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Begegnungen mit Fremdsprachen - elementargermanistik.uni ...

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Baustein 3<br />

Ziele<br />

Konzeptionen von frühfremdsprachlichem Lernen<br />

Einstellungen<br />

� <strong>Fremdsprachen</strong>frühbeginn im historischen Zusammenhang erfassen<br />

� Eine begründete Einstellung zu Konzepten des <strong>Fremdsprachen</strong>frühbeginns (insbesondere des<br />

‚systematischen <strong>Fremdsprachen</strong>unterrichts’ und des ‚Begegnungssprachenkonzeptes’) entwickeln<br />

Kenntnisse<br />

� Grundlegende Kenntnisse über die Entwicklung frühen <strong>Fremdsprachen</strong>unterrichts in Deutschland<br />

aneignen<br />

� Entscheidende Merkmale exemplarischer Konzeptionen frühen <strong>Fremdsprachen</strong>lernens kennen:<br />

� Systematischer <strong>Fremdsprachen</strong>unterricht<br />

� Begegnungssprachenkonzept<br />

� Immersionsmodell<br />

� Ergebnisorientierter <strong>Fremdsprachen</strong>unterricht<br />

Fähigkeiten<br />

� Mit Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Konzeptionen frühen <strong>Fremdsprachen</strong>lernens argumentieren<br />

können<br />

� Eine eigene (vorläufige) Konzeption frühen <strong>Fremdsprachen</strong>lernens für den Elementarbereich<br />

entwickeln und begründen können<br />

Inhaltliche Einführung<br />

In freien Waldorfschulen wurde bereits Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts das Lernen von zwei <strong>Fremdsprachen</strong> ab<br />

Klasse eins zum festen Bestandteil des<br />

Schulprogramms. Begründet wurde dies <strong>mit</strong> dem<br />

Anliegen, „das Verbindende“ zwischen Menschen und<br />

Völkern bewusst zu pflegen (vgl. Elsner 2007). Erst in<br />

den 60er und 70er Jahren wurde die Debatte eines<br />

frühen <strong>Fremdsprachen</strong>unterrichts auch an regulären<br />

Grundschulen aktuell. Verbunden war dies <strong>mit</strong> den<br />

Empfehlungen des Europarates (1969) an die<br />

Mitgliedstaaten , „dass die wachsende politische,<br />

wirtschaftliche und kulturelle Verflechtung Europas<br />

den raschen, wirksamen Abbau der Sprachschranken<br />

erforderlich mache“ (Elsner 2007, S. 22). Die<br />

Bemühungen um einen früh einsetzenden<br />

<strong>Fremdsprachen</strong>unterricht wurden zudem gestützt<br />

durch die Ergebnisse der Hirnforschung, welche einen<br />

Beginn vor dem neunten Lebensjahr nahe legten (vgl.<br />

Baustein 2). Hieran anknüpfend dominierten auf<br />

didaktischer Ebene zunächst behavioristische<br />

Ansätze, die zu einer Unterrichtspraxis aus i<strong>mit</strong>ativem<br />

Lernen und mechanisch-konditionierten pattern drills<br />

führten.<br />

Die ersten wissenschaftlich begleiteten Schulversuche<br />

zum Frühbeginn fanden in den 70er und 80er Jahren<br />

in Berlin, Hessen und in Niedersachsen statt.<br />

Insbesondere interessierte die Frage nach Zeitgewinn<br />

und optimaler Nutzung des Kindesalters.<br />

Entsprechend war der Unterricht kindgemäß, hatte<br />

aber deutlichen Lehrgangscharakter (vgl. Elsner 2007,<br />

S. 23f). In Folge neuerer Forschungsergebnisse, die<br />

eine Kritik an Lennebergs critical-period-Hypothese<br />

auslösten (vgl. Baustein 2), wurde die Diskussion um<br />

einen frühen <strong>Fremdsprachen</strong>beginn in den 80er und<br />

90er Jahren erneut angeheizt. Der Zusammenschluss<br />

der europäischen Länder und die Forderung des<br />

Europarates nach einer Erziehung zur<br />

Mehrsprachigkeit gaben nun neue Impulse für einen<br />

<strong>Fremdsprachen</strong>frühbeginn. Es standen sich zwei<br />

Modelle gegenüber: der zielorientierte systematische<br />

<strong>Fremdsprachen</strong>unterricht vs. dem<br />

Begegnungssprachenkonzept. Im Folgenden werden<br />

diese Konzepte näher beschrieben und ergänzt durch<br />

das aus Kanada stammende Immersionsmodell. Die<br />

drei Konzeptionen beziehen sich zwar zunächst auf<br />

den Unterricht in der Grundschule, sind aber<br />

Grundlage für die Entwicklung neuer Konzeptionen für<br />

den Elementarbereich.<br />

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