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VWA- Gesundheitsmanagement Heutige Themen - Sternfeld.de

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<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Hallo und herzlich<br />

Willkommen zum letzten <strong>Themen</strong>block<br />

„Ambulante vertragsärztliche Versorgung“<br />

am Freitag, 10.11.06<br />

Seite 1<br />

<strong>Heutige</strong> <strong>Themen</strong><br />

• Vertragsarztrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz (VÄndG) -<br />

Auswirkungen auf die Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />

vertragsärztlichen Versorgung – Ergänzung<br />

• Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung<br />

• Bedarfsplanung für die vertragsärztliche Versorgung<br />

– Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage an ärztlichen<br />

Leistungen<br />

• Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung


<strong>Heutige</strong> <strong>Themen</strong><br />

• Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />

• Plausibilitätsprüfung<br />

• Wirtschaftlichkeitsgebot und Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

• Arznei-, Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />

‣ Notwenige und wirtschaftliche Versorgung unter <strong>de</strong>n<br />

gesetzlichen Vorgaben?<br />

Neue Welt ab 2007<br />

Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vertragsarztrechts und<br />

an<strong>de</strong>rer Vorschriften<br />

(Vertragsarztrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz – VÄG)<br />

Umsetzung zum 1. Januar 2007<br />

Mit erheblichen rechtlichen Problemen behaftet


Wesentliche Ziele VÄG<br />

• Anpassung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlich normierten<br />

vertragsärztlichen Berufsausübungsregelungen an<br />

die Neuerungen <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sgesetzlich geregelten<br />

Berufsordnungen<br />

• Lösung zunehmen<strong>de</strong>r vertragsärztlicher<br />

Versorgungsprobleme, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n<br />

östlichen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

1. Teilzulassung<br />

• Bisher: Vollzulassung („in erfor<strong>de</strong>rlichem Umfang“)<br />

• Neu: Teilzulassung („halber Versorgungsauftrag“)<br />

Konsequenzen:<br />

‣ Aufheben von Zulassungssperren im Falle von Reduzierungen in<br />

gesperrten Planungsbereichen<br />

‣ Probleme bei <strong>de</strong>r „Rückumwandlung“ einer Teil- in eine Vollzulassung,<br />

da Bedarfsplanung zu berücksichtigen ist<br />

‣ Verordnungsgeber muss – an<strong>de</strong>rs als bisher – Anwesenheitszeiten in<br />

<strong>de</strong>r Praxis vorgeben, die <strong>de</strong>r Vertragsarzt zu erfüllen hat. Nur so lässt<br />

sich ein „halber Versorgungsauftrag“ <strong>de</strong>finieren.<br />

‣ Auch zwei Teilzulassungen in unterschiedlichen KV-Bereichen<br />

möglich


2. Vereinbarkeit<br />

Vertragsarzt/Krankenhausarzt<br />

• Bisher: Tätigkeit als Vertragsarzt schließt Tätigkeit als<br />

Krankenhausarzt aus (Ausnahme: nicht patientenbezogen<br />

tätige Vertragsärzte)<br />

• Neu: Zulässig, auch in MVZ!<br />

Konsequenzen:<br />

‣ Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten (Bsp: Krankenhausträger als<br />

Betreiber MVZ, angestellte Krankenhausärzte zugleich<br />

„teilzugelassene“ Vertragsärzte)<br />

3. Angestellte Ärzte in <strong>de</strong>r Vertragsarztpraxis<br />

• Bisher: Anstellung maximal eines vollzeitbeschäftigten o<strong>de</strong>r<br />

zweier teilzeitbeschäftigter Ärzte („Job-Sharing“)<br />

• NEU:<br />

‣ Keine zahlenmäßige Begrenzung<br />

‣ In offenen Planungsbereichen: ohne Leistungsbeschränkung, aber<br />

Berücksichtigung bei <strong>de</strong>r Bedarfsplanung<br />

‣ In gesperrten Planungsbereichen: Job-Sharing wie bisher, aber ohne<br />

Begrenzung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r angestellten Ärzte, bei „lokalem<br />

Versorgungsbedarf“ u. U. Wegfall <strong>de</strong>r Leistungsbegrenzung<br />

‣ Hausärzte können Inhaber von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin<br />

beschäftigen.


4. Berufsausübungsgemeinschaften<br />

a. Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaften<br />

• Bisher: Im Saarland bereits zulässig, aber nur unter Vertragsärzten<br />

• Neu:<br />

‣ Zulässig nach Genehmigung ZA unter allen zur vertragsärztlichen<br />

Versorgung zugelassenen Leistungserbringern (Vertragsärzte,<br />

Vertragspsychotherapeuten, MVZ)<br />

‣ Zulassungsbezirksübergreifen<strong>de</strong> Berufsausübungsgemeinschaften<br />

‣ Wahl eines „Hauptsitzes“ hinsichtlich aller Regelungen (Zulassung,<br />

Abrechnung, Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeitsprüfung), Bindung<br />

an Wahl: ein Jahr<br />

4. Berufsausübungsgemeinschaften<br />

b. Teilberufsausübungsgemeinschaften<br />

• Bisher: Nicht zulässig!<br />

• Neu: Grundsätzlich zulässig!<br />

‣ Beispiel: Kooperation eines Kin<strong>de</strong>rarztes mit einem Neurologen<br />

bei <strong>de</strong>r Durchführung kin<strong>de</strong>rneurologischer Untersuchungen<br />

‣ Ausnahme: Nicht zulässig bei Bildung zur Erbringung<br />

überweisungsgebun<strong>de</strong>ner Leistungen („Keine Zuweisung<br />

gegen Entgelt!“), Bsp.: Internist und Laborarzt


5. Zweigpraxen<br />

• Bisher: Genehmigungsfähig, wenn aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Sicherstellung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich (regelmäßig nicht <strong>de</strong>r Fall in überversorgten<br />

Planungsbereichen)<br />

• Neu:<br />

• Anzeigepflicht<br />

• Ausreichend, dass Versorgung an <strong>de</strong>n weiteren Orten verbessert (und am<br />

Ort <strong>de</strong>s Vertragsarztsitzes nicht beeinträchtigt) wird<br />

• Keine zahlenmäßige Begrenzung (an<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>r SBOÄ: lediglich zwei<br />

weitere Filialen)<br />

• Zulassungsbereichsübergreifend möglich (Ermächtigung durch <strong>de</strong>n für<br />

<strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n KV zuständigen Zulassungsausschuss<br />

erfor<strong>de</strong>rlich)<br />

• Beschäftigung angestellter Ärzte in Zweigpraxis zulässig<br />

Altersgrenzen<br />

• Bisher: Keine Zulassung o<strong>de</strong>r Ermächtigung eines<br />

Arztes, welcher das 55 Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t hat und<br />

Beendigung mit Vollendung <strong>de</strong>s 68. Lebensjahres<br />

• Neu:<br />

• Die Vorschriften, mit <strong>de</strong>nen eine Zulassung o<strong>de</strong>r<br />

Ermächtigung eines Arztes, welcher das 55. Lebensjahr<br />

vollen<strong>de</strong>t hat, ausgeschlossen wird, wer<strong>de</strong>n insgesamt<br />

gestrichen<br />

• Die Zulassung o<strong>de</strong>r Ermächtigung en<strong>de</strong>t dann nicht mit<br />

Vollendung <strong>de</strong>s 68. Lebensjahres, wenn <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sausschuss <strong>de</strong>r Ärzte und Krankenkassen eine<br />

Unterversorgung o<strong>de</strong>r drohen<strong>de</strong> Unterversorgung in einem<br />

bestimmten Gebiet festgestellt hat.


Praxisgebühr<br />

• Bisher: Keine Belastung <strong>de</strong>s Versicherten mit<br />

Gerichts- und Verfahrenskosten, wenn er trotz<br />

zweifacher Mahnung die 10€ Zuzahlung nach § 28<br />

Abs. 4 SGB V (Praxisgebühr) nicht gezahlt hat.<br />

• Neu:<br />

• Kostenbeitrag min<strong>de</strong>stens in Höhe von 150 € SG und<br />

• 225€ LSG und 330€ BSG<br />

<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />

• VÄndG und die neue wun<strong>de</strong>rbare Welt <strong>de</strong>r<br />

ambulanten Versorgung nach <strong>de</strong>m 1. Januar 2007


<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung<br />

Durchschnittliches Gesamtfinanzierungsvolumen in <strong>de</strong>n alten<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Jahren 2003/2004<br />

Arztgruppe<br />

Einzelpraxen<br />

Gemeinschaftspraxen<br />

(Betrag je Partner)<br />

Neugründung Übernahme<br />

Überführung<br />

Einzelpraxis<br />

Praxisbeitritt<br />

Allgemeinärzte 116.944 € 144.880 € 154.884 € 123.540 €<br />

Anästhesisten 81.667 € 104.333 € - 194.458 €<br />

Augenärzte 217.443 € 225.887 € 227.544 € 273.500 €<br />

Chirurgen 287.311 € 279.607 € 297.643 € 261.052 €<br />

Gynäkologen 175.225 € 218.116 € 200.579 € 229.830 €<br />

HNO-Ärzte - 229.283 € 228.836 € 237.700 €<br />

Hautärzte 206.563 € 241.907 € - 141.280 €<br />

Internisten 208.927 € 220.654 € 214.068 € 268.101 €<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte 95.555 € 175.492 € 200.950 € 121.613 €<br />

Nervenärzte/Neurologen 76.991 € 116.404 € 225.320 € 130.375 €<br />

Orthopä<strong>de</strong>n 224.009 € 309.978 € 253.320 € 354.529 €<br />

Psychoth./Psychiater 50.178 € 70.000 € - -<br />

Urologen 199.200 € 306.831 € - 248.850 €<br />

Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung 2005


Formen <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

• Langfristiges Darlehen<br />

dient <strong>de</strong>r Finanzierung von Übernahmepreis und Investitionen.<br />

• Betriebsmittelkredit<br />

dient zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Geldbedarfs <strong>de</strong>s Arztes für die Praxisund<br />

Lebenshaltungskosten bis zur nächsten Honorarzahlung.<br />

In <strong>de</strong>r Gründungsphase dient er auch zur Vorfinanzierung<br />

<strong>de</strong>r Anlaufkosten.<br />

Die Kredithöhe ist limitiert und richtet sich nach <strong>de</strong>m individuellen<br />

Bedarf <strong>de</strong>r Praxis und privater Lebensführung.<br />

Langfristige Finanzierungsarten<br />

• Annuitätendarlehen<br />

Zahlung einer regelmäßige Rate, die Zinsen und Tilgung umfasst<br />

• Tilgungsdarlehen<br />

Vereinbarung einer konstanten Tilgung, Zinsen wer<strong>de</strong>n separat<br />

bezahlt, d.h. bei je<strong>de</strong>m Zahlungstermin reduziert sich die Gesamtrate<br />

aufgrund <strong>de</strong>r vorgenommenen Tilgung<br />

• Endfälliges Darlehen<br />

wird in einer Summe am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Laufzeit bezahlt, d.h. neben <strong>de</strong>n<br />

Zinsen muss ein Tilgungsersatz angespart wer<strong>de</strong>n (z.B.<br />

Lebensversicherung, Sparplan o.ä.)


Öffentliche Kredite<br />

wer<strong>de</strong>n in unterschiedlichen Tilgungs- und<br />

Laufzeitvarianten angeboten und zeichnen sich häufig<br />

durch bessere Konditionen aus<br />

‣ Anlaufstelle ist generell das Kreditinstitut, bei<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Arzt seine Finanzierung abwickelt<br />

‣ Das individuelle Risiko je<strong>de</strong>r Finanzierung wird dort geprüft<br />

und wirkt sich auf die Kreditmodalitäten aus (z.B. Zinssatz,<br />

Sicherheiten)<br />

Trend zur Kooperation<br />

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank und das Zentral-Institut für<br />

die Kassenärztliche Versorgung haben 2.200 Finanzierungen von<br />

Praxisgründungen in <strong>de</strong>n Jahren 2003 und 2004 analysiert.<br />

Demnach ist <strong>de</strong>r Gemeinschaftspraxisbeitritt mit 18,4 % <strong>de</strong>r<br />

Finanzierungen in West<strong>de</strong>utschland inzwischen <strong>de</strong>r zweit-häufigste<br />

Start in die Selbständigkeit hinter <strong>de</strong>r Einzel-praxisübernahme (44,1<br />

%).<br />

Erst an dritter Stelle folgt die Einzelpraxisneugründung mit 12,7 %,<br />

gefolgt von <strong>de</strong>r Überführung einer Einzelpraxis in eine<br />

Gemeinschaftspraxis (9,5 %).


Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

• Wird bei <strong>de</strong>r Finanzierung durch endfällige Darlehen bezüglich <strong>de</strong>s<br />

Tilgungsersatzes eine Sparform gewählt, <strong>de</strong>ren Rendite o<strong>de</strong>r<br />

Wertsteigerung nicht garantiert ist (z.B. Lebensversicherung,<br />

Rentenversicherung), kann am Laufzeiten<strong>de</strong> eine<br />

Finanzierungslücke entstehen. Die Differenz zwischen<br />

angespartem Betrag und Darlehenssumme muss dann aus<br />

Eigenmitteln o<strong>de</strong>r durch eine Anschlussfinanzierung aufgebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Vom Kreditinstitut gefor<strong>de</strong>rte Sicherheiten können nicht o<strong>de</strong>r nur<br />

teilweise gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Konsequenz: höherer Sollzinssatz (Stichwort: Basel II)<br />

Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

• Wird bei Antragstellung <strong>de</strong>r Zinssatz nicht bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Laufzeit, son<strong>de</strong>rn für einen kürzeren Zeitraum festgeschrieben<br />

(z.B. Laufzeit 10 Jahre, Zinsfestschreibung 5 Jahre), entsteht ein<br />

Zinsän<strong>de</strong>rungsrisiko. D.h., dass nach Ablauf <strong>de</strong>r Zinsbindung bei<br />

gestiegenem Zinsniveau unter Umstän<strong>de</strong>n eine höhere Rate zu<br />

zahlen ist als zu Beginn <strong>de</strong>r Finanzierung.<br />

• Nach Ablauf von anfänglichen Steuervergünstigungen muss die<br />

dadurch u.U. höhere Ratenzahlung durch höhere Erträge<br />

kompensiert wer<strong>de</strong>n, um zurückgehen<strong>de</strong> Liquidität zu verhin<strong>de</strong>rn.


Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

• Än<strong>de</strong>rn sich die Prämissen während <strong>de</strong>r Laufzeit wesentlich,<br />

sollten die Kreditmodalitäten ggfs. im Gespräch mit <strong>de</strong>r<br />

Hausbank neu verhan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, um drohen<strong>de</strong> Schieflagen<br />

frühzeitig zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

• Ein sinnvolles Finanzierungskonzept kann die Verknüpfung<br />

von Praxisfinanzierung, Altersvorsorge und ggfs. die<br />

Finanzierung <strong>de</strong>r selbstgenutzten Immobilie sein.<br />

Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

Fazit:<br />

Je<strong>de</strong> Finanzierungsform hat Vor- und Nachteile, insofern sind die<br />

persönlichen Bedürfnisse entschei<strong>de</strong>nd für die Wahl <strong>de</strong>s „richtigen“<br />

Kredites.<br />

Die individuellen Gegebenheiten und Zielvorstellungen sollten durch<br />

einen Vergleich verschie<strong>de</strong>ner Finanzierungsmo<strong>de</strong>lle mit Hilfe<br />

kompetenter Berater (z.B. Hausbank, Steuerberater) abgewogen<br />

wer<strong>de</strong>n.


Beratungsangebot <strong>de</strong>r KV Saarland<br />

‣ Im Rahmen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlassungsberatung erhalten die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r KVS neben Informationen zu Zulassungsvoraussetzungen und<br />

-möglichkeiten bei Bedarf auch Hinweise zu möglichen<br />

Finanzierungsformen und zum aktuellen Zinsniveau.<br />

‣ Das geplante Nie<strong>de</strong>rlassungsvorhaben wird unter<br />

betriebswirtschaftlichen Aspekten beleuchtet und EDV-gestützt<br />

mo<strong>de</strong>llhaft dargestellt. Auswirkungen von Investitionen, Kosten<br />

sowie persönlichen Einkommensverhältnissen auf Umsatz und<br />

Ertrag <strong>de</strong>r Praxis sind dabei <strong>de</strong>tailliert zu erkennen.<br />

<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />

Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung


<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Bedarfsplanung<br />

für die<br />

ambulante ärztliche Versorgung<br />

<strong>de</strong>r<br />

GKV-Versicherten<br />

‣ Begriffe<br />

‣ Historische Entwicklung<br />

‣ Theorie und<br />

‣ Praxis<br />

Bedarfsplanung<br />

Begriffe Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage<br />

• Unterschiedliche Erklärungsansätze, Beziehung nicht<br />

ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert, Problem <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s objektiven<br />

Bedarfs an ärztlichen Leistungen<br />

‣ Bedürfnis als subjektiv empfun<strong>de</strong>ner Drang, For<strong>de</strong>rung,<br />

Wunsch nach einem Gut, egal ob als „natürliches“ o<strong>de</strong>r<br />

„gewecktes“ Bedürfnis, <strong>de</strong>r einer Erfüllung bzw. Befriedigung<br />

zugeführt wer<strong>de</strong>n soll<br />

‣ Bedarf als objektivierte Größe, zumin<strong>de</strong>st in Form einer<br />

intersubjektiven Übereinstimmung für die Notwendigkeit, ein<br />

bestimmtes Gut zur Verfügbarkeit zu bringen.<br />

‣ Nachfrage als reeller Effekt an einem Markt für ein<br />

bestimmtes Gut.


Bedarfsplanung<br />

Geschichtliche Entwicklung<br />

• Bis 1913 (Berliner Abkommen) bestimmte je<strong>de</strong> einzelne Krankenkasse<br />

vor Ort selbst die Zahl <strong>de</strong>r Ärzte, mit <strong>de</strong>nen sie Verträge abschließen<br />

wollte<br />

• Ab 1913 einheitliche Soll-Wert-Vorgaben je Kasse; Richtwert 1.350<br />

Versicherten/Arzt, bei eingeschlossener Familienversicherung von<br />

1000 Versicherten je Arzt; diese wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Folge variiert/verän<strong>de</strong>rt<br />

• Mit Einführung <strong>de</strong>r GKAR 1955 wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r Verhältniszahlen in das<br />

System gebracht – undifferenziert galten bun<strong>de</strong>seinheitlich 500<br />

Versicherte je Kassenarzt als Richtzahl<br />

• 1960 BVG-Urteil verwarf diese Vorgaben als verfassungswidrig<br />

• Erst 1977 wur<strong>de</strong> in Folge <strong>de</strong>s Krankenversicherungs-<br />

Weiterentwicklungsgesetzes (KVWG) die Bedarfsplanung zur<br />

Behebung partieller Unterversorgungen wie<strong>de</strong>r eingeführt<br />

Theorie und Praxis<br />

• Bedarfsorientierter Ansatz<br />

Versuch <strong>de</strong>n objektiven Bedarf zu ermitteln, zu messen<br />

und für die Zukunft zu prognostizieren<br />

Problem: Wie wird <strong>de</strong>r Bedarf an medizinischen<br />

Leistungen <strong>de</strong>finiert und gemessen<br />

• Nachfrageorientierter Ansatz<br />

Versuch die tatsächlich ausgeübte Nachfrage <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung zu messen und die zukünftige Entwicklung<br />

abzuschätzen<br />

• Zielorientierter Ansatz – Mischform unter Beachtung<br />

knapper Ressourcen


Bedarfsplanung<br />

• Gesetzliche Vorgabe einer flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ambulanten<br />

ärztlichen Versorgung<br />

• Durch <strong>de</strong>n Bedarfsplan soll mittel- und langfristig eine wirksame<br />

Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n (§ 12 Ärzte-ZV).<br />

• Der Bedarfsplan ist auch Grundlage für:<br />

‣ Sicherstellungsmaßnahmen <strong>de</strong>r Kassenärztlichen<br />

Vereinigung,<br />

‣ für die Beratung von Ärzten, die zur vertragsärztlichen<br />

Versorgung bereit sind,<br />

‣ für die Bedarfsprüfung bei <strong>de</strong>r Ermächtigung gemäß §§ 31<br />

und 31a Ärzte-ZV,<br />

‣ für die Feststellung, ob eine Überversorgung besteht bzw.<br />

eine Unterversorgung eingetreten ist o<strong>de</strong>r droht.<br />

Bedarfsplanung<br />

• Normativer Ansatz : Ermittlung von<br />

Versorgungsgra<strong>de</strong>n durch Meßzahlen Arzt je<br />

Einwohner<br />

‣ Versorgung zum Stichtag 31.12.1990 !<br />

‣ Bun<strong>de</strong>sweit in Bezug auf die Bevölkerung<br />

‣ Unterteilung nach vorgegebenen Arztgruppen<br />

‣ Differenzierung nach vier Planungsbereichskategorien<br />

auf Grundlage <strong>de</strong>r Raumortnungsplanung


Bedarfsplanung<br />

• Begriffe Unterversorgung und Überversorgung<br />

‣ Eine Unterversorgung liegt vor, wenn in bestimmten<br />

Planungsbereichen als bedarfsgerecht vorgesehene<br />

Vertragsarztsitze nicht nur vorübergehend nicht besetzt<br />

wer<strong>de</strong>n können und dadurch eine unzumutbare Erschwernis<br />

in <strong>de</strong>r Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen<br />

eintritt, die auch durch Ermächtigung von Ärzten o<strong>de</strong>r<br />

Einrichtungen nicht behoben wer<strong>de</strong>n kann<br />

‣ Eine Unterversorgung ist zu vermuten, wenn <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r<br />

hausärztlichen Versorgung <strong>de</strong>n ausgewiesenen Bedarf um<br />

mehr als 25 % und <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r fachärztlichen Versorgung<br />

<strong>de</strong>n ausgewiesenen Bedarf von mehr als 50 %<br />

unterschreitet. Eine Unterversorgung droht, wenn diese<br />

Grenzwerte aufgrund <strong>de</strong>r Altersstruktur <strong>de</strong>r Ärzte o<strong>de</strong>r aus<br />

an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n voraussichtlich zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Bedarfsplanung<br />

• Überversorgung ist anzunehmen, wenn <strong>de</strong>r allgemeine<br />

bedarfsgerechte Versorgungsgrad für eine Arztgruppe in<br />

einem Planungsbereich um 10% überschritten ist (§ 101<br />

SGB V).


Vertragsärzte im Saarland Std. 10/06<br />

Arztgruppe<br />

Stand:<br />

01.10.200<br />

6<br />

davon in MVZ<br />

angestell<br />

t o<strong>de</strong>r<br />

zugelass<br />

en<br />

Job-Sh.<br />

Zug<br />

el.<br />

Gesamt<br />

Allgemeinärzte (hausärztlich)<br />

519<br />

2<br />

3<br />

522<br />

Internisten (hausärztlich)<br />

137<br />

1<br />

0<br />

137<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte (hausärztlich)<br />

72<br />

0<br />

0<br />

72<br />

Hausärzte Gesamt<br />

728<br />

3<br />

3<br />

731<br />

Fachärzte Gesamt<br />

809<br />

8<br />

16<br />

825<br />

Zugelassene Vertragsärzte<br />

insgesamt<br />

1537<br />

11<br />

19<br />

1556<br />

Vertragsärzte im Saarland Std. 10/06<br />

Nie<strong>de</strong>rgelassene Psychologische<br />

Psychotherapeuten und Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

169<br />

0<br />

2<br />

171<br />

Persönliche Ermächtigungen<br />

an Krankenhausärzte<br />

156<br />

I n s g e s a m t<br />

1862<br />

21<br />

Insgesamt mit Job-Sharing<br />

1883<br />

Zur Info<br />

Hausärzte<br />

Fachärzte<br />

Psychoth.<br />

Gesamt<br />

Angestellte Ärzte (§ 32 b)-alte Fass.- Ganztags-<br />

4<br />

6<br />

0<br />

10<br />

Angestellte Ärzte (§ 32 b)-alte Fass.- Halbtags-<br />

3<br />

1<br />

0<br />

4<br />

Angestellte Ärzte (Job-Sharing) -Ganztags-<br />

7<br />

8<br />

0<br />

15<br />

Angestellte Ärzte (Job-Sharing) -Halbtags-<br />

9<br />

7<br />

0<br />

16


Gesamtübersicht über die Versorgungssituation (in %)<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung Saarland<br />

Stand: 01.12.2005<br />

Planungsbereich (Stadtverband/Kreis)<br />

Arztgruppe Saarbrücken Saarlouis<br />

Merzig-<br />

Wa<strong>de</strong>rn<br />

St.Wen<strong>de</strong>l Neunkirchen Saarpfalz<br />

Anästhesisten 117,5 144,0 135,0 151,9 210,4 157,2<br />

Augenärzte 115,4 108,8 109,6 123,4 101,1 148,4<br />

Chirurgen 125,0 159,8 250,6 140,9 155,6 193,8<br />

Fachärztlich tätige<br />

Internisten<br />

182,8 275,6 378,8 284,1 296,7 415,6<br />

Frauenärzte 113,1 111,9 126,7 116,6 116,7 116,3<br />

HNO-Ärzte 120,8 135,8 127,2 107,3 138,8 111,1<br />

Hautärzte 121,5 114,0 119,1 134,0 166,6 181,5<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte 116,0 114,4 109,1 122,8 119,4 122,7<br />

Nervenärzte 115,3 114,7 164,5 129,5 125,7 185,8<br />

Orthopä<strong>de</strong>n 121,8 150,8 126,4 113,7 125,9 176,3<br />

Radiologen 119,3 190,9 157,5 177,1 171,7 120,2<br />

Urologen 116,7 165,5 139,9 157,4 138,2 129,0<br />

Hausärzte 110,2 106,2 111,4 108,5 111,6 114,3<br />

Psychotherapeuten 115,1 119,6 133,6 139,6 129,6 122,1<br />

Erläuterung<br />

Eine Zulassungsbeschränkung ist bei einem Versorgungsgrad ab 110,0% angeordnet.


Gesamtübersicht über die Versorgungssituation (in %)<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung Saarland<br />

Stand: 01.12.2005<br />

Arztgruppe<br />

Planungsbereich (Stadtverband/Kreis)<br />

Saarbrücken<br />

Saarlouis<br />

Merzig-<br />

Wa<strong>de</strong>rn<br />

St.Wen<strong>de</strong>l Neunkirchen Saarpfalz<br />

Anästhesisten X X X X X X<br />

Augenärzte<br />

X<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

X<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

X<br />

Chirurgen X X X X X X<br />

Fachärztlich tätige<br />

Internisten<br />

X X X X X X<br />

Frauenärzte X X X X X X<br />

HNO-Ärzte X X X<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

X X<br />

Hautärzte X X X X X X<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte X X<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

X X X<br />

Nervenärzte X X X X X X<br />

Orthopä<strong>de</strong>n X X X X X X<br />

Radiologen X X X X X X<br />

Urologen X X X X X X<br />

Hausärzte X X<br />

ist geöffnet<br />

(für 1)<br />

X X<br />

Psychotherapeuten X X X X X X<br />

Erläuterung X Eine Zulassungsbeschränkung ist angeordnet.<br />

Hausärzte: 72<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.476<br />

Hausärztliche Versorgung im Saarland<br />

Stand: 31.12.2005<br />

Kreis St.<br />

Wen<strong>de</strong>l<br />

Hausärzte: 64<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.476<br />

Hausärzte: 131<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.608<br />

Kreis Merzig-Wa<strong>de</strong>rn<br />

Kreis Saarlouis<br />

Kreis<br />

Neunkirchen<br />

Hausärzte: 98<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.468<br />

Stadtverband<br />

Saarbrücken<br />

Ärztliche Psychotherapeuten können noch in fünf Planungsbereichen zugelassen wer<strong>de</strong>n<br />

-mit Ausnahme Planungsbereich Kreis Saarpfalz-<br />

Saar-Pfalz-<br />

Kreis<br />

Hausärzte: 261<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.311<br />

Hausärzte: 106<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.456


Fachärzte: 61<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.742<br />

Fachärzte: 140<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.504<br />

Fachärztliche Versorgung im Saarland<br />

Stand: 31.12.2005<br />

Kreis<br />

Merzig-Wa<strong>de</strong>rn<br />

Kreis<br />

Saarlouis<br />

Kreis<br />

St. Wen<strong>de</strong>l<br />

Kreis<br />

Neunkirchen<br />

Fachärzte: 50<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.886<br />

Fachärzte: 94<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.531<br />

Stadtverband<br />

Saarbrücken<br />

Saar-Pfalz-<br />

Kreis<br />

Fachärzte: 345<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 991<br />

Fachärzte: 119<br />

Einwohner<br />

je Arzt: 1.297<br />

Bedarfsplanung<br />

• Kritik:<br />

‣ Die Chancen, mit einer verbindlichen und damit wirksamen<br />

Planung die Versorgungssituation in <strong>de</strong>r ambulanten<br />

vertragsärztlichen Versorgung zu bestimmen, sind begrenzt.<br />

‣ Auch die <strong>de</strong>rzeitige Planung zeigt die relative Wirksamkeit solcher<br />

Maßnahmen, <strong>de</strong>nn trotz <strong>de</strong>r Planung ergab sich auch weiterhin ein<br />

Zuwachs an Ärzten unter Berücksichtigung von<br />

Ausnahmeregelungen verschie<strong>de</strong>nster Art (Son<strong>de</strong>rbedarf, Job-<br />

Sharing, partielle Öffnung).<br />

‣ In <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn kann <strong>de</strong>r Unterversorgung in unattraktiven<br />

ländlichen Gebieten nicht wirksam entgegengehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

‣ Auch die Relativität <strong>de</strong>s Planungsansatzes, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m jeweils<br />

bestehen<strong>de</strong>n Versorgungsniveau eines <strong>de</strong>finierten Zeitpunkts<br />

aufbaut und nur eine gleichmäßige Verteilung <strong>de</strong>r Angebote<br />

bezweckt, zeigt die Grenzen <strong>de</strong>s Planungskonzepts<br />

‣ Durch das VÄndG wird die Bedarfsplanung Vollen<strong>de</strong>ns<br />

ad absurdum geführt


En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />

• Bedarfsplanung für die ambulante ärztliche<br />

Versorgung <strong>de</strong>r GKV-Versicherten<br />

Pause ?<br />

<strong>VWA</strong> - <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung


Aufgaben <strong>de</strong>r KVS (nach § 75 SGB V)<br />

• Der Sicherstellungsauftrag<br />

• Garantie für die Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung (incl.<br />

BDP)<br />

• Der Gewährleistungsauftrag<br />

• Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Durchführung <strong>de</strong>r<br />

vertragsärztlichen Tätigkeit<br />

• Die Interessenvertretung<br />

• Wahrung <strong>de</strong>r Interessen <strong>de</strong>r Vertragsärzte<br />

• Die Vertragshoheit<br />

• Zuständigkeit zum Abschluss von Verträgen<br />

• Die Ausschussbesetzung<br />

• Recht zur Besetzung von Ausschüssen <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Selbstverwaltung<br />

QS/QM - Rechtliche Vorgaben (1)<br />

• § 75 Abs. 1 Satz 1 SGB V „Die KVen …haben…<strong>de</strong>n<br />

Krankenkassen und ihren Verbän<strong>de</strong>n gegenüber die<br />

Gewähr zu übernehmen, dass die vertragsärztliche<br />

Versorgung <strong>de</strong>n gesetzlichen und vertraglichen<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen entspricht


Gewährleistung<br />

vertragsärztliche<br />

Pflichten<br />

Vertragsarzt/<br />

Vertragspsychotherapeut<br />

Kassenärztliche<br />

Vereinigung<br />

Information<br />

und Überwachung<br />

<strong>de</strong>r vertragsärztlichen<br />

Pflichten<br />

Pflichten:<br />

Beratung<br />

Präsenzpflicht<br />

Behandlungspflicht<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Berichtspflicht<br />

ordnungsgemäße<br />

Rechnungslegung<br />

Gewährleistung<br />

für die Erfüllung<br />

<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />

Krankenkasse<br />

Lan<strong>de</strong>sverband<br />

Kooperation<br />

zwischen KK<br />

und KV in<br />

Gewährleistungsfragen<br />

Maßnahmen:<br />

Beratung<br />

Prüfung<br />

Überwachung<br />

Disziplinarmaßnahmen<br />

Antrag auf Entzug<br />

<strong>de</strong>r Zulassung<br />

QS/QM - Rechtliche Vorgaben (2)<br />

• SGB V : Neunter Abschnitt – Sicherung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />

Leistungserbringung<br />

‣ § 135 SGB V „Bewertung von Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmetho<strong>de</strong>n“ durch <strong>de</strong>n G-BA<br />

Abs. 2 Vorgaben an die Qualität <strong>de</strong>r Leistungserbringung<br />

‣ § 135 a SGB V „ Verpflichtung zur Qualitätssicherung“<br />

‣ § 136 SGB V „För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Qualität durch die<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen“ - Stichprobenprüfungen<br />

‣ § 136 a SGB V „Qualitätssicherung in <strong>de</strong>r vertragärztlichen<br />

Versorgung“ - Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA zu<br />

1. Einrichtungsinternen Qualitätsmanagement<br />

2. Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen für diagnostische und therapeutische<br />

Leistungen, insbeson<strong>de</strong>re bei aufwändigen med. Leistungen


Was ist Qualität ?<br />

• Du<strong>de</strong>n: qualis (lat.) wie beschaffen, qualitas => Beschaffenheit,<br />

Verhältnis, Eigenschaft => zuerst einmal wertneutral<br />

• Die Bandbreite reicht von „Qualität ist, wenn es funktioniert“ über<br />

„Qualität ist etwas Anständiges“ (Th. Heuss) bis hin zu „Qualität ist,<br />

was <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> wünscht“<br />

• Qualität ist kein Zufall, son<strong>de</strong>rn das Produkt einer Arbeit.<br />

• Qualität ist das Erreichte im Verbun<strong>de</strong>nsein mit <strong>de</strong>m Machbaren im<br />

Bezug auf das Wünschenswerte.<br />

• Qualität ist die systematische Dokumentation und Nachweisbarkeit <strong>de</strong>r<br />

geleisteten Arbeit.<br />

• Qualität ist die möglichst fehlerfreie Ausführung eines Prozesses o<strong>de</strong>r<br />

einer Dienstleistung.<br />

• Qualität ist <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Erfüllung vorher festgelegter Ziele.<br />

• Qualität ist reproduzierbar.<br />

• DIN ISO EN 8402 (1995): „Qualität ist die Gesamtheit von Merkmalen<br />

einer Einheit (Produkt, Tätigkeit, Prozess, Organisation) bezüglich<br />

ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfor<strong>de</strong>rnisse zu<br />

erfüllen“.<br />

Woran erkennt man Qualität?<br />

• Hohe Qualität in <strong>de</strong>r ambulanten Versorgung erkennt<br />

man an<br />

‣ einem guten medizinischen und wirtschaftlichen<br />

Ergebnis<br />

‣ einem hohen Maß an Professionalität in <strong>de</strong>r Diagnostik<br />

und Behandlung<br />

‣ einer hohen Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Patienten und ihrer<br />

Angehörigen<br />

‣ einer hohen Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Praxisteams<br />

‣ einem effizienten Ressourceneinsatz


Qualität ist keine statische Größe<br />

Qualität ist eine komplexe Größe, die auf die jeweiligen<br />

Erfor<strong>de</strong>rnisse zu beziehen ist. Die Ansprüche an ein<br />

Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienstleistung än<strong>de</strong>rn sich im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Zeit. Maß <strong>de</strong>r Qualität ist <strong>de</strong>r Erfüllungsgrad <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Anfor<strong>de</strong>rungen. Gute Qualität von gestern kann<br />

heute schon überholt sein<br />

Dimensionen von Qualität<br />

nach Donabedian (am. Wissenschaftler)<br />

sehr weit verbreitetes Qualitätskonzept, das drei Ebenen unterschei<strong>de</strong>t :<br />

• Strukturqualität Ausstattung, Apparate, Räumlichkeiten, fachliche<br />

Qualifikation aller Mitarbeiter, finanzielle Mittel Rahmenbedingungen<br />

• Prozessqualität Organisation und Steuerung <strong>de</strong>s Behandlungsverlaufes,<br />

<strong>de</strong>r diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, (Anamnese,<br />

Patientenaufklärung, Indikationsstellungen zu Untersuchungen und <strong>de</strong>ren<br />

Durchführung etc.) Handlungsabläufe<br />

• Ergebnisqualität kann als Ergebnis aus Struktur- und Prozessqualität<br />

betrachtet wer<strong>de</strong>n und umfasst die kritische Beurteilung <strong>de</strong>s abschließen<strong>de</strong>n<br />

Ergebnisses <strong>de</strong>r Behandlung. Hierzu zählen vergleichen<strong>de</strong> Analysen,<br />

Auf<strong>de</strong>ckung von Schwachstellen auf <strong>de</strong>r Basis von erhobenen Daten,<br />

wissenschaftlichen Erhebungen und das subjektive Gesundheitsgefühl <strong>de</strong>r<br />

Patienten nach <strong>de</strong>r Behandlung Behandlungsresultat<br />

• Neue 4. Dimension: Erlebnisqualität persönliche Kompetenz (subjektives<br />

Erleben und Bewerten <strong>de</strong>r Patienten <strong>de</strong>r kommunikative und fachliche<br />

Fähigkeiten <strong>de</strong>s gesamten Praxisteams), aber auch Erreichbarkeit, Präsentation<br />

von Service und Umgang/Berücksichtigung mit/von Patientenwünschen.


Qualitätssicherung versus<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die Qualitätssicherung im ärztlichen Bereich bezieht sich auf<br />

die Sicherung eines Qualitätsniveaus im ärztlichen Han<strong>de</strong>ln,<br />

das sich an vorgegebenen Richtlinien und Normen orientiert<br />

durch<br />

• Prüfung <strong>de</strong>r Strukturqualität: Fachliche, apparative, räumliche<br />

und personelle Vorgaben in bun<strong>de</strong>seinheitlichen Richtlinien –<br />

Genehmigung durch KVen vor Abrechnung <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n<br />

Leistungen<br />

• Prüfung <strong>de</strong>r Prozeß- und Ergebnisqualität in Form von<br />

‣ Ringversuchen<br />

‣ Qualitätsprüfung im Einzelfall z.B. durch Stichproben<br />

‣ Kolloquien<br />

‣ Rezertifizierung, Frequenzvorgaben (Höchst- bzw. Min<strong>de</strong>stvorgaben),<br />

Hygieneüberprüfungen, Begehungen, Indikationsüberprüfung<br />

Qualität in <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />

Genehmigungsbereiche<br />

• Allgemeine Radiologie / Strahlentherapie<br />

• Ambulante Dialysebehandlung<br />

• Ambulantes Operieren<br />

• Arthroskopie<br />

• Chirotherapeutische Leistungen<br />

• Computertomographie<br />

• Extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie (ESWL)<br />

• Herzschrittmacher-Kontrollen<br />

• Invasive Kardiologie<br />

• Kernspintomographie<br />

• Knochendichtemessung<br />

• Koloskopie<br />

• Laboruntersuchungen nach Abschnitt E<br />

<strong>de</strong>r Labor-Richtlinien (O III-Leistungen)<br />

• Langzeit-EKG<br />

• LDL-Apherese<br />

•Mammogprahie<br />

• Medizinische Rehabilitation<br />

• Nuklearmedizin<br />

• Otoakustische Emissionen<br />

• Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />

• Physikalisch medizinische Leistungen<br />

• Psychosomatische Grundversorgung<br />

• Schlaf-Apnoe<br />

• Schmerztherapie<br />

• Sonographie<br />

• Soziotherapie<br />

• Strahlentherapie<br />

• Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigen<br />

• Tiefenpsychologisch fundierte und analytische<br />

Psychotherapie<br />

• TSH-Test im Rahmen <strong>de</strong>r Früherkennung von<br />

Kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />

• Üben<strong>de</strong> und suggestive Verfahren<br />

• Verhaltenstherapie<br />

• Zytologische Untersuchungen Krebsfrüherkennung


AUSGANGSPUNKT:<br />

Genehmigungspflicht zur Abrechnung von Leistungen<br />

1. Nachweis <strong>de</strong>r<br />

fachlichen Befähigung <strong>de</strong>s Arztes<br />

Sachlichen Ausstattung:<br />

Geräte + Räume<br />

Fachlichen Befähigung<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

Belege:<br />

- Vorlage von Zeugnis Bescheinigung<br />

- ausreichen<strong>de</strong> Fachkun<strong>de</strong><br />

Belege:<br />

- Vorlage Bescheinigung<br />

- schriftliche Nachweise, Erklärungen Baupläne<br />

Belege:<br />

- Ausbildungsnachweise<br />

- Fortbildungsnachweise<br />

2. Prüfungen<br />

- Kolloquien, obligatorisch o<strong>de</strong>r bei Zweifeln - Praxisbegehungen - Praktische Prüfungen<br />

3. Tätigkeitsbegleiten<strong>de</strong> Prüfungen<br />

Routinefaktor<br />

Externe Prüfungen<br />

(z.B. Hygieneprüfungen)<br />

Qualitätssicherung versus<br />

Qualitätsmanagement<br />

Was ist Qualitätsmanagement?<br />

• Managen umschreibt die sinnvolle Führung, Planung und<br />

Organisation einer Institution, berücksichtigt dabei<br />

umfassend betriebswirtschaftliche, organisatorische und<br />

kommunikative Aspekte.<br />

• Qualitätsmanagement hat die Aufgabe, durch<br />

kontinuierliche Verbesserung <strong>de</strong>r Struktur- und<br />

Prozessqualität die Ergebnisqualität zu för<strong>de</strong>rn und zu<br />

verbessern. Durch Sicherung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsabläufe und <strong>de</strong>ren Ergebnisse, durch die<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung, Analyse und Nutzung von<br />

Verbesserungspotentialen und durch die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

internen und externen Kooperation und Kommunikation soll<br />

dieses Ziel erreicht wer<strong>de</strong>n.


Qualitätsmanagementsystem als<br />

Voraussetzung?<br />

QM muss auf allen Betriebsebenen umgesetzt wer<strong>de</strong>n, durch<br />

alle Mitarbeiter verwirklicht wer<strong>de</strong>n, jedoch von <strong>de</strong>r obersten<br />

Leitung angeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wenn QM in einer Praxis erfolgreich praktiziert wer<strong>de</strong>n soll,<br />

setzt dies voraus, dass in je<strong>de</strong>m Bereich, in je<strong>de</strong>r Abteilung, in<br />

je<strong>de</strong>r Gruppe wirksame QM-Instrumente eingesetzt und angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Um zu erreichen, dass die Instrumente wirksam organisiert<br />

und umgesetzt wer<strong>de</strong>n, ist ein Qualitätsmanagement-System<br />

(QMS) erfor<strong>de</strong>rlich. Ein QMS ist zunächst lediglich ein Schema,<br />

ein Gerüst, nach <strong>de</strong>m Qualität in einer Organisation aufgebaut<br />

und gesichert wird. Es bil<strong>de</strong>t die Organisationsstruktur<br />

<strong>de</strong>s QM und bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rahmen, in <strong>de</strong>m<br />

alle qualitätsrelevanten Maßnahmen eines Unternehmens<br />

ablaufen<br />

Argumente für QM (1)<br />

• I<strong>de</strong>ntifizierung von Leistungslücken und Schwachstellen in<br />

<strong>de</strong>n Betriebsabläufen<br />

• Festlegung von Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten<br />

• Schaffung Transparenz innerhalb einer Organisation<br />

• Absicherung und Optimierung komplexer Abläufe<br />

• Vermeidung redundanter Tätigkeiten<br />

• Reduktion von Fehlern<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikation und Information<br />

• Gleichmäßige Versorgungsqualität


Argumente für QM (2)<br />

• rationelle, zielgerichtete Diagnostik<br />

• Erhaltung <strong>de</strong>s Wissens bei Personalwechsel<br />

• Effiziente Grundlage beim Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess (KVP)<br />

• Nachweis <strong>de</strong>r Sorgfaltspflicht bei Haftungsfragen,<br />

Grundlage für Risk-Management<br />

• Erfüllung festgelegter Ziele<br />

• Basis für interne und externe Benchmarking-Projekte<br />

• Steigerung <strong>de</strong>r Effizienz durch klare Abläufe, beherrschte<br />

Prozesse und weniger Fehler<br />

• Positiver Marketingeffekt<br />

• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Qualitätsbewußtseins<br />

Grün<strong>de</strong> für die Einführung von QM in <strong>de</strong>r<br />

Arzt-Praxis<br />

• Inhaltliche Grün<strong>de</strong> (Innovationen und wachsen<strong>de</strong>r wissenschaftlicher<br />

Kenntnisstand; verän<strong>de</strong>rte Patientenerwartungen)<br />

• Organisatorische Grün<strong>de</strong> (Komplexität <strong>de</strong>s Leistungsgeschehens;<br />

neue Vertragsformen, § 95 Medizinische<br />

Versorgungszentren, §140 Integrierte Versorgung)<br />

• Wirtschaftliche Grün<strong>de</strong> (Wettbewerbsdruck, §115 Öffnung <strong>de</strong>r<br />

KH für Ambulantes Operieren; Verschärfte Haftungsregelungen)<br />

• Än<strong>de</strong>rung SGB V ab 01/2004 (GMG): Verpflichtung zu<br />

praxisinternem QM


Nutzen von Qualitätsmanagement<br />

• Dokumentation <strong>de</strong>s Praxis-Know-Hows (Spezialwissen<br />

zugänglich machen, Einarbeitung neuer Mitarbeiter)<br />

• Effiziente, standardisierte Organisation (Abläufe,<br />

Zuständigkeiten, Verantwortung)<br />

• Kontinuierliche Sicherung und Verbesserung <strong>de</strong>r Versorgungsqualität<br />

• Reduzierung von Fehlern<br />

• Transparente Darstellung, Nachweisbarkeit und<br />

Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r Praxisarbeit<br />

• Steigerung <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit von Patienten, Mitarbeitern und<br />

Praxisleitung<br />

Management-Zyklus (PDCA) nach Deming


Unter QM versteht man aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Tätigkeiten zum<br />

Lenken und Leiten einer Organisation, die darauf abzielen, die<br />

Qualität <strong>de</strong>r produzierten Produkte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r angebotenen<br />

Dienstleistungen zu verbessern.<br />

1.) Maßnahmen und Tätigkeiten, durch die die Qualitätspolitik, Ziele und<br />

Verantwortungen in einer Praxis festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

2.) Verwirklichung <strong>de</strong>r Ziele und Qualitätspolitik durch Mittel wie<br />

Qualitäts-planung, Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und<br />

Qualitätsverbesserung<br />

3.) QM soll sicherzustellen, dass Tätigkeiten/Abläufe so stattfin<strong>de</strong>n, wie<br />

sie geplant sind. Es geht darum die Einstellung <strong>de</strong>s Praxisteams<br />

(auch PL) so anzupassen und Metho<strong>de</strong>n einzuführen, dass<br />

Verbesserungspotential erkannt und genutzt wird und man dadurch<br />

Probleme/Fehler vermei<strong>de</strong>t.<br />

Qualitätsmanagement und -sicherung


Qualitätsmanagement und -sicherung<br />

• QM ist eine Führungsaufgabe und erfor<strong>de</strong>rt die<br />

unbedingte Bekennung <strong>de</strong>r Leitung dazu.<br />

• QM ist die Leitungsverpflichtung, alle qualitätsrelevanten<br />

Tätigkeiten systematisch und strukturiert aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abzustimmen.<br />

• QM for<strong>de</strong>rt und för<strong>de</strong>rt das gesamte Praxisteam.<br />

• QM versucht durch die Erfüllung von<br />

Patientenfor<strong>de</strong>rungen langfristige Bindungen zu<br />

bei<strong>de</strong>rseitigem Nutzen aufzubauen.<br />

• QM ist prozess- und ergebnisorientiert.<br />

• QM zielt auf kontinuierliche Verbesserung.<br />

Qualitätsmanagement und -sicherung<br />

• QM ist keine Einschränkung <strong>de</strong>r ärztlichen<br />

Handlungsmöglichkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Therapiefreiheit.<br />

• Qualitätsmanagement nimmt keinen Einfluss auf<br />

medizinisch-fachliche Inhalte – es gewährleistet <strong>de</strong>ren<br />

systematische Anwendung in transparenter und<br />

nachvollziehbarer Weise.<br />

• QM folgt <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>s gesun<strong>de</strong>n<br />

Menschenverstan<strong>de</strong>s, selbst wenn sich dies erst auf <strong>de</strong>n<br />

zweiten Blick erschließt!<br />

• QM be<strong>de</strong>utet, das eigene Arbeiten kritisch zu reflektieren<br />

und transparent zu machen, mit <strong>de</strong>m Ziel, sich stetig<br />

weiterzuverbessern.


Än<strong>de</strong>rung § 135 SGB V ab 01/2004 (GMG)<br />

• Mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Sozialgesetzbuches V (SGB V)<br />

wur<strong>de</strong> für Praxen die gesetzliche Verpflichtung zur<br />

Einführung eines Qualitätsmanagements geschaffen.<br />

• Im § 135a (2) ist die Verpflichtung zur Einführung und<br />

Weiterentwicklung eines internen<br />

Qualitätsmanagements geregelt.<br />

• In § 136 a (1) ist geregelt, dass <strong>de</strong>r Gemeinsame<br />

Bun<strong>de</strong>sausschuss die konkreten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

festlegt.<br />

Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />

Die Richtlinie „Internes QM“ <strong>de</strong>s G-BA ist am<br />

01.01.2006 in Kraft getreten:<br />

•es istkeine Zertifizierung vorgeschrieben<br />

• 2 Jahre für Orientierung, Fortbildung und Planung<br />

<strong>de</strong>s praxisinternen QM-Systems<br />

• weitere 2 Jahre für die Umsetzung<br />

• das fünfte Jahr (2010) für die Überprüfung <strong>de</strong>s<br />

Geleisteten<br />

• anschließend steht die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung im Mittelpunkt


Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />

• Es wird kein QM-System vorgeschrieben (KTQ ® -ISO-<br />

EPA-QEP ® und eigene Systematik möglich).<br />

• Die KVen richten QM-Kommissionen ein, die jährlich 2,5%<br />

<strong>de</strong>r Praxen stichprobenartig überprüfen auf Konformität<br />

mit <strong>de</strong>r Richtlinie („Auffor<strong>de</strong>rung zum schriftlichen<br />

Nachweis“). Im Falle <strong>de</strong>r Nonkonformität Beratung durch<br />

die KV.<br />

• Die KV-Kommissionen nehmen ihre Tätigkeit spätestens<br />

im I. Quartal 2007 auf.<br />

Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />

Es wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Elemente und Instrumente von<br />

QM-Systemen vorgegeben, u. a.<br />

• Organigramm (4.1.2)<br />

• Festlegung von konkreten Qualitätszielen für die Praxis und<br />

nachweisbare Überprüfung <strong>de</strong>rselben sowie Dokumentation<br />

(5.1.3)<br />

• regelmäßige strukturierte Teambesprechungen (3.1.4)<br />

• Prozessbeschreibungen (1.2.1-3, 1.3.3-4, 1.7.1, 3.1.3, 4.2.2, 5.1.2)<br />

• Dokumentation von Behandlungsverläufen und Beratungen (1.3.1-<br />

2, 1.4.1, 2.1.1)<br />

• Patientenbefragungen, wenn möglich mit vali<strong>de</strong>n Fragebögen<br />

(5.1.4)<br />

• Beschwer<strong>de</strong>management und Fehlermanagement (5.1.4)


Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />

Es wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Elemente und Instrumente von<br />

QM-Systemen vorgegeben, u. a.<br />

• Ausrichtung <strong>de</strong>r Versorgung an medizinischen Standards und<br />

Leitlinien (1.3.4)<br />

• Patientensicherheit, Patientenmitwirkung, Patienteninformation<br />

und Beratung (1.2.3, 1.3.1-5, 1.5.1, 1.6.1, 2.1.1, 2.1.4, 4.2.1-2, 4.3.1)<br />

• Notfallmanagement (1.7.1-2)<br />

• Integration bestehen<strong>de</strong>r QS-Maßnahmen ins QM-System (5.1.4)<br />

• Mitarbeiterorientierung (z. B. Arbeitsschutz, Fort- und<br />

Weiterbildung) (3.2.2, 4.3.1)<br />

Aufbau eines praxisinternen QMS<br />

• Grundsatzbeschluß <strong>de</strong>r Praxisleitung<br />

• Information an alle MitarbeiterInnen<br />

• Auswahl, Benennung und Schulung einer/s QMB´s<br />

• IST-Analyse<br />

• Erarbeitung wichtiger Grundlagen<br />

• Zusammenfassung, Beschreibung und Dokumentation<br />

<strong>de</strong>s QMS<br />

• Implementierung <strong>de</strong>s Systems<br />

• Überprüfung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>s QMS und <strong>de</strong>r<br />

Qualität<br />

• Darlegung <strong>de</strong>r Qualität


QM Mo<strong>de</strong>lle, Normen und Bewertungssysteme<br />

• QEP<br />

• DIN EN ISO 9000:2000<br />

• qu.int.as<br />

• EPA<br />

• EFQM<br />

• KTQ<br />

• KPQM 2006<br />

• qu.no 2006<br />

Modul 3: Motivation <strong>de</strong>r KBV / KVen<br />

• Unterstützung/Serviceangebot für Ärzte und Psychotherapeuten<br />

durch ein auf <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />

Bereich zugeschnittenes QM-System<br />

• Selbstbestimmung durch eigene Entwicklung/<br />

Qualitäts<strong>de</strong>finition (Stärkung <strong>de</strong>r Profession)<br />

• Transparenz gegenüber Öffentlichkeit und Politik


QEP-Entwicklung<br />

Ziel:<br />

Vorgehensweise:<br />

Entwicklung eines spezifisch auf <strong>de</strong>n<br />

nie<strong>de</strong>rgelassenen Bereich zugeschnittenen<br />

QM-Systems<br />

Sichtung bestehen<strong>de</strong>r nationaler und<br />

internationaler Systeme<br />

Entwicklung von Qualitätsziel-Katalog,<br />

Musterdokumenten und Schulungskonzept<br />

durch AG und evaluierte Pilotphase in 60<br />

Praxen (alle Fachrichtungen)<br />

Ergebnis:<br />

Qualitätsziel-Katalog,<br />

Schulungscurriculum, Umsetzungshilfen<br />

*Routinephase<br />

• Seit I/2005 QEP-Einführungsseminare und<br />

weiterführen<strong>de</strong> QEP-Seminare<br />

• Selbstbewertung nach QEP ® und Einführung von QM<br />

nach QEP ® in <strong>de</strong>n Praxen<br />

• Lizenzierung von QEP ® -Trainern bei <strong>de</strong>r KBV<br />

• Akkreditierung von Zertifizierungsstellen durch die<br />

KBV<br />

• Schulung und Akkreditierung von Visitoren durch die<br />

KBV<br />

• Kontinuierliche Weiterentwicklung <strong>de</strong>s QEP ® -<br />

Systems


Bausteine von QEP ®<br />

Begleitung<br />

• Dienstleistungskonzept <strong>de</strong>r KVen<br />

• Informationsveranstaltungen<br />

• QEP ® -Einführungsseminare<br />

• und weitere Fortbildungsangebote zur<br />

Einführung eines QMS in Praxen<br />

Baustein 2


Begleitung<br />

Dienstleistungskonzept <strong>de</strong>r KVen<br />

• KV-“Infoline“: Information und Begleitung <strong>de</strong>r<br />

Praxen bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

• Qualitätszirkel (QEP-Dramaturgie)<br />

QEP ® -Manual (optional)<br />

• Umsetzungsvorschläge (UV)<br />

• Musterhandbuch mit Musterdok.<br />

Baustein 3<br />

Modul 4: Der Qualitätsziel-Katalog


Der Aufbau <strong>de</strong>s Qualitätsziel-Katalogs<br />

Beispiel für ein Ziel


Kernziele und Gesamt-Ziele<br />

• Kernziele sind diejenigen Qualitätsziele, die bei<br />

Einführung von QM zunächst bearbeitet wer<strong>de</strong>n sollten<br />

und bei <strong>de</strong>ren Erfüllung ein Zertifikat ausgestellt wird<br />

• Der Gesamtziel-Katalog enthält weitere Qualitätsziele mit<br />

<strong>de</strong>r Möglichkeit zu kontinuierlicher Weiterentwicklung und<br />

Verbesserung und stellt die Grundlage späterer<br />

Excellence-Bewertungen dar<br />

<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung


<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />

‣ Plausibilitätsprüfung<br />

‣ Wirtschaftlichkeitsgebot und<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

Plausibilitätsprüfung<br />

Plausibel (lat.): annehmbar, einleuchtend,<br />

begreiflich lt. Du<strong>de</strong>n<br />

Übertragen auf das Vertragsarztrecht heißt das:<br />

Plausibilitätsprüfung ist ein Oberbegriff für je<strong>de</strong> Art<br />

<strong>de</strong>r Überprüfung einer Fehlabrechnung bis hin zur<br />

betrügerischen Honorarabrechnung. (Zit.: Dr.<br />

Bluttner, ehrenamtl. Richter am BSG)


Plausibilitätsprüfung<br />

Was ist das?<br />

Son<strong>de</strong>rfall <strong>de</strong>r sachl.-rechnerischen Berichtigung<br />

Die Prüfung auf sachlich-rechnerische Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnung<br />

zielt auf die Feststellung, ob die abgerechneten Leistungen<br />

rechtlich ordnungsgemäß, also ohne Verstoß gegen<br />

gesetzliche, vertragliche o<strong>de</strong>r satzungsrechtliche<br />

Bestimmungen erbracht wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Die Prüfung auf sachlích-rechnerische Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnung<br />

erstreckt sich nicht auf die Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

o<strong>de</strong>r Unwirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Leistungserbringung!!<br />

Worauf bezieht sich eine Plausibilitätsprüfung?<br />

• Abrechnung nicht erbrachter Leistungen.<br />

• Der Leistungsinhalt wird nicht in vollem Umfang erbracht.<br />

• Nichtbeachtung einer Leistungslegen<strong>de</strong>.<br />

• Implausibilität <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r abgerechneten Leistungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>n Zeitaufwand.<br />

• Implausibilitäten im Behandlungsablauf, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r abgerechneten<br />

Leistungen in Bezug auf die angegebenen Diagnosen.<br />

• Auffällige Verän<strong>de</strong>rungen im Abrechungsverhalten.<br />

• Abrechungen von Leistungen unter Verstoß <strong>de</strong>s Gebots <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Leistungserbringung.<br />

• Nichtbeachtung <strong>de</strong>r vertraglich vereinbarten Abrechnungsbestimmungen.<br />

• Fehlen <strong>de</strong>r fachlichen und apparativen Voraussetzungen (einheitliche<br />

Qualifikations-Erfor<strong>de</strong>rnisse)<br />

• Nichteinhaltung <strong>de</strong>s Überweisungsauftrags zur Auftragsleistung.<br />

• Fehlen<strong>de</strong> ICD- und/o<strong>de</strong>r OPS-Kodierung.<br />

• Unzulässiges Überweisungsverhalten.


Plausibilitätsprüfung „Historie“<br />

Die Abrechnungsprüfung (siehe § 106 a SGB V) ist bisher in <strong>de</strong>r Praxis als sachlichrechnerische<br />

Richtigstellung bekannt. Eingeschlossen in diese von <strong>de</strong>r KV<br />

durchzuführen<strong>de</strong> Prüfung ist auch die Überprüfung <strong>de</strong>r Plausibilität <strong>de</strong>r Abrechnung.<br />

Die KBV hat in <strong>de</strong>r Vergangenheit Empfehlungen unterbreitet, wie die Plausibilität<br />

<strong>de</strong>r Abrechnung anhand von bestimmten Zeitkriterien durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die KVen haben solche Plausibilitätsprüfungen in ihre Praxis einbezogen. § 106 a<br />

SGB V schreibt nunmehr diese Plausibilitätsprüfung als Zeitaufwandsvergleich für<br />

die Abrechnungsprüfung obligatorisch vor.<br />

Grundlage dafür sind Richtlinien, die von <strong>de</strong>r KBV und <strong>de</strong>n Spitzenverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen gemeinsam beschlossen wur<strong>de</strong>n. Wesentlicher Gegenstand dieser<br />

Richtlinien ist die Konkretisierung <strong>de</strong>r arztbezogenen Plausibilitätsprüfung.<br />

Gegenstand dieser arztbezogenen Plausibilitätsprüfung ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

Umfang <strong>de</strong>r je Tag abgerechneten Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Zeitaufwand <strong>de</strong>s Vertragsarztes. Unter rechtlichen Gesichtspunkten<br />

hat sich allerdings daran nichts geän<strong>de</strong>rt, dass die Plausibilitätsprüfung eine<br />

Ermittlungsmetho<strong>de</strong> ist. Erst wenn sich Implausibilität zur Feststellung von<br />

Unrichtigkeit verdichtet hat, darf die KV die Abrechnung richtigstellen.<br />

Gesetzliche und vertragliche Grundlagen ab<br />

01.01.2005<br />

§ 106a SGB V:<br />

Abrechnungsprüfung in <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />

(1) Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen prüfen<br />

die Rechtmäßigkeit und Plausibilität <strong>de</strong>r Abrechnungen in <strong>de</strong>r<br />

vertragsärztlichen Versorgung.<br />

(2) Die Kassenärztliche Vereinigung stellt die sachliche und rechnerische<br />

Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnungen <strong>de</strong>r Vertragsärzte fest; dazu gehört<br />

auch die arztbezogene Prüfung <strong>de</strong>r Abrechnungen auf Plausibilität<br />

sowie die Prüfung <strong>de</strong>r abgerechneten Sachkosten. Gegenstand <strong>de</strong>r<br />

arztbezogenen Plausibilitätsprüfung ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Umfang <strong>de</strong>r<br />

je Tag abgerechneten Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Zeitaufwand <strong>de</strong>s Vertragsarztes.


Plausibilitätsprüfung<br />

Austausch von Informationen zur Durchführung und<br />

Umsetzung von Plausibilitätsprüfungen<br />

Überprüfung <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r abgerechneten<br />

Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n Zeitaufwand<br />

• Für je<strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit wird im Hinblick auf die angefor<strong>de</strong>rten<br />

Leistungen bei Vertragsärzten, -therapeuten, bei ermächtigten Ärzten, bei<br />

ermächtigten Instituten und ermächtigten Krankenhäusern gleichrangig ein<br />

Tageszeitprofil und ein Quartalszeitprofil ermittelt.<br />

• Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Zeitprofile bleiben Leistungen im organisierten Notfalldienst,<br />

die auf Muster 19 <strong>de</strong>r Vordruckvereinbarung abgerechnet wer<strong>de</strong>n, Leistungen aus<br />

<strong>de</strong>r unvorhergesehenen Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Vertragsarztes außerhalb <strong>de</strong>r<br />

Sprechstun<strong>de</strong>nzeiten und bei Unterbrechung <strong>de</strong>r Sprechstun<strong>de</strong> mit Verlassen <strong>de</strong>r<br />

Praxis sowie – bei Belegärzten – Visiten außer Betracht.<br />

• Beträgt bei Vertragsärzten und –therapeuten die auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Prüfzeiten<br />

ermittelte arbeitstägliche Zeit bei Tageszeitprofilen an min<strong>de</strong>stens drei Tagen im<br />

Quartal mehr als zwölf Stun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Quartalszeitprofil mehr als 780 Stun<strong>de</strong>n,<br />

erfolgen weitere Überprüfungen. Dasselbe gilt bei ermächtigten Ärzten,<br />

ermächtigten Instituten und ermächtigten Krankenhäusern, wenn die<br />

arbeitstägliche Zeit an min<strong>de</strong>stens drei Tagen mehr als zwölf Stun<strong>de</strong>n im<br />

Tageszeitprofil o<strong>de</strong>r im Quartalsprofil mehr als 156 Stun<strong>de</strong>n beträgt.


Ablaufschema gem. Verfahrensordnung <strong>de</strong>r KVS f.d. Durchführung<br />

von Plausibilitätskontrollen gemäß § 83 Abs. 2 SGB V<br />

Plausibilitätsprüfung


Plausibilitätsprüfung<br />

Weitere mögliche Maßnahmen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s nach<br />

Durchführung einer Plausibilitätsprüfung:<br />

1. Beantragung eines Disziplinarverfahrens<br />

2. Mitteilung an die Ärztekammer wegen Einleitung eines<br />

berufsgerichtlichen Verfahrens<br />

3. Einleitung eines Verfahrens zur Entziehung <strong>de</strong>r<br />

Kassenzulassung durch <strong>de</strong>n Zulassungsausschuss<br />

4. Mitteilung an die Staatsanwaltschaft<br />

5. Mitteilung an die zur Entziehung <strong>de</strong>r Approbation<br />

zuständigen Behör<strong>de</strong><br />

Arzt/Patientenverhältnis im Spannungsfeld<br />

gesetzlicher Regelungen<br />

§ 28 SGB V – „Regeln <strong>de</strong>r<br />

ärztlichen Kunst“<br />

§ 70 SGB V – „Stand <strong>de</strong>r<br />

medizinischen Kenntnisse“<br />

- ausreichend<br />

- zweckmäßig<br />

- wirtschaftlich<br />

§ 34 SGB V – Negativliste<br />

Ausschluss von Arzneimitteln z. B.<br />

bei folgen<strong>de</strong>n<br />

Anwendungsgebieten:<br />

- Erkältungskrankheiten<br />

- Mund- und Rachentherapeutika<br />

- Abführmittel<br />

- Reisekrankheiten<br />

- lebensqualitätserhöhen<strong>de</strong><br />

Medikamente<br />

§ 35 SGB V – Festbeträge<br />

-<strong>de</strong>rselbe Wirkstoff<br />

- pharmakologisch-therapeutisch<br />

vergleichbare Wirkstoffe<br />

- therapeutisch vergleichbare<br />

Wirkung<br />

§ 73 Abs. 5 SGB V –<br />

Mitteilungspflicht bei Mehrkosten<br />

Arzt - Patient<br />

Preisvergleichsliste<br />

§ 92 Abs. 2 SGB V<br />

Arzneimittel-Richtlinien <strong>de</strong>s<br />

Gemeinsamen<br />

Bun<strong>de</strong>sausschusses<br />

§ 84 SGB V<br />

Arznei- und Heilmittelvereinbarungen<br />

Richtgrößen<br />

- arztgruppenspezifisch<br />

§ 106 SGB V<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung nach<br />

- Richtgrößen<br />

- Stichproben


Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Das Prinzip <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit in <strong>de</strong>r Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung wird <strong>de</strong>finiert in § 12 Abs. 1 SGB V:<br />

‣ Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und<br />

wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß <strong>de</strong>s Notwendigen<br />

nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig o<strong>de</strong>r<br />

unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht<br />

beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken<br />

und die Krankenkassen nicht bewilligen.<br />

Das Wirtschaftlichkeitsgebot ist dabei als gemeinsame<br />

Verpflichtung für alle Beteiligten zu sehen, nämlich für<br />

‣ Versicherte<br />

‣ Leistungserbringer<br />

‣ Krankenkassen<br />

Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Speziell für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Beziehungen <strong>de</strong>r Krankenkassen zu<br />

<strong>de</strong>n sog. Leistungserbringern hat <strong>de</strong>r Gesetzgeber eine weitere<br />

Norm als Wirtschaftlichkeitsgebot eingeführt, die allerdings die<br />

Aspekte Qualität und Humanität gleichrangig zur Berücksichtigung<br />

bringen soll (§ 70 Abs. 1 und 2 SGB V):<br />

1. Die Krankenkassen und Leistungserbringer haben eine<br />

bedarfsgerechte und gleichmäßige, <strong>de</strong>m allgemein anerkannten<br />

Stand <strong>de</strong>r medizinischen Erkenntnisse entsprechen<strong>de</strong> Versorgung<br />

zu gewährleisten. Die Versorgung <strong>de</strong>r Versicherten muss<br />

ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß <strong>de</strong>s Notwendigen<br />

nicht überschreiten und muss in <strong>de</strong>r fachlich gebotenen Qualität<br />

und wirtschaftlich erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Die Krankenkassen und Leistungserbringer haben durch geeignete<br />

Maßnahmen auf eine humane Krankenbehandlung ihrer<br />

Versicherten hinzuwirken.


Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Ergänzend zum Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>s § 12<br />

wer<strong>de</strong>n hier weitere Begriffe ins Spiel gebracht:<br />

‣ allgemein anerkannter Stand <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Erkenntnisse<br />

‣ humane Krankenbehandlung<br />

Was ausreichend, notwendig, zweckmäßig und<br />

wirtschaftlich ist, ist im Gesetz nicht expressis verbis<br />

geregelt → Ermessensspielraum→ Spannungsfeld <strong>de</strong>r<br />

Interessensgegensätze →Arzt-Patient-Kasse-KV<br />

Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Was ist nun ausreichend, notwendig und zweckmäßig?<br />

‣ Als ausreichend ist eine Behandlung zu verstehen ist,<br />

<strong>de</strong>ren Intensität <strong>de</strong>r Art und Schwere <strong>de</strong>r Krankheit <strong>de</strong>s<br />

Patienten entspricht und <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r medizinischen<br />

Erkenntnisse berücksichtigt.<br />

‣ Im Rahmen <strong>de</strong>s Notwendigen liegt eine Behandlung, die<br />

nicht über <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>ssen hinausgeht, was im Einzelfall<br />

zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Gesundheit<br />

unentbehrlich ist. Notwendig ist alles, worauf <strong>de</strong>r Arzt bei <strong>de</strong>r<br />

Behandlung eines Patienten nicht verzichten darf,<br />

an<strong>de</strong>rnfalls die Behandlung nicht ausreichend wäre.


Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

‣ Zweckmäßig sind solche Leistungen, die "objektiv" geeignet<br />

sind, im Rahmen <strong>de</strong>r anerkannten diagnostischen und<br />

therapeutischen Möglichkeiten <strong>de</strong>n angestrebten Heilerfolg<br />

zu erzielen. Dabei spielt die ärztliche Erfahrung eine<br />

beson<strong>de</strong>re Rolle.<br />

‣ Fehlt es an <strong>de</strong>r Qualität und Wirksamkeit <strong>de</strong>r Behandlung<br />

o<strong>de</strong>r lässt <strong>de</strong>r Arzt <strong>de</strong>n allgemein anerkannten Stand <strong>de</strong>r<br />

medizinischen Erkenntnisse (§§ 70, 72 Abs. 2 SGB V) und<br />

damit <strong>de</strong>n medizinischen Fortschritt unberücksichtigt, so ist<br />

die Behandlung nicht ausreichend und auch nicht<br />

zweckmäßig.<br />

‣ Dieses ist auch <strong>de</strong>r Fall bei einer Behandlungsmetho<strong>de</strong>, die<br />

nicht <strong>de</strong>m Anspruch <strong>de</strong>r Wissenschaftlichkeit entspricht,<br />

wenn also nach wissenschaftlich gesicherter Erkenntnis<br />

angenommen wer<strong>de</strong>n muss, dass z. B. eine „neue"<br />

Behandlungsmetho<strong>de</strong> nicht zu <strong>de</strong>m angestrebten<br />

Therapieerfolg führen wird (BUB-Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA)<br />

Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Wirtschaftlich“ heißt nicht „billig“<br />

Die vertragsärztliche Versorgung ist wirtschaftlich, wenn <strong>de</strong>r<br />

Vertragsarzt die (notwendigen, ausreichen<strong>de</strong>n und<br />

zweckmäßigen) Leistungen mit einem möglichst geringen<br />

Aufwand an „Kosten" (im Sinne von Ausgaben <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen) erbringt. Stehen <strong>de</strong>m Arzt bei einer<br />

bestimmten Indikation für eine als notwendig erkannte<br />

Therapie mehrere gleich wirksame und <strong>de</strong>m Patienten<br />

zuträgliche Alternativen zur Verfügung, soll <strong>de</strong>r Vertragsarzt<br />

die „kostengünstigste" Möglichkeit wählen. Das heißt nicht,<br />

dass nur das wirtschaftlich ist, was möglichst wenig kostet.<br />

Vor <strong>de</strong>n Kosten einer Behandlung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Preis eines<br />

Arznei-, Verband- o<strong>de</strong>r Heilmittels rangiert stets <strong>de</strong>r Nutzen<br />

einer Therapie für <strong>de</strong>n angestrebten Behandlungserfolg.


Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Das Wirtschaftlichkeitsgebot gilt für alle Bereiche <strong>de</strong>r<br />

ärztlichen Tätigkeit, also sowohl für die<br />

‣ Durchführung <strong>de</strong>r eigenen ärztlichen Leistungen (Diagnostik und<br />

Therapie) als auch für die verordneten und veranlassten<br />

Leistungen<br />

‣ Überweisung an an<strong>de</strong>re Vertragsärzte,<br />

‣ Verordnung von Arzneimitteln und Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf,<br />

‣ Verordnung von Heilmitteln ,<br />

‣ Verordnung von Hilfsmitteln,<br />

‣ Verordnung von Krankenhausbehandlung,<br />

‣ Verordnung von Krankentransporten,<br />

‣ Ausstellung von AU-Bescheinigungen<br />

Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />

Das Wirtschaftlichkeitsgebot wird konkretisiert<br />

•durch die Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA<br />

‣ Arzneimittel-Richtlinien<br />

‣ Heilmittel-Richtlinien<br />

‣ BUB-Richtlinien (Neue Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmetho<strong>de</strong>n)<br />

•durch die Rechtsprechung<br />

•durch Leitlinien<br />

•Vertragliche Vereinbarungen (z.B. DMP)<br />

und im Bereich <strong>de</strong>r GKV in ein umfassen<strong>de</strong>s Kontrollsystem<br />

eingebun<strong>de</strong>n, die sog. Wirtschaftlichkeitsprüfung


Die Wirtschaftlichkeitssprüfung nach § 106<br />

SGB V<br />

• Die Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit ist eine gemeinsame<br />

Aufgabe <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigungen und <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen<br />

• Die Prüfungsarten sind gesetzlich <strong>de</strong>finiert<br />

• Durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für<br />

Gesundheit und Soziale Sicherung wird in einer WiPrüfVO<br />

u. a. das Nähere zur Geschäftsführung <strong>de</strong>r Prüfungs- und<br />

Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse sowie <strong>de</strong>r Geschäftsstellen<br />

geregelt<br />

• Das Gesetz sieht einen gemeinsamen Abschluss von<br />

Prüfvereinbarungen vor, die bun<strong>de</strong>seinheitliche Vorgaben<br />

zu beachten haben<br />

Die Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse<br />

nach § 106 Abs. 4 SGB V<br />

• Die Wirtschaftlichkeitsprüfung gem. § 106 SGB V erfolgt durch eigenständige<br />

Einrichtungen, die Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse. Diese sind<br />

paritätisch mit Vertretern <strong>de</strong>r Ärzte und Krankenkassen sowie einem<br />

unparteiischen Vorsitzen<strong>de</strong>n zu besetzen. Sie sind autonome Behör<strong>de</strong>n mit<br />

eigener Rechtsfähigkeit.<br />

• Die Zahl <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r Seite in <strong>de</strong>n Ausschüssen ist nicht gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Sie bewegt sich in <strong>de</strong>r Regel bei 3 bis 4 Mitglie<strong>de</strong>rn je Seite,<br />

also insgesamt 6 bis 8 Mitglie<strong>de</strong>rn. Im Saarland jeweils 3.<br />

• Für <strong>de</strong>n Bereich je<strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung ist ein Prüfungs- und<br />

Beschwer<strong>de</strong>ausschuss zu errichten. Um die Vielzahl <strong>de</strong>r Verfahren abwickeln zu<br />

können, ist die Bildung von Kammern als Unterglie<strong>de</strong>rung dieser Ausschüsse<br />

möglich. Im Saarland jeweils zwei Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse<br />

(Hausärztlicher und fachärztlicher Versorgungsbereich)<br />

• Die Ausschüsse wer<strong>de</strong>n von Geschäftsstellen unterstützt. Die Partner <strong>de</strong>r<br />

Prüfungsvereinbarungen einigen sich über <strong>de</strong>n Sitz <strong>de</strong>r Geschäftsstellen; sie<br />

können bei <strong>de</strong>r KV ( so im Saarland), bei einem <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen o<strong>de</strong>r einer Arbeitsgemeinschaft errichtet wer<strong>de</strong>n. Sie sind<br />

eigenständige Einrichtungen und agieren auf Weisung <strong>de</strong>r<br />

Ausschußvorsitzen<strong>de</strong>n.


Gesamttätigkeit <strong>de</strong>s Arztes ist ausschlaggebend<br />

bei <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten und kausale Einsparungen<br />

• Das Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>r GKV richtet sich auf die<br />

Gesamttätigkeit <strong>de</strong>s Vertragsarztes, also die Gesamtheit<br />

seiner eigenen Tätigkeit und <strong>de</strong>r verordneten und<br />

veranlassten Leistungen. Dem entsprechend hat auch die<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung diese Gesamttätigkeit zu<br />

berücksichtigen<br />

• Problem <strong>de</strong>r Datenlage (Zeit, Qualität und Umfang) und<br />

praktischen Durchführbarkeit führt in <strong>de</strong>r Praxis zu Prüfungen<br />

einzelner Versorgungsbereiche (Honorar-, Arznei- und<br />

Heilmittelprüfungen)<br />

• Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten und kausale Einsparungen in an<strong>de</strong>ren<br />

Versorgungsbereichen rechtfertigen aber höhere<br />

Leistungsanfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r Verordnungskosten<br />

Bildung von Vergleichsgruppen<br />

• Zur Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit wer<strong>de</strong>n<br />

Vergleichsgruppen (Fachgruppe, Schwerpunkte etc.)<br />

gebil<strong>de</strong>t, die nicht unbedingter Massen homogen sein<br />

können<br />

• Den Unterschie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Praxen in <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe ist<br />

dann Rechnung zu tragen, wenn folgen<strong>de</strong> Bedingungen<br />

erfüllt sind:<br />

‣ Beson<strong>de</strong>rheiten in <strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>r<br />

Patientenstruktur <strong>de</strong>r Praxis (z. B. Rentneranteil,<br />

Überweisungsfälle),<br />

‣ Ausrichtung <strong>de</strong>r Praxistätigkeit auf beson<strong>de</strong>re, aufwendigere<br />

Diagnostik- und Therapieverfahren (z. B. onkologische<br />

Chemotherapie, mehrfach behin<strong>de</strong>rte Kin<strong>de</strong>r)


Berücksichtigung von Einsparungen<br />

Da die Wirtschaftlichkeitsprüfung in <strong>de</strong>r Regel zunächst sektoral<br />

durchgeführt wird, kann es dazu führen, dass <strong>de</strong>r Arzt zunächst<br />

unwirtschaftlich erscheint. Dies kann jedoch durch Einsparungen in<br />

an<strong>de</strong>ren Bereichen gerechtfertigt sein :<br />

Es kann jedoch durchaus sein, dass diese vermutliche Unwirtschaftlichkeit<br />

in <strong>de</strong>n zunächst geprüften Bereichen durch Einsparungen in einem<br />

an<strong>de</strong>ren Bereich gerechtfertigt sein kann. Zum Beispiel können<br />

‣ erhöhte Hausbesuche als Zeichen einer intensiven Betreuung<br />

schwerkranker Patienten durch signifikant geringere<br />

Krankenhauseinweisungen<br />

‣ o<strong>de</strong>r eine erhöhte Injektionsbehandlung durch geringere<br />

Arzneiverordnungen<br />

‣ o<strong>de</strong>r vermehrte Verordnung von physikalischer Therapie<br />

durch geringere Arzneiverordnungen<br />

kompensiert wer<strong>de</strong>n, wenn diese Einsparungen kausal durch die<br />

Mehraufwendungen im Leistungsbereich verursacht sind.<br />

Ermittlung von Amts wegen und<br />

Mitwirkungsverpflichtung <strong>de</strong>s Arztes<br />

Für die Durchführung eines Wirtschaftlichkeitsprüfungsverfahrens<br />

gilt für die damit betrauten Gremien <strong>de</strong>r Amtsermittlungsgrundsatz<br />

(Untersuchungsgrundsatz gem. § 20 SGB X):<br />

‣ die Behör<strong>de</strong> ermittelt <strong>de</strong>n Sachverhalt von Amts wegen<br />

‣ die Behör<strong>de</strong> hat alle für <strong>de</strong>n Einzelfall be<strong>de</strong>utsamen,<br />

auch die für die Beteiligten günstigen Umstän<strong>de</strong> zu<br />

berücksichtigen<br />

Allerdings sind die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Praxis und bestimmte<br />

Zusammenhänge in <strong>de</strong>r Tätigkeitsstruktur <strong>de</strong>s Arztes aus <strong>de</strong>n<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Daten und statischen Vergleichen etc. nicht ohne<br />

weiteres zu ermitteln. Es besteht von daher für <strong>de</strong>n Arzt in seinem<br />

eigenen Interesse eine Mitwirkungsverpflichtung im Prüfverfahren.


Prüfungsarten<br />

die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung ist zu<br />

prüfen durch<br />

‣ eine arztbezogene Prüfung ärztlich verordneter Leistungen bei<br />

Überschreitung <strong>de</strong>r Richtgrößenvolumina nach § 84<br />

(Auffälligkeitsprüfung) → jahresbezogen<br />

‣ eine arztbezogene Prüfung ärztlicher und ärztlich verordneter<br />

Leistungen auf <strong>de</strong>r Grundlage von arztbezogenen und<br />

versichertenbezogenen Stichproben (Zufälligkeitsprüfung). →<br />

jeweils arztbezogen<br />

‣ Darüber hinaus können die Vertragspartner „an<strong>de</strong>re arztbezogene<br />

Prüfungsarten" vereinbaren. z. B. eine arztbezogene Prüfung<br />

ärztlicher und ärztlich verordneter Leistungen<br />

nach Durchschnittswerten – sog. Durchschnittsprüfung (im<br />

Honorarbereich bislang die Regelprüfung)<br />

Prüfung nach Durchschnittswerten<br />

Wesentliche Aspekte bei dieser Prüfmetho<strong>de</strong> sind:<br />

• Bestimmung <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe →Homogenität,<br />

Grösse<br />

• Statistischen Grundlagen → Mittelwert,<br />

Standartabweichung, Normalverteilung?<br />

• Grenzbereiche <strong>de</strong>r Auffälligkeit bzw.<br />

Unwirtschaftlichkeit (BSG-Rechtsprechung)<br />

• Bis D+20% Einzelfallprüfung<br />

• Über D+20% bis D+40% repräsentative,<br />

eingeschränkte Einzelfallprüfung<br />

• Ab D+40% rein statistische Prüfung mit Umkehr <strong>de</strong>r<br />

Beweispflicht - offensichtliches Missverhältnis


Richtgrößenprüfung<br />

• Die Richtgrößenprüfung ist eine Prüfung anhand von ex-ante normativ<br />

vorgegebenen Werten für eine Vergleichsgruppe. Die Richtgrößen sollen<br />

insofern auch eine Steuerungswirkung im Sinne gesundheitspolitischer<br />

Zielsetzung übernehmen.<br />

• Der Gesetzgeber hat diese Prüfungsart bisher nur für die Prüfung <strong>de</strong>r<br />

Verordnungsweise bei Arznei-, Verband- und Heilmitteln eingeführt (§ 106<br />

Abs. 2 Ziff. 1 SGB V).<br />

• Die konkreten Regelungen zur Definition <strong>de</strong>r Richtgröße, <strong>de</strong>ren<br />

Strukturierung und die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Richtgrößen überläßt das<br />

Gesetz <strong>de</strong>n Vertragspartnern.<br />

‣ Maßnahmen sind zu ergreifen wenn folgen<strong>de</strong> Grenzen überschritten<br />

wer<strong>de</strong>n (§ 106 Abs. 5 a SGB V):<br />

‣ bei einer Überschreitung um mehr als 15 % ist eine Beratung <strong>de</strong>s<br />

Vertragsarztes durch <strong>de</strong>n Prüfungsausschuß durchzuführen (o<strong>de</strong>r zu<br />

veranlassen?), soweit die Überschreitung nicht durch Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />

begrün<strong>de</strong>t ist,<br />

‣ bei einer Überschreitung um mehr als 25 % ist <strong>de</strong>r (unwirtschaftliche)<br />

Mehraufwand durch <strong>de</strong>n Vertragsarzt <strong>de</strong>n Krankenkassen zu erstatten,<br />

soweit dieser nicht durch Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten begrün<strong>de</strong>t ist.<br />

Zufälligkeits-/Stichprobenprüfung<br />

Nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s Gesetzgebers seit 1.1.04 vorrangige<br />

Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit ( Zufälligkeitsprüfung § 106<br />

Abs. 2 Nr. 2 SGB V) → Probleme <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung<br />

• je Quartal min<strong>de</strong>stens 2 v.H. <strong>de</strong>r Vertragsärzte, geson<strong>de</strong>rt nach<br />

Arztgruppen (Stichprobe)<br />

• Prüfungsgegenstän<strong>de</strong> sind:<br />

‣Die medizinische Notwendigkeit <strong>de</strong>r Leistungen (Indikation),<br />

‣die Eignung <strong>de</strong>r Leistungen zur Erreichung <strong>de</strong>s therapeutischen o<strong>de</strong>r diagnostischen<br />

Ziels (Effektivität),<br />

‣die Übereinstimmung <strong>de</strong>r Leistungen mit <strong>de</strong>n anerkannten Kriterien für<br />

ihre fachgerechte Erbringung (Qualität), insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Richtlinien <strong>de</strong>s Gemeinsamen Bun<strong>de</strong>sausschusses enthaltenen<br />

Vorgaben,<br />

‣die Angemessenheit <strong>de</strong>r durch die Leistungen verursachten Kosten im<br />

Hinblick auf das Behandlungsziel


Zufälligkeits-/Stichprobenprüfung<br />

• Die Stichprobenprüfung umfassen:<br />

‣neben <strong>de</strong>m zur Abrechnung vorgelegten Leistungsvolumen auch<br />

Überweisungen, Krankenhauseinweisungen und die Feststellung<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsunfähigkeit sowie sonstige veranlasste Leistungen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re aufwendige medizinisch-technische Leistungen<br />

‣Die Bewertung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit nach <strong>de</strong>n<br />

Indikationsvoraussetzungen und <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r Effektivität und<br />

Qualität setzt eine zeitaufwendige Zusammenführung und<br />

Durchsicht <strong>de</strong>s arzt- und patientenbezogenen Datenmaterials<br />

(Leistungsabrechnung, Verordnungsdaten,<br />

Befunddokumentation, Krankenhaus-Entlassungsbefun<strong>de</strong>,<br />

Überweisungen usw.) voraus<br />

‣Diese Daten liegen bislang zum Teil erst 1 bis 2 Jahre nach <strong>de</strong>m<br />

Abrechnungsquartal vor<br />

‣Die Prüfung ist sehr zeit- und personalaufwendig<br />

Die Prüfmaßnahmen<br />

• Das Gesetz sieht folgen<strong>de</strong> Maßnahmen vor:<br />

‣Beratung vor Kürzung/Regreß<br />

‣Kürzung <strong>de</strong>r Honoraranfor<strong>de</strong>rung<br />

‣Regreß wegen unwirtschaftlicher Verordnung von Arznei-<br />

/Heilmitteln o<strong>de</strong>r Veranlassung weiterer Leistungen (sonstiger<br />

Scha<strong>de</strong>n)<br />

• Die Kürzung <strong>de</strong>s Honorars richtet sich direkt gegen <strong>de</strong>n<br />

Anspruch <strong>de</strong>s einzelnen Arztes<br />

• Ein Regress aus einer Richtgrößenprüfung wird gegen<br />

die Gesamtvergütung <strong>de</strong>r KV gerechnet und verringert<br />

diese entsprechend (§ 106 Abs. 5 b S. 3 SGB V).


Die Prüfmaßnahmen<br />

• Die KV wie<strong>de</strong>rum hat einen Rückfor<strong>de</strong>rungsanspruch in <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Höhe gegen <strong>de</strong>n einzelnen Vertragsarzt. Sie kann<br />

diesen Anspruch stun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r erlassen, wenn <strong>de</strong>r Arzt<br />

nachweist, dass ihn die Rückfor<strong>de</strong>rung wirtschaftlich gefähr<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>. In diesen Fällen ginge diese Maßnahmen zu Lasten <strong>de</strong>r<br />

Gesamtheit <strong>de</strong>r Vertragsärzte<br />

• Aber auch <strong>de</strong>r Prüfungsausschuss selbst hat die Möglichkeit,<br />

auf eine Regressfestsetzung zu verzichten, wenn er mit <strong>de</strong>m<br />

Arzt statt <strong>de</strong>ssen eine individuelle Richtgröße unter<br />

Berücksichtigung seiner Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten vereinbart und<br />

<strong>de</strong>r Arzt sich verpflichtet, diese Richtgröße einzuhalten bzw.<br />

hierfür (automatisch) <strong>de</strong>n tatsächlich entstan<strong>de</strong>nen<br />

Mehraufwand <strong>de</strong>n Krankenkassen zu erstatten. (§ 106 Abs. 5 d<br />

SGB V)<br />

Das Verfahren (1)<br />

• Das Verfahren in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsprüfung ist<br />

ein zweistufiges bzw. dreistufiges<br />

Verwaltungsverfahren. Das Verfahren vor <strong>de</strong>n<br />

Beschwer<strong>de</strong>ausschüssen ist ein Vorverfahren im<br />

Sinne <strong>de</strong>s Sozialgerichtsgesetzes.<br />

• Verfahrensbeteiligte sind die Kassenärztlichen<br />

Vereinigung, die Krankenkassen bzw. ihre<br />

Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r betroffene Vertragsarzt.<br />

• Die Wirtschaftlichkeitsprüfung nach Richtgrößen und<br />

ggf. nach Durchschnittswerten (Auffälligkeitsprüfung)<br />

sowie die Stichprobenprüfung (Zufälligkeitsprüfung)<br />

erfolgen durch <strong>de</strong>n Prüfungsausschuss bzw. <strong>de</strong>ssen<br />

Kammern von Amts wegen. Darüber hinaus erfolgen<br />

Prüfungen auf Antrag <strong>de</strong>r Kassenärztlichen<br />

Vereinigung bzw. <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen in Einzelfällen.


Das Verfahren (2)<br />

• Gegen die Entscheidungen <strong>de</strong>s<br />

Prüfungsausschusses können alle<br />

Verfahrensbeteiligten beim Beschwer<strong>de</strong>ausschuss<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch einlegen. Der Wi<strong>de</strong>rspruch hat<br />

aufschieben<strong>de</strong> Wirkung. Im Saarland gab es bislang<br />

noch ein Abhilfeverfahren beim PA.<br />

• Gegen die Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />

Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse wie<strong>de</strong>rum ist <strong>de</strong>r Rechtsweg<br />

mit <strong>de</strong>r Klage beim Sozialgericht gegeben. Die Klage<br />

hat keine aufschieben<strong>de</strong> Wirkung. Darüber hinaus ist<br />

entsprechend <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s SGG Berufung<br />

und Revision bei <strong>de</strong>n Obergerichten möglich.<br />

Grundsätzliche Probleme<br />

• Absolute und relative Sicht – Einzelfall versus<br />

Gesamtsicht unter <strong>de</strong>m Aspekt eingeschränkter<br />

Ressourcen<br />

• Homogenität versus Hetereogenität <strong>de</strong>r<br />

Vergleichsgruppen – statistische Verfahren<br />

• Ex-post und ex-ante Betrachtungen<br />

• Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Vergütungsform – Einzel- und<br />

Komplexleistungen<br />

• Kollektivvertrag und Einzel-/Son<strong>de</strong>rverträge


<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum Thema<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />

‣ Plausibilitätsprüfung<br />

‣ Wirtschaftlichkeitsgebot und Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

• Arznei-, Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />

‣ Notwenige und wirtschaftliche Versorgung unter <strong>de</strong>n<br />

gesetzlichen Vorgaben?


Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Arzneimittel: Gemäß <strong>de</strong>m Arzneimittelgesetz sind<br />

nach § 1, Absatz 1 Arzneimittel „Stoffe und<br />

Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt sind,<br />

durch Anwendung am o<strong>de</strong>r im menschlichen ...<br />

Körper Krankheiten, Lei<strong>de</strong>n, Körperschä<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

krankhafte Beschwer<strong>de</strong>n zu heilen, zu lin<strong>de</strong>rn, zu<br />

verhüten o<strong>de</strong>r zu erkennen“.<br />

Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Heilmittel: Für <strong>de</strong>n Begriff Heilmittel lassen sich verschie<strong>de</strong>ne<br />

Definitionen fin<strong>de</strong>n; das Rehabilitationslexikon führt aus, dass es<br />

sich „um sächliche Mittel o<strong>de</strong>r auch um Dienstleistungen in Form<br />

von physikalischen Behandlungsmetho<strong>de</strong>n [han<strong>de</strong>lt], die während<br />

<strong>de</strong>r Heilbehandlung Anwendung fin<strong>de</strong>n“. Gemäß<br />

Heilmittelrichtlinien (Abschnitt II, Nr. 6) sind Heilmittel „persönlich<br />

zu erbringen<strong>de</strong> medizinische Leistungen“. Darunter fallen „die<br />

einzelnen Maßnahmen <strong>de</strong>r physikalischen Therapie, die einzelnen<br />

Maßnahmen <strong>de</strong>r Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie, die<br />

einzelnen Maßnahmen <strong>de</strong>r Ergotherapie“. Zur physikalischen<br />

Therapie zählen beispielsweise Krankengymnastik und Massage;<br />

die Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie umfasst logopädische<br />

Maßnahmen, z. B. zur Wie<strong>de</strong>rerlangung <strong>de</strong>r Sprechfähigkeit nach<br />

einem Schlaganfall; die Ergotherapie stellt eine Arbeits- und<br />

Beschäftigungstherapie dar, die die Bewegungsfähigkeit bei<br />

Lähmungen nach einem Schlaganfall o<strong>de</strong>r bei Erkrankungen <strong>de</strong>s<br />

ZNS wie<strong>de</strong>rherstellen soll.


Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Hilfsmittel: Ebenfalls verordnet wer<strong>de</strong>n können<br />

Hilfsmittel; dieses sind nach <strong>de</strong>n Hilfsmittelrichtlinien<br />

(Abschnitt A I, Nr. 2) „sächliche medizinische<br />

Leistungen. Zu ihnen gehören:<br />

‣ Körperersatzstücke, orthopädische und an<strong>de</strong>re<br />

Hilfsmittel<br />

‣ Sehhilfen<br />

‣ Hörhilfen<br />

‣ sächliche Mittel o<strong>de</strong>r technische Produkte, die dazu<br />

dienen, Arzneimittel ... in <strong>de</strong>n Körper zu bringen (z. B.<br />

Spritzen, Inhalationsgeräte)“.<br />

Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Budget<br />

‣ Dies war bis zum 01. Januar 2002 die für ein Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />

gesetzlich festgelegte Obergrenze für die von <strong>de</strong>n<br />

Vertragsärzten einer KV-Region insgesamt veranlassten<br />

Ausgaben für Arznei-, Verbands- und Heilmittel, wobei für<br />

Arznei- und Verbandsmittel auf <strong>de</strong>r einen bzw. Heilmittel auf<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite getrennte Budgets galten.<br />

‣ Überschreitungsbeträge dieser Obergrenze konnten die<br />

Kassen im Rahmen eines so genannten Kollektivregresses<br />

zu gleichen Teilen von allen Vertragsärzten zurückfor<strong>de</strong>rn,<br />

wobei während <strong>de</strong>r Gültigkeit dieser Gesetzesgrundlage ein<br />

solcher Kollektivregress jedoch nie ausgesprochen wur<strong>de</strong>.


Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

Ausgabenvolumen<br />

• Zum 01. Januar 2002 trat das sogenannte<br />

Arzneimittelbudget-Ablösegesetz (ABAG) in Kraft. Damit<br />

wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ausgabenvolumen <strong>de</strong>r Gesamtbetrag <strong>de</strong>r<br />

pro Kalen<strong>de</strong>rjahr und KV-Region von <strong>de</strong>n Vertragsärzten<br />

veranlaßten Leistungen, getrennt nach Arzneimitteln und<br />

Heilmitteln, beschrieben. Eine Überschreitung dieses<br />

Ausgabenvolumens führte nicht mehr prinzipiell zum<br />

Kollektivregreß, son<strong>de</strong>rn sollte lediglich zur<br />

Ursachenforschung <strong>de</strong>r Ausgaben herangezogen wer<strong>de</strong>n<br />

mit einer entsprechen<strong>de</strong>n vertraglichen Regelung <strong>de</strong>r<br />

Konsequenzen zwischen Krankenkassen und Ärzten.<br />

Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

Richtgröße<br />

• Unter Richtgröße versteht man <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />

Betrag an Verordnungskosten für Arznei- bzw. Heilmitteln<br />

je Versichertem pro Quartal. Diese Verordnungskosten sind<br />

arztfachgruppenspezifisch <strong>de</strong>finiert und in <strong>de</strong>r so<br />

genannten Richtgrößenvereinbarung (einer vertraglichen<br />

Übereinkunft zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und<br />

Krankenkassen) festgelegt. Der Richtgrößenbetrag ist<br />

Bezugspunkt für die so genannte Richtgrößenprüfung und<br />

einer ggf. daraus resultieren<strong>de</strong>n individuellen Beratung<br />

bzw. Scha<strong>de</strong>nersatzzahlung von Ärzten, wenn <strong>de</strong>ren<br />

Verordnungsverhalten als unwirtschaftlich eingestuft<br />

wor<strong>de</strong>n ist.


Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Generika: Hierunter sind wirkstoffgleiche Präparate zu<br />

verstehen, die von Zweitanbietern nach Ablauf <strong>de</strong>s<br />

Patentschutzes <strong>de</strong>s Originalpräparates auf <strong>de</strong>n Markt<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n. Kennzeichen <strong>de</strong>r Generika ist, daß sie in<br />

aller Regel preisgünstiger als das Originalpräparat sind, da<br />

die Entwicklungs- und Zulassungskosten durch <strong>de</strong>n<br />

Zweitanbieter nicht mehr refinanziert wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

• Me-too-Präparate: Dies sind Analogpräparate, die einen<br />

ähnlichen Inhaltsstoff wie bereits auf <strong>de</strong>m Markt befindliche<br />

Präparate haben, <strong>de</strong>r allerdings marginale Unterschie<strong>de</strong> zu<br />

<strong>de</strong>m Erstpräparat aufweist. Sie stellen chemische<br />

Innovationen mit pharmakologisch ähnlichen o<strong>de</strong>r<br />

gleichartigen Wirkungen ohne beson<strong>de</strong>re therapeutische<br />

Vorteile dar. Man spricht bei ihnen auch von so genannten<br />

„Schrittinnovationen“. Da sie für sich genommen ebenfalls<br />

eine Neuentwicklung sind, befin<strong>de</strong>n sie sich preislich auf<br />

<strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>s Erstpräparates o<strong>de</strong>r darüber.<br />

Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Innovationen: Dies sind Arzneimittel mit einem neuartigen<br />

Wirkstoff o<strong>de</strong>r Wirkprinzip bzw. mit einer Verbesserung<br />

pharmakodynamischer und pharmakokinetischer<br />

Qualitäten bereits bekannter Wirkprinzipien. Der innovative<br />

Charakter zeigt sich dann darin, dass hierdurch<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r bzw. Krankheitszustän<strong>de</strong> einer<br />

Behandlung zugeführt wer<strong>de</strong>n können, die bis dato nicht<br />

behan<strong>de</strong>lbar waren. Dementsprechend ist auch <strong>de</strong>r Preis<br />

innovativer Arzneimittel hoch angesie<strong>de</strong>lt.<br />

• Spezialpräparate: Hierunter versteht man Präparate, die für<br />

spezielle Therapieverfahren (beispielsweise in klinischen<br />

Zentren) eingesetzt und in <strong>de</strong>r ambulanten Behandlung<br />

nach stationärer Therapieeinleitung weiterverordnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies sind beispielsweise Mittel <strong>de</strong>r<br />

Transplantationsmedizin, <strong>de</strong>r Onkologie o<strong>de</strong>r Aids-<br />

Therapie, die somit auch im preislich hochrangigen Sektor<br />

anzutreffen sind


Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />

• Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf: Dieser wird von Ärzten zur<br />

Ersatzbeschaffung <strong>de</strong>rjenigen Mittel verordnet, die sie bei<br />

<strong>de</strong>r ambulanten Behandlung von Patienten verbrauchen.<br />

Hierzu zählen beispielsweise:<br />

‣ Arzneimittel für Notfallpatienten<br />

‣ Arzneimittel zur Anwendung bei mehreren Patienten<br />

‣ Ampullen zur Erstanwendung am Patienten<br />

‣ Mittel zur Diagnostik und Therapie<br />

‣ Verbandsmittel<br />

Ausgaben <strong>de</strong>r GKV 2004 nach ausgewählten Bereichen


Leistungsausgaben für ausgewählte Leistungsarten in <strong>de</strong>r GKV und<br />

<strong>de</strong>ren Anteil an <strong>de</strong>n Gesamtleistungsausgaben<br />

Beitragseinnahmen und Leistungsausgaben in <strong>de</strong>r KV<br />

<strong>de</strong>r Rentner – alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r


Leistungsausgaben <strong>de</strong>r GKV für Allgemeinversicherte in<br />

Prozent vom Grundlohn je Mitglied<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung in<br />

Deutschland


Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />

Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV<br />

Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />

Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV


Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />

Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV<br />

Indikatoren zur Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Arzneimittelausgaben


Ausgaben für Arzneimittel<br />

GKV-Ausgabenanteile im 1. Quartal 2006<br />

Ärztliche<br />

Behandlung<br />

15,43%<br />

Arzneimittel<br />

17,75%<br />

Hilfsmittel<br />

2,93%<br />

Netto-Verwaltungskosten<br />

5,10%<br />

Heilmittel<br />

2,24%<br />

Quelle: BMGS<br />

Sonstige<br />

20,86%<br />

Krankenhausbehandlung<br />

insg.<br />

35,68%<br />

Euro<br />

450<br />

400<br />

406<br />

Ausgaben für Arzneimittel<br />

Ausgaben 2006 je GKV-Versichertem in Euro<br />

Quelle: ABDA-Frühinformation Mai 2006<br />

396<br />

383 382<br />

375<br />

350<br />

300<br />

347 344 339<br />

334 333<br />

332<br />

332<br />

324 318<br />

311 310 310<br />

301<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Meckl.-Vorp.<br />

Saarland<br />

Thüringen<br />

Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Berlin<br />

Hamburg<br />

Bund<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Nordrhein<br />

Westfalen-Lippe<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hessen<br />

Bayern<br />

Bremen


Ausgaben für Arzneimittel<br />

Ursachen für die im Saarland höheren Arzneimittelausgaben<br />

Regional:<br />

• Altersstruktur (Anteil <strong>de</strong>r über 65jährigen im Saarland höher als beim Bund)<br />

• hoher Anteil multimorbi<strong>de</strong>r Patienten<br />

Verantwortlichkeit auf Seite <strong>de</strong>r Ärzte:<br />

• im Saarland wer<strong>de</strong>n etwa 25% mehr Rezepte ausgestellt als<br />

bun<strong>de</strong>sweit<br />

• teure Entlassungsmedikation<br />

Ausgaben für Arzneimittel<br />

Altersstruktur Bund/Saarland<br />

60%<br />

55,6% 55,1%<br />

50%<br />

40%<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r über 65<br />

jährigen Personen liegt<br />

im Saarland um 10,2 %<br />

höher als beim Bund.<br />

0 - 25 Jahre<br />

25 - 65 Jahre<br />

ab 65 Jahre<br />

30%<br />

20%<br />

26,4% 25,0%<br />

18,0%<br />

19,8%<br />

Daten aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

2003<br />

Quelle: StaBu<br />

Jahrbuch 2005<br />

10%<br />

Bund<br />

Saarland


Ausgaben für Arzneimittel<br />

Durchschnittsalter aller GKV-Versicherten im Jahr 2005 je KV<br />

46<br />

45<br />

44<br />

43,5<br />

43<br />

42<br />

Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt 42,5 Jahre<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Meckl-Vorp.<br />

Saarland<br />

Bremen<br />

Trier<br />

Berlin<br />

Pfalz<br />

Koblenz<br />

Nordrhein<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Nordba<strong>de</strong>n<br />

Quelle: eigene Berechnungen nach Km6 Stichtag 1.7.2005<br />

Westfalen-Lippe<br />

Bayern<br />

Rheinhessen<br />

Nordwürttemberg<br />

Südba<strong>de</strong>n<br />

Südwürttemberg<br />

Ausgaben für Arzneimittel<br />

1200<br />

1000<br />

Arzneiverbrauch je Versicherter in <strong>de</strong>r GKV 2004<br />

1.120<br />

Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2005<br />

1.066<br />

1.019 1.018<br />

972<br />

DDD je Versicherter<br />

800<br />

600<br />

400<br />

412<br />

595<br />

627<br />

781<br />

200<br />

209<br />

146<br />

108<br />

147<br />

59 67<br />

93<br />

117<br />

166<br />

251<br />

0<br />

0-


Ausgaben für Arzneimittel<br />

15,5<br />

BMI > 30 (starkes Übergewicht)<br />

Vergleich Bund/Saarland nach Geschlecht<br />

15,2<br />

Saarland<br />

Bund<br />

15<br />

14,5<br />

14,4<br />

Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung mit Angaben<br />

zu Körpergröße und Gewicht<br />

14<br />

13,5<br />

13<br />

13,4<br />

12,8<br />

12,5<br />

12<br />

11,5<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 2006 - Leben in Deutschland - Ergebnisse <strong>de</strong>s Mikrozensus 2005<br />

60<br />

Ausgaben für Arzneimittel<br />

BMI Vergleich Bund/Saarland<br />

Anteil <strong>de</strong>r Bevölkerung in Prozent<br />

Saarland<br />

Bund<br />

50<br />

46,0<br />

48,0<br />

Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung mit Angaben<br />

zu Körpergröße und Gewicht<br />

40<br />

30<br />

37,4<br />

36,0<br />

20<br />

14,3<br />

13,6<br />

10<br />

2,3<br />

2,4<br />

0<br />

BMI > 30 (starkes Übergewicht) BMI 25 - 30 (Übergewicht) BMI 18,5 - 25 (Normalgewicht) BMI unter 18,5 (Untergewicht)<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 2006 - Leben in Deutschland - Ergebnisse <strong>de</strong>s Mikrozensus 2005


Maßnahmen zur Steuerung/Beeinflussung<br />

<strong>de</strong>s Verordnungsverhaltens<br />

• Arznei- und Heilmittelrichtlinien<br />

• Vereinbarungen von Ausgabenvolumen bei Arzneiund<br />

Heilmitteln und Zielvereinbarungen<br />

• Richtgrößen/-prüfungen<br />

• Pharm-PRO-Beratung<br />

• Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />

• Impfstoffe<br />

• Frühinformationen<br />

• AVWG - Arzneimittelwirtschaftlichkeitsgesetz<br />

• GKV-WSG – GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Gemeinsame Steuerungsinstrumente<br />

<strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigungen und <strong>de</strong>r<br />

Kassenverbän<strong>de</strong><br />

‣ Ausgabenvolumina<br />

‣ Zielvereinbarungen<br />

‣ Arzneimittel-Richtlinien<br />

‣ Richtgrößen<br />

‣ Durchschnittsprüfungen


Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Ausgabenvolumen<br />

Gesetzliche Grundlage: § 84 Absatz 5 SGB V<br />

‣ ist Bestandteil <strong>de</strong>r Arzneimittelvereinbarung<br />

‣ dient <strong>de</strong>r Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />

‣ je Kassenärztliche Vereinigung von <strong>de</strong>n Vertragspartnern auf<br />

Lan<strong>de</strong>sebene jährlich zu vereinbaren<br />

‣ eine Über- bzw. Unterschreitung ist Gegenstand <strong>de</strong>r<br />

Gesamtverträge<br />

‣ erfaßt sämtliche von <strong>de</strong>n Vertragsärzten nach § 31<br />

veranlaßten Leistungen<br />

‣ wird getrennt vereinbart für Arznei- und Verbandmittel und für<br />

Heilmittel<br />

‣ dient als Ausgangsbasis zur Ermittlung <strong>de</strong>r Richtgrößen


Arzneimittel-Vereinbarung<br />

340.000.000 €<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Ausgaben für Arzneimittel<br />

im Vergleich zum Ausgabenvolumen<br />

330.000.000 €<br />

320.000.000 €<br />

Ausgabenvolumen Arzneimittel<br />

Ausgaben Arzneimittel<br />

310.000.000 €<br />

300.000.000 €<br />

290.000.000 €<br />

280.000.000 €<br />

270.000.000 €<br />

260.000.000 €<br />

250.000.000 €<br />

Ausgaben 2005:<br />

ABDA-Ausgaben mit<br />

Korrekturfaktor;Meldung <strong>de</strong>r<br />

Kassen fehlt.<br />

Ausgaben 2006: Hochrechnung<br />

auf Basis <strong>de</strong>r ABDA-Ausgaben<br />

April 2006 mit Korrekturfaktor<br />

240.000.000 €<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Jahr<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Zielvereinbarungen<br />

‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Kosten in folgen<strong>de</strong>n Indikationsgruppen:<br />

Indikationsgruppe Betrag Gesamtjahr Betrag für<br />

Zielvereinbarung ab<br />

01.07.2005<br />

Analgetika/Antirheumatika 460.000,00 € 230.000,00 €<br />

Beta-,Ca-Bl.,Angiotensin-Hemmst. 390.000,00 € 195.000,00 €<br />

Magen-Darm-Mittel 1.300.000 € 650.000 €<br />

Antidiabetika 900.000 € 450.000 €<br />

Broncholytika/Antiasthmatika 650.000 € 325.000 €<br />

Antibiotika/Antiinfektiva 1.300.000 € 650.000 €<br />

Lipidsenker 800.000 € 400.000 €<br />

Thrombozytenaggregationshemmer 900.000 € 450.000 €<br />

Diuretika 1.000.000 € 500.000 €<br />

Hypophysen-, Hypothalamushormone 1.200.000 € 600.000 €<br />

Sexualhormone 380.000 € 190.000 €<br />

Zielwert insgesamt 9.280.000,00 € 4.640.000,00 €


Zielvereinbarungen<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

‣ keine Substitution von apothekenpflichtigen zu<br />

verschreibungspflichtigen Arzneimitteln<br />

‣ Verzicht auf Verordnungen kontrovers diskutierter<br />

Arzneimittel<br />

‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r verordneten<br />

Packungen<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Zielvereinbarungen<strong>de</strong>rzeit beträgt die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

verordneten Packungen je<br />

Versichertem hochgerechnet auf<br />

‣ keine Substitution von apothekenpflichtigen das Gesamtjahr: zu<br />

verschreibungspflichtigen im Saarland Arzneimitteln 12,2<br />

im Bund 9,1<br />

‣ Verzicht auf Verordnungen das entspricht kontrovers einer Abweichung diskutierter<br />

Arzneimittel<br />

von rund 25%<br />

Quelle: GAmSi Jan bis Mrz 2006<br />

‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r verordneten<br />

Packungen


Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Kontrovers diskutierte, bzw. umstrittene Arzneimittel<br />

„Als umstrittene Arzneimittel wer<strong>de</strong>n Wirkstoffe o<strong>de</strong>r<br />

Fertigarzneimittel bezeichnet, <strong>de</strong>ren therapeutische<br />

Wirksamkeit nicht o<strong>de</strong>r nicht in ausreichen<strong>de</strong>m<br />

Maße durch kontrollierte klinische Studien<br />

nachgewiesen wor<strong>de</strong>n ist.“<br />

Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2002<br />

Arzneimittel-Vereinbarung<br />

Ständige Arbeitsgruppe –<br />

von GKV und KVS zur Steuerung <strong>de</strong>r<br />

Arzneimittelversorgung und Erreichung <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Ziele ins Leben gerufen<br />

Aufgaben:<br />

‣ Analyse <strong>de</strong>r regionalen Ausgabenentwicklung<br />

‣ Bewertung <strong>de</strong>r Verordnungsstrukturen<br />

‣ Vorschlag situationsbezogener Maßnahmen zur<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r vereinbarten Ziele<br />

→ Herausgabe von Informationen an Ärzte


Arzneimittel-Richtlinien<br />

Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln in<br />

<strong>de</strong>r GKV<br />

Arzneimittel<br />

apothekenpflichtig<br />

nicht apothekenpflichtig<br />

keine Kassenleistung<br />

*) bei Erkältungskrankheiten<br />

Mund-/Rachentherapeutika<br />

Mittel gegen Reisekrankheiten<br />

Abführmittel<br />

nicht verschreibungspflichtig<br />

Ausnahmen:<br />

Kin<strong>de</strong>r bis 12 Jahre<br />

Jugendliche mit<br />

Entwicklungsstörungen<br />

bis 18 Jahre<br />

Ausnahmeliste <strong>de</strong>s<br />

Gemeinsamen<br />

Bun<strong>de</strong>sausschusses<br />

verschreibungspflichtig<br />

„Bagatell-Arzneimittel“ *)<br />

für Versicherte 18 Jahre und älter<br />

§ 34 Abs. 1 Satz 5 SGB V<br />

„Lifestyle-Arzneimittel“<br />

§ 34 Abs. 1 Satz 6 SGB V<br />

z. B. Xenical, Viagra<br />

ausgeschlossen durch<br />

„Negativliste“ **)<br />

§ 34 Abs. 3 SGB V<br />

ausgeschlossen durch<br />

„Arzneimittel-Richtlinie“<br />

z.B. Organhydrolysate<br />

ja<br />

ja<br />

keine Kassenleistung<br />

ja<br />

ja<br />

**) Mittel mit geringem o<strong>de</strong>r<br />

umstrittenen therapeutischen<br />

Nutzen<br />

Mittel mit geringem Abgabepreis<br />

Kassenleistung<br />

nein<br />

fehlen<strong>de</strong> Notwendigkeit und<br />

therapeutischer Nutzen<br />

Therapieziel kann durch<br />

nichtmedikamentöse<br />

Maßnahmen erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

ja<br />

ja<br />

Ausschluss<br />

Arzneimittel-Richtlinien<br />

OTC - Ausnahmeliste<br />

Ausnahmen<br />

‣ Umstrittene Arzneimittel<br />

• Enzyme<br />

• Kreislaufmittel<br />

• Leber-Galle-Mittel<br />

‣ Bagatell- Arzneimittel<br />

• Nasentropfen<br />

• Hustensaft<br />

• Schmerzstillen<strong>de</strong><br />

Einreibungen<br />

‣ Arzneimittel, die zur Behandlung<br />

schwerwiegen<strong>de</strong>r Erkrankungen als<br />

Therapiestandard gelten<br />

z. B.:<br />

‣ Acetylsalicylsäure (ASS) als<br />

Thrombozyten-Aggregationshemmer<br />

in <strong>de</strong>r Nachsorge von Herzinfarkt und<br />

Schlaganfall sowie nach arteriellen<br />

Eingriffen<br />

‣ Jodid nur zur Behandlung von<br />

Schilddrüsenerkrankungen


Richtgrößen<br />

‣ das Ausgabenvolumen wird aufgeteilt auf einzelne<br />

Fachgruppen<br />

‣ Fachgruppenanteile wer<strong>de</strong>n prozentual errechnet<br />

anhand <strong>de</strong>r arztbezogen erfaßten Daten <strong>de</strong>r<br />

Krankenkassen aus <strong>de</strong>m vorletzten Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />

‣ dienen zunächst nur <strong>de</strong>r Berechnung, ob <strong>de</strong>r Arzt sein<br />

Gesamtverordnungsvolumen überschritten hat<br />

keine Begrenzung auf einzelne Patienten<br />

‣ Arztgruppen ohne Richtgrößen unterliegen <strong>de</strong>n<br />

übrigen Prüfverfahren ( Auffälligkeits-, Zufälligkeitso<strong>de</strong>r<br />

Einzelfallprüfung)<br />

Richtgrößen<br />

für Arzneimittel und Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf 2005<br />

FG-Nr.<br />

Arztgruppe<br />

RG M<br />

RG F<br />

RG R<br />

04<br />

Augenärzte<br />

9,39 €<br />

5,44 €<br />

15,56 €<br />

07<br />

Chirurgen<br />

16,84 €<br />

14,30 €<br />

21,38 €<br />

10<br />

Gynäkologen<br />

17,58 €<br />

18,04 €<br />

30,81 €<br />

13<br />

HNO-Ärzte<br />

11,55 €<br />

10,96 €<br />

6,76 €<br />

16<br />

Hautärzte<br />

26,22 €<br />

21,95 €<br />

26,01 €<br />

19<br />

hausärztlich tätige Internisten<br />

63,15 €<br />

49,38 €<br />

148,38 €<br />

19<br />

fachärztlich tätige Internisten<br />

54,97 €<br />

43,68 €<br />

95,34 €<br />

19<br />

Nephrologen<br />

325,89 €<br />

270,67 €<br />

459,21 €<br />

19<br />

Internisten/Lungen- und Bronchialheilkun<strong>de</strong><br />

75,89 €<br />

79,95 €<br />

105,62 €<br />

23<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte<br />

24,85 €<br />

24,85 €<br />

24,85 €<br />

38<br />

Nervenärzte/Psychiater/Ärzte für Psych. und<br />

Psychotherapie/Neurologen<br />

87,09 €<br />

79,66 €<br />

100,65 €<br />

44<br />

Orthopä<strong>de</strong>n<br />

11,01 €<br />

8,18 €<br />

21,20 €<br />

56<br />

Urologen<br />

30,00 €<br />

24,35 €<br />

66,59 €<br />

80<br />

Allgemeinärzte<br />

51,50 €<br />

35,83 €<br />

142,56 €


Richtgrößen<br />

Informationsmaßnahme für Ärzte<br />

‣ GKV – Arzneimittel Schnellinformation - § 84 Abs. 5 SGB V<br />

• monatliche Frühinformation als Hilfestellung für <strong>de</strong>n Vertragsarzt zur<br />

kurzfristigen Überprüfung seines Arzneimittelverordnungsverhaltens<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

• Insgesamt 14 Berichte pro Jahr (10 Monatsberichte, 3<br />

Quartalsberichte und 1 Jahresbericht)<br />

• monatlicher Versand bei <strong>de</strong>r KVS an: Allgemeinärzte, Gynäkologen,<br />

Internisten, Kin<strong>de</strong>rärzte und Neurologen<br />

• Versand <strong>de</strong>r Quartals- bzw. <strong>de</strong>s Jahresberichtes an alle Ärzte<br />

‣ Quartalsweise Kostenmitteilungen <strong>de</strong>r Krankenkassen über<br />

die geprüften Verordnungsdaten im Vergleich zum<br />

Richtgrößenvolumen - Versand jeweils etwa 10 Monate nach Ablauf<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Abrechnungszeitraumes<br />

Richtgrößenprüfung<br />

1. Entscheidung über die Einleitung <strong>de</strong>s Prüfverfahrens<br />

1.1 Ermittlung <strong>de</strong>s Jahresrichtgrößenvolumens<br />

M<br />

F<br />

R<br />

Gesamt<br />

Fälle<br />

2.000<br />

1.200<br />

2.400<br />

X<br />

Richtgröße<br />

51,50 €<br />

35,83 €<br />

142,56 €<br />

=<br />

Richtgrößenvolumen<br />

103.000€<br />

42.996€<br />

342.144€<br />

488.140€


Richtgrößenprüfung<br />

1. Entscheidung über die Einleitung <strong>de</strong>s Prüfverfahrens<br />

1.2 Feststellung <strong>de</strong>r veranlaßten Leistungen<br />

Brutto-Verordnungskosten<br />

(einschließlich Zuzahlung und Apothekenrabatt)<br />

650.000 €<br />

1.3 Feststellung <strong>de</strong>r Prüfpflicht<br />

Brutto-Verordnungskosten<br />

Richtgrößenvolumen<br />

Überschreitung<br />

650.000 €<br />

488.140 €<br />

33,2 %<br />

Richtgrößenprüfung<br />

2. Prüfung nach § 106 Abs. 5a SGB<br />

2.1 Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten (Anlage 2 -Vorab-Prüfung)<br />

2.2 Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten im Rahmen <strong>de</strong>r Prüfung (Anlage 3)<br />

Brutto-Verordnungskosten<br />

650.000 €<br />

abzüglich Wirkstoffe nach<br />

Die Anerkennung von 10.000 €<br />

Anlage 2 und bekannter Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten ist ab 01.07.2005<br />

auf eine ausreichen<strong>de</strong>, zweckmäßige und<br />

abzüglich Mittel nach Anlage 3 (z.B.:<br />

wirtschaftliche Verordnungshöhe unter<br />

Insuline) und anerkannte<br />

15.000 €<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>s anerkannten<br />

Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />

Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r medizinischen Erkenntnisse<br />

Bereinigte Brutto-Verordnungskosten<br />

und <strong>de</strong>r Arzneimittel- bzw. 625.000 Heilmittel- €<br />

Richtlinie begrenzt.<br />

Restüberschreitung<br />

28,0 %


Richtgrößenprüfung<br />

3. Feststellung <strong>de</strong>r Erstattungspflicht<br />

3.1 arztindividuelle Nettoquote<br />

Netto-Verordnungskosten<br />

im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />

Brutto-Verordnungskosten<br />

(552.500 €)<br />

85 %<br />

(650.000 €)<br />

3.2 Feststellung <strong>de</strong>s Regressbetrages<br />

bereinigte Brutto-Verordnungskosten<br />

- abzüglich Richtgrößenbetrag (+25%)<br />

= ergibt Brutto-Regressbetrag<br />

x arztindividuelle Nettoquote<br />

= Regressbetrag<br />

625.000 €<br />

610.175 €<br />

14.825 €<br />

85 %<br />

12.601 €<br />

Richtgrößenprüfung<br />

Durchführung einer Prüfung:<br />

- jeweils nach Berücksichtigung <strong>de</strong>r Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten-<br />

• Beratung : Richtgrößenvolumen > 15 %<br />

• Regress: Richtgrößenvolumen > 25 %


Richtgrößenprüfung<br />

Ablauf einer Richtgrößenprüfung<br />

‣ Mitteilung über die Restüberschreitung nach Abzug <strong>de</strong>r Anlagen 2<br />

und 3 unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Wirtschaftlichkeitsgebotes und <strong>de</strong>r<br />

Arzneimittel-Richtlinien (Vorab-Prüfung)<br />

‣ Auffor<strong>de</strong>rung und Möglichkeit <strong>de</strong>r Stellungnahme zur Prüfung (z. B.<br />

weitere Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten)<br />

1. Sitzung <strong>de</strong>s Prüfungsausschusses Prüfbescheid<br />

2. Abhilfesitzung <strong>de</strong>s Prüfungsausschusses<br />

bei Wi<strong>de</strong>rspruch eines Beteiligten<br />

falls keine Abhilfe<br />

3. Sitzung Beschwer<strong>de</strong>ausschusses<br />

Recht auf persönliche Anhörung!<br />

Prüfbescheid<br />

Wi<strong>de</strong>rspruchsbescheid<br />

Richtgrößenprüfung<br />

Arzneimittel - aktueller Stand<br />

Richtgrößenprüfung -<br />

Arzneimittel<br />

für das Jahr<br />

2002<br />

für das Jahr<br />

2003<br />

für das Jahr<br />

2004<br />

Praxen mit Richtgrößen für<br />

Arzneimittel<br />

1.077<br />

1.097<br />

1.083<br />

betroffene Praxen<br />

228<br />

276<br />

226<br />

Praxen, bei <strong>de</strong>nen die<br />

Überschreitung in vollem<br />

Umfang<br />

durch<br />

Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten begrün<strong>de</strong>t<br />

ist („Vorab-Prüfung“)<br />

157<br />

167<br />

Praxen, die nach Beschluß <strong>de</strong>r<br />

Prüfungsausschüsse über eine<br />

Prüfung informiert wur<strong>de</strong>n<br />

71<br />

109


Richtgrößenprüfung<br />

Arzneimittel - aktueller Stand<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r Prüfung -<br />

Arzneimittel<br />

Keine Maßnahme beschlossen<br />

aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />

Hinweis ausgesprochen<br />

Regreß<br />

noch offen<br />

für das Jahr<br />

2002<br />

8<br />

46<br />

17<br />

-<br />

für das Jahr<br />

2003<br />

9<br />

58<br />

20<br />

22<br />

Heilmittel-Richtlinien<br />

Grundsätze <strong>de</strong>r Heilmittelverordnung<br />

‣ Eine Verordnung nach <strong>de</strong>n Vorgaben Mit wenigen <strong>de</strong>r Ausnahmen Richtlinie wird als<br />

Regelfall bezeichnet. (Bun<strong>de</strong>sknappschaft, LKK und<br />

einige BKK`s) haben die Kassen<br />

‣ Wenn die im <strong>de</strong>n Heilmittelkatalog auf die vorherige Vorlage vorgegebenen von<br />

Gesamtverordnungsmengen Verordnungen nicht ausreichen, außerhalb <strong>de</strong>s ist eine<br />

„Verord. außerhalb d. Regelfalles“ Regelfalles möglich. verzichtet<br />

‣ Eine solche Verordnung muß von <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />

genehmigt wer<strong>de</strong>n und es muß dazu an <strong>de</strong>r<br />

vorgesehenen Stelle <strong>de</strong>s Rezeptformulars eine<br />

Begründung mit prognostischer Einschätzung<br />

abgegeben wer<strong>de</strong>n.


Heilmittel-Richtlinien<br />

Heilmittelausgaben<br />

49.000.000 €<br />

47.000.000 €<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Ausgaben für Heilmittel<br />

im Vergleich zum Ausgabenvolumen<br />

Ausgabenvolumen Heilmittel<br />

Ausgaben Heilmittel<br />

45.000.000 €<br />

43.000.000 €<br />

41.000.000 €<br />

39.000.000 €<br />

37.000.000 €<br />

Ausgaben 2005:<br />

Nettoumsatz lt. GKV-<br />

Heilmittel Informations<br />

System (HIS) mit<br />

Korrekturfaktor<br />

35.000.000 €<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Jahr


Verwendung:<br />

Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />

als Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf gelten:<br />

Arzneimittel, Verbandmittel, Materialien, Instrumente, Gegenstän<strong>de</strong><br />

und Stoffe<br />

- bei Notfällen<br />

verordnungsfähig sind nur die in <strong>de</strong>r<br />

- im Zusammenhang Sprechstun<strong>de</strong>nbedarfsvereinbarung<br />

mit einem ärztlichen Eingriff bei mehr als einem<br />

Kranken, soweit aufgeführten <strong>de</strong>ren Kosten zulässigen nicht Mittel. zu <strong>de</strong>n allgemeinen<br />

Praxiskosten gehören.<br />

(Wirkstoffliste)<br />

Bezug:<br />

Verordnung auf „rosa Rezeptblatt“ (Muster 16), im Personalienfeld<br />

mit Kennzeichnung „Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf“ und Markierung im<br />

Statusfeld „9“ , als Kostenträger ist die AOK – Die Gesundheitskasse<br />

im Saarland anzugeben<br />

Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />

Wirkstoffliste zur Sprechstun<strong>de</strong>nbedarfsvereinbarung<br />

A - Z (Auszug)<br />

Injektionslsg /<br />

Infusionslsg<br />

Inhalat<br />

Trpf / Lösungen für <strong>de</strong>n<br />

Mund und Rachenraum<br />

Externa: Salbe / Gel /<br />

Paste / Pu<strong>de</strong>r / Stift (auch<br />

vaginale Anw.)<br />

Supp. / Ovula / Klysma<br />

Orale Form: Tbl, Drg, FTbl,<br />

Lsg usw(keine Brausetbl)<br />

Wirkstoff<br />

Anmerkung<br />

Acetazolamid x Augenärzte Augenärzte Tbl. nur in Grosspackungen, keine Retard-Tbl.<br />

Acetylcystein<br />

x<br />

Acetylsalicylsäure<br />

x<br />

A<strong>de</strong>nosin<br />

x<br />

Augentropfen / -salbe<br />

Nasentropfen<br />

Ohrentropfen<br />

Spray<br />

Adrenalin x 1 x x 1 = keine Systeme zur Selbstapplikation<br />

Adrenalon x x<br />

Aer medicinalis<br />

nur Anästhesisten (als Anästhesiegas)<br />

Ajmalin<br />

x<br />

Alclometason<br />

x<br />

Alcuronium<br />

x<br />

Alfentanil<br />

x<br />

Alizaprid<br />

x


Impfstoffe<br />

‣ Verordnungsfähig sind nur vorbeugen<strong>de</strong> Impfstoffe zur<br />

aktiven Immunisierung<br />

‣ bei <strong>de</strong>r Verordnung sind die Empfehlungen <strong>de</strong>r STIKO<br />

(Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) in <strong>de</strong>r<br />

jeweils gültigen Fassung zu berücksichtigen<br />

Bezug:<br />

Verordnung auf „rosa Rezeptblatt“ (Muster 16), im<br />

Personalienfeld mit Kennzeichnung „Impfstoffe“ und<br />

Markierung im Statusfeld „8“ und „9“ , als Kostenträger ist die<br />

AOK – Die Gesundheitskasse im Saarland anzugeben<br />

Impfstoffe<br />

Beispiele für die Verordnungsfähigkeit von Impfungen zu Lasten<br />

<strong>de</strong>r Krankenkasse:<br />

Tetanus:<br />

- Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen<br />

Hepatitis B:<br />

- Grundimmunisierung bis zum 18. Lebensjahr<br />

- ab <strong>de</strong>m 18. Lebensjahr nur bei bestimmten Indikationen (z.B. chron.<br />

Lebererkrankungen, Dialysepatienten...)<br />

nicht verordnungsfähig zu Kassenlasten sind Hepatitis-B-Impfungen<br />

- bei gefähr<strong>de</strong>tem Personal (z. B. Krankenpfleger/in); hier zahlt <strong>de</strong>r<br />

Arbeitgeber die Impfung<br />

- bei Reisen in Gebiete mit hohem Hepatitis-B-Vorkommen in <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung; hier trägt <strong>de</strong>r Patient die Kosten für die Impfung selbst<br />

(„Reiseimpfung“)


War es das – nein es geht weiter<br />

Weitere gesetzgeberische Eingriffe<br />

1. Die wichtigsten Fakten zum AVWG<br />

2. Gesundheitsreform 2006-Arzneimittel-<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Inhalte und Maßnahmen<br />

‣ Neue Festbetragsregelung<br />

‣ Rabattverträge zwischen Arzneimittelhersteller und einzelnen Kassen –<br />

auch über Differenz zum Festbetrag<br />

‣ Zweijähriges Preismoratorium für Arzneimittel (bis zum 31.März 2008)<br />

‣ Verbot von Naturalrabatten<br />

‣ Preissenkung bei generikafähigen Arzneimitteln um 10%<br />

‣ zertifizierte Praxissoftware ohne irreführen<strong>de</strong> Angaben<br />

‣ Krankenhäuser sollen bei <strong>de</strong>r Entlassungsmedikation auf<br />

Wirtschaftlichkeit achten<br />

‣ Zuzahlungsbefreiung für preisgünstige Arzneimittel ab <strong>de</strong>m 01.07.06<br />

‣ Arzneimittelvereinbarungen mit Tagestherapiekosten<br />

und „Bonus-Malus-Regelungen“<br />

Seite 180


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Zuzahlungsbefreiung für preisgünstige Arzneimittel ab <strong>de</strong>m<br />

01.11.2006<br />

‣ 130 Festbetragsgruppen<br />

‣ von <strong>de</strong>n Spitzenverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Krankenkassen 14tägig<br />

aktualisierte Übersichten im Internet abrufbar (www. gkv.info.<strong>de</strong>)<br />

‣ Problem für die Praxis:<br />

zeitaufwendige Suche nach zuzahlungsbefreiten Medikamenten in<br />

sich fortlaufend än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Informationen<br />

‣ Empfehlung:<br />

bei <strong>de</strong>r Verordnung eines Medikamentes <strong>de</strong>n INN (weltweit gültiger<br />

Freiname eines Arzneistoffes nach WHO) bzw. <strong>de</strong>n Wirkstoffnamen<br />

verwen<strong>de</strong>n – Verpflichtung <strong>de</strong>s Apothekers eines <strong>de</strong>r drei<br />

preisgünstigsten Präparate herauszugeben<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz – AVWG<br />

Arzneimittelvereinbarung 2007<br />

Vereinbarung von Durchschnittskosten je <strong>de</strong>finierter<br />

Dosiseinheit für 7 Arzneimittelgruppen<br />

Arzneimittelgruppe<br />

1. Statine 2. PPI 3. Selekt. Betablocker<br />

Leitsubstanz Simvastatin Omeprazol Bisoprolol<br />

Anteil nach Kosten je Anteil nach Kosten je Anteil nach<br />

KV-Wert sortiert DDD in % DDD in € DDD in % DDD in € DDD in %<br />

Werte <strong>de</strong>r KV Saarland farblich unterlegt<br />

Kosten je<br />

DDD in €<br />

1 84,3% 0,368 73,2% 1,085 41,4% 0,374<br />

2 82,9% 0,378 71,4% 1,116 39,0% 0,403<br />

Drittbester Wert 78,8% 0,397 67,9% 1,158 32,5% 0,403<br />

4 78,3% 0,410 67,2% 1,169 31,8% 0,409<br />

5 76,5% 0,412 66,5% 1,177 29,9% 0,410<br />

6 76,2% 0,414 60,5% 1,227 29,8% 0,411<br />

7 73,9% 0,414 59,8% 1,232 29,7% 0,412<br />

8 73,6% 0,420 57,0% 1,259 29,0% 0,416<br />

9 72,9% 0,420 54,4% 1,270 28,9% 0,417<br />

10 72,8% 0,421 51,9% 1,273 28,8% 0,419<br />

11 72,7% 0,423 50,7% 1,294 27,6% 0,423<br />

12 72,0% 0,428 50,7% 1,318 25,4% 0,424<br />

13 71,2% 0,428 44,3% 1,326 22,1% 0,430<br />

14 67,2% 0,435 41,5% 1,357 21,6% 0,431<br />

15 67,0% 0,456 41,4% 1,362 21,1% 0,433<br />

16 66,3% 0,456 41,2% 1,375 19,7% 0,433<br />

17 60,9% 0,475 39,1% 1,401 18,1% 0,442


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz – AVWG<br />

Arzneimittelvereinbarung 2007<br />

Arzneimittelgruppe 4. Alpha-Rezep.-Blocker 5. SSRI<br />

6. Bisphosphonate 7. Triptane<br />

Leitsubstanz Tamsulosin Citalopram Alendronsäure Sumatriptan<br />

Anteil nach Kosten je Anteil nach Kosten je Anteil nach DDD Kosten je Anteil nach Kosten je<br />

KV-Wert sortiert DDD in % DDD in € DDD in % DDD in € in % DDD in € DDD in % DDD in €<br />

1 72,5% 0,728 24,6% 0,711 65,9% 1,445 30,2% 7,181<br />

2 71,8% 0,733 24,4% 0,744 63,4% 1,489 29,0% 7,226<br />

Drittbester Wert 69,4% 0,735 17,8% 0,747 61,2% 1,531 27,7% 7,258<br />

4 69,4% 0,744 17,3% 0,757 60,2% 1,533 27,4% 7,295<br />

5 68,9% 0,753 17,0% 0,757 59,7% 1,554 27,4% 7,301<br />

6 67,5% 0,761 16,9% 0,767 59,2% 1,554 26,8% 7,307<br />

7 66,9% 0,762 16,9% 0,769 58,7% 1,557 26,7% 7,310<br />

8 66,3% 0,764 16,7% 0,771 58,6% 1,573 26,7% 7,363<br />

9 65,3% 0,768 16,4% 0,774 58,6% 1,581 24,9% 7,363<br />

10 64,1% 0,776 16,2% 0,775 58,5% 1,591 24,1% 7,373<br />

11 63,8% 0,777 12,8% 0,779 58,0% 1,593 23,9% 7,393<br />

12 62,7% 0,777 12,2% 0,790 57,6% 1,656 22,5% 7,403<br />

13 62,4% 0,783 11,1% 0,792 55,0% 1,692 21,2% 7,404<br />

14 62,2% 0,783 10,2% 0,793 54,7% 1,711 21,1% 7,408<br />

15 61,5% 0,801 9,5% 0,811 54,3% 1,729 20,6% 7,516<br />

16 59,7% 0,808 7,8% 0,834 52,5% 1,786 20,1% 7,543<br />

17 58,9% 0,815 5,7% 0,844 52,5% 1,793 19,1% 7,694<br />

Werte <strong>de</strong>r KV Saarland farblich unterlegt<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Arzneivereinbarung 2007<br />

Vereinbarung von Durchschnittskosten je <strong>de</strong>finierter Dosiseinheit für 7<br />

Arzneimittelgruppen<br />

Arzneimittelgruppe<br />

Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI)<br />

Statine<br />

Selektive Betablocker<br />

Alpha-Rezeptorenblocker<br />

Selektive-Serotinin-Rücknahme-Inhibitoren (SSRI)<br />

Bisphosphonate<br />

Triptane<br />

Leitsubstanz<br />

Omeprazol<br />

Simvastatin<br />

Bisoprolol<br />

Tamsulosin<br />

Citalopram<br />

Alendronsäure<br />

Sumatriptan<br />

KVS Zielwerte 2007<br />

Anteil nach<br />

DDD in %<br />

min<strong>de</strong>stens<br />

60,6 %<br />

75,5 %<br />

30,6 %<br />

64,7 %<br />

24,6 %<br />

56,9 %<br />

27,5 %<br />

Kosten je<br />

DDD in €<br />

höchstens<br />

1,23 €<br />

0,41 €<br />

0,42 €<br />

0,79 €<br />

0,78 €<br />

1,71 €<br />

7,36 €


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Anwendung Durchschnittskostenregelung<br />

IST KVS<br />

Beispiel Statine – Simvastatin<br />

Rahmenvorgabe Bund (Drittbester Wert)<br />

übrige<br />

Statine<br />

26%<br />

übrige<br />

Statine<br />

21%<br />

Simvastatin<br />

74%<br />

Simvastatin<br />

79%<br />

durchschnittliche DDD-Kosten aller Statine<br />

0,42€<br />

0,40€<br />

Soll 2007: KVS 0,41€<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Tagestherapiekosten<br />

-DDD (Defined Daily Doses)<br />

Packungsgröße x Wirkstoffmenge je Einheit<br />

DDD (nach DIMDI*)<br />

Beispiel:<br />

90 Tabletten, Nexium mups 40mg, Preis 113,20 €<br />

(WHO-DDD Esomeprazol 30mg)<br />

Preis / ( )<br />

Berechnung nach Formel:<br />

113,20 €<br />

((90 Tab x 40 mg) / 30 mg)<br />

= 0,94 €<br />

Alternative Berechnungsmetho<strong>de</strong>:<br />

Schritt 1:<br />

90 Tab x 40 mg = 3.600 mg<br />

3.600 mg / 30 mg = 120 DDD<br />

Schritt 2:<br />

113,20 € / 120 DDD (Ergebnis aus Schritt 1)<br />

= 0,94 €<br />

* Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Kosten von Dosiereinheiten von PPI<br />

DDD-Zielwert 2007 PPI 1,23 €<br />

Präparate<br />

20 mg<br />

Menge<br />

DDD je<br />

Packung<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten,€<br />

Omeprazol DDD 20mg<br />

Omeprazol ratiopharm 100 Tab 100 67,30 0,67<br />

Omeprazol AL 100 Tab 100 68,16 0,68<br />

Omeprazol Heumann 100 Tab 100 74,45 0,74<br />

Omedoc 100 Tab 100 90,28 0,90<br />

Omelind 100 Tab 100 114,82 1,15<br />

Pantoprazol DDD 40mg<br />

Pantozol Emra 100 Tab 50 86,14 1,72<br />

Rifun 100 Tab 50 86,44 1,73<br />

Esomeprazol DDD 30mg<br />

Nexium mups 90Tab 60 78,46 1,31<br />

* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Kosten von Dosiereinheiten von PPI<br />

DDD-Zielwert 2007 PPI 1,23 €<br />

Präparate<br />

40 mg<br />

Menge<br />

DDD je<br />

Packung<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten,€<br />

Omeprazol DDD 20mg<br />

Omeprazol dura 100 Tab 200 107,11 0,54<br />

Omeprazol AL 100 Tab 200 107,15 0,54<br />

Omeprazol STADA 100 Tab 200 107,20 0,54<br />

Pantoprazol DDD 40mg<br />

Pantozol 100 Tab 100 125,19 1,25<br />

Rifun 100 Tab 100 125,19 1,25<br />

Esomeprazol DDD 30mg<br />

Nexium mups 90 Tab 120 113,20 0,94<br />

* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Kosten von Dosiereinheiten von Statinen<br />

Präparate<br />

DDD-Zielwert 2007<br />

Statine 0,41 €<br />

Menge<br />

10 mg<br />

DDD je<br />

Packung<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten,€<br />

Simvastatin DDD 15 mg<br />

Simvastatin corax 100 Tab 67 20,69 0,31<br />

Simvastatin Heumann 100 Tab 67 24,19 0,36<br />

Simvastatin Wolff 100 Tab 67 37,82 0,57<br />

Zocor MSD 100 Tab 67 38,36 0,58<br />

Pravastatin DDD 20 mg<br />

Pravabeta 100 Tab 50 28,91 0,58<br />

Pravasin STADA 100 Tab 50 37,10 0,74<br />

Sigaprava 100 Tab 50 46,49 0,93<br />

Pravasin protect 100 Tab 50 54,64 1,09<br />

Lovastatin DDD 30 mg<br />

Lovastatin ABZ 100 Tab 33 25,54 0,77<br />

Lovastatin TEVA 100 Tab 33 25,55 0,77<br />

Lovastatin SAAR 100 Tab 33 26,09 0,78<br />

Mevinacor MSD 100 Tab 33 36,53 1,10<br />

Fluvastatin DDD 40 mg<br />

20 mg<br />

Locol 100 Tab 50 37,99 0,76<br />

Cranoc Kohl 100 Tab 50 59,75 1,20<br />

Lescol Kohl Pharma 100 Tab 50 79,32 1,59<br />

* Preise nach DIMDI 01.10.2006<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Kosten von Dosiereinheiten von Statinen<br />

Präparate<br />

DDD-Zielwert 2007<br />

Statine 0,41 €<br />

Menge<br />

40 mg<br />

DDD je<br />

Packung<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten,€<br />

Simvastatin DDD 15 mg<br />

Simvastatin Corax 100 Tab 267 49,35 0,19<br />

Simvastatin STADA 100 Tab 267 55,24 0,21<br />

Zocor 100 Tab 267 74,89 0,28<br />

Pravastatin DDD 20 mg<br />

Pravabeta 100 Tab 200 53,27 0,27<br />

Pravasin STADA 100 Tab 200 71,94 0,36<br />

Sigaprava 100 Tab 200 90,82 0,45<br />

Pravasin 100 Tab 200 111,01 0,56<br />

Lovastatin DDD 30 mg<br />

Lovabeta 100 Tab 133 52,25 0,39<br />

Lovastatin -Ct 100 Tab 133 58,85 0,44<br />

Mevinacor MSD 100 Tab 133 70,61 0,53<br />

Mevinacor Eurim 100 Tab 133 107,27 0,80<br />

Fluvastatin DDD 40 mg<br />

Locol 100 Tab 100 52,62 0,53<br />

Cranoc 100 Tab 100 52,62 0,53<br />

Lescol Kohl Pharma 100 Tab 100 81,64 0,82<br />

* Preise nach DIMDI 01.10.2006


Präparate<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Kosten von Dosiereinheiten nur Simvastatin<br />

Packungsgröße 100 Tbl.*<br />

DDD-Zielwert 2007<br />

Statine 0,41 €<br />

10 mg<br />

1000 mg=67 DDD<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten, €<br />

20 mg<br />

2000 mg=133 DDD<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten, €<br />

40 mg<br />

4000 mg=267 DDD<br />

Preis<br />

€<br />

DDD-<br />

Kosten, €<br />

simvastatin-corax ® 20,69 0,30 30,29 0,22 49,35 0,19<br />

simvadura 20,81 0,31 30,47 0,22 49,49 0,19<br />

Simvastatin-1A Pharma 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />

Simvastatin AbZ 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />

Simvastatin AL 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />

Simvabeta ® 24,19 0,36 36,28 0,27 55,23 0,21<br />

Simva TAD ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,20 0,21<br />

SimvaHexal ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />

Simvastatin-ratiopharm ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />

Simvastatin STADA ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />

Simvastatin Sandoz ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />

Simvacard ® 35,22 0,53 47,11 0,35 74,89 0,28<br />

Simvastatin-Wolff ® 37,82 0,57 53,14 0,40 74,89 0,28<br />

Zocor ® 38,36 0,57 53,14 0,40 74,89 0,28<br />

* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD 15 mg<br />

Therapiekosten pro Vertragsarzt<br />

nach vereinbarten Tagestherapiekosten<br />

Ein Arzt verordnet 20.000 Tagesdosen für 54 Patienten<br />

nur simvadura 20 mg (0,22 €/Tag)<br />

→ Ausgabenvolumen für Statine 8.200 € (20.000 DDD x 0,41€)<br />

→ Ausgaben 4.400 € → Unterschreitung 3.800 €<br />

Zusammenfassung:<br />

‣ Vorgabe von Tagestherapiekosten<br />

‣ keine Mengenbegrenzung/ keine Patientenbegrenzung<br />

‣ nur Preis <strong>de</strong>r verordneten Medikamente ausschlaggebend<br />

‣ Morbiditätsrisiko bei <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />

eine Verordnung entsprechend <strong>de</strong>r therapeutischen Notwendigkeit im<br />

Einzelfall (höhere Wirkstoffmenge und/o<strong>de</strong>r häufigere Einnahme) ist möglich<br />

(z.B. 30 mg Simvastatin → 2x Durchschnittskosten, 60 mg → 4x Durchschnittskosten)


Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

„Bonus-Malus-Regelung“<br />

Unterschreitung <strong>de</strong>s Ausgabenvolumens → Bonus an KV - an<br />

Ärzte zu verteilen, die wirtschaftlich verordnen und die<br />

Durchschnittskosten unterschreiten<br />

Malus - Ausgleichsverpflichtung gegenüber <strong>de</strong>n Krankenkassen bei:<br />

Überschreitung <strong>de</strong>r<br />

Durchschnittskosten<br />

je DDD<br />

> 10 – 20% 20% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />

> 20 – 30% 30% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />

> 30 % 50% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />

Arzneimittel bei <strong>de</strong>nen die „Bonus-Malus-Regelung“ Anwendung fin<strong>de</strong>n unterliegen<br />

nicht <strong>de</strong>r Richtgrößenprüfung. Die Richtgrößen sind entsprechend zu bereinigen.<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />

Verfahrensablauf<br />

• Feststellung <strong>de</strong>r Über-/Unterschreitung durch Prüfungsausschuss<br />

• nach Ablauf eines Quartals<br />

• auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r GAmSi-Schnellinformation<br />

• Verfahren wie in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

Rechtsschutz<br />

• Gegen Festsetzung eines Ausgleichsbetrages<br />

- Wi<strong>de</strong>rspruch (aufschieben<strong>de</strong> Wirkung)<br />

- Klage zum Sozialgericht (keine aufschieben<strong>de</strong> Wirkung)


Gesundheitsreform 2006 (01.04.2007)<br />

• Arzneimittelvertrieb: Öffnungsklauseln für<br />

Preisvereinbarungen (Liberalisierung <strong>de</strong>s<br />

Arzneimittelvertriebs)<br />

• Erleichterung <strong>de</strong>r Abgabe von einzelnen Tabletten durch<br />

Apotheken (Auseinzelung)<br />

• Kosten-Nutzen-Bewertung für Arzneimittel<br />

• Verordnung spezieller Arzneimittel nur in Abstimmung mit<br />

beson<strong>de</strong>rs qualifizierten Ärzten<br />

• Schutz <strong>de</strong>r Arzneiverordnungsdaten<br />

• Anwendungsbeobachtungen bei Arzneimitteln<br />

• Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

• Rückgabe nicht verbrauchter Arzneimittelreste (nur BTM)<br />

Noch<br />

Fragen?


<strong>VWA</strong> - <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

Hiermit sind wir am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutigen Veranstaltung<br />

Ich möchte mich<br />

ganz herzlich<br />

für Ihre<br />

Aufmerksamkeit und<br />

rege Beteiligung<br />

bedanken und<br />

wünsche Ihnen einen<br />

erfolgreichen<br />

Abschluss Ihres<br />

Studienganges

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