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Begegnungen mit Fremdsprachen - elementargermanistik.uni ...

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Ergebnisorientierung<br />

In Bezug auf den Englischunterricht in der<br />

Grundschule hat sich <strong>mit</strong>tlerweile eine recht<br />

einheitliche Konzeption herauskristallisiert. Aus<br />

zeitlichen und finanziellen Gründen ist das Modell der<br />

early immersion nicht umsetzbar. Doch auch im Streit<br />

um die Frage, was geeigneter sei –<br />

Begegnungssprachenkonzeption oder systematischer<br />

Unterricht –, hat sich <strong>mit</strong>tlerweile eine alternative<br />

Lösung gefunden. Angetrieben durch die Ergebnisse<br />

der PISA- und IGLU-Studie entstand die verstärkte<br />

Forderung nach sichtbaren und prüfbaren Ergebnissen<br />

von Unterricht. Dieser Forderung wurde das<br />

Begegnungssprachenkonzept nicht ausreichend<br />

gerecht, doch auch der systematische Unterricht<br />

erschien nicht geeignet, da er nicht genügend<br />

kindgemäß ausgerichtet war. An die Stelle beider<br />

Konzeptionen trat Ende der 90er Jahre die Konzeption<br />

der Ergebnisorientierung. Hierbei handelt es sich um<br />

eine Konzeption von Unterricht, die geprägt ist durch<br />

grundschulpädagogische Prinzipien einerseits und<br />

fremdsprachliche Zielsetzungen andererseits.<br />

Interkulturelle Erziehung ist hier nur noch ein kleineres<br />

Ziel neben der Ausrichtung auf sprachliche<br />

Progression. Hauptziel ist das Erreichen einer<br />

„elementaren Komm<strong>uni</strong>kationsfähigkeit“. Da<strong>mit</strong><br />

einher geht auch der Wunsch innereuropäischer<br />

Vergleichs- und Konkurrenzfähigkeit. Spätestens<br />

seitdem deutschlandweit Englischunterricht ab Klasse<br />

3 verpflichtend ist, werden auch die Lehr- und<br />

Rahmenpläne sowie die didaktischen Handreichungen<br />

immer mehr aneinander angeglichen.<br />

Welche Rückschlüsse aus dieser grundschulischen<br />

Entwicklung für die Arbeit im Elementarbereich zu<br />

ziehen sind, liegt momentan noch in der Hand der<br />

Frühpädagoginnen und -pädagogen. Bei der<br />

konzeptionellen Entscheidung sollte berücksichtigt<br />

werden, dass <strong>mit</strong> Ausnahme von Baden-Württemberg,<br />

Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (hier beginnt<br />

der Englischunterricht schon in Klasse 1) zwischen<br />

einem möglichen <strong>Fremdsprachen</strong>lernen im<br />

Elementarbereich und dem Fremdsprachunterricht in<br />

der Grundschule ein zeitlicher Abstand von zwei<br />

Jahren entsteht.<br />

Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, die<br />

weitaus offenere und spielerisch ausgerichtete<br />

Organisation des Elementarbereiches zu nutzen für<br />

Elemente des Begegnungssprachenkonzeptes, welche<br />

im Rahmen der stärker ergebnisorientierten Schule zu<br />

kurz kommen. Hierzu zählen sowohl die Förderung von<br />

Language Awareness als auch Intercultural<br />

Awareness (vgl. Baustein 5, 6). Auch die Möglichkeit<br />

eines Kontaktes <strong>mit</strong> verschiedenen Sprachen neben<br />

Englisch (als erster schulischer Fremdsprache) kann<br />

sinnvoller Weise im Kindergarten geschehen.<br />

Besonders im Hinblick auf eine Erziehung zur<br />

Mehrsprachigkeit ist eine solche Ausrichtung<br />

wünschenswert.<br />

Fragestellungen<br />

� Welche ersten Ansätze des <strong>Fremdsprachen</strong>frühbeginns gab es und wodurch waren diese<br />

charakterisiert?<br />

� <strong>Fremdsprachen</strong>frühbeginn an Waldorfschulen<br />

� Behavioristische Ansätze (i<strong>mit</strong>atives Lernen, pattern drills)<br />

� Welche aktuelleren Konzepte gibt es, wodurch zeichnen sie sich aus?<br />

� systematischer <strong>Fremdsprachen</strong>unterricht<br />

� Begegnungssprachenkonzept<br />

� Immersionsmodell<br />

� Ergebnisorientierung<br />

Aktivitäten<br />

1) Begegnung <strong>mit</strong> Systematik?<br />

Setzen Sie sich <strong>mit</strong> dem von Heribert Rück entwickelten rheinland-pfälzischen Modell der<br />

<strong>Fremdsprachen</strong>ver<strong>mit</strong>tlung (Rück 1992, S. 109-110) auseinander und nehmen Sie kritisch hierzu<br />

Stellung. Halten Sie es für einen gelungenen Versuch begegnungssprachliche Elemente <strong>mit</strong><br />

systematischen Anteilen zu verbinden? Ist dieses Modell für den Elementarbereich geeignet?<br />

2) Wie geht es in der ersten Klasse weiter?<br />

Um den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule sinnvoll zu gestalten, sollte Frühpädagoginnen<br />

und -pädagogen bekannt sein, nach welcher Konzeption in der Primarstufe weitergearbeitet wird.<br />

Vergleichen Sie exemplarisch folgende Auszüge der Rahmenpläne für <strong>Fremdsprachen</strong> in der<br />

Grundschule:<br />

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