POSITool - STÃBER ANTRIEBSTECHNIK GmbH + Co. KG
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Applikations-<br />
Handbuch<br />
5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
EINSTELLUNGEN<br />
SCHNITTSTELLEN<br />
<strong>POSITool</strong><br />
<strong>POSITool</strong><br />
V 5.2<br />
09/2006 D<br />
MA<br />
KIA<br />
AH<br />
Feldbus<br />
Applikationen<br />
POSI<br />
Switch ®
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Sicherheitshinweise 1<br />
1.1 Hardware 1<br />
1.2 Software 3<br />
2. Beschreibung 4<br />
3. Gerät 5<br />
3.1 Gerätezustände 5<br />
3.1.1 Standard-Zustandsmaschine 5<br />
3.1.2 Zustandsmaschine nach DSP 402 7<br />
3.2 Parameter 9<br />
4. Anwenderschnittstelle 11<br />
4.1 <strong>POSITool</strong> 11<br />
4.2 Bedienfeld 12<br />
4.3 LED 13<br />
4.4 Display 14<br />
4.4.1 Allgemein 14<br />
4.4.2 Ereignisanzeigen 14<br />
4.4.3 Ereignisliste 16<br />
5. POSI Tool 23<br />
5.1 Installation 23<br />
5.2 First <strong>Co</strong>ntact 23<br />
5.3 Aufbau von <strong>POSITool</strong> 25<br />
5.3.1 Projektansicht 26<br />
5.3.2 Umrichtereintrag 26<br />
5.3.3 Parameter 27<br />
5.3.4 Konfiguration 28<br />
5.3.5 Andere Bereiche 29<br />
5.4 Anwenderlevel 29<br />
5.5 Kommunikation 31<br />
5.6 Diagnose 33<br />
5.6.1 Störungsspeicher 34<br />
5.6.2 Freie Parameterliste 35<br />
5.6.3 Simubox 35<br />
5.6.4 Scope 36<br />
5.7 <strong>POSITool</strong> – Optionen 40<br />
5.7.1 Drucken 40<br />
5.7.2 Importieren und Exportieren von 41<br />
Parameterwerten<br />
5.7.3 Weitere Optionen 43<br />
6. Wichtige Einstellungen 44<br />
6.1 Motor und Steuerart 44<br />
6.2 Encoder 46<br />
6.2.1 MDS 5000 46<br />
6.2.2 FDS 5000 48<br />
6.3 Bremse 48<br />
6.4 Bremswiderstand 48<br />
6.5 Achsverwaltung mit MDS 5000 49<br />
6.6 Lokalbetrieb 50<br />
6.7 Steuer- und Statussignale 50<br />
6.8 Aktionen 51<br />
7. Applikationen 54
5. STÖBER Umrichtergeneration STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
1. Sicherheitshinweise<br />
1 SICHERHEITSHINWEISE<br />
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die zur Vermeidung von Personen- und Sachschäden<br />
beachtet werden müssen. Die Hinweise sind nach Gefährdungsgrad abgestuft<br />
und werden folgendermaßen dargestellt:<br />
ACHTUNG<br />
bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder ein unerwünschter Zustand eintreten<br />
kann, falls der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.<br />
VORSICHT<br />
ohne Warndreieck bedeutet, dass ein Sachschaden eintreten kann, falls die<br />
entsprechenden Vorsichtsmaßnamen nicht getroffen werden.<br />
VORSICHT<br />
mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung und ein Sachschaden<br />
eintreten kann, falls die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />
WARNUNG<br />
bedeutet, dass erhebliche Lebensgefahr und erheblicher Sachschaden eintreten kann,<br />
falls die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />
GEFAHR<br />
bedeutet, dass erhebliche Lebensgefahr und erheblicher Sachschaden eintreten wird,<br />
falls die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />
HINWEIS<br />
bedeutet eine wichtige Information über das Produkt oder die Hervorhebung eines<br />
Dokumentationsteils, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.<br />
AKTION<br />
bedeutet die Beschreibung einer Handlung, die für den Umgang mit dem Produkt<br />
besonders wichtig ist.<br />
1.1 Hardware<br />
WARNUNG<br />
Lesen Sie vor der Montage und Inbetriebnahme unbedingt diese Montage- und<br />
Inbetriebnahmeanleitung, damit es nicht zu vermeidbaren Problemen bei der<br />
Inbetriebnahme und/oder dem Betrieb kommt.<br />
Beim POSIDRIVE ® der Baureihen FDS und MDS handelt es sich im Sinne der DIN EN<br />
50178 (früher VDE 0160) um ein elektrisches Betriebsmittel der Leistungselektronik<br />
(BLE) für die Regelung des Energieflusses in Starkstromanlagen. Sie sind ausschließlich<br />
zur Speisung von Servo (MDS)- und Asynchron (FDS, MDS)-Maschinen bestimmt. Das<br />
Handling, die Montage, der Betrieb und die Wartung ist nur unter Beachtung und<br />
Einhaltung der gültigen Vorschriften und/oder gesetzlichen Vorgaben, Regelwerke und<br />
dieser technischen Dokumentation zulässig.<br />
Dies ist ein Produkt der eingeschränkten Vertriebsklasse nach IEC 61800-3. In einer<br />
Wohnumwelt kann dieses Produkt hochfrequente Störungen verursachen, in deren Fall<br />
der Anwender aufgefordert werden kann, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Die strikte Einhaltung aller Regeln und Vorschriften ist vom Betreiber<br />
sicherzustellen.<br />
1
5. STÖBER Umrichtergeneration STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
1. Sicherheitshinweise<br />
Die in weiteren Abschnitten (Punkten) aufgeführten Sicherheitshinweise und Angaben<br />
sind vom Betreiber einzuhalten.<br />
WARNUNG<br />
Vorsicht! Hohe Berührungsspannung! Schockgefahr! Lebensgefahr!<br />
Bei angelegter Netzspannung darf das Gehäuse unter keinen Umständen geöffnet oder<br />
Anschlüsse gelöst werden. Ein Öffnen des Umrichters ist nur im stromlosen Zustand<br />
(alle Leistungsstecker abgezogen) frühestens 5 Minuten nach Wegschalten der<br />
Netzspannung zum Ein- oder Ausbau von Optionsplatinen zulässig. Die Voraussetzung<br />
für eine einwandfreie Funktion des Umrichters ist die fachgerechte Projektierung und<br />
Montage des Umrichterantriebes. Transport, Installation, Inbetriebnahme und Bedienung<br />
des Gerätes ist nur durch, für diese Tätigkeit qualifiziertes, Fachpersonal zulässig.<br />
Achten Sie vor allem auf:<br />
• Zulässige Schutzklasse: Schutzerdung; Der Betrieb ist nur mit vorschriftsmäßigem<br />
Anschluss des Schutzleiters zulässig. Ein direkter Betrieb der Geräte an IT-Netzen ist<br />
nicht möglich.<br />
• Installationsarbeiten dürfen nur im spannungsfreien Zustand erfolgen. Bei Arbeiten am<br />
Antrieb die Freigabe sperren und den kompletten Antrieb vom Netz trennen.<br />
(Die 5 Sicherheitsregeln beachten).<br />
• Entladungszeit der Zwischenkreiskondensatoren > 5 Minuten.<br />
• Es ist nicht erlaubt, mit Gegenständen jeglicher Art in das Geräteinnere einzudringen.<br />
• Bei der Montage oder sonstigen Arbeiten im Schaltschrank ist das Gerät gegen<br />
herunterfallende Teile (Drahtreste, Litzen, Metallteile, usw. ) zu schützen. Teile mit<br />
leitenden Eigenschaften können innerhalb des Umrichters zu einem Kurzschluss oder<br />
Geräteausfall führen.<br />
• Vor der Inbetriebnahme sind zusätzliche Abdeckungen zu entfernen, damit es zu<br />
keiner Überhitzung des Gerätes kommen kann.<br />
Der Umrichter muss in einem Schaltschrank installiert sein, in dem die maximale<br />
Umgebungstemperatur (siehe Technische Daten) nicht überschritten wird. Es dürfen nur<br />
Kupferleitungen verwendet werden. Die zu verwendenden Leitungsquerschnitt ergeben<br />
sich aus der Tabelle 310-16 der Norm NEC bei 60 o C oder 75 o C.<br />
Für Schäden, die aufgrund einer Nichtbeachtung der Anleitung oder der jeweiligen<br />
Vorschriften entstehen, übernimmt die Fa. STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> +<br />
<strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> keine Haftung.<br />
Der Motor muss eine integrale Temperaturüberwachung besitzen, oder es muss ein<br />
externer Motorüberlastschutz verwendet werden.<br />
Nur für den Gebrauch an Versorgungsstromnetzen geeignet, die höchstens einen<br />
maximal symmetrischen Nennkurzschlussstrom von 5000 A bei 480 Volt liefern können.<br />
Technische Änderungen, die der Verbesserung der Geräte dienen, vorbehalten.<br />
Die vorliegende Dokumentation stellt eine reine Produktbeschreibung dar. Es<br />
handelt sich um keine zugesicherten Eigenschaften im Sinne des<br />
Gewährleistungsrechts.<br />
2
5. STÖBER Umrichtergeneration STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
1. Sicherheitshinweise<br />
1.2 Software<br />
Nutzung der Software <strong>POSITool</strong><br />
Produktpflege<br />
Mit dem Softwarepaket <strong>POSITool</strong> kann die Applikationsauswahl, Anpassung von<br />
Parametern und Signalbeobachtung der 5. STÖBER Umrichtergeneration vorgenommen<br />
werden. Mit der Auswahl einer Applikation und der Übertragung dieser Daten an einen<br />
Umrichter wird die Funktionalität festgelegt.<br />
Das Programm ist Eigentum der STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> und ist<br />
urheberrechtlich geschützt. Das Programm wird für den Anwender lizenziert.<br />
Die Überlassung der Software erfolgt ausschließlich in maschinenlesbarer Form.<br />
Der Kunde erhält von der STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> ein nicht<br />
ausschließliches Recht zur Nutzung des Programms (Lizenz), wenn es rechtmäßig<br />
erworben wurde.<br />
Der Kunde ist berechtigt das Programm zu den o.g. Tätigkeiten und Funktionen zu<br />
nutzen und Kopien des Programms, einschließlich einer Sicherungskopie zur<br />
Unterstützung dieser Nutzung zu erstellen und zu installieren.<br />
Die Bedingungen dieser Lizenz gelten für jede Kopie. Der Kunde verpflichtet sich, auf<br />
jeder Kopie des Programms den <strong>Co</strong>pyrightvermerk und alle anderen<br />
Eigentumsvermerke anzubringen.<br />
Der Kunde ist nicht berechtigt, das Programm abweichend von diesen Bestimmungen zu<br />
nutzen, zu kopieren, zu ändern oder weiterzugeben / zu übertragen; das Programm<br />
umzuwandeln (reverse assemble, reverse compile) oder in anderer Weise zu<br />
übersetzen, das Programm in Unterlizenzen zu vergeben, zu vermieten oder zu<br />
verleasen.<br />
Die Verpflichtung zur Wartung bezieht sich auf die beiden letzten aktuellen, von<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> erstellten und zum Einsatz freigegeben<br />
Programmversionen.<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> beseitigt Programmängel oder stellt<br />
dem Kunden nach Wahl von Fa. STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> eine<br />
neue Programmversion zur Verfügung. Kann der Fehler im Einzelfall nicht sofort<br />
behoben werden, so wird STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> eine<br />
Zwischenlösung herbeiführen, die gegebenenfalls die Beachtung besonderer<br />
Bedienungsvorschriften durch den Anwender erfordert.<br />
Anspruch auf Mängelbeseitigung besteht nur, wenn gemeldete Fehler reproduzierbar<br />
sind oder durch maschinell erzeugte Ausgaben aufgezeigt werden können. Mängel<br />
müssen in nachvollziehbarer Form unter Angabe der für die Mängelbehebung<br />
zweckdienlichen Informationen gemeldet werden.<br />
Die Pflicht zur Mängelbeseitigung erlischt für solche Programme, die der Kunde ändert<br />
oder in die er sonstwie eingreift, es sei denn, dass der Kunde im Zusammenhang mit der<br />
Mängelmeldung nachweist, dass der Eingriff für den Mangel nicht ursächlich ist.<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> verpflichtet sich, die jeweils gültigen<br />
Programmversionen an einem speziell geschützten Ort aufzubewahren (feuersicherer<br />
Datensafe, Bankschließfach).<br />
3
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
2. Beschreibung<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
2 BESCHREIBUNG<br />
Einleitung<br />
Für einem Umrichter der 5. STÖBER Umrichtergeneration können bis zu vier Achsen<br />
projektiert werden. Eine Achse kann als Parametersatz verstanden werden. Dadurch<br />
kann ein Motor mit verschiedenen Anwendungen betrieben werden. An den Geräten der<br />
Serie MDS 5000 können mit der Option POSISwitch AX 5000 bis zu vier Motoren<br />
angeschlossen und betrieben werden. Diese Möglichkeit bedingt folgende<br />
Systemstruktur.<br />
Das System der 5. STÖBER Umrichtergeneration ist in zwei Bereiche geteilt, den<br />
Global- und den Achsbereich. Der Globalbereich beinhaltet Programmierung und<br />
Parametrierung, die den Umrichter betreffen. Dazu gehören die Gerätesteuerung, die<br />
Einstellung von Peripheriekomponenten wie Bremswiderständen, usw. Er ist außerdem<br />
für die Verwaltung des Achsbereichs zuständig.<br />
Der Achsbereich wird in bis zu vier Achsen unterteilt. Jede Achse enthält die Programmierung<br />
und Parametrierung für einen Motor und wird vom Globalbereich angewählt.<br />
Der Achsbereich beinhaltet die Motoreinstellung und die Anwendung des Motors. Die<br />
Anwendungen werden von STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> in so genannten Applikationen<br />
definiert oder können optional vom Anwender frei programmiert werden.<br />
Globalbereich<br />
Achsbereiche<br />
ESC<br />
#<br />
Achse 1<br />
X3<br />
I/O<br />
Achse 2<br />
Achse 3<br />
Achse 4<br />
Zweck des Handbuchs<br />
Leserkreis<br />
Weitere Handbücher<br />
Weitere Unterstützung<br />
Abbildung 2-1 Aufbau Global- und Achsbereich<br />
Dieses Handbuch informiert Sie über die Programmierung der 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
mit durch STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierten Applikationen. Dazu<br />
werden Ihnen die prinzipiellen Vorgehensweisen erläutert.<br />
Das Handbuch soll:<br />
• Sie mit dem Basiswissen über die Software <strong>POSITool</strong> und den <strong>POSITool</strong>-<br />
Assistenten vertraut machen.<br />
• Ihnen die durch STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierten Applikationen und ihre<br />
Anwendung erklären.<br />
Zielgruppe dieses Handbuchs sind Anwender, die mit der Steuerung von Antriebssystemen<br />
vertraut sind und über Kenntnisse der Inbetriebnahme von Umrichtersystemen<br />
verfügen.<br />
Für weitere Informationen berücksichtigen Sie bitte folgende Handbücher:<br />
• Montageanleitung für die Montage der FDS 5000 (Impr.-Nr.: 441857) bzw für die<br />
Montage der MDS 5000 (Impr.-Nr.: 441645).<br />
• Kurz-Inbetriebnahmeanleitung (Impr.-Nr.: 441680) für einen schnellen Einstieg in den<br />
Betrieb der 5. STÖBER Umrichtergeneration.<br />
• Systemhandbuch (Impr.-Nr.: 441683) für eine detaillierte Beschreibung des Systems<br />
und der Option „Freie Programmierung“.<br />
Bei Fragen zur Nutzung von Geräten der 5. STÖBER Umrichtergeneration und der<br />
Software <strong>POSITool</strong>, die Ihnen nicht durch dieses Handbuch beantwortet werden,<br />
unterstützen wir Sie gerne unter der Telefonnummer 07231 582 0.<br />
Um Ihnen den Einstieg in die Anwendung unserer Software zu erleichtern, bieten wir<br />
entsprechende Kurse an. Wenden Sie sich bitte an unser Trainingscenter unter<br />
folgender Anschrift:<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />
Trainingscenter<br />
Kieselbronner Straße 12<br />
75177 Pforzheim<br />
4
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
3. Gerät<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
3 GERÄT<br />
Allgemein<br />
3.1 Gerätezustände<br />
Einleitung<br />
Die 5. STÖBER Umrichtergeneration ist prinzipiell ein frei programmierbares System.<br />
Der Anwender hat zwei Möglichkeiten zur Programmierung:<br />
• Von STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierte Applikationen, die in der Software<br />
<strong>POSITool</strong> über einen Assistenten ausgewählt werden. Zur Anpassung der Applikation<br />
an die Anwendung erfolgt eine Parametrierung. Danach wird die Applikation zum<br />
Umrichter übertragen. Bei Auslieferung ist die Applikation „Schnellsollwert“ gespeichert.<br />
• Option „freie, grafische Programmierung mit Hilfe der Software <strong>POSITool</strong>.<br />
In diesem Kapitel wird das allgemeine Verhalten der 5. STÖBER Umrichtergeneration im<br />
Zusammenspiel mit durch STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierten Applikationen<br />
beschrieben.<br />
Für die Lösung einer antriebstechnischen Aufgabe hält sich das Umrichter-System an<br />
den Ablauf bestimmter Gerätezustände. Sie definieren den Zustand des Leistungsteils<br />
und realisieren Funktionen wie die Steuerung der Endstufe, Wiederanlauf des Antriebs<br />
und das Störungshandling. Nur so kann ein sicherer Betrieb gewährleistet werden und<br />
das Geräteverhalten ist eindeutig. Mit Steuerbefehlen und internen Ereignissen kann der<br />
Gerätezustand gewechselt werden.<br />
In der 5. STÖBER Umrichtergeneration können Sie wählen zwischen einer Standard-<br />
Zustandsmaschine und einer Zustandsmaschine nach DSP 402.<br />
Die Zustandsmaschinen werden im Projektierungsassistenten der Software <strong>POSITool</strong><br />
ausgewählt (s. Kap.5).<br />
3.1.1 Standard-Zustandsmaschine<br />
Beschreibung<br />
Displayanzeige Bezeichnung Verhalten<br />
MDS 5000**<br />
V5.X<br />
Oder<br />
±0Upm 0.0A<br />
0: Selbsttest<br />
In der Standard-Zustandsmaschine existieren gemäß dem DRIVECOM-Profil für<br />
Antriebstechnik folgende acht Zustände.<br />
Nicht Einschaltbereit<br />
- Die Elektronik ist spannungsversorgt.<br />
- Der Selbsttest läuft.<br />
- Die Initialisierung läuft.<br />
- Die Antriebsfunktion* ist gesperrt.<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist offen.<br />
- Software-/Hardwareinitialisierung ist abgeschlossen.<br />
- Die Anwendung kann umparametriert werden.<br />
±0Upm 0.0A<br />
Einschaltsperre - Die Antriebsfunktion* ist gesperrt.<br />
1: EinschSperre<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist geschlossen.<br />
- Die Option ASP 5000 (Anlaufsperre) ist aktiv.<br />
- Die Anwendung kann umparametriert werden.<br />
±0Upm 0.0A<br />
Einschaltbereit<br />
- Die Antriebsfunktion* ist gesperrt.<br />
2: EinschBereit<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist geschlossen.<br />
- Die Anwendung kann umparametriert werden.<br />
±0Upm 0.0A<br />
Eingeschaltet<br />
- Die Antriebsfunktion* ist gesperrt.<br />
3: Eingeschalt.<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist geschlossen.<br />
- Die Anwendung kann teilweise umparametriert werden.<br />
±0Upm 0.0A<br />
Betrieb Freigegeben - Die Antriebsfunktion* ist freigegeben.<br />
4: Freigegeben<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist geschlossen.<br />
- Die Anwendung kann teilweise umparametriert werden.<br />
Störung<br />
- Die Antriebsfunktion* ist gesperrt.<br />
Störung<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist offen.<br />
Nr.X: Art der Störung<br />
- Die Anwendung kann umparametriert werden.<br />
- Eine fehlerabhängige Aktion wird durchgeführt<br />
(2. Zeile blinkend) Störungsreaktion Aktiv (Antriebsfunktion sperren oder Schnellhalt).<br />
- Die Antriebsfunktion* kann freigegeben sein.<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist offen.<br />
- Die Anwendung kann umparametriert werden.<br />
±0Upm 0.0A<br />
- Die Schnellhaltfunktion wird ausgeführt.<br />
Schnellhalt Aktiv<br />
7: Schnellhalt<br />
- Die Antriebsfunktion* ist freigegeben.<br />
- Das Betriebsbereit-Relais ist geschlossen.<br />
* Die Antriebsfunktion bedeutet die Gesamtheit aus Leistungsteil des Umrichters und der Applikation. Eine gesperrte Antriebsfunktion ist<br />
gleichbedeutend mit einem ausgeschalteten Leistungsteil und einer zurückgesetzten Applikation (z.B. zurückgesetzter Rampengenerator).<br />
Dies bedeutet, dass der Antrieb nicht dem Sollwert folgt.<br />
** Abhängig von eingesetzter Gerätefamilie<br />
5
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
3. Gerät<br />
Zustandswechsel<br />
Die folgende Abbildung 3-1 zeigt, welche Zustandswechsel beim Umrichter-System<br />
möglich sind. Die darunterstehende Tabelle zeigt, welche Bedingungen gelten.<br />
14<br />
Störungsreaktion aktiv<br />
0<br />
15<br />
Nicht Einschaltbereit<br />
Störung<br />
12<br />
13<br />
1<br />
Einschaltsperre<br />
16<br />
10<br />
2<br />
6<br />
11<br />
Einschaltbereit<br />
9<br />
3<br />
5<br />
Eingeschaltet<br />
4<br />
Betrieb freigegeben<br />
7<br />
8<br />
Schnellhalt aktiv<br />
Abbildung 3-1 Standard-Zustandsmaschine<br />
Zustandwechsel<br />
Bedingungen<br />
0 Eingang Zustandsmaschine → Nicht Einschaltbereit - Steuerteilversorgung eingeschaltet.<br />
1 Nicht Einschaltbereit → Einschaltsperre - Selbsttest fehlerfrei und Initialisierung abgeschlossen.<br />
2 Einschaltsperre → Einschaltbereit<br />
- Freigabe auf Low-Pegel oder bei Erstanlauf Autostart aktiv.<br />
- Zwischenkreis aufgeladen.<br />
- Anlaufsperre ASP 5000 / ASP 5001 deaktiviert<br />
- Achse aktiviert<br />
3 Einschaltbereit → Eingeschaltet<br />
- Freigabe auf High-Pegel.<br />
- Anlaufsperre ASP 5000 inaktiv<br />
4 Eingeschaltet → Betrieb freigegeben - Freigabe auf High-Pegel.<br />
5 Eingeschaltet → Einschaltbereit - Freigabe auf Low-Pegel.<br />
6 Einschaltbereit → Einschaltsperre<br />
7 Betrieb Freigegeben → Schnellhalt Aktiv<br />
8 Schnellhalt Aktiv → Betrieb freigegeben<br />
9 Schnellhalt Aktiv → Einschaltbereit<br />
- Zwischenkreis nicht aufgeladen oder Anlaufsperre ASP 5000<br />
aktiv oder Achse deaktiviert<br />
- Signal „Schnellhalt“ auf High-Pegel oder Freigabe auf Low-<br />
Pegel und Signal „Schnellhalt bei Freigabe aus“ aktiv.<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Signal „Schnellhalt“ auf Low-<br />
Pegel und Schnellhalt-Ende gemäß Parametrierung erreicht.<br />
- Freigabe auf Low-Pegel und Schnellhalt-Ende gemäß<br />
Parametrierung erreicht.<br />
10 Schnellhalt Aktiv → Einschaltsperre - Anlaufsperre ASP 5000 aktiv.<br />
11 Betrieb Freigegeben → Einschaltbereit<br />
- Freigabe auf Low-Pegel und „Schnellhalt bei Freigabe aus“<br />
inaktiv.<br />
12 Betrieb Freigegeben → Einschaltsperre - Anlaufsperre ASP 5000 aktiv.<br />
13 Eingeschaltet → Einschaltsperre<br />
- Zwischenkreis nicht aufgeladen oder Anlaufsperre ASP 5000<br />
aktiv.<br />
14 alle Zustände → Störungsreaktion Aktiv - Störung erkannt.<br />
15 Störungsreaktion Aktiv → Störung - Störungsreaktion abgeschlossen.<br />
16 Störung → Einschaltsperre<br />
- Es steht keine Störung an und steigende Flanke des Signals<br />
„Quittierung“.<br />
6
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
3. Gerät<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
3.1.2 Zustandsmaschine nach DSP 402<br />
Beschreibung<br />
In der Zustandsmaschine nach DSP 402 existieren die gleichen Zustände wie in der<br />
Standard-Zustandsmaschine. Die folgende Tabelle zeigt die Bezeichnung der Zustände<br />
gemäß DSP 402.<br />
Displayanzeige* Bezeichnung nach DSP 402<br />
MDS 5000**<br />
V5.X<br />
Oder<br />
±0Upm 0.0A<br />
0: Selbsttest<br />
±0Upm 0.0A<br />
1: EinschSperre<br />
±0Upm 0.0A<br />
2: EinschBereit<br />
±0Upm 0.0A<br />
3: Eingeschalt.<br />
±0Upm 0.0A<br />
4: Freigegeben<br />
Störung<br />
Nr.X: Art der<br />
Störung<br />
(2. Zeile blinkend)<br />
±0Upm 0.0A<br />
7: Schnellhalt<br />
Not Ready to Switch On<br />
Switch On Disabled<br />
Ready to Switch On<br />
Switched On<br />
Operation Enable<br />
Fault<br />
Fault Reaction Active<br />
Quick Stop Active<br />
Tabelle 3-1 Bezeichnung der Gerätezustände nach DSP 402<br />
* Die Anzeige der Gerätezustände kann in Abhängigkeit von den Applikationen verschieden zu der<br />
dargestellten Form sein.<br />
** Abhängig von eingesetzter Gerätefamilie<br />
Zustandsmaschine<br />
Der Unterschied zwischen den Zustandsmaschinen besteht in den möglichen Zustandswechseln<br />
und in den Bedingungen für die Wechsel. Abbildung 3-2 zeigt die möglichen<br />
Zustandswechsel.<br />
13<br />
Störungsreaktion aktiv<br />
0<br />
14<br />
Nicht Einschaltbereit<br />
Störung<br />
9<br />
10<br />
1<br />
Einschaltsperre<br />
15<br />
12<br />
2<br />
7<br />
8<br />
Einschaltbereit<br />
3<br />
6<br />
Eingeschaltet<br />
4<br />
5<br />
Betrieb freigegeben<br />
11<br />
Schnellhalt aktiv<br />
Abbildung 3-2 Zustandsmaschine nach DSP 402<br />
7
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
3. Gerät<br />
Kommandos der<br />
Zustandsmaschine<br />
Für einige Zustandswechsel muss die Zustandsmaschine bestimmte Kommandos feststellen.<br />
Die Kommandos ergeben sich als Bitkombination im DPS402-Steuerwort (Parameter<br />
A576 <strong>Co</strong>ntrolword). Tabelle 3-2 zeigt die Zustände der Bits in Parameter A576<br />
und ihre Kombination für die Kommandos.<br />
Bit des Steuerwort (A576 <strong>Co</strong>ntrolword)<br />
Kommando<br />
Bit 7 Bit 3 Bit 2 Bit 1 Bit 0<br />
Fault<br />
Reset<br />
Enable<br />
Operation<br />
Quick<br />
Stop<br />
Enable<br />
Voltage<br />
Switch On<br />
Shutdown 0 X 1 1 0<br />
Switch On 0 0 1 1 1<br />
Disable Voltage 0 X X 0 X<br />
QuickStop 0 X 0 1 X<br />
Disable Operation 0 0 1 1 1<br />
Enable Operation 0 1 1 1 1<br />
Fault Reset<br />
Pos.<br />
Flanke<br />
X X X X<br />
Tabelle 3-2 Definition der Kommandos für die Zustandsmaschine nach DSP 402<br />
(Mit X markierte Bits sind irrelevant)<br />
Die folgende Tabelle gibt die Bedingungen für die Wechsel der Zustandsmaschine nach<br />
DSP 402 an.<br />
Zustandwechsel<br />
Bedingungen<br />
0 Eingang Zustandsmaschine → Nicht Einschaltbereit - Steuerteilversorgung eingeschaltet.<br />
1 Nicht Einschaltbereit → Einschaltsperre - Selbsttest fehlerfrei und Initialisierung abgeschlossen.<br />
2 Einschaltsperre → Einschaltbereit<br />
3 Einschaltbereit → Eingeschaltet<br />
4 Eingeschaltet → Betrieb freigegeben<br />
5 Betrieb freigegeben → Eingeschaltet<br />
6 Eingeschaltet → Einschaltbereit<br />
7 Einschaltbereit → Einschaltsperre<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Kommando Shutdown und<br />
Option ASP 5001 deaktiviert<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Kommando Switch On und<br />
Option ASP 5001 deaktiviert<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Kommando Enable Operation<br />
und Option ASP 5001 deaktiviert<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Kommando Disable Operation<br />
und Option ASP 5001 deaktiviert<br />
- Freigabe auf High-Pegel und Kommando Shutdown und<br />
Option ASP 5001 deaktiviert<br />
- Freigabe auf Low-Pegel oder<br />
- Kommando Quickstop oder<br />
- Kommando Disable Voltage oder<br />
- Option ASP 5001 aktiviert<br />
8 Betrieb freigegeben → Einschaltbereit - Kommando Shutdown<br />
9 Betrieb freigegeben → Einschaltsperre<br />
- Freigabe auf Low-Pegel oder<br />
- Kommando Disable Voltage oder<br />
- Option ASP 5001 aktiviert<br />
- Freigabe auf Low-Pegel oder<br />
10 Eingeschaltet → Einschaltsperre<br />
- Kommando Quickstop oder<br />
- Kommando Disable Voltage oder<br />
- Option ASP 5001 aktiviert<br />
11 Betrieb Freigegeben → Schnellhalt - Kommando Quickstop<br />
12 Schnellhalt → Einschaltsperre - Schnellhalt beendet<br />
13 alle Zustände → Störungsreaktion Aktiv - Störung erkannt<br />
14 Störungsreaktion Aktiv → Störung - Störungsreaktion abgeschlossen<br />
15 Störung → Einschaltsperre - Kommando Fault Reset (Positive Flanke)<br />
Tabelle 3-3 Bedingungen der Zustandswechsel für die Zustandsmaschine nach DSP 402<br />
8
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
3. Gerät<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
3.2 Parameter<br />
Parameter<br />
Parameter erfüllen im Umrichter-System verschiedene Aufgaben:<br />
• Anpassung der Anwendung an äußere Bedingungen wie den Motortyp<br />
• Anzeige von Werten wie die aktuelle Drehzahl oder das Moment.<br />
• Auslösen von Aktionen wie „Werte Speichern“ oder „Phasentest“<br />
Parameter sind dem Global- oder dem Achsbereich zugeordnet.<br />
Struktur<br />
Die Parameterstruktur ist gemäß untenstehendem Beispiel aufgebaut:<br />
Die Achskennziffer kennzeichnet einen Achsparameter, wenn er mit Globalparametern<br />
gemischt dargestellt wird.<br />
Die Gruppe gliedert die Parameter nach funktionalen Eigenschaften.<br />
Die Zeile unterscheidet in einer Gruppe die einzelnen Parameter.<br />
Das Element unterteilt einen Parameter (Subfunktionen).<br />
Achse<br />
(nur bei Achsparameter)<br />
Gruppe<br />
Abbildung 3-3 Parameterstruktur<br />
1.E250.2<br />
Zeile<br />
Element<br />
Die einzelnen Themengebiete der Parametergruppen sind in folgender Tabelle<br />
aufgeführt:<br />
Parametergruppe<br />
A.. Umrichter<br />
B.. Motor<br />
C.. Maschine<br />
D.. Sollwert<br />
E.. Anzeigen<br />
F.. Klemmen<br />
G.. Technologie<br />
H.. Encoder<br />
I.. Positionierung<br />
J.. Fahrsätze<br />
L.. PL<strong>Co</strong>pen Sollwerte<br />
N.. Posi.Schaltpunkte<br />
P.. Kundenspezifische<br />
Parameter<br />
Q.. Kundenspezifische<br />
Parameter, instanzabhängig<br />
R.. Fertigungsdaten<br />
T.. Scope<br />
U.. Schutzfunktionen<br />
Z.. Störungszähler<br />
Themengebiet / Abhängigkeit<br />
Umrichter, Bus, Zykluszeit<br />
Motor<br />
Drehzahl, Drehmoment<br />
Drehzahl-Sollwerte, Sollwertgenerator<br />
Anzeige für Gerät und Anwendung<br />
Analoge Ein-/Ausgänge,<br />
binäre Ein-/ Ausgänge, Bremse<br />
Abhängig von Anwendung, z.B. Synchronlauf<br />
Encoder<br />
Nur bei Positionieranwendungen<br />
Nur bei Positionieranwendung<br />
Fahrsatzpositionierung<br />
Nur bei Positionieranwendung PL<strong>Co</strong>pen<br />
Nur bei Positionieranwendungen<br />
Nur bei Option „freie, grafische<br />
Programmierung“<br />
Nur bei Option „freie, grafische<br />
Programmierung“<br />
Fertigungsdaten des Umrichters, nur im<br />
Online-Betrieb sichtbar<br />
Scope-Parameter<br />
Parametrierung der Ereignisse, s. Kap.4<br />
Störungszähler der Ereignisse; Im <strong>POSITool</strong><br />
nur im Online-Betrieb sichtbar.<br />
9
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
3. Gerät<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Datentypen<br />
Name Kurz-Name Beschreibung Wertebereich<br />
Boolean B 1 Bit (intern: LSB in 1 Byte) 0 ... 1<br />
Unsigned 8 U8 1 Byte, vorzeichenlos 0 ... 255<br />
Integer 8 I8 1 Byte, vorzeichenbehaftet -128 ... 127<br />
Unsigned 16 U16 2 Byte – 1 Wort, vorzeichenlos 0 ... 65535<br />
Integer 16 I16 2 Byte – 1 Wort, vorzeichenbehaftet -32768 ... 32767<br />
Unsigned 32 U32 4 Byte – 1 Doppelwort, vorzeichenlos 0 ... 4294967295<br />
Integer 32 I32 4 Byte – 1 Doppelwort, vorzeichenbehaftet -2147483648 ... 2147483647<br />
Float R32 Fließkomma, einfache Genauigkeit<br />
Double R64 Fließkomma, doppelte Genauigkeit<br />
Nach ANSI / IEEE 754<br />
String 8 STR8 Text, 8 Zeichen<br />
String 16 STR16 Text, 16 Zeichen<br />
Posi 64<br />
P64<br />
32 Bit, Inkremente -2147483648 ... 2147483647<br />
32 Bit, Rest 0 ... 2147483647<br />
Parameter<br />
Listenstruktur<br />
Um Parameter über Feldbus anzusprechen, sind folgende Informationen wichtig:<br />
• Wertebereich<br />
• Skalierung über Feldbus, sofern diese von der Skalierung via <strong>POSITool</strong><br />
abweicht.<br />
• Rundungsfehler über Feldbus, sofern vorhanden.<br />
• Datentyp<br />
Sie werden in der Parametertabelle in der Applikationsbeschreibung angegeben.<br />
Die Angaben der Feldbusadressen sind hexadezimal angegeben. Für CANopen können<br />
Index und Subindex direkt übernommen werden. Für Profibus DP-V1 entspricht Index =<br />
PNU und Subindex = Index. Weitere Details befinden sich in den Dokumentationen zur<br />
Feldbusanschaltung (CANopen, Impr.-Nr.: 441684; PROFIBUS DP, Impr.-Nr.: 441685).<br />
10
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
4 ANWENDERSCHNITTSTELLE<br />
Beschreibung<br />
Die Anwenderschnittstellen der 5. STÖBER Umrichtergeneration bestehen aus<br />
mehreren Elementen mit unterschiedlichen Funktionalitäten (s. Abbildung 4-1<br />
Anwenderschnittstelle).<br />
Um ein Umrichter-System der 5. STÖBER Umrichtergeneration zu programmieren,<br />
benötigt der Anwender die Software <strong>POSITool</strong>. Mit <strong>POSITool</strong> kann sowohl eine von<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierte Applikation verwendet, oder als Option frei<br />
programmiert werden. <strong>POSITool</strong> stellt eine Parameterliste zur Verfügung, mit der die<br />
Anwendung angepasst wird. Die Software verfügt außerdem über umfangreiche<br />
Diagnosefunktionen.<br />
Parameter können auch über das Bedienfeld an der Umrichterfrontseite geändert<br />
werden. Es besteht aus der Tastatur zum Aufruf der Menüfunktionen und dem Display<br />
zur Anzeige. Die Tastatur kann bei entsprechender Programmierung dazu verwendet<br />
werden, Funktionen wie Handbetrieb oder Tippen zu realisieren.<br />
Rückmeldung über den Gerätezustand erhalten Sie durch die LED an der Frontseite.<br />
Eine detaillierte Auskunft gibt die Anzeige des Displays.<br />
P<br />
T<br />
S o<br />
Programmieren<br />
Parametrieren<br />
Diagnose<br />
X3<br />
Display<br />
Bedienfeld<br />
LED<br />
Betriebsanzeige<br />
Gerätezustände<br />
Ereignisse<br />
Parametrieren<br />
Gerätezustände<br />
<br />
<br />
<br />
Abbildung 4-1 Anwenderschnittstelle<br />
4.1 <strong>POSITool</strong><br />
<strong>POSITool</strong><br />
Programmierung<br />
Parametrierung<br />
Schnittstelle<br />
Die vielseitige Schnittstelle zwischen Anwender und Umrichter ist die Software<br />
<strong>POSITool</strong>. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten bei der Projektierung eines Umrichters.<br />
<strong>POSITool</strong> verfügt über eine Oberfläche zur Darstellung der Programmierung. In der<br />
Option „freie, grafische Programmierung“ werden hier Bausteine verknüpft und dadurch<br />
ein Steuerungsablauf realisiert.<br />
Daneben stellt STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> zur Programmierung vordefinierte<br />
Applikationen zur Verfügung. Dazu gehören Anwendungen wie z.B. „Schnellsollwert“<br />
und „Kommandopositionierung“, die über einen Assistenten ausgewählt werden.<br />
Zur Parametrierung stellt <strong>POSITool</strong> dem Anwender Parameterlisten zur Verfügung.<br />
Über die Listen wird der Steuerungsablauf an äußere Bedingungen wie Motortyp,<br />
Drehgeber oder Bussysteme angepasst. Außerdem werden Grenzwerte wie maximale<br />
Drehzahl festgelegt oder Anzeigewerte wie die aktuelle Drehzahl dargestellt.<br />
Über eine serielle Schnittstelle (RS232) werden Programm und Parameter zum<br />
Umrichter übertragen. Danach beginnt dieser mit der Bearbeitung. Der Anwender kann<br />
dabei die Parameter über die serielle Verbindung beobachten. Zur erweiterten Diagnose<br />
steht eine Scope-Funktion zur Verfügung, um den zeitlichen Verlauf verschiedener<br />
Werte aufzuzeichnen.<br />
Für nähere Details zur Verwendung des <strong>POSITool</strong>s beachten Sie bitte das<br />
entsprechende Kapitel in diesem Handbuch.<br />
11
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
4.2 Bedienfeld<br />
Beschreibung<br />
Das Bedienfeld der 5. STÖBER Umrichtergeneration dient zur Beobachtung und zum<br />
Ändern von Parameterwerten. Das Bedienfeld setzt sich aus einem zwei Zeilen-Display<br />
mit jeweils 16 Zeichen und einer Tastatur zusammen. Die Tastatur besteht aus sechs<br />
Tasten zur Menüführung und zwei für den Lokal-Betrieb.<br />
ESC<br />
Rücksprung in der Bedienebene<br />
Parameterwert zurücksetzen<br />
# Enter-Taste: Öffnen der Menüebene, Menügruppen und der Parameter<br />
Übernehmen eines geänderten Parameterwertes<br />
Auswahl eines Parameters in der Menügruppe und Verändern des<br />
Parameterwertes positiv / negativ bei Eingabe<br />
Auswahl der Menügruppe und Ändern der Dekade (1er, 10er, 100er,<br />
usw.) bei Eingabe<br />
Aktivierung / Deaktivierung Lokal-Mode (falls programmiert;<br />
Deaktivierung bewirkt im Lokal-Mode auch Löschen der Freigabe)<br />
I/O<br />
Freigabe für Lokal-Mode I/O<br />
(falls programmiert)<br />
LED Zustandsanzeige<br />
Paramodul<br />
Abbildung 4-2 Bedienfeld<br />
Menüführung<br />
Das Parametermenü des Umrichters ist in Menügruppen aufgeteilt,. Die Menügruppen<br />
sind alphabetisch geordnet, beginnend mit der Gruppe A.. Umrichter, B.. Motor,<br />
C.. Maschine, usw. Jede Menügruppe beinhaltet eine Liste von Parametern, die<br />
gekennzeichnet sind durch den Buchstaben der Gruppe und eine fortlaufende Nummer:<br />
A00, A01, A02, usw.<br />
Betriebsanzeige<br />
A..<br />
Umrichter<br />
Parametergruppen<br />
3000 Upm 1.3 A<br />
4: Freigegeben<br />
B..<br />
Motor<br />
B20 Steuerart<br />
0: U/f-Steuerung<br />
B26 Steuerart<br />
3: X140<br />
C..<br />
Maschine<br />
Parameterauswahl<br />
Parametereingabe<br />
Wert<br />
blinkt<br />
B26 Steuerart<br />
3: X140<br />
Änderung übernehmen<br />
Änderung verwerfen<br />
Um einen Parameter zu ändern, geht der Anwender wie<br />
folgt vor:<br />
Mit der Enter Taste # gelangt der Anwender von der<br />
Betriebsanzeige in die Menüebene.<br />
Die Menügruppen werden mit den Pfeil Tasten<br />
ausgewählt und mit # aktiviert. Durch die -Tasten<br />
erfolgt die Auswahl des gewünschten Parameters innerhalb<br />
der Menügruppe. Dieser wird anschließend mit # zum<br />
Ändern aktiviert. Ein Blinken des Wertes zeigt an, dass er<br />
durch änderbar ist. Mit den -Tasten wählt der<br />
Anwender, welche Dekade (1er, 10er, 100er usw.) anzupassen<br />
ist. Anschließend wird der Wert entweder mit der #<br />
-Taste übernommen oder mit der ESC -Taste zurückgesetzt.<br />
Um in eine höhere Menüebene zu gelangen, wird die ESC -<br />
Taste verwendet.<br />
Zum netzausfallsicheren Speichern müssen alle<br />
Änderungen mit der Aktion A00 Werte Speichern<br />
=1:aktiv gesichert werden !<br />
Abbildung 4-3 Menüstruktur<br />
12
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
4.3 LED<br />
Beschreibung<br />
Einen schnellen Überblick über den Gerätezustand des Umrichters gewinnt der<br />
Anwender durch die LED an der Frontseite des Umrichters. Eine grüne und eine rote<br />
LED, die in verschiedenen Kombinationen und Frequenzen leuchten, geben gemäß<br />
nachfolgender Tabelle Auskunft über den Gerätezustand.<br />
LED´s<br />
Zustand des Umrichters<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
AUS<br />
AUS<br />
Keine Versorgungsspannung<br />
ERROR<br />
(rot)<br />
RUN<br />
(grün)<br />
Abbildung 4-4 LED<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
AUS / EIN<br />
blinkt mit 8 Hz<br />
AUS<br />
blinkt mit 1 Hz<br />
Geräteinitialisierung (Anlaufphase) oder<br />
Datenaktion (A00 ist aktiv).<br />
Paramodul ist nicht korrekt aufgesteckt.<br />
Betriebsbereit<br />
(nicht freigegeben)<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
AUS<br />
EIN<br />
Betrieb (freigegeben)<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
Grün<br />
blinkt mit 1 Hz<br />
EIN oder blinkt<br />
Warnung<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
EIN<br />
AUS<br />
Störung<br />
ERROR<br />
rot<br />
RUN<br />
grün<br />
blinkt mit 8 Hz<br />
AUS<br />
Keine Konfiguration aktiv<br />
13
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
4.4 Display<br />
Beschreibung<br />
Eine detaillierte Rückmeldung über den Zustand des Umrichter erhält der Anwender am<br />
Display. Neben der Anzeige der Parameter und Ereignisse werden hier die Gerätezustände<br />
dargestellt.<br />
Das Display erlaubt eine erste Diagnose ohne zusätzliche Hilfsmittel.<br />
4.4.1 Allgemein<br />
Beschreibung<br />
Nach dem Selbsttest des Umrichters erscheint die Betriebsanzeige im Display; je nach<br />
Applikation und aktuellem Gerätezustand können die erste und zweite Zeile der Anzeige<br />
abweichend vom Beispiel sein. Im Bild wird die Applikation Schnellsollwert dargestellt<br />
(Auslieferzustand).<br />
Die Gerätezustände sind in Kapitel 3 aufgelistet und detailliert beschrieben. Ist keine<br />
Achse aktiv, wird dies mit dem Zeichen ‚*‘ dargestellt. Die aktive Achse wird dann<br />
angezeigt, wenn sie von Achse Nr. 1 abweicht. Nur bei aktivem Bremschopper oder<br />
Lokalmode erscheint das entsprechende Symbol im Display.<br />
Drehzahl<br />
Strom<br />
3000 Upm 1.3A<br />
4: Freigegeben<br />
Gerätezustand<br />
(s. Kap. 3)<br />
Achse Nr. 2 aktiv<br />
Abbildung 4-5 Displayanzeige<br />
Bremschopper<br />
aktiv<br />
4.4.2 Ereignisanzeigen<br />
Ereignisse<br />
Ereignisanzeigen am Display geben dem Anwender Informationen über den Zustand des<br />
Geräts. Eine Auflistung der Ereignisanzeigen befindet sich im Kapitel 4.4.3 Ereignisliste<br />
Es werden folgende Ereignisgruppen unterschieden.<br />
Ereignisse<br />
aktive<br />
Konfiguration<br />
Durch CPU<br />
erkante<br />
Ablauffehler<br />
inaktive<br />
Konfiguration<br />
Abbildung 4-6 Ereignisse<br />
Fehler bei aktiver Konfiguration<br />
Die Ereignisse bei aktiver Konfiguration dienen der Überwachung des Geräts im Betrieb.<br />
Die Reaktion auf eines dieser Ereignisse kann in vier Level eingerichtet sein: Inaktiv,<br />
Meldung, Warnung oder Störung.<br />
1. Ist ein Ereignis als Meldung parametriert, wird es in der unteren Displayanzeige<br />
blinkend angezeigt. Eine Applikation wird von einer Meldung nicht beeinflusst, d.h. die<br />
obere Displayanzeige ändert sich nicht. Eine Meldung wird nicht quittiert; sie steht an,<br />
bis die Ursache verschwindet.<br />
2. Eine Warnung wird in der oberen Displayanzeige durch den entsprechenden<br />
Schriftzug angezeigt. In der unteren Zeile wird blinkend das Ereignis angezeigt. In der<br />
rechten oberen Ecke erscheint die verbleibende Zeit, nach der die Warnung in eine<br />
Störung gewandelt wird. Verschwindet die Ursache innerhalb der parametrierten Zeit,<br />
wird die Warnung zurückgesetzt. Eine Applikation wird von einer Warnung nicht<br />
beeinflusst.<br />
3. Tritt ein Ereignis mit dem Level „Störung“ auf, wechselt das Gerät sofort in den<br />
Gerätezustand „Störungsreaktion“. Das Ereignis wird in der unteren Displayzeile<br />
blinkend angezeigt. Eine Störung muss quittiert werden.<br />
14
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Für einen Teil der Ereignisse gibt das Gerät Hinweise zur Ursache. Diese werden durch<br />
eine Nummer gekennzeichnet und abwechselnd zur Ereignisanzeige im Display eingeblendet.<br />
Ursachen, die in der Ereignisliste (Kap. 4.4.3, s. u.) nicht mit einer Nummer<br />
dokumentiert sind, geben lediglich Hinweise auf mögliche Fehler. Sie werden nicht im<br />
Display angezeigt.<br />
Zur weiteren Diagnose wird das Auftreten eines Ereignisses dieser Gruppe durch Inkrementieren<br />
eines Zählers vermerkt. Die Störungszähler sind in der Parametergruppe Z..<br />
hinterlegt.<br />
Für einen Teil dieser Ereignisse kann eine Quittierung am Bedienfeld oder per Binäreingang<br />
programmiert werden (s. Liste).<br />
Die Kommunikation und die Gerätebedienung werden von diesen Ereignissen nicht<br />
beeinflusst. Die Ereignisse sind an der fortlaufenden Nummerierung erkennbar.<br />
Durch CPU<br />
erkannte Ablauffehler<br />
Die 5. STÖBER Umrichtergeneration beinhaltet einen Digitalrechner mit Mikroprozessor,<br />
Speicher und Peripheriebaugruppen. Bei einem Fehler, der diesen Bereich betrifft,<br />
reagiert das Gerät mit einer Anzeige am Display. Gleichzeitig wird der Umrichter in einen<br />
sicheren Zustand gebracht (Leistungsteil wird abgeschaltet). Eine Rückkehr zur<br />
normalen Geräte-Funktionalität ist nur durch Ab- und Wiedereinschalten des Geräts<br />
möglich.<br />
Gleichzeitig entfällt die Gerätebedienung (Menüfunktion) und die Kommunikation mit<br />
dem Umrichter. Ereignisse dieser Art werden im Display durch das Zeichen ‚#‘<br />
gekennzeichnet.<br />
Inaktive Konfiguration…<br />
Eine Konfiguration ist in zwei Fällen inaktiv:<br />
1. Beim Gerätestart ist ein Fehler aufgetreten.<br />
2. Die Konfiguration wurde durch <strong>POSITool</strong> gestoppt.<br />
Ereignisse, die zu einer inaktiven Konfiguration führen, sind im Display durch das<br />
Zeichen ‚*’ gekennzeichnet.<br />
...durch Fehler bei Gerätestart<br />
Beim Geräteanlauf werden Konfiguration sowie Parameter-, Merker- und Signalwerte<br />
aus dem Paramodul geladen. Danach wird die Konfiguration gestartet. Bei beiden<br />
Schritten können detaillierte Fehlermeldungen generiert werden. Tritt ein Fehler während<br />
des Ladens aus dem Paramodul auf, erscheint in der oberen Zeile die Kennzeichnung<br />
„*ParaModul ERROR“. Kommt es zu einem Fehler beim Starten der Konfiguration, wird<br />
„*<strong>Co</strong>nfigStrtERROR“ angezeigt.<br />
Behoben werden diese Fehler durch Aus-/Einschalten oder Übertragen einer<br />
Konfiguration.<br />
...nach Stopp durch <strong>POSITool</strong><br />
Wurde die Konfiguration durch <strong>POSITool</strong> gestoppt, erscheint am Display der Schriftzug<br />
der Firma STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong>.<br />
15
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
4.4.3 Ereignisliste<br />
Nr: Name<br />
Störung<br />
31:Kurz/Erdschl.<br />
Störung<br />
32:Kurz/Erd.Int<br />
Störung<br />
33:Überstrom<br />
Störung<br />
34:Hardw.Defekt<br />
Störung<br />
35:Watchdog<br />
Störung<br />
36:Überspannung<br />
Störung<br />
37:Encoder<br />
Beschreibung<br />
Auslösung: Die Hardware-Überstromabschaltung ist aktiv.<br />
Ursache: • Der Motor fordert einen zu hohen Strom vom Umrichter<br />
(Wicklungsschluss, Überlastung).<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z31<br />
Auslösung: Bei der Freigabe des Umrichters wird eine interne Prüfung durchgeführt.<br />
Ein vorhandener Kurzschluss führt zur Störung.<br />
Ursache: • Ein interner Gerätefehler liegt vor.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z32<br />
Auslösung: Der Gesamtmotorstrom überschreitet zulässiges Maximum.<br />
Ursache: • Zu kurze Beschleunigungszeiten.<br />
• Falsch eingestellte Momentbegrenzungen in den Parametern C03 und<br />
C05.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z33<br />
Auslösung: Es liegt ein Hardwarefehler vor.<br />
Ursachen: 1: FPGA; Fehler beim Laden der FPGA.<br />
2: NOV-ST; Steuerteil-Speicher defekt (FERAM).<br />
3: NOV-LT; Leistungsteil-Speicher defekt (EEPROM).<br />
10: ST LT; Leistungsteil-Seriennummer passt nicht zur Forderung im<br />
Steuerteil.<br />
11: Strommess; Stromoffsetmessung bei Geräteanlauf ergibt zu<br />
große Abweichung.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Nicht quittierbar<br />
Sonstiges: Der Umrichter muss zur Reparatur eingeschickt werden.<br />
Störungszähler: Z34<br />
Auslösung: Der Watchdog des Mikroprozessors spricht an.<br />
Ursache: • Der Mikroprozessor ist ausgelastet, oder seine Funktion ist gestört.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z35<br />
Auslösung: Die Spannung im Zwischenkreis überschreitet zulässiges Maximum<br />
(Anzeige Zwischenkreisspannung in E03).<br />
Ursache: • Zu hohe Netzspannung<br />
• Rückspeisung des Antriebs im Bremsbetrieb (kein Bremswiderstand<br />
angeschlossen, Bremschopper mit A20=inaktiv deaktiviert oder defekt).<br />
• Bremswiderstand zu klein (Überstromschutz).<br />
• Rampen zu steil.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z36<br />
Auslösung: Fehler durch Encoder.<br />
Ursache: 1: ParaEncoder; Parametrierung passt nicht zu angeschlossenem<br />
Encoder.<br />
2: ParaÄndAusEin; Pamameteränderung; Encoder-Parametrierung im<br />
Betrieb nicht änderbar. Speichern und danach Gerät aus-/einschalten,<br />
damit die Änderung wirksam ist.<br />
4: Spur A/CLK; Drahtbruch Spur A / Clock.<br />
5: Spur B/Dat; Drahtbruch Spur B / Daten.<br />
6: Spur 0; Drahtbruch Spur 0.<br />
7: EnDatAlarm; Alarmbit vom EnDat ® -Geber steht an.<br />
8: EnDatCRC; zu viele Fehler bei Redundanzprüfung (EnDat ® ), z.B.<br />
Drahtbruch, Fehler im Kabelschirm.<br />
9: Komm.Offset; Kommutierungsoffset stimmt nicht.<br />
16
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
Störung<br />
38:TempGerätSens<br />
Par. U02<br />
39:TempGerät i2t<br />
Beschreibung<br />
10: Resol.Träger; Resolver nicht / falsch angeschlossen, evtl. Drahtbruch.<br />
11: Resol.Unterspg; Falscher Übertragungsfaktor<br />
12: Resol.Überspg; Falscher Übertragungsfaktor<br />
13: Resol.Parameter;<br />
14: Resol.Fehler; Drahtbruch<br />
15: X120-Doppelü.; Bei der Doppelübertragung an X120 wurden<br />
verschiedene Werte festgestellt.<br />
16: X120-Busy; Geber hat zu lange keine Antwort geliefert; bei SSI-<br />
Slave: Bei freigegebenen Antrieb seit 5 ms kein Telegramm.<br />
17: X120-Drahtbruch;<br />
18: X120-Timeout;<br />
19: X4-Doppelü.; Bei der Doppelübertragung an X4 wurden<br />
verschiedene Werte festgestellt.<br />
20: X4-Busy; Geber hat zu lange keine Antwort geliefert.<br />
21: X4-Drahtbruch;<br />
22: AX5000; Quittierung auf Achsumschaltung ist nicht erfolgt.<br />
23: AX5000Soll; Vergleich von E57 und E70.<br />
24: X120-Winkeldiff; Überschreitung von B297, G297 oder I297.<br />
25: X4-Winkeldiff; Überschreitung von B297, G297 oder I297.<br />
26: kein Encoder; an X4 wurde entweder kein Encoder gefunden oder<br />
am EnDat/SSI-Geber ein Drahtbruch festgestellt.<br />
27: AX5000 gef.; es wurde eine funktionsfähige Option AX 5000 an X4<br />
gefunden, obwohl Inkrementalgeber oder EnDat ® -Geber parametriert<br />
wurde, oder es ist kein EnDat ® -Geber an der Option AX 5000<br />
angeschlossen.<br />
28: EnDat gefund.; Es wurde ein EnDat ® -Geber an X4 festgestellt,<br />
obwohl ein anderer Geber parametriert wurde.<br />
29: AX5000/InkEnc; es wurde an X4 entweder eine fehlerhafte Option<br />
AX 5000 oder ein Drahtbruch der A-Spur bei einem Inkrementalgeber<br />
festgestellt.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts für die Ursachen 7, 10, 11, 12, 13 und 14;<br />
für andere Ursachen programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Achtung: Bei Positionieranwendungen wird durch das Ereignis<br />
"37:Encoder" die Referenz gelöscht. Nach der Quittierung muss neu<br />
referenziert werden.<br />
Störungszähler: Z37<br />
Auslösung: Die durch den Gerätesensor gemessene Temperatur überschreitet den<br />
zulässigen Maximalwert oder unterschreitet den zulässigen Minimalwert.<br />
Ursache: • Es herrschen zu hohe oder zu niedrige Umgebungs- / Schaltschranktemperaturen.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung:<br />
Sonstiges:<br />
Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Die zulässigen Temperaturen sind im Leistungsteil des Umrichters<br />
gespeichert.<br />
Störungszähler: Z38<br />
Auslösung: Das i 2 t-Modell für den Umrichter überschreitet 100% thermische<br />
Auslastung.<br />
Ursache: • Umrichter überlastet, z.B. weil Motor blockiert.<br />
• Zu hohe Taktfrequenz.<br />
Level: Inaktiv, Meldung, Warnung oder Störung parametrierbar in U02 (Default:<br />
Störung).<br />
Sonstiges: Bei Auslösung des Ereignisses findet in den Steuerarten Servo und<br />
Vectorcontrol zunächst eine Strombegrenzung statt. Gleichzeitig wird bei<br />
der Parametrierung in U02 als Störung ein Schnellhalt ausgelöst. Durch<br />
die Reduzierung des Stromes kann es dazu kommen, dass der Schnell<br />
halt nicht mehr korrekt ausgeführt wird.<br />
Störungszähler: Z39<br />
17
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
Störung<br />
40:Ungült. Daten<br />
Störung<br />
41:Temp.MotorTMS<br />
Störung<br />
42:TempBremsWd<br />
Externe Störung:<br />
Störung<br />
44:Text aus U180<br />
Par. U10<br />
45:ÜTempMot. i2t<br />
Par. U00<br />
46:Unterspannung<br />
Beschreibung<br />
Auslösung: Bei der Initialisierung der nichtflüchtigen Speicher wurde ein Datenfehler<br />
erkannt.<br />
Ursache: 1 bis 7: Steuerteil-Speicher<br />
1: Fehler; Low-Level Schreib-/ Lesefehler oder Timeout.<br />
2: BlockFehlt; unbekannter Datenblock.<br />
3: DatSich; Block hat keine Datensicherheit.<br />
4: CheckSum; Block hat Checksummenfehler.<br />
5: R/O; read only; Block ist r/o.<br />
6: Lesefehler; Hochlaufphase: Block-Lesefehler.<br />
7: BlockFehlt; Block nicht gefunden.<br />
17 bis 23: Leistungsteil-Speicher<br />
17: Fehler; Low-Level Schreib-/ Lesefehler oder Timeout.<br />
18: BlockFehlt; unbekannter Datenblock.<br />
19: DatSich; Block hat keine Datensicherheit.<br />
20: CheckSum; Block hat Checksummenfehler.<br />
21: R/O; read only; Block ist r/o.<br />
22: Lesefehler; Hochlaufphase: Block-Lesefehler.<br />
23: BlockFehlt; Block nicht gefunden.<br />
32 und 33: Encoder-Speicher<br />
32: el. Typschild; keine Typenschilddaten vorhanden.<br />
33: el.TypGW; Grenzwert el. Typschild; Typenschildparameter nicht<br />
eintragbar (Grenzwert oder Existenz).<br />
48: Optionmodul2; Fehler im Speicher von Option 2 bei REA 5000 und<br />
XEA 5000 bzw. XEA 5001.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Das Ereignis ist nicht quittierbar für die Ursachen 1 bis 23 und 48.<br />
Der Umrichter muss zur Reparatur eingeschickt werden. Bei den<br />
Ursachen 32 und 33 kann das Ereignis quittiert werden.<br />
Störungszähler: Z40<br />
Auslösung: Motortemperaturfühler meldet Übertemperatur. (Anschlussklemmen X2.3,<br />
X2.4).<br />
Ursache: • Der Motor ist überlastet.<br />
• Der Temperaturfühler ist nicht angeschlossen.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z41<br />
Auslösung: Das i 2 t-Modell für den Bremswiderstand überschreitet 100% Auslastung.<br />
Ursache: • Der Bremswiderstand ist eventuell nicht der Anwendung entsprechend<br />
ausgelegt.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Programmierte Quittierung. Die Quittierung durch Aus-/Einschalten des<br />
Geräts nicht zu empfehlen, da in diesem Fall das i 2 t-Model auf 80%<br />
zurückgesetzt wird. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Bremswider<br />
stand beschädigt wird.<br />
Störungszähler: Z42<br />
Auslösung: Applikationsspezifisch oder durch Option Freie Programmierung.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Sollte nur für Applikationsereignisse verwendet werden, die nicht<br />
niedriger als Level „Störung“ eingestellt werden dürfen.<br />
Störungszähler: Z44<br />
Auslösung: Das i 2 t-Modell für den Motor erreicht 100% Auslastung.<br />
Ursache: • Der Motor ist überlastet.<br />
Level: Parametrierbar als inaktiv, Meldung oder Warnung in U10 und U11.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Ereigniszähler: Z45<br />
Auslösung: Die Zwischenkreisspannung liegt unter dem in A35 eingestellten<br />
Grenzwert.<br />
Ursache: • Einbrüche der Netzspannung.<br />
• Ausfall einer Phase bei dreiphasigem Anschluss.<br />
• Zu kurze Beschleunigungszeiten.<br />
Level: Parametrierbar als Störung oder Warnung in U00 und U01.<br />
Quittierung: Für Level „Störung“ quittierbar durch Aus-/Einschalten des Geräts oder<br />
programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z46<br />
18
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
Par. U20<br />
47:M-MaxLimit<br />
Störung<br />
52:Kommunikation<br />
Störung<br />
55:Optionsplat.<br />
Störung<br />
56:Overspeed<br />
Störung<br />
57:Laufzeitlast<br />
Störung<br />
58:Erdschluß<br />
Beschreibung<br />
Auslösung: Das für den statischen Betrieb zugelassene Maximalmoment wird in den<br />
Steuerarten Servoregelung, Vektorregelung oder Sensorlose Vektorregelung<br />
überschritten (E62:akt. pos. M-max, E66:akt. neg. M-max).<br />
Ursache: • Begrenzung durch Parameter C03 und C05.<br />
Level: Parametrierbar in U20 und U21.<br />
Störungszähler: Z47<br />
Auslösung: Kommunikationsstörung<br />
Ursache: 1: CAN LifeGuard; erkannte das „Life-Guarding-Event“ (Master sendet<br />
keine RTR mehr).<br />
2: CAN Sync Error; Sync-Nachricht wurde nicht innerhalb der im<br />
CANopen-Objekt mit Index 1006 (Cycle Period Timeout) eingestellten<br />
Zeit empfangen.<br />
3: CAN Bus Off; Der CAN-<strong>Co</strong>ntroller hat sich mit Bus-Off abgeschaltet.<br />
Der Treiber hat ihn wieder gestartet.<br />
4: PZD-Timeout; Ausfall der zyklischen Datenverbindung (PROFIBUS).<br />
5: USS; (in Vorbereitung) Ausfall der zyklischen Datenverbindung (USS).<br />
6: EtherCAT PDO; Der Umrichter hat in der in A258 eingestellten<br />
Zeit keine Prozessdaten erhalten.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z52<br />
Auslösung: Fehler beim Betrieb mit Optionsplatine.<br />
Ursache: 1: CAN5000Ausfall; CAN5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
2: DP5000Ausfall; DP5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
3: REA5000Ausfall; REA 5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
4: SEA5000Ausfall; SEA 5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
5: XEA5000Ausfall; XEA 5000 oder XEA 5001 wurde erkannt, installiert<br />
und fiel aus.<br />
6: InkSim-Init; Inkrementalgebersimulation auf XEA konnte nicht<br />
initialisiert werden. Eventuell hat der Motor während der Initialisierung<br />
gedreht.<br />
7: falscheOption; falsche oder fehlende Optionsplatine (Vergleich<br />
E54/E58 mit E68/E69).<br />
8: LEA5000Ausfall; LEA 5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
9: ECS5000Ausfall; ECS 5000 wurde erkannt, installiert und fiel aus.<br />
10: 24VAusfall; Ausfall der 24 V-Versorgung für XEA 5001 oder<br />
LEA 5000.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts für alle Ursachen oder programmierte<br />
Quittierung für Ursachen 1 bis 6 und 8 bis 10.<br />
Störungszähler: Z55<br />
Auslösung: Die gemessene Drehzahl ist größer als C01*1,1 + 100 Upm.<br />
Ursache: • Encoder defekt<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus (ab V5.0D).<br />
Störungszähler: Z56<br />
Auslösung: Die Zykluszeit eines Echtzeit-Tasks wurde überschritten.<br />
Ursache: 2: RT2; Überschreitung der Zykluszeit Echtzeittask 2 (1 ms).<br />
3: RT3; Überschreitung der Zykluszeit Echtzeittask 3 (Technologietask).<br />
4: RT4; Überschreitung der Zykluszeit Echtzeittask 4 (32 ms).<br />
5: RT5; Überschreitung der Zykluszeit Echtzeittask 5 (256 ms)<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z57<br />
Auslösung: Hardwaresignal vom Leistungsteil bei MDS 5000 BG3.<br />
Ursache: • Unsymmetrische Motorströme.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Der Motor trudelt immer aus.<br />
Störungszähler: Z58<br />
19
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
Beschreibung<br />
Störung<br />
59:Temp.Gerät i2t<br />
Auslösung: Das für den Umrichter gerechnete i 2 t-Modell überschreitet 105%<br />
thermische Auslastung.<br />
Ursache: • Umrichter überlastet, z.B. weil Motor blockiert.<br />
• Zu hohe Taktfrequenz.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z59<br />
60...67: Applikations-<br />
Auslösung: Applikationsspezifisch oder durch Option Freie Programmierung.<br />
ereignisse 0...7<br />
Ursache: • Für jede Achse separat frei programmierbar.<br />
Level: Parametrierbar in Systemparametern U100, U110, U120, usw. bis U170.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: - Meldung/Warnung: Auswertung erfolgt im 256 ms-Zyklus.<br />
- Störung: Auswertung erfolgt in parametrierter Zykluszeit (A150), Texte,<br />
Zeiten und Level sind in den Parametergruppe U.. ab U100 einstellbar.<br />
Störungszähler: Z60 bis Z67<br />
Störung<br />
Auslösung: Applikationsspezifisch oder durch Option Freie Programmierung.<br />
68:Text aus U181<br />
Level: Störung<br />
Externe Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Sollte für Applikationsereignisse verwendet werden, die ausschließlich im<br />
Level „Störung“ parametriert werden dürfen.<br />
Störungszähler: Z68<br />
Par. U12<br />
Auslösung: Anschlussfehler des Motors.<br />
69:Motoranschl.<br />
Ursache: 1: Kontakt klebt; das Schütz hat während des Achswechsels nicht geöffnet.<br />
Diese Ursache kann nur festgestellt werden, wenn mindestens<br />
zwei Phasen kleben und der Zwischenkreis geladen ist (s. E03). Bei<br />
Asynchronmotoren konnte keine Magnetisierung aufgebaut werden.<br />
2: kein Motor; ev. kein Motor angeschlossen oder Leitung zu Motor<br />
unterbrochen.<br />
Level: Parametrierbar als inaktiv oder Störung in U12.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Störungszähler: Z69<br />
Störung<br />
Auslösung: Die Parametrierung ist nicht konsistent.<br />
70:Param.Konsistenz Ursache: 1: kein Servoenc; Kein servotauglicher Encoder; die Steuerart B20 steht<br />
auf „Servo“, es ist aber kein entsprechender Encoder ausgewählt<br />
(B26, H.. Parameter).<br />
2: X120 Datenr.; in einem Parameter wird X120 als Quelle verwendet, ist<br />
aber in H120 als Senke parametriert (oder umgekehrt).<br />
3: B12B20; Steuerart B20 steht nicht auf Servo, aber der Motornennstrom<br />
(B12) übersteigt den 4 kHz-Nennstrom (R24) des Geräts um<br />
mehr als das 1,5-fache.<br />
4: B10H31; Resolver-/Motorpolzahl; die eingestellte Motorpolzahl<br />
(B10) und die Resolverpolzahl (H31) passen nicht zusammen.<br />
5: neg.Schlupf; Bei Verwendung der Steuerarten U/f, SLVC oder Vector<br />
<strong>Co</strong>ntrol (B20): Steuerart auf „ASM“: Es ergibt sich aus den Werten für<br />
Motornenndrehzahl (B13), Motornennfrequenz (B15) und Motorpolzahl<br />
(B10) ein negativer Schlupf.<br />
7: B26:SSI-Slave; SSI-Slave darf nicht als Motorencoder verwendet<br />
werden (Synchronisationsprobleme).<br />
8: C01>B83; C01 darf nicht grösser als B83 sein.<br />
Level: Störung<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Geräts oder programmierte Quittierung.<br />
Sonstiges: Bei einer Fehlparametrierung wird erst beim Freigeben eine Störung<br />
ausgelöst.<br />
Störungszähler: Z70<br />
#xxx:undef’d.Int Auslösung: Es wurde ein Interrupt ausgelöst, für den keine Funktion definiert ist.<br />
„#xxx“ gibt die Interruptnummer an.<br />
Ursache: • EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
#004:illeg.Instr Auslösung: Es wurde ein unbekannter Operation <strong>Co</strong>de festgestellt.<br />
Ursache: • Fehler im <strong>Co</strong>de-Speicher (Bit gekippt, permanent oder einmaliger Soft-<br />
Read-Error).<br />
• EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
20
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
Beschreibung<br />
#006:illSlotInst Auslösung: Nach einem Sprungbefehl wurde ein unzulässiger Operation <strong>Co</strong>de<br />
festgestellt.<br />
Ursache: • Fehler im <strong>Co</strong>de-Speicher (Bit gekippt, permanent oder einmaliger Soft-<br />
Read-Error).<br />
• EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
#009:CPU AddrErr Auslösung: Für einen Datenzugriff liegt eine unzulässige Adresse vor.<br />
Ursache: • Fehler im <strong>Co</strong>de-Speicher (Bit gekippt, permanent oder einmaliger Soft-<br />
Read-Error).<br />
• EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
#00a:DMADTCAdErr Auslösung: Es ist ein Fehler aufgetreten bei der Ausführung automatischer, CPUunabhängiger<br />
Daten-Transfers durch DMA oder DTC-On-Chip-Module<br />
des Prozessors.<br />
Ursache: • Fehler im <strong>Co</strong>de-Speicher (Bit gekippt, permanent oder einmaliger Soft-<br />
Read-Error).<br />
• EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
#00b:NMI occured Auslösung: Der NMI (non maskable interrupt) ist aufgetreten. Der Interrupt wird nicht<br />
benutzt.<br />
Ursache: • Hardwarefehler<br />
Quittierung: Nicht quittierbar<br />
Sonstiges: Der Umrichter muss zur Reparatur eingeschickt werden.<br />
#00c:StackOverfl Auslösung: Es wurde ein zu kleiner Stack festgestellt.<br />
Ursache: • Echtzeit-Auslastung zu hoch (E191).<br />
• Zu große CPU-Belastung durch Interrupts (z.B. Systembus, Feldbus)<br />
• Fehler im <strong>Co</strong>de-Speicher (Bit gekippt, permanent oder einmaliger Soft-<br />
Read-Error).<br />
• EMV-Fehler<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters.<br />
*ParaModul ERROR:<br />
update firmware!<br />
Auslösung: Die Konfiguration enthält Konfigurationspeicherbereiche, die der Geräte-<br />
Firmware nicht bekannt sind.<br />
Ursache: • Veralteter Firmwarestand (Update notwendig).<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
*ParaModul ERROR:<br />
Auslösung: Hardware-Lesefehler<br />
file not found<br />
Ursache: • Defektes oder nicht formatiertes Paramodul.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
*ParaModul ERROR:<br />
Checksum error<br />
Auslösung: Beim Laden aus dem Paramodul wurde ein Checksummen-Fehler<br />
festgestellt.<br />
Ursache: • Paramodul muss mit A00 neu beschrieben werden.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
*ParaModul ERROR:<br />
ksb write error<br />
Auslösung: Es wurde ein Fehler beim Schreiben der Konfiguration in den<br />
Konfigurationsspeicher festgestellt.<br />
Ursache: • Defekter Flash-Speicher.<br />
• Konfiguration ist zu groß für Konfigurationsspeicher.<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
*ParaModul ERROR:<br />
Auslösung: Es wurde ein unbekannter Paramodul-Lade-Fehler festgestellt.<br />
PMLoad: unknown<br />
Quittierung: Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
parameters lost<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
remanents lost<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown block<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Es sind keine Parameterwerte im Paramodul gespeichert.<br />
• Das Steuerteil wurde abgeschaltet, während A00 aktiv war.<br />
(Die Konfiguration muss erneut ins Gerät geladen werden.)<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Es sind keine Merkerwerte gespeichert.<br />
• A00 Werte Speichern nicht durchgeführt<br />
Übertragen der Konfiguration und A00 Werte speichern durchführen.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Systembausteine kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
21
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
4. Anwenderschnittstelle<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Nr: Name<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown string<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown scale<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown limit<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown post-wr<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown pre-rd<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
unknown hiding<br />
*<strong>Co</strong>nfigStartERROR<br />
KsbRUN: unknown<br />
Beschreibung<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Ursache:<br />
Quittierung:<br />
Auslösung:<br />
Quittierung:<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Texte (z.B. Namen der System- und<br />
Standardbausteinparameter) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Skalierungsfunktionen (für Parameter-<br />
Skalierung) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Grenzwertfunktionen (für Parameter-<br />
Grenzwerte) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Schreibnachbearbeitungsfunktionen (Abbildung<br />
von Konfigurationsparametern auf Firmware-Parameter) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Pre-read-Funktionen (Abbildung von<br />
Firmware-Parametern auf Konfigurationsparameter) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Die im Paramodul gespeicherte Konfiguration stammt von einer neueren<br />
Umrichter-Firmware, die mehr Ausblendungsfunktionen (Ausblendung<br />
von Parametern, die in Abhängigkeit anderer Parameter sichtbar sein<br />
sollen) kennt.<br />
• Ein Firmware-Update ist notwendig.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Es wurde ein unbekannter Konfigurations-Start-Fehler festgestellt.<br />
Aus-/Einschalten des Umrichters oder Übertragen einer Konfiguration.<br />
Im Wechsel zu den folgenden vier Ereignisanzeigen wird dieser Schriftzug eingeblendet:<br />
STÖBER<br />
Antriebstechnik<br />
no configuration<br />
paramodul error<br />
Auslösung: Der Geräteanlauf ist beendet und beim Anlauf wurde ein Fehler durch<br />
das Paramodul festgestellt.<br />
Ursache: • Siehe Ereignisse „*ParaModulERROR“<br />
Quittierung: Übertragen einer Konfiguration.<br />
Auslösung: Der Geräteanlauf ist beendet und beim Start der Konfiguration wurde ein<br />
Fehler festgestellt.<br />
Ursache: • Siehe Ereignisse „*<strong>Co</strong>nfigStrtERROR“<br />
Quittierung: Übertragen einer Konfiguration.<br />
Auslösung: Die laufende Konfiguration wurde unterbrochen.<br />
Ursache: • Die Konfiguration wurde zum Beispiel durch <strong>POSITool</strong> gestoppt.<br />
Quittierung: Übertragen einer Konfiguration oder Aus-/Einschalten, damit bisherige<br />
Konfiguration aus Paramodul geladen werden kann.<br />
no configuration Auslösung: Der Geräteanlauf ist beendet und es wurde ein Fehler festgestellt.<br />
no configuration<br />
start error<br />
configuration<br />
stopped<br />
22
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5 POSITOOL<br />
Einleitung<br />
In diesem Kapitel wird die Software <strong>POSITool</strong> der Suite V5.2 beschrieben. Dazu<br />
gehören:<br />
• Eine Erläuterung der Installation<br />
• Erklärungen zur Struktur der Software<br />
• Die einstellbaren Level<br />
• Die Kommunikation zwischen Umrichter und PC<br />
• Die Diagnosemöglichkeiten<br />
5.1 Installation<br />
Vorbereitung<br />
Das Softwarepaket „MDS 5000“ ist auf der dazugehörigen Produkt-CD oder im Internet<br />
unter www.stoeber.de kostenlos verfügbar. Bei der Installation sind die beschriebenen<br />
Hinweise zu beachten!<br />
Systemvoraussetzungen<br />
Für die Software <strong>POSITool</strong> gelten folgende Systemvoraussetzungen:<br />
• Betriebssystem Windows XP oder Windows 2000<br />
• Internet Explorer 4.0 oder höher<br />
• Prozessor<br />
mind. Pentium III mit 800 MHz und 256 MB Arbeitsspeicher<br />
• Festplattenspeicher: min. 40 MB<br />
• Für Kommunikation zwischen PC und Umrichter: Serielle Schnittstelle RS232 oder<br />
USB-Port mit USB-Seriell-Adapter<br />
• Bildschirmauflösung<br />
erforderlich: 800 x 600<br />
empfohlen: 1024 x 768 oder höher<br />
• Zur Installation: CD-Laufwerk oder Internetanschluss<br />
5.2 First <strong>Co</strong>ntact<br />
Einleitung<br />
Um dem Anwender den Einstieg in <strong>POSITool</strong> zu erleichtern, wird zunächst der Start<br />
erklärt.<br />
Startbild<br />
Nach dem Öffnen der Software wird der Willkommen-Dialog angezeigt. Er bietet dem<br />
Anwender drei Möglichkeiten (s. Abbildung 5-1):<br />
• Ein neues Projekt erstellen<br />
• Ein bestehendes Projekt öffnen<br />
• Ein Projekt aus einem angeschlossenem Umrichter lesen<br />
Abbildung 5-1 Willkommen-Dialog<br />
23
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
„neues Projekt mit Assistent<br />
starten...“<br />
Soll ein neues Projekt erstellt werden, wird der Projektierungsassistent geöffnet.<br />
Er definiert in sechs Schritten die wesentlichen Eckpunkte einer Umrichterprojektierung:<br />
• Schritt 1: Es können Betriebsmittelnamen, Bezeichnungen und Kommentare<br />
eingegeben werden. Der Betriebsmittelnamen und die Bezeichnung werden als Titel<br />
für den Umrichtereintrag (s. Kap. 5.3.2) verwendet.<br />
• Schritt 2: Hier wird die Anzahl der sequentiell zu betreibenden Achsen festgelegt.<br />
• Schritt 3: In diesem Schritt wird die Applikation ausgewählt. Vor der Nutzung eines<br />
Umrichters mit einer Applikation ist die entsprechende Beschreibung in diesem Handbuch<br />
zu beachten.<br />
• Schritt 4: Hier wird entschieden, wie der Umrichter gesteuert wird. Der Anwender<br />
kann zwischen der Steuerung über die Klemmenleiste des Umrichters oder einem<br />
Bus-System wählen (PROFIBUS DP, CAN oder USS).<br />
• Schritt 5: In diesem Schritt stehen dem Anwender Datenbanken der STÖBER<br />
Standardmotoren zur Verfügung. Durch das Auswählen eines Motors werden die<br />
Motordaten in das Projekt eingefügt.<br />
• Schritt 6: Dieser Schritt betrifft die Projektierung des Umrichters. Dazu gehört die<br />
Einstellung des verwendeten Umrichtertyps, der Optionsmodule und des Bremswiderstands.<br />
Zur Umschaltung zwischen den Schritten steht eine Steuerleiste zur Verfügung. Mit ihr<br />
kann zwischen den Schritten gesprungen, die Projektierung abgebrochen oder fertig<br />
gestellt werden .<br />
Weitere Assistenten<br />
Bei der Auswahl von Applikationen und der Umrichtersteuerung werden weitere<br />
Assistenten in das Projekt geladen. Diese zeigen einen ausgewählten Teil der<br />
verfügbaren Parameter an. Durch die Assistenten kann eine Parametrierung einfach und<br />
übersichtlich durchgeführt werden.<br />
Abbildung 5-2 Verfügbare Assistenten<br />
Wird der Projektierungsassistent beendet, steht ein Auswahlfenster automatisch zur<br />
Verfügung (Abbildung 5-2).<br />
Dort können die Assistenten für die einzelnen Achsen ausgewählt und über die<br />
entsprechende Schaltfläche gestartet werden.<br />
Über die Schaltfläche „Schließen“ wird das Fenster geschlossen.<br />
24
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
„Projekt öffnen...“<br />
Möchte der Anwender ein bestehendes Projekt bearbeiten, wählt er im Startbild die<br />
mittlere Schaltfläche aus. Es wird ein Dialog angezeigt, in dem eine Datei ausgewählt<br />
und geöffnet wird.<br />
„Rückdoku aus<br />
angeschlossenem Umrichter...“<br />
Beim Erstellen einer Rückdokumentation werden im Online-Betrieb die im Umrichter<br />
gespeicherte Daten ausgelesen und in <strong>POSITool</strong> angezeigt (s. Kap. 5.5). Der Umrichter<br />
muss mit dem PC verbunden sein. Weitere Informationen zur Kommunikation zwischen<br />
PC und Umrichter sind im Kapitel 5.5 angegeben.<br />
5.3 Aufbau von <strong>POSITool</strong><br />
Einleitung<br />
In diesem Kapitel wird der Aufbau von <strong>POSITool</strong> erläutert. Dazu gehört die Definition<br />
von verschiedenen Bereichen und die Erklärung von Verwaltungsfunktion.<br />
Aufbau In der Ansicht von <strong>POSITool</strong> sind mehrere Bereiche zu unterscheiden (s. Abbildung 5-3).<br />
Auf der linken Seite befinden sich die Projektverwaltung mit der Projektansicht, der<br />
Bibliotheksansicht und der Hierachieansicht. Sie sind durch Reiter am unteren Teil der<br />
Projektverwaltung anwählbar.<br />
Auf der rechten Seiten befindet sich der Arbeitsbereich. In ihm werden Konfigurationen<br />
und Parameterlisten geöffnet und bearbeitet.<br />
Symbolleiste<br />
Verwaltungsbereich<br />
mit<br />
Projektansicht<br />
+ Bibliotheken<br />
+ Hierarchieansicht<br />
Arbeitsbereich<br />
Abbildung 5-3 Aufbau <strong>POSITool</strong><br />
Statusleiste<br />
25
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.3.1 Projektansicht<br />
Einleitung<br />
Projektverwaltung<br />
Die Projektansicht zeigt das aktuelle Projekt in einer Baumstruktur. Wird eine neue Datei<br />
geöffnet, enthält das Projekt einen Umrichtereintrag. Es können weitere Umrichter<br />
zugefügt werden (s. Kap. 5.3.2)<br />
Das Menü „Datei“ dient unter anderem der Projektverwaltung. Es existieren folgende<br />
Menüpunkte:<br />
• „Projekt Neu“ zum Erstellen eines neuen Projekts.<br />
• „Projekt Öffnen“ zum Öffnen eines bestehenden Projekts.<br />
• „Projekt schließen“ zum Schließen der aktuellen Datei.<br />
• „Projekt Speichern“ zum Speichern des aktuell geöffneten Projekts.<br />
• „Projekt Speichern unter“ zum Speichern in einem anderen Verzeichnis oder unter<br />
einem anderen Namen.<br />
5.3.2 Umrichtereintrag<br />
Beschreibung<br />
Ein Umrichtereintrag wird durch den Betriebsmittelnamen und die Bezeichnung<br />
gekennzeichnet. Sie werden im Projektierungsassistenten eingegeben.<br />
Unter „Projektierung“ wird der Projektierungsassistent aufgerufen. So können zu jeder<br />
Zeit Merkmale wie Anzahl der Achsen oder Motortypen geändert werden.<br />
Der Umrichtereintrag verfügt für jeden Achs- und den Globalbereich über einen<br />
separaten Pfad. Jeder Pfad beinhaltet ein Konfigurations- und ein Parameterfenster<br />
(außer im Konfigurationslevel 0, s. Kap. 5.4) sowie die verfügbaren Assistenten.<br />
Um ein Konfigurationsfenster, ein Parameterfenster oder einen Assistenten zu öffnen,<br />
muss ein Doppelklick auf den entsprechenden Eintrag durchgeführt werden.<br />
Ein Konfigurations- oder Parameterfenster wird im Arbeitsbereich geöffnet. Ein Assistent<br />
ist vom Arbeitsbereich unabhängig und schaltet andere Bearbeitungsflächen inaktiv.<br />
Die Punkte Kommunikation, Diagnose und Inbetriebnahme werden in den folgenden<br />
Kapiteln beschrieben.<br />
Abbildung 5-4 Umrichtereintrag<br />
Umrichterverwaltung<br />
Um einen Umrichter innerhalb eines Projekts zu verwalten, existieren im Menü „Datei“<br />
mehrere Punkte:<br />
• „Umrichter Neu...“, um einem Projekt einen neuen Umrichter hinzuzufügen. Der neue<br />
Umrichter wird in der Projektansicht angezeigt und kann dort bearbeitet werden.<br />
• „Umrichter Neu aus angeschlossenem Umrichter...“, um einem Projekt eine<br />
Umrichterprojektierung anzufügen, die aus einem angeschlossenem Umrichter<br />
ausgelesen wird. Die Rückdokumentation wird in der Projektansicht angezeigt.<br />
• „Umrichter verwalten...“ zur Verwaltung der in einem Projekt eingetragenen Umrichter.<br />
Unter diesem Menüpunkt wird ein Dialog angezeigt (s. Abbildung 5-5). Hier können<br />
Umrichter aus der Projektansicht gelöscht werden und Rückdokumentationen in<br />
Projektierungen gewandelt werden.<br />
Rückdokumentationen können nur im Online-Betrieb bearbeitet werden. Um Offline mit<br />
dem Datensatz arbeiten zu können, muss er in eine Projektierung gewandelt werden.<br />
Abbildung 5-5 Umrichter verwalten<br />
HINWEIS<br />
Um die Übersichtlichkeit nicht zu verlieren, sollte ein Projekt nicht mehr als 8 Umrichter<br />
beinhalten. Es können jedoch deutlich mehr eingefügt werden.<br />
26
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.3.3 Parameter<br />
Parameterliste<br />
In einer Parameterliste sind die in der jeweiligen Konfiguration enthaltenen Parameter<br />
verfügbar. Welche der Parameter angezeigt werden, wird durch die ausgewählte<br />
Applikation und dem eingestellten Parameterlevel festgelegt (s. Kap. 5.4).<br />
Abbildung 5-6 Ansicht Parameterliste<br />
Im oberen Bereich des Fensters wird die Parametertabelle angezeigt. In jeder Zeile ist<br />
ein Parameter mit folgenden Angaben eingefügt:<br />
• Koordinate<br />
• Bezeichnung<br />
• Aktuelle Einstellung<br />
• Default-Wert<br />
• Oberer und unterer Grenzwert<br />
• Einheit<br />
• Datentyp<br />
• Read- und Write-Level<br />
Wird ein Parameter angewählt, wird im unteren Bereich des Fensters die Parameterbeschreibung<br />
angezeigt. Um einen Parameter zu ändern, muss der Anwender einen<br />
Doppelklick mit der linken Maustaste auf die Zeile ausführen. Ist die Zeile markiert,<br />
genügt das Betätigen der Enter / # - oder F2-Taste.<br />
Um einen geänderten Wert auf den Default-Wert zurückzusetzen, kann der Anwender<br />
mit der rechten Maustaste auf die Zeile klicken. Es erscheint ein Kontextmenü mit dem<br />
Befehl „Wert aus Default übernehmen“.<br />
ACHTUNG<br />
Auf Parameterlevel 3 kann im Kontextmenü der im Parameter eingetragene Wert als<br />
Defaultwert übernommen werden. Überprüfen Sie vor der Änderung eines Defaultwerts<br />
die Zulässigkeit des neuen Werts!<br />
27
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Abbildung 5-7 Auswahl der Parametergruppen<br />
Über der Parameterliste befinden sich mehrere Steuerelemente. Durch Drücken der<br />
Schaltfläche „Parameter“ wird die Parameterliste angezeigt. Über die Schaltfläche<br />
„Aktionen“ wird zu den Parametern gewechselt, die Aktionen auslösen können<br />
(s. Kap. 6.8).<br />
Neben den Schaltflächen befindet sich eine Auswahlliste. Über diese Funktion kann eine<br />
bestimmte Parametergruppe ausgewählt werden (s. Abbildung 5-7).<br />
Bei geöffneter Parameterliste in einem Achsbereich werden zusätzlich die Parameter<br />
aus dem Globalbereich dargestellt. Über das Kontrollkästchen „nur achsabhängige<br />
Parameter“ können Globalparameter ausgeblendet werden.<br />
Geänderte Parameterwerte und Parameterfehler, z.B. ein Überschreiten der Grenzwerte,<br />
werden farblich markiert. In der Voreinstellung werden geänderte Parameterwerte gelb<br />
dargestellt. Bei einem Parameterfehler wird die Textfarbe Rot verwendet. Die Fehlermarkierung<br />
bleibt erhalten, bis ein gültiger Zugriff durchgeführt oder der Fehler mit der<br />
F12-Taste der PC-Tastatur quittiert wird.<br />
5.3.4 Konfiguration<br />
Konfiguration<br />
Struktur<br />
Das Konfigurationsfenster enthält die Programmieroberfläche. Wird die Option „Freie,<br />
grafische Programmierung“ verwendet, werden hier Bausteine eingefügt und verknüpft.<br />
Durch STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong>+<strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> definierte Applikation beinhalten<br />
die Programmierung in einem Kapselbaustein.<br />
Der strukturelle Aufbau einer <strong>POSITool</strong>-Konfiguration wird in Abbildung 5-8 verdeutlicht.<br />
Konfigurationsoberfläche<br />
Kapselbaustein<br />
Konfigurationsobjekt<br />
„Ebene<br />
höher“<br />
Erste Konfigurationsebene<br />
„Öffnen“<br />
Abbildung 5-8 Konfigurationsstruktur<br />
Ein Baustein kann andere Bausteine beinhalten. Um die Konfigurationsstruktur innerhalb<br />
eines Bausteins einzusehen, muss der Baustein geöffnet werden. Dazu klickt der<br />
Anwender mit der rechten Maustaste auf den Baustein und wählt im angezeigten<br />
Kontextmenü „Öffnen“. Danach wird in der Konfigurationsoberfläche die nächste Ebene<br />
angezeigt.<br />
Um zu einer höheren Ebene zu gelangen, muss der Anwender mit der rechten Maustaste<br />
auf einen freien Bereich in der Konfigurationsoberfläche klicken. Im angezeigten Dialog<br />
wählt er „Ebene höher“. Als Ergebnis wird eine Konfigurationsebene zurückgesprungen.<br />
Zweite Konfigurationsebene<br />
28
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.3.5 Andere Bereiche<br />
Bibliotheken<br />
Hierarchieansicht<br />
Im Bibliotheksverzeichnis werden Bausteine für die Option „freie, grafische<br />
Programmierung“ angezeigt. Sie können vom Anwender in das Konfigurationsfenster<br />
gezogen und verknüpft werden. Welche Bausteine sichtbar sind und verwendet werden<br />
können, hängt vom Anwenderlevel ab (s. Kapitel 5.4).<br />
In der Hierarchieansicht wird die Hierarchie der aktuellen Konfiguration in einer Baumstruktur<br />
dargestellt (s. Abbildung 5-9). Durch Doppelklick wird der entsprechende Baustein<br />
im Konfigurationsfenster angezeigt.<br />
Abbildung 5-9 Hierarchieansicht<br />
Menü „Ansicht“<br />
Menü „Fenster“<br />
Im Menü „Ansicht“ kann der Anwender die Anzeige der Status- und der Symbolleiste<br />
sowie des Verwaltungsbereichs beeinflussen.<br />
Im Menü „Fenster“ kann die Anordnung der Fenster im Arbeitsbereich eingestellt werden.<br />
Sind mehrere Fenster geöffnet, können sie in diesem Menü direkt angewählt werden.<br />
5.4 Anwenderlevel<br />
Beschreibung<br />
Parameterlevel<br />
In der 5. STÖBER Umrichtergeneration existieren getrennte Anwenderlevel für<br />
Konfiguration und Parameter. Dadurch werden Parameter ausgeblendet und die Ansicht<br />
der Konfiguration wird ab einer bestimmten Ebene verriegelt. Der Anwender wählt<br />
zwischen den Leveln 0, 1, 2 und 3.<br />
Für die Anzeige der Parameter kann zwischen den vier Leveln frei gewählt werden. Je<br />
höher der Parameterlevel eingestellt ist, desto mehr Parameter werden in der Parameterliste<br />
angezeigt. Der Level wird über den Parameter A10.0 eingestellt.<br />
Im Parameterlevel 3 steht in <strong>POSITool</strong> eine weitere Funktionalität zur Verfügung, durch<br />
die Parameter versteckt werden können. Klickt der Anwender in der Parameterliste eine<br />
Zeile mit der rechten Maustaste an, wird das folgende Kontextmenü geöffnet (Abbildung<br />
5-10).<br />
Abbildung 5-10 Ändern von Parameterlevel<br />
In diesem Menü kann das Lese- oder Schreib-Level eines Parameters getrennt geändert<br />
werden. Durch eine geschickte Einstellung des Parameters A10.0 kann gleichzeitig eine<br />
Verriegelung erreicht werden. Wird beispielsweise in A10.0 der Wert 1 eingetragen, können<br />
alle Parameter mit Level 0 und 1 eingesehen werden. Um zu verhindern, dass der<br />
Benutzer Level 2 oder 3 in A10.0 einträgt, kann per <strong>POSITool</strong> das Schreiblevel auf 2<br />
gesetzt werden. A10.0 ist zwar sichtbar, kann aber nicht verändert werden. Alternativ<br />
kann gleichzeitig das Leselevel auf 2 gesetzt werden. Anschließend ist der Parameter<br />
am Display nicht mehr einsehbar. In <strong>POSITool</strong> wird er in der Parameterliste ab Level 2<br />
eingeblendet.<br />
29
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Konfigurationslevel<br />
Das Konfigurationslevel bestimmt die Möglichkeiten der Programmierung.<br />
• Level 0: Auf diesem Level ist keine Ansicht des Konfigurationsfensters verfügbar.<br />
Der Anwender kann Applikationen laden und parametrieren. Die freie, grafische<br />
Programmierung ist nicht verwendbar.<br />
• Level 1: Der Anwender kann auf diesem Level Applikationen laden und parametrieren.<br />
Die Applikation kann bis zur ersten Programmebene geöffnet werden. Die Option<br />
„freie, grafische Programmierung“ ist nicht verwendbar.<br />
• Level 2: Der Anwender kann Applikationen laden und parametrieren. Die Applikation<br />
kann bis zur zweiten Programmebene geöffnet werden. Die Option „freie, grafische<br />
Programmierung“ ist nicht verwendbar.<br />
• Level 3: Ein Anwender mit diesem Level kann eine Applikation laden, parametrieren<br />
und auf den zwei obersten Programmebenen programmieren. Er kann weitere Ebenen<br />
öffnen. Die freie, grafische Programmierung steht dem Anwender zur Verfügung.<br />
HINWEIS<br />
Beim Konfigurationslevel sind nur die Level 0 bis 2 frei einstellbar. Level 3 kann nur mit<br />
einer Key-Datei benutzt werden!<br />
Für Anwender der von STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierten Applikationen reichen<br />
die Einstellungen bis Level 2 aus!<br />
Einstellen der Level<br />
Im Menü „Extra“ wird unter dem Menüpunkt „Zugriffslevel<br />
ändern ...“ folgendes Fenster aufgerufen. Hier können die<br />
Level individuell eingestellt werden.<br />
Abbildung 5-11 Einstellen der Anwenderlevel<br />
30
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.5 Kommunikation<br />
Einleitung<br />
Die Kommunikation zwischen PC und Umrichter<br />
wird über eine serielle Verbindung hergestellt.<br />
Dazu wird ein Kabel (Kt.-Nr. 41488)<br />
gemäß nebenstehender Abbildung an einer<br />
seriellen Schnittstelle am PC und an der<br />
Klemme X3 des Umrichters angeschlossen.<br />
PC<br />
Umrichter<br />
2 2<br />
3 3<br />
4 4<br />
Abbildung 5-12 Serielle Verbindung zur<br />
Kommunikation zwischen Umrichter und PC<br />
5 5<br />
Gehäuse<br />
Einstellungen<br />
Die Parametrierung für die serielle Übertragung wird im Umrichtereintrag unter<br />
„Kommunikation“ / „Einstellungen“ vorgenommen. Der aufgerufene Dialog zeigt den<br />
Kommunikationsstatus an. Darunter wird die Parametrierung für die Kommunikation<br />
vorgenommen. Die Einstellungen umfassen die am PC verwendete Schnittstelle, die<br />
Übertragungsrate und die Busadresse. Als Busadresse ist „0“ vor eingestellt. Sie muss<br />
nur geändert werden, wenn eine serielle Ringverbindung („Daisy Chain“) mit mehreren<br />
Umrichtern aufgebaut werden soll.<br />
Mit dem Kontrollkästchen unter Kommunikationsstatus wird entschieden, ob für die<br />
Kommunikation die im Projekt gespeicherten Einstellungen oder die globalen Einstellungen<br />
von <strong>POSITool</strong> verwendet werden. Die Verwendung der Projekteinstellung ist<br />
nützlich, wenn auf einem PC ein Umrichterverbund projektiert wird, bei dem jeder<br />
Umrichter eine fest zugeordnete Schnittstelle hat. Der Nachteil der Projekteinstellungen<br />
ergibt sich, wenn ein Projekt an andere Anwender weitergegeben wird. Dann kann mit<br />
der Projekteinstellung unter Umständen kein Online-Betrieb hergestellt werden, weil eine<br />
andere COM-Schnittstelle verwendet wird. In diesem Fall können die globalen Einstellungen<br />
von <strong>POSITool</strong> verwendet werden. Die globale Parametrierung wird im Menu<br />
„Extras“ / „Einstellungen“ im Dialog „Allgemein“ vorgenommen (s. Abbildung 5-13).<br />
Abbildung 5-13 Projekteinstellungen<br />
31
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Online-Betrieb<br />
Der Anwender kann über drei Wege eine Verbindung zwischen Umrichter und PC<br />
herstellen:<br />
• Die - Schaltfläche in der Symbolleiste oder<br />
• den Bereich „Verbindung zum Umrichter herstellen“ im Umrichtereintrag unter<br />
„Kommunikation“<br />
• F5-Taste<br />
Für eine serielle Verbindung zwischen PC<br />
und Umrichter müssen in beiden Geräten<br />
dieselbe Konfiguration und Parameterwerte<br />
vorhanden sein. Hat der Anwender über eine<br />
der beiden Möglichkeiten den Befehl zum<br />
„Online gehen“ gegeben, überprüft<br />
<strong>POSITool</strong> Konfiguration aus PC und<br />
Umrichter. Bei diesem Vergleich können<br />
zwei Ergebnisse zustande kommen, die im<br />
Dialog in Abbildung 5-14 angezeigt werden.<br />
Erstes Ergebnis:<br />
Unterschiedliche Konfigurationen<br />
Abbildung 5-14 Überprüfung beim Herstellen des Online-Betriebs<br />
Die Software hat beim Vergleich festgestellt, dass in Umrichter und PC unterschiedliche<br />
Konfigurationen vorhanden sind. Der Anwender kann sich für die Konfiguration im PC<br />
oder im Umrichter (Rückdokumentation) entscheiden. Die Auswahl wird im angezeigten<br />
Dialog getroffen (s. Abbildung 5-14).<br />
Beim Abgleich der Konfiguration werden auch die Parameter des ausgewählten Projekts<br />
geladen.<br />
Standardmäßig werden beim Speichern einer Datei alle Informationen abgelegt, die das<br />
Auslesen einer Rückdokumentation mit Konfigurationsdaten ermöglichen. Ist dies nicht<br />
der Fall (Know-how-Schutz), kann eine partielle Rückdokumentation gelesen werden. In<br />
diesem Online-Modus sind folgende Funktionen verfügbar.<br />
• Parameterlisten<br />
• Störungsspeicher-Anzeige<br />
• Scope<br />
• Simubox<br />
• Freie Parameterliste<br />
Wird der Onlinebetrieb mit einer partiellen Rückdokumentation beendet, wird der Datensatz<br />
als Rückdokumentation markiert und es können keine Parameterwerte mehr<br />
geändert werden. Der Datensatz kann nicht in eine Projektierung konvertiert werden<br />
oder erneut auf den Umrichter übertragen werden.<br />
Zweites Ergebnis:<br />
Identische Konfigurationen<br />
Beim zweiten Ergebnis hat die Software festgestellt, dass die Konfigurationen in<br />
Umrichter und PC identisch sind. In diesem Fall entscheidet der Anwender, welche<br />
Parameterwerte verwendet werden.<br />
Tritt dieser Fall ein, wird im angezeigten Dialog die untere Hälfte aktiviert (s. Abbildung<br />
5-14).<br />
32
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Ergebnis<br />
Während die Verbindung hergestellt wird, wird im Arbeitsbereich ein Statusfenster<br />
angezeigt. In diesem Fenster wird der aktuelle Stand des Vorgangs angezeigt.<br />
Ist die Verbindung aktiviert, erscheint folgendes Bild.<br />
Abbildung 5-15 hergestellte Online-Verbindung<br />
ACHTUNG<br />
Nach dem Laden in den Umrichter ist die Applikation nicht netzausfallsicher gespeichert!<br />
Dazu muss die Aktion A00 Werte Speichern durchgeführt werden.<br />
Bei aktiver Verbindung ...<br />
Bei einer aktiven Verbindung werden im Umrichter geänderte Werte automatisch in den<br />
PC übertragen und umgekehrt. Ebenso können Aktionen, das Scope und die Simubox-<br />
Funktion gestartet werden. Nur im Online-Betrieb sind Anzeigeparameter sichtbar.<br />
5.6 Diagnose<br />
Einleitung<br />
In der Software <strong>POSITool</strong> existieren umfangreiche Diagnosemöglichkeiten.<br />
• Störungspeicher: Im Störungspeicher sind die letzten 10 aufgetretenen Störungen<br />
abgespeichert.<br />
• Freie Parameterliste: In der freien Parameterliste können Parameter eingetragen,<br />
beobachtet und verändert werden.<br />
• Simubox: Die Simubox realisiert als Software die Funktionen des Bedienfelds mit<br />
Display. Über die Onlineverbindung kann am PC das Display beobachtet werden und<br />
die Tastenfunktionalitäten ausgelöst werden.<br />
• Scope: Mit dem Scope kann der Anwender den Verlauf von Parametern aufzeichnen.<br />
33
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.6.1 Störungsspeicher<br />
Beschreibung<br />
Im Störungspeicher werden die letzten 10 Ereignisse aufgezeichnet. Um einen genauen<br />
Überblick zur Störungssituation zu erhalten, werden folgende Werte zum Zeitpunkt des<br />
Auftretens der Störung gelesen und abgespeichert:<br />
• Störung<br />
• Ursache (falls erkennbar)<br />
• Betriebszeit bei Auftreten des Ereignisses<br />
• aktive Achse<br />
• Gerätezustand<br />
• Drehzahl<br />
• Zwischenkreisspannung<br />
• Strom (Motor oder Gerät)<br />
• Temperatur des Geräts<br />
• Vier frei wählbare Parameter der Applikation, die vom Anwender in die Parameter U80<br />
bis U83 eingetragen werden<br />
Der Störungsspeicher wird nicht zurückgesetzt, wenn eine neue Applikation in den<br />
Umrichter geladen wird. Er verfügt über 10 Positionen, die bei Auftreten von Störungen<br />
nacheinander belegt werden. Sind alle Positionen belegt, wird bei der nächsten Störung<br />
der älteste Eintrag überschrieben.<br />
Abbildung 5-16 Ansicht Störungsspeicher<br />
Um den Störungsspeicher auszulesen, muss eine Onlineverbindung bestehen. Geöffnet<br />
wird er im Umrichtereintrag unter „Diagnose“ \ „Störungsspeicher“. Die Anzeige des<br />
Störungsspeichers wird beim Öffnen aktualisiert.<br />
34
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.6.2 Freie Parameterliste<br />
Beschreibung<br />
Die Freie Parameterliste wird verwendet, um eine der Anwendung angepasste Auswahl<br />
von Parametern anzuzeigen und zu verändern. Geöffnet wird die Liste im Umrichtereintrag<br />
unter „Inbetriebnahme \ Freie Parameterliste“. Es erscheint folgendes Bild:<br />
Abbildung 5-17 Freie Parameterliste<br />
Um einen Parameter in die Liste einzutragen, muss seine Koordinate in das Feld<br />
„Koordinate“ eingetragen werden. Bei einem Globalparameter genügt der Buchstabe der<br />
Gruppe und seine Nummer (z.B. A10). Soll ein Achsparameter eingefügt werden, muss<br />
die Achsnummer angegeben werden (z.B. 3.I09: Parameter I09 aus Achse 3).<br />
Es können auch Parameterelemente eingetragen werden (z.B. A10.1).<br />
Ist der Parameter im Feld nicht korrekt eingegeben, wird er nicht übernommen.<br />
Ist beim Auslesen einer Aufnahme mit der Scopefunktionalität die freie Parameterliste<br />
geöffnet, werden die in der Liste eingetragenen Parameter mit den aktuellen Werten in<br />
die Beschreibung der Aufnahmeinfo übernommen.<br />
5.6.3 Simubox<br />
Beschreibung<br />
Über die Software Simubox werden am PC das Display und die Tasten des<br />
angeschlossenen Umrichters simuliert. Dies ermöglicht beispielsweise eine<br />
Inbetriebnahme im Lokalbetrieb, wenn der Umrichter unzugänglich eingebaut ist.<br />
Abbildung 5-18 Simubox<br />
Geöffnet wird die Simubox im Umrichtereintrag unter „Inbetriebnahme“ \ „Simubox“. Die<br />
Simubox kann nur im Online-Betrieb verwendet werden. Wird sie offline geöffnet,<br />
erscheint eine Displayanzeige wie in Abbildung 5-18.<br />
Die Simubox steht auch als „stand alone“-Anwendung zur Verfügung, d.h. sie kann<br />
unabhängig von <strong>POSITool</strong> geöffnet werden.<br />
Die Schaltflächen der Simubox können über die Tastatur des PCs angesprochen<br />
werden:<br />
ESC-Schaltfläche:<br />
ESC-Taste<br />
#-Schaltfläche:<br />
Return / Enter<br />
Schaltfläche :<br />
Pfeiltaste nach links auf Ziffern- oder Cursorblock<br />
Schaltfläche :<br />
Pfeiltaste nach rechts auf Ziffern- oder Cursorblock<br />
Schaltfläche :<br />
Pfeiltaste nach oben auf Ziffern- oder Cursorblock<br />
Schaltfläche :<br />
Pfeiltaste nach unten auf Ziffern- oder Cursorblock<br />
Hand-Schaltfläche:<br />
Taste ‚H’<br />
I/O-Schaltfläche: Taste ‚I’ oder ‚1’<br />
35
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.6.4 Scope<br />
Beschreibung<br />
Die Scope-Funktion wird zur Aufzeichnung von Parametern verwendet. Es wird im<br />
Umrichtereintrag unter „Inbetriebnahme“ \ „Scope – neue Aufnahme“ aufgerufen.<br />
Einstellungen können zu jeder Zeit vorgenommen werden. Das Starten und Auslesen<br />
einer Aufnahme ist nur im Online-Betrieb möglich.<br />
Aufbau<br />
Kanalauswahl<br />
Abbildung 5-19 Scope<br />
In der linken, oberen Ecke des Fensters wird der Status angezeigt. Die Schaltflächen<br />
„Einlesen“, „Start“ und „Stop“ dienen zur Steuerung der Aufnahme. Bei aktiviertem<br />
Kontrollkästchen wird die Aufnahme automatisch aus dem Umrichter gelesen, wenn der<br />
Status der Aufnahme „Fertig“ erreicht.<br />
Mit „Speichern“, „Löschen“, „Info...“ und „Export“ werden Aufnahmen verwaltet. Eine<br />
gespeicherte Aufnahme erscheint im Umrichtereintrag unter „Inbetriebnahme“. Sie kann<br />
von dort wieder aufgerufen werden. Unter „Info“ können Namen und Bemerkungen zu<br />
einer gespeicherte Aufnahme aufgerufen werden. Der Dialog wird beim Speichern<br />
automatisch aufgerufen. Mit „Export“ werden die gemessenen Werte in eine CSV-Datei<br />
exportiert.<br />
Der Dialog zur Auswahl der aufzuzeichnenden Parameter verbirgt sich hinter der<br />
Schaltfläche „Kanalauswahl + Trigger“.<br />
Abbildung 5-20 Kanalauswahl und Trigger<br />
In dem Dialog ist zunächst festzulegen, ob ein Parameter aus dem Global oder Achsbereich<br />
aufgenommen wird. Danach wird der Parameter ausgewählt.<br />
Sind über den Projektierungsassistenten Applikationen ausgewählt, werden die Kanäle<br />
teilweise vorbelegt.<br />
36
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Trigger<br />
Anschließend wird eine Triggerbedingung festgelegt. Die Triggerbedingung definiert<br />
zusammen mit dem Pretrigger und der Abtastzeit den Aufnahmezeitraum. Die Abtastzeit<br />
legt die Aufnahmedauer fest. Sie wird links unten angezeigt. Durch die Triggerbedingung<br />
wird ein Ereignis definiert, auf das sich der Aufnahmezeitraum bezieht. Der Pretrigger<br />
legt fest, welcher Zeitraum vor dem Ereignis aufgezeichnet wird.<br />
Beispiel:<br />
Gesamte Aufnahmezeit: 5 Sekunden<br />
Trigger: Achsparameter E15 n-Motorencoder größer 50 (Upm).<br />
Pretrigger: 40%<br />
Ergebnis: Das Scope löst aus, wenn in Parameter E15 n-Motorencoder ein größerer<br />
Wert als 50 Upm festgestellt wird. Es werden zwei Sekunden vor dem<br />
Ereignis (40%) und drei Sekunden danach aufgezeichnet.<br />
HINWEIS<br />
Wird bei einer langen Aufnahmedauer ein großer Pretrigger-Wert eingetragen, kann das<br />
Scope nach seinem Start einige Zeit im Zustand „gestartet“ bleiben, bis die<br />
Aufnahmebereitschaft durch den Zustand „triggerbereit“ signalisiert wird.<br />
Wird der Dialog mit „OK“ bestätigt, werden die Einstellungen übernommen, aber das<br />
Scope nicht gestartet. Für diesen Vorgang muss die Schaltfläche „OK und Scope<br />
starten“ betätigt werden. Mit „Abbrechen“ werden die Einstellungen verworfen.<br />
Kanäle<br />
Ist eine Aufnahme fertig und eingelesen, können die Kanäle über die Schaltflächen auf<br />
der rechten Seite angewählt werden. Bei den besetzten Kanälen werden die aufgezeichneten<br />
Parameter angegeben (z.B. E08). In der Anzeige unterhalb der Schaltflächen<br />
befindet sich die vollständige Parameterbezeichnung des angewählten Kanals. In der<br />
zweiten Anzeige wird die eingestellte Skalierung angegeben.<br />
Farbauswahl für die<br />
Kanäle<br />
Abbildung 5-21 Kanalauswahl und Kanalskalierung<br />
Mit den Schaltflächen unter den Anzeigen wird die Darstellung der Kennlinie verändert.<br />
Verschieben der Kennlinie des aktivierten Kanals um einen<br />
Gitterabstand nach oben oder unten.<br />
+ Taste + Umschalttaste: Verschieben um einen Pixel.<br />
+ Strg-Taste: Verschieben auf die nächste Gitterlinie.<br />
+ Strg + Umschalttaste: Verschieben auf die Mitte des Bildes.<br />
Vergrößert / verkleinert die Skalierung des Kanals;<br />
+ Strg-Taste: Autoskalierung<br />
Anzeigen / Ausblenden des Kanals.<br />
Invertierte Anzeige des Kanals.<br />
Anzeigen der Nulllinie des Kanals.<br />
Anzeige eines Werts in einzelnen Bits; kann nur bei ganzzahligen<br />
Parametern ohne Nachkommastellen und nicht bei Auswahlparametern<br />
verwendet werden<br />
Mit welcher Farbe ein Kanal dargestellt wird, kann der Anwender mit einem linken<br />
Mausklick auf das farbige Feld festlegen.<br />
37
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Zeitachse<br />
Zum Verändern der Darstellung der Zeitachse existiert folgendes Feld. In der Anzeige<br />
wird die aktuelle Skalierung dargestellt.<br />
Abbildung 5-22 Zeitachse<br />
Die Schaltfläche besitzen folgende Funktionen:<br />
Verschieben der Aufnahme um einen Gitterabstand nach rechts / links<br />
Umschalttaste: Verschieben der Aufnahme um 1 Pixel<br />
Strg-Taste:<br />
Verschieben der Aufnahme auf die nächste<br />
Gitterlinie<br />
Strg + Umschalttaste: Verschieben der Aufnahme auf die Mitte des<br />
Bildes.<br />
Vergrößert / verkleinert die Skalierung der x-Achse<br />
Strg-Taste: Autoskalierung<br />
Anzeigenart der gemessenen Werte interpoliert oder in Treppenform<br />
(Voreinstellung: interpoliert).<br />
Skalierungen<br />
Messen<br />
Die Skalierungen der Kennlinien und der Zeitachse werden bezogen auf einen<br />
Skalierungspunkt durchgeführt. Der Skalierungspunkt bleibt bei Skalierungen an der<br />
gleichen Stelle der Anzeige (Fixpunkt). Die Koordinate des Skalierungspunkts wird über<br />
einen horizontalen Wert (auf der Zeitachse) und einen vertikalen Wert (der Kennlinie)<br />
definiert. In der Voreinstellung liegt der Skalierungspunkt bei 50% des angezeigten<br />
Zeitachsenabschnitts und dem Funktionswert zu diesem Zeitpunkt.<br />
Änderungen können im Menü Extras / Einstellungen im Dialog „Scope“ vorgenommen<br />
werden. Der horizontale Wert kann in 10%-Schritten gewählt werden. Für den vertikalen<br />
Wert besteht neben der Auswahl „Funktionswert“ die Möglichkeit, den Skalierungspunkt<br />
auf die vertikale Bildmitte oder die Nulllinie der Kennlinie zu setzen (Auswahlen<br />
„Bildmitte“ und „Nulllinie“).<br />
Für eine genauere Analyse der aufgenommenen Werte stehen acht Marker (M1 bis M8)<br />
zur Verfügung. Jeder Marker setzt sich aus zwei Messpunkten (A und B) zusammen. Die<br />
Schaltflächen bedienen die folgenden Funktionen:<br />
Ein-/ Ausschalten des gewählten Markers.<br />
Abbildung 5-23 Messfunktionen<br />
Auswahl eines Markers.<br />
Auswahl der Farbe für den gewählten Marker.<br />
Anzeige des Messwertfensters.<br />
Wählt den linken Markerpunkt (A) zum Verschieben aus.<br />
Wählt den rechten Markerpunkt (B) zum Verschieben aus.<br />
Wählt beide Markerpunkte (A+B) zum gleichzeitigen Verschieben aus.<br />
Verschieben des ausgewählten Markers nach links oder rechts (A, B<br />
oder A+B); Umschalttaste: Verschieben um 1 Pixel.<br />
38
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Service<br />
Mit der Schaltfläche „Service“ wird ein Bereich angezeigt, in dem die Aktion „Sollwertgenerator<br />
starten“, die „Simubox“ und die „Freie Parameterliste“ im Scope aufgerufen<br />
werden.<br />
Abbildung 5-24 Sollwertgenerator<br />
Die Funktionen dienen einer schnellen Optimierung. Dazu kann der Anwender wie folgt<br />
vorgehen:<br />
1. Er stellt den Sollwertgenerator über die Parameter D93, D94 und D95 ein und startet<br />
den Antrieb über die Schaltfläche.<br />
2. Mit dem Scope wird eine Aufnahme der Bewegung durchgeführt.<br />
3. In die „Freie Parameterliste“ werden die zu ändernden Parameter eingetragen und<br />
angepasst.<br />
4. Der Vorgang wird wiederholt, bis der Antrieb optimal abgeglichen ist.<br />
ACHTUNG<br />
Drucken von Scope-Aufnahmen<br />
Die Sollwertvorgabe führt zu Bewegungen der Motorachse. Stellen Sie deshalb sicher,<br />
dass sich der Motor während der Aktion frei drehen kann! Beachten Sie dazu auch<br />
Kap.6.8.<br />
Das Drucken von Scope-Aufnahmen umfasst das Drucken von gespeicherten und<br />
aktuellen Aufnahmen. Das Drucken kann aus dem Scope oder dem allgemeinen Druckdialog<br />
gestartet werden. Nach dem Start wird der Druckdialog wie in Abbildung 5-25<br />
angezeigt.<br />
Jede Aufnahme wird auf eine Seite gedruckt. Der Druck besteht aus einem grafischen<br />
Bereich, der die Aufnahme zeigt, und Zusatzinformationen. In den Optionen zum Druck<br />
kann zwischen schwarz-weiß- oder Farbdruck gewählt werden (Druckdialog, Schaltfläche<br />
„Einstellungen“, Seite Scope). Optional kann auch der Scope-Kommentar<br />
gedruckt werden.<br />
Abbildung 5-25 Ansicht des Druckdialogs<br />
39
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Grafischer Bereich<br />
Der grafische Bereich umfasst die aktuelle Anzeige aus dem Scope. Für eine schwarzweiße<br />
Ausgabe wird über den Kurven am Nullpunkt die Kurvennummer angegeben. Die<br />
Kennzeichnung der einzelnen Bits bei binär gesplitteten Kurven erfolgt durch Bxx. Bei<br />
Farbdruck werden die Farben der Kurven verwendet.<br />
Abbildung 5-26 Ansicht einer Druckseite<br />
Die Achsumschaltdaten werden ebenfalls grafisch unter der Aufnahme dargestellt. Sie<br />
zeigen durch schwarze Balken an, zu welchem Zeitpunkt eine Achse aktiv war (E84=0<br />
bis 3). Durch graue Balken werden selektierte, aber inaktive Achsen dargestellt (E84=4<br />
bis 7). Im Beispiel von Abbildung 5-27 im Bereich des schwarzen Balkens ist Achse 1<br />
aktiv.<br />
Abbildung 5-27 Balkendiagramm<br />
Zusatzinformationen<br />
In diesem Bereich werden folgende Informationen angezeigt:<br />
• Belegung der acht Kanäle mit Adresse, Bezeichnung, Skalierung (Einheit/Div) sowie<br />
die Kennzeichnung einer invertierten Darstellung (INV) oder einer auf Null gezogenen<br />
Kurve (GND).<br />
• Skalierung der Zeitachse (Zeiteinheit/DIV).<br />
• Anzeigeart: „Treppenform“ oder „interpoliert“.<br />
• Triggerbedingung und Abtastzeit; Aufnahmen, die mit einer älteren Version von<br />
<strong>POSITool</strong> gespeichert wurden, zeigen einen entsprechenden Hinweis. Sie werden<br />
ohne Informationen zu Abtastzeiten und Triggerbedingungen gedruckt.<br />
• Ein evtl. vorhandener Kommentar, der laut der Optionen gedruckt werden soll, wird in<br />
einem Kasten auf der rechten Seite der Zusatzinformationen dargestellt.<br />
5.7 <strong>POSITool</strong> – Optionen<br />
5.7.1 Drucken<br />
Beschreibung<br />
Die Druckfunktion ist durch den Menüpunkt „Datei“ / „Drucken . . “ erreichbar. Im Druck-<br />
Dialog wird mit einem Kombinationsfeld der zu druckende Umrichter ausgewählt<br />
(Abbildung 5-25). In einem Druck können folgende Daten ausgegeben werden:<br />
• Projektierungsinformationen, optional mit Projektierungskommentar<br />
• Parameterwerte der verschiedenen Achsen bzw. des Globalbereichs. Der Umfang der<br />
Parameter kann über das Zugriffslevel und der Auswahl der geänderten Parameter<br />
eingeschränkt werden.<br />
• Störungspeicher im Online-Betrieb oder in einer Rückdokumentation.<br />
• Gespeicherte und aktuelle Scopeaufnahmen (Scopeaufnahmen können auch direkt<br />
aus dem Scope gedruckt werden.)<br />
Im Dialog sind mehrere Schaltflächen integriert. Hier kann eine Vorschau auf den Druck<br />
generiert, der Drucker und die Seite eingerichtet und zu globalen Einstellungen<br />
gewechselt werden.<br />
40
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.7.2 Importieren und Exportieren von Parameterwerten<br />
Beschreibung<br />
Exportieren<br />
Durch das Importieren und Exportieren können Parameterwerte in einer Text-Datei<br />
weitergegeben und archiviert werden. Die Funktionen werden im Menü „Datei“ erreicht.<br />
Im Dialog zum Exportieren der Parameterwerte wird zunächst ein Umrichter gewählt. In<br />
der Baumstruktur darunter kann zwischen verschiedenen Achsen und dem Globalbereich<br />
gewählt werden. Die Zahl der zu exportierenden Parameter kann durch die Angabe<br />
der Zugriffslevel begrenzt werden. Außerdem kann der Export auf die geänderten Parameter<br />
beschränkt werden.<br />
Abbildung 5-28 Exportfenster<br />
Der Exportvorgang wird durch das Betätigen der Schaltfläche „Exportieren“ gestartet. Es<br />
öffnet sich anschließend ein Dialog, indem der Zielordner und Dateiname eingegeben<br />
werden.<br />
Die Parameterwerte werden im Format CSV exportiert („comma separated value“). Eine<br />
CSV-Datei enthält pro Achse und Globalbereich einen Bereich. Jeder Bereich wird durch<br />
folgende Überschrift gekennzeichnet:<br />
["U1","Umrichter1","Global","Global"]<br />
Die ersten Abschnitte stellen die Betriebsmittelkennzeichnung und die Bezeichnung des<br />
Umrichter aus dem Projektierungsassistenten dar. Es folgen die Betriebsmittelkennung<br />
und die Bezeichnung der Achse bzw. des Globalbereichs aus dem Projektierungsassistenten.<br />
Anschließend werden die Parameter aufgelistet. Pro Zeile wird ein Parameter mit<br />
Koordinate, Bezeichnung, Wert und Einheit dargestellt:<br />
"A21","Bremswiderstand R","300,0","Ohm"<br />
Abbildung 5-29 Ansicht von exportierten Parameter im Format CSV<br />
41
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Importieren<br />
Der Import einer Datei wird über den Menüpunkt „Parameterwerte importieren…“ im<br />
Menü Datei ausgewählt. Nach Auswahl der Datei mittels des „Datei öffnen“-Dialogs wird<br />
der Dialog aus Abbildung 5-30 geöffnet. Hier wird ein Bereich der CSV-Datei einem<br />
Zielbereich in <strong>POSITool</strong> zugewiesen. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, den Achse1-<br />
Bereich der CSV-Datei auf Achse 3 zu importieren.<br />
Abbildung 5-30 Einstellungsdialog für den Import<br />
Nach der Zuweisung wird der Import gestartet. Es wird eine Liste der Parameter angezeigt,<br />
die sowohl im Bereich der Import-Datei als auch im Zielbereich vorhanden sind.<br />
Im ersten Abschnitt der Liste werden die Parameter dargestellt, die in beiden Bereichen<br />
identisch sind. Anschließend folgt die Liste der unterschiedlich eingestellten Parameter<br />
und der Wert, auf den im Zielbereich durch den Import geändert wird.<br />
Wird im Dialog das Kontrollkästchen „Alle Parameter“ aktiviert, werden zusätzlich die<br />
Parameter angezeigt, die entweder ausschließlich im Bereich der Importdatei oder im<br />
Zielbereich vorhanden sind. Die Parameter, die in der Importdatei, aber nicht im Zielbereich<br />
existieren, werden beim Import ignoriert. Parameter, die im Zielbereich, aber<br />
nicht in der Importdatei existieren, bleiben unverändert.<br />
Abbildung 5-31 Parameterliste mit Kontrollkästchen<br />
42
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
5. <strong>POSITool</strong><br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
5.7.3 Weitere Optionen<br />
Beschreibung<br />
Unter „Einstellungen“ im Menü „Extras“ werden projektunabhängige Optionen von<br />
<strong>POSITool</strong> angezeigt. Hier können zum Beispiel das Startverhalten oder Speicheroptionen<br />
eingestellt werden<br />
Abbildung 5-32 Ansicht des Einstellungsdialog<br />
Startverhalten<br />
Speicheroptionen<br />
Zum Startverhalten von <strong>POSITool</strong> gehört die optionale Anzeige des Startbildschirmes.<br />
Außerdem kann gewählt werden zwischen der Anzeige des Willkommen-Dialogs<br />
(Standard), dem Start mit dem letzten Projekt oder einem leeren <strong>POSITool</strong>.<br />
Zu den Speicheroptionen gehören das Aktivieren des Autosaves und das Anlegen einer<br />
Backup-Datei. Eine Backup-Datei wird angelegt, wenn beim Speichern ein alter Stand<br />
überschrieben wird. Die Backup-Datei erhält die Endung „.bak“.<br />
Die Autosave-Funktion löst im eingestellten Zeitintervall automatisch das Speichern des<br />
gesamten Projekts aus. Die dabei generierte Datei erhält die Endung „.sav“.<br />
43
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
6 WICHTIGE EINSTELLUNGEN<br />
Einleitung<br />
Das folgende Kapitel liefert eine Anleitung für wichtige Einstellungen wie die<br />
Parametrierung von:<br />
• Motor und Steuerart<br />
• Mechanische Haltebremse<br />
• Encoder<br />
• Bremswiderstand<br />
Anschließend werden wichtige Hinweise zu Themen wie Aktionen oder die Einstellung<br />
von Steuer- und Statussignalen gegeben.<br />
6.1 Motor und Steuerart<br />
Einleitung<br />
An den Geräten der 5. STÖBER Umrichtergeneration können Asynchron- (FDS und<br />
MDS) und Servomotoren (MDS) betrieben werden. Für die korrekte Ansteuerung der<br />
Motoren müssen Sie Kenndaten und Steuerart angeben. Die Steuerart legen Sie in B20<br />
fest.<br />
Für Servomotoren wählen Sie die Auswahl „64:Servoregelung“. Asynchronmaschinen<br />
können ohne Drehzahlrückführung in den Steuerarten „0:U/f-Steuerung“ und<br />
„1:Sensorlose Vektorregelung“ betrieben werden. Für Asynchronmotoren mit<br />
Rückführung steht die Auswahl „2:Vektorregelung“ zur Verfügung.<br />
Für den Eintrag der Motordaten stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:<br />
• Die Auswahl eines STÖBER Standardmotors im Projektierungsassistenten.<br />
• Die Verwendung eines elektronischen Typenschildes bei Servomotoren der Baureihe<br />
ED und EK.<br />
• Der Direkteintrag in den Parameterlisten.<br />
Um einen STÖBER Standardmotor im Projektierungsassistenten auszuwählen, gehen<br />
Sie wie folgt vor:<br />
AUSWÄHLEN DES MOTORS IM PROJEKTIERUNSASSISTENTEN<br />
• Rufen Sie den Projektierungsassistenten auf (durch Programmstart oder im<br />
Projektverzeichnis).<br />
• Gehen Sie bis zu Schritt 5.<br />
• Stellen Sie in den Auswahlen die richtige Motorliste ein (z.B. „Synchronmotor“ und<br />
„EK-Motor“).<br />
• Klicken Sie in der Tabelle den entsprechenden Motortyp an und beenden Sie den<br />
Assistenten.<br />
• Tragen Sie in Parameter B20 die passende Steuerart ein.<br />
• Ergebnis: Die Motordaten und die Steuerart sind korrekt eingetragen.<br />
Abbildung 6-1 Motorauswahl in Schritt 5 des Projektierungsassisitenten<br />
44
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Elektronisches Typenschild<br />
STÖBER-Servomotoren der Reihe ED / EK können mit elektronischen Single- und Multiturn-Encodern<br />
geliefert werden. Diese Encoder bieten einen speziellen Parameterspeicher.<br />
STÖBER legt in diesem Speicher standardmäßig die gesamten Motordaten<br />
inkl. einer evtl. vorhandenen Haltebremse als „elektronisches Typenschild" ab.<br />
Um die Daten des elektronischen Typenschilds zu nutzen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
LESEN ALLER MOTORDATEN AUS DEM ELKTRONISCHEN TYPENSCHILD<br />
• Kontrollieren Sie, ob Sie über einen Geber mit elektronischem Typschild verfügen.<br />
• Parametrieren Sie in B26 die Encoderschnittstelle X4 und aktivieren Sie die Schnittstelle<br />
in H00 mit „64:EnDat“.<br />
• Tragen Sie in B20 die Steuerart „64:Servoregelung“ ein.<br />
• Stellen Sie den Parameter B06 auf „0:elektronisches Typschild“ ein.<br />
• Wählen Sie in Parameter B04 die Einstellung „1:alle Daten“.<br />
• Gehen Sie online und übertragen Sie die Einstellungen in den Umrichter.<br />
• Speichern Sie die Einstellungen durch A00 Werte Speichern (s. Kap. 6.8) ab.<br />
• Führen Sie einen Geräteneustart durch.<br />
• Ergebnis: Die Motordaten und die Steuerart sind in den Parametern eingetragen.<br />
Eventuelle manuelle Veränderungen an den Motordaten sind nur bis zum nächsten Ausund<br />
Einschalten wirksam, selbst wenn die Änderungen im Paramodul nichtflüchtig<br />
gespeichert wurden.<br />
Daneben kann aus dem elektronischen Typenschild ausschließlich der Kommutierungsoffset<br />
verwendet werden:<br />
LESEN DES KOMMUTIERUNGSOFFSETS AUS DEM ELEKTRONISCHEN<br />
TYPENSCHILD<br />
• Kontrollieren Sie, ob Sie über einen Geber mit elektronischem Typschild verfügen.<br />
• Parametrieren Sie in B26 die Encoderschnittstelle X4 und aktivieren Sie die<br />
Schnittstelle in H00 mit „64:EnDat“.<br />
• Tragen Sie in B20 die Steuerart „64:Servoregelung“ ein.<br />
• Stellen Sie den Parameter B06 auf „0:elektronisches Typschild“ ein<br />
• Wählen Sie in Parameter B04 die Einstellung „0:Kommutierungsoffset“.<br />
• Gehen Sie online und übertragen Sie die Einstellungen in den Umrichter.<br />
• Speichern Sie die Einstellungen durch A00 Werte Speichern (s. Kap. 6.8) ab.<br />
• Führen Sie einen Geräteneustart durch.<br />
• Ergebnis: Die Motordaten und die Steuerart sind in den Parametern eingetragen.<br />
HINWEIS<br />
1. Eine korrekte Auswertung des el. Typenschilds ist nach einer Änderung der<br />
Parameter B06 und B04 erst nach einem Geräteneustart gewährleistet.<br />
2. El. Typenschilder anderer Motorhersteller können mit dem MDS 5000 nicht<br />
ausgewertet werden.<br />
3. In der Steuerart 0:U/f-Steuerung findet keine Strom- oder Momentenbegrenzung statt.<br />
Ebenso ist das Aufschalten auf einen drehenden Motor nicht möglich („Einfangen“).<br />
Fremd- und Sondermotoren<br />
Bei Motoren, die über kein elektronisches Typenschild verfügen und nicht im<br />
Projektierungsassistenten wählbar sind, müssen die Kenndaten in der Parameterliste<br />
eingetragen werden. In Abhängigkeit des Motortyps und der Steuerart müssen zum Teil<br />
unterschiedliche Parameter bedient werden:<br />
DIREKTER EINTRAG DER MOTORDATEN<br />
• Stellen Sie in B20 die passende Steuerart ein.<br />
• Tragen Sie in B06 „1:freie Einstellung“ ein. Bearbeiten Sie anschließend folgende<br />
Parameter:<br />
• B02 EMK-Konstante (nur bei Servomotoren)<br />
• B05 Kommutierungs-Offset (nur bei Servormotoren)<br />
• B10 Motorpolzahl<br />
• B11 Motornennleistung<br />
• B12 Motornennstrom<br />
• B13 Motornenndrehzahl<br />
• B14 Motornennspannung (nur bei Asynchronmotoren)<br />
• B15 Motornennfrequenz (nur bei Asynchronmotoren)<br />
• B16 cos phi (nur bei Asynchronmotoren)<br />
• B17 M0 (nur bei Servomotoren)<br />
• B52 Statorinduktivität<br />
45
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Stromregler<br />
Thermisches Modell<br />
Grenzwerte<br />
• B53 Statorwiderstand<br />
• B62 Trägheitsmoment<br />
• B73 und B74 für ein optimiertes i 2 t-Modell.<br />
• In Parameter B00 Motortyp können Sie zusätzlich die Typenbezeichnung eintragen<br />
(max. 16 Zeichen).<br />
• Ergebnis: Die Motordaten und Steuerart sind korrekt eingetragen.<br />
Die Parameter B64 bis B68 sind für die Einstellung des Stromreglers von Bedeutung.<br />
Liefert ein erster Test mit der Voreinstellung in den Parametern nicht das gewünschte<br />
Laufergebnis, wird die Stromregleroptimierung empfohlen. Sie wird mit der Aktion B42<br />
Stromregleroptimierung durchgeführt (s. Kap. 6.8). Speichern Sie anschließend die<br />
gemessenen Werte mit A00 Werte speichern (s. Kap. 6.8).<br />
Mit den Parametern B70, B71 und B72 wird ein thermisches Motormodell beschrieben,<br />
das dem Schutz des Motors dient. In der Regel ist die Voreinstellung ausreichend.<br />
Die Parameter B82 I-max und B83 n-max Motor stellen Grenzwerte dar, die nie überschritten<br />
werden dürfen.<br />
Hinweis<br />
In Abhängigkeit der Einstellung von B20 werden Parameter in der Liste ein- oder<br />
ausgeblendet und sind deshalb nicht in jeder Einstellung sichtbar.<br />
6.2 Encoder<br />
Einleitung<br />
Die folgenden Absätze erläutern Ihnen die Einstellungen zur Inbetriebnahme von<br />
Encodersystemen. Dabei werden die Umrichter MDS 5000 und FDS 5000 in getrennten<br />
Abschnitten beschrieben.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass die Auswahl eines Encodersystems und der<br />
passende Schnittstelle für Ihren Antrieb bereits getroffen wurden.<br />
Die Einstellungen für die Simulation von Encodersignalen werden in diesem Kapitel nicht<br />
beschrieben.<br />
6.2.1 MDS 5000<br />
Einleitung<br />
Deaktivieren des Motorencoders<br />
Am MDS 5000 werden Ihnen verschiedenen Encoderschnittstellen zur Verfügung<br />
gestellt. Die Schnittstelle müssen Sie in Parameter B26 Motorencoder auswählen. In<br />
der Voreinstellung ist die im Grundsystem integrierte Schnittstelle X4 eingetragen. Der<br />
Motorencoder kann außerdem deaktiviert oder auf BE-Encoder, X120 oder X140<br />
eingestellt werden.<br />
Wählen Sie B26=0:inaktiv, wenn ein Asynchronmotor ohne Drehzahlrückführung zum<br />
Einsatz kommt (B20=0:U/f-Steuerung oder 1:Sensorlose Vektorregelung). Die<br />
Einstellung ist unzulässig bei der Verwendung von Servomotoren oder der<br />
Vektorregelung.<br />
SCHNITTSTELLE X4<br />
• Wählen Sie in der Parameterliste den Parameter B26 aus.<br />
• Stellen Sie in B26 „2:X4-Encoder“ ein.<br />
• Öffnen Sie in der Parameterliste die Gruppe H...<br />
• Stellen Sie in H00 das Encodersystem ein, das Sie an X4 betreiben möchten. Es<br />
können optische und induktive (EnDat ® -), HTL-, TTL- und SSI- Encoder ausgewertet<br />
werden.<br />
• Nehmen Sie in H02, H08 und H09 weitere Parametrierungen vor.<br />
• Übertragen Sie die Einstellungen zum Umrichter und speichern Sie sie ab.<br />
46
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
BE-ENCODER<br />
• Öffnen Sie den Projektierungsassistenten und wählen Sie Schritt 6.<br />
• Tragen Sie bei Option 2 eine der Auswahlen SEA 5000, REA 5000 oder XEA 5000<br />
bzw. XEA 5001 ein und stellen Sie sicher, dass die gewählte Option am Umrichter<br />
eingebaut ist.<br />
• Beenden Sie den Projektierungsassistenten.<br />
• Stellen Sie in B26 „1:BE-Encoder“ ein.<br />
• Wählen Sie in H40, ob Sie Schrittmotorsignale oder einen Inkrementalencoder<br />
anschliessen.<br />
• Nehmen Sie in H41 und H42 weitere Parametrierungen vor.<br />
• Übertragen Sie die Einstellungen zum Umrichter und speichern Sie sie ab.<br />
ACHTUNG<br />
Wird ein BE-Encoder verwendet, sollten die binäre Eingänge BE3, BE4 und BE5 für<br />
keine andere Funktion in der Applikation verwendet werden.<br />
SCHNITTSTELLE X140<br />
• Öffnen Sie den Projektierungsassistenten und wählen Sie Schritt 6.<br />
• Tragen Sie bei Option 2 die Auswahl REA 5000 ein und stellen Sie sicher, dass die<br />
Option am Umrichter eingebaut ist.<br />
• Beenden Sie den Projektierungsassistenten.<br />
• Stellen Sie in B26 „3:X140-Resolver“ ein.<br />
• Aktivieren Sie H140 mit der Einstellung „66:Resolver“.<br />
• Nehmen Sie in H142 und H148 weitere Parametrierungen vor.<br />
• Übertragen Sie die Einstellungen zum Umrichter und speichern Sie sie ab.<br />
SCHNITTSTELLE X120<br />
• Öffnen Sie den Projektierungsassistenten und wählen Sie Schritt 6.<br />
• Tragen Sie bei Option 2 die Auswahl XEA 5000 bzw. XEA 5001 ein und stellen Sie<br />
sicher, dass die Option am Umrichter eingebaut ist.<br />
• Beenden Sie den Projektierungsassistenten.<br />
• Stellen Sie in B26 „4:X120-Encoder“ ein.<br />
• Stellen Sie in H120 das Encodersystem ein, das Sie an X120 betreiben möchten. Es<br />
können Inkrementalgeber, Schrittmotorsignale und SSI- Encoder ausgewertet werden.<br />
• Nehmen Sie in H121, H122, H125 und H126 weitere Parametrierungen vor.<br />
• Übertragen Sie die Einstellungen zum Umrichter und speichern Sie sie ab.<br />
HINWEIS<br />
1. Beachten Sie für den Anschluss der Encoder die Montageanleitung, Impr.-Nr. 441645!<br />
2. Nicht jedes Gebersystem ist für eine Servoregelung geeignet. In den Auswahlen der<br />
H..-Parameter H00, H40, H120 und H140 sind servotaugliche Funktionen durch<br />
Nummern größer oder gleich 64 gekennzeichnet. Beispiel: H00=„64: EnDat“<br />
3. Wird bei Geräteanlauf festgestellt, dass an einer Schnittstelle ein SSI-Geber parametriert<br />
ist, wartet das Gerät im Gerätezustand „Selbsttest“, bis ein SSI-Geber an der<br />
Schnittstelle erkannt wird. Während des Wartens auf den SSI-Geber erscheint im<br />
Display in Abhängigkeit der SSI-Schnittstelle eine der folgenden Anzeigen:<br />
waiting for<br />
X120-SSI-encoder<br />
waiting for<br />
X120-SSI-slave<br />
waiting for<br />
X4-SSI-encoder<br />
Diese Anzeige erscheint, falls ein SSI-Geber an X120 erwartet wird und der Umrichter<br />
der SSI-Master ist (Einstellung H120=67:SSI-Master). Der SSI-Master sendet dem<br />
Geber die Anforderung zur Übertragung der Positionen.<br />
Die Anzeige gibt an, dass an X120 ein SSI-Geber erwartet wird und der Umrichter ein<br />
SSI-Slave ist. (Einstellung H120=68:SSI-Slave). Ein SSI-Slave empfängt das gleiche<br />
Signal wie der Master, sendet aber keine Anforderungen an den Geber.<br />
Diese Anzeige erscheint, falls ein SSI-Geber an X4 erwartet wird und der Umrichter der<br />
SSI-Master ist (Einstellung H00=65:SSI-Master).<br />
Wird innerhalb der Wartezeit von mehreren Sekunden kein Geber erkannt, wechselt der<br />
Umrichter in den nächsten Gerätezustand. Ist der Geber für die Positions- oder Lageregelung<br />
notwendig, wird die Störung 37 mit der Ursache „17:X120-Drahtbruch“ ausgelöst.<br />
47
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
6.2.2 FDS 5000<br />
Einleitung<br />
Deaktivieren des Motorencoders<br />
Am FDS 5000 sind verschiedenen Encoderschnittstellen im Gerät integriert, an denen<br />
Sie HTL- und TTL-Inkrementalencoder sowie Schrittmotorgeber betreiben können.<br />
Die Schnittstelle müssen Sie in Parameter B26 Motorencoder auswählen. In der<br />
Voreinstellung ist die im Grundsystem integrierte Schnittstelle X4 eingetragen. Der<br />
Motorencoder kann außerdem deaktiviert oder auf BE-Encoder eingestellt werden.<br />
Wählen Sie B26=0:inaktiv, wenn ein Asynchronmotor ohne Drehzahlrückführung zum<br />
Einsatz kommt (B20=0:U/f-Steuerung oder 1:Sensorlose Vektorregelung).<br />
SCHNITTSTELLE X4<br />
• Wählen Sie in der Parameterliste den Parameter B26 aus.<br />
• Stellen Sie in B26 „2:X4-Encoder“ ein.<br />
• Öffnen Sie in der Parameterliste die Gruppe H...<br />
• Stellen Sie in H00 das Encodersystem ein, das Sie an X4 betreiben möchten.<br />
Es können HTL- und TTL- Inkrementalencoder ausgewertet werden.<br />
• Nehmen Sie in H02, H08 und H09 weitere Parametrierungen vor.<br />
BE-ENCODER<br />
• Wählen Sie in der Parameterliste den Parameter B26 aus.<br />
• Stellen Sie in B26 „1:BE-Encoder“ ein.<br />
• Wählen Sie in H40, ob Sie Schrittmotorsignale oder einen Inkrementalencoder (HTL)<br />
anschliessen.<br />
• Nehmen Sie in H41 und H42 weitere Parametrierungen vor.<br />
ACHTUNG<br />
Wird ein BE-Encoder verwendet, sollten die binäre Eingänge BE3, BE4 und BE5 für<br />
keine andere Funktion in der Applikation verwendet werden.<br />
6.3 Bremse<br />
Einleitung<br />
An den Geräten der 5. STÖBER Umrichtergeneration können Motoren mit Haltebremse<br />
angeschlossen werden. Für die Ansteuerung der Bremse gibt es zwei Möglichkeiten. In<br />
einem Teil der durch STÖBER definierten Applikationen ist eine Bremssteuerung<br />
integriert. Sie können die Bremssteuerung in Parameter F08 aktivieren. In F01, F02, F06<br />
und F07 erfolgen weitere Einstellungen.<br />
Daneben können Sie in F100 eine Signalquelle parametrieren. Über die Quelle kann das<br />
Signal zum Lüften der Bremse gegeben werden. F100 ist ein Globalparameter und steht<br />
unabhängig von der Applikation zur Verfügung.<br />
HINWEIS<br />
1. Beachten Sie für den Anschluss der Bremse die Montageanleitung, Impr.-Nr. 441645!<br />
2. Vor der Verwendung einer Applikation ist zu prüfen, ob eine Bremssteuerung integriert<br />
ist.<br />
3. Wird das elektronische Typenschild verwendet, werden F06 und F07 automatisch<br />
beschrieben.<br />
6.4 Bremswiderstand<br />
Einleitung<br />
Um überschüssige Bremsenergie aus dem Zwischenkreis abzuführen, kann an Geräten<br />
der 5. STÖBER Umrichtergeneration ein Bremswiderstand angeschlossen werden. Für<br />
die Einstellungen stehen die Parameter A21, A22 und A23 zur Verfügung. Tragen Sie in<br />
A22 den Wert 0 ein, ist die Ansteuerung des Bremswiderstands deaktiviert.<br />
Welche Bremswiderstände angeboten werden, kann dem Kapitel 7 den Montageanleitungen<br />
(MDS 5000 Impr.-Nr. 441645, FDS 5000 Impr.-Nr. 441857) entnommen<br />
werden. Für den Anschluss des Bremswiderstand ist das Kapitel 5 der Montageanleitungen<br />
zu beachten.<br />
MDS-Umrichter der Baugröße 3 verfügen über einen internen Bremswiderstand. Sie<br />
aktivieren den internen Bremswiderstand durch den Eintrag eines von 0 verschiedenen<br />
Werts in A22, z.B.10. Weitere Eintragungen sind nicht notwendig.<br />
48
X3<br />
ESC<br />
I/O<br />
#<br />
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
6.5 Achsverwaltung mit MDS 5000<br />
Einleitung<br />
Kombinationen von Achse und<br />
Motor<br />
Die Verwaltung der Achsen findet im Globalbereich statt. Unter Verwaltung wird die<br />
eindeutige Ansteuerung von maximal einer Achse verstanden. Sie haben die<br />
Möglichkeit, alle Achsen zu deaktivieren. Welche oder ob eine Achse aktiv ist, wird am<br />
Display des Umrichters angezeigt (s. Kapitel 4.4).<br />
Die Achsen des MDS-Systems können Sie mit mehreren Motoren auf unterschiedliche<br />
Weise kombinieren. Schließen Sie beispielsweise nur einen Motor direkt am Umrichter<br />
an, können mehrere Achsen mit Applikationen belegt und umgeschaltet werden. In<br />
diesem Fall wirken die Achsen wie Parametersätze (s. Abbildung 6-2).<br />
Achsverwaltung<br />
Achse 1<br />
(= „Parametersatz 1“)<br />
Achse 2<br />
(= „Parametersatz 2“)<br />
Achse 3<br />
(= „Parametersatz 3“)<br />
Achse 4<br />
(= „Parametersatz 4“)<br />
Motor 1<br />
keine Achse aktiv !<br />
Abbildung 6-2 Verwenden der Achsen als Parametersätze<br />
Ein Umrichter kann sequentiell bis zu vier Motoren regeln. Dazu müssen Sie die Option<br />
POSISwitch ® AX 5000 verwenden. Das POSISwitch ® AX 5000 wird vom Umrichter<br />
über die Encoderschnittstelle X4 angesteuert (s. Montage- und Inbetr.-anleitung<br />
POSISwitch ® AX 5000, Impr.-Nr. 441669). Am POSISwitch ® werden Servomotoren mit<br />
EnDat ® -Absolutwertgebern angeschlossen.<br />
Auch mit POSISwitch ® AX 5000 können Achsen wie Parametersätze verwendet<br />
werden. Die Festlegung der Achse-Motor-Kombination geschieht mit dem Parameter<br />
H08. Er existiert für jede Achse getrennt und definiert, welcher Encoder am<br />
POSISwitch ® AX 5000 von der Achse angesteuert wird.<br />
Im Beispiel ist für Achse 1 der Motor am Encoder-Port 3 („Enc3“) ausgewählt.<br />
Abbildung 6-3 Zuordnung der Achse zu Encoder-Port<br />
Umschaltung<br />
Die Anwahl einer Achse geschieht binär kodiert über die Signale Achselektor Bit 0 und<br />
Achsselektor Bit 1. Durch das Signal AchsDisable können alle Achsen unabhängig vom<br />
Zustand der Achsselektoren abgeschaltet werden.<br />
Über welche Parameter Sie diese Signale erreichen, wird in den Beschreibungen der<br />
Applikationen angegeben.<br />
Den Status der Achsverwaltung können Sie in den Parametern E84 und E200 Bit 3 bis<br />
Bit 5 einsehen.<br />
HINWEIS<br />
1. Eine Umschaltung der Achselektoren wird durch die Achsverwaltung nur dann<br />
akzeptiert, wenn sich der Antrieb nicht im Gerätezustand „4:Freigegeben“ befindet.<br />
2. Bei einer Achsumschaltung darf die Option Anlaufsperre ASP 5000 bzw. ASP 5001<br />
nicht aktiv sein!<br />
49
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
6.6 Lokalbetrieb<br />
Einleitung<br />
ESC<br />
I/O<br />
#<br />
Bei jeder Applikation haben Sie die Möglichkeit, den Antrieb im Lokalbetrieb zu fahren.<br />
Gesteuert wird der Lokalbetrieb über das Bedienfeld am Umrichter (s. Kapitel 4.2). Der<br />
Wechsel in den Lokalbetrieb geschieht durch die -Taste. Durch Drücken der I/O -Taste<br />
geben Sie die Freigabe oder nehmen sie zurück.<br />
Betätigen Sie im Lokalbetrieb zu irgendeinem Zeitpunkt die -Taste, wechselt der<br />
Antrieb in den normalen Betrieb zurück. Es wird die Freigabe-Kette der Applikation<br />
wirksam! Der Antrieb kann loslaufen!<br />
Wie eine Achse durch die / -Tasten verfahren wird, hängt von der<br />
gespeicherten Applikation ab.<br />
6.7 Steuer- und Statussignale<br />
Beschreibung<br />
In diesem Kapitel wird die Verknüpfung von Steuer- und Status-Signalen mit der<br />
Applikation erläutert.<br />
Das System der Steuersignale wird am Beispiel Schnellhalt erklärt.<br />
A62<br />
Auswahl der<br />
Signalquelle für<br />
Schnellhalt<br />
A302: Schnellhalt<br />
BE1<br />
X101.11<br />
BE2<br />
X101.12<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Signalverarbeitung in<br />
der Applikation<br />
A180.2<br />
Signalquellenauswahl<br />
Wird vom Feldbus<br />
beschrieben<br />
Abbildung 6-4 Auswahl der Signalquellen für Eingangssignale<br />
Das Signal kann an verschiedenen binären Eingängen oder per Feldbus zur Verfügung<br />
gestellt werden. Die Auswahl trifft der Anwender mit einem Selektor, hier A62. Daneben<br />
existiert ein Anzeigeparameter, der den Signalzustand anzeigt (hier A302). In den<br />
Applikationsbeschreibungen werden für jedes Signal Auswahl-, Feldbus- und Anzeigeparameter<br />
genannt.<br />
Um Statussignale der Applikation zu bearbeiten, muss ebenfalls eine Auswahl getroffen<br />
werden. Der Mechanismus wird am Beispiel „Sollwert erreicht“ erklärt.<br />
F61<br />
BA1<br />
andere<br />
Signale X101.16<br />
D181: Sollwert<br />
erreicht<br />
F62<br />
Signalverarbeitung in<br />
der Applikation<br />
BA2<br />
andere<br />
Signale X101.17<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
D200.1<br />
Abbildung 6-5 Auswahl der Signalquellen für Ausgangssignale<br />
Wird vom Feldbus<br />
ausgelesen<br />
50
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Um Statussignale der Applikation abfragen zu können, muss einem Ausgang (BA, AA,<br />
Parameter) ein Signal zugewiesen werden. Für jeden Ausgang existiert ein Parameter, in<br />
dem die für die jeweilige Applikation verfügbaren Signale ausgewählt werden können. Für<br />
die im Bild gezeigten Binärausgänge sind es die Parameter F61 und F62. Gleichzeitig<br />
wird das Signal in einen Parameter geschrieben (hier: D200 Bit 1). Dieser Parameter kann<br />
von einem Feldbussystem ausgelesen werden.<br />
Der Anzeigeparameter (im Bild: D181) zeigt den Signalzustand nach der Bearbeitung<br />
durch die Applikation. Er dient der Kontrolle des Signalpfads.<br />
In der Applikationsbeschreibung werden für jedes Signal die möglichen Ausgänge und die<br />
zugehörigen Auswahlparameter sowie der Feldbus- und Anzeigeparameter angegeben.<br />
6.8 Aktionen<br />
Einleitung<br />
Aktionen stellen Funktionen dar, die nach ihrem Start durch den Umrichter ausgeführt<br />
werden. In der 5. STÖBER Umrichtergeneration sind folgende Aktionen vorhanden:<br />
• A00 Werte speichern<br />
• A37 Schleppzeiger zurücksetzen<br />
• B40 Phasentest<br />
• B41 Motor einmessen<br />
• B42 Stromregleroptimierung<br />
• B43 Wicklungstest<br />
• D96 Sollwertgenerator<br />
Bei Aktionen handelt es sich um Array-Parameter mit drei Elementen. Sie können die<br />
Aktion über das erste Element starten. Das zweite Element zeigt Ihnen den Fortschritt<br />
der Aktion. Das Ergebnis sehen Sie in Element 3.<br />
Sie können eine Aktion über jede Schnittstelle starten (Bedienfeld am Umrichter,<br />
Feldbus oder <strong>POSITool</strong> im Online-Betrieb).<br />
A00 Werte speichern<br />
Aktivieren Sie A00.0, wird die im Umrichter aktuell vorhandene Konfiguration und die<br />
Parameterwerte netzausfallsicher im Paramodul gespeichert. Wurde die Aktion<br />
erfolgreich beendet, startet der Umrichter nach Netz-Aus mit der im Paramodul<br />
gespeicherten Konfiguration.<br />
Wird bei der Speicherung festgestellt, dass die Konfigurationsdaten im Paramodul und<br />
Umrichter identisch sind, werden nur die Parameter gespeichert. Dies bewirkt eine<br />
Beschleunigung des Vorgangs.<br />
Im dritten Element (A00.2) können Sie folgende Ergebnisse auslesen:<br />
0: fehlerfrei<br />
10: Schreibfehler<br />
11: ungültige Daten<br />
12: Schreibfehler<br />
14: Warnung<br />
Bei den Ergebnissen 10 bis 12 wurde ein Fehler beim Speichern auf das Paramodul festgestellt.<br />
Treten die Ergebnisse wiederholt auf, kann ein Tausch des Paramoduls helfen.<br />
Bei Ergebnis 14 wurde das Speichern fehlerfrei durchgeführt. Gleichzeitig wurde festgestellt,<br />
dass das Paramodul sehr oft beschrieben wurde. Damit erreicht der Speicherchip<br />
die Grenze der fehlerfreien Wiederbeschreibbarkeit und das Paramodul muss<br />
baldmöglichst ausgetauscht werden.<br />
HINWEIS<br />
Schalten Sie die Versorgung des Steuerteils (Geräte der /L-Version: 24V, Geräte der<br />
/H-Version: Versorgungsspannung) nicht ab, wenn die Aktion noch nicht beendet wurde.<br />
Ein Abschalten bei laufender Aktion bewirkt ein unvollständiges Abspeichern. Im Display<br />
wird die Störung „*<strong>Co</strong>nfigStartERROR parameters lost“ oder „*Paramodul ERROR -<br />
Read error“ angezeigt<br />
A37 Schleppzeiger zurücksetzen<br />
Durch die Aktion A37 werden die Schleppzeiger E33 bis E38 zurücksetzt. Sie starten die<br />
Aktion in A37.0.<br />
Die Aktion verfügt über folgendes Ergebnis (A37.2): 0:fehlerfrei.<br />
51
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
B40 Phasentest<br />
Aktivieren Sie B40.0, wird der Phasentest gestartet. Der Phasentest kann nur bei Servomotoren<br />
eingesetzt werden. Der Test überprüft, ob beim Motoranschluss Phasen vertauscht<br />
wurden und ob die Motorpolzahl korrekt eingestellt ist. Daneben wird der<br />
Kommutierungsoffset gemessen.<br />
Ist ein Resolver angeschlossen, wird ein Amplitudenabgleich der Sinus- und <strong>Co</strong>sinus-<br />
Spuren durchgeführt (verbesserte Drehzahlreglerperformance). Dieser Abgleich wird<br />
direkt auf der REA 5000 gespeichert. Darum muss die Aktion bei Resolver- oder<br />
Optionsplatinentausch erneut durchgeführt werden.<br />
ACHTUNG<br />
Bei dieser Aktion kann es zu Bewegungen der Motorwelle kommen. Stellen Sie deshalb<br />
sicher, dass sich der Motor während der Aktion frei drehen kann!<br />
Bei der Aktivierung muss die Freigabe inaktiv sein. Haben Sie die die Aktion in B40.0<br />
gestartet, müssen Sie die Freigabe aktivieren. Wurde die Aktion beendet, müssen Sie<br />
die Freigabe wieder ausschalten. Danach können Sie den gemessenen Kommutierungsoffset<br />
in B05 auslesen.<br />
Während der Aktion wird intern die Zykluszeit auf 32 ms gestellt. Die Umstellung erfolgt<br />
bei Aktivierung der Aktion. Wird während der Endphase der Aktion ein Schnellhalt ausgelöst,<br />
wird der Antrieb sofort gestoppt.<br />
Im dritten Element (B40.2) können Sie folgende Ergebnisse auslesen:<br />
0: fehlerfrei: Die Aktion wurde ohne Fehler durchgeführt und beendet.<br />
1: Abgebrochen: Die Aktion wurde durch Ausschalten der Freigabe abgebrochen.<br />
2: Phasenfolge: Es wurde der Tausch zweier Phasen festgestellt.<br />
3: Polzahl: Die festgestellte Polzahl weicht vom Wert in B10 ab.<br />
4: Kommutierungsoffset: Der gemessene Kommutierungsoffset weicht von B05 ab.<br />
5: Testlauf: Ein Testlauf mit dem gemessenen Kommutierungsoffset<br />
konnte nicht durchgeführt werden.<br />
B41 Motor einmessen<br />
Aktivieren Sie die Aktion, werden bei Servomotoren Widerstand (B53) und Induktivität<br />
(B52) des Motors gemessen. Bei Asynchronmotoren wird nur der Widerstand (B53)<br />
bestimmt.<br />
ACHTUNG<br />
Bei dieser Aktion kann es zu Bewegungen der Motorwelle kommen. Stellen Sie deshalb<br />
sicher, dass sich der Motor während der Aktion frei drehen kann!<br />
Bei der Aktivierung muss die Freigabe inaktiv sein. Haben Sie die Aktion in B41.0 gestartet,<br />
müssen Sie die Freigabe aktivieren. Wurde die Aktion beendet, müssen Sie die<br />
Freigabe wieder ausschalten. Danach können Sie die gemessenen Werte in B53 und<br />
B52 auslesen.<br />
Während der Aktion wird intern die Zykluszeit auf 32 ms gestellt. Die Umstellung erfolgt<br />
bei Aktivierung der Aktion.<br />
Im dritten Element (B41.2) können Sie folgende Ergebnisse auslesen:<br />
0: fehlerfrei: Die Aktion wurde ohne Fehler durchgeführt und beendet.<br />
1: Abgebrochen: Die Aktion wurde durch Ausschalten der Freigabe abgebrochen.<br />
52
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
6. Wichtige Einstellungen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
B42 Stromregleroptimierung Wenn Sie die Aktion starten, werden die Parameter des Stromreglers neu bestimmt (B64<br />
bis B68).<br />
ACHTUNG<br />
Bei der Aktion dreht der Motor mit ca. 2000 Upm. Stellen Sie deshalb sicher, dass der<br />
Motor mit dieser Drehzahl betrieben wird und er sich frei drehen kann!<br />
Während der Aktion kann es in regelmäßigen Abständen zu klackenden Geräuschen<br />
kommen. Die Aktion kann bis zu 20 Minuten dauern.<br />
Bei der Aktivierung muss die Freigabe inaktiv sein. Haben Sie die Aktion in B42.0 gestartet,<br />
müssen Sie die Freigabe aktivieren. Wurde die Aktion beendet, müssen Sie die<br />
Freigabe wieder ausschalten. Danach können Sie die gemessenen Werte in B64 bis<br />
B68 auslesen.<br />
Haben Sie die Aktion über die Lokalbedienung freigegeben, kann die Aktion nur mit sehr<br />
großer Verzögerung durch Deaktivieren der Freigabe abgebrochen werden! Tritt<br />
während der Aktion eine Schnellhaltanforderung auf, wird der Antrieb sofort gestoppt.<br />
Für die Dauer der Aktion wird intern die Zykluszeit auf 32 ms gestellt. Die Umstellung<br />
erfolgt bei Aktivierung der Aktion.<br />
Im dritten Element (B42.2) können Sie folgende Ergebnisse auslesen:<br />
0: fehlerfrei: Die Aktion wurde ohne Fehler durchgeführt und beendet.<br />
1: Abgebrochen: Die Aktion wurde durch Ausschalten der Freigabe abgebrochen.<br />
B43 Wicklungstest<br />
Wenn Sie die Aktion starten, wird die Symmetrie der ohmschen Widerstände der Motorwicklungen<br />
überprüft.<br />
ACHTUNG<br />
Bei dieser Aktion kann es zu Bewegungen der Motorwelle kommen. Stellen Sie deshalb<br />
sicher, dass sich der Motor während der Aktion frei drehen kann!<br />
Bei der Aktivierung muss die Freigabe inaktiv sein. Haben Sie die die Aktion in B43.0<br />
gestartet, müssen Sie die Freigabe aktivieren. Wurde die Aktion beendet, müssen Sie<br />
die Freigabe wieder ausschalten.<br />
Während der Aktion wird intern die Zykluszeit auf 32 ms gestellt. Die Umstellung erfolgt<br />
bei Aktivierung der Aktion.<br />
Im dritten Element (B43.2) können Sie folgende Ergebnisse auslesen:<br />
0: fehlerfrei: Die Aktion wurde ohne Fehler durchgeführt und beendet.<br />
1: Abgebrochen: Die Aktion wurde durch Ausschalten der Freigabe abgebrochen.<br />
2: R_SYM_U: Der Widerstand der Phase U weicht deutlich von denen der anderen<br />
Phasen ab.<br />
3: R_SYM_V: Analog zu 2<br />
4: R_SYM_W: Analog zu 2<br />
5: POLAR_SYM_U: Es wurde eine Unsymmetrie beim Wechsel der Polarität festgestellt.<br />
6: POLAR_SYM_V: Analog zu 5<br />
7: POLAR_SYM_W: Analog zu 5<br />
Die Ergebnisse 5 bis 7 weisen in der Regel auf einen Umrichterfehler hin.<br />
D96 Sollwertgenerator<br />
Mit der Aktion D96 kann eine Optimierung des Drehzahlreglers durchgeführt werden.<br />
Wenn Sie die Aktion starten, wird dem Motor ein rechteckförmiger Sollwert vorgegeben.<br />
Sie können die Parametrierung des Sollwerts in D93 bis D95 vornehmen.<br />
ACHTUNG<br />
Die Sollwertvorgabe führt zu Bewegungen der Motorachse. Stellen Sie deshalb sicher,<br />
dass sich der Motor während der Aktion frei drehen kann!<br />
Bei der Aktivierung muss die Freigabe inaktiv sein. Haben Sie die Aktion in D96.0 gestartet,<br />
müssen Sie die Freigabe aktivieren.<br />
Die Aktion kann nur durch Ausschalten der Freigabe und Schnellhalt beendet werden!<br />
Bei einem Schnellhaltsignal wird der Antrieb sofort gestoppt.<br />
Während der Aktion wird intern die Zykluszeit auf 32 ms gestellt. Die Umstellung erfolgt<br />
bei Aktivierung der Aktion.<br />
Im dritten Element (D96.2) können Sie folgendes Ergebnis auslesen:<br />
1: Abgebrochen: Die Aktion wurde durch Ausschalten der Freigabe abgebrochen.<br />
53
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
7. Applikationen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
7 APPLIKATIONEN<br />
Einleitung<br />
In diesem Kapitel werden die von STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> definierten Applikationen<br />
vorgestellt.<br />
HINWEIS<br />
Sie finden in der nachfolgenden Tabelle eine Kurzbeschreibung der Applikationen. Dazu<br />
werden die für die Applikation spezifischen Funktionen angegeben.<br />
Wählen Sie anhand der Tabelle die für Ihre Anwendung passende Applikation aus.<br />
Unter dem in der Spalte „PDF-Dokument“ angegebenen Namen finden Sie im Internet<br />
(www.stoeber.de) oder auf der Produkt-CD „STÖBER ELECTRONICS 5000“ die<br />
ausführliche Applikationsbeschreibung.<br />
Lesen Sie die ausführliche Beschreibung, bevor Sie eine Applikation im Umrichter<br />
verwenden!<br />
Fügen Sie die Applikationsbeschreibung diesem Dokument an, um eine komplette<br />
Beschreibung des Systems zu erhalten.<br />
Dieses Vorgehen wird von STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> angewandt, damit Sie eine<br />
schnelle und gezielte Auswahl treffen können.<br />
Applikationsbeschreibung<br />
Die Applikationsbeschreibung beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der grundsätzlichen<br />
Funktionen und der zusätzlichen Features. Außerdem erfolgt die Darstellung der<br />
Ein- und Ausgangssignale für den Global und den Achsbereich sowie eine Auflistung der<br />
für die Applikation verfügbaren Parameter.<br />
Name Beschreibung Funktionen PDF-Dokument<br />
Schnellsollwert Drehzahlregelung Steuerung:<br />
- Drehrichtung<br />
- Sollwertvorgabe über Bus<br />
oder analogen Eingang<br />
- Variable<br />
Drehmomentengrenze<br />
- Relativ-Sollwert<br />
Status:<br />
- Stillstand<br />
- Momentengrenze erreicht<br />
- Relativ-Sollwert<br />
441717.pdf (D)<br />
441727.pdf (GB)<br />
441728.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
Kommandopositionierung<br />
Lageregelung,<br />
Steuerung über<br />
PL<strong>Co</strong>pen<br />
Kommandos,<br />
Steuerung:<br />
Status:<br />
- Rundachse oder<br />
- Aktuelle Position<br />
begrenzter Verfahrbereich - Im Endschalter<br />
wählbar<br />
- Status des Fahrauftrags<br />
- Positionsvorgabe mit (Verweigert/abgebrochen,<br />
Geschwindigkeit und in Position, in Referenz<br />
Beschleunigungs-<br />
usw.)<br />
/Bremsrampe<br />
- Lokalbetrieb aktiv<br />
- HW-Endschalter<br />
- Zustand nach PL<strong>Co</strong>pen<br />
- Tippbetrieb<br />
- Status POSILatch<br />
- Referenz-Funktion - Status Motion ID<br />
- POSILatch<br />
- Motion ID<br />
- Schaltpunkte<br />
- Nocke<br />
- Geschwindigkeits-Override<br />
- Variable Momentengrenze<br />
441729.pdf (D)<br />
441730.pdf (GB)<br />
441731.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
54
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
7. Applikationen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Name Beschreibung Funktionen PDF-Dokument<br />
Synchron-<br />
Kommandopositionierung<br />
Lageregelung mit<br />
Master-Slave<br />
Funktionalität über<br />
PL<strong>Co</strong>pen<br />
Kommandos,<br />
Elektronisches<br />
Getriebe mit<br />
variablem<br />
Getriebefaktor<br />
Steuerung<br />
Status:<br />
- Rundachse oder<br />
- Aktuelle Position<br />
begrenzter Verfahrbereich - Im Endschalter<br />
wählbar<br />
- Status des Fahrauftrags<br />
- Positionsvorgabe mit (Verweigert/abgebrochen,<br />
Geschwindigkeit und in Position, in Referenz<br />
Beschleunigungs-/<br />
usw.)<br />
Bremsrampe<br />
- Lokalbetrieb aktiv<br />
- HW-Endschalter<br />
- Zustand nach PL<strong>Co</strong>pen<br />
- Tippbetrieb<br />
- Status Motion ID<br />
- Referenz-Funktion<br />
- Motion ID<br />
- Geschwindigkeits-Override<br />
- Variable Momentengrenze<br />
441729.pdf (D)<br />
441730.pdf (GB)<br />
441731.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
Master-Slave<br />
Kurvenscheibe<br />
Lageregelung mit<br />
Master-Slave<br />
Funktionalität,<br />
beliebige Koppelung<br />
über Tabelle<br />
realisierbar<br />
Steuerung:<br />
- Endloser oder begrenzter<br />
Verfahrbereich für Slave<br />
wählbar<br />
- Endloser oder begrenzter<br />
Verfahrbereich für Master<br />
wählbar<br />
- Bewegungsablauf über<br />
PL<strong>Co</strong>pen-Bausteine<br />
programmierbar<br />
- HW-Endschalter<br />
- Tippbetrieb<br />
- Referenz-Funktion für<br />
Slaveachse<br />
- Referenz-Funktion für<br />
Masterachse<br />
- Technologienocken,<br />
Schnelle Nocken<br />
Status:<br />
Im Endschalter<br />
- Status des Fahrauftrags<br />
(Verweigert/abgebrochen,<br />
in Position, in Referenz)<br />
- Lokalbetrieb aktiv<br />
- Zustand nach PL<strong>Co</strong>pen<br />
441795.pdf (D)<br />
441796.pdf (GB)<br />
441797.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
Fahrsatzpositionierung<br />
Lageregelung mit<br />
Synchronfunktionalität<br />
über Fahrsätze<br />
und Fahrprofile<br />
Steuerung:<br />
Status:<br />
- Kommandovorgabe in - Aktuelle Position<br />
Fahrsätzen<br />
- Im Endschalter<br />
- Für jeden Fahrsatz ein - Status des Fahrauftrags<br />
Profil definierbar<br />
(Verweigert/abgebrochen,<br />
- Bearbeitung der Fahrsätze in Position, in Referenz)<br />
mit Verkettung oder - Lokalbetrieb aktiv<br />
direkter Ansteuerung über - Zustand nach PL<strong>Co</strong>pen<br />
Sollwertselektoren / - Status POSILatch<br />
Parameter<br />
- Rundachse oder<br />
begrenzter Verfahrbereich<br />
wählbar<br />
- Positionsvorgabe mit<br />
Geschwindigkeit und<br />
Beschleunigungs-<br />
/Bremsrampe<br />
- Endschalter<br />
- Tippbetrieb<br />
- Referenz-Funktion<br />
- Geschwindigkeits-Override<br />
- POSILatch<br />
- Schaltpunkte<br />
- Nocken<br />
441781.pdf (D)<br />
441782.pdf (GB)<br />
441783.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
55
Applikationshandbuch – 5. STÖBER Umrichtergeneration<br />
7. Applikationen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Name Beschreibung Funktionen PDF-Dokument<br />
Interpolated<br />
Position Mode<br />
STÖBER spezifisch<br />
Zyklische Lagevorgabe<br />
über CAN-Bus<br />
Steuerung:<br />
Status:<br />
- Positionsvorgabe absolut - Aktuelle Position<br />
oder relativ<br />
- Im Endschalter<br />
- Endschalter<br />
- Status des Fahrauftrags<br />
- Tippbetrieb<br />
(Verweigert/abgebrochen,<br />
- Referenz-Funktion<br />
in Position, in Referenz)<br />
- Geschwindigkeits-Override - Lokalbetrieb aktiv<br />
- POSILatch<br />
- Status POSILatch<br />
- Variable Momentengrenze<br />
441784.pdf (D)<br />
441785.pdf (GB)<br />
441786.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
In Vorbereitung<br />
Interpolated<br />
Position Mode<br />
Nach DSP 402<br />
Zyklische Lagevorgabe<br />
über CAN-Bus<br />
Angelehnt an DSP<br />
402<br />
Steuerung:<br />
Status:<br />
- Positionsvorgabe absolut - Aktuelle Position<br />
- Endschalter<br />
- Im Endschalter<br />
- Tippbetrieb<br />
- Status des Fahrauftrags<br />
- Referenz-Funktion<br />
(Verweigert/abgebrochen,<br />
- Geschwindigkeits-Override in Position, in Referenz)<br />
- POSILatch<br />
- Lokalbetrieb aktiv<br />
- Variable Momentengrenze - Status POSILatch<br />
441790.pdf (D)<br />
441791.pdf (GB)<br />
441792.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
Komfortsollwert<br />
Drehzahl- und<br />
Drehmomentregelung<br />
Steuerung:<br />
Status:<br />
- Verschiedene Sollwertfunktionen<br />
- Leit-/Folgeantrieb-Funktion<br />
- Tippen<br />
- Endschalter<br />
- Drehzahlausblendung<br />
- Darstellung in Benutzereinheiten<br />
- Soll- und Istwerte in<br />
Benutzereinheiten<br />
- Aktuelle Momentengrenzen<br />
- Betriebszustände<br />
441882.pdf (D)<br />
441883.pdf (GB)<br />
441884.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
Technologieregler<br />
Drehzahl- oder<br />
Drehmoment-<br />
Regelung über PID-<br />
Regler<br />
Steuerung:<br />
- Führungsgröße über<br />
Klemmen, Feldbus oder<br />
seriell<br />
- Negieren der Führungsgröße<br />
- Istwerterfassung über<br />
Klemmen, Feldbus oder<br />
seriell<br />
- Ändern der Drehmomentgrenze<br />
- Variable Bereichsüberwachung<br />
- Schnellhalt<br />
Status:<br />
- Grenzen des PID-Reglers<br />
erreicht<br />
- Grenzen der Bereichsüberwachung<br />
erreicht<br />
- Drehmomengrenze<br />
erreicht<br />
- Drehzahl gleich Null<br />
erreicht<br />
- Sollwert erreicht<br />
441822.pdf (D)<br />
441823.pdf (GB)<br />
441824.pdf (F) (in<br />
Vorbereitung)<br />
56
Weltweite Kundennähe<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
Adressenverzeichnisse<br />
Immer aktuell im Internet: www.stoeber.de<br />
Willkommen Information<br />
• Technische Büros (TB) für Beratung<br />
und Vertrieb in Deutschland<br />
• Weltweite Präsenz für Beratung und<br />
Vertrieb in über 25 Ländern<br />
• Servicepartner Deutschland<br />
• Service Network International<br />
• STÖBER Tochtergesellschaften:<br />
Österreich USA Frankreich<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Fabriksplatz 1<br />
4662 Steyrermühl<br />
Fon +43 7613 76000<br />
Fax +43 7613 76009<br />
eMail: office@stoeber.at<br />
STOBER DRIVES INC.<br />
1781 Downing Drive<br />
Maysville, KY 41056<br />
Fon +1 606 7595090<br />
Fax +1 606 7595045<br />
eMail: sales@stober.com<br />
STÖBER S.a.r.l.<br />
131, Chemin du Bac à Traille<br />
Les Portes du Rhône<br />
69300 Caluire et Cuire<br />
Fon +33 4 78989180<br />
Fax +33 4 78985901<br />
eMail: mail@stober.fr<br />
Schweiz Großbritannien Polen<br />
STÖBER SCHWEIZ AG<br />
Bahnhofstr. 9<br />
6341 Baar<br />
Fon +41 41 7605905<br />
Fax +41 41 7606262<br />
eMail: info@stoeber.ch<br />
STOBER DRIVES LTD.<br />
Ability House<br />
121 Brooker Road, Waltham Abbey<br />
Essex EN9 1JH<br />
Fon +44 1992 709710<br />
Fax +44 1992 714111<br />
eMail: mail@stober.co.uk<br />
STOEBER POLSKA<br />
ul.H.Kamienskiego 201-219<br />
51-126 Wroclaw<br />
Fon +48 71 3207417<br />
Fax +48 71 3207417<br />
eMail: biuro@stoeber.pl<br />
Italien<br />
STÖBER TRASMISSIONI S. r. l.<br />
Via Risorgimento, 8<br />
20017 Mazzo di Rho (Milano)<br />
Fon +39 02 93909-570<br />
Fax +39 02 93909-325<br />
eMail: info@stoeber.it<br />
Korea<br />
DAE KWANG STOEBER CO. LTD.<br />
2 Ma 301-3 Sihwa Industrial <strong>Co</strong>mplex,<br />
1704-3 Jungwang dong, Siheung city,<br />
Gyunggi do, Korea<br />
Postcode 429-845<br />
Fon +82 31 4347047<br />
Fax +82 31 4347048<br />
eMail: dkstoeber@stoeber.co.kr
Notizen<br />
STÖBER<br />
<strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
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______________________________________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________________________________<br />
SMS, POSIDYN ® und POSIDRIVE ®<br />
sind geschützte Begriffe der<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>.<br />
Andere Produkt- und Markenzeichen sind<br />
Warenzeichen der jeweiligen Hersteller und dienen<br />
lediglich der Verdeutlichung.<br />
© 2006 STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong> <strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />
Impressum: Nr. 441681.00.05 · 09.2006<br />
- Technische Änderungen vorbehalten -
www.stoeber.de<br />
STÖBER PRODUKTPROGRAMM<br />
Drehstromantriebe MGS Getriebemotoren<br />
MGS Stirnradgetriebemotor C<br />
MGS Flachgetriebemotor F<br />
MGS Kegelradgetriebemotor K<br />
MGS Schneckengetriebemotor S<br />
Servoantriebe SMS Getriebemotoren<br />
SMS Planetengetriebemotor P<br />
SMS Planetengetriebemotor PA<br />
SMS Planetengetriebemotor PK<br />
SMS Planetengetriebemotor PH<br />
SMS Planetengetriebemotor PHA<br />
SMS Planetengetriebemotor PHK<br />
SMS Stirnradgetriebemotor C<br />
SMS Flachgetriebemotor F<br />
SMS Kegelradgetriebemotor K<br />
SMS Schneckengetriebemotor S<br />
STÖBER <strong>ANTRIEBSTECHNIK</strong><br />
<strong>GmbH</strong> + <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />
Kieselbronner Str. 12<br />
75177 PFORZHEIM<br />
GERMANY<br />
Tel. 0049 (0) 7231 582-0<br />
Fax 0049 (0) 7231 582-1000<br />
eMail: mail@stoeber.de<br />
www.stoeber.de<br />
Umrichter<br />
Getriebe<br />
Leistungselektronik<br />
Servoumrichter POSIDRIVE ® MDS 5000<br />
Servoumrichter POSIDYN ® SDS 4000<br />
Frequenzumrichter POSIDRIVE ® MDS 5000<br />
Frequenzumrichter POSIDRIVE ® FDS 5000<br />
Frequenzumrichter POSIDRIVE ® FAS 4000<br />
Modulsysteme<br />
Modulare Getriebesysteme SMS/MGS<br />
Stirnradgetriebe C<br />
Flachgetriebe F<br />
Kegelradgetriebe K<br />
Schneckengetriebe S<br />
ServoFit ® Planetengetriebe<br />
ServoFit ® Classic Line P<br />
ServoFit ® Advanced Line PA<br />
ServoFit ® Power Line PH<br />
ServoFit ® Advanced Power Line PHA<br />
ServoFit ® Econo Line PE<br />
ServoFit ® Planeten-Kombigetriebe<br />
Classic Line PKX<br />
Classic Line PK<br />
Power Line PHKX<br />
Power Line PHK<br />
Motoren<br />
Modular ausbaubare Motoren<br />
MGS-Systemmotor<br />
Servomotor EK<br />
Servomotor ED