VWA- Gesundheitsmanagement Heutige Themen - Sternfeld.de
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<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Hallo und herzlich<br />
Willkommen zum letzten <strong>Themen</strong>block<br />
„Ambulante vertragsärztliche Versorgung“<br />
am Freitag, 10.11.06<br />
Seite 1<br />
<strong>Heutige</strong> <strong>Themen</strong><br />
• Vertragsarztrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz (VÄndG) -<br />
Auswirkungen auf die Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />
vertragsärztlichen Versorgung – Ergänzung<br />
• Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung<br />
• Bedarfsplanung für die vertragsärztliche Versorgung<br />
– Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage an ärztlichen<br />
Leistungen<br />
• Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
<strong>Heutige</strong> <strong>Themen</strong><br />
• Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />
• Plausibilitätsprüfung<br />
• Wirtschaftlichkeitsgebot und Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
• Arznei-, Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />
‣ Notwenige und wirtschaftliche Versorgung unter <strong>de</strong>n<br />
gesetzlichen Vorgaben?<br />
Neue Welt ab 2007<br />
Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vertragsarztrechts und<br />
an<strong>de</strong>rer Vorschriften<br />
(Vertragsarztrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz – VÄG)<br />
Umsetzung zum 1. Januar 2007<br />
Mit erheblichen rechtlichen Problemen behaftet
Wesentliche Ziele VÄG<br />
• Anpassung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srechtlich normierten<br />
vertragsärztlichen Berufsausübungsregelungen an<br />
die Neuerungen <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sgesetzlich geregelten<br />
Berufsordnungen<br />
• Lösung zunehmen<strong>de</strong>r vertragsärztlicher<br />
Versorgungsprobleme, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n<br />
östlichen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
1. Teilzulassung<br />
• Bisher: Vollzulassung („in erfor<strong>de</strong>rlichem Umfang“)<br />
• Neu: Teilzulassung („halber Versorgungsauftrag“)<br />
Konsequenzen:<br />
‣ Aufheben von Zulassungssperren im Falle von Reduzierungen in<br />
gesperrten Planungsbereichen<br />
‣ Probleme bei <strong>de</strong>r „Rückumwandlung“ einer Teil- in eine Vollzulassung,<br />
da Bedarfsplanung zu berücksichtigen ist<br />
‣ Verordnungsgeber muss – an<strong>de</strong>rs als bisher – Anwesenheitszeiten in<br />
<strong>de</strong>r Praxis vorgeben, die <strong>de</strong>r Vertragsarzt zu erfüllen hat. Nur so lässt<br />
sich ein „halber Versorgungsauftrag“ <strong>de</strong>finieren.<br />
‣ Auch zwei Teilzulassungen in unterschiedlichen KV-Bereichen<br />
möglich
2. Vereinbarkeit<br />
Vertragsarzt/Krankenhausarzt<br />
• Bisher: Tätigkeit als Vertragsarzt schließt Tätigkeit als<br />
Krankenhausarzt aus (Ausnahme: nicht patientenbezogen<br />
tätige Vertragsärzte)<br />
• Neu: Zulässig, auch in MVZ!<br />
Konsequenzen:<br />
‣ Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten (Bsp: Krankenhausträger als<br />
Betreiber MVZ, angestellte Krankenhausärzte zugleich<br />
„teilzugelassene“ Vertragsärzte)<br />
3. Angestellte Ärzte in <strong>de</strong>r Vertragsarztpraxis<br />
• Bisher: Anstellung maximal eines vollzeitbeschäftigten o<strong>de</strong>r<br />
zweier teilzeitbeschäftigter Ärzte („Job-Sharing“)<br />
• NEU:<br />
‣ Keine zahlenmäßige Begrenzung<br />
‣ In offenen Planungsbereichen: ohne Leistungsbeschränkung, aber<br />
Berücksichtigung bei <strong>de</strong>r Bedarfsplanung<br />
‣ In gesperrten Planungsbereichen: Job-Sharing wie bisher, aber ohne<br />
Begrenzung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r angestellten Ärzte, bei „lokalem<br />
Versorgungsbedarf“ u. U. Wegfall <strong>de</strong>r Leistungsbegrenzung<br />
‣ Hausärzte können Inhaber von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin<br />
beschäftigen.
4. Berufsausübungsgemeinschaften<br />
a. Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaften<br />
• Bisher: Im Saarland bereits zulässig, aber nur unter Vertragsärzten<br />
• Neu:<br />
‣ Zulässig nach Genehmigung ZA unter allen zur vertragsärztlichen<br />
Versorgung zugelassenen Leistungserbringern (Vertragsärzte,<br />
Vertragspsychotherapeuten, MVZ)<br />
‣ Zulassungsbezirksübergreifen<strong>de</strong> Berufsausübungsgemeinschaften<br />
‣ Wahl eines „Hauptsitzes“ hinsichtlich aller Regelungen (Zulassung,<br />
Abrechnung, Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeitsprüfung), Bindung<br />
an Wahl: ein Jahr<br />
4. Berufsausübungsgemeinschaften<br />
b. Teilberufsausübungsgemeinschaften<br />
• Bisher: Nicht zulässig!<br />
• Neu: Grundsätzlich zulässig!<br />
‣ Beispiel: Kooperation eines Kin<strong>de</strong>rarztes mit einem Neurologen<br />
bei <strong>de</strong>r Durchführung kin<strong>de</strong>rneurologischer Untersuchungen<br />
‣ Ausnahme: Nicht zulässig bei Bildung zur Erbringung<br />
überweisungsgebun<strong>de</strong>ner Leistungen („Keine Zuweisung<br />
gegen Entgelt!“), Bsp.: Internist und Laborarzt
5. Zweigpraxen<br />
• Bisher: Genehmigungsfähig, wenn aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Sicherstellung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich (regelmäßig nicht <strong>de</strong>r Fall in überversorgten<br />
Planungsbereichen)<br />
• Neu:<br />
• Anzeigepflicht<br />
• Ausreichend, dass Versorgung an <strong>de</strong>n weiteren Orten verbessert (und am<br />
Ort <strong>de</strong>s Vertragsarztsitzes nicht beeinträchtigt) wird<br />
• Keine zahlenmäßige Begrenzung (an<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>r SBOÄ: lediglich zwei<br />
weitere Filialen)<br />
• Zulassungsbereichsübergreifend möglich (Ermächtigung durch <strong>de</strong>n für<br />
<strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n KV zuständigen Zulassungsausschuss<br />
erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
• Beschäftigung angestellter Ärzte in Zweigpraxis zulässig<br />
Altersgrenzen<br />
• Bisher: Keine Zulassung o<strong>de</strong>r Ermächtigung eines<br />
Arztes, welcher das 55 Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t hat und<br />
Beendigung mit Vollendung <strong>de</strong>s 68. Lebensjahres<br />
• Neu:<br />
• Die Vorschriften, mit <strong>de</strong>nen eine Zulassung o<strong>de</strong>r<br />
Ermächtigung eines Arztes, welcher das 55. Lebensjahr<br />
vollen<strong>de</strong>t hat, ausgeschlossen wird, wer<strong>de</strong>n insgesamt<br />
gestrichen<br />
• Die Zulassung o<strong>de</strong>r Ermächtigung en<strong>de</strong>t dann nicht mit<br />
Vollendung <strong>de</strong>s 68. Lebensjahres, wenn <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sausschuss <strong>de</strong>r Ärzte und Krankenkassen eine<br />
Unterversorgung o<strong>de</strong>r drohen<strong>de</strong> Unterversorgung in einem<br />
bestimmten Gebiet festgestellt hat.
Praxisgebühr<br />
• Bisher: Keine Belastung <strong>de</strong>s Versicherten mit<br />
Gerichts- und Verfahrenskosten, wenn er trotz<br />
zweifacher Mahnung die 10€ Zuzahlung nach § 28<br />
Abs. 4 SGB V (Praxisgebühr) nicht gezahlt hat.<br />
• Neu:<br />
• Kostenbeitrag min<strong>de</strong>stens in Höhe von 150 € SG und<br />
• 225€ LSG und 330€ BSG<br />
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />
• VÄndG und die neue wun<strong>de</strong>rbare Welt <strong>de</strong>r<br />
ambulanten Versorgung nach <strong>de</strong>m 1. Januar 2007
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung<br />
Durchschnittliches Gesamtfinanzierungsvolumen in <strong>de</strong>n alten<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Jahren 2003/2004<br />
Arztgruppe<br />
Einzelpraxen<br />
Gemeinschaftspraxen<br />
(Betrag je Partner)<br />
Neugründung Übernahme<br />
Überführung<br />
Einzelpraxis<br />
Praxisbeitritt<br />
Allgemeinärzte 116.944 € 144.880 € 154.884 € 123.540 €<br />
Anästhesisten 81.667 € 104.333 € - 194.458 €<br />
Augenärzte 217.443 € 225.887 € 227.544 € 273.500 €<br />
Chirurgen 287.311 € 279.607 € 297.643 € 261.052 €<br />
Gynäkologen 175.225 € 218.116 € 200.579 € 229.830 €<br />
HNO-Ärzte - 229.283 € 228.836 € 237.700 €<br />
Hautärzte 206.563 € 241.907 € - 141.280 €<br />
Internisten 208.927 € 220.654 € 214.068 € 268.101 €<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte 95.555 € 175.492 € 200.950 € 121.613 €<br />
Nervenärzte/Neurologen 76.991 € 116.404 € 225.320 € 130.375 €<br />
Orthopä<strong>de</strong>n 224.009 € 309.978 € 253.320 € 354.529 €<br />
Psychoth./Psychiater 50.178 € 70.000 € - -<br />
Urologen 199.200 € 306.831 € - 248.850 €<br />
Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung 2005
Formen <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
• Langfristiges Darlehen<br />
dient <strong>de</strong>r Finanzierung von Übernahmepreis und Investitionen.<br />
• Betriebsmittelkredit<br />
dient zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Geldbedarfs <strong>de</strong>s Arztes für die Praxisund<br />
Lebenshaltungskosten bis zur nächsten Honorarzahlung.<br />
In <strong>de</strong>r Gründungsphase dient er auch zur Vorfinanzierung<br />
<strong>de</strong>r Anlaufkosten.<br />
Die Kredithöhe ist limitiert und richtet sich nach <strong>de</strong>m individuellen<br />
Bedarf <strong>de</strong>r Praxis und privater Lebensführung.<br />
Langfristige Finanzierungsarten<br />
• Annuitätendarlehen<br />
Zahlung einer regelmäßige Rate, die Zinsen und Tilgung umfasst<br />
• Tilgungsdarlehen<br />
Vereinbarung einer konstanten Tilgung, Zinsen wer<strong>de</strong>n separat<br />
bezahlt, d.h. bei je<strong>de</strong>m Zahlungstermin reduziert sich die Gesamtrate<br />
aufgrund <strong>de</strong>r vorgenommenen Tilgung<br />
• Endfälliges Darlehen<br />
wird in einer Summe am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Laufzeit bezahlt, d.h. neben <strong>de</strong>n<br />
Zinsen muss ein Tilgungsersatz angespart wer<strong>de</strong>n (z.B.<br />
Lebensversicherung, Sparplan o.ä.)
Öffentliche Kredite<br />
wer<strong>de</strong>n in unterschiedlichen Tilgungs- und<br />
Laufzeitvarianten angeboten und zeichnen sich häufig<br />
durch bessere Konditionen aus<br />
‣ Anlaufstelle ist generell das Kreditinstitut, bei<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Arzt seine Finanzierung abwickelt<br />
‣ Das individuelle Risiko je<strong>de</strong>r Finanzierung wird dort geprüft<br />
und wirkt sich auf die Kreditmodalitäten aus (z.B. Zinssatz,<br />
Sicherheiten)<br />
Trend zur Kooperation<br />
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank und das Zentral-Institut für<br />
die Kassenärztliche Versorgung haben 2.200 Finanzierungen von<br />
Praxisgründungen in <strong>de</strong>n Jahren 2003 und 2004 analysiert.<br />
Demnach ist <strong>de</strong>r Gemeinschaftspraxisbeitritt mit 18,4 % <strong>de</strong>r<br />
Finanzierungen in West<strong>de</strong>utschland inzwischen <strong>de</strong>r zweit-häufigste<br />
Start in die Selbständigkeit hinter <strong>de</strong>r Einzel-praxisübernahme (44,1<br />
%).<br />
Erst an dritter Stelle folgt die Einzelpraxisneugründung mit 12,7 %,<br />
gefolgt von <strong>de</strong>r Überführung einer Einzelpraxis in eine<br />
Gemeinschaftspraxis (9,5 %).
Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
• Wird bei <strong>de</strong>r Finanzierung durch endfällige Darlehen bezüglich <strong>de</strong>s<br />
Tilgungsersatzes eine Sparform gewählt, <strong>de</strong>ren Rendite o<strong>de</strong>r<br />
Wertsteigerung nicht garantiert ist (z.B. Lebensversicherung,<br />
Rentenversicherung), kann am Laufzeiten<strong>de</strong> eine<br />
Finanzierungslücke entstehen. Die Differenz zwischen<br />
angespartem Betrag und Darlehenssumme muss dann aus<br />
Eigenmitteln o<strong>de</strong>r durch eine Anschlussfinanzierung aufgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Vom Kreditinstitut gefor<strong>de</strong>rte Sicherheiten können nicht o<strong>de</strong>r nur<br />
teilweise gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Konsequenz: höherer Sollzinssatz (Stichwort: Basel II)<br />
Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
• Wird bei Antragstellung <strong>de</strong>r Zinssatz nicht bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Laufzeit, son<strong>de</strong>rn für einen kürzeren Zeitraum festgeschrieben<br />
(z.B. Laufzeit 10 Jahre, Zinsfestschreibung 5 Jahre), entsteht ein<br />
Zinsän<strong>de</strong>rungsrisiko. D.h., dass nach Ablauf <strong>de</strong>r Zinsbindung bei<br />
gestiegenem Zinsniveau unter Umstän<strong>de</strong>n eine höhere Rate zu<br />
zahlen ist als zu Beginn <strong>de</strong>r Finanzierung.<br />
• Nach Ablauf von anfänglichen Steuervergünstigungen muss die<br />
dadurch u.U. höhere Ratenzahlung durch höhere Erträge<br />
kompensiert wer<strong>de</strong>n, um zurückgehen<strong>de</strong> Liquidität zu verhin<strong>de</strong>rn.
Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
• Än<strong>de</strong>rn sich die Prämissen während <strong>de</strong>r Laufzeit wesentlich,<br />
sollten die Kreditmodalitäten ggfs. im Gespräch mit <strong>de</strong>r<br />
Hausbank neu verhan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, um drohen<strong>de</strong> Schieflagen<br />
frühzeitig zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
• Ein sinnvolles Finanzierungskonzept kann die Verknüpfung<br />
von Praxisfinanzierung, Altersvorsorge und ggfs. die<br />
Finanzierung <strong>de</strong>r selbstgenutzten Immobilie sein.<br />
Mögliche Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
Fazit:<br />
Je<strong>de</strong> Finanzierungsform hat Vor- und Nachteile, insofern sind die<br />
persönlichen Bedürfnisse entschei<strong>de</strong>nd für die Wahl <strong>de</strong>s „richtigen“<br />
Kredites.<br />
Die individuellen Gegebenheiten und Zielvorstellungen sollten durch<br />
einen Vergleich verschie<strong>de</strong>ner Finanzierungsmo<strong>de</strong>lle mit Hilfe<br />
kompetenter Berater (z.B. Hausbank, Steuerberater) abgewogen<br />
wer<strong>de</strong>n.
Beratungsangebot <strong>de</strong>r KV Saarland<br />
‣ Im Rahmen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlassungsberatung erhalten die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r KVS neben Informationen zu Zulassungsvoraussetzungen und<br />
-möglichkeiten bei Bedarf auch Hinweise zu möglichen<br />
Finanzierungsformen und zum aktuellen Zinsniveau.<br />
‣ Das geplante Nie<strong>de</strong>rlassungsvorhaben wird unter<br />
betriebswirtschaftlichen Aspekten beleuchtet und EDV-gestützt<br />
mo<strong>de</strong>llhaft dargestellt. Auswirkungen von Investitionen, Kosten<br />
sowie persönlichen Einkommensverhältnissen auf Umsatz und<br />
Ertrag <strong>de</strong>r Praxis sind dabei <strong>de</strong>tailliert zu erkennen.<br />
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />
Finanzierungsaspekte <strong>de</strong>r ärztlichen Praxisgründung
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Bedarfsplanung<br />
für die<br />
ambulante ärztliche Versorgung<br />
<strong>de</strong>r<br />
GKV-Versicherten<br />
‣ Begriffe<br />
‣ Historische Entwicklung<br />
‣ Theorie und<br />
‣ Praxis<br />
Bedarfsplanung<br />
Begriffe Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage<br />
• Unterschiedliche Erklärungsansätze, Beziehung nicht<br />
ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert, Problem <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>s objektiven<br />
Bedarfs an ärztlichen Leistungen<br />
‣ Bedürfnis als subjektiv empfun<strong>de</strong>ner Drang, For<strong>de</strong>rung,<br />
Wunsch nach einem Gut, egal ob als „natürliches“ o<strong>de</strong>r<br />
„gewecktes“ Bedürfnis, <strong>de</strong>r einer Erfüllung bzw. Befriedigung<br />
zugeführt wer<strong>de</strong>n soll<br />
‣ Bedarf als objektivierte Größe, zumin<strong>de</strong>st in Form einer<br />
intersubjektiven Übereinstimmung für die Notwendigkeit, ein<br />
bestimmtes Gut zur Verfügbarkeit zu bringen.<br />
‣ Nachfrage als reeller Effekt an einem Markt für ein<br />
bestimmtes Gut.
Bedarfsplanung<br />
Geschichtliche Entwicklung<br />
• Bis 1913 (Berliner Abkommen) bestimmte je<strong>de</strong> einzelne Krankenkasse<br />
vor Ort selbst die Zahl <strong>de</strong>r Ärzte, mit <strong>de</strong>nen sie Verträge abschließen<br />
wollte<br />
• Ab 1913 einheitliche Soll-Wert-Vorgaben je Kasse; Richtwert 1.350<br />
Versicherten/Arzt, bei eingeschlossener Familienversicherung von<br />
1000 Versicherten je Arzt; diese wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Folge variiert/verän<strong>de</strong>rt<br />
• Mit Einführung <strong>de</strong>r GKAR 1955 wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r Verhältniszahlen in das<br />
System gebracht – undifferenziert galten bun<strong>de</strong>seinheitlich 500<br />
Versicherte je Kassenarzt als Richtzahl<br />
• 1960 BVG-Urteil verwarf diese Vorgaben als verfassungswidrig<br />
• Erst 1977 wur<strong>de</strong> in Folge <strong>de</strong>s Krankenversicherungs-<br />
Weiterentwicklungsgesetzes (KVWG) die Bedarfsplanung zur<br />
Behebung partieller Unterversorgungen wie<strong>de</strong>r eingeführt<br />
Theorie und Praxis<br />
• Bedarfsorientierter Ansatz<br />
Versuch <strong>de</strong>n objektiven Bedarf zu ermitteln, zu messen<br />
und für die Zukunft zu prognostizieren<br />
Problem: Wie wird <strong>de</strong>r Bedarf an medizinischen<br />
Leistungen <strong>de</strong>finiert und gemessen<br />
• Nachfrageorientierter Ansatz<br />
Versuch die tatsächlich ausgeübte Nachfrage <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung zu messen und die zukünftige Entwicklung<br />
abzuschätzen<br />
• Zielorientierter Ansatz – Mischform unter Beachtung<br />
knapper Ressourcen
Bedarfsplanung<br />
• Gesetzliche Vorgabe einer flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ambulanten<br />
ärztlichen Versorgung<br />
• Durch <strong>de</strong>n Bedarfsplan soll mittel- und langfristig eine wirksame<br />
Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n (§ 12 Ärzte-ZV).<br />
• Der Bedarfsplan ist auch Grundlage für:<br />
‣ Sicherstellungsmaßnahmen <strong>de</strong>r Kassenärztlichen<br />
Vereinigung,<br />
‣ für die Beratung von Ärzten, die zur vertragsärztlichen<br />
Versorgung bereit sind,<br />
‣ für die Bedarfsprüfung bei <strong>de</strong>r Ermächtigung gemäß §§ 31<br />
und 31a Ärzte-ZV,<br />
‣ für die Feststellung, ob eine Überversorgung besteht bzw.<br />
eine Unterversorgung eingetreten ist o<strong>de</strong>r droht.<br />
Bedarfsplanung<br />
• Normativer Ansatz : Ermittlung von<br />
Versorgungsgra<strong>de</strong>n durch Meßzahlen Arzt je<br />
Einwohner<br />
‣ Versorgung zum Stichtag 31.12.1990 !<br />
‣ Bun<strong>de</strong>sweit in Bezug auf die Bevölkerung<br />
‣ Unterteilung nach vorgegebenen Arztgruppen<br />
‣ Differenzierung nach vier Planungsbereichskategorien<br />
auf Grundlage <strong>de</strong>r Raumortnungsplanung
Bedarfsplanung<br />
• Begriffe Unterversorgung und Überversorgung<br />
‣ Eine Unterversorgung liegt vor, wenn in bestimmten<br />
Planungsbereichen als bedarfsgerecht vorgesehene<br />
Vertragsarztsitze nicht nur vorübergehend nicht besetzt<br />
wer<strong>de</strong>n können und dadurch eine unzumutbare Erschwernis<br />
in <strong>de</strong>r Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen<br />
eintritt, die auch durch Ermächtigung von Ärzten o<strong>de</strong>r<br />
Einrichtungen nicht behoben wer<strong>de</strong>n kann<br />
‣ Eine Unterversorgung ist zu vermuten, wenn <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r<br />
hausärztlichen Versorgung <strong>de</strong>n ausgewiesenen Bedarf um<br />
mehr als 25 % und <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r fachärztlichen Versorgung<br />
<strong>de</strong>n ausgewiesenen Bedarf von mehr als 50 %<br />
unterschreitet. Eine Unterversorgung droht, wenn diese<br />
Grenzwerte aufgrund <strong>de</strong>r Altersstruktur <strong>de</strong>r Ärzte o<strong>de</strong>r aus<br />
an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n voraussichtlich zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Bedarfsplanung<br />
• Überversorgung ist anzunehmen, wenn <strong>de</strong>r allgemeine<br />
bedarfsgerechte Versorgungsgrad für eine Arztgruppe in<br />
einem Planungsbereich um 10% überschritten ist (§ 101<br />
SGB V).
Vertragsärzte im Saarland Std. 10/06<br />
Arztgruppe<br />
Stand:<br />
01.10.200<br />
6<br />
davon in MVZ<br />
angestell<br />
t o<strong>de</strong>r<br />
zugelass<br />
en<br />
Job-Sh.<br />
Zug<br />
el.<br />
Gesamt<br />
Allgemeinärzte (hausärztlich)<br />
519<br />
2<br />
3<br />
522<br />
Internisten (hausärztlich)<br />
137<br />
1<br />
0<br />
137<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte (hausärztlich)<br />
72<br />
0<br />
0<br />
72<br />
Hausärzte Gesamt<br />
728<br />
3<br />
3<br />
731<br />
Fachärzte Gesamt<br />
809<br />
8<br />
16<br />
825<br />
Zugelassene Vertragsärzte<br />
insgesamt<br />
1537<br />
11<br />
19<br />
1556<br />
Vertragsärzte im Saarland Std. 10/06<br />
Nie<strong>de</strong>rgelassene Psychologische<br />
Psychotherapeuten und Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendlichenpsychotherapeuten<br />
169<br />
0<br />
2<br />
171<br />
Persönliche Ermächtigungen<br />
an Krankenhausärzte<br />
156<br />
I n s g e s a m t<br />
1862<br />
21<br />
Insgesamt mit Job-Sharing<br />
1883<br />
Zur Info<br />
Hausärzte<br />
Fachärzte<br />
Psychoth.<br />
Gesamt<br />
Angestellte Ärzte (§ 32 b)-alte Fass.- Ganztags-<br />
4<br />
6<br />
0<br />
10<br />
Angestellte Ärzte (§ 32 b)-alte Fass.- Halbtags-<br />
3<br />
1<br />
0<br />
4<br />
Angestellte Ärzte (Job-Sharing) -Ganztags-<br />
7<br />
8<br />
0<br />
15<br />
Angestellte Ärzte (Job-Sharing) -Halbtags-<br />
9<br />
7<br />
0<br />
16
Gesamtübersicht über die Versorgungssituation (in %)<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung Saarland<br />
Stand: 01.12.2005<br />
Planungsbereich (Stadtverband/Kreis)<br />
Arztgruppe Saarbrücken Saarlouis<br />
Merzig-<br />
Wa<strong>de</strong>rn<br />
St.Wen<strong>de</strong>l Neunkirchen Saarpfalz<br />
Anästhesisten 117,5 144,0 135,0 151,9 210,4 157,2<br />
Augenärzte 115,4 108,8 109,6 123,4 101,1 148,4<br />
Chirurgen 125,0 159,8 250,6 140,9 155,6 193,8<br />
Fachärztlich tätige<br />
Internisten<br />
182,8 275,6 378,8 284,1 296,7 415,6<br />
Frauenärzte 113,1 111,9 126,7 116,6 116,7 116,3<br />
HNO-Ärzte 120,8 135,8 127,2 107,3 138,8 111,1<br />
Hautärzte 121,5 114,0 119,1 134,0 166,6 181,5<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte 116,0 114,4 109,1 122,8 119,4 122,7<br />
Nervenärzte 115,3 114,7 164,5 129,5 125,7 185,8<br />
Orthopä<strong>de</strong>n 121,8 150,8 126,4 113,7 125,9 176,3<br />
Radiologen 119,3 190,9 157,5 177,1 171,7 120,2<br />
Urologen 116,7 165,5 139,9 157,4 138,2 129,0<br />
Hausärzte 110,2 106,2 111,4 108,5 111,6 114,3<br />
Psychotherapeuten 115,1 119,6 133,6 139,6 129,6 122,1<br />
Erläuterung<br />
Eine Zulassungsbeschränkung ist bei einem Versorgungsgrad ab 110,0% angeordnet.
Gesamtübersicht über die Versorgungssituation (in %)<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung Saarland<br />
Stand: 01.12.2005<br />
Arztgruppe<br />
Planungsbereich (Stadtverband/Kreis)<br />
Saarbrücken<br />
Saarlouis<br />
Merzig-<br />
Wa<strong>de</strong>rn<br />
St.Wen<strong>de</strong>l Neunkirchen Saarpfalz<br />
Anästhesisten X X X X X X<br />
Augenärzte<br />
X<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
X<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
X<br />
Chirurgen X X X X X X<br />
Fachärztlich tätige<br />
Internisten<br />
X X X X X X<br />
Frauenärzte X X X X X X<br />
HNO-Ärzte X X X<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
X X<br />
Hautärzte X X X X X X<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte X X<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
X X X<br />
Nervenärzte X X X X X X<br />
Orthopä<strong>de</strong>n X X X X X X<br />
Radiologen X X X X X X<br />
Urologen X X X X X X<br />
Hausärzte X X<br />
ist geöffnet<br />
(für 1)<br />
X X<br />
Psychotherapeuten X X X X X X<br />
Erläuterung X Eine Zulassungsbeschränkung ist angeordnet.<br />
Hausärzte: 72<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.476<br />
Hausärztliche Versorgung im Saarland<br />
Stand: 31.12.2005<br />
Kreis St.<br />
Wen<strong>de</strong>l<br />
Hausärzte: 64<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.476<br />
Hausärzte: 131<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.608<br />
Kreis Merzig-Wa<strong>de</strong>rn<br />
Kreis Saarlouis<br />
Kreis<br />
Neunkirchen<br />
Hausärzte: 98<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.468<br />
Stadtverband<br />
Saarbrücken<br />
Ärztliche Psychotherapeuten können noch in fünf Planungsbereichen zugelassen wer<strong>de</strong>n<br />
-mit Ausnahme Planungsbereich Kreis Saarpfalz-<br />
Saar-Pfalz-<br />
Kreis<br />
Hausärzte: 261<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.311<br />
Hausärzte: 106<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.456
Fachärzte: 61<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.742<br />
Fachärzte: 140<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.504<br />
Fachärztliche Versorgung im Saarland<br />
Stand: 31.12.2005<br />
Kreis<br />
Merzig-Wa<strong>de</strong>rn<br />
Kreis<br />
Saarlouis<br />
Kreis<br />
St. Wen<strong>de</strong>l<br />
Kreis<br />
Neunkirchen<br />
Fachärzte: 50<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.886<br />
Fachärzte: 94<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.531<br />
Stadtverband<br />
Saarbrücken<br />
Saar-Pfalz-<br />
Kreis<br />
Fachärzte: 345<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 991<br />
Fachärzte: 119<br />
Einwohner<br />
je Arzt: 1.297<br />
Bedarfsplanung<br />
• Kritik:<br />
‣ Die Chancen, mit einer verbindlichen und damit wirksamen<br />
Planung die Versorgungssituation in <strong>de</strong>r ambulanten<br />
vertragsärztlichen Versorgung zu bestimmen, sind begrenzt.<br />
‣ Auch die <strong>de</strong>rzeitige Planung zeigt die relative Wirksamkeit solcher<br />
Maßnahmen, <strong>de</strong>nn trotz <strong>de</strong>r Planung ergab sich auch weiterhin ein<br />
Zuwachs an Ärzten unter Berücksichtigung von<br />
Ausnahmeregelungen verschie<strong>de</strong>nster Art (Son<strong>de</strong>rbedarf, Job-<br />
Sharing, partielle Öffnung).<br />
‣ In <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn kann <strong>de</strong>r Unterversorgung in unattraktiven<br />
ländlichen Gebieten nicht wirksam entgegengehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
‣ Auch die Relativität <strong>de</strong>s Planungsansatzes, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m jeweils<br />
bestehen<strong>de</strong>n Versorgungsniveau eines <strong>de</strong>finierten Zeitpunkts<br />
aufbaut und nur eine gleichmäßige Verteilung <strong>de</strong>r Angebote<br />
bezweckt, zeigt die Grenzen <strong>de</strong>s Planungskonzepts<br />
‣ Durch das VÄndG wird die Bedarfsplanung Vollen<strong>de</strong>ns<br />
ad absurdum geführt
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />
• Bedarfsplanung für die ambulante ärztliche<br />
Versorgung <strong>de</strong>r GKV-Versicherten<br />
Pause ?<br />
<strong>VWA</strong> - <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
Aufgaben <strong>de</strong>r KVS (nach § 75 SGB V)<br />
• Der Sicherstellungsauftrag<br />
• Garantie für die Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung (incl.<br />
BDP)<br />
• Der Gewährleistungsauftrag<br />
• Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Durchführung <strong>de</strong>r<br />
vertragsärztlichen Tätigkeit<br />
• Die Interessenvertretung<br />
• Wahrung <strong>de</strong>r Interessen <strong>de</strong>r Vertragsärzte<br />
• Die Vertragshoheit<br />
• Zuständigkeit zum Abschluss von Verträgen<br />
• Die Ausschussbesetzung<br />
• Recht zur Besetzung von Ausschüssen <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Selbstverwaltung<br />
QS/QM - Rechtliche Vorgaben (1)<br />
• § 75 Abs. 1 Satz 1 SGB V „Die KVen …haben…<strong>de</strong>n<br />
Krankenkassen und ihren Verbän<strong>de</strong>n gegenüber die<br />
Gewähr zu übernehmen, dass die vertragsärztliche<br />
Versorgung <strong>de</strong>n gesetzlichen und vertraglichen<br />
Erfor<strong>de</strong>rnissen entspricht
Gewährleistung<br />
vertragsärztliche<br />
Pflichten<br />
Vertragsarzt/<br />
Vertragspsychotherapeut<br />
Kassenärztliche<br />
Vereinigung<br />
Information<br />
und Überwachung<br />
<strong>de</strong>r vertragsärztlichen<br />
Pflichten<br />
Pflichten:<br />
Beratung<br />
Präsenzpflicht<br />
Behandlungspflicht<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Berichtspflicht<br />
ordnungsgemäße<br />
Rechnungslegung<br />
Gewährleistung<br />
für die Erfüllung<br />
<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
Krankenkasse<br />
Lan<strong>de</strong>sverband<br />
Kooperation<br />
zwischen KK<br />
und KV in<br />
Gewährleistungsfragen<br />
Maßnahmen:<br />
Beratung<br />
Prüfung<br />
Überwachung<br />
Disziplinarmaßnahmen<br />
Antrag auf Entzug<br />
<strong>de</strong>r Zulassung<br />
QS/QM - Rechtliche Vorgaben (2)<br />
• SGB V : Neunter Abschnitt – Sicherung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />
Leistungserbringung<br />
‣ § 135 SGB V „Bewertung von Untersuchungs- und<br />
Behandlungsmetho<strong>de</strong>n“ durch <strong>de</strong>n G-BA<br />
Abs. 2 Vorgaben an die Qualität <strong>de</strong>r Leistungserbringung<br />
‣ § 135 a SGB V „ Verpflichtung zur Qualitätssicherung“<br />
‣ § 136 SGB V „För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Qualität durch die<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen“ - Stichprobenprüfungen<br />
‣ § 136 a SGB V „Qualitätssicherung in <strong>de</strong>r vertragärztlichen<br />
Versorgung“ - Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA zu<br />
1. Einrichtungsinternen Qualitätsmanagement<br />
2. Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen für diagnostische und therapeutische<br />
Leistungen, insbeson<strong>de</strong>re bei aufwändigen med. Leistungen
Was ist Qualität ?<br />
• Du<strong>de</strong>n: qualis (lat.) wie beschaffen, qualitas => Beschaffenheit,<br />
Verhältnis, Eigenschaft => zuerst einmal wertneutral<br />
• Die Bandbreite reicht von „Qualität ist, wenn es funktioniert“ über<br />
„Qualität ist etwas Anständiges“ (Th. Heuss) bis hin zu „Qualität ist,<br />
was <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> wünscht“<br />
• Qualität ist kein Zufall, son<strong>de</strong>rn das Produkt einer Arbeit.<br />
• Qualität ist das Erreichte im Verbun<strong>de</strong>nsein mit <strong>de</strong>m Machbaren im<br />
Bezug auf das Wünschenswerte.<br />
• Qualität ist die systematische Dokumentation und Nachweisbarkeit <strong>de</strong>r<br />
geleisteten Arbeit.<br />
• Qualität ist die möglichst fehlerfreie Ausführung eines Prozesses o<strong>de</strong>r<br />
einer Dienstleistung.<br />
• Qualität ist <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Erfüllung vorher festgelegter Ziele.<br />
• Qualität ist reproduzierbar.<br />
• DIN ISO EN 8402 (1995): „Qualität ist die Gesamtheit von Merkmalen<br />
einer Einheit (Produkt, Tätigkeit, Prozess, Organisation) bezüglich<br />
ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfor<strong>de</strong>rnisse zu<br />
erfüllen“.<br />
Woran erkennt man Qualität?<br />
• Hohe Qualität in <strong>de</strong>r ambulanten Versorgung erkennt<br />
man an<br />
‣ einem guten medizinischen und wirtschaftlichen<br />
Ergebnis<br />
‣ einem hohen Maß an Professionalität in <strong>de</strong>r Diagnostik<br />
und Behandlung<br />
‣ einer hohen Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Patienten und ihrer<br />
Angehörigen<br />
‣ einer hohen Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Praxisteams<br />
‣ einem effizienten Ressourceneinsatz
Qualität ist keine statische Größe<br />
Qualität ist eine komplexe Größe, die auf die jeweiligen<br />
Erfor<strong>de</strong>rnisse zu beziehen ist. Die Ansprüche an ein<br />
Produkt o<strong>de</strong>r eine Dienstleistung än<strong>de</strong>rn sich im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Zeit. Maß <strong>de</strong>r Qualität ist <strong>de</strong>r Erfüllungsgrad <strong>de</strong>r<br />
aktuellen Anfor<strong>de</strong>rungen. Gute Qualität von gestern kann<br />
heute schon überholt sein<br />
Dimensionen von Qualität<br />
nach Donabedian (am. Wissenschaftler)<br />
sehr weit verbreitetes Qualitätskonzept, das drei Ebenen unterschei<strong>de</strong>t :<br />
• Strukturqualität Ausstattung, Apparate, Räumlichkeiten, fachliche<br />
Qualifikation aller Mitarbeiter, finanzielle Mittel Rahmenbedingungen<br />
• Prozessqualität Organisation und Steuerung <strong>de</strong>s Behandlungsverlaufes,<br />
<strong>de</strong>r diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, (Anamnese,<br />
Patientenaufklärung, Indikationsstellungen zu Untersuchungen und <strong>de</strong>ren<br />
Durchführung etc.) Handlungsabläufe<br />
• Ergebnisqualität kann als Ergebnis aus Struktur- und Prozessqualität<br />
betrachtet wer<strong>de</strong>n und umfasst die kritische Beurteilung <strong>de</strong>s abschließen<strong>de</strong>n<br />
Ergebnisses <strong>de</strong>r Behandlung. Hierzu zählen vergleichen<strong>de</strong> Analysen,<br />
Auf<strong>de</strong>ckung von Schwachstellen auf <strong>de</strong>r Basis von erhobenen Daten,<br />
wissenschaftlichen Erhebungen und das subjektive Gesundheitsgefühl <strong>de</strong>r<br />
Patienten nach <strong>de</strong>r Behandlung Behandlungsresultat<br />
• Neue 4. Dimension: Erlebnisqualität persönliche Kompetenz (subjektives<br />
Erleben und Bewerten <strong>de</strong>r Patienten <strong>de</strong>r kommunikative und fachliche<br />
Fähigkeiten <strong>de</strong>s gesamten Praxisteams), aber auch Erreichbarkeit, Präsentation<br />
von Service und Umgang/Berücksichtigung mit/von Patientenwünschen.
Qualitätssicherung versus<br />
Qualitätsmanagement<br />
Die Qualitätssicherung im ärztlichen Bereich bezieht sich auf<br />
die Sicherung eines Qualitätsniveaus im ärztlichen Han<strong>de</strong>ln,<br />
das sich an vorgegebenen Richtlinien und Normen orientiert<br />
durch<br />
• Prüfung <strong>de</strong>r Strukturqualität: Fachliche, apparative, räumliche<br />
und personelle Vorgaben in bun<strong>de</strong>seinheitlichen Richtlinien –<br />
Genehmigung durch KVen vor Abrechnung <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n<br />
Leistungen<br />
• Prüfung <strong>de</strong>r Prozeß- und Ergebnisqualität in Form von<br />
‣ Ringversuchen<br />
‣ Qualitätsprüfung im Einzelfall z.B. durch Stichproben<br />
‣ Kolloquien<br />
‣ Rezertifizierung, Frequenzvorgaben (Höchst- bzw. Min<strong>de</strong>stvorgaben),<br />
Hygieneüberprüfungen, Begehungen, Indikationsüberprüfung<br />
Qualität in <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />
Genehmigungsbereiche<br />
• Allgemeine Radiologie / Strahlentherapie<br />
• Ambulante Dialysebehandlung<br />
• Ambulantes Operieren<br />
• Arthroskopie<br />
• Chirotherapeutische Leistungen<br />
• Computertomographie<br />
• Extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie (ESWL)<br />
• Herzschrittmacher-Kontrollen<br />
• Invasive Kardiologie<br />
• Kernspintomographie<br />
• Knochendichtemessung<br />
• Koloskopie<br />
• Laboruntersuchungen nach Abschnitt E<br />
<strong>de</strong>r Labor-Richtlinien (O III-Leistungen)<br />
• Langzeit-EKG<br />
• LDL-Apherese<br />
•Mammogprahie<br />
• Medizinische Rehabilitation<br />
• Nuklearmedizin<br />
• Otoakustische Emissionen<br />
• Photodynamische Therapie am Augenhintergrund<br />
• Physikalisch medizinische Leistungen<br />
• Psychosomatische Grundversorgung<br />
• Schlaf-Apnoe<br />
• Schmerztherapie<br />
• Sonographie<br />
• Soziotherapie<br />
• Strahlentherapie<br />
• Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigen<br />
• Tiefenpsychologisch fundierte und analytische<br />
Psychotherapie<br />
• TSH-Test im Rahmen <strong>de</strong>r Früherkennung von<br />
Kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />
• Üben<strong>de</strong> und suggestive Verfahren<br />
• Verhaltenstherapie<br />
• Zytologische Untersuchungen Krebsfrüherkennung
AUSGANGSPUNKT:<br />
Genehmigungspflicht zur Abrechnung von Leistungen<br />
1. Nachweis <strong>de</strong>r<br />
fachlichen Befähigung <strong>de</strong>s Arztes<br />
Sachlichen Ausstattung:<br />
Geräte + Räume<br />
Fachlichen Befähigung<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
Belege:<br />
- Vorlage von Zeugnis Bescheinigung<br />
- ausreichen<strong>de</strong> Fachkun<strong>de</strong><br />
Belege:<br />
- Vorlage Bescheinigung<br />
- schriftliche Nachweise, Erklärungen Baupläne<br />
Belege:<br />
- Ausbildungsnachweise<br />
- Fortbildungsnachweise<br />
2. Prüfungen<br />
- Kolloquien, obligatorisch o<strong>de</strong>r bei Zweifeln - Praxisbegehungen - Praktische Prüfungen<br />
3. Tätigkeitsbegleiten<strong>de</strong> Prüfungen<br />
Routinefaktor<br />
Externe Prüfungen<br />
(z.B. Hygieneprüfungen)<br />
Qualitätssicherung versus<br />
Qualitätsmanagement<br />
Was ist Qualitätsmanagement?<br />
• Managen umschreibt die sinnvolle Führung, Planung und<br />
Organisation einer Institution, berücksichtigt dabei<br />
umfassend betriebswirtschaftliche, organisatorische und<br />
kommunikative Aspekte.<br />
• Qualitätsmanagement hat die Aufgabe, durch<br />
kontinuierliche Verbesserung <strong>de</strong>r Struktur- und<br />
Prozessqualität die Ergebnisqualität zu för<strong>de</strong>rn und zu<br />
verbessern. Durch Sicherung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsabläufe und <strong>de</strong>ren Ergebnisse, durch die<br />
I<strong>de</strong>ntifizierung, Analyse und Nutzung von<br />
Verbesserungspotentialen und durch die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
internen und externen Kooperation und Kommunikation soll<br />
dieses Ziel erreicht wer<strong>de</strong>n.
Qualitätsmanagementsystem als<br />
Voraussetzung?<br />
QM muss auf allen Betriebsebenen umgesetzt wer<strong>de</strong>n, durch<br />
alle Mitarbeiter verwirklicht wer<strong>de</strong>n, jedoch von <strong>de</strong>r obersten<br />
Leitung angeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wenn QM in einer Praxis erfolgreich praktiziert wer<strong>de</strong>n soll,<br />
setzt dies voraus, dass in je<strong>de</strong>m Bereich, in je<strong>de</strong>r Abteilung, in<br />
je<strong>de</strong>r Gruppe wirksame QM-Instrumente eingesetzt und angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Um zu erreichen, dass die Instrumente wirksam organisiert<br />
und umgesetzt wer<strong>de</strong>n, ist ein Qualitätsmanagement-System<br />
(QMS) erfor<strong>de</strong>rlich. Ein QMS ist zunächst lediglich ein Schema,<br />
ein Gerüst, nach <strong>de</strong>m Qualität in einer Organisation aufgebaut<br />
und gesichert wird. Es bil<strong>de</strong>t die Organisationsstruktur<br />
<strong>de</strong>s QM und bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rahmen, in <strong>de</strong>m<br />
alle qualitätsrelevanten Maßnahmen eines Unternehmens<br />
ablaufen<br />
Argumente für QM (1)<br />
• I<strong>de</strong>ntifizierung von Leistungslücken und Schwachstellen in<br />
<strong>de</strong>n Betriebsabläufen<br />
• Festlegung von Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten<br />
• Schaffung Transparenz innerhalb einer Organisation<br />
• Absicherung und Optimierung komplexer Abläufe<br />
• Vermeidung redundanter Tätigkeiten<br />
• Reduktion von Fehlern<br />
• Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikation und Information<br />
• Gleichmäßige Versorgungsqualität
Argumente für QM (2)<br />
• rationelle, zielgerichtete Diagnostik<br />
• Erhaltung <strong>de</strong>s Wissens bei Personalwechsel<br />
• Effiziente Grundlage beim Kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess (KVP)<br />
• Nachweis <strong>de</strong>r Sorgfaltspflicht bei Haftungsfragen,<br />
Grundlage für Risk-Management<br />
• Erfüllung festgelegter Ziele<br />
• Basis für interne und externe Benchmarking-Projekte<br />
• Steigerung <strong>de</strong>r Effizienz durch klare Abläufe, beherrschte<br />
Prozesse und weniger Fehler<br />
• Positiver Marketingeffekt<br />
• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Qualitätsbewußtseins<br />
Grün<strong>de</strong> für die Einführung von QM in <strong>de</strong>r<br />
Arzt-Praxis<br />
• Inhaltliche Grün<strong>de</strong> (Innovationen und wachsen<strong>de</strong>r wissenschaftlicher<br />
Kenntnisstand; verän<strong>de</strong>rte Patientenerwartungen)<br />
• Organisatorische Grün<strong>de</strong> (Komplexität <strong>de</strong>s Leistungsgeschehens;<br />
neue Vertragsformen, § 95 Medizinische<br />
Versorgungszentren, §140 Integrierte Versorgung)<br />
• Wirtschaftliche Grün<strong>de</strong> (Wettbewerbsdruck, §115 Öffnung <strong>de</strong>r<br />
KH für Ambulantes Operieren; Verschärfte Haftungsregelungen)<br />
• Än<strong>de</strong>rung SGB V ab 01/2004 (GMG): Verpflichtung zu<br />
praxisinternem QM
Nutzen von Qualitätsmanagement<br />
• Dokumentation <strong>de</strong>s Praxis-Know-Hows (Spezialwissen<br />
zugänglich machen, Einarbeitung neuer Mitarbeiter)<br />
• Effiziente, standardisierte Organisation (Abläufe,<br />
Zuständigkeiten, Verantwortung)<br />
• Kontinuierliche Sicherung und Verbesserung <strong>de</strong>r Versorgungsqualität<br />
• Reduzierung von Fehlern<br />
• Transparente Darstellung, Nachweisbarkeit und<br />
Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r Praxisarbeit<br />
• Steigerung <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit von Patienten, Mitarbeitern und<br />
Praxisleitung<br />
Management-Zyklus (PDCA) nach Deming
Unter QM versteht man aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Tätigkeiten zum<br />
Lenken und Leiten einer Organisation, die darauf abzielen, die<br />
Qualität <strong>de</strong>r produzierten Produkte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r angebotenen<br />
Dienstleistungen zu verbessern.<br />
1.) Maßnahmen und Tätigkeiten, durch die die Qualitätspolitik, Ziele und<br />
Verantwortungen in einer Praxis festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
2.) Verwirklichung <strong>de</strong>r Ziele und Qualitätspolitik durch Mittel wie<br />
Qualitäts-planung, Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und<br />
Qualitätsverbesserung<br />
3.) QM soll sicherzustellen, dass Tätigkeiten/Abläufe so stattfin<strong>de</strong>n, wie<br />
sie geplant sind. Es geht darum die Einstellung <strong>de</strong>s Praxisteams<br />
(auch PL) so anzupassen und Metho<strong>de</strong>n einzuführen, dass<br />
Verbesserungspotential erkannt und genutzt wird und man dadurch<br />
Probleme/Fehler vermei<strong>de</strong>t.<br />
Qualitätsmanagement und -sicherung
Qualitätsmanagement und -sicherung<br />
• QM ist eine Führungsaufgabe und erfor<strong>de</strong>rt die<br />
unbedingte Bekennung <strong>de</strong>r Leitung dazu.<br />
• QM ist die Leitungsverpflichtung, alle qualitätsrelevanten<br />
Tätigkeiten systematisch und strukturiert aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abzustimmen.<br />
• QM for<strong>de</strong>rt und för<strong>de</strong>rt das gesamte Praxisteam.<br />
• QM versucht durch die Erfüllung von<br />
Patientenfor<strong>de</strong>rungen langfristige Bindungen zu<br />
bei<strong>de</strong>rseitigem Nutzen aufzubauen.<br />
• QM ist prozess- und ergebnisorientiert.<br />
• QM zielt auf kontinuierliche Verbesserung.<br />
Qualitätsmanagement und -sicherung<br />
• QM ist keine Einschränkung <strong>de</strong>r ärztlichen<br />
Handlungsmöglichkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Therapiefreiheit.<br />
• Qualitätsmanagement nimmt keinen Einfluss auf<br />
medizinisch-fachliche Inhalte – es gewährleistet <strong>de</strong>ren<br />
systematische Anwendung in transparenter und<br />
nachvollziehbarer Weise.<br />
• QM folgt <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>s gesun<strong>de</strong>n<br />
Menschenverstan<strong>de</strong>s, selbst wenn sich dies erst auf <strong>de</strong>n<br />
zweiten Blick erschließt!<br />
• QM be<strong>de</strong>utet, das eigene Arbeiten kritisch zu reflektieren<br />
und transparent zu machen, mit <strong>de</strong>m Ziel, sich stetig<br />
weiterzuverbessern.
Än<strong>de</strong>rung § 135 SGB V ab 01/2004 (GMG)<br />
• Mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Sozialgesetzbuches V (SGB V)<br />
wur<strong>de</strong> für Praxen die gesetzliche Verpflichtung zur<br />
Einführung eines Qualitätsmanagements geschaffen.<br />
• Im § 135a (2) ist die Verpflichtung zur Einführung und<br />
Weiterentwicklung eines internen<br />
Qualitätsmanagements geregelt.<br />
• In § 136 a (1) ist geregelt, dass <strong>de</strong>r Gemeinsame<br />
Bun<strong>de</strong>sausschuss die konkreten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
festlegt.<br />
Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />
Die Richtlinie „Internes QM“ <strong>de</strong>s G-BA ist am<br />
01.01.2006 in Kraft getreten:<br />
•es istkeine Zertifizierung vorgeschrieben<br />
• 2 Jahre für Orientierung, Fortbildung und Planung<br />
<strong>de</strong>s praxisinternen QM-Systems<br />
• weitere 2 Jahre für die Umsetzung<br />
• das fünfte Jahr (2010) für die Überprüfung <strong>de</strong>s<br />
Geleisteten<br />
• anschließend steht die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung im Mittelpunkt
Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />
• Es wird kein QM-System vorgeschrieben (KTQ ® -ISO-<br />
EPA-QEP ® und eigene Systematik möglich).<br />
• Die KVen richten QM-Kommissionen ein, die jährlich 2,5%<br />
<strong>de</strong>r Praxen stichprobenartig überprüfen auf Konformität<br />
mit <strong>de</strong>r Richtlinie („Auffor<strong>de</strong>rung zum schriftlichen<br />
Nachweis“). Im Falle <strong>de</strong>r Nonkonformität Beratung durch<br />
die KV.<br />
• Die KV-Kommissionen nehmen ihre Tätigkeit spätestens<br />
im I. Quartal 2007 auf.<br />
Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />
Es wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Elemente und Instrumente von<br />
QM-Systemen vorgegeben, u. a.<br />
• Organigramm (4.1.2)<br />
• Festlegung von konkreten Qualitätszielen für die Praxis und<br />
nachweisbare Überprüfung <strong>de</strong>rselben sowie Dokumentation<br />
(5.1.3)<br />
• regelmäßige strukturierte Teambesprechungen (3.1.4)<br />
• Prozessbeschreibungen (1.2.1-3, 1.3.3-4, 1.7.1, 3.1.3, 4.2.2, 5.1.2)<br />
• Dokumentation von Behandlungsverläufen und Beratungen (1.3.1-<br />
2, 1.4.1, 2.1.1)<br />
• Patientenbefragungen, wenn möglich mit vali<strong>de</strong>n Fragebögen<br />
(5.1.4)<br />
• Beschwer<strong>de</strong>management und Fehlermanagement (5.1.4)
Richtlinie gemäß § 136 a SGB V<br />
Es wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Elemente und Instrumente von<br />
QM-Systemen vorgegeben, u. a.<br />
• Ausrichtung <strong>de</strong>r Versorgung an medizinischen Standards und<br />
Leitlinien (1.3.4)<br />
• Patientensicherheit, Patientenmitwirkung, Patienteninformation<br />
und Beratung (1.2.3, 1.3.1-5, 1.5.1, 1.6.1, 2.1.1, 2.1.4, 4.2.1-2, 4.3.1)<br />
• Notfallmanagement (1.7.1-2)<br />
• Integration bestehen<strong>de</strong>r QS-Maßnahmen ins QM-System (5.1.4)<br />
• Mitarbeiterorientierung (z. B. Arbeitsschutz, Fort- und<br />
Weiterbildung) (3.2.2, 4.3.1)<br />
Aufbau eines praxisinternen QMS<br />
• Grundsatzbeschluß <strong>de</strong>r Praxisleitung<br />
• Information an alle MitarbeiterInnen<br />
• Auswahl, Benennung und Schulung einer/s QMB´s<br />
• IST-Analyse<br />
• Erarbeitung wichtiger Grundlagen<br />
• Zusammenfassung, Beschreibung und Dokumentation<br />
<strong>de</strong>s QMS<br />
• Implementierung <strong>de</strong>s Systems<br />
• Überprüfung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>s QMS und <strong>de</strong>r<br />
Qualität<br />
• Darlegung <strong>de</strong>r Qualität
QM Mo<strong>de</strong>lle, Normen und Bewertungssysteme<br />
• QEP<br />
• DIN EN ISO 9000:2000<br />
• qu.int.as<br />
• EPA<br />
• EFQM<br />
• KTQ<br />
• KPQM 2006<br />
• qu.no 2006<br />
Modul 3: Motivation <strong>de</strong>r KBV / KVen<br />
• Unterstützung/Serviceangebot für Ärzte und Psychotherapeuten<br />
durch ein auf <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rgelassenen<br />
Bereich zugeschnittenes QM-System<br />
• Selbstbestimmung durch eigene Entwicklung/<br />
Qualitäts<strong>de</strong>finition (Stärkung <strong>de</strong>r Profession)<br />
• Transparenz gegenüber Öffentlichkeit und Politik
QEP-Entwicklung<br />
Ziel:<br />
Vorgehensweise:<br />
Entwicklung eines spezifisch auf <strong>de</strong>n<br />
nie<strong>de</strong>rgelassenen Bereich zugeschnittenen<br />
QM-Systems<br />
Sichtung bestehen<strong>de</strong>r nationaler und<br />
internationaler Systeme<br />
Entwicklung von Qualitätsziel-Katalog,<br />
Musterdokumenten und Schulungskonzept<br />
durch AG und evaluierte Pilotphase in 60<br />
Praxen (alle Fachrichtungen)<br />
Ergebnis:<br />
Qualitätsziel-Katalog,<br />
Schulungscurriculum, Umsetzungshilfen<br />
*Routinephase<br />
• Seit I/2005 QEP-Einführungsseminare und<br />
weiterführen<strong>de</strong> QEP-Seminare<br />
• Selbstbewertung nach QEP ® und Einführung von QM<br />
nach QEP ® in <strong>de</strong>n Praxen<br />
• Lizenzierung von QEP ® -Trainern bei <strong>de</strong>r KBV<br />
• Akkreditierung von Zertifizierungsstellen durch die<br />
KBV<br />
• Schulung und Akkreditierung von Visitoren durch die<br />
KBV<br />
• Kontinuierliche Weiterentwicklung <strong>de</strong>s QEP ® -<br />
Systems
Bausteine von QEP ®<br />
Begleitung<br />
• Dienstleistungskonzept <strong>de</strong>r KVen<br />
• Informationsveranstaltungen<br />
• QEP ® -Einführungsseminare<br />
• und weitere Fortbildungsangebote zur<br />
Einführung eines QMS in Praxen<br />
Baustein 2
Begleitung<br />
Dienstleistungskonzept <strong>de</strong>r KVen<br />
• KV-“Infoline“: Information und Begleitung <strong>de</strong>r<br />
Praxen bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
• Qualitätszirkel (QEP-Dramaturgie)<br />
QEP ® -Manual (optional)<br />
• Umsetzungsvorschläge (UV)<br />
• Musterhandbuch mit Musterdok.<br />
Baustein 3<br />
Modul 4: Der Qualitätsziel-Katalog
Der Aufbau <strong>de</strong>s Qualitätsziel-Katalogs<br />
Beispiel für ein Ziel
Kernziele und Gesamt-Ziele<br />
• Kernziele sind diejenigen Qualitätsziele, die bei<br />
Einführung von QM zunächst bearbeitet wer<strong>de</strong>n sollten<br />
und bei <strong>de</strong>ren Erfüllung ein Zertifikat ausgestellt wird<br />
• Der Gesamtziel-Katalog enthält weitere Qualitätsziele mit<br />
<strong>de</strong>r Möglichkeit zu kontinuierlicher Weiterentwicklung und<br />
Verbesserung und stellt die Grundlage späterer<br />
Excellence-Bewertungen dar<br />
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum <strong>Themen</strong>bereich<br />
Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />
‣ Plausibilitätsprüfung<br />
‣ Wirtschaftlichkeitsgebot und<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
Plausibilitätsprüfung<br />
Plausibel (lat.): annehmbar, einleuchtend,<br />
begreiflich lt. Du<strong>de</strong>n<br />
Übertragen auf das Vertragsarztrecht heißt das:<br />
Plausibilitätsprüfung ist ein Oberbegriff für je<strong>de</strong> Art<br />
<strong>de</strong>r Überprüfung einer Fehlabrechnung bis hin zur<br />
betrügerischen Honorarabrechnung. (Zit.: Dr.<br />
Bluttner, ehrenamtl. Richter am BSG)
Plausibilitätsprüfung<br />
Was ist das?<br />
Son<strong>de</strong>rfall <strong>de</strong>r sachl.-rechnerischen Berichtigung<br />
Die Prüfung auf sachlich-rechnerische Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnung<br />
zielt auf die Feststellung, ob die abgerechneten Leistungen<br />
rechtlich ordnungsgemäß, also ohne Verstoß gegen<br />
gesetzliche, vertragliche o<strong>de</strong>r satzungsrechtliche<br />
Bestimmungen erbracht wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Die Prüfung auf sachlích-rechnerische Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnung<br />
erstreckt sich nicht auf die Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />
o<strong>de</strong>r Unwirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Leistungserbringung!!<br />
Worauf bezieht sich eine Plausibilitätsprüfung?<br />
• Abrechnung nicht erbrachter Leistungen.<br />
• Der Leistungsinhalt wird nicht in vollem Umfang erbracht.<br />
• Nichtbeachtung einer Leistungslegen<strong>de</strong>.<br />
• Implausibilität <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r abgerechneten Leistungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>n Zeitaufwand.<br />
• Implausibilitäten im Behandlungsablauf, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r abgerechneten<br />
Leistungen in Bezug auf die angegebenen Diagnosen.<br />
• Auffällige Verän<strong>de</strong>rungen im Abrechungsverhalten.<br />
• Abrechungen von Leistungen unter Verstoß <strong>de</strong>s Gebots <strong>de</strong>r persönlichen<br />
Leistungserbringung.<br />
• Nichtbeachtung <strong>de</strong>r vertraglich vereinbarten Abrechnungsbestimmungen.<br />
• Fehlen <strong>de</strong>r fachlichen und apparativen Voraussetzungen (einheitliche<br />
Qualifikations-Erfor<strong>de</strong>rnisse)<br />
• Nichteinhaltung <strong>de</strong>s Überweisungsauftrags zur Auftragsleistung.<br />
• Fehlen<strong>de</strong> ICD- und/o<strong>de</strong>r OPS-Kodierung.<br />
• Unzulässiges Überweisungsverhalten.
Plausibilitätsprüfung „Historie“<br />
Die Abrechnungsprüfung (siehe § 106 a SGB V) ist bisher in <strong>de</strong>r Praxis als sachlichrechnerische<br />
Richtigstellung bekannt. Eingeschlossen in diese von <strong>de</strong>r KV<br />
durchzuführen<strong>de</strong> Prüfung ist auch die Überprüfung <strong>de</strong>r Plausibilität <strong>de</strong>r Abrechnung.<br />
Die KBV hat in <strong>de</strong>r Vergangenheit Empfehlungen unterbreitet, wie die Plausibilität<br />
<strong>de</strong>r Abrechnung anhand von bestimmten Zeitkriterien durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die KVen haben solche Plausibilitätsprüfungen in ihre Praxis einbezogen. § 106 a<br />
SGB V schreibt nunmehr diese Plausibilitätsprüfung als Zeitaufwandsvergleich für<br />
die Abrechnungsprüfung obligatorisch vor.<br />
Grundlage dafür sind Richtlinien, die von <strong>de</strong>r KBV und <strong>de</strong>n Spitzenverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen gemeinsam beschlossen wur<strong>de</strong>n. Wesentlicher Gegenstand dieser<br />
Richtlinien ist die Konkretisierung <strong>de</strong>r arztbezogenen Plausibilitätsprüfung.<br />
Gegenstand dieser arztbezogenen Plausibilitätsprüfung ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
Umfang <strong>de</strong>r je Tag abgerechneten Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Zeitaufwand <strong>de</strong>s Vertragsarztes. Unter rechtlichen Gesichtspunkten<br />
hat sich allerdings daran nichts geän<strong>de</strong>rt, dass die Plausibilitätsprüfung eine<br />
Ermittlungsmetho<strong>de</strong> ist. Erst wenn sich Implausibilität zur Feststellung von<br />
Unrichtigkeit verdichtet hat, darf die KV die Abrechnung richtigstellen.<br />
Gesetzliche und vertragliche Grundlagen ab<br />
01.01.2005<br />
§ 106a SGB V:<br />
Abrechnungsprüfung in <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />
(1) Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen prüfen<br />
die Rechtmäßigkeit und Plausibilität <strong>de</strong>r Abrechnungen in <strong>de</strong>r<br />
vertragsärztlichen Versorgung.<br />
(2) Die Kassenärztliche Vereinigung stellt die sachliche und rechnerische<br />
Richtigkeit <strong>de</strong>r Abrechnungen <strong>de</strong>r Vertragsärzte fest; dazu gehört<br />
auch die arztbezogene Prüfung <strong>de</strong>r Abrechnungen auf Plausibilität<br />
sowie die Prüfung <strong>de</strong>r abgerechneten Sachkosten. Gegenstand <strong>de</strong>r<br />
arztbezogenen Plausibilitätsprüfung ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Umfang <strong>de</strong>r<br />
je Tag abgerechneten Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Zeitaufwand <strong>de</strong>s Vertragsarztes.
Plausibilitätsprüfung<br />
Austausch von Informationen zur Durchführung und<br />
Umsetzung von Plausibilitätsprüfungen<br />
Überprüfung <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r abgerechneten<br />
Leistungen im Hinblick auf <strong>de</strong>n Zeitaufwand<br />
• Für je<strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit wird im Hinblick auf die angefor<strong>de</strong>rten<br />
Leistungen bei Vertragsärzten, -therapeuten, bei ermächtigten Ärzten, bei<br />
ermächtigten Instituten und ermächtigten Krankenhäusern gleichrangig ein<br />
Tageszeitprofil und ein Quartalszeitprofil ermittelt.<br />
• Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Zeitprofile bleiben Leistungen im organisierten Notfalldienst,<br />
die auf Muster 19 <strong>de</strong>r Vordruckvereinbarung abgerechnet wer<strong>de</strong>n, Leistungen aus<br />
<strong>de</strong>r unvorhergesehenen Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Vertragsarztes außerhalb <strong>de</strong>r<br />
Sprechstun<strong>de</strong>nzeiten und bei Unterbrechung <strong>de</strong>r Sprechstun<strong>de</strong> mit Verlassen <strong>de</strong>r<br />
Praxis sowie – bei Belegärzten – Visiten außer Betracht.<br />
• Beträgt bei Vertragsärzten und –therapeuten die auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Prüfzeiten<br />
ermittelte arbeitstägliche Zeit bei Tageszeitprofilen an min<strong>de</strong>stens drei Tagen im<br />
Quartal mehr als zwölf Stun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Quartalszeitprofil mehr als 780 Stun<strong>de</strong>n,<br />
erfolgen weitere Überprüfungen. Dasselbe gilt bei ermächtigten Ärzten,<br />
ermächtigten Instituten und ermächtigten Krankenhäusern, wenn die<br />
arbeitstägliche Zeit an min<strong>de</strong>stens drei Tagen mehr als zwölf Stun<strong>de</strong>n im<br />
Tageszeitprofil o<strong>de</strong>r im Quartalsprofil mehr als 156 Stun<strong>de</strong>n beträgt.
Ablaufschema gem. Verfahrensordnung <strong>de</strong>r KVS f.d. Durchführung<br />
von Plausibilitätskontrollen gemäß § 83 Abs. 2 SGB V<br />
Plausibilitätsprüfung
Plausibilitätsprüfung<br />
Weitere mögliche Maßnahmen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s nach<br />
Durchführung einer Plausibilitätsprüfung:<br />
1. Beantragung eines Disziplinarverfahrens<br />
2. Mitteilung an die Ärztekammer wegen Einleitung eines<br />
berufsgerichtlichen Verfahrens<br />
3. Einleitung eines Verfahrens zur Entziehung <strong>de</strong>r<br />
Kassenzulassung durch <strong>de</strong>n Zulassungsausschuss<br />
4. Mitteilung an die Staatsanwaltschaft<br />
5. Mitteilung an die zur Entziehung <strong>de</strong>r Approbation<br />
zuständigen Behör<strong>de</strong><br />
Arzt/Patientenverhältnis im Spannungsfeld<br />
gesetzlicher Regelungen<br />
§ 28 SGB V – „Regeln <strong>de</strong>r<br />
ärztlichen Kunst“<br />
§ 70 SGB V – „Stand <strong>de</strong>r<br />
medizinischen Kenntnisse“<br />
- ausreichend<br />
- zweckmäßig<br />
- wirtschaftlich<br />
§ 34 SGB V – Negativliste<br />
Ausschluss von Arzneimitteln z. B.<br />
bei folgen<strong>de</strong>n<br />
Anwendungsgebieten:<br />
- Erkältungskrankheiten<br />
- Mund- und Rachentherapeutika<br />
- Abführmittel<br />
- Reisekrankheiten<br />
- lebensqualitätserhöhen<strong>de</strong><br />
Medikamente<br />
§ 35 SGB V – Festbeträge<br />
-<strong>de</strong>rselbe Wirkstoff<br />
- pharmakologisch-therapeutisch<br />
vergleichbare Wirkstoffe<br />
- therapeutisch vergleichbare<br />
Wirkung<br />
§ 73 Abs. 5 SGB V –<br />
Mitteilungspflicht bei Mehrkosten<br />
Arzt - Patient<br />
Preisvergleichsliste<br />
§ 92 Abs. 2 SGB V<br />
Arzneimittel-Richtlinien <strong>de</strong>s<br />
Gemeinsamen<br />
Bun<strong>de</strong>sausschusses<br />
§ 84 SGB V<br />
Arznei- und Heilmittelvereinbarungen<br />
Richtgrößen<br />
- arztgruppenspezifisch<br />
§ 106 SGB V<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfung nach<br />
- Richtgrößen<br />
- Stichproben
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Das Prinzip <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit in <strong>de</strong>r Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung wird <strong>de</strong>finiert in § 12 Abs. 1 SGB V:<br />
‣ Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und<br />
wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß <strong>de</strong>s Notwendigen<br />
nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig o<strong>de</strong>r<br />
unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht<br />
beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken<br />
und die Krankenkassen nicht bewilligen.<br />
Das Wirtschaftlichkeitsgebot ist dabei als gemeinsame<br />
Verpflichtung für alle Beteiligten zu sehen, nämlich für<br />
‣ Versicherte<br />
‣ Leistungserbringer<br />
‣ Krankenkassen<br />
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Speziell für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Beziehungen <strong>de</strong>r Krankenkassen zu<br />
<strong>de</strong>n sog. Leistungserbringern hat <strong>de</strong>r Gesetzgeber eine weitere<br />
Norm als Wirtschaftlichkeitsgebot eingeführt, die allerdings die<br />
Aspekte Qualität und Humanität gleichrangig zur Berücksichtigung<br />
bringen soll (§ 70 Abs. 1 und 2 SGB V):<br />
1. Die Krankenkassen und Leistungserbringer haben eine<br />
bedarfsgerechte und gleichmäßige, <strong>de</strong>m allgemein anerkannten<br />
Stand <strong>de</strong>r medizinischen Erkenntnisse entsprechen<strong>de</strong> Versorgung<br />
zu gewährleisten. Die Versorgung <strong>de</strong>r Versicherten muss<br />
ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß <strong>de</strong>s Notwendigen<br />
nicht überschreiten und muss in <strong>de</strong>r fachlich gebotenen Qualität<br />
und wirtschaftlich erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Die Krankenkassen und Leistungserbringer haben durch geeignete<br />
Maßnahmen auf eine humane Krankenbehandlung ihrer<br />
Versicherten hinzuwirken.
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Ergänzend zum Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>s § 12<br />
wer<strong>de</strong>n hier weitere Begriffe ins Spiel gebracht:<br />
‣ allgemein anerkannter Stand <strong>de</strong>r medizinischen<br />
Erkenntnisse<br />
‣ humane Krankenbehandlung<br />
Was ausreichend, notwendig, zweckmäßig und<br />
wirtschaftlich ist, ist im Gesetz nicht expressis verbis<br />
geregelt → Ermessensspielraum→ Spannungsfeld <strong>de</strong>r<br />
Interessensgegensätze →Arzt-Patient-Kasse-KV<br />
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Was ist nun ausreichend, notwendig und zweckmäßig?<br />
‣ Als ausreichend ist eine Behandlung zu verstehen ist,<br />
<strong>de</strong>ren Intensität <strong>de</strong>r Art und Schwere <strong>de</strong>r Krankheit <strong>de</strong>s<br />
Patienten entspricht und <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r medizinischen<br />
Erkenntnisse berücksichtigt.<br />
‣ Im Rahmen <strong>de</strong>s Notwendigen liegt eine Behandlung, die<br />
nicht über <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>ssen hinausgeht, was im Einzelfall<br />
zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Gesundheit<br />
unentbehrlich ist. Notwendig ist alles, worauf <strong>de</strong>r Arzt bei <strong>de</strong>r<br />
Behandlung eines Patienten nicht verzichten darf,<br />
an<strong>de</strong>rnfalls die Behandlung nicht ausreichend wäre.
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
‣ Zweckmäßig sind solche Leistungen, die "objektiv" geeignet<br />
sind, im Rahmen <strong>de</strong>r anerkannten diagnostischen und<br />
therapeutischen Möglichkeiten <strong>de</strong>n angestrebten Heilerfolg<br />
zu erzielen. Dabei spielt die ärztliche Erfahrung eine<br />
beson<strong>de</strong>re Rolle.<br />
‣ Fehlt es an <strong>de</strong>r Qualität und Wirksamkeit <strong>de</strong>r Behandlung<br />
o<strong>de</strong>r lässt <strong>de</strong>r Arzt <strong>de</strong>n allgemein anerkannten Stand <strong>de</strong>r<br />
medizinischen Erkenntnisse (§§ 70, 72 Abs. 2 SGB V) und<br />
damit <strong>de</strong>n medizinischen Fortschritt unberücksichtigt, so ist<br />
die Behandlung nicht ausreichend und auch nicht<br />
zweckmäßig.<br />
‣ Dieses ist auch <strong>de</strong>r Fall bei einer Behandlungsmetho<strong>de</strong>, die<br />
nicht <strong>de</strong>m Anspruch <strong>de</strong>r Wissenschaftlichkeit entspricht,<br />
wenn also nach wissenschaftlich gesicherter Erkenntnis<br />
angenommen wer<strong>de</strong>n muss, dass z. B. eine „neue"<br />
Behandlungsmetho<strong>de</strong> nicht zu <strong>de</strong>m angestrebten<br />
Therapieerfolg führen wird (BUB-Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA)<br />
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Wirtschaftlich“ heißt nicht „billig“<br />
Die vertragsärztliche Versorgung ist wirtschaftlich, wenn <strong>de</strong>r<br />
Vertragsarzt die (notwendigen, ausreichen<strong>de</strong>n und<br />
zweckmäßigen) Leistungen mit einem möglichst geringen<br />
Aufwand an „Kosten" (im Sinne von Ausgaben <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen) erbringt. Stehen <strong>de</strong>m Arzt bei einer<br />
bestimmten Indikation für eine als notwendig erkannte<br />
Therapie mehrere gleich wirksame und <strong>de</strong>m Patienten<br />
zuträgliche Alternativen zur Verfügung, soll <strong>de</strong>r Vertragsarzt<br />
die „kostengünstigste" Möglichkeit wählen. Das heißt nicht,<br />
dass nur das wirtschaftlich ist, was möglichst wenig kostet.<br />
Vor <strong>de</strong>n Kosten einer Behandlung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Preis eines<br />
Arznei-, Verband- o<strong>de</strong>r Heilmittels rangiert stets <strong>de</strong>r Nutzen<br />
einer Therapie für <strong>de</strong>n angestrebten Behandlungserfolg.
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Das Wirtschaftlichkeitsgebot gilt für alle Bereiche <strong>de</strong>r<br />
ärztlichen Tätigkeit, also sowohl für die<br />
‣ Durchführung <strong>de</strong>r eigenen ärztlichen Leistungen (Diagnostik und<br />
Therapie) als auch für die verordneten und veranlassten<br />
Leistungen<br />
‣ Überweisung an an<strong>de</strong>re Vertragsärzte,<br />
‣ Verordnung von Arzneimitteln und Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf,<br />
‣ Verordnung von Heilmitteln ,<br />
‣ Verordnung von Hilfsmitteln,<br />
‣ Verordnung von Krankenhausbehandlung,<br />
‣ Verordnung von Krankentransporten,<br />
‣ Ausstellung von AU-Bescheinigungen<br />
Wirtschaftlichkeitsgebote im Bereich <strong>de</strong>r GKV<br />
Das Wirtschaftlichkeitsgebot wird konkretisiert<br />
•durch die Richtlinien <strong>de</strong>s G-BA<br />
‣ Arzneimittel-Richtlinien<br />
‣ Heilmittel-Richtlinien<br />
‣ BUB-Richtlinien (Neue Untersuchungs- und<br />
Behandlungsmetho<strong>de</strong>n)<br />
•durch die Rechtsprechung<br />
•durch Leitlinien<br />
•Vertragliche Vereinbarungen (z.B. DMP)<br />
und im Bereich <strong>de</strong>r GKV in ein umfassen<strong>de</strong>s Kontrollsystem<br />
eingebun<strong>de</strong>n, die sog. Wirtschaftlichkeitsprüfung
Die Wirtschaftlichkeitssprüfung nach § 106<br />
SGB V<br />
• Die Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit ist eine gemeinsame<br />
Aufgabe <strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigungen und <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen<br />
• Die Prüfungsarten sind gesetzlich <strong>de</strong>finiert<br />
• Durch Rechtsverordnung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für<br />
Gesundheit und Soziale Sicherung wird in einer WiPrüfVO<br />
u. a. das Nähere zur Geschäftsführung <strong>de</strong>r Prüfungs- und<br />
Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse sowie <strong>de</strong>r Geschäftsstellen<br />
geregelt<br />
• Das Gesetz sieht einen gemeinsamen Abschluss von<br />
Prüfvereinbarungen vor, die bun<strong>de</strong>seinheitliche Vorgaben<br />
zu beachten haben<br />
Die Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse<br />
nach § 106 Abs. 4 SGB V<br />
• Die Wirtschaftlichkeitsprüfung gem. § 106 SGB V erfolgt durch eigenständige<br />
Einrichtungen, die Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse. Diese sind<br />
paritätisch mit Vertretern <strong>de</strong>r Ärzte und Krankenkassen sowie einem<br />
unparteiischen Vorsitzen<strong>de</strong>n zu besetzen. Sie sind autonome Behör<strong>de</strong>n mit<br />
eigener Rechtsfähigkeit.<br />
• Die Zahl <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r Seite in <strong>de</strong>n Ausschüssen ist nicht gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Sie bewegt sich in <strong>de</strong>r Regel bei 3 bis 4 Mitglie<strong>de</strong>rn je Seite,<br />
also insgesamt 6 bis 8 Mitglie<strong>de</strong>rn. Im Saarland jeweils 3.<br />
• Für <strong>de</strong>n Bereich je<strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigung ist ein Prüfungs- und<br />
Beschwer<strong>de</strong>ausschuss zu errichten. Um die Vielzahl <strong>de</strong>r Verfahren abwickeln zu<br />
können, ist die Bildung von Kammern als Unterglie<strong>de</strong>rung dieser Ausschüsse<br />
möglich. Im Saarland jeweils zwei Prüfungs- und Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse<br />
(Hausärztlicher und fachärztlicher Versorgungsbereich)<br />
• Die Ausschüsse wer<strong>de</strong>n von Geschäftsstellen unterstützt. Die Partner <strong>de</strong>r<br />
Prüfungsvereinbarungen einigen sich über <strong>de</strong>n Sitz <strong>de</strong>r Geschäftsstellen; sie<br />
können bei <strong>de</strong>r KV ( so im Saarland), bei einem <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen o<strong>de</strong>r einer Arbeitsgemeinschaft errichtet wer<strong>de</strong>n. Sie sind<br />
eigenständige Einrichtungen und agieren auf Weisung <strong>de</strong>r<br />
Ausschußvorsitzen<strong>de</strong>n.
Gesamttätigkeit <strong>de</strong>s Arztes ist ausschlaggebend<br />
bei <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />
Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten und kausale Einsparungen<br />
• Das Wirtschaftlichkeitsgebot <strong>de</strong>r GKV richtet sich auf die<br />
Gesamttätigkeit <strong>de</strong>s Vertragsarztes, also die Gesamtheit<br />
seiner eigenen Tätigkeit und <strong>de</strong>r verordneten und<br />
veranlassten Leistungen. Dem entsprechend hat auch die<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfung diese Gesamttätigkeit zu<br />
berücksichtigen<br />
• Problem <strong>de</strong>r Datenlage (Zeit, Qualität und Umfang) und<br />
praktischen Durchführbarkeit führt in <strong>de</strong>r Praxis zu Prüfungen<br />
einzelner Versorgungsbereiche (Honorar-, Arznei- und<br />
Heilmittelprüfungen)<br />
• Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten und kausale Einsparungen in an<strong>de</strong>ren<br />
Versorgungsbereichen rechtfertigen aber höhere<br />
Leistungsanfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r Verordnungskosten<br />
Bildung von Vergleichsgruppen<br />
• Zur Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit wer<strong>de</strong>n<br />
Vergleichsgruppen (Fachgruppe, Schwerpunkte etc.)<br />
gebil<strong>de</strong>t, die nicht unbedingter Massen homogen sein<br />
können<br />
• Den Unterschie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Praxen in <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe ist<br />
dann Rechnung zu tragen, wenn folgen<strong>de</strong> Bedingungen<br />
erfüllt sind:<br />
‣ Beson<strong>de</strong>rheiten in <strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>r<br />
Patientenstruktur <strong>de</strong>r Praxis (z. B. Rentneranteil,<br />
Überweisungsfälle),<br />
‣ Ausrichtung <strong>de</strong>r Praxistätigkeit auf beson<strong>de</strong>re, aufwendigere<br />
Diagnostik- und Therapieverfahren (z. B. onkologische<br />
Chemotherapie, mehrfach behin<strong>de</strong>rte Kin<strong>de</strong>r)
Berücksichtigung von Einsparungen<br />
Da die Wirtschaftlichkeitsprüfung in <strong>de</strong>r Regel zunächst sektoral<br />
durchgeführt wird, kann es dazu führen, dass <strong>de</strong>r Arzt zunächst<br />
unwirtschaftlich erscheint. Dies kann jedoch durch Einsparungen in<br />
an<strong>de</strong>ren Bereichen gerechtfertigt sein :<br />
Es kann jedoch durchaus sein, dass diese vermutliche Unwirtschaftlichkeit<br />
in <strong>de</strong>n zunächst geprüften Bereichen durch Einsparungen in einem<br />
an<strong>de</strong>ren Bereich gerechtfertigt sein kann. Zum Beispiel können<br />
‣ erhöhte Hausbesuche als Zeichen einer intensiven Betreuung<br />
schwerkranker Patienten durch signifikant geringere<br />
Krankenhauseinweisungen<br />
‣ o<strong>de</strong>r eine erhöhte Injektionsbehandlung durch geringere<br />
Arzneiverordnungen<br />
‣ o<strong>de</strong>r vermehrte Verordnung von physikalischer Therapie<br />
durch geringere Arzneiverordnungen<br />
kompensiert wer<strong>de</strong>n, wenn diese Einsparungen kausal durch die<br />
Mehraufwendungen im Leistungsbereich verursacht sind.<br />
Ermittlung von Amts wegen und<br />
Mitwirkungsverpflichtung <strong>de</strong>s Arztes<br />
Für die Durchführung eines Wirtschaftlichkeitsprüfungsverfahrens<br />
gilt für die damit betrauten Gremien <strong>de</strong>r Amtsermittlungsgrundsatz<br />
(Untersuchungsgrundsatz gem. § 20 SGB X):<br />
‣ die Behör<strong>de</strong> ermittelt <strong>de</strong>n Sachverhalt von Amts wegen<br />
‣ die Behör<strong>de</strong> hat alle für <strong>de</strong>n Einzelfall be<strong>de</strong>utsamen,<br />
auch die für die Beteiligten günstigen Umstän<strong>de</strong> zu<br />
berücksichtigen<br />
Allerdings sind die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Praxis und bestimmte<br />
Zusammenhänge in <strong>de</strong>r Tätigkeitsstruktur <strong>de</strong>s Arztes aus <strong>de</strong>n<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Daten und statischen Vergleichen etc. nicht ohne<br />
weiteres zu ermitteln. Es besteht von daher für <strong>de</strong>n Arzt in seinem<br />
eigenen Interesse eine Mitwirkungsverpflichtung im Prüfverfahren.
Prüfungsarten<br />
die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung ist zu<br />
prüfen durch<br />
‣ eine arztbezogene Prüfung ärztlich verordneter Leistungen bei<br />
Überschreitung <strong>de</strong>r Richtgrößenvolumina nach § 84<br />
(Auffälligkeitsprüfung) → jahresbezogen<br />
‣ eine arztbezogene Prüfung ärztlicher und ärztlich verordneter<br />
Leistungen auf <strong>de</strong>r Grundlage von arztbezogenen und<br />
versichertenbezogenen Stichproben (Zufälligkeitsprüfung). →<br />
jeweils arztbezogen<br />
‣ Darüber hinaus können die Vertragspartner „an<strong>de</strong>re arztbezogene<br />
Prüfungsarten" vereinbaren. z. B. eine arztbezogene Prüfung<br />
ärztlicher und ärztlich verordneter Leistungen<br />
nach Durchschnittswerten – sog. Durchschnittsprüfung (im<br />
Honorarbereich bislang die Regelprüfung)<br />
Prüfung nach Durchschnittswerten<br />
Wesentliche Aspekte bei dieser Prüfmetho<strong>de</strong> sind:<br />
• Bestimmung <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe →Homogenität,<br />
Grösse<br />
• Statistischen Grundlagen → Mittelwert,<br />
Standartabweichung, Normalverteilung?<br />
• Grenzbereiche <strong>de</strong>r Auffälligkeit bzw.<br />
Unwirtschaftlichkeit (BSG-Rechtsprechung)<br />
• Bis D+20% Einzelfallprüfung<br />
• Über D+20% bis D+40% repräsentative,<br />
eingeschränkte Einzelfallprüfung<br />
• Ab D+40% rein statistische Prüfung mit Umkehr <strong>de</strong>r<br />
Beweispflicht - offensichtliches Missverhältnis
Richtgrößenprüfung<br />
• Die Richtgrößenprüfung ist eine Prüfung anhand von ex-ante normativ<br />
vorgegebenen Werten für eine Vergleichsgruppe. Die Richtgrößen sollen<br />
insofern auch eine Steuerungswirkung im Sinne gesundheitspolitischer<br />
Zielsetzung übernehmen.<br />
• Der Gesetzgeber hat diese Prüfungsart bisher nur für die Prüfung <strong>de</strong>r<br />
Verordnungsweise bei Arznei-, Verband- und Heilmitteln eingeführt (§ 106<br />
Abs. 2 Ziff. 1 SGB V).<br />
• Die konkreten Regelungen zur Definition <strong>de</strong>r Richtgröße, <strong>de</strong>ren<br />
Strukturierung und die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Richtgrößen überläßt das<br />
Gesetz <strong>de</strong>n Vertragspartnern.<br />
‣ Maßnahmen sind zu ergreifen wenn folgen<strong>de</strong> Grenzen überschritten<br />
wer<strong>de</strong>n (§ 106 Abs. 5 a SGB V):<br />
‣ bei einer Überschreitung um mehr als 15 % ist eine Beratung <strong>de</strong>s<br />
Vertragsarztes durch <strong>de</strong>n Prüfungsausschuß durchzuführen (o<strong>de</strong>r zu<br />
veranlassen?), soweit die Überschreitung nicht durch Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />
begrün<strong>de</strong>t ist,<br />
‣ bei einer Überschreitung um mehr als 25 % ist <strong>de</strong>r (unwirtschaftliche)<br />
Mehraufwand durch <strong>de</strong>n Vertragsarzt <strong>de</strong>n Krankenkassen zu erstatten,<br />
soweit dieser nicht durch Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten begrün<strong>de</strong>t ist.<br />
Zufälligkeits-/Stichprobenprüfung<br />
Nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s Gesetzgebers seit 1.1.04 vorrangige<br />
Prüfung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit ( Zufälligkeitsprüfung § 106<br />
Abs. 2 Nr. 2 SGB V) → Probleme <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung<br />
• je Quartal min<strong>de</strong>stens 2 v.H. <strong>de</strong>r Vertragsärzte, geson<strong>de</strong>rt nach<br />
Arztgruppen (Stichprobe)<br />
• Prüfungsgegenstän<strong>de</strong> sind:<br />
‣Die medizinische Notwendigkeit <strong>de</strong>r Leistungen (Indikation),<br />
‣die Eignung <strong>de</strong>r Leistungen zur Erreichung <strong>de</strong>s therapeutischen o<strong>de</strong>r diagnostischen<br />
Ziels (Effektivität),<br />
‣die Übereinstimmung <strong>de</strong>r Leistungen mit <strong>de</strong>n anerkannten Kriterien für<br />
ihre fachgerechte Erbringung (Qualität), insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Richtlinien <strong>de</strong>s Gemeinsamen Bun<strong>de</strong>sausschusses enthaltenen<br />
Vorgaben,<br />
‣die Angemessenheit <strong>de</strong>r durch die Leistungen verursachten Kosten im<br />
Hinblick auf das Behandlungsziel
Zufälligkeits-/Stichprobenprüfung<br />
• Die Stichprobenprüfung umfassen:<br />
‣neben <strong>de</strong>m zur Abrechnung vorgelegten Leistungsvolumen auch<br />
Überweisungen, Krankenhauseinweisungen und die Feststellung<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsunfähigkeit sowie sonstige veranlasste Leistungen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re aufwendige medizinisch-technische Leistungen<br />
‣Die Bewertung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit nach <strong>de</strong>n<br />
Indikationsvoraussetzungen und <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r Effektivität und<br />
Qualität setzt eine zeitaufwendige Zusammenführung und<br />
Durchsicht <strong>de</strong>s arzt- und patientenbezogenen Datenmaterials<br />
(Leistungsabrechnung, Verordnungsdaten,<br />
Befunddokumentation, Krankenhaus-Entlassungsbefun<strong>de</strong>,<br />
Überweisungen usw.) voraus<br />
‣Diese Daten liegen bislang zum Teil erst 1 bis 2 Jahre nach <strong>de</strong>m<br />
Abrechnungsquartal vor<br />
‣Die Prüfung ist sehr zeit- und personalaufwendig<br />
Die Prüfmaßnahmen<br />
• Das Gesetz sieht folgen<strong>de</strong> Maßnahmen vor:<br />
‣Beratung vor Kürzung/Regreß<br />
‣Kürzung <strong>de</strong>r Honoraranfor<strong>de</strong>rung<br />
‣Regreß wegen unwirtschaftlicher Verordnung von Arznei-<br />
/Heilmitteln o<strong>de</strong>r Veranlassung weiterer Leistungen (sonstiger<br />
Scha<strong>de</strong>n)<br />
• Die Kürzung <strong>de</strong>s Honorars richtet sich direkt gegen <strong>de</strong>n<br />
Anspruch <strong>de</strong>s einzelnen Arztes<br />
• Ein Regress aus einer Richtgrößenprüfung wird gegen<br />
die Gesamtvergütung <strong>de</strong>r KV gerechnet und verringert<br />
diese entsprechend (§ 106 Abs. 5 b S. 3 SGB V).
Die Prüfmaßnahmen<br />
• Die KV wie<strong>de</strong>rum hat einen Rückfor<strong>de</strong>rungsanspruch in <strong>de</strong>r<br />
jeweiligen Höhe gegen <strong>de</strong>n einzelnen Vertragsarzt. Sie kann<br />
diesen Anspruch stun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r erlassen, wenn <strong>de</strong>r Arzt<br />
nachweist, dass ihn die Rückfor<strong>de</strong>rung wirtschaftlich gefähr<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>. In diesen Fällen ginge diese Maßnahmen zu Lasten <strong>de</strong>r<br />
Gesamtheit <strong>de</strong>r Vertragsärzte<br />
• Aber auch <strong>de</strong>r Prüfungsausschuss selbst hat die Möglichkeit,<br />
auf eine Regressfestsetzung zu verzichten, wenn er mit <strong>de</strong>m<br />
Arzt statt <strong>de</strong>ssen eine individuelle Richtgröße unter<br />
Berücksichtigung seiner Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten vereinbart und<br />
<strong>de</strong>r Arzt sich verpflichtet, diese Richtgröße einzuhalten bzw.<br />
hierfür (automatisch) <strong>de</strong>n tatsächlich entstan<strong>de</strong>nen<br />
Mehraufwand <strong>de</strong>n Krankenkassen zu erstatten. (§ 106 Abs. 5 d<br />
SGB V)<br />
Das Verfahren (1)<br />
• Das Verfahren in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsprüfung ist<br />
ein zweistufiges bzw. dreistufiges<br />
Verwaltungsverfahren. Das Verfahren vor <strong>de</strong>n<br />
Beschwer<strong>de</strong>ausschüssen ist ein Vorverfahren im<br />
Sinne <strong>de</strong>s Sozialgerichtsgesetzes.<br />
• Verfahrensbeteiligte sind die Kassenärztlichen<br />
Vereinigung, die Krankenkassen bzw. ihre<br />
Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r betroffene Vertragsarzt.<br />
• Die Wirtschaftlichkeitsprüfung nach Richtgrößen und<br />
ggf. nach Durchschnittswerten (Auffälligkeitsprüfung)<br />
sowie die Stichprobenprüfung (Zufälligkeitsprüfung)<br />
erfolgen durch <strong>de</strong>n Prüfungsausschuss bzw. <strong>de</strong>ssen<br />
Kammern von Amts wegen. Darüber hinaus erfolgen<br />
Prüfungen auf Antrag <strong>de</strong>r Kassenärztlichen<br />
Vereinigung bzw. <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen in Einzelfällen.
Das Verfahren (2)<br />
• Gegen die Entscheidungen <strong>de</strong>s<br />
Prüfungsausschusses können alle<br />
Verfahrensbeteiligten beim Beschwer<strong>de</strong>ausschuss<br />
Wi<strong>de</strong>rspruch einlegen. Der Wi<strong>de</strong>rspruch hat<br />
aufschieben<strong>de</strong> Wirkung. Im Saarland gab es bislang<br />
noch ein Abhilfeverfahren beim PA.<br />
• Gegen die Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />
Beschwer<strong>de</strong>ausschüsse wie<strong>de</strong>rum ist <strong>de</strong>r Rechtsweg<br />
mit <strong>de</strong>r Klage beim Sozialgericht gegeben. Die Klage<br />
hat keine aufschieben<strong>de</strong> Wirkung. Darüber hinaus ist<br />
entsprechend <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s SGG Berufung<br />
und Revision bei <strong>de</strong>n Obergerichten möglich.<br />
Grundsätzliche Probleme<br />
• Absolute und relative Sicht – Einzelfall versus<br />
Gesamtsicht unter <strong>de</strong>m Aspekt eingeschränkter<br />
Ressourcen<br />
• Homogenität versus Hetereogenität <strong>de</strong>r<br />
Vergleichsgruppen – statistische Verfahren<br />
• Ex-post und ex-ante Betrachtungen<br />
• Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Vergütungsform – Einzel- und<br />
Komplexleistungen<br />
• Kollektivvertrag und Einzel-/Son<strong>de</strong>rverträge
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vortrages zum Thema<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r ärztlichen Tätigkeit<br />
‣ Plausibilitätsprüfung<br />
‣ Wirtschaftlichkeitsgebot und Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
<strong>VWA</strong>- <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
• Arznei-, Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />
‣ Notwenige und wirtschaftliche Versorgung unter <strong>de</strong>n<br />
gesetzlichen Vorgaben?
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Arzneimittel: Gemäß <strong>de</strong>m Arzneimittelgesetz sind<br />
nach § 1, Absatz 1 Arzneimittel „Stoffe und<br />
Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt sind,<br />
durch Anwendung am o<strong>de</strong>r im menschlichen ...<br />
Körper Krankheiten, Lei<strong>de</strong>n, Körperschä<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
krankhafte Beschwer<strong>de</strong>n zu heilen, zu lin<strong>de</strong>rn, zu<br />
verhüten o<strong>de</strong>r zu erkennen“.<br />
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Heilmittel: Für <strong>de</strong>n Begriff Heilmittel lassen sich verschie<strong>de</strong>ne<br />
Definitionen fin<strong>de</strong>n; das Rehabilitationslexikon führt aus, dass es<br />
sich „um sächliche Mittel o<strong>de</strong>r auch um Dienstleistungen in Form<br />
von physikalischen Behandlungsmetho<strong>de</strong>n [han<strong>de</strong>lt], die während<br />
<strong>de</strong>r Heilbehandlung Anwendung fin<strong>de</strong>n“. Gemäß<br />
Heilmittelrichtlinien (Abschnitt II, Nr. 6) sind Heilmittel „persönlich<br />
zu erbringen<strong>de</strong> medizinische Leistungen“. Darunter fallen „die<br />
einzelnen Maßnahmen <strong>de</strong>r physikalischen Therapie, die einzelnen<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>r Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie, die<br />
einzelnen Maßnahmen <strong>de</strong>r Ergotherapie“. Zur physikalischen<br />
Therapie zählen beispielsweise Krankengymnastik und Massage;<br />
die Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie umfasst logopädische<br />
Maßnahmen, z. B. zur Wie<strong>de</strong>rerlangung <strong>de</strong>r Sprechfähigkeit nach<br />
einem Schlaganfall; die Ergotherapie stellt eine Arbeits- und<br />
Beschäftigungstherapie dar, die die Bewegungsfähigkeit bei<br />
Lähmungen nach einem Schlaganfall o<strong>de</strong>r bei Erkrankungen <strong>de</strong>s<br />
ZNS wie<strong>de</strong>rherstellen soll.
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Hilfsmittel: Ebenfalls verordnet wer<strong>de</strong>n können<br />
Hilfsmittel; dieses sind nach <strong>de</strong>n Hilfsmittelrichtlinien<br />
(Abschnitt A I, Nr. 2) „sächliche medizinische<br />
Leistungen. Zu ihnen gehören:<br />
‣ Körperersatzstücke, orthopädische und an<strong>de</strong>re<br />
Hilfsmittel<br />
‣ Sehhilfen<br />
‣ Hörhilfen<br />
‣ sächliche Mittel o<strong>de</strong>r technische Produkte, die dazu<br />
dienen, Arzneimittel ... in <strong>de</strong>n Körper zu bringen (z. B.<br />
Spritzen, Inhalationsgeräte)“.<br />
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Budget<br />
‣ Dies war bis zum 01. Januar 2002 die für ein Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />
gesetzlich festgelegte Obergrenze für die von <strong>de</strong>n<br />
Vertragsärzten einer KV-Region insgesamt veranlassten<br />
Ausgaben für Arznei-, Verbands- und Heilmittel, wobei für<br />
Arznei- und Verbandsmittel auf <strong>de</strong>r einen bzw. Heilmittel auf<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite getrennte Budgets galten.<br />
‣ Überschreitungsbeträge dieser Obergrenze konnten die<br />
Kassen im Rahmen eines so genannten Kollektivregresses<br />
zu gleichen Teilen von allen Vertragsärzten zurückfor<strong>de</strong>rn,<br />
wobei während <strong>de</strong>r Gültigkeit dieser Gesetzesgrundlage ein<br />
solcher Kollektivregress jedoch nie ausgesprochen wur<strong>de</strong>.
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
Ausgabenvolumen<br />
• Zum 01. Januar 2002 trat das sogenannte<br />
Arzneimittelbudget-Ablösegesetz (ABAG) in Kraft. Damit<br />
wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ausgabenvolumen <strong>de</strong>r Gesamtbetrag <strong>de</strong>r<br />
pro Kalen<strong>de</strong>rjahr und KV-Region von <strong>de</strong>n Vertragsärzten<br />
veranlaßten Leistungen, getrennt nach Arzneimitteln und<br />
Heilmitteln, beschrieben. Eine Überschreitung dieses<br />
Ausgabenvolumens führte nicht mehr prinzipiell zum<br />
Kollektivregreß, son<strong>de</strong>rn sollte lediglich zur<br />
Ursachenforschung <strong>de</strong>r Ausgaben herangezogen wer<strong>de</strong>n<br />
mit einer entsprechen<strong>de</strong>n vertraglichen Regelung <strong>de</strong>r<br />
Konsequenzen zwischen Krankenkassen und Ärzten.<br />
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
Richtgröße<br />
• Unter Richtgröße versteht man <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />
Betrag an Verordnungskosten für Arznei- bzw. Heilmitteln<br />
je Versichertem pro Quartal. Diese Verordnungskosten sind<br />
arztfachgruppenspezifisch <strong>de</strong>finiert und in <strong>de</strong>r so<br />
genannten Richtgrößenvereinbarung (einer vertraglichen<br />
Übereinkunft zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und<br />
Krankenkassen) festgelegt. Der Richtgrößenbetrag ist<br />
Bezugspunkt für die so genannte Richtgrößenprüfung und<br />
einer ggf. daraus resultieren<strong>de</strong>n individuellen Beratung<br />
bzw. Scha<strong>de</strong>nersatzzahlung von Ärzten, wenn <strong>de</strong>ren<br />
Verordnungsverhalten als unwirtschaftlich eingestuft<br />
wor<strong>de</strong>n ist.
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Generika: Hierunter sind wirkstoffgleiche Präparate zu<br />
verstehen, die von Zweitanbietern nach Ablauf <strong>de</strong>s<br />
Patentschutzes <strong>de</strong>s Originalpräparates auf <strong>de</strong>n Markt<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n. Kennzeichen <strong>de</strong>r Generika ist, daß sie in<br />
aller Regel preisgünstiger als das Originalpräparat sind, da<br />
die Entwicklungs- und Zulassungskosten durch <strong>de</strong>n<br />
Zweitanbieter nicht mehr refinanziert wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
• Me-too-Präparate: Dies sind Analogpräparate, die einen<br />
ähnlichen Inhaltsstoff wie bereits auf <strong>de</strong>m Markt befindliche<br />
Präparate haben, <strong>de</strong>r allerdings marginale Unterschie<strong>de</strong> zu<br />
<strong>de</strong>m Erstpräparat aufweist. Sie stellen chemische<br />
Innovationen mit pharmakologisch ähnlichen o<strong>de</strong>r<br />
gleichartigen Wirkungen ohne beson<strong>de</strong>re therapeutische<br />
Vorteile dar. Man spricht bei ihnen auch von so genannten<br />
„Schrittinnovationen“. Da sie für sich genommen ebenfalls<br />
eine Neuentwicklung sind, befin<strong>de</strong>n sie sich preislich auf<br />
<strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>s Erstpräparates o<strong>de</strong>r darüber.<br />
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Innovationen: Dies sind Arzneimittel mit einem neuartigen<br />
Wirkstoff o<strong>de</strong>r Wirkprinzip bzw. mit einer Verbesserung<br />
pharmakodynamischer und pharmakokinetischer<br />
Qualitäten bereits bekannter Wirkprinzipien. Der innovative<br />
Charakter zeigt sich dann darin, dass hierdurch<br />
Krankheitsbil<strong>de</strong>r bzw. Krankheitszustän<strong>de</strong> einer<br />
Behandlung zugeführt wer<strong>de</strong>n können, die bis dato nicht<br />
behan<strong>de</strong>lbar waren. Dementsprechend ist auch <strong>de</strong>r Preis<br />
innovativer Arzneimittel hoch angesie<strong>de</strong>lt.<br />
• Spezialpräparate: Hierunter versteht man Präparate, die für<br />
spezielle Therapieverfahren (beispielsweise in klinischen<br />
Zentren) eingesetzt und in <strong>de</strong>r ambulanten Behandlung<br />
nach stationärer Therapieeinleitung weiterverordnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies sind beispielsweise Mittel <strong>de</strong>r<br />
Transplantationsmedizin, <strong>de</strong>r Onkologie o<strong>de</strong>r Aids-<br />
Therapie, die somit auch im preislich hochrangigen Sektor<br />
anzutreffen sind
Verwen<strong>de</strong>te Begriffe<br />
• Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf: Dieser wird von Ärzten zur<br />
Ersatzbeschaffung <strong>de</strong>rjenigen Mittel verordnet, die sie bei<br />
<strong>de</strong>r ambulanten Behandlung von Patienten verbrauchen.<br />
Hierzu zählen beispielsweise:<br />
‣ Arzneimittel für Notfallpatienten<br />
‣ Arzneimittel zur Anwendung bei mehreren Patienten<br />
‣ Ampullen zur Erstanwendung am Patienten<br />
‣ Mittel zur Diagnostik und Therapie<br />
‣ Verbandsmittel<br />
Ausgaben <strong>de</strong>r GKV 2004 nach ausgewählten Bereichen
Leistungsausgaben für ausgewählte Leistungsarten in <strong>de</strong>r GKV und<br />
<strong>de</strong>ren Anteil an <strong>de</strong>n Gesamtleistungsausgaben<br />
Beitragseinnahmen und Leistungsausgaben in <strong>de</strong>r KV<br />
<strong>de</strong>r Rentner – alte Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r
Leistungsausgaben <strong>de</strong>r GKV für Allgemeinversicherte in<br />
Prozent vom Grundlohn je Mitglied<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Altersstruktur <strong>de</strong>r Bevölkerung in<br />
Deutschland
Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />
Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV<br />
Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />
Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV
Entwicklung ausgewählter Arzneimittel-<br />
Marktsegmente in <strong>de</strong>r GKV<br />
Indikatoren zur Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Arzneimittelausgaben
Ausgaben für Arzneimittel<br />
GKV-Ausgabenanteile im 1. Quartal 2006<br />
Ärztliche<br />
Behandlung<br />
15,43%<br />
Arzneimittel<br />
17,75%<br />
Hilfsmittel<br />
2,93%<br />
Netto-Verwaltungskosten<br />
5,10%<br />
Heilmittel<br />
2,24%<br />
Quelle: BMGS<br />
Sonstige<br />
20,86%<br />
Krankenhausbehandlung<br />
insg.<br />
35,68%<br />
Euro<br />
450<br />
400<br />
406<br />
Ausgaben für Arzneimittel<br />
Ausgaben 2006 je GKV-Versichertem in Euro<br />
Quelle: ABDA-Frühinformation Mai 2006<br />
396<br />
383 382<br />
375<br />
350<br />
300<br />
347 344 339<br />
334 333<br />
332<br />
332<br />
324 318<br />
311 310 310<br />
301<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Sachsen<br />
Meckl.-Vorp.<br />
Saarland<br />
Thüringen<br />
Bran<strong>de</strong>nburg<br />
Berlin<br />
Hamburg<br />
Bund<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Nordrhein<br />
Westfalen-Lippe<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hessen<br />
Bayern<br />
Bremen
Ausgaben für Arzneimittel<br />
Ursachen für die im Saarland höheren Arzneimittelausgaben<br />
Regional:<br />
• Altersstruktur (Anteil <strong>de</strong>r über 65jährigen im Saarland höher als beim Bund)<br />
• hoher Anteil multimorbi<strong>de</strong>r Patienten<br />
Verantwortlichkeit auf Seite <strong>de</strong>r Ärzte:<br />
• im Saarland wer<strong>de</strong>n etwa 25% mehr Rezepte ausgestellt als<br />
bun<strong>de</strong>sweit<br />
• teure Entlassungsmedikation<br />
Ausgaben für Arzneimittel<br />
Altersstruktur Bund/Saarland<br />
60%<br />
55,6% 55,1%<br />
50%<br />
40%<br />
Der Anteil <strong>de</strong>r über 65<br />
jährigen Personen liegt<br />
im Saarland um 10,2 %<br />
höher als beim Bund.<br />
0 - 25 Jahre<br />
25 - 65 Jahre<br />
ab 65 Jahre<br />
30%<br />
20%<br />
26,4% 25,0%<br />
18,0%<br />
19,8%<br />
Daten aus <strong>de</strong>m Jahr<br />
2003<br />
Quelle: StaBu<br />
Jahrbuch 2005<br />
10%<br />
Bund<br />
Saarland
Ausgaben für Arzneimittel<br />
Durchschnittsalter aller GKV-Versicherten im Jahr 2005 je KV<br />
46<br />
45<br />
44<br />
43,5<br />
43<br />
42<br />
Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt 42,5 Jahre<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
Bran<strong>de</strong>nburg<br />
Meckl-Vorp.<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Trier<br />
Berlin<br />
Pfalz<br />
Koblenz<br />
Nordrhein<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hamburg<br />
Hessen<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Nordba<strong>de</strong>n<br />
Quelle: eigene Berechnungen nach Km6 Stichtag 1.7.2005<br />
Westfalen-Lippe<br />
Bayern<br />
Rheinhessen<br />
Nordwürttemberg<br />
Südba<strong>de</strong>n<br />
Südwürttemberg<br />
Ausgaben für Arzneimittel<br />
1200<br />
1000<br />
Arzneiverbrauch je Versicherter in <strong>de</strong>r GKV 2004<br />
1.120<br />
Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2005<br />
1.066<br />
1.019 1.018<br />
972<br />
DDD je Versicherter<br />
800<br />
600<br />
400<br />
412<br />
595<br />
627<br />
781<br />
200<br />
209<br />
146<br />
108<br />
147<br />
59 67<br />
93<br />
117<br />
166<br />
251<br />
0<br />
0-
Ausgaben für Arzneimittel<br />
15,5<br />
BMI > 30 (starkes Übergewicht)<br />
Vergleich Bund/Saarland nach Geschlecht<br />
15,2<br />
Saarland<br />
Bund<br />
15<br />
14,5<br />
14,4<br />
Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung mit Angaben<br />
zu Körpergröße und Gewicht<br />
14<br />
13,5<br />
13<br />
13,4<br />
12,8<br />
12,5<br />
12<br />
11,5<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 2006 - Leben in Deutschland - Ergebnisse <strong>de</strong>s Mikrozensus 2005<br />
60<br />
Ausgaben für Arzneimittel<br />
BMI Vergleich Bund/Saarland<br />
Anteil <strong>de</strong>r Bevölkerung in Prozent<br />
Saarland<br />
Bund<br />
50<br />
46,0<br />
48,0<br />
Prozent <strong>de</strong>r Bevölkerung mit Angaben<br />
zu Körpergröße und Gewicht<br />
40<br />
30<br />
37,4<br />
36,0<br />
20<br />
14,3<br />
13,6<br />
10<br />
2,3<br />
2,4<br />
0<br />
BMI > 30 (starkes Übergewicht) BMI 25 - 30 (Übergewicht) BMI 18,5 - 25 (Normalgewicht) BMI unter 18,5 (Untergewicht)<br />
Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 2006 - Leben in Deutschland - Ergebnisse <strong>de</strong>s Mikrozensus 2005
Maßnahmen zur Steuerung/Beeinflussung<br />
<strong>de</strong>s Verordnungsverhaltens<br />
• Arznei- und Heilmittelrichtlinien<br />
• Vereinbarungen von Ausgabenvolumen bei Arzneiund<br />
Heilmitteln und Zielvereinbarungen<br />
• Richtgrößen/-prüfungen<br />
• Pharm-PRO-Beratung<br />
• Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />
• Impfstoffe<br />
• Frühinformationen<br />
• AVWG - Arzneimittelwirtschaftlichkeitsgesetz<br />
• GKV-WSG – GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Gemeinsame Steuerungsinstrumente<br />
<strong>de</strong>r Kassenärztlichen Vereinigungen und <strong>de</strong>r<br />
Kassenverbän<strong>de</strong><br />
‣ Ausgabenvolumina<br />
‣ Zielvereinbarungen<br />
‣ Arzneimittel-Richtlinien<br />
‣ Richtgrößen<br />
‣ Durchschnittsprüfungen
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Ausgabenvolumen<br />
Gesetzliche Grundlage: § 84 Absatz 5 SGB V<br />
‣ ist Bestandteil <strong>de</strong>r Arzneimittelvereinbarung<br />
‣ dient <strong>de</strong>r Sicherstellung <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung<br />
‣ je Kassenärztliche Vereinigung von <strong>de</strong>n Vertragspartnern auf<br />
Lan<strong>de</strong>sebene jährlich zu vereinbaren<br />
‣ eine Über- bzw. Unterschreitung ist Gegenstand <strong>de</strong>r<br />
Gesamtverträge<br />
‣ erfaßt sämtliche von <strong>de</strong>n Vertragsärzten nach § 31<br />
veranlaßten Leistungen<br />
‣ wird getrennt vereinbart für Arznei- und Verbandmittel und für<br />
Heilmittel<br />
‣ dient als Ausgangsbasis zur Ermittlung <strong>de</strong>r Richtgrößen
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
340.000.000 €<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Ausgaben für Arzneimittel<br />
im Vergleich zum Ausgabenvolumen<br />
330.000.000 €<br />
320.000.000 €<br />
Ausgabenvolumen Arzneimittel<br />
Ausgaben Arzneimittel<br />
310.000.000 €<br />
300.000.000 €<br />
290.000.000 €<br />
280.000.000 €<br />
270.000.000 €<br />
260.000.000 €<br />
250.000.000 €<br />
Ausgaben 2005:<br />
ABDA-Ausgaben mit<br />
Korrekturfaktor;Meldung <strong>de</strong>r<br />
Kassen fehlt.<br />
Ausgaben 2006: Hochrechnung<br />
auf Basis <strong>de</strong>r ABDA-Ausgaben<br />
April 2006 mit Korrekturfaktor<br />
240.000.000 €<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Jahr<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Zielvereinbarungen<br />
‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Kosten in folgen<strong>de</strong>n Indikationsgruppen:<br />
Indikationsgruppe Betrag Gesamtjahr Betrag für<br />
Zielvereinbarung ab<br />
01.07.2005<br />
Analgetika/Antirheumatika 460.000,00 € 230.000,00 €<br />
Beta-,Ca-Bl.,Angiotensin-Hemmst. 390.000,00 € 195.000,00 €<br />
Magen-Darm-Mittel 1.300.000 € 650.000 €<br />
Antidiabetika 900.000 € 450.000 €<br />
Broncholytika/Antiasthmatika 650.000 € 325.000 €<br />
Antibiotika/Antiinfektiva 1.300.000 € 650.000 €<br />
Lipidsenker 800.000 € 400.000 €<br />
Thrombozytenaggregationshemmer 900.000 € 450.000 €<br />
Diuretika 1.000.000 € 500.000 €<br />
Hypophysen-, Hypothalamushormone 1.200.000 € 600.000 €<br />
Sexualhormone 380.000 € 190.000 €<br />
Zielwert insgesamt 9.280.000,00 € 4.640.000,00 €
Zielvereinbarungen<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
‣ keine Substitution von apothekenpflichtigen zu<br />
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln<br />
‣ Verzicht auf Verordnungen kontrovers diskutierter<br />
Arzneimittel<br />
‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r verordneten<br />
Packungen<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Zielvereinbarungen<strong>de</strong>rzeit beträgt die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
verordneten Packungen je<br />
Versichertem hochgerechnet auf<br />
‣ keine Substitution von apothekenpflichtigen das Gesamtjahr: zu<br />
verschreibungspflichtigen im Saarland Arzneimitteln 12,2<br />
im Bund 9,1<br />
‣ Verzicht auf Verordnungen das entspricht kontrovers einer Abweichung diskutierter<br />
Arzneimittel<br />
von rund 25%<br />
Quelle: GAmSi Jan bis Mrz 2006<br />
‣ Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r verordneten<br />
Packungen
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Kontrovers diskutierte, bzw. umstrittene Arzneimittel<br />
„Als umstrittene Arzneimittel wer<strong>de</strong>n Wirkstoffe o<strong>de</strong>r<br />
Fertigarzneimittel bezeichnet, <strong>de</strong>ren therapeutische<br />
Wirksamkeit nicht o<strong>de</strong>r nicht in ausreichen<strong>de</strong>m<br />
Maße durch kontrollierte klinische Studien<br />
nachgewiesen wor<strong>de</strong>n ist.“<br />
Quelle: Arzneiverordnungs-Report 2002<br />
Arzneimittel-Vereinbarung<br />
Ständige Arbeitsgruppe –<br />
von GKV und KVS zur Steuerung <strong>de</strong>r<br />
Arzneimittelversorgung und Erreichung <strong>de</strong>r vereinbarten<br />
Ziele ins Leben gerufen<br />
Aufgaben:<br />
‣ Analyse <strong>de</strong>r regionalen Ausgabenentwicklung<br />
‣ Bewertung <strong>de</strong>r Verordnungsstrukturen<br />
‣ Vorschlag situationsbezogener Maßnahmen zur<br />
Einhaltung <strong>de</strong>r vereinbarten Ziele<br />
→ Herausgabe von Informationen an Ärzte
Arzneimittel-Richtlinien<br />
Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln in<br />
<strong>de</strong>r GKV<br />
Arzneimittel<br />
apothekenpflichtig<br />
nicht apothekenpflichtig<br />
keine Kassenleistung<br />
*) bei Erkältungskrankheiten<br />
Mund-/Rachentherapeutika<br />
Mittel gegen Reisekrankheiten<br />
Abführmittel<br />
nicht verschreibungspflichtig<br />
Ausnahmen:<br />
Kin<strong>de</strong>r bis 12 Jahre<br />
Jugendliche mit<br />
Entwicklungsstörungen<br />
bis 18 Jahre<br />
Ausnahmeliste <strong>de</strong>s<br />
Gemeinsamen<br />
Bun<strong>de</strong>sausschusses<br />
verschreibungspflichtig<br />
„Bagatell-Arzneimittel“ *)<br />
für Versicherte 18 Jahre und älter<br />
§ 34 Abs. 1 Satz 5 SGB V<br />
„Lifestyle-Arzneimittel“<br />
§ 34 Abs. 1 Satz 6 SGB V<br />
z. B. Xenical, Viagra<br />
ausgeschlossen durch<br />
„Negativliste“ **)<br />
§ 34 Abs. 3 SGB V<br />
ausgeschlossen durch<br />
„Arzneimittel-Richtlinie“<br />
z.B. Organhydrolysate<br />
ja<br />
ja<br />
keine Kassenleistung<br />
ja<br />
ja<br />
**) Mittel mit geringem o<strong>de</strong>r<br />
umstrittenen therapeutischen<br />
Nutzen<br />
Mittel mit geringem Abgabepreis<br />
Kassenleistung<br />
nein<br />
fehlen<strong>de</strong> Notwendigkeit und<br />
therapeutischer Nutzen<br />
Therapieziel kann durch<br />
nichtmedikamentöse<br />
Maßnahmen erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
ja<br />
ja<br />
Ausschluss<br />
Arzneimittel-Richtlinien<br />
OTC - Ausnahmeliste<br />
Ausnahmen<br />
‣ Umstrittene Arzneimittel<br />
• Enzyme<br />
• Kreislaufmittel<br />
• Leber-Galle-Mittel<br />
‣ Bagatell- Arzneimittel<br />
• Nasentropfen<br />
• Hustensaft<br />
• Schmerzstillen<strong>de</strong><br />
Einreibungen<br />
‣ Arzneimittel, die zur Behandlung<br />
schwerwiegen<strong>de</strong>r Erkrankungen als<br />
Therapiestandard gelten<br />
z. B.:<br />
‣ Acetylsalicylsäure (ASS) als<br />
Thrombozyten-Aggregationshemmer<br />
in <strong>de</strong>r Nachsorge von Herzinfarkt und<br />
Schlaganfall sowie nach arteriellen<br />
Eingriffen<br />
‣ Jodid nur zur Behandlung von<br />
Schilddrüsenerkrankungen
Richtgrößen<br />
‣ das Ausgabenvolumen wird aufgeteilt auf einzelne<br />
Fachgruppen<br />
‣ Fachgruppenanteile wer<strong>de</strong>n prozentual errechnet<br />
anhand <strong>de</strong>r arztbezogen erfaßten Daten <strong>de</strong>r<br />
Krankenkassen aus <strong>de</strong>m vorletzten Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />
‣ dienen zunächst nur <strong>de</strong>r Berechnung, ob <strong>de</strong>r Arzt sein<br />
Gesamtverordnungsvolumen überschritten hat<br />
keine Begrenzung auf einzelne Patienten<br />
‣ Arztgruppen ohne Richtgrößen unterliegen <strong>de</strong>n<br />
übrigen Prüfverfahren ( Auffälligkeits-, Zufälligkeitso<strong>de</strong>r<br />
Einzelfallprüfung)<br />
Richtgrößen<br />
für Arzneimittel und Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf 2005<br />
FG-Nr.<br />
Arztgruppe<br />
RG M<br />
RG F<br />
RG R<br />
04<br />
Augenärzte<br />
9,39 €<br />
5,44 €<br />
15,56 €<br />
07<br />
Chirurgen<br />
16,84 €<br />
14,30 €<br />
21,38 €<br />
10<br />
Gynäkologen<br />
17,58 €<br />
18,04 €<br />
30,81 €<br />
13<br />
HNO-Ärzte<br />
11,55 €<br />
10,96 €<br />
6,76 €<br />
16<br />
Hautärzte<br />
26,22 €<br />
21,95 €<br />
26,01 €<br />
19<br />
hausärztlich tätige Internisten<br />
63,15 €<br />
49,38 €<br />
148,38 €<br />
19<br />
fachärztlich tätige Internisten<br />
54,97 €<br />
43,68 €<br />
95,34 €<br />
19<br />
Nephrologen<br />
325,89 €<br />
270,67 €<br />
459,21 €<br />
19<br />
Internisten/Lungen- und Bronchialheilkun<strong>de</strong><br />
75,89 €<br />
79,95 €<br />
105,62 €<br />
23<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte<br />
24,85 €<br />
24,85 €<br />
24,85 €<br />
38<br />
Nervenärzte/Psychiater/Ärzte für Psych. und<br />
Psychotherapie/Neurologen<br />
87,09 €<br />
79,66 €<br />
100,65 €<br />
44<br />
Orthopä<strong>de</strong>n<br />
11,01 €<br />
8,18 €<br />
21,20 €<br />
56<br />
Urologen<br />
30,00 €<br />
24,35 €<br />
66,59 €<br />
80<br />
Allgemeinärzte<br />
51,50 €<br />
35,83 €<br />
142,56 €
Richtgrößen<br />
Informationsmaßnahme für Ärzte<br />
‣ GKV – Arzneimittel Schnellinformation - § 84 Abs. 5 SGB V<br />
• monatliche Frühinformation als Hilfestellung für <strong>de</strong>n Vertragsarzt zur<br />
kurzfristigen Überprüfung seines Arzneimittelverordnungsverhaltens<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
• Insgesamt 14 Berichte pro Jahr (10 Monatsberichte, 3<br />
Quartalsberichte und 1 Jahresbericht)<br />
• monatlicher Versand bei <strong>de</strong>r KVS an: Allgemeinärzte, Gynäkologen,<br />
Internisten, Kin<strong>de</strong>rärzte und Neurologen<br />
• Versand <strong>de</strong>r Quartals- bzw. <strong>de</strong>s Jahresberichtes an alle Ärzte<br />
‣ Quartalsweise Kostenmitteilungen <strong>de</strong>r Krankenkassen über<br />
die geprüften Verordnungsdaten im Vergleich zum<br />
Richtgrößenvolumen - Versand jeweils etwa 10 Monate nach Ablauf<br />
<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Abrechnungszeitraumes<br />
Richtgrößenprüfung<br />
1. Entscheidung über die Einleitung <strong>de</strong>s Prüfverfahrens<br />
1.1 Ermittlung <strong>de</strong>s Jahresrichtgrößenvolumens<br />
M<br />
F<br />
R<br />
Gesamt<br />
Fälle<br />
2.000<br />
1.200<br />
2.400<br />
X<br />
Richtgröße<br />
51,50 €<br />
35,83 €<br />
142,56 €<br />
=<br />
Richtgrößenvolumen<br />
103.000€<br />
42.996€<br />
342.144€<br />
488.140€
Richtgrößenprüfung<br />
1. Entscheidung über die Einleitung <strong>de</strong>s Prüfverfahrens<br />
1.2 Feststellung <strong>de</strong>r veranlaßten Leistungen<br />
Brutto-Verordnungskosten<br />
(einschließlich Zuzahlung und Apothekenrabatt)<br />
650.000 €<br />
1.3 Feststellung <strong>de</strong>r Prüfpflicht<br />
Brutto-Verordnungskosten<br />
Richtgrößenvolumen<br />
Überschreitung<br />
650.000 €<br />
488.140 €<br />
33,2 %<br />
Richtgrößenprüfung<br />
2. Prüfung nach § 106 Abs. 5a SGB<br />
2.1 Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten (Anlage 2 -Vorab-Prüfung)<br />
2.2 Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten im Rahmen <strong>de</strong>r Prüfung (Anlage 3)<br />
Brutto-Verordnungskosten<br />
650.000 €<br />
abzüglich Wirkstoffe nach<br />
Die Anerkennung von 10.000 €<br />
Anlage 2 und bekannter Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten ist ab 01.07.2005<br />
auf eine ausreichen<strong>de</strong>, zweckmäßige und<br />
abzüglich Mittel nach Anlage 3 (z.B.:<br />
wirtschaftliche Verordnungshöhe unter<br />
Insuline) und anerkannte<br />
15.000 €<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>s anerkannten<br />
Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />
Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r medizinischen Erkenntnisse<br />
Bereinigte Brutto-Verordnungskosten<br />
und <strong>de</strong>r Arzneimittel- bzw. 625.000 Heilmittel- €<br />
Richtlinie begrenzt.<br />
Restüberschreitung<br />
28,0 %
Richtgrößenprüfung<br />
3. Feststellung <strong>de</strong>r Erstattungspflicht<br />
3.1 arztindividuelle Nettoquote<br />
Netto-Verordnungskosten<br />
im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />
Brutto-Verordnungskosten<br />
(552.500 €)<br />
85 %<br />
(650.000 €)<br />
3.2 Feststellung <strong>de</strong>s Regressbetrages<br />
bereinigte Brutto-Verordnungskosten<br />
- abzüglich Richtgrößenbetrag (+25%)<br />
= ergibt Brutto-Regressbetrag<br />
x arztindividuelle Nettoquote<br />
= Regressbetrag<br />
625.000 €<br />
610.175 €<br />
14.825 €<br />
85 %<br />
12.601 €<br />
Richtgrößenprüfung<br />
Durchführung einer Prüfung:<br />
- jeweils nach Berücksichtigung <strong>de</strong>r Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten-<br />
• Beratung : Richtgrößenvolumen > 15 %<br />
• Regress: Richtgrößenvolumen > 25 %
Richtgrößenprüfung<br />
Ablauf einer Richtgrößenprüfung<br />
‣ Mitteilung über die Restüberschreitung nach Abzug <strong>de</strong>r Anlagen 2<br />
und 3 unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Wirtschaftlichkeitsgebotes und <strong>de</strong>r<br />
Arzneimittel-Richtlinien (Vorab-Prüfung)<br />
‣ Auffor<strong>de</strong>rung und Möglichkeit <strong>de</strong>r Stellungnahme zur Prüfung (z. B.<br />
weitere Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten)<br />
1. Sitzung <strong>de</strong>s Prüfungsausschusses Prüfbescheid<br />
2. Abhilfesitzung <strong>de</strong>s Prüfungsausschusses<br />
bei Wi<strong>de</strong>rspruch eines Beteiligten<br />
falls keine Abhilfe<br />
3. Sitzung Beschwer<strong>de</strong>ausschusses<br />
Recht auf persönliche Anhörung!<br />
Prüfbescheid<br />
Wi<strong>de</strong>rspruchsbescheid<br />
Richtgrößenprüfung<br />
Arzneimittel - aktueller Stand<br />
Richtgrößenprüfung -<br />
Arzneimittel<br />
für das Jahr<br />
2002<br />
für das Jahr<br />
2003<br />
für das Jahr<br />
2004<br />
Praxen mit Richtgrößen für<br />
Arzneimittel<br />
1.077<br />
1.097<br />
1.083<br />
betroffene Praxen<br />
228<br />
276<br />
226<br />
Praxen, bei <strong>de</strong>nen die<br />
Überschreitung in vollem<br />
Umfang<br />
durch<br />
Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten begrün<strong>de</strong>t<br />
ist („Vorab-Prüfung“)<br />
157<br />
167<br />
Praxen, die nach Beschluß <strong>de</strong>r<br />
Prüfungsausschüsse über eine<br />
Prüfung informiert wur<strong>de</strong>n<br />
71<br />
109
Richtgrößenprüfung<br />
Arzneimittel - aktueller Stand<br />
Ergebnis <strong>de</strong>r Prüfung -<br />
Arzneimittel<br />
Keine Maßnahme beschlossen<br />
aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Praxisbeson<strong>de</strong>rheiten<br />
Hinweis ausgesprochen<br />
Regreß<br />
noch offen<br />
für das Jahr<br />
2002<br />
8<br />
46<br />
17<br />
-<br />
für das Jahr<br />
2003<br />
9<br />
58<br />
20<br />
22<br />
Heilmittel-Richtlinien<br />
Grundsätze <strong>de</strong>r Heilmittelverordnung<br />
‣ Eine Verordnung nach <strong>de</strong>n Vorgaben Mit wenigen <strong>de</strong>r Ausnahmen Richtlinie wird als<br />
Regelfall bezeichnet. (Bun<strong>de</strong>sknappschaft, LKK und<br />
einige BKK`s) haben die Kassen<br />
‣ Wenn die im <strong>de</strong>n Heilmittelkatalog auf die vorherige Vorlage vorgegebenen von<br />
Gesamtverordnungsmengen Verordnungen nicht ausreichen, außerhalb <strong>de</strong>s ist eine<br />
„Verord. außerhalb d. Regelfalles“ Regelfalles möglich. verzichtet<br />
‣ Eine solche Verordnung muß von <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />
genehmigt wer<strong>de</strong>n und es muß dazu an <strong>de</strong>r<br />
vorgesehenen Stelle <strong>de</strong>s Rezeptformulars eine<br />
Begründung mit prognostischer Einschätzung<br />
abgegeben wer<strong>de</strong>n.
Heilmittel-Richtlinien<br />
Heilmittelausgaben<br />
49.000.000 €<br />
47.000.000 €<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Ausgaben für Heilmittel<br />
im Vergleich zum Ausgabenvolumen<br />
Ausgabenvolumen Heilmittel<br />
Ausgaben Heilmittel<br />
45.000.000 €<br />
43.000.000 €<br />
41.000.000 €<br />
39.000.000 €<br />
37.000.000 €<br />
Ausgaben 2005:<br />
Nettoumsatz lt. GKV-<br />
Heilmittel Informations<br />
System (HIS) mit<br />
Korrekturfaktor<br />
35.000.000 €<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Jahr
Verwendung:<br />
Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />
als Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf gelten:<br />
Arzneimittel, Verbandmittel, Materialien, Instrumente, Gegenstän<strong>de</strong><br />
und Stoffe<br />
- bei Notfällen<br />
verordnungsfähig sind nur die in <strong>de</strong>r<br />
- im Zusammenhang Sprechstun<strong>de</strong>nbedarfsvereinbarung<br />
mit einem ärztlichen Eingriff bei mehr als einem<br />
Kranken, soweit aufgeführten <strong>de</strong>ren Kosten zulässigen nicht Mittel. zu <strong>de</strong>n allgemeinen<br />
Praxiskosten gehören.<br />
(Wirkstoffliste)<br />
Bezug:<br />
Verordnung auf „rosa Rezeptblatt“ (Muster 16), im Personalienfeld<br />
mit Kennzeichnung „Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf“ und Markierung im<br />
Statusfeld „9“ , als Kostenträger ist die AOK – Die Gesundheitskasse<br />
im Saarland anzugeben<br />
Sprechstun<strong>de</strong>nbedarf<br />
Wirkstoffliste zur Sprechstun<strong>de</strong>nbedarfsvereinbarung<br />
A - Z (Auszug)<br />
Injektionslsg /<br />
Infusionslsg<br />
Inhalat<br />
Trpf / Lösungen für <strong>de</strong>n<br />
Mund und Rachenraum<br />
Externa: Salbe / Gel /<br />
Paste / Pu<strong>de</strong>r / Stift (auch<br />
vaginale Anw.)<br />
Supp. / Ovula / Klysma<br />
Orale Form: Tbl, Drg, FTbl,<br />
Lsg usw(keine Brausetbl)<br />
Wirkstoff<br />
Anmerkung<br />
Acetazolamid x Augenärzte Augenärzte Tbl. nur in Grosspackungen, keine Retard-Tbl.<br />
Acetylcystein<br />
x<br />
Acetylsalicylsäure<br />
x<br />
A<strong>de</strong>nosin<br />
x<br />
Augentropfen / -salbe<br />
Nasentropfen<br />
Ohrentropfen<br />
Spray<br />
Adrenalin x 1 x x 1 = keine Systeme zur Selbstapplikation<br />
Adrenalon x x<br />
Aer medicinalis<br />
nur Anästhesisten (als Anästhesiegas)<br />
Ajmalin<br />
x<br />
Alclometason<br />
x<br />
Alcuronium<br />
x<br />
Alfentanil<br />
x<br />
Alizaprid<br />
x
Impfstoffe<br />
‣ Verordnungsfähig sind nur vorbeugen<strong>de</strong> Impfstoffe zur<br />
aktiven Immunisierung<br />
‣ bei <strong>de</strong>r Verordnung sind die Empfehlungen <strong>de</strong>r STIKO<br />
(Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) in <strong>de</strong>r<br />
jeweils gültigen Fassung zu berücksichtigen<br />
Bezug:<br />
Verordnung auf „rosa Rezeptblatt“ (Muster 16), im<br />
Personalienfeld mit Kennzeichnung „Impfstoffe“ und<br />
Markierung im Statusfeld „8“ und „9“ , als Kostenträger ist die<br />
AOK – Die Gesundheitskasse im Saarland anzugeben<br />
Impfstoffe<br />
Beispiele für die Verordnungsfähigkeit von Impfungen zu Lasten<br />
<strong>de</strong>r Krankenkasse:<br />
Tetanus:<br />
- Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen<br />
Hepatitis B:<br />
- Grundimmunisierung bis zum 18. Lebensjahr<br />
- ab <strong>de</strong>m 18. Lebensjahr nur bei bestimmten Indikationen (z.B. chron.<br />
Lebererkrankungen, Dialysepatienten...)<br />
nicht verordnungsfähig zu Kassenlasten sind Hepatitis-B-Impfungen<br />
- bei gefähr<strong>de</strong>tem Personal (z. B. Krankenpfleger/in); hier zahlt <strong>de</strong>r<br />
Arbeitgeber die Impfung<br />
- bei Reisen in Gebiete mit hohem Hepatitis-B-Vorkommen in <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung; hier trägt <strong>de</strong>r Patient die Kosten für die Impfung selbst<br />
(„Reiseimpfung“)
War es das – nein es geht weiter<br />
Weitere gesetzgeberische Eingriffe<br />
1. Die wichtigsten Fakten zum AVWG<br />
2. Gesundheitsreform 2006-Arzneimittel-<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Inhalte und Maßnahmen<br />
‣ Neue Festbetragsregelung<br />
‣ Rabattverträge zwischen Arzneimittelhersteller und einzelnen Kassen –<br />
auch über Differenz zum Festbetrag<br />
‣ Zweijähriges Preismoratorium für Arzneimittel (bis zum 31.März 2008)<br />
‣ Verbot von Naturalrabatten<br />
‣ Preissenkung bei generikafähigen Arzneimitteln um 10%<br />
‣ zertifizierte Praxissoftware ohne irreführen<strong>de</strong> Angaben<br />
‣ Krankenhäuser sollen bei <strong>de</strong>r Entlassungsmedikation auf<br />
Wirtschaftlichkeit achten<br />
‣ Zuzahlungsbefreiung für preisgünstige Arzneimittel ab <strong>de</strong>m 01.07.06<br />
‣ Arzneimittelvereinbarungen mit Tagestherapiekosten<br />
und „Bonus-Malus-Regelungen“<br />
Seite 180
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Zuzahlungsbefreiung für preisgünstige Arzneimittel ab <strong>de</strong>m<br />
01.11.2006<br />
‣ 130 Festbetragsgruppen<br />
‣ von <strong>de</strong>n Spitzenverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Krankenkassen 14tägig<br />
aktualisierte Übersichten im Internet abrufbar (www. gkv.info.<strong>de</strong>)<br />
‣ Problem für die Praxis:<br />
zeitaufwendige Suche nach zuzahlungsbefreiten Medikamenten in<br />
sich fortlaufend än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Informationen<br />
‣ Empfehlung:<br />
bei <strong>de</strong>r Verordnung eines Medikamentes <strong>de</strong>n INN (weltweit gültiger<br />
Freiname eines Arzneistoffes nach WHO) bzw. <strong>de</strong>n Wirkstoffnamen<br />
verwen<strong>de</strong>n – Verpflichtung <strong>de</strong>s Apothekers eines <strong>de</strong>r drei<br />
preisgünstigsten Präparate herauszugeben<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz – AVWG<br />
Arzneimittelvereinbarung 2007<br />
Vereinbarung von Durchschnittskosten je <strong>de</strong>finierter<br />
Dosiseinheit für 7 Arzneimittelgruppen<br />
Arzneimittelgruppe<br />
1. Statine 2. PPI 3. Selekt. Betablocker<br />
Leitsubstanz Simvastatin Omeprazol Bisoprolol<br />
Anteil nach Kosten je Anteil nach Kosten je Anteil nach<br />
KV-Wert sortiert DDD in % DDD in € DDD in % DDD in € DDD in %<br />
Werte <strong>de</strong>r KV Saarland farblich unterlegt<br />
Kosten je<br />
DDD in €<br />
1 84,3% 0,368 73,2% 1,085 41,4% 0,374<br />
2 82,9% 0,378 71,4% 1,116 39,0% 0,403<br />
Drittbester Wert 78,8% 0,397 67,9% 1,158 32,5% 0,403<br />
4 78,3% 0,410 67,2% 1,169 31,8% 0,409<br />
5 76,5% 0,412 66,5% 1,177 29,9% 0,410<br />
6 76,2% 0,414 60,5% 1,227 29,8% 0,411<br />
7 73,9% 0,414 59,8% 1,232 29,7% 0,412<br />
8 73,6% 0,420 57,0% 1,259 29,0% 0,416<br />
9 72,9% 0,420 54,4% 1,270 28,9% 0,417<br />
10 72,8% 0,421 51,9% 1,273 28,8% 0,419<br />
11 72,7% 0,423 50,7% 1,294 27,6% 0,423<br />
12 72,0% 0,428 50,7% 1,318 25,4% 0,424<br />
13 71,2% 0,428 44,3% 1,326 22,1% 0,430<br />
14 67,2% 0,435 41,5% 1,357 21,6% 0,431<br />
15 67,0% 0,456 41,4% 1,362 21,1% 0,433<br />
16 66,3% 0,456 41,2% 1,375 19,7% 0,433<br />
17 60,9% 0,475 39,1% 1,401 18,1% 0,442
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz – AVWG<br />
Arzneimittelvereinbarung 2007<br />
Arzneimittelgruppe 4. Alpha-Rezep.-Blocker 5. SSRI<br />
6. Bisphosphonate 7. Triptane<br />
Leitsubstanz Tamsulosin Citalopram Alendronsäure Sumatriptan<br />
Anteil nach Kosten je Anteil nach Kosten je Anteil nach DDD Kosten je Anteil nach Kosten je<br />
KV-Wert sortiert DDD in % DDD in € DDD in % DDD in € in % DDD in € DDD in % DDD in €<br />
1 72,5% 0,728 24,6% 0,711 65,9% 1,445 30,2% 7,181<br />
2 71,8% 0,733 24,4% 0,744 63,4% 1,489 29,0% 7,226<br />
Drittbester Wert 69,4% 0,735 17,8% 0,747 61,2% 1,531 27,7% 7,258<br />
4 69,4% 0,744 17,3% 0,757 60,2% 1,533 27,4% 7,295<br />
5 68,9% 0,753 17,0% 0,757 59,7% 1,554 27,4% 7,301<br />
6 67,5% 0,761 16,9% 0,767 59,2% 1,554 26,8% 7,307<br />
7 66,9% 0,762 16,9% 0,769 58,7% 1,557 26,7% 7,310<br />
8 66,3% 0,764 16,7% 0,771 58,6% 1,573 26,7% 7,363<br />
9 65,3% 0,768 16,4% 0,774 58,6% 1,581 24,9% 7,363<br />
10 64,1% 0,776 16,2% 0,775 58,5% 1,591 24,1% 7,373<br />
11 63,8% 0,777 12,8% 0,779 58,0% 1,593 23,9% 7,393<br />
12 62,7% 0,777 12,2% 0,790 57,6% 1,656 22,5% 7,403<br />
13 62,4% 0,783 11,1% 0,792 55,0% 1,692 21,2% 7,404<br />
14 62,2% 0,783 10,2% 0,793 54,7% 1,711 21,1% 7,408<br />
15 61,5% 0,801 9,5% 0,811 54,3% 1,729 20,6% 7,516<br />
16 59,7% 0,808 7,8% 0,834 52,5% 1,786 20,1% 7,543<br />
17 58,9% 0,815 5,7% 0,844 52,5% 1,793 19,1% 7,694<br />
Werte <strong>de</strong>r KV Saarland farblich unterlegt<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Arzneivereinbarung 2007<br />
Vereinbarung von Durchschnittskosten je <strong>de</strong>finierter Dosiseinheit für 7<br />
Arzneimittelgruppen<br />
Arzneimittelgruppe<br />
Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI)<br />
Statine<br />
Selektive Betablocker<br />
Alpha-Rezeptorenblocker<br />
Selektive-Serotinin-Rücknahme-Inhibitoren (SSRI)<br />
Bisphosphonate<br />
Triptane<br />
Leitsubstanz<br />
Omeprazol<br />
Simvastatin<br />
Bisoprolol<br />
Tamsulosin<br />
Citalopram<br />
Alendronsäure<br />
Sumatriptan<br />
KVS Zielwerte 2007<br />
Anteil nach<br />
DDD in %<br />
min<strong>de</strong>stens<br />
60,6 %<br />
75,5 %<br />
30,6 %<br />
64,7 %<br />
24,6 %<br />
56,9 %<br />
27,5 %<br />
Kosten je<br />
DDD in €<br />
höchstens<br />
1,23 €<br />
0,41 €<br />
0,42 €<br />
0,79 €<br />
0,78 €<br />
1,71 €<br />
7,36 €
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Anwendung Durchschnittskostenregelung<br />
IST KVS<br />
Beispiel Statine – Simvastatin<br />
Rahmenvorgabe Bund (Drittbester Wert)<br />
übrige<br />
Statine<br />
26%<br />
übrige<br />
Statine<br />
21%<br />
Simvastatin<br />
74%<br />
Simvastatin<br />
79%<br />
durchschnittliche DDD-Kosten aller Statine<br />
0,42€<br />
0,40€<br />
Soll 2007: KVS 0,41€<br />
Berechnung <strong>de</strong>r Tagestherapiekosten<br />
-DDD (Defined Daily Doses)<br />
Packungsgröße x Wirkstoffmenge je Einheit<br />
DDD (nach DIMDI*)<br />
Beispiel:<br />
90 Tabletten, Nexium mups 40mg, Preis 113,20 €<br />
(WHO-DDD Esomeprazol 30mg)<br />
Preis / ( )<br />
Berechnung nach Formel:<br />
113,20 €<br />
((90 Tab x 40 mg) / 30 mg)<br />
= 0,94 €<br />
Alternative Berechnungsmetho<strong>de</strong>:<br />
Schritt 1:<br />
90 Tab x 40 mg = 3.600 mg<br />
3.600 mg / 30 mg = 120 DDD<br />
Schritt 2:<br />
113,20 € / 120 DDD (Ergebnis aus Schritt 1)<br />
= 0,94 €<br />
* Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Kosten von Dosiereinheiten von PPI<br />
DDD-Zielwert 2007 PPI 1,23 €<br />
Präparate<br />
20 mg<br />
Menge<br />
DDD je<br />
Packung<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten,€<br />
Omeprazol DDD 20mg<br />
Omeprazol ratiopharm 100 Tab 100 67,30 0,67<br />
Omeprazol AL 100 Tab 100 68,16 0,68<br />
Omeprazol Heumann 100 Tab 100 74,45 0,74<br />
Omedoc 100 Tab 100 90,28 0,90<br />
Omelind 100 Tab 100 114,82 1,15<br />
Pantoprazol DDD 40mg<br />
Pantozol Emra 100 Tab 50 86,14 1,72<br />
Rifun 100 Tab 50 86,44 1,73<br />
Esomeprazol DDD 30mg<br />
Nexium mups 90Tab 60 78,46 1,31<br />
* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Kosten von Dosiereinheiten von PPI<br />
DDD-Zielwert 2007 PPI 1,23 €<br />
Präparate<br />
40 mg<br />
Menge<br />
DDD je<br />
Packung<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten,€<br />
Omeprazol DDD 20mg<br />
Omeprazol dura 100 Tab 200 107,11 0,54<br />
Omeprazol AL 100 Tab 200 107,15 0,54<br />
Omeprazol STADA 100 Tab 200 107,20 0,54<br />
Pantoprazol DDD 40mg<br />
Pantozol 100 Tab 100 125,19 1,25<br />
Rifun 100 Tab 100 125,19 1,25<br />
Esomeprazol DDD 30mg<br />
Nexium mups 90 Tab 120 113,20 0,94<br />
* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Kosten von Dosiereinheiten von Statinen<br />
Präparate<br />
DDD-Zielwert 2007<br />
Statine 0,41 €<br />
Menge<br />
10 mg<br />
DDD je<br />
Packung<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten,€<br />
Simvastatin DDD 15 mg<br />
Simvastatin corax 100 Tab 67 20,69 0,31<br />
Simvastatin Heumann 100 Tab 67 24,19 0,36<br />
Simvastatin Wolff 100 Tab 67 37,82 0,57<br />
Zocor MSD 100 Tab 67 38,36 0,58<br />
Pravastatin DDD 20 mg<br />
Pravabeta 100 Tab 50 28,91 0,58<br />
Pravasin STADA 100 Tab 50 37,10 0,74<br />
Sigaprava 100 Tab 50 46,49 0,93<br />
Pravasin protect 100 Tab 50 54,64 1,09<br />
Lovastatin DDD 30 mg<br />
Lovastatin ABZ 100 Tab 33 25,54 0,77<br />
Lovastatin TEVA 100 Tab 33 25,55 0,77<br />
Lovastatin SAAR 100 Tab 33 26,09 0,78<br />
Mevinacor MSD 100 Tab 33 36,53 1,10<br />
Fluvastatin DDD 40 mg<br />
20 mg<br />
Locol 100 Tab 50 37,99 0,76<br />
Cranoc Kohl 100 Tab 50 59,75 1,20<br />
Lescol Kohl Pharma 100 Tab 50 79,32 1,59<br />
* Preise nach DIMDI 01.10.2006<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Kosten von Dosiereinheiten von Statinen<br />
Präparate<br />
DDD-Zielwert 2007<br />
Statine 0,41 €<br />
Menge<br />
40 mg<br />
DDD je<br />
Packung<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten,€<br />
Simvastatin DDD 15 mg<br />
Simvastatin Corax 100 Tab 267 49,35 0,19<br />
Simvastatin STADA 100 Tab 267 55,24 0,21<br />
Zocor 100 Tab 267 74,89 0,28<br />
Pravastatin DDD 20 mg<br />
Pravabeta 100 Tab 200 53,27 0,27<br />
Pravasin STADA 100 Tab 200 71,94 0,36<br />
Sigaprava 100 Tab 200 90,82 0,45<br />
Pravasin 100 Tab 200 111,01 0,56<br />
Lovastatin DDD 30 mg<br />
Lovabeta 100 Tab 133 52,25 0,39<br />
Lovastatin -Ct 100 Tab 133 58,85 0,44<br />
Mevinacor MSD 100 Tab 133 70,61 0,53<br />
Mevinacor Eurim 100 Tab 133 107,27 0,80<br />
Fluvastatin DDD 40 mg<br />
Locol 100 Tab 100 52,62 0,53<br />
Cranoc 100 Tab 100 52,62 0,53<br />
Lescol Kohl Pharma 100 Tab 100 81,64 0,82<br />
* Preise nach DIMDI 01.10.2006
Präparate<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Kosten von Dosiereinheiten nur Simvastatin<br />
Packungsgröße 100 Tbl.*<br />
DDD-Zielwert 2007<br />
Statine 0,41 €<br />
10 mg<br />
1000 mg=67 DDD<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten, €<br />
20 mg<br />
2000 mg=133 DDD<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten, €<br />
40 mg<br />
4000 mg=267 DDD<br />
Preis<br />
€<br />
DDD-<br />
Kosten, €<br />
simvastatin-corax ® 20,69 0,30 30,29 0,22 49,35 0,19<br />
simvadura 20,81 0,31 30,47 0,22 49,49 0,19<br />
Simvastatin-1A Pharma 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />
Simvastatin AbZ 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />
Simvastatin AL 21,63 0,32 30,79 0,23 49,79 0,19<br />
Simvabeta ® 24,19 0,36 36,28 0,27 55,23 0,21<br />
Simva TAD ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,20 0,21<br />
SimvaHexal ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />
Simvastatin-ratiopharm ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />
Simvastatin STADA ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />
Simvastatin Sandoz ® 24,20 0,36 36,30 0,27 55,24 0,21<br />
Simvacard ® 35,22 0,53 47,11 0,35 74,89 0,28<br />
Simvastatin-Wolff ® 37,82 0,57 53,14 0,40 74,89 0,28<br />
Zocor ® 38,36 0,57 53,14 0,40 74,89 0,28<br />
* Preise nach DIMDI 01.10.2006, WHO-DDD 15 mg<br />
Therapiekosten pro Vertragsarzt<br />
nach vereinbarten Tagestherapiekosten<br />
Ein Arzt verordnet 20.000 Tagesdosen für 54 Patienten<br />
nur simvadura 20 mg (0,22 €/Tag)<br />
→ Ausgabenvolumen für Statine 8.200 € (20.000 DDD x 0,41€)<br />
→ Ausgaben 4.400 € → Unterschreitung 3.800 €<br />
Zusammenfassung:<br />
‣ Vorgabe von Tagestherapiekosten<br />
‣ keine Mengenbegrenzung/ keine Patientenbegrenzung<br />
‣ nur Preis <strong>de</strong>r verordneten Medikamente ausschlaggebend<br />
‣ Morbiditätsrisiko bei <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />
eine Verordnung entsprechend <strong>de</strong>r therapeutischen Notwendigkeit im<br />
Einzelfall (höhere Wirkstoffmenge und/o<strong>de</strong>r häufigere Einnahme) ist möglich<br />
(z.B. 30 mg Simvastatin → 2x Durchschnittskosten, 60 mg → 4x Durchschnittskosten)
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
„Bonus-Malus-Regelung“<br />
Unterschreitung <strong>de</strong>s Ausgabenvolumens → Bonus an KV - an<br />
Ärzte zu verteilen, die wirtschaftlich verordnen und die<br />
Durchschnittskosten unterschreiten<br />
Malus - Ausgleichsverpflichtung gegenüber <strong>de</strong>n Krankenkassen bei:<br />
Überschreitung <strong>de</strong>r<br />
Durchschnittskosten<br />
je DDD<br />
> 10 – 20% 20% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />
> 20 – 30% 30% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />
> 30 % 50% <strong>de</strong>r Mehrkosten<br />
Arzneimittel bei <strong>de</strong>nen die „Bonus-Malus-Regelung“ Anwendung fin<strong>de</strong>n unterliegen<br />
nicht <strong>de</strong>r Richtgrößenprüfung. Die Richtgrößen sind entsprechend zu bereinigen.<br />
Arzneimittelversorgungs-<br />
Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG<br />
Verfahrensablauf<br />
• Feststellung <strong>de</strong>r Über-/Unterschreitung durch Prüfungsausschuss<br />
• nach Ablauf eines Quartals<br />
• auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r GAmSi-Schnellinformation<br />
• Verfahren wie in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
Rechtsschutz<br />
• Gegen Festsetzung eines Ausgleichsbetrages<br />
- Wi<strong>de</strong>rspruch (aufschieben<strong>de</strong> Wirkung)<br />
- Klage zum Sozialgericht (keine aufschieben<strong>de</strong> Wirkung)
Gesundheitsreform 2006 (01.04.2007)<br />
• Arzneimittelvertrieb: Öffnungsklauseln für<br />
Preisvereinbarungen (Liberalisierung <strong>de</strong>s<br />
Arzneimittelvertriebs)<br />
• Erleichterung <strong>de</strong>r Abgabe von einzelnen Tabletten durch<br />
Apotheken (Auseinzelung)<br />
• Kosten-Nutzen-Bewertung für Arzneimittel<br />
• Verordnung spezieller Arzneimittel nur in Abstimmung mit<br />
beson<strong>de</strong>rs qualifizierten Ärzten<br />
• Schutz <strong>de</strong>r Arzneiverordnungsdaten<br />
• Anwendungsbeobachtungen bei Arzneimitteln<br />
• Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
• Rückgabe nicht verbrauchter Arzneimittelreste (nur BTM)<br />
Noch<br />
Fragen?
<strong>VWA</strong> - <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />
Hiermit sind wir am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r heutigen Veranstaltung<br />
Ich möchte mich<br />
ganz herzlich<br />
für Ihre<br />
Aufmerksamkeit und<br />
rege Beteiligung<br />
bedanken und<br />
wünsche Ihnen einen<br />
erfolgreichen<br />
Abschluss Ihres<br />
Studienganges