Kompaktwagen<br />
ist ab 16.450<br />
euro zu haben. Beim<br />
Focus wurden nicht nur<br />
optik, sondern auch<br />
Bedienfreundlichkeit<br />
und Motorenpalette<br />
deutlich modernisiert.<br />
NissAN konnte im Juli<br />
den absatz in deutschland<br />
um elf Prozent auf<br />
4557 Fahrzeuge steigern.<br />
Besonders gefragt war<br />
das neue Crossover<br />
Qashqai.<br />
volvo will bis 2020 den<br />
Marktanteil in deutschland<br />
auf zwei Prozent erhöhen,<br />
kündigte geschäftsführer<br />
thomas<br />
Bauch an. zur zeit liegt<br />
der anteil der schweden<br />
bei einem Prozent.<br />
vW beginnt mit dem<br />
Verkauf des überarbeiteten<br />
suV touareg. Bi-Xenon-licht<br />
ist jetzt serie,<br />
die Preise beginnen bei<br />
52.125 euro.<br />
neuzulassungen<br />
schwungvoller monat<br />
der deutsche automarkt nahm im Juli wieder richtig<br />
Fahrt auf: 270.249 neuzulassungen bedeuten ein Plus<br />
von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. insgesamt<br />
wurden <strong>2014</strong> bisher 1,8 Millionen neue autos<br />
verkauft (+3,0 %). Fast alle deutsche Marken konnten im<br />
Juli zulegen: Porsche (+40,8 %) und audi (+12,1 %) gehörten<br />
zu den größten gewinnern. nur smart musste ein<br />
leichtes Minus von 0,2 Prozent hinnehmen. unter den<br />
importeuren konnten die geländewagenmarken Jeep<br />
(+65,5 %) und land rover (+38,8 %) besonders glänzen.<br />
Kein wunder, legte das segment der geländewagen im<br />
Juli doch um 22,7 Prozent zu. der Ford Kuga steigerte<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr gar um satte 60 Prozent.<br />
zulassungen nach marken<br />
PlAtz MArke Juli JAN.-Jul. MArktANteil % zuM<br />
<strong>2014</strong> <strong>2014</strong> iN % vorJAhr<br />
1 Volkswagen 61.293 384.767 21,3 1,1<br />
2 Mercedes 25.193 161.808 8,9 -3,0<br />
3 Audi 24.445 158.196 8,7 5,4<br />
4 BMW 20.473 140.092 7,7 2,1<br />
5 Opel 19.614 132.537 7,3 6,7<br />
6 Ford 19.147 127.695 7,1 9,5<br />
7 Skoda 14.915 103.113 5,7 15,5<br />
8 Renault 8416 61.990 3,4 7,0<br />
9 Seat 8383 54.013 3,0 10,6<br />
10 Hyundai 8201 56.584 3,1 -4,3<br />
11 Fiat 6072 43.240 2,4 0,0<br />
12 Toyota 5435 40.653 2,2 -4,4<br />
13 Kia 4882 32.581 1,8 -5,1<br />
14 Citroën 4814 32.230 1,8 6,6<br />
15 Peugeot 4772 33.269 1,8 1,4<br />
16 Dacia 4583 30.289 1,7 9,7<br />
17 Nissan 4557 36.807 2,0 21,2<br />
<strong>18</strong> Mazda 4027 32.569 1,8 20,9<br />
19 Mini 3158 <strong>18</strong>.922 1,0 -10,9<br />
20 Volvo 2877 <strong>18</strong>.439 1,0 10,0<br />
21 Porsche 2564 15.251 0,8 11,6<br />
22 Suzuki 2137 15.910 0,9 4,0<br />
23 Mitsubishi 2061 12.302 0,7 -4,6<br />
24 Honda 1656 12.468 0,7 -10,6<br />
25 Smart 1654 14.299 0,8 -15,1<br />
26 Land Rover 1224 9256 0,5 <strong>18</strong>,8<br />
27 Jeep 917 4958 0,3 38,3<br />
28 Subaru 379 3628 0,2 -30,9<br />
29 Jaguar 343 2955 0,2 14,9<br />
30 Alfa Romeo 257 1991 0,1 -5,8<br />
zulassungen nach modellen<br />
PlAtz Modelle Juli JAN.-Jul. % zuM JAN.-Jul.<br />
<strong>2014</strong> <strong>2014</strong> vorJAhr 2013<br />
1 VW Golf 22.267 136.487 -0,5 137.108<br />
2 VW Passat 7379 42.912 -3,5 44.484<br />
3 VW Tiguan 6231 40.7<strong>18</strong> 15,6 35.216<br />
4 Audi A3, S3 5550 38.982 <strong>18</strong>,2 32.983<br />
5 VW Polo 5295 37.372 -9,2 41.175<br />
6 Opel Corsa 5135 31.344 10,9 28.269<br />
7 BMW 3er 4936 35.404 -14,5 41.400<br />
8 VW Touran 4658 32.022 13,1 28.308<br />
9 Skoda Octavia 4571 31.980 23,4 25.911<br />
10 Audi A4, S4 4535 29.251 -1,2 29.607<br />
11 Ford Focus 4434 31.970 14,7 27.880<br />
12 Mercedes C-Klasse 4357 32.284 5,6 30.560<br />
13 Opel Astra 4347 29.153 -5,6 30.874<br />
14 Audi A6, S6 4315 23.964 -2,6 24.601<br />
15 Ford Fiesta 4297 27.625 6,4 25.962<br />
16 Mercedes E-Klasse 3977 22.512 -2,3 23.037<br />
17 BMW 1er 3948 29.205 -8,0 31.754<br />
<strong>18</strong> VW Up 3935 26.724 6,7 25.053<br />
19 Seat Leon 3837 23.173 35,8 17.063<br />
20 Mercedes B-Klasse 3714 23.400 -19,5 29.078<br />
21 Mercedes A-Klasse 33<strong>18</strong> 21.361 -29,3 30.207<br />
22 BMW 5er 3270 24.547 -6,1 26.149<br />
23 Skoda Fabia 3200 21.935 -5,2 23.135<br />
24 Mini 3158 <strong>18</strong>.922 -10,9 21.229<br />
25 VW Multivan 3125 19.868 -4,9 20.889<br />
26 Fiat 500 2893 17.029 7,8 15.791<br />
27 VW Caddy 2852 17.091 3,0 16.597<br />
28 Audi A1, S1 2438 16.359 -0,8 16.494<br />
29 Ford Kuga 2403 14.716 61,2 9128<br />
30 Audi Q3 2373 15.285 0,0 15.280<br />
31 Opel Adam 2192 13.016 0,9 12.902<br />
32 Audi Q5 2152 12.563 -4,2 13.114<br />
33 Nissan Qashqai 2115 14.657 -0,9 14.795<br />
34 Opel Insignia 2083 14.504 50,3 9652<br />
35 Seat Ibiza 2065 15.211 -15,8 <strong>18</strong>.071<br />
36 Hyundai i30 2048 14.574 -17,7 17.700<br />
37 Renault Clio 1928 14.938 22,4 12.204<br />
38 Skoda Rapid 1906 11.389 251,0 3245<br />
39 Skoda Yeti <strong>18</strong>95 13.459 4,3 12.899<br />
40 Hyundai i10 <strong>18</strong>75 9961 12,7 8842<br />
41 Fiat Ducato <strong>18</strong>21 15.598 10,4 14.126<br />
42 Audi A5, S5 <strong>18</strong>01 11.541 9,9 10.499<br />
43 VW Beetle 1784 9580 -13,7 11.097<br />
44 VW Sharan 1779 9839 9,1 9021<br />
45 Opel Mokka 1771 15.761 27,4 12.374<br />
46 Dacia Sandero 1762 11.876 12,0 10.603<br />
47 BMW X1 1735 13.5<strong>18</strong> -3,0 13.942<br />
48 BMW 4er 1731 9558 neu neu<br />
49 BMW X3 1712 10.064 -23,3 13.113<br />
50 Mercedes GLA 1704 8421 neu neu<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
31
Magazin<br />
Auf das bereits erhältliche Coupé folgt<br />
Ende des Jahres der offene V12 Vantage<br />
köpfe<br />
ASToN MARTIN V12 VANTAgE S<br />
super-cabrio<br />
Aston Martin hat den größten Motor in<br />
das kleinste Modell gepflanzt. Heraus<br />
kam der V12 Vantage S Roadster, das<br />
schnellste Cabrio der Firmengeschichte.<br />
Seine Premiere feiert der Brite im amerikanischen<br />
Pebble Beach am 14. August.<br />
Der Sechsliter-V12-Zylinder beschleu-<br />
nigt den Wagen auf 323 km/h. Mit 573 PS<br />
und 620 Nm Drehmoment soll der Spurt<br />
auf 100 km/h in nur 4,1 Sekunden möglich<br />
sein. Der Verkauf startet Ende des<br />
Jahres. Der Preis wurde noch nicht genannt,<br />
könnte sich aber an dem des Coupés<br />
orientieren, das 179.950 Euro kostet.<br />
KIA SoRENTo<br />
neuer schick<br />
Erste Skizze des Interieurs der<br />
dritten Modellgeneration des Kia<br />
Sorento: viel Leder, geschwungenes<br />
Armaturenbrett mit mittigem<br />
Infotainment-Display. Das in<br />
Deutschland designte SUV feiert<br />
im oktober in Paris Premiere.<br />
Michael Macht<br />
(53), zuletzt Konzernvorstand<br />
für Produktion<br />
im VW-Konzern, hat<br />
das Unternehmen verlassen.<br />
Bis zur Berufung<br />
eines Nachfolgers<br />
übernimmt Thomas<br />
Ulbrich, Produktionsvorstand<br />
der Marke<br />
VW, die Aufgaben.<br />
Bernd Bach (56),<br />
Direktor Vertrieb<br />
Peugeot Deutschland,<br />
übernimmt zum 1. September<br />
als Direktor<br />
Peugeot Retail die Verantwortung<br />
für die<br />
Peugeot-Niederlassungen.<br />
Einen Nachfolger<br />
gibt es noch nicht.<br />
SchoN gEWUSST?<br />
betrunken radfahren<br />
Tritt man nach einem<br />
feucht-fröhlichen Abend<br />
den heimweg mit dem<br />
Drahtesel an, kann das<br />
nicht nur gefährlich und<br />
teuer werden, sondern unter<br />
Umständen auch den<br />
<strong>Auto</strong>führerschein kosten.<br />
Denn stark alkoholisiert<br />
auf das Fahrrad zu steigen,<br />
ist keine bloße ordnungswidrigkeit,<br />
für die es<br />
ein Bußgeld geben kann,<br />
sondern eine Straftat. hat<br />
der Radler mindestens 1,6<br />
Promille im Blut oder zeigt<br />
bereits bei einem geringeren<br />
Pegel sichtliche Fahrauffälligkeiten,<br />
riskiert er<br />
seinen Führerschein. Die<br />
Fahrerlaubnisbehörde<br />
wird in einem solchen Fall<br />
prüfen, ob die Person generell<br />
ungeeignet ist, ein<br />
<strong>Auto</strong> zu fahren. Denn der<br />
Radler, der stark betrunken<br />
mit dem Fahrrad am<br />
Straßenverkehr teilnimmt,<br />
könnte dies künftig auch<br />
mit seinem <strong>Auto</strong> tun. Verläuft<br />
die – umgangssprachlich<br />
oft auch als<br />
„Idiotentest“ bezeichnete<br />
– medizinisch-psychologische<br />
Untersuchung einwandfrei,<br />
kann der Radfahrer<br />
seinen Führerschein<br />
behalten. Besteht er diese<br />
jedoch nicht oder verweigert<br />
sie sogar, muss er mit<br />
dem Entzug des Führerscheins<br />
durch die Behörde<br />
rechnen.<br />
Präsentiert<br />
von:<br />
Die Bauer <strong>Auto</strong>motive KG ist ein Unternehmen der Bauer Media Group, eines der erfolgreichsten<br />
Medienhäuser weltweit. Mehr als 600 Zeitschriften, über 400 digitale Produkte und 50 Radiound<br />
TV-Stationen erreichen Millionen Menschen rund um den Globus. Als Haus populärer Medien<br />
erwirtschaften wir mit 11.000 Mitarbeitern in 17 Ländern einen Umsatz von 2,4 Mrd. Euro.<br />
Für die Redaktion AUTO ZEITUNG suchen wir am Standort Köln zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
– zunächst befristet für ein Jahr – einen<br />
ASSISTENTEN W/M<br />
Für dAS rESSorT TEST UNd TECHNIK<br />
Vielfältiges Aufgabengebiet:<br />
• Organisation und Koordination der<br />
Testredaktion:<br />
• Verwaltung der Testfahrzeug- und<br />
Reifenbestellung<br />
• Reiseorganisation und Spesenabrechnung<br />
• Einsatzplanung der Testassistenten<br />
• Urlaubsvertretung im Sekretariat der<br />
Chefredaktion<br />
Richten Sie Ihre Bewerbung bitte an Sven Vogt,<br />
online unter www.bauermedia.com/karriere<br />
Kennziffer: AMKH-02/<strong>2014</strong><br />
optimale Voraussetzungen:<br />
• Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung<br />
• Kenntnisse des <strong>Auto</strong>mobilmarktes und Leidenschaft<br />
für das <strong>Auto</strong><br />
• Sicherer Umgang mit MS Office<br />
• Führerschein Klasse B (alt 3)<br />
• Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und<br />
Schrift<br />
• Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift<br />
• Organisationsgeschick, Belastbarkeit und<br />
die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten<br />
• Flexibilität, Teamgeist, Engagement und<br />
Freude an der Arbeit im automobilen Umfeld
Die schrille Lackierung in<br />
„Ultra Blue“ lenkt ein wenig<br />
ab vom Wesentlichen:<br />
550 PS, null bis 100 km/h<br />
in 4,1 Sekunden, 300 km/h<br />
Spitze. Nebenher jobbt<br />
der XFR-S auch noch als<br />
praktischer Kombi<br />
Keine Frage, der Jaguar XFR-S Sportbrake<br />
ist ein echter Hingucker. Angesichts der<br />
recht unbritischen Lackierung in „Ultra<br />
Blue“ – es ist das wohl schärfste Metallicblau<br />
der Saison – fällt dem <strong>Auto</strong>mobilbewanderten<br />
sofort der Audi RS 2 von 1994 ein,<br />
der farblich doch sehr ähnlich gekleidet war<br />
und mit seinem 315 PS starken Fünfzylinder-<br />
Turbo im Gewand eines aufgepumpten Audi<br />
80 Avant die <strong>Auto</strong>mobilwelt um die Gattung<br />
Power-Kombi bereicherte. Leistungsstarke<br />
Laster gab es seither bei verschiedenen Herstellern,<br />
doch der Kombi an sich ist nun mal<br />
keine typische britische Art, schon gar nicht<br />
in der Familie der geschmeidigen Raubkatzen.<br />
Extraportion LEistung und<br />
drEhmomEnt<br />
Für Leistung hatten die Briten allerdings schon<br />
immer ein Faible, und davon hat auch die Topversion<br />
des Oberklasse-Kombis XF Sportbrake<br />
reichlich abbekommen. Zwar arbeitet<br />
hier der gleiche 5,0-Liter-Kompressor-V8<br />
wie im bereits bekannten XFR, als XFR-S<br />
legt der aber noch mal um 50 PS und 55<br />
Newtonmeter Drehmoment zu – das macht<br />
unterm Strich 550 PS und gewaltige 680<br />
Nm. Dass hier sämtliche Pferde vollständig<br />
zum Dienst angetreten sind, daran lässt<br />
der XFR-S keine Zweifel. Drückt man das<br />
rechte Pedal beim Anfahren durch, verblüfft<br />
der Hecktriebler mit – zumindest auf trockenem<br />
Asphalt – guter Traktion, sodass sich<br />
die Vollblüter voll und ganz auf den Vortrieb<br />
konzentrieren. Doch als das unbestechliche<br />
GPS-gestützte Messgerät selbst nach mehreren<br />
Duchgängen konstant 4,1 Sekunden für den<br />
Sprint von null auf 100 km/h vermeldet, sind<br />
wir schon etwas überrascht. Bei Jaguar sind sie<br />
das wohl auch, denn die Briten geben lediglich<br />
4,8 Sekunden für den Standardsprint an. Das ><br />
WWW.aUtozeitUNg.De aUto zeitUNg <strong>18</strong>|14<br />
35
TesT · Jaguar XFr-s sporTbrake<br />
Beschleunigunspotenzial des blauen Wunders<br />
ist als klares Bekenntnis zum Hochleistungssport<br />
zu werten – wie auch die erst bei 300 km/h<br />
abgeregelte Höchstgeschwindigkeit, die der Jag<br />
relativ mühelos erreicht und dabei zudem recht<br />
stabil geradeaus läuft. Erst wenn man aus über<br />
200 km/h so richtig in die Eisen geht, wird<br />
der Kombi etwas unruhig. Dann muss man am<br />
Lenkrad ein wenig korrigieren. An der Bremse<br />
selbst gibt es hingegen nichts auszusetzen. Sie<br />
sorgt dafür, dass sich die 20-Zoll-Pirelli P Zero<br />
in den Asphalt verbeißen und der Sportbrake<br />
aus Tempo 100 nach knapp 33 Metern zum<br />
Stillstand kommt – beim ersten Versuch (kalt)<br />
genauso wie beim zehnten.<br />
in DieSeM Jaguar SteCkt ein<br />
eCHter raCer<br />
Dass sich die Bremse obendrein gut dosieren<br />
lässt, gereicht dem XF-Topmodell besonders<br />
auf kurviger Strecke zum Vorteil. Hier schwingt<br />
sich der über zwei Tonnen schwere Kombi erstaunlich<br />
präzise dirigierbar, ja fast leichtfüßig<br />
und spurstabil durch die Radien – besonders<br />
wenn man sich im Dynamic-Modus bewegt,<br />
der unter anderem die adaptiven Dämpfer und<br />
die ESP-/Schlupfregelung auf Sport trimmt.<br />
Gut dazu passen auch der volle, aber nie aufdringliche<br />
V8-Sound, untermalt vom dezenten<br />
Summen des Kompressors, sowie die Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />
von ZF, die meist schnell und<br />
unauffällig die Übersetzungen wählt, auf Gaspedalbefehle<br />
aber manchmal etwas hektisch<br />
reagiert. So wird mitunter ein Gang zu weit<br />
zurückgeschaltet, obwohl dies bei dem großzügig<br />
angelegten Drehmomentangebot – 680 Nm<br />
zwischen 2500 und 5500 Umdrehungen – gar<br />
nicht nötig wäre. Da ist es manchmal sinnvoll,<br />
per Lenkradwippen manuell einzugreifen.<br />
Im Grunde hat der Jaguar das Zeug dazu, den<br />
schwierigen Spagat zu schaffen zwischen ultrastarkem<br />
Sportgerät und voll alltagstauglichem<br />
Kombi. So ganz gelingt ihm das aber nicht,<br />
denn der Federungskomfort des sehr straff<br />
abgestimmten Briten erfordert Zugeständnisse<br />
seitens der Besatzung. Das ständige<br />
Wippen der Karosserie selbst bei minimal<br />
welligem Asphalt nervt auf Dauer ebenso<br />
wie der hohe Testverbrauch von 15,2 Litern<br />
pro 100 km. Sogar bei sehr zurückhaltender<br />
Fahrweise sind kaum weniger<br />
als zwölf Liter möglich. Und dass der XF<br />
Kombi eher zu den Kleineren seiner Klasse<br />
gehört, ist eher zu verschmerzen als die zum<br />
Teil etwas nachlässige Verarbeitung im Innenraum<br />
sowie das veraltete und zu langsame<br />
Touchscreen-Bediensystem. Zumal der Jaguar<br />
mit über 110.000 Euro zu den Teuersten unter<br />
den Power-Kombis zählt. Jürgen Voigt<br />
FAZIT: faszinierender Sport-Kombi mit<br />
atemberaubenden Fahrleistungen, hoher<br />
Fahrstabilität und noch höherem Verbrauch.<br />
Mäßiger Federungskomfort, sehr teuer.<br />
bewerTung<br />
★★★★✩<br />
Vier Endrohre, Diffusor,<br />
abgedunkelte<br />
Scheiben und exklusive<br />
Lackierung<br />
★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen<br />
Bequeme Sitze mit feinen<br />
blauen Nähten, etwas<br />
wenig Abstützung im<br />
Schulterbereich. Kräftige,<br />
standfeste Bremse (unten)<br />
Die umständliche Multimedia-/Navibedienung<br />
per zu<br />
kleinem Touchscreen ist nicht<br />
mehr ganz up to date
Der XFr-S<br />
Sportbrake<br />
Zählt Zu Den<br />
SchnellSten<br />
unD teuerSten<br />
kombiS<br />
5,0-Liter-<br />
Kompressor-V8<br />
mit mächtigem<br />
Bums (680 Nm)<br />
und großem<br />
Durst. Karbon-<br />
Abdeckung für<br />
1490 Euro<br />
Der Sportbrake<br />
ist kein Großraumtransporter,<br />
aber dennoch voll<br />
alltagstauglich<br />
TEchNiSchE DATEN<br />
Jaguar XFr-S Sportbrake<br />
Motor V8-Zylinder, 4-Ventiler, Kompressor,<br />
Direkteinspritzung Hubraum 5000 cm 3<br />
Leistung 405 kW / 550 PS bei 6500 /min<br />
Max. Drehm. 680 Nm bei 2500 – 5500 /min<br />
getriebe 8-Stufen-<strong>Auto</strong>matik antrieb hinterrad,<br />
elektronische Differenzialsperre<br />
Fahrwerk v.: Doppelquerlenker, Federbeine;<br />
h.: Mehrfachlenkerachse, Federn;<br />
rundum: adaptive Dämpfer, Querstabilisator;<br />
DSc (ESP) bremsen rundum: innenbelüftete<br />
Scheiben; ABS; Bremsassistent<br />
bereifung v.: 265/35 ZR 20 Y; h.: 295/30 ZR<br />
20 Y; Pirelli P Zero Felgen v: 9 x 20, h.: 10 x<br />
20 L/b/H 4961/<strong>18</strong>77/1468 mm radstand<br />
2909 mm Leergew./Zuladung 2097 / 353 kg<br />
anhängelast gebr./ungeb. – kofferraumvolumen<br />
550 – 1675 l abgasnorm Euro 5<br />
typklassen hP 21/VK 31/TK 29 Messwerte<br />
0-100 km/h in 4,1 s; 0-200 km/h in 13,6 s<br />
Höchstgeschw. 1 300 km/h (elektron. abgeregelt)<br />
bremsweg 100 – 0 km/h kalt/warm<br />
32,8/32,9 m Verbrauch 15,2 l SP/100 km eu-<br />
Verbrauch 1 12,7 l SP/100 km Co 2 -ausstoß 1<br />
297 g/km grundpreis 110.450 €; Festplattennavigation:<br />
2490 €, DAB-Empfang: 460 €,<br />
Rückfahrkamera: 360 €, Warnsystem „Toter<br />
Winkel“: 540 €<br />
1<br />
Werksangaben<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
37
Fahrbericht<br />
VolVo V 40 T5<br />
Zur Ocean Race edition gehören unter<br />
anderem beige- oder anthrazitfarbenes<br />
Leder und alu-applikationen<br />
Mit der Ocean Race Edition feiert der<br />
245 PS starke Vierzylinder samt Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />
Premiere im V 40<br />
Fußball-Bundesliga, Tennisturnier, Radrennen<br />
– fast jeder <strong>Auto</strong>hersteller tritt als<br />
Sponsor von sportlichen Großereignissen<br />
auf. Bei Volvo ist es seit Jahren das Ocean<br />
Race, die härteste Segelregatta der Welt. Parallel<br />
zur windgetriebenen Erdumrundung bieten<br />
die Schweden traditionell für einige Monate<br />
besonders gut ausgestattete Editionsmodelle<br />
an – jetzt erstmals auch für den Mitte 2012<br />
gestarteten Kompaktwagen V 40.<br />
Dauerhaft im Programm ist im V 40 T5 ab sofort<br />
der Vierzylinder-Benziner mit 245 PS. Hintergrund:<br />
Volvo ersetzt nach und nach die alten<br />
Fünf- und Sechszylinder durch die neu entwickelten<br />
Turbomotoren mit zwei Liter Hubraum<br />
und Direkteinspritzung, die es als Benziner und<br />
Diesel gibt. Im T5 ist das Triebwerk an eine<br />
Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik gekoppelt.<br />
Damit ist der Schwede wie erwartet sehr sportlich<br />
unterwegs. Zumindest auf trockener Fahrbahn<br />
sind Traktionsprobleme beim frontgetriebenen<br />
Volvo nicht zu spüren. Der neue Motor<br />
überzeugt durch ausgeprägte Laufruhe und ein<br />
bärenstarkes Durchzugsvermögen: Schon ab<br />
1500 /min steht das maximale Drehmoment<br />
von 350 Nm zur Verfügung. Die neue <strong>Auto</strong>matik<br />
harmoniert sehr gut mit dem modernen<br />
Triebwerk. Der Normverbrauch von nur 5,9<br />
Liter Super dürfte aber im Alltag nicht zu realisieren<br />
sein. Bei unserer Testfahrt zeigte der<br />
Bordcomputer 7,5 Liter an. In der Ocean Race-<br />
Ausstattung – unter anderem mit Leder, speziellen<br />
Alu-Rädern, Soundanlage, Sitzheizung<br />
– kostet der V 40 T5 nur 2670 Euro mehr als<br />
die Basisausstattung Kinetic. Klaus Uckrow<br />
FAZIT: ein sehr kultivierter Antrieb in einem<br />
gut verarbeiteten Kompakten mit nur<br />
kleinem Kofferraum.<br />
bewertung<br />
★★★★✩<br />
ohne Messwerte<br />
technische Daten<br />
Motor 4-Zylinder, 4-Ventiler, turbo,<br />
Direkteinspritzung<br />
Hubraum 1969 cm 3<br />
Leistung <strong>18</strong>0 kW / 245 Ps bei 5500 /min<br />
Max. Drehmoment 350 nm<br />
bei 1500 – 4800 /min<br />
Getriebe 8-stufen-automatik<br />
Antrieb Vorderrad<br />
L/B/H 4369/<strong>18</strong>02/1420 mm<br />
Radstand 2647 mm<br />
Leergewicht 1538 kg<br />
Kofferraum 335 – 1032 l<br />
Fahrleistungen 1 0-100 km/h in 6,3 s<br />
Höchstgeschw. 1 240 km/h<br />
EU-Verbrauch 1 5,9 l s/100 km<br />
CO 2 -Ausstoß 1 137 g/km<br />
Grundpreis 33.680 €<br />
1<br />
Werksangaben<br />
★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen
vergleichstest · kompakt-suv<br />
bmw x1 xdrive20i<br />
<strong>18</strong>4 PS, Allradantrieb,<br />
0-100 km/h in 7,8 s,<br />
215 km/h Spitze,<br />
9,0 l S/100 km,<br />
34.000 Euro<br />
Aus gutem HAus<br />
40 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
der Mini Countryman polarisiert.<br />
Vielen Fans ist er<br />
nicht Mini genug, kommt<br />
schlicht zu groß und wuchtig<br />
daher, als hätte man den kultigen<br />
Dreitürer aufgeblasen wie einen<br />
Luftballon. Doch das Konzept<br />
ist erfolgreich – mehr als 350.000<br />
Käufer konnten sich für das Kompakt-SUV<br />
begeistern, seit es 2010<br />
auf den Markt kam. Zur Mitte seines<br />
Lebenszyklus stand nun die<br />
routinemäßige Modellüberarbeitung<br />
an, die jedoch sehr dezent<br />
ausfiel. Nur der Cooper S erhielt<br />
eine Kraftspritze, leistet jetzt mit<br />
190 PS sechs Pferdestärken mehr<br />
und ist gleichzeitig etwas sparsamer<br />
geworden. Ob das reicht, mit<br />
dem konzerninternen Rivalen in<br />
Gestalt des BMW X1 zu konkurrieren,<br />
zeigt der Vergleichstest.<br />
Karosserie<br />
als Countryman ist der<br />
Mini voll alltagstauglich<br />
recht der Mini nicht mit Ruhm bekleckern.<br />
Ob Abstandsregeltempomat,<br />
Assistenten zum Halten oder<br />
Wechseln der Spur, Verkehrszeichenerkennung<br />
oder Müdigkeitswarner<br />
– nirgendwo wird man dazu<br />
in der Preisliste fündig. Entsprechend<br />
übersichtlich fällt die Punkteausbeute<br />
der zwei Allradler aus.<br />
Der X1 kann immerhin optional mit<br />
einem Fernlichtassistenten, Abbiegelicht<br />
und Rückfahrkamera ausgerüstet<br />
werden, Nebelscheinwerfer<br />
und eine Bergabfahrhilfe hat er<br />
zudem serienmäßig an Bord.<br />
Auch in puncto Bedienung liegt<br />
der BMW vorn. Sein iDrive-System<br />
glänzt mit logischer Bedienstruktur<br />
und dem iDrive-Controller<br />
– ein toll zu handhabendes<br />
Bedienelement, auch wenn ihm im<br />
Gegensatz zur aktuellsten Generation<br />
die Touch-Oberfläche fehlt.<br />
Das Infotainment-System im Mini<br />
ist ähnlich aufgebaut, allerdings<br />
muss der Fahrer hier mit einem<br />
dreh-/drückbaren, knubbelartigen<br />
Schalter sowie zwei weiteren Tasten<br />
auskommen, was die Bedienung<br />
etwas erschwert.<br />
Auch wenn der BMW X1 mehr<br />
Platz für Passagiere und Gepäck<br />
bietet – wen wundert’s bei 37 Zentimeter<br />
mehr Außenlänge –, hat<br />
man im Countryman kaum Grund Fahrkomfort<br />
zum Klagen. Die Kopffreiheit Sportlich-straff abist<br />
wegen der fast waagerechten gestimmt sind beide<br />
Dachlinie speziell in der zweiten<br />
mini cooper s<br />
countryman all4<br />
190 PS, Allradantrieb,<br />
Reihe überraschend gut, selbst<br />
1,80-Meter-Personen haben noch<br />
eine Handbreit Luft überm Scheitel.<br />
Trotz der knackigen Abstimmung<br />
bietet der Countryman auch als<br />
Cooper S einen erstaunlich guten<br />
Bei der Kniefreiheit liegt der Restkomfort. Klar, Kanaldeckel<br />
0-100 km/h in 8,1 s,<br />
215 km/h Spitze, 8,2 l S/100 km,<br />
Mini auf X1-Niveau, nur die Innenbreite<br />
im Fond fällt im Gegensatz verblümt zu den Insassen durch-<br />
und Querfugen werden recht un-<br />
28.450 Euro<br />
zu der des BMW deutlich schmaler<br />
gereicht, dennoch lässt sich mit<br />
aus. Das merkt man allerdings dem Schluckvermögen der Fegereicht,<br />
erst, wenn hinten drei Personen derung im Alltag durchaus leben.<br />
auf der Rücksitzbank Platz nehmen.<br />
Wie beim ebenfalls recht straff<br />
Und die lässt sich nicht nur abgestimmten X1 bessert sich<br />
wie im X1 dreigeteilt umklappen, im Mini das Ansprechverhalten<br />
sondern zusätzlich auch um bis zu mit zunehmender Zuladung, im<br />
13 Zentimeter nach vorn schieben Solobetrieb wirken beide etwas<br />
– je nachdem, ob mehr Platz für bockig. Ohne wirklich zu brillieren,<br />
die Passagiere oder das Gepäck<br />
kann der BMW in puncto<br />
gewünscht ist. Im Normalzustand Federungskomfort mehr überzeugen.<br />
fasst der Kofferraum im Countryman<br />
Kurz aufeinander folgen-<br />
350 Liter, bei umgelegter de Bodenwellen verkraftet sein<br />
Rückbank sind es 1170 Liter. Der Fahrwerk gekonnter, und Querfugen<br />
X1 kann hier seinen Größenvorteil<br />
bügelt seine Hinterachse<br />
ausspielen, mit 420 bis 1350 Liter geschmeidiger glatt.<br />
packt er etwas mehr weg. Und wer Auch was den Geräuschkomfort<br />
eines der beiden SUV als Zugfahrzeug<br />
betrifft, hat der X1 den Konzern-<br />
einsetzen möchte, sollte genau rivalen klar im Griff. Der Country-<br />
Sie gehen weg wie warme Semmeln,<br />
hinschauen. Bis zu zwei Tonnen man strapaziert die Gehörgänge<br />
der Insassen mit den lauteren<br />
die kompakten SuV. Bei BMw gibt es darf der BMW an den Haken nehmen,<br />
der Mini nur 750 kg. Abroll-, Fahrwerks- und Motor-<br />
mit dem X1 und dem Mini Countryman<br />
Beim Durchforsten der Sicherheitsausstattung<br />
wird schnell er-<br />
zwar wesentlich präsenter, da sie<br />
geräuschen stärker. Letztere sind<br />
gleich zwei der heiß begehrten typen<br />
[ teXt alexander Lidl FotoS aleksander Perkovic ] sichtlich, dass sich der X1 und erst wegen der sportlichen Ausrichtung ><br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
41
vergleichstest · kompakt-suv<br />
unter die lupe GenoMMen<br />
infotainmentlösungen im test<br />
BMW 2900 € verlangt BMW für<br />
das Navigationspaket ConnectedDrive<br />
des Testwagens. Für den<br />
stattlichen Preis bekommt man<br />
aber auch das derzeit beste Infotainment-System<br />
in dieser Klasse.<br />
Online geht der X1 über eine inte-<br />
grierte SIM-Karte, weitere Online-<br />
Funktionen wie Nachrichten,<br />
Wetter oder E-Mail-Zugriff (BMW<br />
Online) kosten zusätzliche 250 €<br />
für zwei Jahre. Die Anbindung der<br />
gängigen Smartphones klappte<br />
im Test problemlos.<br />
Mini Hier steht der Unterhaltungswert<br />
im Fokus. Apps, die<br />
den Fahrstil analysieren, zum<br />
Spritsparen anleiten, den aktuell<br />
abgerufenen Leistungs- und<br />
Drehmomentwert anzeigen oder<br />
je nach Fahrstil die passende<br />
Musik spielen, haben einen hohen<br />
Unterhaltungswert. Online kann<br />
der Mini nur über ein internetfähiges<br />
Smartphone gehen. Auch das<br />
Mini-System (1590 €) verstand sich<br />
auf Anhieb mit allen Handys (iOS,<br />
Android und Windows Phone).<br />
des Cooper S auch deutlich basslastiger<br />
sind als im X1. Als störend<br />
empfunden werden sie dabei<br />
jedoch nicht. Ganz im Gegenteil:<br />
Bei gedrückter Sport-Taste sprotzt<br />
der Countryman im Schubbetrieb<br />
ganz unverschämt aus seinen beiden<br />
Endrohren und zieht spätestens<br />
dann die Blicke der Passanten auf<br />
sich. Die bequemeren Sitze sowie<br />
die durchdachtere Ergonomie sichern<br />
dem X1 aber einen klaren<br />
Sieg in diesem Kapitel.<br />
Motor/Getriebe<br />
die antriebseinheit im<br />
Mini macht mehr an<br />
190 PS holt der Countryman aus<br />
dem 1,6-Liter-Turbo, <strong>18</strong>4 PS leistet<br />
der Zweiliter-Benziner im X1.<br />
Was das Drehmoment anbelangt,<br />
herrscht mit 270 Nm zwischen beiden<br />
Gleichstand, auch wenn der<br />
Mini diesen Wert nur für wenige<br />
Sekunden per Overboost-Funktion<br />
erreicht. Trotz Minderleistung<br />
und knapp 200 kg mehr auf den<br />
Als xLine trägt der X1 reichlich Zierrat in Matt-Chrom-Optik<br />
Jungle Green-Metallic steht dem Countryman hervorragend<br />
Rippen knöpft der BMW dem<br />
Mini beim Sprint auf 100 km/h<br />
mit gemessenen 7,8 s drei Zehntel<br />
ab – er kommt einfach besser aus<br />
den Startlöchern. Bei der Höchstgeschwindigkeit<br />
herrscht mit 215<br />
km/h Gleichstand, dafür glänzt der<br />
Mini mit dem um 0,8 Liter niedrigeren<br />
Verbrauch (8,2 l/100 km).<br />
Dass seine Antriebseinheit mehr<br />
Spaß macht, liegt in erster Linie an<br />
dem herrlich knackigen Getriebe<br />
sowie an der perfekt dosierbaren<br />
Kupplung. Hier schaltet man gern<br />
lieber einmal mehr, während der<br />
Griff zum X1-Schalthebel eher<br />
Pflicht denn echtes Vergnügen ist.<br />
Zu knorpelig ist das Schaltgefühl<br />
– und die formidable, 2100 Euro<br />
teure Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik deshalb<br />
klar die bessere Alternative.<br />
Fahrdynamik<br />
Maxi-Fahrspaß auch im<br />
Mini Countryman<br />
Wegen des höheren Schwerpunkts<br />
sowie Gewichts erreicht der Coun-<br />
><br />
42 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
Funktional gibt es wenig zu kritisieren, an der anmutung aber schon<br />
etwas verwirrende Cockpitgestaltung, aber gute Bedienbarkeit. Viel Hartplastik<br />
tryman zwar nicht die Quirligkeit<br />
des dreitürigen Mini – die Physik<br />
lässt sich nun einmal nicht überlisten<br />
–, doch im Vergleich zum<br />
ebenfalls nicht unhandlichen X1<br />
ist er das spürbar fahraktivere<br />
SUV. Größten Anteil daran hat die<br />
viel direkter übersetzte Lenkung<br />
(14,1:1 statt <strong>18</strong>,1:1), die zudem<br />
mehr Rückmeldung liefert. Der Mini<br />
lenkt zackiger ein, zeigt in Kurven<br />
deutlich weniger Seitenneigung<br />
und tendiert weniger stark zum Untersteuern.<br />
Die Folge: Sowohl beim<br />
Tanz durch den Slalom als auch<br />
auf der Handlingstrecke hat er den<br />
X1 klar im Griff. Der kontert allerdings<br />
mit der höheren Fahrsicherheit,<br />
denn im Gegensatz zum Mini<br />
quittiert er Lastwechsel in Kurven<br />
mit einem weniger stark auskeilenden<br />
Heck. Die Traktion der beiden<br />
Allradler lässt ebenso kaum Wünsche<br />
offen wie die standfesten und<br />
gut dosierbaren Bremsen. Ergebnis:<br />
Gleichstand.<br />
der x1-Motor geht untenherum kräftiger zu Werke, die<br />
leistungsabgabe erfolgt spontaner und harmonischer<br />
Umwelt/Kosten<br />
Bei beiden wird der Kunde<br />
kräftig zu Kasse gebeten<br />
28.450 Euro ruft Mini für den<br />
Cooper S Countryman All4 auf,<br />
BMW verlangt 34.000 Euro für<br />
den X1 xDrive20i. Viel Geld –<br />
und im Vergleich zu den Diesel-<br />
Versionen muss der Kunde auch<br />
noch einen höheren Wertverlust in<br />
Kauf nehmen. Günstiger ist da<br />
noch der Countryman, da bei ihm<br />
die laufenden Kosten durchweg<br />
niedriger ausfallen. In puncto<br />
Mobilitätsgarantie lässt es BMW<br />
ebenso wie Mini bei nur fünf Jahren<br />
bewenden. Die umfangreichere<br />
und moderne Infotainment-<br />
Ausstattung des X1 kann den<br />
Kapitelsieg für den Countryman<br />
nicht mehr gefährden. ■<br />
Hier arbeitet noch der 1,6-liter-Turbo, im neuen Mini<br />
Cooper S kommt ein Zweiliter-Motor zum einsatz<br />
fazit<br />
alexander lidl<br />
ALLE ABMESSUNGEN IM ÜBERBLICK Alle Maße in cm<br />
Mercedes S-Klasse 511,6<br />
Mercedes S-Klasse <strong>18</strong>9,9<br />
Smart 269,5 Smart 155,9<br />
BMW X1<br />
xDrive20i<br />
MINI COOPER S<br />
Countryman ALL4<br />
98-104<br />
92-111 61<br />
50<br />
89-110<br />
93-98<br />
51<br />
10-37<br />
Radstand 276,0<br />
Länge 447,7<br />
62<br />
99<br />
48<br />
93<br />
49<br />
13-37<br />
Radstand 259,5<br />
Länge 410,9<br />
66<br />
65<br />
Gepäckraum<br />
420-1350 Liter<br />
70<br />
Gepäckraum<br />
350-1170 Liter<br />
69<br />
<strong>18</strong>3<br />
<strong>18</strong>7<br />
154,5<br />
154,4<br />
hinten 148<br />
vorn 148<br />
Spur hinten 152,9<br />
Spur vorn 150,0<br />
Breite 179,8<br />
hinten 136<br />
vorn 146<br />
Spur hinten 155,6<br />
Spur vorn 152,9<br />
Breite 178,9<br />
Obwohl die Niederlage für<br />
den Mini Countryman nach<br />
Punkten klar ausfällt, ist er<br />
nicht unbedingt die schlechtere<br />
Wahl – die unterhaltsamere<br />
in jedem Fall. Auch<br />
im größten Mini steckt jede<br />
Menge Fahrspaß, gerade als<br />
Cooper S. Seine Schrulligkeiten<br />
verzeihen ihm die Fans<br />
allein schon wegen des charakteristischen<br />
Designs und<br />
des coolen Images.<br />
Klar, der BMW X1 kann mit<br />
Ausnahme der Agilität und<br />
des Verbrauchs fast alles<br />
besser. Er ist das komfortablere<br />
Alltagsauto, das<br />
für Passagiere und Gepäck<br />
mehr Platz bietet. Allerdings<br />
ist der Münchner auch eine<br />
ganze Ecke teurer.<br />
44 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
ausstattung / preise<br />
modell<br />
grundpreis 34.000 € 28.450 €<br />
grundpreis Österreich * 39.350 € 30.810 €<br />
grundpreis Schweiz * 43.200 sfr 35.900 sfr<br />
* ausstattungsumfänge können abweichen<br />
testwagen-optionen<br />
antrieb 150 € 1 130 € 2<br />
Bremsen (Karbon-Keramik) – –<br />
Fahrwerk – –<br />
Lenkung 250 € 3 –<br />
Reifen – –<br />
Sitze 920 € 4 160 € 5<br />
aufpreis 1320 € 290 €<br />
bewerteter preis<br />
35.320 € 28.740 €<br />
1 Performance Control (bedarfsgerechte drehmomentverteilung<br />
an der Hinterachse per Bremseingriff); 2 Sport-taste (beinflusst<br />
gaspedal- und Lenkungskennlinie); 3 Servotronic; 4 Sportsitze,<br />
elektrische Lordosenstütze und verschiebbare Mittelarmlehne;<br />
5 Mittelarmlehne<br />
ausstattung<br />
abstandsregeltempomat – –<br />
adaptive dämpfer – –<br />
allradantrieb 2000 € 1750 €<br />
automatikgetriebe 2100 € 1540 €<br />
Bergabfahrassistent Serie –<br />
Berganfahrassistent Serie Serie<br />
Bixenon-/Led-Licht 880 €/– 690 €/–<br />
Bluetooth-Schnittstelle Serie 420 € 1<br />
Cd-Radio Serie Serie<br />
digitaler Radioempfang (daB) 320 € 290 €<br />
Fernlichtassistent 150 € 2 –<br />
Leichtmetall-Räder Serie Serie<br />
Licht- und Regensensor 130 € 120 €<br />
Metalliclackierung 660 € 500 €<br />
navigationssystem 1390 € 1590 €<br />
nebelscheinwerfer Serie 250 € 3<br />
Reifenpannenanzeige Serie Serie<br />
Rückfahrkamera 420 € 4 –<br />
Seitenairbags, hinten – –<br />
Spurhalteassistent – –<br />
Spurwechselassistent – –<br />
uSB-anschluss Serie 1<br />
1 inkl. uSB-anschluss, nur in Verbindung mit Radio Mini Boost Cd<br />
(210 euro); 2 nur in Verbindung mit Regensensor und automatisch<br />
abbl. innenspiegel; 3 inkl. tagfahrlicht; 4 nur in Verbindung mit<br />
navigationssystem (ab 1390 euro) und einparkhilfe vorn und<br />
hinten (650 euro)<br />
wartung / garantie<br />
wartungsintervalle<br />
Ölwechsel<br />
inspektion<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
laut<br />
anzeige<br />
werkstattkosten 1 644 € 421 €<br />
1 wartungskosten pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile<br />
ohne Reifen; ermittelt durch den adaC<br />
garantie / gewährleistung<br />
techn. garant./gewährl. 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />
Lack 3 Jahre/– 3 Jahre/–<br />
durchrostung<br />
12 Jahre/– 12 Jahre/–<br />
Mobilität 5 Jahre 5 Jahre<br />
leasing / wertverlust<br />
monatliche Rate 1 369 € 272 €<br />
nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 21.148 € 17.355 €<br />
nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 62,2 % 61,0 %<br />
1 Sonderzahlung 20 %, Leasingdauer 36 Monate,<br />
Jahresfahrleistung 15.000 km<br />
fixkosten<br />
versicherung / steuern pro jahr<br />
Haftpflicht typkl./Kost. 17/439 € 15/388 €<br />
Vollkasko typkl./Kost. 20/691 € 17/507 €<br />
teilkasko typkl./Kost. 24/254 € 23/230 €<br />
abgasnorm euro 6 euro 6<br />
Kfz.-Steuer 202 € 138 €<br />
technik<br />
motor<br />
bmw x1<br />
xDrive20i<br />
zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbo<br />
nockenwellenantrieb Kette Kette<br />
Bohrung/Hub 84,0 / 90,1 mm 77,0 / 85,8 mm<br />
Hubraum 1997 cm 3 1598 cm 3<br />
Verdichtung 10,0 : 1 10,5 : 1<br />
Leistung<br />
bei<br />
Max. drehmoment<br />
bei<br />
kraftübertragung<br />
getriebe<br />
antrieb<br />
fahrwerk<br />
Fahrwerk<br />
Lenkung<br />
135 kw/<strong>18</strong>4 PS<br />
5000 – 6250 /min<br />
270 nm<br />
1250 – 4500 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
allrad,<br />
permanent<br />
mini cooper s<br />
countryman all4<br />
140 kw/190 PS<br />
bei 5500 /min<br />
240 (270) nm 1<br />
1600 – 5000 (1700 – 4500) /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
allrad,<br />
permanent<br />
vorn: McPherson-Federbeine,<br />
Querlenker, zugstrene,<br />
Querlenker, Stabilisator;<br />
vorn: McPherson-Federbeiben,<br />
Stabilisator; hinten: hinten: Mehrfachlenkerachse,<br />
Federn, dämpfer,<br />
Mehrfachlenkerachse, Federn,<br />
dämpfer, Stabilisator; Stabilisator;<br />
dSC (eSP)<br />
dSC (eSP)<br />
zahnstange; Servo, zahnstange; Servo,<br />
hydraulisch<br />
elektro-mechanisch<br />
wendekreis l/r 11,9 / 12,0 m 11,4 / 11,5 m<br />
Bremsen<br />
rundum:<br />
innenbelüftete Scheiben;<br />
aBS,<br />
Bremsassistent<br />
vorn: innenbelüftete<br />
Scheiben;<br />
hinten: Scheiben;<br />
aBS, Bremsassistent<br />
Serienbereifung<br />
testbereifung<br />
Felgen<br />
rundum:<br />
225/50 R 17 H<br />
rundum:<br />
225/50 R 17 V<br />
rundum:<br />
7,5 x 17<br />
rundum:<br />
205/55 R 17 V<br />
rundum:<br />
205/55 R 17 V<br />
rundum:<br />
7 x 17<br />
Reifenmarke Michelin Primacy HP Pirelli Cinturato P7 RFt<br />
messwerte<br />
gewichte<br />
Leergewicht werk/testwert 1575 / 1662 kg 1390 / 1464 kg<br />
zulässiges gesamtgewicht 2125 kg 1900 kg<br />
effektive zuladung 463 kg 436 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. 2000 / 750 kg 750 / 500 kg<br />
dachlast/Stützlast 75 / 80 kg 75 / 75 kg<br />
fahrleistungen<br />
0 - 40 km/h 1,7 s 2,2 s<br />
0 - 60 km/h 3,4 s 3,6 s<br />
0 - 80 km/h 5,3 s 5,6 s<br />
0 - 100 km/h 7,8 s 8,1 s<br />
0 - 120 km/h 11,0 s 11,0 s<br />
0 - 140 km/h 14,9 s 14,6 s<br />
0 - 160 km/h 20,3 s 19,7 s<br />
60 - 100 km/h (5. gang) 7,9 s 8,1 s<br />
80 - 120 km/h (6. gang) 10,8 s 10,1 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 215 km/h 215 km/h<br />
Handling 1 : 53,5 min 1 : 51,9 min<br />
Slalom Pylonenabst. <strong>18</strong> m 63,3 km/h 65,5 km/h<br />
bremsweg<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,0 m 36,7 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,8 m 36,7 m<br />
geräusche<br />
Standgeräusch 41 dB(a) 41 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 57 dB(a) 58 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 66 dB(a) 68 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 71 dB(a)<br />
verbräuche<br />
testverbrauch 9,0 l S / 100 km 8,2 l S / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 213 g/km 194 g/km<br />
tankinhalt 63 l 47 l<br />
Reichweite 700 km 573 km<br />
eu-Verbrauch 7,5 l S / 100 km 6,4 l S / 100 km<br />
abgas-emissionen<br />
Kohlendioxid Co 2 176 g/km 148 g/km<br />
Kohlenmonoxid Co 0,286 g/km 0,501 g/km<br />
Kohlenwasserstoff HC 0,021 g/km 0,030 g/km<br />
Stickoxid no x 0,017 g/km 0,128 g/km<br />
Rußpartikel 0,000 g/km 0,000 g/km<br />
1 werte in Klammern für overboost-Funktion<br />
gesamtbewertung<br />
karosserie<br />
Raumangebot vorn 100 1 68 60<br />
Raumangebot hinten 100 62 48<br />
Übersichtlichkeit 70 62 48<br />
Bedienung/Funktion 100 89 84<br />
Kofferraumvolumen 100 39 29<br />
Variabilität 100 38 42<br />
zuladung/anhängel. 50/30 38 23<br />
Sicherheitsausstatt. 150 74 60<br />
Qualität/Verarbeitg. 100/100 142 134<br />
Kapitelwertung 1000 612 528<br />
fahrkomfort<br />
Sitzkomfort vorn 150 126 114<br />
Sitzkomfort hinten 100 70 65<br />
ergonomie 150 132 1<strong>18</strong><br />
innengeräusche 50 36 31<br />
geräuscheindruck 100 66 58<br />
Klimatisierung 50 32 27<br />
Federung leer 200 136 126<br />
Federung beladen 200 138 130<br />
Kapitelwertung 1000 736 669<br />
motor / getriebe<br />
Beschleunigung 150 114 112<br />
elastizität 100 80 80<br />
Höchstgeschwindigk. 150 64 64<br />
getriebeabstufung<br />
100 78 84<br />
Schaltung<br />
Kraftentfaltung 50 39 37<br />
Laufkultur 100 67 64<br />
Verbrauch 325 211 226<br />
Reichweite 25 13 9<br />
Kapitelwertung 1000 666 676<br />
fahrdynamik<br />
Handling 150 62 68<br />
Slalom 100 57 68<br />
Lenkung 100 80 84<br />
geradeauslauf 50 38 38<br />
dosierbarkeit der<br />
30 20 19<br />
Bremse<br />
Bremsweg kalt 150 90 83<br />
Bremsweg warm 150 92 83<br />
traktion 100 90 90<br />
Fahrsicherheit 150 138 132<br />
wendekreis 20 8 10<br />
Kapitelwertung 1000 675 675<br />
kosten / umwelt<br />
Bewerteter Preis 2 675 175 209<br />
wertverlust 3 50 16 20<br />
ausstattung 25 23 23<br />
Multimedia 50 32 23<br />
garantie/gewährlst. 50 20 20<br />
werkstattkosten 4 20 14 16<br />
Steuer 10 8 9<br />
Versicherung 40 34 36<br />
Kraftstoff 55 35 37<br />
emissionen 25 22 21<br />
Kapitelwertung 1000 379 414<br />
summe 5000 3068 2962<br />
platzierung 1 2<br />
1 maximal erreichbare Punktzahl, 2 inkl. testwagen-optionen,<br />
3 ermittelt durch die dat (vier Jahre Haltedauer, Jahreslaufleistung<br />
20.000 km), 4 ermittelt durch den adaC<br />
46 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
TesT · Porsche 911 Targa 4s<br />
Ab geht’s Auf<br />
die Piste<br />
der targa ist endlich wieder ein targa und<br />
nimmt uns mit zum Schaulaufen durch die<br />
nacht. doch kann der elfer mit dem spektakulär<br />
klappbaren dachmittelteil noch mehr als<br />
nur die 60er- und 70er-Jahre zitieren?<br />
[ teXt Jürgen Voigt FotoS daniela Loof ]<br />
Obwohl sich dieser jüngste Elfer für unser<br />
erstes Rendezvous in schrilles Racing-<br />
Gelb gekleidet hat, verschieben wir den<br />
Termin auf der Rennstrecke auf später<br />
und begeben uns erst mal auf die andere Piste:<br />
Hamburg. Speicherstadt bei Nacht und mehr.<br />
Eine stylische, angesagte Gegend, traditionsreiches,<br />
ein nie schwülstiges und in seiner neuen<br />
Bestimmung heute eher kühles Ambiente – kurz:<br />
hanseatisch. Der neue 911 Targa hingegen ist<br />
48<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
www.autozeitung.de
natürlich Schwabe durch und durch, besessen<br />
von Perfektion und Reinheit und dennoch ein<br />
hoch emotionales Hightech-Gerät: Statt des<br />
langweiligen Glasschiebedachs der letzten Generationen<br />
hat der Targa nun wieder ein entfernbares,<br />
schwarzes Dachmittelteil, flankiert vom<br />
charakteristischen breiten Alu-Überrollbügel –<br />
ganz so wie der Ur-Targa aus den 60er- und<br />
70er-Jahren, der seinerzeit nicht nur bei uns<br />
viele Freunde fand, sondern besonders in den<br />
USA als Sicherheits-Cabrio galt. Heute, im Zeitalter<br />
der überschlagresistenten Cabrios, geht<br />
es aber nicht mehr um Sicherheit, sondern um<br />
Retrodesign, und zwar in einer Perfektion umgesetzt,<br />
wie wir sie so noch nicht erlebt haben.<br />
Cabrios mit Klappdächern kennt man ja<br />
inzwischen reichlich. Über die Show, die der<br />
Targa da abzieht, staunt aber sogar der coole<br />
Hamburger Nachtschwärmer nicht schlecht: Auf<br />
Knopfdruck – sogar per Fernbedienung – hebt<br />
><br />
wie damals: targa-Schriftzug,<br />
breiter alu-Bügel, glaskuppel<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
49
im widerspruch zur ansonsten perfekten<br />
ergonomie steht das veraltete,<br />
3148 euro teure navi-/infotainment-<br />
System PCM: träge, mäßige grafik,<br />
kein vollwertiges internet, Smartphone-einbindung<br />
nicht optimal<br />
sich die komplette Glaskuppel des Elfer und<br />
klappt nach hinten, während zwei aus dem Alu-<br />
Bügel herausfahrende Arme das Dachmittelteil<br />
über die beiden hinteren Sitze hebt und nach<br />
hinten über den Motor bugsiert – großes Kino vor<br />
Kino, Club, Bar, Eisdiele und mehr mit 100-prozentiger<br />
Aufmerksamkeitsgarantie.<br />
Die Frage, ob dieses insgesamt sehr filigran wirkende<br />
Dach-Ballett in seiner perfekten Choreographie<br />
auch in zig Jahren noch so reibungslos<br />
funktioniert, müssen und können wir heute nicht<br />
beantworten. Für den Moment sind wir jedenfalls<br />
fasziniert – sowohl von der Dach-Funktion<br />
als auch von der Form des Retro-Elfer.<br />
Retro hin, Klappdach her, auch der Targa der<br />
Neuzeit ist ein echter Porsche 911 – Gott sei<br />
Dank. Um uns dessen zu versichern, lassen wir<br />
erstmal den herrlichen Sechszylinder-Boxer-<br />
Sound durch die Nacht hallen, verstärkt vom<br />
markanten Sound des Sport-Auspuffs. Immer<br />
wieder schnalzt der Targa beim Zurückschalten<br />
des Doppelkupplungsgetriebes (PDK, 3511<br />
Euro) mit Zwischengasstößen, besonders effektvoll<br />
auf Elbtunneltour bei geöffnetem Dach.<br />
Der Wechsel zwischen Tunnel-, Stadt- und Überlandfahrt<br />
genießt man hier in der Hansestadt<br />
herrlich ungefiltert und wegen des durchaus<br />
komfortablen 911er-Fahrwerks mit seinen adaptiven<br />
Dämpfern zudem sehr entspannt. So<br />
könnten wir endlos durch die Nacht cruisen,<br />
aber irgendwann dämmert der Morgen diese<br />
wohlige Stimmung weg.<br />
Reichlich KonKuRRenz aus<br />
Dem eigenen haus<br />
Zurück im Test-Alltag wird es dann auch für den<br />
Targa ernst, denn mit dem 911 Carrera Coupé<br />
und dem 911 Cabrio hat der nur mit Allradantrieb<br />
lieferbare Targa bereits genug Konkurrenz<br />
im eigenen Haus. In der 4S-Version mit 400 PS<br />
und siebengängigem Doppelkupplungsgetriebe<br />
ist der Targa 90 kg schwerer als das 911 4S Coupé<br />
mit gleichem Antrieb. Technisch basiert der Targa<br />
allerdings eher auf dem 911 Cabrio, das als 4S<br />
kaum leichter ist als der Targa. Von Schwerfälligkeit<br />
kann aber keine Rede sein, wenn sich der mit<br />
einem Verbrauch von 12,1 l/100 km recht effiziente<br />
3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer ins Zeug legt<br />
und munter bis weit über 7000 Touren jubiliert.<br />
Auch in Sachen Handling, Lenkung, Traktion und<br />
Bremsperformance repräsentiert der Targa den<br />
extrem hohen Dynamik-Standard, den wir von<br />
den aktuellen 911ern gewohnt sind. Das gilt auch<br />
für den stabilen Geradeauslauf. Selbst der Blick<br />
in die Preislisten gibt nur wenig Entscheidungshilfe:<br />
Als 4S mit PDK ist das Coupé mit 115.824<br />
Euro zwar am günstigsten, scheidet wegen seines<br />
zugeknöpften Wesens aber aus. Die angenehmste<br />
und verwirbelungsärmste Art, offen zu fahren,<br />
bleibt das 911 Cabrio, während im fast preisgleichen,<br />
wetterfesteren und übersichtlicheren<br />
Targa schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten<br />
die Windböen von hinten hereinfegen. ■<br />
Das Klappt wenn sich das kleine targa-dach nach hinten verabschiedet, klappt zunächst mal das halbe auto auseinander – großes Kino<br />
50<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
www.autozeitung.de
Porsche 911 Targa 4s · TesT<br />
faziT<br />
Jürgen Voigt<br />
Porsche 911 Targa – endlich wird<br />
diesem klangvollen Namen wieder<br />
Leben eingehaucht. Das grandiose<br />
Design mit der Glaskuppel und dem<br />
charakteristischen Alu-Bügel macht<br />
die bisherigen langweiligen Glasschiebedach-911er<br />
vergessen. Dass<br />
aus der einstigen simplen Idee eines<br />
manuell herausnehmbaren Dachteils<br />
eine derart komplexe Mechanik-Orgie<br />
geworden ist, fasziniert. Ansonsten<br />
kann der Targa nicht mehr oder<br />
weniger als andere Elfer – und das ist<br />
ja verdammt viel.<br />
da wird die nacht zum tag, wahlweise mit Bi-Xenon-Licht oder adaptivem Led-Feuer<br />
BewerTung<br />
★★★★✩<br />
das hier ist die Schokoladenseite<br />
des targa, wobei wir die<br />
hübschen roten Led-Bänder als<br />
willkommene zugabe betrachten<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
51
TesT · Porsche 911 Targa 4s<br />
Porsche 911 TarGa 4s<br />
MesswerTe<br />
Preise<br />
MoTor<br />
6-zyl.-Boxer (alu), 4-Vent., 4 obenliegende<br />
nockenwellen (Kettenantr.), einlassventilsteuerzeiten<br />
und -hub variabel (VarioCam<br />
Plus), Schaltsaugrohr, elektron. direkteinspr.<br />
und zündung, geregelter dreiwegekat<br />
Bohrung/Hub 102,0 / 77,5 mm<br />
Hubraum 3800 cm 3<br />
Verdichtung 12,5 : 1<br />
nennleistung<br />
bei<br />
294 kw/400 PS<br />
7400 /min<br />
Max. drehmoment<br />
bei<br />
Motorölmenge<br />
440 nm<br />
5600 /min<br />
10,1 l<br />
leisTunGsdiaGraMM<br />
GeTriebe<br />
typ<br />
7-gang, doppelkuppl.<br />
antrieb<br />
allrad, perm.; Sperrdiff.<br />
Vorwärtsgänge 391; 2,29; 1,65; 1,30;<br />
1,08; 0,88; 0,62<br />
Rückwärtsgang 3,55<br />
achsübersetzung 3,44<br />
GeTriebediaGraMM<br />
Fahrwerk<br />
v.: McPherson-Federb., Quer-/Längslenker;<br />
h.: Mehrfachlenker, Federn; rundum: adapt.<br />
dämpfer (PaSM); Stabi, aktive wankstabil.<br />
(opt.); PSM (eSP); Lenkung: zahnstange<br />
(variabel), Servo, elektro-mechan.<br />
breMsen / räder<br />
rundum: innenbelüftete Karbon-Keramik-<br />
Scheiben (PCCB, optional); aBS; Bremsassistent;<br />
elektrische Parkbremse<br />
Reifen vorn<br />
Reifen hinten<br />
Marke<br />
Luftwiderstands-<br />
0,30<br />
beiwert c w<br />
Stirnfläche a 2,04 m 2<br />
Luftwiderstands-<br />
0,612 m 2<br />
index c w x a<br />
wendekreis l./r.<br />
11,2/11,2 m<br />
GewichT<br />
Leergewicht werksangabe 1575 kg<br />
Leergewicht testwert<br />
1604 kg<br />
zulässiges gesamtgewicht 1980 kg<br />
eff. zuladung<br />
376 kg<br />
gewichtsverteilung v./h. 39/61 %<br />
anhängelast<br />
gebremst/<br />
ungebremst<br />
dachlast<br />
Stützlast<br />
warTunG / GaranTie<br />
Ölwechsel<br />
inspektion<br />
gesamtfahrzeuggarantie<br />
garantie/gewährl.<br />
Lack/Rost<br />
Mobilität<br />
245/35 zR 20 Y<br />
305/30 zR 20 Y<br />
Pirelli P zero no<br />
Felgen vorn 8,5 x 20<br />
Felgen hinten 11 x 20<br />
karosserie<br />
selbsttragende Stahl-/alu-Kar., 2 türen,<br />
2+2 Sitzer, klappbares dachmittelteil<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
30.000 km<br />
2 Jahre<br />
60.000 km<br />
4 Jahre<br />
2 Jahre<br />
3 Jahre/<br />
12 Jahre<br />
2 Jahre<br />
uMwelT / abGas<br />
abgasnorm euro 6<br />
Kohlendioxid Co 2<br />
214 g/km<br />
Kohlenmonoxid Co<br />
0,115 g/km<br />
Kohlenwasserstoff HC 0,043 g/km<br />
Stickoxid no x<br />
0,021 g/km<br />
Rußpartikel –<br />
beschleuniGunG<br />
0 - 40 km/h 1,4 s<br />
0 - 60 km/h 2,3 s<br />
0 - 80 km/h 3,3 s<br />
0 - 100 km/h 4,6 s<br />
0 - 120 km/h 6,2 s<br />
0 - 140 km/h 8,0 s<br />
0 - 160 km/h 10,1 s<br />
0 - <strong>18</strong>0 km/h 12,6 s<br />
0 - 200 km/h 15,6 s<br />
Höchstgeschw. 1<br />
294 km/h<br />
1 werksangabe<br />
beschleuniGunGsdiaGraMM<br />
elasTiziTäT<br />
60 - 100 km/h –<br />
80 - 120 km/h –<br />
breMsweG aus 100 km/h<br />
Geräusche<br />
Standgeräusch<br />
Vorbeifahrgeräusch<br />
innen bei 50 km/h<br />
3. gang<br />
innen bei 100 km/h<br />
höchster gang<br />
innen bei 130 km/h<br />
höchster gang<br />
verbrauch<br />
eu-Mix<br />
Kraftstoffsorte<br />
tankvolumen<br />
Reichweite<br />
54 dB(a)<br />
74 dB(a)<br />
63 dB(a)<br />
71 dB(a)<br />
74 dB(a)<br />
9,2 l/100 km<br />
Super Plus<br />
68 l<br />
562 km<br />
GrundkosTen<br />
grundpreis 124.094 €<br />
testwagenpreis 162.364 €<br />
Kfz-Steuer pro Jahr 314 €<br />
VeRSiCHeRung<br />
Haftpflicht 12 295 €<br />
Vollkasko 26 1<strong>18</strong>0 €<br />
teilkasko 29 510 €<br />
aussTaTTunG (auszug)<br />
abstands-/geschw.-Regelung 2321 €<br />
airbag, Fahrer/Beifahrer<br />
Serie<br />
airbag, Seiten-, vorn<br />
Serie<br />
airbag, Kopfairbags, vorn<br />
Serie<br />
audioanlage (Radio/Cd/auX) Serie<br />
außenspiegel beheizbar<br />
Serie<br />
Bi-Xenonscheinwerfer<br />
Serie<br />
Bose-Surround-Sound-anlage 1 1416 €<br />
digitalradio (daB-tuner) 1 476 €<br />
doppelkupplungsgetriebe 1 3511 €<br />
einparkhilfe vorn 1 /hinten 357€/Serie<br />
geschwindigkeitsregelanl. 1 393 €<br />
iSoFiX-Kindersitzbefestigung h. Serie<br />
Karbon-Keramik-Bremse, PCCB 1 8509 €<br />
Klimaautomatik (2-zonen) Serie<br />
Kurven-/Fernlicht adaptiv (PdLS) 1 702 €<br />
Lichtsensor<br />
Serie<br />
Led-tagfahr-/Rück-/Blinklichter Serie<br />
Lederausstattung 1 ab 1386 €<br />
Metalliclack 1178 €<br />
Multifunktionslenkrad 1 524 €<br />
navi-/Multimediasystem (PCM) 1 3148 €<br />
Reifendruckkontrollsystem Serie<br />
Sitzbelüftung 1059 €<br />
Sitzheizung 1 470 €<br />
Sperrdifferenzial hinten, autom. Serie<br />
Sport Chrono Paket 1, 2 2023 €<br />
Sportabgasanlage 1 2606 €<br />
Sportschalensitze, Leder/Karbon 1 3320 €<br />
Sportsitze, teilleder, el. einstb. Serie<br />
Start-Stopp-System<br />
Serie<br />
Voll-Led-Licht, adaptiv (PdLS+) 2832 €<br />
wankstabilisierung (PdCC) 1 3213 €<br />
zentralverr./dach fernbedienb. Serie<br />
1 im testwagen enthalten, zum teil nur in Verb. mit<br />
weiteren extras; 2 u.a.: dynamische Motorlager,<br />
Rennstartfunktion, Stoppuhr, Sport-Plus-Modus für<br />
antrieb und Fahrwerk, Performance-anzeige<br />
TesTverbrauch<br />
52 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
Wirtschaft · dacia<br />
Mit der Vorstellung des Logan vor zehn<br />
Jahren begann für Dacia eine Zeitenwende.<br />
Dabei war das revolutionäre<br />
<strong>Auto</strong> aus Rumänien so unscheinbar<br />
und unspektakulär, wie es nur sein konnte: eine<br />
konservativ gezeichnete Stufenhecklimousine<br />
im Kleinwagenformat, die auf der Technik des<br />
alten Renault Clio basierte.<br />
Die Redaktion der AUTO ZEITUNG betrachtete<br />
den neuen Wettbewerber aus Osteuropa mit<br />
Skepsis, der in der Basisversion ohne Radio,<br />
Klimaanlage, Servolenkung und ESP antrat.<br />
Dafür war der Preis von 7200 Euro unschlagbar<br />
– einen so günstigen Neuwagen hatte es<br />
seit Jahren nicht gegeben. Doch vor allem die<br />
fehlende Sicherheitsausstattung erregte den<br />
Argwohn der Redaktion. So musste sich der<br />
Logan 2005 dem sogenannten Elchtest stellen:<br />
Zwar übersteuerte der Dacia bei Spurwechseln<br />
und neigte dazu, mit dem Heck nachzudrücken<br />
– aber das Billigauto kippte nicht.<br />
Auch nach der bestandenen Feuerprobe blieb<br />
die neue Marke in Deutschland in der Spur.<br />
Verkaufte sich der Logan mit Stufenheck anfangs<br />
nur schleppend, interessierte der 2006<br />
die gol<br />
dekade<br />
Vor zehn Jahren begann dacia, die<br />
autoindustrie zu revolutionieren:<br />
die schlichten Billigautos fanden<br />
weltweit reißenden absatz. alle<br />
Hintergründe zur erfolgsgeschichte<br />
Duster<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
95.626<br />
deutschland<br />
24<br />
Logan<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
174.279<br />
deutschland<br />
2047<br />
Logan<br />
MCV<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
259.512<br />
deutschland<br />
6294<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Herr Ghosn, Dacia feiert<br />
zehnjähriges Jubiläum in<br />
Deutschland. Warum ist die<br />
Marke bei uns so erfolgreich?<br />
Dacia hat es geschafft, die deutliche<br />
Verhaltensänderung der Käufer<br />
vorwegzunehmen: Unsere Kunden<br />
verlangen nach sogenannten „good<br />
enough“-<strong>Auto</strong>s. Sie sind nicht<br />
mehr bereit, für Funktionen, die<br />
sie nicht wollen oder gar fürchten,<br />
zu bezahlen. Dacia bietet diese<br />
schlichten, zuverlässigen <strong>Auto</strong>s<br />
ohne Schnickschnack an, die sparsam<br />
in Kauf und Unterhalt sind.<br />
Heute planen viele Hersteller<br />
eigene Billigmarken. Wie<br />
stehen Sie als Vorreiter dazu?<br />
Wir sind sehr stolz darauf, dass die<br />
Renault Gruppe einmal mehr innovativ<br />
war, indem sie den Wettlauf<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
367.264<br />
deutschland<br />
17.314<br />
Sandero<br />
„MaxIMaL aCHt MoDeLLe“<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
510.955<br />
deutschland<br />
24.935<br />
nach „immer mehr“ unterbrochen<br />
hat. Und da der Logan bereits erneuert<br />
wurde, haben wir schon einen<br />
Modellzyklus lang Erfahrungen gesammelt.<br />
Das beschert uns einen<br />
erheblichen Wettbewerbsvorteil.<br />
Wollen Sie mit Dacia künftig<br />
weitere Segmente besetzen?<br />
Wie Sie verstehen werden, zwingt<br />
uns der Druck, den wir auf die<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
535.177<br />
deutschland<br />
82.747<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
661.374<br />
deutschland<br />
37.499<br />
Preise ausüben, Skaleneffekte besonders<br />
im Auge zu behalten. Das<br />
bedeutet: hohe Volumina bei wenigen<br />
Modellen und gemeinsame<br />
Teile für alle unsere Fahrzeuge.<br />
Wir denken daher daran, weiterhin<br />
in Segmente mit hohen Stückzahlen<br />
zu expandieren. Die maximale<br />
Anzahl von Modellen habe<br />
ich auf acht festgelegt.<br />
Weltweit werden Dacia oft<br />
als Renault verkauft. Droht<br />
da kein Imageschaden?<br />
Das Image der Marke hängt zuerst<br />
von ihrer Bekanntheit ab. Wenn<br />
54 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
dene<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
813.822<br />
deutschland<br />
41.237<br />
Lodgy<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
953.843<br />
deutschland<br />
44.965<br />
2011 2012 2013<br />
wir in Märkte eintreten, in denen<br />
Renault kaum präsent ist, gibt es<br />
noch keinen Platz für beide Marken.<br />
Wir führen dort unter dem<br />
Namen Renault die Fahrzeuge der<br />
Plattform „Entry“ ein. Das Wichtigste<br />
zum Aufbau unseres Markenimages<br />
ist die sehr hohe Zuverlässigkeit<br />
und Qualität dieser<br />
<strong>Auto</strong>s. Sie fördern das Image der<br />
gesamten Renault-Modellpalette.<br />
Verkäufe<br />
weltweit<br />
1.085.000<br />
deutschland<br />
45.498<br />
Alle Verkäufe inklusive Fahrzeuge, die als Renault ausgeliefert werden;<br />
Verkäufe in Deutschland ohne Nutzfahrzeuge; die Fahrzeugbilder markieren<br />
den Marktstart des jeweiligen Modells<br />
Dabei werden die in Frankreich<br />
gebauten Modelle verdrängt.<br />
Ist das kein Problem?<br />
Die „Entry-Modelle“ sind für eine<br />
internationale Eroberung bestimmt:<br />
2013 wurden nur neun<br />
Prozent unseres Absatzvolumens<br />
in Frankreich verkauft. Um die<br />
Kosten zu senken ist es wichtig,<br />
dass diese Fahrzeuge möglichst<br />
nah an ihren Absatzmärkten gebaut<br />
werden. Daher gibt es nun<br />
innerhalb der Renault-Nissan-<br />
Allianz elf Produktionsstandorte<br />
für „Entry-Modelle“.<br />
In Deutschland hat Dacia 1,7<br />
Prozent Marktanteil. Wie viel<br />
Luft ist da nach oben?<br />
In Berlin erzielen wir schon heute<br />
einen Marktanteil von 2,8 Prozent.<br />
Auch die erneuerten Modelle<br />
Sandero und Duster laufen sehr<br />
gut. Die Bestellungen des Sandero<br />
sind um 50 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell gestiegen.<br />
Außerdem gebe ich zu bedenken,<br />
dass die Bekanntheit von Dacia in<br />
Deutschland noch sehr gering ist:<br />
Sie liegt 13 Prozentpunkte unterhalb<br />
des Durchschnitts aller Hersteller.<br />
Daran müssen wir arbeiten.<br />
Kommen die Dacia-Kunden<br />
eher aus dem Neu- oder dem<br />
Gebrauchtwagenmarkt?<br />
Viele unserer Kunden kaufen zum<br />
ersten Mal einen Neuwagen. Wenn<br />
ich Deutschland als Beispiel nehme,<br />
kommen mehr als 42 Prozent<br />
der Kunden des Sandero aus dem<br />
eingeführte Kombi MCV die Deutschen schon<br />
eher – der Absatz verachtfachte sich.<br />
Der endgültige Durchbruch gelang Dacia drei<br />
Jahre später: Die Abwrackprämie sorgte für<br />
einen Boom bei billigen Neuwagen. Und<br />
die Rumänen hatten mit dem neuen Sandero<br />
genau das richtige Fahrzeug parat: Das<br />
moderner gezeichnete Schrägheckmodell<br />
traf den Geschmack der Deutschen und<br />
bescherte Dacia 2009 über 82.000 Verkäufe<br />
– ein sattes Plus von 232 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Seither hat sich die Billigmarke auf dem<br />
Premiummarkt Deutschland etabliert.<br />
Mit neuen Modellen wie dem SUV Duster,<br />
dem Kompaktvan Lodgy und dem<br />
Hochdachkombi Dokker konnte Dacia<br />
neue Kunden gewinnen: Seit 2010 kletterten<br />
die Verkäufe um 21 Prozent auf<br />
45.498 Exemplare im Vorjahr. Auch <strong>2014</strong><br />
setzt sich das Wachstum weiter fort: Aktuell<br />
liegen die Rumänen mit 1,7 Prozent Marktanteil<br />
in Deutschland vor etablierten Namen wie<br />
Mini und Volvo knapp hinter Citroën und Kia.<br />
Insgesamt konnte Dacia bisher über 300.000<br />
Vita<br />
Carlos Ghosn wurde 1954 in Brasilien geboren.<br />
nach <strong>18</strong> Jahren bei Michelin stieg er 1996<br />
als Vizepräsident bei Renault ein. drei Jahre<br />
später ging er als Sanierer zu nissan, wo er<br />
2001 Präsident wurde. Seit 2005 ist ghosn Präsident<br />
und Vorstandsvorsitzender der Renaultnissan-allianz,<br />
zu der auch dacia gehört.<br />
Gebrauchtwagenmarkt. Das sind<br />
elf Prozent mehr als der Durchschnitt.<br />
Aus diesem Grund sind unsere<br />
Haupt-Wettbewerber die Verkäufer<br />
von Gebrauchtwagen und<br />
in Deutschland Ford und Opel.<br />
Stichwort Kannibalisierung:<br />
Wie viele Dacia-Kunden<br />
stammen von Renault?<br />
Nehmen wir den Duster als Beispiel:<br />
Nur elf Prozent der Kunden<br />
haben vorher einen Renault<br />
besessen, aber 13 Prozent einen<br />
Opel. Diese Kannibalisierung ist<br />
durchaus moderat. Sie wird durch<br />
die klare Positionierung der beiden<br />
Marken im Rahmen gehalten.<br />
><br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
55
TesT · VW Golf VAriAnT 1.2 Tsi BlueMotion Techn. – VW Golf VAriAnT 1.6 TDi BlueMoTion<br />
Kosten im BlicK<br />
Das Multitalent VW golf Variant steht bei Familien hoch im Kurs. Wir sagen ihnen,<br />
welche Motorisierung des niedersachsen auf Dauer für stabile Finanzen sorgt<br />
Fotos: Daniela Loof<br />
Kein anderer Hersteller bietet<br />
in der Kompaktklasse ein so<br />
komplettes Fahrzeug an wie<br />
Volkswagen mit dem Golf.<br />
Komfortabel, grundsolide verarbeitet,<br />
gut ausgestattet, viel Bewegungsfreiheit<br />
und als Kombi Variant<br />
auch sehr variabel einsetzbar,<br />
gewinnt er einen Vergleichstest<br />
nach dem anderen. Da stellt sich<br />
eigentlich nur die Frage, welche<br />
Motorisierung ab welcher Jahreskilometerleistung<br />
unterm Strich<br />
die bessere Kostenbilanz ausweist.<br />
Dazu vergleichen wir einen Golf<br />
Variant als 1.2 TSI BlueMotion<br />
Technology mit einem auf Effizienz<br />
getrimmten Golf Variant 1.6<br />
TDI BlueMotion. Und der kleine<br />
Benziner zeigt sich gleich von seiner<br />
besten Seite. Ihm reichen 1,2<br />
Liter Hubraum, um stramme 110<br />
PS und 175 Nm freizusetzen.<br />
perfekt abgestimmte<br />
sechsgang-getriebe<br />
Die Zwangsbeatmung durch<br />
den Turbolader lässt den kleinen<br />
Vierzylinder deutlich voluminöser<br />
wirken. Bereits bei 1400 Umdrehungen<br />
erreicht er sein Drehmomentmaximum<br />
und schiebt<br />
druckvoll nach vorn. Erst bei 4000<br />
Umdrehungen fällt der Schub<br />
langsam ab. Dann übernimmt die<br />
leichtfüßige Drehfreude. Dabei arbeitet<br />
der Benziner ausgesprochen<br />
vibrationsarm und leise.<br />
Etwas rauer, aber mit für einen<br />
Diesel durchaus feinen Manieren<br />
präsentiert sich der ebenfalls 110<br />
PS starke Diesel. Der Bereich der<br />
Leistungsabgabe fällt im Vergleich<br />
zu dem des Benziners deutlich<br />
schmaler aus. Der Selbstzünder<br />
breitet sein wuchtiges Drehmoment<br />
von 250 Newtonmetern lediglich<br />
zwischen 1500 und 3000<br />
Touren aus. VW hat aber die jeweiligen<br />
ausgesprochen präzise<br />
schaltbaren Sechsgang-Getriebe<br />
perfekt auf die Charaktere der<br />
beiden Motoren abgestimmt. Dennoch<br />
überrascht es schon, dass der<br />
1.6 TDI vor allem in der Elastizität<br />
nicht mehr Boden gegenüber dem<br />
quirligen 1.2 TSI gutmachen kann.<br />
Bei der Beschleunigung von null<br />
auf 100 km/h und der Durchzugsmessung<br />
von 60 auf Tempo 100 liegen<br />
die beiden Golf gleichauf. Erst<br />
zwischen 80 und 120 km/h wird<br />
der Abstand etwas deutlicher.<br />
Wesentlich größer fällt dafür der<br />
Unterschied an der Tankstelle aus.<br />
Während beim TSI nach 100 km<br />
Strecke 6,6 Liter nachgefüllt werden<br />
müssen, begnügt sich der TDI<br />
mit mageren 4,7 Litern. Daraus<br />
gleich die Schlussfolgerung zu<br />
ziehen, der Diesel sei per se der<br />
Wirtschaftlichere, ist aber zu kurz<br />
gedacht. Doch bereits oberhalb<br />
von 14.000 km pro Jahr fährt der<br />
Selbstzünder seine höheren Kosten<br />
wieder rein.<br />
■
Der Benziner gefällt mit Laufruhe<br />
und leichtfüßigem Temperament<br />
Der BlueMotion-Diesel begnügt sich<br />
mit 4,7 Litern auf 100 Kilometern<br />
Den BlueMotion-Diesel (r.) erkennt man am<br />
aerodynamisch optimierten Kühlergrill<br />
Das leicht zu bedienende Cockpit ist<br />
in Diesel (Bild) und Benziner identisch<br />
Anzeige mit Information zum Energieverbrauch<br />
der Klimaanlage<br />
technik benziner diesel<br />
antrieb<br />
VW GoLf VArIAnT 1.2<br />
TSI BlueMotion Techn.<br />
VW GoLf VArIAnT<br />
1.6 TDI BlueMotion<br />
zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo, Direkteinspr. 4,4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb Kette zahnriemen<br />
Hubraum 1197 cm 3 1598 cm 3<br />
Leistung<br />
bei<br />
81 kW / 110 PS<br />
4600 – 5600 /min<br />
81 kW / 110 PS<br />
3200 – 4000 /min<br />
Max. Drehmoment<br />
bei<br />
getriebe<br />
175 nm<br />
1400 – 4000/min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
250 nm<br />
1500 – 3000 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
antrieb Vorderrad Vorderrad<br />
messwerte<br />
Leergewicht test 1296 kg 1375 kg<br />
zuladung 534 kg 425 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. 1300 / 640 kg 1000 / 690 kg<br />
0 - 100 km/h 10,4 s 10,2 s<br />
60 -100 km/h 11,4 s (5. gang) 11,5 s (5. gang)<br />
80 -120 km/h 16,8 s (6. gang) 16,1 s (6. gang)<br />
Höchstgeschwindigkeit 1 196 km/h 200 km/h<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 33,3 m 34,4 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 32,0 m 35,1 m<br />
Standgeräusch 41 dB(a) 45 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 60 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 64 dB(a) 64 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />
verbrauch<br />
testverbrauch 6,6 l S / 100 km 4,7 l D / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 156 g/km 124 g/km<br />
tankinhalt 50 l 50 l<br />
Reichweite 758 km 1064 km<br />
eu-Verbrauch 1 5,1 l S / 100 km 3,3 l D / 100 km<br />
Co 1 2 117 g/km 87 g/km<br />
abgasnorm euro 6 euro 5<br />
kosten benziner diesel<br />
grundpreis 21.200 € 24.200 €<br />
Werkstattkosten 2 1397/1712 € 1361/1672 €<br />
Haftpflicht 2 1564/1648 € 1784/<strong>18</strong>88 €<br />
Vollkasko 2 1756/2028 € 1756/2028 €<br />
Kfz.-Steuer 2 272 € 664 €<br />
Kraftstoffkosten 2,3 4224/8448 € 2632/5264 €<br />
Restwert 2 10.558/8713 € 11.815/10.090 €<br />
gesamtkosten 2 19.855/26.595 € 20.582/25.626 €<br />
kosten / kilometer 2 50/33 cent 51/32 cent<br />
1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />
fAziT MIChAEL GoDDE<br />
Der Diesel rechnet<br />
sich ab ca.<br />
14.000 km<br />
Beim Golf Variant amortisiert sich der Diesel<br />
bereits ab 14.000 km pro Jahr und ist daher<br />
nicht nur Vielfahrern zu empfehlen. Allerdings<br />
setzt sich der kleine, kultiviert laufende 1,2-Liter-TSI gegenüber<br />
dem drehmomentstarken Selbstzünder gut in Szene.<br />
im Jahr<br />
Die Start-Stopp-<strong>Auto</strong>matik lässt sich<br />
bei beiden per Knopfdruck abschalten<br />
sieger<br />
DEr DIESEL<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
59
TesT: benziner gegen diesel · Audi Q3 1.4 TFsi – Audi Q3 2.0 Tdi<br />
Viel hilft Viel<br />
Mit sattem Hubraumplus hält im Q3 der zweiliter-diesel<br />
einen temperamentvollen downsizing-Benziner in Schach<br />
Vorderradantrieb, manuelles<br />
Sechsgang-Schaltgetriebe<br />
– so sieht der Einstieg in<br />
die Q3-Modellpalette aus.<br />
Der Unterschied zwischen den<br />
beiden Basis-Triebwerken könnte<br />
allerdings kaum größer sein: Während<br />
der 140-PS-TDI mit satten<br />
zwei Liter Hubraum antritt, muss<br />
der TFSI-Benziner mit einem<br />
schlanken 1,4-Liter-Vierzylinder<br />
auskommen.<br />
Dieses Hubraum-Manko versucht<br />
der kleine Motor durch ein Hightech-Feuerwerk<br />
zu kompensieren:<br />
Mit Benzin-Direkteinspritzung<br />
und Turbolader ist der kompakte<br />
1,4-Liter seinem selbstzünden-<br />
dem Rivalen hart auf den Fersen,<br />
erreicht mit 250 Nm Maximaldrehmoment<br />
natürlich nicht<br />
das stämmige 320-Nm-Angebot<br />
des Diesels, übertrifft ihn in der<br />
Spitzenleistung aber um zehn PS.<br />
Selbstverständlich macht sich die<br />
aufwändige Technologie des Benziners<br />
auch im Einstandspreis bemerkbar:<br />
Der Q3 1.4 TFSI ist in<br />
der Anschaffung nur 1650 Euro<br />
günstiger als der Q3 2.0 TDI.<br />
Kostengünstig und<br />
Kräftig: der diesel<br />
Allerdings kann sich das Downsizing-Prinzip<br />
des Benziners kaum<br />
durch eklatante Spritspar-Erfolge<br />
profilieren,<br />
in der<br />
Praxis schluckt der kleinvolumige<br />
Benzin-Vierzylinder kräftig. Besonders<br />
bei dynamischer Fortbewegung<br />
schnellt die Verbrauchsanzeige<br />
sofort nach oben, und auch<br />
im Test der AUTO ZEITUNG<br />
war nur ein Schnitt von 7,4 Litern<br />
pro 100 km zu schaffen. Auf derselben<br />
Runde nahm der Zweiliter-<br />
TDI 1,5 Liter weniger Kraftstoff,<br />
er ist auch bei fordernder Fahrt weniger<br />
anfällig für den plötzlich auftretenden<br />
Dynamik-Zuschlag.<br />
Bereits beim Blick auf die laufenden<br />
Unterhaltskosten ist die Kaufentscheidung<br />
pro oder contra Diesel<br />
für kühle Rechner damit also<br />
schnell abgeschlossen: Schon ab<br />
3500 Kilometern jährlicher Fahrleistung<br />
hat der TDI die Nase vorn.<br />
Hinzu kommt sein dieseltypisch<br />
zupackendes Drehmoment im<br />
Drehzahlkeller, garniert<br />
vom munteren Antritt<br />
auch in mittleren Lagen<br />
und abgerundet<br />
durch eine gute Laufkultur.<br />
Abgesehen vom<br />
deutlich hörbaren Motorgeräusch<br />
im Leerlauf ist der 2.0 TDI ein<br />
absoluter Vorzeige-Vertreter seiner<br />
Gattung. Der 150 PS starke<br />
Benziner soll nun aber trotzdem<br />
nicht gleich für überflüssig erklärt<br />
werden, er spielt eine ganz besondere<br />
Rolle im Q3-Modellprogramm:<br />
Wo der Zweiliter-Diesel<br />
trotz aller Kraft immer eher bieder<br />
wirkt, lässt der spritzige 1.4er<br />
regelrecht den Fahrspaß-Korken<br />
aus der Flasche.<br />
Er hat ein überaus ansteckendes<br />
Temperament vorzuweisen, packt<br />
bereits bei niedrigen Drehzahlen<br />
so saftig zu, dass die Vorderräder<br />
des kleinen Q3 beim Herausbeschleunigen<br />
aus engen Kurven immer<br />
wieder um Haftung ringen,<br />
dreht dann richtig quirlig hoch und<br />
verleiht dem Q3 so einen agilen<br />
und munteren Charakter.<br />
Hier ist natürlich auch das geringere<br />
Gewicht des kleinen Benziners<br />
zu spüren: Er stemmt über 60 Kilogramm<br />
weniger auf die Vorderachse<br />
als der dicke Diesel – und<br />
das macht sich auch in den Kurven<br />
bemerkbar: Der TFSI wirbelt beherzt<br />
dahin, der TDI ist deutlich<br />
gedämpfter unterwegs. Es gibt also<br />
auch ein Leben ohne Diesel. ■<br />
60 auto zeitung <strong>18</strong> <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
Basis-Ausstattung: knackig zu<br />
schaltendes Sechsgang-Getriebe<br />
TFSI und TDI kommen mit serienmäßigem<br />
Stopp-Start-System daher<br />
Übersichtliches Cockpit mit<br />
manuell klappbarem Monitor<br />
Zwei Seiten einer<br />
Medaille: Audi Q3 mit<br />
140-PS-Diesel (li.) und<br />
150-PS-Benziner<br />
techniK benziner diesel<br />
antrieb<br />
AuDI Q3<br />
1.4 TFSI<br />
AuDI Q3<br />
2.0 TDI<br />
zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb zahnriemen zahnriemen<br />
Hubraum 1395 cm 3 1968 cm 3<br />
Leistung<br />
bei<br />
110 kw/150 PS<br />
5000 – 6000 /min<br />
103 kw/140 PS<br />
bei 4200 /min<br />
Max. drehmoment<br />
bei<br />
250 nm<br />
1500 – 3500 /min<br />
320 nm<br />
1750 – 2500 /min<br />
getriebe<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
antrieb Vorderrad Vorderrad<br />
messwerte<br />
Leergewicht 1485 kg 1516 kg<br />
zuladung 527 kg 529 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. <strong>18</strong>00 / 730 kg <strong>18</strong>00 / 750 kg<br />
0 - 100 km/h 8,9 s 9,4 s<br />
60 - 100 km/h (5. gang) 9,0 s 10,2 s<br />
80 - 120 km/h (6. gang) 12,0 s 13,1 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 1 203 km/h 202 km/h<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,7 m 36,9 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,7 m 36,0 m<br />
Standgeräusch 36 dB(a) 45 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 59 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 61 dB(a) 65 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 66 dB(a) 69 dB(a)<br />
verbrauch<br />
testverbrauch 7,4 l S / 100 km 5,9 l d / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 175 g/km 156 g/km<br />
tankinhalt 64 l 64 l<br />
Reichweite 865 km 1085 km<br />
eu-Verbrauch 1 5,9 l S / 100 km 5,2 l d / 100 km<br />
Co 1 2 137 g/km 137 g/km<br />
abgasnorm euro 6 euro 5<br />
Kosten benziner diesel<br />
grundpreis 28.900 € 30.550 €<br />
werkstattkosten 2 1280/1612 € 1436/1772 €<br />
Haftpflicht 2 1785/<strong>18</strong>89 € 1563/1649 €<br />
Vollkasko 2 2177/2507 € 1963/2252 €<br />
Kfz.-Steuer 2 448 € 1096 €<br />
Kraftstoffkosten 2,3 4736/9472 € 3304/6608 €<br />
Restwert 2 14.404/11.713 € 16.234/13.937 €<br />
gesamtkosten 2 24.922/33.115 € 23.678/29.990 €<br />
Kosten / Kilometer 2 62/41 cent 59/37 cent<br />
1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 Kilometer; 3 berechnet mit Super 1,60 €/l, diesel 1,40 €/l<br />
FAziT JohAnnES RIEGSInGER<br />
Der Diesel rechnet<br />
sich ab ca.<br />
3500 km<br />
Mit quirligem Temperament ausgestattet,<br />
aber in der Anschaffung nur 1650 Euro<br />
günstiger und nicht wirklich sparsam: Der<br />
Q3 1.4 TFSI muss sich dem TDI deutlich geschlagen geben.<br />
Der durchzugsstarke Diesel ist eindeutig kostengünstiger.<br />
im Jahr<br />
Effizienzprogramm: Anzeige<br />
zusätzlicher Verbraucher<br />
Drive Select-Menü (200 €) mit besonders<br />
verbrauchsgünstigem Fahrmodus<br />
sieger<br />
DER DIESEl<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
61
TesT: benziner gegen diesel · ford c-max 1.6 ecoboost – ford c-max 2.0 Tdci<br />
Rechenexempel<br />
Fotos: Daniela Loof<br />
Der C-MaX verkauft sich in Deutschland als Benziner besser<br />
als mit Dieselmotor. Kostenvergleich mit 140 und 150 PS<br />
ein variabler Innenraum mit<br />
genug Platz für fünf Personen<br />
plus Gepäck, solide<br />
Verarbeitung und ein komfortables,<br />
aber zugleich überraschend<br />
sportliches Fahrwerk: Mit<br />
dem C-MAX macht Ford Familien<br />
ein attraktives Angebot zum fairen<br />
Preis. Mit dem modernen Einliter-EcoBoost-Motor<br />
ist der Van<br />
bereits ab <strong>18</strong>.950 Euro zu haben.<br />
Allerdings kann dieser Dreizylinder<br />
mit seinen 100 PS in dem 1,5<br />
Tonnen schweren <strong>Auto</strong> verständlicherweise<br />
nur wenig Temperament<br />
entwickeln. Die 125-PS-Version<br />
geht da schon energischer<br />
zu Werke. Dafür sind aber bereits<br />
21.590 Euro fällig. Für nur 1250<br />
Euro mehr bekommt man den<br />
1,6-Liter-EcoBoost mit vier Zylindern<br />
und 150 PS. Damit ist der<br />
C-MAX dann richtig flott unter-<br />
wegs: Den Standardsprint schafft<br />
er in knapp zehn Sekunden und<br />
rennt 204 km/h.<br />
1600 Euro teurer ist der vergleichbare<br />
Diesel 2.0 TDCi. Obwohl er<br />
zehn PS weniger hat, zieht er in der<br />
Beschleunigung knapp an seinem<br />
Benzin-Bruder vorbei. Dafür muss<br />
er sich diesem um einen Hauch<br />
in der Höchstgeschwindigkeit geschlagen<br />
geben (201 km/h). In der<br />
Praxis spielen diese Unterscheide<br />
keine Rolle. Das gilt umso mehr,<br />
als sich beide Antriebe als ausgesprochen<br />
kultiviert erweisen. Aber<br />
natürlich ist der EcoBoost-Motor<br />
noch einmal deutlich leiser. In<br />
der Leistungsentfaltung geht er<br />
zudem gleichmäßiger zu Werke,<br />
wenngleich er nicht besonders<br />
drehfreudig ist. Im Diesel dagegen<br />
spürt der Fahrer den typischen<br />
Diesel-Punch des Motors, der nach<br />
kurzer Anfahrschwäche viel Kraft<br />
bietet, dann aber schnell nach dem<br />
nächsthöheren Gang verlangt. Im<br />
Gegensatz zu den EcoBoost-Motoren<br />
verfügt dieser Selbstzünder<br />
über kein spritsparendes Start-<br />
Stopp-System.<br />
geringere reichweite<br />
im benziner<br />
Womit wir bei den Verbrauchswerten<br />
wären. Im Test genehmigt<br />
sich der Benziner auf 100 Kilometern<br />
gut einen Liter mehr als<br />
der Diesel. Das schlägt sich in<br />
der Reichweite nieder, zumal der<br />
EcoBoost-C-MAX einen fünf Liter<br />
kleineren Tank hat. So schafft<br />
man im Schnitt mit dem 2.0 TDCi<br />
150 Kilometer mehr. Hinzu<br />
kommt, dass der turbogeladene<br />
EcoBoost bei hohen Geschwindigkeiten<br />
deutlich seinen Durst<br />
steigert, während der Turbodiesel<br />
nur moderat mehr verbraucht.<br />
Gut möglich, dass dies ein Grund<br />
ist, warum Ford bald einen neuen<br />
Motor präsentieren wird. Bereits<br />
im Frühjahr 2015 dürfte der C-<br />
MAX einen 1,5-Liter-EcoBoost<br />
bekommen, der noch sparsamer<br />
sein soll. Dann steht auch ein umfangreiches<br />
Facelift an, das dem<br />
C-MAX endlich ein vernünftiges<br />
Bediensystem mit modernem<br />
Touchscreen beschert. Das aktuelle<br />
Navidisplay beispielsweise ist<br />
dagegen unzeitgemäß klein.<br />
Zeit für die Kostenbilanz. In der<br />
Haftpflichtversicherung liegen<br />
beide Motorisierungen gleichauf.<br />
Bei den Werkstattkosten und dem<br />
Restwert ist der Unterschied nur<br />
gering. Aber im Diesel freut man<br />
sich mit jedem Kilometer über den<br />
spürbar günstigeren Verbrauch. Im<br />
Schnitt sind es 1,1 Liter weniger<br />
als im Benziner. Der 2.0 TDCi ist<br />
wirtschaftlich gesehen deshalb<br />
langfristig die bessere Wahl. ■<br />
62 auto zeitung <strong>18</strong>|14
Zehn PS mehr als der Diesel: 1,6-<br />
Liter-EcoBoost-Motor mit 150 PS<br />
Zwei Liter Hubraum, 140 PS: Der Turbodiesel<br />
des C-MAX läuft sehr ruhig<br />
Solide Materialien im Cockpit. Aber viele Anzeigen fallen zu klein<br />
aus, wie jene fürs Navi. Die Klimaregelung ist zu tief platziert<br />
Nur der Benziner verfügt<br />
über ein Start-Stopp-System<br />
Im Eco-Modus erhält der Fahrer über<br />
Blütenblätter Tipps zum Spritsparen<br />
Äußerlich sind die<br />
beiden Varianten<br />
kaum zu unterscheiden.<br />
Aber mit<br />
welcher fährt<br />
man günstiger?<br />
technik benziner diesel<br />
antrieb<br />
ForD C-MAX<br />
1.6 EcoBoost<br />
ForD C-MAX<br />
2.0 TDCi<br />
zylinder/Ventile pro zylinder 4/4 turbo; Direkteinspr. 4/4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb zahnriemen zahnriemen<br />
Hubraum 1596 cm 3 1997 cm 3<br />
Leistung<br />
bei<br />
110 kW/150 PS<br />
5700 /min<br />
103 kW/140 PS<br />
bei 3750 /min<br />
Max. Drehmoment<br />
bei<br />
getriebe<br />
faziT gErrIT rEICHEL<br />
240 nm<br />
1600 – 4000 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
320 nm<br />
1750 – 2750 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
antrieb Vorderrad Vorderrad<br />
messwerte<br />
Leergewicht 1479 kg 1566 kg<br />
zuladung 571 kg 484 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. 1200 / 745 kg 1500 / 740 kg<br />
0 - 100 km/h 9,9 s 9,6 s<br />
60 - 100 km/h (5. gang) 8,6 s 10,1 s<br />
80 - 120 km/h (6. gang) 11,8 s 12,6 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 1 204 km/h 201 km/h<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,4 m 36,8 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,1 m 36,2 m<br />
Standgeräusch 45 dB(a) 47 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 59 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 63 dB(a) 64 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 68 dB(a) 69 dB(a)<br />
verbrauch<br />
testverbrauch 8,7 l S / 100 km 7,6 l D / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 206 g/km 202 g/km<br />
tankinhalt 55 l 60 l<br />
Reichweite 640 km 789 km<br />
eu-Verbrauch 1 6,2 l S / 100 km 4,9 l D / 100 km<br />
Co 1 2 144 g/km 129 g/km<br />
abgasnorm euro 5 euro 5<br />
kosten benziner diesel<br />
grundpreis 22.840 € 24.440 €<br />
Werkstattkosten 2 1700/2428 € <strong>18</strong>76/2604 €<br />
Haftpflicht 2 1472/ 1551 € 1472/ 1551 €<br />
Vollkasko 2 1963/ 2252 € 2622/3015 €<br />
Kfz.-Steuer 2 520 € 1032 €<br />
Kraftstoffkosten 2,3 5568/11.136 € 4256/8512 €<br />
Restwert 2 9945/8060 € 10.421/8923 €<br />
gesamtkosten 2 24.1<strong>18</strong>/32.667 € 25.277/32.231 €<br />
kosten / kilometer 2 60/41 cent 63/40 cent<br />
1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />
Der Diesel rechnet<br />
sich ab ca.<br />
17.000 km<br />
20 Cent pro Liter Preisunterschied an<br />
der Zapfsäule können auch C-MAX-Fahrer<br />
nicht ignorieren. Allerdings braucht der<br />
Diesel eine fünfstellige Fahrleistung pro Jahr, ehe er sich<br />
rechnet. In der täglichen Praxis überzeugen können beide.<br />
im Jahr<br />
siegeR<br />
DEr DIESEL<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|13<br />
63
test: Opel insignia spOrts tOurer 1.6 Di turbO ecofleX – 2.0 CDti ecofleX<br />
Knappes Duell<br />
Fotos: Daniela Loof<br />
das Rüsselsheimer Flaggschiff tritt<br />
als Sports tourer zum Vergleich an:<br />
163-diesel- gegen 170-Benziner-PS<br />
Die Verarbeitungs- und Materialqualität stimmte schon vorher, die<br />
Bedienbarkeit hat durch das neue Infotainment-System gewonnen<br />
Der Opel Insignia erlebt gerade<br />
seinen zweiten Frühling.<br />
Mitte letzten Jahres<br />
erfuhr das Topmodell der<br />
Rüsselsheimer eine umfangreiche<br />
Modellpflege. Während das<br />
Facelift außen mit neuen Lampen<br />
und geänderten Schürzen recht<br />
sanft ausfiel, legten die Opelaner<br />
im Innern richtig Hand an: Die<br />
Tastenflut auf der Mittelkonsole<br />
wich einem vollkommen neuen<br />
Infotainmentsystem. Ein großer<br />
Touchscreen-Bildschirm bündelt<br />
jetzt eine Vielzahl an Funktionen,<br />
das Armaturenbrett wirkt ruhiger<br />
und lässt sich einfacher bedienen.<br />
Gleichzeitig zogen neuen Motoren<br />
ins das Antriebsangebot ein.<br />
Die Kunden jedenfalls honorieren<br />
dies, denn seit der Überarbeitung<br />
stiegen die Verkäufe um mehr als<br />
50 Prozent.<br />
Der bekannte 2.0 CDTI wurde<br />
im Zuge der Modellpflege weiter<br />
optimiert und leistet seitdem 163<br />
PS bei einem Normverbrauch von<br />
4,5 l/100 km. Auf der Benzinerseite<br />
hielt ein direkteinspritzender<br />
1.6 Turbo Einzug, der einer vollkommen<br />
neuen Motorengeneration<br />
angehört.<br />
Und der Ottomotor weiß im Alltag<br />
zu überzeugen: Der Vierventiler<br />
läuft selbst für einen Vierzylinder-<br />
Benziner auffallend kultiviert, tritt<br />
bereits ab etwa 1500 Touren ordentlich<br />
an und arbeitet sich emsig<br />
durchs Drehzahlband. Allerdings<br />
lässt der Schub ab circa 4500<br />
Kurbelwellenumdrehungen merklich<br />
nach, und es empfiehlt sich,<br />
den nächsten Gang einzulegen.<br />
Ebenso wie der Diesel verfügt auch<br />
der Benziner über eine Overboost-<br />
Funktion, die für einige Sekunden<br />
zusätzliche Kräfte mobilisiert. Im<br />
1.6 DI Turbo steigt das maximale<br />
Drehmoment von 260 auf stattliche<br />
280 Nm, der 2.0 CDTI entwickelt<br />
dann 380 statt 350 Newtonmeter.<br />
Der Selbstzünder kann<br />
64 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
Der neu entwickelte Benziner<br />
überzeugt mit toller Laufkultur<br />
Deutlich vernehmbarer geht der<br />
Diesel im Insignia zu Werke<br />
technik benziner diesel<br />
antrieb<br />
opeL InSIgnIa SportS opeL InSIgnIa SportS<br />
tourer 1.6 DI t ecofLex tourer 2.0 cDtI ecofLex<br />
zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb Kette Kette<br />
Hubraum 1598 cm 3 1956 cm 3<br />
Leistung<br />
bei<br />
125 kw/170 PS<br />
4250 /min<br />
120 kw/163 PS<br />
bei 4000 /min<br />
Max. drehmoment<br />
bei<br />
getriebe<br />
260 nm<br />
1650 – 4250 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
350 nm<br />
1750 – 2500 /min<br />
6-gang,<br />
manuell<br />
antrieb Vorderrad Vorderrad<br />
Das Start-Stopp-System arbeitet in<br />
beiden Modellen angenehm ruckarm<br />
sein Drehmoment-Plus trotz des<br />
höheren Fahrzeuggewichts in bessere<br />
Elastizitätswerte ummünzen:<br />
Beim Zwischenspurt von 80 auf<br />
120 km/h ist er um 1,5 Sekunden<br />
flinker, und selbst für den Sprint<br />
auf Tempo 100 benötigt der 2.0<br />
CDTI trotz des kleinen Leistungsnachteils<br />
eine halbe Sekunde weniger.<br />
Im Alltag ist der subjektive<br />
Vorteil für den Selbstzünder dabei<br />
größer als die reinen Messwerte<br />
vermuten lassen.<br />
Das große Instrumentendisplay kann<br />
die Verbrauchshistorie anzeigen<br />
klarer verbrauchsvorteil<br />
für den diesel<br />
Doch kommen wir jetzt zum<br />
Verbrauchstest: Auf der AUTO<br />
ZEITUNG-Normrunde genehmigte<br />
sich der Sports Tourer 2.0 CDTI<br />
6,3 Liter auf 100 km, womit er<br />
den 1.6 DI Turbo um satte 3,1 Liter<br />
unterbietet. Somit rechnet sich<br />
der Diesel trotz seines Mehrpreises<br />
von mehr als 3000 Euro nach einer<br />
Jahreslaufleistung von 17.000<br />
Kilometer. Was im ersten Moment<br />
nach viel klingt, relativiert sich,<br />
wenn man bedenkt, dass der Insignia<br />
speziell als Firmenwagen sehr<br />
gefragt ist und dementsprechend<br />
viele Kilometer abspult. Ein weiterer<br />
großer Vorteil des CDTI ist<br />
die enorme Reichweite, die man<br />
mit ihm erzielen kann. Dank des<br />
70 Liter großen Kraftstofftanks<br />
kommt er ohne einen Tankstopp<br />
mehr als 1100 Kilometer weit. ■<br />
messwerte<br />
Leergewicht 1659 kg 1715 kg<br />
zuladung 591 kg 560 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. 1700 / 750 kg 1600 / 750 kg<br />
0 - 100 km/h 10,0 s 9,5 s<br />
60 - 100 km/h (5. gang) 10,1 s 9,8 s<br />
80 - 120 km/h (6. gang) 13,5 s 12,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 1 215 km/h 215 km/h<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,6 m 36,3 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,8 m 37,0 m<br />
Standgeräusch 42 dB(a) 47 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 60 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 65 dB(a) 65 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />
verbrauch<br />
testverbrauch 9,4 l S / 100 km 6,3 l d / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 223 g/km 167 g/km<br />
tankinhalt 70 l 70 l<br />
Reichweite 745 km 1111 km<br />
eu-Verbrauch 1 6,2 l S / 100 km 4,5 l d / 100 km<br />
Co 1 2 146 g/km 119 g/km<br />
abgasnorm euro 5 euro 5<br />
kosten benziner diesel<br />
grundpreis 29.730 € 32.810 €<br />
werkstattkosten 2 2200/3040 € 2232/3072 €<br />
Haftpflicht 2 1900/2012 € 1900/2012 €<br />
Vollkasko 2 2624/3016 € 2624/3016 €<br />
Kfz.-Steuer 2 536 € 952 €<br />
Kraftstoffkosten 2,3 5952/11.904 € 3528/7056 €<br />
Restwert 2 15.906/13.795 € 14.929/13.452 €<br />
gesamtkosten 2 27.036/36.443 € 29.117/35.466 €<br />
kosten / kilometer 2 68/46 cent 73/44 cent<br />
1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 Kilometer; 3 berechnet mit Super 1,60 €/l, diesel 1,40 €/l<br />
fazit aLexanDer LIDL<br />
Der Diesel rechnet<br />
sich ab ca.<br />
17.000 km<br />
Der Opel Insignia zeigt nach sechsjähriger Bauzeit<br />
eine bemerkenswerte Reife. Wer wenig fährt,<br />
ist mit dem laufruhigen 1.6 DI Turbo bestens bedient.<br />
Der 2.0 CDTI punktet mit besserem Durchzug, dem deutlich<br />
niedrigeren Verbrauch und der hohen Reichweite.<br />
sieger<br />
Der DIeSeL<br />
im Jahr<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
65
TesT: benziner gegen diesel · Mercedes s 400 Hybrid – Mercedes s 350 blueTec<br />
Klares ergebnis<br />
Der S 400 Hybrid ist der einstiegsbenziner im S-Klasse-Programm.<br />
eine alternative zum Diesel S 350 BlueteC ist er nicht<br />
Dieselmotoren dominieren<br />
die Luxusklasse. Vor allem<br />
bei den Einstiegsmotorisierungen<br />
beider Antriebskonzepte<br />
rücken die Benziner immer<br />
mehr in den Hintergrund. Hybridtechnik<br />
soll den Benzinern<br />
wieder Aufwind verleihen. Das<br />
gilt auch für die neue S-Klasse.<br />
Das Benziner-Basismodell ist der<br />
86.335 Euro teure S 400 Hybrid<br />
mit Sechszylinder-Saugmotor und<br />
einen in das Getriebe integrierten<br />
E-Motor. Bei den Dieseln hat der<br />
Kunde weiterhin die Wahl zwischen<br />
dem S 350 BlueTEC mit großvolumigem<br />
Sechszylinder-Turbodiesel<br />
oder dem S 300 BlueTEC<br />
Hybrid, der lediglich über eine Antriebseinheit<br />
aus 2,2-Liter-Vierzylinder<br />
und zusätzlichem Elektromotor<br />
verfügt. Mercedes verlangt<br />
für beide 80.920 Euro.<br />
In diesem Vergleich treten die beiden<br />
Sechszylinder-Modelle gegeneinander<br />
an.<br />
Kultivierter Hybrid,<br />
sparsamer diesel<br />
Der Hybridantrieb konnte bei seinem<br />
Debüt im Vorgänger noch<br />
nicht überzeugen – die Übergänge<br />
zwischen Benziner und E-Motor<br />
waren deutlich zu spüren. Das aktuelle<br />
Modell präsentiert sich nun<br />
deutlich ausgeglichener. Ausgesprochen<br />
sanft verwaltet die Systemsteuerung<br />
beide Antriebsquellen.<br />
Vor allem im innerstädtischen<br />
Bereich unterstützt der 27-PS-<br />
E-Motor neben dem Stop-and-go-<br />
Betrieb vor allem längere Gleitphasen.<br />
Dabei schaltet der laufruhige<br />
Benziner nahezu unbemerkt<br />
ab – der E-Motor lässt den S 400<br />
Hybrid lautlos dahinrollen. Auch<br />
beim kräftezehrenden Anfahren<br />
schickt er seine rein über Rekuperation<br />
gespeicherte Energie in<br />
den Antriebsstrang. Daher spielt<br />
der Hybridantrieb vor allem in der<br />
Stadt seine Stärken aus und ermöglicht<br />
Verbräuche von deutlich unter<br />
acht Litern. Kein schlechter<br />
Wert für eine knapp zwei Tonnen<br />
schwere Luxuslimousine. Auch<br />
die 9,6 Liter auf 100 Kilometern,<br />
die der Hybrid auf der Verbrauchsrunde<br />
dem Tank entnimmt, können<br />
sich sehen lassen – wäre da<br />
nicht der Diesel.<br />
Der S 350 rollt selbst im dichten<br />
Stadtverkehr auf seiner mächtigen<br />
620-Nm-Drehmomentwelle zwischen<br />
1600 und 2400 /min nahezu<br />
schwerelos dahin. Magere sechs<br />
Liter zeigt der Bordcomputer bei<br />
der Fahrt durch die Innenstadt an.<br />
Die Testrunde absolviert er mit<br />
8,0 Litern pro 100 Kilometer. Bei<br />
den Fahrleistungen aus dem Stand<br />
verliert der S 350 BlueTEC mit<br />
258 gegenüber dem über 300 PS<br />
starken Hybrid zwar etwas den<br />
Anschluss. Dafür gelingen spontane<br />
Überholmanöver dank seines<br />
enormen Antritts aus niedrigen<br />
Drehzahlen erheblich leichtfüßiger<br />
als mit dem Hybrid. Dessen Antriebsstrang<br />
benötigt eine kleine<br />
Gedenksekunde, um beide Kraftquellen<br />
und die Siebenstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />
perfekt zu arrangieren,<br />
bevor er nach vorn stürmt.<br />
Ganz im Gegensatz zu den anderen<br />
Vergleichen ist der Diesel in diesem<br />
Duell bereits beim Grundpreis<br />
deutlich günstiger. Die Hybridtechnik<br />
lässt sich Mercedes teuer<br />
bezahlen. Der S 400 Hybrid kostet<br />
bei gleicher Ausstattung 5415 Euro<br />
mehr. Auch wenn die Werkstattund<br />
Versicherungskosten beim S<br />
350 BlueTEC geringfügig höher<br />
ausfallen, rechnet er sich bereits<br />
ab dem ersten Kilometer. ■<br />
Fotos: Daniela Loof<br />
66
Die Kombination aus V6 und E-Motor<br />
des S 400 Hybrid gefällt mit Laufruhe<br />
Der S 350 BlueTEC Diesel punktet<br />
mit seinem enormen Drehmoment<br />
tecHniK benziner diesel<br />
antrieb<br />
MErCEDES<br />
S 400 HyBrID<br />
MErCEDES<br />
S 350 BlueTEC<br />
zylinder/Ventile pro zylin. V6/4; (e-Motor) V6/4; turbodiesel<br />
nockenwellenantrieb Kette Kette<br />
Hubraum 3498 cm 3 2987 cm 3<br />
Leistung<br />
225 kW/306 PS b. 6500 /min 190 kW/258 PS<br />
(e-Motor)<br />
(20 kW/27 PS b. <strong>18</strong>00 /min) bei 3600 /min<br />
Max. Drehmoment: V6<br />
e-Motor<br />
getriebe<br />
370 nm b. 3500 – 5250 /min<br />
250 nm b. 0 – 900 /min<br />
7-Stufenautomatik<br />
620 nm<br />
bei 1600 – 2400 /min<br />
7-Stufenautomatik<br />
antrieb Hinterrad Hinterrad<br />
Der hochwertig verarbeitete Innenraum bietet großzügige<br />
Platzverhältnisse. Die großen Monitore sind exzellent ablesbar<br />
Per Knopfdruck einstellbares<br />
Fahrwerk und Getriebe<br />
Der Kraftfluss des S 400 Hybrid lässt<br />
sich auf dem Monitor verfolgen<br />
messwerte<br />
Leergewicht 1998 kg 2051 kg<br />
zuladung 597 kg 604 kg<br />
anhängelast gebr./ungebr. – / – 720 / 2100 kg<br />
0 - 100 km/h 6,7 s 6,8 s<br />
0 -140 km/h 11,7 s 12,7 s<br />
0 -<strong>18</strong>0 km/h 20,0 s 22,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 1 250 km/h 250 km/h<br />
Bremsweg aus 100 km/h kalt 35,4 m 36,0 m<br />
Bremsweg aus 100 km/h warm 35,2 m 35,2 m<br />
Standgeräusch 40 dB(a) 38 dB(a)<br />
innen bei 50 km/h 3. gang 56 dB(a) 54 dB(a)<br />
innen bei 100 km/h höchst. g. 62 dB(a) 62 dB(a)<br />
innen bei 130 km/h höchst. g. 66 dB(a) 66 dB(a)<br />
verbraucH<br />
testverbrauch 9,6 l S / 100 km 8,0 l D / 100 km<br />
Co 2 (lt. testverbrauch) 227 g/km 213 g/km<br />
tankinhalt 70 l 70 l<br />
Reichweite 729 km 875 km<br />
eu-Verbrauch 1 6,3 l S / 100 km 5,5 l D / 100 km<br />
Co 1 2 147 g/km 146 g/km<br />
abgasnorm euro 6 euro 6<br />
Kosten benziner diesel<br />
grundpreis 86.335 € 80.920 €<br />
Werkstattkosten 2 3328/4016 € 3716/4140 €<br />
Haftpflicht 2 2160/2284 € 2336/2472 €<br />
Vollkasko 2 5288/7296 € 5416/6196 €<br />
Kfz.-Steuer 2 696 € 1548 €<br />
Kraftstoffkosten 2,3 6144/12.288 € 4480/8960 €<br />
Restwert 2 39.541/36.433 € 36.900/34.067 €<br />
gesamtkosten 2 64.441/76.482 € 61.516/70.169 €<br />
Kosten / Kilometer 2 161/96 cent 154/88 cent<br />
1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />
faziT MICHaEL GoDDE<br />
Der Diesel rechnet<br />
sich ab<br />
1 km<br />
Bei den beiden Mercedes S-Klasse-Modellen<br />
ist das Ergebnis so eindeutig wie in<br />
keinem anderen Vergleich: Der kultivierte<br />
und kraftvolle S 400 Hybrid ist nicht sparsam genug, um gegen<br />
den zudem günstigeren S 350 BlueTEC zu punkten.<br />
im Jahr<br />
sieger<br />
DEr DIESEL<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
67
TesT · CiTroËn C1 AirsCApe pureTeCh 82<br />
muntermacher<br />
Mit neuem Markengesicht, peppigem design und großem Faltschiebedach will der<br />
Citroën C1 junge Fans gewinnen. test der 82 PS starken Puretech-Variante<br />
68 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
Sturm und Drang-Phase<br />
im C1 – Oldie und Ente schauen<br />
dem Treiben gelassen zu<br />
Betont jugendliches Interieur – die Übersicht bleibt dabei gelegentlich auf<br />
der Strecke: etwas überstylte Instrumente, nur durchschnittlicher Qualitätseindruck<br />
Weniger Cockpit geht eigentlich überhaupt nicht: spindeldürres Enten-Lenkrad,<br />
Minimal-Tacho, Mindestmaß an Kontrolleuchten – und alles so schön blank<br />
Fotos: Aleksander Perkovic<br />
es gibt <strong>Auto</strong>s, da brauchen<br />
selbst gestandene <strong>Auto</strong>-Tester<br />
etwas Unterstützung. Und<br />
nein, es handelt sich dabei<br />
nicht um pfeilschnelle Supersportwagen<br />
oder kraftstrotzende Muscle<br />
Cars, die bändigen wir schon ganz<br />
allein. Wie soll man aber jenseits<br />
der 40 und als eingefleischter Testosteronträger<br />
klitzekleine <strong>Auto</strong>s<br />
bewerten, die mit kräftig aufgetuschtem<br />
Lippenrot und jugendlichem<br />
Übermut daherkommen?<br />
Einfach eiskalt durch die Slalomgasse<br />
schicken, die Vebrauchsrunde<br />
drehen, die Bremsen qualmen<br />
lassen, dem kleinen 82-PS-Dreizylinder<br />
des neuen Citroën C1 die<br />
letzte Zehntelsekunde im Sprint<br />
abpressen und schließlich ein abgebrühtes<br />
Fazit dichten? – Gut,<br />
dass wir Lisa haben, die Praktikantin<br />
ist gerade mit sagenhaftem<br />
Notenschnitt dem Abitur entkommen<br />
und schlägt sich im ausgeprägt<br />
maskulinen Arbeitsumfeld<br />
der AUTO ZEITUNG mit erstaunlicher<br />
Gelassenheit. Lisa soll uns<br />
doch mal den C1 aus Zielgruppen-<br />
Perspektive erklären, wir schauen<br />
ihr derweil vom Volant einer Ente<br />
aus gespannt über die Schulter.<br />
LifestyLig und<br />
KostensensibeL – C1<br />
Abflug auf dem Redaktionshof,<br />
bei guten 30 Grad Außentemperatur<br />
muss natürlich zuerst das<br />
Rolldach der Ente auf: Einen abgeknickten<br />
Fingernagel später ist<br />
><br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
69
TesT · CiTroËn C1 AirsCApe pureTeCh 82<br />
Knackig: prominente<br />
Rückleuchten, weit<br />
hinuntergezogene<br />
Glas-Heckscheibe<br />
das Stoffdach ins Heck gerollt und<br />
mit Druckknöpfen gesichert, Lisa<br />
wartet im C1 bereits ungeduldig:<br />
„Die Airscape-Variante des neuen<br />
C1 kostet 1600 Euro mehr, hat aber<br />
ein elektrisches Faltschiebedach.<br />
Super! Fast wie ein Cabrio!“<br />
Mit knurrendem Dreizylinder-<br />
Sound schippert der C1 los runter<br />
an den Rhein. Lisa gehört keineswegs<br />
zu den forschen Fahrern,<br />
die blechern schnatternde Ente<br />
mit ihren 21 PS hat sie trotzdem<br />
im Handumdrehen abgehängt. Bei<br />
den Testfahrten am Nachmittag<br />
wird schnell klar, weshalb das so<br />
flink geht: Der 1,2-Liter-Dreizylinder<br />
hängt schön am Gas, marschiert<br />
mit keckem Temperament<br />
und hat mit dem rund 900 Kilogramm<br />
schweren C1 auch noch<br />
wenig zu schleppen. Selbstverständlich<br />
müssen die Gänge fleißig<br />
gewechselt werden, um stramm<br />
im Verkehr mitzuschwimmen.<br />
Das geht aber problemlos von der<br />
Hand, auch wenn das manuelle<br />
Fünfgang-Getriebe etwas kürzere<br />
Schaltwege haben könnte. Mehr<br />
Motorkraft vermissen wir jedenfalls<br />
nicht.<br />
Gute LeistunG,<br />
GünstiGer Verbrauch<br />
Auch der Testverbrauch von 5,9<br />
Litern pro 100 km kann sich sehen<br />
lassen – und so wird dieser kultiviert<br />
werkelnde Triple zumindest<br />
im städtischen Umfeld zur Idealbesetzung<br />
im Motorraum. Weniger<br />
muss nicht sein, mehr jedoch<br />
ebenfalls nicht.<br />
Auf den Straßen am Rhein entlang<br />
fällt schnell auf, dass Citroën<br />
auch das Fahrwerk richtig gut<br />
abgestimmt hat: Mit präziser<br />
Lenkung fegt der kleine Franzose<br />
um die Kurven und räubert<br />
gierig durch jeden Kreisverkehr.<br />
Federung und Dämpfung schaffen<br />
derweil einen überzeugenden<br />
Kompromiss aus sicherem und<br />
fahrspaßorientiertem Handling<br />
sowie definierter, komfortabler<br />
Abstimmung. Selbst die grindigen<br />
Kopfsteinpflaster an den Bootsanlegern<br />
bringen den C1 nicht aus<br />
der Fassung – und das bei so kleinen<br />
Rädern und dem kurzen Radstand<br />
eines Kleinwagens.<br />
Lisa deutet lachend auf den 2CV,<br />
der sich vor uns in dramatische<br />
Kurven-Schräglage neigt: „Ich<br />
dachte immer, Citroën baut so flauschige<br />
<strong>Auto</strong>s wie die Ente. Aber<br />
der C1 ist ja ein echter Renner.“<br />
nur durchschnitt-<br />
Liche bremsLeistunG<br />
Soweit würden wir dann doch<br />
nicht gehen wollen, auch wenn<br />
uns das aufgeweckte Fahrverhalten<br />
des C1 sehr gut gefallen<br />
hat: „Zu einem Renner gehören<br />
richtig gute Bremsen, und da ist<br />
der C1 mit einem Bremsweg von<br />
über 37 Metern aus Tempo 100<br />
eher Durchschnitt. So ein leichtes<br />
<strong>Auto</strong> kann das auch besser hinbekommen.“<br />
Bedeutungsvolle Stille,<br />
dann nickt Lisa pflichtschuldig,<br />
in den Augen leuchten aber große<br />
Fragezeichen auf. Das werden wir<br />
der Praktikantin doch demnächst<br />
><br />
Hier wird manuell gewickelt: Das puristische<br />
Stoffdach des Citroën 2CV muss noch mit kräftigen<br />
Fingern gerollt und druckgeknöpft werden<br />
Brise auf Knopfdruck: C1 Airscape<br />
mit elektrischem Faltschiebedach
TesT · CiTroËn C1 PureTeCh 82 AirsCAPe<br />
Der 1,2-Liter-Dreizylinder mit variabler Ventilsteuerung<br />
schafft 82 Ps – völlig ausreichend<br />
Kaffeepause: aZ-<br />
Praktikantin Lisa,<br />
citroën c1 und<br />
ente entspannen<br />
in der Kölner<br />
innenstadt<br />
europa-exportmodell:<br />
Unsere<br />
1966er-ente<br />
schnattert mit<br />
21 Ps starkem<br />
602-cm 3 -<br />
aZaM-Motor<br />
mal genauer erklären müssen …<br />
Im selben Moment setzt Lisa aber<br />
bereits ein ganz anderes Thema:<br />
„Das C1-Cockpit finde ich ziemlich<br />
gelungen mit diesem hoch<br />
platzierten Touchscreen-Monitor.<br />
Bei anderen <strong>Auto</strong>s sitzt der oft viel<br />
zu tief. Und richtig schick sieht das<br />
hier aus, total modern.“ Lisa überlegt<br />
kurz, dann legt sie nach: „Aber<br />
weshalb ich das Handy per Kabel<br />
mit dem Multimedia-System<br />
verbinden muss und nicht einfach<br />
drahtlos, verstehe ich nicht.“<br />
MoDernes cocKpit Mit<br />
GrosseM Monitor<br />
Kurzer Erklärungsversuch des<br />
Testers: „Vielleicht, damit es immer<br />
schön geladen wird? Und:<br />
Du findest das schick? Ich eher<br />
arg plastikplastik …“ – „Lisa kaut<br />
verlegen auf der Unterlippe: „Jaaa,<br />
aber das <strong>Auto</strong> ist doch nicht so teuer,<br />
und dafür haben die es ganz<br />
nett hinbekommen. Obwohl mir<br />
die Klimaanlagenbedienung viel<br />
zu fummelig ist. Und die Instrumente<br />
sehen süß aus, aber man<br />
muss bei diesem Designer-Tacho<br />
immer ganz genau hinsehen, um<br />
ihn gut ablesen zu können.“<br />
Bei einem Kaffeestopp inspiziert<br />
Lisa andächtig die mitflatternde<br />
Ente. Ob sie mal mit dem Oldie<br />
fahren möchte? – „Nein, bloß<br />
nicht!“ Lisa starrt entsetzt auf das<br />
primitive Cockpit. Dann setzt sie<br />
sich vorsichtig in den Fond, wippt<br />
schmunzelnd in den weichen Polstern<br />
auf und ab, streicht über den<br />
kratzigen Sitzbezug: „Ich würde<br />
ja gern mal mitfahren, das ist bestimmt<br />
lustig. Ich mag, dass man<br />
hier drin das Gefühl hat, im Freien<br />
zu sitzen. So gut bekommt der<br />
C1 das nicht hin.“ Zum Beweis<br />
kriecht sie in den Fond des C1:<br />
„Das liegt an den kleinen Fenstern,<br />
der 2CV ist viel höher. Wenn<br />
ich größer wäre, müsste ich bestimmt<br />
den Kopf schief legen, um<br />
hier hinten überhaupt gut sitzen<br />
zu können. Und das, obwohl die<br />
Beine eigentlich ganz ordentlich<br />
Platz haben.“<br />
Zum Abschluss wird der Kofferraum<br />
inspiziert – Lisa lacht: „Einkaufstüte!<br />
Sobald größere Sachen<br />
eingeladen werden sollen, muss<br />
man die Sitzlehnen umklappen.<br />
Aber das ist ok so. Einkaufstüte<br />
ist klasse!“ Johannes Riegsinger<br />
FAZIT: Mit dem 82-PS-Dreizylinder<br />
hat der C1 einen munteren,<br />
effizienten Motor bekommen.<br />
Das Airscape-Faltschiebedach<br />
ist Pflicht fürs Herz.<br />
BewerTung<br />
★★★✩✩<br />
★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen<br />
Das schaukelt gewaltig: knautschige<br />
hängemattensitzbank im 2cV<br />
technische Daten<br />
citroën c1<br />
AirscApe<br />
puretech 82<br />
Motor 3-Zylinder, 4-Ventiler<br />
hubraum 1199 cm 3 Leistung<br />
60 kW / 82 Ps bei 5750 /min<br />
Max. Drehmoment<br />
1<strong>18</strong> nm bei 2750 /min<br />
Getriebe 5-Gang, manuell<br />
Antrieb Vorderrad<br />
Fahrwerk v.: McPherson-<br />
Federbeine, Querlenker; h.:<br />
Verbundlenkerachse, Federn,<br />
Dämpfer, stabi.; esP Bremsen<br />
v.: innenbel scheiben;<br />
h.: trommeln; aBs,<br />
Bremsassistent Bereifung<br />
165/60 R 15 h; continental<br />
eco contact 5 Felgen 6 x 15<br />
L/B/h 3465/1615/1460 mm<br />
radstand 2340 mm<br />
Leergewicht/Zuladung<br />
906 / 334 kg Anhängelast<br />
gebr./ungeb. – / – Kofferraumvol.<br />
196 – 780 l<br />
Abgasnorm euro 5<br />
typklassen hP 15/tK 14/VK 15<br />
Messwerte<br />
0-100 km/h in 12,2 s<br />
elastizität 60 – 100 km/h<br />
in 11,2 s (4. Gang), 80 – 120<br />
km/h in 17,2 s (5. Gang)<br />
höchstgeschw. 1 170 km/h<br />
Bremsweg 100 – 0 km/h kalt/<br />
warm 37,5/37,3 m<br />
Verbrauch 5,9 l s/100 km<br />
eu-Verbr. 1 4,3 l s/100 km<br />
co 2 -Ausstoß 1 99 g/km<br />
Grundpreis 12.550 €<br />
1<br />
Werksangaben<br />
Knapp geschnittener c1-Fond,<br />
komfortabel nur für Zierliche
Bestwert 75 gr<br />
dass auf besondere effizienz ausgelegte autos auch im richtigen Leben sehr sparsam<br />
sein können, bewies der Suzuki Swift eCo + bei der Co 2 -Challenge: der normwert<br />
von 99 gramm Co 2 pro Kilometer wurde im wettbewerb deutlich unterboten<br />
[ teXt Klaus uckrow FotoS aleksander Perkovic ]<br />
74 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
CO 2 -Challenge · leser-TesT-akTiOn<br />
amm<br />
Die LanDesfachschuLe Des Kfz-Gewerbes<br />
Hessen in Frankfurt war Start- und Zielpunkt. Hier<br />
werden pro Jahr 160 Meisterschüler, 2000 angehende<br />
Kfz-Mechantroniker und 2500 Kursteilnehmer geschult<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
75
Leser-TesT-AkTion · Co 2<br />
-ChALLenge<br />
Cristina Gomes (l.) und Christiana<br />
Weber von der CreditPlus Bank<br />
auch partnerschaftliches<br />
Verhalten<br />
gehört zum<br />
Straßenverkehr:<br />
Die CreditPlus<br />
Bank setzt auf<br />
fairen Umgang<br />
mit Kunden, Mitarbeitern<br />
und Geschäftspartnern.<br />
Das Unternehmen<br />
ist als Privatkundenbank<br />
zum Beispiel<br />
mit Online-Krediten im Internet, aber auch als Finanzier<br />
für Unternehmen in den Bereichen <strong>Auto</strong>motive<br />
oder Motorrad tätig. Seit 2011 ist CreditPlus unter dem<br />
Namen Suzuki Finance fester Partner bei der Einkaufsund<br />
Absatzfinanzierung aller Suzuki-Produkte.<br />
Viele <strong>Auto</strong>s sind wenigstens<br />
auf dem Papier sehr sparsam.<br />
In Prospekten wird<br />
mit niedrigen Normwerten<br />
geworben, doch diese wurden allesamt<br />
auf einem Rollenprüfstand<br />
unter optimalen Bedingungen in<br />
einem exakt vorgegebenen Prüfzyklus<br />
ermittelt. Und in Wirklichkeit?<br />
Da ist der Verbrauch sogar<br />
noch niedriger! Zumindest beim<br />
neuen Suzuki Swift 1.2 ECO + , der<br />
mit optimierter Aerodynamik und<br />
weiterentwickeltem Motor laut<br />
EU-Norm auf 99 Gramm CO 2 pro<br />
Kilometer kommt. Bei der CO 2-<br />
Challenge erreichte das Siegerteam<br />
den Bestwert von 75 Gramm!<br />
Auch fast alle anderen Teilnehmer<br />
des Spritspar-Wettbewerbs unterboten<br />
die Normangabe zum Teil<br />
sehr deutlich. Aber erzählen wir<br />
die Geschichte von Anfang an.<br />
Am ersten August-Wochenende<br />
reisten zehn Leser der AUTO<br />
ZEITUNG und ihre Beifahrer zur<br />
CO 2-Challenge nach Frankfurt am<br />
Main. Die Spritspar-Aktion wurde<br />
in diesem Jahr schon zum dritten<br />
Mal ausgetragen. Neben AUTO<br />
ZEITUNG, Suzuki, der WGV-Versicherung<br />
und dem Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(ZDK) gehörte mit der CreditPlus<br />
Bank diesmal auch ein <strong>Auto</strong>-Finanzierer<br />
zu den Veranstaltern.<br />
fallvermeidung hilft. Und Cristina<br />
Gomes und Christiana Weber von<br />
der CreditPlus Bank erläuterten<br />
das partnerschaftliche Modell der<br />
Privatkundenbank, die über mehr<br />
als 50 Jahre Erfahrung verfügt.<br />
exakter reifendruck<br />
Sonntagmorgen ging es dann ab<br />
neun Uhr los: Auslosung der Wettbewerbsautos,<br />
Vertrautmachen mit<br />
Swift und Navi sowie Fahrt zum<br />
Startpunkt, der Landesfachschule<br />
des Kfz-Gewerbes Hessen in<br />
Frankfurt-Praunheim. Dort hatten<br />
Schulleiter Claus Kapelke und sein<br />
Team alles bestens vorbereitet: die<br />
Kontrolle des Reifendrucks der<br />
Wettbewerbs-Swift, präzises Kartenmaterial,<br />
eine kleine Stärkung.<br />
Das exakte Volltanken der <strong>Auto</strong>s<br />
übernahm Johann Wenzel von der<br />
Hessischen Eichdirektion. Im Anschluss<br />
versiegelte der Eichbeamte<br />
zur Sicherheit die Tankklappen.<br />
Dann der Start: Im Abstand von<br />
fünf Minuten wurden die zehn<br />
Teams nacheinander auf die Reise<br />
geschickt – nur mit Adresse<br />
und Koordinaten des ersten von<br />
insgesamt fünf Zielen. Die Informationen<br />
für den jeweils nächsten<br />
Anfahrpunkt gab es immer erst<br />
nach Ankunft an einem Etappenziel.<br />
Die Route selbst durfte jedes<br />
Teilnehmer-Team mit Hilfe von<br />
Navi-System oder Straßenkarte<br />
selbst wählen. Da am Ende der<br />
Challenge der durchschnittliche<br />
CO 2-Ausstoß entschied, konnte es<br />
beispielsweise durchaus sinnvoll<br />
sein, über die längere <strong>Auto</strong>bahn<br />
zu fahren statt quer durch die Innenstadt.<br />
Aber auch die Zeit spielte<br />
eine Rolle: Bei gleichem Verbrauch<br />
war die kürzere Fahrdauer<br />
entscheidend. Zusätzlich war die<br />
Gesamtzeit der Challenge auf maximal<br />
drei Stunden beschränkt.<br />
Bei der Zielauswahl hatte das<br />
Team der Landesfachschule ebenfalls<br />
ganze Arbeit geleistet und alles<br />
für einen abwechslungsreichen<br />
Wettbewerb vorbereitet. Um die<br />
Stärken des Swift ECO + mit serienmäßiger<br />
Start-Stopp-<strong>Auto</strong>matik<br />
richtig zur Geltung zu bringen, lagen<br />
vier von fünf Zielpunkten im<br />
Stadtbereich.<br />
Nach zweieinhalb Stunden Fahrtzeit<br />
erreichten die ersten Starter<br />
die Landesfachschule – das letzte<br />
andrea lorenz aus Coburg ging im Suzuki Swift auf Sparfahrt<br />
kreuz und quer durch Frankfurt. Karte und Navi gab’s zur Orientierung<br />
Die CO 2 -Challenge<br />
luftdruckkontrolle<br />
vorm Start<br />
durch Udo Roß,<br />
Ausbilder der<br />
Fachschule<br />
Viele infos am abend<br />
Schon Samstagabend gab es für<br />
die Starter wertvolle Infos. Jörg<br />
Machalitzky von Suzuki erklärte<br />
die Spar-Technik des Swift Eco + ,<br />
Ulrich Köster vom ZDK erläuterte<br />
verbrauchsreduzierende Maßnahmen.<br />
Dr. Gerald Epple, Leiter<br />
der WGV-Kraftfahrt-Schadenabteilung,<br />
verdeutlichte, dass eine<br />
vorausschauende, aufmerksame<br />
Fahrweise nicht nur beim Spritkonsum,<br />
sondern auch bei der Undr.<br />
epple<br />
von der WGV-<br />
Versicherung<br />
sprach über<br />
vorausschauendes<br />
Fahren<br />
schlüssellotterie<br />
bei<br />
der Vergabe<br />
der zehn<br />
Wettbewerbs-<br />
Fahrzeuge<br />
Volltanken<br />
durch den<br />
Eichbeamten<br />
Johann Wenzel<br />
vor dem Start
Gute laune<br />
schon vor dem<br />
Start am Sonntagmorgen<br />
vor<br />
dem Hotel in<br />
Frankfurt<br />
sieGel Nach dem Betanken wurde<br />
die Tankklappe jedes Suzuki<br />
Swift vom Eichamt versiegelt<br />
Etappenziel. Hier nahm Eichbeamte<br />
Johann Wenzel die Suzuki<br />
Swift in Empfang, um die Wagen<br />
wieder mit Superbenzin zu betanken<br />
und den exakten Verbrauch zu<br />
ermitteln. Bei drei Teams gab es<br />
aber schon jetzt lange Gesichter:<br />
Sie hatten das Zeitlimit von drei<br />
Stunden überschritten und wurden ><br />
BlinDflug unD reaktiOnSzeit<br />
ein blick aufs handy<br />
genügt, und schon ist<br />
ein schwerer Unfall<br />
passiert – das stellte Dr.<br />
Gerald Epple, Kfz-Schadensleiter<br />
der WGV-Versicherung,<br />
in seinem<br />
Vortrag klar. Wer nur<br />
eine Sekunde später als<br />
sonst rea-giert, verlängert<br />
den Anhalteweg seines<br />
<strong>Auto</strong>s bei Tempo 50<br />
von 28 auf 43 Meter. Und<br />
wer bei Tempo 120 nur<br />
vier Sekunden unaufmerksam<br />
ist, absolviert<br />
mit seinem Fahrzeug gar<br />
einen Blindflug über 133<br />
Meter. Deshalb ist Unaufmerksamkeit<br />
die<br />
Unfallursache Nummer<br />
eins – vor überhöhter Geschwindigkeit<br />
und Alkohol<br />
am Steuer. Und: Nur<br />
wer vorausschauend<br />
fährt, ist auch sparsam.<br />
aufmerksam: reaktionszeit<br />
1 Sekunde anhalteweg 28 m<br />
abgelenkt: reaktionszeit<br />
2 Sekunden anhalteweg 43 m<br />
erklärunG Jörg Machalitzky<br />
von Suzuki beantwortet letzte<br />
Fragen zum <strong>Auto</strong> und zum Navi<br />
start aus der Halle der Landesfachschule –<br />
es galt, fünf Zwischenziele anzusteuern
Leser-TesT-AkTion · Co 2<br />
-ChALLenge<br />
1. Preis 2. Preis<br />
Güney KöylüusAGi<br />
und Linda Herget<br />
erhalten von Jörg<br />
Machalitzky (re.) von<br />
Suzuki den Schlüssel<br />
für ihren neuen Swift<br />
3. Preis<br />
AndreAs<br />
KAlKhoff<br />
freut sich<br />
mit Peter<br />
Magovac<br />
(li.) über den<br />
Musical-Gutschein<br />
von<br />
Christiana<br />
Weber von<br />
der Credit-<br />
Plus Bank<br />
stefAn Werner und Beifahrer Philipp Galler (Mitte)<br />
nehmen von Paulina Mahlerwein den 1000-Euro-Tankgutschein<br />
der WGV-Versicherung entgegen<br />
4. Preis 5. Preis<br />
Moritz MildenberGer erhält von Claus Kapelke<br />
vom ZDK einen Service-Gutschein im Wert von 250 Euro.<br />
Auch Inna Mook (rechts) freut sich über den Gewinn<br />
disqualifiziert. Dietmar Krüger aus<br />
Erwitte ärgerte sich: „Wir hatten<br />
eine Route über die <strong>Auto</strong>bahn gewählt,<br />
leider war eine Ausfahrt gesperrt.“<br />
Trost für den Ingenieur: Er<br />
erreichte mit 90 Gramm CO 2 pro<br />
Kilometer einen guten, wenn auch<br />
nicht den besten Wert.<br />
Das zeigte sich bei der spannenden<br />
Siegerehrung: Den ersten<br />
Sachpreis gab es auf Rang fünf<br />
für Inna Mook aus Welver – mit<br />
hervorragenden 88 Gramm CO 2<br />
holte sie sich einen Inspektionsgutschein<br />
vom ZDK. Mit unglaublichen<br />
81 Gramm CO 2 erfuhr<br />
sich Andreas Kalkhoff einen Musical-Gutschein<br />
der CreditPlus<br />
Bank im Wert von 500 Euro.<br />
Für sagenhafte 79 Gramm CO 2-<br />
Ausstoß erhielt Stefan Werner<br />
aus St. Johann den 1000-Euro-<br />
Tankgutschein der WGV. Den<br />
Suzuki Swift 1.2 ECO + aber gewannen<br />
Güney Köylüusagi und<br />
seine Beifahrerin Linda Herget<br />
aus Bochum mit phantastischen<br />
75 Gramm CO 2 – was einem Verbrauch<br />
von 3,26 Litern auf 100 km<br />
entspricht. Das Rezept des 24-jährigen<br />
Azubis: „Früh hochschalten,<br />
wir sind fast nie über 2000 Touren<br />
gekommen. 45 km/h kann man<br />
auch im fünften Gang fahren.“ ■<br />
suzuki<br />
swift<br />
1.2 ECO +<br />
beim eCo + sorgt neben einer anderen Getriebeübersetzung<br />
und einer verbesserten Aerodynamik – so wurde die<br />
Fahrzeughöhe um zehn Millimeter reduziert – besonders<br />
ein DualJet-Motor mit zwei Einspritzdüsen pro Zylinder<br />
für Sparsamkeit. Der Swift mit 90 PS verbraucht laut EU-<br />
Norm nur 4,3 Liter (99 g CO 2/km). Das ECO + -Paket gibt<br />
es nur mit der Topausstattung Comfort ab 15.690 Euro.<br />
etAPPenziel<br />
im <strong>Auto</strong>haus von<br />
Ralf Rottmair in<br />
Frankfurt. Links<br />
Teilnehmer<br />
Albert Schäfer<br />
finAle an der<br />
Landesfachschule:<br />
Manch<br />
einer schob den<br />
Swift dann zum<br />
Betanken
Japanischen <strong>Auto</strong>s eilt ein guter Ruf<br />
voraus: Sie sind zuverlässig und pannensicher.<br />
Stimmt. Auch beim aktuellen<br />
Qualitäts-Ranking 1 der AUTO ZEITUNG liegen<br />
die Modelle von Honda, Lexus, Mazda, Mitsubishi,<br />
Toyota und Subaru auf den vorderen<br />
Plätzen. Dank ausgereifter, zuverlässiger<br />
Technik und hoher Fertigungsqualität halten<br />
die <strong>Auto</strong>bauer aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne diesen guten Qualitätsstandard – über<br />
Jahre schon. Bei der Auswertung der jungen<br />
Gebrauchten, also den Fahrzeugen der Altersklasse<br />
der ein- bis dreijährigen <strong>Auto</strong>s, haben wir<br />
uns die Fahrzeuge mit der jeweils geringsten<br />
Mängel-Quote 2 näher angesehen und stellen<br />
sie hier genauer vor.<br />
Nur Spitzenleistungen gibt es aber auch bei<br />
den Japanern nicht immer und überall. So<br />
belegt etwa der Daihatsu Sirion mit einer Mängelquote<br />
von 20 Prozent den letzten Platz bei<br />
den jungen Kleinwagen – hinter Alfa Romeo MiTo<br />
und Dacia Logan. Auch der Stadtfloh Nissan Pixo<br />
rangiert ganz weit hinten. Bei den über acht<br />
Jahre alten <strong>Auto</strong>s bildet der Suzuki Alto sogar<br />
das Schlusslicht. Auch das SUV Suzuki SX4 erreicht<br />
in diesem Ranking nur hintere Plätze.<br />
Nach wie vor rangieren die japanischen <strong>Auto</strong>s<br />
aber unter den Zuverlässigsten der jeweiligen<br />
Klasse. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Gesunde<br />
Skepsis und ein Technik-Check sind vor dem<br />
Kauf deshalb angebracht. Holger Ippen<br />
Solide Japa<br />
Wer Gebrauchtwagen mit zuverlässiger Technik zu<br />
Preisen sucht, sollte sich Japaner aus zweiter Hand<br />
ToyoTa VeRso<br />
Das geräumige Familienauto kann<br />
man wahlweise auch als Siebensitzer<br />
nutzen. Wird das Zusatzgestühl nicht<br />
gebraucht, lässt es sich im Ladeboden<br />
versenken. So entsteht ein großes Gepäckabteil,<br />
das bis zu 1785 Liter Ladung<br />
aufnimmt. Das Fahrverhalten<br />
ist auf Sicherheit getrimmt. Bei den<br />
Motoren empfehlen wir den 1,8-Liter-<br />
Benziner mit 147 PS sowie den 2.2 D-<br />
4D mit 150 PS. Letzterer wird mit einer<br />
Sechsstufen-<strong>Auto</strong>matik kombiniert.<br />
Geräumiger Siebensitzer mit<br />
variablem innenraum<br />
Ladekante recht hoch, das<br />
erschwert die Beladung<br />
ToyoTa auRis<br />
Auch der Auris gehört zu den Zuverlässigsten<br />
seiner Klasse. Die Werkstatt sieht ihn selten,<br />
Pannendienste kennen ihn nicht. Deshalb ist<br />
er bei Gebrauchtwagenkäufern gefragt – echte<br />
Schnäppchen finden sich eher selten. Die Modelle<br />
der zweiten Generation (ab 2012) sind<br />
deutlich besser ausgestattet und jetzt auch als<br />
Kombi namens Toyota Auris Touring Sports zu<br />
Kräftige dieselmotoren, gute<br />
ausstattung, zuverlässig<br />
Lenkung arbeitet gefühllos,<br />
etwas zu straffes Fahrwerk<br />
Honda aCCoRd<br />
Mit einer Mängelquote von unter vier Prozent<br />
brilliert der japanische Mittelklässler in unserer<br />
Zuverlässigkeitsstatistik. Auch beim Qualitäts-<br />
Report erhält das aktuelle Modell (ab 2008)<br />
gute Beurteilungen der AUTO ZEITUNG-<br />
Leser. Der sportlich attraktiv gestaltete Accord<br />
verfügt über eine<br />
haben. Neben zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren<br />
ist dieser Japaner seit 2012 auch mit dem<br />
Hybridantrieb des Prius (siehe oben) erhältlich.<br />
Bei den Motoren würden wir den 1,6-Liter-Benziner<br />
mit 132 PS oder den sparsamen Turbodiesel<br />
1.4 D-4D mit 90 PS<br />
wählen.<br />
umfangreiche Serienausstattung. Der Kombi<br />
mit seinem cleveren Rücksitz-Umlegemechanismus<br />
(lässt sich mit einer Hand bedienen)<br />
ist besonders gefragt. Bei den Motoren leistet<br />
schon der 2,0-Liter-Basisbenziner 156 PS. Wer<br />
einen Diesel bevorzugt, sollte die etwas stärkere<br />
und laufruhigere Variante mit 150 PS wählen.<br />
sportliches Mittelklasseauto,<br />
durchzugsstarke Motoren<br />
Karosserie unübersichtlich,<br />
etwas zu straffe Federung<br />
1<br />
Auswertung von fünf Millionen Hauptuntersuchungen der GTÜ Gesellschaft<br />
80 für Technische Überwachung; 2 die Mängelquote ermittelt sich aus den festgestellten<br />
Mängeln pro 100 <strong>Auto</strong>s der jeweiligen Fahrzeugklasse<br />
www.autozeitung.de
GebrauchtwaGen · ratGeber<br />
ToyoTa PRius<br />
In der Kompaktklasse liegt der Toyota Prius in<br />
allen Alterskategorien ganz weit vorn. In vier<br />
von fünf Altersstufen belegt der Toyota sogar<br />
den ersten Platz. Dabei gibt es weder bei der<br />
recht anspruchsvollen Hybridtechnik, also dem<br />
kombinierten Benzin- und Elektroantrieb, noch<br />
bei der Leistungselektronik oder den Hochvolt-<br />
Batterien Probleme. Aber auch herkömmliche<br />
Baugruppen wie Fahrwerk, Lenkung, Karosserie<br />
und Abgasanlage brillieren mit Zuverlässigkeit.<br />
Besonders empfehlenswert sind die jüngeren<br />
Modelle mit 136 PS Systemleistung und der<br />
Prius Plug-in (seit 2012).<br />
zuverlässig und pannensicher,<br />
geringer Verbrauch<br />
Fahrwerk unharmonisch, nervende<br />
stufenlose automatik<br />
ner<br />
moderaten<br />
näher ansehen<br />
Honda Jazz<br />
Klein ist dieser Honda Jazz eigentlich nur in<br />
Bezug auf seine Außenabmessungen. Innen<br />
beweist er Größe: Die Sitze sind äußerst variabel.<br />
Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich die<br />
Rücksitzbank umklappen und versenken. So<br />
entsteht genug Platz für Fahrrad, Kühlschrank<br />
oder Baumarktschnäppchen. Das Stauabteil des<br />
3,85 Meter kurzen Stadtflohs bietet 380 bis<br />
Variabler innenraum, auch<br />
als Hybrid zu haben (ab 2011)<br />
Fahrwerk mit starken Lastwechseln<br />
und hart gefedert<br />
maximal 1323 Liter Volumen. Die Karosserie<br />
ist übersichtlich, das Fahrwerk allerdings<br />
ziemlich hart und das Fahrverhalten nicht ganz<br />
frei von Lastwechselreaktionen. Ein ESP spendiert<br />
Honda erst seit 2008 – und das auch nur<br />
als Extra. Beide Benziner mit<br />
90 und 100 PS passen<br />
gut zum Jazz.<br />
Seit 2011 gibt<br />
es den Honda<br />
auch als<br />
Hybrid mit<br />
102 PS.<br />
Honda CR-V<br />
Bei den Hauptuntersuchungen haben die Prüfer<br />
meistens nichts zu beanstanden, auch Pannendienste<br />
kennen den CR-V kaum. Er gilt – vor<br />
allem in den letzten beiden Generationen (ab<br />
2001) – als absolut zuverlässig. Und dabei gehört<br />
dieser Honda sogar<br />
zu den sportlichen<br />
SUV mit<br />
angenehm<br />
ausgeglichener<br />
Federung.<br />
Nur im Grenzbereich neigt das hoch<br />
aufbauende <strong>Auto</strong> zu starkem Wanken. Karosserie<br />
und Interieur sind gut verarbeitet, die Vordersitze<br />
bieten viel Seitenhalt. Auch hinten sitzt<br />
man recht gut. Bei den Motoren empfehlen wir<br />
den durchzugsstarken und sparsamen 2,2-Liter-<br />
Diesel mit 150 PS. In älteren Modellen, also<br />
vor 2006, leistete dieses Triebwerk 140 PS.<br />
sitzposition angenehm<br />
hoch, sportlich<br />
im Grenzbereich starkes<br />
wanken, gebrauchte teuer<br />
MiTsubisHi asx<br />
Seit 2010 rollt das kompakte SUV von Mitsubishi<br />
auf deutschen Straßen. Mit einer Mängelquote<br />
von unter zwei Prozent glänzt es in<br />
seiner Fahrzeugkategorie. Derzeit wird der<br />
Mitsubishi in einer Benzin- und einer Diesel-<br />
Variante angeboten. Der 1,6-Liter-Basismotor<br />
leistet 117 PS. Der kräftigere Diesel, der 1.8<br />
DI-D+ mit 150 PS, ist auch in Kombination mit<br />
sparsame antriebe, gute<br />
Sitzposition, zuverlässig<br />
allradantrieb nur in Kombination<br />
mit dieselmotor<br />
permanentem Allradantrieb zu haben. Während<br />
sich der Benziner mit einem Fünfgang-Getriebe<br />
begnügen muss, hat der Diesel ein Sechsgang-<br />
Schaltgetriebe. 2012 erhielt der zuverlässige<br />
Japaner ein Facelift.<br />
Mazda 3<br />
Den Golf-Rivalen aus Hiroshima gibt es seit<br />
2003. Besonders empfehlenswert sind die Modelle<br />
ab der zweiten Generation (2009). Sie<br />
zählen zu den Zuverlässigsten in der Klasse<br />
und werden in zwei Karosserievarianten hergestellt.<br />
Hierzulande<br />
ist das viertürige<br />
Stufenheck-Modell wenig populär, der<br />
Fünftürer mit Schrägheck dagegen sehr. Beide<br />
sind günstig und verfügen meist über eine gute<br />
Ausstattung. Unsere Motorenempfehlung gilt<br />
dem Diesel 2.2 CD mit 150 PS. Der häufiger<br />
angebotene 1.6 CD-Selbstzünder mit 109 PS<br />
überzeugt mit Sparsamkeit und Laufkultur.<br />
Mazda 2<br />
Der wendige Kleinwagen überzeugt mit<br />
sportlichen Akzenten und solider Technik.<br />
Mit straffem Fahrwerk, knackiger<br />
Schaltung und angenehm direkter Lenkung<br />
sorgt der kleine Mazda für viel<br />
Fahrspaß. Und das zu niedrigen Preisen:<br />
Gebrauchte sind günstig, die Unterhaltskosten<br />
gering. Und in die Werkstatt muss<br />
der Japaner nur zu den turnusmäßigen<br />
Durchsichten. Extrakosten braucht man<br />
hier nicht einzuplanen. Dafür wirkt das<br />
Interieur nicht ganz so hochwertig: Die<br />
Polster sind recht dünn, und die Kunststoffe<br />
verkratzen schnell.<br />
sportliches Fahrwerk,<br />
knackige Schaltung<br />
interieur nicht sehr hochwertig<br />
und kratzanfällig<br />
sportliches Fahrwerk,<br />
durchzugsstarke Motoren<br />
Rundumsicht etwas eingeschränkt,<br />
kleines navi-display<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
81
trendreport · Musik-streaMing<br />
Sound auS der<br />
CD und MP3-Downloads<br />
sind out.<br />
Künftig gelangt die<br />
Wunschmusik per<br />
Streaming ins<br />
<strong>Auto</strong>: Millionen<br />
von Songs – immer<br />
und überall<br />
Bis in die späten 90er-Jahre<br />
gelangten die Lieblings-Titel<br />
aus dem Kasettenrecorder<br />
ins <strong>Auto</strong>. Diese wurden von<br />
den viel besser klingenden CDs abgelöst.<br />
Aber auch die Silberscheibe<br />
bekam bald starke Konkurrenz –<br />
von iTunes & Co. Aus dem Netz heruntergeladen<br />
und auf iPod, MP3-<br />
Player oder Smartphone gespeichert,<br />
können <strong>Auto</strong>fahrer von heute<br />
ihre Musik-Auswahl stets mitnehmen<br />
– jene Songs, die sie zuvor per<br />
Download erworben haben.<br />
Das geht jetzt noch besser per<br />
sogenannter Streaming-Flatrate.<br />
Der passende Sound zu jeder<br />
Stimmung und Beats, an die man<br />
vor der Abfahrt nicht einmal gedacht<br />
hat, sorgen unterwegs für<br />
Kurzweil und gute Laune. So etwas<br />
bieten Streaming-Dienste, bei<br />
denen die Musik über eine mobile<br />
Internetverbindung, beispielsweise<br />
per LTE (Long Term Evolution),<br />
abgerufen werden. Dieser neue<br />
Unterhaltungs-Trend kommt direkt<br />
aus der Cloud – einer gigantischen<br />
Datenbank, die Millionen von Songs<br />
bereithält und diese in Echtzeit und<br />
mit bester Digital-Qualität an die<br />
Lautsprecherbox des <strong>Auto</strong>s liefert.<br />
Fast grenzenlos – immer und überall.<br />
Vorausgesetzt, die Datenverbindung<br />
ist stabil.<br />
Viele Anbieter<br />
Marktführer unter diesen Musik-<br />
Diensten in der Cloud ist das<br />
schwedische Start-up Spotify.<br />
2006 in Stockholm gegründet,<br />
erreicht es heute schon weltweit<br />
mehr als 40 Millionen Nutzer und<br />
bietet über 20 Millionen Songs zum<br />
Download an. Das ist etwa das<br />
20-Fache von dem, was Radio-<br />
Sender im Archiv bereithalten. So<br />
dürfte für jede Situation und jede<br />
Stimmung etwas dabei sein. Und<br />
auf dieses gigantische Repertoire<br />
darf jeder zugreifen, ganz legal.<br />
Wer nicht von Werbung genervt<br />
werden will, ordert eine Flatrate.<br />
Dafür sind in der Regel etwa<br />
knapp zehn Euro pro Monat zu<br />
zahlen. Ein fairer Preis, zumal die<br />
Download-Rate unbegrenzt ist. Allerdings<br />
ist eine Speicherfunktion<br />
– zum Beispiel zum Offline-Hören<br />
– nicht vorgesehen. Ist der Song<br />
abgespielt, bleibt er allenfalls als<br />
Ohrwurm im Kopf.<br />
Neben dem Marktführer buhlen<br />
weitere Streaming-Anbieter mit<br />
unterschiedlichsten Angeboten um<br />
Gehör. Einige haben auch Hörbücher<br />
und Podcasts im Programm<br />
– was so manchen Stau verkürzen<br />
dürfte. Eine besonders spannende<br />
und für <strong>Auto</strong>fahrer wichtige Entwicklung,<br />
die Sprachsteuerung,<br />
wird immer besser, Missverständ-<br />
Musik Auf Abruf – die wichtigsten streAMing -Anbieter für <strong>Auto</strong>fAhrer<br />
dienst<br />
Spotify<br />
anbieter Spotify Deezer apple napster Simfy<br />
Verfügbare titel mehr als 20 Mill. mehr als 30 Mill. mehr als 20 Mill. mehr als 20 Mill. mehr als 25 Mill.<br />
Preis pro Monat 1 9,99 € 9,99 € 9,99 € 9,95 € 8,99 €<br />
gratisnutzung 2 ja ja (1 Jahr) ja (14 tage) 3 – ja (14 tage) 3<br />
app für ioS /<br />
android / Windows-<br />
Phone / Blackberry<br />
Bemerkung schnell, hohe<br />
audioqualität<br />
ja / ja / ja / ja ja / ja / ja / ja ja / ja / nein / nein ja / ja / ja / nein ja / ja / nein / ja<br />
1 Flatrate ohne Datenbegrenzung; 2 mit Werbung; 3 ohne Werbung<br />
Deezer beats napster Simfy<br />
flexibler Dienst,<br />
gute Qualität<br />
kein Desktop-Client<br />
(Musik-Download)<br />
nur mäßige audioqualität<br />
günstige Preise,<br />
umständlich<br />
82 auto zeitung <strong>18</strong>|14
82 auto zeitung 16|14 www.autozeitung.de www.autozeitung.de auto zeitung 16|14 83<br />
Nur<br />
Leserbriefe<br />
daS preM iuM teS t-MaG azin<br />
2, 30<br />
SportWaGen der SuperlatiVe<br />
30.7.<strong>2014</strong> 17<br />
Design-hilflosigkeit<br />
17/<strong>2014</strong> | fahrberichte: Lexus<br />
nx 300h; toyota yaris hybrid<br />
Was bei gestalterischer Hilflosigkeit<br />
herauskommt, kann man anhand<br />
von Lexus NX 300h AWD<br />
und Toyota Yaris Hybrid erkennen:<br />
Masken aus dem Kabuki-Theater,<br />
von Star Wars oder aus der Tiefsee?<br />
Ist es die Gier nach Luft, die<br />
dem herkömmlichen <strong>Auto</strong> so langsam<br />
ausgeht? Im Lexus spiegeln<br />
sich fast alle vergangenen und<br />
aktuellen Design-Themen wider,<br />
im Yaris Hybrid wohl eher die<br />
Formen eines War-Lord-Helms.<br />
Als langjähriger Leser und Wertschätzer<br />
Ihres Magazins fällt mir<br />
auf, dass Sie wenig zum Design<br />
und seiner (un)zeitgemäßen Interpretation<br />
oder seinen Exzessen<br />
Stellung nehmen. Die Repräsentation<br />
eines Produkts gehört zu<br />
einem Urteil doch dazu. Und was<br />
das Design heutzutage für eine Eigendynamik<br />
entwickelt, wohlverpackt<br />
in schneidige und zum Teil<br />
anmaßende Begleit-Ansprüche<br />
und Slogans, ist nachdenkenswert.<br />
Ansonsten herzlichen Dank für Ihr<br />
großartig visualisiertes, getextetes<br />
und aufgemachtes Magazin.<br />
Hans A. Muth D.C. Weßling<br />
interessantes Detail<br />
16/<strong>2014</strong> | reportage:<br />
hans-JoachiM stuck<br />
Schön, Ihr Artikel über Striezel<br />
Stuck und den Brezel-Käfer. Was<br />
den Originalzustand des VW Käfer<br />
angeht, ist es für jüngere Leser<br />
sicher interessant zu wissen, dass<br />
die Blinklichter an den Stoßstangen<br />
nicht dazugehörten. Statt der<br />
25<br />
neue<br />
SuV<br />
Von 25 MarKen<br />
VW<br />
Vergleichstest<br />
Golf SportSVan<br />
Golf Variant<br />
touran · tiGuan<br />
3 SpardieSel im teSt<br />
audi a3 • MercedeS a • BMW 1er<br />
MercedeS<br />
c-KlaSSe<br />
der sterne-kochHinweis auf<br />
audi Q5<br />
porSche cayenne coupé<br />
ferrari 458 Speciale<br />
aSton Martin V12 VantaGe S • porSche 911 turBo S<br />
SKoda SuV<br />
Mini<br />
countryMan<br />
VW tiGuan coupé<br />
teSt: Neuer 108 • HyuNda i10 • Skoda Citigo<br />
KleinWaGen GroSS in forM<br />
Hans-JoacHim stuck · RepoRtage<br />
Hans-Joachim Stuck startet mit seinem ’51er Vw Käfer bei<br />
den Schloss Bensberg Classics. der blaue Helm mit weißen<br />
Sternen war sein Markenzeichen. Sind die aufkleber ein<br />
ein verborgenes talent des Rennprofis?<br />
teSla<br />
Model X<br />
eXKluSiVe KaufBeratunG alle modelle, motoren & Preise<br />
a 2,60 €; CH 4,70 sfr; B, l 2,80 €; Nl 2,90 €; e, F, i, p (Cont.), Slow. rep. 3,40 €; kan, gr, Slo 3,50 €; FiN 4,30 €; N 38,00 nkr; CZ <strong>18</strong> CZk; H 1035 Ft<br />
Wie Sie<br />
BilliG<br />
tanKen<br />
s. 62<br />
Schreiben Sie uns unter<br />
folgenden Adressen (bitte<br />
mit Angabe Ihres Wohnortes,<br />
das gilt auch für<br />
E-Mail-Zuschriften):<br />
redaktion<br />
auto zeitung,<br />
industriestrasse 16,<br />
50735 kÖln.<br />
fax: 0221 / 71 24 228,<br />
e-mail: redaktion@<br />
autozeitung.de<br />
Die Redaktion behält<br />
sich vor, Zuschriften<br />
zu kürzen.<br />
Übernahme-Poker<br />
17/<strong>2014</strong> | Meinung: VW baLd die neue nr. 1<br />
Für den VW-Konzern wäre die Übernahme des Fiat-<br />
Chrysler-Konzerns sicher der Weg zum weltgrößten<br />
<strong>Auto</strong>konzern. Dies zeigt aber auch, dass die Marken<br />
des Fiat-Konzerns so schlecht nicht sein können.<br />
Und Fiat-Chef Marchionne ist einer der fähigsten<br />
Konzernchefs. Man denke nur daran, was ihm durch<br />
die Chrysler-Übernahme gelungen ist. Und das beinahe<br />
schon fast peinliche Werben um Alfa zeigt, wie<br />
wertvoll diese Marke ist. Zudem dürfte wohl auch<br />
keinem entgangen sein, dass die Alfa-Pläne ernst<br />
werden. Immerhin kommen zwei Marken mit dem<br />
höchsten Ertrag pro gebautem <strong>Auto</strong>, Ferrari und<br />
Maserati, aus dem Fiat-Konzern. Im Übrigen hat<br />
Fiat gerade auch in den letzten Tagen noch vor<br />
VW die Übernahmegespräche dementiert. Fiat ist<br />
der erste europäische Konzern, der einen amerikanischen<br />
<strong>Auto</strong>riesen zur Gänze gekauft und nicht<br />
wieder verkauft hat und sichert so die europäischen<br />
und eigenen Arbeitsplätze als größter Arbeitgeber.<br />
Franz Jordan Gallizien, Österreich<br />
Blinker hatte der Käfer seinerzeit<br />
links und rechts zwischen den Seitenscheiben<br />
einen Winker, der ausklappte<br />
und wie ein Ärmchen die<br />
Richtung anzeigte. Bei schweren<br />
Lastwagen bewegte sich der Zeiger<br />
damals sogar auf und ab.<br />
Günter Detro Rheinbach<br />
Der rs 5 ist besser<br />
13/<strong>2014</strong> | VergLeichstest: neuer<br />
bMW M4 gegen audi rs 5<br />
Solange man sich in dieser Preis-/<br />
Leistungsklasse ein Fahrzeug kaufen<br />
kann, sind zwei Liter mehr Verbrauch<br />
pro 100 km kaum relevant.<br />
Nach ausführlicher Probefahrt mit<br />
beiden <strong>Auto</strong>s waren meine Frau<br />
und ich uns einig: der Audi! Für<br />
mich zählt der „richtige“ Motor<br />
des Audi, ein V8-Sauger, wunderbar<br />
– wie lange wird es sowas noch<br />
geben? –, dazu die stets perfekte<br />
und sichere Traktion dank Allrad.<br />
Denn auch in Deutschland regnet<br />
es im Sommer viel, im Herbst liegt<br />
Laub auf den Straßen, im Winter<br />
Schnee. Für meine Frau zählen außerdem<br />
die bessere Verarbeitung<br />
und die um einige Dezibel leisere<br />
Geräuschkulisse. Gerade Letzteres<br />
ist im Alltag sehr wichtig.<br />
R. P. Alex per E-Mail<br />
störenDer monitor<br />
16/<strong>2014</strong> | sonderheft:<br />
faszination Mercedes – cLs<br />
Ich bin seit Jahren begeisterter<br />
Leser Ihrer AUTO ZEITUNG.<br />
Irgendwie kann ich aber den aktuellen<br />
Trend vieler <strong>Auto</strong>hersteller<br />
nicht nachvollziehen, in neue<br />
Modelle die freistehenden Monitore<br />
einzubauen. Das sieht immer<br />
wie nachträglich aufgesetzt aus.<br />
Das ganze Innenraumdesign wird<br />
damit gestört. Wieso kann man<br />
diese nicht schön oben in der Mittelkonsole<br />
integrieren? In Ihrem<br />
Mercedes-Sonderheft stellen Sie<br />
den wunderschönen neuen CLS<br />
vor, aber als ich dann wieder den<br />
freistehenden Navi-Monitor sah,<br />
war für mich alles vorbei. Das wäre<br />
für mich ein Grund, genau wie<br />
bei CLA und aktueller A-Klasse,<br />
das <strong>Auto</strong> nicht zu kaufen.<br />
Sven Büttner Porta Westfalica<br />
anDere kaliber<br />
16/<strong>2014</strong> | VergLeichstest:<br />
poWer-cabrios<br />
Ein derart liebloser Test ist mir<br />
bisher selten untergekommen.<br />
Dass für Sie bei den Sportwagen<br />
die Porsche ein Allheiligtum darstellen,<br />
ist ein offenes Geheimnis,<br />
nur diesmal haben Sie es übertrieben.<br />
Was kann der Boxster GTS<br />
besser als die Corvette Stingray?<br />
Nichts. Was rechtfertigt den eklatanten<br />
Mehrpreis des Porsche gegenüber<br />
der Corvette? Nichts. Im<br />
Kapitel Karosserie bewerten Sie<br />
Übersichtlichkeit, Ladevolumen,<br />
Sicherheitsausstattung und Qualität<br />
zugunsten des Porsche, dass<br />
einem die Spucke wegbleibt. Hat<br />
der Porsche ein Head-up-Display?<br />
Nein. Notlaufreifen? Nein. Eine<br />
Rückfahrkamera? Ja, für 1535<br />
Euro. Und im Porsche sieht man<br />
so gut wie nichts. Einparken geht<br />
mit der Corvette besser. Der Porsche<br />
ist plärrig und laut, Jaguar<br />
und Corvette dagegen haben<br />
Sound. 466 PS rechtfertigen einen<br />
Durchschnittsverbrauch von 13,9<br />
Liter allemal. Im Verhältnis dazu<br />
braucht der Porsche zu viel teures<br />
Super Plus. Obendrein fährt die<br />
Corvette Kreise um den Porsche<br />
und bremst besser. Und dann das<br />
Kapitel Kosten/Umwelt: Bei der<br />
Corvette ist Vollausstattung wört-<br />
84 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
1 inklusive doppelkupplungsgetriebe (PdK)<br />
8 auto zeitung 16|14 www.autozeitung.de www.autozeitung.de auto zeitung 16|14 9<br />
Gipfel der<br />
die neue, offene Chevrolet Corvette Stingray bringt den Sommer auf die<br />
Straßen – ein amerikanischer topathlet zum Preis eines europäischen Sprinttalents.<br />
Besteht der ami gegen Porsche Boxster und Jaguar F-type?<br />
power-CAbrios<br />
[ teXt Martin urbanke FotoS daniela Loof ]<br />
www.autozeitung.de<br />
Porsche Boxster Gts<br />
330 PS, Hinterradantrieb,<br />
0-100 km/h in 4,5 s, 279 km/h<br />
Spitze, 11,6 l SP/100 km,<br />
73.406 Euro 1<br />
JaGuar F-tyPe V6 s caBrio<br />
380 PS, Hinterradantrieb,<br />
0-100 km/h in 4,8 s, 275 km/h 1<br />
Spitze, 12,3 l S/100 km,<br />
85.500 Euro<br />
1 elektronisch abgeregelt<br />
lich zu nehmen. Es ist alles an<br />
Bord, was es beim Porsche nur für<br />
hohe Aufpreise gibt. Mein Fazit:<br />
Der Sieg des Porsche ist ein Witz.<br />
Das einzig Herausragende ist sein<br />
Preis, er ist so emotional wie eine<br />
Wanderdüne. F-Type Cabrio und<br />
vor allem die Corvette sind ganz<br />
andere Kaliber. Sportlich, hoch<br />
emotional und im Fall der Corvette<br />
eindeutig besser als der GTS .<br />
Ulrich Ottenbreit Berlin<br />
tolles sonDerheft<br />
die ungLaubLichsten<br />
auto-geschichten<br />
Ich habe kürzlich das Sonderheft<br />
„Die unglaublichsten <strong>Auto</strong>-Geschichten“<br />
geschenkt bekommen<br />
und war begeistert. Gut erzählte<br />
<strong>Auto</strong>-Geschichten mit tollen Fotos.<br />
Vielleicht können Sie ja mal das<br />
Gleiche im Motorrad- und Lkw-<br />
Bereich bringen. Immerhin haben<br />
die Fahrzeughersteller früher<br />
ja auch mehrere Märkte bedient.<br />
Oder Sie machen ein Heft über<br />
geniale Fahrzeugkostrukteure und<br />
ihre Meisterstücke mit Ferry Porsche,<br />
Colin Chapman, Ernst Neumann-Neander<br />
und weiteren.<br />
Berthold Büker per E-Mail<br />
nachfahre statt ahne<br />
16/<strong>2014</strong> | report: pkW-Maut –<br />
pro & contra<br />
Unsere „Ahnen“, wie Sie schreiben,<br />
werden die geplante Maut sicher<br />
nicht zahlen – schon gar nicht<br />
in ferner Zukunft. Sie sind nämlich<br />
alle schon (sehr lange) tot. Wer<br />
diese Maut aber sicher auch in ferner<br />
Zukunft zahlen muss, das sind<br />
unsere „Nachfahren“ – also unsere<br />
Kinder, Enkelkinder und Urenkel.<br />
So gesehen muss ich Ihnen dann<br />
wieder Recht geben, wie auch<br />
die bereits von Ihnen erwähnte<br />
Sektsteuer für des ollen Wilhelms<br />
Kriegsmarine beweist. Hinzufügen<br />
können wir inzwischen ja auch<br />
den Soli-Beitrag. Und wenn wir<br />
cheVrolet corVette<br />
stinGray caBriolet<br />
466 PS, Hinterradantrieb,<br />
0-100 km/h in 4,5 s, 282 km/h<br />
Spitze, 13,9 l S/100 km,<br />
72.990 Euro<br />
A<br />
us dem einst simplen Kraftprotz<br />
Corvette ist im Lauf<br />
der Jahrzehnte ein austrainierter<br />
Leistungssportler<br />
geworden. In der mittlerweile siebten<br />
Generation tritt jetzt die Cabrio-Version<br />
zum Showdown gegen<br />
den ebenso vitalen wie eleganten<br />
Jaguar F-Type und den Klassenprimus<br />
Porsche Boxster an.<br />
Neben einigen konstruktiven Besonderheiten<br />
hält die Corvette<br />
Stingray überdies am extrem günstigen<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
fest: Für knapp 73.000 Euro gibt<br />
es bei den Amis einen ausgewachsenen<br />
466-PS-Sportwagen mit fettem<br />
V8-Triebwerk. Das macht die<br />
Vette aus europäischer Sicht beinahe<br />
konkurrenzlos.<br />
Jaguar zum Beispiel verlangt für<br />
das rassig geformte F-Type V6 S<br />
Cabrio mit immerhin 380 PS bereits<br />
stramme 85.500 Euro. Und<br />
Porsche ruft für den lediglich 330<br />
PS starken Boxster GTS, das neue<br />
Topmodell der Baureihe, beinahe<br />
70.000 Euro auf, woraus mit ein<br />
paar essenziellen Extras jedoch<br />
im Handumdrehen ebenfalls rund<br />
85.000 Euro werden. Sind die<br />
beiden Europäer tatsächlich so viel<br />
besser?<br />
Karosserie<br />
die Corvette wirkt größer<br />
als sie tatsächlich ist<br />
Zumindest ihr Wow-Faktor ist<br />
nicht höher – eher im Gegenteil.<br />
Wo immer die Corvette Stingray<br />
vorfährt, richten sich alle Blicke<br />
auf die rote Flunder. Ihr Auftritt<br />
strahlt maximale Sportlichkeit und<br />
Dramatik aus. Doch so groß, wie<br />
sie erscheint, ist sie gar nicht. In<br />
der Länge überragt sie den F-Type<br />
nur um 2,5 cm, baut aber zugleich<br />
6,5 cm flacher und gute 4,5 cm<br />
schmaler. Das kompakteste <strong>Auto</strong><br />
indes ist der Porsche, der trotzdem<br />
fast genauso viel Freiraum<br />
für Fahrer und Beifahrer offeriert<br />
wie der Jaguar. Das Raumangebot<br />
des Chevrolet leidet hingegen<br />
unter dem gewaltigen Mitteltunnel<br />
und den breiten Schwellern,<br />
sodass die effektive Breite des<br />
Innenraums eingeschränkt wird.<br />
Außerdem stoßen Sitzriesen hier<br />
zuerst am Dach an und klemmen<br />
mit den Knien hinterm Lenkrad.<br />
Im bisherigen Modell C6 gab es ><br />
noch eine Weile nachdenken, fällt<br />
uns sicher noch mehr ein …<br />
Peter Bergmann Meinhard-Neuerode<br />
Perfekter einstanD<br />
15/<strong>2014</strong> | VergLeichstest: Mercedes<br />
V-kLasse – VW MuLtiVan<br />
Die neue Mercedes V-Klasse hat<br />
den VW Multivan entzaubert, auch<br />
wenn dieser noch längst nicht zum<br />
alten Eisen gehört.<br />
P. Schmitz Herford<br />
klassen-WirrWarr<br />
16/<strong>2014</strong> | neuheiten/test: einordnung<br />
in fahrzeug-kLassen<br />
Ich bin immer wieder irritiert, nach<br />
welchen Kriterien Fahrzeugmodelle<br />
bestimmten Klassen zugeordnet<br />
werden. Nachdem Preise<br />
und Motorleistungen ja heutzutage<br />
riesige Spektren abdecken, kommen<br />
eigentlich nur noch Karosserieform<br />
und -größe als Klassifizierungsmerkmale<br />
in Frage. Doch<br />
Sie lassen z.B. den Skoda Octavia<br />
gegen kompakte Rivalen antreten,<br />
die alle mehr als 35 cm kürzer sind.<br />
Auf der anderen Seite findet sich<br />
ein BMW 3er Touring, der noch<br />
drei Zentimeter kleiner ist als der<br />
Octavia, unter den Alternativen für<br />
den neuen (Mittelklasse-)Passat.<br />
M. A. Vogt Eckernförde<br />
ANMERKUNG DER REDAKTION Da<br />
die Übergänge zwischen den Klassen<br />
inzwischen fließend sind, macht<br />
es nur wenig Sinn, sich sklavisch<br />
an eine einzige Klassifizierung zu<br />
halten. Das wäre auch im Testalltag<br />
wenig praktikabel, da ständig<br />
neue Klassen entstehen, etwa die der<br />
viertürigen Coupés, und die <strong>Auto</strong>s<br />
immer größer werden. Trotzdem<br />
bemühen wir uns, stets bestimmte<br />
gemeinsame Kriterien bei der Test-<br />
Zusammenstellung zu berücksichtigen.<br />
Und so lässt sich der Skoda<br />
Octavia durchaus mit einem VW<br />
Golf (technische Basis, Preis) und<br />
auch einem BMW 3er vergleichen.<br />
redaktion<br />
AUTO ZEITUNG Industriestraße 16, 50735 Köln<br />
Telefon: 0221 / 77096157, Fax: 0221 / 7124228<br />
E-Mail: redaktion@autozeitung.de<br />
Chefredakteur/Verlagsleiter Volker Koerdt (v. i. S. d. P.)<br />
stellVertretende Chefredakteure<br />
Wolfgang Eschment, Klaus Uckrow<br />
Chef Vom dienst Philipp Kesternich<br />
gesChäftsführende redakteure<br />
Stefan Miete (Neuheiten, Faszination <strong>Auto</strong>, Reportagen);<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Voigt (Test, Technik)<br />
art direCtor Andreas Schulz<br />
autor Karsten Rehmann M.A.<br />
(Sonderaufgaben, Classic), Johannes Riegsinger<br />
leitende redakteure<br />
Michael Godde (Sonderaufgaben, Projektleitung Motorrad;<br />
stellv. Leitung Test), Sebastian Koch (Test- und Messwesen),<br />
Dipl.-Des. Daniela Loof (Foto); Gregor Messer (Sport),<br />
Martin Urbanke M.A. (Test & Reifen)<br />
test<br />
Ingo Eiberg M.A., Dipl.-Journ. Thorsten Elbrigmann, Paul Englert,<br />
Marcel Kühler, Dipl.-Ing. Alexander Lidl, Dr. Elmar Siepen<br />
text Anya Rösgen M.A.<br />
teChnik & ratgeber Dipl.-Ing. Holger Ippen<br />
(Projektleitung Gebrauchtwagen-Sonderheft)<br />
WirtsChaft & ratgeber Markus Bach M.A.<br />
sonderaufgaben Gerrit Reichel M.A.<br />
leitung herstellung Claudia Rommelrath<br />
layout<br />
Laso Cordes (stellvertretende Leitung Layout), Norbert Hausen (Bildbearbeitung),<br />
Claudia Rommelrath (Layout),<br />
Dipl.-Des. Ulrich Pfeil-Rüsenberg (Layout), Heiner Stenzel (Bildbearbeitung)<br />
internet Benny Hiltscher<br />
Chefsekretariat Eva Wildermuth<br />
assistentin test und teChnik Daniela Heintzemann<br />
dokumentation & arChiV Nils Koshofer<br />
ständige freie mitarbeiter<br />
DeLusi (Computer-Illustrationen), Jochen Faber (Foto), Jürgen Homberg (Test),<br />
Klaus Huber-Abendroth (Foto), Jean-François Hubert (Computer-Illustrationen),<br />
Aleksander Perkovic (Foto), Frank Ratering (Foto), Bernhard Reichel (Computer-Illustrationen),<br />
Oliver Roes (Layout), Markus Schönfeld (Test), Michael Schumacher (Test),<br />
Carsten van Zanten (Test), Wim Woeber (Foto), Jürgen Zerha (Foto)<br />
gesChäftsführer Andreas Schoo<br />
objektleitung Roman Trunz<br />
Printed in germany Copyright <strong>2014</strong> für den gesamten Inhalt,<br />
soweit nicht anders angegeben, by<br />
Verlag Heinrich Bauer Zeitschriften Verlag KG, Burchardstr. 11, 20077 Hamburg.<br />
Die AUTO ZEITUNG wird ganz oder in Teilen in Print und digital vertrieben<br />
anzeigen Bauer Advertising KG, Brieffach 3935, Burchardstr. 11, 20077 Hamburg,<br />
Anzeigenleitung: Martin Rabe, Telefon: 040 / 3019 - 3013, Fax: 040 / 3019 - 3029,<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Viola Schwarz. Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 41 vom 1.1.<strong>2014</strong><br />
druCk VPM Druck KG, Karlsruher Str. 31, 76437 Rastatt, www.vpm-druck.de<br />
naChdruCk Auch auszugsweise nur mit Genehmigung. AUTO ZEITUNG erscheint alle<br />
14 Tage und darf in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung geführt werden.<br />
Export und Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des<br />
Verlages statthaft. Für unverlangt eingehende Manuskripte keine Gewähr<br />
serViCe abo-bestellungen und -serViCe unter: Bauer Vertriebs KG, 20078<br />
Hamburg, Telefon: 0<strong>18</strong>06 / 31 39 39 (0,20 € pro Anruf aus dem dt. Festnetz,<br />
Mobilfunk max. 0,60 € pro Anruf), Mo.-Fr. 8-20 Uhr, Sa. 9-14 Uhr, Fax: 040 / 3019 8<strong>18</strong>2,<br />
E-Mail: kundenservice@bauermedia.com,<br />
Adressänderungen, Bankdatenänderung, Reklamationen bequem im<br />
Internet unter: www.bauer-plus.de/service. Für Mitglieder des NAVC ist der Bezug<br />
der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
issn-nummer 0171-8452.<br />
abo-serViCe im ausland (Österreich, Schweiz und restliches Ausland):<br />
Bauer Vertriebs KG, Auslandsservice, Postfach 14254, 20078 Hamburg,<br />
Tel.: 0049 / 40 / 3019 8519, Mo.-Fr. 8-20 Uhr, Fax: 00 49 / 40 / 3019 8829,<br />
E-Mail: auslandsservice@bauermedia.com<br />
naChbestell-serViCe Pressevertrieb Nord KG, Schnackenburgallee 11, 22525 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 85369 - 140, Fax: 040 / 85369 - 141<br />
E-Mail: Einzelheftbestellung@pvn.de, www.einzelheft.pvn.de<br />
Vertrieb Bauer Vertriebs KG, Brieffach 4000, 20086 Hamburg<br />
Einzelverkaufspreis: Deutschland 2,30 €<br />
auslandsPreise Österreich 2,50 €, Schweiz 4,50 sfr, Belgien 2,70 €; Finnland 4,20 €;<br />
Frankreich 3,30 €; Griechenland 3,40 €; Italien 3,30 €; Luxemburg 2,70 €; Niederlande 2,80 €;<br />
Norwegen 37,00 nkr; Portugal Cont. 3,30 €; Slowenien 3,40 €, Slowakei 3,40 €;<br />
Spanien 3,30 €; Spanien Kanaren 3,40 €; Tschechische Republik 1<strong>18</strong> CZK; Ungarn 885 Ft<br />
usa AUTO ZEITUNG (USPS No. 0000 377) is published bi-weekly by Bauer Media Group.<br />
The subscription price for the USA is $ 120 per annum. K.O.P.:<br />
German Language Publications, 153 South Dean Street, Englewood,<br />
NJ 07631. Periodical’s postage is paid at Englewood, NJ 07631, and at<br />
additional mailing offices. Postmaster: Send address changes to:<br />
AUTO ZEITUNG, German Language Publications, PO Box 9868, Englewood, NJ 07631<br />
ÖsterreiCh BAZAR <strong>Zeitung</strong>s- und Verlagsges. m.b.H & Co. KG. Telefon: 01/ 5014725;<br />
Abo-Service und Nachbestellungen: Telefon: 06246 / 882 - 5380
eportage · Honda civic type r-treffen<br />
Schauplatz Spa-Francorchamps: Die legendäre<br />
Rennstrecke in den belgischen<br />
Ardennen bebt. Die Boliden der Tourenwagenweltmeisterschaft<br />
WTCC sind zu<br />
Gast und tragen zwei weitere Wertungsläufe<br />
zum Meistertitel aus. Doch an diesem Wochenende<br />
im Juni sind es nicht nur die brüllenden<br />
Renntourenwagen, die alle Anwesenden<br />
in ihren Bann ziehen. Auf einem Parkplatz<br />
im Paddock haben sich 190 der eher seltenen<br />
Sportversionen des Honda Civic namens<br />
Type R versammelt. Eingeladen<br />
hatte der Hersteller<br />
die Besitzer höchstselbst,<br />
um seinen<br />
Kunden einerseits<br />
ein tolles<br />
Wochenende zu<br />
bereiten und anderseits<br />
potenziellen<br />
Käufern<br />
die kommende<br />
Neuauflage des<br />
Type R schmackhaft<br />
zu machen. Die spektakuläre,<br />
von einigen Messen<br />
bekannte Studie mit dem wilden Heckflügel<br />
war zu diesem Zweck das gesamte Wochenende<br />
über in einer Box an der Rennstrecke ausgestellt.<br />
Das von einem Zweiliter-Turbo befeuerte<br />
Serienfahrzeug feiert nächstes Jahr Premiere.<br />
Entsprechend neugierig wurde das Concept<br />
Car von den Honda-Enthusiasten, die aus<br />
Deutschland, der Schweiz, Frankreich,<br />
England, Belgien, Portugal, Italien und<br />
Spanien zu dem Event angereist waren,<br />
in Augenschein genommen. Dazu<br />
muss man wissen: In Fankreisen ist<br />
der Civic Type R weit mehr als nur ein<br />
profanes Fortbewegungsmittel. Vielmehr<br />
ist die kompakte Sportskanone,<br />
von der es bis dato drei Generationen<br />
gibt, zu einem Stück Kulturgut gereift. Das<br />
bestätigt uns jedenfalls Stefan Saur, den wir<br />
an seinem Type R aus der dritten Serie (2007<br />
bis 2010) antreffen. Zigtausende Euro hat der<br />
52-jährige Erlangener bislang in seinen Honda,<br />
den er einst als guten Gebrauchten erwarb,<br />
investiert. Das Resultat: eine 375 PS starke<br />
Fahrmaschine mit Kompressor-Umbau, japanischem<br />
Aerodynamikpaket, Renn-Fahrwerk,<br />
Hochleistungsbremse und Überrollkäfig. „In<br />
der Szene werde ich nur der Porsche-Schreck<br />
genannt“, sagt Saur mit einem stolzen Lächeln<br />
im Gesicht. Der laut Gutachten ausgewiesene<br />
Wert des Nippon-Sportlers: 67.500 Euro.<br />
MIt deM CIvIC type r durCh<br />
sChuMIs wohnzIMMer<br />
Am Nachmittag wird es plötzlich unruhig auf<br />
dem separaten Platz, auf dem nur die Type R<br />
stehen dürfen. Das Fahren auf der Rennstrecke<br />
steht kurz bevor. Die meisten wissen bereits,<br />
was sie erwartet: 21 Kurven, fast 100 Meter<br />
Höhenunterschied und natürlich die Eau Rouge<br />
– jene legendäre Bergaufpassage, die nur die ><br />
InternatIonal<br />
Die<br />
Teilnehmer<br />
kamen aus den<br />
verschiedensten<br />
Ländern<br />
Europas<br />
zusammen<br />
86 auto zeitung <strong>18</strong>|14
achterbahn<br />
Fahrt<br />
Im Rahmen der WTCC in Spa-<br />
Francorchamps erlebten 190<br />
Honda-Enthusiasten etwas<br />
Unvergessliches: einige Runden<br />
mit dem eigenen <strong>Auto</strong><br />
auf einer der herrlichsten<br />
Rennstrecken überhaupt<br />
rudelbIldung<br />
Die dritte<br />
Generation des<br />
Type R (FN2)<br />
stellte das Gros<br />
der Fahrzeuge<br />
Fast & FurIous<br />
Mit 375 PS war dieser<br />
Type R bestens<br />
für die Fahrt auf der<br />
Piste gerüstet
eportage · honda civic type r-treffen<br />
Pure Begeisterung<br />
Für<br />
Fans wie Stefan<br />
Unglaub ist<br />
der Civic Type<br />
R mehr als ein<br />
reines Fortbewegungsmittel<br />
schMuckstück Stefan Saur<br />
aus Erlangen in seinem Type R.<br />
Ein Gutachten bescheinigt dem<br />
Honda einen immensen Wert<br />
ausgelassen Die Stimmung<br />
unter den Honda-Fans<br />
passte zum sonnigen Wetter<br />
Modifiziert<br />
Klassisches Tuning<br />
spielt in der Type<br />
R-Szene eine<br />
große Rolle. Teils<br />
weitreichende Umbauten<br />
an Motor,<br />
Fahrwerk oder der<br />
Bremsanlage sind<br />
eher die Regel als<br />
die Ausnahme<br />
Mutigsten komplett voll fahren. Kurzum: Spa<br />
gehört zu den schönsten und anspruchsvollsten<br />
Strecken der Welt. Dementsprechend riesig<br />
ist die Vorfreude der Honda-Fans, endlich mit<br />
dem eigenen Fahrzeug auf die im Volksmund<br />
auch „Ardennen-Achterbahn“ genannte Strecke<br />
zu dürfen. In den letzten Vorbereitungen zur<br />
Type R-Parade begegnen wir Stefan Unglaub.<br />
Der 45-jährige Norddeutsche ist bereits seit<br />
vielen Jahren „mit dem Honda-Virus infiziert“,<br />
wie er selbst sagt. Er ist aktives Honda-Clubmitglied<br />
und bereits seit dem kleinen Sportwagen<br />
CRX aus den 80er-Jahren glühender<br />
Anhänger der japanischen Marke. Seinen getunten<br />
Type R Baujahr 2007, der unter anderem<br />
über größere Räder, ein geändertes Fahrwerk<br />
und einen Sportauspuff verfügt, nutzt er als<br />
Alltagsauto. Auf den keinesfalls alltäglichen<br />
Ausflug auf die Rennstrecke freut er sich sichtlich:<br />
„Das ist schon ein ganz spezielles Erlebnis.<br />
So etwas vergisst man so schnell nicht.<br />
Ich fiebere schon seit Tagen darauf hin, dass<br />
es endlich losgeht.“ Seine Geduld und die<br />
der anderen Type R-Fahrer wird nicht länger<br />
auf die Probe gestellt. Die 190 versammelten<br />
Fahrzeuge stellen sich allmählich auf Geheiß<br />
der Organisatoren in Reih und Glied auf und<br />
verlassen den Parkplatz in Richtung Strecke.<br />
Das Safety-Car gibt die Pace vor, mit der das<br />
Feld auf die Reise geht. Dabei markiert es aber<br />
keineswegs den Spaßverderber. Im Gegenteil,<br />
die Civic Type R brausen in forschem Tempo<br />
Runde um Runde an uns vorbei. Und was wir<br />
trotz der hohen Geschwindigkeit vom Streckenrand<br />
aus sehr gut in den <strong>Auto</strong>s erkennen,<br />
sind viele strahlende Gesichter. Marcel Kühler<br />
Typische NebeNwirkuNg eiNer AchTerbAhNfAhrT: grosse euphorie!
Sport · Formel 1<br />
Zunächst war Sir Frank gegen die Mitarbeit seiner Tochter<br />
im Rennstall. Heute freut er sich, dass sie dabei ist<br />
Mal Lackschuh, mal barfuß: Elfmeterschießen<br />
in Silverstone. Es war ja Fußball-WM<br />
Doppelführung in Österreich: Für Claire Williams der<br />
bislang herausragende Moment ihres Berufslebens
Chefin im ring<br />
Claire williams hat sich als stellvertretende<br />
teamchefin des drittältesten teams Respekt<br />
in der Formel 1 verschafft<br />
[ teXt gregor Messer FotoS Lat ]<br />
Claire Williams hat keine Zeit. Niemand<br />
in der Formel 1 hat Zeit. Wo es um Tausendstelsekunden<br />
geht, dauert der Arbeitstag<br />
13, 14 Stunden. Oder länger.<br />
Seit April 2013 hat die 38-Jährige den verantwortungsvollsten<br />
Job ihrer Karriere: Sie ist die<br />
stellvertretende Teamchefin des Williams-Formel-1-Teams.<br />
Ihr Werdegang scheint logisch –<br />
wie es eben in Familienunternehmen so üblich<br />
ist. Doch in diesem Fall stimmt das nicht.<br />
„ich spüre deutlich,<br />
dass ich die<br />
zukunft des teams<br />
sichern muss“<br />
von der uni an die rennstrecke<br />
„Von Beginn an haben mir Mutter und Vater<br />
sehr deutlich gemacht, dass ich niemals eine<br />
Aufgabe in unserem Formel-1-Team wahrnehmen<br />
werde“, sagt Williams. Nach ihrem Studium<br />
der politischen Wissenschaften suchte sie<br />
zunächst Rat: „Frank arrangierte ein Treffen<br />
mit einem Geschäftsführer in Silverstone. Der<br />
bot mir sofort einen Job an. Ich war total überrascht.“<br />
Claire Williams wurde Pressechefin der<br />
bekanntesten englischen Rennstrecke. Es war<br />
das Fundament künftiger Beschäftigung. „Jim<br />
Wright war Marketing-Chef bei Williams. Er<br />
wollte mich in die Firma holen. Klappt nicht,<br />
sagte ich zu ihm, Dad ist dagegen“, erinnert sie<br />
sich. Wright musste sich tatsächlich ins Zeug<br />
legen. Erst drei Monate später hatte Claire<br />
Williams den Job: Pressechefin. Und aus der<br />
halbjährigen Probezeit wurde ein ganzes Jahr.<br />
„Ich muss ihn jeden Tag aufs Neue von meiner<br />
Arbeitsqualität überzeugen“, erläutert sie<br />
die hohen Ansprüche ihres Vaters. Das hat mit<br />
Verantwortung zu tun, und auch mit dem Erreichen<br />
gesetzter Ziele.<br />
Ihren Vater nennt sie nur beim Vornamen:<br />
Frank. Ein Urgestein der Formel 1. Länger<br />
als der 72-jährige Brite ist kaum einer in der<br />
Königsklasse unterwegs. Bernie Ecclestone<br />
vielleicht, oder McLaren-CEO Ron Dennis.<br />
Sir Frank, 1999 von der Queen geadelt, sitzt<br />
im Rollstuhl: 1986 eilte er von Testfahrten in<br />
Le Castelet Richtung Flughafen Marseille. Er<br />
war spät dran – und nicht angeschnallt. „Wir<br />
alle umsorgen Frank sehr“, sagt Tochter Claire.<br />
Wir alle, das sind sie und ihre beiden Brüder<br />
Jonathan und Jaime. „Jaime hat mit dem Team<br />
überhaupt nichts zu tun“, sagt seine Schwester,<br />
„er ist mit seiner eigenen Firma im Musikgeschäft<br />
etabliert und hat mittlerweile einen gut<br />
gehenden Musikverlag.“ Jonathan hingegen<br />
observiert den Formel-Nachwuchs und arbeitet<br />
diesbezüglich hinter den Kulissen des Teams.<br />
Claire Williams indes hat wesentlich deutlicher<br />
eine führende Position im börsennotierten<br />
Unternehmen inne. „Ich rede mit potenziellen<br />
Investoren und Sponsoren. Und als nächstes<br />
muss ich mich um die Innenausstattung unseres<br />
neuen Motorhomes kümmern. Dann wieder<br />
führe ich Meetings, etwa mit Technikchef Pat<br />
Symmonds oder Mitbegründer Patrick Head“,<br />
Vita<br />
claire Williams, 38, ist die tochter<br />
des Formel-1-Rennstallbesitzers<br />
Sir Frank williams. nach abschluss<br />
ihres Politik-Studiums an<br />
der universität von newcastle arbeitete<br />
sie zunächst als Pressechefin<br />
an der Rennstrecke von Silverstone.<br />
erst 2002 nahm sie eine<br />
Position im väterlichen Rennstall<br />
an – obwohl ihr Vater dies nie<br />
wollte. Mit Beginn der Saison 2010<br />
übernahm Claire williams den<br />
Posten der Kommunikationschefin<br />
des traditionsrennstalls. Seit März<br />
2013 fungiert sie als stellvertretende<br />
teamchefin. Claire lebt mit<br />
ihrem Lebensgefährten andrew in<br />
newbury.<br />
erläutert sie die Bandbreite ihrer Verpflichtungen<br />
als stellvertretende Teamchefin.<br />
Diese Position hält sie seit März 2013. Davor<br />
war sie bereits als Leiterin für Investorbeziehungen<br />
im Amt sowie als Marketing-Boss.<br />
Diese Aufgaben betreut sie auch heute: „Ich<br />
springe von einer Disziplin zur nächsten.“ Und<br />
sie schmunzelt, wenn sie das sagt, denn: „Das<br />
Team ist mein Antrieb. Mein Lebenselexier.“<br />
Ist sie nun diejenige, die die Fackel der Familie<br />
weiterträgt? „Frank ist immer noch sehr aktiv.<br />
Er ist sieben Tage die Woche in der Firma, 24<br />
Stunden am Tag. Aber ich spüre sehr deutlich,<br />
dass ich die Zukunft des Teams sichern muss<br />
und dass jemand aus der Familie weiterhin das<br />
Steuer in der Hand hat.“<br />
110 Millionen für die saison<br />
Williams ist kein Werksteam. „Wir sind unabhängig“,<br />
betont Claire Williams, „und daher<br />
muss ich sehen, dass das Team immer genügend<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung hat, um<br />
Rennen zu bestreiten. Das war schon immer so.<br />
Und das wird auch immer so bleiben.“ Das Saison-Budget<br />
ist für ein Top-Team, zu dem Williams<br />
seit dieser Saison wieder gezählt werden<br />
darf, überschaubar: „110 Millionen Pfund für<br />
dieses Jahr“, verrät die Geschäftsfrau. „Ich denke<br />
nicht, dass man ein Budget von 200 Millionen<br />
Pfund braucht um zu gewinnen“, bekräftigt<br />
Williams ihren kostenbewussten Standpunkt.<br />
„Was man braucht, ist die Kombination von<br />
herausragenden Talenten und großartigen Leuten,<br />
die in den passenden Positionen arbeiten.<br />
Und ein entsprechendes Budget.“ Damit hat<br />
es Williams Grand Prix Engineering auf Rang<br />
drei der Konstrukteurs-WM geschafft. Auch<br />
wenn Ferrari – das Budget der Italiener ist mehr<br />
als doppelt so hoch – nach dem Ungarn-Grand-<br />
Prix wieder vorbeiziehen konnte.<br />
Die Verpflichtung von erfahrenen Technikern<br />
wie Pat Symmonds oder Rob Smedley (der mit<br />
Felipe Massa von Ferrari kam) hält Williams<br />
für entscheidende Faktoren der Renaissance.<br />
Nicht zu vergessen: der Wechsel von Renaultzu<br />
Mercedes-Triebwerken. „Damit haben wir<br />
einen Wettbewerbsvorteil.“<br />
Insgesamt präsentiert sich das Team <strong>2014</strong><br />
deutlich besser. Dazu zählt auch der neue<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
><br />
91
Beide Williams stehen beim<br />
Österreich-Grand-Prix in der<br />
ersten Startreihe. Das hatte<br />
das Team seit Hockenheim<br />
2003 nicht mehr erreicht<br />
Hauptsponsor: „Wie Williams ist Martini ein<br />
Familienunternehmen. Das passt“, sagt Claire<br />
Williams, die im Haifischbecken Formel 1 immer<br />
besser zurechtkommt. „Ein Newcomer in<br />
einer verantwortlichen Position hätte es in der<br />
Formel 1 viel schwieriger“, wiegelt Williams<br />
ab, „ich habe ja noch Glück gehabt, weil ich<br />
in eine Formel-1-Familie geboren wurde. Viele<br />
Schlüsselfiguren im Fahrerlager kenne ich seit<br />
Langem.“ Der Respekt, den sie sich erarbeitet<br />
hat, bekommt sie alle zwei Wochen bestätigt.<br />
Sie ist nicht die einzige Frau, die ein Formel-<br />
1-Team führt: Monisha Kaltenborn von Sauber<br />
ist mit von der Partie. „Frauen in der Formel 1<br />
gelten immer noch als außergewöhnlich. Die<br />
Formel 1 wurde immer als Männersportart betrachtet.<br />
Aber das ändert sich. Wer genau hinschaut,<br />
erkennt, wie viele Frauen hier mittlerweile<br />
verantwortungsvolle Jobs ausüben.“ Das<br />
Den respekt, Den<br />
sie sich erarbeitet<br />
hat, bekommt sie<br />
alle zwei wochen<br />
bestätigt<br />
gilt auch für das Fahrpersonal: Susie Wolff fungiert<br />
als Test- und Entwicklungsfahrerin. „Ein<br />
großartiges Talent“, schwärmt Williams.<br />
Claire Williams kennt die Formel 1 von Kindesbeinen<br />
an. Der Blick in die Vergangenheit,<br />
auch in gloriose Zeiten, überlässt sie anderen.<br />
Sie schaut nach vorn: „Meine Sache ist die<br />
Zukunft: Wie sichere ich dem Team seine Existenz?“<br />
Da wiegt die Bürde der Verantwortung<br />
für 650 Mitarbeiter und ihre Familien. „Aber<br />
das versuche ich, nicht an mich herankommen<br />
zu lassen.“ Als herausragenden Moment ihrer<br />
Karriere im Formel-1-Business bezeichnet sie<br />
den diesjährigen GP von Österreich. Die Erinnerung<br />
ist noch frisch, wie gesagt: Der Typ für<br />
den Blick zurück ist sie nicht. „Das gesamte<br />
Wochenende war klasse. Beide <strong>Auto</strong>s in der ersten<br />
Reihe, das erste Podium für Valtteri Bottas.<br />
Ich erkenne das an den Reaktionen im Team,<br />
weil ich sehe, wie hart gearbeitet wird. Und wie<br />
hoch der Einsatz ist, den die Mitarbeiter bereit<br />
sind zu geben. Und wie stark der Schmerz und<br />
die Enttäuschung sind, wenn wir nicht gut sind.<br />
2013 war schrecklich für mich.“ Wie Claire<br />
Williams das so sagt, mit einer Tasse Earl<br />
Grey-Tee in der Hand, verliert sich ihr Blick im<br />
Nichts. Für einen Moment lässt sie sich Zeit. ■<br />
„Großartiges Talent“, schwärmt Claire<br />
Williams über Entwicklungspilotin Wolff<br />
Pressekonferenz mit Teamchefs am Hungaroring: v.l.n.r.<br />
Monisha Kaltenborn (Sauber), Eric Boullier (McLaren),<br />
Vijay Mallya (Force India), Christian Horner (Red Bull),<br />
Claire Williams, Marco Mattiacci (Ferrari)<br />
Guter Job von Bottas (r.): Chefingenieur Rob Smedley<br />
und Claire Williams gratulieren dem Finnen
GRoSSER PREIS VoN UNGARN<br />
RicciaRdos zwEitER siEg<br />
Rosberg führte bereits mit zehn Sekunden auf Bottas<br />
und Vettel, als das Safety Car erstmals ausrückte<br />
Es war das bislang spannendste<br />
Rennen der Saison: Ein<br />
Regenguss 20 Minuten vor<br />
dem Start flutete die Strecke.<br />
Dennoch starteten alle Piloten auf<br />
Intermediate-Mischreifen. Nico<br />
Rosberg stürmte ungehindert um<br />
rund eine Sekunde pro Runde dem<br />
Feld davon – sein Titelrivale Lewis<br />
Hamilton musste nach heftigem<br />
Motorbrand und Chassiswechsel<br />
im Qualifying aus der Boxengasse<br />
nachstarten. Als ein Crash des<br />
Schweden Markus Eriksson die<br />
erste Safety Car-Phase auslöste,<br />
hatten Nico Rosberg, Valtteri Bottas,<br />
Sebastian Vettel und Fernando<br />
Alonso die Boxeneinfahrt gerade<br />
verpasst. Für den Rest jedoch bot<br />
sich eine goldene Strategie-Gelegenheit.<br />
Daniel Ricciardo ließ sofort<br />
weiche Slicks aufziehen und<br />
ging in Führung. So auch bei der<br />
zweiten Safety Car-Phase, verursacht<br />
durch Sergio Perez. Mit den<br />
Slicks musste Ricciardo 31 Runden<br />
haushalten, bis er für die letzten<br />
14 Runden erneut (und zum dritten<br />
Mal) auf weiche Reifen wechselte.<br />
Diese Gummi waren deutlich frischer<br />
als jene von Hamilton und<br />
auch von Alonso, der ab der 55.<br />
Champagner-Trio: Ricciardo,<br />
Alonso und Hamilton triumphierten<br />
in einem außergewöhnlich<br />
spannenden Rennen<br />
Runde in Führung lag. Kaltblütig,<br />
couragiert und wie ein alter Routinier<br />
ließ Ricciardo zunächst Hamilton<br />
in der zweiten Kurve außen<br />
herum hinter sich. Nur eine Runde<br />
später entledigte er sich Alonsos.<br />
Damit war in der viertletzten<br />
Runde der zweite GP-Sieg des<br />
Australiers nach dem GP Kanada<br />
im Juni perfekt. Hamilton widersetzte<br />
sich derweil der Stallorder,<br />
Rosberg (mit Dreistopp-Strategie)<br />
vorbeizulassen. Er vereitelte somit<br />
Mercedes die Chance auf den Sieg.<br />
Rosberg führt jetzt mit jetzt elf<br />
Zählern die Tabelle an. ■<br />
Bis vier Runden<br />
vor Rennende lag Alonso<br />
vor Hamilton und<br />
Ricciardo in Front<br />
ERGEBNIS GP UNGaRN, 11. LaUf<br />
70 Runden à 4,381 km = 306,670 km<br />
fahRER/aUto<br />
ZEIt<br />
Daniel Ricciardo (AUS) 1:53.05,058 h<br />
1 Red Bull-Renault RB10 = 162,690 km/h<br />
Fernando Alonso (E)<br />
2 Ferrari F14 T<br />
+ 5,225 s<br />
Lewis Hamilton (GB)<br />
3 mercedes W05<br />
+ 5,852 s<br />
Nico Rosberg (D)<br />
4 mercedes W05<br />
+ 6,361 s<br />
Felipe Massa (BR)<br />
5 Williams-mercedes FW36<br />
+ 29,841 s<br />
Kimi Räikkönen (FIN)<br />
6 Ferrari F14 T<br />
+ 31,491 s<br />
Sebastian Vettel (D)<br />
7 Red Bull-Renault RB10<br />
+ 40,964 s<br />
Valtteri Bottas (FIN)<br />
8 Williams-mercedes FW36<br />
+ 41,344 s<br />
Jean-Eric Vergne (F)<br />
9 Toro Rosso-Renault STR 14<br />
+ 58,527 s<br />
Jenson Button (GB)<br />
10 mcLaren-mercedes mP4-29<br />
+ 67,280 s<br />
Schnellste Runde: Rosberg, 1.25,724 (64.)<br />
WM-Stand Fahrer: 1. Rosberg, 202 Punkte; 2.<br />
Hamilton, 191; 3. Ricciardo, 131; 4. Alonso, 115;<br />
5. Bottas, 95; 6. Vettel, 88; 7. Hülkenberg, 69;<br />
8. Button 60; 9. massa, 40; 10. magnussen, 37<br />
WM-Stand Marken: 1. mercedes, 393; 2. Red<br />
Bull, 219; 3. Ferrari, 142; 4. Williams, 135;<br />
5. Force India, 98; 6. mcLaren, 97; 7. Toro Rosso,<br />
17; 8. Lotus, 8; 9. marussia, 2; 10. Sauber, 0;<br />
11. Caterham, 0<br />
Nächstes Rennen: Großer Preis von Belgien,<br />
Spa, 21. bis 24. August<br />
www.vw-service.de<br />
LUST AUF MEHR?<br />
VOLKSWAGEN SERVICE.<br />
Damit Ihr Volkswagen ein Volkswagen bleibt.<br />
Auch beim AUTO BILD Werkstatt-Test* ist auf dieses Volkswagen<br />
Team Verlass – jeden Tag aufs Neue durch hohe Qualität,<br />
langjährige Erfahrung und vollen Einsatz. Aber das Wichtigste:<br />
Sie erhalten diesen erstklassigen Service bei jedem unserer<br />
Volkswagen Partner zum fairen Preis. So bleiben Sie zufrieden<br />
und Ihr Fahrzeug in Topform.<br />
* AUTO BILD, Nr. 25/204.
sommertheater<br />
Schlüsselszene in Runde 23: Nach<br />
dem Pflichtstopp kommt Robert Wickens<br />
BMW-Pilot Timo Glock nahe.<br />
„Unsafe Release“? Im Hintergrund<br />
verlässt gerade Pascal-Wehrlein die<br />
Mercedes-Station und wird Marco<br />
Wittmann touchieren – dies ist ein<br />
klarer Fall von „Unsafe Release“.<br />
Hinter Glock sicherte sich Martin Tomczyk im<br />
Schnitzer-BMW Rang vier vor Timo Scheider im<br />
Phoenix-Audi. Alle holten ihr bestes Saisonresultat<br />
Ein ständiges Thema in der Rennleitung: Noch<br />
auf der weißen Linie oder schon darüber? Hier<br />
Pascal Wehrlein am Ausgang der ersten Kurve<br />
Jubel. Trubel. Zieldurchfahrt: Marco Wittmann,<br />
nur Siebter nach der ersten Runde, wurde per<br />
Stallorder zum dritten Saisonsieg verholfen
DTM ReD bull-Ring · SpoRT<br />
Beim sechsten Lauf zur DTM in Österreich<br />
ging der dritte Saisonsieg von Marco<br />
Wittmann wegen des Streits zwischen<br />
Mercedes und der Rennleitung fast unter<br />
[ TEXT Gregor Messer FOTOS Trienitz (2), LAT (3) ]<br />
Die Streckenführung des Red Bull-Rings<br />
sorgt stets für guten, spannenden Sport.<br />
Lange Geraden wechseln sich mit engen<br />
Kurven ab, die Überholhilfe DRS<br />
kommt hier wirkungsvoll zum Einsatz. Unterhaltung<br />
ist also bestens geboten.<br />
Diesmal fand die schärfste Action allerdings in<br />
der Boxengasse statt. Und mehr noch sogar in<br />
der Rennleitung. Es liegt im Wesen des sportlichen<br />
Reglements der DTM, das nun passierte,<br />
was früher oder später passieren musste: DTM-<br />
Reifenpartner Hankook hat den Anforderungen<br />
der DTM-Dachorganisation ITR bislang nicht<br />
entsprechen können, eine weiche Reifenmisschung<br />
zu entwickeln, die bereits nach wenigen<br />
Runden ihren Grip – und somit ihren Zeitvorteil<br />
– einbüßt. Stattdessen könnten die Piloten mit<br />
dem jetzigen weichen „Option“-Reifen theoretisch<br />
mühelos die komplette Renndistanz überstehen.<br />
Da ist man aus der Formel 1 von Pirelli<br />
ganz andere Spannungsmacher gewohnt.<br />
Die weiche Reifenmischung darf nicht länger<br />
als maximal 50 Prozent der Renndistanz<br />
genutzt werden. Klar, dass da jeder Pilot, der<br />
auf dem haftungsstärkeren und somit schnelleren<br />
„Option“-Reifen gestartet ist, solange wie<br />
möglich unterwegs bleibt. Auch klar, dass es<br />
dann beim einzigen Pflichtstopp auf die härtere<br />
„Prime“-Mischung zu heftigem Gedränge in<br />
der Boxengasse kommen kann.<br />
Mercedes, bislang meist zeitdefizitär unterwegs,<br />
konnte unerwartet drei C-Klassen in den<br />
Top Ten der Startaufstellung platzieren. Norisring-Sieger<br />
Robert Wickens verteidigte von<br />
der Pole Position vom Start weg resolut seine<br />
Führung. Im Gänsemarsch führte er dann seine<br />
Konkurrenten Timo Glock, Pascal Wehrlein<br />
und Marco Wittmann zum Stopp. Soweit, so<br />
gut. Beim Herausfahren indes wurde für Mercedes<br />
die Boxenstraße zur Schlamasselgasse.<br />
Alles Markenkollegen: RMG-Teamchef Stefan<br />
Reinhold und das Siegertrio Augusto Farfus,<br />
Marco Wittmann und Timo Glock (v.l.n.r.)<br />
Da war Wickens bereits abgeurteilt: Im<br />
Kampf um Rang eins bremste sich der<br />
Mercedes-Pilot nochmal an Farfus vorbei<br />
Wickens: Durchfahrtsstrafe<br />
Wickens’ Stopp war um 0,4 Sekunden langsamer<br />
als jener von Timo Glock. Die Folge:<br />
Wickens und Glock kamen sich in der so genannten<br />
Fastlane der Gasse bedrohlich nahe. Zu<br />
nahe nach Ansicht von Rennleiter Sven Stoppe:<br />
Er beauftragte die Sportkommissare, sich mit<br />
dem Fall zu befassen. Diese sprachen umgehend<br />
gegen Wickens eine Boxendurchfahrtsstrafe<br />
aus: „Unsafe Release“ lautete das Delikt.<br />
Ein Fehlurteil nicht nur in den Augen von<br />
Mercedes-DTM-Manager Wolfgang Schattling<br />
und HWA-Mann Uli Fritz, sondern auch von<br />
der Mehrheit sachverständiger Beobachter. Eine<br />
Groteske bahnte sich an: Mercedes unterließ<br />
es, den munter weiter kämpfenden Wickens<br />
über seine Sportstrafe zu informieren.<br />
auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
95
Sport · DtM reD bull-ring<br />
Übermacht: BMW gelang erstmals<br />
seit dem DTM-Comeback 2012 ein<br />
Vierfach-Sieg und war dabei mit je<br />
einem M4 pro Einsatzteam vertreten<br />
Stattdessen „versuchten wir, noch einmal mit<br />
dem Rennleiter zu reden“, sagte Uli Fritz „wobei<br />
uns ja klar war, dass die ausgesprochene<br />
Sportstrafe eine Tatsachenentscheidung war“.<br />
Doch Stoppe hatte während des Rennens weiß<br />
Gott Wichtigeres zu tun als zu diskutieren. Da<br />
könnte ja jeder kommen. Wickens trat seine<br />
Drive through-Strafe also nicht an – und wurde<br />
ergo mit der Schwarzen Flagge aus dem Rennen<br />
genommen. Ein Novum in der DTM. Damit<br />
verschenkte Mercedes einen sicheren sechsten<br />
Rang. Dabei sind für den Stern Punkte derzeit<br />
ohnehin Mangelware.<br />
REGEL-akTIvISTEN IM RENNBüRo<br />
Nicht nur bei Mercedes keimte ein unfassbarer<br />
Verdacht: Hatte Rennleiter Stoppe etwa Wickens<br />
mit Pascal Wehrlein verwechselt? Der<br />
Mercedes-Junior war tatsächlich beim Wegfahren<br />
aus seiner Boxenstation zu früh losgelassen<br />
worden – ein eindeutiger Fall von „Unsafe<br />
Release“, kollidierte Wehrlein doch so heftig<br />
mit dem parallel beschleunigenden BMW von<br />
Tabellenführer Marco Wittmann, dass er vier<br />
Runden später mit verbogener Lenkung aufgeben<br />
musste. Doch hier nahm die Farce ihren<br />
Lauf: Wehrleins Fall blieb ungeahndet. Vorläufig.<br />
Denn als sich Rennleiter Stoppe Wehrleins<br />
Ausfahrt noch einmal betrachtete, sah er keinen<br />
Regelverstoß. Der Grund: Der in der Rennleitung<br />
sitzende Video-Operator lieferte Stoppe<br />
eine minimal verspätete Einspielung, da hatte<br />
die Kollision bereits stattgefunden. Erst als<br />
Mercedes vehement auf die vermeintliche Verwechslung<br />
aufmerksam machte, reagierten die<br />
Regel-Aktivisten nach dem Rennen: Wehrlein<br />
muss beim kommenden Lauf um drei Plätze<br />
strafversetzt starten. Auch diese Aktion trägt<br />
nun einen bitteren Beigeschmack.<br />
Drei Tage nach dem Rennen meldete sich<br />
Mercedes-Sportchef Toto Wolff mit einem<br />
offenen Brief beim DMSB. Tenor: Wickens’<br />
Fall war schon per definitionem kein „Unsafe<br />
Release“, die Fans wurden um ein tolles<br />
Rennen gebracht, die Fahrer sollten dem<br />
Gebot der Fairness folgend auch in der Boxengasse<br />
genügend Raum zum Überleben<br />
lassen, die Rennleitung bleibt in ihren Entscheidungen<br />
von Rennen zu Rennen weiterhin<br />
inkonsistent, Mercedes fühlt sich der<br />
DTM dennoch weiterhin verpflichtet. Vor allem<br />
aber: „Im Zweifel müssen Entscheidungen<br />
im Sinne des Sports und des spannenden<br />
Racings getroffen werden.“ Wie wahr. ■<br />
„Ich dachte, ich hätte etwas Flexibilität.“ Green –<br />
hier mit seinen Ingenieuren Baumgärtner und Oikarinen<br />
– blieb zu lange auf weichen Options-Reifen<br />
ERGEBNIS 6. Lauf zuR DTM, SpIELBERG<br />
47 RuNDEN à 4,326 km = 203,322 km<br />
fahRER/auTo<br />
zEIT<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Marco Wittmann (D)<br />
BMW M4<br />
Augusto Farfus (BR)<br />
BMW M4<br />
Timo Glock (D)<br />
BMW M4<br />
Martin Tomczyk (D)<br />
BMW M4<br />
Timo Scheider (D)<br />
Audi RS 5<br />
Adrien Tambay (F)<br />
Audi RS 5<br />
Mattias Ekström (S)<br />
Audi RS 5<br />
Jamie Green (GB)<br />
Audi RS 5<br />
Christian Vietoris (D)<br />
Mercedes C-Klasse<br />
Bruno Spengler (CAN)<br />
BMW M4<br />
1:08.23,<strong>18</strong>5 h<br />
= 178,388 km/h<br />
+ 3.298 s<br />
+ 5.391 s<br />
+ 6.237 s<br />
+ 6.666 s<br />
+ 12.213 s<br />
+ 14.046 s<br />
+ 14.456 s<br />
+ 15.224 s<br />
+ 15.782 s<br />
Meisterschafts-Stand Fahrer: 1. Wittman, 95 Punkte;<br />
2. Ekström, 56; 3. Spengler, 42; 4. Mortara, 41; 5. Tambay,<br />
36; 6. Rockenfeller, 35; 7. Martin, 33; 8. Vietoris, 33;<br />
9. Farfus, 33; 10. Glock, 33; 11. Green, 28; 12. Molina, 26.<br />
Stand Marken: 1. Audi, 267; 2. BMW, 251; 3. Mercedes, 88.<br />
Nächstes Rennen: Nürburgring, 15. bis 17. August<br />
Unterschiedliche Strategien: Scheider machte<br />
neun Plätze gut, Meister Rockenfeller<br />
kann seine Titelverteidigung abhaken<br />
Hinterfeld-Action: Paffett (Mercedes), Müller<br />
(Audi) und Spengler (BMW) bekriegten<br />
sich mit Ekström (Audi), der Siebter wurde
Sport · gt3-endurance-Serie 24h Spa<br />
very British<br />
Mit dem wuchtigen Continental stellt sich Bentley als weiterer<br />
Konkurrent dem harten Wettbewerb der GT3-Rennserien<br />
[ TEXT Gregor Messer FOTOS James Lipman (6), Sören Herweg (3) ]<br />
Treibende Kräfte: Technikchef Christian Loriaux,<br />
M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson<br />
Die Bentley Boys von heute: Andy Meyrick, Steven<br />
Kane und Guy Smith schreiben <strong>Auto</strong>gramme<br />
Gratulation nach überstandenem Rennen: Bentley-<br />
Sportchef Brian Gush gratuliert Steven Kane<br />
Auffällige Erscheinung: Zwischen Audi und BMW<br />
hält der bullige Bentley Continental gut mit<br />
Projektmanager: Ex-Spirit-F1-Teamchef John Wickham<br />
betreut den Continental mit Startnummer 8<br />
Spuren einer Aufholjagd: Die Bentley waren bis<br />
auf die Ränge 50 und 55 zurückgefallen<br />
98 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
www.autozeitung.de
Bentley und Motorsport, das sind zwei Begriffe,<br />
die der vornehme Herr von Welt<br />
kaum in Einklang zu bringen vermag.<br />
Es sei denn, er weiß um die glorreiche<br />
Historie, als das Werk aus Crewe Ende der<br />
goldenen 20er-Jahre viermal hintereinander die<br />
damals noch jungen 24 Stunden von Le Mans<br />
gewann. Das prägte unter anderem auch den<br />
Nimbus der legendären Bentley Boys.<br />
RegelmässigeR austausch<br />
Nun soll der Continental GT3 dort weitermachen,<br />
wo fantastische Modelle wie der Super<br />
Sports-, der 4 1/2 Liter- und vor allem der<br />
Speed 6 begonnen hatten. Nicht zu vergessen<br />
der Sport-Prototyp Speed 8, mit dem Bentley<br />
2003 nochmal in Le Mans siegreich war. Unter<br />
dessen Haut steckte freilich die Technik des unschlagbaren<br />
Audi R8-Le Mans-Prototypen. Das<br />
ist nun beim Renn-Continental wenig anders:<br />
„Die Bentley-Ingenieure haben aus dem Konzern<br />
viele Teile für ihren Rennmotor übernommen“,<br />
berichtet Audi-Kundensportleiter Romolo<br />
Liebchen, der die neue Konkurrenzsituation<br />
rundweg begrüßt: „Wir pflegen einen sehr regelmäßigen<br />
Austausch mit den Kollegen.“<br />
„Im September 2012 haben wir den Vertrag<br />
bekommen, nur zehn Monate später konnten<br />
wir den Continental GT3 in Goodwood beim<br />
Festival of Speed präsentieren“, sagt Malcolm<br />
Wilson. Den Chef des M-Sport-Teams<br />
aus der nordenglischen Grafschaft Cumbria<br />
kennt man bislang nur von den staubigen Pisten<br />
der Rallye-Weltmeisterschaft: „Ich war immer<br />
ein Rallye-Mann, mit Rundstreckensport<br />
hatte ich nie etwas zu tun. Ganz ehrlich: Ich<br />
war auch nie daran interessiert.“ Doch dann,<br />
im Sommer 2012, kündete Wilsons langjähriger<br />
Auftraggeber Ford nach 17 Jahren den<br />
Rückzug aus der Rallye-WM an. „Gleichzeitig<br />
meinte unser Cheftechniker Christian Loriaux:<br />
Malcolm, diese GT3-<strong>Auto</strong>s sollten wir uns mal<br />
näher anschauen.“<br />
Was Wilson damals nicht wusste: Schon seit<br />
geraumer Zeit hatte Bentley-Sportchef Brian<br />
Gush das M-Sport-Team als Einsatz- und Entwicklungspartner<br />
im Visier. „Gushs Anruf bei<br />
uns kam aus heiterem Himmel. Aber da hatte<br />
Bentley schon sehr viel Informationen über<br />
meine Firma gesammelt.“ Der Rest war fast<br />
eine Formalie. Wilson erinnert sich: „Der damalige<br />
Vorstand Wolfgang Schreiber besuchte<br />
unsere Firma, und er hatte Designchef Rolf<br />
Frech, Sportchef Brian Gush und einige Ingenieure<br />
mitgebracht. Und dann sagte Schreiber:<br />
‚Wir gehören zu einem großen Konzern. Aber<br />
wir bei Bentley denken von uns lieber als kleine<br />
Firma.‘“ Der Deal wurde per Handschlag<br />
besiegelt. Wilson: „Und das war’s.“<br />
Doch nun hatte die M-Sport-Belegschaft einen<br />
harten Job zu erledigen: Die zweitürige Nobel-<br />
Karosse musste von rund zweieinhalb Tonnen<br />
Gewicht auf 1300 Kilogramm abgespeckt werden.<br />
„Hauben, Türen und auch das Dach sind<br />
aus Kohlefaser“, erklärt Cheftechniker Loriaux<br />
die Gewichtsreduktion, „vor allem die vielen<br />
Elektromotörchen in den Sitzen und Türen und<br />
anderen Teilen haben viel ausgemacht.“<br />
Für den Vortrieb sorgt ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe,<br />
eine Sonderanfertigung von X-<br />
Trac, das selbstverständlich per Schaltwippen<br />
bedient wird. Die Stärken des wuchtigen <strong>Auto</strong>mobils<br />
liegen in der Gewichtsverteilung: „Der<br />
Motor ist vorn, das Getriebe hinten“, verweist<br />
Wilson auf die Transaxle-Bauweise, „damit<br />
hat es eine ideale Gewichtsverteilung von<br />
50 : 50 Prozent auf beide Achsen. Das mindert<br />
den Reifenverschleiß.“ Bislang ist dem<br />
Bentley zwar noch keine Pole Position geglückt.<br />
„Aber im Rennen sind wir über die<br />
Distanz bei der Musik“, betont Wilson.<br />
keine minute im windkanal<br />
Im Vergleich zur deutlich flacher gebauten<br />
Konkurrenz von Audi, Ferrari, BMW, McLaren,<br />
Mercedes und Aston Martin steht der<br />
Bentley bullig im Fahrtwind. „Trotz der großen<br />
Stirnfläche und des erhöhten Luftwiderstands<br />
ist unsere Aerodynamik nicht schlecht“, sagt<br />
Wilson, „und das, obwohl der Continental keine<br />
Minute im Windkanal stand. Die Aerodynamik<br />
wurde komplett per Simulation entwickelt.“<br />
„Der Bentley ist auf den Geraden und in den<br />
Kurven schnell“, bestätigt Audi-Mann Liebchen.<br />
Die Ingolstädter haben auch hier ihren Beitrag<br />
geliefert: „Unser Heckflügel stammt vom<br />
Audi R8 LMS“, gibt Techniker Loriaux zu.<br />
In Spa erlebte das 600-PS-Kraftpaket seine<br />
24-Stunden-Premiere. Von den Plätzen sechs<br />
und 38 ins Rennen gegangen, sahen beide<br />
Continental als 13. und 17. das Ziel. Probleme<br />
gab es nur zu Rennbeginn: Mal musste eine<br />
defekte Bremsleitung repariert werden, mal<br />
ein Frontsplitter, dann nervte ein Reifendefekt.<br />
Wilson & Co zeigten sich dennoch zufrieden.<br />
Nun wird für das GT3-Endurance-Finale am<br />
Nürburgring (21. September) alles getan, um<br />
den in Griffweite liegenden Fahrertitel für<br />
die Profis Guy Smith, Steven Kane und Andy<br />
Meyrick zu holen.<br />
Das nächste große Abenteuer ist schon verkündet:<br />
2015 wird Bentley beim 24-Stunden-<br />
Rennen auf dem Nürburgring starten. Bentley<br />
und Motorsport, das sind zwei Begriffe, die<br />
kaum noch voneinander zu trennen sind. ■<br />
jubelnde siegeR<br />
René Rast, Laurens Vanthoor<br />
und Markus Winkelhock<br />
feiern den dritten<br />
Audi-Sieg in Spa. Rast<br />
und Winkelhock hatten<br />
bereits das 24-Stunden-<br />
Rennen auf dem<br />
Nürburgring gewonnen<br />
sieBen sekunden<br />
nach 24 stunden<br />
Spannender hätte die 66. Ausgabe<br />
der 24 Stunden von Spa kaum verlaufen<br />
können: Nach 527 Runden<br />
(3692,376 km) fehlten Schlussfahrer<br />
Dirk Werner im BMW Z4 nur 7,077<br />
Sekunden auf Audi-Pilot René Rast.<br />
Das MarcVDS-Team pokerte: An<br />
Werners BMW wurden zum Finale<br />
nicht mehr die Reifen gewechselt.<br />
Das gab ihm ein Polster von 20 Sekunden.<br />
„Da wusste ich: Der BMW<br />
kreuzt nicht vor mir die Linie als<br />
Erster“, sah sich Audi-Schlussfahrer<br />
Rast im Vorteil, wohlwissend wie<br />
sich der Verschleiß der Pirelli-Einheitsreifen<br />
auswirken würde. Während<br />
der BMW wegen eines defekten<br />
Sensors in den letzten fünf Stunden<br />
ohne Speedlimiter, ABS und Traktionskontrolle<br />
auskommen musste,<br />
war die Audi-Mannschaft durch einen<br />
Tank gehandicapped, der sich<br />
bei den Stopps nicht vollständig befüllen<br />
ließ. Zudem mussten am Audi<br />
dreimal die Bremsen erneuert werden.<br />
Das Rennen wurde zu Beginn<br />
durch heftige Unfälle überschattet.<br />
Viermal kam das SafetyCar zum Einsatz.<br />
Kurz vor der Sechsstunden-<br />
Marke musste das Rennen für eine<br />
Stunde unterbrochen werden, als<br />
zwei Amateure im Streckenabschnitt<br />
Blanchimont kollidiert waren.<br />
Der Engländer Marcus Mahy<br />
wurde erheblich verletzt.<br />
knapp geschlagen Werner/Luhr/<br />
Palttala im BMW Z4 des MarcVDS-Teams<br />
www.autozeitung.de
Sport · rallye-WM<br />
Auf dem Weg zum dritten Saison- und elften<br />
Karrieresieg fuhr Latvala 14 Bestzeiten<br />
Stolze Strecke: Mit Latvalas Bestzeit auf der Päijälä-Prüfung am Samstagmorgen<br />
hat Volkswagen seit seinem WM-Einstieg 250 Bestzeiten geschafft<br />
Erfahrungsaustausch: Vierfach-<br />
Kankkunen im fröhlichen Ge-<br />
100
heimflug<br />
Mit Jari-Matti Latvala feierten die<br />
Rallye-verrückten Finnen erstmals<br />
seit vier Jahren wieder einen der<br />
ihren als überlegenen Sieger<br />
manchmal, so könnte man<br />
meinen, weist die Formkurve<br />
des Jari-Matti Latvala<br />
Sprünge auf, die<br />
durchaus ähnlich sind zu jenen, die<br />
die ungezählten Hardcore-Rallye-<br />
Fans auf den legendären Schotterpisten<br />
rund um die heimliche<br />
Welt-Rallye-Hauptstadt Jyväskylä<br />
jedes Jahr im August aufsuchen.<br />
Dieser Latvala also: mal oben, mal<br />
unten, und manchmal auf dem<br />
Dach upside down. In Argentinien<br />
im Mai sicherte er sich seinen ersten<br />
Saisonsieg. Er selbst sprach da<br />
von der besten Rallye seines Lebens.<br />
Dann kamen wieder die Aussetzer<br />
und Hiccups, und manchmal<br />
streikte auch die Technik. Momente,<br />
in denen das mentale Über- und<br />
Untersteuern in Latvalas Kopf kontraproduktive<br />
Wirkung zeigte.<br />
Vom sTarT bis ins Ziel<br />
in Führung<br />
In Finnland hatte der 29-Jährige<br />
von Beginn an das Zepter in der<br />
Hand. Sein Land, seine Rallye. Und<br />
es sollte sein Sieg werden. Latvala<br />
war locker, und er blieb es auch, als<br />
sich das Rallye-Schicksal wieder<br />
mal gegen ihn richten sollte.<br />
Schon am ersten Tag distanzierte<br />
er seinen Widersacher im Volkswagen-Team,<br />
Weltmeister Sébastien<br />
Ogier, ungewöhnlich deutlich:<br />
21,3 Sekunden betrug Latvalas<br />
Vorsprung. Ogier, der Vorjahressieger,<br />
absolvierte Tag eins nicht<br />
mal als Zweiter: Der Brite Kris<br />
Meeke – vor Jahresfrist noch ein<br />
Wackelkandidat in der Citroën-<br />
Mannschaft – sprengte mit seinem<br />
DS3 frech die Volkswagen-Phalanx.<br />
Ogier war sicherlich als Startfahrer<br />
vom üblich losen Geröll behindert.<br />
Vier Wochen lang hatte es in<br />
Finnland nicht geregnet, dafür vor<br />
dem Start umso mehr. „Das hat mir<br />
><br />
Weltmeister Juha<br />
spräch mit dem Sieger<br />
Andreas Mikkelsen, hier mit VW-Vorstand Hans-Jakob<br />
Neußer und Sportchef Jost Capito, wurde Vierter<br />
Junges Glück: TV-Moderatorin Andrea Kaiser und ihr<br />
Freund Sébastien Ogier, der elf Bestzeiten schaffte
vorschau rallye<br />
DeutschlanD<br />
Volkswagen holte 25 von 26 Prüfungen.<br />
Eine sicherte sich Citroën-Pilot Meeke<br />
Juha Hänninen steuerte mit dem Hyundai<br />
beim Heimspiel auf Rang sechs<br />
schon geholfen“, kommentierte<br />
Ogier die für ihn leicht verbesserten<br />
Verhältnisse. Doch vor allem<br />
musste er feststellen: „Ich hatte<br />
wirklich alles gegeben, mein Polo<br />
lief perfekt, ich bin super zufrieden<br />
mit meiner Leistung. Aber gegen<br />
Latvala konnte ich nichts machen.“<br />
rallye FinnlanD, 8. von 13 läuFen<br />
26 sonDerprüFungen; 360,94 km<br />
Fahrer/auto<br />
Zeit<br />
Jari-Matti Latvala (FIN)<br />
1<br />
Miikka Anttila (FIN)<br />
2:57.23,2 h<br />
Volkswagen Polo R WRC<br />
Sébastien Ogier (F)<br />
2<br />
Julien Ingrassia (F)<br />
+3,6 s<br />
Volkswagen Polo R WRC<br />
Kris Meeke (GB)<br />
3<br />
Paul Nagle (GB)<br />
+50,6 s<br />
Citroën DS3 WRC<br />
Andreas Mikkelsen (N)<br />
4<br />
Ola Fløene (N)<br />
+1.52,5 m<br />
Volkswagen Polo R WRC<br />
Mikko Hirvonen (FIN)<br />
5<br />
Jarmo Lehtinen (FIN)<br />
+2.49,7 m<br />
Ford Fiesta RS WRC<br />
Juha Hänninen (FIN)<br />
6<br />
Tomi Tuominen (FIN)<br />
+4.29,0 m<br />
Hyundai i20 WRC<br />
Elfyn Evans (GB)<br />
7<br />
Daniel Barritt (GB)<br />
+5.25,8 m<br />
Ford Fiesta RS WRC<br />
Haydon Paddon (NZ)<br />
8<br />
John Kennard (NZ)<br />
+6.17,8 m<br />
Hyundai i20 WRC<br />
Henning Solberg (N)<br />
9<br />
Ilka Minor (AUT)<br />
+12.07,0 m<br />
Ford Fiesta RS WRC<br />
Karl Kruuda (EST)<br />
10<br />
Martin Järveoja (EST) +14.44,7 m<br />
Ford Fiesta S2000<br />
Stand Fahrer: 1. ogier, <strong>18</strong>7 Punkte; 2. Latvala,<br />
143; 3. 3. Mikkelsen, 95; 4. Østberg, 66;<br />
Hirvonen, 62; 6. Meeke, 54; 7. neuville, 46;<br />
8. evans, 42; 9. Prokop, 31; 10. Solberg, 26<br />
Stand Hersteller: Volkswagen, 305; 2. Citroën,<br />
130; 3. Ford, 106; 4. Volkswagen ii, 94;<br />
5. Hyundai, 88.<br />
Nächster Lauf: Rallye Deutschland, 21. - 24.8<br />
Nach dem zweiten Veranstaltungstag<br />
lag Kris Meeke sogar knapp vor Ogier<br />
Wo bleibt Mikko Hirvonen? Der<br />
Finne im Ford wurde nur Fünfter<br />
Latvala verfeinerte derweil seinen<br />
Aufschrieb, konzentrierte<br />
sich nur noch auf seine Linie und<br />
ignorierte Ogiers Zwischenzeiten:<br />
„Das hat sich ausgezahlt. Ich<br />
genieße jeden Meter und bin entspannt.<br />
Das schlägt sich in guten<br />
Zeiten nieder.“<br />
Entspannt blieb Latvala auch am<br />
zweiten Tag: Wieder legte er die<br />
Bestzeiten im Akkord vor. Rund<br />
eine halbe Minute betrug sein<br />
Vorsprung bereits, als er während<br />
der Prüfung „Jukojärvi“ in<br />
ein „großes, großes Loch“ geriet.<br />
Die Erschütterung schlug derart<br />
durch den Polo, dass der Bremssattel<br />
vorn rechts brach. Auf den<br />
weiteren zehn Kilometern bis zum<br />
Prüfungsziel verlor Latvala fast<br />
seinen gesamten Vorsprung, und<br />
auf den restlichen 30 Prüfungskilometern<br />
des Tages hatte Latvala<br />
vorn rechts keine Bremswirkung.<br />
Dennoch blieb er in Führung.<br />
Ein wichtiger Faktor in Latvalas<br />
Erfolgsstory ist Christoph Treier.<br />
Als ihn Latvala aus der Prüfung<br />
anrief, hatte der Psycho-Coach<br />
die richtigen Worte parat. „Vor<br />
zwei Jahren noch hätte mich so<br />
ein Missgeschick völlig fertiggemacht“,<br />
sagte Latvala. Diesmal<br />
machte es ihn nur noch stärker.<br />
3,4 Sekunden betrug sein Vorsprung<br />
vor den letzten drei Prüfungen<br />
am Schlusstag. Latvala zog<br />
das Ding durch, locker, souverän<br />
und gleichzeitig „extrem fokussiert“,<br />
wie Volkswagen-Sportchef<br />
Jost Capito feststellte. „Wir haben<br />
den besten Jari-Matti Latvala aller<br />
Zeiten erlebt.“ Gregor Messer<br />
Fotos: Volkswagen/Kräling (6), LAT (4)<br />
Donnerstag, 21. 8.<br />
09.30h Shakedown in Konz.<br />
19.00h <strong>Auto</strong>grammstunde<br />
am Hauptmarkt in Trier<br />
20.30h Show-Start Porta<br />
Nigra<br />
Freitag, 22.8.<br />
08.38h WP1 Sauertal 1<br />
09.56h WP2 Waxweiler 1<br />
11.19h WP3 Moselland 1<br />
14.42h WP4 Sauertal 2<br />
16.00h WP5 Waxweiler 2<br />
17.23h WP6 Moselland 2<br />
samstag, 23.8.<br />
07.38h WP7 Stein&Wein 1<br />
08.38h WP8 Peterberg 1<br />
09.51h WP9 Arena<br />
Panzerplatte 1<br />
10.06h WP10<br />
Panzerplatte lang 1<br />
Vom 21. bis zum 24.<br />
August findet zum<br />
13. Mal die Rallye<br />
Deutschland als Lauf<br />
zur Weltmeisterschaft statt.<br />
Mit rund 200.000 Besuchern<br />
zählt die Rallye zu einer der<br />
größten Motorsport-Veranstaltungen<br />
in Deutschland.<br />
Der ADAC als Organisator<br />
hat wieder alles möglich gemacht,<br />
damit der Event zum<br />
Fest wird. Zahlreiche Highlights<br />
und ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm reichern<br />
den WM-Lauf an. So werden<br />
auf der beliebten Sonderprüfung<br />
Panzerplatte auf dem<br />
Militärgelände Baumholder<br />
im Hunsrück die Red Bull X-<br />
Fighters ihre verwegenen<br />
Stunts auf Cross-Motorrädern<br />
zeigen. Ex-WRC-Ass<br />
Armin Schwarz demonstriert<br />
sein 750-PS-AGM-Jimco-<br />
Ungeheuer aus der amerikanischen<br />
SCORE-Serie.<br />
In Baumholder wird es auch<br />
eine „rollende <strong>Auto</strong>grammstunde“<br />
geben – mit Rallye-<br />
Stars der Vergangenheit in<br />
ihren geschichtsträchtigen<br />
Wettbewerbsautos von einst.<br />
Besonders attraktiv ist die<br />
neu geschaffene, 3,03 Kilometer<br />
lange Sonderprüfung<br />
in der „Arena Panzerplatte“.<br />
Hier haben die Fans die gesamte<br />
Strecke im Blick, Start<br />
und Ziel befinden sich mitten<br />
im Zuschauerbereich.<br />
Tickets und weitere Infos<br />
unter www.adac.de/rallyedeutschland<br />
14.31h WP11 Stein&Wein 2<br />
15.31h WP12 Peterberg 2<br />
16.44h WP13 Arena<br />
Panzerplatte 2<br />
16.59h WP14 Panzerplatte<br />
lang 2<br />
sonntag, 24.8.<br />
07.28h WP15 Drohntal 1<br />
08.04h WP16 Grafschaft 1<br />
10.55h WP17 Drohntal 2<br />
12.08h WP<strong>18</strong> Grafschaft 2<br />
14.30 Siegerehrung Porta<br />
Nigra Trier<br />
Die Weinberge entlang<br />
der Mosel bilden eine<br />
einzigartige Kulisse in<br />
der Rallye-WM<br />
102 auto zeitung <strong>18</strong>|14
ALFA ROMEO<br />
TUNING<br />
POWER?<br />
Alfa Romeo Giulietta 1.8 TBi 16V Quadrifoglio<br />
Verde, 173 KW/23 PS, Benzin, bianco<br />
ghiaccio, EZ 10/2012, 16.200 km, ABS, Airbag,<br />
Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelg, Bordcomp,<br />
ESP, El.Fenster, Kat, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer,<br />
Radio, PDC, Xenon., Zentralver.,<br />
etc., € 21.900 von privat, Tel. 01606033828<br />
AUDI<br />
FORD<br />
ABT POWER TAGE<br />
20 % AUF ALLE ABT POWER PREISE<br />
<strong>18</strong>.–30. SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
OPEL<br />
WWW.ABT-SPORTSLINE.DE<br />
TOYOTA<br />
Audi A3, 103KW/140 PS, Diesel, Blau,<br />
EZ 12/2008, 163.000 km, ABS, Airbag, Beif.<br />
Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen, Bordcomp,<br />
ESP, El.Fenster, Kat, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer,<br />
Radio, Servo., Sitzhzg., Tempomat,<br />
Zentralver., etc., € 11.500 von privat,<br />
Tel. 015750694678<br />
BMW<br />
Ford Mondeo, 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Benzin,<br />
Panther, EZ 01/2008, 96.000 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelg,<br />
Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />
Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo., Sitzhzg.,<br />
PDC, Zentralver., € 10.999 von privat,<br />
Tel. 01737828988<br />
Opel Meriva 1.4 ecoflex, 88KW/120 PS, Benzin,<br />
Schwarz, EZ 06/2010, 62.000 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />
Bordcomp, ESP, El. Fenster, Klimaautomatik,<br />
Navi, Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo.,<br />
Sitzhzg., Tempom., Zentralver., etc., € 10.500<br />
von privat, Tel. 02486911777<br />
Toyota Verso-S, 66KW/90 PS, Diesel, merlingrau<br />
metallic, EZ 03/2013, 11.062 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Bordcomp,<br />
ESP, El.Fenster, Klimaautomatik, Radio, CD,<br />
Servo., Zentralver. Etc., € 19.000 von privat,<br />
Tel. 01722468609<br />
VOLKSWAGEN<br />
BMW 3<strong>18</strong>d touring, 105KW/143 PS, Diesel,<br />
Alpinweiß, EZ 11/2008, 136.000 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />
Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />
Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo., Sitzhzg.,<br />
Tempom., PDC, Zentralver., € 11.990<br />
von privat, Tel. 015127597207<br />
Ford Focus 1.6, 92KW/125 PS, Benzin, Blau,<br />
EZ 08/2011, 23.800 km, Radio, Airbag,<br />
Beifahrer Airbag, ABS, Servolenkung, Sitzheizung,<br />
Klima, Tempomat, etc., € 10.990<br />
von privat, Tel. 015140366696<br />
MASERATI<br />
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi<br />
ecoFLEX, 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Diesel, Grau,<br />
EZ 05/2009, 84.500 km, ABS, Airbag, Beif.<br />
Airbag, Seit. Airbag, Alufelg, Bordcomp, ESP,<br />
El.Fenster, Kat, Navi, Radio, Servo., Tempom.,<br />
PDC, Zentralver., etc., € 13.300 von privat,<br />
Tel. 017632635244<br />
SEAT<br />
VW Golf 1.4 TSI, 103KW/140 PS, Benzin,<br />
Schwarz, EZ 05/2008, 70.615 km, Park<br />
Distance Control, Radio, Alufelgen, Beifahrer<br />
Airbag, CD, ESP, ABS, etc., € 10.489 von privat,<br />
Tel. 015147225005<br />
Maserati Quattroporte Sport GTS, 323kW/<br />
439PS, EZ 02/2011, 1.Hd.,17.800km, Vollleder-Ausstattung,<br />
TV/Navi/Bluetooth, BOSE,<br />
Doppelverglasung, Klappenauspuff, absolute<br />
Vollausstattung zzgl. individueller Sonderausstattung,<br />
reines Sommerfahrzeug, Werksgarantie,<br />
NP € 164.000, € 69.900,- inkl. MwSt.,<br />
info@capitalia.de, Tel. 089/89309090<br />
BMW 120d DPF, 130KW/177 PS, Diesel,<br />
schwarz, EZ 03/2008, 69.000 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />
Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />
Nebelscheinwerfer, Radio, Servo., Sitzhzg.,<br />
Zentralver., etc., € 12.350 von privat, Tel.<br />
015127586938<br />
MINI<br />
Seat Leon 1.8 TSI , 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Benzin,<br />
Schwarz, EZ 03/2009, 78.000 km, ABS,<br />
Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />
Bordcomp, El.Fenster, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer,<br />
Radio, CD, Servo., etc.,<br />
€ 10.250 von privat, Tel. 01728124823<br />
VW Golf 1.6 TDI DPF BlueMotion,<br />
77KW/105 PS, Diesel, Deep Black Perleffekt,<br />
EZ 06/2010, 75.000 km, Radio, Alufelgen,<br />
Beifahrer Airbag, CD, ABS, Zentralver., Servolenkung,<br />
PDC, etc., € 12.700 von privat,<br />
Tel. 01512<strong>18</strong>02022<br />
CHIPTUNING<br />
ZUBEHÖR<br />
Digitale Tuningboxen für Dieselfahrzeuge<br />
und Benzindirekteinspritzer ab 148,– Euro.<br />
+ 20 – 25 % Leistung und Drehmoment<br />
www.asa-tuning.de<br />
+49 - 76 22 - 67 36 35<br />
Mini One, 70KW/95 PS, Benzin, Schwarz,<br />
EZ 10/2008, 44.300 km, ABS, Airbag, Beif.<br />
Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen, Bordcomp, El.<br />
Fenster, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer,<br />
Radio, CD, Servo., etc., € 10.900 von privat,<br />
Tel. 015141469949
Faszination · bentley continental gt speed<br />
im luxus-gt<br />
auf grand tour<br />
Schlösser, Highlands, Küstensträßchen: in einem standesgemäßen<br />
Reisewagen lässt sich die malerische Region um Loch<br />
Lomond im westen Schottlands am besten erkunden<br />
[ teXt gerrit Reichel FotoS Frank Ratering ]<br />
104 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
adelssitz<br />
Auf Inveraray<br />
Castle residieren seit<br />
Jahrhunderten die<br />
Dukes von Argyll<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
105
startpunkt Für unsere Grand Tour fahren wir direkt aus dem Showroom<br />
verkehrsentwicklung Nobelkarossen, damals und heute<br />
eigenheimzulage Passende Immobilie für Continental-Besitzer<br />
hoher besuch Einen<br />
Bentley Continental GT<br />
Speed sieht man im Fischerörtchen<br />
Oban selten<br />
106 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de
aus dem vollen Im geschwungenen Cockpit fühlt sich jeder Schalter massiv an<br />
der bentley hat<br />
luftfederung.<br />
früher freute<br />
man sich über<br />
eine kutsche mit<br />
blattfedern<br />
schmuckstück Edles Chronometer<br />
dickes b <strong>Auto</strong>matik-Wählhebel für acht Fahrstufen<br />
Yachtrevier<br />
Die Westküste<br />
Schottlands ist ein<br />
Paradies für Segler<br />
107
wilde romantik In den einsamen<br />
Highlands im Trossachs National Park<br />
108<br />
hoppla! Manche Landstraßen-Kuppe<br />
verleiht dem 2,3-Tonnen-<strong>Auto</strong> Flügel<br />
sonderfarben<br />
Bentley in Candy Red<br />
oder blauer Himmel<br />
über Schottland: Was<br />
ist seltener?
entley continental gt speed · Faszination<br />
Reisen veredelt den Geist, soll Oscar<br />
Wilde gesagt haben. Dazu passt, dass es<br />
in Europa einmal den schönen Brauch<br />
gab, junge, adelige Männer zum Erwachsenwerden<br />
auf eine ausgedehnte Abenteuerreise<br />
zu schicken. Die Fechtkünste vertiefen in<br />
Frankreich, den Rhein bestaunen in Deutschland,<br />
antike Bauten in Italien. Besonders die<br />
Briten pflegten diese Tradition. Weil es allerdings<br />
im <strong>18</strong>. Jahrhundert noch keine <strong>Auto</strong>s gab,<br />
kamen als Fortbewegungsmittel Pferdekutschen<br />
zum Einsatz. Kavaliersreise oder Junkerfahrt<br />
nannte man den Spaß bisweilen, zumeist<br />
aber war die Rede von der Grand Tour.<br />
Pferdekutschen sind zwar längst aus dem Straßenbild<br />
verschwunden. Doch die Abkürzung<br />
GT für besonders komfortable und langstreckentaugliche<br />
Sportwagen erinnert noch heute<br />
an diese Anfänge des luxuriösen Reisens. Bei<br />
Bentley ist man sich dessen als Hoflieferant der<br />
Queen natürlich bewusst – und präsentiert mit<br />
dem neuen Continental GT Speed ein besonders<br />
erlesenes Exemplar der erwähnten Fahrzeuggattung<br />
für die wohlhabende, wenn auch<br />
nicht mehr durchweg blaublütige Zielgruppe.<br />
Was läge da näher, als im Geiste vergangener<br />
Zeiten mal wieder auf die große Tour zu gehen<br />
mit so einem erlauchten GT? 635 PS, zwölf<br />
Zylinder und Luxus bis in die kleinste Schraube,<br />
das verspricht doch eine standesgemäße<br />
Renaissance.<br />
aus dem showroom auf die<br />
strasse – ab 211.582 euro<br />
Zur vereinbarten Zeit steht das Schmuckstück<br />
vollgetankt im Showroom direkt neben dem<br />
Bentley-Werk in Crewe bereit. Die Topausführung<br />
Speed zeigt durch dezente Details an, dass<br />
es sich um den schnellsten Serien-Bentley aller<br />
Zeiten handelt: Einen verchromten Schriftzug<br />
an der Seite, spezielle Schwellerleisten, einen<br />
Diffusor am Heck in Wagenfarbe und rot lackierte<br />
Bremssättel – all das hat nur der mit<br />
331 km/h eingetragene Super-Continental. Gut,<br />
dass wir ihn nicht kaufen müssen, sondern geliehen<br />
bekommen. Ansonsten hätten 211.582<br />
Euro unsere Reisekasse bereits vor Fahrtantritt<br />
arg belastet. Wir brauchen nur durch die Glastür<br />
des Verkaufsraums ins Freie zu fahren.<br />
Wie es sich gehört, haben wir zuvor einschlägige<br />
Fachliteratur studiert. Abhandlungen mit<br />
Titeln wie „Reisen und soziale Eliten – die<br />
Kavalierstour“ oder „Die Grand Tour des jungen<br />
Adeligen“. Unser Eindruck: Selbst mit gut<br />
gefülltem Geldbeutel im Gepäck hatten es die<br />
noblen Herrschaften damals gar nicht so leicht.<br />
So kam es vor, dass missgünstige Stallburschen<br />
dem Reisenden unkastrierte und folglich sehr<br />
ungestüme Pferde unterjubelten, die früher<br />
oder später einen Unfall verursachten. Derlei<br />
müssen wir nicht befürchten. Der Bentley ist<br />
zwar auch überaus potent, benimmt sich aber<br />
mustergültig. Bei normaler Fahrweise ist von<br />
seiner PS-Gewalt kaum etwas zu spüren oder zu<br />
hören. Der Biturbo-W12 ist viel zu kultiviert,<br />
um sich zu animalischem Brüllen hinreißen<br />
zu lassen. Wenn überhaupt dringt ein dumpfer<br />
Bass von weit hinten an die Ohren der Insassen.<br />
Erfreut nehmen wir außerdem zur Kenntnis,<br />
dass unsere Sänfte über adaptive Dämpfer und<br />
Luftfederung verfügt. Vor mehr als 200 Jahren<br />
speed-versuch Fast 300 km/h, ganz lässig<br />
antrieb w12-zylinder, 4-Ventiler,<br />
Biturbo; Bohrung x Hub: 84,0<br />
x 90,2 mm; Verdichtung: 9,0 : 1;<br />
Hubraum: 5998 cm 3 ; Leistung:<br />
467 kw/635 PS bei 6000 /min;<br />
max. drehmoment: 820 nm bei<br />
2000 /min; 8-Stufen-automatik;<br />
allradantrieb (permanent)<br />
aufbau+fahrwerk zweitüriges<br />
Coupé; vorn: doppelquerlenkerachse;<br />
hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />
rundum: Luftfederung,<br />
adaptive dämpfer, Stabilisator;<br />
eSP; Bremsen: rundum innenbelüftete<br />
Karbon-Keramik-Scheiben;<br />
aBS, Bremsassistent; Reifen:<br />
275/35 zR 21 Y Pirelli P zero<br />
eckdaten L/B/H:<br />
4806/1944/1394 mm; Radstand:<br />
2746 mm; Leergewicht: 2320 kg;<br />
Beschleunigung: 0 auf 100 km/h<br />
in 4,2 s; Höchstgeschw.: 331<br />
km/h; Verbrauch: 14,5 l S/100 km;<br />
grundpreis: 211.582 euro<br />
dagegen war man schon privilegiert, wenn man<br />
in einer Kutsche mit Blattfederung saß. Selbst<br />
bei 20 km/h Topspeed brauchte es da ein gerüttelt<br />
Maß an Leidensfähigkeit.<br />
Die ersten 270 Meilen vergehen wie im Flug.<br />
Wir ziehen vorbei an den niederen Ständen in<br />
ihren Großserienkarossen, tiefenentspannt und<br />
weich umfangen von den dicken Lederpolstern<br />
unserer 14-fach justierbaren Massagesessel.<br />
Gleichgestellte sehen wir nur selten. Dabei haben<br />
sie bei Bentley inzwischen 70.000 W12-<br />
Motoren gebaut. Also mehr Zwölfzylinder als<br />
jeder andere Hersteller. Das Beeindruckendste<br />
an dieser Maschine ist ihr Drehmoment: 820<br />
Newtonmeter, das klingt nicht nur gewaltig, das<br />
fühlt sich auch so an. Kraft ist stets im Überfluss<br />
vorhanden, bei jeder Drehzahl, bei jedem<br />
Tempo, in jeder Fahrstufe. Vielleicht sind die<br />
Schaltwippen hinter dem Lenkrad deswegen so<br />
geformt, dass man sie eigentlich gar nicht anfassen<br />
möchte. Die Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik macht<br />
das schon, auch ohne Eingreifen des Fahrers.<br />
breit wie ein laster. aber<br />
komfortabler als eine sänfte<br />
Nur kurz verlassen wir die <strong>Auto</strong>bahn M6 für<br />
einen Abstecher in den Lake District zum Windermere,<br />
einem als Ausflugsziel beliebten See.<br />
Dabei bekommen wir einen Eindruck davon,<br />
wie sich unser GT auf den engen Nebensträßchen<br />
des Landes schlägt. Mit dem rauen und<br />
vielerorts geflickten Asphalt kommt das Fahrwerk<br />
hervorragend zurecht. Kein Rumpeln,<br />
kein Vibrieren. Von gebrochenen Rädern, Achsen<br />
oder gerissenen Aufhängungsriemen, die<br />
früher während einer Grand Tour oft für unschöne<br />
Zwischenfälle sorgten, ganz zu schweigen.<br />
Nur wenn ein Lkw entgegenkommt, will<br />
die eigene enge Fahrspur im Continental GT<br />
beherzt verteidigt werden – was Mut kostet,<br />
denn mit 2,23 Metern inklusive Spiegel fühlt<br />
er sich selbst so breit an wie ein Laster.<br />
Schließlich passieren wir die Grenze nach<br />
Schottland und erheischen von der Uferstraße<br />
aus einen Blick auf Loch Lomond. In dessen<br />
Oberfläche spiegeln sich grünlich die umliegenden<br />
Hügel und der ungewöhnlich blaue<br />
Himmel. Wie bestellt nähert sich ein gelbes<br />
Wasserflugzeug, setzt zur Landung an und geht<br />
mit sanftem Zischen vor unseren Augen nieder.<br />
Wonderful! Doch bevor uns die romantische<br />
Szene einlullen kann, lassen wir den Bentley<br />
fliegen. Das ist angesichts der zahllosen<br />
Sprunghügel auf unserer Route wörtlich gemeint.<br />
Manchmal sind sie gekennzeichnet mit<br />
einem Schild davor und dem Hinweis „Blind<br />
Summit“. Wir landen immer sanft.<br />
Endlich sind wir am Ziel. Ein paar Bentley-<br />
Mitarbeiter erwarten uns bereits auf einem ehemaligen<br />
Militärflugplatz bei Machrihanish. Wir<br />
sollen einmal ausprobieren, wie sich der noble<br />
Brite bei Topspeed anfühlt. Schließlich ist man<br />
mächtig stolz auf die versprochenen 331 km/h.<br />
Also raus auf die Bahn und Vollgas. Im Nu<br />
stehen 200 km/h auf dem Tacho. Die Nadel<br />
wandert weiter. 250, 280. Ab 290 wird es zäh.<br />
Vor uns rücken schon die Strohballen näher.<br />
Bei 293 km/h auf der Anzeige gehen wir vom<br />
Gas. Es hat sich viel langsamer angefühlt. Aber<br />
genau das ist das Geheimnis dieses Bentley:<br />
Selbst nach der längsten und schnellsten Grand<br />
Tour steigt man erholt aus. Hoffentlich dürfen<br />
wir bald wieder auf die Reise gehen. ■<br />
www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />
109
vorschau<br />
vergleichstest<br />
klein und schnell<br />
Mini Cooper S gegen Peugeot 208 GTi: Wer gewinnt das Duell der Kraftzwerge?<br />
test<br />
toyota<br />
aygo<br />
Dieser Cityfloh aus<br />
Japan blickt frech drein!<br />
Aber hält die Technik<br />
des neuen Toyota Aygo,<br />
was die Optik verspricht?<br />
safety trophy<br />
üben macht<br />
sicher<br />
Ausweichen, bremsen,<br />
technische Mängel erkennen:<br />
Auf abgesperrter Strecke<br />
verbesserten Leser der<br />
AUTO ZEITUNG unter fachkundiger<br />
Anleitung ihre Fähigkeiten<br />
hinter dem Steuer<br />
– und erlebten dabei so<br />
manche Überraschung<br />
test<br />
grosser<br />
diesel<br />
Facelift: Mit dem<br />
258-PS-Sechszylinder<br />
gehört der xDrive30d<br />
zu den stärksten BMW<br />
X3. Effiziente Dynamik,<br />
die begeistert?<br />
test<br />
mercedes c 250 bluetec<br />
Bewährungsprobe für die komfortable Mittelklasse aus Stuttgart<br />
110<br />
❱ Themen können aus aktuellem Anlass geändert werden<br />
online<br />
Erlkönig-nEws<br />
Unter auffälliger Folie verstecken<br />
die <strong>Auto</strong>bauer ihre Neuheiten.<br />
Wir klären, was drunter steckt:<br />
autozeitung.de/erlkoenige<br />
motorsport<br />
dtm nürburgring<br />
Baut Tabellenführer Marco Wittmann (BMW) seinen Vorsprung<br />
aus? Oder kann Audi endlich wieder siegen?<br />
Tuning-HigHligHTs<br />
Egal ob auffällige Folierung oder<br />
kräftige Leistungssteigerung:<br />
Die Tuning-Szene bleibt bunt!<br />
autozeitung.de/tuning<br />
die nächste auto zeitung erscheint am 27.08.<strong>2014</strong>