âGebt Ihr ihnen zu essenâMt 14, 16 - St. Martin und Severin
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4 Südkurier März 2013<br />
Von Pfarrer Jozef Pieniazek<br />
Neue Werktags-Gottesdienstordnung<br />
Ab Ostern wird eine neue Ordnung<br />
für die Werktagsgottesdienste<br />
in den fünf Kirchen der Gemeinde <strong>St</strong>.<br />
<strong>Martin</strong> <strong>und</strong> <strong>Severin</strong> in Kraft treten. Sie<br />
sieht vor, dass täglich sowohl morgens<br />
als auch abends eine Eucharistiefeier<br />
stattfindet.<br />
Die Gottesdienste werden, wie im<br />
Kasten dargestellt, gleichmäßig auf<br />
die Kirchorte verteilt.<br />
Das Pastoralteam <strong>und</strong> der Pfarrgemeinderat<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>und</strong> <strong>Severin</strong><br />
haben gemeinsam mit Pfarrer Dr.<br />
Picken diese Ordnung Anfang diesen<br />
Jahres erarbeitet. Die Gottesdienste<br />
am Morgen werden bei Bedarf für Exequien<br />
genutzt.<br />
Höhepunkt des katholischen Begräbnisses<br />
ist die Eucharistiefeier,<br />
weshalb wir für alle Verstorbenen<br />
der Gemeinde die hl. Messe feiern.<br />
Christus, der von den Toten auferstanden<br />
ist, gibt auch den Verstorbenen,<br />
die an ihn glaubten, Anteil an<br />
seiner Auferstehung. Die Lebenden<br />
hören das tröstende Wort Gottes<br />
<strong>und</strong> werden gestärkt durch die Feier<br />
<strong>und</strong> den Empfang der Eucharistie.<br />
Nicht nur die Angehörigen, sondern<br />
auch die Gemeinde betet <strong>und</strong> verabschiedet<br />
ihre Verstorbenen. Nach der<br />
Messfeier folgt in der Regel die Beiset<strong>zu</strong>ng.<br />
Die neue Regelung für die Exequien<br />
ist eine transparente <strong>und</strong> organisierbare<br />
Lösung für Angehörige,<br />
Beerdigungsinstitute, Priester <strong>und</strong><br />
Folgedienste, wie Küster <strong>und</strong> Musiker.<br />
Da innerhalb der Woche an jedem<br />
der fünf Kirchorte eine Möglichkeit<br />
<strong>zu</strong> Exequien besteht, können Angehörige<br />
im Normalfall in der gewünschten<br />
Kirche Gottesdienst feiern.<br />
Sollte der gewünschte Exequientermin<br />
belegt sein, müsste auf einen anderen<br />
Kirchort oder ggf. in die Folgewoche<br />
ausgewichen werden.<br />
Die alte romanische Kirche Alt-<strong>St</strong>.<br />
<strong>Martin</strong> wurde in den Gottesdiensten<br />
berücksichtigt; bei einer größeren<br />
Trauergemeinde kann dieser Gottesdienst<br />
in die größere <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />
Kirche umziehen. Exequien, die von<br />
der Gottesdienstordnung abweichen,<br />
sind in der Regel nicht mehr möglich.<br />
Im Namen des Pastoralteams <strong>und</strong><br />
des PGR bitte ich Sie diese Regelung<br />
mit<strong>zu</strong>tragen. Sie trägt den<br />
veränderten Ramenbedingungen <strong>und</strong><br />
der verminderten Anzahl an Priestern<br />
<strong>und</strong> Angestellten Rechnung. Bei<br />
Rückfragen <strong>und</strong> Klärungsbedarf stehen<br />
wir gerne <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />
09:30 Uhr <strong>St</strong>. Albertus Magnus Herz Jesu Frieden Christi Alt <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>St</strong>. <strong>Severin</strong><br />
18:30 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>St</strong>. <strong>Severin</strong> Herz Jesu <strong>St</strong>. Albertus Magnus Frieden Christi<br />
Wir haben den Hunger satt<br />
Erläuterungen <strong>zu</strong>m Titelbild<br />
Von Olivia Höffinger<br />
Das Misereor Hungertuch hängt in der Fastenzeit in<br />
den Kirchen der Südpfarrei am Altar. Bis in die Karwoche<br />
hinein steht uns im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen,<br />
wenn wir feiern, dass Christus uns in Brot <strong>und</strong> Wein<br />
nahe ist. Eucharistie ist Erfüllung <strong>und</strong> <strong>St</strong>ärkung: In ihr will<br />
Christus Hunger stillen. Hunger nach Beziehung, nach Gemeinschaft,<br />
nach Leben in Fülle. Mit dem Hungertuch<br />
sind auch die Hunger leidenden Menschen <strong>und</strong> die abgebildeten<br />
biblischen Geschichten ins Zentrum gerückt.<br />
Die Künstlerin Ejti <strong>St</strong>ih aus Bolivien hat vier Mahlgemeinschaften<br />
festgehalten – ausdrucksstarke Bilder mit<br />
leuchtenden Farben. Die vier Szenen stehen in der Spannung<br />
zwischen leidvollem Mangel <strong>und</strong> der verheißenen<br />
Fülle des Lebens.<br />
Da ist das Abendmahl. Jesus teilt Brot <strong>und</strong> Wein inmitten<br />
von Behinderten, Kranken, Müttern <strong>und</strong> ihren Kindern,<br />
die sich um ihn drängen. Alle sind eingeladen. Jeder<br />
findet Platz. Jesus strahlt aus auf die Menschen, die seine<br />
Nähe suchen. Gibt es in unserer Gemeinde einen Platz für<br />
jeden <strong>und</strong> jede?<br />
Beim Mahl der Reichen <strong>und</strong> Mächtigen herrscht die<br />
Völlerei der Maßlosen. Sie stopfen alles in sich hinein.<br />
Aber da sind auch die Hände der Hungernden. Sie recken<br />
sich <strong>zu</strong>r Tischkante, flehen nach etwas vom Weggeworfenen.<br />
Der Tisch ist eine Barriere, hochgezogen zwischen<br />
Macht <strong>und</strong> Ohnmacht. Wie kommunizieren wir mit unterschiedlich<br />
denkenden Gruppen, auf Augenhöhe?<br />
Da ist das Kind. Es hat den Mut, seine zwei Fische her<strong>zu</strong>schenken.<br />
Auf einem bislang leeren Tisch. Die Menge wartet<br />
auf so ein Zeichen. Einzelne ziehen bereits vorsichtig<br />
ihre Brote heraus. Brotvermehrung kann gelingen. Bin ich<br />
ehrlich, auch wenn ich dabei Einfluss oder Ruhm verliere?<br />
Schließlich sind da diese Kinder. Sie sitzen auf dem Tisch<br />
<strong>und</strong> baumeln mit den Beinen. Die prallen Ähren wiegen<br />
sich in der Sonne. Das Mahl der Kinder ist Verheißung.<br />
Reich Gottes. Sie teilen miteinander: Leben in Fülle. In der<br />
Fülle fällt den Kindern das Teilen leicht, kinderleicht. Wie<br />
leicht fällt uns das teilen, angesichts der Fülle in der wir leben?<br />
Wie viele Brote haben wir?