Motocross-Enduro Ausgabe 01/2017
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VORSCHAU<br />
Dakar 2<strong>01</strong>7 mit<br />
neuer Route<br />
Die 39. Auflage der härtesten Langstreckenrallye auf unserem Planeten wird es auch in der<br />
bevorstehenden <strong>Ausgabe</strong> in sich haben. Allein die Eckdaten geben tiefe Einblicke in den<br />
ganz normalen Dakar-Wahnsinn: 2<strong>01</strong>7 sind 8818 Gesamtkilometer zu absolvieren und das<br />
in zwei Wochen! Die Route wird sowohl die Teilnehmer als auch die Technik an die Belastungsgrenze<br />
bringen. Es warten sieben extrem selektive Wertungsprüfungen auf die Teilnehmer,<br />
die allesamt über 400 Kilometer lang sind, eine sogar mehr als 500 Kilometer!<br />
Hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Dabei werden die Akteure sechs Tage in einer<br />
Höhe von mehr als 3000 Metern über Meeresniveau verbringen. Das birgt eine nicht zu unterschätzende<br />
Herausforderung mit sich, wie Marc Coma, der sportliche Leiter der Dakar,<br />
weiß: „Zum einen muss man sich physisch an die Höhe gewöhnen, zum anderen ist es<br />
auch technisch eine harte Nuss.“ Die Marathon-Rallye führt 2<strong>01</strong>7 durch drei Länder. Der<br />
Start erfolgt am 2. Januar in Paraguay, anschließend durchquert der Rallye-Tross Bolivien<br />
und gastiert abschließend auch in Argentinien, wo die Rallye am 14. Januar endet.<br />
Bereits die Auftaktetappe mit dem Start in Asunción<br />
(Paraguay) ist bei einer Gesamtlänge von<br />
454 Kilometern keinesfalls einfach. Jedoch ist<br />
diese Distanz im Vergleich zu dem, was im weiteren<br />
Rennverlauf auf die Teilnehmer zukommt, im<br />
Dakar-Fachchinesisch immer noch als leicht zu<br />
bezeichnen. Denn die zweite Etappe von Resistencia<br />
nach San Miguel de Tucumán schlägt sogleich<br />
mit 812 Kilometern zu Buche. Besonders<br />
interessant dürfte der vierte Fahrtag werden, an<br />
dem die Rallye erstmals Bekanntschaft mit den<br />
Anden macht und sogleich die Landesgrenze zu<br />
Bolivien überquert. Auf dem Weg von San Salvador<br />
de Jujuy (Paraguay) nach Tupiza (Bolivien)<br />
wartet eine deftige Etappe mit 416 gezeiteten<br />
Wertungskilometern. Noch schwieriger dürfte<br />
allerdings der fünfte Tag werden. Von Tupiza<br />
geht es immer tiefer ins Hochland der Anden und<br />
damit auf über 4000 Meter Höhe hinauf. In Oruro<br />
angekommen, liegen 692 Kilometer Etappe hinter<br />
den Piloten, deren Wertungsprüfung mit einer<br />
Länge von 447 Kilometern aufschlägt. Bevor<br />
es dann am siebten Tag in den verdienten Ruhetag<br />
geht, gilt es am sechsten Tag, eine der härtesten<br />
Etappe zu bestreiten. Auf dem Weg von<br />
Oruro nach La Paz und damit zum nördlichsten<br />
Haltepunkt der Rallye, stehen 786 Gesamtkilometer<br />
auf dem Plan. Von dieser irrsinnigen Distanz<br />
sind alleine 527 Kilometer Wertungsprüfung!<br />
Hier bleibt kein Spielraum für Fehler, auch<br />
die navigatorischen Fähigkeiten eines jeden Teilnehmers<br />
stehen hier auf dem Prüfstand.<br />
Nachdem sich alle Akteure einen Tag Ruhe gönnen<br />
durften, wartet am 8. Tag der Rallye die erste<br />
Marathon-Stage, die von La Paz wieder Richtung<br />
Süden, genauer gesagt Uyuni, führt. Auch der<br />
9. Tag (von Uyuni nach Salta) ist mit einer Gesamtlänge<br />
von 892 Kilometern als Marathon-<br />
Stage ausgeschrieben und führt über die Landesgrenze<br />
Boliviens hin nach Argentinien. Am<br />
Rande der Anden geht es am 10. Fahrtag von Salta<br />
nach Chilecito. Die Etappenlänge ist mit 977<br />
Kilometern enorm lang und dürfte Mensch und<br />
Maschine nochmals aufs höchste beanspruchen.<br />
Wer es bis nach Chilecito geschafft hat, hat<br />
noch drei Tagesetappen vor sich, oder anders gesagt<br />
2296 Kilometer bis zur Zieleinfahrt in Buenos<br />
Aires. Dennoch dürfen die Piloten keinesfalls<br />
nachlässig werden, denn nichts wäre<br />
ärgerlicher, als auf der Zielgerade auszufallen<br />
oder die Führung wegen eines Fauxpas in letzter<br />
Sekunde abzugeben.<br />
Spannend gestaltet sich wie immer die Frage,<br />
wer wohl bei der bevorstehenden <strong>Ausgabe</strong> die<br />
Nase vorn hat. Zuletzt war es Toby Price auf KTM,<br />
der für die Mattighofener den 15. Sieg in Folge<br />
einfahren konnte. Ein historischer Sieg! Jedoch<br />
stachelte dieser Erfolg die anderen Motorradhersteller,<br />
allen voran Honda, nur noch mehr an.<br />
Honda versuchte in den vergangenen vier Jahren<br />
den Dakar-Thron zu erobern und zettelt auch in<br />
2<strong>01</strong>7 eine Rebellion an. Die „Roten“ gehen gleich<br />
mit fünf Rallye-Kalibern – Joan Barreda (Spanien),<br />
Paulo Goncalves (Portugal), Kevin Benavides<br />
(Argentinien), Michael Metge (Frankreich)<br />
und Ricky Brabec (USA) – an den Start, um die<br />
Dominanz der KTM-Truppe zu brechen. KTM hingegen<br />
setzt auf Titelverteidiger Toby Price (USA),<br />
dessen österreichischen Teamkollegen Matthias<br />
Walkner sowie Sam Sunderland (Großbritannien).<br />
Ein Fragezeichen schwebt hingegen über<br />
dem fünffachen <strong>Enduro</strong>weltmeister Antonio<br />
Meo, der immer noch an einer Handverletzung<br />
laboriert. Mit dabei sein wird natürlich <strong>Enduro</strong>weltmeisterin<br />
Laia Sanz (Spanien), die 2<strong>01</strong>6 einige<br />
Herren hinter sich gelassen hat.<br />
Neben den beiden Hauptprotagonisten KTM und<br />
Honda wollen natürlich auch Husqvarna, Sherco<br />
und Yamaha ein Stück vom Kuchen ergattern. Dabei<br />
dürfte besonders dem Husky-Team mit <strong>Enduro</strong>-Haudegen<br />
Pela Renet (Frankreich) und dem<br />
erfahrenen Rallye-Ass Pablo Quintanilla (Chile)<br />
eine Joker-Rolle zukommen. Yamaha besitzt mit<br />
dem Franzosen Adrien van Beveren, Hélder Rodrigues<br />
(Portugal), Alessandro Botturi (Italien)<br />
und Rodney Fagotter (Australien) eine extrem erfahrene<br />
Truppe. Sherco schickt den Spanier Joan<br />
Pedrero Garcia und den Franzosen Adrien Metge<br />
an den Start. Inwieweit die beiden Jungs in den<br />
Spitzenkampf eingreifen können, wird sich zeigen.<br />
• Text: Marco Burkert; Fotos: KTM/Sebas Romero,<br />
Honda, Yamaha<br />
Honda schickt gleich fünf Piloten ins Rennen,<br />
um endlich die Dakar-Krone zu erobern<br />
Dakar 2<strong>01</strong>7<br />
Route<br />
KTM geht als Titelverteidiger ins Rennen und hat die Chance,<br />
zum 16. Mal in Folge zu gewinnen<br />
70<br />
MCE<br />
Januar '17