der automechaniker

technisch anders ausgelegte
OBD-Schnittstelle als Euro-5-
und -4-Fahrzeuge. Das bietet
die Möglichkeit, Fehler besser
zu klassifizieren. Im Rahmen
der neuen EU-Vorschriften behält
aber das zweistufige Verfahren
in Deutschland Gültigkeit.
Das heißt: Wenn der Fahrzeughersteller
die OBD-Prüfung
freigibt, dann kann er ohne
Abgasmessung bestehen,
wenn die Readiness-Codes gesetzt
und keine Fehlercodes gespeichert
sind. Im anderen Falle
wird eine Abgasmessung erforderlich.
Trifft die neue Scheinwerferprüfung
alle Fahrzeuge?
Mäurer: Ja. Die Anforderungen
an Prüfgeräte und Prüfplatz
werden an die Bedürfnisse
neuer Scheinwerfer-Technologien
wie Xenon-Licht und
LED-Scheinwerfer angepasst.
Ein sinnvoller Schritt, der aber
auch einen gewissen Aufwand
mit sich bringt. Der Prüfplatz
muss sehr eben sein, um
Fehlmessungen zu vermeiden.
Die neuen sehr lichtstarken
Scheinwerfer blenden selbst
bei kleinen Fehlern und können
so Unfälle provozieren.
Die zunehmende Elektronik
stellt Sie sicherlich ebenfalls
vor neue Herausforderungen?
Mäurer: Richtig. Das läuft bei
uns unter der Überschrift
HU-Adapter, der im nächsten
Jahr zum Einsatz kommen
wird. Erste Geräte laufen bei
Dekra bereits im Testbetrieb.
Zunächst werden Pkw und
leichte Nutzfahrzeuge damit
geprüft, später auch schwere
Lkw und Busse.
Ist die finanzielle Belastung
durch neue Richtlinien für
die Servicebetriebe nicht außerordentlich?
Mäurer: Da kommt tatsächlich
eine Welle an Neuerungen auf
alle Beteiligten zu. Die gesetzlichen
Rahmenbedingungen,
auch für die EU insgesamt, haben
sich jahrelang nicht sehr
geändert, nun wurden viele
wichtige Änderungen umgesetzt.
Es sind jedoch immer
ausreichende Übergangszeiten
bis zum Inkrafttreten eingeräumt
worden, sodass man
sich auf diese Anforderungen
einstellen konnte.
Welche Auswirkungen haben
Fahrerassistenzsysteme auf
die Arbeit in der Werkstatt?
Mäurer: Seit Jahren gehören
Diagnosetechnologien und
entsprechendes Know-how zu
den Kernkompetenzen von guten
Fachwerkstätten. Beginnend
mit ABS und ESP sowie
HU-Adapter laufen bei Dekra
schon im Testbetrieb
Systemen wie Abstandstempomat
verstärkt sich die Notwendigkeit,
sich immer auf dem
Laufenden zu halten. Schulung
der Mitarbeiter sowie Updates
für die Diagnosesysteme werden
damit zur Pflicht für alle.
Im Rahmen der HU werden
mit dem HU-Adapter alle sicherheitsrelevanten
Systeme
im Fahrzeug auf Verbau und
Zustand geprüft.
Werden Sie die Automechanika
besuchen?
Mäurer: Ja, das ist eine willkommene
Pflichtveranstaltung.
Ich bin nun schon seit 30
Jahren bei Dekra, verfolge den
Markt ständig und kenne daher
die meisten Produkte. Aber
in dieser Vielfalt sind sie nur
einmal versammelt, nämlich
während der Automechanika.
Wohin gehen Sie als Erstes
auf der Messe?
Mäurer: Zu den Lieferanten
unserer Firma, aber auch immer
gern zu neuen Anbietern
auf dem Markt. In diesem Jahr
stehen die Hersteller von Hebebühnen
oben auf der Liste,
aber auch andere Produkte die
bei der Prüfung eine wesentliche
Rolle spielen, wie die
Bremsenprüfstände und Abgasmessgeräte.
> Welche Leistungen bietet
die Dekra-Niederlassung den
Werkstattbetrieben an?
Petersdorff: Wir bieten alle Leistungen
für Nutzfahrzeug-Servicebetriebe
aus einer Hand an.
Dazu gehören Prüfungs- und Beratungsleistungen
am Fahrzeug
genauso wie an der Immobilie.
Welche Leistungen kommen
für Fahrzeuge in Frage?
Petersdorff: Wir prüfen Fahrzeuge
und Aufbauten, ermitteln
deren Wert, beraten beim Neukauf
und führen Eintragungen
aus. Und wir bieten unseren
Mitgliedern Informationen an,
die Einfluss auf deren Tagesgeschäft
haben.
Und im Falle der Werkstatt-Immobilie?
Petersdorff: Ein wichtiges Angebot
ist die Prüfung nach den
Unfallverhütungsvorschriften
(UVV). Hier sind beispielsweise
Rolltore, Hebebühnen, Leitern
und Tritte regelmäßig zu
prüfen. Auch Brand- und Explosionsschutz
sowie die Prüfung
von Ölabscheidern und Aufzügen
gehören zu unserem Portfolio.
So sorgen wir im Servicebetrieb
für Rechtssicherheit. Wir
prüfen auch ein bestehendes Gebäude
auf seine Energieeffizienz
und beraten den Inhaber, wie er
das Gebäude
energetisch
optimieren
kann. Wir
können auch
die Bestellung
eines
Gefahrgut-,
Brandschutzbeauftragten
und
einer Fachkraft
für Arbeitssicherheit
organisieren.
Wie viel Anteil hat das Industrieprüfgeschäft
am Gesamtgeschäft
Ihrer Niederlassung?
Petersdorff: Der Anteil ist kräftig
wachsend. Es wird bald den
gleichen Anteil haben wie die
Fahrzeugprüfungen.
?: Was führt zu diesem Trend?
Petersdorff: Wir können eben alle
Leistungen für den Servicebetrieb
aus einer Hand anbieten.
Es ist nicht mehr nötig, spezialisierte
Prüforganisationen
und -büros einzeln anzusprechen.
Das spart Zeit und birgt
auch Synergien, etwa dann,
wenn derselbe Dekra-Sachverständige
gleichzeitig den Aufzug
und die Elektrotechnik
prüft oder die Energieeffizienz
sowie den Brandschutz.