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Motocross-Enduro Ausgabe 01/2017

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HÄNDLERPORTRÄT<br />

Schroth Motorräder<br />

Try it – auch mit Trial ist Schroth Motorräder dick im Geschäft<br />

„Zu Besuch beim Lieblingshändler“<br />

Über Motorradhändler kann so ziemlich jeder Kunde seine eigene Geschichte erzählen. Geschichten,<br />

die quasi die gesamte Bandbreite vom euphorischen Höhenflug bis hin zum Austesten<br />

der persönlichen Leidensfähigkeit beschreiben. Hier meine Geschichte zur Firma<br />

Schroth Motorräder und ihrem Gründer Thomas Schroth.<br />

Intro: Dein Händler – oft Frustgenerator,<br />

aber eigentlich Verbündeter<br />

Zu unseren Händlern stehen wir Motorradbegeisterte<br />

in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis,<br />

das viel Freude, Frust oder gleich beides<br />

mit sich bringt. Kurzum, neben allen pekuniären<br />

Dingen ist die Beziehung zu „eurem“ Händler vor<br />

allem eines – nämlich stets emotionsgeladen. Da<br />

stelle ich persönlich keine Ausnahme dar, auch<br />

wenn ich seit drei Jahrzehnten in meiner Funktion<br />

als Testredakteur fast alle Dirtbikes frei Haus geliefert<br />

bekomme.<br />

Gleich mein erster Händler verstand es prächtig, so<br />

ziemlich alle Negativklischees mit authentischer<br />

Lässigkeit zu bedienen. So fiel es ihm leicht, einem<br />

enthusiastischen Naivling wie mir Teile und Accessoires<br />

zu verkaufen, die ich eigentlich nicht<br />

brauchte. Selbst kleinere Reparaturen zogen sich<br />

über Wochen hin und eigentlich war ich dort nur<br />

zum Öffnen meiner Geldbörse erwünscht. Selbst<br />

auf harmlose Fragen wurde mir meist mit überheblicher<br />

Arroganz aus der Perspektive des allwissenden<br />

Oberlehrers geantwortet. Glücklicherweise<br />

lernte ich schnell, brachte mir also selbst das<br />

Schrauben bei und wechselte Händler- und Motorradmarke.<br />

Dabei dachte ich mal, dass Kundenbindung<br />

im Interesse eines jeden Händlers sein müsste.<br />

Tja, so kann man sich täuschen!<br />

Im Laufe meiner Tätigkeit als Tester lernte ich dann<br />

so einige Händler bzw. Vertriebe näher kennen.<br />

Und auch wenn keiner den Negativrekord meines<br />

ersten Händlers toppen konnte, so war doch, neben<br />

einigen wirklich empfehlenswerten Vertretern<br />

ihrer Spezies, so manches Exemplar in Richtung<br />

„cool, aber unzuverlässig“ oder „besserwisserisch,<br />

aber im Grunde ahnungslos“ dabei. Und der<br />

eine oder andere „Bilderbuchschwabe“ war leider<br />

auch dabei.<br />

Womit wir schon bei Thomas Schroth angelangt<br />

wären, über den ich bereits Jahre bevor ich ihn zum<br />

ersten Mal traf, eigentlich nur Gutes gehört hatte.<br />

Und ich wurde nicht enttäuscht! Zum einen ist Thomas<br />

Schroth Hesse, also in einem Bundesland beheimatet,<br />

das weniger durch ausgeprägten regional<br />

Patriotismus auffällt, als durch eine locker ausgewogene<br />

„Leben und Leben lassen“-Mentalität.<br />

Zum anderen ist Thomas Schroth ein sympathisch<br />

angenehmer Typ, ich kann mich auf sein Wort verlassen<br />

und er strahlt eine glaubwürdige Integrität<br />

aus. Motorräder aus seinem Haus sind picobello<br />

vorbereitet, die Kommunikation ist effektiv und<br />

verlässlich und erforderliches Infomaterial wird<br />

umgehend zur Verfügung gestellt. Doch bei diesen<br />

Qualitäten endet noch nicht die Vorstellung des<br />

Hauses „Schroth Motorräder“, sie stellen nur eine<br />

(besonders) wichtige Komponente dar. Die anderen<br />

Komponenten sind die häufige Präsenz bei <strong>Enduro</strong>-<br />

und Trialveranstaltungen (sozusagen<br />

„Schroth Motorrad on Tour“…), aber natürlich auch<br />

der bunt und prall gefüllte Showroom: Mopeds und<br />

Edelteile soweit das Auge reicht – da fühlt man sich<br />

auf Anhieb in seinen Lieblingsspielwarenladen aus<br />

der Kindheit zurückversetzt! Ich kann mich da noch<br />

gut an meinen ersten Besuch vor etwa drei Jahren<br />

erinnern. Damals ertappte ich mich bei dem kindlich<br />

anmutenden Gedanken, für welches Motorrad<br />

ich mich denn entscheiden würde, wenn ich denn<br />

einen Wunsch frei hätte. Okay, genauer betrachtet<br />

sind Händler auch nur Menschen, deren Persönlichkeit<br />

sich in der Gesamtpräsentation, also dem<br />

Businessauftritt im Allgemeinen, widerspiegelt. Da<br />

bleibt zu hoffen, dass auch ihr einen solchen „Lieblingshändler“<br />

finden werdet. Und falls nicht, dann<br />

rentiert es sich auf jeden Fall, mal 100 oder 150 Kilometer<br />

weiter zu fahren, um sich selbst ein Bild<br />

von „Schroth Motorräder“ zu machen. Und vergesst<br />

nicht, euren Wunschzettel mitzunehmen … :-)<br />

INTERVIEW MIT THOMAS SCHROTH<br />

MCE: Hallo Thomas, weshalb hast du einst neben<br />

eurem Autohaus noch den Zweig Schroth Motorräder<br />

gegründet?<br />

Thomas Schroth: Dafür gab es mehrere Gründe:<br />

Wir wollten uns geschäftlich weiterentwickeln. Allerdings<br />

kam eine weitere Automobilmarke nicht<br />

infrage. Nach der Überlegung, welches Geschäftsmodell<br />

in unseren bestehenden Betrieb zu integrieren<br />

sei, war schnell klar, dass dafür nur Motorräder<br />

in Betracht kommen. Da mein Bruder und ich schon<br />

immer begeisterte Motorradfahrer waren, schon<br />

seit der Kindheit aktiven Trialsport betrieben haben<br />

und ich inzwischen auch <strong>Enduro</strong> fuhr, war klar,<br />

dass eine Verbindung aus Hobby und Geschäft<br />

sinnvoll war. Hinzu kam, dass im Großraum Frankfurt<br />

kein Motorradhändler wirklich Offroad-spezialisiert<br />

war und dies ist auch bis heute so. Also habe<br />

ich mit Beta und kurz darauf auch mit GasGas und<br />

Sherco Kontakt aufgenommen und dann ging es<br />

auch schon los. Von Anfang an war klar, dass es<br />

nicht damit getan war, ein paar Mopeds zu bestellen<br />

und auf Kunden zu warten. Wie aus unserem<br />

Autobetrieb gewohnt, mussten der Service und das<br />

gesamte Angebot stimmen. Wir haben zwei Motorrad-begeisterte<br />

Mechaniker im Betrieb, die sich in<br />

die zusätzliche Materie eingearbeitet haben.<br />

Gleichzeitig haben wir konsequent ein Teile-, Zubehör-<br />

und Bekleidungslager aufgebaut, um unseren<br />

Kunden das ganze Paket anzubieten. Wir sind auf<br />

Trial- und <strong>Enduro</strong>veranstaltungen präsent, unterstützen<br />

zahlreiche Sportfahrer und haben damit<br />

unser Ohr direkt am Markt. Die strickte Ausrichtung<br />

auf den Offroadbereich hat sich bezahlt gemacht.<br />

Inzwischen verkaufen wir jährlich zirka 240 Offroadfahrzeuge<br />

aus dem Bereich <strong>Enduro</strong> und Trial.<br />

Nach welchen Kriterien habt ihr eure Marken ausgewählt?<br />

Wir wollten Marken, die sich auf den Offroadsport<br />

36<br />

MCE<br />

Januar '17

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