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pdf-Datei - Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

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Informationen zum <strong>Denkmal</strong><br />

14<br />

der 1980er Jahre gründete Eisenman ein eigenes Architekturbüro<br />

in New York und hat seitdem eine Anzahl bedeutender und breit<br />

gefächerter Entwürfe realisiert. In <strong>die</strong>se Phase fällt auch sein vielbeachteter<br />

Entwurf <strong>für</strong> das Wohn- und Geschäftshaus an der Koch-/<br />

Ecke Friedrichstraße in Berlin-Kreuzberg (heute: Berliner Mauer-Museum)<br />

im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Berlin 1987<br />

(IBA). Besonders bemerkenswert ist <strong>die</strong> Sequenz von Kulturbauten<br />

in den USA (Wexner Center for the Visual Arts and Fine Arts Library<br />

und Greater Columbus Convention Center in Columbus/Ohio, sowie<br />

Aronoff Center for Design and Art, Cincinnati/Ohio), <strong>die</strong> in den achtziger<br />

und neunziger Jahren entstanden. Ein weiteres, 1990 realisiertes<br />

Projekt, ist das Hauptquartier der Koizumi Sangyo Corporation<br />

in Tokio.<br />

Seit 1999 hat Eisenman einige international stark beachtete Wettbewerbserfolge<br />

verzeichnen können. Im Juni 1999 erhielt sein Projekt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> städtebauliche Neuordnung des Hafengeländes in West-<br />

Manhattan einen angesehenen Architekturpreis in den USA. Im<br />

Dezember 1999 gewann er in einem internationalen Wettbewerb<br />

den 1. Preis <strong>für</strong> seinen Entwurf einer unter anderem aus Museum,<br />

Bibliothek und Opernhaus bestehenden Kulturstadt in Santiago de<br />

Compostela (Spanien), der seit 2002 realisiert wird. Ein weiteres Projekt<br />

war ein Footballstadion <strong>für</strong> 68.000 Zuschauer in Phoenix, Arizona,<br />

das 2006 eröffnet wurde.<br />

Seit seinen ersten publizistischen Erfahrungen als Mitherausgeber<br />

der architektur-theoretischen Zeitschrift »Oppositions« hat sich Peter<br />

Eisenman kontinuierlich als Publizist, aber auch als akademischer<br />

Lehrer mit grundsätzlichen Fragen der Architektur und der Gestaltung<br />

befasst. Er ist Inhaber der Louis-Kahn-Professur <strong>für</strong> Architektur<br />

an der Yale University und Gastprofessor an der Princeton University.<br />

Für sein Lebenswerk erhielt er 2004 den Goldenen Löwen der<br />

Architektur-Biennale in Venedig.<br />

Die beeindruckende Reihe der von ihm vorgelegten Publikationen,<br />

ebenso wie seine zahlreichen internationalen akademischen Aktivitäten,<br />

Vorträge und Ehrungen, machen ihn zu einer der interessantesten<br />

Architektenpersönlichkeiten der Gegenwart. In seinen<br />

Schriften setzt sich Eisenman immer wieder mit dem geschichtlichen<br />

Gehalt des Projekts der Moderne auseinander. Innerhalb <strong>die</strong>ser Beschäftigung<br />

mit philosophischen Fragen und Grundhaltungen ragt<br />

vor allem Eisenmans Auseinandersetzung mit dem französischen<br />

Philosophen Jacques Derrida hervor. Ein kontinuierliches Thema der<br />

reflexiven Tätigkeit Eisenmans ist seine These einer Architektur der<br />

Erinnerung, aus der er das Postulat einer ortsbezogenen oder textuellen<br />

Architektur ableitet, <strong>die</strong> dem Nutzer eine einzigartige, medial<br />

nicht vermittelbare Erfahrung von Raum und Zeit ermöglicht. Angesichts<br />

der heute immer deutlicher werdenden Dichotomie zwischen<br />

Modernität und Fundamentalismus und der Dichotomie zwischen<br />

Bild und Realität muss auch <strong>die</strong> Rolle der Architektur nach Auffassung<br />

von Eisenman neu gedacht werden, wenn sie im Kampf der<br />

Symbole und Inszenierungen bestehen und eine kritische Funktion<br />

behalten soll.

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