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Change Management:

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<strong>Change</strong> <strong>Management</strong>:<br />

Stakeholdermanagement &<br />

Kommunikationsplanung<br />

Reto M. Zurflüh


8 Regeln für den total Stillstand im Unternehmen<br />

(Prof. Dr. Peter Kruse)<br />

http://www.youtube.com/watch?v=Ug83sF_3_Ec<br />

2


Bestandteile der Kommunikation – Mehrabian Kreis<br />

Tonfall 23%<br />

Körpersprache 35%<br />

Worte 7%<br />

Mimik 35%<br />

Nach: Seidl, 2011<br />

3


Es sind die Mitarbeitenden,<br />

welche Veränderungen ermöglichen<br />

75% der Veränderungsprojekte verfehlen ihre Ziele.<br />

Über 80% dieser Ursachen sind bezogen auf die Mitarbeitenden.<br />

Um nachhaltige Veränderungen zu bewirken,<br />

müssen die Bedürfnisse der Stakeholder berücksichtigt werden.<br />

Die verschiedenen Anspruchsgruppen müssen involviert, informiert und<br />

befähigt werden.<br />

4


Stakeholder<br />

= Interessens- oder Anspruchsgruppen<br />

Definition<br />

intern<br />

extern<br />

Als Stakeholder<br />

(Interessens- oder<br />

Anspruchsgruppe) werden<br />

natürliche Personen oder<br />

juristische Personen<br />

bezeichnet, die ein<br />

Interesse am Verlauf oder<br />

Ergebnis eines Prozesses<br />

(z. B. eines Projekts oder<br />

der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung eines<br />

Unternehmens) haben.<br />

(Wikipedia)<br />

Mitarbeitende<br />

Manager<br />

Eigentümer<br />

Lieferanten<br />

Unternehmen<br />

Kunden<br />

Gesellschaft<br />

Staat<br />

Gläubiger<br />

5


Stakeholder Analyse<br />

Stakeholder Macht/Einfluss Hauptinteressen<br />

bezogen auf<br />

den <strong>Change</strong><br />

Einstellung zum<br />

<strong>Change</strong><br />

Vor- und<br />

Nachteile<br />

bezogen auf<br />

Widerstände<br />

Massnahmen /<br />

Interventionen<br />

Status<br />

hoch Mittel gering Befür_<br />

worter<br />

Neutral<br />

Gegner<br />

6


Stakeholder Mapping<br />

Enthusiast<br />

A<br />

D<br />

F<br />

Macht / Einfluss<br />

Gross<br />

Einstellung<br />

Neutral<br />

G<br />

B<br />

C<br />

Mittel<br />

Klein<br />

Gegner<br />

E<br />

F<br />

Schwach Mittel Stark<br />

Betroffenheit<br />

7


Stakeholder Mapping<br />

Enthusiast<br />

Gleichgesinnte<br />

Vertrauen bewahren<br />

Verbündete / Begeisterte<br />

Unterstützung nützen<br />

Einstellung<br />

Neutral<br />

Gegner<br />

• Vertrauen aufrecht erhalten<br />

• Verständnis für Veränderung fördern<br />

• Kommunikation über die etablierten<br />

Kanäle<br />

• Fokus auf die Gründe der Veränderung<br />

• Nutzen und erreichte Vorteile<br />

regelmässig kommunizieren<br />

Skeptiker<br />

Im Auge behalten und<br />

Informieren<br />

• Widerstände verstehen, jedoch keine<br />

Kraft in Überzeugung legen<br />

• Kommunikation über die etablierten<br />

Kanäle<br />

• Argumente für die Veränderung<br />

kommunizieren<br />

• Nutzen und erreichte Vorteile<br />

regelmässig kommunizieren<br />

• Zusammenarbeit suchen<br />

• Vertrauen aufrecht erhalten<br />

• Konkrete Rollen im<br />

Veränderungsprojekt vergeben<br />

• Nützen von Einfluss und Macht für die<br />

Ziele des Veränderungsvorhabens<br />

Gegner<br />

Informieren und Überzeugen<br />

• Bedenken verstehen und überzeugen<br />

• Den Veränderungsbedarf anhand der<br />

Unternehmensstrategie erklären<br />

• Mehrwert aufzeigen<br />

• Massnahmen entwerfen, um<br />

Widerstand gegenüber Veränderung<br />

abzubauen<br />

Macht / Einfluss<br />

Gross<br />

Mittel<br />

Klein<br />

Schwach Mittel Stark<br />

Betroffenheit<br />

8


Schritte der Stakeholder Analyse<br />

1<br />

Identifizieren der<br />

Stakeholder<br />

2<br />

Ordnen der<br />

Stakeholder nach<br />

Betroffenheit,<br />

Einstellung und<br />

Einfluss<br />

3<br />

Verstehen der<br />

Stakeholder<br />

(Motive,<br />

Bedürfnisse,<br />

Interessen…)<br />

4<br />

Planen und<br />

Umsetzen von<br />

Kommunikationsmassnahmen<br />

9


Beispiel aus eigenem Projekt<br />

1. Stakeholder-Map 2. Kommunikationsmatrix<br />

ERV Kommunikationsmatrix<br />

Medien und Gefässe<br />

Projekt<br />

Zielgruppen<br />

Extern<br />

Dokumente<br />

Gefässe<br />

einmalig<br />

laufend<br />

Terminiert<br />

(vgl. Kommunikationsplan)<br />

Project Sponsor<br />

PSC<br />

Projektleitung<br />

Projektteam<br />

Sounding Board<br />

Interviewte<br />

Pilot-Beteiligte<br />

Office Managers<br />

Postbüro<br />

Assistentinnen<br />

HC<br />

Kreditorenabteilung<br />

Partner, Directors<br />

Alle PwC MA<br />

PICO<br />

GTS<br />

Anbieter (Outsourcer)<br />

Lieferanten Top<br />

Alle Lieferanten<br />

Anforderungsworkshop x x x x x x<br />

Projekthandbuch x x x x x<br />

Anforderungskatalog x x x x x<br />

Kriterienkatalog Anbieter x x x x x<br />

Pflichtenheft (inkl. Ist-Soll-Prozesse) x x x x x x<br />

Showcase x x (x) x x x x x x x x x<br />

Reporting Budgeting<br />

x<br />

Status Reporting x x x x<br />

Protokoll inkl. Pendenzen x x<br />

Sammeln von FAQ's / Issues x x x x x x x x (x)<br />

ERV-Infomail (insgesamt 8 mal)<br />

Sounding Board Email x x x<br />

Knowledge Curve x x x x x x x x x x x x<br />

Friday Staff News (11.12.2009) x x x x x x x x x x x x<br />

@pwc<br />

x<br />

Presentationen / Auftritte in Teammeetings<br />

Nutzergruppen / Teams (tbd) x x x x x<br />

Info-Email<br />

Nutzergruppen / Teams (tbd) x x x x x x x x x x<br />

Partner, Director Meetings<br />

x<br />

Trainings x x x x x x<br />

e-Learnings<br />

x<br />

Bildschirme<br />

Plakate<br />

3. Ableiten von Kommunikationsplan und Trainingsbedürfnissen<br />

10


Power Interest Grid<br />

Weitere<br />

Darstellungsmöglichkeiten<br />

einer Stakeholder Map<br />

Quelle: Mindtools.com<br />

11


Influence Map<br />

Noch ein Tool…<br />

QUelle: Mindtools.com<br />

12


Wie die verschiedenen Rollen<br />

Stakeholder beeinflussen<br />

<strong>Change</strong> Leader<br />

Projekt Sponsor<br />

Externe<br />

Stakeholder<br />

Gruppe 2<br />

Interne<br />

Zielgruppe 2<br />

<strong>Change</strong> Agent<br />

Interne<br />

Zielgruppe 1<br />

Externe<br />

Stakeholder<br />

Gruppe 1<br />

Jeder ist ein Stakeholder!<br />

13


Gruppenarbeit “Stakeholder <strong>Management</strong>”<br />

4 Gruppen / 25 min<br />

Lest den Fall „Pistenverlängerung Flughafen<br />

Kloten“<br />

Macht mittels Brainstorming eine<br />

Stakeholder Analyse (vgl. Arbeitsblatt)<br />

Zeichnet eine Stakeholder Map auf den<br />

Flip<br />

Präsentation des Ergebnisses im Plenum<br />

durch ein Teammitglied / Präsentation der<br />

Erfahrungen (Metaebene) durch ein zweites<br />

Teammitglied<br />

Bringt nur die Stakeholder Map mit ins<br />

Plenum – wir machen damit Vernissage<br />

Falls Ihr Material braucht, bitte melden!<br />

14


:-D<br />

15


Faustregel für die Kommunikationsplanung<br />

Informationen<br />

vermitteln<br />

Verständnis<br />

schaffen<br />

Akzeptanz erreichen<br />

Je grösser die Betroffenheit<br />

Je negativer die Einstellung<br />

Je grösser der Einluss<br />

Und….je niedriger das Vertrauen<br />

16


Elevator Pitch<br />

Der Elevator Pitch (oder auch<br />

Elevator Speech) ist ein kurzer,<br />

informativer und prägnanter Überblick<br />

einer Idee für eine Dienstleistung oder<br />

ein Produkt und bedeutet<br />

„Aufzugspräsentation“. Die Bezeichnung<br />

stammt daher, dass der Pitch (das<br />

Verkaufsgespräch) in der kurzen Zeit<br />

einer Fahrstuhlfahrt (ca. 30 Sekunden)<br />

durchgeführt werden kann. In den<br />

1980er-Jahren nutzten junge<br />

karriereorientierte Vertriebler die Dauer<br />

einer Aufzugsfahrt, um ihre<br />

Vorgesetzten von ihren Anliegen zu<br />

überzeugen.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Elevator_Pitch<br />

17


Storytelling als ‘Visitenkarte’<br />

Übung: Sich selbst vorstellen<br />

#4’561<br />

• Persönlich<br />

• Sinnesspezifisch<br />

• ‘Merk-würdig’<br />

Mein Name ist …<br />

Ich komme aus …<br />

Ich habe eine Ausbildung in<br />

…<br />

Seit 2009 studiere ich …<br />

Als ich 17 war, bin ich in den<br />

Ferien einmal nach …<br />

18


Story Telling<br />

19


Menschen denken nicht in Business Cases, sondern in<br />

Geschichten, Bilder und sozialen Konstellationen!<br />

Beispiele für Typen des Storytellings:<br />

Personality Stories<br />

Überzeugungsgeschichten<br />

Erzählen aus der eigenen Geschichte. Macht den<br />

Erzähler als Person greifbarer und schafft so<br />

Vertrauen.<br />

Beispiel: Barack Obama im Wahlkampf<br />

Aus der Erfahrungswelt des Erzählers. Zeigt dem<br />

Zuhörer eine andere Perspektive und schafft so<br />

Verständnis.<br />

Beispiel: Günter Walraffs Buch ‘Ganz unten’<br />

Erklärungsgeschichten<br />

Nutzen Bilder und Metaphern. Macht komplexe<br />

Sachverhalte zugänglich und verständlich.<br />

Beispiel: Viele Geschichten aus der Bibel<br />

Wir nutzen die Macht von Geschichten meist nur für Negatives (Lästern)!<br />

20


Veränderungen erreichen durch<br />

Commitment und Compliance<br />

21


Commitment und Compliance<br />

Commitment<br />

Compliance<br />

Initial investment High Low<br />

Maintenance cost Low High<br />

Stakeholder’s investment Body and soul Body<br />

Implementation speed<br />

Initially slower,<br />

ultimately faster<br />

Initially faster,<br />

ultimately slower<br />

Stakeholder’s motivation Project success Personal security<br />

Commitment achieved Internalized Institutionalized<br />

22


Integrative Kommunikation<br />

Kommunikation ist und bleibt ein Hauptaufgabe im Rahmen von <strong>Change</strong> Prozessen.<br />

Mit welchen<br />

Medien (Kanal)<br />

Was<br />

(Ziel)<br />

Wie häufig<br />

(Frequenz)<br />

wann (Zeitpunkt)<br />

Wie<br />

(Beziehungsaspekt)<br />

Welche<br />

Information<br />

wem<br />

(Zielgruppe)<br />

Quelle: Kostka 2009<br />

23


Kommunikationsplan<br />

Zielgruppen Kommunikationsbedarfe Ziele der<br />

Kommunikation<br />

Bedenken Fragen<br />

Medium<br />

Zeitpunkte<br />

Alle MA des<br />

Konzerns<br />

Schon wieder<br />

eine<br />

Veränderung<br />

Was passiert?<br />

Welche Ziele?<br />

Überblick<br />

Artikel in der<br />

MA-Zeitung<br />

Quartalsweise<br />

Führungskräfte<br />

Stellen werden<br />

eingespart<br />

Wie stehe ich<br />

nachher da?<br />

Vorteile für die<br />

MA?<br />

Überzeugen Info-Markt Jahresanfang /<br />

Mitte<br />

Mitarbeiter<br />

Belastung nimmt<br />

zu<br />

Wie wirkt sich die<br />

Änderung aus?<br />

Abbau von Sorgen Team-runde Alle vier Wochen<br />

<strong>Change</strong>-<br />

Projektteam<br />

Zeitplan ist zu<br />

eng<br />

Wie sieht der<br />

Auftrag aus?<br />

Budget?<br />

Einführung in das<br />

Thema<br />

Kick-off<br />

Workshop<br />

Vor Projektstart<br />

…. …. …. … … ….<br />

24


vgl. Marketingkonzept<br />

(nach Prof. Dr. Manfred Bruhn)<br />

25


Botschaft<br />

• Dringlichlichkeit<br />

• Ziel der Veränderung<br />

• Vorbildfunktion<br />

• Motivation<br />

• Identifikation<br />

• Nächste Schritte<br />

Quelle: Kostka 2009<br />

26


Kommunikationsinstrumente<br />

Reine Informationsvermittlung<br />

Austausch von Informationen<br />

• Protokolle<br />

• Mailings<br />

• Persönliche Anschreiben<br />

• Rundläufe<br />

• Informationsflyer<br />

• Artikel in Firmenzeitschriften<br />

• Firmenfernsehen<br />

• Webcasts / Videos<br />

• Regelkommunikation<br />

(Abteilungs- oder<br />

Teammeetings)<br />

• Projektmeetings<br />

• Präsentationen / Reden mit<br />

anschliessender Fragerunde<br />

• Diskussionsformen<br />

• Blogs (mit Kommentaren)<br />

• Road Shows<br />

• Kick-off Veranstaltungen<br />

• Workshops<br />

• System-Demos<br />

• Testing / Piloting<br />

27


Für Engagement kommunizieren – und planen!<br />

Technisch<br />

Motivieren<br />

Involvieren Engagieren<br />

Informieren Lehren<br />

Telefon<br />

Video-Konferenz<br />

Konferenzschaltung<br />

Helpline<br />

Intranet /<br />

Internet<br />

E-Mail<br />

Schwarze<br />

Brett l<br />

Interaktive<br />

Meetings<br />

Road Shows und<br />

Konferenzen<br />

Trainingskurse<br />

Focusgruppe<br />

Senior<br />

<strong>Management</strong> Besuche<br />

Cross-Functional<br />

Meetings<br />

Vorschläge<br />

Briefe Newsletters<br />

Memos Businesspläne<br />

Rundschreiben<br />

Gruppentreffen<br />

Senior <strong>Management</strong> Meetings<br />

Planungs-Workshops<br />

Individuelles Counselling<br />

Mitarbeiterumfragen<br />

Direkte<br />

Formate<br />

Bewusstsein Verständnis Akzeptanz Handeln Engagement<br />

Papier<br />

Mitarbeitende<br />

28


Comms and <strong>Change</strong> Mgmt activities<br />

Testing / Reporting<br />

Mar<br />

2010 2011<br />

Apr May June July Aug Sep Oct Nov Dec Jan Feb<br />

Test script review<br />

& approval<br />

Cycle 1<br />

Cycle 2<br />

test<br />

test<br />

Cycle 3<br />

End-toend<br />

test<br />

User<br />

Acceptance<br />

Test (UAT)<br />

User<br />

Acceptance<br />

Test (UAT)<br />

29


Kommunikationsplan als Workshop<br />

• 4 Gruppen / 30 min<br />

• Wählt einen Moderator, einen Beobachter und<br />

zwei Präsentatoren<br />

• Präsentator 1: Kommunikationsplan<br />

• Präsentator 2: Kommunikationsmassnahme<br />

• Teil 1) Entwickelt anhand des Flughafen Case<br />

einen Kommunikationsplan<br />

• Zielgruppen<br />

• Kommunikationsbedarfe (Bedenken / Fragen)<br />

• Ziele der Kommunikation<br />

• Medium<br />

• Zeitpunkte<br />

• Teil 2) Entwerft als Kommunikationsmassnahme<br />

eine Rede des<br />

Gemeindepräsidenten Kloten an die<br />

Bevölkerung<br />

• Präsentation im Plenum und Feedback für<br />

Moderatoren zum Workshop<br />

30


Literatur<br />

• BERGER M., CHALUPSKI J. und HARTMANN F., 2008. <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> – (Über)Leben in Organisationen. Giessen: Verlag Dr. G.<br />

Schmidt.<br />

• KOSTKA C., MÖNCH A. 2009. <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>. Pocket Power.<br />

München: Hanser.<br />

• STOLZENBERG K, HEBERLE K: <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>.<br />

Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten - Mitarbeiter mobilisieren.<br />

Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2006.<br />

• KRAUS G., BECKER-KOLLER C., FISCHER T. 2006. Handbuch <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong>. Berlin: Cornelsen.<br />

• WWW.MINDTOOLS.COM<br />

• Siehe auch Literaturliste zum Modul „<strong>Change</strong> <strong>Management</strong>“<br />

31

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