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Integrationskonzepts - Rudolf Steiner Schule Basel

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5 Sprachgestaltung<br />

5.1 Definition der Sprachgestaltung<br />

Therapeutische Sprachgestaltung ist eine aktive Therapiemethode mit einem breiten<br />

Indikationsspektrum bei somatischen und psychischen Störungen. Sie basiert auf der<br />

menschenkundlichen Tatsache, dass sich das gesamte Befinden des Menschen in seiner<br />

Sprache manifestiert: Die Charakteristik der Sprache in ihrem laut oder leise, schwerfällig<br />

oder leicht etc. findet sich auch in seinen körperlichen und seelischen Eigenheiten wieder.<br />

Der Sprachtherapeut wirkt sowohl von der Grob- und Feinmotorik auf die Sprache als auch<br />

umgekehrt.<br />

5.2 Einsatz der Sprachgestaltung<br />

Der Therapeut bezieht stets die Freude an einem künstlerisch-rhythmischen Element ein und<br />

wählt alters- und entwicklungsspezifische Themen oder Metaphern. Das Kind wird sowohl<br />

von der seelischen als auch von der motorischen Seite angesprochen und unterstützt.<br />

Gearbeitet wird mit Sprachübungen, rhythmischen Versen, Schritt- und Sprungarten, dem<br />

Ballwerfen und anderen, mannigfaltigen Varianten je nach Diagnose. Auch das<br />

Einstudieren und Aufführen von Theaterspielen wird entwicklungsfördernd altersspezifisch<br />

eingesetzt.<br />

5.3 Ausdifferenziertes Angebot<br />

An der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> wird die therapeutische Sprachgestaltung auf allen<br />

Schulstufen eingesetzt, um den Entwicklungsprozess der Kinder zu unterstützen und<br />

Sprachmängel auszugleichen.<br />

Die therapeutische Sprachgestaltung findet in unterschiedlichen Formen statt:<br />

a) Einzeltherapie<br />

Fallbeispiel: Sprachtherapeutische Förderung beim Lispeln (Sigmatismus)<br />

Abgesehen von der Tatsache, dass Lispeln durch verschiedene physische Ursachen<br />

verstärkt wird (Zahnlücke, grosse Zunge etc.), kann mehrheitlich festgestellt werden, dass<br />

beim Lispler seelisch eine Tendenz des „Ausfliessens“, resp. des `nicht genügend an sich<br />

halten Könnens` zu beobachten ist. Dieser Zustand, der bis zum <strong>Schule</strong>intritt noch als<br />

altersbedingt angesehen werden kann, muss, wenn er sich nicht verliert, spätestens im<br />

Laufe des ersten Schuljahres therapeutisch angegangen werden. Dies geschieht<br />

einerseits mit Hilfe altersspezifischer Übungen für Zungenlaute, S-Bildung etc., andererseits<br />

durch Texte, die einen haltgebenden Charakter haben. Durch rhythmische Tätigkeiten,<br />

wie Klatschen, Laufen, Ball werfen, Fingerspiele etc. wird die feinmotorische<br />

Geschicklichkeit und seelische Wachheit noch gefördert, was erwiesenermassen die<br />

angestrebte Wirkung auf die Sprachfähigkeit intensiviert.<br />

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