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11.01.2005 © Re 2005 1<br />

Gesundheitsökonomische<br />

Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer<br />

Entscheidungen<br />

Makroökonomische Skizzen, mikroökonomische<br />

Analysen und einzelwirtschaftliche Optionen<br />

Dipl.-Kaufmann<br />

Dr. h. c. Herbert Rebscher<br />

Bayreuth 2004/2005


Inhalt<br />

• Makroökonomische Skizzen<br />

• Mikroökonomische Analysen<br />

• Einzelwirtschaftliche Optionen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 2


11.01.2005<br />

© Re 2005 3<br />

Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

• I Makroökonomische Skizzen<br />

Sozialpolitik in <strong>de</strong>r sozialen Marktwirtschaft<br />

Ordnungspolitik im Gesundheitswesen<br />

Finanzierungsstruktur und Abgabenlast<br />

Politische Ökonomie: Budgetbelastung und Überwälzung<br />

Bürgerversicherung vs. Kopfpauschale: Eine Alternative?<br />

Privatversicherung vs. Sozialversicherung<br />

Risikostrukturausgleich als Bedingung von<br />

Wettbewerb in <strong>de</strong>r GKV<br />

Das Problem angebotsinduzierter Nachfrage


Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

• II Mikroökonomische Analysen<br />

Produktgestaltung: Die Bestimmung <strong>de</strong>s Leistungsrahmens<br />

Gemeinsame Selbstverwaltung - Sicherstellungsauftrag -<br />

Kollektivvertrag - Selektives Kontrahieren<br />

Systematik <strong>de</strong>r Vertragsstrukturen in <strong>de</strong>n Teilsektoren <strong>de</strong>s<br />

Systems<br />

Integration <strong>de</strong>r Versorgungssektoren<br />

Horizontale/Vertikale Integration<br />

Integrierte indikationsspezifische Versorgung<br />

Disease Management als Spezialfall integrierter Versorgung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 4


Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

• III Einzelwirtschaftliche Optionen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Selektiver Kontrahieren<br />

- neue Chancen durch das GMG<br />

Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll und Anreizstruktur<br />

Optionen für stationäre Unternehmen<br />

Optionen für ambulante Unternehmen<br />

Optionen in <strong>de</strong>r Arzneimitteldistribution<br />

Optionen für Versicherungsunternehmen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 5


Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

• I Makroökonomische Skizzen<br />

Sozialpolitik in <strong>de</strong>r sozialen Marktwirtschaft<br />

Ordnungspolitik im Gesundheitswesen<br />

Finanzierungsstruktur und Abgabenlast<br />

Politische Ökonomie: Budgetbelastung und Überwälzung<br />

Bürgerversicherung vs. Kopfpauschale: Eine Alternative?<br />

Privatversicherung vs. Sozialversicherung<br />

Risikostrukturausgleich als Bedingung von Wettbewerb in<br />

<strong>de</strong>r GKV<br />

Das Problem angebotsinduzierter Nachfrage<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 6


Mythen in <strong>de</strong>r Debatte<br />

• Unverhältnismässige Abgabenlast?<br />

• Nationales Problem?<br />

• Versagen <strong>de</strong>r Selbstverwaltung?<br />

• Zu großer Leistungskatalog?<br />

• Zu wenig Eigenverantwortung?<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 7


Konzeptionen <strong>de</strong>r Sozialpolitik<br />

Differenzierungskriterien<br />

Konzeptionen<br />

<strong>de</strong>r Sozialpolitik<br />

Fokus Syst. Kern Diagnose/Therapie Denkschema<br />

SP durch <strong>de</strong>n Markt<br />

(Liberale)<br />

„Reiche“<br />

und<br />

„Arme“<br />

Konsum mittels<br />

Umverteilung<br />

Kosten zu hoch/<br />

Abbau<br />

Tra<strong>de</strong> Off<br />

SP gegen <strong>de</strong>n Markt<br />

(soziale Marktwirtschaft,<br />

ältere Sozial<strong>de</strong>mokratie)<br />

„Arme“<br />

Konsum mittels<br />

- ethisch legitimierter -<br />

Umverteilung<br />

Exogene Entwicklungen/Verbreiterung<br />

<strong>de</strong>r Finanzierungsbasis<br />

Tra<strong>de</strong> Off<br />

SP vor <strong>de</strong>m Markt<br />

(J. M. Buchanan)<br />

„Arme“<br />

und<br />

„Reiche“<br />

Tausch in Form einer<br />

Duldungsprämie<br />

Rent seeking society/<br />

konstitut.<br />

Beschränkungen<br />

und Anreizanalyse<br />

Mutual gains<br />

from tra<strong>de</strong>,<br />

Paretosuperiorität<br />

(von Regeln)<br />

SP für <strong>de</strong>n Markt<br />

(H. W. Sinn,<br />

A. Gid<strong>de</strong>ns)<br />

„Arme“<br />

und<br />

„Reiche“<br />

Duldungsprämie,<br />

Investition,<br />

Versicherung<br />

Ineffizienzen auf Grund<br />

von Fehlanreizen/<br />

Aktivierung <strong>de</strong>r Bürger<br />

zum Mitspielen in <strong>de</strong>r<br />

Marktwirtschaft<br />

Mutual gains<br />

from tra<strong>de</strong>,<br />

Paretosuperiorität<br />

(von Regeln)<br />

11.01.2005<br />

© Karl Homann (7. November 2001)<br />

© Re 2005 8


Ordnungspolitik im Gesundheitswesen<br />

• Solidarische Wettbewerbsordnung als Ordnungs-rahmen<br />

• Selbstverwaltung als Ordnungsmo<strong>de</strong>ll<br />

• das Spannungsverhältnis zwischen Wettbewerb und Solidarität<br />

• Problem <strong>de</strong>r Regionalisierung<br />

• Organisationsprobleme und ihre Reform<br />

• Risikostrukturausgleich und seine Reform<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 9


Finanzierungsstrukturen und -probleme<br />

• Finanzierungskonzepte, -grundlagen, -alternativen<br />

• Lohnquote/beitragspflichtiges Entgelt<br />

• Bemessungsgrundlagen/-grenzen<br />

• Selbstbehalte und ihre Steuerungswirkung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 10


11.01.2005<br />

© Re 2005 11<br />

Kopfpauschalen o<strong>de</strong>r Bürgerversicherung<br />

- Eine Alternative ? -<br />

Kopfpauschale ist<br />

Finanzierungsentscheidung<br />

WIE<br />

Bürgerversicherung ist<br />

Beteiligungsentscheidung<br />

WER<br />

• risikoäquivalente Prämie<br />

• kohortenäquivalente Prämie<br />

(Geschlecht, Alter etc)<br />

• lohnprop. Beiträge<br />

mit/ohne Grenze<br />

• einkommensprop. Beiträge<br />

mit/ohne Grenze<br />

• Kopfpauschalen<br />

mit/ohne Kin<strong>de</strong>r<br />

• Steuerfinanzierung<br />

• Individualvertrag<br />

• Versicherungspflicht<br />

• Sozialversicherung für<br />

Arbeitnehmer mit/ohne Grenze<br />

• Sozialversicherung für<br />

Erwerbstätige mit/ohne Grenze<br />

• Bürgerversicherung


Realität: Kombination von WER und WIE<br />

• Schweiz: Bürgerversicherung mit Kopfpauschale<br />

• England: Bürgerversicherung mit Steuerfinanzierung<br />

• Frankreich: Bürgerversicherung mit einkommensprop. Beiträgen<br />

Kein Land <strong>de</strong>r EU kennt substitutive private Krankenversicherung<br />

• Deutschland: Arbeitnehmer bis Versicherungspflichtgrenze,<br />

freiwillige Mitgliedschaft darüber und für an<strong>de</strong>re<br />

Personen, lohnorientierte Beiträge proportional<br />

bis Beitragsbemessungsgrenze<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 12


Maß <strong>de</strong>r Umverteilung im und durch System<br />

bietet Kriterium für Entscheidung<br />

Beteiligungsentscheidung:<br />

WER<br />

je höher das Volumen <strong>de</strong>r Umverteilunggesellschaftspolitischer<br />

Art (z.B. Wie<strong>de</strong>rvereinigung), <strong>de</strong>sto stärker<br />

das Argument „alle Bürger“.<br />

Finanzierungsentscheidung:<br />

WIE<br />

je präziser die Umverteilung im System geleistet wird<br />

(Jung/Alt; Mann/Frau; Krank/Gesund), <strong>de</strong>sto stärker<br />

das Argument „Leistungsfähigkeit“<br />

(Lohn/Einkommen).<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 13


Problem<br />

• Versicherungspflichtgrenze etabliert individuellen Wahlakt<br />

zur Beteiligung an Solidarität!<br />

• Dies begrün<strong>de</strong>t eine doppelte Form <strong>de</strong>r Entsolidarisierung<br />

nach Einkommen<br />

nach individuellem Risiko<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 14


Die Alternative<br />

• Bürgerversicherung o<strong>de</strong>r Kopfpauschalen<br />

markiert zum Beginn <strong>de</strong>r Debatte einen<br />

methodischen<br />

ökonomischen<br />

analytischen<br />

Trugschluss.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 15


11.01.2005<br />

© Re 2005 16<br />

Gesamtwirtschaftliche Begründung <strong>de</strong>r<br />

Finanzierungs<strong>de</strong>batte<br />

Hohe Steuer<br />

und Abgabenkosten<br />

Geringe Wettbewerbsfähigkeit<br />

auf Weltmärkten<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Finanzkraft<br />

sinkt<br />

Beitragssätze<br />

steigen<br />

Stimmt die Empirie?


Empirische Evi<strong>de</strong>nz<br />

• Abgabenlast<br />

<br />

<br />

Steuer<br />

Sozialabgaben<br />

• Lohnstückkosten<br />

• Lohnquote<br />

• Export<br />

• Binnennachfrage<br />

weiter<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 17


43<br />

41<br />

39<br />

37<br />

35<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Abgabenquoten in Deutschland,<br />

EU und OECD 1965 - 1997<br />

EU<br />

D<br />

OECD<br />

33<br />

31<br />

29<br />

27<br />

25<br />

1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 Quelle: OECD, Revenue Statistics. 18


11.01.2005 Quelle: DGB, Zur Einkommensentwicklung in Deutschland: Arbeitnehmerkaufkraft © Re 2005 seit 1991 stetig gesunken, Augiust 2001. 19<br />

Wachstum <strong>de</strong>r Lohnstückkosten im<br />

internation. Vergleich 1980 bis 2000<br />

227,2<br />

105,5<br />

140,4<br />

76,2<br />

82,9<br />

45,2<br />

8,5<br />

Japan D USA F EU 15 GB I


11.01.2005<br />

© Re 2005 20<br />

Lohnquote<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1970<br />

72,2 73,7<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

ohne<br />

NBL<br />

1990<br />

mit<br />

NBL<br />

1995<br />

72,64<br />

1999<br />

Anteil Einkünfte aus unselbständiger Arbeit am Volkseinkommen


11.01.2005<br />

© Re 2005 21<br />

Export


11.01.2005<br />

© Re 2005 22<br />

Problem<br />

• Steuerquote Sozialabgabenquote<br />

%<br />

25<br />

23<br />

21<br />

Steuerquote<br />

• Belastung GKV durch<br />

Finanzverschiebung<br />

aus Steuerbudget /an<strong>de</strong>re<br />

Sozialversicherungen<br />

19<br />

Sozialabgabenquote<br />

• 10 Jahre > 50 Mrd Euro<br />

17<br />

15<br />

1980<br />

1985 1990 1995<br />

2000<br />

• aktuell 0,7 Beitragssatzpunkte


I A 2 Stand: November 2001<br />

Abgabenquote im internationalen Vergleich 1)<br />

Land<br />

Steuern und Sozialabgaben in v. H. <strong>de</strong>s BlP<br />

1970 1980 1985 1990 1996 1999 2000 2)<br />

Deutschland 3)4)<br />

34,4 40,4 40,3 38,5 40,6 40,9 40,7<br />

Deutschland 3) 32,9 33,1 32,9 32,6 37,4 37,7 37,8<br />

Belgien 35,1 42,5 45,8 43,1 45,0 45,7 46,0<br />

Dänemark 40,4 43,9 47,4 47,1 49,9 50,4 48,4<br />

Finnland 32,5 36,2 40,0 44,7 47,3 46,2 46,5<br />

Frankreich 35,1 40,6 43,8 43,0 45,0 45,8 45,5<br />

Griechenland 20,9 24,2 28,6 29,3 31,8 37,1 38,0<br />

Irland 29,9 31,4 35,0 33,5 32,9 32,3 31,5<br />

Italien 26,1 30,4 34,4 38,9 42,7 43,3 42,3<br />

Japan 19,7 25,7 27,5 30,7 27,8 26,2 27,1<br />

Kanada 31,2 32,5 33,6 36,6 37,2 38,2 37,5<br />

Luxemburg 26,0 39,8 44,4 40,5 43,1 41,8 42,0<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> 37,1 43,4 42,4 42,8 41,5 42,1 41,8<br />

Norwegen 34,9 42,7 43,3 41,8 41,5 41,6 40,2<br />

Österreich 34,9 39,8 41,9 40,4 43,5 43,9 43,3<br />

Portugal 19,8 24,4 26,9 29,4 32,2 34,3 34,7<br />

Schwe<strong>de</strong>n 39,8 47,5 48,5 53,6 49,8 52,2 53,3<br />

Schweiz 22,5 28,9 30,2 30,6 33,9 34,4 35,9<br />

Spanien 16,9 22,9 27,6 33,0 32,6 35,1 35,3<br />

Vereinigtes Königreich 37,0 35,2 37,6 35,9 35,0 36,3 37,7<br />

Vereinigte Staaten 27,7 27,0 26,1 26,7 27,9 28,9 -<br />

1) Nach <strong>de</strong>n Abgrenzungsmerkmalen <strong>de</strong>r OECD; Basis Finanzstatistik, nicht vergleichbar mit Daten <strong>de</strong>r volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.<br />

2) vorläufig<br />

3) 1970 – 1990 nur alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

4) In <strong>de</strong>r Abgrenzung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Haushaltsrechnung. Ein unmittelbarer Vergleich mit <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r OECD ist aus methodischen Grün<strong>de</strong>n nicht möglich.<br />

Quelle: OECD-Revenue Statistics 1965 – 2000, Paris 2001<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 23


11.01.2005<br />

© Re 2005 24


Facetten <strong>de</strong>r Kopfpauschalen<strong>de</strong>batte<br />

• Ordnungspolitik I<br />

Näherung an Risikoäquivalenz?<br />

„Richtige“ Zuordnung <strong>de</strong>r Umverteilung in Steuerrecht?<br />

• Wechselwirkungen<br />

im gesamten Steuer- und Transfersystem<br />

Systematik <strong>de</strong>r Beiträge in RV/AV/PV<br />

Verlässlichkeit <strong>de</strong>r Ansprüche (max. 14 % Eink.)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 25


Facetten <strong>de</strong>r Kopfpauschalen<strong>de</strong>batte<br />

• Ordnungspolitik II<br />

Selbstverwaltungsstrukturen / Eigentumsrechte<br />

Arbeitgeber<br />

Versicherungsvertreter<br />

gemeinsame Selbstverwaltung:<br />

Steuerungsebene für Leistung, Qualität, Ökonomie<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 26


Facetten <strong>de</strong>r Kopfpauschalen<strong>de</strong>batte<br />

• Allokationseffizienz?<br />

Beispiel Schweiz<br />

Arbeitgeberinteresse im Kopfpauschalensystem<br />

keine Steuerungsverantwortung <strong>de</strong>r Politik<br />

Indiz: „dann wird Wachstumsmarkt Gesundheit<br />

nicht mehr gehemmt.“<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 27


Facetten <strong>de</strong>r Kopfpauschalen<strong>de</strong>batte<br />

• Konjunkturpolitik<br />

Belastung Familien / geringes Einkommen mit hoher<br />

Konsumquote<br />

Entlastung Alleinstehen<strong>de</strong> / hohes Einkommen<br />

mit hoher Sparquote<br />

Kaufkraftvernichtung durch Kopfpauschalen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 28


Facetten <strong>de</strong>r Kopfpauschalen<strong>de</strong>batte<br />

Steuer- / Finanzwirkung:<br />

• Auszahlung und Versteuerung <strong>de</strong>s AG-Beitrages<br />

Steuerpflicht schmälert Wert (Ø 28 % Lohnsteuer)<br />

Auszahlung erhöht Beträge zur RV / AV / PV<br />

Steueraufkommen 28 % von 6,5 % unrealistisch<br />

regionalpolitische Verwerfungen Lohn-/Einkommenssteuer<br />

42,5 % Bund<br />

42,5 % Land<br />

15 % Kommunen<br />

jährlich höhere Steuerbelastung, wenn dyn. Kopfpauschalen<br />

> dyn. BIP<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 29


Facetten <strong>de</strong>r Bürgerversicherungsdiskussion<br />

• „Wer“-Debatte ist unnötig belastet mit „Wie“-Debatte<br />

sonstige Einkunftsarten<br />

zweite Beitragsbemessungsgrenze<br />

Splitting<br />

und lenkt ab vom Ziel <strong>de</strong>r Verteilungsgerechtigkeit<br />

durch Beteiligung am Gesellschaftsmo<strong>de</strong>ll<br />

• Ziel muss bleiben:<br />

doppelte Entsolidarisierung an Versicherungspflichtgrenze<br />

zu beheben!<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 30


Neue Mo<strong>de</strong>lle<br />

• Rürup und Herzog passé<br />

• neue Mo<strong>de</strong>lle<br />

Rürup Kopfpauschale und Einkommensprop.?<br />

CDU Verzicht auf Kapital<strong>de</strong>ckung?<br />

CSU Lohn-/Einkommensgruppen?<br />

... nähern sich <strong>de</strong>m finanzpolitisch Machbaren an<br />

... (vorbehaltlich einer Prüfung nach Konzeptvorlage)<br />

... drohen die Nachteile und die Bürokratie zu multiplizieren<br />

und die vermeintlichen Vorteile zu eliminieren.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 31


11.01.2005<br />

© Re 2005 32<br />

Das „wahre“ Finanzierungsproblem<br />

• Politisch induzierte Beitragsbelastung


11.01.2005<br />

© Re 2005 33<br />

„Verschiebebahnhöfe“ zu Lasten <strong>de</strong>r GKV<br />

Entlastung<br />

Belastung<br />

Bund*<br />

GKV<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Verschiebung kumuliert insgesamt rd. 48,6 Mrd DM:<br />

=> 27,0 Mrd. DM Absenkung KV-Beiträge<br />

aus Entgeltersatzleistungen;<br />

=> 10,0 Mrd. DM Maßnahmen im<br />

Arzneimittelsektor;<br />

=> 6,0 Mrd. DM Anhebung RV-/AlV-<br />

Beiträge aus Krankengeld<br />

=> 3,6 Mrd. DM Instandhaltungskosten<br />

Krankenhäuser<br />

=> 2,0 Mrd. DM Sonstige Absenkungen<br />

in <strong>de</strong>n Bemessungsgrundlagen<br />

für die KV-Beiträge<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1995-2000<br />

0<br />

1995-2000<br />

einschl. RV/BA


11.01.2005<br />

© Re 2005 34<br />

„Verschiebebahnhöfe“ zu Lasten <strong>de</strong>r GKV<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Entlastung<br />

Bund*<br />

GKV<br />

0,26<br />

0,50<br />

0,60<br />

0,80<br />

0,26<br />

0,30<br />

0,50<br />

0,50<br />

0,80<br />

1,00<br />

1,20<br />

1,20<br />

1,25<br />

0,50<br />

*einschl. RV/BA<br />

2001 2002<br />

Verschiebungen p.a. ca. 5 Mrd. DM:<br />

=> 1,25 Mrd. DM Neuregelung EU-/BU-Rente<br />

(ca. 0,5 Mrd. DM in 2001)<br />

=> 1,20 Mrd. DM Arb.losenhilfeempfänger<br />

=> 1,00 Mrd. DM Entgeltumwandlung priv.<br />

Altersvorsorge (Rentenreform)<br />

=> 0,80 Mrd. DM Krankengeld-Einmalzahlg.<br />

=> 0,60 Mrd. DM Krankengeld-Nachzahlg.<br />

(nur 2001)<br />

=> 0,50 Mrd. DM Neuregelung Reha-Recht<br />

=> 0,50 Mrd. DM Neuregelung KVdR-<br />

Zugang für freiwillig Versicherte<br />

=> 0,30 Mrd. DM Min<strong>de</strong>rung KVdR-Beiträge<br />

aufgrund Rentenreform<br />

=> 0,26 Mrd. DM Min<strong>de</strong>rung KV-Beiträge für<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0,26<br />

0,50<br />

0,60<br />

0,80<br />

1,20<br />

0,50<br />

Belastung<br />

0,26<br />

0,30<br />

0,50<br />

0,50<br />

0,8<br />

1,00<br />

1,20<br />

1,25<br />

2001 2002


Entlastungspotential und -wirkungen <strong>de</strong>r<br />

KV-Beiträge für geringfügig Beschäftigte<br />

Die Einführung <strong>de</strong>r Pauschalbeiträge zur KV (10 % - Beitragssatz) zum 1.4.1999 erbringt<br />

zusätzliche Beitragseinnahmen für die GKV wie folgt:<br />

=> 2,2 Mrd. DM im Jahre 2000 => 2,3 Mrd. DM im Jahre 2001 (erwartbar auch in Folgejahren)<br />

Sie dienen als Gegenfinanzierung u.a. für folgen<strong>de</strong> gesetzlich induzierte Belastungen <strong>de</strong>r GKV<br />

(insbes. durch GKV-SolG u. GKV-GRG 2000):<br />

⇒ 0,870 Mrd. Reduzierung Arzneimittel-Zuzahlungen auf 8/9/10 DM (GKV-SolG)<br />

⇒<br />

⇒<br />

11.01.2005<br />

0,175 Mrd. Wie<strong>de</strong>reinführung Zahnersatz für Jugendliche (GKV-SolG)<br />

0,075 Mrd. Zuzahlungsbefreiung Chronisch Kranke (GKV-SolG)<br />

⇒ 0,430 Mrd. Gesundheitsför<strong>de</strong>rung/För<strong>de</strong>rung Selbsthilfegruppen (GRG 2000)<br />

⇒ 0,200 Mrd. Mehrausgaben Krankenhaus über Grundlohn -> Ausnahmetatbestän<strong>de</strong> (GRG 2000)<br />

⇒ 0,145 Mrd. För<strong>de</strong>rung Weiterbildung Allgemeinmedizin (GRG 2000)<br />

⇒ 0,125 Mrd. Einführung ambulanter Soziotherapie (GRG 2000)<br />

⇒ 0,100 Mrd. Abschaffung Min<strong>de</strong>stbeitrag freiwillig versicherte Rentner (GRG 2000)<br />

⇒<br />

0,100 Mrd. Sonstige belasten<strong>de</strong> Regelg. GRG 2000 (z.B. Patientenberatung, Prophylaxe etc.)<br />

⇒ 2,220 Mrd. Gesamtbelastung <strong>de</strong>r GKV<br />

Fazit:<br />

Zusatzbeiträge für geringfügig Beschäftigte sind völlig losgelöst von <strong>de</strong>n „Verschiebebahn-höfen“<br />

bereits durch an<strong>de</strong>re Belastungen (zugunsten <strong>de</strong>r Versicherten und <strong>de</strong>r Leistungserbringer) verfrühstückt“<br />

!!<br />

© Re 2005 35


11.01.2005<br />

© Re 2005 36<br />

POLITISCHE ÖKONOMIE<br />

Budgetbelastungen/-überwälzungen<br />

Politische<br />

Priorität<br />

1<br />

2<br />

3<br />

• steuerfinanzierte öffentliche Haushalte<br />

Bund<br />

Län<strong>de</strong>r<br />

Kommunen<br />

• parlamentarisch verantwortete Beitragssätze<br />

Rentenversicherung<br />

Pflegeversicherung<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

• durch Selbstverwaltung verantwortete Beitragssätze<br />

Krankenkassen (Einzelentscheidungen in 420<br />

unterschiedlich strukturierten Kassen)


Fazit<br />

• So ist die Steuerbelastung in Deutschland niedriger als in <strong>de</strong>n<br />

meisten an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn. Nur in Japan und in <strong>de</strong>n Vereinigten<br />

Staaten erzielt <strong>de</strong>r Staat noch geringere Steuereinnahmen in<br />

Relation zum Bruttoinlandsprodukt als bei uns.<br />

• Der Anteil <strong>de</strong>s Staates an unserer Wirtschaft ist heute nicht höher<br />

als vor drei Jahrzehnten und er ist auch im europäischen Vergleich<br />

nicht als übertrieben übergewichtig anzusehen.<br />

• Falsch ist auch die gängige Vorstellung, dass wir als Volkswirtschaft<br />

über unsere Verhältnisse leben und uns <strong>de</strong>shalb in je<strong>de</strong>r Hinsicht<br />

einschränken müssen.<br />

• Verfehlt sind Diagnosen, wonach Deutschland ein Problem mit<br />

seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit hat und <strong>de</strong>shalb<br />

drastische Lohnsenkungen benötigt.<br />

Quelle:Bofinger, Peter: Wir sind besser als wir glauben, Pearsons Studium, 2005, S. 18<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 37


Fazit<br />

• Nach wie vor stellt die Deutsche Einheit eine große wirtschaftliche<br />

Belastung dar, die man vor allem bei Vergleichen mit an<strong>de</strong>ren<br />

Län<strong>de</strong>rn nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren darf. Es spricht für die<br />

enorme Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r west<strong>de</strong>utschen Län<strong>de</strong>r, dass sie Jahr<br />

für Jahr Transfers in <strong>de</strong>n Osten leisten können, die höher sind als<br />

das Bruttoinlandsprodukt von Tschechien o<strong>de</strong>r Ungarn.<br />

• Beson<strong>de</strong>rs problematisch war es, die <strong>de</strong>utsche Einheit in hohem<br />

Maße über die Sozialen Sicherungssysteme zu finanzieren. Wenn<br />

heute allenthalben darüber geklagt wird, dass diese Systeme nicht<br />

mehr finanzierbar seien, dann liegt das nicht an einem Mangel an<br />

Eigenverantwortung <strong>de</strong>r Versicherten. Die Ursache ist vielmehr<br />

darin zu sehen, dass Helmut Kohl die Sozialkassen schamlos für die<br />

Finanzierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Einheit missbrauchte.<br />

Quelle:Bofinger, Peter: Wir sind besser als wir glauben, Pearsons Studium, 2005, S. 18<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 38


11.01.2005<br />

© Re 2005 39<br />

Erst geschröpft und dann beschimpft<br />

Im Ganzen wur<strong>de</strong>n die Sozialen Sicherungssysteme seit 1990 also in doppelter<br />

Hinsicht misshan<strong>de</strong>lt. Zuerst wur<strong>de</strong>n sie für die Finanzierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Einheit herangezogen, obwohl für eine solche gesamtstaatliche Aufgabe<br />

ein<strong>de</strong>utig das Steuersystem zuständig gewesen wäre. Zugleich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n Klagen <strong>de</strong>r Arbeitgeber über zu hohe Lohnnebenkosten willig<br />

nachgegeben, in<strong>de</strong>m man ihnen die Umgehungs-möglichkeiten <strong>de</strong>r Mini-Jobs und<br />

<strong>de</strong>r Scheinselbstständigkeit eröffnete. Dadurch ging die Zahl <strong>de</strong>r Vollzeit-<br />

Versicherten weiter zurück, so dass man wie<strong>de</strong>r höhere Betragssätze benötigte,<br />

was als Ausdruck einer überzogenen sozialen Sicherung interpretiert wur<strong>de</strong>. Im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Jahre ist so <strong>de</strong>n Medien und <strong>de</strong>r Politik ein <strong>de</strong>magogisches<br />

Meisterstück gelungen: Der in <strong>de</strong>n neunziger Jahren von <strong>de</strong>r Politik übel<br />

missbrauchte Sozialstaat wur<strong>de</strong> zum Schurken <strong>de</strong>s Gaunerstücks erklärt: Auf <strong>de</strong>r<br />

Anklagebank sitzen nicht die Politiker, die die Besserverdienen<strong>de</strong>n nach 1990 vor<br />

Steuererhöhungen schützten, son<strong>de</strong>rn die geschröpften Arbeitnehmer, <strong>de</strong>nen ein<br />

Mangel an „Eigenverantwortung“ vorgeworfen wird.<br />

Quelle:Bofinger, Peter: Wir sind besser als wir glauben, Pearsons Studium, 2005, S. 73


11.01.2005<br />

© Re 2005 40<br />

Angebotsseitiges Problem<br />

• Haben wir eine „angebotsinduzierte Nachfrage“?


11.01.2005<br />

© Re 2005 41<br />

Hohe Bettendichte = lange Liegezeiten<br />

Verweildauer je Fall in Tagen 1995<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

= 7,54<br />

GB<br />

CH<br />

NL<br />

ITA<br />

POR<br />

BEL<br />

ÖS<br />

IRL<br />

NOR<br />

USA<br />

DK<br />

FRA<br />

SWE<br />

FIN<br />

= 4,29<br />

1,5 2,5 3,5 4,5 5,5 6,5 7,5<br />

D<br />

Quelle: OECD<br />

Betten je 1.000 Einwohner 1995


11.01.2005<br />

© Re 2005 42<br />

Arztzahlwachstum<br />

= Leistungsmengen- und Kostenexpansion<br />

240<br />

- alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r -<br />

GKV-Honorar<br />

236<br />

220<br />

1980 = 100<br />

200<br />

Daten: KBV, BMG<br />

BpE je Vers.<br />

197<br />

180<br />

160<br />

Vertragsärzte<br />

165<br />

140<br />

143<br />

Honorar je Arzt<br />

120<br />

100<br />

Versicherte<br />

106<br />

80<br />

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997


11.01.2005<br />

© Re 2005 43<br />

Angebotsinduzierte Nachfrage


Ordnungspolitik Versicherungssysteme<br />

GKV<br />

PKV<br />

Beiträge<br />

Prämien<br />

<br />

einkommensabhängig<br />

<br />

einkommensunabhängig<br />

geschlechtsunabhängig<br />

altersunabhängig<br />

mitversichertenunabhängig<br />

volle Wahlfreiheit<br />

Wettbewerb im gesamten<br />

Versicherungsverlauf auch alt/krank<br />

geschlechtsabhängig<br />

altersabhängig<br />

mitversichertenabhängig<br />

eingeschränkte Wahlfreiheit<br />

nur „Einstiegswettbewerb“<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 44


Ordnungsrahmen<br />

eiträge abh. Einkommen<br />

ohne Bezug zu Risiko<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Keine<br />

versicherungsmathematische<br />

Äquivalenz<br />

von<br />

Beiträgen/<br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>de</strong>r (Mit-)Versicherten<br />

Keine Beitragsbemessungnach Leistungen<br />

nach Bedarf<br />

nach individ. Risiko und<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 45


Ordnungsrahmen<br />

• Hat direkte und systematisch zwingen<strong>de</strong><br />

Auswirkungen auf<br />

Leistungsrahmen<br />

Wettbewerbsordnung (Risikostrukturen)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 46


11.01.2005<br />

© Re 2005 47<br />

daraus folgt:<br />

Beitragsreduktion aufgrund freiwilliger/individueller<br />

Leistungsreduktion ist methodisch/mathematisch/<br />

ökonomisch unzulässig.


11.01.2005<br />

© Re 2005 48<br />

Leistungen im Wettbewerb <strong>de</strong>finieren zu wollen<br />

heißt in diesem Kontext - richtigerweise -<br />

individuelle Beiträge zur Finanzierung <strong>de</strong>r<br />

Umverteilung (Solidarität) nach individuellen<br />

Nutzenkalkül zur Disposition zu stellen


11.01.2005<br />

© Re 2005 49<br />

Leistungen<br />

können <strong>de</strong>shalb in einem so <strong>de</strong>finierten System nur<br />

und methodisch zwingend einheitlich durch <strong>de</strong>n<br />

Gesetzgeber o d e r<br />

durch eine von ihm legitimierte Instanz <strong>de</strong>r<br />

<br />

Selbstverwaltung<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n.


11.01.2005<br />

© Re 2005 50<br />

Konsequenzen<br />

• Für Wettbewerbsordnung (Risikostrukturen)


Wettbewerbsordnung<br />

• Ausgleich <strong>de</strong>r sozialpolitisch übertragenen<br />

Risikostrukturen schafft eine i<strong>de</strong>altypische Form<br />

individueller risikoäquivalenter Finanzzuweisung bei<br />

Einzelkasse (genauer als im realen privaten<br />

Vers.mo<strong>de</strong>ll) und bietet wegen dieser system. Portabilität<br />

die Grundlage einer umfassen<strong>de</strong>n Wahlfreiheit <strong>de</strong>s<br />

Einzelnen (Wettbewerb).<br />

• RSA ist Voraussetzung von Wettbewerb im<br />

Solidarmo<strong>de</strong>ll GKV.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 51


Risikostrukturausgleich (RSA)<br />

Definition<br />

• Der RSA ist ein Instrument, welches geschaffen wur<strong>de</strong>, um<br />

Wettbewerb in einem solidarisch finanzierten System möglich zu<br />

machen. Die finanziellen Belastungen durch die strukturell<br />

bedingten Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rstruktur <strong>de</strong>r Krankenkassen<br />

wer<strong>de</strong>n ausgeglichen.<br />

• Folgen<strong>de</strong> Faktoren wer<strong>de</strong>n berücksichtigt:<br />

Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r beitragspflichtigen Einnahmen <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r beitragsfreien Mitversicherten<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

<strong>de</strong>mnächst: Die Zahl <strong>de</strong>r chronisch Kranken, die sich in ein<br />

Disease-Management Programm einschreiben<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 52


Wie funktioniert <strong>de</strong>r RSA?<br />

Grundfunktionen <strong>de</strong>s RSA<br />

• Grundlohnausgleich<br />

Ausgleich <strong>de</strong>r Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n beitragspflichtigen<br />

Einnahmen<br />

• Familienlastausgleich<br />

voller Ausgleich <strong>de</strong>r aus unterschiedlichen Anteilen<br />

beitragsfrei mitversicherter Familienangehörigen<br />

resultieren<strong>de</strong>n Belastungen<br />

• Alter und Geschlecht als unverän<strong>de</strong>rliche persönliche<br />

Merkmale, mit <strong>de</strong>nen Ausgabenrisiko abstrakt, stilisiert und<br />

umfassend umschrieben wird.<br />

11.01.2005<br />

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11.01.2005<br />

© Re 2005 54<br />

Wirkungsweise <strong>de</strong>s RSA<br />

Beitragspflichtige<br />

Einnahmen<br />

Ausgleichsbedarfssatz<br />

Versicherungszeiten<br />

je Segment<br />

Standardisierte<br />

Leistungsausgaben je<br />

Segment<br />

Finanzkraft<br />

Krankenkasse<br />

Beitragsbedarf<br />

Krankenkasse<br />

Ausgleichsbetrag<br />

Krankenkasse<br />

= Finanzkraft - Beitragsbedarf<br />

(+ = Zahler, - = Empfänger


Wie funktioniert RSA?<br />

Kasse A<br />

RSA-Deckungslücke<br />

Kasse B<br />

RSA-Über<strong>de</strong>ckung<br />

BSelast.<br />

BSbelast.<br />

RSA-Transferzahlung<br />

BB<br />

LA<br />

B<br />

B<br />

FK<br />

FK<br />

LA<br />

Übersteigen die tatsächlichen Leistungsausgaben <strong>de</strong>n Beitrags-bedarf, so<br />

kommt es zu einer Deckungslücke. Diese muss zusätzlich zum RSA-<br />

Transfer aus <strong>de</strong>m Beitragssatz <strong>de</strong>r Krankenkasse finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 55


11.01.2005<br />

© Re 2005 56<br />

Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

• II Mikroökonomische Analysen<br />

Produktgestaltung:<br />

Die Bestimmung <strong>de</strong>s Leistungsrahmens<br />

Gemeinsame Selbstverwaltung - Sicherstellungsauftrag -<br />

Kollektivvertrag - Selektives Kontrahieren<br />

Systematik <strong>de</strong>r Vertragsstrukturen in <strong>de</strong>n Teilsektoren <strong>de</strong>s<br />

Systems<br />

Integration <strong>de</strong>r Versorgungssektoren<br />

Horizontale/Vertikale Integration<br />

Integrierte indikationsspezifische Versorgung<br />

Disease Management als Spezialfall integrierter<br />

Versorgung


11.01.2005<br />

© Re 2005 57<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r GKV<br />

vom Rechts- zum Vertragssystem


Verän<strong>de</strong>rungen - Beitrag<br />

• Historisch<br />

wenige Einkunftsarten als Grundlage <strong>de</strong>r Beitragsberechnung<br />

Lohn/Gehalt, Rente<br />

einfache Beitragsberechnung, Finanzströme und Buchungstransaktionen<br />

• Aktuell<br />

zusätzliche Einkunftsarten als Grundlage <strong>de</strong>r Beitragsberechnung<br />

Einkünfte aus Selbstständiger Tätigkeit, Zusatzversorgung, etc.<br />

komplexe Beitragsberechnung, Finanzströme und Buchungstransaktionen<br />

• Zukünftig<br />

Gleich ob Bürgerversicherung, Kopfpauschalen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Konzepte<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n, es folgen weitere Einkunftsarten bzw. zusätzliche<br />

Beteiligte im Prozess <strong>de</strong>r Beitragsveranlagung<br />

Neuordnung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Kassen im Beitragseinzug<br />

hochkomplexe Beitragsberechnung, Finanzströme und<br />

Buchungstransaktionen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 58


Verän<strong>de</strong>rungen - Mitgliedschaft<br />

• Historisch<br />

Lediglich Alternative zwischen „zuständiger Kasse“ und Ersatzkasse<br />

(Anbietermarkt)<br />

Dauerhafte Mitgliedsbeziehung und einfache Prozesse um die<br />

Mitgliedschaft<br />

• Aktuell<br />

Kassenwettbewerb zwischen vielen Kassen (Wechsel zum<br />

Verbrauchermarkt)<br />

Wechseln<strong>de</strong> Mitgliedsbeziehungen und komplexe Prozesse um die<br />

Mitgliedschaft. Marketing gewinnt an Be<strong>de</strong>utung<br />

• Zukünftig<br />

verstärkter Wettbewerb weniger starker Kassen<br />

(vollständiger Verbrauchermarkt)<br />

Volle Ausrichtung auf Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse und Dienstleistungsmarketing<br />

erfor<strong>de</strong>rlich<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 59


Verän<strong>de</strong>rungen - Leistungen<br />

• Historisch<br />

<br />

<br />

<br />

• Aktuell<br />

<br />

<br />

<br />

Keine medizinische Sicht auf Leistungen.<br />

Rein rechtliche Sicht auf die Leistungsarten<br />

Formal orientierte Prüfung <strong>de</strong>r Anspruchsvoraussetzungen<br />

Punktuelle medizinische Sicht auf Leistungen (Bun<strong>de</strong>sausschüsse)<br />

Was ist gute Medizin? (bei IV, DMP, Mo<strong>de</strong>llvorhaben etc.)<br />

Einstieg in eine patientenorientierte Sicht auf die Leistungen quer über die<br />

Leistungsarten hinweg<br />

(Bsp. IV mit Komplettangebot ambulant/stationär/reha/heil-/hilfsmittel etc.)<br />

Weiterhin Prüfung <strong>de</strong>r Anspruchsvoraussetzungen<br />

• Zukünftig<br />

<br />

Generelle medizinische Sicht auf Leistungen<br />

• Versorgungsverträge müssen sich an „guter Medizin“ ausrichten<br />

• Aufbau- und Ablauforga <strong>de</strong>r DAK müssen sich an Patientenanfor<strong>de</strong>rungen<br />

ausrichten (ganzheitliche Sicht = Service + Leistungsumfang + Medizin)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 60


11.01.2005<br />

© Re 2005 61<br />

Verän<strong>de</strong>rungen - Verträge<br />

• Historisch<br />

Kollektivverträge + Abschlagszahlungen einfache Abläufe<br />

ohne Berücksichtigung <strong>de</strong>r Fallstrukturen (Gesamtvergütung,<br />

tagesgleicher Pflegesatz)<br />

• Aktuell<br />

Einstieg in die Leistungshonorierung (Bsp. DRG)<br />

Einstieg in selektive Verträge mit Leistungserbringern (Bsp. IV)<br />

Einstieg in neue Partnerschaften z.B. bei IV und im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Zusatzversicherungen<br />

• Zukünftig<br />

Verstärkte Leistungshonorierung mit <strong>de</strong>m Zwang Anreizsysteme,<br />

Abrechnungssysteme etc. neu zu ordnen<br />

Selektive Verträge mit Leistungserbringern<br />

Neue Partner im Bereich <strong>de</strong>r Sozialversicherung und <strong>de</strong>r<br />

Privatversicherung


Verän<strong>de</strong>rungen - Prozesssteuerung<br />

• Historisch<br />

Abbildung einfacher Beziehungen z.B. zwischen Kasse, Versicherten und<br />

Arbeitgebern o<strong>de</strong>r Kasse und Leistungserbringern einfache Abläufe<br />

• Aktuell<br />

Einstieg in komplexere Beziehungen zu<br />

• Leistungserbringern (z.B mit DRG, IV-o<strong>de</strong>r DMP-Verträgen)<br />

• Kun<strong>de</strong>n (z.B. Mailings, Telemarketing, Bonusprogrammen,<br />

Leistungssteuerung)<br />

Erste Kooperationen zwischen Kassen und weiteren Partnern wie<br />

Leistungserbringern o<strong>de</strong>r PKV<br />

• Zukünftig<br />

Diverse komplexe Beziehungen zu Leistungserbringern, Versicherten,<br />

PKV, Arbeitgebern, an<strong>de</strong>ren Kassen etc.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 62


Die Bestimmung <strong>de</strong>s Leistungsrahmens<br />

• gesetzlicher Rahmen, Selbstverwaltung als<br />

Definitionsebene (Bun<strong>de</strong>sausschüsse)<br />

• evi<strong>de</strong>nzbasierte Medizin / Leitlinien / Standards<br />

• Qualitätssicherung<br />

• die Debatte um Grund- und Wahlleistungen<br />

• Rationalisierung vs. Rationierung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 63


Vertragsstrukturen in <strong>de</strong>n Leistungsbereichen<br />

• Elemente eines integrierten Versorgungskonzeptes<br />

• Überblick über die Vertragsmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Leistungsbereiche:<br />

stationäre Versorgung: leistungsbezogene Entgelte durch<br />

diagnosebezogene Fallpauschalen<br />

ambulante Versorgung: Kollektivvertragsmo<strong>de</strong>ll, EBM-Einzelleistung und<br />

Kopfpauschalen<br />

Arzneimittelversorgung: Festbeträge/Arzneimittelbudget/Richtgrößen<br />

• das Problem <strong>de</strong>r Kapazitätssteuerung im Kollektivvertrag<br />

• Sicherstellungsauftrag vs. wettbewerbliche Vertragsmo<strong>de</strong>lle<br />

• Innovation durch Mo<strong>de</strong>llversuche und Integrationsversorgung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 64


Normative Entscheidung - Konstitutives Prinzip <strong>de</strong>r GKV<br />

Beiträge<br />

Einkommen<br />

ohne Bezug zu Risiko<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Keine<br />

versicherungsmathematische<br />

Äquivalenz<br />

von<br />

Beiträgen/<br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>de</strong>r (Mit-)Versicherten<br />

11.01.2005<br />

Keine Beitragsbemessung<br />

nach Leistungen<br />

nach Bedarf<br />

nach individ. Risiko und<br />

Risikobereitschaft<br />

© Re 2005 65


11.01.2005<br />

© Re 2005 66<br />

daraus folgt:<br />

Beitragsreduktion aufgrund freiwilliger/individueller<br />

Leistungsreduktion ist methodisch/mathematisch/<br />

ökonomisch unzulässig.


11.01.2005<br />

© Re 2005 67<br />

Leistungen im Wettbewerb <strong>de</strong>finieren zu wollen<br />

heißt in diesem Kontext - richtigerweise -<br />

individuelle Beiträge zur Finanzierung <strong>de</strong>r<br />

Umverteilung (Solidarität) nach individuellen<br />

Nutzenkalkül zur Disposition zu stellen


11.01.2005<br />

© Re 2005 68<br />

Das ist allerdings …<br />

ein grober Verstoß gegen die ordnungspolitische<br />

Systematik <strong>de</strong>r gesamten Systemarchitektur


Wettbewerbsparameter<br />

• Beiträge<br />

• Leistungen<br />

• Verträge (Versorgungsangebote)<br />

• Zusatzangebote (Komplettschutz)<br />

• ökonomische Anreize (Bonusmo<strong>de</strong>lle)<br />

• Wahltarife<br />

• Service, Beratung, Betreuung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 69


Es wäre gleichzeitig<br />

• versicherungsmathematisch unmöglich<br />

(Äquivalenzi<strong>de</strong>e)<br />

• ökonomisch kontraproduktiv<br />

(Beitragssatz steigt)<br />

• extrem fehlsteuernd<br />

(nicht effizienzför<strong>de</strong>rnd)<br />

• politisch systemgefähr<strong>de</strong>t<br />

(Risikoselektion)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 70


Es wäre gleichzeitig<br />

• ohne gesellschaftliche Akzeptanz<br />

(Lohnnebenkosten steigen trotz schlechterer<br />

Versorgungszusage)<br />

• Unethisch<br />

(wer finanziert Wunschleistungen/nicht wirksame<br />

Leistungen?)<br />

• rechtlich nicht haltbar<br />

(einkommensbezogene Beiträge/unterschiedliche<br />

Leistungsbün<strong>de</strong>l)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 71


11.01.2005<br />

© Re 2005 72<br />

Die Entscheidung zur<br />

Umverteilung durch das GKV-System<br />

ist die politisch bewusste, gewollte und<br />

erheblich staatsentlasten<strong>de</strong> Rolle und Funktion<br />

<strong>de</strong>r GKV.


11.01.2005<br />

© Re 2005 73<br />

Leistungen<br />

können <strong>de</strong>shalb in einem so <strong>de</strong>finierten System<br />

we<strong>de</strong>r von<br />

Versicherten individuell<br />

<strong>de</strong>r Kasse unternehmenspolitisch<br />

also durch Versuch und Irrtum im Wettbewerb<br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n.


11.01.2005<br />

© Re 2005 74<br />

Überblick<br />

Einführung<br />

einer neuen<br />

Leistung?<br />

Instrumente<br />

Instrumente<br />

Prozess<br />

Prozess<br />

<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r<br />

Leistungs<strong>de</strong>finition<br />

Leistungs<strong>de</strong>finition<br />

Prozess<br />

Prozess<br />

<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r<br />

Leistungsevaluation<br />

Leistungsevaluation<br />

Leistungskatalog Leistungskatalog eines eines<br />

öffentlich-rechtlichen<br />

Systems Systems<br />

Entscheidung<br />

Entscheidung<br />

durch<br />

durch<br />

ein<br />

ein<br />

Gremium<br />

Gremium<br />

Qualitätssichern<strong>de</strong><br />

Qualitätssichern<strong>de</strong><br />

Massnahmen<br />

Massnahmen<br />

Neu<strong>de</strong>finition<br />

Neu<strong>de</strong>finition<br />

bestehen<strong>de</strong>r<br />

bestehen<strong>de</strong>r<br />

Leistungen?<br />

Leistungen?


11.01.2005<br />

© Re 2005 75<br />

EBM und GKV<br />

SGB<br />

V<br />

<br />

Das SGB V for<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n<br />

Partnern <strong>de</strong>r Selbstverwaltung<br />

implizit die Gewährleistung einer<br />

medizinischen Versorgung<br />

gemäß einer EBM.


11.01.2005<br />

© Re 2005 76<br />

Hintergrund - EBM & Leitlinien<br />

Welche Leistungen gehören in das System <strong>de</strong>r GKV?<br />

- Leistungskatalog <strong>de</strong>finieren:<br />

Evi<strong>de</strong>nce Based Medicine<br />

Wann und wie wer<strong>de</strong>n sinnvolle Leistungen sinnvoll<br />

eingesetzt?<br />

- Angemessenheit <strong>de</strong>finieren:<br />

Leitlinien


11.01.2005<br />

© Re 2005 77<br />

Der Weg in <strong>de</strong>n „Leistungskatalog“<br />

genau das geschieht:<br />

Fachgesellschaften<br />

EVIDENZ<br />

EBM/HTA<br />

Untersuchungsmetho<strong>de</strong><br />

Behandlungmetho<strong>de</strong><br />

Antrag auf Beratung<br />

GKV<br />

Gesetzliche<br />

Kriterien<br />

AUSSCHÜSSE<br />

Beschluss<br />

"Leistungskatalog"<br />

<strong>de</strong>r<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung


Neue Strukturen im Gesundheitswesen<br />

Entwurf eines Gesetzes zur Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV-Mo<strong>de</strong>rnisierungsgesetz - GMG) vom 08.09.2003<br />

BMGS<br />

Rechtsaufsicht<br />

grün<strong>de</strong>t<br />

als Träger<br />

|<br />

Option<br />

Stiftung<br />

Gemeinsamer Bun<strong>de</strong>sausschuss<br />

§ 91<br />

rechtsfähig, Finanzierung über Systemzuschlag, Träger: KBV, DKG, SpiK<br />

1 unparteiischer Vorsitzen<strong>de</strong>r, 2 unparteiische Mitglie<strong>de</strong>r<br />

4 KBV, 1 KZBV, 4 DKG, 3 AOK, 2 EK, 1 BKK, 1 IKK, 1BLK, 1BKN<br />

Verfahrensordnung / Geschäftsordnung<br />

§91(4)<br />

Versorgung<br />

5 KBV+4 DKG / 9 SpiK<br />

§ 116b(4)<br />

§ 137b (AQS)<br />

§ 137f (DMP)<br />

§91(5)<br />

ärztliche Versorgung<br />

9 KBV / 9 SpiK<br />

§ 92<br />

§ 136 (2) S.2<br />

§ 136a<br />

Psychotherapie<br />

Richtlinien zu:<br />

§91(6)<br />

zahnärztliche<br />

Versorgung<br />

9 KZBV / 9 SpiK<br />

§ 56<br />

§ 92 (1)S.2 Nr.2<br />

§ 136 (2) S.3<br />

§ 136b<br />

§91 (7)<br />

stationäre<br />

Versorgung<br />

9 DKG / 9 SpiK<br />

Institut<br />

für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen<br />

§§ 139 a-c<br />

Finanzierung über Systemzuschlag<br />

Institutsleitung / Stiftungsvorstand<br />

§ 137c<br />

und<br />

Beschlüsse zu<br />

§ 137 (stat. QS)<br />

Empfehlunge<br />

11.01.2005<br />

Abt. Grundsatzfragen <strong>de</strong>r med. Versorgung / Leistungen<br />

Arbeitsaufträge<br />

Verband <strong>de</strong>r<br />

© Re 2005 Angestellten-<br />

78<br />

Krankenkassen e.V.<br />

AEV - Arbeiter-<br />

Ersatzkassen-<br />

Verband e.V.


Kassenseitig<br />

<strong>de</strong>mokratische<br />

Legitimation:<br />

Sozialwahl<br />

System <strong>de</strong>r Selbstverwaltung<br />

im Deutschen Gesundheitswesen<br />

Ärzteseitig<br />

<strong>de</strong>mokratische<br />

Legitimation:<br />

Ärztewahlen<br />

Verwaltungsrat <strong>de</strong>r<br />

Einzelkasse<br />

(Selbstverwaltung als<br />

Aufsichtsfunktion)<br />

Verwaltungsräte in Verbän<strong>de</strong> /<br />

GKV / Einzelkasse<br />

Verwaltungsräte in<br />

Spitzenverbän<strong>de</strong> / GKV (AK I)<br />

Unternehmensebene<br />

Vertragsebene Land<br />

Vertragsebene Bund<br />

Vertreterversammlung <strong>de</strong>r<br />

kassenärztlichen Vereinigung<br />

(Selbstverwaltung als<br />

Aufsichtsfunktion)<br />

Vertreterversammlung /<br />

Vorstand KV<br />

Vertreterversammlung/<br />

Vorstand KBV (AK II)<br />

benannte Vertreter mit<br />

Entscheidungskompetenz<br />

11.01.2005<br />

gem. Selbstverwaltung<br />

gem. Bun<strong>de</strong>sausschuss<br />

benannte Vertreter mit<br />

Entscheidungskompetenz<br />

© Re 2005 79


11.01.2005<br />

© Re 2005 80<br />

„Leistungskatalog(e)“ <strong>de</strong>r GKV<br />

Ambulante<br />

Versorgung<br />

Stationäre<br />

Versorgung<br />

Heil- und<br />

Hilfsmittel<br />

100% 20%<br />

100%<br />

20%<br />

100% 100%<br />

EBM<br />

Einheit.<br />

Einheit.<br />

Bewertungsmassstab<br />

Bewertungsmassstab<br />

Fallpauschalen<br />

Hilfsmittel-<br />

Son<strong>de</strong>rentgelte<br />

katalog<br />

95% 95%<br />

G-DRG


Grund- und Wahlleistungen Individuelle Wahlleistungen Selbstbehalte und Beitragsrückerstattung<br />

Ausgestaltung • Aufspaltung <strong>de</strong>s Leistungskatalogs<br />

• Umfang <strong>de</strong>s Leistungskatalogs • Selbstbehalt: Versicherte fitungen<br />

in Grund- und Wahlleis-<br />

wie bisher<br />

nanzieren pauschalen Betrag<br />

• Abwahl von Leistungen möglich<br />

<strong>de</strong>r Leistungsausgaben selbst,<br />

• Grundleistungen solidarisch<br />

gegen Beitragsermäßigung dafür Beitragsermäßigung<br />

und paritätisch finanziert, • Zuwahl von Leistungen über • Rückerstattung: Nachträgliche<br />

Wahlleistungen vom Vers i- <strong>de</strong>n Leistungskatalog hinaus Auszahlung von Beiträgen,<br />

cherten alleine<br />

möglich (vom Versicherten f i- wenn keine Leistungen angefallen<br />

nanziert)<br />

sind<br />

Probleme • Gefährdung <strong>de</strong>s Solidarprinzips<br />

• Abgrenzungsfrage ungeklärt<br />

• Krankheitsrisiko nicht kalkulierbar<br />

• Europarechtliche Konsequenzen<br />

drohen durch PKV-<br />

Elemente (u.a. Wartezeiten,<br />

Ausschluss von Vorerkranku n-<br />

gen)<br />

• Therapiefreiheit <strong>de</strong>r Leistungserbringer<br />

eingeschränkt<br />

• Risikoselektion wird belohnt<br />

• Wahlleistungstarife dünnen<br />

langfristig aus<br />

Offene Fragen • Bindung an Wahlentscheidu n-<br />

gen über einen Kassenwechsel<br />

hinaus?<br />

• Verfahren bei Familienangehörigen?<br />

Bewertung • Leistungskürzungen lösen<br />

Finanzierungsprobleme nich t<br />

• Zwei-Klassen-Medizin und<br />

Entsolidarisierung drohen<br />

11.01.2005<br />

Bewertung <strong>de</strong>r einzelnen Reformoptionen<br />

zum Leistungskatalog im Überblick<br />

• Gefährdung <strong>de</strong>s Solidarprinzips<br />

• Abgrenzungsproblematik für<br />

nicht abwählbare Leistungen<br />

• Krankheitsrisiko nicht kalkulierbar<br />

• Leistungserbringer an gewählte<br />

Leistungen gebun<strong>de</strong>n<br />

• Europarechtliche Konsequenzen<br />

drohen durch PKV-<br />

Elemente<br />

• Bindung an Wahlentscheidu n-<br />

gen über einen Kassenwechsel<br />

hinaus?<br />

• Verfahren bei Familienangeh ö-<br />

rigen?<br />

• Nur Gesun<strong>de</strong> profitieren<br />

• Entsolidarisierung droht<br />

• Versorgung wird für alle teurer<br />

• Gefährdung <strong>de</strong>s Solidarprinzips<br />

• Kontraproduktive Wirkungen<br />

bei Behandlungsverzögerung<br />

• Europarechtliche Konsequenzen<br />

drohen durch PKV-<br />

Elemente<br />

• Kostenerstattung notwendig<br />

• Besserverdienen<strong>de</strong> profitieren<br />

auch im Verhältnis zu Einkommensschwächeren<br />

beim<br />

Selbstbehalt<br />

• Verfahren bei Familienangeh ö-<br />

rigen?<br />

• Verhältnis Selbstbehalt/Beitragsrückerstattung<br />

zur parit ä-<br />

tischen Finanzierung?<br />

• Versorgungssteuern<strong>de</strong> Wi r-<br />

kung gering<br />

• Verteuerung <strong>de</strong>r Versorgung<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Kranke und<br />

Einkommensschwache<br />

• Entsolidarisierung droht<br />

Kombinationsmo<strong>de</strong>ll<br />

• Kombination aus individuellen<br />

Wahlleistungen, Selbstbehalt<br />

und Beitragsrückerstattung<br />

• Selbstbehalt: 500 EUR/Jahr,<br />

dafür Entlastung von einem<br />

Beitragssatzpunkt<br />

• Beitragsrückerstattung bis zu 2<br />

Monatsbeiträge<br />

• Vgl. Ausführungen zu <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Mo<strong>de</strong>llen<br />

• Vgl. Ausführungen zu <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Mo<strong>de</strong>llen<br />

• Wirkungen <strong>de</strong>r einzelnen M o-<br />

<strong>de</strong>lle treten verstärkt auf<br />

• Gesun<strong>de</strong> und "Besserverdienen<strong>de</strong>"<br />

profitieren in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße<br />

• Klare Absage ans Solidarprinzip<br />

• Finanzielle Instabilität droht<br />

© Re 2005 81


11.01.2005 © Re 2005 82<br />

Von <strong>de</strong>r Leistungs<strong>de</strong>finition<br />

zum Vertrags- und<br />

Steuerungsmo<strong>de</strong>ll<br />

Der Sicherstellungsauftrag


I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Systemsteuerung<br />

normative staatliche Vorgabe<br />

Konkretisiert durch gemeinsame Selbstverwaltung<br />

<strong>de</strong>mokr. legitim.<br />

<strong>de</strong>mokr. legitim.<br />

Vertretung <strong>de</strong>r<br />

Vertretung <strong>de</strong>r<br />

Vertragsärzte<br />

Versicherten<br />

Ärztewahlen<br />

11.01.2005<br />

Gemeinsamer<br />

Bun<strong>de</strong>sausschuss<br />

Vertragspartner<br />

Bund/Land<br />

Sozialwahlen<br />

Definition Leistungsrahmen<br />

Min<strong>de</strong>stqualitäten<br />

Kapazitäten<br />

Organisationstypen<br />

Vertragsstrukturen<br />

Honorierungssysteme<br />

Qualitätssicherung<br />

© Re 2005 83


Systemlogik<br />

Gemeinsamer Bun<strong>de</strong>sausschuss<br />

Leistung<br />

Bewertungsausschuss<br />

Bun<strong>de</strong>smantelvertragspartner<br />

Gesamtvertragspartner<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Leistungen<br />

Vergütungsstruktur<br />

Vertragsstruktur<br />

Vergütungsniveau<br />

Kollektivvertrag<br />

Einzelvertragspartner<br />

§§ 63/64/73a<br />

§ 73 a hausarztzentr. Versorgung<br />

§ 95 MVZ<br />

§ 137 f (DMP)<br />

§ 140 Integrierte Versorgung<br />

Innovationen / Integration<br />

Selektives<br />

Kontrahieren<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 84


11.01.2005<br />

© Re 2005 85<br />

Was soll "sichergestellt" wer<strong>de</strong>n?<br />

Patient<br />

Vers. problem<br />

Kassen<br />

Sicherstellungsauftrag § 1 / 2<br />

Verträge<br />

stat.<br />

amb.<br />

zahn.<br />

Heil-/<br />

Hilfsm.<br />

Arzneimittel<br />

Sicherstellungsauftrag<br />

§ 72 f<br />

?<br />

Sicherstellung<br />

KV<br />

?<br />

Sicherstellun<br />

Kassen<br />

Reha


11.01.2005<br />

© Re 2005 86<br />

Orientierung<br />

Diskutieren wir die relevante Frage?<br />

• Selbstverwaltungskritik reicht über Probleme <strong>de</strong>s<br />

Sicherstellungsauftrages hinaus.<br />

Sicherstellungsauftrag ist nur ein sektorenspezifisches Element<br />

(ambulante ärztliche/zahnärztliche Versorgung).<br />

Sicherstellungsauftrag umfasst nur ein Segment im ambulanten<br />

Steuerungsansatz.<br />

Sicherstellungsauftrag ist nicht das Problem, aber er macht<br />

(vor allem ökonomische) Probleme.<br />

Ökonomisches Problem ist primär nicht <strong>de</strong>r Sicherstellungsauftrag,<br />

son<strong>de</strong>rn die Dominanz <strong>de</strong>s Kollektivvertrages.<br />

Probleme sind überwindbar, ohne die Vorteile <strong>de</strong>s Steuerungsansatzes<br />

"gemeinsame Selbstverwaltung" zu verlieren.


Rechtssprechung zur gemeinsamen<br />

Selbstverwaltung<br />

Formal:<br />

Legalität<br />

Verfassungsrecht<br />

Wettbewerbsrecht<br />

Europarecht<br />

Keine<br />

höchstricheterliche<br />

Entscheidung<br />

Aber: Klagen erfolgreich<br />

Legitimität<br />

Aber: Rechtsklarheit erfor<strong>de</strong>rlich<br />

BSG<br />

Bestatigt BA<br />

Inhaltlich:<br />

Bisher kaum Klageerfolg für betroffene<br />

Industrie<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 87


11.01.2005<br />

© Re 2005 88<br />

Kritik an gemeinsamer Selbstverwaltung<br />

Sicherstellungsauftrag<br />

Bun<strong>de</strong>sausschuß<br />

Bewertungsausschuß<br />

Bun<strong>de</strong>s-Mantelvertrag<br />

Gesamtvertrag<br />

Legitimations<strong>de</strong>fizit<br />

Verfahrenstransparenz<br />

Beteiligungsrechte<br />

Zeitrahmen<br />

Innovationshemmend<br />

Zeitrahmen (EBM-Debatte)<br />

Konfliktlösung<br />

Innovationshemmend<br />

Steuerungsfähigkeit<br />

Konfliktlösung<br />

Innovationshemmend<br />

Konfliktlösung<br />

Innovationshemmend<br />

Zeitrahmen


11.01.2005<br />

© Re 2005 89<br />

Kritik zwingt zur Antwort<br />

Legitimations<strong>de</strong>fizit<br />

Rechtsgrundlagen präzisieren<br />

Verfahrenstransparenz herstellen<br />

Beteiligungsrechte klären<br />

politischer und rechtlicher Klärungsbedarf<br />

Konfliktlösung<br />

durchgängiges Problem<br />

(zeitlich/inhaltlich/Ersatzvornahme)<br />

zeitliche Befristung<br />

ein<strong>de</strong>utige Konfliktlösung<br />

politischer Klärungsbedarf


11.01.2005<br />

© Re 2005 90<br />

Kritik zwingt zur Antwort<br />

Innovationshemmend<br />

Eigenkompetenz <strong>de</strong>r gem.<br />

Selbstverwaltung<br />

• Ein<strong>de</strong>utige Bewertungskriterien<br />

(Evi<strong>de</strong>nz, versorgungspolitische Notwendigkeit,<br />

Wirtschaftlichkeit)<br />

• Interessengeleitetes Argument<br />

• kompetente, arbeitsfähige Ausschüsse<br />

• typisches<br />

Zeitrahmen<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

herstellen!<br />

Investition in Handlungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r gem.<br />

Selbstverwaltung<br />

• Unterschied<br />

"Studie" und rechtssichere Entscheidung<br />

legitimierter Gremien<br />

• Unterschied<br />

"Studie" und "versorgungspolitische<br />

Konsequenz"


Politische und "wissenschaftliche" Kritik<br />

• an <strong>de</strong>r gemeinsamen Selbstverwaltung<br />

• ist ausdrücklich zu unterschei<strong>de</strong>n von Kritik<br />

• am real existieren<strong>de</strong>n Sicherstellungsauftrag<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 91


Kritik am Sicherstellungsauftrag<br />

Die Probleme <strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrages<br />

liegen dort,<br />

wo das Prinzip <strong>de</strong>r gemeinsamen Selbstverwaltung<br />

als Vertragsmo<strong>de</strong>ll verletzt ist !<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 92


11.01.2005<br />

© Re 2005 93<br />

Problem <strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrages<br />

Folge<br />

A<br />

Vorschlag<br />

Honorarverteilung (nicht Vertragsinhalt, son<strong>de</strong>rn KVinterne<br />

Kompetenz<br />

Honorarvertrag u. Bewertungsmaßstab partiell<br />

inhaltsleer<br />

Vertragspartner verlieren wesentliche ökonomische<br />

Steuerungskompetenz<br />

Zufallsmehrheiten gestalten Honorarstruktur<br />

HVM als Bestandteil <strong>de</strong>r Verträge


11.01.2005<br />

© Re 2005 94<br />

Kern <strong>de</strong>s ökonomischen Problems<br />

<strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrages ist <strong>de</strong>r<br />

Ausschließlichkeitsanspruch <strong>de</strong>s<br />

Kollektivvertrages


Kollektivvertrag<br />

• Einheitslösung, Monopolproblem<br />

• Wettbewerbsausschluß<br />

• Kleinster gemeinsamer Nenner<br />

• Anmaßung von Wissen<br />

• Zeitintensiv (Zustimmung aller)<br />

• Produziert sektorale Organisationsverantwortung<br />

und Ordnungsregeln<br />

• Produziert Versorgungsprobleme und -wi<strong>de</strong>rsprüche<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 95


Problem <strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrages<br />

Folge<br />

B<br />

Vorschlag<br />

Kollektivvertrag hemmt Innovation<br />

(vor allem organisatorisch, aber auch qualitätssichern<strong>de</strong>)<br />

Suche nach besserer Versorgungsstruktur wird<br />

behin<strong>de</strong>rt.<br />

Ansätze zur Qualitätsoptimierung verlieren ökon.<br />

Anreiz (Vertrag).<br />

Vorteile selektiven Kontrahierens gehen<br />

systematisch verloren.<br />

Quorum <strong>de</strong>r vertragsbereiten Vertragsärzte<br />

„Schiedsgutachten“.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 96


Problem <strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrages<br />

Folge<br />

C<br />

Vorschlag<br />

Sektorenübergreifen<strong>de</strong> Versorgung (integrative<br />

Versorgung) wird behin<strong>de</strong>rt.<br />

Empirisch eindrucksvolle Belege für Qualitätsund<br />

Effizienzprobleme<br />

aufwändige Überwindungsstrategien mit<br />

technisch/organisatiorisch/rechtlichen Problemen<br />

Angleichung <strong>de</strong>r strukturellen (rechtlichen),<br />

organisatorischen (Selbstverwaltung) und<br />

ökonomischen (Vergütung/Finanzierung)<br />

Arrangements in <strong>de</strong>n Sektoren<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 97


11.01.2005<br />

© Re 2005 98<br />

Fazit<br />

1) Problemlösungsstrategie in Bezug auf Selbstverwaltungshan<strong>de</strong>ln:<br />

• A)<br />

Rechtssicherheit<br />

Verfahrensregeln<br />

Entscheidungskriterien<br />

Konfliktlösung<br />

• B)<br />

Zeitrahmen<br />

Innovation<br />

Entscheidungsfähigkeit<br />

Eigenkompetenz<br />

Politische<br />

Entscheidung<br />

Selbstverwaltungshan<strong>de</strong>ln


11.01.2005<br />

© Re 2005 99<br />

Fazit<br />

2) Problemlösungsstrategie in Bezug auf<br />

Selbstverwaltungsauftrag:<br />

Vertragssituation herstellen (HVM)<br />

Organisationseffizienz för<strong>de</strong>rn<br />

Qualität honorieren<br />

Integration ermöglichen<br />

Politische<br />

Entscheidung<br />

notwendig<br />

Aber …


11.01.2005 © Re 2005 100<br />

Die Chance <strong>de</strong>r<br />

integrierten Versorgung<br />

Disease-Management als Spezialfall<br />

<strong>de</strong>r integrierten Versorgung


Disposition<br />

• Integration als Gestaltungsproblem<br />

• Ordnungsrahmen <strong>de</strong>s Sozialversicherungsmo<strong>de</strong>lls<br />

Konsequenzen für Leistungsrahmen<br />

Konsequenzen für Wettbewerbsordnung<br />

(Risikostrukturen)<br />

• Disease-Management als Spezialfall integrierter<br />

Versorgung<br />

• Reformkonzept: Flexibilisierung <strong>de</strong>r<br />

Vertragsstrukturen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 101


11.01.2005<br />

© Re 2005 102<br />

Was soll "sichergestellt" wer<strong>de</strong>n?<br />

Patient<br />

Vers. problem<br />

Kassen<br />

Sicherstellungsauftrag § 1 / 2<br />

Verträge<br />

stat.<br />

amb.<br />

zahn.<br />

Heil-/<br />

Hilfsm.<br />

Arzneimittel<br />

Sicherstellungsauftrag<br />

§ 72 f<br />

?<br />

Sicherstellung<br />

KV<br />

?<br />

Sicherstellun<br />

Kassen<br />

Reha


11.01.2005<br />

© Re 2005 103<br />

Vertikale Vernetzung / Integration<br />

Pflege/<br />

Reha<br />

stationäre<br />

Versorgung<br />

orizontale<br />

ernetzung/-<br />

tegration<br />

ambulante<br />

Versorgung


IV Alter Wein in neuen Schläuchen?<br />

• "Das System <strong>de</strong>r medizinischen Versorgung in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland ist davon bestimmt, daß<br />

an je<strong>de</strong>r Stelle, an <strong>de</strong>r ein Versicherter in Behandlung tritt, ein diagnostischer<br />

Prozeß neu aufgenommen wird, ohne daß zuvor gewonnene<br />

Untersuchungsergebnisse einbezogen wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r Informationsaustausch zwischen <strong>de</strong>n Ärzten minimale Ausmaße hat,<br />

eine Kontinuität <strong>de</strong>r Behandlung beim Wechsel <strong>de</strong>s versicherten zwischen<br />

<strong>de</strong>n Subsystemen nicht zustan<strong>de</strong> kommt und auch nicht zustan<strong>de</strong><br />

kommen kann,<br />

...<br />

die Krankenhausbehandlung durch die enormen Kosten <strong>de</strong>r stationären<br />

Diagnostik belastet wird, obwohl längst erwiesen ist, daß die Diagnostik<br />

bis auf Ausnahmefälle ambulant in gleicher Qualität zu weit niedrigeren<br />

Kosten geleistet wer<strong>de</strong>n kann, ... „<br />

• (Prof. Erwin Jahn: Systemanalyse <strong>de</strong>r medizinischen Versorgung in <strong>de</strong>r BRD; in: Integrierte<br />

medizinische Versorgung: Notwendigkeiten- Möglichkeiten - Grenzen.<br />

WSI-Forum am 25. und 26. April 1975. WSI-Studie Nr. 32, Bund-Verlag Köln, 1975, S. 42)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 104


IV Alter Wein in neuen Schläuchen?<br />

(Prof. Erwin Jahn: Systemanalyse <strong>de</strong>r medizinischen Versorgung in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik.<br />

in: Integrierte medizinische Versorgung: Notwendigkeiten- Möglichkeiten - Grenzen.<br />

WSI-Forum am 25. und 26. April 1975. WSI-Studie Nr. 32, Bund-Verlag Köln, 1975, S. 42)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 105


Stand <strong>de</strong>r Integrationsversorgung<br />

• Mangelhafte Integration <strong>de</strong>r Versorgungsabläufe<br />

oft beschrieben - nie gelöst<br />

• Aktuelles Bild engagierte Einzelkämpfer ohne weitergehen<strong>de</strong><br />

Einbettung ihres Versorgungsauftrages in isolierten Strukturen:<br />

<br />

<br />

Praxisstrukturen<br />

Krankenhausstrukturen<br />

rehabilitativen Strukturen (weitgehend stationärer Art)<br />

• Erfor<strong>de</strong>rlich:<br />

Abläufe, Zusammenarbeit, Abstimmung und Kontinuität in <strong>de</strong>r<br />

Versorgung die sich am Versorgungsproblem eines Patienten<br />

ausrichten (speziell bei längeren Behandlungsprozessen o<strong>de</strong>r bei<br />

chronischen Erkrankungen)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 106


Argumente für Integration <strong>de</strong>r Abläufe<br />

• Medizinisch qualitative Konzentration auf ein<br />

Patientenproblem.<br />

• Kontinuität <strong>de</strong>r Versorgungsabläufe ohne zeitliche und<br />

inhaltliche Brüche.<br />

• Einsatz diagnostischer und therapeutischer Verfahren in<br />

Kenntnis <strong>de</strong>r vor- und nachgelagert sinnvollen Schritte.<br />

• Endpunktverantwortung, die eine Prozessverantwortung<br />

bedingt.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 107


11.01.2005<br />

© Re 2005 108<br />

Wi<strong>de</strong>rsprüche <strong>de</strong>r aktuellen Versorgung<br />

• Unkoordinierte technische und personale Infrastruktur auf allen Ebenen unseres<br />

Versorgungssystems.<br />

• "doppelt besetzte Facharztstruktur" (Prof. Hoppe, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>särztekammer), speziell im ambulanten und stationären Sektor.<br />

• Streng sektorale Trennung, unterlegt mit sektoralen Budgetvorgaben und<br />

"sektoraler Wirtschaftlichkeitsprüfung„.<br />

• Fehlen<strong>de</strong>s <strong>de</strong>finiertes Ziel (Endpunkt) für Versorgungsoptimierung und<br />

wirtschaftliches Han<strong>de</strong>ln.<br />

• Gefahr: ökonomische Anreize in <strong>de</strong>n Sektoren (Auslastungsstrategien)<br />

überlagern <strong>de</strong>n medizinisch sinnvollen Ressourceneinsatz.<br />

• Einzelkämpfertum und niedrige Nutzungsfrequenzen komplexer technischer<br />

Einrichtungen provozieren Fragen nach <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Versorgung.


Ordnungsregeln im ambulanten und stationären<br />

Bereich<br />

ambulant<br />

stationär<br />

Kapazitäten<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungsfreiheit mit<br />

Staatliche Objektplanung<br />

Gleichverteilungsvorgabe<br />

(Bedarfsplanung)<br />

Investionsfinanzierung private Finanzierung Steuerfinanzierung<br />

Erhaltungsfinanzierung<br />

Vergütung<br />

- Umfang<br />

Vergütung<br />

- System<br />

privat<br />

Abschreibung (im Preis)<br />

(Punktwert)<br />

isolierte Vergütung ärztlicher Praxis<br />

(excl. AM/Heil-/Hilfsmittel,<br />

Überweisung/Beteiligung, Pflege)<br />

Einzelleistung im Rahmen<br />

Kopfpauschale<br />

Steuerfinanzierung,<br />

zunehmend GKV-Finanzierung<br />

(zum Preis)<br />

Komplettvergütung<br />

(incl. AM/Heil-/Hilfsmittel,<br />

Überweisung/Beteiligung, Pflege)<br />

Tagesgleicher/Aufwandsneutraler<br />

Pflegsatz<br />

zukünftig: Fallpauschalen (G-DRG)<br />

Vertragstyp<br />

Kollektivvertrag<br />

(ergänzen<strong>de</strong> Einzelverträge im Rahmen<br />

gesetzlicher Möglichkeiten)<br />

Einzelvertrag je Krankenhaus,<br />

aber Kontrahierungszwang im Rahmen<br />

staatl. Objektplanung<br />

Steuerungsebene gem. Selbstverwaltung Steuerungsmix (Staat / Verb.<br />

/Einzelakteure)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 109


11.01.2005<br />

© Re 2005 110<br />

2004 Chancen durch das GMG /<br />

selektive Vertragsgestaltung<br />

• Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Integrierten Versorgung nach<br />

§ 140 a-d SGB V,<br />

• Hausarztzentrierte Versorgung nach § 73 b SGB V,<br />

• Weiterentwicklung <strong>de</strong>r DMP-Programme nach § 137 f SGB V,<br />

• Überwindung <strong>de</strong>r engen Zulassungsregeln und -verfahren,<br />

• Gründung medizinischer Versorgungszentren nach<br />

§ 95 SGB V<br />

• Abkehr von Vergütungs- und Vertragsstrukturen auch im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittelversorgung.<br />

• Managementgesellschaften.


11.01.2005<br />

© Re 2005 111<br />

Vergütungssysteme in <strong>de</strong>n Sektoren<br />

tagesgleiche Pflegesätze<br />

ambulanter Sektor<br />

Leistungskomplexe<br />

EBM mit Einzelleistungen<br />

ZIEL<br />

MEDIZINISCHEN<br />

BEDARF<br />

abbil<strong>de</strong>n und<br />

leistungsgerecht<br />

vergüten<br />

leistungsorientiertes<br />

Entgeltsystem: AR-DRGs<br />

stationärer Sektor


Hin<strong>de</strong>rnisse bei <strong>de</strong>r Umsetzung integrierter<br />

Versorgungsformen<br />

Problem: Versorgungslogik wi<strong>de</strong>rspricht Finanzierungslogik<br />

Ambulant<br />

• KVen problematische<br />

Budgetbereinigung<br />

- KV-Verträge faktisch<br />

nicht zu vermei<strong>de</strong>n<br />

• Budgetbereinigung nach<br />

tatsächlichem o<strong>de</strong>r indikationsspezifischem<br />

Bedarf nicht<br />

kompatibel mit Kopfpauschale.<br />

Stationär<br />

• gemeinsame/einheitliche Budgetherleitung<br />

versus kassenspezifische<br />

Integrationsprojekt.<br />

• Problem <strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n<br />

Diagnosebezugs <strong>de</strong>r Pflegesätze.<br />

• Reduktion <strong>de</strong>r KH-Budgets<br />

bei Umsteuerung <strong>de</strong>r Patienten<br />

kaum möglich.<br />

Lösungsansatz: Umsatz DMP mit Perspektive „neue Vergütungsformen“<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 112


11.01.2005<br />

© Re 2005 113<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r gesetzlichen Basis zur<br />

Integrierten Versorgung<br />

Seit Juni 1997 -<br />

Mo<strong>de</strong>llvorhaben<br />

Durchführung von<br />

Mo<strong>de</strong>llvorhaben nach<br />

§ 63 SGB V (vor GMG)<br />

Vereinbarung dieser<br />

Mo<strong>de</strong>llvorhaben mit<br />

Leistungserbringern nach<br />

§ 64 SGB V<br />

Quelle: McKinsey Health 2004 Nr. 1<br />

Seit Dez. 1999-<br />

Integrierte<br />

Versorgung<br />

Erste Regelung <strong>de</strong>r<br />

Integrierten Versorgung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

§§ 140 a-h SGB V<br />

Sehr <strong>de</strong>tailliertem<br />

Regelung mit geringem<br />

Gestaltungsspielraum<br />

Ab 2004 Än<strong>de</strong>rungen<br />

durch GMG -<br />

Integrierte Versorgung<br />

Radikalreform <strong>de</strong>s<br />

§§ 140a ff SGB V<br />

Maximaler Gestaltungsspielraum<br />

<strong>de</strong>r<br />

Vertragspartner<br />

Möglichkeiten einer<br />

Anschubfinanzierung


Überblick über neue* Versorgungsformen im GMG<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 114<br />

Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r<br />

Integrierten<br />

Versorgung<br />

§ 140a-d<br />

SGB V<br />

Hausarztzentrierte<br />

Versorgung<br />

§ 73b SGB V<br />

• Ausweitung <strong>de</strong>r möglichen Vertragspartner (z.B. Versandapotheken,<br />

Management-GmbHs), jedoch außerhalb <strong>de</strong>s Sicherstellungsauftrags<br />

<strong>de</strong>r KVen<br />

• Weitgehen<strong>de</strong> Gestaltungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Vergütung<br />

• Bis zu 1 % <strong>de</strong>r ambulanten und stationären Gesamtvergütung als IV-<br />

Anschubfinanzierung (2004 - 2006)<br />

• Verpflichtung <strong>de</strong>r Krankenkassen zum flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Angebot<br />

• Freiwillige Teilnahme für Versicherte<br />

• Ärzte haben keinen automatischen Anspruch auf Teilnahme<br />

(Entscheidung durch Kassen)<br />

• Boni für Versicherte und Vergütung zusätzlichen Aufwands für Ärzte<br />

möglich<br />

DMP • Keine wesentlichen Än<strong>de</strong>rungen im GMG<br />

Medizinische<br />

Versorgungszentren<br />

§ 95 SGB V<br />

• Interdisziplinäre Zusammenarbeit ärztlicher/nicht ärztlicher Heilberufe<br />

zur Versorgung <strong>de</strong>r Patienten aus einer Hand<br />

• Trägerschaft durch Leistungserbringer (Ärzte o<strong>de</strong>r KH)<br />

• Ärzte können als Angestellte o<strong>de</strong>r Freiberufler beschäftigt wer<strong>de</strong>n


GMG bietet Anreizstruktur für Akteure<br />

• Wettbewerbsanreize<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>r anteiligen Kürzung <strong>de</strong>r Gesamtvergütung und <strong>de</strong>r<br />

Krankenhausrechnungen um bis zu 1 Prozent, immer dann, wenn<br />

entsprechen<strong>de</strong> Verträge vorliegen.<br />

Wettlauf um Integrationsversorgung zwischen <strong>de</strong>n Leistungserbringern,<br />

speziell zwischen Krankenhäusern und nie<strong>de</strong>rgelassenen Fachärzten.<br />

• Gestaltungsanreize<br />

Aufhebung <strong>de</strong>s Grundsatzes <strong>de</strong>r Beitragssatzstabilität bis En<strong>de</strong> 2006.<br />

• Beteiligungsanreize<br />

Möglichkeit, die Einschreibung von Patienten in diese Programme und<br />

durch Boni und Beratungs- und Informationskonzepte zu för<strong>de</strong>rn.<br />

• Wirtschaftlichkeitsanreize<br />

Beschaffung und Abwicklung von "Mehr-Wert-Leistungen" in integrierten<br />

Strukturen, z. B. die Arzneimittelversorgung, Heil- und<br />

Hilfsmittelversorgung, ohne tradierte Vertriebs- und Vertragsmuster.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 115


GMG bietet Anreizstruktur für Akteure<br />

• Organisationsanreize<br />

Marktsignal: Zukunft ärztlicher Berufsausübung + Zukunft <strong>de</strong>r Organisation<br />

medizinischer Strukturen liegt in arbeitsteiligen Organisationseinheiten.<br />

• Qualitätsanreize<br />

Möglichkeit, Medizin ganz in <strong>de</strong>n Dienst eines Patientenproblems zu stellen,<br />

wird die Qualitätsorientierung <strong>de</strong>r Medizin för<strong>de</strong>rn.<br />

Basis: Endpunkt<strong>de</strong>finierte Versorgung ohne institutionelle Brüche bei Leistungsund<br />

qualitäts<strong>de</strong>finierter Vergütung.<br />

• Fort- und Weiterbildungsanreize<br />

Bildung von sektorenübergreifen<strong>de</strong>n medizinisch und ökonomisch<br />

verantwortlichen Teams mit professionellem Management.<br />

Notwendigkeit + Möglichkeit zu:<br />

strukturierter Fort- und Weiterbildung<br />

Akzeptanz evi<strong>de</strong>nzbasierter Leitlinien<strong>de</strong>finierter Medizin<br />

wechselseitigen Professionalisierung (Technologie etc.)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 116


Zielsetzung und Randbedingungen<br />

• Lokaler Bezug <strong>de</strong>r IV<br />

Integrierte Versorgungsverträge entstehen räumlich und sächlich dort, wo<br />

Versorgungsprobleme von Patienten die Organisation ihres Behandlungsprozesses<br />

erfor<strong>de</strong>rlich machen.Im Kontext <strong>de</strong>r örtlichen und regionalen<br />

Versorgungsangebote.<br />

• Überregionale Vorgaben<br />

Überregionale Vorgaben liefern Metho<strong>de</strong>n, I<strong>de</strong>en, Vertragsmuster etc. .<br />

Anpassung auf örtlichen Verhältnisse und die Bereitschaft <strong>de</strong>r Akteure zur<br />

Zusammenarbeit und Verantwortung notwendig.<br />

• Klarheit über Inhalte und Ziele <strong>de</strong>s Integrationsansatzes notwendig<br />

Die Hoffnung auf Rückgewinnung verlorener Budgetanteile darf nicht das<br />

zentrale o<strong>de</strong>r gar einzige Motiv für Integrationsverträge sein.<br />

• Hohe Priorität <strong>de</strong>r Versorgungsziele<br />

Lernen aus <strong>de</strong>n Erfahrungen mit <strong>de</strong>n DMP-Programmen und ihrer RSA-<br />

Verknüpfung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 117


Medizinisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Integrierten Versorgung<br />

Alt (ohne IV):<br />

Beispiel<br />

„Brustkrebs“<br />

ambulant stationär ambulant<br />

Untersuchung<br />

Biopsie<br />

Mammographie<br />

Sonographie<br />

Psychologische<br />

Beratung<br />

Operation<br />

Biopsie<br />

Adjuvante<br />

systemische<br />

Therapie<br />

Strahlentherapie<br />

Rehabilitation<br />

Psychologische<br />

Beratung<br />

Strahlentherapie<br />

Psychologische<br />

Beratung<br />

Chemotherapie<br />

Physiotherapie<br />

Nachsorge<br />

Hormontherapie<br />

Neu (mit IV):<br />

Behandlung nach evi<strong>de</strong>nzbasierten Leitlinien<br />

Gynäkologe<br />

Tastbefund<br />

Interdisziplinäres<br />

Kompetenzzentrum<br />

(ambulant/stationär)<br />

Gynäkologe<br />

1.<br />

Verdachtsdiagnose<br />

2.<br />

Aufklärung<br />

3.<br />

Überweisung<br />

4.<br />

Biopsie<br />

histol.<br />

Befund<br />

5.<br />

Konsil.<br />

Therapieplanung<br />

6.<br />

Interdiszipl.<br />

Therapie<br />

8.<br />

Nachsorge<br />

11.01.2005<br />

Mammographie<br />

Radiologe<br />

Zusammenarbeit von<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Radiologe + Pathologe +<br />

Onkologe + Chirurg +<br />

Psychologe + Gynäkologe<br />

© Re 2005 118


11.01.2005<br />

© Re 2005 119<br />

Ökonomisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Integrierten Versorgung<br />

Alt<br />

(ohne IV):<br />

ambulant stationär ambulant<br />

Patientenbeteiligung:<br />

Kopfpauschale<br />

Arzneimittel<br />

Heil-/Hilfsmittel<br />

Praxisgebühr<br />

Selbstbehalt<br />

Pflegesatz/<br />

Son<strong>de</strong>rentgelt<br />

DRG<br />

Selbstbehalt<br />

Kopfpauschale<br />

Arzneimittel<br />

Heil- und Hilfsmittel<br />

Fahrt-kosten<br />

Selbstbehalt<br />

Input-orientiert<br />

(Ressourcen)<br />

Neu<br />

(mit IV):<br />

I<strong>de</strong>al: IV Vergütung<br />

Real: näherungsweise Komplexvergütung/komb. Budgets<br />

Patientenbeteiligung: keine Praxisgebühr / reduzierte Zuzahlung<br />

Output-orientiert<br />

(Endpunkte)


IV-Ziele <strong>de</strong>r DAK<br />

• Die DAK för<strong>de</strong>rt die Initiativen zur Integrierten<br />

Versorgung und mit <strong>de</strong>n Zielen:<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Versorgungsstrukturen<br />

Vermeidung doppelter Versorgungsstrukturen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Versorgung<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 120


11.01.2005<br />

© Re 2005 121<br />

Teilziel „Vermeidung Doppelstrukturen“<br />

• Dieses Ziel/Problem glie<strong>de</strong>rt sich in verschie<strong>de</strong>ne<br />

Dimensionen:<br />

Die doppelt besetzte Facharztstruktur im engeren<br />

personalen Sinne,<br />

die doppelt besetzte Struktur <strong>de</strong>s dafür notwendigen<br />

Funktionspersonals,<br />

die sächlich-investive Doppelstruktur bezüglich<br />

differenziert-diagnostischer Verfahren,<br />

die investive Doppelstruktur <strong>de</strong>r räumlichen und<br />

ergänzend sächlichen Voraussetzungen.


Zentrales Kriterium für zielführen<strong>de</strong> Integration<br />

• Grundsätzlich gilt:<br />

Das Zentrum <strong>de</strong>r Integrationsversorgung liegt dort, wo für die potenziell<br />

nachfolgen<strong>de</strong> (intensivere) medizinische Intervention die Vorhaltung <strong>de</strong>r<br />

personalen, funktionalen und technisch-apparativen Infrastruktur<br />

unabdingbar ist.<br />

• Kriterium för<strong>de</strong>rt:<br />

medizinisch indizierte Auslastung teurer technischer Infrastrukturen<br />

qualitative Kompetenz <strong>de</strong>r Ärzte und <strong>de</strong>s Funktionspersonals durch<br />

Routinearbeitsabläufe<br />

Verkürzung <strong>de</strong>r Abschreibungsintervalle + Möglichkeit notwendiger<br />

Reinvestitionen<br />

Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Sicherheitsinfrastruktur <strong>de</strong>r Klinik<br />

Fort- und Weiterbildungsauftrag<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 122


Entwicklung neuer Versorgungsstrukturen<br />

• Allgemeinmedizinisch hausärztliche Struktur<br />

In regionaler Staffelung mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Versorgung über<br />

Einzelpraxen und in Verdichtungsräumen in Kooperationsformen.<br />

• Allgemeine fachärztliche Struktur<br />

Mit Schwerpunkt in Kooperationsformen aber auch in Einzelpraxen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n fachärztlichen Versorgung.<br />

• Neue ambulanten Versorgung in klinischen Strukturen<br />

Vielfalt <strong>de</strong>r Organisationsformen, z.B. Gesundheitszentren Kooperationsverbün<strong>de</strong>,<br />

Kooperation in, um und am Krankenhaus + <strong>de</strong>ssen Öffnung für<br />

diese ambulante Versorgung.<br />

Diese Ebene ist <strong>de</strong>r organisationspolitische Ansatz für Integrationsverträge, die<br />

die vor- und nachgelagerten Versorgungsbereiche vertraglich einbezieht.<br />

• Stationäre Versorgung in Kliniken<br />

In <strong>de</strong>r Fallzahl reduziert und durch die arbeitsteilige Vernetzung auf schwerere<br />

Fälle konzentriert.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 123


Finanzierung <strong>de</strong>r Integrationsversorgung<br />

• Einseitige Kürzung <strong>de</strong>r Gesamtvergütung und <strong>de</strong>r<br />

Rechnungen für die akutstationäre Versorgung um bis<br />

zu 1% <strong>de</strong>r Mittel<br />

• Aufhebung <strong>de</strong>s Grundsatzes <strong>de</strong>r Beitragssatz-stabilität<br />

für alle Verträge bis En<strong>de</strong> 2006<br />

• Möglichkeit zur Bonuszahlung an Versicherte<br />

aus <strong>de</strong>n mittelfristig finanzierten Einsparungen<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llprojekte<br />

• Rückzahlungsvorbehalt <strong>de</strong>r Mittel, sofern<br />

keine Verwendung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 124


Finanzierung <strong>de</strong>r Integrationsversorgung<br />

• Bereinigung <strong>de</strong>r Gesamtverträge, sofern die<br />

aufgewen<strong>de</strong>ten Mittel die einbehaltenen Mittel<br />

übersteigen (evtl. unter Einschaltung <strong>de</strong>s<br />

Schiedsamts)<br />

• Bereinigung <strong>de</strong>r Ausgabenvolumen für Arznei- und<br />

Heilmittel, sofern diese Gegenstand <strong>de</strong>r Integrierten<br />

Versorgung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 125


Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Versorgung<br />

• Möglichkeiten zur Verzahnung<br />

mit ambulant-nie<strong>de</strong>rgelassenen Ärzten<br />

mit <strong>de</strong>n akutstationären Krankenhäusern und<br />

mit <strong>de</strong>n Trägern <strong>de</strong>r Rehabilitation<br />

(jeweils als Kooperationen sektorübergreifend zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Akteuren o<strong>de</strong>r interdisziplinär-fachübergreifend in <strong>de</strong>n<br />

Sektoren)<br />

• weitergehen<strong>de</strong> Möglichkeiten bei <strong>de</strong>r Versorgung<br />

mit Arznei-, Verband-, Heil und Hilfsmitteln in allen<br />

drei Sektoren.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 126


11.01.2005<br />

© Re 2005 127<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Integration (I)<br />

• Entwicklungsmöglichkeiten ohne Beteiligung <strong>de</strong>r<br />

Kassenärztlichen Vereinigung<br />

• Handlungsspielräume durch Einzelverträge<br />

• Optimierungskriterien für die Versorgung<br />

nach strukturellen Versorgungs<strong>de</strong>fiziten (z. B.<br />

Qualitäts<strong>de</strong>fizit o<strong>de</strong>r Unterversorgung)<br />

nach Einsparpotenzialen<br />

nach Indikationen bzw. bestimmten Krankheitsbil<strong>de</strong>rn<br />

nach Personenkreisen<br />

Chancen für Krankenkassen


Optimierung <strong>de</strong>r Integration (II)<br />

• Öffnung <strong>de</strong>s ambulanten Markts für Krankenhäuser<br />

• Weitere Integrationsmöglichkeiten durch neu<br />

vorgesehene Leistungserbringer:<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>r Behandlung durch medizinische<br />

Versorgungszentren<br />

Verträge zwischen Managementgesellschaften<br />

(als Dachorganisation eines Ärztekollektivs)<br />

und Krankenkassen<br />

Chancen zur Markterweiterung für<br />

Krankenhäuser und Ärztekooperationen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 128


11.01.2005<br />

© Re 2005 129<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Integration (III)<br />

• Öffnung für medizinische Versorgungszentren<br />

fachübergreifen<strong>de</strong>, ärztlich geleitete Einrichtung mit<br />

angestellten o<strong>de</strong>r freiberuflich tätigen Ärzten<br />

Gründung durch zugelassene Leistungserbringer<br />

• Hin<strong>de</strong>rnisse<br />

Teil <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />

Bedarfsplanung<br />

Angestellte erwerben Zulassungsrecht<br />

Fortbildungspflicht<br />

Chancen für effiziente Organisationsstrukturen


11.01.2005<br />

© Re 2005 130<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Integration (IV)<br />

• Beteiligung von Apotheken:<br />

Belieferung <strong>de</strong>s ambulanten Bereichs durch<br />

Krankenhausapotheken in <strong>de</strong>r Integrierten Versorgung<br />

interdisziplinär-fachübergreifen<strong>de</strong><br />

Pharmakotherapieberatung<br />

Kooperationen mit Apotheken im Bereich <strong>de</strong>r Rezepturen<br />

pharmazeutische Beratungsleistungen<br />

für Versicherte<br />

Chancen für Krankenhausapotheken<br />

und nie<strong>de</strong>rgelassene Apotheken


Ordnungspolitik Versicherungssysteme<br />

GKV<br />

PKV<br />

Beiträge<br />

Prämien<br />

<br />

einkommensabhängig<br />

<br />

einkommensunabhängig<br />

geschlechtsunabhängig<br />

altersunabhängig<br />

mitversichertenunabhängig<br />

volle Wahlfreiheit<br />

Wettbewerb im gesamten<br />

Versicherungsverlauf auch alt/krank<br />

geschlechtsabhängig<br />

altersabhängig<br />

mitversichertenabhängig<br />

eingeschränkte Wahlfreiheit<br />

nur „Einstiegswettbewerb“<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 131


11.01.2005<br />

© Re 2005 132<br />

Wirkungen: Schwächen <strong>de</strong>r neuen<br />

Wettbewerbsordnung<br />

• Beitragsbedarfsüber<strong>de</strong>ckung durch Risikoselektion<br />

ermöglicht weit unter <strong>de</strong>m ABS liegen<strong>de</strong> Beitragssätze!<br />

Polarisierung <strong>de</strong>r Kassenlandschaft: „Billige<br />

Krankenkassen für Gesun<strong>de</strong> und teure Versorgerkassen<br />

für die Kranken“<br />

Abwan<strong>de</strong>rungsspirale wird sich verstärken<br />

indirekt „Min<strong>de</strong>rversorgung“ <strong>de</strong>r Versicherten in <strong>de</strong>n<br />

Versorgerkassen<br />

Solidarischer Finanzierungsbeitrag aller GKV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

als Sofortmaßnahme gegen Risikoselektion dringend<br />

erfor<strong>de</strong>rlich!


Reform <strong>de</strong>s Risikostrukturausgleichs<br />

Über-/Unter<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Leistungsausgaben<br />

(mo<strong>de</strong>llhafte Darstellung)<br />

530<br />

520<br />

111%<br />

115%<br />

110%<br />

in Mio. EUR<br />

510<br />

500<br />

490<br />

480<br />

91%<br />

100%<br />

105%<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

Deckungsgrad in %<br />

470<br />

85%<br />

460<br />

80%<br />

450<br />

Kasse 1 Kasse 2 Durchschnitts-Kasse<br />

75%<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 133<br />

Leistungsausgaben Beitragsbedarf Deckungsgrad


Reform <strong>de</strong>s Risikostrukturausgleichs<br />

Versicherte und ausgewählte Leistungsausgaben <strong>de</strong>r DAK<br />

In<strong>de</strong>x 1998<br />

140%<br />

130%<br />

120%<br />

Prozent<br />

110%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Jahr<br />

11.01.2005<br />

Versicherte © Re Arzneimittel 2005 Krankenhaus<br />

134


11.01.2005<br />

© Re 2005 135<br />

Reform <strong>de</strong>s Risikostrukturausgleichs<br />

Aktuelle Finanzwirkung <strong>de</strong>r RSA-Verwerfungen<br />

(KV45 I.-IV. Quartal 2003, Verän<strong>de</strong>rungen je Kopf zum Vorjahr)<br />

AOK VdAK BKK<br />

Krankenhaus<br />

2,0<br />

3,3<br />

0,2<br />

Arzneimittel<br />

3,2<br />

4,8<br />

0,8<br />

Hilfsmittel<br />

5,5<br />

8,0<br />

-4,4<br />

Heilmittel<br />

6,8<br />

5,2<br />

0,8<br />

Fahrtkosten<br />

4,8<br />

6,8<br />

1,9<br />

Häusliche Krankenpflege<br />

2,2<br />

5,4<br />

-4,3<br />

Schwangerschaft<br />

Leistungsausgaben gesamt<br />

Beitragspflichtige Einnahmen<br />

7,4<br />

1,7<br />

-1,3<br />

-4,0<br />

16,3<br />

2,9<br />

0,9<br />

-3,0 -4,1 +0,4<br />

-1,2<br />

1,3


11.01.2005<br />

© Re 2005 136<br />

RSA - Problem bei chronisch Kranken<br />

Beispiel:<br />

4.000 €<br />

Heute:<br />

1.000 €<br />

Beitragsbedarf<br />

Ø<br />

Kosten<br />

eines<br />

Diab.<br />

3.000 €<br />

Unter<strong>de</strong>ckung<br />

Aber: Zahl <strong>de</strong>r chronisch kranken Versicherten kann durch DMP<br />

(attraktives Leistungsangebot) steigen<br />

<br />

<br />

<br />

Einsparungsvolumen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen chronisch kranken Mitglie<strong>de</strong>r<br />

kann durch die Unter<strong>de</strong>ckung neu hinzu kommen<strong>de</strong>r Chroniker<br />

aufgefressen bzw. überkompensiert wer<strong>de</strong>n.


11.01.2005<br />

© Re 2005 137<br />

RSA - Problem bei chronisch Kranken<br />

Zukunft:<br />

DMP mit RSA-Verknüpfung<br />

4.000 €<br />

Kosten<br />

mit<br />

DMP<br />

4.000 €<br />

neue<br />

Chroniker-<br />

Beitragsbedarf<br />

mit DMP:<br />

kein RSA-<br />

Verlust!<br />

Anreiz, DMP anzubieten<br />

+<br />

Anreiz, Wettbewerb um chronisch Kranke zu betreiben


11.01.2005<br />

© Re 2005 138<br />

Disease-Management<br />

Behandlungs- und Versorgungskonzept<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage evi<strong>de</strong>nzbasierter Medizin<br />

als<br />

Spezialfall integrierter Versorgung


Disease-Management<br />

Definition<br />

• Systematische, sektorenübergreifen<strong>de</strong>, langfristige<br />

und evi<strong>de</strong>nz-basierte Versorgung einer<br />

Patientengruppe, die durch min<strong>de</strong>stens eine<br />

chronische Erkrankung gekenn-zeichnet ist.<br />

• Die Versorgung umfaßt Prävention,<br />

Diagnosestellung, Therapie und Weiterbetreuung.<br />

• Die evi<strong>de</strong>nzbasierten Handlungsempfehlungen sind<br />

sektorenübergreifend aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt.<br />

• Disease Management bedient sich evi<strong>de</strong>nzbasierter<br />

Instrumente wie z.B. evi<strong>de</strong>nzbasierte Leitlinien.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 139


11.01.2005<br />

© Re 2005 140<br />

Warum brauchen wir Disease-Management-<br />

Programme?<br />

• Über-, Unter- und Fehlversorgung chronisch Kranker,<br />

insbeson<strong>de</strong>re durch:<br />

Organisationsstruktur <strong>de</strong>r Medizin,<br />

Leitlinienorientiertes ärztliches Han<strong>de</strong>ln,<br />

ökonomische Anreize versus medizinischer<br />

Notwendigkeiten,<br />

Qualitätsorientierung in Honorarsystemen<br />

Kollektivvertrag,<br />

keine Anreize für Kassen insbeson<strong>de</strong>re wegen<br />

Zuweisung im RSA.


Ziele <strong>de</strong>s Disease-Management<br />

• Beseitigung von Über-, Unter- und Fehlversorgung<br />

• Erhöhung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Versorgung durch Anwendung von<br />

evi<strong>de</strong>nzbasierter Medizin<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>r Kooperation <strong>de</strong>r<br />

Versorgungssektoren<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 141


Inhalte <strong>de</strong>s Disease-Management<br />

• strukturierte Behandlungsprogramme auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage einer evi<strong>de</strong>nzbasierten Medizin,<br />

• qualifizierte, strukturierte Schulungsprogramme für<br />

die Patienten,<br />

• Qualifizierung und Schulung <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Ärzte,<br />

• Maßnahmen zur Qualitätssicherung <strong>de</strong>r Strukturund<br />

Prozessqualität.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 142


Disease-Management und Therapiefreiheit<br />

• Grundlage <strong>de</strong>s Disease-Management ist eine<br />

differenzierte Therapieplanung:<br />

auf <strong>de</strong>r Basis einer individuellen Risikoabschätzung<br />

<strong>de</strong>s Patienten<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r individuellen Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>s Patienten<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 143


11.01.2005<br />

© Re 2005 144<br />

Risiken <strong>de</strong>r DMP im RSA<br />

Versorgungsziel<br />

Focus: Qualität und Effizienz<br />

Umverteilungsziel<br />

Transfervolumen<br />

1.) strenge Auswahl <strong>de</strong>r Krankheiten; großzügige Auswahl;<br />

evi<strong>de</strong>nzbasierte, leitliniengestützte<br />

Programme<br />

viele Krankheiten, Abstriche<br />

bei Evi<strong>de</strong>nz<br />

2.) strenge Qualität <strong>de</strong>r Programmkriterien; flache Kriterien;<br />

Akkreditierung, Einschreibung, Evaluation<br />

Ziel: ⌫ viele Patienten<br />

3.) hohe intensive Programmqualität; geringe Programmqualität;<br />

mehr Qualität, geringe ∅-Kosten<br />

4.) hohe Prozeßsicherheit; geringe Überprüfbarkeit im Ablauf;<br />

Zweitmeinung, ext. Controlling<br />

(BVA), Evaluation, Re-Akkreditierung,<br />

Regressverfahren<br />

(manipulationsoffen)


Gesundheitsökonomische Zusammenhänge<br />

gesundheitspolitischer Entscheidungen<br />

III Einzelwirtschaftliche Optionen<br />

Selektiver Kontrahieren<br />

- neue Chancen durch das GMG<br />

Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll und Anreizstruktur<br />

Optionen für stationäre Unternehmen<br />

Optionen für ambulante Unternehmen<br />

Optionen in <strong>de</strong>r Arzneimitteldistribution<br />

Optionen für Versicherungsunternehmen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 145


11.01.2005 © Re 2005 146<br />

Reformkonzept<br />

Flexibilisierung <strong>de</strong>r<br />

Vertragsstrukturen


11.01.2005<br />

© Re 2005 147<br />

Chance<br />

• Selektives Kontrahieren eröffnet<br />

Suchverfahren<br />

Qualität<br />

Effizienz<br />

Ablaufoptimierung<br />

Patientenorientierung<br />

Vergleichsorientierung (Benchmark)<br />

• „Wettbewerb als Ent<strong>de</strong>ckungsverfahren“


11.01.2005<br />

© Re 2005 148<br />

2004 Chancen durch das GMG /<br />

Optionen selektiver Vertragsgestaltung<br />

• Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Integrierten Versorgung nach<br />

§ 140 a-d SGB V.<br />

• Hausarztzentrierte Versorgung nach § 73 b SGB V.<br />

• Weiterentwicklung <strong>de</strong>r DMP-Programme nach § 137 f SGB V.<br />

• Überwindung <strong>de</strong>r engen Zulassungsregeln und –verfahren.<br />

• Gründung medizinischer Versorgungszentren nach<br />

§ 95 SGB V.<br />

• Abkehr von Vergütungs- und Vertragsstrukturen auch im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittelversorgung.<br />

• Managementgesellschaften.


Kassenseitig bestehen selektiv weitere<br />

Wettbewerbsoptionen jenseits <strong>de</strong>s<br />

Vertragssystems<br />

• Zusatzangebote in Kooperation mit PKV<br />

• Wahltarifoptionen/Beitragsrückgewähr<br />

• Bonus-Systeme als Beteiligungsanreize<br />

• Präventionsangebote<br />

• Service, Beratungskompetenz etc.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 149


11.01.2005<br />

© Re 2005 150<br />

Vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

- Vergütungsformen<br />

Einzel ... Komplex ... Fallpauschale ... Kopfpauschale<br />

primäres Ziel:<br />

Anreize zur Wirtschaftlichkeit<br />

- Bewertungsmaßstab<br />

EBM ... ... Vertragsbewertungen<br />

primäres Ziel:<br />

gesundheitspolitische Anreize<br />

- Organisationsformen<br />

Einzelpraxis ... Gruppen ... Praxisklinik<br />

primäres Ziel:<br />

Org.-effizienz/Qualität<br />

- Vertragsbeziehungen<br />

Vertragspartnerschaft .. . ... HMO<br />

- Versorgungsstrukturen<br />

Hausarzt ... Facharzt ... Praxis/Klinik ... Klinik<br />

©RE2001


11.01.2005<br />

© Re 2005 151<br />

Beurteilungsmatrix<br />

„Kollektivvertrag versus selektives Kontrahieren"<br />

Kollektivvertrag<br />

zwang<br />

selektives selektives<br />

Kontrahieren<br />

Anreize zur Qualitätssicherung niedrig hoch<br />

Anbieterzahl hoch, hohe Dichte nach Bedarf<br />

Verwaltungsaufwand relativ niedrig ten<strong>de</strong>nziell hoch<br />

Kompetenzzuordnung ein<strong>de</strong>utig ein<strong>de</strong>utig<br />

Systemstabilität hoch niedrig, aber höhere<br />

Flexibilität<br />

Kapazitätssteuerung gering hoch<br />

Einflussmöglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

gering<br />

hoch<br />

Kostenträger<br />

Innovationspotential<br />

(differenzierte Versorgungsstrukturen)<br />

gering<br />

stark ausgeprägt


11.01.2005<br />

© Re 2005 152<br />

Gemeinsame Selbstverwaltung:<br />

bilaterales Oligopol als Gleichgewichtslösung<br />

VP 1<br />

Vertragspartner<br />

VP 2<br />

Vertragspartner<br />

VP 3<br />

Vertragspartner<br />

KV<br />

sozialpolitisch<br />

gebun<strong>de</strong>n<br />

AOK<br />

VdAK<br />

BKK<br />

Bindung Gestaltungsbereich Bindung<br />

(KV)<br />

Vertr. Komp. Vertr. Komp.<br />

(AK I/II)<br />

„gemeinsam<br />

und einheitlich“ § Preise/Honorar<br />

§ Min<strong>de</strong>stqualität § Qualität<br />

§ Leistungsrahmen<br />

§ § Organisationsform<br />

"Sicherstellung" § Versorgungskonzepte<br />

§ Leistungspakete<br />

„gemeinsam<br />

und einheitlich“<br />

§ Leistungsrahmen<br />

§ Min<strong>de</strong>stnormen<br />

§ Beteiligung an Solidarfunktion<br />

(RStA)


Optionen für stationäre Unternehmen<br />

• 1 % Honorarvolumen zuverdienen<br />

• mittelfristige Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Organisationsstruktur<br />

<strong>de</strong>r Medizin<br />

Spezialisierung<br />

Qualitätsoffensive<br />

Produkt<strong>de</strong>sign (Komplettanbieter)<br />

Auslastungsstrategie<br />

Gesundheitszentrum Krankenhaus<br />

Kooperationsstrategien ambulant/stationär/Reha<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 153


Optionen für ambulante Unternehmen<br />

• Kooperationsstrategien<br />

• Überwindung <strong>de</strong>r Einzelpraxis<br />

• Spezialisierung im Verbund mit Krankenhaus<br />

und vor- und nachgelagerten Akteuren<br />

• Patientenbindung durch vernetzte Strukturen<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 154


Optionen in <strong>de</strong>r Arzneimitteldistribution<br />

• Versandhan<strong>de</strong>l<br />

• Mehrbesitz<br />

• Beratungskonzept im Rahmen von<br />

Versorgungsmo<strong>de</strong>llen<br />

• neue Arzneimittelpreisverordnung<br />

(Beratung unabhängig vom Produktpreis)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 155


11.01.2005<br />

© Re 2005 156<br />

Optionen für Versicherungsunternehmen<br />

• Einstieg in selektives Kontrahieren<br />

Hausarztverträge<br />

Integrationsverträge<br />

Gesundheitszentren<br />

DMP-Programme<br />

kombinierte Budgetanreize<br />

• Bonusprogramme als Verhaltensanreiz<br />

• Zusatzangebote als Komplettschutz in Kooperation<br />

• Individuelle Tarifgestaltung


Wettbewerbliche<br />

Differenzierung<br />

zwischen Krankenkassen<br />

11.01.2005 © Re 2005 157


11.01.2005<br />

© Re 2005 158<br />

Entwicklungsprozess vom Rechtssystem zum<br />

Vertragssystem (Wettbewerbssystem)<br />

historisch - Mitgliedschaftsrecht „zuständige Krankenkasse“<br />

- Leistungsrecht „sozialrechtlicher Anspruch“<br />

- Vertragsrecht „Schiedsamt“/“einheitlich und<br />

gemeinsam“<br />

_________________________________________________________<br />

status quo - Wahlfreiheit<br />

1995 - 2004 - Leistungsrahmen kriteriengestützt EBM, HTA<br />

- Vertragsoptionen Evaluation, Leitlinien<br />

_________________________________________________________<br />

zukünftig - Wahlfreiheit Wettbewerb<br />

- einheitl. Leistungen/<br />

Ergänzungstarife „Produktentwicklung“<br />

- Vertragsfreiheit/ „selektives Kontrahieren“<br />

Organisationsfreiheit


11.01.2005<br />

© Re 2005 159<br />

Wettbewerb in einem Sozialversicherungsmo<strong>de</strong>ll?<br />

Ambivalent<br />

• SUCHPROZESS zur besseren Versorgung ja<br />

• Zwang zur EFFIZIENZ / QUALITÄT ja<br />

aber<br />

• Individualisierung nein<br />

• Risikoselektion nein<br />

Suche nach geeigneter<br />

Wettbewerbsordnung


Wettbewerbsparameter<br />

• Beiträge<br />

• Leistungen<br />

• Verträge (Versorgungsangebote)<br />

• Zusatzangebote (Komplettschutz)<br />

• ökonomische Anreize (Bonusmo<strong>de</strong>lle)<br />

• Wahltarife<br />

• Service, Beratung, Betreuung<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 160


Beiträge<br />

• empirisch entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Wahl-/Wechselfaktor<br />

• unter status quo-Bedingungen grob<br />

fehlsteuern<strong>de</strong>s „Preissignal“<br />

• kein Maß für Wirtschaftlichkeit son<strong>de</strong>rn für<br />

Risikoselektion<br />

Suche nach Metho<strong>de</strong>n<br />

Beitragssatzunterschie<strong>de</strong> als<br />

Wirtschaftlichkeitsunterschie<strong>de</strong> zu<br />

<strong>de</strong>finieren RSA-Debatte!<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 161


Normative Entscheidung<br />

Konstitutives Prinzip <strong>de</strong>r GKV<br />

Beiträge<br />

Einkommen<br />

ohne Bezug zu Risiko<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Keine<br />

versicherungsmathematische<br />

Äquivalenz<br />

von<br />

Beiträgen/<br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>de</strong>r (Mit-)Versicherten<br />

11.01.2005<br />

Keine Beitragsbemessung<br />

nach Leistungen<br />

nach Bedarf<br />

nach individ. Risiko und<br />

Risikobereitschaft<br />

© Re 2005 162


Leistungen<br />

• Finanzierungsprinzip (Leistungsfähigkeit)<br />

mit ausdrücklichem und bewusstem Verzicht auf<br />

Risikoäquivalenz.<br />

• macht Wahlakte aufgrund individueller<br />

Risikoabschätzung methodisch/mathematisch<br />

/ökonomisch unzulässig.<br />

• Beiträge zur Finanzierung <strong>de</strong>r Umverteilung nach<br />

individuellem Nutzenkalkül zur Disposition zu stellen,<br />

wäre ein grober Verstoß gegen die ordnungspolitische<br />

Systematik.<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 163


Verträge<br />

Verträge gestalten Versorgungsprozesse<br />

Historisches Problem<br />

• Kollektivverträge<br />

Einheitslösungen (Monopolproblem)<br />

Wettbewerbsausschluss<br />

kleinster gemeinsamer Nenner<br />

Zeitverluste (Einigungsdauer)<br />

streng sektorale Organisation<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 164


Chance<br />

Selektives Kontrahieren eröffnet Suchverfahren<br />

Qualität<br />

Effizienz<br />

Ablaufoptimierung<br />

Patientenorientierung<br />

Vergleichsorientierung (Benchmark)<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 165


Ordnungspolitischer Wan<strong>de</strong>l<br />

Neue Anreizstrukturen<br />

• Wettbewerbsanreize<br />

• Gestaltungsanreize<br />

• Beteiligungsanreize<br />

• Wirtschaftlichkeitsanreize<br />

• Organisationsanreize<br />

• Qualitätsanreize<br />

• Bildungsanreize<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 166


Differenzierte Vertragslandschaft<br />

• 80 IV-Verträge in 10 Monaten<br />

(bis Jahresen<strong>de</strong> voraussichtlich 90 - 100)<br />

• 3 Hausarztverträge in Vorbereitung/Verhandlung<br />

• ca. 100 MVZ gegrün<strong>de</strong>t / in Aufbau<br />

• DMP-Programme für Diabetes II, Brustkrebs,<br />

Asthma COPD, KHK<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 167


Zielkonzept selektiver Vertragsgestaltung<br />

• Medizinisch qualitative Konzentration auf ein<br />

Patientenproblem<br />

• Kontinuität <strong>de</strong>r Versorgungsabläufe ohne zeitliche<br />

und inhaltliche Brüche<br />

• Einsatz diagnostischer und therapeutischer<br />

Verfahren in Kenntnis <strong>de</strong>r vor- und nachgelagert<br />

sinnvollen Schritte<br />

• Endpunktverantwortung, die eine Prozessverantwortung<br />

bedingt<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 168


11.01.2005<br />

© Re 2005 169<br />

Die Empirie<br />

Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />

IV-Versorgung<br />

notwendig<br />

DAK-Vertrag<br />

VdAK-Vertrag<br />

•<br />

•<br />

•<br />

• •<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

• •<br />

• •<br />

•<br />

• •<br />

• •<br />

•<br />

• • •<br />

•<br />

• •<br />

• ••<br />

•<br />

•• •<br />

•<br />

•<br />

• •<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />


11.01.2005<br />

© Re 2005 170<br />

Vertragsarbeit im Überblick<br />

- Abgeschlossene IV-Verträge<br />

• Basis <strong>de</strong>r 80 Verträge:<br />

TEP 22<br />

stationsersetzend 11<br />

KHK 9<br />

Onkologie 9<br />

Venenbehandlung 3<br />

Augen 2<br />

COPD 3<br />

rheumatische Sprechstun<strong>de</strong> 2<br />

integrierte Parkinsontherapie 1<br />

Bandscheiben Operation 10<br />

Einige Verträge beinhalten auch mehrere Indikationsgebiete


Zusatzangebote<br />

(Kooperationsangebote PKV)<br />

• Komplettschutzinteresse<br />

• Bedarfsorientiert (Versichertenbefragung)<br />

• Sinnvolle Ergänzung zu DAK gestaltbar<br />

• Prämien ohne Vertriebs-/Aquiseaufwand<br />

• aber: Erfahrung mit Risikoäquivalenz<br />

> 70.000 Verträge 2004<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 171


11.01.2005<br />

© Re 2005 172<br />

Übersicht<br />

Kernbausteine und Spezialbausteine<br />

Tarife<br />

Kernbausteine:<br />

Leistungen Altersbegrenzung eingeschränkte<br />

Gesundheitsprüfung<br />

Infomaterial<br />

1 DAKplus 1 enthält:<br />

‣ Zahnersatz<br />

‣ Brille<br />

‣ Eigenanteil (Medikamente, Heilmittel, Krankenhaus)<br />

‣ Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport<br />

bis 65 Jahre<br />

(über 65 Jahre<br />

siehe ES-Tarif)<br />

ja<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)<br />

2 DAKplus 2 enthält:<br />

‣ DAKplus 1 – zusätzlich:<br />

‣ Zahnersatz (mit höherer Gesamterstattung)<br />

‣ Inlays<br />

‣ Implantate<br />

‣ Brille (mit höherer Gesamterstattung)<br />

‣ Kontaktlinsen<br />

‣ Eigenanteile (zusätzlich für Krankentransport)<br />

‣ Auslandskrankenversicherung (zusätzlich Impfschutz-<br />

Ausland)<br />

‣ Vorsorgeleistungen<br />

‣ Heilpraktiker und Naturheilkun<strong>de</strong><br />

bis 65 Jahre ja Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)<br />

3 DAKplus 3 enthält:<br />

‣ DAKplus 2 – zusätzlich:<br />

‣ umfassen<strong>de</strong> Vorsorgeleistungen<br />

‣ Heilpraktiker und Naturheilkun<strong>de</strong> (erweitert)<br />

‣ Extra-Bonus für ambulante Operationen<br />

bis 65 Jahre ja Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)


11.01.2005<br />

© Re 2005 173<br />

Tarife<br />

Spezialbausteine:<br />

Leistungen Altersbegrenzung eingeschränkte<br />

Gesundheitsprüfung<br />

Infomaterial<br />

1 DAKplus Reise Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport<br />

(weltweit)<br />

bis 74 Jahre<br />

(für über 74 Jahre<br />

kann auf<br />

HanseMerkur<br />

Standardprodukt<br />

zurückgegriffen<br />

wer<strong>de</strong>n)<br />

entfällt<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)<br />

2 DAKplus<br />

Krankenhaus<br />

2-Bettzimmer und Chefarztbehandlung bis 65 Jahre ja<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)<br />

3 DAKplus<br />

Verdienstausfall<br />

Schutz gegen Einkommensverlust im Krankheitsfall bis 65 Jahre entfällt<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1000)<br />

DIN A4 Broschüre<br />

(W406-1005)<br />

4 ES-Tarif über 65 enthält:<br />

DAKplus 1 (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Eigenanteilserstattung für<br />

Medikamente)<br />

ab 66 Jahre<br />

ja, aber<br />

umfangreicher<br />

als in <strong>de</strong>n plus-<br />

Tarifen<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-100 55)


11.01.2005<br />

© Re 2005 174<br />

Tarife<br />

Spezialbausteine<br />

Leistungen Altersbegrenzung eingeschränkte<br />

Gesundheitsprüfung<br />

Infomaterial<br />

5 DAKplus<br />

Sterbegeld<br />

Wählbare Versicherungssummen:<br />

2.000,- EUR, 6.000,- EUR und 10.000,- EUR<br />

To<strong>de</strong>sfallleistung innerhalb <strong>de</strong>r ersten 36 Monate:<br />

Die vollen Beiträge wer<strong>de</strong>n zurückerstattet.<br />

Eintrittsalter:<br />

zwischen <strong>de</strong>m<br />

50. und 75.<br />

Lebensjahr<br />

Entfällt<br />

Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-10054)<br />

Leistung bei Unfalltod:<br />

Volle Leistung ab Beginn <strong>de</strong>r Versicherungsdauer.<br />

Beitragszahlungsdauer:<br />

Ab <strong>de</strong>m 81. Lebensjahr keine Beitragszahlung mehr – danach<br />

voller Versicherungsschutz ohne weitere Beitragszahlung.<br />

6 DAKplus Zahn 30% <strong>de</strong>s Rechnungsbetrages max. 90% Gesamterstattung<br />

(GKV und PKV-Leistung) in Abhängigkeit <strong>de</strong>r<br />

Jahreshöchstbeträge<br />

keine ja Lang-DIN-Flyer<br />

(W406-1007)<br />

Leistungsniveau privatzahnärztlich (3,5fach GOZ)<br />

Inlays – 30% Kostenerstattung bis 250 Euro Leistung pro Jahr<br />

(in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Jahreshöchstbeträge)<br />

Implantate – max. 6 Implantate i.d. Oberkiefer und 4<br />

Implantate i.d. Unterkiefer – 30% Kostenerstattung bis 500<br />

Euro Leistung pro Implantat (in Abhängigkeit <strong>de</strong>r<br />

Jahreshöchstbeträge)


11.01.2005<br />

© Re 2005 175<br />

Tarife<br />

Spezialbausteine<br />

6 DAKplus Zahn<br />

(Fortsetzung)<br />

Fortsetzung:<br />

Jahreshöchstbeträge:<br />

max. 180,- Euro Leistung im 1. Jahr;<br />

insgesamt max. 360,- Euro Leistung in <strong>de</strong>n ersten 2 Jahren;<br />

insgesamt max. 540,- Euro Leistung in <strong>de</strong>n ersten 3 Jahren;<br />

insgesamt max. 720,- Euro Leistung in <strong>de</strong>n ersten 4 Jahren;<br />

unbegrenzt ab <strong>de</strong>m 5. Versicherungsjahr<br />

(Wird Zahnersatz infolge eines Unfalls notwendig, entfallen die<br />

oben genannten Höchstbeträge)<br />

Leistungen Altersbegrenzung eingeschränkte<br />

Gesundheitsprüfung<br />

Infomaterial<br />

Funktionsanalyse:<br />

30% <strong>de</strong>s Rechnungsbetrages max. 90% Gesamterstattung<br />

(in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Jahreshöchstbeträge)<br />

Funktionstherapie:<br />

30% <strong>de</strong>s Rechnungsbetrages max. 90% Gesamterstattung<br />

(in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Jahreshöchstbeträge)<br />

Internet – Download:<br />

Alle Produkte zum DAKZusatzSchutz sind im Internet unter www.dak.<strong>de</strong> ausführlich dargestellt.<br />

Unsere Kun<strong>de</strong>n können dort alle Broschüren einschließlich <strong>de</strong>r Anträge herunterla<strong>de</strong>n (downloa<strong>de</strong>n).


11.01.2005<br />

© Re 2005 176<br />

Ökonomische Anreize - Bonusmo<strong>de</strong>lle<br />

• gesundAktivBonus ■ Zielgruppe / -konzept:<br />

Prävention<br />

Vorsorge<br />

Impfung<br />

Individuelle Gesundheitsaktivität<br />

Betriebliche Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />

Jüngere Versicherte<br />

Gesundheit erhalten<br />

• medAktivBonus<br />

DAK Gesundheitsprogramme<br />

(z.B. Diabetes, Brustkrebs)<br />

Hausarzt-Versorgung<br />

Integrierte Versorgung<br />

Ältere Versicherte<br />

Versorgung optimieren<br />

• 320.000 Einschreibungen Oktober 2004


11.01.2005<br />

© Re 2005 177<br />

Wahltarife<br />

1. Selbstbehalt<br />

Teilnehmer: Freiwillige Mitglie<strong>de</strong>r, die Kostenerstattung gewählt haben, können für<br />

ambulante Behandlungen Selbstbehalt gegen Beitragsermäßigung wählen.<br />

Tarife:<br />

Beitragsermäßigung 320 € p.A. bei Selbstbehalt von 400 € bei allen ambulanten<br />

Behandlungskosten. Reduzierter Selbstbehalt von 370 € nach Ablauf eines Jahres.<br />

Beitragsermäßigung 650 € p.A. mit Selbstbehalt von 50% KE-Min<strong>de</strong>rung bei allen ambul.<br />

Behandlungskosten. Reduzierter Selbstbehalt von 45% nach Ablauf eines Jahres.<br />

2. Beitragsrückzahlung<br />

Teilnehmer: Freiwillige Mitglie<strong>de</strong>r, die min<strong>de</strong>stens ein Jahr freiwillig versichert sind.<br />

Tarif:<br />

Beitragsrückzahlung, wenn im Kalen<strong>de</strong>rjahr keine Leistungen zu Lasten <strong>de</strong>r Kasse in<br />

Anspruch genommen wur<strong>de</strong>n. Ausgenommen sind Leistungen für mitversicherte Kin<strong>de</strong>r<br />

unter 18 und Vorsorgeleistungen.<br />

Beitragsrückzahlung: 250 € 1. Jahr<br />

375 € 1. + 2. Jahr<br />

500 € 1. - 3. Jahr<br />

geringe Inanspruchnahme<br />

Angebot in GKV-Konzept<br />

systematisch<br />

kaum begründbar


Service / Beratung / Betreuung<br />

• Rundum-Erreichbarkeit<br />

Call Center<br />

Medizin-Hotline<br />

Internet-Geschäftsstelle<br />

• Fallmanagement<br />

Reha-Beratung<br />

DMP / IV-Beratung<br />

• Vor-Ort-Service / Hausbesuche<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 178


11.01.2005<br />

© Re 2005 179<br />

Selektives Kontrahieren<br />

Limitieren<strong>de</strong> Faktoren<br />

• mangeln<strong>de</strong> Marktdurchdringung von Einzelkassen<br />

(auch <strong>de</strong>r großen) bei Verträgen<br />

• Kassenverträge mit Ziel Versorgungsstrukturverän<strong>de</strong>rung<br />

schwierig – Marktanteil<br />

Organisationsproblem bei Leistungserbringern<br />

• Kapazitätsreduktion durch Wettbewerb schwierig, Gefahr<br />

selektiver Kapazitätserweiterung<br />

• selektive Verträge:<br />

Vermittlungsproblem gegenüber Kun<strong>de</strong>n<br />

• Kompetenzproblem:<br />

Vertragsentwicklung<br />

• hoher Organisationsaufwand:<br />

Vertragsadministration


11.01.2005<br />

© Re 2005 180<br />

Wettbewerbliche Differenzierung<br />

Limitieren<strong>de</strong> Faktoren (2/2)<br />

Bedarfslage:<br />

• Zusatzangebote<br />

zu 400 - 500 € GKV-Schutz,<br />

nur geringe weitere (10 - 20 €) Zahlungsbereitschaft (Markttest)<br />

70.000 Verträge von 7 Mio. potentiellen Kun<strong>de</strong>n<br />

• Bonustarife<br />

320.000 Verträge von 7 Mio. potentiellen Kun<strong>de</strong>n<br />

• DMP/IV-Verträge<br />

nur bei entsprechen<strong>de</strong>r Erkrankung<br />

• Wahltarife<br />

kaum nachgefragt


Wettbewerbliche Differenzierung<br />

• Chancen:<br />

Kasse aktiver Part rund um Gesundheit<br />

Multipliziert Wahlakte<br />

schafft Kontaktanlässe<br />

schafft Koppelprodukte<br />

nimmt Kompression auf Alte / Kranke<br />

relativiert Fokussierung auf Beitragssatz<br />

11.01.2005<br />

© Re 2005 181


11.01.2005<br />

© Re 2005 182<br />

Die Empirie<br />

Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />

IV-Versorgung<br />

notwendig<br />

DAK-Vertrag<br />

VdAK-Vertrag<br />

•<br />

•<br />

•<br />

• •<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

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• •<br />

• •<br />

•<br />

• •<br />

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• ••<br />

•<br />

•• •<br />

•<br />

•<br />

• •<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />


11.01.2005<br />

© Re 2005 183<br />

Selektives Kontrahieren<br />

Limitieren<strong>de</strong> Faktoren<br />

• mangeln<strong>de</strong> Marktdurchdringung von Einzelkassen<br />

(auch <strong>de</strong>r großen) bei Verträgen<br />

• Kassenverträge mit Ziel Versorgungsstrukturverän<strong>de</strong>rung<br />

schwierig – Marktanteil<br />

Organisationsproblem bei Leistungserbringern<br />

• Kapazitätsreduktion durch Wettbewerb schwierig, Gefahr<br />

selektiver Kapazitätserweiterung<br />

• selektive Verträge:<br />

Vermittlungsproblem gegenüber Kun<strong>de</strong>n<br />

• Kompetenzproblem:<br />

Vertragsentwicklung<br />

• hoher Organisationsaufwand:<br />

Vertragsadministration


11.01.2005<br />

© Re 2005 184<br />

Ordnungspolitische Konsequenz<br />

„Selektives Kontrahieren“ ist ein wettbewerbliches<br />

Instrument, das zielführend in einem normativ<br />

auf Solidarität und Umverteilung gegrün<strong>de</strong>tem<br />

System<br />

Effizienz schafft …


11.01.2005<br />

© Re 2005 185<br />

… als „Ent<strong>de</strong>ckungsverfahren“ im Sinne Hayeks<br />

- bessere, effizientere, qualitativere Versorgung<br />

… als „Referenzmo<strong>de</strong>ll“ im Sinne Euckens und Röpkes<br />

- „selbstlernen<strong>de</strong>s System“<br />

… als „offenes Mo<strong>de</strong>ll“ im Sinne Poppers<br />

- Keine Marktzutrittsbarrieren


11.01.2005<br />

© Re 2005 186<br />

… als Element <strong>de</strong>r „schöpferischen Zerstörung“ im Sinne<br />

Schumpeters<br />

schließlich<br />

… als „machtverteilen<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>ll“ im Sinne Franz Böhms,<br />

nach <strong>de</strong>ssen klassischer Definition, dass:<br />

„wer Marktmacht besitzt, keinen Anspruch auf Autonomie hat,<br />

wer Autonomie in Anspruch nimmt, keine Marktmacht besitzen<br />

darf.“


11.01.2005<br />

© Re 2005 187<br />

Praxisbeispiel<br />

DAK

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