28.08.2014 Aufrufe

Auto Zeitung 18/2014 Leseprobe

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erfolgsrezepte<br />

meinung<br />

günstige Spritpreise verhelfen dem<br />

diesel zu neuem erfolg. auch die<br />

Billigmarke dacia fuhr mit preiswerten<br />

autos nach vorn. und Bernie<br />

ecclestones erfolgsrezept hieß schon<br />

immer: geld regiert die welt<br />

Volker koerdt,<br />

Chefredakteur<br />

So sparsam können Diesel sein: Der Opel Insignia 1.6 CDTI (re.)<br />

konsumiert 3,1 Liter pro 100 km weniger als der Benziner<br />

Wäscht seine<br />

Hände wie<br />

immer in Unschuld:<br />

Formel-<br />

1-Boss Bernie<br />

Ecclestone<br />

Mit der Idee der<br />

Billigmarke<br />

Dacia war<br />

Renault-Nissan-<br />

Chef Carlos<br />

Ghosn wegweisend<br />

und<br />

erfolgreich<br />

Foto: corbis<br />

fast alle Medien schreiben in diesen Tagen über Elektrofahrzeuge,<br />

Plug-in-Hybride und downgesizte Benzinmotoren.<br />

Der Selbstzünder ist darüber fast in Vergessenheit geraten,<br />

doch in Wirklichkeit ist er der stille Star. Denn der Dieselkraftstoff<br />

ist in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Benzin<br />

deutlich billiger geworden. Der Unterschied an der Zapfsäule<br />

beträgt durchschnittlich sogar bis zu 20 Cent pro Liter zugunsten<br />

des Diesels. Und der Selbstzünder ist immer noch der Marathonläufer<br />

unter den Antriebsaggregaten. Reichweiten über 1000 km<br />

– je nach Fahrzeug kein Problem. Und Drehmoment satt ermöglicht<br />

entspanntes, schaltfaules Fahren. AUTO ZEITUNG hat fünf<br />

Erfolgsmodelle – vom VW Golf bis zur Mercedes S-Klasse – jeweils<br />

in der Diesel- und Benzinversion gegeneinander getestet.<br />

Fazit: Der Diesel lohnt sich mehr denn je (ab Seite 57).<br />

Viel Staub hat das Gerichtsverfahren gegen Formel-1-Boss Bernie<br />

Ecclestone am Münchener Landgericht aufgewirbelt. Mit Recht,<br />

denn Recht wurde ja nicht gesprochen. Der Prozess erinnerte mehr<br />

an einen Komödienstadel denn an ein deutsches Gericht. Dank<br />

Zahlung der Rekordsumme von 100 Millionen Dollar hat die<br />

Staatsanwaltschaft das Korruptionsverfahren gegen Ecclestone<br />

eingestellt. Er ist damit nicht vorbestraft. Dabei war der 83-jährige<br />

Brite angeklagt, den früheren Finanzvorstand der Bayern LB,<br />

Gerd Gribkowsky, mit 44 Millionen Dollar bestochen zu haben.<br />

Dass Ecclestone Gribkowsky das Geld gegeben hat, ist bewiesen.<br />

Gribkowsky wurde auch zu achteinhalb Jahren Gefängnis wegen<br />

Bestechlichkeit verurteilt. Selbstverständlich hat Ecclestone den<br />

Tatbestand der Bestechung immer geleugnet. Aber auch wenn, wie<br />

viele Prozessbeobachter behaupten, es schwierig gewesen wäre,<br />

Ecclestone die Bestechung nachzuweisen, hätte der Prozess ordentlich<br />

zu Ende geführt werden müssen. Selbst auf die Gefahr, dass am<br />

Schluss ein Freispruch für Ecclestone gestanden hätte. Aber einfach<br />

gegen 100 Millionen Dollar den Prozess einzustellen, erinnert<br />

an einen Ablasshandel – und mehr an eine Bananenrepublik als an<br />

einen Rechtsstaat. Der Verdacht, dass vor Gericht eben nicht alle<br />

gleich sind, scheint sich wieder einmal mehr zu bestätigen.<br />

Mit wenig Geld dagegen steuerte Dacia auf die Pole Position<br />

der Billiganbieter. Zehn Jahre nun ist der rumänische Ableger<br />

von Renault auf dem deutschen Markt und hat bislang über<br />

300.000 <strong>Auto</strong>s verkauft. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hatte<br />

damals den richtigen Riecher, auf eine Marke zu setzen, die<br />

nicht premium, sondern für jeden bezahlbar sein sollte. Der<br />

Marktanteil der Rumänen beträgt in Deutschland inzwischen 1,7<br />

Prozent. Damit rangiert man auf Augenhöhe mit Citroën, Peugeot<br />

oder Kia und hat andere preisgünstige Marken wie Suzuki<br />

oder Mitsubishi weit abgehängt. Ein anderer Billiganbieter, die<br />

Marke Chevrolet, musste vor einiger Zeit in Deutschland sogar<br />

die Segel streichen. Doch Carlos Ghosn möchte noch mehr, maximal<br />

acht Modelle traut er der Marke zu. Lesen Sie dazu unsere<br />

Wirtschaftsgeschichte auf Seite 54.<br />

■<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

3


Inhalt <strong>18</strong> I <strong>2014</strong><br />

><br />

><br />

><br />

exklusiv<br />

8 I BMW i8<br />

Porsche 9<strong>18</strong> sPyder<br />

NeuheiteN<br />

14 I Mercedes und VW<br />

Volkswagen will zur Premiummarke avancieren – auch die Modellpalette<br />

von Mercedes haben die Wolfsburger im Visier<br />

28 I hyundai i20<br />

Wirtschaft<br />

20 I daiMler und VW<br />

die beiden deutschen Konzerne im Vergleich: Wer hat auf welchen<br />

Märkten die nase vorn und erwirtschaftet den höheren Gewinn?<br />

54 I dacia<br />

die erfolgsgeschichte der rumänen: mit Billigautos seit zehn Jahren<br />

auf der Überholspur. im Gespräch: renault-nissan-chef carlos Ghosn<br />

MagaziN<br />

30 I neuheiten, MeldunGen, Personalien<br />

fahrberichte<br />

38 I VolVo V 40 t5<br />

tests<br />

> 22 I Mercedes a 200 cdi · Mercedes Gla 200 cdi<br />

><br />

><br />

><br />

34 I JaGuar XFr-s sPortBraKe<br />

40 I BMW X1 xdrive20i<br />

Mini cooPer s countryMan all4<br />

48 I Porsche 911 tarGa 4s<br />

68 I citroën c1 airscaPe Puretech 82 · citroën 2cV<br />

57 I Benziner GeGen diesel<br />

58 I VW GolF Variant 1.2 tsi BlueMotion technology<br />

VW GolF Variant 1.6 tdi BlueMotion<br />

><br />

treNdrepOrt<br />

82 I streaMinG-dienste<br />

so kommt künftig ihre Wunsch-Musik aus der cloud ins auto<br />

repOrtage<br />

86 I honda ciVic tyPe r-treFFen<br />

190 honda-enthusiasten durften mit ihren privaten civic type r im<br />

rahmen der Wtcc in spa-Francorchamps einige runden drehen<br />

fasziNatiON<br />

104 I Bentley continental Gt sPeed<br />

Mit dem schnellsten Bentley aller zeiten begaben wir uns auf<br />

„Grand tour“ durch die malerische landschaft schottlands<br />

spOrt<br />

90 I ForMel 1: Portrait claire WilliaMs<br />

94 I dtM: 6. lauF in sPielBerG/Österreich<br />

98 I 24h Von sPa-FrancorchaMPs<br />

Bentley-einsatz in der Gt3-endurance-series<br />

100 I rallye-WM in Finnland<br />

rubrikeN<br />

3 I meInung · 84 I leserbrIefe/Impressum<br />

103 I markt · 110 I Vorschau<br />

Die Titelthemen sind mit einem Pfeil gekennzeichnet<br />

54<br />

Wirtschaft<br />

renault-nissan-cheF<br />

carlos Ghosn FÜhrte<br />

dacia auF erFolGsKurs<br />

60 I audi Q3 1.4 tFsi · audi Q3 2.0 tdi<br />

62 I Ford c-MaX 1.6 ecoBoost · Ford c-MaX 2.0 tdci<br />

64 I oPel insiGnia sPorts tourer 1.6 di turBo ecoFleX<br />

oPel insiGnia sPorts tourer 2.0 cdti ecoFleX<br />

66 I Mercedes s 400 hyBrid<br />

Mercedes s 350 Bluetec<br />

cO 2 -challeNge<br />

74 I die sieGer und alle erGeBnisse<br />

10 leser kämpften rund um Frankfurt um den sparmeister-titel<br />

><br />

ratgeber<br />

80 I GeBrauchtWaGen<br />

sind die japanischen Modelle die besseren secondhand-autos?<br />

Im Internet:<br />

www.autozeitung.de www.facebook.com/autozeitung www.twitter.com/autozeitung www.youtube.com/autozeitung http://plus.google.com<br />

4 auto zeitung <strong>18</strong>|14


68<br />

citrOëN 2cv uNd c1<br />

der neue c1 iM test Mit reMiniszenz an die ente<br />

86<br />

repOrtage<br />

honda ciVic tyPe r-<br />

treFFen in sPa<br />

34 48<br />

Jaguar xfr-s spOrtbrake<br />

pOrsche 911 targa 4s<br />

test<br />

test<br />

104<br />

fasziNatiON<br />

Mit deM Bentley continental<br />

Gt sPeed in schottland<br />

autos Im heft<br />

audi Q3 1.4 tfsI Test 60<br />

audi Q3 2.0 tDI Test 60<br />

bentley continental gt speed<br />

Faszination 104<br />

bmW i8 Exklusiv 8<br />

bmW X1 xDrive20i Vergleichstest 40<br />

citroën 2cV Test 68<br />

citroën c1 airscape puretech 82 Test 68<br />

Dacia Wirtschaft 54<br />

ford c-maX 1.6 ecoboost Test 62<br />

ford c-maX 2.0 tDci Test 62<br />

honda civic type r Reportage 86<br />

hyundai i20 Vorstellung 28<br />

Jaguar Xfr-s sportbrake Test 34<br />

mini cooper s countryman all4<br />

Vergleichstest 40<br />

mercedes Neuheiten 14<br />

mercedes a 200 cDI Vergleichstest 22<br />

mercedes gla 200 cDI Vergleichstest 22<br />

mercedes s 350 bluetec Test 66<br />

mercedes s 400 hybrid Test 66<br />

opel Insignia sports tourer 1.6 DI turbo<br />

ecofleX Test 64<br />

opel Insignia sports tourer 2.0 cDtI<br />

ecofleX Test 64<br />

porsche 911 targa 4s Test 48<br />

porsche 9<strong>18</strong> spyder Exklusiv 8<br />

Volvo V 40 t5 Fahrbericht 38<br />

VW Neuheiten 14<br />

VW golf Variant 1.2 tsI bluemotion<br />

technology Test 58<br />

VW golf Variant 1.6 tDI bluemotion<br />

technology Test 58<br />

5


VOM RENNSPORT AUF<br />

DIE STRASSE.<br />

DER FALKEN AZENIS FK453<br />

Mehr Grip und mehr Fahrspaß – der AZENIS FK453 bietet<br />

perfekte Traktion auf trockener und nasser Fahrbahn ohne<br />

Kompromisse beim Komfort.


GUT (2,3)<br />

Falken Sincera<br />

SN832 Ecorun<br />

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175/65 R14 T<br />

Im Test:<br />

16 Sommerreifen<br />

Ausgabe 4/<strong>2014</strong><br />

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Azenis FK453<br />

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Entwickelt auf dem Nürburgring, getestet auf der<br />

Straße und mehrfach ausgezeichnet von der Fachpresse.<br />

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Exklusiv · Hybrid-supErsprtwagEn<br />

BMw i8 und Porsche 9<strong>18</strong> Spyder elektrisieren die<br />

Supersportwagenwelt – und sind die aushängeschilder<br />

der deutschen automobilindustrie. erster Vergleich<br />

sportwagen<br />

[ teXt Michael godde FotoS daniela Loof, aleksander Perkovic ]<br />

8<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

www.autozeitung.de


evolution<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

9


Das ergonomisch<br />

gestaltete Cockpit<br />

des i8 bietet viel<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Sobald der Wählhebel nach links in den Sportmodus gedrückt<br />

wird, schaltete sich der Verbrennungsmotor hinzu<br />

Erschwerter Einstieg aufgrund hoher<br />

Schweller. Sehr bequeme Sitze<br />

Hockenheim, Grand-Prix-Kurs. Zwei Supersportwagen<br />

stehen in der Boxengasse<br />

zum Fotoshooting bereit. Normalerweise<br />

sorgen die aggressiv-kehlig tönenden<br />

Motoren dabei bereits im Schritttempo<br />

für die passende Geräuschkulisse. Diesmal ist<br />

es anders. Mit dem BMW i8 (126.000 Euro)<br />

und dem Porsche 9<strong>18</strong> Spyder (839.426 Euro)<br />

rollen der günstigste und der teuerste Plug-in-<br />

Sportwagen aus deutscher Fertigung nur mit<br />

einem leisen Surren der E-Motoren nahezu<br />

lautlos auf die Rennstrecke.<br />

Im SportmoduS zeIgen BeIde<br />

Ihren wahren Charakter<br />

Das also ist die Zukunft: Plug-in-Hybride – lokal<br />

emissionsfreies Fahren mit Energie aus der<br />

Steckdose und der Kraft eines zusätzlichen Verbrennungsmotors<br />

für längere Distanzen. Klingt<br />

vernünftig, aber irgendwie auch langweilig.<br />

Doch das ist es nicht. Zumindest nicht, wenn<br />

es um diese Supersportler geht. Kaum zu glauben,<br />

dass die Reduktion der CO 2-Emissionen<br />

zwei derartige Boliden hervorgebracht hat. Bei<br />

ihnen darf der elektrische Fahrmodus durchaus<br />

als Zusatznutzen der komplexen Symbiose aus<br />

E- und Verbrennungstechnik bezeichnet werden.<br />

Denn weder i8 noch 9<strong>18</strong> Spyder lassen,<br />

sobald vom elektrischen Fahr- in den Sport-<br />

DEr BMw i8 üBErzEugt Mit stoischEM gEraDEauslauf<br />

10 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


HYbrid-SuperSportwagen · exkluSiv<br />

Die aktive aeroDynamik<br />

presst Den 9<strong>18</strong> auf Die piste<br />

modus gewechselt wird und die Verbrennungsmotoren<br />

zünden, über ihre eigentliche Bestimmung<br />

Zweifel aufkommen. Dann ist es nämlich<br />

vorbei mit der Ruhe, und BMW und Porsche<br />

präsentieren sich mit imposanter Geräuschkulisse<br />

als Supersportwagen einer neuen Epoche.<br />

der 9<strong>18</strong> BeSChleunIgt In 19,5<br />

Sekunden auf tempo 300<br />

Der Porsche 9<strong>18</strong> ist dabei der aktuelle Superlativ<br />

auf deutschen Straßen. Sein in der Fahrzeugmitte<br />

platzierter V8-Saugmotor leistet 608 PS<br />

und ist mit einem 156-PS-E-Motor gekoppelt,<br />

der als Starter und auch als Booster dient. An<br />

der Vorderachse sorgt ein zweiter 129 PS starker<br />

E-Motor für Unterstützung. Porsche gibt<br />

eine Systemleistung von 887 PS und ein maximales<br />

Drehmoment von bis zu 1280 Nm an.<br />

Zahlen, die beeindrucken und einem im Selbstversuch<br />

den Verstand rauben. Nach nur 2,6 Sekunden<br />

hat der 9<strong>18</strong> aus dem Stand Tempo 100<br />

erreicht. Gerade mal 4,8 Sekunden später hämmert<br />

er unter infernalischem Trompeten aus den<br />

nach oben aus dem Heck ragenden Auspuffendrohren<br />

mit 200 km/h über die Piste. Auch<br />

wenn sich der vordere E-Motor wegen seiner<br />

festen Übersetzung bei Tempo 265 abkoppelt,<br />

reicht der Schub aus, um nach 19,5 Sekunden<br />

die 300er-Marke zu durchbrechen.<br />

Der BMW setzt auf ein ähnliches Layout, auch<br />

wenn die Leistungsdaten deutlich gemäßigter<br />

ausfallen. BMW greift ins Konzernregal und<br />

Informatives Zusatzinstrument, das den gewählten Fahrmodus<br />

und den Energievorrat für beide Antriebsquellen anzeigt<br />

Das steil stehende<br />

Lenkrad liegt gut in<br />

der Hand. Hoch aufragender<br />

Mitteltunnel<br />

Die Leichtbau-Schalensitze mit Sechspunktgurten<br />

sorgen für optimalen Halt<br />

www.autozeitung.de


Exklusiv · Hybrid-supErsprtwagEn<br />

Fast geräuschlos rollen i8 und 9<strong>18</strong> spyder aus der Boxengasse<br />

puscht den Dreizylinder-Turbo aus dem Mini<br />

auf 231 PS und platziert ihn samt zusätzlichem<br />

Elektro-Booster im Riementrieb und<br />

Sechsstufen-<strong>Auto</strong>matik vor die Hinterachse.<br />

Vorn installieren die Münchner einen E-Motor<br />

mit 131 PS, der über ein Zweigang-Getriebe<br />

die Vorderachse antreibt. Ausgesprochen locker<br />

gibt das System seine Leistung ab – der<br />

BMW erreicht schneller Tempo 200 als ein<br />

vergleichbarer Porsche 911. Gegen den 9<strong>18</strong> hat<br />

er natürlich keine Chance, doch darum geht es<br />

in diesem Vergleich auch gar nicht.<br />

DiE E-TECHniK pERFEKTiOniERT<br />

DEn VERBREnnUnGSAnTRiEB<br />

Es geht darum, wie die beiden Hybridsportler<br />

ihre Leistung abgeben. Beide Systeme zeichnet<br />

das Gleiche aus: Ihre Kraft lässt sich ausgesprochen<br />

souverän übers Gaspedal verwalten,<br />

egal ob es die 887 PS des 9<strong>18</strong> oder die 362 PS<br />

des i8 sind. Der Grund dafür liegt in der perfekten<br />

Zusammenarbeit der beiden Antriebsquellen.<br />

Beim Porsche überbrücken der Booster und<br />

der E-Motor an der Vorderachse den bei einem<br />

hochgezüchteten Saugmotor eher kraftlosen<br />

unteren Drehzahlbereich. Beim BMW wiederum<br />

glättet die Elektrotechnik das konzeptbedingte<br />

träge Ansprechverhalten des kleinen Turbos. Im<br />

Endergebnis führt das hier wie dort zu einem<br />

traumhaft direkten Ansprechverhalten.<br />

Zurück im Spritsparmodus zeigen die Systeme<br />

ihre ganze Bandbreite. Der BMW fährt mit voll<br />

geladenem Akku bis zu 37 km rein elektrisch.<br />

Durch Rekuperation sowie im Eco-Modus optimierter<br />

Steuerung von Motor und Nebenaggregaten<br />

begnügt sich der i8 im Test mit 7,8 Litern<br />

und 3,4 kWh auf 100 km. Auch der Porsche,<br />

der bis zu 30 km ohne Verbrennungsmotor zurücklegen<br />

kann, markiert mit 11,4 Litern und<br />

2,7 kWh in seiner Leistungsklasse einen neuen<br />

BMW i8 schaltwippen am Lenkrad.<br />

Rote illuminierung im sportmodus<br />

pORSCHE 9<strong>18</strong> SpyDER Die auspuffrohre<br />

ragen nach oben aus dem heck<br />

Bestwert. Zum Vergleich: Der 350 PS starke<br />

und als sehr effiziente geltende Porsche 911<br />

Carrera verbraucht im Test 11,2 Liter.<br />

BMW und Porsche allein auf ihre Antriebsquellen<br />

zu reduzieren, wäre aber falsch. Denn<br />

beide definieren sich auch durch ihren Leichtbau.<br />

Während Porsche auf die manuelle Fertigung<br />

handlaminierter Karbonstrukturen setzt,<br />

hat BMW die Produktion des edlen Werkstoffs<br />

industrialisiert: Die Karosserieteile werden industriell<br />

unter hohem Druck deutlich günstiger<br />

hergestellt. Das Ergebnis ist in beiden Fällen<br />

eine extrem steife und leichte Karosserie, die<br />

beim i8 sogar Platz für vier Personen bietet.<br />

Der Porsche bleibt beim klassischen Sportwagen-Layout<br />

für zwei Personen. Dennoch<br />

wiegt der Stuttgarter Bolide mit gemessenen<br />

1634 kg fast 100 kg mehr als der Münchner<br />

Hybrid (1539 kg). Die riesigen Karbon-Keramik-Bremsscheiben,<br />

die im warmem Zustand<br />

den Porsche aus Tempo 100 nach 29,4 Metern<br />

zum Stehen bringen, oder die an der Vorderachse<br />

265 mm und an der Hinterachse 325<br />

mm breiten Räder, die für irrsinnige Querbeschleunigungen<br />

sorgen, haben ihr Gewicht.<br />

Der i8 kommt mit deutlich kleineren Bremsen<br />

aus und steht zudem auf für einen Sportwagen<br />

recht schmalen Reifen. Bestwerte setzt er damit<br />

weder beim Bremsen noch auf der Rennstrecke<br />

– unterm Strich ist BMW im Vergleich zu<br />

Porsche also die Effizienz wichtiger als die<br />

absolute Performance.<br />

FAZIT: BMW i8 und Porsche 9<strong>18</strong> Spyder<br />

sind die Vorboten einer neuen Sportwagen-<br />

Ära. Beiden gelingt es, Dynamik mit Effizienz<br />

in Einklang zu bringen. Der 9<strong>18</strong> markiert<br />

hier das technisch Machbare, während<br />

der i8 zeigt, wie E- und Karbontechnologie<br />

in die Großserie einfließen können.<br />

12 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


mw i8<br />

technische Daten<br />

Motor 3-Zylinder, 4-Ventiler, turbo, Direkteinspritzung<br />

Hubraum 1499 cm 3 Leistung 170 kW /<br />

231 Ps bei 5800 /min Max. Drehmoment 320 nm<br />

bei 3700 /min E-Motor permanenterregte synchron-<br />

Reluktanz-Maschine Leistung 96 kW / 131 Ps<br />

Drehmoment 250 nm Systemleistung 266 kW /<br />

362 Ps Getriebe 6-stufen-automatik (Benziner),<br />

2-Gang-automatik (e-Motor) Antrieb hybrid-spezifischer<br />

allrad L/B/H 4689/1942/1293 mm Radstand<br />

2800 mm Leergewicht/Zuladung 1485 / 370 kg<br />

Kofferraumvol. 154 l Abgasnorm euro 6 Typklassen<br />

hP 16/VK 30/tK 30 Fahrleistungen 0-100 km/h<br />

in 4,4 s Höchstgeschw. 1,2 250 km/h Testverbrauch<br />

7,8 l sP & 3,4 kWh/100 km EU-Verbrauch 1<br />

2,1 l sP/100 km CO 2 -Ausstoß 1 49 g/km<br />

Grundpreis 126.000 €<br />

1<br />

Werksangaben; 2 elektr. begrenzt<br />

1<br />

1 dreizylinder-turbo mit direkteinspritzung<br />

(231 PS), Sechsstufen-automatik<br />

2 zusätzlicher e-Motor als Booster<br />

3 Leichtbaukarosserie aus karbonfaserverstärktem<br />

Kunststoff (CFK)<br />

4 klimatisierte Lithium-ionen-Batterie<br />

(7,1 kwh), längs eingebaut<br />

5 zweigang-getriebe<br />

6 Synchron-elektromotor (131 PS)<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

die Basis für effizienz heißt bei BMw<br />

und Porsche gleichermaßen Leichtbau.<br />

das zusätzliche gewicht der elektroaggregate<br />

soll durch leichte werkstoffe<br />

kompensiert werden. Beim i8 kommt ein<br />

Verbund aus aluminium und CFK-elementen<br />

zum einsatz. im gegensatz zum<br />

manuellen CFK-Fertigungsverfahren<br />

setzt BMw auf ein neu entwickeltes, automatisiertes,<br />

kostengünstigeres druck-<br />

30 km. in der Realität sind die im Labor<br />

gemessenen werte allerdings nicht<br />

realisierbar. dennoch ist der von uns gemessene<br />

Verbrauch von 11,4 Litern<br />

Kraftstoff und zusätzlichen 2,7 kwh aus<br />

dem Stromnetz pro 100 Kilometer ein<br />

guter wert im Verhältnis zur beeindruckenden<br />

gesamtleistung von 887 PS.<br />

das Hybridkonzept von Porsche umfasst<br />

einen 608 PS starken V8-Verbrennungsgussverfahren.<br />

der hohe industrialisierungsgrad<br />

der Fertigung soll es<br />

künftig ermöglichen, CFK-Verbundbauteile<br />

zu akzeptablen Kosten für die<br />

großserie zu fertigen.<br />

auch bei der antriebstechnik ist der<br />

Bezug zur großserie beim i8 klar zu erkennen.<br />

der dreizylinder-turbo-direkteinspritzer<br />

und das automatik-getriebe<br />

im Heck arbeiten auch im Mini. ein<br />

zusätzlicher in den Riementrieb eingefügter<br />

Hochvoltstarter unterstützt<br />

den Verbrenner und lädt in Schubphasen<br />

die akkus. an der Vorderachse arbeitet<br />

ein 131 PS starker e-Motor. die<br />

rein elektrische Reichweite beträgt laut<br />

BMw 37 Kilometer. der praxisferne eunormverbrauch<br />

liegt bei nur 2,1 Litern<br />

pro 100 km – im test waren es 7,8 Liter<br />

Super Plus und 3,4 kwh auf 100 km.<br />

Porsche<br />

9<strong>18</strong> Spyder<br />

technische Daten<br />

Motor V8-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung<br />

Hubraum 4593 cm 3 Leistung 447<br />

kW / 608 Ps bei 8700 /min E-Motor 2 perm.<br />

erregte synchronmaschinen Leistung 210<br />

kW / 285 Ps bei 6500 /min Systemleistung<br />

652 kW / 887 Ps bei 8500 /min Gesamtdrehm.<br />

917 bis 1280 nm bei max. 9150 /min<br />

Getriebe 7-Gang, Doppelkupplung (PDK),<br />

automatisch Antrieb allrad/hinterrad Batterie<br />

Lithium-ionen, 6,8 kWh, Plug-in-Ladesystem<br />

L/B/H 4643/1940/1167 mm Radstand<br />

2730 mm Leergewicht 1674 kg Fahrleistungen<br />

0-100 km/h in 2,6 s Höchstgeschw. 1<br />

345 km/h Testverbrauch 11,4 l sP & 2,7<br />

kWh/100 km EU-Verbrauch 1 3,1 l sP/100 km<br />

CO 2 -Ausstoß 1 72 g/km Grundpreis 839.426 €<br />

1<br />

Werksangaben<br />

2<br />

1 Kohlefaser-Karosserie<br />

2 autark agierender e-Motor<br />

(129 PS) mit eingang-getriebe<br />

3 Hochdrehzahl-Sauger:<br />

4,6-Liter-V8 (608 PS)<br />

5<br />

1<br />

4 elektromotor (156 PS) mit anlass-,<br />

Boost- und generatorfunktion<br />

5 Lithium-ionen-Batterie, quer hinter<br />

den Sitzen platziert<br />

6 7-gang-doppelkupplungsgetriebe (PdK)<br />

3<br />

4<br />

6<br />

das automobile Meisterstück aus zuffenhausen<br />

bietet feinste Plug-in-Hybridtechnologie.<br />

Porsche definiert effizienz<br />

beim 9<strong>18</strong> nach ganz eigener Fasson.<br />

dank modernem Plug-in-antriebskonzept<br />

soll der eu-Verbrauch des 9<strong>18</strong> bei<br />

mageren 3,1 Litern auf 100 km liegen.<br />

Bei voll geladener Lithium-ionen-Batterie<br />

ermöglicht das System eine maximale<br />

elektrische Reichweite von rund<br />

motor und eine elektromaschine an<br />

der Hinterachse, die sowohl als Startergenerator<br />

als auch bei voller Leistungsabfrage<br />

als Booster für den achtzylinder<br />

fungiert.<br />

an der Vorderachse kommt ein zweiter<br />

elektromotor zum einsatz, der je nach<br />

Situation rein elektrisches Fahren über<br />

die Vorderräder ermöglicht oder den 9<strong>18</strong><br />

bis tempo 265 zum allradler macht.


mercedeS a-<br />

KlaSSe Das Nachfolgemodell<br />

wirkt<br />

noch schärfer, bietet<br />

aber mehr Platz<br />

Der Vierzylinder-<br />

Turbodiesel<br />

(OM651) soll<br />

noch sparsamer<br />

werden<br />

Vollautomatisches Einparken in alle Lücken<br />

– kein Problem für die neue A-Klasse<br />

a-KlaSSe<br />

Das Display<br />

offeriert mehr<br />

Inhalte: Apps,<br />

neue Telematikdienste.<br />

<strong>Auto</strong>matische<br />

Smartphone-<br />

Erkennung<br />

Wolfsburg<br />

Will aufsteigen<br />

Vw gegen Mercedes? unvorstellbar? nein, die wolfsburger wollen jetzt<br />

endgültig höher hinaus – nicht nur mit dem neuen Passat. in fast allen Klassen<br />

greifen sie die feine Marke mit dem Stern direkt an<br />

14 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


VW und Mercedes · neuheiten<br />

Vw golf Viii<br />

Auch der Neue bleibt<br />

seiner typischen<br />

Linie treu, die flottere<br />

Front gefällt<br />

golf<br />

Voll digitales,<br />

12,3 Zoll großes<br />

Mitteldisplay<br />

wie in<br />

Audi TT und<br />

Passat – alles<br />

frei programmierbar<br />

In der Planung:<br />

Fernbedienung<br />

fürs automatische<br />

Einparken<br />

Power: Für den extrem<br />

sportlichen RD steht der<br />

240 PS starke Vierzylinder-Biturbo-Diesel<br />

parat<br />

Computerdesign: De Lusi (2); Reichel CarDesign (5); Jean-François Hubert (3)<br />

beim Rennen um die weltweite Marktführerschaft<br />

liegen die Wolfsburger in<br />

Schlagdistanz zum japanischen Branchenriesen<br />

Toyota. Rund 4,97 Mio. Fahrzeuge<br />

hat der VW-Konzern (ohne Scania und<br />

MAN) im ersten Halbjahr weltweit verkauft,<br />

Toyota lag mit 5,1 Mio. nur knapp vorn.<br />

Doch die Umsatzrendite schwächelt. Während<br />

Toyotas Pkw-Sparte auf eine Gewinnmarge von<br />

9,9 Prozent kommt, dümpelt die Wolfsburger<br />

Stammmarke VW bei 2,1 Prozent. Dabei zeigt<br />

Konzerntochter Audi (10 Prozent), dass es mit<br />

zum Teil ähnlicher Basistechnik und gleichen<br />

Motoren lukrativer geht. Fest steht: VW bremsen<br />

nicht nur zu hohe Produktions- und Vertriebskosten,<br />

sondern auch das eigene Image.<br />

Das soll sich ändern, zuerst mit dem neuen<br />

Passat. „Ein <strong>Auto</strong> mit Premium-Anspruch,<br />

aber ohne Premium-Kosten“, postuliert VW-<br />

Konzernchef Martin Winterkorn. Premium, das<br />

Zauberwort. Alle Neuen sollen feiner werden<br />

und mit reizvollen Extras mehr Geld in die Kasse<br />

spülen. Dabei haben die Wolfsburger speziell<br />

Mercedes im Visier: Künftige VW sollen<br />

mit den Modellen der Stuttgarter konkurrieren.<br />

Eine Herausforderung, denn Mercedes selbst<br />

ist gerade mit neuen Highlights auf der Überholspur<br />

(Wirtschaftsstory ab Seite 20). VW<br />

contra Mercedes: Wir zeigen die aktuellen und<br />

kommenden Rivalen der wichtigen Klassen.<br />

Kleinwagen: up und polo gegen<br />

die neuen Smart-modelle<br />

Bei den kleinen City-Flitzern hat Mercedes frische<br />

Ware: Im November starten die ganz neuen<br />

Smart-Modelle, die in Kooperation mit Renault<br />

(Twingo) entstanden. Im Stil nicht dramatisch<br />

verändert, aber komplett modernisiert. Der 2,69<br />

Meter lange, jetzt üppige 1,66 m breite Zweitürer<br />

Fortwo und der größere Viertürer Forfour<br />

(3,49 m) offerieren mehr Platz als der knuffige<br />

Einheitsvorgänger, für Fahrverhalten und<br />

Federung verspricht Mutter Mercedes große<br />

Fortschritte. Im Heck summen ausschließlich<br />

Dreizylinder-Benziner mit 71 PS (60 PS später)<br />

sowie ein 90-PS-Turbo, der Diesel ist wegrationalisiert.<br />

Und die Preise: Einstieg bei 10.885<br />

(2-Türer) oder 11.555 Euro (4-Türer). 2016<br />

folgen die Elektroversionen, der Zweisitzer soll<br />

160 km Reichweite bieten, der Viersitzer mit<br />

einer größeren Batterie noch mehr.<br />

VW kontert mit dem 3,54-Meter-Bestseller Up,<br />

der als Zweitürer mit 60 PS schon ab 9975 Euro<br />

kostet (75 PS 11.375 Euro; 480 Euro Aufpreis<br />

für den Viertürer). Beim Standard-Ladevolumen<br />

ist der zweisitzige Smart besser: 260 Liter<br />

schlagen 213 Liter. Anders der Maximalwert:<br />

><br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

15


VW TouAreG Auch der<br />

Neue wird ein 5-Sitzer, eine<br />

Coupéversion kommt nicht<br />

TouAreG<br />

Neuer elektronischer<br />

Fahrerhelfer<br />

im<br />

Touareg: <strong>Auto</strong>matisches<br />

Einparken<br />

mit Anhänger<br />

geht hier dann<br />

ganz leicht<br />

Auch der<br />

Touareg<br />

erhält Audis<br />

neuen<br />

V6 e-TDI, der<br />

Verdichter<br />

sitzt auf einer<br />

Welle mit<br />

dem E-Motor<br />

V8-Turbobenziner. Bei den Dieseln kommt Audis<br />

neuer V6 e-TDI mit einem oder zwei Abgasturboladern<br />

und elektrischem Verdichter – etwa<br />

325 und 385 PS (Bericht Heft 17). Erstmals<br />

gibt es ein 10-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe<br />

(DSG). Die Rücksitze sind nicht umklappbar,<br />

bieten aber eine Durchreiche mit Skisack. Laserlicht<br />

wird diskutiert, und auch der 3D-Sound<br />

von Bang&Olufsen steht in Aussicht.<br />

Neue dueLLe Bei deN suV: MLc<br />

uNd GLA, TiGuAN uNd TouAreG<br />

Bei den luxuriösen SUV will VW ebenfalls<br />

kräftiger auftrumpfen – besonders mit dem neuen<br />

Touareg, der im ersten Quartal 2017 startet.<br />

Er bleibt ein Fünfsitzer, wächst nur wenig in der<br />

Länge und startet auch als Plug-in-Hybrid. Der<br />

größere Radstand und kürzere Überhänge bringen<br />

mehr Platz für Passagiere und Gepäck, und<br />

hier zieht ebenfalls die digitale Welt ins Cockpit<br />

ein, Premiere haben diverse neue elektronische<br />

Fahrerhelfer. Eine Coupéversion ist nicht<br />

geplant, das übernimmt bei Audi ein Q8.<br />

Der neue Mercedes ML kommt hingegen erst<br />

2019, vorher aber gibt es 2015 ein Facelift,<br />

das richtig ins Blech geht: neue Front, neues<br />

Interieur, Plug-in-Hybridantrieb à la S-Klasse.<br />

Und schon im nächsten Frühjahr startet die<br />

scharfe Coupévariante der M-Klasse: der MLC,<br />

der so aufregend wie die Studie (siehe Fotos)<br />

VW-NeuheiTeN ohNe Mercedes-koNkurreNz<br />

aussehen und in der AMG-Version mit 570 PS<br />

powern soll – mit Luftfederung vorn und hinten.<br />

Schon der MLC 400 mit rund 330 PS (V6-<br />

Biturbo) soll sich sehr aufregend fahren.<br />

Eine gute Klasse tiefer tritt Ende 2015 der auf<br />

4,48 m wachsende Tiguan-Nachfolger gegen<br />

Mercedes GLA und GLK an. Für Tiguan und<br />

GLK kommen auch schneidige Coupé-Versionen<br />

– siehe Fotos. Und den neuen Tiguan gibt<br />

es dann erstmals in einer siebensitzigen 4,78-m-<br />

Langversion, die Mitte 2016 startet.<br />

Ganz oben duellieren sich künftig der Mercedes<br />

GL und VWs 4,99 Meter langes XXL-SUV<br />

CrossBlue, das aber nur in den USA und China<br />

startet. Wolfgang Eschment, Volker Koerdt<br />

up-suV TAiGuN Könnte 2017 starten, hat<br />

aber noch kein Okay – schwache Rendite<br />

poLo-suV Ein Stadt-Land-Offroader unterm Tiguan<br />

mit großen Chancen, ab Ende 2016. Rund 4,25 m lang<br />

offroAd BeeTLe duNe Startet Anfang 2016 –<br />

höhergelegt. Er kommt definitiv auch als Cabrio


Wirtschaft · vW und mercedes<br />

ungleiches due<br />

noch vor einem Jahr hatte Daimler-<br />

Chef Dieter Zetsche mit zahlreichen<br />

Problemen zu kämpfen: Die Verkäufe<br />

im Boommarkt China stagnierten,<br />

der neue Mercedes Citan auf Renault-Basis<br />

versagte beim Crashtest, und Zetsche musste<br />

die Gewinnprognose des Konzerns deutlich<br />

nach unten korrigieren. Schließlich verlor er<br />

im Frühjahr noch seinen Topmanager Andreas<br />

Renschler an VW. Nicht nur in dieser Personalfrage<br />

konnte sich VW-Chef Martin Winterkorn<br />

als Sieger fühlen: Sein Konzern mit aktuell<br />

zwölf Marken erzielte 2013 einen Rekordabsatz<br />

von 9,7 Millionen Fahrzeugen und einen<br />

satten Gewinn von 11,7 Milliarden Euro.<br />

Doch nur wenige Monate später hat sich die<br />

Lage umgekehrt: Zwar verkündet der VW-<br />

Konzern weiter neue Absatzrekorde – allein<br />

wichtige<br />

modelle<br />

weltweite auslieferungen 1<br />

jetta<br />

golf<br />

passat<br />

touareg<br />

phaeton<br />

1 Gesamtjahr 2013<br />

70.800<br />

4900<br />

20 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

925.000<br />

837.000<br />

759.000<br />

die Marke VW lieferte im ersten Halbjahr <strong>2014</strong><br />

erstmals über drei Millionen Fahrzeuge aus.<br />

Gleichzeitig stagniert der Umsatz des Unternehmens<br />

– trotz erfolgreicher Marken wie Audi<br />

oder Porsche. Der Sportwagenhersteller erzielte<br />

mit 1,4 Milliarden Euro einen größeren Gewinn<br />

als die Kernmarke VW. Deren operatives Ergebnis<br />

verschlechterte sich um ein Drittel, die<br />

Umsatzrendite sackte auf 2,1 Prozent ab.<br />

Vor allem in den USA läuft es schlecht – die<br />

Milliardeninvestitionen in das neue Werk<br />

in Chattanooga und die Entwicklung eines<br />

US-Passat zahlen sich noch nicht aus.<br />

Auch in Südamerika gingen die Verkäufe<br />

im ersten Halbjahr um schmerzhafte<br />

21,1 Prozent zurück. Das starke Wachstum<br />

in China gleicht diese Verluste<br />

zwar aus – doch mit Lavida und Co.<br />

sind keine großen Gewinnmargen<br />

realisierbar. Und die Verkaufszahlen<br />

„uns bieten sich<br />

viele möglichkeiten,<br />

effizienter<br />

zu werden“<br />

Martin Winterkorn, VW<br />

auslieferungen 1<br />

4.970.000 <strong>2014</strong><br />

4.690.000 2013<br />

2013 <strong>2014</strong><br />

VW<br />

konzern<br />

finanzergebnis<br />

1<br />

98,7 mrd. € 98,8 mrd. €<br />

5,8 6,2<br />

mrd. € mrd. €<br />

umsatz<br />

5,9%<br />

6,3%<br />

gewinn umsatzrendite umsatzrendite<br />

VW<br />

auslieferungen<br />

marke 1<br />

1 jeweils erstes Halbjahr<br />

finanzergebnis<br />

umsatz<br />

gewinn<br />

2.950.000<br />

3.070.000<br />

2013 <strong>2014</strong><br />

50,4 mrd. € 49,3 mrd. €<br />

1,5<br />

mrd. €<br />

3,0%<br />

umsatzrendite<br />

1,0<br />

mrd. €<br />

2,1%<br />

umsatzrendite<br />

in den usa fast gleichauf<br />

Verkäufe im ersten Halbjahr <strong>2014</strong> in tausend<br />

während der<br />

absatz der<br />

marke Vw in<br />

den usa um<br />

13,4 Prozent<br />

zurückging,<br />

legte mercedes<br />

dort um<br />

rund zehn<br />

Prozent zu<br />

286<br />

132<br />

Deutschland<br />

2013<br />

jeweils erstes Halbjahr; 1 ohne VW Nutzfahrzeuge; 2 ohne Mercedes-Benz Vans<br />

451<br />

<strong>2014</strong><br />

192<br />

westeuropa 1<br />

1 ohne Deutschland; Marke VW ohne VW Nutzfahrzeuge,<br />

Mercedes ohne Mercedes-Benz Vans


ll<br />

Der Vw-Konzern meldet neue absatzrekorde. gleichzeitig<br />

schrumpft die umsatzrendite bei der Kernmarke<br />

Vw. mercedes hat die wolfsburger beim gewinn<br />

bereits abgehängt – trotz deutlich weniger Verkäufe<br />

auslieferungen 1<br />

1.107.423 2013<br />

2013<br />

11,0%<br />

umsatzrendite<br />

8,0%<br />

umsatzrendite<br />

auslieferungen<br />

1.194.656<br />

746.222<br />

<strong>2014</strong><br />

55,8 mrd. € 61,0 mrd. €<br />

6,2<br />

mrd. €<br />

4,9<br />

mrd. €<br />

808.161<br />

2013<br />

<strong>2014</strong><br />

finanzergebnis<br />

1<br />

umsatz<br />

gewinn<br />

daimler<br />

konzern<br />

mercedes-benz<br />

<strong>2014</strong><br />

marke 2<br />

der lukrativen Premiummodelle Touareg und<br />

Phaeton liegen seit Jahren am Boden.<br />

Dazu kommt die teure Einführung des Baukasten-Systems<br />

im VW-Konzern. Eine Investition<br />

mit Zukunft, die allerdings die aktuellen Gewinne<br />

auffrisst. Doch VW-Chef Martin Winterkorn<br />

reagiert: Er will bei der Marke VW bis<br />

2017 fünf Milliarden Euro sparen. Produktionsvorstand<br />

Michael Macht musste bereits seinen<br />

Hut nehmen. Außerdem droht für zahlreiche<br />

Nischenmodelle wie etwa den Scirocco das<br />

Aus. Der Eos wird bereits eingestellt.<br />

Daimler-Chef Dieter Zetsche hat dagegen gut<br />

lachen: Sowohl der Konzern als auch die Marke<br />

Mercedes konnten ihre Verkäufe und den<br />

Umsatz im ersten Halbjahr <strong>2014</strong> steigern. Die<br />

sinkende Rendite des Konzerns lässt sich mit<br />

dem Verkauf der letzten EADS-Anteile in 2013<br />

wichtige<br />

modelle<br />

weltweite auslieferungen 1<br />

a-klasse/b-klasse 2<br />

c-klasse 3<br />

e-klasse 4<br />

m-klasse 120.500<br />

s-klasse 56.900<br />

384.000<br />

357.000<br />

332.000<br />

1 Gesamtjahr 2013; 2 inklusive CLA; 3 inklusive SLK; 4 inklusive CLS<br />

2013<br />

30,4 mrd. €<br />

1,5<br />

mrd. €<br />

4,9%<br />

umsatzrendite<br />

2,6<br />

mrd. €<br />

<strong>2014</strong><br />

34,8 mrd. €<br />

7,5%<br />

umsatzrendite<br />

1390<br />

finanzergebnis<br />

umsatz<br />

gewinn<br />

764<br />

erklären. Der Mercedes-Gewinn stieg um 72,7<br />

Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Auch die Umsatzrendite<br />

zog deutlich auf 7,5 Prozent an.<br />

In China ist der Knoten für die Stuttgarter geplatzt:<br />

Die Verkäufe legten um 30 Prozent zu.<br />

In den USA läuft es ebenfalls für Mercedes, vor<br />

allem der CLA verkauft sich gut. Generell kann<br />

Zetsche mit dem Ergebnis der neuen A-Klasse-Familie<br />

zufrieden sein: Innerhalb eines<br />

Jahres setzten sich die Modelle an die<br />

Spitze der Mercedes-Verkäufe. Deren<br />

Produktion im neuen Werk in Ungarn<br />

hält zudem die Kosten im Rahmen.<br />

Daneben tragen die renditenstarken<br />

M- und S-Klassen viel zum Gewinn<br />

bei. Ihre Verkäufe liegen deutlich<br />

über denen der VW-Konkurrenten.<br />

Und Daimler-Chef Zetsche hat mit<br />

der neuen C-Klasse noch ein weiteres<br />

Ass im Ärmel. Markus Bach<br />

179 159 <strong>18</strong>7<br />

138<br />

usa China Übrige märkte<br />

„wir wachsen<br />

profitabel,<br />

unsere strategie<br />

trägt früchte“<br />

dieter zetsche, daiMler<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

21


zwei von<br />

einem schlag<br />

Auch deshalb führte Mercedes<br />

Ende 2013 den GLA ein, der die<br />

dynamische Anmutung der herkömmlichen<br />

A-Klasse mit etwas<br />

mehr Nutzwert und Bequemlichkeit<br />

kombinieren sollte.<br />

Das Konzept ist aufgegangen,<br />

denn der kompakte Crossover verkauft<br />

sich seit der Markteinführung<br />

sehr gut. Doch welcher der<br />

beiden Brüder bietet das bessere<br />

Gesamtpaket? Zum Vergleichstest<br />

treten der A 200 CDI und der<br />

GLA 200 CDI, jeweils mit Frontmercedes<br />

a 200 cdi<br />

136 PS, Vorderradantrieb,<br />

0-100 km/h in 8,7 s,<br />

210 km/h Spitze,<br />

6,4 l D/100 km,<br />

28.441 Euro<br />

Die aktuelle dritte Generation<br />

der Mercedes A-Klasse hat<br />

einen entscheidenden Wandel<br />

mit sich gebracht. Die<br />

vanartigen Aufbauten der Vorgängermodelle<br />

waren mit einem Mal<br />

passé. Die A-Klasse präsentiert<br />

sich fortan erheblich sportlicher<br />

und jünger. Das gefiel nicht allen<br />

Kunden. Vor allem jenen nicht,<br />

die die praktischen Vorzüge der<br />

früheren Kompakt-Benz, etwa den<br />

bequemen Einstieg und die hohe<br />

Sitzposition, zu schätzen wussten.<br />

22 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


KompaKtKlasse · vergleichstest<br />

Dynamischer Kompakter oder höhergelegter<br />

Crossover mit SUV-Anleihen<br />

– welcher Mercedes ist die bessere<br />

A-Klasse? Diese Frage machen der<br />

A 200 CDI und der GLA 200 CDI<br />

unter sich aus<br />

[ TEXT Marcel Kühler FOTOS Daniela Loof ]<br />

mercedes gla 200 cdi<br />

136 PS, Vorderradantrieb,<br />

0-100 km/h in 10,2 s,<br />

205 km/h Spitze,<br />

6,3 l D/100 km,<br />

32.130 Euro<br />

antrieb, Vierzylinder-Turbodiesel<br />

sowie Handschaltung, gegeneinander<br />

an.<br />

Karosserie<br />

der gLa ist die praktischere<br />

a-Klasse<br />

Die sportliche Linienführung der<br />

A-Klasse bringt einige Nachteile<br />

in Sachen Platzangebot mit sich.<br />

Dies bekommen vor allem diejenigen<br />

zu spüren, die sich durch<br />

die kleinen Türausschnitte ins<br />

Fondabteil mühen. Mitreisende in<br />

Reihe zwei müssen mit massiven<br />

Einschränkungen in der Kopffreiheit<br />

leben – das coupéhaft abfallende<br />

Dach fordert unmissverständlich<br />

seinen Tribut.<br />

Genau hier liegt ein wesentlicher<br />

Vorteil der GLA-Karosserie:<br />

Durch die höher angelegte Dachlinie<br />

steht den Passagieren im Fond<br />

mehr Kopffreiheit zur Verfügung.<br />

Außerdem bekommen sie dank<br />

größerer Seitenscheiben mehr von<br />

der Umwelt mit, was dem Raumgefühl<br />

ebenfalls zuträglich ist.<br />

Vorn bieten die beiden Kompakt-<br />

Sterne den gleichen Raum zur<br />

Entfaltung. Allerdings fällt das<br />

Einsteigen in den GLA aufgrund<br />

dessen höherliegender Karosserie<br />

etwas leichter als es bei der<br />

A-Klasse der Fall ist.<br />

Weitere Pluspunkte auf seinen<br />

hauseigenen Konkurrenten sammelt<br />

der GLA durch sein voluminöseres<br />

Gepäckabteil, das durch<br />

die größere Ladeöffnung erheblich<br />

einfacher zu beladen ist. Gerade<br />

das Einpacken von sperrigen Gütern<br />

fällt in der A-Klasse durch die<br />

schmale Ladeluke schwerer.<br />

Und auch in Sachen Variabilität<br />

hinkt der flachere Mercedes dem<br />

Crossover hinterher. Letzterer<br />

kann mit einem optionalen Laderaum-Paket<br />

(179 Euro, nur in<br />

Verbindung mit Sitzkomfort-Paket<br />

für 83 Euro) geordert werden.<br />

Darin enthalten ist unter anderem<br />

ein umklappbarer Beifahrersitz,<br />

der beispielsweise als Tisch genutzt<br />

werden kann. Darüber hin-<br />

><br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

23


vergleichstest<br />

aus gehört eine in der Neigung<br />

einstellbare Lehne der Rückbank<br />

zum Umfang dieses praktischen<br />

Extras. Für beide gilt: Nur wenige<br />

andere Wettbewerber im Kompakt-Segment<br />

bieten eine derart<br />

große Auswahl an Sicherheitsfeatures<br />

und Assistenzsystemen.<br />

Darunter Seitenairbags für die<br />

Fondpassagiere, vorausschauende<br />

Crashsensorik, Abstandsregeltempomat<br />

oder auch Spurhalteund<br />

Spurwechselassistenten. Allerdings<br />

kosten die meisten dieser<br />

Dinge Aufpreis.<br />

Ein wirklich empfehlenswertes<br />

Extra ist indes der Einparkassistent<br />

für 803 Euro, der gleichzeitig<br />

eine Einparkhilfe für die Front und<br />

das Heck beinhaltet. Denn weder<br />

die A-Klasse noch der GLA tun<br />

sich durch eine sonderlich hoch<br />

entwickelte Übersichtlichkeit hervor<br />

– im Gegenteil.<br />

Das Cockpit der Kompakt-Sterne ist<br />

fast identisch. Beide sind gleichermaßen<br />

top verarbeitet – links die A-Klasse<br />

Fahrkomfort<br />

Der a 200 CDi ist straff<br />

und komfortabel zugleich<br />

Den eigenen Anspruch der Marke<br />

Mercedes, Fahrzeuge mit überragendem<br />

Komfort zu bauen,<br />

erfüllt der A 200 CDI recht ordentlich.<br />

Seine Federung spricht<br />

auf kleinere Unebenheiten wie<br />

Kopfsteinpflaster sehr sensibel<br />

an. Und auch gröbere Vertiefungen,<br />

etwa Schlaglöcher oder abgesenkte<br />

Gullys, verarbeiten die<br />

Feder-/Dämpfereinheiten weitgehend<br />

mit großer Lässigkeit,<br />

ohne Stöße in die Karosserie zu<br />

leiten. Gleichwohl ist das ausgewogene<br />

Set-up, das den A 200 satt<br />

auf der Straße liegen lässt, nicht<br />

zu weich geraten.<br />

Der GLA besitzt zwar grundsätzlich<br />

die gleichen Anlagen wie sein<br />

Verwandter, büßt aber aufgrund<br />

der größeren Räder etwas an<br />

Federungskomfort ein. Im Verbund<br />

mit den <strong>18</strong>-Zöllern – der A<br />

200 CDI bestreitet den Test mit<br />

17-Zöllern – spricht der Crossover<br />

nicht ganz so sensibel auf Unzulänglichkeiten<br />

im Asphalt an. Auf<br />

gröbere Unebenheiten reagiert<br />

er dazu leicht ruppig. Außerdem<br />

ist der GLA im Innenraum beim<br />

Fahren geringfügig lauter als der<br />

A 200 CDI.<br />

Dieser verfügt im Fall unseres<br />

Testwagens über das Style-Paket,<br />

das für 934 Euro unter anderem<br />

bequeme Sportsitze beinhaltet.<br />

24 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

Mit 341 bis 1157 Liter Volumen entspricht der<br />

Kofferraum der A Klasse dem Klassendurchschnitt<br />

Für breitere Zeitgenossen mögen<br />

sie zwar etwas schmal geschnitten<br />

sein, dafür bieten sie jedoch<br />

durch die angenehme Polsterung<br />

einen guten Langstreckenkomfort.<br />

Letzteres lässt sich auch über die<br />

Sitze im GLA 200 CDI sagen, die<br />

allerdings mehr Seitenhalt offerieren<br />

dürften.<br />

Motor/Getriebe<br />

Der a 200 CDi beschleunigt<br />

vehementer<br />

Beide kompakten Mercedes treten<br />

mit der gleichen Antriebseinheit<br />

– bestehend aus Turbodiesel und<br />

Sechsgang-Schaltgetriebe – an.<br />

Der leicht knurrige, 2,2 Liter große<br />

Vierzylinder leistet hier wie da<br />

136 PS, wobei der A 200 CDI sein<br />

Leistungsplateau bereits bei 3200<br />

Umdrehungen erreicht (GLA:<br />

3400 /min). Das maximale Drehmoment<br />

des Selbstzünders beträgt<br />

300 Newtonmeter und steht<br />

bei beiden Modellen ab 1400 /min<br />

vollzählig zur Verfügung. Trotzdem<br />

hat der Motor mit dem A 200<br />

CDI deutlich weniger Mühe als<br />

mit dem 77 Kilogramm schwereren<br />

GLA. In der Beschleunigung<br />

Vorn bietet der A 200 CDI bequeme Sportsitze (Style-Paket,<br />

934 Euro). Hinten ist die Kopffreiheit eingeschränkt<br />

MUltiMedia iM CheCK<br />

Das Topmodell der Multimedia-Lösungen im Hause Mercedes<br />

ist das Comand Online. Dieses im Fall der A-Klasse 3630 Euro<br />

(GLA: 3511 Euro) teure Modul beinhaltet neben dem Navigationssystem<br />

samt Verkehrsinformationen einen Internetzugang inklusive<br />

einiger praktischer Apps. Das Online-Gehen erfolgt über<br />

das via Bluetooth gekoppelte Mobiltelefon, sodass keine – weitere<br />

Kosten verursachende – SIM-Karte nötig ist. Die Domain-<br />

Eingabe im Browser ist jedoch etwas fummelig, da für diesen


Die silbernen Instrumente des<br />

GLA sind nicht so gut ablesbar wie die<br />

schwarzen Anzeigen der A-Klasse<br />

Die Sitze des GLA 200 CDI könnten mehr Seitenhalt<br />

bereitstellen. Mehr Platz über dem Scheitel im Fond<br />

Der GLA-Kofferraum schluckt 421 bis 1235 Liter<br />

Gepäck. Die Ladeöffnung ist wesentlich größer<br />

aus dem Stand auf Landstraßentempo<br />

nimmt der konventionelle<br />

Kompakte seinem nahen Verwandten<br />

immerhin 1,5 Sekunden ab.<br />

Bis 160 km/h verliert der GLA sogar<br />

2,5 Sekunden.<br />

Beim Verbrauch liegen die Kontrahenten<br />

hingegen so gut wie<br />

gleichauf, wobei der GLA mit<br />

durchschnittlich 6,3 Litern marginal<br />

weniger Kraftstoff im AUTO<br />

ZEITUNG-Testzyklus konsumiert<br />

als der A 200 CDI (6,4 Liter).<br />

Fahrdynamik<br />

Der a 200 CDi ist agiler<br />

und wendiger als der gLa<br />

Das fahrdynamisch talentiertere<br />

<strong>Auto</strong> ist in diesem Vergleichstest<br />

eindeutig die A-Klasse. Dank ihrer<br />

im Vergleich zum GLA etwas direkteren<br />

und knackigeren Lenkung<br />

setzt sie Richtungsbefehle spontaner<br />

um. Zudem ermöglicht sie<br />

trotz schmalerer Bereifung höhere<br />

Kurvengeschwindigkeiten. Dementsprechend<br />

lässt sie ihrem Widersacher<br />

auf unserem anspruchsvollen<br />

Handlingkurs keine Chance<br />

und umrundet diesen exakt drei<br />

Sekunden schneller.<br />

Typisch für Fahrzeuge der Marke<br />

Mercedes: Beide Wettstreiter geben<br />

sich in Sachen Fahrsicherheit<br />

keine Blöße. Das bedeutet, dass sie<br />

im Grenzbereich keinerlei Tücken<br />

an den Tag legen und sich als brave<br />

Untersteuerer zu erkennen geben.<br />

Dazu passt, dass auf die gut dosierbaren<br />

Bremsen jederzeit Verlass<br />

ist. Allerdings kommt der A<br />

200 CDI nach eine Vollbremsung<br />

aus 100 km/h mit kalten Stoppern<br />

einen glatten Meter vor dem GLA<br />

zum Stehen.<br />

Einen weiteren fahrdynamischen<br />

Vorteil zieht die A-Klasse aus ihrem<br />

merklich kleineren Wendekreis.<br />

Mit knapp unter elf Metern<br />

ist sie deutlich wendiger als der<br />

GLA. Mit fast zwölf Metern ist<br />

der wiederum im engen Stadtgewimmel<br />

etwas unhandlich.<br />

Zweck nur der Dreh-/Drücksteller in der Mittelkonsole und die<br />

kombinierte Ziffern-/Buchstabentastatur (nach Art traditioneller<br />

Mobiltelefone) an der Bedieneinheit selbst zur Verfügung stehen.<br />

Ein Touchscreen oder eine berührungssensitive Oberfläche<br />

zum „Schreiben“ der Buchstaben, wie es sie beispielsweise bei<br />

Audi oder BMW gibt, fehlen. Was im Alltagstest übrigens nicht<br />

funktioniert hat, ist die Kopplung eines iPod Nano der aktuellen<br />

Generation über die USB-Schnittstelle des Systems. Das USB-<br />

Gerät sei nicht lesbar, ließ uns Comand Online wissen.<br />

Umwelt/Kosten<br />

ein kostspieliges Duell<br />

absolut auf augenhöhe<br />

Die etwas höhere Sitzposition und<br />

die marginal bessere Grundausstattung<br />

lässt sich Mercedes teuer<br />

bezahlen. Knapp 3700 Euro ist der<br />

GLA 200 CDI in der Basis teurer<br />

als der A 200 CDI. In der test- ><br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

25


technik<br />

motor<br />

Mercedes<br />

a 200 cdi<br />

Mercedes<br />

gla 200 cdi<br />

zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbodiesel 4/4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb Kette Kette<br />

Bohrung/Hub 83,0 / 99,0 mm 83,0 / 99,0 mm<br />

Hubraum 2143 cm 3 2143 cm 3<br />

Verdichtung 16,2 : 1 16,2 : 1<br />

Leistung<br />

bei<br />

100 kw/136 PS<br />

3200 – 4000 /min<br />

100 kw/136 PS<br />

3400 – 4000 /min<br />

Max. drehmoment<br />

bei<br />

kraftübertragung<br />

getriebe<br />

300 nm<br />

1400 – 3000 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

300 nm<br />

1400 – 3000 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

antrieb Vorderrad Vorderrad<br />

fahrwerk<br />

Fahrwerk<br />

Lenkung<br />

vorn: McPherson-<br />

Federbeine, Querlenker,<br />

Stabilisator;<br />

hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />

Federn, dämpfer,<br />

Stabilisator; eSP<br />

zahnstange; Servo,<br />

elektro-mechanisch<br />

vorn: McPherson-<br />

Federbeine, Querlenker,<br />

Stabilisator;<br />

hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />

Federn, dämpfer,<br />

Stabilisator; eSP<br />

zahnstange; Servo,<br />

elektro-mechanisch<br />

wendekreis l/r 10,8 / 10,7 m 11,8 / 11,8 m<br />

Bremsen<br />

vorn: innenbelüftete<br />

Scheiben;<br />

hinten: Scheiben;<br />

aBS, Bremsassistent<br />

vorn: innenbelüftete<br />

Scheiben;<br />

hinten: Scheiben;<br />

aBS, Bremsassistent<br />

Serienbereifung<br />

testbereifung<br />

Felgen<br />

rundum:<br />

205/55 R 16<br />

rundum:<br />

225/45 R 17 w<br />

rundum:<br />

7,5 x 17<br />

rundum:<br />

215/60 R 17<br />

rundum:<br />

235/50 R <strong>18</strong> V<br />

rundum:<br />

7 x <strong>18</strong><br />

Reifenmarke Michelin Primacy HP Mo Yokohama C.drive 2 Mo<br />

messwerte<br />

gewichte<br />

Leergewicht werk/testwert 1380 / 1459 kg 1430 / 1536 kg<br />

zulässiges gesamtgewicht 2010 kg 2020 kg<br />

effektive zuladung 551 kg 484 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. 1500 / 725 kg 1500 / 750 kg<br />

dachlast/Stützlast 100 / 75 kg 75 / 75 kg<br />

fahrleistungen<br />

0 - 40 km/h 2,2 s 2,6 s<br />

0 - 60 km/h 3,9 s 4,7 s<br />

0 - 80 km/h 6,1 s 7,4 s<br />

0 - 100 km/h 8,7 s 10,2 s<br />

0 - 120 km/h 12,3 s 13,9 s<br />

0 - 140 km/h 16,5 s <strong>18</strong>,9 s<br />

0 - 160 km/h 22,5 s 25,0 s<br />

60 - 100 km/h (5. gang) 9,1 s 9,9 s<br />

80 - 120 km/h (6. gang) 11,8 s 12,0 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 210 km/h 205 km/h<br />

Handling 1 : 52,8 min 1 : 55,8 min<br />

Slalom Pylonenabst. <strong>18</strong> m 65,4 km/h 63,5 km/h<br />

bremsweg<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 35,6 m 36,6 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,0 m 35,4 m<br />

geräusche<br />

Standgeräusch 45 dB(a) 48 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 59 dB(a) 59 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 66 dB(a) 64 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />

verbräuche<br />

testverbrauch 6,4 l d / 100 km 6,3 l d / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 170 g/km 168 g/km<br />

tankinhalt 50 l 50 l<br />

Reichweite 781 km 794 km<br />

eu-Verbrauch 4,2 l d / 100 km 4,3 l d / 100 km<br />

abgas-emissionen<br />

Kohlendioxid Co 2 109 g/km 114 g/km<br />

Kohlenmonoxid Co 0,266 g/km 0,362 g/km<br />

Kohlenwasserstoff HC 0,038 g/km 0,042 g/km<br />

Stickoxid no x 0,050 g/km 0,049 g/km<br />

Rußpartikel 0,000 g/km 0,000 g/km<br />

ausstattung / preise<br />

modell a-Klasse gla<br />

grundpreis 28.441 € 32.130 €<br />

grundpreis Österreich * 29.170 € 33.480 €<br />

grundpreis Schweiz * 38.700 sfr 40.800 sfr<br />

* ausstattungsumfänge können abweichen<br />

testwagen-optionen<br />

antrieb – –<br />

Bremsen (Karbon-Keramik) – –<br />

Fahrwerk – –<br />

Lenkung – –<br />

Reifen 1023 € 1083 €<br />

Sitze 934 € 1 –<br />

aufpreis 1957 € 1083 €<br />

bewerteter preis<br />

30.398 € 33.213 €<br />

1 Style-Paket inkl. Sportsitze<br />

ausstattung<br />

abbiegelicht<br />

1 1<br />

abstandsregeltempomat 1023 € 2 1023 € 2<br />

aufmerksamkeitsassistent Serie Serie<br />

Bluetooth-Freisprecheinr. 417 € 3 Serie<br />

einparkassistent 803 € 803 €<br />

einparkhilfe vorn u. hinten<br />

4 4<br />

Fernlichtassistent 119 € 5 119 € 5<br />

Klimaautomatik 607 € 607 €<br />

Kurvenlicht<br />

1 1<br />

Leichtmetallräder 547 € 547 €<br />

Metallic-Lackierung 666 € 702 €<br />

navigationssystem 928 € 6 916 €<br />

notlaufreifen 226 € 226 €<br />

online-Funktionen<br />

7 9<br />

Prädiktive Crashsensorik 393 € 393 €<br />

Rearseat-entertainment – 629 €<br />

Regensensor 345 € 345 €<br />

Rückfahrkamera 375 € 8 369 € 10<br />

Seitenairbags hinten 446 € 446 €<br />

Spurhalteassistent 536 € 536 €<br />

Spurwechselassistent 536 € 536 €<br />

uSB-Schnittstelle Serie Serie<br />

Verkehrszeichenerkennung<br />

7 9<br />

Xenon-Scheinwerfer 1006 € 1006 €<br />

1 Bestandt. intelligent Light System (1666 euro); 2 nur in Verb. m.<br />

doppelkupplungsgetriebe (2166 euro); 3 Bestandteil audio 20 Cd<br />

(417 euro); 4 Bestandt. einpark-assistent (803 euro); 5 nur in<br />

Verb. m. intelligent Light System (1666 euro); 6 nur in Verb. m.<br />

audio 20 Cd (417 euro); 7 Bestandt. Comand online (3630 euro);<br />

8 nur in Verb. m. audio 20 Cd (417 euro); 9 Bestandt. Comand<br />

online (3511 euro); 10 nur in Verb. m. Comand online (3511 euro)<br />

wartung / garantie<br />

wartungsintervalle<br />

Ölwechsel<br />

inspektion<br />

laut<br />

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laut<br />

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laut<br />

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laut<br />

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werkstattkosten 1 756 € 758 €<br />

1 wartungskosten pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile<br />

ohne Reifen; ermittelt durch den adaC<br />

garantie / gewährleistung<br />

techn. garant./gewährl. 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />

Lack 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />

durchrostung<br />

30 Jahre/– 30 Jahre/–<br />

Mobilität 30 Jahre 30 Jahre<br />

leasing / wertverlust<br />

monatliche Rate 1 2<strong>18</strong> € 281 €<br />

nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 16.354 € 16.772 €<br />

nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 57,5 % 52,2 %<br />

1 Sonderzahlung 20 %, Leasingdauer 36 Monate,<br />

Jahresfahrleistung 15.000 km<br />

fixkosten<br />

versicherung / steuern pro jahr<br />

Haftpflicht typkl./Kost. 17/439 € <strong>18</strong>/472 €<br />

Vollkasko typkl./Kost. 21/754 € 24/967 €<br />

teilkasko typkl./Kost. 22/203 € 22/203 €<br />

abgasnorm euro 6 euro 6<br />

Kfz.-Steuer 237 € 247 €<br />

gesamtbewertung<br />

karosserie a-Kl. gla<br />

Raumangebot vorn 100 1 63 63<br />

Raumangebot hinten 100 50 55<br />

Übersichtlichkeit 70 37 40<br />

Bedienung/Funktion 100 86 86<br />

Kofferraumvolumen 100 27 38<br />

Variabilität 100 35 38<br />

zuladung/anhängel. 50/30 39 34<br />

Sicherheitsausstatt. 150 89 89<br />

Qualität/Verarbeitg. 100/100 150 150<br />

Kapitelwertung 1000 576 593<br />

fahrkomfort<br />

Sitzkomfort vorn 150 128 122<br />

Sitzkomfort hinten 100 58 58<br />

ergonomie 150 126 126<br />

innengeräusche 50 32 33<br />

geräuscheindruck 100 64 66<br />

Klimatisierung 50 33 33<br />

Federung leer 200 134 131<br />

Federung beladen 200 134 131<br />

Kapitelwertung 1000 709 700<br />

motor / getriebe<br />

Beschleunigung 150 107 96<br />

elastizität 100 76 75<br />

Höchstgeschwindigk. 150 60 57<br />

getriebeabstufung<br />

Schaltung<br />

100 80 80<br />

Kraftentfaltung 50 26 23<br />

Laufkultur 100 59 59<br />

Verbrauch 325 260 262<br />

Reichweite 25 15 15<br />

Kapitelwertung 1000 683 667<br />

fahrdynamik<br />

Handling 150 65 53<br />

Slalom 100 67 58<br />

Lenkung 100 80 78<br />

geradeauslauf 50 41 40<br />

dosierbarkeit der<br />

30 21 21<br />

Bremse<br />

Bremsweg kalt 150 94 84<br />

Bremsweg warm 150 100 96<br />

traktion 100 42 41<br />

Fahrsicherheit 150 133 133<br />

wendekreis 20 14 9<br />

Kapitelwertung 1000 657 613<br />

kosten / umwelt<br />

Bewerteter Preis 2 675 198 <strong>18</strong>4<br />

wertverlust 3 50 21 20<br />

ausstattung 25 <strong>18</strong> <strong>18</strong><br />

Multimedia 50 26 31<br />

garantie/gewährlst. 50 27 27<br />

werkstattkosten 4 20 12 12<br />

Steuer 10 8 8<br />

Versicherung 40 33 31<br />

Kraftstoff 55 43 43<br />

emissionen 25 22 22<br />

Kapitelwertung 1000 408 396<br />

summe 5000 3033 2969<br />

platzierung 1 2<br />

1 maximal erreichbare Punktzahl, 2 inkl. testwagen-optionen,<br />

3 ermittelt durch die dat (vier Jahre Haltedauer, Jahreslaufleistung<br />

20.000 km), 4 ermittelt durch den adaC<br />

26 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


KompaKtKlasse · vergleichstest<br />

fazit<br />

Marcel Kühler<br />

relevanten Ausstattung, die Extras<br />

wie Sportsitze oder größere Reifendimensionen<br />

berücksichtigt,<br />

reduziert sich die Preisdifferenz<br />

auf 2815 Euro. Deshalb verliert<br />

der GLA das Kostenkapitel –<br />

wenn auch nur knapp. Ansonsten<br />

liegen die beiden naturgemäß eng<br />

beieinander, selbst wenn der GLA<br />

200 CDI in der Versicherung etwas<br />

ungünstiger eingestuft ist.<br />

Was die beiden Stuttgarter wiederum<br />

eint, ist die durchaus selbstbewusste<br />

Aufpreisgestaltung. In<br />

den 60 (GLA) beziehungsweise<br />

68 (A-Klasse) Seiten langen<br />

Preislisten der beiden Modelle gibt<br />

es genügend Anreize, weiteres<br />

Geld auszugeben – beispielsweise<br />

für ein schickes Panorama-Schiebedach,<br />

eine edle Lederausstattung<br />

oder das Infotainmentsystem<br />

Comand Online (siehe Infokasten<br />

auf Seite 24/25).<br />

■<br />

Der GLA ist die praktischere<br />

A-Klasse. Das liegt zum<br />

größten Teil am besseren<br />

hinteren Raumangebot und<br />

am größeren Gepäckraum.<br />

Ältere Menschen werden<br />

sich dazu über den bequemeren<br />

Einstieg freuen.<br />

Dennoch kann sich der<br />

Crossover nicht gegen den<br />

Konkurrenten aus dem eigenen<br />

Stall durchsetzen.<br />

Der günstigere A 200 CDI<br />

gewinnt diesen Test dank<br />

einer für ihn typischen Eigenschaft:<br />

Er ist das erheblich<br />

agilere <strong>Auto</strong>. Was<br />

auf beide zutrifft: die guten<br />

Komforteigenschaften und<br />

die hohen Preise.<br />

ARCD Pannenhilfe<br />

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Pannen und notfälle können jederzeit passieren. Deshalb ist unsere<br />

clubeigene notrufzentrale an 365 Tagen im Jahr, 24 stunden am Tag<br />

für sie besetzt. Mit einem lückenlosen Pannenhilfenetzwerk sorgt unser<br />

ARCD notruf-Team zuverlässig dafür, dass ihnen mit ihrem Fahrzeug<br />

schnell und sachverständig geholfen wird, in welcher situation sie sich<br />

auch befinden. Für unsere Clubmitglieder übernehmen wir sämtliche<br />

Kosten der ARCD soforthilfe bei Panne und unfall – ohne finanzielle Obergrenze<br />

und gültig in ganz europa sowie den Mittelmeeranliegerstaaten.<br />

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Vorstellung · Hyundai i20<br />

Polo aus Korea<br />

Hyundai zeigt die ersten offiziellen Bilder des neuen i20. Der in Deutschland<br />

entwickelte Kleinwagen hat das zeug zum künftigen Klassenprimus<br />

Hyundai erhöht den Druck:<br />

Der i10 fährt bereits von<br />

Vergleichstestsieg zu Vergleichstestsieg.<br />

Das Erfolgsrezept<br />

des Koreaners ist dabei<br />

recht einfach: von allem lediglich<br />

ein bisschen mehr. Und so lässt<br />

der i10 sogar den VW Up hinter<br />

sich. Jetzt geht es dem erfolgsverwöhnten<br />

Polo an den Kragen.<br />

Der neue i20 feiert sein Debüt im<br />

Herbst auf dem Pariser <strong>Auto</strong>salon<br />

und bringt, wenn er kurze Zeit<br />

später in den Handel kommt, alles<br />

mit, um sich als künftiger Klassenprimus<br />

durchzusetzen.<br />

Der markant gezeichnete i20 zeigt<br />

Größe. Die neue Plattform, auf der<br />

der Kleinwagen aufbaut, erlaubt<br />

gegenüber dem drei Zentimeter<br />

längeren Polo zehn Zentimeter<br />

mehr Radstand. Das schafft Platz<br />

für die Insassen. Sowohl vorn als<br />

auch hinten soll der zudem recht<br />

hoch aufragende i20 beim Raumangebot<br />

den Maßstab setzen –<br />

das gilt laut Hyundai auch für den<br />

Laderaum.<br />

Kleinwagen mit<br />

marKantem Design<br />

Wie beim i10, der sich mit den<br />

besten Sitzen in seinem Segment<br />

und einer rundum gelungenen<br />

Materialgüte sowie Verarbeitungsqualität<br />

von der Konkurrenz<br />

distanziert, dürfte<br />

auch der i20-Innenraum<br />

neue Akzente setzen.<br />

Damit der Kleinwagen in<br />

der Masse nicht untergeht,<br />

haben ihm die Designer ein<br />

schickes Blechkleid geschneidert.<br />

Der bullige Kühler strahlt reichlich<br />

Selbstbewusstsein aus, und<br />

die schwarz glänzende C-Säule<br />

ähnelt dem „Flying Roof“ der Jaguar-Modelle<br />

– ein Hauch von Luxusklasse<br />

im Kleinwagensegment.<br />

Bei den Motoren dürfte Hyundai<br />

zum Marktstart auf die bewährten<br />

Aggregate zurückgreifen. Ob es<br />

später neue Turbomotoren geben<br />

wird, bleibt wie die Frage nach<br />

den Preisen noch unbeantwortet.<br />

Michael Godde<br />

Elegantes Heck mit<br />

glänzend-schwarz eingefärbter<br />

C-Säule<br />

28 auto zeitung <strong>18</strong>|14


Magazin<br />

schrägheck ab 27.150 Euro<br />

hyBrid ab 34.950 Euro<br />

neuer Ford Mondeo<br />

einstieg ab 27.150 euro<br />

was lange währt, wird endlich gut:<br />

Mit knapp zweijähriger Verspätung<br />

startet jetzt der Verkauf des neuen<br />

Ford Mondeo. Die Einführung<br />

des Mittelklässlers hatte sich wegen der Produktionsverlagerung<br />

von Genk nach Valencia<br />

verzögert. Der Mondeo basiert auf dem neuen<br />

Ford Fusion, der in den USA schon seit 2013<br />

verkauft wird. Aber nur in Europa ist der Kombi<br />

im Angebot, der wieder auf den klassischen<br />

Namen Turnier hört. Neben der fünftürigen<br />

Schrägheckvariante wie beim Vorgängermodell<br />

ist zudem wieder eine viertürige Limousine<br />

verfügbar – allerdings nur als Hybrid mit 177<br />

PS Systemleistung. Diesen Öko-Antrieb gibt<br />

es für die anderen Karosserievariante nicht.<br />

ecoBoost-BeNziNer Bis 240 Ps,<br />

diesel Bis <strong>18</strong>0 Ps<br />

Zum Start stehen zwei EcoBoost-Benziner mit<br />

1,5 (160 PS) und 2,0 Liter Hubraum (203 und<br />

240 PS) zur Auswahl. Als Basismotor wird<br />

später der EcoBoost-Dreizylinder mit 125<br />

PS nachgelegt. Bei den Dieseln tauchen zwei<br />

unterschiedliche Triebwerke mit 1,6 und 2,0<br />

Liter Hubraum (115, 150 und <strong>18</strong>0 PS) in der<br />

Preisliste auf. Der neue Ford ist vorerst in den<br />

Ausstattungen Trend, Titanium und Hybrid zu<br />

haben. Später soll es eine besonders luxuriöse<br />

Vignale-Variante geben, die mit speziellen<br />

Serviceleistungen gekoppelt ist. Erstmals<br />

werden für den Mondeo optional Voll-LED-<br />

Scheinwerfen angeboten. Die Preise für den<br />

Fünftürer beginnen bei 27.150 Euro, der Kombiaufschlag<br />

beträgt 1000 Euro. Der Hybrid<br />

kostet ab 34.950 Euro.<br />

Klaus Uckrow<br />

CHio aaCHen:<br />

mercedes-benz spendet<br />

50.000 euro für den guten zweck<br />

Das Bild zeigt von links die Springreiter Marcus Ehning, Ludger Beerbaum, Katrin<br />

Eckermann, Verlegerin Gudrun Bauer, Springreiter Daniel Deußer, den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Daimler AG Dr. Dieter Zetsche, den Geschäftsführer der Aachener<br />

Reitturnier GmbH Michael Mronz, die Springreiterin und Mercedes-Benz Markenbotschafterin<br />

Meredith Michaels-Beerbaum sowie den Bundestrainer der deutschen<br />

Springreiter Otto Becker<br />

seit 60 Jahren ist Mercedes-Benz<br />

Partner des weltfests<br />

des Pferdesports<br />

CHio aachen. die Bühne<br />

des Mercedes-Benz nationenpreises<br />

am donnerstagabend<br />

nutzten die autobauer<br />

auch, um gutes zu<br />

tun: Mit einer spende von<br />

50.000 euro unterstützt<br />

Mercedes-Benz die initiative<br />

„reiten gegen den Hunger“<br />

zugunsten der welthungerhilfe.<br />

„weltweit<br />

leiden etwa 925 Millionen<br />

Menschen Hunger – jeder<br />

einzelne davon ist einer zu<br />

viel. deshalb hat das engagement<br />

der reitsport-Community<br />

unsere vollste unterstützung“,<br />

sagte der<br />

Vorstandsvorsitzende der<br />

daimler ag dr. dieter zetsche<br />

am rande seines<br />

gestrigen Besuchs des<br />

CHio aachen. die reiter<br />

im nationenpreis hatten<br />

zugesagt, für jeden fehlerfreien<br />

sprung über das<br />

Mercedes-Benz Hindernis<br />

100 euro zu spenden. dadurch<br />

wurden 5800 euro<br />

„ersprungen“, sodass in<br />

aachen letztlich die gesamtsumme<br />

von 55.800<br />

euro zugunsten der welthungerhilfe<br />

zustande kam.<br />

die initiative „reiten gegen<br />

den Hunger“ wurde<br />

vor zwei Jahren unter anderem<br />

von der Hamburger<br />

Verlegerin gudrun Bauer<br />

von der Bauer Media<br />

group ins leben gerufen.<br />

30 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


koMBi ab 28.150 Euro<br />

Bugatti Veyron 16.4<br />

letzte edition<br />

Bei der Monterey Car Week in Kalifornien<br />

vollendet Bugatti die Legenden-Edition<br />

mit dem sechsten Modell, das nach<br />

dem Firmengründer Ettore Bugatti be-<br />

nannt ist. Die auf drei Fahrzeuge limitierte<br />

Edition lehnt sich an den Bugatti<br />

Typ 41 Royale von 1932 an. So besteht<br />

die Front wie beim Vorbild aus poliertem<br />

Aluminium, das mit Lack überzogen<br />

ist. Netto-Preis: 2,35 Millionen Euro.<br />

ticker<br />

Audi ist gut ins zweite<br />

Halbjahr gestartet: im<br />

Juli legte die Premiumtochter<br />

von Vw gegenüber<br />

dem Vorjahr um 9,7<br />

Prozent zu und steigerte<br />

den weltweiten Verkauf<br />

auf 144.000 Fahrzeuge.<br />

Ford hat mit dem<br />

Verkauf des gründlich<br />

überarbeiteten Focus<br />

begonnen. der Kompaktwagen<br />

ist ab 16.450<br />

euro zu haben. Beim<br />

Focus wurden nicht nur<br />

optik, sondern auch<br />

Bedienfreundlichkeit<br />

und Motorenpalette<br />

deutlich modernisiert.<br />

NissAN konnte im Juli<br />

den absatz in deutschland<br />

um elf Prozent auf<br />

4557 Fahrzeuge steigern.<br />

Besonders gefragt war<br />

das neue Crossover<br />

Qashqai.<br />

volvo will bis 2020 den<br />

Marktanteil in deutschland<br />

auf zwei Prozent erhöhen,<br />

kündigte geschäftsführer<br />

thomas<br />

Bauch an. zur zeit liegt<br />

der anteil der schweden<br />

bei einem Prozent.<br />

vW beginnt mit dem<br />

Verkauf des überarbeiteten<br />

suV touareg. Bi-Xenon-licht<br />

ist jetzt serie,<br />

die Preise beginnen bei<br />

52.125 euro.<br />

neuzulassungen<br />

schwungvoller monat<br />

der deutsche automarkt nahm im Juli wieder richtig<br />

Fahrt auf: 270.249 neuzulassungen bedeuten ein Plus<br />

von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. insgesamt<br />

wurden <strong>2014</strong> bisher 1,8 Millionen neue autos<br />

verkauft (+3,0 %). Fast alle deutsche Marken konnten im<br />

Juli zulegen: Porsche (+40,8 %) und audi (+12,1 %) gehörten<br />

zu den größten gewinnern. nur smart musste ein<br />

leichtes Minus von 0,2 Prozent hinnehmen. unter den<br />

importeuren konnten die geländewagenmarken Jeep<br />

(+65,5 %) und land rover (+38,8 %) besonders glänzen.<br />

Kein wunder, legte das segment der geländewagen im<br />

Juli doch um 22,7 Prozent zu. der Ford Kuga steigerte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr gar um satte 60 Prozent.<br />

zulassungen nach marken<br />

PlAtz MArke Juli JAN.-Jul. MArktANteil % zuM<br />

<strong>2014</strong> <strong>2014</strong> iN % vorJAhr<br />

1 Volkswagen 61.293 384.767 21,3 1,1<br />

2 Mercedes 25.193 161.808 8,9 -3,0<br />

3 Audi 24.445 158.196 8,7 5,4<br />

4 BMW 20.473 140.092 7,7 2,1<br />

5 Opel 19.614 132.537 7,3 6,7<br />

6 Ford 19.147 127.695 7,1 9,5<br />

7 Skoda 14.915 103.113 5,7 15,5<br />

8 Renault 8416 61.990 3,4 7,0<br />

9 Seat 8383 54.013 3,0 10,6<br />

10 Hyundai 8201 56.584 3,1 -4,3<br />

11 Fiat 6072 43.240 2,4 0,0<br />

12 Toyota 5435 40.653 2,2 -4,4<br />

13 Kia 4882 32.581 1,8 -5,1<br />

14 Citroën 4814 32.230 1,8 6,6<br />

15 Peugeot 4772 33.269 1,8 1,4<br />

16 Dacia 4583 30.289 1,7 9,7<br />

17 Nissan 4557 36.807 2,0 21,2<br />

<strong>18</strong> Mazda 4027 32.569 1,8 20,9<br />

19 Mini 3158 <strong>18</strong>.922 1,0 -10,9<br />

20 Volvo 2877 <strong>18</strong>.439 1,0 10,0<br />

21 Porsche 2564 15.251 0,8 11,6<br />

22 Suzuki 2137 15.910 0,9 4,0<br />

23 Mitsubishi 2061 12.302 0,7 -4,6<br />

24 Honda 1656 12.468 0,7 -10,6<br />

25 Smart 1654 14.299 0,8 -15,1<br />

26 Land Rover 1224 9256 0,5 <strong>18</strong>,8<br />

27 Jeep 917 4958 0,3 38,3<br />

28 Subaru 379 3628 0,2 -30,9<br />

29 Jaguar 343 2955 0,2 14,9<br />

30 Alfa Romeo 257 1991 0,1 -5,8<br />

zulassungen nach modellen<br />

PlAtz Modelle Juli JAN.-Jul. % zuM JAN.-Jul.<br />

<strong>2014</strong> <strong>2014</strong> vorJAhr 2013<br />

1 VW Golf 22.267 136.487 -0,5 137.108<br />

2 VW Passat 7379 42.912 -3,5 44.484<br />

3 VW Tiguan 6231 40.7<strong>18</strong> 15,6 35.216<br />

4 Audi A3, S3 5550 38.982 <strong>18</strong>,2 32.983<br />

5 VW Polo 5295 37.372 -9,2 41.175<br />

6 Opel Corsa 5135 31.344 10,9 28.269<br />

7 BMW 3er 4936 35.404 -14,5 41.400<br />

8 VW Touran 4658 32.022 13,1 28.308<br />

9 Skoda Octavia 4571 31.980 23,4 25.911<br />

10 Audi A4, S4 4535 29.251 -1,2 29.607<br />

11 Ford Focus 4434 31.970 14,7 27.880<br />

12 Mercedes C-Klasse 4357 32.284 5,6 30.560<br />

13 Opel Astra 4347 29.153 -5,6 30.874<br />

14 Audi A6, S6 4315 23.964 -2,6 24.601<br />

15 Ford Fiesta 4297 27.625 6,4 25.962<br />

16 Mercedes E-Klasse 3977 22.512 -2,3 23.037<br />

17 BMW 1er 3948 29.205 -8,0 31.754<br />

<strong>18</strong> VW Up 3935 26.724 6,7 25.053<br />

19 Seat Leon 3837 23.173 35,8 17.063<br />

20 Mercedes B-Klasse 3714 23.400 -19,5 29.078<br />

21 Mercedes A-Klasse 33<strong>18</strong> 21.361 -29,3 30.207<br />

22 BMW 5er 3270 24.547 -6,1 26.149<br />

23 Skoda Fabia 3200 21.935 -5,2 23.135<br />

24 Mini 3158 <strong>18</strong>.922 -10,9 21.229<br />

25 VW Multivan 3125 19.868 -4,9 20.889<br />

26 Fiat 500 2893 17.029 7,8 15.791<br />

27 VW Caddy 2852 17.091 3,0 16.597<br />

28 Audi A1, S1 2438 16.359 -0,8 16.494<br />

29 Ford Kuga 2403 14.716 61,2 9128<br />

30 Audi Q3 2373 15.285 0,0 15.280<br />

31 Opel Adam 2192 13.016 0,9 12.902<br />

32 Audi Q5 2152 12.563 -4,2 13.114<br />

33 Nissan Qashqai 2115 14.657 -0,9 14.795<br />

34 Opel Insignia 2083 14.504 50,3 9652<br />

35 Seat Ibiza 2065 15.211 -15,8 <strong>18</strong>.071<br />

36 Hyundai i30 2048 14.574 -17,7 17.700<br />

37 Renault Clio 1928 14.938 22,4 12.204<br />

38 Skoda Rapid 1906 11.389 251,0 3245<br />

39 Skoda Yeti <strong>18</strong>95 13.459 4,3 12.899<br />

40 Hyundai i10 <strong>18</strong>75 9961 12,7 8842<br />

41 Fiat Ducato <strong>18</strong>21 15.598 10,4 14.126<br />

42 Audi A5, S5 <strong>18</strong>01 11.541 9,9 10.499<br />

43 VW Beetle 1784 9580 -13,7 11.097<br />

44 VW Sharan 1779 9839 9,1 9021<br />

45 Opel Mokka 1771 15.761 27,4 12.374<br />

46 Dacia Sandero 1762 11.876 12,0 10.603<br />

47 BMW X1 1735 13.5<strong>18</strong> -3,0 13.942<br />

48 BMW 4er 1731 9558 neu neu<br />

49 BMW X3 1712 10.064 -23,3 13.113<br />

50 Mercedes GLA 1704 8421 neu neu<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

31


Magazin<br />

Auf das bereits erhältliche Coupé folgt<br />

Ende des Jahres der offene V12 Vantage<br />

köpfe<br />

ASToN MARTIN V12 VANTAgE S<br />

super-cabrio<br />

Aston Martin hat den größten Motor in<br />

das kleinste Modell gepflanzt. Heraus<br />

kam der V12 Vantage S Roadster, das<br />

schnellste Cabrio der Firmengeschichte.<br />

Seine Premiere feiert der Brite im amerikanischen<br />

Pebble Beach am 14. August.<br />

Der Sechsliter-V12-Zylinder beschleu-<br />

nigt den Wagen auf 323 km/h. Mit 573 PS<br />

und 620 Nm Drehmoment soll der Spurt<br />

auf 100 km/h in nur 4,1 Sekunden möglich<br />

sein. Der Verkauf startet Ende des<br />

Jahres. Der Preis wurde noch nicht genannt,<br />

könnte sich aber an dem des Coupés<br />

orientieren, das 179.950 Euro kostet.<br />

KIA SoRENTo<br />

neuer schick<br />

Erste Skizze des Interieurs der<br />

dritten Modellgeneration des Kia<br />

Sorento: viel Leder, geschwungenes<br />

Armaturenbrett mit mittigem<br />

Infotainment-Display. Das in<br />

Deutschland designte SUV feiert<br />

im oktober in Paris Premiere.<br />

Michael Macht<br />

(53), zuletzt Konzernvorstand<br />

für Produktion<br />

im VW-Konzern, hat<br />

das Unternehmen verlassen.<br />

Bis zur Berufung<br />

eines Nachfolgers<br />

übernimmt Thomas<br />

Ulbrich, Produktionsvorstand<br />

der Marke<br />

VW, die Aufgaben.<br />

Bernd Bach (56),<br />

Direktor Vertrieb<br />

Peugeot Deutschland,<br />

übernimmt zum 1. September<br />

als Direktor<br />

Peugeot Retail die Verantwortung<br />

für die<br />

Peugeot-Niederlassungen.<br />

Einen Nachfolger<br />

gibt es noch nicht.<br />

SchoN gEWUSST?<br />

betrunken radfahren<br />

Tritt man nach einem<br />

feucht-fröhlichen Abend<br />

den heimweg mit dem<br />

Drahtesel an, kann das<br />

nicht nur gefährlich und<br />

teuer werden, sondern unter<br />

Umständen auch den<br />

<strong>Auto</strong>führerschein kosten.<br />

Denn stark alkoholisiert<br />

auf das Fahrrad zu steigen,<br />

ist keine bloße ordnungswidrigkeit,<br />

für die es<br />

ein Bußgeld geben kann,<br />

sondern eine Straftat. hat<br />

der Radler mindestens 1,6<br />

Promille im Blut oder zeigt<br />

bereits bei einem geringeren<br />

Pegel sichtliche Fahrauffälligkeiten,<br />

riskiert er<br />

seinen Führerschein. Die<br />

Fahrerlaubnisbehörde<br />

wird in einem solchen Fall<br />

prüfen, ob die Person generell<br />

ungeeignet ist, ein<br />

<strong>Auto</strong> zu fahren. Denn der<br />

Radler, der stark betrunken<br />

mit dem Fahrrad am<br />

Straßenverkehr teilnimmt,<br />

könnte dies künftig auch<br />

mit seinem <strong>Auto</strong> tun. Verläuft<br />

die – umgangssprachlich<br />

oft auch als<br />

„Idiotentest“ bezeichnete<br />

– medizinisch-psychologische<br />

Untersuchung einwandfrei,<br />

kann der Radfahrer<br />

seinen Führerschein<br />

behalten. Besteht er diese<br />

jedoch nicht oder verweigert<br />

sie sogar, muss er mit<br />

dem Entzug des Führerscheins<br />

durch die Behörde<br />

rechnen.<br />

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Schrift<br />

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die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten<br />

• Flexibilität, Teamgeist, Engagement und<br />

Freude an der Arbeit im automobilen Umfeld


Die schrille Lackierung in<br />

„Ultra Blue“ lenkt ein wenig<br />

ab vom Wesentlichen:<br />

550 PS, null bis 100 km/h<br />

in 4,1 Sekunden, 300 km/h<br />

Spitze. Nebenher jobbt<br />

der XFR-S auch noch als<br />

praktischer Kombi<br />

Keine Frage, der Jaguar XFR-S Sportbrake<br />

ist ein echter Hingucker. Angesichts der<br />

recht unbritischen Lackierung in „Ultra<br />

Blue“ – es ist das wohl schärfste Metallicblau<br />

der Saison – fällt dem <strong>Auto</strong>mobilbewanderten<br />

sofort der Audi RS 2 von 1994 ein,<br />

der farblich doch sehr ähnlich gekleidet war<br />

und mit seinem 315 PS starken Fünfzylinder-<br />

Turbo im Gewand eines aufgepumpten Audi<br />

80 Avant die <strong>Auto</strong>mobilwelt um die Gattung<br />

Power-Kombi bereicherte. Leistungsstarke<br />

Laster gab es seither bei verschiedenen Herstellern,<br />

doch der Kombi an sich ist nun mal<br />

keine typische britische Art, schon gar nicht<br />

in der Familie der geschmeidigen Raubkatzen.<br />

Extraportion LEistung und<br />

drEhmomEnt<br />

Für Leistung hatten die Briten allerdings schon<br />

immer ein Faible, und davon hat auch die Topversion<br />

des Oberklasse-Kombis XF Sportbrake<br />

reichlich abbekommen. Zwar arbeitet<br />

hier der gleiche 5,0-Liter-Kompressor-V8<br />

wie im bereits bekannten XFR, als XFR-S<br />

legt der aber noch mal um 50 PS und 55<br />

Newtonmeter Drehmoment zu – das macht<br />

unterm Strich 550 PS und gewaltige 680<br />

Nm. Dass hier sämtliche Pferde vollständig<br />

zum Dienst angetreten sind, daran lässt<br />

der XFR-S keine Zweifel. Drückt man das<br />

rechte Pedal beim Anfahren durch, verblüfft<br />

der Hecktriebler mit – zumindest auf trockenem<br />

Asphalt – guter Traktion, sodass sich<br />

die Vollblüter voll und ganz auf den Vortrieb<br />

konzentrieren. Doch als das unbestechliche<br />

GPS-gestützte Messgerät selbst nach mehreren<br />

Duchgängen konstant 4,1 Sekunden für den<br />

Sprint von null auf 100 km/h vermeldet, sind<br />

wir schon etwas überrascht. Bei Jaguar sind sie<br />

das wohl auch, denn die Briten geben lediglich<br />

4,8 Sekunden für den Standardsprint an. Das ><br />

WWW.aUtozeitUNg.De aUto zeitUNg <strong>18</strong>|14<br />

35


TesT · Jaguar XFr-s sporTbrake<br />

Beschleunigunspotenzial des blauen Wunders<br />

ist als klares Bekenntnis zum Hochleistungssport<br />

zu werten – wie auch die erst bei 300 km/h<br />

abgeregelte Höchstgeschwindigkeit, die der Jag<br />

relativ mühelos erreicht und dabei zudem recht<br />

stabil geradeaus läuft. Erst wenn man aus über<br />

200 km/h so richtig in die Eisen geht, wird<br />

der Kombi etwas unruhig. Dann muss man am<br />

Lenkrad ein wenig korrigieren. An der Bremse<br />

selbst gibt es hingegen nichts auszusetzen. Sie<br />

sorgt dafür, dass sich die 20-Zoll-Pirelli P Zero<br />

in den Asphalt verbeißen und der Sportbrake<br />

aus Tempo 100 nach knapp 33 Metern zum<br />

Stillstand kommt – beim ersten Versuch (kalt)<br />

genauso wie beim zehnten.<br />

in DieSeM Jaguar SteCkt ein<br />

eCHter raCer<br />

Dass sich die Bremse obendrein gut dosieren<br />

lässt, gereicht dem XF-Topmodell besonders<br />

auf kurviger Strecke zum Vorteil. Hier schwingt<br />

sich der über zwei Tonnen schwere Kombi erstaunlich<br />

präzise dirigierbar, ja fast leichtfüßig<br />

und spurstabil durch die Radien – besonders<br />

wenn man sich im Dynamic-Modus bewegt,<br />

der unter anderem die adaptiven Dämpfer und<br />

die ESP-/Schlupfregelung auf Sport trimmt.<br />

Gut dazu passen auch der volle, aber nie aufdringliche<br />

V8-Sound, untermalt vom dezenten<br />

Summen des Kompressors, sowie die Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />

von ZF, die meist schnell und<br />

unauffällig die Übersetzungen wählt, auf Gaspedalbefehle<br />

aber manchmal etwas hektisch<br />

reagiert. So wird mitunter ein Gang zu weit<br />

zurückgeschaltet, obwohl dies bei dem großzügig<br />

angelegten Drehmomentangebot – 680 Nm<br />

zwischen 2500 und 5500 Umdrehungen – gar<br />

nicht nötig wäre. Da ist es manchmal sinnvoll,<br />

per Lenkradwippen manuell einzugreifen.<br />

Im Grunde hat der Jaguar das Zeug dazu, den<br />

schwierigen Spagat zu schaffen zwischen ultrastarkem<br />

Sportgerät und voll alltagstauglichem<br />

Kombi. So ganz gelingt ihm das aber nicht,<br />

denn der Federungskomfort des sehr straff<br />

abgestimmten Briten erfordert Zugeständnisse<br />

seitens der Besatzung. Das ständige<br />

Wippen der Karosserie selbst bei minimal<br />

welligem Asphalt nervt auf Dauer ebenso<br />

wie der hohe Testverbrauch von 15,2 Litern<br />

pro 100 km. Sogar bei sehr zurückhaltender<br />

Fahrweise sind kaum weniger<br />

als zwölf Liter möglich. Und dass der XF<br />

Kombi eher zu den Kleineren seiner Klasse<br />

gehört, ist eher zu verschmerzen als die zum<br />

Teil etwas nachlässige Verarbeitung im Innenraum<br />

sowie das veraltete und zu langsame<br />

Touchscreen-Bediensystem. Zumal der Jaguar<br />

mit über 110.000 Euro zu den Teuersten unter<br />

den Power-Kombis zählt. Jürgen Voigt<br />

FAZIT: faszinierender Sport-Kombi mit<br />

atemberaubenden Fahrleistungen, hoher<br />

Fahrstabilität und noch höherem Verbrauch.<br />

Mäßiger Federungskomfort, sehr teuer.<br />

bewerTung<br />

★★★★✩<br />

Vier Endrohre, Diffusor,<br />

abgedunkelte<br />

Scheiben und exklusive<br />

Lackierung<br />

★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen<br />

Bequeme Sitze mit feinen<br />

blauen Nähten, etwas<br />

wenig Abstützung im<br />

Schulterbereich. Kräftige,<br />

standfeste Bremse (unten)<br />

Die umständliche Multimedia-/Navibedienung<br />

per zu<br />

kleinem Touchscreen ist nicht<br />

mehr ganz up to date


Der XFr-S<br />

Sportbrake<br />

Zählt Zu Den<br />

SchnellSten<br />

unD teuerSten<br />

kombiS<br />

5,0-Liter-<br />

Kompressor-V8<br />

mit mächtigem<br />

Bums (680 Nm)<br />

und großem<br />

Durst. Karbon-<br />

Abdeckung für<br />

1490 Euro<br />

Der Sportbrake<br />

ist kein Großraumtransporter,<br />

aber dennoch voll<br />

alltagstauglich<br />

TEchNiSchE DATEN<br />

Jaguar XFr-S Sportbrake<br />

Motor V8-Zylinder, 4-Ventiler, Kompressor,<br />

Direkteinspritzung Hubraum 5000 cm 3<br />

Leistung 405 kW / 550 PS bei 6500 /min<br />

Max. Drehm. 680 Nm bei 2500 – 5500 /min<br />

getriebe 8-Stufen-<strong>Auto</strong>matik antrieb hinterrad,<br />

elektronische Differenzialsperre<br />

Fahrwerk v.: Doppelquerlenker, Federbeine;<br />

h.: Mehrfachlenkerachse, Federn;<br />

rundum: adaptive Dämpfer, Querstabilisator;<br />

DSc (ESP) bremsen rundum: innenbelüftete<br />

Scheiben; ABS; Bremsassistent<br />

bereifung v.: 265/35 ZR 20 Y; h.: 295/30 ZR<br />

20 Y; Pirelli P Zero Felgen v: 9 x 20, h.: 10 x<br />

20 L/b/H 4961/<strong>18</strong>77/1468 mm radstand<br />

2909 mm Leergew./Zuladung 2097 / 353 kg<br />

anhängelast gebr./ungeb. – kofferraumvolumen<br />

550 – 1675 l abgasnorm Euro 5<br />

typklassen hP 21/VK 31/TK 29 Messwerte<br />

0-100 km/h in 4,1 s; 0-200 km/h in 13,6 s<br />

Höchstgeschw. 1 300 km/h (elektron. abgeregelt)<br />

bremsweg 100 – 0 km/h kalt/warm<br />

32,8/32,9 m Verbrauch 15,2 l SP/100 km eu-<br />

Verbrauch 1 12,7 l SP/100 km Co 2 -ausstoß 1<br />

297 g/km grundpreis 110.450 €; Festplattennavigation:<br />

2490 €, DAB-Empfang: 460 €,<br />

Rückfahrkamera: 360 €, Warnsystem „Toter<br />

Winkel“: 540 €<br />

1<br />

Werksangaben<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

37


Fahrbericht<br />

VolVo V 40 T5<br />

Zur Ocean Race edition gehören unter<br />

anderem beige- oder anthrazitfarbenes<br />

Leder und alu-applikationen<br />

Mit der Ocean Race Edition feiert der<br />

245 PS starke Vierzylinder samt Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />

Premiere im V 40<br />

Fußball-Bundesliga, Tennisturnier, Radrennen<br />

– fast jeder <strong>Auto</strong>hersteller tritt als<br />

Sponsor von sportlichen Großereignissen<br />

auf. Bei Volvo ist es seit Jahren das Ocean<br />

Race, die härteste Segelregatta der Welt. Parallel<br />

zur windgetriebenen Erdumrundung bieten<br />

die Schweden traditionell für einige Monate<br />

besonders gut ausgestattete Editionsmodelle<br />

an – jetzt erstmals auch für den Mitte 2012<br />

gestarteten Kompaktwagen V 40.<br />

Dauerhaft im Programm ist im V 40 T5 ab sofort<br />

der Vierzylinder-Benziner mit 245 PS. Hintergrund:<br />

Volvo ersetzt nach und nach die alten<br />

Fünf- und Sechszylinder durch die neu entwickelten<br />

Turbomotoren mit zwei Liter Hubraum<br />

und Direkteinspritzung, die es als Benziner und<br />

Diesel gibt. Im T5 ist das Triebwerk an eine<br />

Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik gekoppelt.<br />

Damit ist der Schwede wie erwartet sehr sportlich<br />

unterwegs. Zumindest auf trockener Fahrbahn<br />

sind Traktionsprobleme beim frontgetriebenen<br />

Volvo nicht zu spüren. Der neue Motor<br />

überzeugt durch ausgeprägte Laufruhe und ein<br />

bärenstarkes Durchzugsvermögen: Schon ab<br />

1500 /min steht das maximale Drehmoment<br />

von 350 Nm zur Verfügung. Die neue <strong>Auto</strong>matik<br />

harmoniert sehr gut mit dem modernen<br />

Triebwerk. Der Normverbrauch von nur 5,9<br />

Liter Super dürfte aber im Alltag nicht zu realisieren<br />

sein. Bei unserer Testfahrt zeigte der<br />

Bordcomputer 7,5 Liter an. In der Ocean Race-<br />

Ausstattung – unter anderem mit Leder, speziellen<br />

Alu-Rädern, Soundanlage, Sitzheizung<br />

– kostet der V 40 T5 nur 2670 Euro mehr als<br />

die Basisausstattung Kinetic. Klaus Uckrow<br />

FAZIT: ein sehr kultivierter Antrieb in einem<br />

gut verarbeiteten Kompakten mit nur<br />

kleinem Kofferraum.<br />

bewertung<br />

★★★★✩<br />

ohne Messwerte<br />

technische Daten<br />

Motor 4-Zylinder, 4-Ventiler, turbo,<br />

Direkteinspritzung<br />

Hubraum 1969 cm 3<br />

Leistung <strong>18</strong>0 kW / 245 Ps bei 5500 /min<br />

Max. Drehmoment 350 nm<br />

bei 1500 – 4800 /min<br />

Getriebe 8-stufen-automatik<br />

Antrieb Vorderrad<br />

L/B/H 4369/<strong>18</strong>02/1420 mm<br />

Radstand 2647 mm<br />

Leergewicht 1538 kg<br />

Kofferraum 335 – 1032 l<br />

Fahrleistungen 1 0-100 km/h in 6,3 s<br />

Höchstgeschw. 1 240 km/h<br />

EU-Verbrauch 1 5,9 l s/100 km<br />

CO 2 -Ausstoß 1 137 g/km<br />

Grundpreis 33.680 €<br />

1<br />

Werksangaben<br />

★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen


vergleichstest · kompakt-suv<br />

bmw x1 xdrive20i<br />

<strong>18</strong>4 PS, Allradantrieb,<br />

0-100 km/h in 7,8 s,<br />

215 km/h Spitze,<br />

9,0 l S/100 km,<br />

34.000 Euro<br />

Aus gutem HAus<br />

40 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


der Mini Countryman polarisiert.<br />

Vielen Fans ist er<br />

nicht Mini genug, kommt<br />

schlicht zu groß und wuchtig<br />

daher, als hätte man den kultigen<br />

Dreitürer aufgeblasen wie einen<br />

Luftballon. Doch das Konzept<br />

ist erfolgreich – mehr als 350.000<br />

Käufer konnten sich für das Kompakt-SUV<br />

begeistern, seit es 2010<br />

auf den Markt kam. Zur Mitte seines<br />

Lebenszyklus stand nun die<br />

routinemäßige Modellüberarbeitung<br />

an, die jedoch sehr dezent<br />

ausfiel. Nur der Cooper S erhielt<br />

eine Kraftspritze, leistet jetzt mit<br />

190 PS sechs Pferdestärken mehr<br />

und ist gleichzeitig etwas sparsamer<br />

geworden. Ob das reicht, mit<br />

dem konzerninternen Rivalen in<br />

Gestalt des BMW X1 zu konkurrieren,<br />

zeigt der Vergleichstest.<br />

Karosserie<br />

als Countryman ist der<br />

Mini voll alltagstauglich<br />

recht der Mini nicht mit Ruhm bekleckern.<br />

Ob Abstandsregeltempomat,<br />

Assistenten zum Halten oder<br />

Wechseln der Spur, Verkehrszeichenerkennung<br />

oder Müdigkeitswarner<br />

– nirgendwo wird man dazu<br />

in der Preisliste fündig. Entsprechend<br />

übersichtlich fällt die Punkteausbeute<br />

der zwei Allradler aus.<br />

Der X1 kann immerhin optional mit<br />

einem Fernlichtassistenten, Abbiegelicht<br />

und Rückfahrkamera ausgerüstet<br />

werden, Nebelscheinwerfer<br />

und eine Bergabfahrhilfe hat er<br />

zudem serienmäßig an Bord.<br />

Auch in puncto Bedienung liegt<br />

der BMW vorn. Sein iDrive-System<br />

glänzt mit logischer Bedienstruktur<br />

und dem iDrive-Controller<br />

– ein toll zu handhabendes<br />

Bedienelement, auch wenn ihm im<br />

Gegensatz zur aktuellsten Generation<br />

die Touch-Oberfläche fehlt.<br />

Das Infotainment-System im Mini<br />

ist ähnlich aufgebaut, allerdings<br />

muss der Fahrer hier mit einem<br />

dreh-/drückbaren, knubbelartigen<br />

Schalter sowie zwei weiteren Tasten<br />

auskommen, was die Bedienung<br />

etwas erschwert.<br />

Auch wenn der BMW X1 mehr<br />

Platz für Passagiere und Gepäck<br />

bietet – wen wundert’s bei 37 Zentimeter<br />

mehr Außenlänge –, hat<br />

man im Countryman kaum Grund Fahrkomfort<br />

zum Klagen. Die Kopffreiheit Sportlich-straff abist<br />

wegen der fast waagerechten gestimmt sind beide<br />

Dachlinie speziell in der zweiten<br />

mini cooper s<br />

countryman all4<br />

190 PS, Allradantrieb,<br />

Reihe überraschend gut, selbst<br />

1,80-Meter-Personen haben noch<br />

eine Handbreit Luft überm Scheitel.<br />

Trotz der knackigen Abstimmung<br />

bietet der Countryman auch als<br />

Cooper S einen erstaunlich guten<br />

Bei der Kniefreiheit liegt der Restkomfort. Klar, Kanaldeckel<br />

0-100 km/h in 8,1 s,<br />

215 km/h Spitze, 8,2 l S/100 km,<br />

Mini auf X1-Niveau, nur die Innenbreite<br />

im Fond fällt im Gegensatz verblümt zu den Insassen durch-<br />

und Querfugen werden recht un-<br />

28.450 Euro<br />

zu der des BMW deutlich schmaler<br />

gereicht, dennoch lässt sich mit<br />

aus. Das merkt man allerdings dem Schluckvermögen der Fegereicht,<br />

erst, wenn hinten drei Personen derung im Alltag durchaus leben.<br />

auf der Rücksitzbank Platz nehmen.<br />

Wie beim ebenfalls recht straff<br />

Und die lässt sich nicht nur abgestimmten X1 bessert sich<br />

wie im X1 dreigeteilt umklappen, im Mini das Ansprechverhalten<br />

sondern zusätzlich auch um bis zu mit zunehmender Zuladung, im<br />

13 Zentimeter nach vorn schieben Solobetrieb wirken beide etwas<br />

– je nachdem, ob mehr Platz für bockig. Ohne wirklich zu brillieren,<br />

die Passagiere oder das Gepäck<br />

kann der BMW in puncto<br />

gewünscht ist. Im Normalzustand Federungskomfort mehr überzeugen.<br />

fasst der Kofferraum im Countryman<br />

Kurz aufeinander folgen-<br />

350 Liter, bei umgelegter de Bodenwellen verkraftet sein<br />

Rückbank sind es 1170 Liter. Der Fahrwerk gekonnter, und Querfugen<br />

X1 kann hier seinen Größenvorteil<br />

bügelt seine Hinterachse<br />

ausspielen, mit 420 bis 1350 Liter geschmeidiger glatt.<br />

packt er etwas mehr weg. Und wer Auch was den Geräuschkomfort<br />

eines der beiden SUV als Zugfahrzeug<br />

betrifft, hat der X1 den Konzern-<br />

einsetzen möchte, sollte genau rivalen klar im Griff. Der Country-<br />

Sie gehen weg wie warme Semmeln,<br />

hinschauen. Bis zu zwei Tonnen man strapaziert die Gehörgänge<br />

der Insassen mit den lauteren<br />

die kompakten SuV. Bei BMw gibt es darf der BMW an den Haken nehmen,<br />

der Mini nur 750 kg. Abroll-, Fahrwerks- und Motor-<br />

mit dem X1 und dem Mini Countryman<br />

Beim Durchforsten der Sicherheitsausstattung<br />

wird schnell er-<br />

zwar wesentlich präsenter, da sie<br />

geräuschen stärker. Letztere sind<br />

gleich zwei der heiß begehrten typen<br />

[ teXt alexander Lidl FotoS aleksander Perkovic ] sichtlich, dass sich der X1 und erst wegen der sportlichen Ausrichtung ><br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

41


vergleichstest · kompakt-suv<br />

unter die lupe GenoMMen<br />

infotainmentlösungen im test<br />

BMW 2900 € verlangt BMW für<br />

das Navigationspaket ConnectedDrive<br />

des Testwagens. Für den<br />

stattlichen Preis bekommt man<br />

aber auch das derzeit beste Infotainment-System<br />

in dieser Klasse.<br />

Online geht der X1 über eine inte-<br />

grierte SIM-Karte, weitere Online-<br />

Funktionen wie Nachrichten,<br />

Wetter oder E-Mail-Zugriff (BMW<br />

Online) kosten zusätzliche 250 €<br />

für zwei Jahre. Die Anbindung der<br />

gängigen Smartphones klappte<br />

im Test problemlos.<br />

Mini Hier steht der Unterhaltungswert<br />

im Fokus. Apps, die<br />

den Fahrstil analysieren, zum<br />

Spritsparen anleiten, den aktuell<br />

abgerufenen Leistungs- und<br />

Drehmomentwert anzeigen oder<br />

je nach Fahrstil die passende<br />

Musik spielen, haben einen hohen<br />

Unterhaltungswert. Online kann<br />

der Mini nur über ein internetfähiges<br />

Smartphone gehen. Auch das<br />

Mini-System (1590 €) verstand sich<br />

auf Anhieb mit allen Handys (iOS,<br />

Android und Windows Phone).<br />

des Cooper S auch deutlich basslastiger<br />

sind als im X1. Als störend<br />

empfunden werden sie dabei<br />

jedoch nicht. Ganz im Gegenteil:<br />

Bei gedrückter Sport-Taste sprotzt<br />

der Countryman im Schubbetrieb<br />

ganz unverschämt aus seinen beiden<br />

Endrohren und zieht spätestens<br />

dann die Blicke der Passanten auf<br />

sich. Die bequemeren Sitze sowie<br />

die durchdachtere Ergonomie sichern<br />

dem X1 aber einen klaren<br />

Sieg in diesem Kapitel.<br />

Motor/Getriebe<br />

die antriebseinheit im<br />

Mini macht mehr an<br />

190 PS holt der Countryman aus<br />

dem 1,6-Liter-Turbo, <strong>18</strong>4 PS leistet<br />

der Zweiliter-Benziner im X1.<br />

Was das Drehmoment anbelangt,<br />

herrscht mit 270 Nm zwischen beiden<br />

Gleichstand, auch wenn der<br />

Mini diesen Wert nur für wenige<br />

Sekunden per Overboost-Funktion<br />

erreicht. Trotz Minderleistung<br />

und knapp 200 kg mehr auf den<br />

Als xLine trägt der X1 reichlich Zierrat in Matt-Chrom-Optik<br />

Jungle Green-Metallic steht dem Countryman hervorragend<br />

Rippen knöpft der BMW dem<br />

Mini beim Sprint auf 100 km/h<br />

mit gemessenen 7,8 s drei Zehntel<br />

ab – er kommt einfach besser aus<br />

den Startlöchern. Bei der Höchstgeschwindigkeit<br />

herrscht mit 215<br />

km/h Gleichstand, dafür glänzt der<br />

Mini mit dem um 0,8 Liter niedrigeren<br />

Verbrauch (8,2 l/100 km).<br />

Dass seine Antriebseinheit mehr<br />

Spaß macht, liegt in erster Linie an<br />

dem herrlich knackigen Getriebe<br />

sowie an der perfekt dosierbaren<br />

Kupplung. Hier schaltet man gern<br />

lieber einmal mehr, während der<br />

Griff zum X1-Schalthebel eher<br />

Pflicht denn echtes Vergnügen ist.<br />

Zu knorpelig ist das Schaltgefühl<br />

– und die formidable, 2100 Euro<br />

teure Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik deshalb<br />

klar die bessere Alternative.<br />

Fahrdynamik<br />

Maxi-Fahrspaß auch im<br />

Mini Countryman<br />

Wegen des höheren Schwerpunkts<br />

sowie Gewichts erreicht der Coun-<br />

><br />

42 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


Funktional gibt es wenig zu kritisieren, an der anmutung aber schon<br />

etwas verwirrende Cockpitgestaltung, aber gute Bedienbarkeit. Viel Hartplastik<br />

tryman zwar nicht die Quirligkeit<br />

des dreitürigen Mini – die Physik<br />

lässt sich nun einmal nicht überlisten<br />

–, doch im Vergleich zum<br />

ebenfalls nicht unhandlichen X1<br />

ist er das spürbar fahraktivere<br />

SUV. Größten Anteil daran hat die<br />

viel direkter übersetzte Lenkung<br />

(14,1:1 statt <strong>18</strong>,1:1), die zudem<br />

mehr Rückmeldung liefert. Der Mini<br />

lenkt zackiger ein, zeigt in Kurven<br />

deutlich weniger Seitenneigung<br />

und tendiert weniger stark zum Untersteuern.<br />

Die Folge: Sowohl beim<br />

Tanz durch den Slalom als auch<br />

auf der Handlingstrecke hat er den<br />

X1 klar im Griff. Der kontert allerdings<br />

mit der höheren Fahrsicherheit,<br />

denn im Gegensatz zum Mini<br />

quittiert er Lastwechsel in Kurven<br />

mit einem weniger stark auskeilenden<br />

Heck. Die Traktion der beiden<br />

Allradler lässt ebenso kaum Wünsche<br />

offen wie die standfesten und<br />

gut dosierbaren Bremsen. Ergebnis:<br />

Gleichstand.<br />

der x1-Motor geht untenherum kräftiger zu Werke, die<br />

leistungsabgabe erfolgt spontaner und harmonischer<br />

Umwelt/Kosten<br />

Bei beiden wird der Kunde<br />

kräftig zu Kasse gebeten<br />

28.450 Euro ruft Mini für den<br />

Cooper S Countryman All4 auf,<br />

BMW verlangt 34.000 Euro für<br />

den X1 xDrive20i. Viel Geld –<br />

und im Vergleich zu den Diesel-<br />

Versionen muss der Kunde auch<br />

noch einen höheren Wertverlust in<br />

Kauf nehmen. Günstiger ist da<br />

noch der Countryman, da bei ihm<br />

die laufenden Kosten durchweg<br />

niedriger ausfallen. In puncto<br />

Mobilitätsgarantie lässt es BMW<br />

ebenso wie Mini bei nur fünf Jahren<br />

bewenden. Die umfangreichere<br />

und moderne Infotainment-<br />

Ausstattung des X1 kann den<br />

Kapitelsieg für den Countryman<br />

nicht mehr gefährden. ■<br />

Hier arbeitet noch der 1,6-liter-Turbo, im neuen Mini<br />

Cooper S kommt ein Zweiliter-Motor zum einsatz<br />

fazit<br />

alexander lidl<br />

ALLE ABMESSUNGEN IM ÜBERBLICK Alle Maße in cm<br />

Mercedes S-Klasse 511,6<br />

Mercedes S-Klasse <strong>18</strong>9,9<br />

Smart 269,5 Smart 155,9<br />

BMW X1<br />

xDrive20i<br />

MINI COOPER S<br />

Countryman ALL4<br />

98-104<br />

92-111 61<br />

50<br />

89-110<br />

93-98<br />

51<br />

10-37<br />

Radstand 276,0<br />

Länge 447,7<br />

62<br />

99<br />

48<br />

93<br />

49<br />

13-37<br />

Radstand 259,5<br />

Länge 410,9<br />

66<br />

65<br />

Gepäckraum<br />

420-1350 Liter<br />

70<br />

Gepäckraum<br />

350-1170 Liter<br />

69<br />

<strong>18</strong>3<br />

<strong>18</strong>7<br />

154,5<br />

154,4<br />

hinten 148<br />

vorn 148<br />

Spur hinten 152,9<br />

Spur vorn 150,0<br />

Breite 179,8<br />

hinten 136<br />

vorn 146<br />

Spur hinten 155,6<br />

Spur vorn 152,9<br />

Breite 178,9<br />

Obwohl die Niederlage für<br />

den Mini Countryman nach<br />

Punkten klar ausfällt, ist er<br />

nicht unbedingt die schlechtere<br />

Wahl – die unterhaltsamere<br />

in jedem Fall. Auch<br />

im größten Mini steckt jede<br />

Menge Fahrspaß, gerade als<br />

Cooper S. Seine Schrulligkeiten<br />

verzeihen ihm die Fans<br />

allein schon wegen des charakteristischen<br />

Designs und<br />

des coolen Images.<br />

Klar, der BMW X1 kann mit<br />

Ausnahme der Agilität und<br />

des Verbrauchs fast alles<br />

besser. Er ist das komfortablere<br />

Alltagsauto, das<br />

für Passagiere und Gepäck<br />

mehr Platz bietet. Allerdings<br />

ist der Münchner auch eine<br />

ganze Ecke teurer.<br />

44 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


ausstattung / preise<br />

modell<br />

grundpreis 34.000 € 28.450 €<br />

grundpreis Österreich * 39.350 € 30.810 €<br />

grundpreis Schweiz * 43.200 sfr 35.900 sfr<br />

* ausstattungsumfänge können abweichen<br />

testwagen-optionen<br />

antrieb 150 € 1 130 € 2<br />

Bremsen (Karbon-Keramik) – –<br />

Fahrwerk – –<br />

Lenkung 250 € 3 –<br />

Reifen – –<br />

Sitze 920 € 4 160 € 5<br />

aufpreis 1320 € 290 €<br />

bewerteter preis<br />

35.320 € 28.740 €<br />

1 Performance Control (bedarfsgerechte drehmomentverteilung<br />

an der Hinterachse per Bremseingriff); 2 Sport-taste (beinflusst<br />

gaspedal- und Lenkungskennlinie); 3 Servotronic; 4 Sportsitze,<br />

elektrische Lordosenstütze und verschiebbare Mittelarmlehne;<br />

5 Mittelarmlehne<br />

ausstattung<br />

abstandsregeltempomat – –<br />

adaptive dämpfer – –<br />

allradantrieb 2000 € 1750 €<br />

automatikgetriebe 2100 € 1540 €<br />

Bergabfahrassistent Serie –<br />

Berganfahrassistent Serie Serie<br />

Bixenon-/Led-Licht 880 €/– 690 €/–<br />

Bluetooth-Schnittstelle Serie 420 € 1<br />

Cd-Radio Serie Serie<br />

digitaler Radioempfang (daB) 320 € 290 €<br />

Fernlichtassistent 150 € 2 –<br />

Leichtmetall-Räder Serie Serie<br />

Licht- und Regensensor 130 € 120 €<br />

Metalliclackierung 660 € 500 €<br />

navigationssystem 1390 € 1590 €<br />

nebelscheinwerfer Serie 250 € 3<br />

Reifenpannenanzeige Serie Serie<br />

Rückfahrkamera 420 € 4 –<br />

Seitenairbags, hinten – –<br />

Spurhalteassistent – –<br />

Spurwechselassistent – –<br />

uSB-anschluss Serie 1<br />

1 inkl. uSB-anschluss, nur in Verbindung mit Radio Mini Boost Cd<br />

(210 euro); 2 nur in Verbindung mit Regensensor und automatisch<br />

abbl. innenspiegel; 3 inkl. tagfahrlicht; 4 nur in Verbindung mit<br />

navigationssystem (ab 1390 euro) und einparkhilfe vorn und<br />

hinten (650 euro)<br />

wartung / garantie<br />

wartungsintervalle<br />

Ölwechsel<br />

inspektion<br />

laut<br />

anzeige<br />

laut<br />

anzeige<br />

laut<br />

anzeige<br />

laut<br />

anzeige<br />

werkstattkosten 1 644 € 421 €<br />

1 wartungskosten pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile<br />

ohne Reifen; ermittelt durch den adaC<br />

garantie / gewährleistung<br />

techn. garant./gewährl. 2 Jahre/– 2 Jahre/–<br />

Lack 3 Jahre/– 3 Jahre/–<br />

durchrostung<br />

12 Jahre/– 12 Jahre/–<br />

Mobilität 5 Jahre 5 Jahre<br />

leasing / wertverlust<br />

monatliche Rate 1 369 € 272 €<br />

nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 21.148 € 17.355 €<br />

nach 4 Jahren/20.000 km p.a. 62,2 % 61,0 %<br />

1 Sonderzahlung 20 %, Leasingdauer 36 Monate,<br />

Jahresfahrleistung 15.000 km<br />

fixkosten<br />

versicherung / steuern pro jahr<br />

Haftpflicht typkl./Kost. 17/439 € 15/388 €<br />

Vollkasko typkl./Kost. 20/691 € 17/507 €<br />

teilkasko typkl./Kost. 24/254 € 23/230 €<br />

abgasnorm euro 6 euro 6<br />

Kfz.-Steuer 202 € 138 €<br />

technik<br />

motor<br />

bmw x1<br />

xDrive20i<br />

zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbo<br />

nockenwellenantrieb Kette Kette<br />

Bohrung/Hub 84,0 / 90,1 mm 77,0 / 85,8 mm<br />

Hubraum 1997 cm 3 1598 cm 3<br />

Verdichtung 10,0 : 1 10,5 : 1<br />

Leistung<br />

bei<br />

Max. drehmoment<br />

bei<br />

kraftübertragung<br />

getriebe<br />

antrieb<br />

fahrwerk<br />

Fahrwerk<br />

Lenkung<br />

135 kw/<strong>18</strong>4 PS<br />

5000 – 6250 /min<br />

270 nm<br />

1250 – 4500 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

allrad,<br />

permanent<br />

mini cooper s<br />

countryman all4<br />

140 kw/190 PS<br />

bei 5500 /min<br />

240 (270) nm 1<br />

1600 – 5000 (1700 – 4500) /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

allrad,<br />

permanent<br />

vorn: McPherson-Federbeine,<br />

Querlenker, zugstrene,<br />

Querlenker, Stabilisator;<br />

vorn: McPherson-Federbeiben,<br />

Stabilisator; hinten: hinten: Mehrfachlenkerachse,<br />

Federn, dämpfer,<br />

Mehrfachlenkerachse, Federn,<br />

dämpfer, Stabilisator; Stabilisator;<br />

dSC (eSP)<br />

dSC (eSP)<br />

zahnstange; Servo, zahnstange; Servo,<br />

hydraulisch<br />

elektro-mechanisch<br />

wendekreis l/r 11,9 / 12,0 m 11,4 / 11,5 m<br />

Bremsen<br />

rundum:<br />

innenbelüftete Scheiben;<br />

aBS,<br />

Bremsassistent<br />

vorn: innenbelüftete<br />

Scheiben;<br />

hinten: Scheiben;<br />

aBS, Bremsassistent<br />

Serienbereifung<br />

testbereifung<br />

Felgen<br />

rundum:<br />

225/50 R 17 H<br />

rundum:<br />

225/50 R 17 V<br />

rundum:<br />

7,5 x 17<br />

rundum:<br />

205/55 R 17 V<br />

rundum:<br />

205/55 R 17 V<br />

rundum:<br />

7 x 17<br />

Reifenmarke Michelin Primacy HP Pirelli Cinturato P7 RFt<br />

messwerte<br />

gewichte<br />

Leergewicht werk/testwert 1575 / 1662 kg 1390 / 1464 kg<br />

zulässiges gesamtgewicht 2125 kg 1900 kg<br />

effektive zuladung 463 kg 436 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. 2000 / 750 kg 750 / 500 kg<br />

dachlast/Stützlast 75 / 80 kg 75 / 75 kg<br />

fahrleistungen<br />

0 - 40 km/h 1,7 s 2,2 s<br />

0 - 60 km/h 3,4 s 3,6 s<br />

0 - 80 km/h 5,3 s 5,6 s<br />

0 - 100 km/h 7,8 s 8,1 s<br />

0 - 120 km/h 11,0 s 11,0 s<br />

0 - 140 km/h 14,9 s 14,6 s<br />

0 - 160 km/h 20,3 s 19,7 s<br />

60 - 100 km/h (5. gang) 7,9 s 8,1 s<br />

80 - 120 km/h (6. gang) 10,8 s 10,1 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 215 km/h 215 km/h<br />

Handling 1 : 53,5 min 1 : 51,9 min<br />

Slalom Pylonenabst. <strong>18</strong> m 63,3 km/h 65,5 km/h<br />

bremsweg<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,0 m 36,7 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,8 m 36,7 m<br />

geräusche<br />

Standgeräusch 41 dB(a) 41 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 57 dB(a) 58 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 66 dB(a) 68 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 71 dB(a)<br />

verbräuche<br />

testverbrauch 9,0 l S / 100 km 8,2 l S / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 213 g/km 194 g/km<br />

tankinhalt 63 l 47 l<br />

Reichweite 700 km 573 km<br />

eu-Verbrauch 7,5 l S / 100 km 6,4 l S / 100 km<br />

abgas-emissionen<br />

Kohlendioxid Co 2 176 g/km 148 g/km<br />

Kohlenmonoxid Co 0,286 g/km 0,501 g/km<br />

Kohlenwasserstoff HC 0,021 g/km 0,030 g/km<br />

Stickoxid no x 0,017 g/km 0,128 g/km<br />

Rußpartikel 0,000 g/km 0,000 g/km<br />

1 werte in Klammern für overboost-Funktion<br />

gesamtbewertung<br />

karosserie<br />

Raumangebot vorn 100 1 68 60<br />

Raumangebot hinten 100 62 48<br />

Übersichtlichkeit 70 62 48<br />

Bedienung/Funktion 100 89 84<br />

Kofferraumvolumen 100 39 29<br />

Variabilität 100 38 42<br />

zuladung/anhängel. 50/30 38 23<br />

Sicherheitsausstatt. 150 74 60<br />

Qualität/Verarbeitg. 100/100 142 134<br />

Kapitelwertung 1000 612 528<br />

fahrkomfort<br />

Sitzkomfort vorn 150 126 114<br />

Sitzkomfort hinten 100 70 65<br />

ergonomie 150 132 1<strong>18</strong><br />

innengeräusche 50 36 31<br />

geräuscheindruck 100 66 58<br />

Klimatisierung 50 32 27<br />

Federung leer 200 136 126<br />

Federung beladen 200 138 130<br />

Kapitelwertung 1000 736 669<br />

motor / getriebe<br />

Beschleunigung 150 114 112<br />

elastizität 100 80 80<br />

Höchstgeschwindigk. 150 64 64<br />

getriebeabstufung<br />

100 78 84<br />

Schaltung<br />

Kraftentfaltung 50 39 37<br />

Laufkultur 100 67 64<br />

Verbrauch 325 211 226<br />

Reichweite 25 13 9<br />

Kapitelwertung 1000 666 676<br />

fahrdynamik<br />

Handling 150 62 68<br />

Slalom 100 57 68<br />

Lenkung 100 80 84<br />

geradeauslauf 50 38 38<br />

dosierbarkeit der<br />

30 20 19<br />

Bremse<br />

Bremsweg kalt 150 90 83<br />

Bremsweg warm 150 92 83<br />

traktion 100 90 90<br />

Fahrsicherheit 150 138 132<br />

wendekreis 20 8 10<br />

Kapitelwertung 1000 675 675<br />

kosten / umwelt<br />

Bewerteter Preis 2 675 175 209<br />

wertverlust 3 50 16 20<br />

ausstattung 25 23 23<br />

Multimedia 50 32 23<br />

garantie/gewährlst. 50 20 20<br />

werkstattkosten 4 20 14 16<br />

Steuer 10 8 9<br />

Versicherung 40 34 36<br />

Kraftstoff 55 35 37<br />

emissionen 25 22 21<br />

Kapitelwertung 1000 379 414<br />

summe 5000 3068 2962<br />

platzierung 1 2<br />

1 maximal erreichbare Punktzahl, 2 inkl. testwagen-optionen,<br />

3 ermittelt durch die dat (vier Jahre Haltedauer, Jahreslaufleistung<br />

20.000 km), 4 ermittelt durch den adaC<br />

46 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


TesT · Porsche 911 Targa 4s<br />

Ab geht’s Auf<br />

die Piste<br />

der targa ist endlich wieder ein targa und<br />

nimmt uns mit zum Schaulaufen durch die<br />

nacht. doch kann der elfer mit dem spektakulär<br />

klappbaren dachmittelteil noch mehr als<br />

nur die 60er- und 70er-Jahre zitieren?<br />

[ teXt Jürgen Voigt FotoS daniela Loof ]<br />

Obwohl sich dieser jüngste Elfer für unser<br />

erstes Rendezvous in schrilles Racing-<br />

Gelb gekleidet hat, verschieben wir den<br />

Termin auf der Rennstrecke auf später<br />

und begeben uns erst mal auf die andere Piste:<br />

Hamburg. Speicherstadt bei Nacht und mehr.<br />

Eine stylische, angesagte Gegend, traditionsreiches,<br />

ein nie schwülstiges und in seiner neuen<br />

Bestimmung heute eher kühles Ambiente – kurz:<br />

hanseatisch. Der neue 911 Targa hingegen ist<br />

48<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

www.autozeitung.de


natürlich Schwabe durch und durch, besessen<br />

von Perfektion und Reinheit und dennoch ein<br />

hoch emotionales Hightech-Gerät: Statt des<br />

langweiligen Glasschiebedachs der letzten Generationen<br />

hat der Targa nun wieder ein entfernbares,<br />

schwarzes Dachmittelteil, flankiert vom<br />

charakteristischen breiten Alu-Überrollbügel –<br />

ganz so wie der Ur-Targa aus den 60er- und<br />

70er-Jahren, der seinerzeit nicht nur bei uns<br />

viele Freunde fand, sondern besonders in den<br />

USA als Sicherheits-Cabrio galt. Heute, im Zeitalter<br />

der überschlagresistenten Cabrios, geht<br />

es aber nicht mehr um Sicherheit, sondern um<br />

Retrodesign, und zwar in einer Perfektion umgesetzt,<br />

wie wir sie so noch nicht erlebt haben.<br />

Cabrios mit Klappdächern kennt man ja<br />

inzwischen reichlich. Über die Show, die der<br />

Targa da abzieht, staunt aber sogar der coole<br />

Hamburger Nachtschwärmer nicht schlecht: Auf<br />

Knopfdruck – sogar per Fernbedienung – hebt<br />

><br />

wie damals: targa-Schriftzug,<br />

breiter alu-Bügel, glaskuppel<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

49


im widerspruch zur ansonsten perfekten<br />

ergonomie steht das veraltete,<br />

3148 euro teure navi-/infotainment-<br />

System PCM: träge, mäßige grafik,<br />

kein vollwertiges internet, Smartphone-einbindung<br />

nicht optimal<br />

sich die komplette Glaskuppel des Elfer und<br />

klappt nach hinten, während zwei aus dem Alu-<br />

Bügel herausfahrende Arme das Dachmittelteil<br />

über die beiden hinteren Sitze hebt und nach<br />

hinten über den Motor bugsiert – großes Kino vor<br />

Kino, Club, Bar, Eisdiele und mehr mit 100-prozentiger<br />

Aufmerksamkeitsgarantie.<br />

Die Frage, ob dieses insgesamt sehr filigran wirkende<br />

Dach-Ballett in seiner perfekten Choreographie<br />

auch in zig Jahren noch so reibungslos<br />

funktioniert, müssen und können wir heute nicht<br />

beantworten. Für den Moment sind wir jedenfalls<br />

fasziniert – sowohl von der Dach-Funktion<br />

als auch von der Form des Retro-Elfer.<br />

Retro hin, Klappdach her, auch der Targa der<br />

Neuzeit ist ein echter Porsche 911 – Gott sei<br />

Dank. Um uns dessen zu versichern, lassen wir<br />

erstmal den herrlichen Sechszylinder-Boxer-<br />

Sound durch die Nacht hallen, verstärkt vom<br />

markanten Sound des Sport-Auspuffs. Immer<br />

wieder schnalzt der Targa beim Zurückschalten<br />

des Doppelkupplungsgetriebes (PDK, 3511<br />

Euro) mit Zwischengasstößen, besonders effektvoll<br />

auf Elbtunneltour bei geöffnetem Dach.<br />

Der Wechsel zwischen Tunnel-, Stadt- und Überlandfahrt<br />

genießt man hier in der Hansestadt<br />

herrlich ungefiltert und wegen des durchaus<br />

komfortablen 911er-Fahrwerks mit seinen adaptiven<br />

Dämpfern zudem sehr entspannt. So<br />

könnten wir endlos durch die Nacht cruisen,<br />

aber irgendwann dämmert der Morgen diese<br />

wohlige Stimmung weg.<br />

Reichlich KonKuRRenz aus<br />

Dem eigenen haus<br />

Zurück im Test-Alltag wird es dann auch für den<br />

Targa ernst, denn mit dem 911 Carrera Coupé<br />

und dem 911 Cabrio hat der nur mit Allradantrieb<br />

lieferbare Targa bereits genug Konkurrenz<br />

im eigenen Haus. In der 4S-Version mit 400 PS<br />

und siebengängigem Doppelkupplungsgetriebe<br />

ist der Targa 90 kg schwerer als das 911 4S Coupé<br />

mit gleichem Antrieb. Technisch basiert der Targa<br />

allerdings eher auf dem 911 Cabrio, das als 4S<br />

kaum leichter ist als der Targa. Von Schwerfälligkeit<br />

kann aber keine Rede sein, wenn sich der mit<br />

einem Verbrauch von 12,1 l/100 km recht effiziente<br />

3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer ins Zeug legt<br />

und munter bis weit über 7000 Touren jubiliert.<br />

Auch in Sachen Handling, Lenkung, Traktion und<br />

Bremsperformance repräsentiert der Targa den<br />

extrem hohen Dynamik-Standard, den wir von<br />

den aktuellen 911ern gewohnt sind. Das gilt auch<br />

für den stabilen Geradeauslauf. Selbst der Blick<br />

in die Preislisten gibt nur wenig Entscheidungshilfe:<br />

Als 4S mit PDK ist das Coupé mit 115.824<br />

Euro zwar am günstigsten, scheidet wegen seines<br />

zugeknöpften Wesens aber aus. Die angenehmste<br />

und verwirbelungsärmste Art, offen zu fahren,<br />

bleibt das 911 Cabrio, während im fast preisgleichen,<br />

wetterfesteren und übersichtlicheren<br />

Targa schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten<br />

die Windböen von hinten hereinfegen. ■<br />

Das Klappt wenn sich das kleine targa-dach nach hinten verabschiedet, klappt zunächst mal das halbe auto auseinander – großes Kino<br />

50<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

www.autozeitung.de


Porsche 911 Targa 4s · TesT<br />

faziT<br />

Jürgen Voigt<br />

Porsche 911 Targa – endlich wird<br />

diesem klangvollen Namen wieder<br />

Leben eingehaucht. Das grandiose<br />

Design mit der Glaskuppel und dem<br />

charakteristischen Alu-Bügel macht<br />

die bisherigen langweiligen Glasschiebedach-911er<br />

vergessen. Dass<br />

aus der einstigen simplen Idee eines<br />

manuell herausnehmbaren Dachteils<br />

eine derart komplexe Mechanik-Orgie<br />

geworden ist, fasziniert. Ansonsten<br />

kann der Targa nicht mehr oder<br />

weniger als andere Elfer – und das ist<br />

ja verdammt viel.<br />

da wird die nacht zum tag, wahlweise mit Bi-Xenon-Licht oder adaptivem Led-Feuer<br />

BewerTung<br />

★★★★✩<br />

das hier ist die Schokoladenseite<br />

des targa, wobei wir die<br />

hübschen roten Led-Bänder als<br />

willkommene zugabe betrachten<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

51


TesT · Porsche 911 Targa 4s<br />

Porsche 911 TarGa 4s<br />

MesswerTe<br />

Preise<br />

MoTor<br />

6-zyl.-Boxer (alu), 4-Vent., 4 obenliegende<br />

nockenwellen (Kettenantr.), einlassventilsteuerzeiten<br />

und -hub variabel (VarioCam<br />

Plus), Schaltsaugrohr, elektron. direkteinspr.<br />

und zündung, geregelter dreiwegekat<br />

Bohrung/Hub 102,0 / 77,5 mm<br />

Hubraum 3800 cm 3<br />

Verdichtung 12,5 : 1<br />

nennleistung<br />

bei<br />

294 kw/400 PS<br />

7400 /min<br />

Max. drehmoment<br />

bei<br />

Motorölmenge<br />

440 nm<br />

5600 /min<br />

10,1 l<br />

leisTunGsdiaGraMM<br />

GeTriebe<br />

typ<br />

7-gang, doppelkuppl.<br />

antrieb<br />

allrad, perm.; Sperrdiff.<br />

Vorwärtsgänge 391; 2,29; 1,65; 1,30;<br />

1,08; 0,88; 0,62<br />

Rückwärtsgang 3,55<br />

achsübersetzung 3,44<br />

GeTriebediaGraMM<br />

Fahrwerk<br />

v.: McPherson-Federb., Quer-/Längslenker;<br />

h.: Mehrfachlenker, Federn; rundum: adapt.<br />

dämpfer (PaSM); Stabi, aktive wankstabil.<br />

(opt.); PSM (eSP); Lenkung: zahnstange<br />

(variabel), Servo, elektro-mechan.<br />

breMsen / räder<br />

rundum: innenbelüftete Karbon-Keramik-<br />

Scheiben (PCCB, optional); aBS; Bremsassistent;<br />

elektrische Parkbremse<br />

Reifen vorn<br />

Reifen hinten<br />

Marke<br />

Luftwiderstands-<br />

0,30<br />

beiwert c w<br />

Stirnfläche a 2,04 m 2<br />

Luftwiderstands-<br />

0,612 m 2<br />

index c w x a<br />

wendekreis l./r.<br />

11,2/11,2 m<br />

GewichT<br />

Leergewicht werksangabe 1575 kg<br />

Leergewicht testwert<br />

1604 kg<br />

zulässiges gesamtgewicht 1980 kg<br />

eff. zuladung<br />

376 kg<br />

gewichtsverteilung v./h. 39/61 %<br />

anhängelast<br />

gebremst/<br />

ungebremst<br />

dachlast<br />

Stützlast<br />

warTunG / GaranTie<br />

Ölwechsel<br />

inspektion<br />

gesamtfahrzeuggarantie<br />

garantie/gewährl.<br />

Lack/Rost<br />

Mobilität<br />

245/35 zR 20 Y<br />

305/30 zR 20 Y<br />

Pirelli P zero no<br />

Felgen vorn 8,5 x 20<br />

Felgen hinten 11 x 20<br />

karosserie<br />

selbsttragende Stahl-/alu-Kar., 2 türen,<br />

2+2 Sitzer, klappbares dachmittelteil<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

30.000 km<br />

2 Jahre<br />

60.000 km<br />

4 Jahre<br />

2 Jahre<br />

3 Jahre/<br />

12 Jahre<br />

2 Jahre<br />

uMwelT / abGas<br />

abgasnorm euro 6<br />

Kohlendioxid Co 2<br />

214 g/km<br />

Kohlenmonoxid Co<br />

0,115 g/km<br />

Kohlenwasserstoff HC 0,043 g/km<br />

Stickoxid no x<br />

0,021 g/km<br />

Rußpartikel –<br />

beschleuniGunG<br />

0 - 40 km/h 1,4 s<br />

0 - 60 km/h 2,3 s<br />

0 - 80 km/h 3,3 s<br />

0 - 100 km/h 4,6 s<br />

0 - 120 km/h 6,2 s<br />

0 - 140 km/h 8,0 s<br />

0 - 160 km/h 10,1 s<br />

0 - <strong>18</strong>0 km/h 12,6 s<br />

0 - 200 km/h 15,6 s<br />

Höchstgeschw. 1<br />

294 km/h<br />

1 werksangabe<br />

beschleuniGunGsdiaGraMM<br />

elasTiziTäT<br />

60 - 100 km/h –<br />

80 - 120 km/h –<br />

breMsweG aus 100 km/h<br />

Geräusche<br />

Standgeräusch<br />

Vorbeifahrgeräusch<br />

innen bei 50 km/h<br />

3. gang<br />

innen bei 100 km/h<br />

höchster gang<br />

innen bei 130 km/h<br />

höchster gang<br />

verbrauch<br />

eu-Mix<br />

Kraftstoffsorte<br />

tankvolumen<br />

Reichweite<br />

54 dB(a)<br />

74 dB(a)<br />

63 dB(a)<br />

71 dB(a)<br />

74 dB(a)<br />

9,2 l/100 km<br />

Super Plus<br />

68 l<br />

562 km<br />

GrundkosTen<br />

grundpreis 124.094 €<br />

testwagenpreis 162.364 €<br />

Kfz-Steuer pro Jahr 314 €<br />

VeRSiCHeRung<br />

Haftpflicht 12 295 €<br />

Vollkasko 26 1<strong>18</strong>0 €<br />

teilkasko 29 510 €<br />

aussTaTTunG (auszug)<br />

abstands-/geschw.-Regelung 2321 €<br />

airbag, Fahrer/Beifahrer<br />

Serie<br />

airbag, Seiten-, vorn<br />

Serie<br />

airbag, Kopfairbags, vorn<br />

Serie<br />

audioanlage (Radio/Cd/auX) Serie<br />

außenspiegel beheizbar<br />

Serie<br />

Bi-Xenonscheinwerfer<br />

Serie<br />

Bose-Surround-Sound-anlage 1 1416 €<br />

digitalradio (daB-tuner) 1 476 €<br />

doppelkupplungsgetriebe 1 3511 €<br />

einparkhilfe vorn 1 /hinten 357€/Serie<br />

geschwindigkeitsregelanl. 1 393 €<br />

iSoFiX-Kindersitzbefestigung h. Serie<br />

Karbon-Keramik-Bremse, PCCB 1 8509 €<br />

Klimaautomatik (2-zonen) Serie<br />

Kurven-/Fernlicht adaptiv (PdLS) 1 702 €<br />

Lichtsensor<br />

Serie<br />

Led-tagfahr-/Rück-/Blinklichter Serie<br />

Lederausstattung 1 ab 1386 €<br />

Metalliclack 1178 €<br />

Multifunktionslenkrad 1 524 €<br />

navi-/Multimediasystem (PCM) 1 3148 €<br />

Reifendruckkontrollsystem Serie<br />

Sitzbelüftung 1059 €<br />

Sitzheizung 1 470 €<br />

Sperrdifferenzial hinten, autom. Serie<br />

Sport Chrono Paket 1, 2 2023 €<br />

Sportabgasanlage 1 2606 €<br />

Sportschalensitze, Leder/Karbon 1 3320 €<br />

Sportsitze, teilleder, el. einstb. Serie<br />

Start-Stopp-System<br />

Serie<br />

Voll-Led-Licht, adaptiv (PdLS+) 2832 €<br />

wankstabilisierung (PdCC) 1 3213 €<br />

zentralverr./dach fernbedienb. Serie<br />

1 im testwagen enthalten, zum teil nur in Verb. mit<br />

weiteren extras; 2 u.a.: dynamische Motorlager,<br />

Rennstartfunktion, Stoppuhr, Sport-Plus-Modus für<br />

antrieb und Fahrwerk, Performance-anzeige<br />

TesTverbrauch<br />

52 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


Wirtschaft · dacia<br />

Mit der Vorstellung des Logan vor zehn<br />

Jahren begann für Dacia eine Zeitenwende.<br />

Dabei war das revolutionäre<br />

<strong>Auto</strong> aus Rumänien so unscheinbar<br />

und unspektakulär, wie es nur sein konnte: eine<br />

konservativ gezeichnete Stufenhecklimousine<br />

im Kleinwagenformat, die auf der Technik des<br />

alten Renault Clio basierte.<br />

Die Redaktion der AUTO ZEITUNG betrachtete<br />

den neuen Wettbewerber aus Osteuropa mit<br />

Skepsis, der in der Basisversion ohne Radio,<br />

Klimaanlage, Servolenkung und ESP antrat.<br />

Dafür war der Preis von 7200 Euro unschlagbar<br />

– einen so günstigen Neuwagen hatte es<br />

seit Jahren nicht gegeben. Doch vor allem die<br />

fehlende Sicherheitsausstattung erregte den<br />

Argwohn der Redaktion. So musste sich der<br />

Logan 2005 dem sogenannten Elchtest stellen:<br />

Zwar übersteuerte der Dacia bei Spurwechseln<br />

und neigte dazu, mit dem Heck nachzudrücken<br />

– aber das Billigauto kippte nicht.<br />

Auch nach der bestandenen Feuerprobe blieb<br />

die neue Marke in Deutschland in der Spur.<br />

Verkaufte sich der Logan mit Stufenheck anfangs<br />

nur schleppend, interessierte der 2006<br />

die gol<br />

dekade<br />

Vor zehn Jahren begann dacia, die<br />

autoindustrie zu revolutionieren:<br />

die schlichten Billigautos fanden<br />

weltweit reißenden absatz. alle<br />

Hintergründe zur erfolgsgeschichte<br />

Duster<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

95.626<br />

deutschland<br />

24<br />

Logan<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

174.279<br />

deutschland<br />

2047<br />

Logan<br />

MCV<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

259.512<br />

deutschland<br />

6294<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Herr Ghosn, Dacia feiert<br />

zehnjähriges Jubiläum in<br />

Deutschland. Warum ist die<br />

Marke bei uns so erfolgreich?<br />

Dacia hat es geschafft, die deutliche<br />

Verhaltensänderung der Käufer<br />

vorwegzunehmen: Unsere Kunden<br />

verlangen nach sogenannten „good<br />

enough“-<strong>Auto</strong>s. Sie sind nicht<br />

mehr bereit, für Funktionen, die<br />

sie nicht wollen oder gar fürchten,<br />

zu bezahlen. Dacia bietet diese<br />

schlichten, zuverlässigen <strong>Auto</strong>s<br />

ohne Schnickschnack an, die sparsam<br />

in Kauf und Unterhalt sind.<br />

Heute planen viele Hersteller<br />

eigene Billigmarken. Wie<br />

stehen Sie als Vorreiter dazu?<br />

Wir sind sehr stolz darauf, dass die<br />

Renault Gruppe einmal mehr innovativ<br />

war, indem sie den Wettlauf<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

367.264<br />

deutschland<br />

17.314<br />

Sandero<br />

„MaxIMaL aCHt MoDeLLe“<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

510.955<br />

deutschland<br />

24.935<br />

nach „immer mehr“ unterbrochen<br />

hat. Und da der Logan bereits erneuert<br />

wurde, haben wir schon einen<br />

Modellzyklus lang Erfahrungen gesammelt.<br />

Das beschert uns einen<br />

erheblichen Wettbewerbsvorteil.<br />

Wollen Sie mit Dacia künftig<br />

weitere Segmente besetzen?<br />

Wie Sie verstehen werden, zwingt<br />

uns der Druck, den wir auf die<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

535.177<br />

deutschland<br />

82.747<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

661.374<br />

deutschland<br />

37.499<br />

Preise ausüben, Skaleneffekte besonders<br />

im Auge zu behalten. Das<br />

bedeutet: hohe Volumina bei wenigen<br />

Modellen und gemeinsame<br />

Teile für alle unsere Fahrzeuge.<br />

Wir denken daher daran, weiterhin<br />

in Segmente mit hohen Stückzahlen<br />

zu expandieren. Die maximale<br />

Anzahl von Modellen habe<br />

ich auf acht festgelegt.<br />

Weltweit werden Dacia oft<br />

als Renault verkauft. Droht<br />

da kein Imageschaden?<br />

Das Image der Marke hängt zuerst<br />

von ihrer Bekanntheit ab. Wenn<br />

54 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


dene<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

813.822<br />

deutschland<br />

41.237<br />

Lodgy<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

953.843<br />

deutschland<br />

44.965<br />

2011 2012 2013<br />

wir in Märkte eintreten, in denen<br />

Renault kaum präsent ist, gibt es<br />

noch keinen Platz für beide Marken.<br />

Wir führen dort unter dem<br />

Namen Renault die Fahrzeuge der<br />

Plattform „Entry“ ein. Das Wichtigste<br />

zum Aufbau unseres Markenimages<br />

ist die sehr hohe Zuverlässigkeit<br />

und Qualität dieser<br />

<strong>Auto</strong>s. Sie fördern das Image der<br />

gesamten Renault-Modellpalette.<br />

Verkäufe<br />

weltweit<br />

1.085.000<br />

deutschland<br />

45.498<br />

Alle Verkäufe inklusive Fahrzeuge, die als Renault ausgeliefert werden;<br />

Verkäufe in Deutschland ohne Nutzfahrzeuge; die Fahrzeugbilder markieren<br />

den Marktstart des jeweiligen Modells<br />

Dabei werden die in Frankreich<br />

gebauten Modelle verdrängt.<br />

Ist das kein Problem?<br />

Die „Entry-Modelle“ sind für eine<br />

internationale Eroberung bestimmt:<br />

2013 wurden nur neun<br />

Prozent unseres Absatzvolumens<br />

in Frankreich verkauft. Um die<br />

Kosten zu senken ist es wichtig,<br />

dass diese Fahrzeuge möglichst<br />

nah an ihren Absatzmärkten gebaut<br />

werden. Daher gibt es nun<br />

innerhalb der Renault-Nissan-<br />

Allianz elf Produktionsstandorte<br />

für „Entry-Modelle“.<br />

In Deutschland hat Dacia 1,7<br />

Prozent Marktanteil. Wie viel<br />

Luft ist da nach oben?<br />

In Berlin erzielen wir schon heute<br />

einen Marktanteil von 2,8 Prozent.<br />

Auch die erneuerten Modelle<br />

Sandero und Duster laufen sehr<br />

gut. Die Bestellungen des Sandero<br />

sind um 50 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell gestiegen.<br />

Außerdem gebe ich zu bedenken,<br />

dass die Bekanntheit von Dacia in<br />

Deutschland noch sehr gering ist:<br />

Sie liegt 13 Prozentpunkte unterhalb<br />

des Durchschnitts aller Hersteller.<br />

Daran müssen wir arbeiten.<br />

Kommen die Dacia-Kunden<br />

eher aus dem Neu- oder dem<br />

Gebrauchtwagenmarkt?<br />

Viele unserer Kunden kaufen zum<br />

ersten Mal einen Neuwagen. Wenn<br />

ich Deutschland als Beispiel nehme,<br />

kommen mehr als 42 Prozent<br />

der Kunden des Sandero aus dem<br />

eingeführte Kombi MCV die Deutschen schon<br />

eher – der Absatz verachtfachte sich.<br />

Der endgültige Durchbruch gelang Dacia drei<br />

Jahre später: Die Abwrackprämie sorgte für<br />

einen Boom bei billigen Neuwagen. Und<br />

die Rumänen hatten mit dem neuen Sandero<br />

genau das richtige Fahrzeug parat: Das<br />

moderner gezeichnete Schrägheckmodell<br />

traf den Geschmack der Deutschen und<br />

bescherte Dacia 2009 über 82.000 Verkäufe<br />

– ein sattes Plus von 232 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Seither hat sich die Billigmarke auf dem<br />

Premiummarkt Deutschland etabliert.<br />

Mit neuen Modellen wie dem SUV Duster,<br />

dem Kompaktvan Lodgy und dem<br />

Hochdachkombi Dokker konnte Dacia<br />

neue Kunden gewinnen: Seit 2010 kletterten<br />

die Verkäufe um 21 Prozent auf<br />

45.498 Exemplare im Vorjahr. Auch <strong>2014</strong><br />

setzt sich das Wachstum weiter fort: Aktuell<br />

liegen die Rumänen mit 1,7 Prozent Marktanteil<br />

in Deutschland vor etablierten Namen wie<br />

Mini und Volvo knapp hinter Citroën und Kia.<br />

Insgesamt konnte Dacia bisher über 300.000<br />

Vita<br />

Carlos Ghosn wurde 1954 in Brasilien geboren.<br />

nach <strong>18</strong> Jahren bei Michelin stieg er 1996<br />

als Vizepräsident bei Renault ein. drei Jahre<br />

später ging er als Sanierer zu nissan, wo er<br />

2001 Präsident wurde. Seit 2005 ist ghosn Präsident<br />

und Vorstandsvorsitzender der Renaultnissan-allianz,<br />

zu der auch dacia gehört.<br />

Gebrauchtwagenmarkt. Das sind<br />

elf Prozent mehr als der Durchschnitt.<br />

Aus diesem Grund sind unsere<br />

Haupt-Wettbewerber die Verkäufer<br />

von Gebrauchtwagen und<br />

in Deutschland Ford und Opel.<br />

Stichwort Kannibalisierung:<br />

Wie viele Dacia-Kunden<br />

stammen von Renault?<br />

Nehmen wir den Duster als Beispiel:<br />

Nur elf Prozent der Kunden<br />

haben vorher einen Renault<br />

besessen, aber 13 Prozent einen<br />

Opel. Diese Kannibalisierung ist<br />

durchaus moderat. Sie wird durch<br />

die klare Positionierung der beiden<br />

Marken im Rahmen gehalten.<br />

><br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

55


TesT · VW Golf VAriAnT 1.2 Tsi BlueMotion Techn. – VW Golf VAriAnT 1.6 TDi BlueMoTion<br />

Kosten im BlicK<br />

Das Multitalent VW golf Variant steht bei Familien hoch im Kurs. Wir sagen ihnen,<br />

welche Motorisierung des niedersachsen auf Dauer für stabile Finanzen sorgt<br />

Fotos: Daniela Loof<br />

Kein anderer Hersteller bietet<br />

in der Kompaktklasse ein so<br />

komplettes Fahrzeug an wie<br />

Volkswagen mit dem Golf.<br />

Komfortabel, grundsolide verarbeitet,<br />

gut ausgestattet, viel Bewegungsfreiheit<br />

und als Kombi Variant<br />

auch sehr variabel einsetzbar,<br />

gewinnt er einen Vergleichstest<br />

nach dem anderen. Da stellt sich<br />

eigentlich nur die Frage, welche<br />

Motorisierung ab welcher Jahreskilometerleistung<br />

unterm Strich<br />

die bessere Kostenbilanz ausweist.<br />

Dazu vergleichen wir einen Golf<br />

Variant als 1.2 TSI BlueMotion<br />

Technology mit einem auf Effizienz<br />

getrimmten Golf Variant 1.6<br />

TDI BlueMotion. Und der kleine<br />

Benziner zeigt sich gleich von seiner<br />

besten Seite. Ihm reichen 1,2<br />

Liter Hubraum, um stramme 110<br />

PS und 175 Nm freizusetzen.<br />

perfekt abgestimmte<br />

sechsgang-getriebe<br />

Die Zwangsbeatmung durch<br />

den Turbolader lässt den kleinen<br />

Vierzylinder deutlich voluminöser<br />

wirken. Bereits bei 1400 Umdrehungen<br />

erreicht er sein Drehmomentmaximum<br />

und schiebt<br />

druckvoll nach vorn. Erst bei 4000<br />

Umdrehungen fällt der Schub<br />

langsam ab. Dann übernimmt die<br />

leichtfüßige Drehfreude. Dabei arbeitet<br />

der Benziner ausgesprochen<br />

vibrationsarm und leise.<br />

Etwas rauer, aber mit für einen<br />

Diesel durchaus feinen Manieren<br />

präsentiert sich der ebenfalls 110<br />

PS starke Diesel. Der Bereich der<br />

Leistungsabgabe fällt im Vergleich<br />

zu dem des Benziners deutlich<br />

schmaler aus. Der Selbstzünder<br />

breitet sein wuchtiges Drehmoment<br />

von 250 Newtonmetern lediglich<br />

zwischen 1500 und 3000<br />

Touren aus. VW hat aber die jeweiligen<br />

ausgesprochen präzise<br />

schaltbaren Sechsgang-Getriebe<br />

perfekt auf die Charaktere der<br />

beiden Motoren abgestimmt. Dennoch<br />

überrascht es schon, dass der<br />

1.6 TDI vor allem in der Elastizität<br />

nicht mehr Boden gegenüber dem<br />

quirligen 1.2 TSI gutmachen kann.<br />

Bei der Beschleunigung von null<br />

auf 100 km/h und der Durchzugsmessung<br />

von 60 auf Tempo 100 liegen<br />

die beiden Golf gleichauf. Erst<br />

zwischen 80 und 120 km/h wird<br />

der Abstand etwas deutlicher.<br />

Wesentlich größer fällt dafür der<br />

Unterschied an der Tankstelle aus.<br />

Während beim TSI nach 100 km<br />

Strecke 6,6 Liter nachgefüllt werden<br />

müssen, begnügt sich der TDI<br />

mit mageren 4,7 Litern. Daraus<br />

gleich die Schlussfolgerung zu<br />

ziehen, der Diesel sei per se der<br />

Wirtschaftlichere, ist aber zu kurz<br />

gedacht. Doch bereits oberhalb<br />

von 14.000 km pro Jahr fährt der<br />

Selbstzünder seine höheren Kosten<br />

wieder rein.<br />


Der Benziner gefällt mit Laufruhe<br />

und leichtfüßigem Temperament<br />

Der BlueMotion-Diesel begnügt sich<br />

mit 4,7 Litern auf 100 Kilometern<br />

Den BlueMotion-Diesel (r.) erkennt man am<br />

aerodynamisch optimierten Kühlergrill<br />

Das leicht zu bedienende Cockpit ist<br />

in Diesel (Bild) und Benziner identisch<br />

Anzeige mit Information zum Energieverbrauch<br />

der Klimaanlage<br />

technik benziner diesel<br />

antrieb<br />

VW GoLf VArIAnT 1.2<br />

TSI BlueMotion Techn.<br />

VW GoLf VArIAnT<br />

1.6 TDI BlueMotion<br />

zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo, Direkteinspr. 4,4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb Kette zahnriemen<br />

Hubraum 1197 cm 3 1598 cm 3<br />

Leistung<br />

bei<br />

81 kW / 110 PS<br />

4600 – 5600 /min<br />

81 kW / 110 PS<br />

3200 – 4000 /min<br />

Max. Drehmoment<br />

bei<br />

getriebe<br />

175 nm<br />

1400 – 4000/min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

250 nm<br />

1500 – 3000 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

antrieb Vorderrad Vorderrad<br />

messwerte<br />

Leergewicht test 1296 kg 1375 kg<br />

zuladung 534 kg 425 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. 1300 / 640 kg 1000 / 690 kg<br />

0 - 100 km/h 10,4 s 10,2 s<br />

60 -100 km/h 11,4 s (5. gang) 11,5 s (5. gang)<br />

80 -120 km/h 16,8 s (6. gang) 16,1 s (6. gang)<br />

Höchstgeschwindigkeit 1 196 km/h 200 km/h<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 33,3 m 34,4 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 32,0 m 35,1 m<br />

Standgeräusch 41 dB(a) 45 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 60 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 64 dB(a) 64 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />

verbrauch<br />

testverbrauch 6,6 l S / 100 km 4,7 l D / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 156 g/km 124 g/km<br />

tankinhalt 50 l 50 l<br />

Reichweite 758 km 1064 km<br />

eu-Verbrauch 1 5,1 l S / 100 km 3,3 l D / 100 km<br />

Co 1 2 117 g/km 87 g/km<br />

abgasnorm euro 6 euro 5<br />

kosten benziner diesel<br />

grundpreis 21.200 € 24.200 €<br />

Werkstattkosten 2 1397/1712 € 1361/1672 €<br />

Haftpflicht 2 1564/1648 € 1784/<strong>18</strong>88 €<br />

Vollkasko 2 1756/2028 € 1756/2028 €<br />

Kfz.-Steuer 2 272 € 664 €<br />

Kraftstoffkosten 2,3 4224/8448 € 2632/5264 €<br />

Restwert 2 10.558/8713 € 11.815/10.090 €<br />

gesamtkosten 2 19.855/26.595 € 20.582/25.626 €<br />

kosten / kilometer 2 50/33 cent 51/32 cent<br />

1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />

fAziT MIChAEL GoDDE<br />

Der Diesel rechnet<br />

sich ab ca.<br />

14.000 km<br />

Beim Golf Variant amortisiert sich der Diesel<br />

bereits ab 14.000 km pro Jahr und ist daher<br />

nicht nur Vielfahrern zu empfehlen. Allerdings<br />

setzt sich der kleine, kultiviert laufende 1,2-Liter-TSI gegenüber<br />

dem drehmomentstarken Selbstzünder gut in Szene.<br />

im Jahr<br />

Die Start-Stopp-<strong>Auto</strong>matik lässt sich<br />

bei beiden per Knopfdruck abschalten<br />

sieger<br />

DEr DIESEL<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

59


TesT: benziner gegen diesel · Audi Q3 1.4 TFsi – Audi Q3 2.0 Tdi<br />

Viel hilft Viel<br />

Mit sattem Hubraumplus hält im Q3 der zweiliter-diesel<br />

einen temperamentvollen downsizing-Benziner in Schach<br />

Vorderradantrieb, manuelles<br />

Sechsgang-Schaltgetriebe<br />

– so sieht der Einstieg in<br />

die Q3-Modellpalette aus.<br />

Der Unterschied zwischen den<br />

beiden Basis-Triebwerken könnte<br />

allerdings kaum größer sein: Während<br />

der 140-PS-TDI mit satten<br />

zwei Liter Hubraum antritt, muss<br />

der TFSI-Benziner mit einem<br />

schlanken 1,4-Liter-Vierzylinder<br />

auskommen.<br />

Dieses Hubraum-Manko versucht<br />

der kleine Motor durch ein Hightech-Feuerwerk<br />

zu kompensieren:<br />

Mit Benzin-Direkteinspritzung<br />

und Turbolader ist der kompakte<br />

1,4-Liter seinem selbstzünden-<br />

dem Rivalen hart auf den Fersen,<br />

erreicht mit 250 Nm Maximaldrehmoment<br />

natürlich nicht<br />

das stämmige 320-Nm-Angebot<br />

des Diesels, übertrifft ihn in der<br />

Spitzenleistung aber um zehn PS.<br />

Selbstverständlich macht sich die<br />

aufwändige Technologie des Benziners<br />

auch im Einstandspreis bemerkbar:<br />

Der Q3 1.4 TFSI ist in<br />

der Anschaffung nur 1650 Euro<br />

günstiger als der Q3 2.0 TDI.<br />

Kostengünstig und<br />

Kräftig: der diesel<br />

Allerdings kann sich das Downsizing-Prinzip<br />

des Benziners kaum<br />

durch eklatante Spritspar-Erfolge<br />

profilieren,<br />

in der<br />

Praxis schluckt der kleinvolumige<br />

Benzin-Vierzylinder kräftig. Besonders<br />

bei dynamischer Fortbewegung<br />

schnellt die Verbrauchsanzeige<br />

sofort nach oben, und auch<br />

im Test der AUTO ZEITUNG<br />

war nur ein Schnitt von 7,4 Litern<br />

pro 100 km zu schaffen. Auf derselben<br />

Runde nahm der Zweiliter-<br />

TDI 1,5 Liter weniger Kraftstoff,<br />

er ist auch bei fordernder Fahrt weniger<br />

anfällig für den plötzlich auftretenden<br />

Dynamik-Zuschlag.<br />

Bereits beim Blick auf die laufenden<br />

Unterhaltskosten ist die Kaufentscheidung<br />

pro oder contra Diesel<br />

für kühle Rechner damit also<br />

schnell abgeschlossen: Schon ab<br />

3500 Kilometern jährlicher Fahrleistung<br />

hat der TDI die Nase vorn.<br />

Hinzu kommt sein dieseltypisch<br />

zupackendes Drehmoment im<br />

Drehzahlkeller, garniert<br />

vom munteren Antritt<br />

auch in mittleren Lagen<br />

und abgerundet<br />

durch eine gute Laufkultur.<br />

Abgesehen vom<br />

deutlich hörbaren Motorgeräusch<br />

im Leerlauf ist der 2.0 TDI ein<br />

absoluter Vorzeige-Vertreter seiner<br />

Gattung. Der 150 PS starke<br />

Benziner soll nun aber trotzdem<br />

nicht gleich für überflüssig erklärt<br />

werden, er spielt eine ganz besondere<br />

Rolle im Q3-Modellprogramm:<br />

Wo der Zweiliter-Diesel<br />

trotz aller Kraft immer eher bieder<br />

wirkt, lässt der spritzige 1.4er<br />

regelrecht den Fahrspaß-Korken<br />

aus der Flasche.<br />

Er hat ein überaus ansteckendes<br />

Temperament vorzuweisen, packt<br />

bereits bei niedrigen Drehzahlen<br />

so saftig zu, dass die Vorderräder<br />

des kleinen Q3 beim Herausbeschleunigen<br />

aus engen Kurven immer<br />

wieder um Haftung ringen,<br />

dreht dann richtig quirlig hoch und<br />

verleiht dem Q3 so einen agilen<br />

und munteren Charakter.<br />

Hier ist natürlich auch das geringere<br />

Gewicht des kleinen Benziners<br />

zu spüren: Er stemmt über 60 Kilogramm<br />

weniger auf die Vorderachse<br />

als der dicke Diesel – und<br />

das macht sich auch in den Kurven<br />

bemerkbar: Der TFSI wirbelt beherzt<br />

dahin, der TDI ist deutlich<br />

gedämpfter unterwegs. Es gibt also<br />

auch ein Leben ohne Diesel. ■<br />

60 auto zeitung <strong>18</strong> <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


Basis-Ausstattung: knackig zu<br />

schaltendes Sechsgang-Getriebe<br />

TFSI und TDI kommen mit serienmäßigem<br />

Stopp-Start-System daher<br />

Übersichtliches Cockpit mit<br />

manuell klappbarem Monitor<br />

Zwei Seiten einer<br />

Medaille: Audi Q3 mit<br />

140-PS-Diesel (li.) und<br />

150-PS-Benziner<br />

techniK benziner diesel<br />

antrieb<br />

AuDI Q3<br />

1.4 TFSI<br />

AuDI Q3<br />

2.0 TDI<br />

zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb zahnriemen zahnriemen<br />

Hubraum 1395 cm 3 1968 cm 3<br />

Leistung<br />

bei<br />

110 kw/150 PS<br />

5000 – 6000 /min<br />

103 kw/140 PS<br />

bei 4200 /min<br />

Max. drehmoment<br />

bei<br />

250 nm<br />

1500 – 3500 /min<br />

320 nm<br />

1750 – 2500 /min<br />

getriebe<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

antrieb Vorderrad Vorderrad<br />

messwerte<br />

Leergewicht 1485 kg 1516 kg<br />

zuladung 527 kg 529 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. <strong>18</strong>00 / 730 kg <strong>18</strong>00 / 750 kg<br />

0 - 100 km/h 8,9 s 9,4 s<br />

60 - 100 km/h (5. gang) 9,0 s 10,2 s<br />

80 - 120 km/h (6. gang) 12,0 s 13,1 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 1 203 km/h 202 km/h<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,7 m 36,9 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,7 m 36,0 m<br />

Standgeräusch 36 dB(a) 45 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 59 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 61 dB(a) 65 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 66 dB(a) 69 dB(a)<br />

verbrauch<br />

testverbrauch 7,4 l S / 100 km 5,9 l d / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 175 g/km 156 g/km<br />

tankinhalt 64 l 64 l<br />

Reichweite 865 km 1085 km<br />

eu-Verbrauch 1 5,9 l S / 100 km 5,2 l d / 100 km<br />

Co 1 2 137 g/km 137 g/km<br />

abgasnorm euro 6 euro 5<br />

Kosten benziner diesel<br />

grundpreis 28.900 € 30.550 €<br />

werkstattkosten 2 1280/1612 € 1436/1772 €<br />

Haftpflicht 2 1785/<strong>18</strong>89 € 1563/1649 €<br />

Vollkasko 2 2177/2507 € 1963/2252 €<br />

Kfz.-Steuer 2 448 € 1096 €<br />

Kraftstoffkosten 2,3 4736/9472 € 3304/6608 €<br />

Restwert 2 14.404/11.713 € 16.234/13.937 €<br />

gesamtkosten 2 24.922/33.115 € 23.678/29.990 €<br />

Kosten / Kilometer 2 62/41 cent 59/37 cent<br />

1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 Kilometer; 3 berechnet mit Super 1,60 €/l, diesel 1,40 €/l<br />

FAziT JohAnnES RIEGSInGER<br />

Der Diesel rechnet<br />

sich ab ca.<br />

3500 km<br />

Mit quirligem Temperament ausgestattet,<br />

aber in der Anschaffung nur 1650 Euro<br />

günstiger und nicht wirklich sparsam: Der<br />

Q3 1.4 TFSI muss sich dem TDI deutlich geschlagen geben.<br />

Der durchzugsstarke Diesel ist eindeutig kostengünstiger.<br />

im Jahr<br />

Effizienzprogramm: Anzeige<br />

zusätzlicher Verbraucher<br />

Drive Select-Menü (200 €) mit besonders<br />

verbrauchsgünstigem Fahrmodus<br />

sieger<br />

DER DIESEl<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

61


TesT: benziner gegen diesel · ford c-max 1.6 ecoboost – ford c-max 2.0 Tdci<br />

Rechenexempel<br />

Fotos: Daniela Loof<br />

Der C-MaX verkauft sich in Deutschland als Benziner besser<br />

als mit Dieselmotor. Kostenvergleich mit 140 und 150 PS<br />

ein variabler Innenraum mit<br />

genug Platz für fünf Personen<br />

plus Gepäck, solide<br />

Verarbeitung und ein komfortables,<br />

aber zugleich überraschend<br />

sportliches Fahrwerk: Mit<br />

dem C-MAX macht Ford Familien<br />

ein attraktives Angebot zum fairen<br />

Preis. Mit dem modernen Einliter-EcoBoost-Motor<br />

ist der Van<br />

bereits ab <strong>18</strong>.950 Euro zu haben.<br />

Allerdings kann dieser Dreizylinder<br />

mit seinen 100 PS in dem 1,5<br />

Tonnen schweren <strong>Auto</strong> verständlicherweise<br />

nur wenig Temperament<br />

entwickeln. Die 125-PS-Version<br />

geht da schon energischer<br />

zu Werke. Dafür sind aber bereits<br />

21.590 Euro fällig. Für nur 1250<br />

Euro mehr bekommt man den<br />

1,6-Liter-EcoBoost mit vier Zylindern<br />

und 150 PS. Damit ist der<br />

C-MAX dann richtig flott unter-<br />

wegs: Den Standardsprint schafft<br />

er in knapp zehn Sekunden und<br />

rennt 204 km/h.<br />

1600 Euro teurer ist der vergleichbare<br />

Diesel 2.0 TDCi. Obwohl er<br />

zehn PS weniger hat, zieht er in der<br />

Beschleunigung knapp an seinem<br />

Benzin-Bruder vorbei. Dafür muss<br />

er sich diesem um einen Hauch<br />

in der Höchstgeschwindigkeit geschlagen<br />

geben (201 km/h). In der<br />

Praxis spielen diese Unterscheide<br />

keine Rolle. Das gilt umso mehr,<br />

als sich beide Antriebe als ausgesprochen<br />

kultiviert erweisen. Aber<br />

natürlich ist der EcoBoost-Motor<br />

noch einmal deutlich leiser. In<br />

der Leistungsentfaltung geht er<br />

zudem gleichmäßiger zu Werke,<br />

wenngleich er nicht besonders<br />

drehfreudig ist. Im Diesel dagegen<br />

spürt der Fahrer den typischen<br />

Diesel-Punch des Motors, der nach<br />

kurzer Anfahrschwäche viel Kraft<br />

bietet, dann aber schnell nach dem<br />

nächsthöheren Gang verlangt. Im<br />

Gegensatz zu den EcoBoost-Motoren<br />

verfügt dieser Selbstzünder<br />

über kein spritsparendes Start-<br />

Stopp-System.<br />

geringere reichweite<br />

im benziner<br />

Womit wir bei den Verbrauchswerten<br />

wären. Im Test genehmigt<br />

sich der Benziner auf 100 Kilometern<br />

gut einen Liter mehr als<br />

der Diesel. Das schlägt sich in<br />

der Reichweite nieder, zumal der<br />

EcoBoost-C-MAX einen fünf Liter<br />

kleineren Tank hat. So schafft<br />

man im Schnitt mit dem 2.0 TDCi<br />

150 Kilometer mehr. Hinzu<br />

kommt, dass der turbogeladene<br />

EcoBoost bei hohen Geschwindigkeiten<br />

deutlich seinen Durst<br />

steigert, während der Turbodiesel<br />

nur moderat mehr verbraucht.<br />

Gut möglich, dass dies ein Grund<br />

ist, warum Ford bald einen neuen<br />

Motor präsentieren wird. Bereits<br />

im Frühjahr 2015 dürfte der C-<br />

MAX einen 1,5-Liter-EcoBoost<br />

bekommen, der noch sparsamer<br />

sein soll. Dann steht auch ein umfangreiches<br />

Facelift an, das dem<br />

C-MAX endlich ein vernünftiges<br />

Bediensystem mit modernem<br />

Touchscreen beschert. Das aktuelle<br />

Navidisplay beispielsweise ist<br />

dagegen unzeitgemäß klein.<br />

Zeit für die Kostenbilanz. In der<br />

Haftpflichtversicherung liegen<br />

beide Motorisierungen gleichauf.<br />

Bei den Werkstattkosten und dem<br />

Restwert ist der Unterschied nur<br />

gering. Aber im Diesel freut man<br />

sich mit jedem Kilometer über den<br />

spürbar günstigeren Verbrauch. Im<br />

Schnitt sind es 1,1 Liter weniger<br />

als im Benziner. Der 2.0 TDCi ist<br />

wirtschaftlich gesehen deshalb<br />

langfristig die bessere Wahl. ■<br />

62 auto zeitung <strong>18</strong>|14


Zehn PS mehr als der Diesel: 1,6-<br />

Liter-EcoBoost-Motor mit 150 PS<br />

Zwei Liter Hubraum, 140 PS: Der Turbodiesel<br />

des C-MAX läuft sehr ruhig<br />

Solide Materialien im Cockpit. Aber viele Anzeigen fallen zu klein<br />

aus, wie jene fürs Navi. Die Klimaregelung ist zu tief platziert<br />

Nur der Benziner verfügt<br />

über ein Start-Stopp-System<br />

Im Eco-Modus erhält der Fahrer über<br />

Blütenblätter Tipps zum Spritsparen<br />

Äußerlich sind die<br />

beiden Varianten<br />

kaum zu unterscheiden.<br />

Aber mit<br />

welcher fährt<br />

man günstiger?<br />

technik benziner diesel<br />

antrieb<br />

ForD C-MAX<br />

1.6 EcoBoost<br />

ForD C-MAX<br />

2.0 TDCi<br />

zylinder/Ventile pro zylinder 4/4 turbo; Direkteinspr. 4/4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb zahnriemen zahnriemen<br />

Hubraum 1596 cm 3 1997 cm 3<br />

Leistung<br />

bei<br />

110 kW/150 PS<br />

5700 /min<br />

103 kW/140 PS<br />

bei 3750 /min<br />

Max. Drehmoment<br />

bei<br />

getriebe<br />

faziT gErrIT rEICHEL<br />

240 nm<br />

1600 – 4000 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

320 nm<br />

1750 – 2750 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

antrieb Vorderrad Vorderrad<br />

messwerte<br />

Leergewicht 1479 kg 1566 kg<br />

zuladung 571 kg 484 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. 1200 / 745 kg 1500 / 740 kg<br />

0 - 100 km/h 9,9 s 9,6 s<br />

60 - 100 km/h (5. gang) 8,6 s 10,1 s<br />

80 - 120 km/h (6. gang) 11,8 s 12,6 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 1 204 km/h 201 km/h<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,4 m 36,8 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,1 m 36,2 m<br />

Standgeräusch 45 dB(a) 47 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 59 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 63 dB(a) 64 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 68 dB(a) 69 dB(a)<br />

verbrauch<br />

testverbrauch 8,7 l S / 100 km 7,6 l D / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 206 g/km 202 g/km<br />

tankinhalt 55 l 60 l<br />

Reichweite 640 km 789 km<br />

eu-Verbrauch 1 6,2 l S / 100 km 4,9 l D / 100 km<br />

Co 1 2 144 g/km 129 g/km<br />

abgasnorm euro 5 euro 5<br />

kosten benziner diesel<br />

grundpreis 22.840 € 24.440 €<br />

Werkstattkosten 2 1700/2428 € <strong>18</strong>76/2604 €<br />

Haftpflicht 2 1472/ 1551 € 1472/ 1551 €<br />

Vollkasko 2 1963/ 2252 € 2622/3015 €<br />

Kfz.-Steuer 2 520 € 1032 €<br />

Kraftstoffkosten 2,3 5568/11.136 € 4256/8512 €<br />

Restwert 2 9945/8060 € 10.421/8923 €<br />

gesamtkosten 2 24.1<strong>18</strong>/32.667 € 25.277/32.231 €<br />

kosten / kilometer 2 60/41 cent 63/40 cent<br />

1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />

Der Diesel rechnet<br />

sich ab ca.<br />

17.000 km<br />

20 Cent pro Liter Preisunterschied an<br />

der Zapfsäule können auch C-MAX-Fahrer<br />

nicht ignorieren. Allerdings braucht der<br />

Diesel eine fünfstellige Fahrleistung pro Jahr, ehe er sich<br />

rechnet. In der täglichen Praxis überzeugen können beide.<br />

im Jahr<br />

siegeR<br />

DEr DIESEL<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|13<br />

63


test: Opel insignia spOrts tOurer 1.6 Di turbO ecofleX – 2.0 CDti ecofleX<br />

Knappes Duell<br />

Fotos: Daniela Loof<br />

das Rüsselsheimer Flaggschiff tritt<br />

als Sports tourer zum Vergleich an:<br />

163-diesel- gegen 170-Benziner-PS<br />

Die Verarbeitungs- und Materialqualität stimmte schon vorher, die<br />

Bedienbarkeit hat durch das neue Infotainment-System gewonnen<br />

Der Opel Insignia erlebt gerade<br />

seinen zweiten Frühling.<br />

Mitte letzten Jahres<br />

erfuhr das Topmodell der<br />

Rüsselsheimer eine umfangreiche<br />

Modellpflege. Während das<br />

Facelift außen mit neuen Lampen<br />

und geänderten Schürzen recht<br />

sanft ausfiel, legten die Opelaner<br />

im Innern richtig Hand an: Die<br />

Tastenflut auf der Mittelkonsole<br />

wich einem vollkommen neuen<br />

Infotainmentsystem. Ein großer<br />

Touchscreen-Bildschirm bündelt<br />

jetzt eine Vielzahl an Funktionen,<br />

das Armaturenbrett wirkt ruhiger<br />

und lässt sich einfacher bedienen.<br />

Gleichzeitig zogen neuen Motoren<br />

ins das Antriebsangebot ein.<br />

Die Kunden jedenfalls honorieren<br />

dies, denn seit der Überarbeitung<br />

stiegen die Verkäufe um mehr als<br />

50 Prozent.<br />

Der bekannte 2.0 CDTI wurde<br />

im Zuge der Modellpflege weiter<br />

optimiert und leistet seitdem 163<br />

PS bei einem Normverbrauch von<br />

4,5 l/100 km. Auf der Benzinerseite<br />

hielt ein direkteinspritzender<br />

1.6 Turbo Einzug, der einer vollkommen<br />

neuen Motorengeneration<br />

angehört.<br />

Und der Ottomotor weiß im Alltag<br />

zu überzeugen: Der Vierventiler<br />

läuft selbst für einen Vierzylinder-<br />

Benziner auffallend kultiviert, tritt<br />

bereits ab etwa 1500 Touren ordentlich<br />

an und arbeitet sich emsig<br />

durchs Drehzahlband. Allerdings<br />

lässt der Schub ab circa 4500<br />

Kurbelwellenumdrehungen merklich<br />

nach, und es empfiehlt sich,<br />

den nächsten Gang einzulegen.<br />

Ebenso wie der Diesel verfügt auch<br />

der Benziner über eine Overboost-<br />

Funktion, die für einige Sekunden<br />

zusätzliche Kräfte mobilisiert. Im<br />

1.6 DI Turbo steigt das maximale<br />

Drehmoment von 260 auf stattliche<br />

280 Nm, der 2.0 CDTI entwickelt<br />

dann 380 statt 350 Newtonmeter.<br />

Der Selbstzünder kann<br />

64 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


Der neu entwickelte Benziner<br />

überzeugt mit toller Laufkultur<br />

Deutlich vernehmbarer geht der<br />

Diesel im Insignia zu Werke<br />

technik benziner diesel<br />

antrieb<br />

opeL InSIgnIa SportS opeL InSIgnIa SportS<br />

tourer 1.6 DI t ecofLex tourer 2.0 cDtI ecofLex<br />

zylinder/Ventile pro zylin. 4/4; turbo 4/4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb Kette Kette<br />

Hubraum 1598 cm 3 1956 cm 3<br />

Leistung<br />

bei<br />

125 kw/170 PS<br />

4250 /min<br />

120 kw/163 PS<br />

bei 4000 /min<br />

Max. drehmoment<br />

bei<br />

getriebe<br />

260 nm<br />

1650 – 4250 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

350 nm<br />

1750 – 2500 /min<br />

6-gang,<br />

manuell<br />

antrieb Vorderrad Vorderrad<br />

Das Start-Stopp-System arbeitet in<br />

beiden Modellen angenehm ruckarm<br />

sein Drehmoment-Plus trotz des<br />

höheren Fahrzeuggewichts in bessere<br />

Elastizitätswerte ummünzen:<br />

Beim Zwischenspurt von 80 auf<br />

120 km/h ist er um 1,5 Sekunden<br />

flinker, und selbst für den Sprint<br />

auf Tempo 100 benötigt der 2.0<br />

CDTI trotz des kleinen Leistungsnachteils<br />

eine halbe Sekunde weniger.<br />

Im Alltag ist der subjektive<br />

Vorteil für den Selbstzünder dabei<br />

größer als die reinen Messwerte<br />

vermuten lassen.<br />

Das große Instrumentendisplay kann<br />

die Verbrauchshistorie anzeigen<br />

klarer verbrauchsvorteil<br />

für den diesel<br />

Doch kommen wir jetzt zum<br />

Verbrauchstest: Auf der AUTO<br />

ZEITUNG-Normrunde genehmigte<br />

sich der Sports Tourer 2.0 CDTI<br />

6,3 Liter auf 100 km, womit er<br />

den 1.6 DI Turbo um satte 3,1 Liter<br />

unterbietet. Somit rechnet sich<br />

der Diesel trotz seines Mehrpreises<br />

von mehr als 3000 Euro nach einer<br />

Jahreslaufleistung von 17.000<br />

Kilometer. Was im ersten Moment<br />

nach viel klingt, relativiert sich,<br />

wenn man bedenkt, dass der Insignia<br />

speziell als Firmenwagen sehr<br />

gefragt ist und dementsprechend<br />

viele Kilometer abspult. Ein weiterer<br />

großer Vorteil des CDTI ist<br />

die enorme Reichweite, die man<br />

mit ihm erzielen kann. Dank des<br />

70 Liter großen Kraftstofftanks<br />

kommt er ohne einen Tankstopp<br />

mehr als 1100 Kilometer weit. ■<br />

messwerte<br />

Leergewicht 1659 kg 1715 kg<br />

zuladung 591 kg 560 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. 1700 / 750 kg 1600 / 750 kg<br />

0 - 100 km/h 10,0 s 9,5 s<br />

60 - 100 km/h (5. gang) 10,1 s 9,8 s<br />

80 - 120 km/h (6. gang) 13,5 s 12,0 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 1 215 km/h 215 km/h<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 36,6 m 36,3 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,8 m 37,0 m<br />

Standgeräusch 42 dB(a) 47 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 58 dB(a) 60 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 65 dB(a) 65 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 69 dB(a) 69 dB(a)<br />

verbrauch<br />

testverbrauch 9,4 l S / 100 km 6,3 l d / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 223 g/km 167 g/km<br />

tankinhalt 70 l 70 l<br />

Reichweite 745 km 1111 km<br />

eu-Verbrauch 1 6,2 l S / 100 km 4,5 l d / 100 km<br />

Co 1 2 146 g/km 119 g/km<br />

abgasnorm euro 5 euro 5<br />

kosten benziner diesel<br />

grundpreis 29.730 € 32.810 €<br />

werkstattkosten 2 2200/3040 € 2232/3072 €<br />

Haftpflicht 2 1900/2012 € 1900/2012 €<br />

Vollkasko 2 2624/3016 € 2624/3016 €<br />

Kfz.-Steuer 2 536 € 952 €<br />

Kraftstoffkosten 2,3 5952/11.904 € 3528/7056 €<br />

Restwert 2 15.906/13.795 € 14.929/13.452 €<br />

gesamtkosten 2 27.036/36.443 € 29.117/35.466 €<br />

kosten / kilometer 2 68/46 cent 73/44 cent<br />

1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 Kilometer; 3 berechnet mit Super 1,60 €/l, diesel 1,40 €/l<br />

fazit aLexanDer LIDL<br />

Der Diesel rechnet<br />

sich ab ca.<br />

17.000 km<br />

Der Opel Insignia zeigt nach sechsjähriger Bauzeit<br />

eine bemerkenswerte Reife. Wer wenig fährt,<br />

ist mit dem laufruhigen 1.6 DI Turbo bestens bedient.<br />

Der 2.0 CDTI punktet mit besserem Durchzug, dem deutlich<br />

niedrigeren Verbrauch und der hohen Reichweite.<br />

sieger<br />

Der DIeSeL<br />

im Jahr<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

65


TesT: benziner gegen diesel · Mercedes s 400 Hybrid – Mercedes s 350 blueTec<br />

Klares ergebnis<br />

Der S 400 Hybrid ist der einstiegsbenziner im S-Klasse-Programm.<br />

eine alternative zum Diesel S 350 BlueteC ist er nicht<br />

Dieselmotoren dominieren<br />

die Luxusklasse. Vor allem<br />

bei den Einstiegsmotorisierungen<br />

beider Antriebskonzepte<br />

rücken die Benziner immer<br />

mehr in den Hintergrund. Hybridtechnik<br />

soll den Benzinern<br />

wieder Aufwind verleihen. Das<br />

gilt auch für die neue S-Klasse.<br />

Das Benziner-Basismodell ist der<br />

86.335 Euro teure S 400 Hybrid<br />

mit Sechszylinder-Saugmotor und<br />

einen in das Getriebe integrierten<br />

E-Motor. Bei den Dieseln hat der<br />

Kunde weiterhin die Wahl zwischen<br />

dem S 350 BlueTEC mit großvolumigem<br />

Sechszylinder-Turbodiesel<br />

oder dem S 300 BlueTEC<br />

Hybrid, der lediglich über eine Antriebseinheit<br />

aus 2,2-Liter-Vierzylinder<br />

und zusätzlichem Elektromotor<br />

verfügt. Mercedes verlangt<br />

für beide 80.920 Euro.<br />

In diesem Vergleich treten die beiden<br />

Sechszylinder-Modelle gegeneinander<br />

an.<br />

Kultivierter Hybrid,<br />

sparsamer diesel<br />

Der Hybridantrieb konnte bei seinem<br />

Debüt im Vorgänger noch<br />

nicht überzeugen – die Übergänge<br />

zwischen Benziner und E-Motor<br />

waren deutlich zu spüren. Das aktuelle<br />

Modell präsentiert sich nun<br />

deutlich ausgeglichener. Ausgesprochen<br />

sanft verwaltet die Systemsteuerung<br />

beide Antriebsquellen.<br />

Vor allem im innerstädtischen<br />

Bereich unterstützt der 27-PS-<br />

E-Motor neben dem Stop-and-go-<br />

Betrieb vor allem längere Gleitphasen.<br />

Dabei schaltet der laufruhige<br />

Benziner nahezu unbemerkt<br />

ab – der E-Motor lässt den S 400<br />

Hybrid lautlos dahinrollen. Auch<br />

beim kräftezehrenden Anfahren<br />

schickt er seine rein über Rekuperation<br />

gespeicherte Energie in<br />

den Antriebsstrang. Daher spielt<br />

der Hybridantrieb vor allem in der<br />

Stadt seine Stärken aus und ermöglicht<br />

Verbräuche von deutlich unter<br />

acht Litern. Kein schlechter<br />

Wert für eine knapp zwei Tonnen<br />

schwere Luxuslimousine. Auch<br />

die 9,6 Liter auf 100 Kilometern,<br />

die der Hybrid auf der Verbrauchsrunde<br />

dem Tank entnimmt, können<br />

sich sehen lassen – wäre da<br />

nicht der Diesel.<br />

Der S 350 rollt selbst im dichten<br />

Stadtverkehr auf seiner mächtigen<br />

620-Nm-Drehmomentwelle zwischen<br />

1600 und 2400 /min nahezu<br />

schwerelos dahin. Magere sechs<br />

Liter zeigt der Bordcomputer bei<br />

der Fahrt durch die Innenstadt an.<br />

Die Testrunde absolviert er mit<br />

8,0 Litern pro 100 Kilometer. Bei<br />

den Fahrleistungen aus dem Stand<br />

verliert der S 350 BlueTEC mit<br />

258 gegenüber dem über 300 PS<br />

starken Hybrid zwar etwas den<br />

Anschluss. Dafür gelingen spontane<br />

Überholmanöver dank seines<br />

enormen Antritts aus niedrigen<br />

Drehzahlen erheblich leichtfüßiger<br />

als mit dem Hybrid. Dessen Antriebsstrang<br />

benötigt eine kleine<br />

Gedenksekunde, um beide Kraftquellen<br />

und die Siebenstufen-<strong>Auto</strong>matik<br />

perfekt zu arrangieren,<br />

bevor er nach vorn stürmt.<br />

Ganz im Gegensatz zu den anderen<br />

Vergleichen ist der Diesel in diesem<br />

Duell bereits beim Grundpreis<br />

deutlich günstiger. Die Hybridtechnik<br />

lässt sich Mercedes teuer<br />

bezahlen. Der S 400 Hybrid kostet<br />

bei gleicher Ausstattung 5415 Euro<br />

mehr. Auch wenn die Werkstattund<br />

Versicherungskosten beim S<br />

350 BlueTEC geringfügig höher<br />

ausfallen, rechnet er sich bereits<br />

ab dem ersten Kilometer. ■<br />

Fotos: Daniela Loof<br />

66


Die Kombination aus V6 und E-Motor<br />

des S 400 Hybrid gefällt mit Laufruhe<br />

Der S 350 BlueTEC Diesel punktet<br />

mit seinem enormen Drehmoment<br />

tecHniK benziner diesel<br />

antrieb<br />

MErCEDES<br />

S 400 HyBrID<br />

MErCEDES<br />

S 350 BlueTEC<br />

zylinder/Ventile pro zylin. V6/4; (e-Motor) V6/4; turbodiesel<br />

nockenwellenantrieb Kette Kette<br />

Hubraum 3498 cm 3 2987 cm 3<br />

Leistung<br />

225 kW/306 PS b. 6500 /min 190 kW/258 PS<br />

(e-Motor)<br />

(20 kW/27 PS b. <strong>18</strong>00 /min) bei 3600 /min<br />

Max. Drehmoment: V6<br />

e-Motor<br />

getriebe<br />

370 nm b. 3500 – 5250 /min<br />

250 nm b. 0 – 900 /min<br />

7-Stufenautomatik<br />

620 nm<br />

bei 1600 – 2400 /min<br />

7-Stufenautomatik<br />

antrieb Hinterrad Hinterrad<br />

Der hochwertig verarbeitete Innenraum bietet großzügige<br />

Platzverhältnisse. Die großen Monitore sind exzellent ablesbar<br />

Per Knopfdruck einstellbares<br />

Fahrwerk und Getriebe<br />

Der Kraftfluss des S 400 Hybrid lässt<br />

sich auf dem Monitor verfolgen<br />

messwerte<br />

Leergewicht 1998 kg 2051 kg<br />

zuladung 597 kg 604 kg<br />

anhängelast gebr./ungebr. – / – 720 / 2100 kg<br />

0 - 100 km/h 6,7 s 6,8 s<br />

0 -140 km/h 11,7 s 12,7 s<br />

0 -<strong>18</strong>0 km/h 20,0 s 22,0 s<br />

Höchstgeschwindigkeit 1 250 km/h 250 km/h<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt 35,4 m 36,0 m<br />

Bremsweg aus 100 km/h warm 35,2 m 35,2 m<br />

Standgeräusch 40 dB(a) 38 dB(a)<br />

innen bei 50 km/h 3. gang 56 dB(a) 54 dB(a)<br />

innen bei 100 km/h höchst. g. 62 dB(a) 62 dB(a)<br />

innen bei 130 km/h höchst. g. 66 dB(a) 66 dB(a)<br />

verbraucH<br />

testverbrauch 9,6 l S / 100 km 8,0 l D / 100 km<br />

Co 2 (lt. testverbrauch) 227 g/km 213 g/km<br />

tankinhalt 70 l 70 l<br />

Reichweite 729 km 875 km<br />

eu-Verbrauch 1 6,3 l S / 100 km 5,5 l D / 100 km<br />

Co 1 2 147 g/km 146 g/km<br />

abgasnorm euro 6 euro 6<br />

Kosten benziner diesel<br />

grundpreis 86.335 € 80.920 €<br />

Werkstattkosten 2 3328/4016 € 3716/4140 €<br />

Haftpflicht 2 2160/2284 € 2336/2472 €<br />

Vollkasko 2 5288/7296 € 5416/6196 €<br />

Kfz.-Steuer 2 696 € 1548 €<br />

Kraftstoffkosten 2,3 6144/12.288 € 4480/8960 €<br />

Restwert 2 39.541/36.433 € 36.900/34.067 €<br />

gesamtkosten 2 64.441/76.482 € 61.516/70.169 €<br />

Kosten / Kilometer 2 161/96 cent 154/88 cent<br />

1 Herstellerangabe; 2 für vier Jahre und 40.000/80.000 km; 3 berechnet mit Super 1,60 €/Liter, Diesel 1,40 €/Liter<br />

faziT MICHaEL GoDDE<br />

Der Diesel rechnet<br />

sich ab<br />

1 km<br />

Bei den beiden Mercedes S-Klasse-Modellen<br />

ist das Ergebnis so eindeutig wie in<br />

keinem anderen Vergleich: Der kultivierte<br />

und kraftvolle S 400 Hybrid ist nicht sparsam genug, um gegen<br />

den zudem günstigeren S 350 BlueTEC zu punkten.<br />

im Jahr<br />

sieger<br />

DEr DIESEL<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

67


TesT · CiTroËn C1 AirsCApe pureTeCh 82<br />

muntermacher<br />

Mit neuem Markengesicht, peppigem design und großem Faltschiebedach will der<br />

Citroën C1 junge Fans gewinnen. test der 82 PS starken Puretech-Variante<br />

68 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


Sturm und Drang-Phase<br />

im C1 – Oldie und Ente schauen<br />

dem Treiben gelassen zu<br />

Betont jugendliches Interieur – die Übersicht bleibt dabei gelegentlich auf<br />

der Strecke: etwas überstylte Instrumente, nur durchschnittlicher Qualitätseindruck<br />

Weniger Cockpit geht eigentlich überhaupt nicht: spindeldürres Enten-Lenkrad,<br />

Minimal-Tacho, Mindestmaß an Kontrolleuchten – und alles so schön blank<br />

Fotos: Aleksander Perkovic<br />

es gibt <strong>Auto</strong>s, da brauchen<br />

selbst gestandene <strong>Auto</strong>-Tester<br />

etwas Unterstützung. Und<br />

nein, es handelt sich dabei<br />

nicht um pfeilschnelle Supersportwagen<br />

oder kraftstrotzende Muscle<br />

Cars, die bändigen wir schon ganz<br />

allein. Wie soll man aber jenseits<br />

der 40 und als eingefleischter Testosteronträger<br />

klitzekleine <strong>Auto</strong>s<br />

bewerten, die mit kräftig aufgetuschtem<br />

Lippenrot und jugendlichem<br />

Übermut daherkommen?<br />

Einfach eiskalt durch die Slalomgasse<br />

schicken, die Vebrauchsrunde<br />

drehen, die Bremsen qualmen<br />

lassen, dem kleinen 82-PS-Dreizylinder<br />

des neuen Citroën C1 die<br />

letzte Zehntelsekunde im Sprint<br />

abpressen und schließlich ein abgebrühtes<br />

Fazit dichten? – Gut,<br />

dass wir Lisa haben, die Praktikantin<br />

ist gerade mit sagenhaftem<br />

Notenschnitt dem Abitur entkommen<br />

und schlägt sich im ausgeprägt<br />

maskulinen Arbeitsumfeld<br />

der AUTO ZEITUNG mit erstaunlicher<br />

Gelassenheit. Lisa soll uns<br />

doch mal den C1 aus Zielgruppen-<br />

Perspektive erklären, wir schauen<br />

ihr derweil vom Volant einer Ente<br />

aus gespannt über die Schulter.<br />

LifestyLig und<br />

KostensensibeL – C1<br />

Abflug auf dem Redaktionshof,<br />

bei guten 30 Grad Außentemperatur<br />

muss natürlich zuerst das<br />

Rolldach der Ente auf: Einen abgeknickten<br />

Fingernagel später ist<br />

><br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

69


TesT · CiTroËn C1 AirsCApe pureTeCh 82<br />

Knackig: prominente<br />

Rückleuchten, weit<br />

hinuntergezogene<br />

Glas-Heckscheibe<br />

das Stoffdach ins Heck gerollt und<br />

mit Druckknöpfen gesichert, Lisa<br />

wartet im C1 bereits ungeduldig:<br />

„Die Airscape-Variante des neuen<br />

C1 kostet 1600 Euro mehr, hat aber<br />

ein elektrisches Faltschiebedach.<br />

Super! Fast wie ein Cabrio!“<br />

Mit knurrendem Dreizylinder-<br />

Sound schippert der C1 los runter<br />

an den Rhein. Lisa gehört keineswegs<br />

zu den forschen Fahrern,<br />

die blechern schnatternde Ente<br />

mit ihren 21 PS hat sie trotzdem<br />

im Handumdrehen abgehängt. Bei<br />

den Testfahrten am Nachmittag<br />

wird schnell klar, weshalb das so<br />

flink geht: Der 1,2-Liter-Dreizylinder<br />

hängt schön am Gas, marschiert<br />

mit keckem Temperament<br />

und hat mit dem rund 900 Kilogramm<br />

schweren C1 auch noch<br />

wenig zu schleppen. Selbstverständlich<br />

müssen die Gänge fleißig<br />

gewechselt werden, um stramm<br />

im Verkehr mitzuschwimmen.<br />

Das geht aber problemlos von der<br />

Hand, auch wenn das manuelle<br />

Fünfgang-Getriebe etwas kürzere<br />

Schaltwege haben könnte. Mehr<br />

Motorkraft vermissen wir jedenfalls<br />

nicht.<br />

Gute LeistunG,<br />

GünstiGer Verbrauch<br />

Auch der Testverbrauch von 5,9<br />

Litern pro 100 km kann sich sehen<br />

lassen – und so wird dieser kultiviert<br />

werkelnde Triple zumindest<br />

im städtischen Umfeld zur Idealbesetzung<br />

im Motorraum. Weniger<br />

muss nicht sein, mehr jedoch<br />

ebenfalls nicht.<br />

Auf den Straßen am Rhein entlang<br />

fällt schnell auf, dass Citroën<br />

auch das Fahrwerk richtig gut<br />

abgestimmt hat: Mit präziser<br />

Lenkung fegt der kleine Franzose<br />

um die Kurven und räubert<br />

gierig durch jeden Kreisverkehr.<br />

Federung und Dämpfung schaffen<br />

derweil einen überzeugenden<br />

Kompromiss aus sicherem und<br />

fahrspaßorientiertem Handling<br />

sowie definierter, komfortabler<br />

Abstimmung. Selbst die grindigen<br />

Kopfsteinpflaster an den Bootsanlegern<br />

bringen den C1 nicht aus<br />

der Fassung – und das bei so kleinen<br />

Rädern und dem kurzen Radstand<br />

eines Kleinwagens.<br />

Lisa deutet lachend auf den 2CV,<br />

der sich vor uns in dramatische<br />

Kurven-Schräglage neigt: „Ich<br />

dachte immer, Citroën baut so flauschige<br />

<strong>Auto</strong>s wie die Ente. Aber<br />

der C1 ist ja ein echter Renner.“<br />

nur durchschnitt-<br />

Liche bremsLeistunG<br />

Soweit würden wir dann doch<br />

nicht gehen wollen, auch wenn<br />

uns das aufgeweckte Fahrverhalten<br />

des C1 sehr gut gefallen<br />

hat: „Zu einem Renner gehören<br />

richtig gute Bremsen, und da ist<br />

der C1 mit einem Bremsweg von<br />

über 37 Metern aus Tempo 100<br />

eher Durchschnitt. So ein leichtes<br />

<strong>Auto</strong> kann das auch besser hinbekommen.“<br />

Bedeutungsvolle Stille,<br />

dann nickt Lisa pflichtschuldig,<br />

in den Augen leuchten aber große<br />

Fragezeichen auf. Das werden wir<br />

der Praktikantin doch demnächst<br />

><br />

Hier wird manuell gewickelt: Das puristische<br />

Stoffdach des Citroën 2CV muss noch mit kräftigen<br />

Fingern gerollt und druckgeknöpft werden<br />

Brise auf Knopfdruck: C1 Airscape<br />

mit elektrischem Faltschiebedach


TesT · CiTroËn C1 PureTeCh 82 AirsCAPe<br />

Der 1,2-Liter-Dreizylinder mit variabler Ventilsteuerung<br />

schafft 82 Ps – völlig ausreichend<br />

Kaffeepause: aZ-<br />

Praktikantin Lisa,<br />

citroën c1 und<br />

ente entspannen<br />

in der Kölner<br />

innenstadt<br />

europa-exportmodell:<br />

Unsere<br />

1966er-ente<br />

schnattert mit<br />

21 Ps starkem<br />

602-cm 3 -<br />

aZaM-Motor<br />

mal genauer erklären müssen …<br />

Im selben Moment setzt Lisa aber<br />

bereits ein ganz anderes Thema:<br />

„Das C1-Cockpit finde ich ziemlich<br />

gelungen mit diesem hoch<br />

platzierten Touchscreen-Monitor.<br />

Bei anderen <strong>Auto</strong>s sitzt der oft viel<br />

zu tief. Und richtig schick sieht das<br />

hier aus, total modern.“ Lisa überlegt<br />

kurz, dann legt sie nach: „Aber<br />

weshalb ich das Handy per Kabel<br />

mit dem Multimedia-System<br />

verbinden muss und nicht einfach<br />

drahtlos, verstehe ich nicht.“<br />

MoDernes cocKpit Mit<br />

GrosseM Monitor<br />

Kurzer Erklärungsversuch des<br />

Testers: „Vielleicht, damit es immer<br />

schön geladen wird? Und:<br />

Du findest das schick? Ich eher<br />

arg plastikplastik …“ – „Lisa kaut<br />

verlegen auf der Unterlippe: „Jaaa,<br />

aber das <strong>Auto</strong> ist doch nicht so teuer,<br />

und dafür haben die es ganz<br />

nett hinbekommen. Obwohl mir<br />

die Klimaanlagenbedienung viel<br />

zu fummelig ist. Und die Instrumente<br />

sehen süß aus, aber man<br />

muss bei diesem Designer-Tacho<br />

immer ganz genau hinsehen, um<br />

ihn gut ablesen zu können.“<br />

Bei einem Kaffeestopp inspiziert<br />

Lisa andächtig die mitflatternde<br />

Ente. Ob sie mal mit dem Oldie<br />

fahren möchte? – „Nein, bloß<br />

nicht!“ Lisa starrt entsetzt auf das<br />

primitive Cockpit. Dann setzt sie<br />

sich vorsichtig in den Fond, wippt<br />

schmunzelnd in den weichen Polstern<br />

auf und ab, streicht über den<br />

kratzigen Sitzbezug: „Ich würde<br />

ja gern mal mitfahren, das ist bestimmt<br />

lustig. Ich mag, dass man<br />

hier drin das Gefühl hat, im Freien<br />

zu sitzen. So gut bekommt der<br />

C1 das nicht hin.“ Zum Beweis<br />

kriecht sie in den Fond des C1:<br />

„Das liegt an den kleinen Fenstern,<br />

der 2CV ist viel höher. Wenn<br />

ich größer wäre, müsste ich bestimmt<br />

den Kopf schief legen, um<br />

hier hinten überhaupt gut sitzen<br />

zu können. Und das, obwohl die<br />

Beine eigentlich ganz ordentlich<br />

Platz haben.“<br />

Zum Abschluss wird der Kofferraum<br />

inspiziert – Lisa lacht: „Einkaufstüte!<br />

Sobald größere Sachen<br />

eingeladen werden sollen, muss<br />

man die Sitzlehnen umklappen.<br />

Aber das ist ok so. Einkaufstüte<br />

ist klasse!“ Johannes Riegsinger<br />

FAZIT: Mit dem 82-PS-Dreizylinder<br />

hat der C1 einen munteren,<br />

effizienten Motor bekommen.<br />

Das Airscape-Faltschiebedach<br />

ist Pflicht fürs Herz.<br />

BewerTung<br />

★★★✩✩<br />

★★★★★ ausgezeichnet; ★★★★✩ sehr gut; ★★★✩✩ gut; ★★✩✩✩ befriedigend; ★✩✩✩✩ ausreichend; ✩✩✩✩✩ misslungen<br />

Das schaukelt gewaltig: knautschige<br />

hängemattensitzbank im 2cV<br />

technische Daten<br />

citroën c1<br />

AirscApe<br />

puretech 82<br />

Motor 3-Zylinder, 4-Ventiler<br />

hubraum 1199 cm 3 Leistung<br />

60 kW / 82 Ps bei 5750 /min<br />

Max. Drehmoment<br />

1<strong>18</strong> nm bei 2750 /min<br />

Getriebe 5-Gang, manuell<br />

Antrieb Vorderrad<br />

Fahrwerk v.: McPherson-<br />

Federbeine, Querlenker; h.:<br />

Verbundlenkerachse, Federn,<br />

Dämpfer, stabi.; esP Bremsen<br />

v.: innenbel scheiben;<br />

h.: trommeln; aBs,<br />

Bremsassistent Bereifung<br />

165/60 R 15 h; continental<br />

eco contact 5 Felgen 6 x 15<br />

L/B/h 3465/1615/1460 mm<br />

radstand 2340 mm<br />

Leergewicht/Zuladung<br />

906 / 334 kg Anhängelast<br />

gebr./ungeb. – / – Kofferraumvol.<br />

196 – 780 l<br />

Abgasnorm euro 5<br />

typklassen hP 15/tK 14/VK 15<br />

Messwerte<br />

0-100 km/h in 12,2 s<br />

elastizität 60 – 100 km/h<br />

in 11,2 s (4. Gang), 80 – 120<br />

km/h in 17,2 s (5. Gang)<br />

höchstgeschw. 1 170 km/h<br />

Bremsweg 100 – 0 km/h kalt/<br />

warm 37,5/37,3 m<br />

Verbrauch 5,9 l s/100 km<br />

eu-Verbr. 1 4,3 l s/100 km<br />

co 2 -Ausstoß 1 99 g/km<br />

Grundpreis 12.550 €<br />

1<br />

Werksangaben<br />

Knapp geschnittener c1-Fond,<br />

komfortabel nur für Zierliche


Bestwert 75 gr<br />

dass auf besondere effizienz ausgelegte autos auch im richtigen Leben sehr sparsam<br />

sein können, bewies der Suzuki Swift eCo + bei der Co 2 -Challenge: der normwert<br />

von 99 gramm Co 2 pro Kilometer wurde im wettbewerb deutlich unterboten<br />

[ teXt Klaus uckrow FotoS aleksander Perkovic ]<br />

74 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


CO 2 -Challenge · leser-TesT-akTiOn<br />

amm<br />

Die LanDesfachschuLe Des Kfz-Gewerbes<br />

Hessen in Frankfurt war Start- und Zielpunkt. Hier<br />

werden pro Jahr 160 Meisterschüler, 2000 angehende<br />

Kfz-Mechantroniker und 2500 Kursteilnehmer geschult<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

75


Leser-TesT-AkTion · Co 2<br />

-ChALLenge<br />

Cristina Gomes (l.) und Christiana<br />

Weber von der CreditPlus Bank<br />

auch partnerschaftliches<br />

Verhalten<br />

gehört zum<br />

Straßenverkehr:<br />

Die CreditPlus<br />

Bank setzt auf<br />

fairen Umgang<br />

mit Kunden, Mitarbeitern<br />

und Geschäftspartnern.<br />

Das Unternehmen<br />

ist als Privatkundenbank<br />

zum Beispiel<br />

mit Online-Krediten im Internet, aber auch als Finanzier<br />

für Unternehmen in den Bereichen <strong>Auto</strong>motive<br />

oder Motorrad tätig. Seit 2011 ist CreditPlus unter dem<br />

Namen Suzuki Finance fester Partner bei der Einkaufsund<br />

Absatzfinanzierung aller Suzuki-Produkte.<br />

Viele <strong>Auto</strong>s sind wenigstens<br />

auf dem Papier sehr sparsam.<br />

In Prospekten wird<br />

mit niedrigen Normwerten<br />

geworben, doch diese wurden allesamt<br />

auf einem Rollenprüfstand<br />

unter optimalen Bedingungen in<br />

einem exakt vorgegebenen Prüfzyklus<br />

ermittelt. Und in Wirklichkeit?<br />

Da ist der Verbrauch sogar<br />

noch niedriger! Zumindest beim<br />

neuen Suzuki Swift 1.2 ECO + , der<br />

mit optimierter Aerodynamik und<br />

weiterentwickeltem Motor laut<br />

EU-Norm auf 99 Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer kommt. Bei der CO 2-<br />

Challenge erreichte das Siegerteam<br />

den Bestwert von 75 Gramm!<br />

Auch fast alle anderen Teilnehmer<br />

des Spritspar-Wettbewerbs unterboten<br />

die Normangabe zum Teil<br />

sehr deutlich. Aber erzählen wir<br />

die Geschichte von Anfang an.<br />

Am ersten August-Wochenende<br />

reisten zehn Leser der AUTO<br />

ZEITUNG und ihre Beifahrer zur<br />

CO 2-Challenge nach Frankfurt am<br />

Main. Die Spritspar-Aktion wurde<br />

in diesem Jahr schon zum dritten<br />

Mal ausgetragen. Neben AUTO<br />

ZEITUNG, Suzuki, der WGV-Versicherung<br />

und dem Zentralverband<br />

Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(ZDK) gehörte mit der CreditPlus<br />

Bank diesmal auch ein <strong>Auto</strong>-Finanzierer<br />

zu den Veranstaltern.<br />

fallvermeidung hilft. Und Cristina<br />

Gomes und Christiana Weber von<br />

der CreditPlus Bank erläuterten<br />

das partnerschaftliche Modell der<br />

Privatkundenbank, die über mehr<br />

als 50 Jahre Erfahrung verfügt.<br />

exakter reifendruck<br />

Sonntagmorgen ging es dann ab<br />

neun Uhr los: Auslosung der Wettbewerbsautos,<br />

Vertrautmachen mit<br />

Swift und Navi sowie Fahrt zum<br />

Startpunkt, der Landesfachschule<br />

des Kfz-Gewerbes Hessen in<br />

Frankfurt-Praunheim. Dort hatten<br />

Schulleiter Claus Kapelke und sein<br />

Team alles bestens vorbereitet: die<br />

Kontrolle des Reifendrucks der<br />

Wettbewerbs-Swift, präzises Kartenmaterial,<br />

eine kleine Stärkung.<br />

Das exakte Volltanken der <strong>Auto</strong>s<br />

übernahm Johann Wenzel von der<br />

Hessischen Eichdirektion. Im Anschluss<br />

versiegelte der Eichbeamte<br />

zur Sicherheit die Tankklappen.<br />

Dann der Start: Im Abstand von<br />

fünf Minuten wurden die zehn<br />

Teams nacheinander auf die Reise<br />

geschickt – nur mit Adresse<br />

und Koordinaten des ersten von<br />

insgesamt fünf Zielen. Die Informationen<br />

für den jeweils nächsten<br />

Anfahrpunkt gab es immer erst<br />

nach Ankunft an einem Etappenziel.<br />

Die Route selbst durfte jedes<br />

Teilnehmer-Team mit Hilfe von<br />

Navi-System oder Straßenkarte<br />

selbst wählen. Da am Ende der<br />

Challenge der durchschnittliche<br />

CO 2-Ausstoß entschied, konnte es<br />

beispielsweise durchaus sinnvoll<br />

sein, über die längere <strong>Auto</strong>bahn<br />

zu fahren statt quer durch die Innenstadt.<br />

Aber auch die Zeit spielte<br />

eine Rolle: Bei gleichem Verbrauch<br />

war die kürzere Fahrdauer<br />

entscheidend. Zusätzlich war die<br />

Gesamtzeit der Challenge auf maximal<br />

drei Stunden beschränkt.<br />

Bei der Zielauswahl hatte das<br />

Team der Landesfachschule ebenfalls<br />

ganze Arbeit geleistet und alles<br />

für einen abwechslungsreichen<br />

Wettbewerb vorbereitet. Um die<br />

Stärken des Swift ECO + mit serienmäßiger<br />

Start-Stopp-<strong>Auto</strong>matik<br />

richtig zur Geltung zu bringen, lagen<br />

vier von fünf Zielpunkten im<br />

Stadtbereich.<br />

Nach zweieinhalb Stunden Fahrtzeit<br />

erreichten die ersten Starter<br />

die Landesfachschule – das letzte<br />

andrea lorenz aus Coburg ging im Suzuki Swift auf Sparfahrt<br />

kreuz und quer durch Frankfurt. Karte und Navi gab’s zur Orientierung<br />

Die CO 2 -Challenge<br />

luftdruckkontrolle<br />

vorm Start<br />

durch Udo Roß,<br />

Ausbilder der<br />

Fachschule<br />

Viele infos am abend<br />

Schon Samstagabend gab es für<br />

die Starter wertvolle Infos. Jörg<br />

Machalitzky von Suzuki erklärte<br />

die Spar-Technik des Swift Eco + ,<br />

Ulrich Köster vom ZDK erläuterte<br />

verbrauchsreduzierende Maßnahmen.<br />

Dr. Gerald Epple, Leiter<br />

der WGV-Kraftfahrt-Schadenabteilung,<br />

verdeutlichte, dass eine<br />

vorausschauende, aufmerksame<br />

Fahrweise nicht nur beim Spritkonsum,<br />

sondern auch bei der Undr.<br />

epple<br />

von der WGV-<br />

Versicherung<br />

sprach über<br />

vorausschauendes<br />

Fahren<br />

schlüssellotterie<br />

bei<br />

der Vergabe<br />

der zehn<br />

Wettbewerbs-<br />

Fahrzeuge<br />

Volltanken<br />

durch den<br />

Eichbeamten<br />

Johann Wenzel<br />

vor dem Start


Gute laune<br />

schon vor dem<br />

Start am Sonntagmorgen<br />

vor<br />

dem Hotel in<br />

Frankfurt<br />

sieGel Nach dem Betanken wurde<br />

die Tankklappe jedes Suzuki<br />

Swift vom Eichamt versiegelt<br />

Etappenziel. Hier nahm Eichbeamte<br />

Johann Wenzel die Suzuki<br />

Swift in Empfang, um die Wagen<br />

wieder mit Superbenzin zu betanken<br />

und den exakten Verbrauch zu<br />

ermitteln. Bei drei Teams gab es<br />

aber schon jetzt lange Gesichter:<br />

Sie hatten das Zeitlimit von drei<br />

Stunden überschritten und wurden ><br />

BlinDflug unD reaktiOnSzeit<br />

ein blick aufs handy<br />

genügt, und schon ist<br />

ein schwerer Unfall<br />

passiert – das stellte Dr.<br />

Gerald Epple, Kfz-Schadensleiter<br />

der WGV-Versicherung,<br />

in seinem<br />

Vortrag klar. Wer nur<br />

eine Sekunde später als<br />

sonst rea-giert, verlängert<br />

den Anhalteweg seines<br />

<strong>Auto</strong>s bei Tempo 50<br />

von 28 auf 43 Meter. Und<br />

wer bei Tempo 120 nur<br />

vier Sekunden unaufmerksam<br />

ist, absolviert<br />

mit seinem Fahrzeug gar<br />

einen Blindflug über 133<br />

Meter. Deshalb ist Unaufmerksamkeit<br />

die<br />

Unfallursache Nummer<br />

eins – vor überhöhter Geschwindigkeit<br />

und Alkohol<br />

am Steuer. Und: Nur<br />

wer vorausschauend<br />

fährt, ist auch sparsam.<br />

aufmerksam: reaktionszeit<br />

1 Sekunde anhalteweg 28 m<br />

abgelenkt: reaktionszeit<br />

2 Sekunden anhalteweg 43 m<br />

erklärunG Jörg Machalitzky<br />

von Suzuki beantwortet letzte<br />

Fragen zum <strong>Auto</strong> und zum Navi<br />

start aus der Halle der Landesfachschule –<br />

es galt, fünf Zwischenziele anzusteuern


Leser-TesT-AkTion · Co 2<br />

-ChALLenge<br />

1. Preis 2. Preis<br />

Güney KöylüusAGi<br />

und Linda Herget<br />

erhalten von Jörg<br />

Machalitzky (re.) von<br />

Suzuki den Schlüssel<br />

für ihren neuen Swift<br />

3. Preis<br />

AndreAs<br />

KAlKhoff<br />

freut sich<br />

mit Peter<br />

Magovac<br />

(li.) über den<br />

Musical-Gutschein<br />

von<br />

Christiana<br />

Weber von<br />

der Credit-<br />

Plus Bank<br />

stefAn Werner und Beifahrer Philipp Galler (Mitte)<br />

nehmen von Paulina Mahlerwein den 1000-Euro-Tankgutschein<br />

der WGV-Versicherung entgegen<br />

4. Preis 5. Preis<br />

Moritz MildenberGer erhält von Claus Kapelke<br />

vom ZDK einen Service-Gutschein im Wert von 250 Euro.<br />

Auch Inna Mook (rechts) freut sich über den Gewinn<br />

disqualifiziert. Dietmar Krüger aus<br />

Erwitte ärgerte sich: „Wir hatten<br />

eine Route über die <strong>Auto</strong>bahn gewählt,<br />

leider war eine Ausfahrt gesperrt.“<br />

Trost für den Ingenieur: Er<br />

erreichte mit 90 Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer einen guten, wenn auch<br />

nicht den besten Wert.<br />

Das zeigte sich bei der spannenden<br />

Siegerehrung: Den ersten<br />

Sachpreis gab es auf Rang fünf<br />

für Inna Mook aus Welver – mit<br />

hervorragenden 88 Gramm CO 2<br />

holte sie sich einen Inspektionsgutschein<br />

vom ZDK. Mit unglaublichen<br />

81 Gramm CO 2 erfuhr<br />

sich Andreas Kalkhoff einen Musical-Gutschein<br />

der CreditPlus<br />

Bank im Wert von 500 Euro.<br />

Für sagenhafte 79 Gramm CO 2-<br />

Ausstoß erhielt Stefan Werner<br />

aus St. Johann den 1000-Euro-<br />

Tankgutschein der WGV. Den<br />

Suzuki Swift 1.2 ECO + aber gewannen<br />

Güney Köylüusagi und<br />

seine Beifahrerin Linda Herget<br />

aus Bochum mit phantastischen<br />

75 Gramm CO 2 – was einem Verbrauch<br />

von 3,26 Litern auf 100 km<br />

entspricht. Das Rezept des 24-jährigen<br />

Azubis: „Früh hochschalten,<br />

wir sind fast nie über 2000 Touren<br />

gekommen. 45 km/h kann man<br />

auch im fünften Gang fahren.“ ■<br />

suzuki<br />

swift<br />

1.2 ECO +<br />

beim eCo + sorgt neben einer anderen Getriebeübersetzung<br />

und einer verbesserten Aerodynamik – so wurde die<br />

Fahrzeughöhe um zehn Millimeter reduziert – besonders<br />

ein DualJet-Motor mit zwei Einspritzdüsen pro Zylinder<br />

für Sparsamkeit. Der Swift mit 90 PS verbraucht laut EU-<br />

Norm nur 4,3 Liter (99 g CO 2/km). Das ECO + -Paket gibt<br />

es nur mit der Topausstattung Comfort ab 15.690 Euro.<br />

etAPPenziel<br />

im <strong>Auto</strong>haus von<br />

Ralf Rottmair in<br />

Frankfurt. Links<br />

Teilnehmer<br />

Albert Schäfer<br />

finAle an der<br />

Landesfachschule:<br />

Manch<br />

einer schob den<br />

Swift dann zum<br />

Betanken


Japanischen <strong>Auto</strong>s eilt ein guter Ruf<br />

voraus: Sie sind zuverlässig und pannensicher.<br />

Stimmt. Auch beim aktuellen<br />

Qualitäts-Ranking 1 der AUTO ZEITUNG liegen<br />

die Modelle von Honda, Lexus, Mazda, Mitsubishi,<br />

Toyota und Subaru auf den vorderen<br />

Plätzen. Dank ausgereifter, zuverlässiger<br />

Technik und hoher Fertigungsqualität halten<br />

die <strong>Auto</strong>bauer aus dem Land der aufgehenden<br />

Sonne diesen guten Qualitätsstandard – über<br />

Jahre schon. Bei der Auswertung der jungen<br />

Gebrauchten, also den Fahrzeugen der Altersklasse<br />

der ein- bis dreijährigen <strong>Auto</strong>s, haben wir<br />

uns die Fahrzeuge mit der jeweils geringsten<br />

Mängel-Quote 2 näher angesehen und stellen<br />

sie hier genauer vor.<br />

Nur Spitzenleistungen gibt es aber auch bei<br />

den Japanern nicht immer und überall. So<br />

belegt etwa der Daihatsu Sirion mit einer Mängelquote<br />

von 20 Prozent den letzten Platz bei<br />

den jungen Kleinwagen – hinter Alfa Romeo MiTo<br />

und Dacia Logan. Auch der Stadtfloh Nissan Pixo<br />

rangiert ganz weit hinten. Bei den über acht<br />

Jahre alten <strong>Auto</strong>s bildet der Suzuki Alto sogar<br />

das Schlusslicht. Auch das SUV Suzuki SX4 erreicht<br />

in diesem Ranking nur hintere Plätze.<br />

Nach wie vor rangieren die japanischen <strong>Auto</strong>s<br />

aber unter den Zuverlässigsten der jeweiligen<br />

Klasse. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Gesunde<br />

Skepsis und ein Technik-Check sind vor dem<br />

Kauf deshalb angebracht. Holger Ippen<br />

Solide Japa<br />

Wer Gebrauchtwagen mit zuverlässiger Technik zu<br />

Preisen sucht, sollte sich Japaner aus zweiter Hand<br />

ToyoTa VeRso<br />

Das geräumige Familienauto kann<br />

man wahlweise auch als Siebensitzer<br />

nutzen. Wird das Zusatzgestühl nicht<br />

gebraucht, lässt es sich im Ladeboden<br />

versenken. So entsteht ein großes Gepäckabteil,<br />

das bis zu 1785 Liter Ladung<br />

aufnimmt. Das Fahrverhalten<br />

ist auf Sicherheit getrimmt. Bei den<br />

Motoren empfehlen wir den 1,8-Liter-<br />

Benziner mit 147 PS sowie den 2.2 D-<br />

4D mit 150 PS. Letzterer wird mit einer<br />

Sechsstufen-<strong>Auto</strong>matik kombiniert.<br />

Geräumiger Siebensitzer mit<br />

variablem innenraum<br />

Ladekante recht hoch, das<br />

erschwert die Beladung<br />

ToyoTa auRis<br />

Auch der Auris gehört zu den Zuverlässigsten<br />

seiner Klasse. Die Werkstatt sieht ihn selten,<br />

Pannendienste kennen ihn nicht. Deshalb ist<br />

er bei Gebrauchtwagenkäufern gefragt – echte<br />

Schnäppchen finden sich eher selten. Die Modelle<br />

der zweiten Generation (ab 2012) sind<br />

deutlich besser ausgestattet und jetzt auch als<br />

Kombi namens Toyota Auris Touring Sports zu<br />

Kräftige dieselmotoren, gute<br />

ausstattung, zuverlässig<br />

Lenkung arbeitet gefühllos,<br />

etwas zu straffes Fahrwerk<br />

Honda aCCoRd<br />

Mit einer Mängelquote von unter vier Prozent<br />

brilliert der japanische Mittelklässler in unserer<br />

Zuverlässigkeitsstatistik. Auch beim Qualitäts-<br />

Report erhält das aktuelle Modell (ab 2008)<br />

gute Beurteilungen der AUTO ZEITUNG-<br />

Leser. Der sportlich attraktiv gestaltete Accord<br />

verfügt über eine<br />

haben. Neben zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren<br />

ist dieser Japaner seit 2012 auch mit dem<br />

Hybridantrieb des Prius (siehe oben) erhältlich.<br />

Bei den Motoren würden wir den 1,6-Liter-Benziner<br />

mit 132 PS oder den sparsamen Turbodiesel<br />

1.4 D-4D mit 90 PS<br />

wählen.<br />

umfangreiche Serienausstattung. Der Kombi<br />

mit seinem cleveren Rücksitz-Umlegemechanismus<br />

(lässt sich mit einer Hand bedienen)<br />

ist besonders gefragt. Bei den Motoren leistet<br />

schon der 2,0-Liter-Basisbenziner 156 PS. Wer<br />

einen Diesel bevorzugt, sollte die etwas stärkere<br />

und laufruhigere Variante mit 150 PS wählen.<br />

sportliches Mittelklasseauto,<br />

durchzugsstarke Motoren<br />

Karosserie unübersichtlich,<br />

etwas zu straffe Federung<br />

1<br />

Auswertung von fünf Millionen Hauptuntersuchungen der GTÜ Gesellschaft<br />

80 für Technische Überwachung; 2 die Mängelquote ermittelt sich aus den festgestellten<br />

Mängeln pro 100 <strong>Auto</strong>s der jeweiligen Fahrzeugklasse<br />

www.autozeitung.de


GebrauchtwaGen · ratGeber<br />

ToyoTa PRius<br />

In der Kompaktklasse liegt der Toyota Prius in<br />

allen Alterskategorien ganz weit vorn. In vier<br />

von fünf Altersstufen belegt der Toyota sogar<br />

den ersten Platz. Dabei gibt es weder bei der<br />

recht anspruchsvollen Hybridtechnik, also dem<br />

kombinierten Benzin- und Elektroantrieb, noch<br />

bei der Leistungselektronik oder den Hochvolt-<br />

Batterien Probleme. Aber auch herkömmliche<br />

Baugruppen wie Fahrwerk, Lenkung, Karosserie<br />

und Abgasanlage brillieren mit Zuverlässigkeit.<br />

Besonders empfehlenswert sind die jüngeren<br />

Modelle mit 136 PS Systemleistung und der<br />

Prius Plug-in (seit 2012).<br />

zuverlässig und pannensicher,<br />

geringer Verbrauch<br />

Fahrwerk unharmonisch, nervende<br />

stufenlose automatik<br />

ner<br />

moderaten<br />

näher ansehen<br />

Honda Jazz<br />

Klein ist dieser Honda Jazz eigentlich nur in<br />

Bezug auf seine Außenabmessungen. Innen<br />

beweist er Größe: Die Sitze sind äußerst variabel.<br />

Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich die<br />

Rücksitzbank umklappen und versenken. So<br />

entsteht genug Platz für Fahrrad, Kühlschrank<br />

oder Baumarktschnäppchen. Das Stauabteil des<br />

3,85 Meter kurzen Stadtflohs bietet 380 bis<br />

Variabler innenraum, auch<br />

als Hybrid zu haben (ab 2011)<br />

Fahrwerk mit starken Lastwechseln<br />

und hart gefedert<br />

maximal 1323 Liter Volumen. Die Karosserie<br />

ist übersichtlich, das Fahrwerk allerdings<br />

ziemlich hart und das Fahrverhalten nicht ganz<br />

frei von Lastwechselreaktionen. Ein ESP spendiert<br />

Honda erst seit 2008 – und das auch nur<br />

als Extra. Beide Benziner mit<br />

90 und 100 PS passen<br />

gut zum Jazz.<br />

Seit 2011 gibt<br />

es den Honda<br />

auch als<br />

Hybrid mit<br />

102 PS.<br />

Honda CR-V<br />

Bei den Hauptuntersuchungen haben die Prüfer<br />

meistens nichts zu beanstanden, auch Pannendienste<br />

kennen den CR-V kaum. Er gilt – vor<br />

allem in den letzten beiden Generationen (ab<br />

2001) – als absolut zuverlässig. Und dabei gehört<br />

dieser Honda sogar<br />

zu den sportlichen<br />

SUV mit<br />

angenehm<br />

ausgeglichener<br />

Federung.<br />

Nur im Grenzbereich neigt das hoch<br />

aufbauende <strong>Auto</strong> zu starkem Wanken. Karosserie<br />

und Interieur sind gut verarbeitet, die Vordersitze<br />

bieten viel Seitenhalt. Auch hinten sitzt<br />

man recht gut. Bei den Motoren empfehlen wir<br />

den durchzugsstarken und sparsamen 2,2-Liter-<br />

Diesel mit 150 PS. In älteren Modellen, also<br />

vor 2006, leistete dieses Triebwerk 140 PS.<br />

sitzposition angenehm<br />

hoch, sportlich<br />

im Grenzbereich starkes<br />

wanken, gebrauchte teuer<br />

MiTsubisHi asx<br />

Seit 2010 rollt das kompakte SUV von Mitsubishi<br />

auf deutschen Straßen. Mit einer Mängelquote<br />

von unter zwei Prozent glänzt es in<br />

seiner Fahrzeugkategorie. Derzeit wird der<br />

Mitsubishi in einer Benzin- und einer Diesel-<br />

Variante angeboten. Der 1,6-Liter-Basismotor<br />

leistet 117 PS. Der kräftigere Diesel, der 1.8<br />

DI-D+ mit 150 PS, ist auch in Kombination mit<br />

sparsame antriebe, gute<br />

Sitzposition, zuverlässig<br />

allradantrieb nur in Kombination<br />

mit dieselmotor<br />

permanentem Allradantrieb zu haben. Während<br />

sich der Benziner mit einem Fünfgang-Getriebe<br />

begnügen muss, hat der Diesel ein Sechsgang-<br />

Schaltgetriebe. 2012 erhielt der zuverlässige<br />

Japaner ein Facelift.<br />

Mazda 3<br />

Den Golf-Rivalen aus Hiroshima gibt es seit<br />

2003. Besonders empfehlenswert sind die Modelle<br />

ab der zweiten Generation (2009). Sie<br />

zählen zu den Zuverlässigsten in der Klasse<br />

und werden in zwei Karosserievarianten hergestellt.<br />

Hierzulande<br />

ist das viertürige<br />

Stufenheck-Modell wenig populär, der<br />

Fünftürer mit Schrägheck dagegen sehr. Beide<br />

sind günstig und verfügen meist über eine gute<br />

Ausstattung. Unsere Motorenempfehlung gilt<br />

dem Diesel 2.2 CD mit 150 PS. Der häufiger<br />

angebotene 1.6 CD-Selbstzünder mit 109 PS<br />

überzeugt mit Sparsamkeit und Laufkultur.<br />

Mazda 2<br />

Der wendige Kleinwagen überzeugt mit<br />

sportlichen Akzenten und solider Technik.<br />

Mit straffem Fahrwerk, knackiger<br />

Schaltung und angenehm direkter Lenkung<br />

sorgt der kleine Mazda für viel<br />

Fahrspaß. Und das zu niedrigen Preisen:<br />

Gebrauchte sind günstig, die Unterhaltskosten<br />

gering. Und in die Werkstatt muss<br />

der Japaner nur zu den turnusmäßigen<br />

Durchsichten. Extrakosten braucht man<br />

hier nicht einzuplanen. Dafür wirkt das<br />

Interieur nicht ganz so hochwertig: Die<br />

Polster sind recht dünn, und die Kunststoffe<br />

verkratzen schnell.<br />

sportliches Fahrwerk,<br />

knackige Schaltung<br />

interieur nicht sehr hochwertig<br />

und kratzanfällig<br />

sportliches Fahrwerk,<br />

durchzugsstarke Motoren<br />

Rundumsicht etwas eingeschränkt,<br />

kleines navi-display<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

81


trendreport · Musik-streaMing<br />

Sound auS der<br />

CD und MP3-Downloads<br />

sind out.<br />

Künftig gelangt die<br />

Wunschmusik per<br />

Streaming ins<br />

<strong>Auto</strong>: Millionen<br />

von Songs – immer<br />

und überall<br />

Bis in die späten 90er-Jahre<br />

gelangten die Lieblings-Titel<br />

aus dem Kasettenrecorder<br />

ins <strong>Auto</strong>. Diese wurden von<br />

den viel besser klingenden CDs abgelöst.<br />

Aber auch die Silberscheibe<br />

bekam bald starke Konkurrenz –<br />

von iTunes & Co. Aus dem Netz heruntergeladen<br />

und auf iPod, MP3-<br />

Player oder Smartphone gespeichert,<br />

können <strong>Auto</strong>fahrer von heute<br />

ihre Musik-Auswahl stets mitnehmen<br />

– jene Songs, die sie zuvor per<br />

Download erworben haben.<br />

Das geht jetzt noch besser per<br />

sogenannter Streaming-Flatrate.<br />

Der passende Sound zu jeder<br />

Stimmung und Beats, an die man<br />

vor der Abfahrt nicht einmal gedacht<br />

hat, sorgen unterwegs für<br />

Kurzweil und gute Laune. So etwas<br />

bieten Streaming-Dienste, bei<br />

denen die Musik über eine mobile<br />

Internetverbindung, beispielsweise<br />

per LTE (Long Term Evolution),<br />

abgerufen werden. Dieser neue<br />

Unterhaltungs-Trend kommt direkt<br />

aus der Cloud – einer gigantischen<br />

Datenbank, die Millionen von Songs<br />

bereithält und diese in Echtzeit und<br />

mit bester Digital-Qualität an die<br />

Lautsprecherbox des <strong>Auto</strong>s liefert.<br />

Fast grenzenlos – immer und überall.<br />

Vorausgesetzt, die Datenverbindung<br />

ist stabil.<br />

Viele Anbieter<br />

Marktführer unter diesen Musik-<br />

Diensten in der Cloud ist das<br />

schwedische Start-up Spotify.<br />

2006 in Stockholm gegründet,<br />

erreicht es heute schon weltweit<br />

mehr als 40 Millionen Nutzer und<br />

bietet über 20 Millionen Songs zum<br />

Download an. Das ist etwa das<br />

20-Fache von dem, was Radio-<br />

Sender im Archiv bereithalten. So<br />

dürfte für jede Situation und jede<br />

Stimmung etwas dabei sein. Und<br />

auf dieses gigantische Repertoire<br />

darf jeder zugreifen, ganz legal.<br />

Wer nicht von Werbung genervt<br />

werden will, ordert eine Flatrate.<br />

Dafür sind in der Regel etwa<br />

knapp zehn Euro pro Monat zu<br />

zahlen. Ein fairer Preis, zumal die<br />

Download-Rate unbegrenzt ist. Allerdings<br />

ist eine Speicherfunktion<br />

– zum Beispiel zum Offline-Hören<br />

– nicht vorgesehen. Ist der Song<br />

abgespielt, bleibt er allenfalls als<br />

Ohrwurm im Kopf.<br />

Neben dem Marktführer buhlen<br />

weitere Streaming-Anbieter mit<br />

unterschiedlichsten Angeboten um<br />

Gehör. Einige haben auch Hörbücher<br />

und Podcasts im Programm<br />

– was so manchen Stau verkürzen<br />

dürfte. Eine besonders spannende<br />

und für <strong>Auto</strong>fahrer wichtige Entwicklung,<br />

die Sprachsteuerung,<br />

wird immer besser, Missverständ-<br />

Musik Auf Abruf – die wichtigsten streAMing -Anbieter für <strong>Auto</strong>fAhrer<br />

dienst<br />

Spotify<br />

anbieter Spotify Deezer apple napster Simfy<br />

Verfügbare titel mehr als 20 Mill. mehr als 30 Mill. mehr als 20 Mill. mehr als 20 Mill. mehr als 25 Mill.<br />

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Bemerkung schnell, hohe<br />

audioqualität<br />

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1 Flatrate ohne Datenbegrenzung; 2 mit Werbung; 3 ohne Werbung<br />

Deezer beats napster Simfy<br />

flexibler Dienst,<br />

gute Qualität<br />

kein Desktop-Client<br />

(Musik-Download)<br />

nur mäßige audioqualität<br />

günstige Preise,<br />

umständlich<br />

82 auto zeitung <strong>18</strong>|14


82 auto zeitung 16|14 www.autozeitung.de www.autozeitung.de auto zeitung 16|14 83<br />

Nur<br />

Leserbriefe<br />

daS preM iuM teS t-MaG azin<br />

2, 30<br />

SportWaGen der SuperlatiVe<br />

30.7.<strong>2014</strong> 17<br />

Design-hilflosigkeit<br />

17/<strong>2014</strong> | fahrberichte: Lexus<br />

nx 300h; toyota yaris hybrid<br />

Was bei gestalterischer Hilflosigkeit<br />

herauskommt, kann man anhand<br />

von Lexus NX 300h AWD<br />

und Toyota Yaris Hybrid erkennen:<br />

Masken aus dem Kabuki-Theater,<br />

von Star Wars oder aus der Tiefsee?<br />

Ist es die Gier nach Luft, die<br />

dem herkömmlichen <strong>Auto</strong> so langsam<br />

ausgeht? Im Lexus spiegeln<br />

sich fast alle vergangenen und<br />

aktuellen Design-Themen wider,<br />

im Yaris Hybrid wohl eher die<br />

Formen eines War-Lord-Helms.<br />

Als langjähriger Leser und Wertschätzer<br />

Ihres Magazins fällt mir<br />

auf, dass Sie wenig zum Design<br />

und seiner (un)zeitgemäßen Interpretation<br />

oder seinen Exzessen<br />

Stellung nehmen. Die Repräsentation<br />

eines Produkts gehört zu<br />

einem Urteil doch dazu. Und was<br />

das Design heutzutage für eine Eigendynamik<br />

entwickelt, wohlverpackt<br />

in schneidige und zum Teil<br />

anmaßende Begleit-Ansprüche<br />

und Slogans, ist nachdenkenswert.<br />

Ansonsten herzlichen Dank für Ihr<br />

großartig visualisiertes, getextetes<br />

und aufgemachtes Magazin.<br />

Hans A. Muth D.C. Weßling<br />

interessantes Detail<br />

16/<strong>2014</strong> | reportage:<br />

hans-JoachiM stuck<br />

Schön, Ihr Artikel über Striezel<br />

Stuck und den Brezel-Käfer. Was<br />

den Originalzustand des VW Käfer<br />

angeht, ist es für jüngere Leser<br />

sicher interessant zu wissen, dass<br />

die Blinklichter an den Stoßstangen<br />

nicht dazugehörten. Statt der<br />

25<br />

neue<br />

SuV<br />

Von 25 MarKen<br />

VW<br />

Vergleichstest<br />

Golf SportSVan<br />

Golf Variant<br />

touran · tiGuan<br />

3 SpardieSel im teSt<br />

audi a3 • MercedeS a • BMW 1er<br />

MercedeS<br />

c-KlaSSe<br />

der sterne-kochHinweis auf<br />

audi Q5<br />

porSche cayenne coupé<br />

ferrari 458 Speciale<br />

aSton Martin V12 VantaGe S • porSche 911 turBo S<br />

SKoda SuV<br />

Mini<br />

countryMan<br />

VW tiGuan coupé<br />

teSt: Neuer 108 • HyuNda i10 • Skoda Citigo<br />

KleinWaGen GroSS in forM<br />

Hans-JoacHim stuck · RepoRtage<br />

Hans-Joachim Stuck startet mit seinem ’51er Vw Käfer bei<br />

den Schloss Bensberg Classics. der blaue Helm mit weißen<br />

Sternen war sein Markenzeichen. Sind die aufkleber ein<br />

ein verborgenes talent des Rennprofis?<br />

teSla<br />

Model X<br />

eXKluSiVe KaufBeratunG alle modelle, motoren & Preise<br />

a 2,60 €; CH 4,70 sfr; B, l 2,80 €; Nl 2,90 €; e, F, i, p (Cont.), Slow. rep. 3,40 €; kan, gr, Slo 3,50 €; FiN 4,30 €; N 38,00 nkr; CZ <strong>18</strong> CZk; H 1035 Ft<br />

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Schreiben Sie uns unter<br />

folgenden Adressen (bitte<br />

mit Angabe Ihres Wohnortes,<br />

das gilt auch für<br />

E-Mail-Zuschriften):<br />

redaktion<br />

auto zeitung,<br />

industriestrasse 16,<br />

50735 kÖln.<br />

fax: 0221 / 71 24 228,<br />

e-mail: redaktion@<br />

autozeitung.de<br />

Die Redaktion behält<br />

sich vor, Zuschriften<br />

zu kürzen.<br />

Übernahme-Poker<br />

17/<strong>2014</strong> | Meinung: VW baLd die neue nr. 1<br />

Für den VW-Konzern wäre die Übernahme des Fiat-<br />

Chrysler-Konzerns sicher der Weg zum weltgrößten<br />

<strong>Auto</strong>konzern. Dies zeigt aber auch, dass die Marken<br />

des Fiat-Konzerns so schlecht nicht sein können.<br />

Und Fiat-Chef Marchionne ist einer der fähigsten<br />

Konzernchefs. Man denke nur daran, was ihm durch<br />

die Chrysler-Übernahme gelungen ist. Und das beinahe<br />

schon fast peinliche Werben um Alfa zeigt, wie<br />

wertvoll diese Marke ist. Zudem dürfte wohl auch<br />

keinem entgangen sein, dass die Alfa-Pläne ernst<br />

werden. Immerhin kommen zwei Marken mit dem<br />

höchsten Ertrag pro gebautem <strong>Auto</strong>, Ferrari und<br />

Maserati, aus dem Fiat-Konzern. Im Übrigen hat<br />

Fiat gerade auch in den letzten Tagen noch vor<br />

VW die Übernahmegespräche dementiert. Fiat ist<br />

der erste europäische Konzern, der einen amerikanischen<br />

<strong>Auto</strong>riesen zur Gänze gekauft und nicht<br />

wieder verkauft hat und sichert so die europäischen<br />

und eigenen Arbeitsplätze als größter Arbeitgeber.<br />

Franz Jordan Gallizien, Österreich<br />

Blinker hatte der Käfer seinerzeit<br />

links und rechts zwischen den Seitenscheiben<br />

einen Winker, der ausklappte<br />

und wie ein Ärmchen die<br />

Richtung anzeigte. Bei schweren<br />

Lastwagen bewegte sich der Zeiger<br />

damals sogar auf und ab.<br />

Günter Detro Rheinbach<br />

Der rs 5 ist besser<br />

13/<strong>2014</strong> | VergLeichstest: neuer<br />

bMW M4 gegen audi rs 5<br />

Solange man sich in dieser Preis-/<br />

Leistungsklasse ein Fahrzeug kaufen<br />

kann, sind zwei Liter mehr Verbrauch<br />

pro 100 km kaum relevant.<br />

Nach ausführlicher Probefahrt mit<br />

beiden <strong>Auto</strong>s waren meine Frau<br />

und ich uns einig: der Audi! Für<br />

mich zählt der „richtige“ Motor<br />

des Audi, ein V8-Sauger, wunderbar<br />

– wie lange wird es sowas noch<br />

geben? –, dazu die stets perfekte<br />

und sichere Traktion dank Allrad.<br />

Denn auch in Deutschland regnet<br />

es im Sommer viel, im Herbst liegt<br />

Laub auf den Straßen, im Winter<br />

Schnee. Für meine Frau zählen außerdem<br />

die bessere Verarbeitung<br />

und die um einige Dezibel leisere<br />

Geräuschkulisse. Gerade Letzteres<br />

ist im Alltag sehr wichtig.<br />

R. P. Alex per E-Mail<br />

störenDer monitor<br />

16/<strong>2014</strong> | sonderheft:<br />

faszination Mercedes – cLs<br />

Ich bin seit Jahren begeisterter<br />

Leser Ihrer AUTO ZEITUNG.<br />

Irgendwie kann ich aber den aktuellen<br />

Trend vieler <strong>Auto</strong>hersteller<br />

nicht nachvollziehen, in neue<br />

Modelle die freistehenden Monitore<br />

einzubauen. Das sieht immer<br />

wie nachträglich aufgesetzt aus.<br />

Das ganze Innenraumdesign wird<br />

damit gestört. Wieso kann man<br />

diese nicht schön oben in der Mittelkonsole<br />

integrieren? In Ihrem<br />

Mercedes-Sonderheft stellen Sie<br />

den wunderschönen neuen CLS<br />

vor, aber als ich dann wieder den<br />

freistehenden Navi-Monitor sah,<br />

war für mich alles vorbei. Das wäre<br />

für mich ein Grund, genau wie<br />

bei CLA und aktueller A-Klasse,<br />

das <strong>Auto</strong> nicht zu kaufen.<br />

Sven Büttner Porta Westfalica<br />

anDere kaliber<br />

16/<strong>2014</strong> | VergLeichstest:<br />

poWer-cabrios<br />

Ein derart liebloser Test ist mir<br />

bisher selten untergekommen.<br />

Dass für Sie bei den Sportwagen<br />

die Porsche ein Allheiligtum darstellen,<br />

ist ein offenes Geheimnis,<br />

nur diesmal haben Sie es übertrieben.<br />

Was kann der Boxster GTS<br />

besser als die Corvette Stingray?<br />

Nichts. Was rechtfertigt den eklatanten<br />

Mehrpreis des Porsche gegenüber<br />

der Corvette? Nichts. Im<br />

Kapitel Karosserie bewerten Sie<br />

Übersichtlichkeit, Ladevolumen,<br />

Sicherheitsausstattung und Qualität<br />

zugunsten des Porsche, dass<br />

einem die Spucke wegbleibt. Hat<br />

der Porsche ein Head-up-Display?<br />

Nein. Notlaufreifen? Nein. Eine<br />

Rückfahrkamera? Ja, für 1535<br />

Euro. Und im Porsche sieht man<br />

so gut wie nichts. Einparken geht<br />

mit der Corvette besser. Der Porsche<br />

ist plärrig und laut, Jaguar<br />

und Corvette dagegen haben<br />

Sound. 466 PS rechtfertigen einen<br />

Durchschnittsverbrauch von 13,9<br />

Liter allemal. Im Verhältnis dazu<br />

braucht der Porsche zu viel teures<br />

Super Plus. Obendrein fährt die<br />

Corvette Kreise um den Porsche<br />

und bremst besser. Und dann das<br />

Kapitel Kosten/Umwelt: Bei der<br />

Corvette ist Vollausstattung wört-<br />

84 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


1 inklusive doppelkupplungsgetriebe (PdK)<br />

8 auto zeitung 16|14 www.autozeitung.de www.autozeitung.de auto zeitung 16|14 9<br />

Gipfel der<br />

die neue, offene Chevrolet Corvette Stingray bringt den Sommer auf die<br />

Straßen – ein amerikanischer topathlet zum Preis eines europäischen Sprinttalents.<br />

Besteht der ami gegen Porsche Boxster und Jaguar F-type?<br />

power-CAbrios<br />

[ teXt Martin urbanke FotoS daniela Loof ]<br />

www.autozeitung.de<br />

Porsche Boxster Gts<br />

330 PS, Hinterradantrieb,<br />

0-100 km/h in 4,5 s, 279 km/h<br />

Spitze, 11,6 l SP/100 km,<br />

73.406 Euro 1<br />

JaGuar F-tyPe V6 s caBrio<br />

380 PS, Hinterradantrieb,<br />

0-100 km/h in 4,8 s, 275 km/h 1<br />

Spitze, 12,3 l S/100 km,<br />

85.500 Euro<br />

1 elektronisch abgeregelt<br />

lich zu nehmen. Es ist alles an<br />

Bord, was es beim Porsche nur für<br />

hohe Aufpreise gibt. Mein Fazit:<br />

Der Sieg des Porsche ist ein Witz.<br />

Das einzig Herausragende ist sein<br />

Preis, er ist so emotional wie eine<br />

Wanderdüne. F-Type Cabrio und<br />

vor allem die Corvette sind ganz<br />

andere Kaliber. Sportlich, hoch<br />

emotional und im Fall der Corvette<br />

eindeutig besser als der GTS .<br />

Ulrich Ottenbreit Berlin<br />

tolles sonDerheft<br />

die ungLaubLichsten<br />

auto-geschichten<br />

Ich habe kürzlich das Sonderheft<br />

„Die unglaublichsten <strong>Auto</strong>-Geschichten“<br />

geschenkt bekommen<br />

und war begeistert. Gut erzählte<br />

<strong>Auto</strong>-Geschichten mit tollen Fotos.<br />

Vielleicht können Sie ja mal das<br />

Gleiche im Motorrad- und Lkw-<br />

Bereich bringen. Immerhin haben<br />

die Fahrzeughersteller früher<br />

ja auch mehrere Märkte bedient.<br />

Oder Sie machen ein Heft über<br />

geniale Fahrzeugkostrukteure und<br />

ihre Meisterstücke mit Ferry Porsche,<br />

Colin Chapman, Ernst Neumann-Neander<br />

und weiteren.<br />

Berthold Büker per E-Mail<br />

nachfahre statt ahne<br />

16/<strong>2014</strong> | report: pkW-Maut –<br />

pro & contra<br />

Unsere „Ahnen“, wie Sie schreiben,<br />

werden die geplante Maut sicher<br />

nicht zahlen – schon gar nicht<br />

in ferner Zukunft. Sie sind nämlich<br />

alle schon (sehr lange) tot. Wer<br />

diese Maut aber sicher auch in ferner<br />

Zukunft zahlen muss, das sind<br />

unsere „Nachfahren“ – also unsere<br />

Kinder, Enkelkinder und Urenkel.<br />

So gesehen muss ich Ihnen dann<br />

wieder Recht geben, wie auch<br />

die bereits von Ihnen erwähnte<br />

Sektsteuer für des ollen Wilhelms<br />

Kriegsmarine beweist. Hinzufügen<br />

können wir inzwischen ja auch<br />

den Soli-Beitrag. Und wenn wir<br />

cheVrolet corVette<br />

stinGray caBriolet<br />

466 PS, Hinterradantrieb,<br />

0-100 km/h in 4,5 s, 282 km/h<br />

Spitze, 13,9 l S/100 km,<br />

72.990 Euro<br />

A<br />

us dem einst simplen Kraftprotz<br />

Corvette ist im Lauf<br />

der Jahrzehnte ein austrainierter<br />

Leistungssportler<br />

geworden. In der mittlerweile siebten<br />

Generation tritt jetzt die Cabrio-Version<br />

zum Showdown gegen<br />

den ebenso vitalen wie eleganten<br />

Jaguar F-Type und den Klassenprimus<br />

Porsche Boxster an.<br />

Neben einigen konstruktiven Besonderheiten<br />

hält die Corvette<br />

Stingray überdies am extrem günstigen<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

fest: Für knapp 73.000 Euro gibt<br />

es bei den Amis einen ausgewachsenen<br />

466-PS-Sportwagen mit fettem<br />

V8-Triebwerk. Das macht die<br />

Vette aus europäischer Sicht beinahe<br />

konkurrenzlos.<br />

Jaguar zum Beispiel verlangt für<br />

das rassig geformte F-Type V6 S<br />

Cabrio mit immerhin 380 PS bereits<br />

stramme 85.500 Euro. Und<br />

Porsche ruft für den lediglich 330<br />

PS starken Boxster GTS, das neue<br />

Topmodell der Baureihe, beinahe<br />

70.000 Euro auf, woraus mit ein<br />

paar essenziellen Extras jedoch<br />

im Handumdrehen ebenfalls rund<br />

85.000 Euro werden. Sind die<br />

beiden Europäer tatsächlich so viel<br />

besser?<br />

Karosserie<br />

die Corvette wirkt größer<br />

als sie tatsächlich ist<br />

Zumindest ihr Wow-Faktor ist<br />

nicht höher – eher im Gegenteil.<br />

Wo immer die Corvette Stingray<br />

vorfährt, richten sich alle Blicke<br />

auf die rote Flunder. Ihr Auftritt<br />

strahlt maximale Sportlichkeit und<br />

Dramatik aus. Doch so groß, wie<br />

sie erscheint, ist sie gar nicht. In<br />

der Länge überragt sie den F-Type<br />

nur um 2,5 cm, baut aber zugleich<br />

6,5 cm flacher und gute 4,5 cm<br />

schmaler. Das kompakteste <strong>Auto</strong><br />

indes ist der Porsche, der trotzdem<br />

fast genauso viel Freiraum<br />

für Fahrer und Beifahrer offeriert<br />

wie der Jaguar. Das Raumangebot<br />

des Chevrolet leidet hingegen<br />

unter dem gewaltigen Mitteltunnel<br />

und den breiten Schwellern,<br />

sodass die effektive Breite des<br />

Innenraums eingeschränkt wird.<br />

Außerdem stoßen Sitzriesen hier<br />

zuerst am Dach an und klemmen<br />

mit den Knien hinterm Lenkrad.<br />

Im bisherigen Modell C6 gab es ><br />

noch eine Weile nachdenken, fällt<br />

uns sicher noch mehr ein …<br />

Peter Bergmann Meinhard-Neuerode<br />

Perfekter einstanD<br />

15/<strong>2014</strong> | VergLeichstest: Mercedes<br />

V-kLasse – VW MuLtiVan<br />

Die neue Mercedes V-Klasse hat<br />

den VW Multivan entzaubert, auch<br />

wenn dieser noch längst nicht zum<br />

alten Eisen gehört.<br />

P. Schmitz Herford<br />

klassen-WirrWarr<br />

16/<strong>2014</strong> | neuheiten/test: einordnung<br />

in fahrzeug-kLassen<br />

Ich bin immer wieder irritiert, nach<br />

welchen Kriterien Fahrzeugmodelle<br />

bestimmten Klassen zugeordnet<br />

werden. Nachdem Preise<br />

und Motorleistungen ja heutzutage<br />

riesige Spektren abdecken, kommen<br />

eigentlich nur noch Karosserieform<br />

und -größe als Klassifizierungsmerkmale<br />

in Frage. Doch<br />

Sie lassen z.B. den Skoda Octavia<br />

gegen kompakte Rivalen antreten,<br />

die alle mehr als 35 cm kürzer sind.<br />

Auf der anderen Seite findet sich<br />

ein BMW 3er Touring, der noch<br />

drei Zentimeter kleiner ist als der<br />

Octavia, unter den Alternativen für<br />

den neuen (Mittelklasse-)Passat.<br />

M. A. Vogt Eckernförde<br />

ANMERKUNG DER REDAKTION Da<br />

die Übergänge zwischen den Klassen<br />

inzwischen fließend sind, macht<br />

es nur wenig Sinn, sich sklavisch<br />

an eine einzige Klassifizierung zu<br />

halten. Das wäre auch im Testalltag<br />

wenig praktikabel, da ständig<br />

neue Klassen entstehen, etwa die der<br />

viertürigen Coupés, und die <strong>Auto</strong>s<br />

immer größer werden. Trotzdem<br />

bemühen wir uns, stets bestimmte<br />

gemeinsame Kriterien bei der Test-<br />

Zusammenstellung zu berücksichtigen.<br />

Und so lässt sich der Skoda<br />

Octavia durchaus mit einem VW<br />

Golf (technische Basis, Preis) und<br />

auch einem BMW 3er vergleichen.<br />

redaktion<br />

AUTO ZEITUNG Industriestraße 16, 50735 Köln<br />

Telefon: 0221 / 77096157, Fax: 0221 / 7124228<br />

E-Mail: redaktion@autozeitung.de<br />

Chefredakteur/Verlagsleiter Volker Koerdt (v. i. S. d. P.)<br />

stellVertretende Chefredakteure<br />

Wolfgang Eschment, Klaus Uckrow<br />

Chef Vom dienst Philipp Kesternich<br />

gesChäftsführende redakteure<br />

Stefan Miete (Neuheiten, Faszination <strong>Auto</strong>, Reportagen);<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Voigt (Test, Technik)<br />

art direCtor Andreas Schulz<br />

autor Karsten Rehmann M.A.<br />

(Sonderaufgaben, Classic), Johannes Riegsinger<br />

leitende redakteure<br />

Michael Godde (Sonderaufgaben, Projektleitung Motorrad;<br />

stellv. Leitung Test), Sebastian Koch (Test- und Messwesen),<br />

Dipl.-Des. Daniela Loof (Foto); Gregor Messer (Sport),<br />

Martin Urbanke M.A. (Test & Reifen)<br />

test<br />

Ingo Eiberg M.A., Dipl.-Journ. Thorsten Elbrigmann, Paul Englert,<br />

Marcel Kühler, Dipl.-Ing. Alexander Lidl, Dr. Elmar Siepen<br />

text Anya Rösgen M.A.<br />

teChnik & ratgeber Dipl.-Ing. Holger Ippen<br />

(Projektleitung Gebrauchtwagen-Sonderheft)<br />

WirtsChaft & ratgeber Markus Bach M.A.<br />

sonderaufgaben Gerrit Reichel M.A.<br />

leitung herstellung Claudia Rommelrath<br />

layout<br />

Laso Cordes (stellvertretende Leitung Layout), Norbert Hausen (Bildbearbeitung),<br />

Claudia Rommelrath (Layout),<br />

Dipl.-Des. Ulrich Pfeil-Rüsenberg (Layout), Heiner Stenzel (Bildbearbeitung)<br />

internet Benny Hiltscher<br />

Chefsekretariat Eva Wildermuth<br />

assistentin test und teChnik Daniela Heintzemann<br />

dokumentation & arChiV Nils Koshofer<br />

ständige freie mitarbeiter<br />

DeLusi (Computer-Illustrationen), Jochen Faber (Foto), Jürgen Homberg (Test),<br />

Klaus Huber-Abendroth (Foto), Jean-François Hubert (Computer-Illustrationen),<br />

Aleksander Perkovic (Foto), Frank Ratering (Foto), Bernhard Reichel (Computer-Illustrationen),<br />

Oliver Roes (Layout), Markus Schönfeld (Test), Michael Schumacher (Test),<br />

Carsten van Zanten (Test), Wim Woeber (Foto), Jürgen Zerha (Foto)<br />

gesChäftsführer Andreas Schoo<br />

objektleitung Roman Trunz<br />

Printed in germany Copyright <strong>2014</strong> für den gesamten Inhalt,<br />

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eportage · Honda civic type r-treffen<br />

Schauplatz Spa-Francorchamps: Die legendäre<br />

Rennstrecke in den belgischen<br />

Ardennen bebt. Die Boliden der Tourenwagenweltmeisterschaft<br />

WTCC sind zu<br />

Gast und tragen zwei weitere Wertungsläufe<br />

zum Meistertitel aus. Doch an diesem Wochenende<br />

im Juni sind es nicht nur die brüllenden<br />

Renntourenwagen, die alle Anwesenden<br />

in ihren Bann ziehen. Auf einem Parkplatz<br />

im Paddock haben sich 190 der eher seltenen<br />

Sportversionen des Honda Civic namens<br />

Type R versammelt. Eingeladen<br />

hatte der Hersteller<br />

die Besitzer höchstselbst,<br />

um seinen<br />

Kunden einerseits<br />

ein tolles<br />

Wochenende zu<br />

bereiten und anderseits<br />

potenziellen<br />

Käufern<br />

die kommende<br />

Neuauflage des<br />

Type R schmackhaft<br />

zu machen. Die spektakuläre,<br />

von einigen Messen<br />

bekannte Studie mit dem wilden Heckflügel<br />

war zu diesem Zweck das gesamte Wochenende<br />

über in einer Box an der Rennstrecke ausgestellt.<br />

Das von einem Zweiliter-Turbo befeuerte<br />

Serienfahrzeug feiert nächstes Jahr Premiere.<br />

Entsprechend neugierig wurde das Concept<br />

Car von den Honda-Enthusiasten, die aus<br />

Deutschland, der Schweiz, Frankreich,<br />

England, Belgien, Portugal, Italien und<br />

Spanien zu dem Event angereist waren,<br />

in Augenschein genommen. Dazu<br />

muss man wissen: In Fankreisen ist<br />

der Civic Type R weit mehr als nur ein<br />

profanes Fortbewegungsmittel. Vielmehr<br />

ist die kompakte Sportskanone,<br />

von der es bis dato drei Generationen<br />

gibt, zu einem Stück Kulturgut gereift. Das<br />

bestätigt uns jedenfalls Stefan Saur, den wir<br />

an seinem Type R aus der dritten Serie (2007<br />

bis 2010) antreffen. Zigtausende Euro hat der<br />

52-jährige Erlangener bislang in seinen Honda,<br />

den er einst als guten Gebrauchten erwarb,<br />

investiert. Das Resultat: eine 375 PS starke<br />

Fahrmaschine mit Kompressor-Umbau, japanischem<br />

Aerodynamikpaket, Renn-Fahrwerk,<br />

Hochleistungsbremse und Überrollkäfig. „In<br />

der Szene werde ich nur der Porsche-Schreck<br />

genannt“, sagt Saur mit einem stolzen Lächeln<br />

im Gesicht. Der laut Gutachten ausgewiesene<br />

Wert des Nippon-Sportlers: 67.500 Euro.<br />

MIt deM CIvIC type r durCh<br />

sChuMIs wohnzIMMer<br />

Am Nachmittag wird es plötzlich unruhig auf<br />

dem separaten Platz, auf dem nur die Type R<br />

stehen dürfen. Das Fahren auf der Rennstrecke<br />

steht kurz bevor. Die meisten wissen bereits,<br />

was sie erwartet: 21 Kurven, fast 100 Meter<br />

Höhenunterschied und natürlich die Eau Rouge<br />

– jene legendäre Bergaufpassage, die nur die ><br />

InternatIonal<br />

Die<br />

Teilnehmer<br />

kamen aus den<br />

verschiedensten<br />

Ländern<br />

Europas<br />

zusammen<br />

86 auto zeitung <strong>18</strong>|14


achterbahn<br />

Fahrt<br />

Im Rahmen der WTCC in Spa-<br />

Francorchamps erlebten 190<br />

Honda-Enthusiasten etwas<br />

Unvergessliches: einige Runden<br />

mit dem eigenen <strong>Auto</strong><br />

auf einer der herrlichsten<br />

Rennstrecken überhaupt<br />

rudelbIldung<br />

Die dritte<br />

Generation des<br />

Type R (FN2)<br />

stellte das Gros<br />

der Fahrzeuge<br />

Fast & FurIous<br />

Mit 375 PS war dieser<br />

Type R bestens<br />

für die Fahrt auf der<br />

Piste gerüstet


eportage · honda civic type r-treffen<br />

Pure Begeisterung<br />

Für<br />

Fans wie Stefan<br />

Unglaub ist<br />

der Civic Type<br />

R mehr als ein<br />

reines Fortbewegungsmittel<br />

schMuckstück Stefan Saur<br />

aus Erlangen in seinem Type R.<br />

Ein Gutachten bescheinigt dem<br />

Honda einen immensen Wert<br />

ausgelassen Die Stimmung<br />

unter den Honda-Fans<br />

passte zum sonnigen Wetter<br />

Modifiziert<br />

Klassisches Tuning<br />

spielt in der Type<br />

R-Szene eine<br />

große Rolle. Teils<br />

weitreichende Umbauten<br />

an Motor,<br />

Fahrwerk oder der<br />

Bremsanlage sind<br />

eher die Regel als<br />

die Ausnahme<br />

Mutigsten komplett voll fahren. Kurzum: Spa<br />

gehört zu den schönsten und anspruchsvollsten<br />

Strecken der Welt. Dementsprechend riesig<br />

ist die Vorfreude der Honda-Fans, endlich mit<br />

dem eigenen Fahrzeug auf die im Volksmund<br />

auch „Ardennen-Achterbahn“ genannte Strecke<br />

zu dürfen. In den letzten Vorbereitungen zur<br />

Type R-Parade begegnen wir Stefan Unglaub.<br />

Der 45-jährige Norddeutsche ist bereits seit<br />

vielen Jahren „mit dem Honda-Virus infiziert“,<br />

wie er selbst sagt. Er ist aktives Honda-Clubmitglied<br />

und bereits seit dem kleinen Sportwagen<br />

CRX aus den 80er-Jahren glühender<br />

Anhänger der japanischen Marke. Seinen getunten<br />

Type R Baujahr 2007, der unter anderem<br />

über größere Räder, ein geändertes Fahrwerk<br />

und einen Sportauspuff verfügt, nutzt er als<br />

Alltagsauto. Auf den keinesfalls alltäglichen<br />

Ausflug auf die Rennstrecke freut er sich sichtlich:<br />

„Das ist schon ein ganz spezielles Erlebnis.<br />

So etwas vergisst man so schnell nicht.<br />

Ich fiebere schon seit Tagen darauf hin, dass<br />

es endlich losgeht.“ Seine Geduld und die<br />

der anderen Type R-Fahrer wird nicht länger<br />

auf die Probe gestellt. Die 190 versammelten<br />

Fahrzeuge stellen sich allmählich auf Geheiß<br />

der Organisatoren in Reih und Glied auf und<br />

verlassen den Parkplatz in Richtung Strecke.<br />

Das Safety-Car gibt die Pace vor, mit der das<br />

Feld auf die Reise geht. Dabei markiert es aber<br />

keineswegs den Spaßverderber. Im Gegenteil,<br />

die Civic Type R brausen in forschem Tempo<br />

Runde um Runde an uns vorbei. Und was wir<br />

trotz der hohen Geschwindigkeit vom Streckenrand<br />

aus sehr gut in den <strong>Auto</strong>s erkennen,<br />

sind viele strahlende Gesichter. Marcel Kühler<br />

Typische NebeNwirkuNg eiNer AchTerbAhNfAhrT: grosse euphorie!


Sport · Formel 1<br />

Zunächst war Sir Frank gegen die Mitarbeit seiner Tochter<br />

im Rennstall. Heute freut er sich, dass sie dabei ist<br />

Mal Lackschuh, mal barfuß: Elfmeterschießen<br />

in Silverstone. Es war ja Fußball-WM<br />

Doppelführung in Österreich: Für Claire Williams der<br />

bislang herausragende Moment ihres Berufslebens


Chefin im ring<br />

Claire williams hat sich als stellvertretende<br />

teamchefin des drittältesten teams Respekt<br />

in der Formel 1 verschafft<br />

[ teXt gregor Messer FotoS Lat ]<br />

Claire Williams hat keine Zeit. Niemand<br />

in der Formel 1 hat Zeit. Wo es um Tausendstelsekunden<br />

geht, dauert der Arbeitstag<br />

13, 14 Stunden. Oder länger.<br />

Seit April 2013 hat die 38-Jährige den verantwortungsvollsten<br />

Job ihrer Karriere: Sie ist die<br />

stellvertretende Teamchefin des Williams-Formel-1-Teams.<br />

Ihr Werdegang scheint logisch –<br />

wie es eben in Familienunternehmen so üblich<br />

ist. Doch in diesem Fall stimmt das nicht.<br />

„ich spüre deutlich,<br />

dass ich die<br />

zukunft des teams<br />

sichern muss“<br />

von der uni an die rennstrecke<br />

„Von Beginn an haben mir Mutter und Vater<br />

sehr deutlich gemacht, dass ich niemals eine<br />

Aufgabe in unserem Formel-1-Team wahrnehmen<br />

werde“, sagt Williams. Nach ihrem Studium<br />

der politischen Wissenschaften suchte sie<br />

zunächst Rat: „Frank arrangierte ein Treffen<br />

mit einem Geschäftsführer in Silverstone. Der<br />

bot mir sofort einen Job an. Ich war total überrascht.“<br />

Claire Williams wurde Pressechefin der<br />

bekanntesten englischen Rennstrecke. Es war<br />

das Fundament künftiger Beschäftigung. „Jim<br />

Wright war Marketing-Chef bei Williams. Er<br />

wollte mich in die Firma holen. Klappt nicht,<br />

sagte ich zu ihm, Dad ist dagegen“, erinnert sie<br />

sich. Wright musste sich tatsächlich ins Zeug<br />

legen. Erst drei Monate später hatte Claire<br />

Williams den Job: Pressechefin. Und aus der<br />

halbjährigen Probezeit wurde ein ganzes Jahr.<br />

„Ich muss ihn jeden Tag aufs Neue von meiner<br />

Arbeitsqualität überzeugen“, erläutert sie<br />

die hohen Ansprüche ihres Vaters. Das hat mit<br />

Verantwortung zu tun, und auch mit dem Erreichen<br />

gesetzter Ziele.<br />

Ihren Vater nennt sie nur beim Vornamen:<br />

Frank. Ein Urgestein der Formel 1. Länger<br />

als der 72-jährige Brite ist kaum einer in der<br />

Königsklasse unterwegs. Bernie Ecclestone<br />

vielleicht, oder McLaren-CEO Ron Dennis.<br />

Sir Frank, 1999 von der Queen geadelt, sitzt<br />

im Rollstuhl: 1986 eilte er von Testfahrten in<br />

Le Castelet Richtung Flughafen Marseille. Er<br />

war spät dran – und nicht angeschnallt. „Wir<br />

alle umsorgen Frank sehr“, sagt Tochter Claire.<br />

Wir alle, das sind sie und ihre beiden Brüder<br />

Jonathan und Jaime. „Jaime hat mit dem Team<br />

überhaupt nichts zu tun“, sagt seine Schwester,<br />

„er ist mit seiner eigenen Firma im Musikgeschäft<br />

etabliert und hat mittlerweile einen gut<br />

gehenden Musikverlag.“ Jonathan hingegen<br />

observiert den Formel-Nachwuchs und arbeitet<br />

diesbezüglich hinter den Kulissen des Teams.<br />

Claire Williams indes hat wesentlich deutlicher<br />

eine führende Position im börsennotierten<br />

Unternehmen inne. „Ich rede mit potenziellen<br />

Investoren und Sponsoren. Und als nächstes<br />

muss ich mich um die Innenausstattung unseres<br />

neuen Motorhomes kümmern. Dann wieder<br />

führe ich Meetings, etwa mit Technikchef Pat<br />

Symmonds oder Mitbegründer Patrick Head“,<br />

Vita<br />

claire Williams, 38, ist die tochter<br />

des Formel-1-Rennstallbesitzers<br />

Sir Frank williams. nach abschluss<br />

ihres Politik-Studiums an<br />

der universität von newcastle arbeitete<br />

sie zunächst als Pressechefin<br />

an der Rennstrecke von Silverstone.<br />

erst 2002 nahm sie eine<br />

Position im väterlichen Rennstall<br />

an – obwohl ihr Vater dies nie<br />

wollte. Mit Beginn der Saison 2010<br />

übernahm Claire williams den<br />

Posten der Kommunikationschefin<br />

des traditionsrennstalls. Seit März<br />

2013 fungiert sie als stellvertretende<br />

teamchefin. Claire lebt mit<br />

ihrem Lebensgefährten andrew in<br />

newbury.<br />

erläutert sie die Bandbreite ihrer Verpflichtungen<br />

als stellvertretende Teamchefin.<br />

Diese Position hält sie seit März 2013. Davor<br />

war sie bereits als Leiterin für Investorbeziehungen<br />

im Amt sowie als Marketing-Boss.<br />

Diese Aufgaben betreut sie auch heute: „Ich<br />

springe von einer Disziplin zur nächsten.“ Und<br />

sie schmunzelt, wenn sie das sagt, denn: „Das<br />

Team ist mein Antrieb. Mein Lebenselexier.“<br />

Ist sie nun diejenige, die die Fackel der Familie<br />

weiterträgt? „Frank ist immer noch sehr aktiv.<br />

Er ist sieben Tage die Woche in der Firma, 24<br />

Stunden am Tag. Aber ich spüre sehr deutlich,<br />

dass ich die Zukunft des Teams sichern muss<br />

und dass jemand aus der Familie weiterhin das<br />

Steuer in der Hand hat.“<br />

110 Millionen für die saison<br />

Williams ist kein Werksteam. „Wir sind unabhängig“,<br />

betont Claire Williams, „und daher<br />

muss ich sehen, dass das Team immer genügend<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung hat, um<br />

Rennen zu bestreiten. Das war schon immer so.<br />

Und das wird auch immer so bleiben.“ Das Saison-Budget<br />

ist für ein Top-Team, zu dem Williams<br />

seit dieser Saison wieder gezählt werden<br />

darf, überschaubar: „110 Millionen Pfund für<br />

dieses Jahr“, verrät die Geschäftsfrau. „Ich denke<br />

nicht, dass man ein Budget von 200 Millionen<br />

Pfund braucht um zu gewinnen“, bekräftigt<br />

Williams ihren kostenbewussten Standpunkt.<br />

„Was man braucht, ist die Kombination von<br />

herausragenden Talenten und großartigen Leuten,<br />

die in den passenden Positionen arbeiten.<br />

Und ein entsprechendes Budget.“ Damit hat<br />

es Williams Grand Prix Engineering auf Rang<br />

drei der Konstrukteurs-WM geschafft. Auch<br />

wenn Ferrari – das Budget der Italiener ist mehr<br />

als doppelt so hoch – nach dem Ungarn-Grand-<br />

Prix wieder vorbeiziehen konnte.<br />

Die Verpflichtung von erfahrenen Technikern<br />

wie Pat Symmonds oder Rob Smedley (der mit<br />

Felipe Massa von Ferrari kam) hält Williams<br />

für entscheidende Faktoren der Renaissance.<br />

Nicht zu vergessen: der Wechsel von Renaultzu<br />

Mercedes-Triebwerken. „Damit haben wir<br />

einen Wettbewerbsvorteil.“<br />

Insgesamt präsentiert sich das Team <strong>2014</strong><br />

deutlich besser. Dazu zählt auch der neue<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

><br />

91


Beide Williams stehen beim<br />

Österreich-Grand-Prix in der<br />

ersten Startreihe. Das hatte<br />

das Team seit Hockenheim<br />

2003 nicht mehr erreicht<br />

Hauptsponsor: „Wie Williams ist Martini ein<br />

Familienunternehmen. Das passt“, sagt Claire<br />

Williams, die im Haifischbecken Formel 1 immer<br />

besser zurechtkommt. „Ein Newcomer in<br />

einer verantwortlichen Position hätte es in der<br />

Formel 1 viel schwieriger“, wiegelt Williams<br />

ab, „ich habe ja noch Glück gehabt, weil ich<br />

in eine Formel-1-Familie geboren wurde. Viele<br />

Schlüsselfiguren im Fahrerlager kenne ich seit<br />

Langem.“ Der Respekt, den sie sich erarbeitet<br />

hat, bekommt sie alle zwei Wochen bestätigt.<br />

Sie ist nicht die einzige Frau, die ein Formel-<br />

1-Team führt: Monisha Kaltenborn von Sauber<br />

ist mit von der Partie. „Frauen in der Formel 1<br />

gelten immer noch als außergewöhnlich. Die<br />

Formel 1 wurde immer als Männersportart betrachtet.<br />

Aber das ändert sich. Wer genau hinschaut,<br />

erkennt, wie viele Frauen hier mittlerweile<br />

verantwortungsvolle Jobs ausüben.“ Das<br />

Den respekt, Den<br />

sie sich erarbeitet<br />

hat, bekommt sie<br />

alle zwei wochen<br />

bestätigt<br />

gilt auch für das Fahrpersonal: Susie Wolff fungiert<br />

als Test- und Entwicklungsfahrerin. „Ein<br />

großartiges Talent“, schwärmt Williams.<br />

Claire Williams kennt die Formel 1 von Kindesbeinen<br />

an. Der Blick in die Vergangenheit,<br />

auch in gloriose Zeiten, überlässt sie anderen.<br />

Sie schaut nach vorn: „Meine Sache ist die<br />

Zukunft: Wie sichere ich dem Team seine Existenz?“<br />

Da wiegt die Bürde der Verantwortung<br />

für 650 Mitarbeiter und ihre Familien. „Aber<br />

das versuche ich, nicht an mich herankommen<br />

zu lassen.“ Als herausragenden Moment ihrer<br />

Karriere im Formel-1-Business bezeichnet sie<br />

den diesjährigen GP von Österreich. Die Erinnerung<br />

ist noch frisch, wie gesagt: Der Typ für<br />

den Blick zurück ist sie nicht. „Das gesamte<br />

Wochenende war klasse. Beide <strong>Auto</strong>s in der ersten<br />

Reihe, das erste Podium für Valtteri Bottas.<br />

Ich erkenne das an den Reaktionen im Team,<br />

weil ich sehe, wie hart gearbeitet wird. Und wie<br />

hoch der Einsatz ist, den die Mitarbeiter bereit<br />

sind zu geben. Und wie stark der Schmerz und<br />

die Enttäuschung sind, wenn wir nicht gut sind.<br />

2013 war schrecklich für mich.“ Wie Claire<br />

Williams das so sagt, mit einer Tasse Earl<br />

Grey-Tee in der Hand, verliert sich ihr Blick im<br />

Nichts. Für einen Moment lässt sie sich Zeit. ■<br />

„Großartiges Talent“, schwärmt Claire<br />

Williams über Entwicklungspilotin Wolff<br />

Pressekonferenz mit Teamchefs am Hungaroring: v.l.n.r.<br />

Monisha Kaltenborn (Sauber), Eric Boullier (McLaren),<br />

Vijay Mallya (Force India), Christian Horner (Red Bull),<br />

Claire Williams, Marco Mattiacci (Ferrari)<br />

Guter Job von Bottas (r.): Chefingenieur Rob Smedley<br />

und Claire Williams gratulieren dem Finnen


GRoSSER PREIS VoN UNGARN<br />

RicciaRdos zwEitER siEg<br />

Rosberg führte bereits mit zehn Sekunden auf Bottas<br />

und Vettel, als das Safety Car erstmals ausrückte<br />

Es war das bislang spannendste<br />

Rennen der Saison: Ein<br />

Regenguss 20 Minuten vor<br />

dem Start flutete die Strecke.<br />

Dennoch starteten alle Piloten auf<br />

Intermediate-Mischreifen. Nico<br />

Rosberg stürmte ungehindert um<br />

rund eine Sekunde pro Runde dem<br />

Feld davon – sein Titelrivale Lewis<br />

Hamilton musste nach heftigem<br />

Motorbrand und Chassiswechsel<br />

im Qualifying aus der Boxengasse<br />

nachstarten. Als ein Crash des<br />

Schweden Markus Eriksson die<br />

erste Safety Car-Phase auslöste,<br />

hatten Nico Rosberg, Valtteri Bottas,<br />

Sebastian Vettel und Fernando<br />

Alonso die Boxeneinfahrt gerade<br />

verpasst. Für den Rest jedoch bot<br />

sich eine goldene Strategie-Gelegenheit.<br />

Daniel Ricciardo ließ sofort<br />

weiche Slicks aufziehen und<br />

ging in Führung. So auch bei der<br />

zweiten Safety Car-Phase, verursacht<br />

durch Sergio Perez. Mit den<br />

Slicks musste Ricciardo 31 Runden<br />

haushalten, bis er für die letzten<br />

14 Runden erneut (und zum dritten<br />

Mal) auf weiche Reifen wechselte.<br />

Diese Gummi waren deutlich frischer<br />

als jene von Hamilton und<br />

auch von Alonso, der ab der 55.<br />

Champagner-Trio: Ricciardo,<br />

Alonso und Hamilton triumphierten<br />

in einem außergewöhnlich<br />

spannenden Rennen<br />

Runde in Führung lag. Kaltblütig,<br />

couragiert und wie ein alter Routinier<br />

ließ Ricciardo zunächst Hamilton<br />

in der zweiten Kurve außen<br />

herum hinter sich. Nur eine Runde<br />

später entledigte er sich Alonsos.<br />

Damit war in der viertletzten<br />

Runde der zweite GP-Sieg des<br />

Australiers nach dem GP Kanada<br />

im Juni perfekt. Hamilton widersetzte<br />

sich derweil der Stallorder,<br />

Rosberg (mit Dreistopp-Strategie)<br />

vorbeizulassen. Er vereitelte somit<br />

Mercedes die Chance auf den Sieg.<br />

Rosberg führt jetzt mit jetzt elf<br />

Zählern die Tabelle an. ■<br />

Bis vier Runden<br />

vor Rennende lag Alonso<br />

vor Hamilton und<br />

Ricciardo in Front<br />

ERGEBNIS GP UNGaRN, 11. LaUf<br />

70 Runden à 4,381 km = 306,670 km<br />

fahRER/aUto<br />

ZEIt<br />

Daniel Ricciardo (AUS) 1:53.05,058 h<br />

1 Red Bull-Renault RB10 = 162,690 km/h<br />

Fernando Alonso (E)<br />

2 Ferrari F14 T<br />

+ 5,225 s<br />

Lewis Hamilton (GB)<br />

3 mercedes W05<br />

+ 5,852 s<br />

Nico Rosberg (D)<br />

4 mercedes W05<br />

+ 6,361 s<br />

Felipe Massa (BR)<br />

5 Williams-mercedes FW36<br />

+ 29,841 s<br />

Kimi Räikkönen (FIN)<br />

6 Ferrari F14 T<br />

+ 31,491 s<br />

Sebastian Vettel (D)<br />

7 Red Bull-Renault RB10<br />

+ 40,964 s<br />

Valtteri Bottas (FIN)<br />

8 Williams-mercedes FW36<br />

+ 41,344 s<br />

Jean-Eric Vergne (F)<br />

9 Toro Rosso-Renault STR 14<br />

+ 58,527 s<br />

Jenson Button (GB)<br />

10 mcLaren-mercedes mP4-29<br />

+ 67,280 s<br />

Schnellste Runde: Rosberg, 1.25,724 (64.)<br />

WM-Stand Fahrer: 1. Rosberg, 202 Punkte; 2.<br />

Hamilton, 191; 3. Ricciardo, 131; 4. Alonso, 115;<br />

5. Bottas, 95; 6. Vettel, 88; 7. Hülkenberg, 69;<br />

8. Button 60; 9. massa, 40; 10. magnussen, 37<br />

WM-Stand Marken: 1. mercedes, 393; 2. Red<br />

Bull, 219; 3. Ferrari, 142; 4. Williams, 135;<br />

5. Force India, 98; 6. mcLaren, 97; 7. Toro Rosso,<br />

17; 8. Lotus, 8; 9. marussia, 2; 10. Sauber, 0;<br />

11. Caterham, 0<br />

Nächstes Rennen: Großer Preis von Belgien,<br />

Spa, 21. bis 24. August<br />

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sommertheater<br />

Schlüsselszene in Runde 23: Nach<br />

dem Pflichtstopp kommt Robert Wickens<br />

BMW-Pilot Timo Glock nahe.<br />

„Unsafe Release“? Im Hintergrund<br />

verlässt gerade Pascal-Wehrlein die<br />

Mercedes-Station und wird Marco<br />

Wittmann touchieren – dies ist ein<br />

klarer Fall von „Unsafe Release“.<br />

Hinter Glock sicherte sich Martin Tomczyk im<br />

Schnitzer-BMW Rang vier vor Timo Scheider im<br />

Phoenix-Audi. Alle holten ihr bestes Saisonresultat<br />

Ein ständiges Thema in der Rennleitung: Noch<br />

auf der weißen Linie oder schon darüber? Hier<br />

Pascal Wehrlein am Ausgang der ersten Kurve<br />

Jubel. Trubel. Zieldurchfahrt: Marco Wittmann,<br />

nur Siebter nach der ersten Runde, wurde per<br />

Stallorder zum dritten Saisonsieg verholfen


DTM ReD bull-Ring · SpoRT<br />

Beim sechsten Lauf zur DTM in Österreich<br />

ging der dritte Saisonsieg von Marco<br />

Wittmann wegen des Streits zwischen<br />

Mercedes und der Rennleitung fast unter<br />

[ TEXT Gregor Messer FOTOS Trienitz (2), LAT (3) ]<br />

Die Streckenführung des Red Bull-Rings<br />

sorgt stets für guten, spannenden Sport.<br />

Lange Geraden wechseln sich mit engen<br />

Kurven ab, die Überholhilfe DRS<br />

kommt hier wirkungsvoll zum Einsatz. Unterhaltung<br />

ist also bestens geboten.<br />

Diesmal fand die schärfste Action allerdings in<br />

der Boxengasse statt. Und mehr noch sogar in<br />

der Rennleitung. Es liegt im Wesen des sportlichen<br />

Reglements der DTM, das nun passierte,<br />

was früher oder später passieren musste: DTM-<br />

Reifenpartner Hankook hat den Anforderungen<br />

der DTM-Dachorganisation ITR bislang nicht<br />

entsprechen können, eine weiche Reifenmisschung<br />

zu entwickeln, die bereits nach wenigen<br />

Runden ihren Grip – und somit ihren Zeitvorteil<br />

– einbüßt. Stattdessen könnten die Piloten mit<br />

dem jetzigen weichen „Option“-Reifen theoretisch<br />

mühelos die komplette Renndistanz überstehen.<br />

Da ist man aus der Formel 1 von Pirelli<br />

ganz andere Spannungsmacher gewohnt.<br />

Die weiche Reifenmischung darf nicht länger<br />

als maximal 50 Prozent der Renndistanz<br />

genutzt werden. Klar, dass da jeder Pilot, der<br />

auf dem haftungsstärkeren und somit schnelleren<br />

„Option“-Reifen gestartet ist, solange wie<br />

möglich unterwegs bleibt. Auch klar, dass es<br />

dann beim einzigen Pflichtstopp auf die härtere<br />

„Prime“-Mischung zu heftigem Gedränge in<br />

der Boxengasse kommen kann.<br />

Mercedes, bislang meist zeitdefizitär unterwegs,<br />

konnte unerwartet drei C-Klassen in den<br />

Top Ten der Startaufstellung platzieren. Norisring-Sieger<br />

Robert Wickens verteidigte von<br />

der Pole Position vom Start weg resolut seine<br />

Führung. Im Gänsemarsch führte er dann seine<br />

Konkurrenten Timo Glock, Pascal Wehrlein<br />

und Marco Wittmann zum Stopp. Soweit, so<br />

gut. Beim Herausfahren indes wurde für Mercedes<br />

die Boxenstraße zur Schlamasselgasse.<br />

Alles Markenkollegen: RMG-Teamchef Stefan<br />

Reinhold und das Siegertrio Augusto Farfus,<br />

Marco Wittmann und Timo Glock (v.l.n.r.)<br />

Da war Wickens bereits abgeurteilt: Im<br />

Kampf um Rang eins bremste sich der<br />

Mercedes-Pilot nochmal an Farfus vorbei<br />

Wickens: Durchfahrtsstrafe<br />

Wickens’ Stopp war um 0,4 Sekunden langsamer<br />

als jener von Timo Glock. Die Folge:<br />

Wickens und Glock kamen sich in der so genannten<br />

Fastlane der Gasse bedrohlich nahe. Zu<br />

nahe nach Ansicht von Rennleiter Sven Stoppe:<br />

Er beauftragte die Sportkommissare, sich mit<br />

dem Fall zu befassen. Diese sprachen umgehend<br />

gegen Wickens eine Boxendurchfahrtsstrafe<br />

aus: „Unsafe Release“ lautete das Delikt.<br />

Ein Fehlurteil nicht nur in den Augen von<br />

Mercedes-DTM-Manager Wolfgang Schattling<br />

und HWA-Mann Uli Fritz, sondern auch von<br />

der Mehrheit sachverständiger Beobachter. Eine<br />

Groteske bahnte sich an: Mercedes unterließ<br />

es, den munter weiter kämpfenden Wickens<br />

über seine Sportstrafe zu informieren.<br />

auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

95


Sport · DtM reD bull-ring<br />

Übermacht: BMW gelang erstmals<br />

seit dem DTM-Comeback 2012 ein<br />

Vierfach-Sieg und war dabei mit je<br />

einem M4 pro Einsatzteam vertreten<br />

Stattdessen „versuchten wir, noch einmal mit<br />

dem Rennleiter zu reden“, sagte Uli Fritz „wobei<br />

uns ja klar war, dass die ausgesprochene<br />

Sportstrafe eine Tatsachenentscheidung war“.<br />

Doch Stoppe hatte während des Rennens weiß<br />

Gott Wichtigeres zu tun als zu diskutieren. Da<br />

könnte ja jeder kommen. Wickens trat seine<br />

Drive through-Strafe also nicht an – und wurde<br />

ergo mit der Schwarzen Flagge aus dem Rennen<br />

genommen. Ein Novum in der DTM. Damit<br />

verschenkte Mercedes einen sicheren sechsten<br />

Rang. Dabei sind für den Stern Punkte derzeit<br />

ohnehin Mangelware.<br />

REGEL-akTIvISTEN IM RENNBüRo<br />

Nicht nur bei Mercedes keimte ein unfassbarer<br />

Verdacht: Hatte Rennleiter Stoppe etwa Wickens<br />

mit Pascal Wehrlein verwechselt? Der<br />

Mercedes-Junior war tatsächlich beim Wegfahren<br />

aus seiner Boxenstation zu früh losgelassen<br />

worden – ein eindeutiger Fall von „Unsafe<br />

Release“, kollidierte Wehrlein doch so heftig<br />

mit dem parallel beschleunigenden BMW von<br />

Tabellenführer Marco Wittmann, dass er vier<br />

Runden später mit verbogener Lenkung aufgeben<br />

musste. Doch hier nahm die Farce ihren<br />

Lauf: Wehrleins Fall blieb ungeahndet. Vorläufig.<br />

Denn als sich Rennleiter Stoppe Wehrleins<br />

Ausfahrt noch einmal betrachtete, sah er keinen<br />

Regelverstoß. Der Grund: Der in der Rennleitung<br />

sitzende Video-Operator lieferte Stoppe<br />

eine minimal verspätete Einspielung, da hatte<br />

die Kollision bereits stattgefunden. Erst als<br />

Mercedes vehement auf die vermeintliche Verwechslung<br />

aufmerksam machte, reagierten die<br />

Regel-Aktivisten nach dem Rennen: Wehrlein<br />

muss beim kommenden Lauf um drei Plätze<br />

strafversetzt starten. Auch diese Aktion trägt<br />

nun einen bitteren Beigeschmack.<br />

Drei Tage nach dem Rennen meldete sich<br />

Mercedes-Sportchef Toto Wolff mit einem<br />

offenen Brief beim DMSB. Tenor: Wickens’<br />

Fall war schon per definitionem kein „Unsafe<br />

Release“, die Fans wurden um ein tolles<br />

Rennen gebracht, die Fahrer sollten dem<br />

Gebot der Fairness folgend auch in der Boxengasse<br />

genügend Raum zum Überleben<br />

lassen, die Rennleitung bleibt in ihren Entscheidungen<br />

von Rennen zu Rennen weiterhin<br />

inkonsistent, Mercedes fühlt sich der<br />

DTM dennoch weiterhin verpflichtet. Vor allem<br />

aber: „Im Zweifel müssen Entscheidungen<br />

im Sinne des Sports und des spannenden<br />

Racings getroffen werden.“ Wie wahr. ■<br />

„Ich dachte, ich hätte etwas Flexibilität.“ Green –<br />

hier mit seinen Ingenieuren Baumgärtner und Oikarinen<br />

– blieb zu lange auf weichen Options-Reifen<br />

ERGEBNIS 6. Lauf zuR DTM, SpIELBERG<br />

47 RuNDEN à 4,326 km = 203,322 km<br />

fahRER/auTo<br />

zEIT<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Marco Wittmann (D)<br />

BMW M4<br />

Augusto Farfus (BR)<br />

BMW M4<br />

Timo Glock (D)<br />

BMW M4<br />

Martin Tomczyk (D)<br />

BMW M4<br />

Timo Scheider (D)<br />

Audi RS 5<br />

Adrien Tambay (F)<br />

Audi RS 5<br />

Mattias Ekström (S)<br />

Audi RS 5<br />

Jamie Green (GB)<br />

Audi RS 5<br />

Christian Vietoris (D)<br />

Mercedes C-Klasse<br />

Bruno Spengler (CAN)<br />

BMW M4<br />

1:08.23,<strong>18</strong>5 h<br />

= 178,388 km/h<br />

+ 3.298 s<br />

+ 5.391 s<br />

+ 6.237 s<br />

+ 6.666 s<br />

+ 12.213 s<br />

+ 14.046 s<br />

+ 14.456 s<br />

+ 15.224 s<br />

+ 15.782 s<br />

Meisterschafts-Stand Fahrer: 1. Wittman, 95 Punkte;<br />

2. Ekström, 56; 3. Spengler, 42; 4. Mortara, 41; 5. Tambay,<br />

36; 6. Rockenfeller, 35; 7. Martin, 33; 8. Vietoris, 33;<br />

9. Farfus, 33; 10. Glock, 33; 11. Green, 28; 12. Molina, 26.<br />

Stand Marken: 1. Audi, 267; 2. BMW, 251; 3. Mercedes, 88.<br />

Nächstes Rennen: Nürburgring, 15. bis 17. August<br />

Unterschiedliche Strategien: Scheider machte<br />

neun Plätze gut, Meister Rockenfeller<br />

kann seine Titelverteidigung abhaken<br />

Hinterfeld-Action: Paffett (Mercedes), Müller<br />

(Audi) und Spengler (BMW) bekriegten<br />

sich mit Ekström (Audi), der Siebter wurde


Sport · gt3-endurance-Serie 24h Spa<br />

very British<br />

Mit dem wuchtigen Continental stellt sich Bentley als weiterer<br />

Konkurrent dem harten Wettbewerb der GT3-Rennserien<br />

[ TEXT Gregor Messer FOTOS James Lipman (6), Sören Herweg (3) ]<br />

Treibende Kräfte: Technikchef Christian Loriaux,<br />

M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson<br />

Die Bentley Boys von heute: Andy Meyrick, Steven<br />

Kane und Guy Smith schreiben <strong>Auto</strong>gramme<br />

Gratulation nach überstandenem Rennen: Bentley-<br />

Sportchef Brian Gush gratuliert Steven Kane<br />

Auffällige Erscheinung: Zwischen Audi und BMW<br />

hält der bullige Bentley Continental gut mit<br />

Projektmanager: Ex-Spirit-F1-Teamchef John Wickham<br />

betreut den Continental mit Startnummer 8<br />

Spuren einer Aufholjagd: Die Bentley waren bis<br />

auf die Ränge 50 und 55 zurückgefallen<br />

98 auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

www.autozeitung.de


Bentley und Motorsport, das sind zwei Begriffe,<br />

die der vornehme Herr von Welt<br />

kaum in Einklang zu bringen vermag.<br />

Es sei denn, er weiß um die glorreiche<br />

Historie, als das Werk aus Crewe Ende der<br />

goldenen 20er-Jahre viermal hintereinander die<br />

damals noch jungen 24 Stunden von Le Mans<br />

gewann. Das prägte unter anderem auch den<br />

Nimbus der legendären Bentley Boys.<br />

RegelmässigeR austausch<br />

Nun soll der Continental GT3 dort weitermachen,<br />

wo fantastische Modelle wie der Super<br />

Sports-, der 4 1/2 Liter- und vor allem der<br />

Speed 6 begonnen hatten. Nicht zu vergessen<br />

der Sport-Prototyp Speed 8, mit dem Bentley<br />

2003 nochmal in Le Mans siegreich war. Unter<br />

dessen Haut steckte freilich die Technik des unschlagbaren<br />

Audi R8-Le Mans-Prototypen. Das<br />

ist nun beim Renn-Continental wenig anders:<br />

„Die Bentley-Ingenieure haben aus dem Konzern<br />

viele Teile für ihren Rennmotor übernommen“,<br />

berichtet Audi-Kundensportleiter Romolo<br />

Liebchen, der die neue Konkurrenzsituation<br />

rundweg begrüßt: „Wir pflegen einen sehr regelmäßigen<br />

Austausch mit den Kollegen.“<br />

„Im September 2012 haben wir den Vertrag<br />

bekommen, nur zehn Monate später konnten<br />

wir den Continental GT3 in Goodwood beim<br />

Festival of Speed präsentieren“, sagt Malcolm<br />

Wilson. Den Chef des M-Sport-Teams<br />

aus der nordenglischen Grafschaft Cumbria<br />

kennt man bislang nur von den staubigen Pisten<br />

der Rallye-Weltmeisterschaft: „Ich war immer<br />

ein Rallye-Mann, mit Rundstreckensport<br />

hatte ich nie etwas zu tun. Ganz ehrlich: Ich<br />

war auch nie daran interessiert.“ Doch dann,<br />

im Sommer 2012, kündete Wilsons langjähriger<br />

Auftraggeber Ford nach 17 Jahren den<br />

Rückzug aus der Rallye-WM an. „Gleichzeitig<br />

meinte unser Cheftechniker Christian Loriaux:<br />

Malcolm, diese GT3-<strong>Auto</strong>s sollten wir uns mal<br />

näher anschauen.“<br />

Was Wilson damals nicht wusste: Schon seit<br />

geraumer Zeit hatte Bentley-Sportchef Brian<br />

Gush das M-Sport-Team als Einsatz- und Entwicklungspartner<br />

im Visier. „Gushs Anruf bei<br />

uns kam aus heiterem Himmel. Aber da hatte<br />

Bentley schon sehr viel Informationen über<br />

meine Firma gesammelt.“ Der Rest war fast<br />

eine Formalie. Wilson erinnert sich: „Der damalige<br />

Vorstand Wolfgang Schreiber besuchte<br />

unsere Firma, und er hatte Designchef Rolf<br />

Frech, Sportchef Brian Gush und einige Ingenieure<br />

mitgebracht. Und dann sagte Schreiber:<br />

‚Wir gehören zu einem großen Konzern. Aber<br />

wir bei Bentley denken von uns lieber als kleine<br />

Firma.‘“ Der Deal wurde per Handschlag<br />

besiegelt. Wilson: „Und das war’s.“<br />

Doch nun hatte die M-Sport-Belegschaft einen<br />

harten Job zu erledigen: Die zweitürige Nobel-<br />

Karosse musste von rund zweieinhalb Tonnen<br />

Gewicht auf 1300 Kilogramm abgespeckt werden.<br />

„Hauben, Türen und auch das Dach sind<br />

aus Kohlefaser“, erklärt Cheftechniker Loriaux<br />

die Gewichtsreduktion, „vor allem die vielen<br />

Elektromotörchen in den Sitzen und Türen und<br />

anderen Teilen haben viel ausgemacht.“<br />

Für den Vortrieb sorgt ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe,<br />

eine Sonderanfertigung von X-<br />

Trac, das selbstverständlich per Schaltwippen<br />

bedient wird. Die Stärken des wuchtigen <strong>Auto</strong>mobils<br />

liegen in der Gewichtsverteilung: „Der<br />

Motor ist vorn, das Getriebe hinten“, verweist<br />

Wilson auf die Transaxle-Bauweise, „damit<br />

hat es eine ideale Gewichtsverteilung von<br />

50 : 50 Prozent auf beide Achsen. Das mindert<br />

den Reifenverschleiß.“ Bislang ist dem<br />

Bentley zwar noch keine Pole Position geglückt.<br />

„Aber im Rennen sind wir über die<br />

Distanz bei der Musik“, betont Wilson.<br />

keine minute im windkanal<br />

Im Vergleich zur deutlich flacher gebauten<br />

Konkurrenz von Audi, Ferrari, BMW, McLaren,<br />

Mercedes und Aston Martin steht der<br />

Bentley bullig im Fahrtwind. „Trotz der großen<br />

Stirnfläche und des erhöhten Luftwiderstands<br />

ist unsere Aerodynamik nicht schlecht“, sagt<br />

Wilson, „und das, obwohl der Continental keine<br />

Minute im Windkanal stand. Die Aerodynamik<br />

wurde komplett per Simulation entwickelt.“<br />

„Der Bentley ist auf den Geraden und in den<br />

Kurven schnell“, bestätigt Audi-Mann Liebchen.<br />

Die Ingolstädter haben auch hier ihren Beitrag<br />

geliefert: „Unser Heckflügel stammt vom<br />

Audi R8 LMS“, gibt Techniker Loriaux zu.<br />

In Spa erlebte das 600-PS-Kraftpaket seine<br />

24-Stunden-Premiere. Von den Plätzen sechs<br />

und 38 ins Rennen gegangen, sahen beide<br />

Continental als 13. und 17. das Ziel. Probleme<br />

gab es nur zu Rennbeginn: Mal musste eine<br />

defekte Bremsleitung repariert werden, mal<br />

ein Frontsplitter, dann nervte ein Reifendefekt.<br />

Wilson & Co zeigten sich dennoch zufrieden.<br />

Nun wird für das GT3-Endurance-Finale am<br />

Nürburgring (21. September) alles getan, um<br />

den in Griffweite liegenden Fahrertitel für<br />

die Profis Guy Smith, Steven Kane und Andy<br />

Meyrick zu holen.<br />

Das nächste große Abenteuer ist schon verkündet:<br />

2015 wird Bentley beim 24-Stunden-<br />

Rennen auf dem Nürburgring starten. Bentley<br />

und Motorsport, das sind zwei Begriffe, die<br />

kaum noch voneinander zu trennen sind. ■<br />

jubelnde siegeR<br />

René Rast, Laurens Vanthoor<br />

und Markus Winkelhock<br />

feiern den dritten<br />

Audi-Sieg in Spa. Rast<br />

und Winkelhock hatten<br />

bereits das 24-Stunden-<br />

Rennen auf dem<br />

Nürburgring gewonnen<br />

sieBen sekunden<br />

nach 24 stunden<br />

Spannender hätte die 66. Ausgabe<br />

der 24 Stunden von Spa kaum verlaufen<br />

können: Nach 527 Runden<br />

(3692,376 km) fehlten Schlussfahrer<br />

Dirk Werner im BMW Z4 nur 7,077<br />

Sekunden auf Audi-Pilot René Rast.<br />

Das MarcVDS-Team pokerte: An<br />

Werners BMW wurden zum Finale<br />

nicht mehr die Reifen gewechselt.<br />

Das gab ihm ein Polster von 20 Sekunden.<br />

„Da wusste ich: Der BMW<br />

kreuzt nicht vor mir die Linie als<br />

Erster“, sah sich Audi-Schlussfahrer<br />

Rast im Vorteil, wohlwissend wie<br />

sich der Verschleiß der Pirelli-Einheitsreifen<br />

auswirken würde. Während<br />

der BMW wegen eines defekten<br />

Sensors in den letzten fünf Stunden<br />

ohne Speedlimiter, ABS und Traktionskontrolle<br />

auskommen musste,<br />

war die Audi-Mannschaft durch einen<br />

Tank gehandicapped, der sich<br />

bei den Stopps nicht vollständig befüllen<br />

ließ. Zudem mussten am Audi<br />

dreimal die Bremsen erneuert werden.<br />

Das Rennen wurde zu Beginn<br />

durch heftige Unfälle überschattet.<br />

Viermal kam das SafetyCar zum Einsatz.<br />

Kurz vor der Sechsstunden-<br />

Marke musste das Rennen für eine<br />

Stunde unterbrochen werden, als<br />

zwei Amateure im Streckenabschnitt<br />

Blanchimont kollidiert waren.<br />

Der Engländer Marcus Mahy<br />

wurde erheblich verletzt.<br />

knapp geschlagen Werner/Luhr/<br />

Palttala im BMW Z4 des MarcVDS-Teams<br />

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Sport · rallye-WM<br />

Auf dem Weg zum dritten Saison- und elften<br />

Karrieresieg fuhr Latvala 14 Bestzeiten<br />

Stolze Strecke: Mit Latvalas Bestzeit auf der Päijälä-Prüfung am Samstagmorgen<br />

hat Volkswagen seit seinem WM-Einstieg 250 Bestzeiten geschafft<br />

Erfahrungsaustausch: Vierfach-<br />

Kankkunen im fröhlichen Ge-<br />

100


heimflug<br />

Mit Jari-Matti Latvala feierten die<br />

Rallye-verrückten Finnen erstmals<br />

seit vier Jahren wieder einen der<br />

ihren als überlegenen Sieger<br />

manchmal, so könnte man<br />

meinen, weist die Formkurve<br />

des Jari-Matti Latvala<br />

Sprünge auf, die<br />

durchaus ähnlich sind zu jenen, die<br />

die ungezählten Hardcore-Rallye-<br />

Fans auf den legendären Schotterpisten<br />

rund um die heimliche<br />

Welt-Rallye-Hauptstadt Jyväskylä<br />

jedes Jahr im August aufsuchen.<br />

Dieser Latvala also: mal oben, mal<br />

unten, und manchmal auf dem<br />

Dach upside down. In Argentinien<br />

im Mai sicherte er sich seinen ersten<br />

Saisonsieg. Er selbst sprach da<br />

von der besten Rallye seines Lebens.<br />

Dann kamen wieder die Aussetzer<br />

und Hiccups, und manchmal<br />

streikte auch die Technik. Momente,<br />

in denen das mentale Über- und<br />

Untersteuern in Latvalas Kopf kontraproduktive<br />

Wirkung zeigte.<br />

Vom sTarT bis ins Ziel<br />

in Führung<br />

In Finnland hatte der 29-Jährige<br />

von Beginn an das Zepter in der<br />

Hand. Sein Land, seine Rallye. Und<br />

es sollte sein Sieg werden. Latvala<br />

war locker, und er blieb es auch, als<br />

sich das Rallye-Schicksal wieder<br />

mal gegen ihn richten sollte.<br />

Schon am ersten Tag distanzierte<br />

er seinen Widersacher im Volkswagen-Team,<br />

Weltmeister Sébastien<br />

Ogier, ungewöhnlich deutlich:<br />

21,3 Sekunden betrug Latvalas<br />

Vorsprung. Ogier, der Vorjahressieger,<br />

absolvierte Tag eins nicht<br />

mal als Zweiter: Der Brite Kris<br />

Meeke – vor Jahresfrist noch ein<br />

Wackelkandidat in der Citroën-<br />

Mannschaft – sprengte mit seinem<br />

DS3 frech die Volkswagen-Phalanx.<br />

Ogier war sicherlich als Startfahrer<br />

vom üblich losen Geröll behindert.<br />

Vier Wochen lang hatte es in<br />

Finnland nicht geregnet, dafür vor<br />

dem Start umso mehr. „Das hat mir<br />

><br />

Weltmeister Juha<br />

spräch mit dem Sieger<br />

Andreas Mikkelsen, hier mit VW-Vorstand Hans-Jakob<br />

Neußer und Sportchef Jost Capito, wurde Vierter<br />

Junges Glück: TV-Moderatorin Andrea Kaiser und ihr<br />

Freund Sébastien Ogier, der elf Bestzeiten schaffte


vorschau rallye<br />

DeutschlanD<br />

Volkswagen holte 25 von 26 Prüfungen.<br />

Eine sicherte sich Citroën-Pilot Meeke<br />

Juha Hänninen steuerte mit dem Hyundai<br />

beim Heimspiel auf Rang sechs<br />

schon geholfen“, kommentierte<br />

Ogier die für ihn leicht verbesserten<br />

Verhältnisse. Doch vor allem<br />

musste er feststellen: „Ich hatte<br />

wirklich alles gegeben, mein Polo<br />

lief perfekt, ich bin super zufrieden<br />

mit meiner Leistung. Aber gegen<br />

Latvala konnte ich nichts machen.“<br />

rallye FinnlanD, 8. von 13 läuFen<br />

26 sonDerprüFungen; 360,94 km<br />

Fahrer/auto<br />

Zeit<br />

Jari-Matti Latvala (FIN)<br />

1<br />

Miikka Anttila (FIN)<br />

2:57.23,2 h<br />

Volkswagen Polo R WRC<br />

Sébastien Ogier (F)<br />

2<br />

Julien Ingrassia (F)<br />

+3,6 s<br />

Volkswagen Polo R WRC<br />

Kris Meeke (GB)<br />

3<br />

Paul Nagle (GB)<br />

+50,6 s<br />

Citroën DS3 WRC<br />

Andreas Mikkelsen (N)<br />

4<br />

Ola Fløene (N)<br />

+1.52,5 m<br />

Volkswagen Polo R WRC<br />

Mikko Hirvonen (FIN)<br />

5<br />

Jarmo Lehtinen (FIN)<br />

+2.49,7 m<br />

Ford Fiesta RS WRC<br />

Juha Hänninen (FIN)<br />

6<br />

Tomi Tuominen (FIN)<br />

+4.29,0 m<br />

Hyundai i20 WRC<br />

Elfyn Evans (GB)<br />

7<br />

Daniel Barritt (GB)<br />

+5.25,8 m<br />

Ford Fiesta RS WRC<br />

Haydon Paddon (NZ)<br />

8<br />

John Kennard (NZ)<br />

+6.17,8 m<br />

Hyundai i20 WRC<br />

Henning Solberg (N)<br />

9<br />

Ilka Minor (AUT)<br />

+12.07,0 m<br />

Ford Fiesta RS WRC<br />

Karl Kruuda (EST)<br />

10<br />

Martin Järveoja (EST) +14.44,7 m<br />

Ford Fiesta S2000<br />

Stand Fahrer: 1. ogier, <strong>18</strong>7 Punkte; 2. Latvala,<br />

143; 3. 3. Mikkelsen, 95; 4. Østberg, 66;<br />

Hirvonen, 62; 6. Meeke, 54; 7. neuville, 46;<br />

8. evans, 42; 9. Prokop, 31; 10. Solberg, 26<br />

Stand Hersteller: Volkswagen, 305; 2. Citroën,<br />

130; 3. Ford, 106; 4. Volkswagen ii, 94;<br />

5. Hyundai, 88.<br />

Nächster Lauf: Rallye Deutschland, 21. - 24.8<br />

Nach dem zweiten Veranstaltungstag<br />

lag Kris Meeke sogar knapp vor Ogier<br />

Wo bleibt Mikko Hirvonen? Der<br />

Finne im Ford wurde nur Fünfter<br />

Latvala verfeinerte derweil seinen<br />

Aufschrieb, konzentrierte<br />

sich nur noch auf seine Linie und<br />

ignorierte Ogiers Zwischenzeiten:<br />

„Das hat sich ausgezahlt. Ich<br />

genieße jeden Meter und bin entspannt.<br />

Das schlägt sich in guten<br />

Zeiten nieder.“<br />

Entspannt blieb Latvala auch am<br />

zweiten Tag: Wieder legte er die<br />

Bestzeiten im Akkord vor. Rund<br />

eine halbe Minute betrug sein<br />

Vorsprung bereits, als er während<br />

der Prüfung „Jukojärvi“ in<br />

ein „großes, großes Loch“ geriet.<br />

Die Erschütterung schlug derart<br />

durch den Polo, dass der Bremssattel<br />

vorn rechts brach. Auf den<br />

weiteren zehn Kilometern bis zum<br />

Prüfungsziel verlor Latvala fast<br />

seinen gesamten Vorsprung, und<br />

auf den restlichen 30 Prüfungskilometern<br />

des Tages hatte Latvala<br />

vorn rechts keine Bremswirkung.<br />

Dennoch blieb er in Führung.<br />

Ein wichtiger Faktor in Latvalas<br />

Erfolgsstory ist Christoph Treier.<br />

Als ihn Latvala aus der Prüfung<br />

anrief, hatte der Psycho-Coach<br />

die richtigen Worte parat. „Vor<br />

zwei Jahren noch hätte mich so<br />

ein Missgeschick völlig fertiggemacht“,<br />

sagte Latvala. Diesmal<br />

machte es ihn nur noch stärker.<br />

3,4 Sekunden betrug sein Vorsprung<br />

vor den letzten drei Prüfungen<br />

am Schlusstag. Latvala zog<br />

das Ding durch, locker, souverän<br />

und gleichzeitig „extrem fokussiert“,<br />

wie Volkswagen-Sportchef<br />

Jost Capito feststellte. „Wir haben<br />

den besten Jari-Matti Latvala aller<br />

Zeiten erlebt.“ Gregor Messer<br />

Fotos: Volkswagen/Kräling (6), LAT (4)<br />

Donnerstag, 21. 8.<br />

09.30h Shakedown in Konz.<br />

19.00h <strong>Auto</strong>grammstunde<br />

am Hauptmarkt in Trier<br />

20.30h Show-Start Porta<br />

Nigra<br />

Freitag, 22.8.<br />

08.38h WP1 Sauertal 1<br />

09.56h WP2 Waxweiler 1<br />

11.19h WP3 Moselland 1<br />

14.42h WP4 Sauertal 2<br />

16.00h WP5 Waxweiler 2<br />

17.23h WP6 Moselland 2<br />

samstag, 23.8.<br />

07.38h WP7 Stein&Wein 1<br />

08.38h WP8 Peterberg 1<br />

09.51h WP9 Arena<br />

Panzerplatte 1<br />

10.06h WP10<br />

Panzerplatte lang 1<br />

Vom 21. bis zum 24.<br />

August findet zum<br />

13. Mal die Rallye<br />

Deutschland als Lauf<br />

zur Weltmeisterschaft statt.<br />

Mit rund 200.000 Besuchern<br />

zählt die Rallye zu einer der<br />

größten Motorsport-Veranstaltungen<br />

in Deutschland.<br />

Der ADAC als Organisator<br />

hat wieder alles möglich gemacht,<br />

damit der Event zum<br />

Fest wird. Zahlreiche Highlights<br />

und ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm reichern<br />

den WM-Lauf an. So werden<br />

auf der beliebten Sonderprüfung<br />

Panzerplatte auf dem<br />

Militärgelände Baumholder<br />

im Hunsrück die Red Bull X-<br />

Fighters ihre verwegenen<br />

Stunts auf Cross-Motorrädern<br />

zeigen. Ex-WRC-Ass<br />

Armin Schwarz demonstriert<br />

sein 750-PS-AGM-Jimco-<br />

Ungeheuer aus der amerikanischen<br />

SCORE-Serie.<br />

In Baumholder wird es auch<br />

eine „rollende <strong>Auto</strong>grammstunde“<br />

geben – mit Rallye-<br />

Stars der Vergangenheit in<br />

ihren geschichtsträchtigen<br />

Wettbewerbsautos von einst.<br />

Besonders attraktiv ist die<br />

neu geschaffene, 3,03 Kilometer<br />

lange Sonderprüfung<br />

in der „Arena Panzerplatte“.<br />

Hier haben die Fans die gesamte<br />

Strecke im Blick, Start<br />

und Ziel befinden sich mitten<br />

im Zuschauerbereich.<br />

Tickets und weitere Infos<br />

unter www.adac.de/rallyedeutschland<br />

14.31h WP11 Stein&Wein 2<br />

15.31h WP12 Peterberg 2<br />

16.44h WP13 Arena<br />

Panzerplatte 2<br />

16.59h WP14 Panzerplatte<br />

lang 2<br />

sonntag, 24.8.<br />

07.28h WP15 Drohntal 1<br />

08.04h WP16 Grafschaft 1<br />

10.55h WP17 Drohntal 2<br />

12.08h WP<strong>18</strong> Grafschaft 2<br />

14.30 Siegerehrung Porta<br />

Nigra Trier<br />

Die Weinberge entlang<br />

der Mosel bilden eine<br />

einzigartige Kulisse in<br />

der Rallye-WM<br />

102 auto zeitung <strong>18</strong>|14


ALFA ROMEO<br />

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POWER?<br />

Alfa Romeo Giulietta 1.8 TBi 16V Quadrifoglio<br />

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Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelg, Bordcomp,<br />

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Audi A3, 103KW/140 PS, Diesel, Blau,<br />

EZ 12/2008, 163.000 km, ABS, Airbag, Beif.<br />

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ESP, El.Fenster, Kat, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer,<br />

Radio, Servo., Sitzhzg., Tempomat,<br />

Zentralver., etc., € 11.500 von privat,<br />

Tel. 015750694678<br />

BMW<br />

Ford Mondeo, 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Benzin,<br />

Panther, EZ 01/2008, 96.000 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelg,<br />

Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />

Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo., Sitzhzg.,<br />

PDC, Zentralver., € 10.999 von privat,<br />

Tel. 01737828988<br />

Opel Meriva 1.4 ecoflex, 88KW/120 PS, Benzin,<br />

Schwarz, EZ 06/2010, 62.000 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />

Bordcomp, ESP, El. Fenster, Klimaautomatik,<br />

Navi, Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo.,<br />

Sitzhzg., Tempom., Zentralver., etc., € 10.500<br />

von privat, Tel. 02486911777<br />

Toyota Verso-S, 66KW/90 PS, Diesel, merlingrau<br />

metallic, EZ 03/2013, 11.062 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Bordcomp,<br />

ESP, El.Fenster, Klimaautomatik, Radio, CD,<br />

Servo., Zentralver. Etc., € 19.000 von privat,<br />

Tel. 01722468609<br />

VOLKSWAGEN<br />

BMW 3<strong>18</strong>d touring, 105KW/143 PS, Diesel,<br />

Alpinweiß, EZ 11/2008, 136.000 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />

Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />

Nebelscheinwerfer, Radio, CD, Servo., Sitzhzg.,<br />

Tempom., PDC, Zentralver., € 11.990<br />

von privat, Tel. 015127597207<br />

Ford Focus 1.6, 92KW/125 PS, Benzin, Blau,<br />

EZ 08/2011, 23.800 km, Radio, Airbag,<br />

Beifahrer Airbag, ABS, Servolenkung, Sitzheizung,<br />

Klima, Tempomat, etc., € 10.990<br />

von privat, Tel. 015140366696<br />

MASERATI<br />

Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi<br />

ecoFLEX, 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Diesel, Grau,<br />

EZ 05/2009, 84.500 km, ABS, Airbag, Beif.<br />

Airbag, Seit. Airbag, Alufelg, Bordcomp, ESP,<br />

El.Fenster, Kat, Navi, Radio, Servo., Tempom.,<br />

PDC, Zentralver., etc., € 13.300 von privat,<br />

Tel. 017632635244<br />

SEAT<br />

VW Golf 1.4 TSI, 103KW/140 PS, Benzin,<br />

Schwarz, EZ 05/2008, 70.615 km, Park<br />

Distance Control, Radio, Alufelgen, Beifahrer<br />

Airbag, CD, ESP, ABS, etc., € 10.489 von privat,<br />

Tel. 015147225005<br />

Maserati Quattroporte Sport GTS, 323kW/<br />

439PS, EZ 02/2011, 1.Hd.,17.800km, Vollleder-Ausstattung,<br />

TV/Navi/Bluetooth, BOSE,<br />

Doppelverglasung, Klappenauspuff, absolute<br />

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BMW 120d DPF, 130KW/177 PS, Diesel,<br />

schwarz, EZ 03/2008, 69.000 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />

Bordcomp, ESP, El.Fenster, Klimaautomatik,<br />

Nebelscheinwerfer, Radio, Servo., Sitzhzg.,<br />

Zentralver., etc., € 12.350 von privat, Tel.<br />

015127586938<br />

MINI<br />

Seat Leon 1.8 TSI , 1<strong>18</strong>KW/160 PS, Benzin,<br />

Schwarz, EZ 03/2009, 78.000 km, ABS,<br />

Airbag, Beif. Airbag, Seit. Airbag, Alufelgen,<br />

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Radio, CD, Servo., etc.,<br />

€ 10.250 von privat, Tel. 01728124823<br />

VW Golf 1.6 TDI DPF BlueMotion,<br />

77KW/105 PS, Diesel, Deep Black Perleffekt,<br />

EZ 06/2010, 75.000 km, Radio, Alufelgen,<br />

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EZ 10/2008, 44.300 km, ABS, Airbag, Beif.<br />

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Radio, CD, Servo., etc., € 10.900 von privat,<br />

Tel. 015141469949


Faszination · bentley continental gt speed<br />

im luxus-gt<br />

auf grand tour<br />

Schlösser, Highlands, Küstensträßchen: in einem standesgemäßen<br />

Reisewagen lässt sich die malerische Region um Loch<br />

Lomond im westen Schottlands am besten erkunden<br />

[ teXt gerrit Reichel FotoS Frank Ratering ]<br />

104 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


adelssitz<br />

Auf Inveraray<br />

Castle residieren seit<br />

Jahrhunderten die<br />

Dukes von Argyll<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

105


startpunkt Für unsere Grand Tour fahren wir direkt aus dem Showroom<br />

verkehrsentwicklung Nobelkarossen, damals und heute<br />

eigenheimzulage Passende Immobilie für Continental-Besitzer<br />

hoher besuch Einen<br />

Bentley Continental GT<br />

Speed sieht man im Fischerörtchen<br />

Oban selten<br />

106 auto zeitung <strong>18</strong>|14 www.autozeitung.de


aus dem vollen Im geschwungenen Cockpit fühlt sich jeder Schalter massiv an<br />

der bentley hat<br />

luftfederung.<br />

früher freute<br />

man sich über<br />

eine kutsche mit<br />

blattfedern<br />

schmuckstück Edles Chronometer<br />

dickes b <strong>Auto</strong>matik-Wählhebel für acht Fahrstufen<br />

Yachtrevier<br />

Die Westküste<br />

Schottlands ist ein<br />

Paradies für Segler<br />

107


wilde romantik In den einsamen<br />

Highlands im Trossachs National Park<br />

108<br />

hoppla! Manche Landstraßen-Kuppe<br />

verleiht dem 2,3-Tonnen-<strong>Auto</strong> Flügel<br />

sonderfarben<br />

Bentley in Candy Red<br />

oder blauer Himmel<br />

über Schottland: Was<br />

ist seltener?


entley continental gt speed · Faszination<br />

Reisen veredelt den Geist, soll Oscar<br />

Wilde gesagt haben. Dazu passt, dass es<br />

in Europa einmal den schönen Brauch<br />

gab, junge, adelige Männer zum Erwachsenwerden<br />

auf eine ausgedehnte Abenteuerreise<br />

zu schicken. Die Fechtkünste vertiefen in<br />

Frankreich, den Rhein bestaunen in Deutschland,<br />

antike Bauten in Italien. Besonders die<br />

Briten pflegten diese Tradition. Weil es allerdings<br />

im <strong>18</strong>. Jahrhundert noch keine <strong>Auto</strong>s gab,<br />

kamen als Fortbewegungsmittel Pferdekutschen<br />

zum Einsatz. Kavaliersreise oder Junkerfahrt<br />

nannte man den Spaß bisweilen, zumeist<br />

aber war die Rede von der Grand Tour.<br />

Pferdekutschen sind zwar längst aus dem Straßenbild<br />

verschwunden. Doch die Abkürzung<br />

GT für besonders komfortable und langstreckentaugliche<br />

Sportwagen erinnert noch heute<br />

an diese Anfänge des luxuriösen Reisens. Bei<br />

Bentley ist man sich dessen als Hoflieferant der<br />

Queen natürlich bewusst – und präsentiert mit<br />

dem neuen Continental GT Speed ein besonders<br />

erlesenes Exemplar der erwähnten Fahrzeuggattung<br />

für die wohlhabende, wenn auch<br />

nicht mehr durchweg blaublütige Zielgruppe.<br />

Was läge da näher, als im Geiste vergangener<br />

Zeiten mal wieder auf die große Tour zu gehen<br />

mit so einem erlauchten GT? 635 PS, zwölf<br />

Zylinder und Luxus bis in die kleinste Schraube,<br />

das verspricht doch eine standesgemäße<br />

Renaissance.<br />

aus dem showroom auf die<br />

strasse – ab 211.582 euro<br />

Zur vereinbarten Zeit steht das Schmuckstück<br />

vollgetankt im Showroom direkt neben dem<br />

Bentley-Werk in Crewe bereit. Die Topausführung<br />

Speed zeigt durch dezente Details an, dass<br />

es sich um den schnellsten Serien-Bentley aller<br />

Zeiten handelt: Einen verchromten Schriftzug<br />

an der Seite, spezielle Schwellerleisten, einen<br />

Diffusor am Heck in Wagenfarbe und rot lackierte<br />

Bremssättel – all das hat nur der mit<br />

331 km/h eingetragene Super-Continental. Gut,<br />

dass wir ihn nicht kaufen müssen, sondern geliehen<br />

bekommen. Ansonsten hätten 211.582<br />

Euro unsere Reisekasse bereits vor Fahrtantritt<br />

arg belastet. Wir brauchen nur durch die Glastür<br />

des Verkaufsraums ins Freie zu fahren.<br />

Wie es sich gehört, haben wir zuvor einschlägige<br />

Fachliteratur studiert. Abhandlungen mit<br />

Titeln wie „Reisen und soziale Eliten – die<br />

Kavalierstour“ oder „Die Grand Tour des jungen<br />

Adeligen“. Unser Eindruck: Selbst mit gut<br />

gefülltem Geldbeutel im Gepäck hatten es die<br />

noblen Herrschaften damals gar nicht so leicht.<br />

So kam es vor, dass missgünstige Stallburschen<br />

dem Reisenden unkastrierte und folglich sehr<br />

ungestüme Pferde unterjubelten, die früher<br />

oder später einen Unfall verursachten. Derlei<br />

müssen wir nicht befürchten. Der Bentley ist<br />

zwar auch überaus potent, benimmt sich aber<br />

mustergültig. Bei normaler Fahrweise ist von<br />

seiner PS-Gewalt kaum etwas zu spüren oder zu<br />

hören. Der Biturbo-W12 ist viel zu kultiviert,<br />

um sich zu animalischem Brüllen hinreißen<br />

zu lassen. Wenn überhaupt dringt ein dumpfer<br />

Bass von weit hinten an die Ohren der Insassen.<br />

Erfreut nehmen wir außerdem zur Kenntnis,<br />

dass unsere Sänfte über adaptive Dämpfer und<br />

Luftfederung verfügt. Vor mehr als 200 Jahren<br />

speed-versuch Fast 300 km/h, ganz lässig<br />

antrieb w12-zylinder, 4-Ventiler,<br />

Biturbo; Bohrung x Hub: 84,0<br />

x 90,2 mm; Verdichtung: 9,0 : 1;<br />

Hubraum: 5998 cm 3 ; Leistung:<br />

467 kw/635 PS bei 6000 /min;<br />

max. drehmoment: 820 nm bei<br />

2000 /min; 8-Stufen-automatik;<br />

allradantrieb (permanent)<br />

aufbau+fahrwerk zweitüriges<br />

Coupé; vorn: doppelquerlenkerachse;<br />

hinten: Mehrfachlenkerachse;<br />

rundum: Luftfederung,<br />

adaptive dämpfer, Stabilisator;<br />

eSP; Bremsen: rundum innenbelüftete<br />

Karbon-Keramik-Scheiben;<br />

aBS, Bremsassistent; Reifen:<br />

275/35 zR 21 Y Pirelli P zero<br />

eckdaten L/B/H:<br />

4806/1944/1394 mm; Radstand:<br />

2746 mm; Leergewicht: 2320 kg;<br />

Beschleunigung: 0 auf 100 km/h<br />

in 4,2 s; Höchstgeschw.: 331<br />

km/h; Verbrauch: 14,5 l S/100 km;<br />

grundpreis: 211.582 euro<br />

dagegen war man schon privilegiert, wenn man<br />

in einer Kutsche mit Blattfederung saß. Selbst<br />

bei 20 km/h Topspeed brauchte es da ein gerüttelt<br />

Maß an Leidensfähigkeit.<br />

Die ersten 270 Meilen vergehen wie im Flug.<br />

Wir ziehen vorbei an den niederen Ständen in<br />

ihren Großserienkarossen, tiefenentspannt und<br />

weich umfangen von den dicken Lederpolstern<br />

unserer 14-fach justierbaren Massagesessel.<br />

Gleichgestellte sehen wir nur selten. Dabei haben<br />

sie bei Bentley inzwischen 70.000 W12-<br />

Motoren gebaut. Also mehr Zwölfzylinder als<br />

jeder andere Hersteller. Das Beeindruckendste<br />

an dieser Maschine ist ihr Drehmoment: 820<br />

Newtonmeter, das klingt nicht nur gewaltig, das<br />

fühlt sich auch so an. Kraft ist stets im Überfluss<br />

vorhanden, bei jeder Drehzahl, bei jedem<br />

Tempo, in jeder Fahrstufe. Vielleicht sind die<br />

Schaltwippen hinter dem Lenkrad deswegen so<br />

geformt, dass man sie eigentlich gar nicht anfassen<br />

möchte. Die Achtstufen-<strong>Auto</strong>matik macht<br />

das schon, auch ohne Eingreifen des Fahrers.<br />

breit wie ein laster. aber<br />

komfortabler als eine sänfte<br />

Nur kurz verlassen wir die <strong>Auto</strong>bahn M6 für<br />

einen Abstecher in den Lake District zum Windermere,<br />

einem als Ausflugsziel beliebten See.<br />

Dabei bekommen wir einen Eindruck davon,<br />

wie sich unser GT auf den engen Nebensträßchen<br />

des Landes schlägt. Mit dem rauen und<br />

vielerorts geflickten Asphalt kommt das Fahrwerk<br />

hervorragend zurecht. Kein Rumpeln,<br />

kein Vibrieren. Von gebrochenen Rädern, Achsen<br />

oder gerissenen Aufhängungsriemen, die<br />

früher während einer Grand Tour oft für unschöne<br />

Zwischenfälle sorgten, ganz zu schweigen.<br />

Nur wenn ein Lkw entgegenkommt, will<br />

die eigene enge Fahrspur im Continental GT<br />

beherzt verteidigt werden – was Mut kostet,<br />

denn mit 2,23 Metern inklusive Spiegel fühlt<br />

er sich selbst so breit an wie ein Laster.<br />

Schließlich passieren wir die Grenze nach<br />

Schottland und erheischen von der Uferstraße<br />

aus einen Blick auf Loch Lomond. In dessen<br />

Oberfläche spiegeln sich grünlich die umliegenden<br />

Hügel und der ungewöhnlich blaue<br />

Himmel. Wie bestellt nähert sich ein gelbes<br />

Wasserflugzeug, setzt zur Landung an und geht<br />

mit sanftem Zischen vor unseren Augen nieder.<br />

Wonderful! Doch bevor uns die romantische<br />

Szene einlullen kann, lassen wir den Bentley<br />

fliegen. Das ist angesichts der zahllosen<br />

Sprunghügel auf unserer Route wörtlich gemeint.<br />

Manchmal sind sie gekennzeichnet mit<br />

einem Schild davor und dem Hinweis „Blind<br />

Summit“. Wir landen immer sanft.<br />

Endlich sind wir am Ziel. Ein paar Bentley-<br />

Mitarbeiter erwarten uns bereits auf einem ehemaligen<br />

Militärflugplatz bei Machrihanish. Wir<br />

sollen einmal ausprobieren, wie sich der noble<br />

Brite bei Topspeed anfühlt. Schließlich ist man<br />

mächtig stolz auf die versprochenen 331 km/h.<br />

Also raus auf die Bahn und Vollgas. Im Nu<br />

stehen 200 km/h auf dem Tacho. Die Nadel<br />

wandert weiter. 250, 280. Ab 290 wird es zäh.<br />

Vor uns rücken schon die Strohballen näher.<br />

Bei 293 km/h auf der Anzeige gehen wir vom<br />

Gas. Es hat sich viel langsamer angefühlt. Aber<br />

genau das ist das Geheimnis dieses Bentley:<br />

Selbst nach der längsten und schnellsten Grand<br />

Tour steigt man erholt aus. Hoffentlich dürfen<br />

wir bald wieder auf die Reise gehen. ■<br />

www.autozeitung.de auto zeitung <strong>18</strong>|14<br />

109


vorschau<br />

vergleichstest<br />

klein und schnell<br />

Mini Cooper S gegen Peugeot 208 GTi: Wer gewinnt das Duell der Kraftzwerge?<br />

test<br />

toyota<br />

aygo<br />

Dieser Cityfloh aus<br />

Japan blickt frech drein!<br />

Aber hält die Technik<br />

des neuen Toyota Aygo,<br />

was die Optik verspricht?<br />

safety trophy<br />

üben macht<br />

sicher<br />

Ausweichen, bremsen,<br />

technische Mängel erkennen:<br />

Auf abgesperrter Strecke<br />

verbesserten Leser der<br />

AUTO ZEITUNG unter fachkundiger<br />

Anleitung ihre Fähigkeiten<br />

hinter dem Steuer<br />

– und erlebten dabei so<br />

manche Überraschung<br />

test<br />

grosser<br />

diesel<br />

Facelift: Mit dem<br />

258-PS-Sechszylinder<br />

gehört der xDrive30d<br />

zu den stärksten BMW<br />

X3. Effiziente Dynamik,<br />

die begeistert?<br />

test<br />

mercedes c 250 bluetec<br />

Bewährungsprobe für die komfortable Mittelklasse aus Stuttgart<br />

110<br />

❱ Themen können aus aktuellem Anlass geändert werden<br />

online<br />

Erlkönig-nEws<br />

Unter auffälliger Folie verstecken<br />

die <strong>Auto</strong>bauer ihre Neuheiten.<br />

Wir klären, was drunter steckt:<br />

autozeitung.de/erlkoenige<br />

motorsport<br />

dtm nürburgring<br />

Baut Tabellenführer Marco Wittmann (BMW) seinen Vorsprung<br />

aus? Oder kann Audi endlich wieder siegen?<br />

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Egal ob auffällige Folierung oder<br />

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Die Tuning-Szene bleibt bunt!<br />

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die nächste auto zeitung erscheint am 27.08.<strong>2014</strong>

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