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G Personalwirtschaft - Sternfeld.de

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G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

I Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

Früher:<br />

• Personalbereich administrativ (Nebenfunktion)<br />

• Personalpläne gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren betrieblichen Teilplänen von untergeordneter<br />

Be<strong>de</strong>utung<br />

Heute:<br />

• Langfristiger Erfolg und Wachstum hängt von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Mitarbeiter ab<br />

(wichtigster produktiver Faktor)<br />

• Rasche Verän<strong>de</strong>rung von Arbeitsbedingungen (technisch-organisatorische<br />

Verän<strong>de</strong>rungen )<br />

• Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft <strong>de</strong>s Mitarbeiters gilt es zu gewinnen,<br />

erhalten und zu steigern<br />

• Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Verfügbarkeit über menschliche Arbeit<br />

• Neue inhaltliche Anfor<strong>de</strong>rungen an die Arbeit: F & E, Planung, Instandhaltung,<br />

Steuerung, Kontrolle


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

I Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

• Gesellschaftliche Verän<strong>de</strong>rung: Erstarkung <strong>de</strong>r Gewerkschaften, Interessen <strong>de</strong>s<br />

Staates und <strong>de</strong>r politischen Parteien (hohe Arbeitslosigkeit)<br />

• Gesetzliche Regelungen: Betriebsverfassungsgesetz, Mitbestimmungsgesetze<br />

• Personalknappheit als qualitatives, nicht als quantitatives Problem (Verlust von<br />

Je<strong>de</strong>rmannsarbeitsplätzen, Mechanisierung und Automatisierung <strong>de</strong>r Produktion)<br />

• Wertewan<strong>de</strong>l:<br />

– Die Berufsmobilität ist geringer gewor<strong>de</strong>n.<br />

– Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Berufsarbeit hat abgenommen.<br />

– Höhere Bewertung <strong>de</strong>r Freizeit.<br />

– Das Erwerbsprinzip hat das Dienstprinzip verdrängt.<br />

– Chancen wur<strong>de</strong>n erweitert, sich neben <strong>de</strong>r Berufsarbeit selbst zu verwirklichen.<br />

• Remanenz <strong>de</strong>r Personalkosten<br />

• Entwicklung <strong>de</strong>r Personalhaupt- und Nebenkosten


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

I Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

100%<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Wirtschaftssektoren im Zeitablauf<br />

90%<br />

80%<br />

II. Produzieren<strong>de</strong>s<br />

Gewerbe (inkl.<br />

Baugewerbe)<br />

53%<br />

29%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

III. Han<strong>de</strong>l, Verkehr, Banken,<br />

Staat und sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

41%<br />

70%<br />

20%<br />

I. Land- & Forstwirtschaft<br />

10%<br />

0%<br />

6%<br />

1%<br />

1800 1850 1900 1960 2004


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Arbeitsrecht:<br />

• soll Arbeitsleben ordnen und befrie<strong>de</strong>n<br />

• Ziel: Arbeitnehmerschutz<br />

Begriff Arbeitnehmer:<br />

• leistet im Dienste eines an<strong>de</strong>ren weisungsgebun<strong>de</strong>ne Arbeit<br />

• Pflichten: „versprochene Dienste“ zur rechten Zeit und am rechten Ort zu leisten,<br />

Treuepflicht<br />

• Nichtarbeitnehmer ist, wer in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis steht<br />

(Beamter, Richter, Soldat etc.)<br />

• berufliche Aufglie<strong>de</strong>rung: gewerbliche und kaufmännische Arbeitnehmer, Seeleute,<br />

Bergleute, …<br />

• Problem <strong>de</strong>r Trennung von Arbeitern und Angestellten (Hauptkriterium überwiegend<br />

körperliche o<strong>de</strong>r geistige Arbeit)<br />

Begriff Arbeitgeber:<br />

• kann sowohl eine natürliche als auch eine juristische Person sein<br />

• hat sowohl Rechte (insbeson<strong>de</strong>re Weisungsrecht) und Pflichten: Fürsorgepflicht,<br />

Zahlung von Entgelt, Gleichbehandlungspflicht


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Rechtsquellen: Kodifikation <strong>de</strong>s Arbeitsrechts verstreut in einer Vielzahl von<br />

spezialrechtlichen Einzelregelungen<br />

Beispiele:<br />

Kündigungsschutzgesetz<br />

Arbeitsplatzschutzgesetz<br />

Lohnfortzahlungsgesetz<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rtengesetz<br />

Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetz<br />

Montanmitbestimmungsgesetz<br />

Betriebsverfassungsgesetz<br />

Gesetz zur Arbeitnehmerüberlassung (Leiharbeit)<br />

Arbeitszeitordnung<br />

Mutterschutzgesetz<br />

Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

Berufsbildungsgesetz<br />

Arbeitsgerichtsgesetz<br />

Tarifvertragsgesetz<br />

Mitbestimmungsgesetze


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Leiharbeit:<br />

• Entleihfirmen haben gegenüber Leihkräften Weisungsbefugnis; Bezahlung,<br />

Sozialversicherungspflicht etc. erfolgt durch die Verleihfirma<br />

• Schwankungen in <strong>de</strong>r Auftragslage o<strong>de</strong>r beim Personalbestand <strong>de</strong>r Entleihfirma<br />

können ausgeglichen wer<strong>de</strong>n<br />

• Einsparung von betrieblichen Zusatzleistungen und Umgehung von gesetzlichen<br />

Richtlinien<br />

• Überlassungshöchstdauer von 3 auf 12 Monate verlängert<br />

• Anteil <strong>de</strong>r Leihkräfte gering (ca. 0,8 % für 1999)<br />

• Leiharbeiter verdienen im Schnitt weniger als Kollegen bei <strong>de</strong>r Entleihfirma


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Quelle: Müller-Jentsch/Ittermann: Industrielle Beziehungen, Frankfurt/New York 2000


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Geringfügige Beschäftigung:<br />

Die einheitliche Geringfügigkeitsgrenze liegt seit <strong>de</strong>m 01.04.2003 bei 400 €. Der<br />

Arbeitgeber muss bei normalen (gewerblichen) Beschäftigungsverhältnissen eine<br />

Pauschale von 25% <strong>de</strong>s Arbeitsentgelts zahlen. Davon entfallen 12% auf die Rentenund<br />

11% auf die Krankenversicherung; 2% gehen an das Finanzamt.<br />

Bei geringfügiger Beschäftigung in privaten Haushalten sind nur 12% <strong>de</strong>s Arbeitsentgelts<br />

abzuführen. Davon entfallen je 5% auf die Renten- und Krankenversicherung<br />

und 2% auf Steuern.<br />

Es gilt eine neue Regelung für die Arbeitnehmer: Es darf neben <strong>de</strong>r Hauptbeschäftigung<br />

ein einzelner Nebenjob sozialversicherungs- und steuerfrei (nach obigen Regeln)<br />

ausgeführt wer<strong>de</strong>n, bei mehreren Nebenjobs sind alle Einkünfte abgabenpflichtig.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Mitbestimmung:<br />

Zu unterschei<strong>de</strong>n ist die Mitbestimmung auf Unternehmens- und auf Betriebsebene.<br />

Ein Unternehmen (z. B. Müller GmbH) besteht aus mehreren Betrieben (z. B. Molkerei<br />

in Freising).<br />

Ziel <strong>de</strong>r Mitbestimmung auf Unternehmensebene:<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Arbeitnehmer an wirtschaftlichen Entscheidungen,<br />

z. B. Aufsichtsrat<br />

Ziel <strong>de</strong>r Mitbestimmung auf Betriebsebene:<br />

Schutz <strong>de</strong>r Arbeitnehmer vor willkürlichen Anordnungen <strong>de</strong>s<br />

Arbeitgebers, z. B. Betriebsrat


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Mitbestimmung auf Unternehmensebene:<br />

• Montanmitbestimmungsgesetz (1951):<br />

– Rechtsform: AG, GmbH, bG [§1(2)]<br />

– Gilt für Unternehmen, <strong>de</strong>ren Unternehmenszweck im Montanbereich liegt [§1(1)] und<br />

für Unternehmen, die von solchen abhängig sind [§1(3)]<br />

– Mehr als 1.000 Arbeitnehmer<br />

• Betriebsverfassungsgesetz (1952):<br />

– Rechtsform: AG, GmbH, KGaA, VvaG, Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft [§77]<br />

– Mehr als 500 Arbeitnehmer [§77]<br />

– Nicht im Montanbereich anzuwen<strong>de</strong>n [§85(2)]<br />

• Mitbestimmungsgesetz (1976):<br />

– Rechtsform: AG, GmbH, KGaA, bG, Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft [§1(1)]<br />

– Mehr als 2.000 Arbeitnehmer [§1(2)]<br />

– Nicht im Montanbereich anzuwen<strong>de</strong>n [§1(2)]<br />

– Hat Vorrang gegenüber Betriebsverfassungsgesetz


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Wichtigste Regelungen <strong>de</strong>s Mitbestimmungsgesetzes (1976):<br />

• Bei allen Unternehmen, die unter das Mitbestimmungsgesetz (1976) fallen, ist ein<br />

Aufsichtsrat zu bil<strong>de</strong>n. [§6].<br />

• Dieser setzt sich aus 12, 16 o<strong>de</strong>r 20 Mitglie<strong>de</strong>rn, abhängig von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

im Unternehmen, zusammen. Je die Hälfte wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Anteilseignern und <strong>de</strong>n<br />

Arbeitnehmern gestellt.<br />

• Tritt nach einer Abstimmung eine Patt-Situation ein, ist eine erneute Abstimmung<br />

durchzuführen [§29(2)]. Kommt es erneut zu einer Patt-Situation, hat <strong>de</strong>r<br />

Aufsichtsratvorsitzen<strong>de</strong> eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zweite Stimme. Seinem Stellvertreter steht dieses<br />

Recht nicht zu.<br />

• Der Aufsichtsratvorsitzen<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ssen Stellvertreter sind mit einer 2/3-Mehrheit zu wählen<br />

[§27(1)]. Wird dies beim ersten Wahlgang nicht erreicht, wählen in einem zweiten Wahlgang<br />

die Vertreter <strong>de</strong>r Anteilseigner <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n und die Vertreter <strong>de</strong>r Arbeitnehmer <strong>de</strong>n<br />

Stellvertreter [§27(2)].<br />

→ Die Vertreter <strong>de</strong>r Anteilseigner können bei Geschlossenheit <strong>de</strong>n Vorsitz im Aufsichtsrat<br />

erzwingen und damit auch alle weiteren Entscheidungen.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Mitbestimmung auf Betriebsebene:<br />

Hier gilt nur ein Gesetz, das Betriebsverfassungsgesetz (1972).<br />

Wichtige Regelungen:<br />

• In allen Betrieben mit in <strong>de</strong>r Regel min<strong>de</strong>stens fünf ständig wahlberechtigten Arbeitnehmern<br />

wer<strong>de</strong>n Betriebsräte gewählt [§1(1)]. Die Größe <strong>de</strong>s Betriebsrates ist von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Arbeitnehmer abhängig [§ 9].<br />

• Hat <strong>de</strong>r Betriebsrat neun o<strong>de</strong>r mehr Mitglie<strong>de</strong>r, ist ein Betriebsausschuss zu bil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r die<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>r Betriebsrates übernimmt [§27].<br />

• Sind mehr als 100 Arbeitnehmer im Betrieb beschäftigt, ist ein Wirtschaftsausschuss mit drei<br />

bis sieben Mitglie<strong>de</strong>rn einzurichten [§§106f]. Der Wirtschaftsausschuss berät <strong>de</strong>n<br />

Unternehmer in wirtschaftlichen Fragen.<br />

• Bei mehr als fünf Jugendliche und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> beschäftigt, ist eine Jugend- und<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nvertretung einzurichten[§60(1)]. Deren Größe hängt von <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />

Jugendlichen und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im Betrieb ab [§62(1)].


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

2. Personalpolitische Grundsätze<br />

Personalpolitik beinhaltet sowohl Einzelentscheidungen von betrieblich weitreichen<strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utung sowie Grundsatzentscheidungen zu <strong>de</strong>n wechselseitigen<br />

Beziehungen zwischen Entscheidungsträgern und Belegschaft, <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

untereinan<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>n Mitarbeitern und Ihrer Arbeit.<br />

Ziele:<br />

- Berücksichtigung <strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>r Mitarbeiter (Zufrie<strong>de</strong>nheit)<br />

→ soziale Effizienz<br />

- Erhöhung <strong>de</strong>r Leistung (Nutzung <strong>de</strong>r Arbeitskraft)<br />

→ wirtschaftliche Effizienz<br />

Mittel: Personalpolitische Instrumente (Entgeltpolitik, Laufbahnpolitik,<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Arbeitsbedingungen, Fortbildung, …)


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

2. Personalpolitische Grundsätze<br />

Die Entgeltpolitik als Beispiel für ein personalpolitisches Instrument:<br />

Überblick über mögliche Lohnformen:<br />

reine Lohnformen<br />

Stücklohn<br />

(Akkordlohn)<br />

Zeitlohn<br />

Geldakkord<br />

(Stückakkord)<br />

Zeitakkord<br />

Lohnformen<br />

zusammengesetzte<br />

Lohnformen<br />

Prämien-<br />

Zeitlohn<br />

Prämien-<br />

Stücklohn


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

2. Personalpolitische Grundsätze<br />

Beispiel für ein System zur Gewährung von Leistungszulagen<br />

(Lan<strong>de</strong>shauptstadt München):<br />

1. Leistungszulagen sind im Tarifvertrag (für Angestellte) zu vereinbaren.<br />

2. Sie sind insgesamt auf 3,5 Prozent <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r Grundvergütungen<br />

begrenzt.<br />

3. Im Einzelfall können die Leistungszulagen bis zu 10 Prozent <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Grundvergütung ausmachen.<br />

4. Die Beurteilung und Bewertung ist ureigenste Sache <strong>de</strong>s Vorgesetzten.<br />

5. Die Leistungszulage wird nur bei überdurchschnittlichen Leistungen bezahlt. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass in <strong>de</strong>r Regel 25 Prozent <strong>de</strong>r Angestellten über <strong>de</strong>m<br />

Durchschnitt liegen<strong>de</strong> Leistungen erbringen.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

2. Personalpolitische Grundsätze<br />

6. Zur Anerkennung überdurchschnittlicher Leistungen bedarf es <strong>de</strong>r<br />

Beurteilungsstufe 1 in <strong>de</strong>n Merkmalen Arbeitserfolg (Qualität und<br />

Quantität) und Zusammenarbeit sowie min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>r Beurteilungsstufe 2<br />

im Merkmal Wahrnehmung <strong>de</strong>r Führungs-/ Leistungsaufgaben.<br />

7. Die Gewährung einer Leistungszulage über das dritte Jahr hinaus ist<br />

beson<strong>de</strong>rs zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

8. Ist <strong>de</strong>r Angestellte trotz Beurteilungsgesprächs mit <strong>de</strong>r Beurteilung nicht<br />

einverstan<strong>de</strong>n, kann er sich an eine Schiedsstelle für Leistungsbeurteilung<br />

wen<strong>de</strong>n.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Begriff <strong>de</strong>r Leistung:<br />

• technisch-physikalisch: Leistung = Arbeit pro Zeiteinheit<br />

• wirtschaftlich: Leistung = in einer Zeiteinheit o<strong>de</strong>r Zeitperio<strong>de</strong> erzieltes Ergebnis<br />

wirtschaftlicher Aktivitäten<br />

Begriff <strong>de</strong>r Motivation:<br />

Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit → Motivation<br />

Herzberg (1966):<br />

• Hygienefaktoren sind eine notwendige Voraussetzung für das Entstehen von<br />

Zufrie<strong>de</strong>nheit (Bezahlung, Urlaub, Arbeitszeit, …)<br />

• Erst aus <strong>de</strong>n Motivatoren resultiert Zufrie<strong>de</strong>nheit (Selbstbestätigung,<br />

Anerkennung,…).


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Leistung = Fähigkeit x Bereitschaft x Möglichkeit<br />

Fachliche<br />

Kompetenz<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

Fachwissen<br />

Metho<strong>de</strong>nwissen<br />

Führungswissen<br />

Kommunikative Kompetenz<br />

Führungsfähigkeiten<br />

Selbstdarstellung


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Leistung = Fähigkeit x Bereitschaft x Möglichkeit<br />

Eigen<br />

Fremd<br />

Kindheit<br />

Schule<br />

Ausbildung<br />

Hochschule<br />

Einkommen<br />

Beför<strong>de</strong>rung<br />

Selbstbestimmung <strong>de</strong>r Arbeit<br />

Ansehen <strong>de</strong>r Firma<br />

Anerkennung, Lob<br />

Unternehmenskultur


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Leistung = Fähigkeit x Bereitschaft x Möglichkeit<br />

Arbeitsplatz<br />

Arbeitszeit<br />

Arbeitsablaufgestaltung<br />

Arbeitsmittelgestaltung<br />

Raumgestaltung<br />

Arbeitsumfeldgestaltung<br />

Arbeitssicherheit<br />

Gleiten<strong>de</strong> Arbeitszeit<br />

Teilarbeitszeit<br />

Schicht- und Nachtarbeit<br />

Pausenregelungen


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Arbeitsplatzgestaltung:<br />

• Arbeitsablaufgestaltung: optimale zeitliche und räumliche Reihenfolge <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Arbeitsvorgänge (REFA-Studien)<br />

• Arbeitsmittelgestaltung: optimale Gestaltung <strong>de</strong>r für die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeit<br />

benötigten Arbeitsinstrumente (KANBAN)<br />

• Raumgestaltung: Es sollte genügend Raum zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n, um<br />

gegenseitige Arbeitsbehin<strong>de</strong>rungen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

• Arbeitsumfeldgestaltung: optimale Arbeitsbedingungen durch Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Licht-, Temperatur- und Lärmverhältnisse sowie <strong>de</strong>r<br />

Schadstoffe<br />

• Arbeitssicherheit: Vermeidung von Arbeitsunfällen durch Schulung <strong>de</strong>r Mitarbeiter;<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entstehung von Gefahren


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

3. Leistung und Motivation<br />

Arbeitszeitgestaltung:<br />

• Gleiten<strong>de</strong> Arbeitszeit: Der Mitarbeiter kann seinen Arbeitsbeginn und sein<br />

Arbeitsen<strong>de</strong> selbst bestimmen; Anwesenheitspflicht besteht<br />

nur während <strong>de</strong>r Kernzeit.<br />

• Teilzeitarbeit: kürzere als die gesetzliche o<strong>de</strong>r tarifvertraglich festgelegte<br />

Arbeitszeit; neuere Form <strong>de</strong>r Teilzeitarbeit: Job sharing: zwei o<strong>de</strong>r<br />

mehrere Personen teilen sich einen o<strong>de</strong>r mehrere Vollarbeitsplätze<br />

• Schicht- und Nachtarbeit: Die physiologischen Voraussetzungen eines Menschen<br />

müssen bei <strong>de</strong>r Länge einer Schicht und <strong>de</strong>m Schichtrhythmus<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Pausenregelungen: Ausgleich <strong>de</strong>s durch die Arbeitsbelastung entstan<strong>de</strong>nen<br />

Leistungsrückgangs


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Menschenbild von Mc Gregor:<br />

Theorie X<br />

Theorie X<br />

bestätigt<br />

daraus folgt<br />

Verantwortungsscheu,<br />

keine Initiative<br />

strenge Vorschriften<br />

und Kontrollen<br />

führt zu<br />

führt zu<br />

passives Arbeitsverhalten


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Menschenbild von Mc Gregor:<br />

Theorie Y<br />

Theorie Y<br />

verstärkt<br />

daraus folgt<br />

Initiative und<br />

Verantwortungsbereitschaft<br />

Handlungsspielraum,<br />

Selbstkontrolle<br />

führt zu<br />

ermöglicht<br />

Engagement für die<br />

Arbeit


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Autoritativer Führungsstil:<br />

• positionsspezifische Autorität<br />

• bewusst gewahrte soziale Distanz<br />

• Leitungsfunktionen: Entschei<strong>de</strong>n, Anordnen, Kontrollieren<br />

• organisatorisches Hilfsmittel:<br />

Schichtung = Differenzierung <strong>de</strong>s Sytems in vertikal getrennte<br />

Statusgruppen (sprunghafte Unterschie<strong>de</strong> im Status<br />

und in zugeteilten Statussymbolen, beschränkte<br />

Kommunikation, begrenzte Mobilität)<br />

• Betonung <strong>de</strong>r Statusdifferenzen:<br />

– beschränkte Zugänglichkeit<br />

– Statussymbole<br />

– Beschränkung <strong>de</strong>r vertikalen Mobilität


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Ausprägungen <strong>de</strong>s autoritativen Führungsstils:<br />

• repressive Willensdurchsetzung:<br />

- Anwendung <strong>de</strong>s strikten Befehls mit <strong>de</strong>r Anordnung sofortiger Sanktionen bei<br />

Nichtbefolgung<br />

- unbedingter Gehorsam<br />

- Bestrafung und Belohnung<br />

• manipulative Willensdurchsetzung:<br />

Anstelle <strong>de</strong>s unbedingten Befehles tritt das „Verkaufen“ <strong>de</strong>r Entscheidung: Der<br />

Unterstellte wird einseitig informiert, Ziele wer<strong>de</strong>n umge<strong>de</strong>utet.<br />

• rationalistische Willensdurchsetzung:<br />

Die Einsicht in die Vernünftigkeit einer Entscheidung soll eine freie<br />

Zustimmung bewirken (ausführliche und sachliche Begründungen).


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Partizipativer Führungsstil:<br />

• aufgaben- und personenspezifische Autorität<br />

• Je<strong>de</strong>s Gruppenmitglied kann Einfluss auf die Entscheidung <strong>de</strong>r Gruppe nehmen.<br />

• Eine starke I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>s Mitarbeiters mit Gruppenzielen schafft soziale<br />

Verpflichtung und Loyalität gegenüber <strong>de</strong>m Vorgesetzten.<br />

• Vorgesetzter ist weniger jener, <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn vielmehr <strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r die Gruppe als Leistungseinheit funktionsfähig hält und sie nach<br />

außen vertritt.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Ausprägungen <strong>de</strong>s partizipativen Führungsstils:<br />

• Entscheiddiskussion:<br />

- Vorgesetzter trifft provisorischen Entscheid<br />

- Gruppendiskussion<br />

- Vorgesetzter wertet aus und trifft Entscheid<br />

• Meinungsbildung in <strong>de</strong>r Gruppe:<br />

- Vorgesetzter präsentiert reines Problem<br />

- Mitarbeiter von Anfang an in Problemlösungsprozess eingeschaltet<br />

- Vorgesetzter trifft Schlussentscheid<br />

• Willensbildung durch die Gruppe:<br />

- Gruppe erarbeitet innerhalb <strong>de</strong>m vom Vorgesetzten vorgegebenen<br />

- Rahmenbedingungen die Problemlösung<br />

- Entscheidung im <strong>de</strong>mokratischen Willensbildungsprozess (z.B. Abstimmung)


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Autonome Arbeitsgruppen:<br />

• Auf Bestimmung eines formellen Vorgesetzten wird verzichtet, statt<strong>de</strong>ssen wählt<br />

die Gruppe ihren Führer gruppenintern<br />

• Kompetenzen, die sonst Vorgesetzten zustehen, gehen in die Gruppenverantwortung<br />

über.<br />

• Eigenschaften: - Führer kann regelmäßig wechseln<br />

- Entscheidungsmacht ist <strong>de</strong>mokratisch<br />

- Gruppe nach außen relativ autonom<br />

• Übergang zur Gruppenstruktur/-kultur setzt voraus:<br />

- sorgfältige Erfüllung <strong>de</strong>r Leitungsfunktionen<br />

(Bekanntgabe und Kontrolle <strong>de</strong>r Grenzbedingungen,<br />

Bereitstellung technischer Systeme und<br />

methodischer Hilfsmittel; intensive Planung <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsteilung)<br />

- Sicherung <strong>de</strong>r Gruppenvertretung nach außen


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

II Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

4. Führungsstile<br />

Ausprägungen von autonomen Arbeitsgruppen:<br />

• Partielle Gruppenstruktur:<br />

vorgesehen für: - die unterste, operative Ebene <strong>de</strong>r Organisation<br />

- kreativ tätige Problemlösungsteams<br />

- spezielle Koordinations- und Son<strong>de</strong>raufgaben<br />

Hypothese: Gruppenarbeit ist für Routinearbeit nicht sinnvoll.<br />

• Gruppenorientierte Gesamtstruktur:<br />

- Sie entsteht, wenn sämtliche Vorgesetzten-Mitarbeiter-Gruppen in formelle<br />

Aktions-, Kompetenz- und Verantwortungseinheiten, also in autonome<br />

Gruppen, umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die vertikale und horizontale Koordination muss von „linking-pins“ geleistet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Hierarchie von Individuen wird zu einer Hierarchie von Gruppen reduziert.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

1. Grundlagen <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

Notwendigkeit <strong>de</strong>r Personalplanung:<br />

• Wirtschaftliche Grün<strong>de</strong>:<br />

– Wechsellagen <strong>de</strong>s externen Arbeitsmarktes:<br />

‣ personelle Mangelsituation (Personalbeschaffungsplanung,<br />

Personalbildungsplanung notwendig)<br />

‣ personelle Überflusssituation (Personalfreisetzungsplanung notwendig)<br />

– Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kostenstruktur:<br />

• Entwicklung <strong>de</strong>r Personalgrundkosten und Personalnebenkosten<br />

• Gesellschaftspolitische Grün<strong>de</strong>:<br />

stärkere Berücksichtigung <strong>de</strong>s humanen o<strong>de</strong>r sozialen Bezugs<br />

• Wissenschaftliche Verän<strong>de</strong>rungen:<br />

– Computerunterstützte Personalinformationssysteme<br />

– Entwicklung <strong>de</strong>r behavioral sciences / humanities<br />

• For<strong>de</strong>rungen nach intensiverer Berücksichtigung und Einbindung <strong>de</strong>r<br />

Personalplanung in die betriebliche Gesamtplanung und Berücksichtigung weiterer<br />

betrieblicher Teilplanungen (Absatz-/ Produktions- / Beschaffungs-/ Investitions-/<br />

Finanz- und Organisationsplanung)


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

1. Grundlagen <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

Charakteristika <strong>de</strong>r Personalplanung:<br />

• Durchgängigkeit:<br />

– Der Personalbereich geht quer durch alle Institutionen eines Unternehmens.<br />

– Wenn von gleicher Güte wie an<strong>de</strong>re Planungsbereiche, ist ein viel größeres<br />

Speicher- und Rechenwerk nötig.<br />

– Der Planungsumfang kann durch hohen Detaillierungsgrad und einen weiten<br />

Planungshorizont nochmals vergrößert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Mangeln<strong>de</strong> Quantifizierbarkeit:<br />

– Die Planung als gedankliche Vorwegnahme zukünftiger Handlungen beinhaltet<br />

das Kalkulieren von Konsequenzen.<br />

– Die Personalplanung hat es hier schwer, wenn <strong>de</strong>r humane und soziale Aspekt<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund steht.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

1. Grundlagen <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

Personalbedarfs<strong>de</strong>ckungsplanung<br />

Personalerhaltung<br />

Personalbedarfsplanung<br />

Personaleinsatz<br />

Personalbeschaffung<br />

Personalfreistellung<br />

Personalentwicklung


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

2. Personalbedarfsplanung<br />

Personalbestand<br />

Nettopersonalbedarf<br />

Personalabgänge<br />

Personalzugänge<br />

Bruttopersonalbedarf<br />

(=Soll-Personalbedarf)<br />

Ist-Personalbestand<br />

t o<br />

t i


Determinanten für eine arbeitszeitabhängige Personalbedarfsermittlung<br />

Aufgaben<br />

Arbeitsmenge<br />

(Häufigkeiten)<br />

Grundzeit je Aufgabe<br />

durchschnittliche<br />

Bearbeitungszeit<br />

sachliche/persönliche<br />

Verteilzeiten<br />

Arbeitszeitbedarf<br />

(gesamt)<br />

Netto-<br />

Personalbedarf<br />

Netto-Arbeitszeitangebot<br />

je Mitarbeiter


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

3. Personalbeschaffungsplanung<br />

• Externe Personalbeschaffung (drei Phasen):<br />

– Personalwerbung = Ansprache relevanter potentieller Organisationsmitglie<strong>de</strong>r<br />

– Personalauswahl = Personalbeurteilung durch Vergleich von Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Fähigkeiten sowie Selektion<br />

– Personaleinstellung = Personalbindung<br />

• Interne Personalbeschaffung:<br />

– Beschaffung durch zeitliche Verän<strong>de</strong>rung (Mehrarbeit)<br />

– Beschaffung durch örtliche Verän<strong>de</strong>rung (Versetzung)<br />

• Arbeitsmarktbeobachtung und Arbeitsmarktanalyse gehören zu <strong>de</strong>n unabdingbaren<br />

Aktivitäten sowohl <strong>de</strong>r externen wie <strong>de</strong>r internen betrieblichen<br />

Beschaffungsplanung:<br />

– Die Beobachtung und Analyse <strong>de</strong>s externen Arbeitsmarkts ist wichtig und<br />

schwierig, weil die Wirkungskräfte von Arbeitsangebot und -nachfrage nicht<br />

<strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>s einzelnen Betriebs unterliegen.<br />

– Überbetriebliche Arbeitsmarktforschung, z.B. vom Institut für Arbeitsmarktund<br />

Berufsforschung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit kann die betriebliche<br />

Arbeitsmarktforschung unterstützen.


G <strong>Personalwirtschaft</strong><br />

III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

4. Personaleinsatzplanung<br />

• Begriff: Gedankliche Vorwegnahme von Zuordnungen <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Personals<br />

mit bestimmten Qualifikationen auf bestimmte Tätigkeitsbereiche (Stellen,<br />

Arbeitsplätze, Arbeitsaufgaben) mit <strong>de</strong>r Maßgabe, dass die Zuordnungen optimal<br />

und zielentsprechend sind.<br />

• Personelle Fähigkeiten und Bedürfnisse <strong>de</strong>r Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n<br />

ortsgebun<strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen je Arbeitsplatz in Verbindung gebracht.<br />

• Der zeitliche Bezug, wechseln<strong>de</strong> Arbeitsanfall im Zeitablauf und eventuelle<br />

Kapazitätsabstimmungen zwischen Arbeitskräften und Betriebsmitteln wer<strong>de</strong>n in<br />

Maschinenbelegungsplänen berücksichtigt, wobei<br />

– minimale Durchlaufzeiten für die Werkstücke o<strong>de</strong>r<br />

– minimale Stillstandszeiten für die Potentialfaktoren angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ein zentraler Begriff in <strong>de</strong>r Personaleinsatzplanung ist die Eignung:<br />

Es sollen die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes mit <strong>de</strong>n Fähigkeiten und <strong>de</strong>n<br />

Bedürfnissen <strong>de</strong>s Mitarbeiters in Übereinstimmung gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Das Genfer Schema gibt eine Möglichkeit <strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen eines<br />

Arbeitsplatzes.


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

4. Personaleinsatzplanung<br />

Das Genfer Schema:<br />

Lfd. Nr. ´ Merkmalsarten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungswert<br />

(Wertebereich: 0 -6)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Geistige Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

a) Fachkenntnisse<br />

b) Kreativität<br />

Körperliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

a) Geschicklichkeit<br />

b) körperliche Anstrengung<br />

Verantwortung für<br />

a) Qualität <strong>de</strong>r Arbeit<br />

b) Patienten<br />

Umgebungseinflüsse<br />

a) Temperatur<br />

b) Lärm<br />

2<br />

1<br />

4<br />

5<br />

5<br />

1<br />

0<br />

2


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

5. Personalerhaltungsplanung<br />

Das Ziel ist die Schaffung eines Anreizsystems, bestehend aus monetären und<br />

nichtmonetären Anreizen, um die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.<br />

Anreiz-Beitrags-Theorie:<br />

Dem Mitarbeiter müssen min<strong>de</strong>stens so viel Anreize geboten wer<strong>de</strong>n, wie nötig sind,<br />

dass er im Unternehmen bleiben will und seine volle Leistung erbringt.


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

6. Personalentwicklungsplanung<br />

Unter Personalentwicklung versteht man die Erhöhung <strong>de</strong>r Qualifikation <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter. Ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Personalentwicklung ist die Personalbildung.<br />

• Arten <strong>de</strong>r Personalbildung:<br />

- Ausbildung (erstmalige Einführung in eine berufliche Tätigkeit)<br />

- Fortbildung (Vertiefung und Mo<strong>de</strong>rnisierung von Wissen und Können)<br />

- Weiterbildung (Erweiterung und Neuorientierung <strong>de</strong>s bisherigen Berufsfel<strong>de</strong>s;<br />

auch Umschulung)<br />

• Die Kosten sind relativ gut erfassbar (Schulungsgebühren, …).<br />

• Der Nutzen zeigt sich oftmals erst in längerem Zeitabstand. Deshalb ist hier<br />

langfristiges Denken erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

• Das Ergebnis (und auch das Ziel) <strong>de</strong>r Personalbildung ist oft die Personalbeför<strong>de</strong>rung.<br />

Wichtig sind transparente Kriterien und Richtlinien für <strong>de</strong>n<br />

innerbetrieblichen Aufstieg.


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

6. Personalentwicklungsplanung<br />

Ziele <strong>de</strong>r Personalentwicklung:<br />

Fachliche Kompetenz<br />

Wissen<br />

Kenntnisse<br />

Fertigkeiten<br />

Fähigkeiten<br />

Soziale Kompetenz<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

Methodische Kompetenz<br />

methodisch-systematisches<br />

Vorgehen<br />

Innovationsfähigkeit


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

6. Personalentwicklungsplanung<br />

Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Personalentwicklung:<br />

Am Arbeitsplatz<br />

(on the job)<br />

Außerhalb <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes<br />

(off the job)<br />

(1) Planmäßige Unterweisung<br />

(2) Anleitung und Beratung<br />

durch Vorgesetzte<br />

(3) Job rotation<br />

(4) Übertragung begrenzter<br />

Verantwortung<br />

(5) Übertragung begrenzter<br />

Son<strong>de</strong>raufgaben<br />

(6) Trainee-Programme<br />

(7) Einführungsprogramme<br />

(1) Programmierte<br />

Unterweisung<br />

(2) Vorlesungsmetho<strong>de</strong><br />

(3) Konferenzmetho<strong>de</strong><br />

(4) Fallstudien<br />

(5) Rollenspiele<br />

(6) Planspiele<br />

(7) Assessment-Center<br />

(8) Bildungsurlaub<br />

(9) För<strong>de</strong>rkreis


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

7. Personalfreistellungsplanung<br />

Ursachen von Personalfreistellungsmaßnahmen:<br />

• Absatz- und Produktionsrückgang als Folge <strong>de</strong>r gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung o<strong>de</strong>r aufgrund unternehmensinternen Grün<strong>de</strong>n<br />

• Strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen<br />

• Saisonal bedingte Beschäftigungsschwankungen (Leiharbeit!)<br />

• Betriebsstilllegungen, Betriebsvernichtung, natürliches Betriebsen<strong>de</strong><br />

• Standortverlegung<br />

• Reorganisation<br />

• Mechanisierung und Automation


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III Bereiche <strong>de</strong>r Personalplanung<br />

7. Personalfreistellungsplanung<br />

Überblick über mögliche<br />

Personalfreistellungsmaßnahmen:<br />

Än<strong>de</strong>rung<br />

bestehen<strong>de</strong>r<br />

Arbeitsverhältnisse<br />

Versetzung<br />

vertikal<br />

horizontal<br />

Kurzarbeit<br />

Personalfreistellungsmaßnahmen<br />

Beendigung<br />

bestehen<strong>de</strong>r<br />

Arbeitsverhältnisse<br />

Arbeitszeitverkürzung<br />

Ausnutzung<br />

natürlicher<br />

Personalabgänge<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

freiwilligen<br />

Ausschei<strong>de</strong>ns<br />

Teilzeitarbeit<br />

Entlassung

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