Mitschrift der ersten Unterrichte (800kB) - Sternfeld.de
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Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> autoritäre Führungsstil<br />
Definition:<br />
Führungsstil, <strong><strong>de</strong>r</strong> durch alleinige, zentralisierte und autonome Willensbildung<br />
und Willensdurchsetzung <strong>de</strong>s Vorgesetzten gekennzeichnet ist.<br />
Merkmale:<br />
- Bespricht sich nicht mit seinen Mitarbeitern<br />
- Gibt immer Arbeitsanweisungen<br />
- Gibt keine Verantwortung in sein Team<br />
- Behält Informationen für sich<br />
- Zeigt kein Interesse an Meinung <strong>de</strong>s Teams, <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Er fällt Entscheidungen selbst und allein<br />
- Vorgesetzter plant alleine<br />
- Übt Kontrolle allein aus („absolute Kontrolle“)<br />
Vorteile:<br />
- Kurze, schnelle Entscheidungswege<br />
- Verantwortung liegt in einer Hand<br />
- Keine Kompetenzüberschneidung<br />
- Klare Rollenverteilung<br />
- Alles ist <strong>de</strong>finiert und verteilt<br />
- Klarer Dienstweg<br />
Nachteile:<br />
- Wenig o<strong><strong>de</strong>r</strong> keine Motivation <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter; „Dienst nach Vorschrift“<br />
- Informationen gehen verloren, Mitarbeiter bekommen keine Informationen<br />
- För<strong><strong>de</strong>r</strong>t nicht die Selbständigkeit<br />
- Sobald Vorgesetzter fehlt, ist Team handlungsunfähig<br />
- Unzufrie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter, hoher Krankenstand, fehlen<strong>de</strong> Motivation<br />
- Hohe Fluktuation<br />
- Team ist abhängig vom Vorgesetzten<br />
- Fehlen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
- Solidarisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
Beispiele:<br />
- Bun<strong>de</strong>swehr und alle Militärorganisationen<br />
- Polizei, Feuerwehr, THW<br />
- Katholische Kirche<br />
„Unterfälle" / „Spezialfälle":<br />
• bürokratischer Führung: Unterfall autoritärer Führung, wobei <strong><strong>de</strong>r</strong> Führen<strong>de</strong> seine<br />
Autorität aus <strong><strong>de</strong>r</strong> formalen Position in einer hierarchischen Ordnung bezieht.<br />
• charismatische Führung: Unterfall autoritärer Führung, wobei <strong><strong>de</strong>r</strong> Führen<strong>de</strong> seine<br />
Autorität aus <strong>de</strong>m hohen persönlichen Ansehen, seiner Integrität und <strong>de</strong>m Vertrauen<br />
bezieht, das ihm die Untergebenen entgegen bringen.<br />
• patriarchalische/matriarchalische Führung: Unterfall autoritärer Führung, wobei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>/die Führen<strong>de</strong> sich in beson<strong><strong>de</strong>r</strong>em Maße für die ihm/ihr Unterstellten sozial verpflichtet<br />
und verantwortlich fühlt.
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Definition:<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> laissez-faire Führungsstil<br />
Führungsstil, bei <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong>/die Vorgesetzte sich nicht in die Tätigkeiten seiner<br />
Mitarbeiterinnen „einmischt", so dass die Mitarbeiterinnen die Möglichkeit<br />
haben zu tun, was und wie sie wollen, sofern sie damit nicht aus <strong>de</strong>m weitgesteckten<br />
Rahmen fallen.<br />
Merkmale:<br />
- mischt sich nicht in <strong>de</strong>n Arbeitsablauf und die Tätigkeiten ein<br />
- gibt keine Anweisungen<br />
- egal von wem und wie etwas ausgeführt wird<br />
- er entschei<strong>de</strong>t nicht, lässt sein Team entschei<strong>de</strong>n<br />
- keine gemeinsame Planung<br />
- Kontrolle fin<strong>de</strong>t gar nicht o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur selten statt<br />
- Kein Lob und keine Kritik<br />
Vorteile:<br />
- Kreativität im Team<br />
- Hohe Motivation<br />
- Hohe Eigenverantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Vorgesetzter ist entbehrlich<br />
Nachteile:<br />
- Mittelfristig sinken<strong>de</strong> Motivation<br />
- Team entwickelt sich nicht weiter, keine Zusammenhalt im Team<br />
- Fehlen<strong>de</strong> Mitarbeiterför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
- Leistungsabfall<br />
- Frust wegen fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Anerkennung<br />
- Keine Absprache<br />
- Keine Regeln<br />
- Keine Standards<br />
- Fehlen<strong>de</strong> Information; Informationsstand <strong>de</strong>s Teams ist nicht auf einem Niveau<br />
- Fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Teamgeist<br />
Beispiele:<br />
- Kreativbranche (Werbung, Marketingunternehmen)<br />
- IT-Branche (Programmierung)
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> kooperative Führungsstil<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Bezeichnungen:<br />
Definition;<br />
- partnerschaftlicher Führungsstil<br />
- <strong>de</strong>mokratischer Führungsstil<br />
- partizipativer Führungsstil<br />
- integrativer Führungsstil<br />
Führungsstil, <strong><strong>de</strong>r</strong> durch Beteiligung <strong><strong>de</strong>r</strong> „geführten" Mitarbeiterinnen am Prozess<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Willensbildung Und Willensdurchsetzung gekennzeichnet ist.<br />
Merkmale:<br />
- umfassen<strong>de</strong> Information <strong>de</strong>s Teams, reger Informationsaustausch zwischen Vorgesetztem und Team<br />
- Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n in Entscheidungen, Planung und Kontrolle eingebun<strong>de</strong>n<br />
- För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Anerkennung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Begründung von Entscheidungen und Überzeugung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Delegation von Aufgaben, Kompetenzen und Entscheidungen<br />
- Vorgesetzter akzeptiert Mehrheitsentscheidungen<br />
Vorteile:<br />
- Auch bei Abwesenheit <strong>de</strong>s Vorgesetzten funktionieren Arbeitsabläufe<br />
- Hohe Mitarbeitermotivation, geringer Krankenstand, weniger Fehler, geringe Fluktuation<br />
- Hohe Eigenverantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
- Hohes Qualifikationsniveau<br />
- Gute Teamentwicklung, Teamgeist<br />
- I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>m Unternehmen/Team<br />
Nachteile:<br />
- längere Entscheidungswege, lange Entscheidungszeiten<br />
- höhere Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an Mitarbeiter und Vorgesetzte<br />
- anspruchsvoller Führungsstil<br />
- Autoritätsverlust <strong>de</strong>s Vorgesetzten<br />
- Höhere Kosten bei Einführung<br />
Beispiele:<br />
- Fast alle Unternehmen bekennen sich hierzu
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Mein Führungsverhalten<br />
Bitte überprüfen Sie bei <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Verhaltensbeispielen spontan, d.h. ohne lange Überlegungen, ob Sie für<br />
Ihr persönliches Führungsverhalten zutreffen.<br />
Dabei be<strong>de</strong>utet:<br />
trifft stark zu<br />
trifft zu trifft<br />
kaum zu trifft<br />
nicht zu<br />
= 3<br />
= 2<br />
= 1<br />
= 0<br />
Bei Gruppengesprächen mit Mitarbeitern bevorzuge ich<br />
freie Diskussionen.<br />
0 1 2 3<br />
In Einzelgesprächen bin ich zugänglich für die Anregungen<br />
und Wünsche meines Mitarbeiters und sorge dafür,<br />
dass das Gesprächsergebnis zu <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Betriebs<br />
passt.<br />
Meine Mitarbeiter bekommen von mir die Freiheit, so zu<br />
arbeiten, wie sie wollen. Die Arbeitsergebnisse müssen<br />
aber stimmen.<br />
in meiner Führungspraxis fühle ich mich eher als<br />
Kollege, weniger als Vorgesetzter.<br />
Wenn ich Einzelgespräche mit Mitarbeitern führe, gebe<br />
ich vor allem an, was zu tun ist.<br />
Ich kontrolliere die mir unterstellten Mitarbeiter ziemlich<br />
oft, weil sonst die Arbeitsergebnisse lei<strong>de</strong>n.<br />
In Einzelgesprächen liegt mir vor allem daran, dass <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mitarbeiter mit <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>s Gesprächs zufrie<strong>de</strong>n<br />
ist.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis bin ich je nach Situation eher Partner o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
eher Chef meiner Mitarbeiter.<br />
Ich habe die Arbeit in meinem Bereich so weit<br />
<strong>de</strong>legiert, dass meine Mitarbeiter ihre Ziele weitgehend<br />
selbst festlegen.<br />
Ich kontrolliere, ob die Arbeitsergebnisse stimmen und<br />
verzichte weitgehend auf Zwischenkontrollen.<br />
Ich habe oft das Gefühl, wenn ich meine Arbeit selbst<br />
gemacht hätte, statt zu <strong>de</strong>legieren, wäre sie besser gewesen.
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
12. Ich lege in nahezu allen Situationen Wert darauf,<br />
dass die Distanz zu meinen Mitarbeitern erhalten<br />
bleibt.<br />
0 1 2 3<br />
13. in Gesprächen mit Mitarbeitern akzeptiere ich, dass<br />
ein Vorschlag eines Mitarbeiters sich auch gegen<br />
meine ursprüngliche Ansicht durchsetzt, wenn er<br />
Erfolg verspricht.<br />
14. in Gruppengesprächen mit meinen Mitarbeitern bin<br />
ich immer <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesprächsleiter und achte darauf,<br />
dass wir schnell zu <strong>de</strong>utlichen Ergebnissen<br />
kommen.<br />
15. in meiner Führungspraxis fühle ich mich gegenüber<br />
meinen Mitarbeitern als Gleicher unter Gleichen.<br />
16. in Gesprächen mit Mitarbeitern treffe ich die letzte<br />
Entscheidung.<br />
17. Bei Gruppengesprächen räume ich I<strong>de</strong>en und<br />
Vorschlägen meiner Mitarbeiter Spielraum ein,<br />
sorge aber dafür, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> rote Fa<strong>de</strong>n nicht verloren<br />
geht.<br />
18. in Gesprächen mit Mitarbeitern halte ich mich<br />
ziemlich zurück und fühle mich vor allem für die<br />
gute Atmosphäre verantwortlich.<br />
Bil<strong>de</strong>n Sie die Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> Punkte nach folgen<strong>de</strong>m Schema:<br />
Frage Punkte Frage Punkte Frage Punkte<br />
1 2 5<br />
4 3 6<br />
7 8 11<br />
9 10 12<br />
15 13 14<br />
18 17 16<br />
Summe Summe Summe
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
zur Einschätzung/Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> 3<br />
„klassischen" Führungsstile<br />
1.<br />
Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch hat ein Potential an autoritären, laissez-faire und kooperativen Verhaltensdispositionen.<br />
2.<br />
Autoritäres Han<strong>de</strong>ln ist in Einzelfällen durchaus sinnvoll und auch notwendig,<br />
aber als durchgängiger Führungsstil ungeeignet. (“Gott sei Dank”)<br />
3.<br />
Auch laissez-faire Verhalten ist in Einzelfällen durchaus sinnvoll und auch<br />
notwendig, aber ebenso als durchgängiger Führungsstil ungeeignet.<br />
4.<br />
Der kooperative Führungsstil ist anzustreben, er ist <strong><strong>de</strong>r</strong> einzige, <strong><strong>de</strong>r</strong> längerfristig<br />
die Motivation <strong><strong>de</strong>r</strong> MA för<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Wie?<br />
In<strong>de</strong>m ich (als V) die MA in Zielsetzung, Planung, Entscheidung und Kontrolle einbeziehe,<br />
erreiche ich Zufrie<strong>de</strong>nheit bei <strong>de</strong>n MA, sie entwickeln Eigeninitiative und übernehmen<br />
Verantwortung.<br />
5.<br />
Um auch, wenn sinnvoll und notwendig, autoritäres und laissez-faire Verhalten zuzulassen<br />
und bewusst in sein „Repertoire" als Führungskraft aufzunehmen, könnte man <strong>de</strong>n<br />
Begriff prägen<br />
situativ-kooperativer Führungsstil<br />
d.h., ich versuche kooperativ zu leiten, aber es kommt auf die Situation und auch auf<br />
die MA an<br />
• wenn es erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist, bin ich auch autoritär,<br />
• wenn es erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist, lasse ich auch laissez-faire zu.<br />
6.<br />
Die 3 „klassischen" Führungsstile von K. Lewin sind i<strong>de</strong>altypische Mo<strong>de</strong>lle.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Realität sind sie so „sauber" und ein<strong>de</strong>utig nicht zu trennen bzw. zu<br />
unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Es ist nicht ein<strong>de</strong>utig zu klären, wo z.B. ich noch autoritär han<strong>de</strong>le o<strong><strong>de</strong>r</strong> schon<br />
kooperative Führung praktiziere.<br />
7.<br />
Der kooperative Führungsstil ist <strong><strong>de</strong>r</strong> schwierigste Führungsstil.
Autoritärer Führungsstil<br />
Kooperativer Führungsstil<br />
Entscheidungsspielraum <strong>de</strong>s Vorgesetzten<br />
Entscheidungsspielraum <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<br />
Vorgesetzter<br />
entschei<strong>de</strong>t<br />
und ordnet<br />
an.<br />
Vorgesetzter<br />
entschei<strong>de</strong>t,<br />
er ist aber<br />
bestrebt, die<br />
Untergebenen<br />
von seinen<br />
Entscheidungen<br />
zu überzeugen,<br />
bevor<br />
er sie anordnet.<br />
Vorgesetzter<br />
entschei<strong>de</strong>t,<br />
er gestattet<br />
jedoch Fragen<br />
zu seinen Entscheidungen,<br />
um durch Beantwortung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>en Akzeptierung<br />
zu<br />
erreichen.<br />
Vorgesetzter<br />
informiert<br />
seine Untergebenen<br />
über<br />
seine beabsichtigten<br />
Entscheidungen.<br />
Die Untergebenen<br />
haben<br />
die Möglichkeit,<br />
ihre Meinung<br />
zu äußern,<br />
bevor<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgesetzte<br />
die endgültige<br />
Entscheidung<br />
trifft.<br />
Die Gruppe<br />
entwickelt<br />
Vorschläge.<br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahl<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> gemeinsam<br />
gefun<strong>de</strong>nen<br />
und<br />
akzeptierten<br />
möglichen<br />
Problemlosungen<br />
entschei<strong>de</strong>t<br />
sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgesetzte<br />
für<br />
die von ihm<br />
favorisierte<br />
Losung.<br />
Die Gruppe entschei<strong>de</strong>t,<br />
nach<strong>de</strong>m<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgesetzte<br />
zuvor das<br />
Problem aufgezeigt<br />
und die<br />
Grenzen <strong>de</strong>s<br />
Entscheidungsspielraumes<br />
festgelegt<br />
hat.<br />
Die Gruppe<br />
entschei<strong>de</strong>t.<br />
Der Vorgesetzte<br />
fungiert<br />
als<br />
Koordinator<br />
nach innen<br />
und nach<br />
außen.
die wichtigsten Führungsaufgaben:<br />
1.<br />
2.<br />
Mitarbeiterinnen auswählen<br />
Mitarbeiterinnen beurteilen<br />
3. Mitarbeiterinnen för<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
4. Probleme lösen<br />
5. Ziele setzen<br />
6. planen<br />
7. entschei<strong>de</strong>n<br />
8. <strong>de</strong>legieren<br />
9. informieren<br />
10. kontrollieren<br />
11. motivieren<br />
Bitte befassen Sie sich in einer Kleingruppenarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> markierten Führungsaufgabe.<br />
• Was versteht man ganz allgemein unter dieser Aufgabe? Fin<strong>de</strong>n Sie eine<br />
griffige Definition!<br />
Bitte übertragen Sie diese Aufgabe speziell und ganz konkret auf die berufliche Situation einer<br />
Führungskraft / Teamleitung!<br />
Bitte reflektieren Sie durchaus ihre aktuelle berufliche Realität, sei es bereits mit<br />
Personalverantwortung/Leitungsbefugnis, sei es (noch) ohne!<br />
• Bei welchen Gelegenheiten/Situationen ist sie mit dieser<br />
Führungsaufgabe konfrontiert?<br />
• Wie soll in <strong><strong>de</strong>r</strong> dargestellten Situation diese Führungsaufgabe umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, wie soll sie in Ihrer Einschätzung erledigt wer<strong>de</strong>n?<br />
• Was sind, aus Ihrer persönlicher Erfahrung, die größten o<strong><strong>de</strong>r</strong> die<br />
häufigsten Fehler, die von einer Führungskraft/Teamleitung bezüglich<br />
dieser Führungsaufgabe gemacht wer<strong>de</strong>n ?<br />
Bitte beschriften Sie Folien mit ihren Ergebnissen und<br />
präsentieren Sie Ihre Kleingruppenarbeit!
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Mitarbeiter auswählen<br />
Definition:<br />
Mitarbeiter auswählen heißt, sich aus einer Menge von grundsätzlich in Frage<br />
kommen<strong>de</strong>n Personen für eine Person o<strong><strong>de</strong>r</strong> mehrere Personen entschei<strong>de</strong>n.<br />
Mitarbeiterauswahl = Personalentscheidung<br />
Personalentscheidung =<br />
Abgleich eines Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprofils mit Eignungsprofil(en)<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprofil<br />
• Was muss eine Person wissen, können ?<br />
z.B. berufliche Fähigkeiten, Kenntnisse, Berufserfahrung, u.a.m.<br />
• Welche persönlichen Voraussetzung muss sie mitbringen ?<br />
z.B. Alter, Geschlecht, Persönlichkeit, u.s.w.<br />
Eignungsprofil<br />
Wie ist die Person?, was „bringt sie mit"?, erfüllt sie das Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprofil? wo<br />
sind Abweichungen?, sind diese von Be<strong>de</strong>utung ? (Muss-Kriterien, Soll-Kriterien,<br />
Kann-Kriterien)<br />
Wichtig: erst Festlegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswahlkriterien, dann<br />
Personalauswahl, bzw. Personalentscheidung.<br />
Je transparenter und nachvollziehbarer (Offenlegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kriterien, gerechte<br />
Auswahl) eine Personalentscheidung ist, um so mehr wird sie von allen<br />
Mitarbeitern akzeptiert und mitgetragen.<br />
„klassische" betriebliche Personalentscheidungen:<br />
• Einstellung von Person<br />
• Versetzung/Umsetzung von Personal<br />
• För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung/Entwicklung von Personal<br />
• Kündigung von Personal<br />
• Stellvertretung ...<br />
Personalentscheidungen beinhalten „Positiv-Auswahl" wie „Negativ-<br />
Auswahl"!
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Mitarbeiter beurteilen<br />
Mitarbeiter beurteilen heißt, eine Einschätzung über die Leistungen,<br />
Kenntnisse, Fähigkeiten eines Mitarbeiters abgeben.<br />
Metho<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung<br />
a) freie, unsystematische, spontane Beurteilung<br />
Nachteile: subjektiv, nicht vergleichbar,<br />
unterschiedliche Beurteilungskriterien<br />
b) standardisierte Beurteilung, d.h. mit „Beurteilungsbogen"<br />
= vorgegebene Rasterung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilungskriterien<br />
Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung<br />
a) anlassbezogene Beurteilung, typische Anlässe z.B.<br />
• vor En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Probezeit ( Kündigung ohne Angabe eines Grun<strong>de</strong>s)<br />
• in und während <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung<br />
• Arbeitszeugnis (Zwischenzeugnis, Arbeitszeugnis beim<br />
Ausschei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s MA)<br />
• beruflicher Aufstieg (Nachwuchsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung)<br />
• ...<br />
b) regelmäßige Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter (ohne<br />
konkreten Anlass) als Bestandteil eines<br />
betrieblichen Personal-Beurteilungs-Systems<br />
Je<strong><strong>de</strong>r</strong> V beurteilt in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n seine ihm unmittelbar unterstellten<br />
MA.(... und führt mit je<strong>de</strong>m ein Beurteilungsgespräch)<br />
Beurteilung als systematisches Instrument <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
MA-Führung.<br />
Beurteilung als Standortbestimmung und Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Personalplanung.
Das letzte Wort zur dienstlichen Beurteilung:<br />
Formulierungshilfen<br />
Merkmal:<br />
Prädikat:<br />
überragend tritt hervor befriedigend entspricht im<br />
wesentlichen <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
Arbeitsleistung reißt Baume aus reißt sich ein Bein<br />
aus<br />
reißt sich zusammen<br />
reißt Kalen<strong><strong>de</strong>r</strong>blätter<br />
ab<br />
entspricht nicht <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
reißt vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit<br />
aus<br />
Schnelligkeit<br />
erreicht Lichtgeschwindigkeit<br />
schnell wie ein<br />
Kugelblitz<br />
schneller als Kegelkugel<br />
schneller als<br />
Rumkugeln<br />
schiebt eine ruhige<br />
Kugel<br />
Durchsetzung?<br />
Vermögen<br />
durchbricht Stahlbeton<br />
durchbricht Mauerwerk<br />
durchblickt die<br />
Arbeit<br />
bricht Bleistifte ab<br />
bricht leicht<br />
zusammen<br />
Belastbarkeit<br />
erledigt alles gleichzeitig<br />
erledigt je<strong>de</strong>n<br />
Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sacher<br />
erledigt seine Arbeit<br />
sofort<br />
ist sofort erledigt<br />
erledigt sein<br />
Geschäft<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
spricht mit Gott und<br />
Ebenbürtigen<br />
spricht mit sich<br />
selbst und Vorgesetzten<br />
Verspricht viel verspricht sich oft spricht guten<br />
Getränken zu<br />
Geistige Fähigkeit<br />
löst auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Stelle<br />
Je<strong>de</strong>s Problem<br />
muss nach<strong>de</strong>nken, um<br />
Probleme zu lösen<br />
hat mit Lösungen<br />
Probleme<br />
lost Kreuzworträtsel<br />
löst sich nur selten<br />
vom Fleck<br />
Allg. u. dienstliches<br />
Wissen<br />
Weiß alles am besten<br />
weiß Ober alles<br />
Bescheid<br />
weiß, was er falsch<br />
macht<br />
weiß. wann Feierabend<br />
ist<br />
weiß, wo gera<strong>de</strong><br />
gefeiert wird<br />
Führungsqualitäten ist In allem führend führt ein strenges<br />
Regiment<br />
verführt zum Feiern<br />
führt ein angenehmes<br />
Leben<br />
braucht häufig Abführmittel<br />
Verhalten gegenüber<br />
Vorgesetzten<br />
macht Vorgesetzte<br />
Überflüssig<br />
öffnet Vorgesetzten<br />
die Tür<br />
grüßt Vorgesetzte<br />
stets fröhlich<br />
fragt Vorgesetzte<br />
nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Uhrzeit<br />
Parkt auf reserviertem<br />
Chef-Parkplatz<br />
Verhalten gegenüber<br />
Kollegen<br />
hat keine Kollegen<br />
lässt Kollegen Ins<br />
Messer laufen<br />
grüßt Kollegen korrekt<br />
mit „Mahlzeit"<br />
unterhält sich mit<br />
Kollegen im Dienst<br />
halt Kollegen von<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit ab
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Mitarbeiter för<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Mitarbeiter för<strong><strong>de</strong>r</strong>n heißt, die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse von<br />
Mitarbeitern verbessern, unterstützen, weiterentwickeln, »för<strong><strong>de</strong>r</strong>n,« Qualifizierung.<br />
Grundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung:<br />
Stärken ausbauen, verstärken<br />
Schwächen abmil<strong><strong>de</strong>r</strong>n, beseitigen<br />
Unterscheidungsmöglichkeiten:<br />
1. Ausbildung<br />
2. Defizitausgleich<br />
3. Fähigkeiten, Können<br />
erweitern, vertiefen<br />
- Vermittlung von grundlegen<strong>de</strong>n<br />
- Kenntnissen und Fertigkeiten<br />
- Wissen veraltet<br />
- Anpassungsfortbildung<br />
- auf <strong>de</strong>n neuesten Stand bringen<br />
- Schwächen bearbeiten/verbessern<br />
- beruflicher Aufstieg<br />
- Spezialisierung („Experte")<br />
- Universalisierung („Allroun<strong><strong>de</strong>r</strong>")<br />
- Nachwuchsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
- Karriereplanung<br />
wichtige Fragen:<br />
Was kann <strong><strong>de</strong>r</strong> MA ?<br />
Was muss er können ?<br />
Was will er ? persönliche<br />
Planung<br />
Wo hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrieb Bedarf ?<br />
<br />
<br />
<br />
MA-Beurteilung<br />
„Potentialanalyse"<br />
individuelle<br />
Perspektive<br />
betriebliche Bedarfsplanung
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will/2005<br />
Probleme lösen<br />
Ein Problem lösen heißt, einen unbefriedigen<strong>de</strong>n Zustand<br />
- „eine Sache/eine Situation ist nicht so wie sie sein soll" -<br />
durch Einleitung geeigneter Maßnahmen verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, verbessern o<strong><strong>de</strong>r</strong> been<strong>de</strong>n.<br />
Ein Problem ist die Diskrepanz zwischen einer Soll-Vorstellung und einer<br />
Ist-Gegebenheit<br />
Problem = Soll - Ist Abweichung Soll ungleich ist<br />
Ein Phasenmo<strong>de</strong>ll zur Problemlösung zeigt eine Reihe von Phasen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schritten auf, die eine systematische, ergebnisorientierte Bearbeitung<br />
von Problemen ermöglichen:<br />
das Phasenmo<strong>de</strong>ll „Problemlösung"<br />
1. Problem konkret benennen / Problemformulierung<br />
2. Problemanalyse / Ursachenforschung durchführen<br />
3. Sammlung von (Problem-) Lösungsvorschlägen<br />
4. Diskussion und Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lösungsvorschläge<br />
5. Entscheidung für einen o<strong><strong>de</strong>r</strong> mehrere Lösungsvorschläge<br />
6. Auflistung notwendiger Aktivitäten zur Problemlösung<br />
Erstellen eines ,Aktionsplans"<br />
„klassische" betriebliche Probleme:<br />
• Personalprobleme<br />
z.B. Personalmangel, Personalüberhang,<br />
Besetzungs- / Umsetzungsprobleme,<br />
Leistungs- / Qualifikationsprobleme<br />
• finanzielle Probleme<br />
• Qualitätsprobleme<br />
• Ablaufprobleme<br />
Kooperations- u. Kommunikationsprobleme
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will/2005<br />
Ziele setzen<br />
Definition:<br />
Ein Ziel ist ein erstrebenswerter (End-) Zustand, <strong><strong>de</strong>r</strong> durch Han<strong>de</strong>ln erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n soll.<br />
„Ohne Ziel ist je<strong><strong>de</strong>r</strong> Weg <strong><strong>de</strong>r</strong> richtige!"<br />
„Ohne Ziele gibt es keine Probleme!"<br />
„Ohne Ziele gibt es kein Kontrolle!"<br />
Unterscheidung:<br />
Zielvorgabe<br />
Zielsetzung<br />
Zielvereinbarung<br />
es wer<strong>de</strong>n Ihnen Ziele gesetzt<br />
Erwartung an Sie:<br />
Ziel vertreten, für Umsetzung sorgen,<br />
kontrollieren<br />
Sie setzen Ziele<br />
Erwartungen an Sie:<br />
Ziele vorgeben, kontrollieren<br />
Sie vereinbaren Ziele<br />
a) mit <strong>de</strong>m gesamten Team<br />
b) mit je<strong>de</strong>m einzelnen Mitarbeiter<br />
Erwartungen an Sie:<br />
Fähigkeit Ziele zu vereinbaren, Kompromissfähigkeit,<br />
ohne übergeordnete Betriebsziele<br />
„aus <strong>de</strong>m Auge zu verlieren".<br />
Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an Ziele:<br />
• konkret, präzise<br />
• terminbezogen zeitraumbezogen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zeitpunktbezogen<br />
• messbar<br />
• realistisch
Betriebswirt Personalmanagement il / Führung und Kommunikation Will /<br />
2005<br />
planen<br />
Definition:<br />
Planung ist die gedankliche Vorbereitung und Festlegung zukünftigen<br />
Han<strong>de</strong>lns.<br />
• Planung ist ein wichtiger Bestandteil - das „2. Segment" bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> 2.<br />
Schritt - im Management-Regelkreis.<br />
• Die Voraussetzung für seriöse Planung ist die Zielformulierung.<br />
Ohne Ziel ist je<strong>de</strong> Planung richtig, weil unkontrollierbar.<br />
„klassische" Aufteilung von Planung bzw. Planungsprozessen:<br />
kurzfristige Planung Tagesplanung, Wochenplanung, Monatsplanung<br />
mittelfristige Planung Quartalsplanung, Jahresplanung<br />
langfristige Planung Mehrjahresplanung<br />
Planungsaufgaben einer Teamleitung:<br />
kurzfristige Planungsaufgaben:<br />
- Personaleinsatzplanung (Krankheit)<br />
- Ablaufplanung<br />
mittelfristige und langfristige Planungsaufgaben:<br />
- Urlaubsplanung<br />
- Personaleinsatzplanung (Regeldienst)<br />
- Fort- und Weiterbildungsplanung<br />
- Investitionsplanung<br />
- Beschaffungsplanung<br />
- Personalplanung<br />
- Stellenabbau<br />
- Budgetplanung<br />
- Leistungsplanung<br />
typische Planungsfehler:<br />
• zu schnelle Planung (Gefahr nicht gewissenhafter, fehlerhafter Planung)<br />
• Planung ohne Einbeziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> MA<br />
• prinzipiell planbare Aktivitäten wer<strong>de</strong>n nicht geplant
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will/2005<br />
entschei<strong>de</strong>n<br />
Definition:<br />
Entschei<strong>de</strong>n heißt aus mehreren Möglichkeiten / Alternativen eine<br />
auswählen.<br />
Voraussetzung für „echte" Entscheidungen:<br />
min<strong>de</strong>stens 2 Möglichkeiten / Alternativen stehen zur Verfügung<br />
nur eine Möglichkeit / Alternative = keine echte Entscheidung<br />
„fundierte" Entscheidung:<br />
1. Herausarbeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Möglichkeiten / Alternativen<br />
2. Abwägen <strong><strong>de</strong>r</strong> Möglichkeiten / Alternativen<br />
(z.B. Gegenüberstellung Vorteile - Nachteile)<br />
3. Entschei<strong>de</strong>n nach (vorher) festgelegten Kriterien, z.B. Kosten, Zeit,<br />
u.a.m.<br />
wichtige Fragen vor je<strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidung:<br />
• muss o<strong><strong>de</strong>r</strong> darf ich diese Entscheidung überhaupt treffen?, gehört es<br />
zu<br />
meiner Aufgabe / meinem Kompetenzbereich?<br />
• muss ich Rücksprache mit „oben" halten?<br />
• muss ich zwingend alleine entschei<strong>de</strong>n, o<strong><strong>de</strong>r</strong> kommen auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
Wege <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidungsfindung in Frage?<br />
Entscheidungen einer Teamleitung:<br />
- Festlegung von Prioritäten<br />
- Personalentscheidungen<br />
- Budgetentscheidungen<br />
- Sachentscheidungen<br />
- Entschei<strong>de</strong>n, wenn das Team keine Entscheidung fin<strong>de</strong>t<br />
typische Entscheidungsfehler:<br />
• keine Entscheidungen treffen ("aussitzen")<br />
• spontane Entscheidungen (keine fundierte Entscheidung)<br />
• subjektive Entscheidungen (die persönliche Einschätzung dominiert)<br />
• „einsame" Entscheidungen (ohne Einbeziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> MA)
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will /<br />
2005<br />
<strong>de</strong>legieren<br />
Definition:<br />
Übertragen einer Aufgabe an einen untergeordneten Mitarbeiter<br />
Grundfrage <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation;<br />
Muss ich diese Aufgabe zwingend selbst erledigen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> kann ich sie<br />
auch an einen Mitarbeiter abgeben / übertragen?<br />
die 2 Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation:<br />
• persönliche Entlastung, um sich hoffentlich an<strong><strong>de</strong>r</strong>en, wichtigeren<br />
Dingen zu zuwen<strong>de</strong>n<br />
• För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mitarbeitern<br />
Delegation ist nicht zu verwechseln mit <strong>de</strong>m Abschieben ungeliebter<br />
Aufgaben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ein gezieltes Instrument <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualifizierung,<br />
Mitarbeiterför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, Personalentwicklung!!!<br />
<strong>de</strong>legierbare Aufgaben einer Teamleitung:<br />
- Bestimmte Planungsaufgaben<br />
- Projektleitung<br />
- Bestimmte Verantwortungsbereiche<br />
- Bestimmte Tätigkeitsbereiche<br />
- Einarbeitung von neuen Mitarbeitern<br />
- Vorauswahl von Mitarbeitern<br />
- Teilnahme <strong>de</strong>s Teams an Arbeitskreisen, bzw. Vertreten <strong>de</strong>s Teams in Arbeitskreisen<br />
- Leitung von Teamsitzungen<br />
typische Delegationsfehlen<br />
nicht <strong>de</strong>legieren<br />
falsch <strong>de</strong>legieren<br />
- Angst vor Machtverlust<br />
- Einschätzung, alles selbst machen zu müssen<br />
- MA's die Aufgabe nicht zutrauen<br />
- Überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s MA<br />
- Unterfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s MA<br />
- Überlastung <strong>de</strong>s MA
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will /<br />
2005<br />
informieren<br />
Definition:<br />
Informieren heißt <strong>de</strong>n Mitarbeitern das Wissen zu vermitteln, das notwendig<br />
ist, um die gestellten Aufgaben bzw. die vereinbarten Ziele zu<br />
erreichen.<br />
2 Seiten <strong>de</strong>s Informierens:<br />
• Informationen geben, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e informieren („Bring-Schuld")<br />
• sich Informationen holen, sich informieren lassen („Hol-Schuld")<br />
Zentrale Fragestellung <strong><strong>de</strong>r</strong> "Informationspflicht":<br />
• soll ich umfassend und über alles informieren o<strong><strong>de</strong>r</strong> die MA nur mit<br />
<strong>de</strong>n Informationen „versorgen", die für ihre Position notwendig<br />
sind?<br />
• soll ich grundsätzlich über alles informiert sein o<strong><strong>de</strong>r</strong> gibt es<br />
durchaus Dinge, die ich nicht zu wissen brauche?<br />
über was muß eine Teamleitung ihre MA's informieren:<br />
- arbeitsrelevante Informationen<br />
- neue Arbeitsmetho<strong>de</strong>n<br />
- neue gesetzliche Vorgaben<br />
- personelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
- arbeitsrechtliche Informationen<br />
- strukturelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen (neue Rechtsform, Abteilungszuschnitt)<br />
- finanzielle Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
über was muss sich eine Teamleitung von ihren MA s informieren<br />
lassen:<br />
- Fehlverhalten von Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
- Personelle Probleme, Diebstahl, dienstliches Fehlverhalten<br />
- Probleme im Arbeitsablauf<br />
- Probleme mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Teams, Vorgesetzten, Kun<strong>de</strong>n, Patienten<br />
- Unfälle<br />
typische Informationsfehler:<br />
• zu viel Informationen (Überfrachtung mit Informationen)<br />
• zu wenig Informationen (verursacht Gerüchte, Spekulationen, Misstrauen)<br />
• Informationen nicht an alle (einige wissen mehr als an<strong><strong>de</strong>r</strong>e)
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
kontrollieren<br />
Definition:<br />
Kontrolle ist das Überprüfen eines erreichten Zustands mit <strong>de</strong>m erwarteten<br />
Zustand.<br />
• Kontrolle = Vergleich Soll - Ist<br />
• Kontrolle ist unverzichtbarer Bestandteil <strong>de</strong>s „Management-Regelkreises"<br />
• Arten von Kontrolle:<br />
• Endkontrolle<br />
• Zwischenkontrolle/Ablaufkontrolle<br />
• „Controlling"<br />
• Fremdkontrolle<br />
• Selbstkontrolle<br />
• Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrolle:<br />
• Ist gleich Soll = positives Kontrollergebnis<br />
• Ist ungleich Soll = negatives Kontrollergebnis<br />
welche Kontrollaufgaben hat eine Teamleitung:<br />
- Selbstkontrolle<br />
- Einhalten von Verfahrensweisen und Standards<br />
- Einhaltung von Vereinbarungen (Zielvereinbarungen)<br />
- Arbeits- und Ruhezeiten<br />
- Leistungskontrolle<br />
- Pläne<br />
- Kontrolle <strong>de</strong>legierter Aufgaben<br />
- Verbrauch finanzieller Ressourcen<br />
- Materialverbrauch<br />
- Sauberkeit und Ordnung<br />
- Qualitätskontrolle<br />
Kontrollfehler<br />
• keine Kontrolle<br />
• kein Lob, keine Anerkennung, keine positive Rückmeldung bei positivem Kontrollergebnis<br />
• ausschließlich Kritik bei negativem Kontrollergebnis = <strong>de</strong>struktive Kritik<br />
besser: konstruktive Kritik
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will/2005<br />
Sie führen „schlecht", wenn Sie<br />
die Auswahl von Mitarbeiterinnen als lästige Pflicht betrachten, dabei<br />
interesselos und ungerecht, nicht offen und damit nicht<br />
nachvollziehbar vorgehen;<br />
sich vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung Ihrer Mitarbeiterinnen, weil zeitaufwendig<br />
und eher unangenehm, drücken;<br />
sich für die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung/Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiterinnen<br />
nicht zuständig fühlen;<br />
Probleme nicht zur Kenntnis nehmen, sich nicht um <strong><strong>de</strong>r</strong>en Lösung<br />
kümmern und das Initiieren von Problemlösungsschritten an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
überlassen;<br />
Ziele ohne Beteiligung Ihrer Mitarbeiterinnen vorgeben;<br />
alleine „im stillen Kämmerlein", schlecht (ungenau, unvollständig, zu<br />
kurzfristig) o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar nicht planen;<br />
nicht entschei<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> keine Entscheidung herbeiführen;<br />
alles an sich ziehen, d.h. nicht <strong>de</strong>legieren, (und natürlich über zuviel<br />
Arbeit stöhnen) o<strong><strong>de</strong>r</strong> falsch <strong>de</strong>legieren, z.B. durch Über- o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Unterfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiterinnen;<br />
Information als Machtinstrument benutzen (z.B. „Lieblinge" erfahren<br />
alles zuerst);<br />
gar nicht kontrollieren (laufen lassen = laissez-faire) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrolle<br />
als Überwachungs- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kritikinstrument einsetzen;<br />
♦ ..... damit leisten Sie als Führungskraft Ihren, sehr entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Teil zur Demotivation Ihrer Mitarbeiterinnen.
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Sie führen „gut", wenn Sie<br />
Mitarbeiterinnen gewissenhaft, objektiv und nachvollziehbar auswählen;<br />
in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n Beurteilungsgespräche führen;<br />
die individuelle För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung (Weiterentwicklung) Ihrer Mitarbeiter „im Auge behalten";<br />
auftreten<strong>de</strong> Probleme selbst anpacken (nicht „aussitzen"), o<strong><strong>de</strong>r</strong> dafür sorgen,<br />
dass Probleme von Ihrem gesamten Team o<strong><strong>de</strong>r</strong> einzelner Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
angepackt/bearbeitet/gelöst wer<strong>de</strong>n;<br />
mit Ihrem Team und mit <strong>de</strong>n einzelnen Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n (z.B. im<br />
Beurteilungsgespräch) Ziele - einerseits Gruppenziele, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />
persönliche Ziele - vereinbaren;<br />
alles planbare (= vorhersehbare) rechtzeitig planen und dabei Ihre<br />
Mitarbeiterinnen in die Planung einbeziehen;<br />
von Ihnen getroffene Entscheidungen begrün<strong>de</strong>n und damit<br />
nachvollziehbar machen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ihre Mitarbeiterinnen an Entscheidungen beteiligen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiterinnen eine Entscheidung treffen;<br />
das Instrument <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation - einerseits als eigene Entlastung,<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits als Anerkennung/För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mitarbeiterinnen - gezielt und<br />
systematisch einsetzen;<br />
Ihre Mitarbeiterinnen umfassend informieren (Bring-Schuld) und sich umfassend<br />
von Ihren Mitarbeiterinnen informieren lassen, d.h. Zeit für Gespräche<br />
haben (Hol-Schuld);<br />
die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen fair und angemessen kontrollieren,<br />
einerseits bei notwendiger Kritik nicht bei dieser stehen bleiben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n Wege<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Abstellung <strong>de</strong>s Fehlverhaltens aufzeigen und absprechen (konstruktive<br />
Kritik),<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits bei guten Leistungen/Arbeitsergebnissen Lob und Anerkennung<br />
aussprechen;<br />
♦ ..... damit feisten Sie als Führungskraft Ihren, sehr<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Teil zur Motivation Ihrer Mitarbeiterinnen.
Betriebswirt Personalmanagement II / Führung und Kommunikation Will / 2005<br />
Kooperative Führung ist sowohl<br />
• ein Ziel, ein i<strong>de</strong>aler Endzustand als auch<br />
• eine Aufgabe, die täglich neu entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Es geht, ganz pragmatisch, darum, in seinem eigenen Führungsverhalten ganz bewusst,<br />
Stück für Stück und zunehmend mehr kooperative Elemente einzubauen.<br />
Somit än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich auch, zumin<strong>de</strong>st teilweise, <strong><strong>de</strong>r</strong> Charakter <strong><strong>de</strong>r</strong> wichtigsten<br />
Führungsaufgaben<br />
1. MA auswählen wird zu MA in Personalentscheidungen einbeziehen<br />
2. MA beurteilen wird zu „bleibt so"<br />
3. MA för<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird zu „bleibt so"<br />
4. Probleme lösen wird zu Problemlösung initiieren,<br />
Probleme lösen lassen<br />
5. Ziele setzen wird zu Ziele vereinbaren<br />
6. planen wird zu Planung initiieren,<br />
planen lassen<br />
7. entschei<strong>de</strong>n wird zu Entscheidungen initiieren, entschei<strong>de</strong>n<br />
lassen<br />
8. <strong>de</strong>legieren wird zu „bleibt so"<br />
9. informieren wird zu „bleibt so"<br />
10. kontrollieren<br />
(Fremdkontrolle)<br />
wird zu Selbstkontrolle<br />
11. motivieren wird erreicht durch „professionelle" Umsetzung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Führungsaufgaben 1 bis 10.<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>s ausgedrückt:<br />
Führungsaufgaben wahrzunehmen heißt nicht, dass die Führungskraft alle diese<br />
Aufgaben hun<strong><strong>de</strong>r</strong>tprozentig selbst tätigen muss.<br />
Sie ist vorrangig dafür verantwortlich, dass diese Aufgaben erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
Je mehr kooperative Elemente im Führungsverhalten <strong>de</strong>s Vorgesetzten<br />
vorkommen, umso mehr wird er gegenüber seinem Team zum Helfer,<br />
Unterstützer, Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ator, Organisator, Koordinator, zum Teamleiter nach außen.<br />
Die traditionelle Rolle <strong>de</strong>s (autoritären) Vorgesetzten, <strong><strong>de</strong>r</strong> Anweisung gibt, Entscheidungen<br />
trifft und kontrolliert, verliert somit immer mehr an Be<strong>de</strong>utung.
Führungsmittel (<strong>de</strong>s V) = das Gespräch (mit<br />
seinen MA's, mit seinem Team)<br />
es sind zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />
a) das betriebliche Einzelgespräch<br />
b) das betriebliche Gruppengespräch, die Teamsitzung<br />
zu a)<br />
es sind zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />
das betriebliche Einzelgespräch<br />
„kleine" Mitarbeitergespräche<br />
wer<strong>de</strong>n überwiegend für Routineangelegenheiten eingesetzt<br />
haben keinen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Anlass wer<strong>de</strong>n spontan geführt<br />
sind von kurzer Dauer sind nicht formalisiert<br />
„große" Mitarbeitergespräche<br />
haben einen bestimmten Anlass<br />
wer<strong>de</strong>n terminiert<br />
sind von längerer Dauer<br />
sind vertrauliche Zweiergespräche<br />
sind vorzubereiten, können formalisiert wer<strong>de</strong>n
Ich-zentrierte Gesprächsführung<br />
Ich stelle mein Denken, mein Wissen, meine Einschätzungen in <strong>de</strong>n<br />
Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund <strong>de</strong>s Gesprächs,<br />
Elemente Ich-zentrierter Gesprächsführung:<br />
• im Gespräch dominieren<br />
• .. gleich .. Empfehlungen, Tipps, Ratschläge geben<br />
„Sie sollten so vorgehen!"<br />
„Ich habe da ein ganz tolles Rezept, nämlich ...... /""<br />
„An ihrer Stelle müsste man als erstes ........./"<br />
• .. gleich .. Lösungen vorschlagen<br />
„Das müssen Sie so tun!"<br />
„Ich glaube am besten für Sie ist, wenn Sie........ /"<br />
„Ich meine, Sie müssen sofort........ /"<br />
• Probleme <strong>de</strong>s an<strong><strong>de</strong>r</strong>en abwerten, verharmlosen<br />
„Das ist doch ganz einfach, das ist überhaupt kein Problem!"<br />
„Sie sind nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> erste, <strong>de</strong>m das passiert!" „Keine Sorge, das<br />
kommt bei uns häufiger vor!"<br />
• von sich selbst erzählen<br />
„Das Problem hatte ich auch schon mal, ich habe es damals so gemacht!"<br />
,/^ls ich in dieser Situation war, habe ich ....../"<br />
„Bei mir damals war es so ......... /"<br />
• .. gleich .. zeigen, wie es richtig geht<br />
„Kommen Sie, ich bringe das jetzt schnell für Sie in Ordnung!"<br />
„Geben Sie es mir mal, ich zeigt Ihnen wie es richtig geht!"<br />
Ich will jeman<strong>de</strong>m helfen, in<strong>de</strong>m ich<br />
mein Wissen/meine Erfahrungen ihm zu Verfügung stelle;<br />
versuche ihn zu beruhigen;<br />
ihm von meinen Erfahrungen in dieser Situation berichte;<br />
sein Problem löse.<br />
Es ist vielleicht sogar gut gemeint, aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesprächspartner wird diese<br />
Gesprächsführung als unbefriedigend wahrnehmen.
Partnerzentrierte Gesprächsführung<br />
ich richte meine Gesprächsführung am Gesprächspartner aus. ich<br />
habe <strong>de</strong>n Anspruch, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Partner mit <strong>de</strong>m Gespräch zufrie<strong>de</strong>n ist<br />
ich orientiere mich an <strong>de</strong>n Wünschen, Bedürfnissen, aber auch an<br />
<strong>de</strong>m Wissen und <strong>de</strong>n persönlichen Eigenschaften <strong>de</strong>s Partners,<br />
„Du bist mir wichtig. Ich nehme Dich ernst. Ich möchte Dir helfen, daß<br />
Du zurechtkommst, daß Du die Lösung zu Deinen Problemen fin<strong>de</strong>st"<br />
Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Elemente partnerzentrierter Gesprächsführung:<br />
• aktives, aufmerksames und akzeptieren<strong>de</strong>s Zuhören<br />
- nonverbale Gesprächsbegleitung durch Mimik, Gestik, Körperhaltung<br />
- verbale Gesprächsbegleitung durch verbalisieren, paraphrasieren<br />
•Ich-Botschaften sen<strong>de</strong>n<br />
„ich verstehe Sie sehr gut!"<br />
„mir geht das jetzt zu schnell!"<br />
• Feedback geben und sich holen<br />
• Anregungen zur Problemlösung geben<br />
„Welche Möglichkeiten sehen Sie?"<br />
„ Was soll ich Ihrer Meinung nach unternehmen?"<br />
• Entscheidung (zur Problemlösung) <strong>de</strong>m Partner überlassen,<br />
ihn helfend begleiten, also Hilfestellung geben.<br />
paraphrasieren:<br />
ich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hole die inhaltliche Aussagen <strong>de</strong>s Gesprächspartners mit eigenen Worten,<br />
a) um <strong>de</strong>m Gesprächspartner zu zeigen, daß ich mich wirklich mit <strong>de</strong>m gesagten beschäftige,<br />
b) um sicherzustellen, daß ich <strong>de</strong>ssen Aussage auch richtig verstan<strong>de</strong>n habe<br />
verbalisieren:<br />
ich teile <strong>de</strong>m Gesprächspartner mit, welche Gefühle ich aus seinem Gesagten heraus gehört habe
Gespräche im beruflichen Alltag einer Führungskraft<br />
1.<br />
das Einstellungsgespräch<br />
Situation:<br />
In Ihrer Einrichtung/Ihrem Betrieb (Sie sind Führungskraft/Teamleitung!) ist<br />
eine Stelle zu besetzen. Diese Stelle ist extern ausgeschrieben wor<strong>de</strong>n und<br />
eine Menge Bewerbungsunterlagen sind eingegangen. Nach einer Vorauswahl<br />
durch die Geschäftsführung wer<strong>de</strong>n Sie beauftragt, die Einstellungsgespräche<br />
zu führen.<br />
Bitte bereiten Sie in einer gemeinsamen Kleingruppenarbeit 2 Rollenspiele<br />
zu diesem Thema vor, in<strong>de</strong>m jeweils<br />
- eine/r von Ihnen die Führungskraft spielt<br />
- eine/r von Ihnen <strong>de</strong>n/die Bewerber/in spielt.<br />
Bereiten sie bitte gemeinsam 2 „Szenen" vor,<br />
a) einmal so, wie solch ein Gespräch nicht ablaufen soll<br />
- die FK führt das Gespräch falsch, macht je<strong>de</strong> Menge<br />
. Fehler,<br />
b) einmal so, wie solch ein Gespräch ablaufen soll<br />
- die FK führt das Gespräch richtig, sie vermei<strong>de</strong>t typische<br />
Fehler.<br />
Bitte konzentrieren Sie sich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitung<br />
und beim Spielen auf die Führungskraft und auf<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>en gute o<strong><strong>de</strong>r</strong> schlechte Gesprächsführung -<br />
darauf wollen wir auch unser Hauptaugenmerk in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vi<strong>de</strong>oauswertung richten!
Das Einführungs-/ Einweisungsgespräch<br />
Gesprächsphasenmo<strong>de</strong>ll<br />
Einführungs- / Einweisungsgespräch<br />
Ziel:<br />
Einer/einem neuen Mitarbeiterin eine für sie/ihn neue Aufgabe erklären<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> in eine neue Stelle einweisen.<br />
Aspekte:<br />
• sicher ist es kein Vorstellungsgespräch, aber beginnen Sie das<br />
Gespräch mit einem persönlichen Einstieg, zeigen Sie<br />
Interesse an <strong><strong>de</strong>r</strong> Person (fachliche Kenntnisse, Interessen,<br />
u.a.), um Spannungen abzubauen und eine vertrauliche<br />
Beziehung herzustellen<br />
• zur Vorbereitung gehört es auch, sich mit wesentlichen Daten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Person vertraut zu machen<br />
• hilfreich und professionell ist eine gewissenhaft erstellte<br />
Checkliste a) um nichts zu vergessen<br />
b) um Überfrachtung zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
z.B.:<br />
o was muss <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Person gezeigt wer<strong>de</strong>n?<br />
o in welcher Reihenfolge? o was muss ich<br />
vormachen? o welche Informationen sind notwendig?<br />
o welche Personen sind vorzustellen?<br />
• aktivieren Sie die Person zu Rückfragen<br />
• vermei<strong>de</strong>n Sie die Überfrachtung mit Informationen, <strong>de</strong>nn ein<br />
Einweisungs-/Einführungsgespräch ist <strong><strong>de</strong>r</strong> erste Kontakt einer<br />
länger anhalten<strong>de</strong>n Zusammenarbeit<br />
• eigentlich ist eine freundliche „einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>" Atmosphäre<br />
(Beziehungsebene) wichtiger als die Informationsvermittlung<br />
(Sach- bzw. Inhaltsebene)<br />
Gesprächsphasen<br />
Empfehlungen für die<br />
Gesprächsführung<br />
1. Begrüßung • mit Namen begrüßen<br />
• eigenen Namen und Funktion nennen<br />
• Absicht und Ablauf <strong>de</strong>s Gesprächs<br />
benennen<br />
2. Person einbeziehen • persönliche Dinge erfragen evtl. Alter,<br />
Wohnort, private Situation u.a.<br />
• berufliche Dinge erfragen<br />
• Vorkenntnisse<br />
• Erfahrungen<br />
• Befürchtungen<br />
3. Informationen geben<br />
4. Einarbeitungsphase<br />
besprechen<br />
5. weiteres Vorgehen<br />
einvernehmlich abstimmen<br />
• notwendige Informationen geben über:<br />
• Einrichtung, Abteilung (Station)<br />
• zeitliche Strukturen und Abläufe<br />
• relevante Personen (Ärzte, Therapeuten,<br />
Kollegen)<br />
• Terminierungen Zwischengespräch,<br />
Abschlussgespräch<br />
• Die nächsten Schritte vereinbaren<br />
„Sind Sie damit einverstan<strong>de</strong>n, wenn wir als<br />
nächstes<br />
6. Gespräch been<strong>de</strong>n • evtl. Vereinbarungen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen<br />
• um Rückmeldung bitten: „War das für Sie<br />
so in Ordnung?"<br />
• guten Arbeitsanfang wünschen<br />
• sich für Gespräch bedanken
Ziel;<br />
Das Anweisungsgespräch<br />
Einer Person (MA) eine bestimmte, zeitlich begrenzte Aufgabe<br />
übertragen bzw. einen Arbeitsauftrag erteilen.<br />
Aspekte:<br />
• bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung <strong>de</strong>s Arbeitsauftrags sich nicht auf sich selbst beziehen<br />
(z.B. „weil ich das schon kann"), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf die an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Person (z.B. „damit<br />
Sie das auch können")<br />
• keine monologhafte Auflistung <strong>de</strong>ssen, was Sie für wichtig halten, d.h. erläutern<br />
Sie ihm nicht, wie er es tun soll!<br />
• nach <strong>de</strong>m Aussprechen <strong>de</strong>s Arbeitsauftrags die/<strong>de</strong>n MA ins Gespräch einbeziehen<br />
„Wie wollen Sie die Sache angehen!<br />
„Welche Informationen wollen Sie von mir"<br />
• gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>te Informationen geben, Hilfe anbieten<br />
• einvernehmlich Termine absprechen<br />
• entlasten Sie evtl. die/<strong>de</strong>n MA von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Aufgaben, um die erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche<br />
Zeit zur Erledigung Ihres Auftrags/Ihrer Anweisung zu haben.<br />
Gesprächsphasenmo<strong>de</strong>ll „Anweisungsgespräch"<br />
Gesprächsphasen<br />
1. Gespräch eröffnen • Anlass nennen<br />
2. Auftrag formulieren<br />
3. Auftragserteilung<br />
sichern<br />
4. Kontrollen<br />
vereinbaren<br />
Empfehlungen für die Gesprächsführung<br />
• zunächst Bereitschaft wecken<br />
• Auftrag präzis und ein<strong>de</strong>utig formulieren<br />
• zur Äußerung und zum Fragen anregen<br />
• Vorschläge und Anregungen aufgreifen<br />
• durch Rückfragen sichern, ob <strong><strong>de</strong>r</strong> Auftrag<br />
richtig verstan<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
• Hilfe anbieten<br />
• Zusatzinformationen geben<br />
• vereinbaren, wem, wann und wie ihr Mitarbeiter<br />
die Auftragserledigung mitteilen soll<br />
• vereinbaren, ob, wann, was sie kontrollieren<br />
wollen<br />
5. Gespräch been<strong>de</strong>n • guten Erfolg wünschen<br />
• müssen an<strong><strong>de</strong>r</strong>e informiert wer<strong>de</strong>n, damit keine Missverständnisse auftreten?<br />
es gelten sinngemäß die ,,6 W-Regeln" <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation<br />
was? Um was geht es? Was soll genau getan wer<strong>de</strong>n? (Inhalt,<br />
Umfang)<br />
wer? Wer soll es tun und warum? (Begründung ?<br />
warum? Begrün<strong>de</strong>n, warum dieser Arbeitsauftrag (Motivation,<br />
Zusammenhang, Ziel)<br />
wie? Wie soll es getan wer<strong>de</strong>n? z.B. Vorgehensweise<br />
Vorschriften, Richtlinien, Kosten<br />
womit? Welche Hilfs-/Arbeitsmittel sind dazu notwendig?<br />
Bis wann? Bis wann muss <strong><strong>de</strong>r</strong> Auftrag erledigt sein? z.B.<br />
Zwischen- und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> Endtermine, Zwischen- und/o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Endbericht, Zwischen- und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> Endkontrolle
das Kritikgespräch<br />
Situation:<br />
Ihnen als Führungskraft sind am Verhalten einer Mitarbeiterin in <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Zeit<br />
einige Dinge negativ aufgefallen. Deshalb bitten Sie diese Mitarbeiterin zu einem<br />
Kritikgespräch.<br />
Ihre Kritikpunkte:<br />
1.<br />
Ihre Mitarbeiterin kommt in <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Zeit häufig zu spät zur Arbeit, gestern um 10<br />
Minuten, letzten Freitag um 5 Minuten, letzten Dienstag um 10 Minuten, (pünktlicher<br />
Arbeitsbeginn ist zwingend notwendig)<br />
2.<br />
Am Montag letzter Woche haben Sie <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiterin <strong>de</strong>n Arbeitsauftrag gegeben,<br />
einen wichtigen Bericht zu erstellen und einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Abteilung zuzuleiten. Gestern<br />
rief diese an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Abteilung Sie an und machte ihrem Ärger Luft, dass ihnen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
versprochene Bericht nicht vorliegt<br />
3.<br />
Obwohl in Ihrer Einrichtung im Innen- wie im Außenbereich absolutes Rauchverbot<br />
besteht, haben Sie mehrfach zufällig beobachtet, wie ihre Mitarbeiterin in einer kaum<br />
einsehbaren Ecke eine Zigarette rauchte.<br />
das Beurteilungsgespräch<br />
Sie als Führungskraft führen mit einer Praktikantin nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikumzeit<br />
ein vereinbartes Beurteilungsgespräch. Grundlagen <strong>de</strong>s Gesprächs sind einmal ihre<br />
eigene Beurteilung und eine Beurteilung einer 2. Einsatzstelle (die FK ist verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t)<br />
eigene Beurteilung:<br />
☺ gutes Auffassungsvermögen<br />
☺ gewissenhaftes Arbeiten<br />
☺ sehr guter Kontakt zu Klienten (die Zielgruppe ihrer Arbeit)<br />
wenig Integration in Team, kein kollegialer Austausch, „ist immer gleich weg"<br />
arbeitet nur auf Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, wenig Eigeninitiative<br />
Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> 2. Einsatzstelle<br />
☺ schnelle Auffassungsgabe<br />
☺ sicheres fachliches Arbeiten<br />
häufig unangemessen „burschikoser" Umgangston mit Klienten<br />
häufig strenger, teilweise unangenehmer Körpergeruch