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IM GESPRÄCH ASA-VERBANDSPRÄSIDENT KLAUS BURGER ES GEHT AUFWÄRTS Neue Richtlinien für die AU und eine einheitliche Schnittstelle für Prüfstände beschäftigen den Verband der Hersteller von Automobil-Service Ausrüstungen. Das sagt Präsident Klaus Burger. Text: Thomas Rosenberger Fotos: Thomas Rosenberger, Maha >> Was bedeutet für Sie die Messe Automechanika? Burger: Die Automechanika in Frankfurt ist für uns die internationale Plattform und alle zwei Jahre ein Höhepunkt für unsere Branche. Die Mitglieder des ASA-Verbands präsentieren sich dort dem internationalen Fachpublikum. Sie wird ihrem Anspruch, eine Weltleitmesse zu sein, absolut gerecht. Welche zentralen Ziele vertreten Sie als ASA-Präsident während der Messe? Burger: Im Mittelpunkt steht die Kommunikation zwischen Mitgliedern und Kunden, etwa mit den Fahrzeugherstellern. Für die einzelnen Unternehmen ist es immer schwierig, in eigener Initiative bei den großen Kunden Gesprächspartner zu finden. Im Rahmen des ASA-Abends ist es deutlich leichter, in informeller Atmosphäre Gespräche zu führen. Wie groß ist der ASA-Abend? Burger: Beim vergangenen Mal haben wir knapp 500 Besucher gezählt. Die Veranstaltung ist immer gut besucht, etwa von den Fahrzeugherstellern und von anderen Verbänden wie ZDK und ZKF. Der ASA-Abend ist eine feste Institution geworden. Mittwochabend ist ASA-Abend, das wissen die Leute inzwischen. Wohin wird Sie Ihr erster Gang auf der Messe führen? Burger: Ich will die Stimmung aufschnappen und gehe daher gerne noch am Aufbautag Montag zu unseren Mitgliedern und frage danach, ob alles geklappt hat und ob die Zusammenarbeit mit der Messe funktioniert. Die Meinung unserer Mitglieder gebe ich dann in der Beiratssitzung, dessen Mitglied ich bin, an die Messe weiter. Der Maha-Stand interessiert mich natürlich auch brennend. Die Messe hebt die Nutzfahrzeuge mit dem Logo „Truck Competence“ hervor. Ist das sinnvoll? Burger: Auf jeden Fall. Es gibt viele Besucher, die speziell nach Angeboten für Nutzfahrzeuge suchen – Ausrüstung, Ersatzteile, Dienstleistungen … So müssen sie sich nicht lange umschauen, sondern haben einen Hinweis. Welche Herausforderungen hat der ASA aktuell anzunehmen? Burger: Auf europäischer Ebene werden die Abgasuntersuchung und die Fahrzeugüberwachung im Allgemeinen diskutiert. Über unseren europäischen Dachverband EGEA haben wir die EU-Politiker eingeladen, sich bei uns zu informieren. Welche Trends gibt es derzeit in der Prüftechnik? Bremsenprüfung unter Last erfordert auch Nachrüstlösungen Burger: Wir haben unsere Entwicklung zum Beispiel auf die neue Vorschriften zur Bremsenprüfung unter Last ausrichten müssen. Viele Kunden haben Bestandprüfstände und wollen kein neues Produkt kaufen oder gar die Halle entsprechend umbauen. Wir brauchen also eine technische Lösung, die ins vorhandene Fundament passt, und für Neubauten brauchen wir ebenfalls eine technische Lösung. Was steht hier als Nächstes an? Burger: Der Geräteleitfaden 5 für die Abgasuntersuchung mittels einer weltweit harmonisierten OBD-Prüfung beschäftigt uns sehr. ASA-Livestream, eine einheit- ◀ Guter Jahresstart: Das Geschäft mit der Werkstattausrüstung wie Hebebühnen zieht wieder an. ▶ Neue Technologien wie LED- und Xenon-Scheinwerfer erfordern Anpassungen bei der Blendwertmessung. ▼ Herausforderung AU: Opazimeter wie das MET 6.3 von Maha sollen noch genauer die Abgastrübung messen. 14 der automechaniker 1/2014
liche Schnittstelle für Prüfstände, ist ebenfalls so ein Thema, wird aber erst bis zum Jahr 2020 greifen, daher ist es derzeit ruhiger um das Thema geworden. Und ich gehe davon aus, dass die neuen Richtlinien für die Scheinwerferprüfung an Pkw auch die Nutzfahrzeuge betreffen wird. Wo bestehen Probleme bei der Umsetzung dieses Leitfadens? Burger: Wir wollen gemeinsam mit den Verbänden VDA und ZDK Lösungen finden, die sinnvoll sind. Ich bin kein Freund davon, den Geräteherstellern Lösungen aufzuzwingen, die nur Kosten bringen. Wenn ein Paradigmenwechsel wie die AU mittels OBD-Diagnose anstelle der Prüfung direkt am Abgasendrohr kommt, dann ist das der Lauf der Dinge. Das gilt vor allem dann, wenn wir eine entsprechende und vor allem ergebnissichere Lösung anbieten können. Solange das aber nicht der Fall ist, wollen wir die OBD-Technologie weiterentwickeln. Die Messung am Endrohr ist heute Stand der Technik und zuverlässig. Die OBD-Technologie beim Dieselmotor muss zudem erst noch weiter standardisiert werden. Ein weiteres Problem ist die Funktionstüchtigkeit des Dieselpartikelfilters, dessen Funktion wir so noch nicht zuverlässig diagnostizieren können. Wenn vom Markt die Anforderungen kommen, dann bauen wir natürlich ein solches Opazimeter, das extrem genau die Abgastrübung messen kann. Ich kann weiter mit dem Kompromiss leben, wenn ein Fahrzeug durch die OBD-Prüfung fällt, dass dann noch eine Endrohr untersuchung vorgenommen wird, um das Problem genauer zu bestimmen. Wie ist es um die Harmonisierung im Prüfsegment in der EU bestellt? Burger: Da ist noch viel zu tun. Der Traum ist sicherlich, dass ich die HU beispielsweise auch in Frankreich machen lassen kann. Noch ist das aber nicht der Fall. Jedes Land verfährt derzeit nach einem eigenen Standard und in Deutschland ist der besonders hoch. Im Ausland ist er oftmals niedriger. Es ist aber richtig, die HU auf dem hohen Niveau zu halten. Wird die Kältemitteldiskussion auch das Nutzfahrzeug erreichen? Burger: Wenn wir CO 2 als Kältemittel bekommen, dann müssen wir insgesamt drei Kältemittel bedienen mit dem entsprechenden finanziellen Aufwand bei der Bereithaltung der jeweiligen Geräte. Das wünsche ich keinem Servicebetrieb. Und wie ist es um das Thema Sicherheit bestellt? Burger: Es ereignen sich leider immer wieder Unfälle mit Arbeitsmaschinen. Meistens lernt man leider erst aus den Unfällen und führt dann entsprechende Sicherheitsmerkmale ein. Uns liegt daran, dass gerade Hebe- und Prüftechnik sicher sind und Unfälle gar nicht erst passieren. Im Nutzfahrzeugbereich geht es auf europäischer Ebene um die Verbesserung von Lkw-Prüfständen. ZUR PERSON Klaus Burger (53) verantwortet seit 2007 als Geschäftsführer Vertrieb und Entwicklung bei Maha. Das umfasst einen Umsatz von 140 Millionen Euro sowie ein Vertriebsnetz mit 90 Händlern in 153 Ländern sowie 17 Maha-eigene Niederlassungen. Der Maschinenbau-Ingenieur und gelernte Kfz-Mechaniker ist zudem unter anderem seit 2006 Präsident des ASA-Verbands und Mitglied des Vorstands des europäischen Dachverbandes EGEA. Welche weiteren Trends sehen Sie im Segment Werkstattausrüstung? Burger: Fahrzeuge verfügen über immer mehr Elektronik. Dafür braucht es die entsprechenden Diagnosesysteme. Diese Geräte sollen auslesen und gleich einen Hinweis darauf geben, was repariert werden muss. Und Transporter werden immer schwerer. Zunächst war bei 3,5 Tonnen Schluss, dann bei 5 und nun gibt es auch 6,5 Tonnen schwere Transporter. Zudem werden diese Fahrzeuge noch dazu immer länger. Daran müssen wir unsere Hebeanlagen anpassen. Eine erweiterte Pkw-Bühne reicht nicht mehr! Der ASA-Verband hat zuletzt die wirtschaftliche Entwicklung beklagt, aber fürs zweite Quartal Hoffnung gehegt. Was ist daraus geworden? Burger: Es ist tatsächlich besser geworden. Das Jahr hat gut begonnen und zieht weiter an. November, Dezember waren noch sehr ruhige Monate. Seit Januar zieht das Geschäft aber stetig an. Vermutlich wird, wenn die Nachfrage bei den Fahrzeugherstellern zurückgeht, auch in den Servicebetrieben gespart.
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