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M R<br />
ATRIX3000 XMATRIX<br />
NEUES DENKEN<br />
X3000<br />
W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />
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BILDErBErG-Meeting 2014<br />
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3000<br />
B a n d 8 2 J u l i 2 0 1 4 /<br />
A u g u s t 2 0 1 4 / 6 , 5 0 E U R<br />
Putin erfindet<br />
russland neu<br />
technologisches<br />
Wissen in <strong>der</strong><br />
Bibel<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
<strong>Schwarzes</strong> <strong>Loch</strong> <strong>der</strong> <strong>CIA</strong><br />
Mathematik,<br />
Mondzyklen und<br />
Meditation<br />
Heilmethoden aus<br />
Russland<br />
Verschollenes<br />
Wissen auf uralten<br />
Seekarten<br />
Begegnungen mit Elisabeth Haich
Michaels Verlag im<br />
Fritz Florian<br />
Pflanzen Code – Entschlüsselt<br />
Schneller wachsen und höhere Erträge<br />
Je<strong>der</strong> kann zum Null-Tarif schlecht gedeihende und<br />
kränkelnde Pflanzen retten. Eine Behandlung von<br />
einer Sekunde lässt Pflanzen wie<strong>der</strong> sprießen und<br />
regt Samen zum Turbo-Wachstum an. Die simple Reaktivierung<br />
des pflanzlichen Ur-Wachstums-Codes<br />
macht dies erstmals möglich. Biologisch gesehen<br />
wird die aktuelle Wachstums-Software gelöscht und<br />
die Ur-Wachstums-Software angeknipst.<br />
Die Evolution hat dieses geniale Urzeit-Wachstums-<br />
Prinzip vor Jahrmillionen erdacht und nutzt es bis<br />
heute nur im Notfall als Reserve-Programm, das auch<br />
<strong>der</strong> Mensch für zukünftige, noch üppigere Ernten<br />
nutzen kann.<br />
Schneller wachsen und höhere Erträge<br />
WERBESCHWERPUNKT<br />
HERBST 2014<br />
Fritz Florian<br />
Fritz Florian<br />
Schneller wachsen und und höhere höhere Erträge Erträge<br />
Turbo-Bio-Pflanzen Wachstum - Die biologische Revolution<br />
Turbo-Bio-Pflanzen Wachstum - Die biologische Revolution<br />
B A C K L I S T<br />
Dieses Buch beschreibt weltweit erstmals diese in <strong>der</strong><br />
Praxis erforschte Technologie und erklärt sie dem Leser<br />
Schritt für Schritt. Wir können nicht verhungern,<br />
außer man will es. Das Buch beschreibt, wie das in<br />
jedem Garten und auf Fel<strong>der</strong>n geht.<br />
BEREITS ANGEKÜNDIGT !<br />
ERSCHEINT 15.7.2014<br />
Michaels Verlag<br />
ISBN 978-3-89539-527-7<br />
ca. € 16,80 (D) € 17,30 (A)<br />
Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />
MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91
Editorial<br />
Franz Bludorf, Chefredakteur<br />
Die meisten von uns erinnern sich noch an die „alten Zeiten“,<br />
als es noch keine „Navis“ in den Autos gab. Damals<br />
mussten Autofahrer auf ganz gewöhnliche Landkarten<br />
zurückgreifen, so wie es Reisende schon vor ihnen seit<br />
Jahrtausenden getan hatten. Eigentlich schade, dass diese<br />
klassischen Landkarten jetzt langsam aussterben. Wenn<br />
man sie nämlich lange genug aufhebt, können sie späteren<br />
Generationen spannende Informationen liefern. Im Gegensatz<br />
zum Navi, das ständig aus dem Netz mit den neuesten<br />
Updates versorgt wird, sind Landkarten Momentaufnahmen<br />
<strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> sie entstanden sind – also historische<br />
Dokumente.<br />
Manchmal bringen sie gerade dadurch unsere Historiker<br />
ins Schwitzen, wenn sie z. B. Details zeigen, wie die Erde<br />
vor Jahrzehntausenden, wenn nicht noch früher, ausgesehen<br />
hat. Zu Zeiten, als die Menschen – so die landläufige<br />
Meinung – noch tumbe Höhlenbewohner waren, die sich<br />
mit Keulen die Köpfe einschlugen, zumindest aber keine<br />
Seefahrt auf den Ozeanen betrieben. Wer also zeichnete<br />
diese Karten, und woher bezog er sein Wissen über das<br />
Aussehen <strong>der</strong> Kontinente in uralten Zeiten?<br />
Wenn man eine gute Lupe besitzt und etwas Glück hat, kann<br />
man auf einer solchen Karte vielleicht sogar <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
entdecken. Das ist nicht etwa <strong>der</strong> Name eines brasilianischen<br />
WM-Fußballers, son<strong>der</strong>n eine geradezu lächerlich<br />
winzige Insel im Indischen Ozean mit einer einzigartigen<br />
Vergangenheit. Dass von dort die komplette Inselbevölkerung<br />
vor einigen Jahrzehnten wi<strong>der</strong> jedes Völkerrecht<br />
zwangsdeportiert wurde, damit die Amerikaner eine Super-Geheimbasis<br />
errichten konnten, dürfte in <strong>der</strong> Weltgeschichte<br />
ohne Beispiel sein. <strong>CIA</strong>-Gefängnisse, Ausweichflughafen<br />
für Raumfähren, Luftwaffenbasis für Angriffe bis<br />
in den Nahen Osten – in <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> ist eigentlich immer<br />
etwas los, auch wenn <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Welt davon nichts merkt.<br />
Das „schwarze <strong>Loch</strong> <strong>der</strong> <strong>CIA</strong>“ lässt kaum Nachrichten an<br />
die Außenwelt dringen.<br />
Nicht nur das geographische Wissen unserer Vorfahren<br />
stellt uns vor geheimnisvolle Rätsel. Dass bereits vor 2500<br />
Jahren <strong>der</strong> biblische Prophet Hesekiel die „Herrlichkeit<br />
des Herrn“ in einem reichlich schräg aussehenden Fluggerät<br />
hernie<strong>der</strong>fahren sah, ist schon seit längerer Zeit bekannt.<br />
Neu ist allerdings, dass wir jetzt in <strong>der</strong> Lage sind,<br />
die Technologie zu verstehen. Sie wird nämlich in ziemlich<br />
genau dieser Form zum Bau <strong>der</strong> neuesten Airbus-Modelle<br />
verwendet. Hatte also <strong>der</strong> liebe Gott damals zufällig gerade<br />
seine Vielflieger-Meilen eingelöst, als Hesekiel am Fluss<br />
Kebar entlangspazierte, o<strong>der</strong> war es eher doch nicht die<br />
„Herrlichkeit des Herrn“, die dem Propheten begegnete?<br />
Vielleicht war es ja jemand, <strong>der</strong> seine Anwesenheit nicht<br />
unbedingt an die große Glocke hängen wollte und daher nur<br />
inkognito auftrat. Geheimbasen gab es nämlich auch schon<br />
zur Zeit des Alten Testaments – wenn auch nicht unbedingt<br />
auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong>.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 3
Inhalt<br />
60<br />
Meister <strong>der</strong> Karten<br />
Inhalt<br />
Begegnungen mit<br />
Elisabeth Haich<br />
Anlässlich des 20. Todestages von Elisabeth Haich – sie starb 97-jährig<br />
am 31. Juli 1994 im Tessin - berichtet <strong>der</strong> Diplom-Psychologe und Heilpraktiker<br />
Reinhold Pertler über seine persönlichen Erfahrungen mit<br />
<strong>der</strong> bekannten Esoterikerin.<br />
46<br />
Verlorene Städte, verschollene o<strong>der</strong> längst vergangene Kulturen:<br />
wer kennt sie nicht, die geheimnisvoll klingenden Namen Ägypten,<br />
Sumer, Aratta o<strong>der</strong> gar Atlantis und Lemuria. Bislang wurden die Ideen<br />
zu verlorenen Zivilisationen in ferner Vergangenheit nur zu gerne<br />
als Märchen und Fabeln abgewiesen. Allerdings zeugen immer mehr<br />
Hinweise alter Karten von einer weit entwickelten Seefahrt in grauer<br />
Vorzeit, die nicht mit den gängigen Lehrauffassungen von den Anfängen<br />
<strong>der</strong> Seefahrtgeschichte übereinstimmen.<br />
Die Energie<br />
<strong>der</strong> sieben Strahlen<br />
Während alternative Heilmethoden<br />
Asiens seit Langem in<br />
Mode sind, zeigte <strong>der</strong> Westen<br />
den reichhaltigen Traditionen<br />
Russlands gegenüber lange nur<br />
„lebhaftes Desinteresse“, so als<br />
ob <strong>der</strong> Eiserne Vorhang immer<br />
noch existieren würde. Seit einigen<br />
Jahren scheint sich nun<br />
<strong>der</strong> Schleier zu lüften. Zum Vorschein<br />
kommt nicht etwa „die“<br />
russische Medizin, son<strong>der</strong>n ein<br />
ganzes Bündel höchst unterschiedlicher<br />
Ansätze und Therapien.<br />
Das Verfahren <strong>der</strong> „sieben<br />
Strahlen“ hilft, nichts Geringerem<br />
als dem Wesen des Menschen<br />
auf die Spur zu kommen.<br />
42<br />
Politik<br />
Lewan Asari<br />
„Oscars“ für Russland<br />
Das Riesenreich erfindet sich neu 8<br />
News 14<br />
Franz Bludorf<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
<strong>Schwarzes</strong> <strong>Loch</strong> <strong>der</strong> <strong>CIA</strong> 18<br />
Wissen<br />
Klaus Deistung<br />
Wenn <strong>der</strong> Airbus lesen könnte… 24<br />
Quantessenz 30<br />
Klaus Scharff<br />
Mathematik, Mondzyklen und<br />
Meditation 32<br />
Innovation<br />
Udo Sperlich<br />
Nullpunktenergie praktisch<br />
angewendet<br />
Das Hi-Fi-Modul 36<br />
Gesundheit<br />
Daniela Keilmann<br />
Verbraucher werden zunehmend<br />
wacher 38<br />
Juliane Hordenbach<br />
Wut ist gut<br />
Erst nicht ausgelebte Emotionen<br />
erzeugen Gewalt 40<br />
Vadim Tschenze<br />
Die Energie <strong>der</strong> sieben Strahlen<br />
Ein russisches Heilverfahren<br />
zur För<strong>der</strong>ung unserer irdischen<br />
und geistigen Entwicklung 42<br />
Wurzeln<br />
Roland Roth<br />
Meister <strong>der</strong> Karten<br />
Weisen uralte Seekarten<br />
auf verschollenes Wissen hin? 46<br />
4<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
18<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
Wenn <strong>der</strong> Airbus<br />
lesen könnte…<br />
müsste er auf ca. 2500 Jahre alte Schriften zurückgreifen. Der<br />
Prophet Ezechiel/Hesechiel beschreibt nämlich um 500 v. Chr. ein<br />
Rad im Rad, das erst vor etwa 40 Jahren wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur<br />
erschien und heute für die Konstruktion <strong>der</strong> neuesten Airbus-<br />
Modelle Anwendung findet. Hochtechnologisches Wissen in <strong>der</strong><br />
Bibel – spannende Tatsache und zugleich absolutes No-Go für die<br />
„Schul“wissenschaft, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.<br />
Es ist nur ein schmales Korallenatoll – aus dem Orbit gesehen dünn wie eine Haarnadel<br />
und wie ein Hufeisen geformt. Und es liegt rund 1000 Kilometer von jeglicher bewohnten<br />
Region entfernt im Nirgendwo. <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> ist schon dadurch auf natürliche Weise geheim,<br />
dass es kaum jemand kennt. Doch US Navy und <strong>CIA</strong> machten es noch ein bisschen<br />
geheimer. Die Insel besteht heute praktisch nur aus einem Flughafen. Auf dem spindeldürren<br />
Eiland wurde eine riesige Landebahn gebaut, auf <strong>der</strong> selbst die großen Boeing-<br />
Passagierjets landen können. Und es gibt Menschen, die auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> für immer ver-<br />
schwinden. Die Insel beherbergt <strong>CIA</strong>-Gefängnisse, viel geheimer, als Guantanamo es je<br />
war.<br />
24<br />
Es gibt eine schwarze Liste in den USA und in <strong>der</strong> EU. Sie<br />
betrifft russische Politiker, Beamte, Geschäftsleute und<br />
Journalisten, denen nach dem Beitritt <strong>der</strong> Krim die Strafmaßnahmen<br />
des Westens galten. Reisebeschränkungen<br />
und Kontensperrungen für Putins Führungselite – „Sanktionen“,<br />
die im Grunde bei den Betroffenen nur ein Lächeln<br />
hervorriefen. Präsidentenberater Wladislaw Surkow, einer<br />
<strong>der</strong> Gemaßregelten, sprach ironisch von „Obamas politischer<br />
Oscarverleihung“. And the winner is – Wladimir Putin!<br />
Der macht sich – unbeeindruckt von allen westlichen Sti-<br />
cheleien – mit voller Kraft daran, sein Reich neu zu erfinden.<br />
„oscars“<br />
für Russland<br />
Inhalt<br />
8<br />
Kultur<br />
Roland Rottenfußer<br />
Den Geist im Netz fangen?<br />
Sinn und Unsinn digitaler<br />
Geisteswissenschaften 52<br />
Gesellschaft<br />
Positive Nachrichten<br />
Zusammengestellt von Hans U. P. Tolzin 56<br />
Spiritualität<br />
Lebensprinzipien und Ethik <strong>der</strong><br />
Rosenkreuzer 58<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Bedenkliches 6<br />
Gedicht 7<br />
Buchempfehlungen 23<br />
Abo 29<br />
Buchbesprechungen 64<br />
Märchen 65<br />
<strong>Vorschau</strong> 66<br />
Impressum 66<br />
Reinhold Pertler<br />
Begegnungen mit Elisabeth Haich 60<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 5
Bedenkliches<br />
Sie scheinen die Straßen <strong>der</strong><br />
ostukrainischen Stadt Slawjansk<br />
zu kontrollieren – junge<br />
Männer mit martialisch aussehenden<br />
Vermummungen, <strong>der</strong>en Hauptbeschäftigungen<br />
bis vor Kurzem noch<br />
Biertrinken und Computerspiele waren.<br />
Jetzt schwenken sie wild ihre<br />
Kalaschnikows, filmen sich dabei und<br />
veröffentlichen ihre selbstgedrehten<br />
Videos bei Facebook.<br />
Auf den zweiten Blick ist zu erkennen,<br />
dass diese angeblichen „Separatisten“<br />
im Ernstfall nicht beson<strong>der</strong>s<br />
gut im Umgang mit ihren Schusswaffen<br />
geübt wären. Allerdings werden<br />
sie für die gut gemachte Show exzellent<br />
bezahlt – 500 US-Dollar pro Tag.<br />
Fast schon Hollywood-Gagen. Wer<br />
ihnen diesen für ukrainische Verhältnisse<br />
geradezu fürstlichen Lohn<br />
zahlt, bleibt im Dunkeln.<br />
Im Dunkeln verbergen sich auch<br />
die, die zum Einsatz kommen, wenn es wirklich ernst wird<br />
in Slawjansk. Sobald ukrainische Son<strong>der</strong>einheiten versuchen,<br />
eine Barrikade zu stürmen, erscheinen urplötzlich<br />
wie aus dem Nichts gegnerische Elitetruppen auf <strong>der</strong> Bildfläche.<br />
Sie sind leicht von den jugendlichen Milizionären<br />
zu unterscheiden. Sie tragen kugelsichere Westen, sind<br />
hervorragend bewaffnet und erhalten ihre Befehle über<br />
Ohrhörer im Ohr. Von wem?<br />
Ihre Kontrahenten von <strong>der</strong> Regierungsseite sind aber<br />
nicht weniger mysteriös. Äußerlich tragen sie die Uniformen<br />
<strong>der</strong> ukrainischen Son<strong>der</strong>polizei Sokol. Viele von ihnen<br />
werden allerdings auch in Dollars bezahlt, denn in zahlreichen<br />
ukrainischen Uniformen stecken in Wahrheit Söldner,<br />
die von <strong>der</strong> US-Firma Academi in die Ukraine entsandt<br />
Blackwatergate<br />
wurden. Einem Unternehmen, das<br />
besser unter seinem früheren Namen<br />
Blackwater International bekannt ist.<br />
Gegründet von einem ehemaligen<br />
Elitekämpfer <strong>der</strong> Navy Seals, wurde<br />
Blackwater immer dort eingesetzt,<br />
wenn sich die offiziellen US-Truppen<br />
nicht selbst die Hände schmutzig machen<br />
wollten o<strong>der</strong> durften. Giftgaseinsätze<br />
in Bagdad und Massaker an irakischen<br />
Zivilisten mögen als Beispiele<br />
dienen. Bis zu 400 Elitekämpfer von<br />
„Academi“ sollen unter falscher Flagge<br />
in <strong>der</strong> Ukraine auf Seiten <strong>der</strong> Regierungstruppen<br />
im Einsatz sein.<br />
Es ist müßig darüber zu spekulieren,<br />
was die vielgenannten<br />
Franz Bludorf<br />
Separatisten in <strong>der</strong> Ostukraine<br />
eigentlich wollen, denn es ist ja nicht<br />
einmal klar, wer dort eigentlich in<br />
Wirklichkeit gegen wen kämpft. Einsätze<br />
unter falscher Flagge haben<br />
in den USA uralte Tradition, die bis ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
zurückreicht. Und manchmal dauerte es Jahrzehnte, bis<br />
die Tatsachen ans Licht kamen. Im Zeitalter des Internet<br />
lassen sich manche verborgenen Wahrheiten nicht mehr<br />
so lange geheim halten. In Slawjansk und an<strong>der</strong>swo in <strong>der</strong><br />
Ostukraine läuft ein Stellvertreterkrieg. Wer gegen wen?<br />
Spielt offenbar keine Rolle. Hauptsache, die westliche<br />
Staatengemeinschaft hat einen Vorwand für ihr lautes Geschrei,<br />
Putin solle seine Truppen vollständig zurückziehen.<br />
Von seinem eigenen Territorium wohlgemerkt. Klingt alles<br />
irgendwie schräg, wie ein Remake von Dr. Strangelove, nur<br />
vermisst man bei den Filmberichten <strong>der</strong> Nachrichtensen<strong>der</strong>,<br />
in irgendeiner Ecke am Set den Klappstuhl des Regisseurs<br />
zu erblicken…<br />
Vermummte Milizen<br />
<strong>der</strong> rechtsgerichteten<br />
"Swoboda"-Partei in<br />
Kiew.<br />
6<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gedicht<br />
Wer mit dem Leben spielt,<br />
Kommt nie zurecht;<br />
Wer sich nicht selbst befiehlt,<br />
Bleibt immer ein Knecht.<br />
Das Opfer, das die Liebe bringt,<br />
Es ist das teuerste von allen;<br />
Doch wer sein Eigenstes bezwingt,<br />
Dem ist das schönste Los gefallen.<br />
Nur wenn das Herz erschlossen,<br />
Dann ist die Erde schön.<br />
Du standest so verdrossen<br />
Und wusstest nicht zu sehn.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 7
Politik<br />
Es gibt eine schwarze Liste in den<br />
USA und in <strong>der</strong> EU. Sie betrifft russische<br />
Politiker, Beamte, Geschäftsleute<br />
und Journalisten, denen nach<br />
dem Beitritt <strong>der</strong> Krim die Strafmaßnahmen<br />
des Westens gelten.<br />
reisebeschränkungen und Kontensperrungen<br />
für Putins Führungselite<br />
– „Sanktionen“, die im Grunde<br />
bei den Betroffenen nur ein Lächeln<br />
hervorriefen. Präsidentenberater<br />
Wladislaw Surkow, einer <strong>der</strong> Gemaßregelten,<br />
sprach ironisch von<br />
„obamas politischer oscarverleihung“.<br />
And the winner is – Wladimir<br />
Putin! Der macht sich – unbeeindruckt<br />
von allen westlichen Sticheleien<br />
– mit voller Kraft daran, sein<br />
reich neu zu erfinden.<br />
Die schwarze Liste<br />
Fast die gesamte Mannschaft Putins<br />
befindet sich auf jener ominösen Liste.<br />
Es ist eine Gruppe, die es in sich hat.<br />
Die gesamte Macht in Russland (und<br />
damit auch die Macht Putins) stützt<br />
Dieser innerste Kreis <strong>der</strong> Macht in<br />
Russland heißt Sowjet Bezopasnosti<br />
Rossiiskoi Fe<strong>der</strong>acii, zu Deutsch: Sicherheitsrat<br />
<strong>der</strong> Russischen Fö<strong>der</strong>ation.<br />
Man braucht nicht zu betonen,<br />
dass diese Zelle auch von Anfang an<br />
einer <strong>der</strong> Hauptakteure in <strong>der</strong> Ukraine-Krise<br />
war. In diesem Rat – nicht in<br />
<strong>der</strong> Regierung o<strong>der</strong> im Parlament –<br />
werden die wichtigsten Entscheidungen<br />
für Russland getroffen. An <strong>der</strong><br />
Spitze steht – natürlich – Wladimir<br />
Putin. Sein Stellvertreter (Sekretär)<br />
ist Nikolai Patruschew. Obwohl er als<br />
General einen höheren Rang als Putin<br />
hat, ist er dem Präsidenten loyal<br />
ergeben. Patruschew war lange Zeit<br />
Chef des FSB (<strong>der</strong> Nachfolgeorganisation<br />
des KGB).<br />
Zu Putins innerstem Kreis gehört<br />
auch Michail Fradkow, ein ehemaliger<br />
KGB-Offizier, <strong>der</strong> heute<br />
den Auslandsnachrichtendienst SWR<br />
leitet. Parlamentspräsident Sergej<br />
Naryschkin ist nicht nur Bindeglied<br />
zur Legislative, er ist auch verantwortlich<br />
für Propaganda und spezialisiert<br />
auf die Westukraine sowie auf<br />
die Beziehungen zu Westeuropa. Weitere<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Sicherheitsrats:<br />
Verteidigungsminister Sergej Schoigu<br />
sowie <strong>der</strong> Chef des Militärgeheimdienstes<br />
GRU, Igor Sjergun. Und natürlich<br />
Chefdiplomat Sergej Lawrow.<br />
Inmitten dieser Männerriege Walentina<br />
Matwijenko, eine gebürtige Ukrainerin<br />
und langjährige Gouverneurin<br />
von St. Petersburg. Heute ist sie als<br />
erste Frau Vorsitzende des Fö<strong>der</strong>ationsrats,<br />
<strong>der</strong> zweiten Kammer des<br />
russischen Parlaments. Ursprünglich<br />
machte sie vor allem durch ihre Privatparties<br />
auf dem legendären Panzerkreuzer<br />
Aurora von sich reden.<br />
In diesem Jahr machte sie sich von<br />
russischer Seite für die Abstimmung<br />
über den Anschluss <strong>der</strong> Krim an Russland<br />
stark. Walentina Matwijenko<br />
wurde in <strong>der</strong> Jugend vom Komsomol<br />
und von den Idealen <strong>der</strong> Kommunistischen<br />
Partei geprägt. Ihre politische<br />
Karriere startete aber erst später.<br />
Auf <strong>der</strong> schwarzen Liste <strong>der</strong> USA<br />
stehen auch zahlreiche Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Korporation „Osero“<br />
(See). Das ist eine Art von Wohnungsgenossenschaft,<br />
die in den neunziger<br />
Jahren von Wladimir Putin und<br />
an<strong>der</strong>en ehemaligen KGB-Offizieren<br />
gegründet wurde. Diese Korporation<br />
verwaltet offiziell gemeinschaftlich<br />
eine Siedlung von Datschen und Villen,<br />
die am Komsomolski-See gelegen<br />
sind. Merkwürdigerweise sind<br />
„oscars“<br />
für russland<br />
Das Riesenreich erfindet sich neu<br />
sich auf diesen innersten Kreis, <strong>der</strong> in<br />
keinem Verfassungsorgan verankert<br />
ist. Die Gruppe trifft die Entscheidungen<br />
und entwickelt Strategien. Die<br />
Mitglie<strong>der</strong> sind nach außen hin auf<br />
die unterschiedlichsten Institutionen<br />
verteilt, in denen sie stets Führungspositionen<br />
einnehmen. Häufig sind sie<br />
Chefs von Finanzimperien.<br />
Es gibt zwei Faktoren, die alle diese<br />
Menschen verbinden: Erstens –<br />
Putin vertraut ihnen. Zweitens – alle<br />
haben in <strong>der</strong> Vergangenheit für das<br />
KGB gearbeitet.<br />
Lewan Asari<br />
alle Gründungsmitglie<strong>der</strong> im Laufe<br />
<strong>der</strong> Zeit sehr reich geworden. Auf<br />
den zweiten Blick offenbart sich <strong>der</strong><br />
Grund: Die Korporation kontrollierte<br />
schon damals die größten Banken<br />
und den Immobilienmarkt St. Petersburgs.<br />
In Washington ist man <strong>der</strong> Meinung,<br />
„Osero“ sei die Ur-Keimzelle<br />
<strong>der</strong> heutigen politischen Elite in Russland<br />
gewesen. Auch manche <strong>der</strong><br />
heutigen Oligarchen gehörten zum<br />
„See“, z. B. <strong>der</strong> Ölmagnat Gennadij<br />
Timtenko, <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Russi-<br />
8<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Politik<br />
... and the winner is:<br />
Wladimir Putin<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 9
Politik<br />
Links: Margarita Simonjan. Unten: Dmitri Kisjeljow<br />
Wladimir Putin besucht den<br />
Fernsehsen<strong>der</strong> "Russia Today"<br />
schen Bahn, Wladimir Jakunin, o<strong>der</strong><br />
Jurij Kowaltschuk, Aufsichtsratschef<br />
<strong>der</strong> Rossija-Bank, <strong>der</strong> auch den <strong>der</strong>zeit<br />
wichtigsten kremltreuen Medienkonzern<br />
kontrolliert.<br />
„Russland heute“ –<br />
<strong>der</strong> Name ist Programm<br />
Russische Journalisten wissen nur<br />
zu genau, dass Putins Macht sich<br />
auf zwei Säulen stützt: auf den Geheimdienstapparat,<br />
dem er selbst<br />
entstammt, und auf die regierungstreuen<br />
Medien. Mittlerweile gibt es<br />
in Russland nur noch sehr wenige<br />
unabhängige Medien, die nicht in festen<br />
Händen des Kreml sind, darunter<br />
eine freie Fernsehstation im Internet<br />
und ein paar unabhängige Portale.<br />
Eine neue Super-Medienagentur dagegen<br />
soll die regierungstreuen Medien<br />
zusammenfassen, darunter die<br />
Nachrichtenagentur RIA Novosti, den<br />
Rundfunksen<strong>der</strong> Stimme Russlands,<br />
die englischsprachige Fernsehstation<br />
Russia Today sowie zahlreiche an<strong>der</strong>e<br />
Sen<strong>der</strong>, Portale und Zeitungen. Der<br />
geplante Name des Medienmolochs:<br />
Rossija Sjewodnja (Russland heute).<br />
Der Name ist Programm. Geschäftsführer<br />
ist <strong>der</strong> kremltreue Journalist<br />
Dimitrij Kisjeljow. Ein Name, den man<br />
sich merken sollte.<br />
Zurzeit mo<strong>der</strong>iert Kisjeljow bei<br />
Rossija I TV sein eigenes Programm<br />
„Wjesti“. Seine Art, die<br />
Sendung zu leiten, ist nicht gerade<br />
gewinnend. Eine Mischung aus Arroganz,<br />
Hasstiraden, Scherzen an <strong>der</strong><br />
Geschmacksgrenze und bissigen Bemerkungen.<br />
Die russischen Zuschauer<br />
sind es gewohnt. Als guter Demokrat<br />
hinterfragt Kisjeljow, wo denn<br />
in Russland die Opposition eigentlich<br />
sei. Ach ja, die kann es ja nicht geben,<br />
da sie noch dumm und unreif<br />
sei. Über die wahren Oppositionspolitiker<br />
Russlands natürlich kein Wort.<br />
Jenseits <strong>der</strong> Gürtellinie dann seine<br />
Hasstiraden gegen Homosexuelle.<br />
Kisjeljow kam während <strong>der</strong> Orange-Revolution<br />
in <strong>der</strong> Ukraine 2004<br />
zu <strong>der</strong> Überzeugung, dass über die<br />
Vorgänge in den westlichen Medien<br />
schamlos gelogen wurde, was auch<br />
prominente westliche Journalisten<br />
inzwischen zugaben. Doch Kisjeljow<br />
zog daraus an<strong>der</strong>e Schlüsse. Russische<br />
Journalisten, so seine Ansicht,<br />
dürften nicht objektiv sein, son<strong>der</strong>n<br />
müssten „Werte kreieren“.<br />
Kisjeljows Privatleben ist wie ein<br />
Märchen aus Disneyland: Eine luxuriöse<br />
Residenz auf <strong>der</strong> Krim, philippinische<br />
Dienstboten im Haus, eine<br />
Harley-Davidson in <strong>der</strong> Garage, Jazzkonzerte<br />
nur für die Elite usw. Welcher<br />
westliche Journalist kann da<br />
mithalten bei <strong>der</strong> Frage: Mein Haus,<br />
mein Auto, mein Boot…<br />
Auch die zweite wichtige Schlüsselfigur<br />
in den russischen Medien<br />
sollten wir kennenlernen. Margarita<br />
Simonjan ist die Chefredakteurin von<br />
Rossija Sjewodnja. Ein junger Journalismus-Star,<br />
direkt aus Putins Kreml-<br />
Himmel entsprungen. Königin Margo,<br />
wie man sie auch nennt. Sie ist nicht<br />
nur mit 33 Jahren bereits die stolze<br />
Inhaberin des teuersten Restaurants<br />
in Russland, in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Olympiaanlagen<br />
von Sotschi gelegen. Geld<br />
spielt für Margo keine Rolle. Winterurlaub?<br />
Nur in den Französischen<br />
Alpen, dafür im Sommer nach Florida.<br />
Ein Lebensstil wie bei russischen<br />
Oligarchen. Dabei ist Margo keine<br />
Promi-Puppe. Sie surft nicht durch<br />
die Moskauer Salons, son<strong>der</strong>n arbeitet<br />
viel und bleibt dabei unbegrenzt<br />
<strong>der</strong> Kremllinie treu. Blumen zum Geburtstag<br />
schickt Putin persönlich. In<br />
ihren vielen Interviews sagt Margarita<br />
Simonjan ganz offen, dass die westlichen<br />
Medien ihrer Meinung nach nur<br />
Propaganda ausstrahlen. „Wir sind<br />
dazu da, um die Wahrheit zu sagen“<br />
– so ihr Motto. Das neue Gesicht des<br />
russischen CNN.<br />
10<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
In ihre TV-Reportagen schmuggelt<br />
Margarita oft Verschwörungstheorien.<br />
Der Rest <strong>der</strong> Welt bedroht Russland,<br />
und deshalb muss Russland aufrüsten,<br />
in neue Waffensysteme investieren,<br />
eigene Propaganda im Land<br />
verbreiten. Im Ausland natürlich eine<br />
weichere Version <strong>der</strong> Propaganda.<br />
Alles deutet darauf hin, dass Putin<br />
ein neu erstarktes Russland<br />
aufzubauen versucht, das im<br />
Wettstreit mit dem Westen gute Karten<br />
hat. Er hat keine an<strong>der</strong>e Wahl, weil<br />
er lernen musste, dass <strong>der</strong> Westen<br />
niemals Russland als echten Partner<br />
betrachten wird. Die „Freundschaft“<br />
wird nur zeitweise in Form wirtschaftlicher<br />
Beziehungen künstlich aufrechterhalten.<br />
Russlands Weg kann<br />
daher nur sein, zurück zur Position<br />
einer eigenständigen Weltmacht zu<br />
kehren. Dazu braucht es einen intelligenten<br />
Führer und die Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Medien. Geld genug hat man<br />
schon.<br />
Bereits seit 2003 begann Putin, die<br />
gute alte Zeit <strong>der</strong> Sowjetunion zu glorifizieren.<br />
Diese Methode brachte ihm<br />
große Unterstützung in den Kreisen<br />
<strong>der</strong> älteren Bürger des Landes, und<br />
er wusste diese Stimmung für sich zu<br />
nutzen. Allerdings darf man ihn nicht<br />
missverstehen. Putin plante niemals<br />
eine Renaissance des Kommunismus.<br />
Es geht ihm um die Wie<strong>der</strong>belebung<br />
des Russischen Weltreichs.<br />
Ziel:<br />
Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> Sowjetmacht,<br />
aber ohne Kommunismus.<br />
Lange Zeit hatte Russland versucht,<br />
sich selbst und an<strong>der</strong>en<br />
vorzumachen, ein Teil des Westens<br />
zu sein. Welche Alternativen<br />
hätte das Land? Zu Asien gehört es<br />
kulturell auch nicht. Putins kühner<br />
dritter Weg: Der Aufbau einer eigenen,<br />
alternativen Welt, <strong>der</strong> Schutz<br />
traditioneller russischer Werte. Der<br />
Präsident propagiert in seinen Reden,<br />
Russland habe seine eigene, einzigartige<br />
und unwie<strong>der</strong>holbare Kultur, die<br />
es zu bewahren und damit auch vor<br />
westlichen Einflüssen zu schützen<br />
gelte. Kein Wun<strong>der</strong> also, dass Putin<br />
mit Internationalismus kommunistischer<br />
Prägung nicht viel im Sinn hat<br />
und sich eher als Konservativer gibt.<br />
Nicht nur er, auch die meisten Mitglie<strong>der</strong><br />
seines Führungszirkels sind<br />
regelmäßige demonstrative Kirchgänger.<br />
Die Patriarchen <strong>der</strong> Russisch-Orthodoxen<br />
Kirche haben ihre<br />
einflussreiche Position aus <strong>der</strong> Zarenzeit<br />
zurückgewonnen.<br />
Zunächst wurde das neue Gesicht<br />
Putins im Westen einhellig begrüßt.<br />
Sein wirtschaftlich neoliberales Paradigma<br />
bei gleichzeitigem Festhalten<br />
an traditionellen Werten machte ihn<br />
für westliche Parteien<br />
durchaus attraktiv. Sie<br />
begriffen anfangs nicht,<br />
was russischer Traditionalismus<br />
vor allem<br />
bedeutet – dem Staatsführer<br />
praktisch unbegrenzte Macht<br />
zu verleihen.<br />
Auch dabei präsentierte sich Putin<br />
durchaus als Saubermann, indem<br />
er mit <strong>der</strong> maßlosen Korruption <strong>der</strong><br />
Jelzin-Ära gründlich aufräumte. Ein<br />
Beispiel ist Zypern. Wie im Zuge <strong>der</strong><br />
Finanzkrise deutlich wurde, war <strong>der</strong><br />
EU-Inselstaat Zufluchtsort für Gel<strong>der</strong><br />
aus Russland, die nicht ganz legal<br />
waren. Putin fing an, die Auslagerung<br />
russischen Geldes in Steuerparadiese<br />
systematisch zu bekämpfen. Viele<br />
Korruptionsaffären fanden so ihr<br />
Ende in russischen Gerichtssälen.<br />
Selbst <strong>der</strong> ehemalige Verteidigungsminister<br />
Anatolij Serdjukow musste<br />
dran glauben. Dass das nicht immer<br />
im Stile „lupenreiner Demokraten“<br />
vor sich ging, ist unbestritten. Auch<br />
die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Gerichte wurde<br />
still und diskret begrenzt. Gleichzeitig<br />
konnten in letzter Zeit ca. 25.000<br />
Häftlinge die russischen Gefängnisse<br />
verlassen. Politische Gefangene wie<br />
Chodorkowski und Pussy Riot braucht<br />
Putin heute nicht mehr. Sie spielten<br />
nur eine Rolle, um zu zeigen, wie gut<br />
die russische Demokratie funktioniert.<br />
Die Medienberichterstattung<br />
im Westen sorgte dafür, dass Putin<br />
weitere Pluspunkte sammeln konnte,<br />
und zwar immer dann, wenn er es<br />
brauchte.<br />
Politik<br />
Bil<strong>der</strong> wie zu Sowjetzeiten: Eine gigantische<br />
Militärparade zum Jahrestag des Endes des<br />
Zweiten Weltkrieges, abgenommen von <strong>der</strong><br />
politischen Elite Russlands.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 11
Politik<br />
russlands Wege<br />
ins 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
Schon in den sechziger Jahren hatte <strong>der</strong><br />
damalige KGB-Chef Jurij Andropow einen<br />
Plan zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Sowjetunion<br />
entwickelt. Er wollte einen Weg beschreiten,<br />
wie ihn China später, nach Ende <strong>der</strong> Kulturrevolution,<br />
tatsächlich realisierte: Eine behutsame<br />
Liberalisierung <strong>der</strong> Planwirtschaft<br />
in Richtung Öffnung für die Weltmärkte bei<br />
gleichzeitiger Machtkonzentration in den<br />
Händen <strong>der</strong> Partei. Nach dem Tode Leonid<br />
Breschnews 19<strong>82</strong> wurde Andropow zum<br />
Parteichef <strong>der</strong> UdSSR ernannt. Seine Pläne<br />
konnte er jedoch nicht umsetzen, da er nach<br />
nur eineinhalb Jahren im Amt verstarb.<br />
In den achtziger Jahren erlebten Putin<br />
und seine heutige Mannschaft dann eine<br />
erste herbe Enttäuschung – die Perestroika-Politik<br />
Michail Gorbatschows. Er ging<br />
den diametral entgegengesetzten Weg zu<br />
Andropow: Liberalisierung <strong>der</strong> Politik bei<br />
gleichzeitiger Beibehaltung <strong>der</strong> Planwirtschaft.<br />
Folge: Das Sowjetimperium fing an<br />
zu zerbröckeln.<br />
Auf Gorbatschow folgte in den neunziger<br />
Jahren Boris Jelzin. Der schwächelnde<br />
und kränkelnde Jelzin konnte den weiteren<br />
Verfall des Imperiums nicht aufhalten. Es<br />
war eine Zeit des Chaos, des wirtschaftlichen<br />
Nie<strong>der</strong>gangs und <strong>der</strong> Korruption. Der<br />
Aufstieg milliardenschwerer Oligarchen<br />
begann. 1999 ernannte Jelzin den im Westen<br />
relativ unbekannten Geheimdienstchef<br />
Wladimir Putin zum Premierminister, und<br />
nach Jelzins überraschendem Rücktritt am<br />
Silvesterabend 1999/2000 wurde Putin Präsident.<br />
Die Stunde <strong>der</strong> „Osero“-Clique war<br />
gekommen.<br />
Bald schickte Russlands Präsident<br />
erste ideologische Signale<br />
in den Westen, die schon bedenklicher<br />
stimmen. Das Gesetz, das<br />
das Propagieren von Homosexualität<br />
unter Strafe stellt, ist ein Beispiel.<br />
Barack Obama und François Hollande<br />
sagten daraufhin demonstrativ ihre<br />
Reisen zu den Winterspielen in Sotschi<br />
ab – obwohl die Gründe für diese<br />
Absagen sicherlich tiefer lagen.<br />
Bei den Genfer Vierergesprächen<br />
über die Ukraine war – so hieß<br />
es – <strong>der</strong> Hauch des Kalten Krieges<br />
wie<strong>der</strong> zu spüren. Und nicht nur dort.<br />
Russland plant, seine Gas- und Ölmilliarden<br />
wie<strong>der</strong> verstärkt in schwere<br />
Waffensysteme und neue Waffentechnologien<br />
zu investieren. Sollten die<br />
USA doch noch ihren Raketenschild<br />
in Polen installieren, könnte im Gegenzug<br />
die Stationierung des taktischen<br />
Raketensystems Iskan<strong>der</strong> im<br />
Oblast Kaliningrad (Königsberg) an<br />
<strong>der</strong> Grenze zu Polen die Antwort sein.<br />
Putin dementiert im Augenblick noch.<br />
Edeljoker Snowden<br />
Der größte Erfolg Russlands über<br />
den amerikanischen Erzrivalen nahm<br />
seinen Ausgang im Sommer 2013 am<br />
Moskauer Flughafen Scheremetjewo.<br />
Der NSA-Systemanalytiker Edward<br />
Snowden war auf dem Rückflug aus<br />
Hongkong dort gestrandet, nachdem<br />
er kiloweise NSA-Geheimakten über<br />
das unzensierte Hongkonger Internet<br />
an die Washington Post und den britischen<br />
Guardian geschickt hatte. Putin<br />
erkannte, dass er mit Snowden nicht<br />
nur ein Ass gegen die USA, son<strong>der</strong>n<br />
einen geradezu universell einsetzbaren<br />
Joker im Ärmel hatte. Die tröpfchenweise<br />
folgenden Enthüllungen<br />
über die US-Abhörpraktiken haben<br />
das Vertrauensverhältnis zwischen<br />
Europa und den USA ist auf lange<br />
Zeit zerrüttet. Auch die Kontroverse<br />
um die Person Snowdens – Held o<strong>der</strong><br />
Verräter – ist längst entschieden, spätestens<br />
seit die Washington Post und<br />
<strong>der</strong> Guardian für ihre Enthüllungsberichte<br />
mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet<br />
wurden. Jetzt darf man die<br />
NSA-Abhörpraktiken politisch korrekt<br />
in einem Atemzug mit dem Watergate-Skandal<br />
<strong>der</strong> Nixon-Ära nennen.<br />
Wie sehr Putin seinen Joker im<br />
Ärmel genießt, zeigte sein Auftritt in<br />
einer TV-Fragestunde bei „Rossija<br />
24“ im April 2014. Snowden hatte kurz<br />
zuvor öffentlich geäußert, er vermute,<br />
auch Russland würde mit ähnlichen<br />
Methoden die Bürger rund um den<br />
Globus ausspähen. Wladimir Putin<br />
trat die Flucht nach vorn an und<br />
ließ Snowden in seiner TV-Show live<br />
dazuschalten, natürlich unzensiert,<br />
wie die Einblendung „Prjamoi efir“<br />
– „Live über den Äther“ – am Bildschirmrand<br />
signalisierte. „Mein lieber<br />
Herr Snowden.“, so <strong>der</strong> Präsident<br />
jovial, „Sie sind Ex-Geheimdienstler,<br />
und auch ich hatte früher mit Geheimdiensten<br />
zu tun. Lassen Sie uns<br />
also wie Profis miteinan<strong>der</strong> reden.“<br />
Und dann versuchte er den prominenten<br />
Whistleblower zu instrumentalisieren,<br />
um sich selbst als Hüter<br />
von Recht und Gesetz zu profilieren.<br />
Natürlich höre auch Russland Telefonate<br />
ab, aber selbstverständlich<br />
nur nach gerichtlicher Anordnung.<br />
Für Maßnahmen in <strong>der</strong> Größenordnung<br />
<strong>der</strong> NSA habe man gar nicht<br />
das Geld, und Gott sei Dank werde<br />
das alles in Russland durch strenge<br />
Gesetze geregelt und vom Staat<br />
überwacht. Niemand, nicht einmal<br />
Snowden, dürfte ihm das geglaubt<br />
haben.<br />
Die wahren Hintergründe <strong>der</strong><br />
Snowden-Affäre wird die Öffentlichkeit<br />
wohl nie erfahren.<br />
Aber eines ist klar. Aus ihr gingen ein<br />
Sieger und ein Besiegter hervor. Der<br />
US-Präsident, mit dessen Namen die<br />
mo<strong>der</strong>nen Überwachungstechnologien<br />
ebenso untrennbar verknüpft<br />
sind wie George W. Bush mit den<br />
rollenden Panzern im Irak, wurde<br />
gedemütigt. Und sein Gegenspieler<br />
wird sich hüten, den prominenten<br />
Whistleblower jemals woan<strong>der</strong>s hinreisen<br />
zu lassen. Er lässt sich viel zu<br />
gut bei Bedarf wie<strong>der</strong> aus dem Ärmel<br />
ziehen, um die Amerikaner dort zu<br />
pieken, wo es wehtut.<br />
Ein Land schafft sich ab<br />
Als dann in <strong>der</strong> Ukraine die nicht<br />
mehr ganz so orangefarbene Revolution<br />
vom Zaun brach, konnte Putin<br />
12<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Politik<br />
eiserne Nerven bewahren und abwarten,<br />
was man ihm von westlicher<br />
Seite so alles in die Schuhe schob. Er<br />
wusste genau, dass die EU sich gar<br />
nicht leisten kann, das Kiewer Pleiteregime<br />
aufzunehmen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig<br />
finanziell zu unterstützen. Er<br />
selbst will es in letzter Konsequenz<br />
auch nicht, solange nicht jemand<br />
allzu heftig um Hilfe bittet. Also<br />
zurücklehnen und zuschauen, wie<br />
sich ein Land selbst abschafft. Noch<br />
während <strong>der</strong> letzten Erweiterungswelle,<br />
als die ehemaligen Satellitenstaaten<br />
des Warschauer Pakts aufgenommen<br />
wurden, waren Euphorie<br />
und Hoffnungen groß. Die Milliarden<br />
aus Brüssel sprudelten nur so, doch<br />
vor Ort wurde das Geld in großem<br />
Stil für Renommierprojekte ausgegeben,<br />
während die eigene Infrastruktur<br />
und Industrie weitgehend<br />
plattgemacht o<strong>der</strong> ans Ausland verkauft<br />
wurden. Und dafür gab man in<br />
diesen Län<strong>der</strong>n die eigene Identität<br />
auf. Den Konsumenten präsentierte<br />
man in überdimensionalen Glitzer-<br />
Einkaufsgalerien Pseudo-Luxuswaren<br />
aus den Fabriken Malaysias,<br />
Chinas und an<strong>der</strong>en fernöstlichen<br />
Regionen. Die aufgedruckten Markennamen<br />
erinnern zuweilen noch<br />
an Westeuropa. Aber auch nur sie…<br />
Die ewige Rivalität<br />
In die geopolitische Landkarte ist<br />
Bewegung gekommen. Die USA verlieren<br />
zunehmend ihren Einfluss in<br />
Nahost, wo sie schon kaum noch<br />
einen verlässlichen Partner haben.<br />
Das Vertrauen in Obama tendiert<br />
gegen Null, seit seiner Schaukelpolitik<br />
in <strong>der</strong> Syrienkrise. Niemand<br />
vertraut darauf, dass Amerika ihn<br />
ernsthaft gegen eine Bedrohung,<br />
etwa aus dem Iran, beschützen<br />
würde. Und je<strong>der</strong> fühlt sich von<br />
den USA belauscht. Russland o<strong>der</strong><br />
China würden gern in die Bresche<br />
springen und ihren eigenen globalen<br />
Einfluss erhöhen, doch so leicht<br />
geht das auch nicht. Die Dominanz<br />
des amerikanisch-britischen Imperiums<br />
dauert schon Jahrhun<strong>der</strong>te,<br />
und man hat inzwischen gelernt, wie<br />
man reagieren muss, wenn die bösen<br />
Jungs übermütig werden.<br />
Das Ziel des geplanten transatlantischen<br />
Freihandelsabkommens<br />
dürfte vor allem<br />
sein, China zu blockieren, zumindest<br />
solange <strong>der</strong> wirtschaftliche Einfluss<br />
<strong>der</strong> USA abnimmt. Ab 2020 ist zu<br />
erwarten, dass die Amerikaner neu<br />
ins Spiel kommen. Spätestens dann<br />
wird die geför<strong>der</strong>te Erdölmenge in<br />
den USA diejenige von Saudi-Arabien<br />
erreichen.<br />
Die Rivalität zwischen Ost und<br />
West ist ein ewiges Spiel, das im<br />
Grunde nie zu Ende gehen wird.<br />
Das einzige, was sich än<strong>der</strong>t, ist<br />
<strong>der</strong> Ölpreis. Bei Putins Amtsantritt<br />
betrug er 20 Dollar je Barrel. Jetzt<br />
sind es 105 Dollar. Diese Preisexplosion<br />
gibt dem russischen Präsidenten<br />
die Mittel in die Hand, sein<br />
Land neu zu gestalten. Was er nicht<br />
verän<strong>der</strong>n kann, ist die russische<br />
Mentalität, und dazu gehören seit<br />
Menschengedenken extreme soziale<br />
Gegensätze und ein starkes Gefälle<br />
in <strong>der</strong> Lebensqualität zwischen<br />
<strong>der</strong> reichen Hauptstadt und <strong>der</strong> erschreckend<br />
rückständigen Provinz.<br />
Putin hat in den letzten Jahren keine<br />
Anstalten gemacht, daran etwas<br />
zu än<strong>der</strong>n. Außer in Sotschi wurden<br />
keine großen Investitionen in die Infrastruktur<br />
gemacht, sofern es nicht<br />
Moskau o<strong>der</strong> St. Petersburg betraf.<br />
So war es beim Zaren, so war es bei<br />
den Kommunisten, und so ist es bis<br />
heute.<br />
Damit Wladimir Putin <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
dennoch als ein<br />
mo<strong>der</strong>ner Mensch und Politiker<br />
präsentiert wird, dazu hat er<br />
seine ihm treu ergebenen Journalisten.<br />
Wie Margarita Simonjan. Sie<br />
sagt, Ziel <strong>der</strong> Berichterstattung sei<br />
es zu zeigen, dass Präsident Putin<br />
ein Demokrat ist, <strong>der</strong> aber nicht an<br />
westliche Werte glaubt, <strong>der</strong> eigene<br />
traditionelle Visionen hat, konservativ<br />
ist, <strong>der</strong> Kirche treu bleibt und<br />
Russland über alles liebt. In Wahrheit<br />
ist zurzeit in Russland alles von ihm,<br />
einem einzigen Mann, abhängig. Putin<br />
weiß das, und so versucht er ein<br />
Russland zu bauen, das auch nach<br />
ihm eine Chance hat, mächtig und<br />
stark zu bleiben. Dabei haben wir nur<br />
ein Problem: Niemand hat bis jetzt<br />
eine Ahnung, wer o<strong>der</strong> was nach Putin<br />
in Russland kommen wird. ▀<br />
Lewan Asari ist freier Journalist. Er<br />
stammt aus Georgien, lebt und arbeitet<br />
aber heute in Moskau und Stockholm.<br />
Übersetzung aus dem Russischen: Grazyna<br />
Fosar. Redaktionelle Überarbeitung: Franz<br />
Bludorf<br />
Sieger und Verlierer<br />
Seit 2013, also kurz nach Barack<br />
Obamas Wie<strong>der</strong>wahl, muss <strong>der</strong><br />
US-Präsident eine diplomatische<br />
Schlappe nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en einstekken,<br />
während Wladimir Putin immer<br />
mehr zum „Winner“ aufsteigt, und<br />
das nicht nur mit Hilfe <strong>der</strong> Oscars<br />
aus Washington. Es begann schon im<br />
Juni 2013 in Lough Erne, Nordirland,<br />
beim G8-Gipfel. Dort kam es zu Zweiergesprächen<br />
zwischen den beiden<br />
Präsidenten über die Syrien-Krise.<br />
Obama, dem Syrien persönlich ziemlich<br />
egal ist, <strong>der</strong> aber auf seine heimischen<br />
Scharfmacher im Kongress<br />
Rücksicht nehmen muss, versuchte<br />
Putin eine Zustimmung zu einer amerikanischen<br />
Intervention zu entlocken.<br />
Doch von Putin kam nur ein schroffes<br />
„Njet.“ Russland betrachtet Syrien<br />
als einen seiner letzten verbliebenen<br />
Hinterhöfe in Nahost, in dem man sich<br />
alles an<strong>der</strong>e wünscht, nur keine Amerikaner.<br />
Die Pressefotos, auf denen<br />
sich Obama und Putin verkniffen und<br />
sauer – um nicht zu sagen: verstopft –<br />
gegenübersaßen, gingen um die Welt.<br />
Vom amerikanisch-russischen „Reset“<br />
ist nicht viel übriggeblieben. Man<br />
respektiert sich allenfalls gegenseitig.<br />
Und das auch nur, weil Obama sich<br />
angesichts seiner innenpolitischen<br />
Probleme eine echte diplomatische<br />
Konfrontation mit Russland nicht leisten<br />
kann.<br />
Am 14. September unterzeichneten<br />
die Außenminister Sergej Lawrow<br />
und John Kerry ein Abkommen zur<br />
Vernichtung <strong>der</strong> chemischen Waffen<br />
in Syrien. Putins Triumph auf ganzer<br />
Linie. Zum ersten Mal nach dem Kalten<br />
Krieg war es Russland gelungen,<br />
eine Militärintervention des Westens<br />
zu unterbinden. Ein Ereignis von historischen<br />
Dimensionen, und Putin<br />
konnte sich als Friedensstifter feiern<br />
lassen.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 13
News<br />
Die Monsanto-<br />
Chemtrail-<br />
Connection<br />
Umweltaktivisten<br />
in den USA machten<br />
eine schockierende<br />
Entdeckung.<br />
Der multinationale<br />
Agrarkonzern Monsanto<br />
– berühmtberüchtigt<br />
für seine<br />
Knebelverträge zur<br />
Lieferung von Saatgut<br />
an die Dritte<br />
Welt – verfügt seit 2010 über mehrere<br />
US-Patente über Methoden zur Züchtung<br />
„stresstoleranter Pflanzen“ (US-<br />
Patente Nr. 7,851,676 und 7,807,874).<br />
Die Patentschriften dokumentieren<br />
die Erzeugung genmanipulierter Nutzpflanzen<br />
zahlreicher Gattungen, die<br />
unempfindlich auf Umweltbelastungen<br />
aller Art reagieren, als da sind: Temperaturschwankungen,<br />
Überflutungen,<br />
verstärkte UV-Strahlung, erhöhte<br />
Ozonwerte, saurer Regen, übersäuerte<br />
Böden, Schwermetalle usw. Interessant<br />
sind hierbei vor allem die in den Patenten<br />
explizit genannten Metalle Barium<br />
und Aluminium. Diese Umweltgifte sind<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit bekannt und berüchtigt<br />
geworden – als Bestandteile<br />
<strong>der</strong> umstrittenen Chemtrails.<br />
Umweltschützer befürchten, auf diese<br />
Weise einer Connection zwischen zwei<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger im Hintergrund<br />
operierenden Gruppen auf die Spur<br />
gekommen zu sein. Die eine Gruppe<br />
betreibt Geoengineering durch Manipulation<br />
<strong>der</strong> Erdatmosphäre, <strong>der</strong><br />
Bodenqualität, des Klimas usw. Auf<br />
dem politischen Sektor betreibt diese<br />
Gruppe Lobbyarbeit für ein weitgehendes<br />
Festhalten <strong>der</strong> Politik an umweltund<br />
klimaschädlichen Technologien<br />
(wi<strong>der</strong> besseres Wissen), und sei es<br />
auch nur aus „Kostengründen“ o<strong>der</strong><br />
„zum Schutz von Arbeitsplätzen“.<br />
Die zweite Gruppe macht Bioengineering,<br />
d. h. sie erschafft in ihren<br />
Labors pflanzliche Lebensformen,<br />
die mit den neuen Umweltbedingungen<br />
zurande<br />
kommen,<br />
z. B. aufgrund<br />
<strong>der</strong> Freisetzung<br />
schädlicher Substanzen<br />
in <strong>der</strong><br />
Atmosphäre.<br />
Diese Vorgeh<br />
e n s w e i s e<br />
macht ein Szenario<br />
denkbar,<br />
in dem die natürliche<br />
Vegetation<br />
verfällt und<br />
die genmanipulierten Arten triumphieren.<br />
Die gleichen Schadstoffe,<br />
die den neuen Monsanto-Designer-<br />
Pflanzen nichts ausmachen, lassen<br />
die naturbelassenen Pflanzen krank<br />
werden und absterben. Selbst wenn<br />
man <strong>der</strong> Monsanto-Chemtrail-Connection<br />
keine gezielte Verän<strong>der</strong>ung<br />
unseres Planeten vorwerfen wollte,<br />
gäben diese Forschungen zumindest<br />
<strong>der</strong> Politik ein Hintertürchen,<br />
mit <strong>der</strong> Umweltverschmutzung weiterzumachen,<br />
da ja industriell hergestellte<br />
Nahrungsmittel weiterhin<br />
produziert und verkauft werden<br />
könnten. Wie die Menschen selbst<br />
mit einer <strong>der</strong>art verän<strong>der</strong>ten Umwelt<br />
klarkämen, ist natürlich eine<br />
ganz an<strong>der</strong>e Frage.<br />
Der ganz normale Obama-Rassismus<br />
„Unsere Gesetze erlauben es nicht<br />
länger, uns nach Hautfarbe zu trennen,<br />
aber nichts in <strong>der</strong> Verfassung<br />
sagt, dass wir zusammen in einem<br />
Raum essen o<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> gleichen Nachbarschaft<br />
zusammen<br />
leben müssten.“ Wer<br />
könnte das gesagt haben?<br />
Sarah Palin? Der<br />
Ku-Klux-Klan? Nein –<br />
Urheberin des Zitates<br />
ist niemand an<strong>der</strong>s<br />
als Amerikas First<br />
Lady Michelle Obama.<br />
Was noch schlimmer<br />
ist – sie sagte es zu<br />
Schülern, genauer<br />
gesagt zu Highschool-<br />
Absolventen bei einer Michelle Obama<br />
Schulabschlussfeier<br />
in Topeka, Kansas.<br />
Das Zitat erinnert daran, dass es –<br />
wenn auch weniger schlagzeilenträchtig<br />
– in den USA immer auch einen<br />
schwarzen Rassismus gegeben hat.<br />
Und es macht deutlich, dass durch die<br />
Präsidentschaft Barack Obamas in den<br />
USA nicht neue Zeiten angebrochen<br />
sind. Sie haben nur eine an<strong>der</strong>e Farbe<br />
bekommen.<br />
Im weiteren Verlauf ihrer Rede verlegte<br />
sich die First Lady auf den Aspekt,<br />
<strong>der</strong> sich wie ein roter Faden durch die<br />
Präsidentschaft ihres Mannes zieht<br />
– das Ziel einer allumfassenden Totalüberwachung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft. Sie<br />
for<strong>der</strong>te die Schüler auf, ihre Eltern,<br />
Familienangehörigen und Freunde auf<br />
jegliche rassistischen Kommentare zu<br />
überwachen, inklusive zweideutiger<br />
Witze, und diese Beobachtungen den<br />
Behörden zu melden. Anstatt<br />
also die Gegensätze<br />
zwischen den Hautfarben<br />
zu überbrücken, trug<br />
Michelle Obama damit<br />
das Klima gegenseitigen<br />
Misstrauens bis in die bislang<br />
geschützte Privatsphäre<br />
<strong>der</strong> Familien. Und<br />
natürlich richtete sich ihr<br />
Appell nur an die weißen<br />
Schüler. Unter „rassistischen<br />
Kommentaren“<br />
verstand sie selbstverständlich<br />
nur Aussagen<br />
gegen Schwarze. Dass es<br />
in Kreisen <strong>der</strong> Afroamerikaner<br />
auch diskriminierende<br />
Äußerungen über Weiße gibt,<br />
erwähnte sie mit keinem Wort. Dieses<br />
Thema gilt als politisch unkorrekt und<br />
wird auch in <strong>der</strong> Mainstream-Presse<br />
weitgehend totgeschwiegen.<br />
Bild: East News / UPI Photo / eyevine<br />
14<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
News<br />
Die Klimalüge<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung<br />
Seit Jahren för<strong>der</strong>t Deutschland den<br />
Ausbau alternativer Energien mit Milliardenbeträgen.<br />
Vor allem die Normalbürger<br />
sowie kleine und mittelständische<br />
Betriebe müssen diese<br />
Unsummen aufbringen, da die energieintensive<br />
Großindustrie durch zahlreiche<br />
Son<strong>der</strong>regelungen von <strong>der</strong> Zahlung <strong>der</strong><br />
Ökostrom-Umlage befreit ist. Damit<br />
soll <strong>der</strong>en „Konkurrenzfähigkeit“ erhalten<br />
bleiben. Wie „konkurrenzfähig“<br />
kleinere Betriebe und <strong>der</strong> einfache<br />
Bürger bleiben, angesichts <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass die Deutschen mittlerweile<br />
die höchsten Strompreise Europas<br />
zahlen müssen, interessiert niemand.<br />
Nun entpuppt sich die ganze Ökostrom-<br />
För<strong>der</strong>ung sogar noch als ein riesiger<br />
Ballon voll heißer Luft, denn eines hat<br />
sie nicht erreicht – sie hat nicht das Geringste<br />
zum Klimaschutz beigetragen.<br />
Die Begründung kommt aus berufenem<br />
Munde, nämlich von <strong>der</strong> Klimaschutzbehörde<br />
<strong>der</strong> Vereinten Nationen,<br />
dem IPCC.<br />
In seinem neuesten Klimaschutzbericht,<br />
<strong>der</strong> am 14. April 2014 veröffentlicht<br />
wurde, bezeichnet das IPCC Ökostrom-Subventionen<br />
als klimapolitisch<br />
sinnlos. Wenn Deutschland z. B. alternative<br />
Energien durch Subventionen<br />
konkurrenzfähiger macht und dadurch<br />
weniger Luftschadstoffe produziert,<br />
verbraucht das Land weniger von seinen<br />
Emissionsrechten, die dadurch für<br />
den Emissionshandel verfügbar werden.<br />
Dies wie<strong>der</strong>um bewirkt, dass die<br />
Preise für Emissionsrechte fallen. Kurz<br />
gesagt – Deutschland produziert durch<br />
oberflächlich gesehen umweltfreundliche<br />
Politik weniger Schadstoffe, und<br />
irgendwo auf <strong>der</strong> Welt kauft jemand<br />
die ungenutzten Emissionsrechte für<br />
ein Butterbrot auf und pustet seinerseits<br />
mehr Abgase in die Atmosphäre.<br />
Für die gesamte Schadstoffbilanz <strong>der</strong><br />
Erdatmosphäre tut sich gar nichts. Die<br />
Ökostrom-Subventionen sind also vollkommen<br />
wirkungslos – mit einer Ausnahme,<br />
dass man nämlich dem Bundesbürger<br />
das Geld aus<br />
<strong>der</strong> Tasche gezogen hat.<br />
Ein Teufelskreis, denn<br />
gerade vom Emissionshandel<br />
hatte sich die<br />
Bundesregierung Milliarden<br />
an Gel<strong>der</strong>n für an<strong>der</strong>e<br />
umweltpolitische<br />
Projekte erhofft. Durch<br />
den Verfall <strong>der</strong> Preise<br />
<strong>der</strong> Emissionsrechte<br />
sprudelt das Geld aber<br />
nicht so reichhaltig. Um<br />
die geplanten Umweltprojekte<br />
finanzieren zu<br />
können, muss also einmal mehr <strong>der</strong><br />
Steuerzahler gemolken werden.<br />
Der UN-Klimabericht bietet eine ganze<br />
Reihe alternativer Möglichkeiten für<br />
sinnvollere Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />
Hat die Bundesregierung also<br />
voreilig gehandelt o<strong>der</strong> weniger gute<br />
Experten befragt, so dass man irrtümlich<br />
auf den falschen Weg geleitet wurde?<br />
Weit gefehlt. In einer offiziellen Stellungnahme<br />
weist die UN-Klimabehörde<br />
IPCC nach, dass die Ökostrom-Politik<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung Resultat einer<br />
gezielten und beabsichtigten Lüge ist.<br />
Und das ging so: Der ursprünglich über<br />
1000 Seiten starke UNO-Bericht wurde<br />
natürlich von keinem Politiker gelesen,<br />
son<strong>der</strong>n vorher von „Experten“ auf 33<br />
Seiten zusammengefasst. Der Presse<br />
gab man eine nochmalige Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> Zusammenfassung<br />
im Umfang von vier Seiten. Bei dieser<br />
mehrstufigen Zusammenfassung wurden<br />
nicht nur unerwünschte Passagen<br />
weggelassen, son<strong>der</strong>n durch Übersetzungsfehler<br />
und gezielte Verdrehungen<br />
Aussagen in ihr Gegenteil verkehrt.<br />
Und mit diesem verkürzten und grob<br />
verfälschten Dokument hat das Kabinett<br />
Merkel/Gabriel anschließend Politik<br />
gemacht. „Das haben wir so nicht<br />
geschrieben“ – Kommentar von IPCC-<br />
Mitarbeiter Ottmar Edenhofer. „Wesentliche<br />
Aussagen des UN-Gremiums<br />
wurden geradewegs in ihr Gegenteil<br />
verkehrt.“, so die Aussage von Jürgen<br />
Hacker, Chef des Bundesverbandes<br />
Emissionshandel und Klimaschutz. Er<br />
fügte hinzu, die Bundesregierung könne<br />
behaupten, was sie wolle. Nur solle<br />
sie dies dann nicht als Zitat aus dem<br />
UN-Bericht deklarieren.<br />
[Anm. d. Red.: Genau wie unsere Leser<br />
ist auch die <strong>Matrix3000</strong>-Redaktion <strong>der</strong><br />
Meinung, dass die Erforschung alternativer<br />
Energiequellen als Ersatz für<br />
die Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />
eine wichtige Sache ist. Diese Meldung<br />
richtet sich daher ausdrücklich nicht<br />
gegen die erneuerbaren Energien an<br />
sich. Allerdings wird hier Neuland betreten,<br />
an dessen Anfang lei<strong>der</strong> sehr oft<br />
dubiose Geschäftemacherei steht, die<br />
aufzudecken wir als unsere Aufgabe<br />
ansahen.]<br />
Bild: dpa<br />
„Nützlicher Pfusch“<br />
Wie das französische Satiremagazin<br />
Le Canard Enchainé aufdeckte,<br />
hat die staatliche französische Eisenbahngesellschaft<br />
SNCF mehr als<br />
300 neue Regionalzüge bestellt, die<br />
für Hun<strong>der</strong>te französischer Bahnhöfe<br />
um rund 20 cm zu breit sind und<br />
daher dort nicht halten können. Die<br />
französischen Eisenbahner hatten<br />
den Herstellern falsche bzw. veraltete<br />
Angaben geliefert. Da die Verträge<br />
abgeschlossen sind und sich an den<br />
Bestellungen nichts mehr än<strong>der</strong>n<br />
lässt, kommen auf die französischen<br />
Steuerzahler nunmehr Kosten in<br />
Höhe von 50-100 Millionen Euro für<br />
Umbauarbeiten an rund 1200 Bahnsteigen<br />
zu, die schmaler angelegt<br />
werden müssen, um breitere Gleisanlagen<br />
zuzulassen. Wie üblich weiß<br />
niemand, ob die realen Kosten letztendlich<br />
nicht noch wesentlich höher<br />
ausfallen werden. Presseorgane vermuten,<br />
die Kosten würden letztendlich<br />
an die Bahnreisenden in Form<br />
von Preiserhöhungen weitergereicht.<br />
Jacques Rapport, Präsident des<br />
staatlichen Schienennetzbetreibers<br />
RFF, bezeichnete in seiner Stellungnahme<br />
diesen kostspieligen Pfusch<br />
dennoch als „vollkommen nützlich<br />
und unerlässlich“, da nur so den<br />
Bahnreisenden mo<strong>der</strong>ne, geräumige<br />
Züge angeboten werden könnten.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 15
News<br />
Schädlicher Giftcocktail als<br />
„Betriebsgeheimnis“<br />
Fracking-Anlage in<br />
Bradford County,<br />
Pennsylvania<br />
(Foto: Reuters/Les Stone)<br />
Das umstrittene Verfahren des „Frakking“,<br />
um an Gestein gebundenes Gas<br />
und Öl freizusetzen, gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />
in den USA als Patentlösung, um den<br />
Westen langfristig unabhängiger von<br />
russischen Energielieferungen zu machen.<br />
Längst ist bekannt, dass dieses<br />
Verfahren den Einsatz giftiger Chemikalien<br />
erfor<strong>der</strong>t, die eine extreme Umweltbelastung<br />
darstellen können. Nun<br />
haben republikanische Senatoren im<br />
Kongress des US-Bundesstaates North<br />
Carolina einen Entwurf für ein „Energie-<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsgesetz“ eingebracht,<br />
wonach, ganz im Sinne <strong>der</strong> Ölför<strong>der</strong>gesellschaften,<br />
das Fracking-Verfahren<br />
inklusive <strong>der</strong> verwendeten Chemikalien<br />
zum „Betriebsgeheimnis“ erklärt werden<br />
soll. Die Firmen müssen die Dokumentation<br />
des Verfahrens für den Fall<br />
von Unglücksfällen zwar bei den Behörden<br />
hinterlegen, wo sie aber unter Verschluss<br />
bleiben sollen. Die Weitergabe<br />
<strong>der</strong> vertraulichen Informationen soll mit<br />
mehreren Monaten Gefängnis bestraft<br />
werden. Selbst Feuerwehrleute, Rettungssanitäter<br />
und Ärzte sollen bei Notfalleinsätzen<br />
eine Verschwiegenheitserklärung<br />
unterzeichnen müssen. Die<br />
Rettungskräfte sollen sich nicht einmal<br />
mit Fachkollegen über ihre Erfahrungen<br />
beim Einsatz bei Fracking-Unfällen<br />
austauschen dürfen. Hauptlobbyist für<br />
den landesweiten Einsatz von Fracking<br />
ist <strong>der</strong> multinationale Konzern Halliburton<br />
aus Houston/Texas, <strong>der</strong> durch seine<br />
Verbindungen zu Ex-Vizepräsident<br />
Cheney und durch seine Beteiligung an<br />
<strong>der</strong> Katastrophen-Bohrinsel Deepwater<br />
Horizon in die Negativschlagzeilen<br />
kam. Die zuständigen Fachausschüsse<br />
in North Carolina haben den Gesetzentwurf<br />
bereits durchgewunken.<br />
Es bleibt in <strong>der</strong> Familie<br />
Dass die USA ihre wirtschaftlichen Interessen<br />
in <strong>der</strong> Welt rücksichtslos<br />
durchsetzen, ist nichts Neues. Dass <strong>der</strong><br />
Vizepräsident dazu eigens seinen Junior<br />
in den Ring schickt, erinnert allerdings<br />
schon mehr an Familiendynastien<br />
südamerikanischer o<strong>der</strong> asiatischer<br />
Prägung. Hunter Biden, zweitältester<br />
Sohn von Obamas Vize Joe Biden, wurde<br />
jetzt in den Vorstand von Burisma Holdings<br />
gewählt, des größten ukrainischen<br />
Gasproduzenten. Sozusagen des ukrainischen<br />
Gazprom. Kaum jemand weiß<br />
bislang, dass <strong>der</strong> osteuropäische Krisenherd<br />
– im Allgemeinen eher als potenzielles<br />
Pleiteland bekannt – die drittgrößten<br />
Öl- und Schiefergas-Reserven<br />
Europas beherbergt. Da will Amerika<br />
natürlich zugreifen, bevor Putin es tut.<br />
Die Geschichte <strong>der</strong> Burisma Holdings<br />
verlief von Anfang an abenteuerlich.<br />
Obwohl es die Erschließung <strong>der</strong> ukrainischen<br />
Erdgasfel<strong>der</strong> betreibt,<br />
ist das Unternehmen auf Zypern<br />
angesiedelt und hat damit schon<br />
mal den Fuß in <strong>der</strong> EU. Kontrolliert<br />
wird die Firma von Nikolai<br />
Slotschewski, Ex-Umweltminister<br />
<strong>der</strong> Ukraine, <strong>der</strong> noch von Präsident<br />
Janukowitsch in diese Funktion gehoben<br />
wurde. Julia Timoschenko protestierte<br />
seinerzeit lautstark gegen die Ernennung<br />
des Janukowitsch-Intimus, da er<br />
beabsichtige, die natürlichen Ressourcen<br />
<strong>der</strong> Ukraine zu privatisieren, was er<br />
dann auch tatsächlich tat.<br />
Von Anfang an betrieb Slotschewski eine<br />
betont westlich orientierte Firmenpolitik<br />
und holte nach und nach prominente<br />
Vorstandsmitglie<strong>der</strong> aus dem Westen<br />
ins Boot. Neben Hunter Biden ist dies<br />
u. a. <strong>der</strong> US-Politlobbyist Devon Archer.<br />
Und siehe da, welch ein Zufall - während<br />
seines Studiums war <strong>der</strong> Zimmergenosse<br />
von Christopher Heinz, dem<br />
Stiefsohn von US-Außenminister John<br />
Kerry. Die europäischen Farben vertritt<br />
im Vorstand <strong>der</strong> polnische Ex-Präsident<br />
Aleksan<strong>der</strong> Kwasniewski. Pikantes Detail:<br />
Sowohl Kwasniewski als auch Joe<br />
Biden und John Kerry engagierten sich<br />
Yingluck Shinawatra beim "Flirt" mit<br />
Barack Obama.<br />
Zweierlei Maß<br />
Als sich auf dem Maidan in Kiew ein<br />
– wie sich inzwischen herausstellte –<br />
vom Westen gedungener Mob gewaltsam<br />
gegen die gewählte Regierung<br />
<strong>der</strong> Ukraine auflehnte, bejubelte die<br />
westliche Presse dies allgemein als<br />
„Freiheitsbewegung“. Als sich dagegen<br />
in Thailand tatsächlich weite Teile <strong>der</strong><br />
Bevölkerung – unterstützt vom Militär<br />
– gegen die ausufernde Vetternwirtschaft<br />
<strong>der</strong> Regierung von Premierministerin<br />
Yingluck Shinawatra zur Wehr<br />
setzte, geißelte die New York Times<br />
dies als „Wutausbruch“ („Hissy Fit“)<br />
von „Populisten“. Warum zweierlei<br />
Maß? Weil die Umstürzler von Kiew<br />
von Anfang an den Anschluss an Amerika<br />
und die EU suchten, was im Falle<br />
Thailands noch unklar ist. Ob die Militärregierung<br />
Thailands sich westlich<br />
kontrollieren lassen wird, muss sich<br />
zumindest erst noch herausstellen.<br />
Thailand hat für China eine ähnliche<br />
strategische Bedeutung wie die Ukraine<br />
für Russland.<br />
beson<strong>der</strong>s vehement für die ukrainische<br />
Umsturzbewegung gegen Janukowitsch<br />
und nahmen des Öfteren persönlich an<br />
Aktionen auf dem Maidan teil. Auf Anfrage<br />
sieht keiner <strong>der</strong> Beteiligten mögliche<br />
Interessenkonflikte, wenn auch Polens<br />
Premier Donald Tusk die Berufung<br />
Kwasniewskis zumindest als „peinlich“<br />
kommentierte. Europäische und amerikanische<br />
Interessengruppen sitzen<br />
längst in den Startlöchern, um nach<br />
Beruhigung <strong>der</strong> Weltlage das Fell des<br />
ukrainischen Bären zu verteilen.<br />
Was ist in diesem Zusammenhang eigentlich<br />
mit den amerikanischen Sanktionen?<br />
Im März hat Barack Obama eine<br />
Executive Or<strong>der</strong> erlassen mit dem Titel<br />
„Blocking Property of Certain Persons<br />
to The Situation in Ukraine“. Danach<br />
können amerikanische Bankkonten<br />
von Personen eingefroren werden, die<br />
sich in die inneren Angelegenheiten <strong>der</strong><br />
Ukraine einmischen. Gerichtet war die<br />
Aktion natürlich gegen Putins Russland.<br />
Aber müssten nicht jetzt auch<br />
Hunter Biden o<strong>der</strong> Devon Archer um<br />
ihre Konten fürchten? Wohl kaum. Es<br />
bleibt ja in <strong>der</strong> Familie.<br />
16<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Hunter Biden (r.) mit seinem<br />
Vater und Präsident<br />
Obama bei einem Basketballspiel
“Reduktion <strong>der</strong> menschlichen<br />
Bevölkerung des Planeten<br />
Erde auf 500 Millionen<br />
Menschen“. So lautet eine <strong>der</strong><br />
For<strong>der</strong>ungen, die in die Georgia<br />
Guidestones, nicht weit von<br />
Atlanta, eingemeißelt sind. Bis<br />
heute ist nicht restlos geklärt,<br />
welche Organisation dieses<br />
Monument errichten ließ.<br />
News<br />
Ein schlechtes Jahr<br />
für die Bil<strong>der</strong>berger?<br />
Franz Bludorf<br />
2014 scheint ein schlechtes Jahr<br />
zu sein für die Bil<strong>der</strong>berger.<br />
Oberflächlich betrachtet. Eigentlich<br />
lief in <strong>der</strong> Agenda <strong>der</strong> Neuen<br />
Weltordnung alles nach Plan. Nachdem<br />
Europa erfolgreich globalisiert<br />
war, sollte <strong>der</strong> nächste Coup TTIP<br />
heißen, ein nahezu grenzenlos liberalisierter<br />
Freihandel zwischen Europa<br />
und den USA. Doch seit 2014 scheint<br />
Sand ins Getriebe zu kommen. Es beginnt<br />
sich erstmals ernstzunehmen<strong>der</strong><br />
Wi<strong>der</strong>stand gegen den weiteren<br />
Ausbau <strong>der</strong> Eine-Welt-Regierung zu<br />
regen, und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand hat ein<br />
Gesicht: Wladimir Putin. Mit seiner<br />
offiziellen Gründung <strong>der</strong> Eurasischen<br />
Wirtschaftsunion – die es de facto seit<br />
Jahrzehnten schon gab – setzte er den<br />
Globalisierern ein deutliches Zeichen<br />
des „bis hierher und nicht weiter“.<br />
Und auch auf dem Flickenteppich <strong>der</strong><br />
bereits globalisierten EU gärt und<br />
brodelt es. Die Europawahlen gerieten<br />
zur Katastrophe. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />
„alten“ (westlichen) Europa machten<br />
die Wähler ihrem Protest lautstark<br />
Luft und liefen in hellen Scharen ins<br />
Lager eurokritischer, zum Teil sogar<br />
neofaschistischer Parteien über.<br />
Entsprechend nervös scheint man<br />
bei den Bil<strong>der</strong>bergern geworden zu<br />
sein. Ihr Meeting 2014 war in vielerlei<br />
Hinsicht an<strong>der</strong>s. Erstmals seit langer<br />
Zeit traf man sich nicht in einer abgelegenen<br />
Luxusherberge irgendwo in<br />
Posemuckel, son<strong>der</strong>n im Marriott Hotel,<br />
mitten im Herzen <strong>der</strong> Metropole<br />
Kopenhagen. Wenn man die Europa-<br />
Wahlergebnisse berücksichtigt, geradezu<br />
in <strong>der</strong> Höhle des Löwen. Schlecht<br />
geheim zu halten und auch schlecht<br />
vor „Occupy Bil<strong>der</strong>berg“ zu schützen.<br />
Selbst die dänischen Eisverkäufer<br />
wurden als Spitzel angeworben, um<br />
„verdächtige Elemente“ den Sicherheitskräften<br />
zu melden. Nachdem das<br />
letztjährige Treffen in Watford schon<br />
zur Kirmes zu verkommen drohte, kamen<br />
diesmal hässliche gewaltsame<br />
Übergriffe gegen Journalisten erstmals<br />
seit Jahren wie<strong>der</strong> in die Schlagzeilen.<br />
Im Marriott-Hotel wurden zwei<br />
von ihnen verhaftet, nachdem sie sich<br />
geweigert hatten, Fotos von ihren Kameras<br />
zu löschen, darunter ein Reporter<br />
des Londoner Guardian.<br />
Und was wollten die Herren Bil<strong>der</strong>berger<br />
diesmal geheim halten? Die<br />
offizielle Agenda liest sich wie „Same<br />
procedure as last year“ und verführt<br />
zum Gähnen. Natürlich stand „Ukraine“<br />
drauf. Warum? Genau das erwartet<br />
man von ihnen. Entschieden wird<br />
sowieso erst beim YES-Herbsttreffen<br />
in Jalta. In Kopenhagen war we<strong>der</strong><br />
ein Ukrainer noch ein Russe anwesend.<br />
Auch die an<strong>der</strong>en Themen sollten<br />
wohl eher die Erwartungen <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit bedienen: Privatsphäre,<br />
internationale Wirtschaftsentwicklung,<br />
technologische Innovationen, bla, bla,<br />
bla. Dementsprechend waren diesmal<br />
auch mehr Hochschulprofessoren als<br />
Politiker anwesend. Und das alles darf<br />
niemand wissen? Aber nein, wir bewegen<br />
uns ja noch immer nur an <strong>der</strong><br />
Oberfläche.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />
lesen Sie die Teilnehmerliste.<br />
Oberflächlich betrachtet erneut<br />
nichts Sensationelles. Die üblichen<br />
Verdächtigen, ein Abdruck <strong>der</strong> Liste<br />
lohnt kaum. Dazwischen aber Leute,<br />
die man bei Bil<strong>der</strong>berg-Treffen eher<br />
nicht erwartet: Kasim Reed und Ahmet<br />
Üzümcü. Letzterer ist ein türkischer<br />
Karrierediplomat und Generaldirektor<br />
<strong>der</strong> Organisation für das<br />
Verbot chemischer Waffen. Kasim<br />
Reed ist Bürgermeister von Atlanta.<br />
Beide Namen kann man mit einem<br />
höchst brisanten Thema in Verbindung<br />
bringen: Bevölkerungsreduktion<br />
und Transhumanismus. Rund um<br />
Atlanta findet man eine Vielzahl von<br />
Indizien, die in diese Richtung deuten.<br />
Explizite Details findet man hier ebenso<br />
wie am Flughafen Denver. Dort ist<br />
<strong>der</strong> geheimnisvolle „Denver-Plan“<br />
sogar illustriert. Biologische und<br />
chemische Waffen spielen dabei eine<br />
entscheidende Rolle. Dieses heikle<br />
Thema wie<strong>der</strong>um kam im Europawahlkampf<br />
zur Sprache. So sagte <strong>der</strong><br />
französische Front-National-Grün<strong>der</strong><br />
Jean-Marie Le Pen: „Ebola würde das<br />
Bevölkerungsproblem in drei Monaten<br />
lösen“. 25 Prozent seiner Landsleute<br />
wählten ihn trotzdem…<br />
Siehe auch Thomas Ritter:<br />
Die „Georgia Guidestones”. <strong>Matrix3000</strong> Band 43<br />
Mehr dazu in Fosar/Bludorf:<br />
Der Denver-Plan. Peiting 2014 (siehe Buchempfehlungsseite)<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 17
Politik<br />
Die Entdeckung <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong>s<br />
Es war im Jahre 1544, als <strong>der</strong> spanische<br />
Seefahrer <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> de Moguer in den Weiten<br />
des Indischen Ozeans, etwa auf halbem<br />
Wege zwischen Ostafrika und Australien, auf<br />
Land stieß. Es war eine Gruppe aus winzigen<br />
Korallenatollen, ca. 750 Kilometer südlich <strong>der</strong><br />
Malediven gelegen. <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> de Moguer<br />
war im Auftrag <strong>der</strong> portugiesischen Krone<br />
unterwegs, für die er die damals unbewohnten<br />
Inseln in Besitz nahm. Die Hauptinsel trägt<br />
bis heute den Namen ihres Eroberers, <strong>der</strong> im<br />
Grunde nicht einmal ihr Entdecker war. Entdeckt<br />
hatte die Insel bereits etwa 30 Jahre früher<br />
<strong>der</strong> Portugiese Pedro Mascarenhas, und<br />
auch den Bewohnern <strong>der</strong> Malediven war <strong>der</strong><br />
Archipel schon länger bekannt gewesen.<br />
Liwadija-Palast, Jalta, ständiger<br />
Tagungsort <strong>der</strong> YES-Konferenzen.<br />
Foto: Alexan<strong>der</strong> Noskin.<br />
Franz Bludorf<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
xxxxx xxxxx<br />
<strong>Schwarzes</strong> <strong>Loch</strong> <strong>der</strong> <strong>CIA</strong><br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> beherbergt<br />
<strong>CIA</strong>-Gefängnisse -<br />
noch geheimer als Guantanamo<br />
18<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Es ist nur ein schmales Korallenatoll<br />
– aus dem Orbit gesehen dünn wie<br />
eine Haarnadel und wie ein Hufeisen<br />
geformt. Und es liegt fast 1000<br />
Kilometer von jeglicher bewohnten<br />
Region entfernt im Nirgendwo.<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> ist schon dadurch auf<br />
natürliche Weise geheim, dass es<br />
kaum jemand kennt. Doch US Navy<br />
und <strong>CIA</strong> machten es noch ein bisschen<br />
geheimer. Die Insel besteht<br />
heute praktisch nur aus einem<br />
Flughafen. Auf dem spindeldürren<br />
Eiland wurde eine riesige Landebahn<br />
gebaut, auf <strong>der</strong> selbst die großen<br />
Boeing-Passagierjets landen<br />
können. Und es gibt Menschen, die<br />
auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> für immer verschwinden.<br />
Ein mysteriöser Zielort<br />
8. März 2014. Seit 1:30 Ortszeit ist auf<br />
mysteriöse Weise Flug MH 370 <strong>der</strong><br />
Malaysia Airlines mit <strong>der</strong> gesamten<br />
Besatzung und allen Passagieren<br />
verschollen. Eine komplette Boeing<br />
777 ist spurlos verschwunden.<br />
Fest steht nur, dass die<br />
Maschine, obwohl eigentlich<br />
auf Nordkurs<br />
in Richtung Peking, die<br />
vorgesehene Flugroute<br />
verlassen hatte und mit unbekanntem<br />
Ziel nach Westen<br />
abgedreht war. Zeitweise war auch<br />
<strong>der</strong> Pilot im Fokus <strong>der</strong> Ermittlungen.<br />
Bei <strong>der</strong> Untersuchung seines privaten<br />
Computers fand man ein Flugsimulatorprogramm,<br />
mit dem<br />
er in seiner Freizeit Anflüge<br />
auf mehrere Flughäfen<br />
geübt hatte, die in<br />
Reichweite von Flug MH<br />
370 gelegen hätten. Und in diesem<br />
Zusammenhang fiel – neben an<strong>der</strong>en<br />
geeigneten Zielen auf den Malediven,<br />
in Indien und auf Sri Lanka – erstmals<br />
für eine breitere Öffentlichkeit jener<br />
ominöse Name, den zuvor kaum jemand<br />
kannte – DIEGO GAR<strong>CIA</strong>. Warum<br />
sollte <strong>der</strong> Pilot ausgerechnet<br />
einen Anflug auf diesen Flughafen<br />
trainiert haben? Abgesehen davon,<br />
dass <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> in Reichweite von<br />
Flug MH 370 lag. Was sollte ein Verkehrsflugzeug<br />
mit 239 Passagieren<br />
an Bord auf dieser gottverlassenen<br />
Insel überhaupt zu suchen haben?<br />
Vielleicht gar nichts. Zunächst müssen<br />
wir mehr über die Insel, ihre ungewöhnliche<br />
Vergangenheit und ihre<br />
noch ungewöhnlichere Gegenwart<br />
erfahren.<br />
Warum übte <strong>der</strong> Pilot des Malaysia<br />
Airlines Fluges MH 370 den Anflug<br />
auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong>?<br />
Unbewohnt, doch heiß begehrt<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong>, 1512 entdeckt und ab<br />
1544 portugiesisch besetzt, wechselte<br />
jahrhun<strong>der</strong>telang mehrfach den Besitzer.<br />
Die Portugiesen mussten die<br />
Insel 1700 an Frankreich abtreten,<br />
das im Indischen Ozean zu jener Zeit<br />
eine Reihe von Kolonien hatte (Madagaskar,<br />
Mauritius, die Seychellen,<br />
die Komoren sowie – bis heute – La<br />
Réunion). Im Zuge <strong>der</strong> Napoleonischen<br />
Kriege fiel neben Mauritius und<br />
den Seychellen auch <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> an<br />
die Briten. Weshalb so viele europäische<br />
Mächte ein Interesse an diesem<br />
winzigen Eiland hatten, erscheint<br />
rückblickend kaum nachvollziehbar.<br />
Natürlich, seit Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
hatten sich dort einige wenige<br />
Siedler nie<strong>der</strong>gelassen und ließen<br />
schwarze Sklaven auf ihren Plantagen<br />
schuften. Doch die Plantagen wurden<br />
schon bald wie<strong>der</strong> aufgegeben,<br />
und nach Abschaffung <strong>der</strong> Sklaverei<br />
vermischten sich die Nachkommen<br />
<strong>der</strong> Sklaven mit ebenfalls eingewan<strong>der</strong>ten<br />
In<strong>der</strong>n zu einer Art „einheimischer<br />
Bevölkerung“, den sogenannten<br />
Chagossianern. Noch bis Mitte<br />
des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts war <strong>der</strong> einzige<br />
nennenswerte Wirtschaftsfaktor <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong>s <strong>der</strong> Export von Kokosöl.<br />
Und doch glie<strong>der</strong>ten die Briten die<br />
Insel rechtzeitig aus <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Verwaltung mit Mauritius aus,<br />
noch bevor sie Mauritius in die Unabhängigkeit<br />
entließen. Man wollte<br />
um jeden Preis die Kontrolle über das<br />
nur 27 Quadratkilometer große <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> behalten.<br />
Inzwischen ging das Interesse an<br />
<strong>der</strong> Insel allerdings ausschließlich<br />
vom Militär aus. Eine Marine- und<br />
Luftwaffenbasis in dieser gottverlassenen<br />
Gegend zu besitzen, war im<br />
Zeitalter <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Langstrekkenbomber<br />
von großer strategischer<br />
Bedeutung. Wie sich Jahrzehnte später<br />
zeigen sollte, konnten die USA von<br />
Politik<br />
Landeoperation <strong>der</strong> Navy Seals auf einem<br />
Flugzeugträger. Das authentische Foto<br />
wurde von Seaman 1st Class (AW) Michael<br />
W. Pen<strong>der</strong>grass aufgenommen<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 19
Politik<br />
Immer weiter breitet sich die Welle<br />
radioaktiv verseuchten Wassers<br />
im Pazifik aus. Diese Karte zeigt<br />
den Stand von 2012.<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> aus sogar Luftangriffe<br />
gegen den Irak fliegen.<br />
Stealth-Bomber und Navy Seals<br />
Und damit kommen wir zum interessanteren<br />
Teil <strong>der</strong> Geschichte. <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> ist bis heute britisches Territorium,<br />
wurde aber 1966 für 50 Jahre<br />
an die USA verpachtet. Im Geheimen,<br />
versteht sich. Selbst die kleine einheimische<br />
Bevölkerung von knapp<br />
2000 Chagossianern wurde komplett<br />
nach Mauritius und den Seychellen<br />
zwangsdeportiert. Ein in <strong>der</strong> Weltgeschichte<br />
wohl einmaliger Vorgang.<br />
Niemand Außenstehendes sollte jemals<br />
sehen, was auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> vor<br />
sich ging.<br />
Nachdem die Insel nun wie<strong>der</strong> „unbewohnt“<br />
war, konnten die USA dort<br />
einen Flughafen errichten, <strong>der</strong> sich<br />
sehen lassen kann. Auf seiner Landebahn<br />
können die großen Passagierjets<br />
ebenso problemlos starten und<br />
landen (was selten geschieht) wie die<br />
großen Stealth-Langstreckenbomber<br />
vom Typ Northrop B-2 Spirit (was<br />
seit dem 11. September schon etwas<br />
öfter geschieht). Seit <strong>der</strong> Explosion<br />
des Space Shuttle Columbia im Jahre<br />
2003 wurde <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> sogar zum<br />
potenziellen Notlandeplatz für NASA-<br />
Raumfähren auserkoren.<br />
Und die USA machen auch keinerlei<br />
Anstalten, die Nutzung<br />
des hochgerüsteten Inselchens<br />
nach Ablauf <strong>der</strong> 50 Jahre aufzugeben.<br />
Im Gegenteil – erst 2007 wurde ein<br />
Hafen für Atom-U-Boote angelegt,<br />
die hauptsächlich für kleinere Kommandounternehmen<br />
<strong>der</strong> Navy Seals<br />
zum Einsatz kommen. Auch sonst ist<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> „etwas besser“ ausgerüstet<br />
als <strong>der</strong> Durchschnitt. Als einzige<br />
Anrainer wurden die Bewohner<br />
<strong>der</strong> winzigen Insel von dem großen<br />
Tsunami von 2004 verschont, weil sie<br />
rechtzeitig vor <strong>der</strong> Gefahr gewarnt<br />
wurden.<br />
Offenbar ein<br />
äußerst wichtiger<br />
Ort, dessen<br />
Namen man<br />
aber nicht an<br />
die große Glokke<br />
hängt. Und<br />
das hat seinen<br />
Grund.<br />
„<strong>Schwarzes</strong> <strong>Loch</strong>“ <strong>der</strong> <strong>CIA</strong><br />
Bekanntlich hat die <strong>CIA</strong> im Zuge des<br />
sogenannten „Krieges gegen den Terror“<br />
überall in <strong>der</strong> Welt geheime Gefängnisse<br />
eingerichtet, in die zahllose<br />
„Terrorverdächtige“ ohne richterliche<br />
Anordnung, ohne das Recht, einen<br />
Anwalt zu konsultieren, und ohne<br />
Prozess verschleppt wurden, um sie<br />
Verhörmethoden zu unterziehen, die<br />
nicht so ganz mit <strong>der</strong> US-Verfassung<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> internationalen Charta <strong>der</strong><br />
Menschenrechte konform gehen. Das<br />
bekannteste dieser Gefangenenlager<br />
ist sicher Camp Delta in Guantanamo<br />
auf Kuba, an<strong>der</strong>e wurden auf dem<br />
Territorium von EU-Staaten wie Polen<br />
und Rumänien, aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach auch in Deutschland, insgeheim<br />
eingerichtet. Das allergeheimste<br />
Lager aber befindet sich auf <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> – wie die Washington Post bereits<br />
2003 herausfand. Wer hier verschwindet,<br />
über den berichtet keine<br />
Nachrichtensendung <strong>der</strong> Welt jemals<br />
mehr. Wenn jemand auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
landet, so bedeutet es, dass man<br />
nie wie<strong>der</strong> etwas von ihm hören soll.<br />
Ein „schwarzes <strong>Loch</strong>“ im Indischen<br />
Ozean, wie es <strong>der</strong> deutsche Umweltjurist<br />
und Völkerrechtsexperte Peter<br />
H. Sand in einem Artikel in <strong>der</strong> Zeitschrift<br />
für Außen- und Sicherheitspolitik<br />
nannte. Und es scheinen nicht<br />
wenige zu sein, die in diesem schwar-<br />
In <strong>der</strong> Lagune von <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
liegen nicht nur große Flugzeugträger<br />
vor Anker, son<strong>der</strong>n auch<br />
(großes Bild unten rechts) die<br />
berüchtigten <strong>CIA</strong>-Gefängnisschiffe,<br />
im Bild klein wie Streichhölzer. Am<br />
unteren Bildrand <strong>der</strong> Main Runway<br />
des Flughafens.<br />
20<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Politik<br />
Im Hafen von <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
ankern auch amerikanische<br />
Atom-U-Boote.<br />
Das Atoll ist kaum breiter<br />
als die Landebahn.<br />
zen <strong>Loch</strong> bereits<br />
unauffällig entsorgt wurden, denn<br />
man musste angesichts <strong>der</strong> geringen<br />
Größe <strong>der</strong> Insel sogar einige Platzprobleme<br />
lösen. Berichten zufolge<br />
befinden sich die <strong>CIA</strong>-Lager auf <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> nicht an Land, son<strong>der</strong>n an Bord<br />
spezieller Gefängnisschiffe, die in <strong>der</strong><br />
174 Quadratkilometer großen Lagune<br />
ankern, die vom „Hufeisen“ <strong>der</strong> Insel<br />
umschlossen wird. Die Enttarnung<br />
des ultrageheimen <strong>CIA</strong>-Lagers <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> geschah eher zufällig. Im Gegensatz<br />
zu Guantanamo, das in jüngster<br />
Zeit sogar Gegenstand eines Senatsreports<br />
in Washington wurde, um<br />
die dort erfolgten Menschenrechtsverletzungen<br />
aufzuarbeiten, hat die<br />
US-Regierung die Nutzung <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong>s als geheimes Gefangenenlager<br />
nie offiziell zugegeben.<br />
Noch bis heute ist die Insel für<br />
Außenstehende praktisch unzugänglich.<br />
Zuletzt mussten<br />
dies 2007 zwei Boote <strong>der</strong> Menschenrechtsorganistaion<br />
„People’s Navy“<br />
erfahren, die mit einer demonstrativen<br />
Fahrt nach <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> auf das<br />
Schicksal <strong>der</strong> vertriebenen Bevölkerung<br />
aufmerksam machen wollten.<br />
Die Boote <strong>der</strong> Aktivisten wurden noch<br />
vor Erreichen <strong>der</strong> Insel aufgebracht,<br />
die Besatzungen verhaftet und nach<br />
zwölf Tagen nach Singapur abgeschoben.<br />
Der Fall <strong>der</strong> Zwangsumgesiedelten<br />
wird seit nunmehr fast 50<br />
Jahren zwischen den internationalen<br />
Gerichtshöfen hin- und hergescho-<br />
ben wie ein<br />
schwarzer Peter. Den sianern wurde von einem eng-<br />
Chagoslischen<br />
Gericht bereits 2000<br />
das Recht auf Rückkehr zugesprochen,<br />
doch in geradezu<br />
feudalistischer Manier setzte<br />
sich London durch „königliches<br />
Edikt“ über das Urteil hinweg.<br />
Die Menschenrechtsaktivisten<br />
gingen in Berufung in die<br />
nächsthöhere Instanz, wo diese<br />
Vorgehensweise als „Machtmissbrauch“<br />
gegeißelt wurde.<br />
Dieser Urteilsspruch wurde<br />
durch ein Votum des Oberhauses<br />
gecancelt. Der Europäische<br />
Gerichtshof für Menschenrechte<br />
erklärte sich 2012 für nicht<br />
zuständig, obwohl die Chagossianer<br />
rechtlich weiterhin Einwohner<br />
von <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> sind,<br />
also britische Staatsbürger und<br />
damit <strong>der</strong> EU angehörig. Doch<br />
die geheimnisvolle Insel vor<br />
unbefugten Augen zu schützen,<br />
scheint international oberste<br />
Priorität zu haben.<br />
Da die Aktivitäten auf <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> in erster Linie von den<br />
Amerikanern ausgehen, wandte<br />
man sich auch mit einer Petition<br />
an den US-Präsidenten.<br />
Auf <strong>der</strong> Webseite des Weißen<br />
Hauses wurde eine offizielle<br />
Stellungnahme veröffentlicht,<br />
wonach man die Anfrage zuständigkeitshalber<br />
an Großbritannien<br />
weitergereicht habe.<br />
Ein Teufelskreis.<br />
Desinformation rund um<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
In <strong>der</strong> Öffentlichkeit bekannt wurde <strong>Diego</strong><br />
<strong>Garcia</strong> hauptsächlich durch den Film Transformers<br />
– die Rache, einen äußerst erfolgreichen<br />
Science-Fiction-Film, <strong>der</strong> die Abenteuer<br />
einer Serie von Action-Spielfiguren aus japanischer<br />
Produktion in einer fiktiven Realität zum<br />
Leben erweckt. In diesem Film ist die Insel<br />
Schauplatz einer Geheimoperation <strong>der</strong> <strong>CIA</strong>. Ein<br />
bewährtes Muster – wer immer jetzt die Vorgänge<br />
rund um <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> öffentlich anprangert,<br />
sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, zu<br />
viele Science-Fiction-Filme gesehen zu haben<br />
und nicht mehr zwischen Realität und Fiktion<br />
unterscheiden zu können. Aus dem gleichen<br />
Grund wurden auch in Kultserien wie „Akte<br />
X“ o<strong>der</strong> „Fringe“ im Kern korrekte Fakten aus<br />
Politik und Wissenschaft eingebettet, ganz einfach,<br />
damit sie niemand mehr ernst nimmt.<br />
Im Zusammenhang mit Flug MH 370 wird<br />
zusätzlich gezielt Desinformation über das<br />
Internet gestreut. So kursiert dort eine geradezu<br />
aberwitzige Geschichte eines gewissen<br />
Philip Wood, <strong>der</strong> angeblich als Passagier an<br />
Bord gewesen sein soll. Auf <strong>der</strong> Social-Network-Seite<br />
4chan.org wurde am 18. März eine<br />
Nachricht gepostet, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Genannte einen<br />
„Hilferuf“absetzte, er werde auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
gefangen gehalten. Es sei ihm allerdings gelungen,<br />
sein iPhone bei <strong>der</strong> Durchsuchung in<br />
seinem Po zu verstecken, weshalb er das Posting<br />
absetzen konnte. Ein beigefügtes Foto<br />
zeigt allerdings nur Schwärze – kein Wun<strong>der</strong>,<br />
wenn er das Handy dort versteckt hatte, wo<br />
bekanntermaßen keine Sonne scheint. Wie es<br />
möglich sein sollte, ein Telefon dieser Größe<br />
in einem menschlichen Anus zu verbergen,<br />
bleibt sein Geheimnis. Die Geschichte ist offensichtlich<br />
ein Fake und dient nur dazu, jegliche<br />
Verdachtsmomente gegen <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
von vornherein unglaubwürdig zu machen.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 21
Politik<br />
Verschwinden kann man überall<br />
Die Frage, die im Zusammenhang<br />
mit Flug MH 370 natürlich weiterhin<br />
interessiert: Weshalb sollte diese<br />
Passagiermaschine an einem solchen<br />
Ort überhaupt landen? Wobei<br />
wir einmal voraussetzen, dass es sich<br />
nicht um eine Notlandung auf dem<br />
erstbesten erreichbaren Flughafen<br />
gehandelt hat. Die rätselhafte Kursän<strong>der</strong>ung<br />
geschah zu einer Zeit, da<br />
von einem Notfall noch nicht die Rede<br />
gewesen sein konnte. Zumindest ist<br />
die Maschine nachweisbar noch so<br />
lange weitergeflogen, dass sie auch<br />
einen an<strong>der</strong>en Flughafen hätte erreichen<br />
können.<br />
Seit die Suche nach angeblichen<br />
Wrackteilen von MH 370 aufgrund<br />
<strong>der</strong> langen Zeitspanne<br />
nur noch sporadisch erfolgt, wird die<br />
Alternative, dass das Flugzeug irgendwo<br />
gelandet sein könnte, auch<br />
von den offiziellen Ermittlern wie<strong>der</strong><br />
ernsthafter ins Auge gefasst. Und<br />
dann muss natürlich die Frage erlaubt<br />
sein: Ist es denkbar, dass die<br />
Landung eines Passagierflugzeuges<br />
auf einem internationalen Flughafen,<br />
wo auch immer, über Monate<br />
vor Presse und Weltöffentlichkeit geheim<br />
gehalten werden könnte, ohne<br />
dass auch nur das kleinste bisschen<br />
durchsickert? Wohl kaum, es sei<br />
denn, <strong>der</strong> Flughafen selbst ist ebenfalls<br />
geheim…<br />
Und es gibt weitere Indizien, die auf<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> hindeuten. So zum Beispiel<br />
zahlreiche Augenzeugenberichte<br />
von Anwohnern auf <strong>der</strong> südlichen<br />
Malediveninsel Kuda Huvadhoo. Wie<br />
die Zeitung Haveeru Online berichtete,<br />
beobachteten diese Menschen<br />
am 8. März kurz nach 6:00 Uhr morgens,<br />
also genau zur richtigen Zeit,<br />
eine außergewöhnlich tieffliegende<br />
Boeing mit malaysischen Hoheitszeichen.<br />
Die Insel liegt abseits <strong>der</strong><br />
internationalen Passagierflugrouten,<br />
<strong>der</strong> einzige Zivilflughafen geeigneter<br />
Größe, <strong>der</strong> internationale Flughafen<br />
<strong>der</strong> Malediven-Hauptstadt Malé, liegt<br />
weiter nördlich, dafür ist <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
praktisch schon in Reichweite.<br />
Der Rest ist Spekulation, mit einigen<br />
durchaus überzeugenden<br />
Indizien. So sind seit 2009 alle Boeing-Maschinen<br />
mit dem Sicherheitssystem<br />
BUAP ausgestattet, einem<br />
nicht abschaltbaren Autopiloten, <strong>der</strong><br />
eine Fernsteuerung vom Boden aus<br />
erlaubt. Somit hätte nicht einmal <strong>der</strong><br />
Pilot in eine<br />
geplante Kursän<strong>der</strong>ung<br />
ein-<br />
geweiht<br />
sein<br />
müssen. Etwa 20<br />
<strong>der</strong> verschollenen Passagiere waren<br />
Elektronik-Experten malaysischer<br />
und chinesischer Herkunft, die für<br />
den US-Rüstungskonzern Freescale<br />
Semiconductors im Bereich elektronische<br />
Kriegführung tätig waren.<br />
Die Firma ist weltweit führend in <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Technologien zur<br />
Blockade von Radarsignalen. Manche<br />
Zufälle sind wirklich mehr als merkwürdig.<br />
Besaßen die 20 Passagiere<br />
ein Wissen, das auf keinen Fall Peking<br />
erreichen sollte? Zu welchem Zweck<br />
wollten sie überhaupt dort hinfliegen?<br />
Jede mögliche Antwort wirft neue Fragen<br />
auf. Und wegen dieser 20 mussten<br />
239 Menschen verschwinden?<br />
Eine etwas unpraktische Lösung.<br />
Früher o<strong>der</strong> später wird man so o<strong>der</strong><br />
so <strong>der</strong> Öffentlichkeit eine glaubwürdige<br />
Ersatzgeschichte präsentieren.<br />
Auf jeden Fall weigert sich die Regierung<br />
von Malaysia bislang, die Passagiere<br />
für tot zu erklären. Ganz nebenbei<br />
sorgte das tragische Schicksal <strong>der</strong><br />
Passagiere von Flug MH 370 dafür,<br />
dass wir über die Gefängnisschiffe<br />
vor <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> etwas mehr erfahren<br />
durften. ▀<br />
Der Lauschposten GEODSS<br />
(Ground-Based Electro-Optical<br />
Deep Space Surveillance System)<br />
auf <strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong> ist eine<br />
von weltweit nur drei Einrichtungen<br />
zur Überwachung von<br />
Satelliten und an<strong>der</strong>en künstlichen<br />
Objekten im Weltraum.<br />
(Foto: US Air Force)<br />
B-1-Bomberstaffel<br />
auf dem Flughafen<br />
<strong>Diego</strong> <strong>Garcia</strong><br />
22 MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
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Wissen<br />
Klaus Deistung<br />
Wenn <strong>der</strong> Airbus<br />
lesen könnte…<br />
müsste er auf ca. 2500 Jahre alte Schriften zurückgreifen.<br />
Der Prophet Ezechiel/Hesechiel beschreibt<br />
nämlich um 500 v. Chr. ein Rad im Rad, das erst vor<br />
etwa 40 Jahren wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur erschien und<br />
heute für die Konstruktion <strong>der</strong> neuesten Airbus-Modelle<br />
Anwendung findet. Vor 115 Jahren dachte auch<br />
<strong>der</strong> Ingenieur und Reverend Burrel Cannon bereits<br />
konkret darüber nach.<br />
24 MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Wissen<br />
Bild 2: Ein Transportfahrzeug<br />
mit Omniwheels in<br />
voller Länge und ohne Last<br />
Erstaunlich<br />
In <strong>der</strong> Bibel wird ein Fluggerät beschrieben<br />
(Ez 1, 4-28). Dieser Meinung<br />
war jedenfalls Erich von Däniken 1968<br />
in seinem Buch „Erinnerungen an die<br />
Zukunft“. Dies wie<strong>der</strong>um las <strong>der</strong> Sohn<br />
des NASA-<br />
Konstrukteurs<br />
J. F. Blumrich<br />
( 1 9 1 3 - 2 0 0 2 )<br />
und for<strong>der</strong>te<br />
seinen Vater<br />
immer wie<strong>der</strong><br />
auf, sich das<br />
durchzulesen.<br />
W i d e r w i l l i g<br />
und überzeugt,<br />
dass es so<br />
etwas nicht geben kann, begann<br />
Blumrich seine Studien, um Däniken<br />
zu wi<strong>der</strong>legen. Schließlich fesselte ihn<br />
das Thema so, dass er das Fluggerät<br />
rekonstruierte und dazu das Buch „Da<br />
tat sich <strong>der</strong> Himmel auf“ schrieb. In<br />
seinem Vorwort hieß es: „Kaum jemals<br />
war eine Nie<strong>der</strong>lage so reich belohnt,<br />
so faszinierend und so erfreulich!“<br />
Beide Herren lernten sich kennen und<br />
wurden Freunde.<br />
Bild 1 zeigt ein Fluggerät nach<br />
Ez 1,4-28 in <strong>der</strong> Rekonstruktion von<br />
Blumrich als 3D-Druck und als Bild<br />
im Flug.<br />
Beim Verlag Spektrum <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
hatte Michael Khan<br />
den Blog „Goldmine im All?“<br />
am 01.04.2010 eröffnet. Zunächst<br />
war er als Aprilscherz gedacht – ging<br />
aber später in eine Diskussion über.<br />
Ich kam hier u. a. auf Ezechiel und J.<br />
F. Blumrich zu sprechen. Mein Kommentar<br />
wurde von dem Blogger gelöscht,<br />
<strong>der</strong> mir wissenschaftskonform<br />
am 23.04.2010 schrieb: „Kein Wissenschaftler<br />
geht ernsthaft davon aus,<br />
dass Indizien für ein extraterrestrisches<br />
Raumschiff in <strong>der</strong> Bibel zu finden<br />
sind.“ Ich stellte meine nächste Frage:<br />
„Ist <strong>der</strong> Konstrukteur <strong>der</strong> NASA in Sachen<br />
Flug- und Raumflugtechnik kein<br />
Wissenschaftler?<br />
…<br />
Was <strong>der</strong> NASA-Konstrukteur in Sachen<br />
Weltraum erkannte, entpuppte<br />
sich tatsächlich als ein Transportmittel<br />
für Flüge von und in den Weltraum sowie<br />
auf <strong>der</strong> Erde. Auf das Rad im Rad<br />
am Raumschiff - (Ez 1,15-21) - hat<br />
Herr Blumrich sogar ein Patent angemeldet.“<br />
Auch dies wurde gelöscht,<br />
ebenso sein Kommentar, da er keinen<br />
Bezug mehr hatte – seinen Satz fügte<br />
er später wie<strong>der</strong> ohne Bezug als<br />
Blogabschluss ein.<br />
Dass bereits 1898 <strong>der</strong> Ingenieur und<br />
Reverend Burrell Cannon ein Ezechiel<br />
Airship gebaut hatte, erwähnte ich<br />
ebenfalls in einigen Blogs.<br />
Radbeschreibung in <strong>der</strong> Bibel<br />
bei Ezechiel<br />
Ez 1: „16 Die Rä<strong>der</strong> waren anzuschauen<br />
wie ein Türkis und waren alle vier<br />
gleich, und sie waren so gemacht, dass<br />
ein Rad im an<strong>der</strong>n war. 17 Nach allen<br />
vier Seiten konnten sie gehen; sie<br />
brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden.“<br />
Im Zusammenhang mit seinen Studien<br />
zum Fluggerät entwickelte Blumrich<br />
das Rad im Rad zum Patent US<br />
3,789,947 Omnidirectional Wheel vom<br />
05. Februar 1974, siehe Bild 3. Man<br />
kürzt heute ab: Omniwheel.<br />
Kurze Funktionsbeschreibung: Das<br />
Rad kann sich ganz normal drehen.<br />
Es hat keine Lenkung, wie wir das von<br />
einem Auto vorn, bei 3-Achs-Bussen<br />
auch auf <strong>der</strong> 3. Achse hinten kennen.<br />
Das Rad besteht aus Segmenten,<br />
die einen eigenen Antrieb haben. Um<br />
jetzt seitlich zu fahren, werden die<br />
Segmente extra angetrieben, die den<br />
Boden berühren. Mehr Segmente erhöhen<br />
den „Rundlauf“.<br />
Wenn beide Antriebe bei den großen<br />
Rä<strong>der</strong>n gleichzeitig eingeschaltet werden,<br />
kann so sogar ein Kreis gefahren<br />
werden. Bei kleinen Modellen ist ein<br />
separater Rollenantrieb zu aufwendig.<br />
Blumrich und seine Gegner<br />
So wie es zu Zecharia Sitchin eine Sei-<br />
te „Gegenargumente“ gibt, die oft an<br />
den Haaren herbeigezogen wurden,<br />
aber trotzdem als wissenschaftskonform<br />
gelten, gibt es auch im<br />
Internet eine Seite gegen Blumrichs<br />
Auslegungen <strong>der</strong> Bibel in<br />
Bezug auf den Propheten Ezechiel.<br />
Diese Seite kann man in<br />
vielen Sprachen lesen.<br />
Bild 1: Rekonstruktion nach Ez 1, 4-28<br />
von J. F. Blumrich. Links: Gedrucktes<br />
3D-Modell, Rechts: Flugdarstellung.<br />
Grafik: Eik Deistung<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 25<br />
3000
Wissen<br />
Bild 3: Konstruktionszeichnung für ein "Rad<br />
im Rad" in Blumrichs Patentschrift.<br />
Grafik: Eik Deistung<br />
Bild 4: Konstruktion eines Omniwheel<br />
Bild 5: Realisierung des Mecanum Wheel durch<br />
die US Navy bzw. die Firma Airtrax.<br />
Auch hier geht es im En<strong>der</strong>gebnis<br />
nur darum: Es kann nicht sein, was<br />
nicht sein darf! „Doch trotz seiner<br />
besten und aufrichtigen Bemühungen,<br />
machte Blumrich eine Reihe von<br />
schweren Fehlern , auf die im Interesse<br />
<strong>der</strong> intellektuellen Redlichkeit<br />
hingewiesen werden muss.“ Kurz:<br />
Der Autor wirft ihm datengesteuertes<br />
Denken und einen „Tunnelblick“ vor...<br />
Er versucht über Sprachprobleme und<br />
nicht Benutzung des hebräischen Textes<br />
von vielen Seiten eigentlich immer<br />
den gleichen Text aus verschiedenen<br />
Richtungen gegen Blumrich anzusetzen.<br />
Zum eigentlichen Kern des Fluggeräts<br />
hat er kein Wort geschrieben.<br />
Da gilt das deutsche Sprichwort: „Wie<br />
die Katze um den heißen Brei!“<br />
Es ist schon verblüffend: Blumrichs<br />
Rekonstruktion passte in den von H. H.<br />
Beier rekonstruierten Tempel, Buch<br />
„Kronzeuge Ezechiel“!<br />
Nun möchte ich hier noch einen Satz<br />
aus „Raumflug nach Jerusalem“ aus<br />
dem „Spiegel“ vom 01.01.1973 zitieren:<br />
„Ingenieur Blumrich ist sich darüber<br />
im Klaren, dass er sich mit seinem<br />
Buch <strong>der</strong> "Gefährdung eines in<br />
harter Arbeit erworbenen Rufes und<br />
Ansehens" ausgesetzt hat. Er hat sie<br />
gewagt.“<br />
Heutige Realisierung<br />
So große Rä<strong>der</strong>, wie sie am Ezechiel-<br />
Fluggerät sind, brauchen wir in <strong>der</strong><br />
Praxis (noch) nicht. Diese großen Rä<strong>der</strong><br />
sind auch nur für kleinere Rangiermanöver<br />
geeignet. Das hauptsächliche<br />
Rangieren erfolgt durch Fliegen.<br />
Für die Praxis werden Omniwheels<br />
in verschieden Größen hergestellt, im<br />
Bild 4 wird ein 2x4 OW gezeigt.<br />
Für den Rundlauf produziert man<br />
diese Doppelrä<strong>der</strong>, wobei das „innere“<br />
Rad nicht angetrieben wird. Es wird<br />
auch ein Modell beschrieben, das zum<br />
Antrieb nur 3 Rä<strong>der</strong> benutzt. Bei dem<br />
4-Rad-Modell stehen sie im 45°-Winkel.<br />
Nur so funktioniert dann <strong>der</strong> Antrieb<br />
im Sinn <strong>der</strong> „Allrichtungsrä<strong>der</strong>“.<br />
Das Doppelrad ist eigentlich eine<br />
gute Umsetzung, die wir auch im Bild<br />
gut sehen können, denn zwischen den<br />
Rollen liegt im Doppel eine Rolle, so<br />
dass das Rad recht rund laufen kann.<br />
Bei größeren Raddurchmessern<br />
sind die Rollen vergleichsweise klein<br />
und können so ohne größere Probleme<br />
einfach eingesetzt werden.<br />
Encheduanna<br />
Nun möchte ich auf Encheduanna verweisen,<br />
eine Hohepriesterin und Tochter<br />
des König Sargon des Großen, die<br />
bisher als erste Autorin <strong>der</strong> Geschichte<br />
eine Keilschrifttafel vor etwa 4300 Jahren<br />
geschrieben hat. Hier schreibt die<br />
Priesterin u. a. über Hochtechnologie<br />
<strong>der</strong> Raketentechnik und <strong>der</strong> notwendigen<br />
Treibstoffproduktion sowie Kommunikationstechnik.<br />
Der Text wurde von Dr. Burgard neu<br />
übersetzt, während die „etablierten“<br />
Übersetzer dieser Keilschrifttafel davon<br />
ausgehen mussten, dass wir allein<br />
im All sind und hier keine Hochtechnologie<br />
beschrieben sein kann. So ließen<br />
sie auch viele weiße Flecken im übersetzten<br />
Text. In mir zugegangenen Reaktionen<br />
heißt es wissenschaftskonform<br />
von einer Dozentin: „Das Buch<br />
über Encheduanna scheint mir allerdings<br />
eher <strong>der</strong> "Däniken-Fraktion" zuzuordnen<br />
zu sein, <strong>der</strong>en Thesen ich für<br />
absurd und nicht nachweisbar halte.“<br />
Aus dem Verlag Spektrum <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
offerierte man: „Alle bisherigen<br />
Interpretationen dieser Art haben sich<br />
bisher als Humbug erwiesen.“ In <strong>der</strong><br />
Regel haben sie nichts gelesen und<br />
„entscheiden“ wissenschaftskonform,<br />
dass es das nicht geben kann!<br />
Während Ezechiel/Hesechiel um<br />
550 v. Chr. agierte, berichtet<br />
Encheduanna, dass schon viel<br />
früher auf unserer Erde mit Raketen<br />
und notwendigerweise mit Nachrichtentechnik<br />
umgegangen wurde. Dazu<br />
wurden auch Menschen ausgebildet<br />
– an<strong>der</strong>s kann man das nicht ausdrükken<br />
– die sowohl verantwortlich für<br />
Raketenwartungen waren als auch den<br />
Treibstoff aus einheimischen Rohstoffen<br />
produzierten. Es waren ja dieselben<br />
Menschen wie wir heute. Nur ist<br />
26 MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Bild 6: Erster Versuchsaufbau und Anordnung<br />
<strong>der</strong> Omniwheels<br />
mit Steuerung über Kabel
Wissen<br />
unsere Ausbildung heute weltweit, um<br />
die Menschen zu unserem hochtechnologischen<br />
Wissen zu führen, damit<br />
sie zunächst die Technik beherrschen.<br />
Es wird aber auch eine notwendige<br />
Zahl von Studenten für Konstruktion<br />
und Weiterentwicklungen ausgebildet.<br />
Hier fand ich allerdings keine Hinweis<br />
auf Omniwheels.<br />
Aber die Übersetzung von Dr. Burgard<br />
ist von sprachlichem als auch<br />
technischem Fachwissen geprägt, was<br />
man von den Gegnern Blumrichs nicht<br />
sagen kann!<br />
Eine an<strong>der</strong>e Ausführung<br />
von Omniwheels<br />
Es ist wie so oft – wird etwas erfunden/<br />
wie<strong>der</strong>entdeckt, finden sich Ingenieure/Forscher,<br />
die auch eine an<strong>der</strong>e<br />
Variante entwickeln, die an<strong>der</strong>s aussehen<br />
– aber die grundlegend gleiche<br />
o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>e Eigenschaften haben<br />
kann, die neue Einsatzgebiete besser<br />
erschließen. So ist es auch bei den<br />
Omniwheels. Sehen wir uns das Video<br />
Stagehand TV-Airtrax Sidewin<strong>der</strong><br />
Forklift an (http://www.youtube.com/<br />
watch?v=vAiwLRGsNrE). Die Vorteile<br />
des neuen Rades – Mecanum-Wheel -<br />
verblüffen zunächst.<br />
1973 wurde das MECANUM-Rad<br />
von dem schwedischen Ingenieur<br />
Bengt Ilon entwickelt und als Patent<br />
angemeldet. Die US-Navy hat es aufgekauft<br />
und weiterentwickelt. Die Firma<br />
Airtrax war dann <strong>der</strong> weitere Nutzer.<br />
Das „normale“ Rad ist für weite<br />
Strecken und große Kurvenradien<br />
gut und richtig. Wird es<br />
eng, wie z. B. bei großen Bussen, wird<br />
die 2. Hinterachse ebenfalls gelenkt,<br />
um so besser um die Kurven zu kommen.<br />
Wenn es aber in Lagerhallen<br />
eng wird, sind die Gabelstapler schon<br />
klein gehalten. Mit dem Omniwheel<br />
als Variante ist das Problem gelöst,<br />
wie das kleine Video zeigt: Sie können<br />
problemlos auf <strong>der</strong> Stelle drehen!<br />
Hier ist ein Video eines Modells<br />
inbegriffen: http://robomatter.com/<br />
Shop-By-Robot/VEX-Robots/Hard-<br />
ware/Mechanics/Mecanum-Wheel-4-<br />
4-pack?cPath=76_201_203_206.<br />
Für die Funktionsweise des Mecanum-Rades<br />
ist das Montieren eines<br />
linkssteigenden und eines rechtssteigenden<br />
Rades - 45° - auf je<strong>der</strong> „Fahrzeugachse“<br />
notwendig, vgl. a. oben die<br />
45°-Stellung. Beim großen Omniwheel<br />
nach Blumrich muss jede<br />
Querrolle einzeln o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
ganze Satz gleichzeitig bei<br />
Nicht-Geradeausfahrt angetrieben<br />
werden. Beim<br />
Mecanum-Rad hat jedes<br />
Rad einen Antrieb, das je<br />
nach Richtung vorwärts<br />
o<strong>der</strong> rückwärts angetrieben<br />
wird.<br />
Praktische Realisierung<br />
Bild 6 zeigt eine Variante,<br />
wobei beim Zusammenbau<br />
2 rechts, 2 links eine unterschiedliche<br />
Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Gummi-Laufrollen notwendig<br />
ist, dazu s. a. Bild 7.<br />
In einem einfachen<br />
Aufbau - Bild 7 - wird für<br />
Demo-Zwecke <strong>der</strong> Betrieb<br />
über Schalter gewährleistet.<br />
Hier ist auch die Anordnung<br />
<strong>der</strong> 2x2 Mecanum-<br />
Weels zu sehen.<br />
Bild 7 zeigt als Zeichnung<br />
den Aufbau und die<br />
Möglichkeiten mit <strong>der</strong><br />
Schaltvariante <strong>der</strong> 4 Kipp-<br />
Um-Schalter vorwärts/<br />
rückwärts <strong>der</strong> Steuerung.<br />
Zur Ausführung ist dann die<br />
Taste zu drücken (s. a. Foto<br />
Bild 6 und Schaltung Bild 9).<br />
Die vier Programm-<br />
Kipp-Um-Schalter<br />
geben die Drehrichtung<br />
für jeden Motor vor,<br />
<strong>der</strong> Taster schaltet zweipolig<br />
(je Drehrichtung eine<br />
Akku-Stromversorgung 2,4<br />
V, 2x 2x AA) den Strom für die Getriebemotoren<br />
durch.<br />
Bild 8 zeigt die acht weiteren<br />
Auswahlmöglichkeiten <strong>der</strong><br />
Modell-Fahrtrichtung nach<br />
den jeweiligen Schalterstellungen.<br />
Bild 9 zeigt die Schaltung.<br />
Für alle einfachen<br />
Tests reicht so eine Realisierung<br />
durch Kabel-<br />
Fernsteuerung auch ohne<br />
Funkfernsteuerung.<br />
Kondensatoren mit 10<br />
nF direkt am Motor unterdrücken<br />
hochfrequente<br />
Störstrahlung, die vom<br />
Kollektor des Gleichstommotors<br />
ausgehen<br />
kann.<br />
Bild 7: Fahrmöglichkeiten und<br />
Steuerung vorwärts/rückwärts<br />
Bild 8: Schaltvarianten und die jeweilige<br />
Fahrtrichtung des Modells<br />
Bild 9: Schaltung <strong>der</strong> Stromversorgung<br />
mit „programmierbaren“<br />
Kipp-Um-Schaltern<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000<br />
27
Wissen<br />
Bild 10: Ein langes Transportfahrzeug<br />
mit Omniwheels und<br />
überhängen<strong>der</strong> Last<br />
Um z. B. vorwärts zu fahren, muss<br />
an den Motoren rechts/links die Polarität<br />
beim Aufbau 1x umgetauscht<br />
werden.<br />
Was hat Airbus<br />
mit Omniwheels zu tun?<br />
Der Airbus Standort Stade liegt westlich<br />
von Hamburg. Zu den eingesetzten<br />
Omniwheels habe ich Bildausschnitte<br />
aus Bildschirmfotos einer Sendung von<br />
arte gemacht, s. Bil<strong>der</strong> 2 bzw. 10-11.<br />
In Bild 2 sehen wir 2x 14 OW´s auf<br />
einer Seite. Die Gesamtzahl <strong>der</strong> OW´s<br />
muss auf je<strong>der</strong> Seite gleich und immer<br />
gerade sein, da die Hälfte (hier<br />
14) praktisch wie ein Rad arbeiten. Bei<br />
ungera<strong>der</strong> Anzahl wäre die Antriebs-<br />
Leistung nicht gleichmäßig verteilt.<br />
Hier wird für den Transport von Airbus-Teilen<br />
aus in Spezialharz getränkten<br />
Carbonfasern ein Spezialtransporter<br />
mit sehr vielen Omniwheels<br />
verwendet, um die Last gleichmäßig<br />
auf den Boden zu verteilen und den<br />
Transporter flach zu halten, Bild 11.<br />
Die Airbus-Teile werden acht Stunden<br />
bei 250° bis 1300° in einem speziellen<br />
sehr großen Ofen<br />
„gebacken“. In den Bil<strong>der</strong>n<br />
10 und 2 ist die runde<br />
Form des Ofens zu sehen.<br />
Ein Omniwheel als Flugzeugrad<br />
ist ungeeignet.<br />
Fazit<br />
Eine Realisierung von<br />
Omniwheels für einen<br />
Antrieb ist schon eher ein<br />
hochtechnologisches Produkt,<br />
das auf enge Räume<br />
vorwiegend beschränkt<br />
bleibt, um die Vorteile<br />
auch nutzen zu können.<br />
Die Konstruktion und <strong>der</strong><br />
Antrieb sind recht speziell und eigentlich<br />
erst in unserer Zeit wie<strong>der</strong> nutzbar.<br />
Dass die Bibel aber so ein Rad<br />
beschreibt, ist für die Wissenschaft<br />
ein No-Go, wenn man ihre Reaktionen<br />
darauf sieht. Ich kann es nur immer<br />
wie<strong>der</strong>holen: Wie konnten Leute vor<br />
unserer Zeit schon mehr wissen als<br />
wir heute? Das kann/darf es doch eigentlich<br />
nicht geben! Also kann/muss/<br />
darf es das Fluggerät/Raumschiff, an<br />
dem die Rä<strong>der</strong> zum Landgang dienen<br />
– nicht geben! Die Bibel ist voller hochtechnologischer<br />
Informationen - auch<br />
wenn die „Schul“-Wissenschaft das<br />
noch nicht wahrhaben will/darf! ▀<br />
Literatur<br />
Klaus Deistung ist Diplom-<br />
Ingenieur <strong>der</strong> Nachrichtentechnik.<br />
Er arbeitete u.a. an <strong>der</strong><br />
Technischen Hochschule Wismar,<br />
am Zentrum für Energie- und<br />
Umwelttechnik sowie am<br />
Institut für Oberflächen- und<br />
Dünschttechnik. Klaus Deistung ist<br />
Autor zahlreicher Fachpublikationen sowie von Artikeln<br />
zu grenzwissenschaftlichen Themen.<br />
v. Däniken, E: Erinnerungen an die Zukunft.<br />
4. Auflage, Gustav Lübbe Verlag GmbH,<br />
Bergisch Gladbach 1991<br />
Blumrich, J. F.: Da tat sich <strong>der</strong> Himmel auf. 2.<br />
Auflage, Ullstein Berlin 1995<br />
Blumrich, J. F.: US Patent No.: 3,789,947<br />
OMNIDIRECTIONAL WHEEL vom 17. April<br />
1972, IPK B62d 5/02<br />
Burgard, H.: Encheduanna. Ancient Mail,<br />
Groß-Gerau 2012<br />
Wettlauf in die Zukunft. Megatrends <strong>der</strong><br />
Materialforschung. Sendung am 06.11.13<br />
www.arte.tv/guide/de/047<strong>82</strong>2-000/wettlaufin-die-zukunft<br />
Deistung, Klaus: Nibiru/Planet X und seine<br />
Kontrahenten. Ancient Mail Verlag 2014.<br />
Bild 11: Auslastung<br />
des Omniwheel-<br />
Transporters
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<strong>Matrix3000</strong> Heft 81<br />
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Quantessenz<br />
Noreen Renier – „parapsychologischer<br />
Detektiv“<br />
Die Amerikanerin Noreen Renier hat<br />
einen ungewöhnlichen Beruf. Sie ist<br />
„parapsychologischer Detektiv“. In<br />
mehr als 600 ungelösten Kriminalfällen,<br />
<strong>der</strong>en Spuren bereits „kalt”<br />
zu werden drohten, konnte sie den<br />
Ermittlungsbehörden bereits bei <strong>der</strong><br />
Aufklärung helfen. Seit sie 1981 das<br />
Attentat auf Ronald Reagan genau<br />
voraussagte und damit die Festnahme<br />
des Täters erleichterte, sind ihre<br />
Fähigkeiten in Polizeikreisen nicht<br />
mehr umstritten. Mittlerweile ist<br />
Noreen Renier regelmäßige Gastdozentin<br />
an <strong>der</strong> FBI-Akademie in Quantico,<br />
Virginia.<br />
Seit einigen Jahren haben die Wissenschaftler<br />
neue Konzepte entwikkelt,<br />
wie außersinnliche Wahrnehmung<br />
funktionieren könnte. An <strong>der</strong><br />
Universität Newcastle hat man mit<br />
Neues fremdartiges Mineral<br />
entdeckt<br />
Es ist dunkel-purpurfarben mit pinkfarbenen<br />
Strähnchen. Und als wenn<br />
das nicht schon genug wäre – es hat<br />
eine Kristallstruktur, die keiner <strong>der</strong><br />
bislang bekannten Mineralienarten<br />
ähnelt. Putnisit – ein neuentdecktes<br />
Mineral, auf das australische Minenarbeiter<br />
beim Schürfen nach Nickel<br />
und Gold am Southern Lake Cowan<br />
auf <strong>der</strong> Polar-Bear-Halbinsel in<br />
Westaustralien stießen. Eine Probe<br />
gelangte auf Umwegen bei dem Mineralogen<br />
Peter Elliott vom South<br />
Australian Museum.<br />
Es stellte sich heraus, dass Putnisit<br />
in je<strong>der</strong> Hinsicht einzigartig ist, sowohl<br />
was seine chemische Zusammensetzung<br />
als auch seine Kristallstruktur<br />
betrifft. Das Mineral besteht<br />
aus Strontium, Calcium, Chrom,<br />
Schwefel und Kohlenstoff. Die bisher<br />
gefundenen Kristalle, die auf vulkanischem<br />
Gestein gewachsen waren,<br />
erreichten Größen bis zu 0,5 Millimeter<br />
und sehen unter dem Mikroskop<br />
kubisch (würfelförmig) aus.<br />
Das neuentdeckte Mineral wurde<br />
nach den australischen Mineralogen<br />
Andrew und Christine Putnis<br />
benannt. Ob Putnisit irgendeinen<br />
praktischen Nutzen haben könnte,<br />
weiß bislang noch niemand. Aber ist<br />
das nicht zu kommerziell gesehen?<br />
Ist nicht allein die Tatsache faszinierend,<br />
dass wir im Innern <strong>der</strong> Erde<br />
auch heute immer noch Unbekanntes<br />
in bizarrer Farbenpracht entdekken<br />
können?<br />
Hilfe von Computertomographen<br />
festgestellt, dass ein bestimmtes<br />
Fragment <strong>der</strong> rechten Gehirnhälfte<br />
bei paranormaler Aktivität sehr stark<br />
stimuliert ist. Die Forscher vermuten,<br />
dass sich genau an dieser Stelle<br />
eine Verbindung zwischen Mikround<br />
Makroebene des Gehirns befindet.<br />
Die Information wird auf <strong>der</strong><br />
Quantenebene ausgetauscht, kann<br />
aber auch über Kohärenz (Bose-Ein-<br />
stein-Kondensate) makroskopische<br />
Ebenen des Bewusstseins<br />
erreichen.<br />
Durch<br />
<strong>der</strong>artige<br />
Forschungen bleiben<br />
die Erfolge<br />
parapsychologischer<br />
Detektive<br />
zwar noch umstritten,<br />
werden<br />
aber zunehmend<br />
ernst genommen.<br />
Die mysteriösesten Orte <strong>der</strong> Erde<br />
Der „Giants Causeway“,<br />
Nordirland<br />
Je<strong>der</strong> Ire kennt die Geschichte aus<br />
<strong>der</strong> Mythologie seines Heimatlandes:<br />
Der Giants Causeway, so heißt es dort,<br />
wurde von dem sagenhaften Finn Mc-<br />
Cool erbaut, damit zwei verfeindete<br />
Riesen ihre Streitigkeiten austragen<br />
konnten. Die Wissenschaftler sehen<br />
das etwas an<strong>der</strong>s – und das nicht erst<br />
seit heute: Vulkanische Aktivitäten, so<br />
ihre Meinung, erschufen vor 60 Millionen<br />
Jahren diese symmetrischen<br />
Felsformationen, die wie eine Stufentreppe<br />
wirken, die in eine nebelhafte<br />
Welt <strong>der</strong> Legenden führt. Bereits 1693<br />
stellte Sir Richard Bulkeley, Fellow<br />
des Trinity College in Dublin, in einem<br />
Papier über diese „natürliche Kuriosität“<br />
nahe Bushmills, Antrim County,<br />
die Fragen: Ist dies menschengemacht?<br />
War es die Arbeit <strong>der</strong> Natur?<br />
Hat ein Riese diese Stufen erbaut?<br />
Seit 1771 hat man sich darauf geeinigt,<br />
dass Vulkane dafür verantwortlich<br />
sind. O<strong>der</strong> doch nicht?<br />
30<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Bild links: Noreen Reniers Firmenlogo sieht<br />
schon fast wie eine FBI-Polizeimarke aus.<br />
Oben: Noreen Renier bei einem Vortrag an<br />
<strong>der</strong> Clinton School of Public Service (University<br />
of Arkansas)
Quantessenz<br />
Bild: ESA und die Planck-Collaboration<br />
Galaktisches Magnetfeld<br />
erstmals aufgenommen<br />
Was eine „galaktische Normwoche“<br />
ist, wissen wir schon<br />
aus dem Film „Men in<br />
Black“. Dort hatte sie eine beson<strong>der</strong>s<br />
ironisch-raffinierte Bedeutung.<br />
Dem Mikrowellensatelliten Planck<br />
<strong>der</strong> europäischen Weltraumbehörde<br />
ESA hingegen verdanken wir die<br />
erste Kartographierung des galaktischen<br />
Magnetfeldes. Es hat sich<br />
wie<strong>der</strong> einmal bewahrheitet – die<br />
interessantesten Dinge, die die Forscher<br />
entdecken, sind oft die, nach<br />
denen sie gar nicht gesucht haben.<br />
Die eigentliche Aufgabe von<br />
Planck ist nämlich die Messung<br />
und Erforschung <strong>der</strong> kosmischen<br />
Hintergrundstrahlung, die von den<br />
Wissenschaftlern als „Echo des Urknalls“<br />
bezeichnet wird und die im<br />
Mikrowellenbereich des elektromagnetischen<br />
Spektrums angesiedelt<br />
ist. Das Problem ist, dass auch näher<br />
gelegene Vor<strong>der</strong>grundobjekte, etwa<br />
aus unserer eigenen Galaxie, Mikrowellen<br />
emittieren können. Um diese<br />
Strahlung von <strong>der</strong> Hintergrundstrahlung<br />
unterscheiden zu können,<br />
muss man sie genau kennenlernen.<br />
Da die Mikrowellenstrahlung aus<br />
unserer eigenen Galaxie durch das<br />
galaktische Magnetfeld polarisiert<br />
wird, lässt sich aus ihr die Struktur<br />
des galaktischen Magnetismus erkennen.<br />
Natürlich hat eine Galaxie kein<br />
eigenes Magnetfeld, son<strong>der</strong>n<br />
es setzt sich aus den<br />
Magnetfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sterne und Planeten<br />
zusammen, die zur Galaxie gehören.<br />
Also trägt auch unsere Erde ein<br />
bisschen dazu bei. Der dunkle Balken<br />
in <strong>der</strong> Bildmitte ist die Ebene unseres<br />
Milchstraßensystems. In seiner<br />
Nähe lassen sich großräumige<br />
Strukturen erkennen, was ein Hinweis<br />
darauf ist, dass das galaktische<br />
Magnetfeld weitgehend parallel zur<br />
galaktischen Ebene orientiert ist. In<br />
den strukturlosen Bereichen sind<br />
die Intensitäten sehr gering, was<br />
noch weitere Auswertungen erfor<strong>der</strong>t.<br />
Das Feld hat eine dreidimensionale<br />
Struktur, die Feldlinien verlaufen<br />
relativ chaotisch, und somit ist<br />
sein gesamter Aufbau schwierig zu<br />
interpretieren.<br />
In den letzten Jahren – dank neuester<br />
Technologien – gewinnt das<br />
Gebiet <strong>der</strong> Kartographie wie<strong>der</strong><br />
mehr und mehr an Bedeutung. In<br />
dieser <strong>Matrix3000</strong>-<strong>Ausgabe</strong> finden<br />
Sie in <strong>der</strong> Rubrik Wurzeln die geheimnisvolle<br />
Geschichte <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
historischen Land- und<br />
Seekarten. Die Neurowissenschaft<br />
ist auch dabei, die Kartographie des<br />
menschlichen Gehirns zu erstellen.<br />
Im Herbst werden wir über die 3D-<br />
Kartographie eines <strong>der</strong> geheimnisvollsten<br />
Orte auf unserem Planeten<br />
berichten.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 31
Wissen<br />
Mathematik,<br />
&<br />
Mondzyklen<br />
Meditation<br />
Die Macht des Mondes<br />
Der Mond und seine Phasen sind für<br />
die Menschen seit Urzeiten Gegenstand<br />
von Bewun<strong>der</strong>ung, Spekulation<br />
und Erforschung gewesen. Wie wir<br />
heute wissen, übt <strong>der</strong> Mond einen<br />
starken Einfluss auf das Naturgeschehen<br />
des Planeten aus. Gezeiten,<br />
Wetterphänomene, vielfältige biologische<br />
Zyklen und auch menschliches<br />
Verhalten stehen in Resonanz<br />
zu den Phasen des Mondes. Die<br />
Wissenschaft ist sich nicht ganz klar<br />
darüber, welchen Einfluss <strong>der</strong> Mond<br />
auf die Psyche <strong>der</strong> Menschen hat.<br />
Doch es gibt deutliche Indizien, dass<br />
Phasen des Mondes mit psychischen<br />
Befindlichkeiten von Menschen korrelieren.<br />
Schlafstörungen und intensiveres<br />
Träumen bei Vollmond sind<br />
dem Alltagsmenschen durchaus vertraut.<br />
Und viele alte Kulturen haben<br />
ihren Lebensrhythmus durch einen<br />
Lunarkalen<strong>der</strong> strukturiert. Die mo<strong>der</strong>ne<br />
Archäoastronomie findet immer<br />
mehr Beweise, dass viele uralte<br />
Monumente, Tempel und Steinkreise<br />
Lage- und Abstandsverhältnisse besitzen,<br />
in denen Mondvermessungen<br />
verschlüsselt sind. Wir wissen heute,<br />
dass z.B. die Anordnung <strong>der</strong> Steine in<br />
Stonehenge einen kombinierten Sonnen-<br />
und Mondkalen<strong>der</strong> darstellt. Damit<br />
war es für die keltischen Priesterastronomen<br />
möglich, Sonnenwenden<br />
und Mondfinsternisse vorauszusagen.<br />
Es gibt viele Quellen, die belegen,<br />
dass die Kraft des Mondes für die<br />
Klaus Scharff<br />
Menschen <strong>der</strong> vorwissenschaftlichen<br />
Zeit eine sehr große magische und<br />
kultische Bedeutung hatte.<br />
Doch die mo<strong>der</strong>ne Wissenschaft<br />
hat das alte magische Wissen<br />
von <strong>der</strong> kosmischen Kraft des<br />
Mondes, ebenso wie die Lehren <strong>der</strong><br />
Astrologie, methodisch zunächst verworfen.<br />
Doch was ist, wenn die alten<br />
Kulturen Recht haben? Gibt es eine<br />
kosmische Kraft des Mondes, die nicht<br />
als Gravitationskraft o<strong>der</strong> elektromagnetische<br />
Strahlung messbar ist, die<br />
aber subtile Wirkungen auf das Geschehen<br />
hier auf <strong>der</strong> Erde vermittelt?<br />
Die eindrucksvollen Bauwerke, die die<br />
alten Kulturen errichtet haben, um die<br />
Zyklen des Mondes zu erfassen, spre-<br />
32 MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Wissen<br />
Eine Mondfinsternis<br />
entsteht, wenn sich <strong>der</strong><br />
Mond vollkommen im<br />
Erdschatten befindet und<br />
daher nicht von <strong>der</strong> Sonne<br />
beleuchtet werden kann.<br />
chen eine deutliche Sprache.<br />
Die Menschen dieser uralten<br />
Zeiten hatten keine wissenschaftliche<br />
Theorie <strong>der</strong><br />
Gravitation, aber sie spürten<br />
die Macht des Mondes,<br />
möglicherweise mit mehr<br />
als fünf Sinnen. Mo<strong>der</strong>ne<br />
Astrologen stimmen überein,<br />
dass die Wirkung des<br />
Mondes auf den Menschen<br />
nicht allein durch Gravitationskräfte<br />
und /o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
messbare physikalische<br />
Wechselwirkungen erklärt<br />
werden kann. Die „magische Mondkraft“<br />
wird nicht vom Mond erzeugt,<br />
son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mond ist nur <strong>der</strong> Zeiger<br />
für eine aus dem Kosmos kommende<br />
Kraft, die sich rhythmisch verän<strong>der</strong>t.<br />
Würde man den Mond wegnehmen, so<br />
wäre die Kraft immer noch da.<br />
Der Mond, Tantra und Hyperzahlen<br />
Der Mathematiker Dr. Charles Muses<br />
hat in einer vergleichenden Analyse (1)<br />
die Vorstellungen von <strong>der</strong> Macht des<br />
Mondes aus verschiedenen Kulturkreisen<br />
und uralten Überlieferungen<br />
untersucht. So ist in vielen Kulturen<br />
und Naturvölkern <strong>der</strong> abnehmende,<br />
befruchtende und fruchtbare Mond<br />
mit <strong>der</strong> männlichen Kraft verbunden.<br />
Der zunehmende, Gestalt verleihende,<br />
manifestierende Mond korrespondiert<br />
mit <strong>der</strong> weiblichen Kraft. In den<br />
tantrischen Lehren des alten Indiens<br />
wurde Shiva mit Dunkelheit (Neumond)<br />
assoziiert und seine Gefährtin<br />
Parvati mit Licht (Vollmond). Dies<br />
zeigt eine relative Übereinstimmung<br />
mit keltisch-germanischen Überlieferungen,<br />
die den Mond (dunkles Licht)<br />
als männlich und die Sonne (helles<br />
Licht) als weiblich annehmen. Analog<br />
ist in <strong>der</strong> japanischen Tradition<br />
die Große Göttin Amaterasu <strong>der</strong> Sonne<br />
zugeordnet. Charles Muses hat in<br />
alten tantrischen Texten (2) Hinweise<br />
auf 9 + 9 = 18 Zentren im weiblichen<br />
Körper gefunden (auf einer tieferen<br />
Stufe 9+9 Zentren von Shakti, <strong>der</strong><br />
kosmischen Kraft), die mit 18 Mikrophasen<br />
des Mondes harmonisieren.<br />
Der zweifache Zyklus des Mondes, die<br />
abnehmende Phase und die zunehmende<br />
Phase, kann so unterteilt werden,<br />
dass in jedem Teilzyklus neun<br />
beson<strong>der</strong>e Tage existieren. Diese<br />
Tage definieren Zeitfenster, in denen<br />
die kosmischen Kräfte des Mondes<br />
beson<strong>der</strong>e Wirkungen auf die Psyche<br />
des Menschen ausüben. In <strong>der</strong> vorvedischen<br />
Zeit gab es bevorzugte Zeiten<br />
im Monat, an denen die Adepten über<br />
spezifische Symbole meditierten. Die<br />
alten Priesterastronomen waren davon<br />
überzeugt, dass Meditationen zu<br />
Die tantrischen Lehren Indiens<br />
assoziieren den Gott<br />
Shiva mit <strong>der</strong> Dunkelheit<br />
und dem Neumond, seine<br />
Gattin Parvati mit dem<br />
Licht (Vollmond).<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000<br />
33
Wissen<br />
diesen spezifischen Zeiten, in Resonanz<br />
zu Mikrophasen des Mondes, den<br />
Einfluss kosmischer Energie verstärken<br />
würden. In diesen Zeitfenstern kann<br />
Soma zum Körper hinzugefügt werden,<br />
mehr als an allen an<strong>der</strong>en Tagen im<br />
Mondzyklus. Also eine beson<strong>der</strong>e Gelegenheit<br />
für spirituelles Wachstum.<br />
Bei seinen Studien über die Mythologie<br />
des Mondes hat <strong>der</strong> Mathematiker<br />
Dr. Charles Muses<br />
eine verblüffende Korrespondenz mit<br />
<strong>der</strong> Hyperzahl w gefunden (4) . Die museanischen<br />
Hyperzahlen sind ein algebraisches<br />
Konzept (6) , das von Charles<br />
Muses entdeckt und in Grundsätzen<br />
entwickelt wurde, um ein vollständiges<br />
System von Zahlen zu formen. Die spezielle<br />
Hyperzahl w hat die bemerkenswerte<br />
Eigenschaft, dass die Potenzen<br />
von (+w) bei einer graphischen Darstellung<br />
auf einer Ellipse liegen. Die Potenzen<br />
von (–w) liegen ebenfalls auf einer<br />
Ellipse. Diese schneidet die erste Ellipse,<br />
die von +w erzeugte, senkrecht. Die<br />
beiden Ellipsen kann man mit <strong>der</strong> Dauer<br />
des zunehmenden bzw. des abnehmenden<br />
Mondes verknüpfen.<br />
Die Zyklusdauer des abnehmenden<br />
Mondes wird auf den Umfang <strong>der</strong> (-w) n<br />
- Ellipse abgebildet. Der Zyklus beginnt<br />
mit 1 = (-w) 0 (Vollmond) und endet mit 1<br />
= (-w) 6 (Neumond).<br />
Die Punkte, die beson<strong>der</strong>en Tagen<br />
<strong>der</strong> „Kraft des Mondes“ entsprechen,<br />
sind durch die Punkte bzw. mar-<br />
kante Potenzen markiert. Da (-w) 0<br />
= (-w) 6 im Orbit zusammenfallen,<br />
stimmen <strong>der</strong> erste und <strong>der</strong> neunte<br />
Tag auf <strong>der</strong> Ellipse überein. Dies<br />
korrespondiert mit den Vorstellungen<br />
<strong>der</strong> alten Magier, die den 1. und<br />
den 9. Ritualpunkt um das göttliche<br />
Feuer gleichgesetzt haben (5) . Die Zeiten<br />
für die Schlüsselmeditationen sind<br />
durch die Pfeile gekennzeichnet. korrespondieren mit +/-√ Sie<br />
√<br />
_ w. Bezo-<br />
gen auf die lunare Phase finden sich<br />
die beiden beson<strong>der</strong>en Zeitpunkte 1<br />
Tag 20 Stunden 18 Minuten nach dem<br />
Vollmond, bzw. nach dem dritten Quartal<br />
<strong>der</strong> abnehmenden Phase. Die im<br />
Schaubild markierten Punkte korrespondieren<br />
mit günstigen Zeitpunkten<br />
für Meditationen bzw. mit Zeitpunkten,<br />
in denen die Wirkungen kosmischer<br />
Energien in die irdische Welt beson<strong>der</strong>s<br />
intensiv sind.<br />
Analog kann die (+w n ) - Ellipse mit<br />
dem Zyklus des zunehmenden Mondes<br />
verknüpft werden.<br />
Lunar synchronisierte<br />
Meditationstechnik<br />
Charles Muses war davon überzeugt,<br />
dass sich schon nach wenigen Monaten<br />
<strong>der</strong> lunaren Meditationspraxis merkbare<br />
Effekte einstellen würden. Diese<br />
durch eine dynamische Resonanzmeditation<br />
erzeugte maximale Absorption<br />
von vitaler Energie entspricht dem, was<br />
die alten Meditationsmeister als das<br />
Trinken von „göttlichem Soma“ bezeichneten<br />
– die Übertragung lebendiger<br />
Energie, die spirituelles Wachstum bewirkt.<br />
Soma wurde in den alten Quellen<br />
als eine universale, Leben spendende<br />
Kraft verstanden, die in <strong>der</strong> abnehmenden<br />
Phase des Mondes in großer Fülle<br />
freigelassen wird. Die tantrisch-lunare<br />
Überlieferung zeigt so, wie sich <strong>der</strong><br />
Mensch mit den Mondkräften harmonisieren<br />
kann. Uralte Überlieferungen<br />
und markante Punkte <strong>der</strong> Hyperzahlellipsen<br />
spezifizieren neun beson<strong>der</strong>e<br />
Tage im Zyklus des abnehmenden Mondes<br />
und analog neun Tage im Zyklus<br />
des zunehmenden Mondes. Diese Zeitfenster<br />
sind beson<strong>der</strong>s geeignet, mit<br />
effektiv wirksamen kosmischen Kräften<br />
in Resonanz zu treten. Dabei muss man<br />
sich vorstellen, dass diese kosmischen<br />
Kräfte ihren Ursprung nicht im Mond,<br />
son<strong>der</strong>n in einer „überirdischen, transzendenten<br />
Sonne“ haben, die allerdings<br />
mit <strong>der</strong> Erscheinung des Mondes<br />
synchronisiert ist.<br />
Die alten Überlieferungen haben<br />
uns eindeutige Hinweise zurückgelassen:<br />
Der Mond und seine<br />
34<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Wissen<br />
Mikrophasen können verwendet werden,<br />
um spirituelle Regeneration und ein beschleunigtes<br />
Wachstum des transzendenten<br />
Körpers zu bewirken. Bewusste<br />
Kontrolle über den suprabiologischen<br />
Körper erlaubt uns einen höheren Grad<br />
an Freiheit in den Dimensionen, in die<br />
unsere innere Essenz nach dem Tod des<br />
physischen Körpers hinüberwechselt.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Wissenschaft muss diesen<br />
Sachverhalt noch entdecken o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>entdecken.<br />
Es sind genügend Indizien<br />
vorhanden.<br />
In den Worten von Dr. Charles Muses:<br />
Das entscheidende Merkmal dieser Methode<br />
ist, dass sie die evolutionäre Kraft<br />
beschleunigt und sie immer mehr durch<br />
resonantes Timing aufbaut. ▀<br />
Quellen:<br />
1. Charles Muses<br />
Ways of altering Consciousness: Manual of<br />
Dynamic Resonance Meditation,<br />
In: The Journal for the Study of Consciousness,<br />
Vol.5, No.2, 1973, Seiten 144-164<br />
2. Plate 55 (page 88) of Tantra Asana (Edited<br />
and compiled by Ajit Mookerjee, pub. Ravi<br />
Kumar; Basel, Paris and New Delhi, 1971)<br />
3. Kenneth Demerest,<br />
Dynamic Resonance Meditation<br />
In: Consciousness and Reality – The Human<br />
Pivot Point, 1972, Ed. A. M. Young und Dr. C.<br />
Muses, 413 – 447<br />
4. http://www.jenskoeplinger.com/P/PaperShusterKoepl_WSpace.pdfB.<br />
Dhalla<br />
5. Homi B. Dhalla<br />
Sacred Fire in Zoroastrianism,<br />
In: The Journal for the Study of Consciousness,<br />
Vol.5, No.2, 1973, 143-143<br />
6. Wikipedia-Artikel über die Hyperzahlen:<br />
https://en.wikipedia.org/wiki/Musean_hy-<br />
pernumber<br />
Klaus Scharff studierte Mathematik und<br />
Physik. Danach war<br />
er als Lehrer mit den<br />
Unterrichtsfächern<br />
Mathematik, Physik<br />
und Informatik tätig.<br />
Er ist Übersetzer des<br />
Handbuches zu Time Wave<br />
Zero (Gaia Media) sowie <strong>der</strong><br />
„Löwenpfadbücher“ und des<br />
Hauptwerkes „Chronotopology“ von Dr. Charles<br />
Muses. Sein Hauptinteresse gilt dem Thema<br />
Zeitmaschinen und Zeitreisen. 2008 erschien sein<br />
Buch „Zeitwege in die Ewigkeit“ bei BoD.<br />
Für die zwei Gruppen von jeweils 9<br />
lunaren Meditationen sind die<br />
folgenden tage zu beachten<br />
Der 1.Tag bedeutet einen Tag nach Vollmond,<br />
<strong>der</strong> 2.Tag zwei Tage nach Vollmond usw.<br />
Weitere Hinweise:<br />
I Günstige Zeiten für die Meditation sind kurz<br />
nach Sonnenaufgang (nach dem Aufwachen),<br />
kurz bevor Sonnenuntergang (vor dem Einschlafen)<br />
II Körperposition während <strong>der</strong> Meditation ist im<br />
abnehmenden Zyklus nach Westen gerichtet<br />
III Körperposition während <strong>der</strong> Meditation ist<br />
im zunehmenden Zyklus nach Osten gerichtet<br />
IV Vollmonde, die sich zwischen Mitternacht<br />
und Sonnenaufgang ereignen, werden dem<br />
Tag vorher zugeordnet. (Beispiel. Falls <strong>der</strong><br />
Vollmond um 3:00 morgens stattfindet, dann<br />
beginnt die erste Sitzung am gleichen Tag.)<br />
Viele Menschen üben heute irgendeine Form<br />
von meditativer Praxis aus. Viel wissen nur<br />
wenig darüber, wie man effektiv meditiert, und<br />
noch weniger, wann die beste Zeit dafür ist.<br />
Meditationschwerpunkte <strong>der</strong> 9 Sitzungen des<br />
abnehmenden Mondes (Quelle: Charles Muses):<br />
1 Sitzung:<br />
Bewusstwerdung <strong>der</strong> Idee, dass inneres<br />
Wachstum notwendig ist, um mehr Kontrolle<br />
über unser embryonales Stadium zu erlangen,<br />
mit dem Ziel, noch vor <strong>der</strong> Auflösung des physischen<br />
Körpers den inneren supraphysischen<br />
Körper (Diamantkörper in <strong>der</strong> buddhistischen<br />
Tradition) zu beherrschen.<br />
2 Sitzung:<br />
Hier geht es um den Zugang zu den unbe-<br />
wussten Inhalten unserer Realität.<br />
3<br />
Sitzung:<br />
In dieser Sitzung sollen wir die Kraft des Unbewussten<br />
nutzen, um uns über eigene, unerwünschte<br />
Gewohnheiten und hin<strong>der</strong>liche<br />
Denkweise bewusst zu werden und sie neu zu<br />
bewerten. Dadurch können blockierende Energien<br />
aufgelöst und für positive Zwecke verwendet<br />
werden.<br />
4 Sitzung:<br />
In dieser Sitzung können die höheren Energien<br />
durchdringen, um uns auf das Funktionieren<br />
im suprabiologischen Körper vorzubereiten.<br />
5 Sitzung:<br />
Hier geht es um spirituelle Reinigung durch<br />
furchtlose und solide Logik<br />
6 Sitzung:<br />
In dieser Sitzung soll darüber reflektiert werden,<br />
wie man den Graben zwischen Logik und<br />
Intuition überwinden kann.<br />
7 Sitzung:<br />
Diese Sitzung befähigt uns die Gipfel <strong>der</strong> Visionen<br />
zu erreichen, die über unser beschränktes<br />
Wissen hinausweisen und uns die innere<br />
Sicherheit vermitteln, dass wir mehr sind als<br />
wir wissen.<br />
8 Sitzung:<br />
Wie in Sitzung 4 können wir uns für das Einströmen<br />
höherer Energien öffnen, mehr als<br />
zuvor. Diese Sitzung kann die stärkste Zunahme<br />
an Energie im ganzen Zyklus des abnehmenden<br />
Mondes ermöglichen.<br />
9 Sitzung:<br />
Diese Sitzung liefert schützende Energien, die<br />
das bewahren, was man in den ersten 8 Sitzungen<br />
<strong>der</strong> abnehmenden Phase erreicht hat.<br />
Die 9 Sitzungen für die 14 Tage des zunehmenden<br />
Mondzyklus lassen sich hier kurz<br />
durch Schlüsselwörter beschreiben<br />
(Quelle: Charles Muses (1) )<br />
1 Teilnahme am Leben<br />
2 Kraft <strong>der</strong> Verbindung<br />
3 Es besser machen als wir es wissen<br />
4 Der Anfang des Sieges<br />
5 Reinigung<br />
6 Klarheit<br />
7 Extrakraft<br />
8 Segenswünsche<br />
9 Bewahrung des Erreichten<br />
Mehr über die Forschungen und Publikationen<br />
von Klaus Scharff finden Sie auf seiner<br />
Internetseite www.lionpath.net/Time/.<br />
Literatur: Klaus Scharff, Faszinosum Zeit.<br />
Neuerscheinung 2014 im<br />
Zeitgeist-Verlag<br />
(siehe Buchempfehlungsseite)<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 35
Innovation<br />
Nullpunktenergie<br />
praktisch angewendet: Das Hi-Fi-Modul<br />
In den vergangenen Monaten habe ich viele Menschen<br />
gesprochen, die sich darüber wun<strong>der</strong>ten, dass es<br />
keine nullpunktenergiebetriebenen Geräte auf dem<br />
Markt gibt, und dass die „Welt“ geradezu darauf wartet<br />
endlich auch in diese Dimensionen vorzustoßen.<br />
Zugegeben, für jemanden, <strong>der</strong> nicht in dieser Materie<br />
lebt, ist es schwierig, das zu erkennen und dann noch<br />
zwischen Scharlatanismus und echten Innovationen<br />
zu unterscheiden. Deshalb, und aus <strong>der</strong> Unsicherheit<br />
heraus eigentlich viel zu wenig Wissen darüber zu haben,<br />
wird <strong>der</strong> Ruf nach <strong>der</strong> Wissenschaft, nach einer<br />
wissenschaftlichen Leitlinie, laut. Dabei haben die<br />
meisten von uns keine Ahnung, was die Arbeit eines<br />
Wissenschaftlers wirklich ist. Im besten Sinne schafft<br />
Udo Sperlich<br />
ein Wissenschaftler Wissen. Aber auch er ist abhängig<br />
von <strong>der</strong> vorherrschenden (Haupt)-Meinung seiner<br />
„Branche“ und natürlich seines Auftraggebers. Wir<br />
denken immer, Wissenschaft ist etwas Geradliniges,<br />
etwas, was nach einem vorgegebenen System stattfindet.<br />
– z. B. Grundlagenforschung. Aber alle großen<br />
Entdeckungen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte, vielleicht auch<br />
von Anbeginn an, sind empirisch gemacht worden.<br />
Und danach erst fand die Grundlagenforschung statt,<br />
um das neu entdeckte Wissen zu vertiefen. Wissenschaft<br />
lebt von Inspiration, Versuch und Irrtum. Lei<strong>der</strong><br />
hat die Erforschung <strong>der</strong> Nullpunktenergie das<br />
Stadium einer theoretischen Wissenschaft noch nicht<br />
verlassen.<br />
36<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Hi-Fi-Audio-Modul<br />
von ad fontes<br />
Innovation<br />
Nichtsdestotrotz haben wir als<br />
kleines Unternehmen einige<br />
Nullpunktenergieanwendungen<br />
entwickelt und auf den Markt<br />
gebracht. Unter an<strong>der</strong>em auch das<br />
Hi-Fi-Modul, mit dem man die Wie<strong>der</strong>-<br />
gabequalität <strong>der</strong> von Lautsprechern (-Boxen)<br />
abgestrahlten Musik um ein Vielfaches<br />
verbessern kann.<br />
Das Hi-Fi-Audio-Modul ist die neueste Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Firma ad fontes Nullpunktenergie GmbH. Es steht am<br />
Ende einer langen Kette von Innovationen, die sich gezielt<br />
auf die Verwendung von Informationen in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />
von Musik und Sprache in geschlossenen Räumen bezieht.<br />
Üblicherweise werden beim Abspielen von Musik zwei,<br />
maximal drei Lautsprecherboxen eingesetzt. Die erzielte<br />
Klangwie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong>en Verhältnis zum Originalklang<br />
im Tonstudio sind von vielen Faktoren abhängig. Da spielen<br />
die technischen Voraussetzungen des CD-Players und des<br />
eingesetzten Verstärkers eine Rolle, aber auch die Aufstellung<br />
<strong>der</strong> Boxen, und natürlich <strong>der</strong> Raum, seine Ausstattung,<br />
in dem das Ganze stattfindet. – Selbst wenn hier die optimalen<br />
Bedingungen erfüllt sind, hat <strong>der</strong> Zuhörer den Eindruck,<br />
dass er die Klangdarbietung auf <strong>der</strong> Linie seiner Lautsprecherboxen<br />
wahrnimmt. Wir nennen das eine „Klangtapete“,<br />
weil die ehemals dreidimensionale Musik auf zwei Dimensionen<br />
zusammengeschrumpft ist. An diese Tatsache sind<br />
wir gewöhnt. Und fünf Jahrzehnte technische Entwicklung<br />
auf dem Hi-Fi-Markt haben daran kaum etwas geän<strong>der</strong>t.<br />
Die fehlende dritte Dimension in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe von<br />
Musik und an<strong>der</strong>en Klangereignissen wird schon<br />
lange als Manko empfunden und führte zu <strong>der</strong> Entwicklung<br />
und dem Einsatz von Surroundsystemen (fünf<br />
o<strong>der</strong> mehr Lautsprecher im Raum verteilt). Diese können<br />
zwar einen Rundumklang erzeugen, sind aber nicht in <strong>der</strong><br />
Lage, z. B. den Originalhall und die dazugehörige Körperwahrnehmung,<br />
die noch bei <strong>der</strong> Aufnahme im Studio, im<br />
Konzertsaal o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Bühne vorhanden waren, wie<strong>der</strong>zugeben.<br />
Alles wird bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe auf zwei Dimensionen geschrumpft.<br />
Es fehlt <strong>der</strong> Raum, und trotz beeindruckenden<br />
Entwicklungen in <strong>der</strong> Hi-Fi-Technologie ließ er sich bisher<br />
auch durch nichts zu ersetzen.<br />
Hier nun setzt die ad fontes Nullpunktenergie- Entwicklung<br />
ein. Unser Hi-Fi-Audiomodul ist ein kleiner Sen<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> mit einer bestimmten Information moduliert wird. Diese<br />
bewirkt, dass sich die Struktur <strong>der</strong> Luftmoleküle geringfügig<br />
verän<strong>der</strong>t und dadurch die Schallübertragung eine sensationell<br />
an<strong>der</strong>e wird. Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe entsteht wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Raum, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Originalaufnahme zugegen war. Die<br />
Musikdarbietung ist dreidimensional. Der Hörraum wird<br />
virtuell vergrößert. Keine „Klangtapete“ mehr. Man hat den<br />
Eindruck, mitten im Aufnahmegeschehen mit aller Körperwahrnehmung<br />
live dabei zu sein. Dabei ist dieser Effekt<br />
völlig unabhängig von dem eingesetzten Wie<strong>der</strong>gabesystem<br />
und kompatibel zu jedem System, das aus einem CD-Player,<br />
Verstärker und zwei o<strong>der</strong> drei Lautsprecherboxen (zwei<br />
Lautsprecherboxen und einem Subwoofer) o<strong>der</strong> Fernseher<br />
besteht. Selbst bei 5.1-Systemen erzeugt es echten Raumklang.<br />
Das Hi-Fi-Modul benötigt keinen Strom und keine<br />
Wartung, denn es bezieht seine Energie aus <strong>der</strong> Raumenergie<br />
(Nullpunktenergie). Es wird<br />
in dem Raum <strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe<br />
platziert, bei sehr großen Räumen<br />
(mehr als 10 m Radius) idealerweise<br />
in <strong>der</strong> Mitte, bei normalen Wohnräumen<br />
neben <strong>der</strong> Stereoanlage, bzw.<br />
Fernseher.<br />
Nach <strong>der</strong> Aufstellung benötigt das ad<br />
fontes Nullpunktenergie-Audiomodul eine<br />
„Einlaufzeit“ von mindestens 30 Minuten, alerweise zwölf Stunden (eine Nacht). Danach schwingt <strong>der</strong><br />
ideganze<br />
Raum, meistens aber das ganze Haus, in <strong>der</strong> neuen<br />
vorgegebenen Schwingung.<br />
Seit zwei Jahren nun verkaufen wir das Modul, und es<br />
zeigt sich, hier beginnt Wissenschaft im echten Sinne von<br />
Wissen schaffen, dass es bedeutend mehr leistet, als wir uns<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung vorgestellt haben. Wir haben gelernt,<br />
dass „immer, wenn beachtliche Mengen an Nullpunktenergie<br />
beteiligt sind, wir eine ganzheitliche Betrachtung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
unserer Forschung in Betracht ziehen müssen“. Im<br />
Falle des Hi-Fi-Moduls bedeutet dies, dass das Bewusstsein<br />
des Musikhörers signifikant erweitert und dadurch sowohl<br />
den Gehörsinn verfeinert, als auch eine ganze Skala von<br />
Emotionen wahrgenommen werden, bezogen auf die gerade<br />
gehörte Komposition. Das erhöht den Genuss des Musikerlebens<br />
beträchtlich.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> rasch einsetzenden Bewusstseinserweiterung<br />
durch das Hi-Fi-Modul haben wir einen<br />
ganz neuen Interessenten- und Kundenkreis gewinnen<br />
können. Zu unseren Kunden zählen nun auch alle Berufsgruppen<br />
und Institutionen, die kreativ tätig sein müssen.<br />
Also alle Kunstschaffenden, Grafiker, Konstrukteure<br />
aller Art, Architekten und natürlich ganz beson<strong>der</strong>s auch<br />
Musiker und Komponisten.<br />
In <strong>der</strong> Gegenwart des Hi-Fi-Moduls vergrößert sich mittelfristig<br />
unser persönliches Energiefeld, was wir alle in diesem<br />
energiearmen Mitteleuropa dringend benötigen (siehe<br />
vorherige Artikel über Nullpunktenergie und ihre Anwendungen).<br />
▀<br />
Kontaktinfo:<br />
Dipl. Ing. Udo B. Sperlich<br />
Ad fontes Nullpunktenergie GmbH<br />
Im Oberdorf 22<br />
36399 Freiensteinau<br />
Tel. 06666 – 919312<br />
adfontes@nullpunktenergie.de<br />
Sieglinde Grommet<br />
Verlag Sieglinde Grommet<br />
Justus-Liebig-Str. 1, 61184 Karben<br />
Tel. 0 60 39 - 4 26 95<br />
Fax 0 60 39 - 92 17 10<br />
info@macht-<strong>der</strong>-gedanken.de<br />
www.macht-<strong>der</strong>-gedanken.de
Gesundheit<br />
Daniela Keilmann<br />
Verbraucher<br />
werden zunehmend<br />
wach<br />
38<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gesundheit<br />
Gab es beim E10-Benzin vor Jahren ein großes Wachwerden<br />
bei den Verbrauchern, die flächendeckend das<br />
Benzin ablehnten und <strong>der</strong>en Boykott von E 10 bis heute<br />
anhält, so entsteht gerade jetzt eine sehr weitgehende<br />
Bewusstseinsbildung, was die Nahrung betrifft.<br />
Das Freihandelsabkommen mit den USA, das zu einem<br />
Weniger an Sicherheit führt, was die Qualität und <strong>der</strong><br />
Lebensmittel betrifft, wird von <strong>der</strong> überwiegenden Zahl<br />
<strong>der</strong> Deutschen abgelehnt.<br />
Eine neue Studie, die am 22.5.2014 veröffentlicht wurde,<br />
macht deutlich: Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Verbraucher<br />
sind bereit mehr zu zahlen für sichere Lebensmittel.<br />
2/3 <strong>der</strong> Verbraucher legen inzwischen großen Wert<br />
auf die Deklaration <strong>der</strong> Inhaltsstoffe, und zwei von drei<br />
Verbrauchern legen großen Wert auf die Kennzeichnung<br />
gentechnisch verän<strong>der</strong>ter o<strong>der</strong> erzeugter Lebensmittel.<br />
Laut PwC-Verbraucherumfrage<br />
ist bei drei<br />
von vier Deutschen<br />
das Vertrauen durch Lebensmittelskandale<br />
gesunken.<br />
80 Prozent haben<br />
ihr Einkaufsverhalten geän<strong>der</strong>t.<br />
67 Prozent for<strong>der</strong>n<br />
Angaben zu allen Inhaltsstoffen<br />
und zur Gentechnik.<br />
Durch Lebensmittelskandale ist<br />
das Vertrauen <strong>der</strong> Konsumenten<br />
in die Lebensmittelindustrie sehr<br />
stark gesunken.<br />
18 Prozent <strong>der</strong> Verbraucher<br />
kaufen direkt beim Erzeuger.<br />
Die Lebensmittelskandale<br />
<strong>der</strong> vergangenen<br />
Monate hinterlassen tiefe<br />
Spuren bei den deutschen<br />
Verbrauchern: Vier von fünf Konsumenten haben ihr Einkaufsverhalten<br />
geän<strong>der</strong>t - rund 60 Prozent achten verstärkt<br />
auf die Herkunft <strong>der</strong> Produkte, 35 Prozent beson<strong>der</strong>s<br />
auf Inhalts- und Zusatzstoffe. Jeweils gut 20 Prozent<br />
kaufen mehr Bio- bzw. Markenprodukte o<strong>der</strong> direkt beim<br />
Erzeuger (18 Prozent). Zudem würde gut je<strong>der</strong> zweite<br />
Deutsche für garantiert sichere Lebensmittel mehr Geld<br />
ausgeben, wie aus einer Verbraucherumfrage im Auftrag<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
PwC hervorgeht. Sogar ein Preisaufschlag von mehr als<br />
zehn Prozent wäre noch für jeden fünften Konsumenten<br />
vertretbar.<br />
„Die deutschen Verbraucher sind beim Lebensmittelkauf<br />
traditionell sehr preissensibel. Viele sind aber bereit,<br />
etwas mehr für garantiert sichere Produkte zu zahlen. Vor<br />
diesem Hintergrund sind die Umfrageergebnisse ein starker<br />
Beleg für einen nicht unerheblichen Vertrauensverlust<br />
in die Lebensmittelbranche“, kommentiert Gerd Bovensiepen,<br />
PwC-Partner und Leiter des Bereichs Handel<br />
und Konsumgüter in Deutschland und Europa.<br />
Mit Transparenz gegen Vertrauensverlust<br />
Die Studie zeigt zudem, dass die Lebensmittelskandale<br />
nicht mehr nur das Image und die Reputation einzelner<br />
Unternehmen bzw. Produkte beschädigen: Bei gut jedem<br />
dritten Konsumenten ist das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie<br />
insgesamt sehr stark gesunken, während nur<br />
15 Prozent von Einzelfällen ausgehen.<br />
Etwas mehr Sicherheit<br />
versprechen sich die<br />
Verbraucher von <strong>der</strong> Lebensmittelinformationsverordnung<br />
<strong>der</strong> EU, die im Dezember<br />
2014 in Kraft tritt. Die genaueren<br />
Angaben zu Inhaltsstoffen<br />
und Produktherkunft geben 53<br />
Prozent <strong>der</strong> Befragten wie<strong>der</strong><br />
mehr o<strong>der</strong> sogar volles Vertrauen<br />
in die Lebensmittelindustrie,<br />
während 46 Prozent<br />
skeptisch bleiben.<br />
„Die Verbraucher erwarten<br />
von Lebensmittelhandel<br />
und -herstellern maximale<br />
Transparenz. Daher ist die EU-<br />
Verordnung für die Industrie eine gute Chance, das Verbrauchervertrauen<br />
zurückzugewinnen. Voraussetzung<br />
ist, dass die Unternehmen alle Angaben machen, die die<br />
Verbraucher auch tatsächlich interessieren. Dazu gehört<br />
auch, die Informationen leicht zugänglich und verständlich<br />
zu machen“, betont Bovensiepen.<br />
„Sehr wichtig“ ist den meisten (67 Prozent) befragten<br />
Konsumenten die Angabe aller Inhaltsstoffe. Ebenfalls<br />
zwei von drei Verbrauchern legen großen Wert auf die<br />
Kennzeichnung gentechnisch verän<strong>der</strong>ter o<strong>der</strong> erzeugter<br />
Lebensmittel. Angaben zum Herstellungsort und Transportweg,<br />
zertifizierte Gütezeichen bzw. -siegel und Nährwertangaben<br />
sind vier von zehn Befragten „sehr wichtig“. ▀<br />
Quelle: PwC PriceWaterhouseCoopers (ots)<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 39
Gesundheit<br />
Juliane Hordenbach<br />
Wut<br />
Wuti i s t g u t<br />
Erst nicht ausgelebte Emotionen erzeugen Gewalt<br />
40<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gesundheit<br />
Nicht ausgelebte Emotionen wie Wut und Trauer sind<br />
Ursache für viele Beschwerden, die sich sowohl in <strong>der</strong><br />
Gesundheit des Einzelnen als auch in <strong>der</strong> ganzen Gesellschaft<br />
nie<strong>der</strong>schlagen. Dr. med. Daniel Dufour weist einen<br />
Weg zur Heilung, <strong>der</strong> nicht auf Kontrolle, son<strong>der</strong>n auf<br />
Ausleben setzt.<br />
Die Denke zum Schweigen bringen<br />
"Wir haben eben manchmal Lust, den o<strong>der</strong> die umzubringen,<br />
die uns Leid zufügen o<strong>der</strong> zugefügt haben. Diese<br />
Gefühle existieren, und das nicht zu akzeptieren, hat verhängnisvolle<br />
Folgen: anhaltende körperliche Spannungen,<br />
die ihrerseits zu Unwohlsein, Beschwerden und Krankheiten<br />
führen können." Mit dieser drastischen Einschätzung<br />
wendet sich <strong>der</strong> als Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> OGE-Methode (Umkehrung<br />
von Ego) bekannt gewordene Schweizer Arzt und<br />
Autor Dr. med. Daniel Dufour in seinem neuen Buch den<br />
eigentlichen Ursachen von Krankheiten und Konflikten zu,<br />
die viel mit seinen eigenen Erfahrungen in Kriegsgebieten<br />
zu tun haben. Dabei unterscheidet er zwischen <strong>der</strong> Gewalt<br />
gegen an<strong>der</strong>e und <strong>der</strong> Gewalt gegen sich selbst, zu <strong>der</strong><br />
auch Krankheit, Schuldgefühle und mangelndes Selbstvertrauen<br />
gehören.<br />
Die Gewalt gegen an<strong>der</strong>e äußert sich dagegen meist<br />
als Zornesausbruch o<strong>der</strong> Machtmissbrauch. Ursache<br />
für beide sei das von Dufour als "Denke"<br />
bezeichnete nutzlose und geschwätzige Kreisen <strong>der</strong> Gedanken<br />
um sich selbst, das alles an<strong>der</strong>e blockiert und in<br />
falsche Bahnen leitet: "Aufgrund <strong>der</strong> Denke verlieren wir<br />
unsere Persönlichkeit, denn sie trennt uns von unserem<br />
innersten Wesen." Nur wenn die Denke zum Schweigen<br />
gebracht werde, können wir unsere eigene Wirklichkeit<br />
und unser innerstes Wesen wie<strong>der</strong>erlangen, das allein ein<br />
Dasein im weitesten Sinn ermöglicht.<br />
Wut ist gut<br />
Der Titel des neuen Buches bringt es auf den Punkt, dass<br />
die Unterdrückung von natürlichen Gefühlen durch moralische<br />
o<strong>der</strong> gesellschaftliche Sanktionen, die meist <strong>der</strong><br />
"Denke" entspringen, verhängnisvolle Folgen haben kann:<br />
"Nicht zu akzeptieren, dass unsere Wut uns dazu bringen<br />
kann, den Tod des An<strong>der</strong>en zu wünschen, führt zu Gewalt<br />
gegen uns selbst und zu Gewalt gegen den An<strong>der</strong>en." Dagegen<br />
sei das Ausleben <strong>der</strong> Wut ein Beweis <strong>der</strong> Liebe zu<br />
sich selbst: "Sich zu erlauben, diesen Wunsch zu empfinden<br />
und das für sich allein auch auszudrücken, ohne dass<br />
<strong>der</strong> An<strong>der</strong>e dabei ist, ist begrüßenswert und kann nur guttun<br />
– sowohl demjenigen, <strong>der</strong> wütend ist, als auch dem<br />
An<strong>der</strong>en." Gleichzeitig öffne man sich dem An<strong>der</strong>en gegenüber<br />
– sobald die Wut einmal ganz ausgelebt ist, könne<br />
man sich offen mit dem An<strong>der</strong>en austauschen. Ein Zornesausbruch<br />
ist dagegen eine von <strong>der</strong> "Denke" kontrollierte<br />
Wut, ebenso wie <strong>der</strong> Machtmissbrauch aus den Ängsten<br />
vor und dem Vergleich mit den An<strong>der</strong>en stammt. Ursache<br />
dieser Gewalt ist meist die Erziehung in <strong>der</strong> Familie und<br />
den Ausbildungssystemen sowie jede Art von Ausgrenzung<br />
und Indoktrination.<br />
Der Weg zur Heilung - im Hier und Jetzt<br />
Wenn man seine "Denke" ausschaltet, zielt man darauf ab,<br />
die um sich selbst kreisenden Gedanken anzuhalten und<br />
sich nicht mehr in die Zukunft o<strong>der</strong> die Vergangenheit zu<br />
projizieren. Dann nimmt man wie<strong>der</strong> mit dem gegenwärtigen<br />
Moment Kontakt auf, dem einzigen, in dem man lebt,<br />
existiert und etwas empfindet. Das führt dazu, dass man<br />
sich nicht mehr mit Ängsten und Schuldgefühlen belastet,<br />
was ganz wesentlich ist, um wie<strong>der</strong> in Kontakt zu seinen<br />
Empfindungen treten zu können. Indem man Kontakt zu<br />
seinem Körper und seinen Sinneseindrücken aufnimmt,<br />
lösen sich die Vorstellungen von Rache und weiterer Gewalt<br />
allmählich auf und machen Platz für die Empfindungen<br />
und die Emotionen.<br />
Die Vorbeugung gegen Gewalt findet demnach auf<br />
mehreren Ebenen statt: erstens in <strong>der</strong> Familie, wo<br />
die Existenz von Emotionen toleriert werden muss;<br />
dann in <strong>der</strong> Schule, wo gegenseitiger Respekt zu erlernen<br />
ist, ohne dabei Gefühle zu unterdrücken; und schließlich<br />
im gesellschaftlichen Umfeld, wo Gewaltopfern, Tätern<br />
und Ordnungskräften die Möglichkeit gegeben sein muss,<br />
Emotionen auszuleben, um die Spirale <strong>der</strong> Gewalt zu<br />
durchbrechen. Denn wer seinen Empfindungen freien Lauf<br />
lässt, wird nach Dr. Dufour feststellen, dass diese Öffnung<br />
auch eine Form <strong>der</strong> Liebe zu sich selbst sei. Nur wer sich<br />
nicht liebt, erzeugt in und um sich Gewalt. ▀<br />
Sich <strong>der</strong> Wut zu<br />
öffnen, ist eine<br />
Form <strong>der</strong> Liebe zu<br />
sich selbst.
Gesundheit<br />
Die<br />
Energie<br />
<strong>der</strong> sieben Strahlen<br />
Ein russisches<br />
Heilverfahren zur<br />
För<strong>der</strong>ung unserer<br />
irdischen und geistigen<br />
Entwicklung<br />
Vadim Tschenze<br />
42<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gesundheit<br />
Russische Heilmethoden sind ein Phänomen,<br />
das auf dem Buchmarkt und<br />
in <strong>der</strong> Szene alternativer Therapien<br />
<strong>der</strong>zeit sehr präsent ist. Immer mehr<br />
Menschen entdecken das spirituelle<br />
Russland wie einen neuen Kontinent,<br />
<strong>der</strong> bisher unter einem Nebel aus Unkenntnis<br />
verborgen war. Teilweise wegen<br />
<strong>der</strong> restriktiven Haltung <strong>der</strong> früheren<br />
Sowjetunion gegenüber je<strong>der</strong><br />
Form von Spiritualität; teilweise auch,<br />
weil im von Indien und China faszinierten<br />
Westen lange „lebhaftes Desinteresse“<br />
für Russland vorherrschte.<br />
Seit einigen Jahren nun scheint sich<br />
<strong>der</strong> Schleier zu lüften. Zum Vorschein<br />
kommt nicht etwa „die“ russische<br />
Medizin, son<strong>der</strong>n ein ganzes Bündel<br />
höchst unterschiedlicher Ansätze und<br />
Therapien. Grigori Grabovois Heilen<br />
mit Zahlen ist nur eine von vielen<br />
(wenn auch <strong>der</strong>zeit die bekannteste)<br />
Methode. Vadim Tschenze, geboren<br />
1973 in Russland, beschäftigt sich seit<br />
seinem 12. Lebensjahr mit verschiedenen<br />
Formen des geistigen Heilens<br />
und trat im deutschsprachigem Raum<br />
in den letzten Jahren verstärkt als<br />
Buchautor, Heiler und Seminarleiter<br />
hervor. Seine Methode beruht auf<br />
einem Menschenbild, das durchaus<br />
Berührungspunkte mit asiatischer<br />
Spiritualität hat – man weiß von Karma,<br />
Aura o<strong>der</strong> Chakren –, die Begriffe<br />
und die Denkweise sind aber teilweise<br />
an<strong>der</strong>s. Wir können in diesem Rahmen<br />
nur eine <strong>der</strong> vielfältigen Methoden<br />
ausführlicher vorstellen, die „sieben<br />
Strahlen“: Das Verfahren hilft, nichts<br />
Geringerem als dem Wesen des Menschen<br />
auf die Spur zu kommen. rr<br />
Wussten Sie schon, dass es im<br />
Leben des Menschen für alles<br />
immer sieben Ebenen gibt, z.B.<br />
sieben Ebenen <strong>der</strong> Seele, <strong>der</strong> Magie,<br />
<strong>der</strong> Planeten, des Denkens usw.?<br />
Der Mensch selbst besteht auch aus<br />
sieben Ebenen, ähnlich aufgebaut wie<br />
die Schichten eines Kohls: Der Kern ist<br />
versteckt und durch Blätter bedeckt.<br />
Diesen Kern zu finden ist sehr schwierig,<br />
ihn im Verlauf des Lebens zu entdecken<br />
ist jedoch <strong>der</strong> Grund für unsere<br />
Existenz auf <strong>der</strong> Erde. Wir besitzen eine<br />
spezifische, seltene Energie, die kein<br />
an<strong>der</strong>es Wesen im Diesseits besitzt:<br />
unsere psychische Frequenz. Man kann<br />
sich diese Energie auch als Mischung<br />
aus Gehirnimpulsen, dem Denken,<br />
neuen Energien und <strong>der</strong> Lebensenergie<br />
vorstellen. Sie zusammen machen den<br />
Kern des menschlichen Wesens aus.<br />
Es gibt zudem auch sieben Schichten<br />
des irdischen Daseins und sieben<br />
Schichten des geistigen Daseins. Wir<br />
verbrauchen unsere psychische Energie<br />
lei<strong>der</strong> überwiegend für die sieben<br />
Schichten des irdischen Daseins, die<br />
sie verschwenden:<br />
• Wir bemuttern und verschönern<br />
unsere Körper<br />
• Wir lesen unbrauchbare<br />
Informationen<br />
• Wir widmen uns dem Business<br />
und <strong>der</strong> Geldwirtschaft<br />
• Wir machen uns Gedanken und<br />
Ängste über die Zukunft<br />
• Wir versinken oft in unseren Gefühlen<br />
• Wie viel Zeit verbringen wir in<br />
<strong>der</strong> Küche o<strong>der</strong> im Geschäft?<br />
• Wir zerbrechen uns den Kopf<br />
über an<strong>der</strong>e Menschen<br />
Wäre es nicht schöner, unsere<br />
Energie in eine an<strong>der</strong>e Richtung<br />
zu lenken, uns z.B. auf<br />
eine an<strong>der</strong>e Ebene zu begeben? Uns<br />
<strong>der</strong> Liebe o<strong>der</strong> unserer eigenen seelischen<br />
Entwicklung zu öffnen? Hierum<br />
geht es in diesem Bericht, und genau<br />
dies ist auch das Thema <strong>der</strong> Neuzeit –<br />
<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> planetarischen Impulse.<br />
Je<strong>der</strong> Planet vereinigt mehrere<br />
Strahlen in sich<br />
Man sagt dazu auch Schichten o<strong>der</strong><br />
Ebenen. Versuchen wir zu analysieren,<br />
welche Ebene Sie beherrscht. Alle planetarischen<br />
Frequenzen schichten sich<br />
in unserer Seele. Diese machen unseren<br />
Typus, bzw. unsere Ebene des Denkens<br />
aus:<br />
Der 1. Strahl, <strong>der</strong> LUNArE tYP: Die erste<br />
Ebene des Denkens wird vom MOND<br />
beherrscht. Man dient dem Mondstrahl,<br />
den Bäumen, <strong>der</strong> Astrologie, allem was<br />
hier auf <strong>der</strong> Erde bekannt ist – auch die<br />
Kräuterlehre und Steine gehören dazu.<br />
Der Mondstrahl gehört zu <strong>der</strong> Erde und<br />
ist aus unserem Leben nicht wegzudenken.<br />
Der lunare Typus ist <strong>der</strong> Magier<br />
und Heiler. Der Mond steht also für<br />
Medizin. Haben Sie bemerkt, dass es<br />
viele kranke Menschen gibt und je<strong>der</strong><br />
heute heilen will? Warum eigentlich?<br />
Die Mondstrahlen geben eine Antwort<br />
darauf. Heilung ist die erste Schicht<br />
<strong>der</strong> geistigen Entwicklung. In einer<br />
höheren Schicht lernt man jedoch, gar<br />
nicht erst krank zu werden. Warum ist<br />
<strong>der</strong> Mondstrahl <strong>der</strong> Heilstrahl? Weil<br />
<strong>der</strong> Mond ein Wasserplanet ist, und da<br />
auch wir aus Wasser bestehen, unterliegen<br />
wir den Gesetzen <strong>der</strong> Thermodynamik<br />
und <strong>der</strong> Gravitation. Der Mond<br />
nähert sich <strong>der</strong> Erde, so wird durch das<br />
Gravitationsgesetz die Flüssigkeit beeinträchtigt<br />
(Meer, Blut, Lymphe etc.).<br />
Bei Mondfinsternissen werden solche<br />
Strahlen kurzfristig ausgeschaltet. In<br />
dieser Zeit gelingen deshalb alle Heilungen<br />
am besten.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 43
Gesundheit<br />
Den 2. Strahl, <strong>der</strong> SAtUrIANEr: Die<br />
zweite Ebene des Denkens besteht<br />
aus sexuellen Energien. Diese werden<br />
von SATURN beherrscht. Diese<br />
Schicht des Denkens ist komplex. Zu<br />
ihm gehört u.a. das Karma. Sie steht<br />
auch für das dritte Auge. Männer<br />
sind beson<strong>der</strong>s durch das Saturndenken<br />
betroffen, aber auch Frauen<br />
können despotisch, kämpferisch<br />
o<strong>der</strong> gierig sein. Die saturnische<br />
Ebene ist überall zu finden: Alle<br />
Sendungen o<strong>der</strong> Zeitschriften, die<br />
über Sex berichten, gehören dazu.<br />
Durch solche Informationsträger<br />
werden Impulse abgesaugt. Man<br />
verliert kostbare psychische Energie,<br />
und diese nehmen niedrige<br />
Wesen auf. Ein Streit o<strong>der</strong> Ärger<br />
gehört auch zu <strong>der</strong> saturnischen<br />
Ebene: Wenn es Ihnen nach Streiten<br />
zumute ist, saugt Sie jemand<br />
in diesem Moment ab, jemand hat<br />
diese Energie gebraucht und manipuliert<br />
Sie. Sie geben Ihre Sexenergie<br />
ab. Verwandte Impulse bringen<br />
auch VENUS und MARS.<br />
Der 3. Strahl wird von <strong>der</strong> VENUS<br />
gesendet. VENUSIANER sind viele<br />
von uns. Diesen Luftstrahl können<br />
Sie überall im Alltag finden:<br />
Rauchen, Weihrauchen, Kerzen,<br />
Luft. Alle Raucher sind mit diesem<br />
Strahl verbunden. Auch Laute und<br />
Worte, Besprechungen o<strong>der</strong> Musik<br />
gehören dazu. Parfums können<br />
verschiedene Arten des Venusdenkens<br />
hervorrufen. Es gibt auch<br />
hier das nie<strong>der</strong>e und das höhere<br />
Denken. Auf nie<strong>der</strong>er Ebene werden<br />
Impulse wie „Ich liebe dich und<br />
ich will dich“ ausgestrahlt, auf <strong>der</strong><br />
höheren Ebene gehen diese Worte<br />
zum Herzen.<br />
Den 4. Strahl bringt <strong>der</strong> MArS.<br />
MARSIANER sehen wir oft im Alltag:<br />
Das sind Liebhaber <strong>der</strong> Kerzen<br />
und des Lichtes. Es geht hier um<br />
das Feuerelement.<br />
Der 5. Strahl ist mit mehreren Planetenimpulsen<br />
verbunden, wie z.B.<br />
JUPItEr und MErKUr. JUPItEr-<br />
KUrIANEr dienen den Sternen,<br />
physischen Objekten. Dies ist die<br />
Ebene <strong>der</strong> Wissenschaft.<br />
Der 6. Strahl wird durch NEPtUN<br />
und die SoNNE hervorgerufen.<br />
NEPTUSONNER<br />
durchbrechen<br />
die Grenzen. Sie haben<br />
Interesse an <strong>der</strong> Weltmaterie.<br />
Der 7. Strahl wird durch die SoNNE<br />
und UrANUS hervorgerufen. UR-<br />
SONNER arbeiten mit Energie. Diese<br />
Energie gelangt in das Herz. Hier<br />
wird das Karma erforscht.<br />
Wissen Sie schon, welchem Typus<br />
Sie entsprechen? Ein Typus<br />
dominiert meistens, wir<br />
bestehen jedoch aus allen Typen und<br />
haben alle sieben Ebenen in uns, daher<br />
beherrschen uns alle Ebenen wechsel-<br />
seitig.<br />
Je<strong>der</strong> nimmt die Welt auf seine eigene<br />
Art und Weise, ganz individuell,<br />
wahr. Gefiltert durch unsere Empfindung<br />
haben wir vor allem unsere „eigene<br />
Welt“ vor Augen; die Welt an sich ist<br />
nur ein Hologramm.<br />
Man kann mit <strong>der</strong> Zeit von gewissen<br />
Strahlen getrennt werden. Nicht<br />
die Strahlen sind daran schuld, son<strong>der</strong>n<br />
wir, weil wir sie nicht nutzen und<br />
das elementare Wissen über sie nicht<br />
besitzen. Sich dieses Wissen wirklich<br />
anzueignen, ist schwierig; uns lenken<br />
materielle Dinge wie z.B. unser Haus,<br />
das Auto, Konsumgüter etc. zu stark<br />
von unseren Beziehungen ab. Auch das<br />
bereits Gelernte kann zum Stillstand<br />
kommen: Man entwickelt sich in solchen<br />
Fällen nicht weiter. Je<strong>der</strong> sollte<br />
aber versuchen, weiter zu kommen,<br />
egal, welches Entwicklungsstadium er<br />
bereits erreicht hat. Ich kann noch so<br />
viel darüber schreiben, wie wichtig es<br />
ist, sich weiterzuentwickeln – tun müssen<br />
Sie es schließlich selbst.<br />
Die UR-Strahlen<br />
sind auf <strong>der</strong> Erde bereits angekommen.<br />
Diese wurden von<br />
verschiedenen Planeten gesendet.<br />
Je<strong>der</strong> Planet bringt<br />
beson<strong>der</strong>e Strahlen zur<br />
Erde. Sie besitzen Intelligenz,<br />
Energie, Information<br />
und eigene Qualitäten.<br />
1. Wille und Herrschen –<br />
PLUto<br />
2. Liebe und Weisheit –<br />
VENUS<br />
3. Intellekt – JUPItEr<br />
4. Harmonie durch Konflikt –<br />
UrANUS<br />
5. Wissenschaften – MErKUr<br />
6. Idealismus und treue – MArS<br />
7. ordnung und Zeremonien – SoNNE<br />
Stellen Sie sich nun bitte<br />
die Frage: Warum sind Sie<br />
hier, und welche Strahlen<br />
können Sie an sich erkennen? Wir<br />
kamen nicht auf die Erde, um hier nur<br />
Vergnügen zu finden, son<strong>der</strong>n um an<br />
uns zu arbeiten und uns weiter zu entwickeln.<br />
Menschen beklagen sich über<br />
ihre zahlreichen Erkrankungen. Viele<br />
Menschen wissen jedoch nicht einmal,<br />
wo welche Organe im Körper sind, abgesehen<br />
davon, wie sie aussehen o<strong>der</strong><br />
funktionieren – dieses elementare Wissen<br />
fehlt. Und was tun die Menschen,<br />
um gesund zu werden? Sie nehmen<br />
Tabletten ein. Tagtäglich geht unsere<br />
psychische Energie für unnötige Dinge<br />
verloren, auch fürs Essen. Wir sind oft<br />
Diener unseres Körpers, den wir ernähren<br />
und ankleiden müssen, usw. Wie<br />
viele Menschen sind auf dieser Ebene<br />
stehen geblieben? Je<strong>der</strong><br />
von uns könnte mit<br />
dem, was er im Klei<strong>der</strong>schrank<br />
hat, bestimmt<br />
20 an<strong>der</strong>e Menschen<br />
einkleiden. Wir haben die<br />
Wahl, ob wir den Weg <strong>der</strong><br />
Dunkelheit o<strong>der</strong> den Weg des<br />
Geistes gehen wollen. Wollen wir<br />
<strong>der</strong> Form o<strong>der</strong> dem Inhalt dienen?<br />
44<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gesundheit<br />
Die sieben Schichten des<br />
geistigen Daseins<br />
Der Mond ist <strong>der</strong> Erde am nächsten. Er<br />
symbolisiert die Medizin. Seine nie<strong>der</strong>e<br />
Energie aktiviert das Ego.<br />
Die Venus ist <strong>der</strong> darauf folgende Planet<br />
und lässt uns lieben. Die nie<strong>der</strong>e<br />
Energie <strong>der</strong> Venus steht für negative<br />
Emotionen, Sex und Eifersucht.<br />
Der Merkur<br />
steht für Gedanken. Seine<br />
nie<strong>der</strong>e Energie vertritt jedoch nie<strong>der</strong>e<br />
Wünsche, wie z.B. Habgier.<br />
Der Mars steht für Kraft. Seine nie<strong>der</strong>e<br />
Energie steht für Zerstörung, Hass und<br />
Wut.<br />
Jupiter<br />
steht für den Geist. Auch er hat<br />
eine nie<strong>der</strong>e Energie. Diese ruft Machtgier<br />
und Selbstlob hervor.<br />
Der Saturn steht für Sicherheit. Seine nie<strong>der</strong>e<br />
Energie steht für „nicht zutrauen“.<br />
Die Erde selbst steht für die Mutter.<br />
Ihre nie<strong>der</strong>e Energie weckt in uns Gedanken,<br />
um sich selbst zu bekämpfen.<br />
Je<strong>der</strong> von uns muss sich entscheiden,<br />
ob er in den nie<strong>der</strong>en o<strong>der</strong><br />
höheren Strahlen leben will. Alles,<br />
was ich beschrieben habe, sind<br />
die Schichten unseres Lebens, die<br />
wir bzw. unsere Seelen durchlaufen.<br />
An was denken und<br />
von was träumen wir?<br />
Was wünschen wir uns?<br />
Einige denken an eine<br />
Wohnung, an<strong>der</strong>e an<br />
ein neues Auto. Es gibt<br />
weitaus mehr Menschen,<br />
die ans Essen<br />
denken, als solche,<br />
die sich für die Sterne<br />
interessieren.<br />
Wenn<br />
alles manifestiert würde,<br />
an was wir denken,<br />
wenn die „Manna Gottes“<br />
auf die Erde regnen würde,<br />
ich glaube, es wäre ein Regen<br />
aus lauter Flaschen, Autos und<br />
Wohnungen. Fett würde vom Himmel<br />
fallen. Das klingt für viele vielleicht verlockend,<br />
aber wären wir dann nicht in<br />
Wahrheit arm dran?<br />
Die Erde ist von uns Menschen abhängig.<br />
Wenn nicht wir, wer könnte ihr<br />
dann helfen? Auch wenn <strong>der</strong> Mensch<br />
denkt, dass er alles erreicht hat,<br />
entspricht das nicht unbedingt den<br />
Tatsachen. Weil er ausschließlich<br />
irdischen Gesetzen folgt,<br />
gerät er ständig in Konfliktsituationen.<br />
Entscheiden<br />
S i e<br />
s i c h<br />
f ü r<br />
d i e<br />
Weiterentwicklung<br />
Ihres irdischen<br />
und<br />
geistigen Seins<br />
und werden Sie<br />
zu einem Menschen,<br />
<strong>der</strong> sich<br />
selbst und an<strong>der</strong>e<br />
schätzt!<br />
Was ist an <strong>der</strong> beschriebenen Methode<br />
spezifisch russisch? Es ist vor allem<br />
die Zuordnung <strong>der</strong> Planeten zu den<br />
Zahlen. Man nennt das „Impulslehre“.<br />
Zahlen besitzen ebenfalls Frequenzen<br />
– so wie alle Planeten. So spiegelt jedes<br />
Geburtsdatum die Planeteneinwirkungen<br />
auf den Menschen wi<strong>der</strong>. Somit<br />
könnte man z.B. als Schutz das eigene<br />
Geburtsdatum auf einen Zettel schreiben<br />
und diesen mitnehmen, um die Impulse<br />
zu empfangen. O<strong>der</strong> man könnte<br />
die Zahlen auf das eigene Foto schreiben<br />
und dieses liegen lassen.<br />
Sicherlich genügen die Informationen<br />
in diesem Artikel allein<br />
noch nicht, um all unsere Krankheiten<br />
aufzulösen und unsere geistige<br />
Entwicklung voranzubringen. Ich hoffe<br />
aber, Ihnen einen ersten Einblick<br />
in mein Denken und in den Reichtum<br />
russischer Heilverfahren gegeben zu<br />
haben. ▀<br />
Vadim Tschenze beschäftigt sich seit seinem<br />
zwölften Lebensjahr mit<br />
schamanischem Geistheilen<br />
sowie mit dem<br />
Thema Karmabewältigung<br />
und Channeling.<br />
Zudem entwickelte<br />
er das schamanische<br />
Aurakorrektur-Verfahren,<br />
das mittlerweile Heiler<br />
in <strong>der</strong> ganzen Welt nutzen. Heute ist Vadim<br />
Tschenze weltweit als Autor, Medium und TV-<br />
Berater tätig. Er gibt seit vielen Jahren auch<br />
Workshops und Seminare in den Bereichen<br />
Geistheilen, Karmalehre, Kartenlegen und<br />
leitet mit seiner langjährigen Erfahrung die<br />
Akademie für Geistheilen, Schamanismus<br />
und Medialität in <strong>der</strong> Schweiz. Weiterführende<br />
Informationen erhalten Sie unter: www.<br />
vadimtschenze.ch<br />
Buchtipp:<br />
Vadim Tschenze: Vadims Methode - Heilung<br />
mit programmierten Energien, Goldmann<br />
Verlag
Wurzeln<br />
Meister<br />
<strong>der</strong><br />
Karten<br />
Weisen uralte Seekarten auf verschollenes Wissen hin?<br />
Roland Roth<br />
46<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Die berühmte Karte des<br />
türkischen Seefahrers<br />
Piri Reis
Wurzeln<br />
Verlorene Städte, verschollene<br />
o<strong>der</strong> längst vergangene Kulturen:<br />
wer kennt sie nicht, die geheimnisvoll<br />
klingenden Namen<br />
Ägypten, Sumer, Aratta o<strong>der</strong> gar<br />
Atlantis und Lemuria. Bislang<br />
wurden die Ideen zu verlorenen<br />
Zivilisationen in ferner Vergangenheit<br />
nur zu gerne als Märchen<br />
und Fabeln abgewiesen. Allerdings<br />
zeugen immer mehr Hinweise alter<br />
Karten von einer weit entwickelten<br />
Seefahrt in grauer Vorzeit, die nicht<br />
mit den gängigen Lehrauffassungen<br />
von den Anfängen <strong>der</strong> Seefahrtge-<br />
schichte übereinstimmen.<br />
Historiker sind aufgrund ihrer Forschungen<br />
einig, dass die ältesten<br />
kartographischen Darstellungen aus<br />
dem alten Mesopotamien aus <strong>der</strong><br />
Zeit zwischen 2340 und 2200 v. Chr.<br />
stammen. Alte See- und Landkarten<br />
scheinen jedoch die These zu belegen,<br />
dass schon vor Jahrtausenden<br />
Menschen die Erde erforscht haben.<br />
Es ist Grundlage zahlreicher hitziger<br />
Diskussionen sowohl in <strong>der</strong> Fachwelt<br />
als auch bei Mystery-Jägern, ob<br />
Entdecker wie Christoph Kolumbus<br />
anhand uns heute unbekannter Informationsquellen<br />
wussten, dass hinter<br />
dem weiten Ozean im Westen Land<br />
liegt und woher antike Seefahrer ihr<br />
teilweise tiefgreifendes Wissen über<br />
weite Teile <strong>der</strong> Welt hatten.<br />
Die berühmt-berüchtigte<br />
Piri Reis-Karte<br />
Grund für diese Diskussionen sind<br />
neben den sagenhaften Erzählungen<br />
über unbekannte Län<strong>der</strong> und mythologische<br />
Kontinente eben auch die heute<br />
noch immer kontrovers begutachteten<br />
See- und Landkarten früher Seefahrer,<br />
die uns das Staunen über ein immenses<br />
Wissen unserer Vorfahren lehren.<br />
Eine <strong>der</strong> bekanntesten Artefakte ist<br />
die Karte des Piri Reis, die am 9. Oktober<br />
1929 vom deutschen Theologen<br />
Adolf Deissmann im Topkapi-Palast in<br />
Istanbul unter einem Bündel alter Seekarten<br />
entdeckt wurde. Der Seefahrer<br />
Reis lebte in <strong>der</strong> Türkei und war Oberkommandieren<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> ottomanischen<br />
Flotte. Über die Genauigkeit <strong>der</strong> Karten<br />
sagte er selbst einmal:<br />
"Diese Karten sind nach den Darstellungen<br />
von 20 Seekarten, den Portolonen<br />
von vier Portugiesen, die Sind,<br />
Hind (Indien) und China umfassen, und<br />
einer von Christoph Kolumbus gezeichneten<br />
Karte angefertigt worden. Was<br />
die<br />
Navigation auf den<br />
Sieben Meeren angeht, so sind sie<br />
ebenso verlässlich wie die Karten unseres<br />
Vaterlands."<br />
Diese erstaunliche Karte, die aus<br />
dem Jahr 1513 stammt, zeigt<br />
Mittel- und Südamerika,<br />
Teile von Afrika, Europa<br />
und möglicherweise<br />
sogar <strong>der</strong> Antarktis in einer<br />
erstaunlichen Präzision. Auf<br />
ihr sind nicht nur die Umrisse<br />
<strong>der</strong> einzelnen Erdteile<br />
zu erkennen, son<strong>der</strong>n auch<br />
das Hinterland mit Höhen<br />
und Tiefen, Hochebenen,<br />
Berggipfeln und Gebirgsketten.<br />
Seitdem Charles H.<br />
Hapgood, Professor für Geschichte<br />
<strong>der</strong> Wissenschaften<br />
am Keene State College,<br />
in seinem Buch Maps of the<br />
Ancient Sea Kings 1966 ausführlich<br />
auf die Karte des<br />
Piri Reis einging, ist sie bis<br />
heute Anlass zu heftigen<br />
Kontroversen in <strong>der</strong> Fachwelt.<br />
Aber diese Karte existiert und<br />
weist auf eine immens frühe Entstehungszeit<br />
hin, möglich ist auch, dass<br />
Admiral Piri Reis diese Karte von einer<br />
wesentlich älteren Karte abkopierte,<br />
immerhin ist es erstaunlich, dass auf<br />
Die Orontius-Finaeus-Karte<br />
zeigt antarktische<br />
Gebiete,<br />
die seit Jahrtausenden<br />
unter dem Eis<br />
verborgen sind.<br />
Die Zeno-Karte des<br />
Nordens zeigt Flüsse<br />
auf Grönland.<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 47<br />
3000
Wurzeln<br />
Der Gothaer Globus<br />
von 1533 zeigt vor <strong>der</strong><br />
Küste Südamerikas ein<br />
altägyptisches Schiff<br />
(siehe Ausschnittvergrößerung)<br />
<strong>der</strong> Karte sogar die südamerikanischen<br />
Anden zu finden sind. Mysteriös<br />
ist auch eine längst nicht mehr vorhandene<br />
Landbrücke zwischen Feuerland<br />
und <strong>der</strong> Antarktis, die es so seit Jahrtausenden<br />
nicht mehr gab. Kritische<br />
Stimmen wollen sogar erkannt haben,<br />
dass die südamerikanische Küste lediglich<br />
verzerrt dargestellt und aufgrund<br />
fehlenden Platzes auf dem Pergament<br />
nach „oben“ geklappt wurde.<br />
Allerdings zeigen Bildausschnitte aktueller<br />
Landkarten, basierend auf Satellitendaten,<br />
dass die Antarktis mit dem<br />
heutigen Eispanzer durchaus <strong>der</strong> Region<br />
auf <strong>der</strong> Piri Reis Karte entspricht, die<br />
als antarktische Küstenregion bezeichnet<br />
wird.<br />
Die bemerkenswerte Seekarte des<br />
Admirals Piri Reis ist aber nicht<br />
die einzige antike Karte, die geographische<br />
Vermessungen vor Jahrtausenden<br />
vermuten lässt. Eine nicht<br />
min<strong>der</strong> interessante Karte stammt beispielsweise<br />
aus dem Jahr 1531, die so<br />
genannte Orontius Finaeus-Karte, die<br />
ebenfalls von Charles Hapgood analysiert<br />
wurde.<br />
Orontius Finnaeus<br />
Es war wohl eher purer Zufall, als Hapgood<br />
diese Karte des französischen Mathematikers<br />
und Kartographen Oronce<br />
Fine (lat. Orontius Finnaeus o<strong>der</strong> Finaeus,<br />
1494-1555) beim Studium alter<br />
See- und Landkarten entdeckte. Auf ihr<br />
ist im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Karten die<br />
gesamte Antarktis wie<strong>der</strong>gegeben, und<br />
dies zu einer Zeit, als weite Teile <strong>der</strong><br />
südarktischen Gebiete offensichtlich<br />
eisfrei waren. Heute ist bekannt, dass<br />
die antarktische Eiswüste in ihrer Geschichte<br />
immer wie<strong>der</strong> Wärmeperioden<br />
erlebte. Anhand von Bohrproben konnten<br />
Wissenschaftler feine Ablagerungen<br />
identifizieren, die einst von Flüssen<br />
transportiert wurden, und stellten fest,<br />
dass das Ross-Meer in einem Zeitraum<br />
von einer Million Jahren mehrmals eisfrei<br />
gewesen sein muss. Die für uns relevante<br />
Warmzeit in diesem Gebiet begann<br />
zuletzt vor etwa 25.000 Jahren und<br />
endete vor rund 6.000 bis 8.000 Jahren.<br />
Dies ist auch nicht ungewöhnlich, denn<br />
anhand von paläomagnetischen Gesteinsuntersuchungen<br />
konnte man innerhalb<br />
des Zeitraums von einer Million<br />
Jahren Klimaschwankungen nachweisen,<br />
die einhergehend mit einer Reihe<br />
von Polverschiebungen gingen. Dieser<br />
Zeitrahmen passt natürlich nahezu perfekt<br />
in die Periode von 10.000 bis 12.000<br />
Jahren, die von führenden Forschern<br />
wie Graham Hancock, Robert Schoch,<br />
John Anthony West o<strong>der</strong> Robert Bauval<br />
als Zeitrahmen für die Existenz einer<br />
frühen Mutterkultur postuliert wird.<br />
Betrachtet man sich die Orontius<br />
Finaeus-Karte genauer und mit<br />
dem Wissen über durch Polverschiebungen<br />
ausgelöste Warmzeiten in<br />
<strong>der</strong> Antarktis, zeigt sie Erstaunliches:<br />
Auf <strong>der</strong> Karte ist die große antarktische<br />
Halbinsel, Grahamland und Palmerland,<br />
nur zu einem kleinen Teil eingezeichnet.<br />
Große Landstriche scheinen<br />
hier sogar einfach vergessen worden<br />
zu sein. 1958, im Jahr <strong>der</strong> Geophysik,<br />
wurde dieses Rätsel gelöst: Würde man<br />
auf einmal den gesamten Eispanzer<br />
<strong>der</strong> Halbinsel zum Schmelzen bringen,<br />
bliebe nur eine kleine Insel übrig - genau<br />
wie es die Karte zeigt. Eine weitere<br />
Einzelheit <strong>der</strong> Finaeus-Karte sind die<br />
eingezeichneten Flussmündungen, die<br />
stark an die Fjorde Norwegens erinnern,<br />
und zwar an den Stellen, die heute<br />
unter den Eismassen <strong>der</strong> Gletscher<br />
liegen.<br />
Mysteriöser Fund in Hertfordshire<br />
Ein weiteres Kuriosum ist dem englischen<br />
Amateur-Archäologen David<br />
King mit einem Fund in <strong>der</strong> südenglischen<br />
Grafschaft Hertfordshire buchstäblich<br />
in die Hände gefallen, von dem<br />
48<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Wie aus Arthur Conan Doyles "Vergessener<br />
Welt": Der Tafelberg Matawi Tepuy in<br />
Venezuela. Sein Plateau ist vollkommen<br />
von <strong>der</strong> Außenwelt abgeschnitten und beherbergt<br />
eine eigene unbekannte Tier- und<br />
Pflanzenwelt.
Wurzeln<br />
er glaubt, dass er die Geschichte <strong>der</strong><br />
Menschheit vollkommen revidieren<br />
könnte. Allerdings findet er unter den<br />
Vertretern <strong>der</strong> konservativen Wissenschaften<br />
kaum Beachtung, da diese<br />
Entdeckung als plumpe Fälschung o<strong>der</strong><br />
Zufall bezeichnet wird. Es handelt sich<br />
um den Fund eines zunächst gewöhnlich<br />
anmutenden "Kieselsteins", dessen<br />
Oberfläche aber eine rätselhafte Struktur<br />
aufweist, die frappierend die Umrisse<br />
Europas, des Mittelmeerraumes und<br />
Teile Afrikas zeigt. King geht anhand<br />
von Beifunden in <strong>der</strong> gleichen Bodenschicht<br />
davon aus, dass <strong>der</strong> eiförmige,<br />
rund 10 cm große Stein zwischen einer<br />
halben und einer Million Jahre alt ist.<br />
Für den Forscher ist klar: Die Vielzahl<br />
<strong>der</strong> nahezu exakten Übereinstimmungen<br />
und die geografischen Merkmale<br />
sprechen für ein echtes Artefakt aus<br />
ferner Zeit, als unsere angeblichen<br />
Steinzeit-Vorfahren offensichtlich <strong>der</strong><br />
Seefahrt im großen Stil befähigt waren.<br />
Die Karte auf dem Stein zeigt neben<br />
Grönland die Westküste Frankreichs,<br />
die Iberische Halbinsel, England, die<br />
Straße von Gibraltar, die Nordküste<br />
Afrikas und das Mittelmeer. Zudem<br />
zeigt die Karte eine große Landmasse<br />
im Nordatlantik, die heute vielleicht unterhalb<br />
des Meeresspiegels liegt o<strong>der</strong><br />
unter Eis verborgen ist.<br />
Gibt es uralte Originalkarten?<br />
Nicht unerwähnt bleiben sollte die<br />
Buache-Karte von 1737, sie zeigt Inseln<br />
und Umrisslinien <strong>der</strong> Antarktis, die seit<br />
Millionen Jahren von Eis bedeckt sind,<br />
etwa eine vorgelagerte Insel. Zudem ist<br />
<strong>der</strong> Kontinent in zwei Hälften geteilt.<br />
Philippe Buache (1700 - 1773) war französischer<br />
Geograph des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Kein Mensch aus dieser Zeit o<strong>der</strong><br />
des Mittelalters hatte die Technologie,<br />
um <strong>der</strong>artige Karten herzustellen. Diese<br />
Technik existiert erst seit dem 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t. Kritiker verweisen allerdings<br />
darauf, dass diese Karte nur von<br />
Philippe Buache kopiert wurde und vermutlich<br />
den in <strong>der</strong> Antike bis ins Mittelalter<br />
angenommenen Kontinent "Terra<br />
Australis" zeigt, von dem es mehrere<br />
Variationen gibt.<br />
Wer ist also <strong>der</strong> Urheber <strong>der</strong><br />
Originalkarten, die Piri Reis,<br />
Orontius Finaeus und an<strong>der</strong>e<br />
für ihre Karten nutzten? Auch die "Zeno<br />
Karte des Nordens" ist rätselhaft. Diese<br />
Karte vom Norden von Europa stammt<br />
wahrscheinlich von den beiden Venizianern<br />
Niccolo und<br />
Antonio Zeno. Sie zeigt<br />
u.a. Grönland, und<br />
zwar ohne Eiskappe,<br />
wie es sich vor 10.000<br />
Jahren präsentierte.<br />
Im Landesinneren befinden<br />
sich zahlreiche<br />
Gebirge. Flüsse münden<br />
ins Meer, manche<br />
an Stellen, wo heute<br />
Gletscher zu finden sind.<br />
Heute nehmen die meisten<br />
Historiker an, dass es<br />
sich bei <strong>der</strong> Karte um eine<br />
Fälschung handelt, die<br />
weitgehend von Kartenmaterial<br />
des Claudius Clavus<br />
stammt. Was aber, wenn es<br />
noch wesentlich ältere Urquellen<br />
gab, die in späteren<br />
Zeiten als Vorlage für diese<br />
ganzen Karten dienten? Wie<br />
war es möglich, die Arktis in<br />
eisfreiem Zustand zu kartographieren,<br />
wie sie sich seit mindestens<br />
6.000 Jahren nicht mehr zeigt?<br />
Die Originale, die Urkarten, wird<br />
man wohl nie mehr finden. Zu<br />
viele alte Schriften und Dokumente<br />
aus vergangener Zeit sind längst<br />
verloren gegangen. Der Experimentalarchäologe<br />
Dr. Dominique Görlitz<br />
belegte aber nicht zuletzt mit seinen<br />
Ausstellungen „Kam Kolumbus 15.000<br />
Jahre zu spät“, dass transozeanische<br />
Kontakte so alt sind wie die Menschheit<br />
selbst. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Es gibt<br />
viele Befunde aus <strong>der</strong> Wissenschaft,<br />
die zeigen, dass Kolumbus tatsächlich<br />
15.000 Jahre zu spät kam. Görlitz arbeitet<br />
hierzu mit Experten aus <strong>der</strong> Geistesund<br />
Naturwissenschaft zusammen, mit<br />
Wissenschaftlern von Universitäten,<br />
Instituten und auch freien Forschern<br />
zu Themen <strong>der</strong> Kulturdiffusion und alternativen<br />
Modellen zur Zivilisationsentstehung.<br />
Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />
legte <strong>der</strong> Forscher auf einen Gothaer<br />
Marmorglobus aus dem Jahr 1533. Dieser<br />
Globus ist einzigartig, denn er zeigt<br />
östlich von Brasilien eine Darstellung<br />
eines frühägyptischen Schiffstyps, zudem<br />
finden sich auch die Antarktis und<br />
Australien auf dem Globus, die erst 250<br />
bzw. 73 Jahre später entdeckt wurden.<br />
Auch die Waldseemüller Weltkarte<br />
ist für Görlitz eine Beson<strong>der</strong>heit, zeigt<br />
sie doch zum ersten Mal den amerikanischen<br />
Doppelkontinent und den<br />
kompletten Pazifischen Ozean. Martin<br />
Die Buache-Karte zeigt Umrisslinien<br />
<strong>der</strong> Antarktis, die seit Millionen<br />
von Jahren von Eis bedeckt sind.<br />
Waldseemüller (1472-1520) war ein<br />
deutscher Kartograf <strong>der</strong> Renaissance.<br />
Er erstellte gemeinsam mit seinem<br />
Kollegen Matthias Ringmann (14<strong>82</strong>-<br />
1511) die erste Weltkarte, auf <strong>der</strong> die<br />
Landmassen im Westen nach Amerigo<br />
Vespucci mit dem Namen „Amerika“<br />
bezeichnet wurden. Woher die beiden<br />
deutschen Kartographen Waldseemüller<br />
und Ringmann ihre Kenntnisse<br />
für die Konzeption eines völlig neuen<br />
Weltbildes (1507) unmittelbar nach <strong>der</strong><br />
(Wie<strong>der</strong>-)Entdeckung <strong>der</strong> Neuen Welt<br />
bezogen, ist ein weiteres Rätsel <strong>der</strong><br />
Kartographiegeschichte.<br />
Hatten die frühen Kartographen für<br />
wenige Jahrzehnte Zugriff auf verlorenes<br />
Wissen antiker Zivilisationen, o<strong>der</strong><br />
sind die Entdeckungsfahrten <strong>der</strong> Ägypter<br />
und auch <strong>der</strong> Europäer wesentlich<br />
älter, als es in den Geschichtsbüchern<br />
steht? Die Erkenntnisse von Görlitz auf<br />
dem Gebiet <strong>der</strong> experimentellen Archäologie<br />
gehen also auf Tuchfühlung<br />
mit dem frühen Entdeckergeist <strong>der</strong><br />
Menschen.<br />
Die Chinesen kommen ins Spiel<br />
Kolumbus selbst muss Karten verwendet<br />
haben, die aus älteren Quellen<br />
stammen, und zwar von chinesischen<br />
Seefahrern. Eine chinesische Schrift<br />
aus dem Jahr 1430 mit dem Namen 'Illustrierte<br />
Aufzeichnungen aus fremden<br />
Län<strong>der</strong>n' zeigt den südamerikanischen<br />
Jaguar und das bereits zu Darwins<br />
Zeiten ausgestorbene Riesenfaul-<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 49
Wurzeln<br />
tier Patagoniens. Bei San Francisco im<br />
Sacramento-Fluss entdeckte man 1993<br />
das Wrack eines chinesischen Schiffes,<br />
gebaut im Jahr 1410: es hatte pfundweise<br />
Reissaatgut an Bord. Antike Schiffswracks<br />
aus Mahagoniholz, wie es nur<br />
die Chinesen verbauten, fand man im 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t in Australien und Neuseeland.<br />
In Mexiko stieß man in den Ruinen<br />
von Teotihuacán 1911 auf die bestattete<br />
Leiche eines Asiaten in chinesischer<br />
Kleidung und Jadeschmuck. Und bereits<br />
1477 stellte Christopher Kolumbus auf<br />
Island fest, „dass Menschen aus Cathay<br />
(China) zuvor hier gewesen sind“.....<br />
Diese schier unglaublichen Fakten<br />
finden sich im Buch 1421 -<br />
das Jahr, in dem China die Welt<br />
entdeckte von Gavin Menzies, einem<br />
britischen Schriftsteller und ehemaligen<br />
Kommandanten <strong>der</strong> Royal Navy. In<br />
diesem Buch belegt er aufschlussreich<br />
seine Behauptung, die großen westlichen<br />
Entdecker <strong>der</strong> Welt vom 15. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
an haben ihre Aufbrüche in die<br />
Weiten <strong>der</strong> Weltmeere mit Hilfe älterer<br />
chinesischer Karten geplant. Menzies<br />
behauptet außerdem, dass unter dem<br />
Ming-Kaiser Zhu Di die größte Expeditionsflotte<br />
auslief, die die Welt bis heute<br />
gesehen hat. Innerhalb von nur drei Jahren<br />
sollen die Chinesen alle Kontinente<br />
umschifft und die Erde nahezu vollständig<br />
kartographiert haben, und das<br />
70 Jahre vor Kolumbus, 100 Jahre vor<br />
Magellan, 350 Jahre vor Cook. Menzies<br />
Thesen werden von Fachleuten als<br />
Fiktion abgelehnt.<br />
Vergessene Welten<br />
Vertreter <strong>der</strong> "Lost Continent“-These,<br />
wie etwa <strong>der</strong> Bestsellerautor Colin<br />
Wilson o<strong>der</strong> Frank Joseph, Chefredakteuer<br />
<strong>der</strong> Zeitschrift Ancient American,<br />
verweisen bei den mysteriösen<br />
Karten und dem hohen Wissen in Kartographie<br />
immer wie<strong>der</strong> auf eine Art<br />
Mutterzivilisation. Sind die Legenden<br />
um die verlorenen Zivilisationen von<br />
Lemurien o<strong>der</strong> eben das sagenhafte<br />
"Atlantis", wie es <strong>der</strong> Grieche Platon<br />
bezeichnete, wirklich nur als Hirngespinste<br />
anzusehen? Voreilige Kritiker<br />
bezeichnen Arbeiten über die verschollenen<br />
Kulturen gern als „Märchenbücher“.<br />
Es ist allerdings ein nachvollziehbarer<br />
Schluss, solche Karten mit einer<br />
angeblich verschwundenen Zivilisation<br />
vor vielen Jahrtausenden zu erklären.<br />
Doch wo mögen die Spuren dieser Zivilisation<br />
sein?<br />
Auch im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t glauben<br />
viele, die Welt wäre längst vermessen<br />
und bis in den hintersten Zipfel<br />
bekannt, und die Zeiten, wo auf den alten<br />
Landkarten Terra incognita stand, wären<br />
längst vorbei, doch weit gefehlt, denn es<br />
gibt sie noch heute, die unbekannten,<br />
unerforschten o<strong>der</strong> auch rätselhaften<br />
Orte. Aus dem venezolanischen Regenwald<br />
ragen schroffe Felswände empor,<br />
tausend Meter hoch, oben abgeflacht.<br />
Tafelberge, die von Menschen noch nie<br />
betreten wurden. Niemand weiß genau,<br />
welche unbekannten Tier- und Pflanzenarten<br />
auf ihren Plateaus beheimatet<br />
sind. Matawi Tepuy heißt das Plateau,<br />
welches unter Indianern in Venezuela<br />
schon immer als Ort galt, wo die Toten<br />
hingehen. Ein riesiges Felsmassiv, was<br />
aus Arthur Conan Doyles „Vergessener<br />
Welt“ entsprungen zu sein scheint.<br />
Auch weite Teile <strong>der</strong> Arktis, Antarktis<br />
und Sahara wurden bisher nur von Satelliten<br />
aus fotografiert und vermessen,<br />
die Regenwäl<strong>der</strong> am Kongo o<strong>der</strong><br />
auf Papua Neuguinea beherbergen<br />
noch immer unbekanntes Terrain, und<br />
im Himalaja sind vielen nur die Achttausen<strong>der</strong><br />
bekannt, doch die Gipfel <strong>der</strong><br />
sage und schreibe 250 Sechstausen<strong>der</strong><br />
in Ost-Tibet sind weitgehend unberührt.<br />
Menschen waren zumeist noch<br />
nicht einmal in <strong>der</strong> Nähe dieser Orte.<br />
Trotz unseres technischen Equipments<br />
haben wir die Welt also auch heute<br />
noch nicht zu hun<strong>der</strong>t Prozent kartographiert.<br />
Sollten wir also nicht alle<br />
wie<strong>der</strong> zu Entdeckern werden, so wie<br />
es unsere Altvor<strong>der</strong>en lange vor uns<br />
taten?<br />
Gern werden unseren Vorfahren<br />
die Fähigkeiten entzogen, sie wären<br />
bereits vor etlichen Tausend<br />
Jahren auf den Weltmeeren unterwegs<br />
gewesen und hätten ein hohes nautisches<br />
Wissen besessen. Wenn an<strong>der</strong>e<br />
Erklärungen über das Wirken unserer<br />
Altvor<strong>der</strong>en aus Unwissenheit nicht<br />
möglich sind, ergeben sich zwangsläufig<br />
unsinnige Darstellungen <strong>der</strong><br />
Vorgeschichte, und man hält unsere<br />
Altvor<strong>der</strong>en offensichtlich für dumm,<br />
reduziert alle Leistungen und Taten<br />
früher Völker nur auf religiöse Motive<br />
o<strong>der</strong> Fruchtbarkeitskulte. Hier wäre<br />
es wünschenswert, wenn wir unsere<br />
Einstellung und unser Verständnis<br />
revidieren und die Menschen aus <strong>der</strong><br />
sogenannten „Steinzeit“ auch als Menschen<br />
wie du und ich ansehen, mit denselben<br />
Fähigkeiten und Sehnsüchten,<br />
wie wir sie heute haben. Im Hinblick<br />
auf das offensichtlich immense Wissen<br />
frühzeitlicher Seefahrer zeigen einige<br />
Hinweise auf anachronistische Funde,<br />
wie die antiken Seekarten, die Fragestellungen<br />
zur möglichen Existenz von<br />
hochentwickelten Kulturen in grauer<br />
Vorzeit in einem völlig neuen Licht. ▀<br />
Roland Roth ist freier Schriftsteller und<br />
Journalist. Er befaßt sich<br />
seit seiner Jugend mit<br />
den Rätseln <strong>der</strong> Welt.<br />
Sein Interesse legt er<br />
dabei auf Existenz und<br />
Ethik extraterrestrischer<br />
Zivilisationen und <strong>der</strong><br />
Zukunft <strong>der</strong> Menschheit<br />
im Kosmos. Er ist Autor<br />
zahlreicher Bücher. Beiträge in Anthologien<br />
und Zeitschriften aus dem In- und Ausland.<br />
Zuletzt Autor des Buches "Technogötter".<br />
Roland Roth ist Herausgeber des<br />
interdisziplinären Special-Interest-Magazins<br />
Q`PHAZE – Realität an<strong>der</strong>s!<br />
Informationen: qphaze.alien.de,<br />
E-Mail : roth-verlag@web.de<br />
Literaturhinweise und Quellen<br />
Beier, Bernhard: Auf den Spuren <strong>der</strong> prähistorischen<br />
"kartographischen Rhetorik", in:<br />
http://wiki.atlantisforschung.de/index.php/Kartographiegeschichte_und_alternative_Prähistorik<br />
Görlitz, Dr. Dominique: Kam Kolumbus 15.000 Jahre<br />
zu spät?, in Q´PHAZE, <strong>Ausgabe</strong> 33, 1/2014<br />
Siegfried Hagl, Das Geheimnis <strong>der</strong> Portolane - Alte<br />
Seekarten weisen auf unbekannte Zivilisationen hin,<br />
in: http://www.siegfriedhagl.com/merkwuerdigegeschichten/das-geheimnis-<strong>der</strong>-portolane-2<br />
Joseph, Frank: Lemurien – Aufstieg und Fall <strong>der</strong><br />
ältesten Weltkultur. Hanau 2013<br />
Menzies, Gavin: 1421 - das Jahr, in dem China die<br />
Welt entdeckte. München 2004<br />
Pellech, Dr. Christine: Die Kenntnis Amerikas, <strong>der</strong><br />
Arktis, <strong>der</strong> Antarktis und Australiens auf alten Karten,<br />
in:<br />
http://wiki.atlantisforschung.de/index.php/Die_Kenntnis_Amerikas_<strong>der</strong>_Arktis_<strong>der</strong>_Antarktis_und_Australiens_auf_alten_Karten<br />
Marsh, Peter: Prof. Hapgood und die Karten <strong>der</strong> alten<br />
Seekönige, in:<br />
http://wiki.atlantisforschung.de/index.php/Prof._Hapgood_und_die_Karten_<strong>der</strong>_alten_Seekönige<br />
Roth, Roland: Technogötter - Die phantastische<br />
Realität vorzeitlicher Technologie und verschollener<br />
Zivilisationen. Groß-Gerau 2011<br />
o.A.: Eine Million Jahre alte Landkarte o<strong>der</strong> kuriose<br />
natürliche Steinstruktur?, auf: grenzwissenschaftaktuell,<br />
28. August 2013. http://grenzwissenschaftaktuell.blogspot.de/2013/08/eine-million-jahrealte-landkarte-o<strong>der</strong>.html<br />
http://www.geschichtsmaengel.de/Berichtsseite/Dokumente/Kartenmaterial/body_kartenmaterial.html<br />
http://www.welt.de/data/2003/01/28/36745.html<br />
?search=gavin+menzies&searchHILI=1<br />
50<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Sie sind nicht irgendwer...<br />
...und lesen nicht irgendwas.<br />
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Das<br />
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Der Ursprung<br />
des Menschen<br />
Die Nibelungen -<br />
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Was<br />
wäre wenn<br />
... die Geschichte an<strong>der</strong>s wäre?<br />
ab 31. 7. 2014<br />
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Archäologie<br />
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<strong>der</strong> Götter<br />
<strong>Matrix3000</strong> Spezial "History"<br />
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• "Was wäre wenn?" ... die Geschichte an<strong>der</strong>s wäre<br />
• Das Bernsteinzimmer - Einer Legende auf <strong>der</strong> Spur<br />
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• Der Ursprung des Menschen<br />
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Beiträge von Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ralf Lehnert, Armin Risi,<br />
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Kultur<br />
Pansy O’Hara ist eine Romanheldin,<br />
die heute keiner mehr<br />
kennt. Dabei wäre die Südstaaten-Schönheit<br />
um Haaresbreite Teil<br />
<strong>der</strong> Weltliteratur und Filmhistorie<br />
geworden. Geschafft hat das dann<br />
eine Dame, die mit ihr zumindest den<br />
Nachnamen gemeinsam hat: Scarlett<br />
O’Hara. Margaret Mitchell hatte die<br />
Hauptfigur in „Vom Winde verweht“<br />
usprünglich „Pansy“ nennen wollen.<br />
Erst als das Werk schon in Druck war,<br />
verfiel sie auf die Namensän<strong>der</strong>ung.<br />
Für die Setzer bedeutete das viel Arbeit:<br />
An Tausenden von Textstellen<br />
mussten die Namen ausgetauscht<br />
werden. Heute wäre diese Operation<br />
eine Sache von ein paar Mausklicks:<br />
„Alle ersetzen“. Als PC und Textverarbeitung<br />
noch Neuerungen waren,<br />
<strong>der</strong>en Segnungen dem uneingeweihten<br />
Volk ausführlich erklärt werden<br />
mussten, las ich diese eindrucksvolle<br />
Beispielgeschichte in einem Ratgeber<br />
für Computer-Anfänger.<br />
Was EDV nicht alles vermag! 25<br />
Jahre später machte ein sehr spektakulärer<br />
Fall von „computergestützter<br />
Textanalyse“ die Runde: die<br />
Guttenberg-Plagiats-Affäre. Mehrere<br />
Zeitungen berichteten 2011 anlässlich<br />
<strong>der</strong> Vorgänge, die zum Rücktritt des<br />
damaligen Verteidigungsministers<br />
führten, ohne mo<strong>der</strong>ne, computergestützte<br />
Suchprogramme hätten die<br />
Plagiate niemals so gründlich aufgeklärt<br />
werden können. Der Rechtswissenschaftler<br />
Andreas Fischer-Lescano<br />
entdeckte damals mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Google-Suchfunktion zunächst neun<br />
Übereinstimmungen <strong>der</strong> Doktorarbeit<br />
Karl-Theodor zu Guttenbergs mit älteren<br />
Quellen. Auf <strong>der</strong> Seite „GuttenPlag<br />
Wiki“, die bald darauf gegründet wurde,<br />
fand ein „Schwarm“ interessierter<br />
Forscher innerhalb weniger Wochen<br />
1202 Plagiatsfragmente aus 132 Quellen.<br />
Auf 324 von 393 Seiten wurden<br />
plagiierte Stellen gefunden. Wer auch<br />
immer dem „Lügenbaron“ hier etwas<br />
ans Zeug flicken wollte, eines scheint<br />
klar: Der eigentliche „Königsmör<strong>der</strong>“<br />
heißt Computer.<br />
Guttenberg –<br />
vom Computer zu Fall gebracht<br />
Versetzten wir uns für einen Moment<br />
in die „alte Zeit“ zurück und stellen<br />
wir uns vor, Texte lägen ausschließlich<br />
im Buchdruck, also in nicht-digitalisierter<br />
Form vor. Wie viele Seiten,<br />
ja welch gewaltige Bibliotheken hätten<br />
durchforstet werden müssen, um<br />
auch nur ein Plagiat nachzuweisen!<br />
Der Einsatz von EDV bei <strong>der</strong> Arbeit mit<br />
Texten hat also mindestens auf zwei<br />
Gebieten unleugbar Vorteile: 1. bei<br />
<strong>der</strong> Archivierung und 2. bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach Textbruchstücken innerhalb eines<br />
sonst unübersehbaren Textkorpus.<br />
„Wenn du nach einer Nadel im<br />
Heuhaufen suchst, brauchst du einen<br />
Heuhaufen“, sagte Jeremy Bash, ehemaliger<br />
Stabschef des <strong>CIA</strong>-Direktors,<br />
Roland Rottenfußer<br />
Den Geist<br />
Sinn und Unsinn Digitaler Geisteswissenschaften<br />
Der Plagiatsfall Guttenberg hat es gezeigt: Mit Hilfe mo<strong>der</strong>ner computergestützter Suchverfahren<br />
können textvergleiche und an<strong>der</strong>e sonst Philologen vorbehaltene Arbeiten in einer Geschwindigkeit<br />
abgewickelt werden, die früher undenkbar war. Archivierung, Zitatsuche sowie<br />
alles, was mit Statistik und Quantität zu tun hat, sind beim noch jungen Wissenschaftszweig „Digital<br />
Humanities“ gut aufgehoben. Neue Verfahren wie „Korpuslinguistik“ und „text Mining“<br />
sind auf dem Vormarsch. Aber birgt die digitale Geisteswissenschaft nicht auch Gefahren? Gehen<br />
Qualität, Intuition und Emotion – traditionell Stärken <strong>der</strong> Geistes- gegenüber den Naturwissenschaften<br />
– verloren? Werden die „Humanities“ inhuman?<br />
52 MATRIX 3000 Band 81 Mai / Juni 2014
Kultur<br />
Wenn du nach einer<br />
Nadel im Heuhaufen<br />
suchst, brauchst du<br />
einen Heuhaufen.<br />
Jeremy Bash, Ex-Stabschef <strong>der</strong> <strong>CIA</strong><br />
im<br />
Netz fangen?<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 53
Kultur<br />
Wenn nicht mehr xxxxxx Zahlen und Figuren<br />
Sind Schlüssel aller Kreaturen<br />
Wenn die, so singen o<strong>der</strong> küssen,<br />
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,<br />
angesprochen auf<br />
Wenn sich die Welt ins freye Leben<br />
Wer am schöpferischen Pro-<br />
die Überwachungzess<br />
<strong>der</strong> Werkentstehung inspraxis<br />
<strong>der</strong> NSA.<br />
Und in die Welt wird zurück begeben,<br />
teressiert ist, für den können<br />
Du brauchst aber<br />
Wenn dann sich wie<strong>der</strong> Licht und Schatten<br />
Rohfassungen und literari-<br />
auch eine effiziente<br />
Suchtechnik. Und<br />
Zu ächter Klarheit werden gatten,<br />
sche „Outtakes“ durchaus<br />
Und man in Mährchen und Gedichten<br />
ihren Reiz haben. Man denke<br />
die ist heute so weit<br />
etwa an Goethes „Urfaust“.<br />
gediehen, dass die<br />
Erkennt die wahren Weltgeschichten,<br />
Das Problem ist nur: Im Print<br />
Hochleistungsrechner<br />
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort<br />
sind historisch-kritische Aus-<br />
<strong>der</strong> Geheimdienste beispielsweise<br />
den Email-<br />
den Haupttext in einem Wust von<br />
Das ganze verkehrte Wesen fort.<br />
gaben fast unlesbar, da man<br />
Novalis<br />
Verkehr von Millionen Men-<br />
literaturhistorischem<br />
Beiwerk<br />
schen nach Stichworten wie<br />
„Terror“ o<strong>der</strong> „Bombe“ absuchen<br />
können. Soviel zur Relevanz und<br />
Aktualität unseres Themas.<br />
kaum mehr finden kann. In digitalen<br />
Fassungen können solche bleme wesentlich eleganter gelöst<br />
werden. Der Haupttext bleibt intakt,<br />
Pro-<br />
nen, konzentriert auf die westliche<br />
per Mausklick kommt man mühelos<br />
Der Computer als Werkzeug <strong>der</strong> Hemisphäre, sind heute in <strong>der</strong> „Alli-<br />
zu älteren Textfassungen, Fußnoten,<br />
Wissenschaft kann mittlerweile<br />
viel, was den Erkenntnisgetions<br />
(ADHO)“ zusammengefasst, die bliografischen Angaben. Der Leseance<br />
of Digital Humanities Organiza-<br />
Quellenverweisen und an<strong>der</strong>en biwinn,<br />
ja sogar den Unterhaltungswert regelmäßig Publikationen und Forschungsergebnisse<br />
vorgang wird somit interaktiver. Der<br />
von Forschung erhöht. Per Computerprogramm<br />
veröffentlicht. Lesende wird vom Autor nicht mehr<br />
können Paläontologen<br />
z.B. das Aussehen von Dinosauriern<br />
aufgrund von Knochenfunden rekonstruieren.<br />
Das Ergebnis ist ein<br />
Die Anwendungsbereiche umfassen<br />
eine Reihe illustrer und natürlich<br />
akademisch klingen<strong>der</strong> Disziplinen.<br />
Etwa das „Text-Mining“. Gemeint ist<br />
„an <strong>der</strong> Hand genommen“ und im<br />
Text von A nach B geführt; er entscheidet<br />
selbst, welcher Verzweigung<br />
im multidimensionalen Textkorpus<br />
fast realistisch aussehen<strong>der</strong> Urzeit- ungefähr: das computergestützte<br />
er wann folgen will.<br />
Riese. Ganze antike Städte können<br />
am Computer wie<strong>der</strong>stehen – aufgrund<br />
von Mauerresten und unzähligen<br />
Forschungsdaten, etwa über die<br />
Architektur <strong>der</strong> Epoche. In Museen<br />
kann man heute durch längst untergangene<br />
Städte reisen. Ich selbst<br />
ging etwa im alten Alexandria spazieren<br />
(Ausstellung „Alexan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Große“<br />
in Rosenheim) o<strong>der</strong> in Burgen,<br />
die nie in <strong>der</strong> Realität gebaut wurden<br />
(Ausstellung „Ludwig II“ in Herrenchiemsee).<br />
Reizvoll ist auch die grafische<br />
Darstellbarkeit langfristiger<br />
Aufspüren und Zueinan<strong>der</strong>-in-Beziehung-Setzen<br />
von Textdaten. Ebenso<br />
die „Korpuslinguistik“, das Sammeln<br />
und Ordnen von sprachlichen<br />
Äußerungen nach bestimmten vom<br />
Forscher bestimmten Kriterien. Eine<br />
von unzähligen möglichen Fragestellungen<br />
<strong>der</strong> Korpuslinguistik wäre:<br />
„Kommt es in Texten von E-Mails<br />
öfter zu Schreibfehlern als in traditionellen<br />
Briefen?“ Es geht also um<br />
Phänomene <strong>der</strong> real beobachtbaren<br />
Alltagssprache in <strong>der</strong> Sprachwissenschaft<br />
(Linguistik).<br />
Entwicklungen: <strong>der</strong> Bevölkerungszahlen,<br />
<strong>der</strong> Er<strong>der</strong>wärmung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Regenhäufigkeit in bestimmten Regionen.<br />
Was aber haben Computer in<br />
<strong>der</strong> Geisteswissenschaft zu suchen<br />
– sieht man mal davon ab, dass sie<br />
zählen können, welche Worte in einem<br />
Text statistisch am häufigsten<br />
verwendet werden?<br />
Novalis im digitalen Würgegriff<br />
Digitale Geisteswissenschaften o<strong>der</strong><br />
„Digital Humanities“ umfassen eine<br />
Vielzahl relativ neuer Formen <strong>der</strong><br />
Anwendung von computergestützten<br />
Verfahren in <strong>der</strong> Kultur- und Geisteswissenschaft.<br />
Die Fachorganisatio-<br />
Literaturwissenschaftler freuen<br />
sich vor allem über die Möglichkeit<br />
digitaler Texteditionen. Die<br />
Segnungen dieses Wissenschaftszweigs<br />
kann vor allem <strong>der</strong>jenige ermessen,<br />
<strong>der</strong> schon einmal in „Historisch-kritische<br />
Editionen“ bekannter<br />
literarischer Werke hineingeschaut<br />
hat. Z.B. würde ein historisch-kritisch<br />
editiertes Novalis-Gedicht neben<br />
dem Haupttext in unzählige Verzweigungen,<br />
Anmerkungen und Fußnoten<br />
zerfallen, in denen u.a. ältere Versionen<br />
des Gedichts dokumentiert sind,<br />
die <strong>der</strong> Autor eigentlich eben nicht<br />
in <strong>der</strong> Schlussversion haben wollte.<br />
Das Problem <strong>der</strong><br />
Langzeitarchivierung<br />
In den Digitalen Geisteswissenschaften<br />
gibt es kaum etwas, was wirklich<br />
einfach ist. Meist wird ein Fremdwort<br />
mit Hilfe von drei an<strong>der</strong>en definiert.<br />
Nach dem Motto „Sag es niemand,<br />
nur den Weisen, weil die Menge<br />
gleich verhöhnet“ (Goethe), ist <strong>der</strong><br />
Wissenschaftszweig in fast esoterischer<br />
Weise dagegen abgeschottet,<br />
von Uneingeweihten verstanden zu<br />
werden. Vergleichsweise nachvollziehbar<br />
ist mit Sicherheit die digitale<br />
Langzeitarchivierung. Sie ist ein Versuch,<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Computertechnologie<br />
Probleme zu lösen, die teilweise<br />
erst durch dieselbe heraufbeschworen<br />
wurden. Schriften, die auf Keramiktafeln<br />
eingeritzt wurden, können<br />
mindesten 5000 Jahre überdauern,<br />
Bücher auf säurefreiem Papier mehrere<br />
hun<strong>der</strong>t Jahre, CDs 50-80 Jahre<br />
(hat jemand eine 80 Jahre alte CD?),<br />
Festplatten für den Archivgebrauch<br />
nur 10-30 Jahre. Man muss hierzu<br />
sagen, dass Produktion und Handel<br />
bekanntlich nicht von Wertbeständigkeit<br />
profitieren, son<strong>der</strong>n von raschem<br />
Verschleiß, <strong>der</strong> von Nutzern<br />
54<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Kultur<br />
in möglichst rascher Folge Neukäufe<br />
erpresst. So könnte auf Diskette archiviertes<br />
Textmaterial in ein paar<br />
Jahren so schwer lesbar sein, wie<br />
Omas VHS-Kassetten nicht mehr auf<br />
dafür geeigneten Geräten abspielbar<br />
sind. Das Problem soll einerseits<br />
durch die Wahl relativ langlebiger<br />
Speichermedien, an<strong>der</strong>erseits durch<br />
„Konversionsroutinen“ gelöst werden,<br />
mit <strong>der</strong>en Hilfe <strong>der</strong> gespeicherte<br />
Content den immer wechselnden<br />
Formaten und Trägermedien angepasst<br />
wird.<br />
Zur Verschmelzung <strong>der</strong> Geisteswissenschaften<br />
mit <strong>der</strong> EDV<br />
möchte ich aber noch etwas<br />
Grundsätzliches sagen: So hilfreich<br />
die Digitalisierung auf vielen Fel<strong>der</strong>n<br />
sicher ist – ich konstatiere auch ein<br />
fast wahnhaftes Bedürfnis, alle Lebensbereiche<br />
mit Computern in Verbindung<br />
zu bringen, um ihnen einen<br />
mo<strong>der</strong>nen Anstrich zu geben. Ein<br />
ausgeprägter Innovations-Opportunismus<br />
drückt sich darin aus, <strong>der</strong><br />
dazu führt, dass eine ergebnisoffene<br />
Nützlichkeitsprüfung gar nicht mehr<br />
stattfindet, sobald die sakrosankten<br />
Stichworte „Computer“ o<strong>der</strong> „digital“<br />
ins Spiel kommen. In „meiner“ Wissenschaft,<br />
<strong>der</strong> Germanistik, konnte<br />
ich ein Phänomen feststellen, das ich<br />
als Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplex <strong>der</strong><br />
Geisteswissenschaften gegenüber<br />
den Naturwissenschaften bezeichnen<br />
würde. In <strong>der</strong> Literaturwissenschaft<br />
sind empirische Beweise weitaus<br />
schwerer zu erbringen. Vieles<br />
bleibt im Bereich von Ahnung, Gefühl<br />
und Intuition – rechtshemisphärischen,<br />
„weiblichen“ Werten, wenn<br />
man so will. Das versuchten Germanisten<br />
fast verzweifelt durch einen<br />
Fachbegriff-Overkill und eine schon<br />
aufdringlich rationale, staubtrockene<br />
Herangehensweise zu kompensieren.<br />
Der Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplex<br />
<strong>der</strong> Geisteswissenschaften<br />
Ein Beispiel für „Vernaturwissenschaftlichung“<br />
ist die so genannte<br />
„Strukturale Textanalyse“. Ich habe<br />
als Student erlebt, wie etwa Wagners<br />
„Ring des Nibelungen“ mit Methoden<br />
<strong>der</strong> „quantitativen Analyse“<br />
zerlegt wurde. Zum Beispiel wurde<br />
abgezählt, wie viel Prozent des Personals<br />
Frauen, wie viele Männer waren.<br />
Dies war dann als Tortengrafik<br />
darstellbar. Ich habe erfahren, wie<br />
in Kellers Novelle „Romeo und Julia<br />
auf dem Dorfe“ die Liebenden<br />
vom „semantischen Feld Nicht-Kuss<br />
ins semantische Feld Kuss“ überwechselten.<br />
Geisteswissenschaftler<br />
wollen so beweisen, dass auch sie<br />
an Beweisbarem interessiert sind.<br />
Lei<strong>der</strong> ist, wenn es um Kunst geht,<br />
das Unzweifelhafte eher irrelevant,<br />
das Relevante niemals unzweifelhaft.<br />
Schönheit, Klang, Stimmung,<br />
Be-Deutung – alles bleibt eher verschwommen,<br />
bleibt abhängig vom<br />
Rezipienten und dessen mitschöpferischer<br />
Eigenleistung.<br />
Geisteswissenschaft entzieht<br />
sich ihrem Wesen nach dem<br />
Markwort-Stakkato: „Fakten,<br />
Fakten, Fakten“. Sie ist ein interaktiver<br />
Sinngebungs- und Sinnfindungsprozess<br />
– ein schöpferischer<br />
Dialog zwischen<br />
dem Interpreten und<br />
dem Interpretierten,<br />
ohne eine „endgültige<br />
Wahrheit“ als<br />
Abschluss und Ziel.<br />
Freilich muss dann<br />
<strong>der</strong> Wissenschaftsbegriff<br />
auf den Prüfstand.<br />
Wie schon<br />
bei <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft,<br />
die ja<br />
heute eher Offenbarungsinhalt<br />
einer<br />
neoliberalen Glaubensgemeinschaft<br />
ist. Vielleicht ist es<br />
dann eben nicht<br />
mehr Literaturwissenschaft<br />
o<strong>der</strong><br />
Musikwissenschaft,<br />
son<strong>der</strong>n ein Form<br />
strukturierter Betrachtung<br />
von Kultur<br />
unter Einbeziehung<br />
bei<strong>der</strong> Gehirnhälften,<br />
die je<strong>der</strong>zeit die<br />
Grenzen menschlicher<br />
Erkenntnismöglichkeiten<br />
im<br />
Blick behält.<br />
Die Diktatur <strong>der</strong> Quantität<br />
Meine Vision wäre eine selbstbewusste<br />
Geisteswissenschaft, die sich <strong>der</strong><br />
vorhandenen technischen Verfahren<br />
bedient, wo sie nützlich sind, die diese<br />
beherrscht, sich aber nicht von ihnen<br />
beherrschen lässt. Die zur Stabilisierung<br />
ihres Selbstbilds nicht nach<br />
den Naturwissenschaften schielt,<br />
die sich traut, sie selbst zu sein statt<br />
eine schlechte Imitation von Mathematik<br />
o<strong>der</strong> Physik. Zahlen sind<br />
nützliche Hilfsmittel, sie haben aber<br />
auch die Tendenz, einen erkaltenden<br />
Einfluss auf die Seele auszuüben,<br />
Dinge auf ihren quantitativen Aspekt<br />
zu reduzieren, zu zählen statt Wert<br />
zu erspüren, zu zerglie<strong>der</strong>n, statt<br />
zusammenzuführen. Die, um die es<br />
eigentlich gehen sollte, die Dichter,<br />
hatten häufig eine instinktive Aversion<br />
gegen das rein Quantitative. Etwa<br />
Novalisin seinem bekannten Gedicht<br />
(siehe Seite 54 oben). ▀<br />
www.dig-hum.de/digitale-geisteswissenschaften<br />
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Gesellschaft<br />
Positive<br />
Nachrichten<br />
zusammengestellt von Hans U. P. Tolzin<br />
Wassergewinnung<br />
aus <strong>der</strong> Luft<br />
Der italienische Designer Arturo Vittori<br />
hat ein bemerkenswertes Verfahren<br />
entwickelt, welches vielleicht<br />
das Wasserproblem in weiten Teilen<br />
Äthiopiens lösen könnte. Innerhalb<br />
eines neun Meter hohen Turmes aus<br />
Bambusgeflecht wird ein spezielles<br />
Kunststoffnetz aufgehängt, an dem<br />
sich die Luftfeuchtigkeit kondensiert<br />
und in einem Behälter gesammelt<br />
wird. Auf diese Weise können bis zu 40<br />
Liter Trinkwasser pro Tag "geerntet"<br />
werden. Das Haltegestell kann von<br />
den Dorfbewohnern selbst aus heimischen<br />
Materialien hergestellt werden.<br />
Quelle: Newslichter.de vom 13. Mai 2014;<br />
www.architectureandvision.com<br />
Auch Tschechien überdenkt<br />
endlich seine Atompolitik<br />
Welche Zeitbomben Atomkraftwerke<br />
darstellen, ist spätestens seit<br />
Fukushima auch für den letzten<br />
Zögerer offensichtlich. Dennoch war<br />
in unserem Nachbarland Tschechien<br />
bisher ein drastischer Ausbau <strong>der</strong><br />
Atomkraft geplant. Der tschechische<br />
Atomkonzern CEZ will nun jedoch den<br />
Ausbau des AKW Temelin stoppen.<br />
Offiziell deshalb, weil sich das angesichts<br />
europäisch sinken<strong>der</strong> Strompreise<br />
nicht rechnet. Auch die Regierung<br />
des Landes will ihre Atompolitik<br />
überdenken. Das mag auch auf 50.000<br />
Einwendungen von Bürgern zurückzuführen<br />
sein, die das Umweltinstitut<br />
München gesammelt hat.<br />
Quelle: Umweltinstitut München e.V.<br />
vom 17. April 2014<br />
Ein energieautarkes Dorf in<br />
Brandenburg<br />
Feldheim, ein Ortsteil <strong>der</strong> Stadt Treuenbrietzen<br />
macht es vor: Ein Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> Unternehmen<br />
und <strong>der</strong> Haushalte hat Feldheim<br />
energietechnisch völlig unabhängig<br />
gemacht. Man nutzt die Windenergie,<br />
eine Biogasanlage und für beson<strong>der</strong>s<br />
kalte Tage ein Holzhackschnitzel-<br />
Heizwerk zur Stromerzeugung und für<br />
das Heizen.<br />
Quelle: Newslichter.de vom 28. April 2014;<br />
www.neue-energien-forum-feldheim.de<br />
56 MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Gesellschaft<br />
Das Wun<strong>der</strong> von Curitiba<br />
Curitiba ist eine Großstadt in Brasilien.<br />
Angesichts großer Slumgebiete, <strong>der</strong>en<br />
Straßen nicht breit genug für Müllfahrzeuge<br />
waren, wuchsen die Müllberge<br />
und damit die Krankheitsherde.<br />
Der Bürgermeister griff zu einer außergewöhnlichen<br />
Lösung: Außerhalb<br />
<strong>der</strong> Slums wurden Müllcontainer für<br />
verschiedene Abfallarten aufgestellt.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> vorsortierten Müll selbst<br />
einwarf, erhielt entwe<strong>der</strong> einen Freifahrtschein<br />
für den Bus o<strong>der</strong> ein<br />
Moskau stoppt den Einmarsch<br />
Monsantos in Russland<br />
Am 5. April verkündete <strong>der</strong> russische<br />
Ministerpräsident Dmitri Medwedew<br />
ein Verbot für den Import gentechnisch<br />
verän<strong>der</strong>ter Organismen (GVO).<br />
In einer Rede vor den Delegierten <strong>der</strong><br />
Landwirtschaftskonferenz in Wolgograd<br />
erklärte er: „Wir haben nicht<br />
die Absicht, gentechnisch verän<strong>der</strong>te<br />
Nahrungsmittel zu entwickeln o<strong>der</strong><br />
ihren Import in unser Land zu genehmigen.<br />
Wir sind damit zufrieden, uns<br />
mit normalen Nahrungsprodukten zu<br />
versorgen. Wenn die Amerikaner gern<br />
Gentechnik-Produkte essen, so sollen<br />
sie es tun. Wir brauchen das nicht, wir<br />
haben genug Raum und Chancen zur<br />
Produktion organischer Nahrungsmittel.<br />
Wir haben das geeignete Land<br />
und die Voraussetzungen, normale<br />
organische Nahrung zu produzieren.“<br />
Quelle: kopp-verlag.de vom 18. Mai 2014<br />
(siehe hierzu auch die Meldung „Die Monsanto-<br />
Chemtrail-Connection“ in <strong>der</strong> News-Rubrik dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>)<br />
Schulheft. Als Folge <strong>der</strong> plötzlichen<br />
Attraktivität einer selbstverantwortlichen<br />
Müllbeseitigung wurden nicht<br />
nur die Abfallberge beseitigt, son<strong>der</strong>n<br />
es entstand eine Komplementärwährung<br />
in Form <strong>der</strong> Busscheine, die unabhängig<br />
von den Banken zirkulierte,<br />
was wie<strong>der</strong>um den Wirtschaftskreislauf<br />
angekurbelte.<br />
Quelle: Lichtplattform.de; Kennedy/Litaer:<br />
"Regionalwährungen. Neue Wege zu nachhaltigem<br />
Wohlstand."<br />
China: Windkraft überholt<br />
Atomkraft<br />
Im Jahr 2012 erreichte die Stromproduktion<br />
aus Windkraftwerken in China<br />
erstmals die Produktion aus Atomkraftwerken.<br />
2013 übertraf <strong>der</strong> Windkraftstrom<br />
den Atomstrom sogar um<br />
22 Prozent.<br />
Quelle: thrivemovement.com vom 12. April 2014<br />
Südafrika verbietet Monsanto<br />
Werbe-Lügen<br />
"Die Genprodukte von Monsanto sind<br />
sicher und umweltfreundlich." So lauten<br />
einige <strong>der</strong> Werbeaussagen des<br />
Konzerns, <strong>der</strong>en Unwahrheit immer<br />
offensichtlicher wird. Jetzt hat die zuständige<br />
Behörde in Südafrika solche<br />
öffentlichen Falschaussagen verboten.<br />
Quelle: thrivemovement.com vom 12. April 2014<br />
Hans U. P. Tolzin ist freier Journalist und Herausgeber <strong>der</strong> unabhängigen<br />
Zeitschrift „impf-report“, eines Email-Newsletters und <strong>der</strong><br />
bekannten Portalwebseite „www.impfkritik.de“. Ferner<br />
Organisator gleichnamigen von Fortbildungseminaren und<br />
Impfsymposien sowie Vorsitzen<strong>der</strong> des gemeinnützigen<br />
Vereins „Arbeitsgemeinschaft Bürgerrecht & Gesundheit<br />
e.V.“ (AGBUG).<br />
Kontakt: redaktion@impf-report.de. Web: www.impf-report.de<br />
Ein Staatspräsident<br />
im alten VW-Käfer<br />
Einst war er ein Guerilla und wollte in<br />
Uruguay Reformen mit Gewalt durchsetzen.<br />
Heute ist er <strong>der</strong> demokratisch<br />
gewählte Präsident: José Mujica Cordona,<br />
auch "El Pepe" genannt. Der<br />
Gewalt hat er entsagt, aber seinen<br />
Idealen ist er treu geblieben. So ist<br />
er immer noch ein Mann des Volkes,<br />
lebt selbst sehr bescheiden in einem<br />
kleinen Vorstadthaus und fährt einen<br />
alten VW-Käfer. Kürzlich hat Uruguay<br />
auf seine Initiative hin den Anbau von<br />
Marihuana legalisiert. Der Grund: Der<br />
von den USA geführte Krieg gegen die<br />
Drogen habe nicht zum erwünschten<br />
Erfolg geführt. Darum geht Uruguay<br />
jetzt neue Wege – unter "El Pepes"<br />
Führung seit 2010 nicht nur in <strong>der</strong><br />
Drogenpolitik: Wirtschaftlich geht es<br />
mit großen Schritten aufwärts.<br />
Quelle: Zeitschrift "Zeitpunkt",<br />
<strong>Ausgabe</strong> Mai/Juni 2014, www.zeitpunkt.ch<br />
USA: Landkreis in Florida<br />
verbietet Fluoridierung des<br />
Trinkwassers<br />
Nach Anhörung von Aktivisten für<br />
und solchen gegen die Zwangsfluoridierung<br />
des Trinkwassers haben die<br />
Einwohner des Landkreises Hernando<br />
im US-Bundesstaat Florida sich<br />
gegen diese zunehmend umstrittene<br />
Maßnahme entschieden. Fluor ist ein<br />
Gift, dessen schädliche Wirkungen<br />
noch gar nicht vollständig erforscht<br />
sind, es wird in <strong>der</strong> Zahnmedizin jedoch<br />
als Medikament eingesetzt. Eine<br />
allgemeine Fluoridierung des Trinkwassers<br />
kommt somit einer Zwangsmedikation<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung gleich.<br />
Quelle: thrivemovement.com vom<br />
12. April 2014-05-18<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 57
Spiritualität<br />
Lebensprinzipien<br />
und Ethik <strong>der</strong><br />
rosenkreuzer<br />
Wir alle kennen das: irgendwann,<br />
mitten im Alltag, oft<br />
wenn „es gerade gar nicht<br />
passt“ … muss eine Entscheidung<br />
gefällt, soll ein Rat gegeben werden.<br />
Vielleicht in einer Phase <strong>der</strong> Ruhebedürftigkeit,<br />
nach einem emotionalen<br />
Moment o<strong>der</strong> mitten in einer schwierigen<br />
Situation – aus welchem Grund,<br />
mit welchem Thema auch immer; ob<br />
fundamental wichtig für den Rest des<br />
Lebens o<strong>der</strong> „nur“ elementar für den<br />
Verlauf <strong>der</strong> nächsten Minuten.<br />
Und was passiert? Man fühlt sich<br />
einfach nicht in <strong>der</strong> Lage, das Richtige<br />
zu tun o<strong>der</strong> zu sagen. All diese Lebenserfahrung<br />
und -weisheit, Kreativität,<br />
das ganze Wissen scheint in „nichts“<br />
aufgelöst und verschwunden zu sein!<br />
Nicht nur spirituelle Menschen nutzen<br />
in diesen Situationen (und nicht<br />
nur dann!) Regeln, Prinzipien o<strong>der</strong><br />
Grundsätze, nach denen sie handeln,<br />
anhand <strong>der</strong>er sie sich orientieren, die<br />
sie als Basis für ihre Gedankengänge<br />
zum Einsatz bringen.<br />
Lebensregeln, Prinzipien, Grundsätze<br />
– auch wenn diese Begriffe<br />
mitunter negativ behaftet scheinen,<br />
wenn sie als „Fesseln des freien Gedankens“<br />
bezeichnet werden, bilden<br />
doch ein stabiles, vertrauensför<strong>der</strong>ndes<br />
Fundament für viele spirituelle<br />
Menschen.<br />
Nachfolgend stellen wir die „Rosenkreuzerischen<br />
Lebensregeln“<br />
und „die Ethik <strong>der</strong> Rosenkreuzer“<br />
vor.<br />
Sei geduldig, denn die Geduld nährt<br />
die Hoffnung, und die Zeit wird zum<br />
Gefährten auf dem Pfade des Lebens.<br />
58<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Spiritualität<br />
1. Prinzip: Bewusst leben<br />
Das tägliche Leben bewusst leben,<br />
also jeden Tag mit Bewusstsein<br />
erfüllen, und jede Stunde und Minute<br />
des Tages. Der Mensch muss sich <strong>der</strong><br />
Existenz Gottes und des geistigen Bereichs<br />
genauso bewusst sein wie des<br />
körperlichen, materiellen Bereichs.<br />
Habe Vertrauen, denn das Selbstvertrauen<br />
ist eine Quelle zur Entfaltung,<br />
und das Vertrauen zu den an<strong>der</strong>en<br />
wird zur Quelle <strong>der</strong> Freundschaft.<br />
2. Prinzip: Gesundheit<br />
Durch ein bewusstes Leben wird<br />
die Harmonie zwischen dem inneren<br />
und dem äußeren Selbst geför<strong>der</strong>t,<br />
was <strong>der</strong> Gesundheit äußerst dienlich<br />
ist. Nach den Gesetzen des Schöpfers<br />
muss je<strong>der</strong> Mensch für die Gesun<strong>der</strong>haltung<br />
seines Geistes und Leibes<br />
sorgen.<br />
Sei tolerant, denn Toleranz erweitert<br />
den Geist und begünstigt zwischenmenschliche<br />
Beziehungen.<br />
3. Prinzip: Zufriedenheit und Glück<br />
Beide sind von großer Wichtigkeit,<br />
denn aus ihnen erwachsen angenehme<br />
menschliche Beziehungen, die<br />
eine harmonische Abstimmung auf<br />
alle Menschen zur Folge haben können.<br />
Glück und Zufriedenheit werden<br />
durch Wissen und Verstehen erreicht.<br />
Sei gelöst, denn Loslassen gewährt<br />
Freiheit und för<strong>der</strong>t inneren Reichtum.<br />
4. Prinzip: Tätigkeit<br />
Einer för<strong>der</strong>nden, nützlichen Tätigkeit<br />
nachgehen, durch die etwas<br />
geschaffen werden kann, das dem<br />
Wohle <strong>der</strong> Menschheit dient. Diese<br />
Tätigkeit muss nicht auf materieller<br />
Basis beruhen. Je<strong>der</strong> sollte versuchen,<br />
für sich selbst zu sorgen, damit<br />
an<strong>der</strong>e nicht für ihn sorgen müssen.<br />
Sei großzügig, denn Großzügigkeit<br />
bereichert Schenkende und Beschenkte.<br />
5. Prinzip: Das Wohlwollen<br />
Diese Pflicht geht über die vorhergehenden<br />
hinaus. Sie bezieht sich auf<br />
die Freundlichkeit und auf das Wohlwollen,<br />
welche man allen Lebewesen<br />
entgegenbringt. Beson<strong>der</strong>s das Bemühen,<br />
an<strong>der</strong>en Menschen zu helfen,<br />
sich glücklich zu fühlen.<br />
Habe Mut, denn im täglichen Leben<br />
ist Mut aufbauend und gibt Kraft bei<br />
Widrigkeiten.<br />
6. Prinzip: Gott und Menschen<br />
Die Pflichten Gott und den Menschen<br />
gegenüber kann man nicht<br />
allein durch gelegentliche o<strong>der</strong> regelmäßige<br />
Gaben an Wohlfahrtseinrichtungen<br />
erfüllen. Diese Gaben sind<br />
notwendig und gut, genügen aber<br />
nicht. Der Mensch hat auch noch moralische<br />
und religiöse Verpflichtungen,<br />
die er zu erfüllen hat.<br />
Sei wohlwollend, denn Wohlwollen erfreut<br />
das Herz und verschönert die Seele.<br />
7. Prinzip: Gesetze<br />
Je<strong>der</strong> Mensch sollte die Gesetze<br />
beachten. Stellen sich manche Gesetze<br />
jedoch als unzulänglich heraus, gilt<br />
die Verpflichtung, diese Gesetze zu<br />
verbessern, anstatt sich zu weigern,<br />
sie anzuerkennen.<br />
Sei gewaltlos, denn Gewaltlosigkeit<br />
för<strong>der</strong>t die innere Harmonie und verbreitet<br />
Frieden für alle Wesen. ▀<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 59
Spiritualität<br />
egegn<br />
Begegnungen<br />
mit<br />
Elisabeth Haich<br />
Reinhold Pertler<br />
Anlässlich des 20. Todestages von Elisabeth Haich<br />
– sie starb 97-jährig am 31. Juli 1994 im Tessin<br />
- berichtet Reinhold Pertler über seine persönlichen<br />
Erfahrungen mit <strong>der</strong> bekannten Esoterikerin.<br />
rl<br />
„Mit dieser Frau wurde ich nicht fertig. Je mehr ich von<br />
ihr lernte, je mehr sich meine geistigen Augen öffneten, desto<br />
größer erschien sie mir, und das Gebiet, worin sie mein<br />
Wissen übertraf, dehnte sich in immer uneinsehbarere Kreise.“<br />
Dieses Zitat aus dem Hauptwerk „Einweihung“ von Elisabeth<br />
Haich beschreibt auf den Punkt genau meine eigenen<br />
Erfahrungen mit <strong>der</strong> Yogaschule Yesudian-Haich. Ich hatte<br />
das große Glück, dort für über zwölf Jahre Yogaschüler zu<br />
sein und habe <strong>der</strong> spirituellen Führung dieser beiden Menschen<br />
unendlich viel zu verdanken.<br />
Die erste Begegnung<br />
Der 1. Juni 1972 ist mir unvergesslich. Ich stand zum ersten<br />
Mal in <strong>der</strong> großen Übungshalle <strong>der</strong> Yogaschule Yesudian-<br />
Haich im Tessin und sah, wie Frau Haich die große Glastüre<br />
öffnete, um die frische Luft vor Beginn <strong>der</strong> Yogastunde<br />
hereinzulassen. Anhand dieser einfachen Handlung wusste<br />
ich sofort intuitiv: Diese Frau verkörpert ES. Ich hatte eine<br />
schlechte erste Nacht hinter mehr, da ich die Woche vor<br />
meiner ersten Yogareise Tag und Nacht durchgearbeitet<br />
hatte, um meine Diplomarbeit abzuschließen. Völlig überdreht<br />
hatte ich deshalb in <strong>der</strong> Nacht plötzlich Angstzustände,<br />
als ob mich Skorpione und Käfer hinter dem Kopfende<br />
meines Bettes bedrohen würden.<br />
Ich lag im Yogasaal vor Beginn <strong>der</strong> Stunde, um mich in einer<br />
ersten Entspannung auf die Übungen vorzubereiten.<br />
Elisabeth Haich begann wie immer mit ein paar einstimmenden<br />
Sätzen. Es traf mich wie ein Blitz, als sie erklärte:<br />
„Wenn ich weiß, dass Gott mit mir ist, habe ich keine Angst<br />
vor einem Käfer o<strong>der</strong> Skorpion“. Ich war erschüttert: Die<br />
geistige Verbindung aller Dinge, von <strong>der</strong> ich so viel gelesen<br />
hatte, gab es also wirklich, und es eröffnete sich mir unmittelbar<br />
und so lebendig die Einsicht, dass alles Geschehen in<br />
Gottes Gegenwart verbunden ist. Ich war angekommen!<br />
Elisabeth Haich hat die wesentlichsten Anweisungen in<br />
<strong>der</strong> Yogaschule aus einer tiefen Versenkung heraus immer<br />
in Ich-Form gesprochen. Es gab nur Ich, das große Ich - und<br />
die alles durchdringende Botschaft „Hier in diesem Saal gibt<br />
es keine Probleme.“<br />
Dieses Gefühl des Gerettetseins hat mich seither nicht<br />
mehr verlassen. Auch diese telepathische Verbindung blieb<br />
während <strong>der</strong> ganzen Zeit meines Schülerdaseins bestehen<br />
und wirkte beson<strong>der</strong>s intensiv, wenn ich in kritische Lebenssituationen<br />
geraten war.<br />
60<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
ungen<br />
Spiritualität<br />
Elisabeth Haich im Garten<br />
ihrer Yoga-Schule<br />
Die Yogaschule Haich-Yesudian<br />
lag direkt am Luganer<br />
See im Tessin<br />
Dieser erste<br />
Juni 1972<br />
war <strong>der</strong> Beginn<br />
eines langjährigen Yoga-Trainings mit Elisabeth<br />
Haich und ihrem Partner Selvarajan Yesudian.<br />
Jedes Jahr hielt ich mich im Juni und August für<br />
jeweils zwei Wochen in <strong>der</strong> direkt am Luganer See gelegenen<br />
Yogaschule auf. Im Herbst 1975 zog ich für ein halbes<br />
Jahr nach Zürich, um mehrmals in <strong>der</strong> Woche Yoga zu üben<br />
und den Donnerstagabend-Vorträgen von Elisabeth Haich<br />
beizuwohnen.<br />
Spirituelles Yoga und Exerzitium<br />
In dieser Schule ging es um spirituelles und nicht um nur<br />
körperliches Yoga. Der Tag begann morgens mit einer Hatha-Yoga-Stunde,<br />
die unglaublich intensiv und aufgeladen<br />
war - auch aufgrund <strong>der</strong> tiefsten Weisheiten, die dabei eingestreut<br />
wurden. Niemand musste die Übungen bis in die<br />
kleine Zehe hinein perfekt machen, das Wesentlichste war,<br />
durch „Bewusstseinslenkung“ den Geist zu erwecken, <strong>der</strong><br />
den Körper und alles an<strong>der</strong>e durchdringt.<br />
Nach den Übungen beantworteten Elisabeth Haich und<br />
Selvarajan Yesudian Fragen, die den Teilnehmern entwe<strong>der</strong><br />
spontan einfielen o<strong>der</strong> die sie vorher auf Zetteln eingereicht<br />
hatten. Abends traf sich die Gruppe zur Meditation o<strong>der</strong> zu<br />
an<strong>der</strong>en spirituellen Übungen wie etwa dem Exerzitium. Das<br />
war eine von Elisabeth Haich<br />
entwickelte beson<strong>der</strong>e Form<br />
spiritueller Phantasiereisen,<br />
die vom Dunkel materieller<br />
Verblendung ins Licht des<br />
wahren göttlichen Selbst<br />
führten. Diese Reisen verkörperten<br />
in verdichteter<br />
Form die wesentlichen<br />
Entwicklungsprozesse,<br />
wie sie Haich in dem Roman<br />
„Einweihung“ geschil-<br />
<strong>der</strong>t hatte.<br />
An diesen Bil<strong>der</strong>reisen, von denen sie über<br />
zehn Varianten anleitete, nahm auch hin und wie<strong>der</strong> ein<br />
berühmter Zürcher Psychiatrieprofessor teil – allerdings<br />
versteckt. Er wollte nämlich nicht von seinen Patienten, die<br />
teilweise ebenfalls mitmachten, erkannt werden. Eines Tages<br />
sagte er zu Elisabeth Haich: „Gnädige Frau, ich verbeuge<br />
mich ganz tief vor Ihrem psychologischen Wissen.“<br />
Immer für den Schüler da<br />
Auch außerhalb <strong>der</strong> Yogastunden gewährte Elisabeth Haich<br />
Hilfe und spirituelle Führung.<br />
Für drängende Probleme bot Haich Einzel-Audienzen an<br />
- entwe<strong>der</strong> im Tessin o<strong>der</strong> sogar in ihrer Zürcher Privatwohnung.<br />
Für diese Beratungen verlangte sie nicht einmal Geld,<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 61
Spiritualität<br />
man konnte sich aber mit einer Spende für ein Hilfsprojekt<br />
in Indien bedanken.<br />
Diese Begegnungen waren immer heilsam. Es war ein<br />
Erlebnis, unmittelbar die Klarheit zu fühlen, mit <strong>der</strong><br />
Haich die Thematik des Ratsuchenden durchschaute.<br />
Sie sprach höflich und in einfachen Sätzen, und doch klang<br />
ihr analytischer und hilfreicher Durchblick noch jahrzehntelang<br />
im Bewusstsein nach. Schon während meiner ersten<br />
Einzelstunde in Zürich beschrieb Frau Haich in zwei kurzen<br />
Sätzen meine beiden größten Kindheitsprobleme, dabei hatte<br />
ich noch gar kein Wort dazu geäußert.<br />
Diese klare und heilsame Art <strong>der</strong> Hilfe ging über die physische<br />
Begegnung hinaus. In kritischen Lebenssituationen<br />
habe ich mehrfach erlebt, dass ihre Gestalt im Wachtraum<br />
auftauchte und ich ganz laut ein o<strong>der</strong> zwei Sätze hörte, die<br />
genau zu meinem Thema passten, aber nie die Lösung vorgaben.<br />
Diese Unterstützung setzte sich auch nach ihrem<br />
physischen Ableben fort.<br />
Erleuchtung und Erlösung<br />
Haich und Yesudian lehrten eine realistische Spiritualität -<br />
jenseits aller abgehobenen Esoterik. Erleuchtung war für<br />
Elisabeth Haich nicht ein flüchtiger Durchbruch, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Zustand eines Menschen, <strong>der</strong> kein Unbewusstes mehr<br />
hat, <strong>der</strong> mit sich selbst und seinen latenten Schicksalskeimen<br />
ganz fertig geworden war - eben <strong>der</strong> Zustand,<br />
den sie selbst in ihrer Einweihung erlebt hatte und<br />
<strong>der</strong> sich in ihrer Beschreibung<br />
des Gewissens spiegelte.<br />
Gelegentlich schockte sie<br />
ihr Gegenüber mit <strong>der</strong> Bemerkung<br />
„Ich habe kein Gewissen.“<br />
Nachdem sich beim<br />
Gesprächspartner ungläubiges<br />
Erstaunen eingestellt hatte, löste<br />
sie die Irritation auf: „Weil<br />
ich selbst mein Gewissen geworden<br />
bin.“<br />
Spirituellen Menschen, die meinten, durch ihre Begegnung<br />
mit Elisabeth Haich dem Ende ihrer Inkarnationen<br />
nahe gekommen zu sein, entgegnete sie: „Das<br />
nächste Mal werde ich als Bildhauer noch größere Figuren<br />
machen.“ Als Ziel sah sie nämlich nicht die schnelle Erlösung,<br />
son<strong>der</strong>n den immer vollkommeneren Ausdruck Gottes<br />
auf Erden.<br />
Der in <strong>der</strong> Esoterik oft gehörten Argumentation, dass das<br />
Leben doch nur ein Traum sei, begegnete sie schlicht mit<br />
<strong>der</strong> Frage: „Aber warum muss ich das denn träumen?“ In<br />
diesem Geiste sagte sie auch, dass sie im nächsten Leben<br />
als Mann wie<strong>der</strong>geboren werden würde, weil man nur als<br />
Mann alle sexuelle Potenz in geistige Kräfte umwandeln<br />
könne. Dann wolle sie zudem ihre Schulung fortführen - die<br />
letzten Worte auf ihrem Sterbebett waren: „Ich werde das<br />
Exerzitium halten und niemand an<strong>der</strong>es.“<br />
Dass Elisabeth Haich nicht weit von diesem Manneszustand<br />
entfernt war, zeigt folgende Episode aus ihrem Leben.<br />
Sie war selten krank, hatte aber einmal eine Nierenstein-<br />
Kolik. Als <strong>der</strong> Arzt ihr eine Morphiumspritze verabreichte<br />
und Elisabeth Haich darauf nicht reagierte, fragte er ungeduldig,<br />
warum sie denn nicht einschliefe. Sie antwortete<br />
lapidar: „Weil ich nicht will!" Nachdem sich Frau Haich dem<br />
Wunsch des Arztes freiwillig gebeugt hatte, bemerkte er:<br />
„Diese Frau hat zehn Männer in sich.“<br />
Advaita - alles ist eins<br />
Elisabeth Haich war vom Leben voll durchdrungen, sie war<br />
eine Verkörperung von Advaita, <strong>der</strong> altindischen Weltanschauung<br />
von <strong>der</strong> Nicht-Zweiheit. Den einfachen und klaren<br />
Sinn dieser Lehre vermittelte sie in <strong>der</strong> Einleitung zur<br />
„Einweihung“: „Die äußere Form, die du jetzt vor dir siehst<br />
und von <strong>der</strong> du glaubst, dass ‚ich‘ es bin, ist nur ein Offenbarungswerkzeug,<br />
das aus dem Selbst immer denjenigen Aspekt<br />
offenbart, <strong>der</strong> gerade notwendig ist. Frage also keinen<br />
solchen Unsinn, wie ‚wer‘ ich sei.“ Ist das nicht eine wun<strong>der</strong>bare<br />
Beschreibung von „Nur-dies“ und zugleich ein Affront<br />
gegen die Behauptungen des Neo-Advaita, dass das Leben<br />
nur eine leere Story sei?<br />
Elisabeth Haich in<br />
jüngeren Jahren<br />
62<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014<br />
Der Luganer See
Selvarajan Yesudian erzählte einmal, wie<br />
Elisabeth Haich und er auf einer Indienreise<br />
einem Yogi zuhörten, <strong>der</strong> über das Höchste<br />
sprach. Dieser bekannte, dass er um diesen Zustand<br />
nur wisse, ihn aber nicht erreichen könne.<br />
Doch er fuhr fort, dass im Kreise jemand<br />
sei, <strong>der</strong> Advaita verkörpere, und Elisabeth<br />
Haich senkte ihren Kopf zu Boden. Sie stellte<br />
sich niemals als Person mit beson<strong>der</strong>en Kräften<br />
dar, son<strong>der</strong>n erklärte: „Diese Kräfte gehen<br />
nur durch mich hindurch.“ Und sie warnte vor<br />
Menschen, die sich selbst als einen „beson<strong>der</strong>en<br />
Kanal“ bezeichneten.<br />
Die Überantwortung an das große Du war<br />
ihr wichtig, diese universale Intelligenz,<br />
die die Grundlage ist für alles Wissen<br />
und alles Erschaffene. Haich hob hervor, dass<br />
sie beispielsweise ihre fünf Finger, mit denen<br />
sie u.a. malen, schreiben, bildhauern o<strong>der</strong><br />
Klavier spielen konnte, sich nicht selbst ausgedacht<br />
hatte.<br />
Ein an<strong>der</strong>mal bemerkte sie: „Tiefer als ich<br />
mich gestellt habe, kann sich kein Mensch<br />
mehr stellen", und sie erzählte, dass sie geschrien<br />
hatte vor Freude, als sie in <strong>der</strong> Johannes-Offenbarung<br />
die Worte des Engels las:<br />
„Bete mich nicht an, bete Gott an, ich bin nur<br />
Dein Mitknecht!“<br />
Haichs Hellsicht<br />
Haich war - auf eine beson<strong>der</strong>s intensive Weise<br />
- vertraut mit <strong>der</strong> Existenz höherer Welten.<br />
Sie konnte nicht nur die Auren ihrer Schüler<br />
durchdringen, sie sah die „Geister“ überall,<br />
beson<strong>der</strong>s in Indien, wie sie mehrfach erzählte.<br />
Dies bewahrte sie auch vor Infektionskrankheiten.<br />
Denn sie nahm Bakterien und<br />
Viren als Zellen von normalerweise unsichtbaren<br />
Krankheitsgeistern wahr und verwehrte<br />
ihnen den Zutritt.<br />
Ihr Blick ging weit in die Zukunft und verband<br />
individuelles und kollektives Bewusstsein.<br />
Sie passte sich in den göttlichen Plan<br />
ein und sagte deswegen we<strong>der</strong> zu viel noch zu<br />
wenig. Sie gab Ratsuchenden den entscheidenden<br />
Anstoß, beließ ihnen aber die Selbstverantwortung.<br />
Ihr Hauptwerk, die „Einweihung“, begleitet<br />
unzählige Menschen auf ihrem spirituellen<br />
Weg. Es ist eine zeitlose Einführung in die<br />
kunstlose Kunst des Geistes. Kaum ein Buch<br />
bringt so umfassend und tiefgründig die individuelle<br />
geistige Entwicklung mit dem kollektiven<br />
spirituellen Aufstiegsweg <strong>der</strong> Menschheit<br />
zusammen. Allerdings habe ich im Internet<br />
auch skeptische Meinungen gefunden, die<br />
Haichs weitgehend autobiografischen Roman<br />
für unglaubwürdig o<strong>der</strong> gar als ein Produkt<br />
ihrer Phantasie halten. In einem zukünftigen<br />
Artikel werde ich u.a. diese Einwände gemäß<br />
meinen Kenntnissen richtig stellen.<br />
Spiritualität<br />
Manche Kritiker sprechen Haich sogar<br />
ihre Hellsicht ab. Meine erschütternden Erfahrungen<br />
bestätigen das Gegenteil. Hier ein<br />
weiteres Beispiel für ihre bemerkenswerte<br />
Durchdringungskraft: Zu Beginn einer Abendveranstaltung<br />
in Zürich drehte sich Haich in<br />
meine Richtung und erklärte, dass sie ihrem<br />
Vortrag noch etwas voranstellen müsse. Dann<br />
beschrieb sie im Detail Schwierigkeiten, mit<br />
denen ich in <strong>der</strong> vergangenen Woche hinsichtlich<br />
einer inneren Übung zu ringen hatte und<br />
die in eine allgemeine Lebensverzweiflung zu<br />
münden drohten. Mit niemandem hatte ich<br />
darüber gesprochen. Sie breitete ein ganzes<br />
Panorama von Lektionen aus und griff dabei<br />
auf frühere Leben von mir zurück. Ich erstarrte<br />
wie zu einer Salzsäule. Einige ihrer Ausführungen<br />
waren so weit geschaut, dass ich sie<br />
erst 20 Jahre später begriffen habe.<br />
Haichs Weiterwirken<br />
Elisabeth Haich und Selvarajan Yesudian wirken<br />
- auch durch ihre Bücher und die Herzen<br />
<strong>der</strong> Menschen, die für sie aufgeschlossen<br />
sind - weiter in <strong>der</strong> spirituellen Atmosphäre<br />
<strong>der</strong> Erde. Haich beteuerte einmal: Diejenigen,<br />
die zu dieser geistigen Gemeinschaft gehören,<br />
werden immer untereinan<strong>der</strong> verbunden<br />
bleiben und sich auch nach dem Tod „an <strong>der</strong><br />
Farbe“ erkennen. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> sich unmittelbar<br />
von <strong>der</strong> „Einweihung“ angezogen und angesprochen<br />
fühlt, gehört, im Tiefsten geeint<br />
durch die Gottes-Gegenwart, dazu. In diesem<br />
Verbundensein mag sich das wun<strong>der</strong>bare<br />
Schlusswort im Buch „Raja-Yoga“ von Haich<br />
und Yesudian verwirklichen: „Die auf dem Yoga-Wege<br />
Vorwärtsgehenden können ableitende<br />
und ausgleichende Gegenkräfte, friedliche<br />
Inseln bilden, wo die Wellen des Hasses nicht<br />
hinreichen und Gott suchende Seelen Frieden<br />
finden. Seien wir solche Inseln. Üben wir mit<br />
tiefem, ganzem und unerschütterlichem Glauben<br />
Yoga: Erleben wir in unserem eigenen Herzen<br />
Gott!“ ▀<br />
Anm. d. Red.: Für eine spätere <strong>Ausgabe</strong> <strong>der</strong> <strong>Matrix3000</strong><br />
plant <strong>der</strong> Reinhold Pertler einen Bericht über Haichs<br />
spezielle Auffassung von Astrologie, ihre überraschende<br />
Interpretation <strong>der</strong> Bibel sowie über die Einweihung.<br />
Reinhold Pertler ist Diplompsychologe und Heilpraktiker<br />
und arbeitet seit 1977 mit Methoden <strong>der</strong> humanistischen<br />
und transpersonalen<br />
Psychotherapie in seiner Praxis<br />
in München. Im Rahmen seiner<br />
„Spirituellen Reisen“ bietet er<br />
Therapien, Transformation und<br />
Selbsterfahrung in Fastenwochen<br />
sowie Ferienkursen auf Ibiza und<br />
Korfu an. Er schrieb mehrere<br />
Bücher und produzierte die CD-<br />
Reihe „Meditative Selbsterfahrung“ mit Atem-, Bewegungs-<br />
und Textmeditationen. Seine Homepage: www.<br />
spirituelle-reisen.de<br />
Frieden<br />
Von innen nach außen<br />
„Nichts kann dir<br />
Frieden bringen<br />
außer du selbst!“<br />
Ralph Waldo Emerson<br />
Kein Frieden ohne Seelenfrieden.<br />
Weltweit<br />
hun<strong>der</strong>te bewaffnete<br />
Konflikte mit alljährlich<br />
zehntausenden Toten. Eine<br />
Spirale <strong>der</strong> Gewalt, die nur<br />
durch eine neue Einstellung<br />
<strong>der</strong> Menschen zu uralter<br />
Weisheit unterbrochen<br />
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Inneres erzeugt äußeren<br />
Frieden. Und wie soll das<br />
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Reinigen und Entgiften mit<br />
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ins zweite Jahrtausend vor Christus<br />
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täglichen Lebens – und finden<br />
gleichermaßen bei gesunden<br />
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also die Energien des Menschen,<br />
ins Gleichgewicht zu bringen<br />
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zu stärken, den Menschen zu<br />
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Doch damit die vielfältigen<br />
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benötigt dazu nur 7 Minuten pro<br />
Tag. Gerade wenn Menschen<br />
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die tägliche Übung selbst zu<br />
disziplinieren, wirkt das Konzept<br />
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Aufwand, sich mit Yoga etwas<br />
Gutes zu tun, wird bewusst<br />
gering gehalten. Der Körper<br />
wird es mit mehr Kraft und Beweglichkeit<br />
danken, die Energien<br />
werden fließen und sich auf<br />
<strong>der</strong> seelisch-geistigen Ebene in<br />
konstruktiven Gedanken und positiven<br />
Gefühlen zeigen.<br />
Auch das regelmäßige Meditieren<br />
gehört zum Yoga – und wenn<br />
es täglich nur 7 Minuten sind. Es<br />
geht immer wie<strong>der</strong> um die Verbundenheit<br />
des menschlichen<br />
mit dem universellen Bewusstsein.<br />
Diese Verbundenheit ist<br />
<strong>der</strong> Nährboden von Geborgenheit,<br />
Vertrauen, Gelassenheit,<br />
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Rohkost schätzen, aber nicht auf<br />
Dauer ihre bisherige Lebensweise<br />
aufgeben wollen. Durch die<br />
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die Zellen entgiftet und<br />
vor allem das Immunsystem gestärkt.<br />
Auch zum Schlankwerden<br />
ist die Rohkosttherapie bestens<br />
geeignet. Verschiedene Stufen<br />
bezüglich Dauer <strong>der</strong> Rohkosttherapie<br />
und allgemeine Maßnahmen<br />
zur Gesundheit werden<br />
empfohlen.<br />
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Gesundheit zu erhalten bzw. sie<br />
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64<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Märchen<br />
Märchen vom<br />
winzig kleinen Mann<br />
Es war einmal ein winzig kleiner Mann, <strong>der</strong> lebte in den Sümpfen am Mississippi. Stand er neben an<strong>der</strong>en Menschen,<br />
selbst wenn die nicht sehr groß waren, so reichte er ihnen bis zum Knie. Er wäre gern etwas größer gewesen, also sprach<br />
er zu sich: „Ich will das größte Tier in <strong>der</strong> Nachbarschaft fragen, wie es sich anstellen lässt, dass ich etwas größer werde.“<br />
Er ging zum Pferd und fragte:<br />
„Mein liebes Pferd, kannst du mir sagen, was ich tun muss, um etwas grösser zu werden?“<br />
Das Pferd sprach:<br />
„Du musst viel Mais essen und immer herumrennen, mindestens zwanzig Meilen am Tag, und wenn du das tust, wirst<br />
du mit <strong>der</strong> Zeit so groß und stark werden wie ich.“<br />
Der winzig kleine Mann tat, wie ihm geheißen, aber <strong>der</strong> Mais lag ihm schwer im Magen, vom vielen Traben schmerzten<br />
ihn die Füße, und von all <strong>der</strong> verzweifelten Anstrengung wurde er ganz traurig ... nur größer wurde er nicht. Also kehrte<br />
er in sein Haus zurück und dachte darüber nach, warum <strong>der</strong> gute Rat des Pferdes bei ihm so gar nichts genutzt habe.<br />
Endlich sagte er sich: „Vielleicht war das Pferd nicht <strong>der</strong> rechte Ratgeber in meinem Fall. Ich will den Ochsen fragen.“<br />
Er besuchte also den Ochsen und sagte:<br />
„Lieber Ochse, kannst du mir sagen, was ich tun muss, damit ich etwas größer werde?“<br />
Der Ochse antwortete: „Du musst viel Gras fressen, und dann musst du brüllen, und wenn du ganz laut gebrüllt hast,<br />
du wirst schon sehen, dann bist du plötzlich so groß wie ich.“<br />
Der winzig kleine Mann befolgte auch diesen Rat gewissenhaft, aber vom Gras bekam er Bauchschmerzen und vom<br />
vielen Brüllen wurde seine Stimme heiser, das Schlimmste war jedoch, er wurde nicht größer, son<strong>der</strong>n kleiner und kleiner.<br />
Da kehrte er wie<strong>der</strong> in sein Haus zurück, setzte sich vor die Tür und dachte darüber nach, warum bei ihm aller guter<br />
Rat nichts geholfen habe.<br />
Kurz darauf kam die Eule vorbei. Sie flog zu den Sümpfen hinüber und schrie dabei:<br />
„Dumme Leute haben immer Missgeschick, dumme Leute haben immer Missgeschick.“<br />
„Warte einen Augenblick, Eule“, sagte <strong>der</strong> winzig kleine Mann, „ich möchte dich etwas fragen.“<br />
„Aber bitte schön“, sagte die Eule höflich und setzte sich auf einen Ast, „was kann ich für dich tun?“<br />
„Ich möchte größer werden“, sagte <strong>der</strong> winzig kleine Mann. „Aber was immer ich auch versuche, ich werde nicht größer.<br />
Ich bin schon ganz verzweifelt.“<br />
Da sprach die Eule:<br />
„Warum willst du eigentlich unbedingt größer werden als du bist?“<br />
„Ganz einfach“, antwortete <strong>der</strong> winzig kleine Mann, „wenn es einen Streit gibt, ist es gut, groß und stark zu sein, damit<br />
man nicht den Kürzeren zieht.“<br />
„Hat denn schon jemand versucht, dich zu verhauen?“ fragte die Eule.<br />
„Nein, das nicht“, gab <strong>der</strong> winzig kleine Mann zu.<br />
„Na, siehst du“, meinte die Eule, „du brauchst dich gar nicht zu schlagen. Also, warum willst du dann größer und<br />
stärker sein, als du bist?“<br />
„Es ist da noch etwas“, sagte <strong>der</strong> winzig kleine Mann. „Wenn ich groß wäre wie die an<strong>der</strong>en, könnte ich ganz weit<br />
sehen.“<br />
„Klettere doch auf einen Baum“, riet ihm die Eule, „dann siehst du weiter als <strong>der</strong> größte Mann.“<br />
„Eigentlich hast du recht“, sprach <strong>der</strong> winzig kleine Mann.<br />
„Also“, sagte die Eule, „ich sehe, wir verstehen uns. Ob nämlich jemand nun riesengroß o<strong>der</strong> winzig klein ist, darauf<br />
kommt es nicht an. Warum wünschst du dir, dass deine Beine wachsen! Wünsche dir lieber, dass dein Verstand wächst.<br />
Dann wirst du deine Sorgen loswerden.“<br />
Fre<strong>der</strong>ik Hetmann<br />
Band <strong>82</strong> Juli / August 2014 MATRIX 3000 65
<strong>Vorschau</strong><br />
<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Spezial „History“,<br />
erscheint am 31. 7. 2014<br />
Das Bernsteinzimmer<br />
Seit rund 70 Jahren sind sie in <strong>der</strong> Welt unterwegs – die wahren „Monuments<br />
Men“, auf <strong>der</strong> Suche nach dem legendären verschollenen Bernsteinzimmer.<br />
Wären alle angeblichen Fundorte echt, müsste es mehr als 400<br />
Bernsteinzimmer geben. Gefunden wurde es nirgends. Einer <strong>der</strong> letzten<br />
Zeitzeugen, <strong>der</strong> womöglich etwas wusste, hat sein Wissen kürzlich mit ins<br />
Grab genommen. Aber vielleicht ist das Bernsteinzimmer ja längst wie<strong>der</strong><br />
da – nur hat es noch niemand gemerkt. Gesicherte Fakten gibt es kaum,<br />
genau wie es sich für eine gute Legende gehört.<br />
Der Ursprung des Menschen<br />
Die heute am weitesten verbreitete alternative Theorie zur Entstehung des<br />
Menschen beruht auf den Theorien <strong>der</strong> „Präastronautik“, mit Erich von Däniken<br />
und Zecharia Sitchin als bekanntesten Protagonisten: <strong>der</strong> Mensch<br />
stamme von den Tieren ab und wäre auch heute noch primitiv, wenn nicht<br />
Außerirdische genmanipulierend eingegriffen hätten. Der Artikel zeigt die<br />
problematischen Seiten dieser Theorie und gibt eine neue Sicht auf die<br />
Herkunft <strong>der</strong> Menschen, basierend auf den Inhalten <strong>der</strong> alten Mythen und<br />
Mysterien.<br />
Was wäre, wenn…<br />
die Geschichte an<strong>der</strong>s verlaufen wäre? Diese Frage stellen sich viele Menschen,<br />
bezogen auf persönliche Entscheidungen im Laufe ihres Lebens. Inzwischen<br />
beschäftigt sich aber auch die Wissenschaft mit <strong>der</strong> Untersuchung<br />
alternativer Geschichtsverläufe in größeren Zusammenhängen. Wie wäre<br />
die Geschichte verlaufen, wenn John F. Kennedy nicht ermordet worden<br />
wäre? Wenn das Attentat von Sarajevo nie stattgefunden hätte? Wenn Lenin<br />
1917 niemals Russland erreicht hätte? Kontrafaktische Geschichte ist eine<br />
Reihe von Gedankenexperimenten, was gewesen wäre, wenn bestimmte<br />
historische Ereignisse nicht o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s eingetroffen wären. Durch <strong>der</strong>artige<br />
Überlegungen entwickeln sich Historiker von bloßen Chronisten zu<br />
kreativen Experimentalwissenschaftlern. Es hilft, ein vollkommen neues<br />
Verständnis historischer ... Zusammenhänge entstehen zu lassen.<br />
Akustische Archäologie<br />
Die Archäologie ist heute eine Vernunftehe mit <strong>der</strong> Akustik eingegangen,<br />
was zu atemberaubenden Ergebnissen führte. Schon uralte Hochkulturen<br />
wussten Klangräume für ihre Zwecke gezielt zu nutzen. Ein Wissen, das<br />
Jahrzehntausende in die Vergangenheit reicht. Hörbare Zeitkapseln aus<br />
Urzeiten, <strong>der</strong>en Inhalt uns erst heute in unserem technologischen Zeitalter<br />
wie<strong>der</strong> zugänglich wird.<br />
Der verschwiegene Super-GAU<br />
Seit <strong>der</strong> Zeit des Kalten Krieges lebt die Menschheit mit <strong>der</strong> nuklearen Bedrohung.<br />
Doch was darf <strong>der</strong> Bürger eigentlich über nukleare Forschung,<br />
Radioaktivität und Rettungsmaßnahmen bei einem ernsthaften Störfall wissen?<br />
Haben Sie jemals von Richland gehört – o<strong>der</strong> von Osjorsk? Zwei „radioaktive<br />
Leichen im Keller“ <strong>der</strong> USA und Russlands. In Osjorsk ereignete sich<br />
– bis heute vertuscht – einer <strong>der</strong> schlimmsten Atomunfälle <strong>der</strong> Geschichte.<br />
Der Denver-Plan<br />
Mitten in <strong>der</strong> Haupthalle des Denver International Airport befindet sich eine<br />
geheimnisvolle Zeitkapsel, <strong>der</strong> „Capstone“. Dieser Stein sowie an<strong>der</strong>e rätselhafte<br />
„Kunstwerke“ auf dem Flughafen weisen hin auf einen „Denver-<br />
Plan“, <strong>der</strong> Bevölkerungsreduktion im Sinne des „Transhumanismus“ zum<br />
Thema hat. Was steht <strong>der</strong> Menschheit in den nächsten Jahrzehnten bevor?<br />
Ähnliche Hinweise finden sich auch an<strong>der</strong>swo, vor allem in <strong>der</strong> Nähe von<br />
Atlanta.<br />
MATRIX3000<br />
Außerdem im <strong>Matrix3000</strong>-Spezial „History“:<br />
Ägyptisches Totenbuch in Australien entdeckt * Die Nibelungen – Dichtung und Wahrheit * Kosmische Archäologie<br />
– das Geheimnis <strong>der</strong> „fliegenden Götter“ * Der Kriminalfall Mozart * Die Terrassen von Baalbek * Leben und<br />
Werk von Friedrich Nietzsche<br />
<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 83, erscheint am 28. 8. 2014<br />
Impressum<br />
<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />
ISSN 1 439-4154<br />
ISBN (<strong>Matrix3000</strong> Band <strong>82</strong>): 978-3-89539-950-3<br />
Redaktion MATRIX3000<br />
Ammergauer Str. 80<br />
D-86971 Peiting<br />
Telefon: 0171-3675406<br />
franz.bludorf@matrix3000.de<br />
grazyna.fosar@matrix3000.de<br />
Redaktionsschluß für die nächste <strong>Ausgabe</strong>,<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 83: 15. 7. 2014<br />
Chefredaktion<br />
Franz Bludorf<br />
Redaktion<br />
Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />
Lisa Rampertshammer, Elke Rö<strong>der</strong>, Roland Rottenfußer<br />
Beiträge von<br />
Lewan Asari, Franz Bludorf, Klaus Deistung, Grazyna Fosar,<br />
Juliane Hordenbach, Daniela Keilmann, Ralf Lehnert,<br />
Reinhold Pertler, Roland Roth, Roland Rottenfußer, Klaus<br />
Scharff, Udo Sperlich, Hans U. P. Tolzin, Vadim Tschenze<br />
Verlag<br />
MATRIX3000 Verlag GmbH<br />
Ammergauer Straße 80<br />
D-86971 Peiting<br />
Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />
info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />
Artdirection & Design<br />
Mirjam Flatau<br />
mia@thesigner.com<br />
Bil<strong>der</strong>: Angaben beim Bild o<strong>der</strong> Archiv<br />
Druck<br />
Mayr Miesbach GmbH<br />
Vertrieb<br />
MZV Mo<strong>der</strong>ner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />
Tel.: 089/ 31906-296, Fax.: 089/ 31906-166<br />
www.mzv.de<br />
Bezugspreise<br />
Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte + 3 Son<strong>der</strong>hefte), inkl. Versand:<br />
49,– EUR (ins Ausland 62,40 EUR).<br />
Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />
Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />
Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />
Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />
Für gewerbliche Inserenten<br />
Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />
Ammergauer Straße 80<br />
D-86971 Peiting<br />
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Bestellungen über:<br />
Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />
Ammergauer Straße 80<br />
D-86971 Peiting<br />
Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />
info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />
Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den Autoren<br />
selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />
Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die<br />
Auffassungen <strong>der</strong> Redaktion wi<strong>der</strong>. Die Bearbeitung und<br />
Kürzung von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle<br />
Inhalte entsprechen dem besten Wissen <strong>der</strong> Redaktion<br />
nach gründlicher Prüfung, trotzdem kann keine Gewähr<br />
übernommen werden.<br />
Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen,<br />
für unverlangt eingereichte Beiträge kann <strong>der</strong> Verlag<br />
allerdings keine Haftung übernehmen.<br />
Für Werbeanzeigen übernimmt <strong>der</strong> Verlag keine inhaltliche<br />
Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in<br />
Auszügen, nur nach Abstimmung mit dem Verlag.<br />
66<br />
MATRIX 3000 Band <strong>82</strong> Julil / August 2014
Michaels Verlag im<br />
Irmgard Gräf<br />
Mein Blut – ein Weg zu mir<br />
WERBESCHWERPUNKT<br />
HERBST 2014<br />
Was mir mein Blut sagen kann, was es mir sagen<br />
will, und nach <strong>der</strong> Lektüre dieses Buches, was mir<br />
mein Blut sagt. Das Blut kann man als Träger des<br />
ICHs bezeichnen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich<br />
zu erkennen und die Ursprünge seiner Krankheiten<br />
zu finden. Im Blutbild finden sie Ihre Schwächen,<br />
ihre Stärken.<br />
B A C K L I S T<br />
• Sie haben zu wenig Eisen?<br />
• Sie haben zu »dickes« Blut<br />
• Sie haben Diabetes?<br />
Und was können Sie daraus lesen? Was sagt Ihnen Ihr<br />
Blut? Lernen sie diese Botschaften zu lesen und sie<br />
sind auf dem Weg zur Gesundheit, weil Sie auf dem<br />
Weg zu sich selbst sind. Wenn sie mit sich einig sind,<br />
dann gibt es kein »Unheilbar Krank« mehr.<br />
Unheilbar Krank heißt für Sie nach <strong>der</strong> Lektüre dieses<br />
Buches nur, dass es Bereiche gibt, die sich für Sie<br />
noch nicht erschlossen haben, dass Sie etwas nicht<br />
verstehen, dass Sie sich noch nicht ganz verstehen.<br />
Das Buch hilft Ihnen, Ihr Blut zu verstehen und dieses<br />
Zuviel o<strong>der</strong> Zuwenig in Ihrem Blutbild offenbart<br />
Ihnen was sie noch brauchen, was sie noch erringen<br />
müssen, was sie loslassen dürfen. Das Blut verstehen<br />
heißt, einen Weg zu gehen, <strong>der</strong> vor je<strong>der</strong> Krankheit<br />
beginnen kann und in dem jede Krankheit ihr Ende<br />
finden kann.<br />
Michaels Verlag<br />
ISBN 978-3-89539-898-8<br />
€ 19,80 (D) € 20,40 (A)<br />
BEREITS ANGEKÜNDIGT !<br />
ERSCHEINT 15.7.2014<br />
Margot Steinbicker<br />
Lisa und ihre Stowis<br />
ISBN 978-3895394454<br />
€ 12,80 (D) € 13,20 (A)<br />
9 7 8 3 8 9 5 3 9 4 4 5 4 ><br />
Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />
MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91
Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />
MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91<br />
MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151<br />
Michaels Verlag im<br />
Thomas Janßen<br />
Tapas und Fingerfood<br />
Kleine vegetarische Köstlichkeiten<br />
Das Buch ist prall gefüllt mit Rezepten, die bereits<br />
in <strong>der</strong> Praxis in unzähligen Kochkursen zubereitet<br />
wurden.<br />
Der bekannte Autor Thomas Janßen bleibt auch dieses<br />
Mal seinem Anspruch treu: »Rezepte, die jede<br />
Hausfrau nachkochen kann.«<br />
Thomas Janßen<br />
Tapas &<br />
Fingerfood<br />
B A C K L I S T<br />
Leckere Rezepte machen dieses Buch für jeden unverzichtbar,<br />
<strong>der</strong> Spaß und Freude daran hat, mit einfachen<br />
Handgriffen den tollen Geschmack eines Gerichts<br />
für sich zu entdecken.<br />
BEREITS ANGEKÜNDIGT !<br />
ERSCHEINT 1.6.2014<br />
Michaels Verlag<br />
ca. 132 Seiten<br />
ISBN 978-3-89539-922-0<br />
ca. € 12,80 (D) € 13,20 (A)<br />
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das grosse Sukrin Backbuch Thomas Janßen<br />
Thomas Janßen<br />
Stevia<br />
das grosse Sukrin Backbuch<br />
Stevia<br />
Thomas Janßen<br />
Stevia<br />
Süßes Kochen und Backen<br />
ISBN 978-3895390999<br />
€ 12,80 (D) € 13,20 (A)<br />
Thomas Janßen<br />
Stevia<br />
Das große Sukrin Backbuch<br />
ISBN 978-3895391019<br />
€ 12,80 (D) € 13,20 (A)<br />
Thomas Janßen<br />
Stevia – Wissenswertes<br />
ISBN 978-3-89539-100-2<br />
€ 7,80 (D) € 8,10 (A)<br />
Thomas Janßen<br />
Trennkost für<br />
Je<strong>der</strong>mann und Frau<br />
ISBN 978-3-89539-205-4<br />
€ 9,90 (D) € 10,20 (A)<br />
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