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Schulbroschüre - Rudolf Steiner Schule Basel

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<strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong><br />

<strong>Basel</strong>


Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen unsere<br />

<strong>Schule</strong> vorstellen. Als Eltern, die vor der Schulwahl<br />

stehen, sollen Sie sich ein lebendiges Bild<br />

von dem machen können, was unsere <strong>Schule</strong><br />

zu bieten hat. Natürlich richtet sich diese<br />

Schrift auch an alle interessierten Personen, die<br />

sich über unsere <strong>Schule</strong> informieren wollen.<br />

Im März 2006 feierte unsere <strong>Schule</strong> ihr 80-jähriges<br />

Bestehen. Mit ihrer Gründung im Jahre<br />

1926 konnten Ideen <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s verwirklicht<br />

werden, die damals revolutionär waren:<br />

die Koedukation von Buben und Mädchen,<br />

der Unterricht in Epochen, der Beginn mit dem<br />

Englisch- und Französischunterricht in der<br />

1. Klasse, die Integration von Handwerks- und<br />

Kunstunterricht. Diese Dinge haben sich bis<br />

heute bewährt.<br />

in unserer Kultur entgegenwirkt. Die Oberstufe<br />

hat sich zu einer Integrativen Mittelschule<br />

gewandelt. Mit ihren verschiedenen Schwerpunkten<br />

und Abschlüssen gewährt sie den<br />

Schülerinnen und Schülern den Übertritt zu<br />

allen weiteren Bildungs- und Berufswegen.<br />

Die auch heute noch innovativen Ideen <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong>s zur Erziehung sind uns nach wie vor<br />

Richtschnur. Wir betrachten das Kind als eine<br />

Individualität, die nicht nur durch Vererbung<br />

und Milieu geprägt wird, sondern seine individuellen<br />

Fähigkeiten und den Willen zur Gestaltung<br />

des eigenen Schicksals mitbringt. Wir<br />

sehen unsere Aufgabe darin, die Anlagen jedes<br />

Kindes zu fördern, neue Fähigkeiten anzuregen<br />

und Erfahrungen zu vermitteln, welche<br />

die Kinder auf ihrem Weg ins Leben stärken.<br />

Die <strong>Schule</strong> ist bei ihrem ersten Konzept nicht<br />

stehen geblieben. Sie hat auf die grossen Veränderungen<br />

unserer Lebensverhältnisse immer<br />

wieder geantwortet und passt sich ständig den<br />

neuen Anforderungen und Erkenntnissen an.<br />

So haben wir heute einen Hort für die Tagesbetreuung<br />

von Kindern, deren Eltern beide<br />

berufstätig sind. In den Unterstufenklassen<br />

sprechen wir von dem «bewegten Klassenzimmer»<br />

und realisieren damit etwas, das dem<br />

immer grösser werdenden Bewegungsmangel<br />

Unserer Überzeugung nach verläuft die Entwicklung<br />

des Kindes nicht linear, sondern in<br />

charakteristischen Phasen. Dabei gibt es Klippen,<br />

aber auch die Chance zu entscheidenden<br />

Entwicklungsschritten. Unser Anliegen ist es,<br />

die Kinder durch die Art des Unterrichtens und<br />

die Wahl des Stoffs bei diesen Entwicklungsschritten<br />

zu unterstützen.<br />

«In der Waldorfschul-Pädagogik ist der<br />

Lehrplan vom Kinde abgelesen.»<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

2


Der erste Schultag<br />

Willkommen!<br />

Der erste Schultag ist ein grosses Fest, an das<br />

sich die meisten Kinder zeit ihres Lebens erinnern.<br />

Die neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler<br />

werden mit ihren Eltern im Saal von der<br />

ganzen Schulgemeinschaft willkommen geheissen.<br />

Jedes Kind steigt auf die Bühne, wird von<br />

seiner Lehrerin oder seinem Lehrer begrüsst<br />

und erhält eine Blume. Nach der Feier zieht die<br />

neu gebildete Klasse in ihr Schulzimmer.<br />

Die erste Schulstunde<br />

Die Erstklasskinder erleben eine erste Schulstunde,<br />

in der sie eine gerade und eine gebogene<br />

Linie zeichnen. Es sind einfache Motive, aus<br />

denen sich die ganze Schrift entwickeln wird.<br />

Auch enthalten sie im Keim, was in den kommenden<br />

Jahren in den verschiedensten Fachgebieten<br />

wieder auftauchen wird: als Gestaltungsprinzipien<br />

in Geometrie, Architektur,<br />

Botanik und in der bildenden Kunst.<br />

«Das Kind lernt … es treibt die Mutter, mit<br />

ihm zu lernen … jetzt versucht sie mit ihm<br />

die Anfangsgründe der Kunst, die geraden<br />

und gebogenen Linien …»<br />

Johann Heinrich Pestalozzi, in:<br />

«Wie Gertrud ihre Kinder lehrte».<br />

Die Schulgemeinschaft<br />

Über 600 Schülerinnen und Schüler von der<br />

1. bis zur 12. Klasse besuchen die <strong>Schule</strong> auf<br />

dem Jakobsberg. Mit Bewunderung schauen<br />

die Kleinen zu den Jugendlichen der oberen<br />

Klassen auf. Bei den Begegnungen im Schulhaus,<br />

bei Feiern und Veranstaltungen erleben<br />

sie Vorbilder. Umgekehrt ist es für die Grossen<br />

bedeutsam, vom munteren Treiben der Kleineren<br />

umgeben zu sein.<br />

Am ersten Schultag<br />

begrüsst die Schulgemeinschaft<br />

die<br />

neuen Erstklässlerinnen<br />

und Erstklässler<br />

mit einem<br />

Fest.<br />

Das Lernen beginnt.<br />

Den Kindern öffnen<br />

sich die Tore zur<br />

Welt.<br />

3


Der Kindergarten<br />

4<br />

Im freien und<br />

selbstbestimmten<br />

Spiel entfalten<br />

die Kinder ihre<br />

Kreativität.<br />

Gemeinsame rhythmische<br />

Bewegungsspiele<br />

regen die<br />

Geschicklichkeit der<br />

Kinder an.<br />

Unsere Kindergärten<br />

Zur <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> gehören fünf<br />

Kindergärten, zwei auf dem Bruderholz in der<br />

Nähe der <strong>Schule</strong> und je einer in Riehen, Allschwil<br />

und Therwil. In allen Kindergärten<br />

beginnt der Kindergartenmorgen um 8 Uhr<br />

und endet um 12 Uhr – Montag bis Freitag.<br />

Die Nachmittage sind frei.<br />

Lernen im Vorschulalter<br />

Die allergrössten Lernschritte macht das Kind<br />

am Anfang des Lebens, vor allem wenn es frei<br />

und selbstbestimmt spielen darf. Nützt man<br />

seine enorme Lernfähigkeit so aus, dass man es<br />

jetzt schon intellektuell schult – wie das später<br />

berechtigt und nötig wird –, so richtet man<br />

mehr Schaden als Nutzen an. Bevor die Intelligenz<br />

im Kopf aufwachen kann, muss sie in den<br />

Sinneserfahrungen angeregt werden und sich<br />

in der Geschicklichkeit der Glieder ihre Basis<br />

schaffen.<br />

Initiativ und phantasievoll führen die Erzieherinnen<br />

und Erzieher die Kinder mit Versen,<br />

Liedern, Reigenspielen, Malen, Geschichten<br />

und Puppentheater durch den Kindergartenmorgen.<br />

Während die Kinder spielen, verrichtet<br />

die Kindergärtnerin eine Arbeit, indem sie<br />

zum Beispiel Wolle verarbeitet oder Essen<br />

zubereitet. Damit regt sie die Nachahmungskräfte<br />

der Kinder so an, dass diese entweder<br />

auch mithelfen wollen oder die Hingabe an die<br />

Tätigkeit sich auf ihr Spiel überträgt. Spielen<br />

mit Steinen, Holz, Sand, Wasser sowie Klettern,<br />

Springen, Rutschen regen im Kind eine<br />

Fülle von Kompetenzen an: Initiative, Hingabefähigkeit,<br />

Durchhaltewillen, Geduld und<br />

Interesse, Phantasie und Kreativität, sprachliche<br />

Ausdrucksfähigkeit, soziales Verhalten.<br />

Echte und vielfältige Sinneserfahrungen,<br />

vor allem auch in der Natur, helfen dem<br />

Kind, ein realitätsbezogenes Denken zu entwickeln.<br />

Rhythmus und Wiederholungen im<br />

Tages-, Wochen- und Jahresverlauf verleihen<br />

ihm Sicherheit und Geborgenheit und kräftigen<br />

sein Gedächtnis wie seinen Willen.<br />

Kosten<br />

Die Höhe des Kindergartenbeitrags ist einkommensabhängig<br />

und beträgt zwei Drittel<br />

des Schulgeldes. Es ist ein Familienbeitrag;<br />

wer ein Kind an der <strong>Schule</strong> hat und eines im<br />

Kindergarten, zahlt nur einmal Schulgeld.<br />

Adressen der Kindergärten<br />

Gundeldingerrain 162, 4059 <strong>Basel</strong><br />

Spiegelbergstrasse 18a, 4059 <strong>Basel</strong><br />

Rainallee 111, 4125 Riehen<br />

Spitzwaldstrasse 206, 4123 Allschwil<br />

Birsmattenhof 1, 4106 Therwil<br />

Auskunft und Anmeldung<br />

Sekretariat der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>


Die Tagesbetreuung<br />

Das Jakobshüttli<br />

Im Jakobshüttli bietet die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> Kindern vom Kindergartenalter<br />

bis zur 5. Klasse eine Tagesbetreuung. Sie steht<br />

auch Kindern offen, die nicht die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> besuchen.<br />

Die Kinder können im Jakobshüttli am Mittagstisch<br />

teilnehmen und unter fachkundiger<br />

Betreuung ihre schulfreie Zeit verbringen. In<br />

der familienähnlichen Gemeinschaft mit altersdurchmischten<br />

Gruppen sind die Kinder<br />

gut aufgehoben. Ihrem Alter entsprechend lernen<br />

sie, für sich und andere Verantwortung zu<br />

übernehmen, und gewinnen damit an sozialer<br />

Kompetenz.<br />

Mit dem Jakobshüttli können die Eltern die<br />

Betreuung ihrer Kinder ganz auf ihre individuellen<br />

Bedürfnisse abstimmen.<br />

Die Tagesbetreuung<br />

«Jakobshüttli»<br />

bietet familienähnliche<br />

Strukturen.<br />

Die Betreuungszeiten<br />

(jeweils Montag bis Freitag)<br />

Von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr<br />

Mittagessen, Ruhen und Spielen,<br />

Aufgabenbetreuung.<br />

Von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Freies Spielen, kreative Aktivitäten,<br />

gemeinsames Zvieri, sportliche<br />

Aktivitäten, Aufgabenbetreuung.<br />

Anmeldung und Auskunft<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>, Jakobshüttli<br />

Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong><br />

Tel. 061 331 62 50, Fax 061 331 62 55<br />

E-mail: jakobshuettli@steinerschule-basel.ch<br />

Kosten<br />

Den Tarif für die Betreuung im Jakobshüttli<br />

finden Sie auf www.steinerschule-basel.ch<br />

Während der Schulferien ist das Jakobshüttli<br />

geschlossen.<br />

Die Kinder geniessen<br />

das gemeinsame<br />

Essen im «Jakobshüttli».<br />

5


Die Unterstufe: 1. bis 5. Klasse<br />

für Bewegungsspiele, für szenische Darstellungen,<br />

für rhythmische Übungen, zum Laufen<br />

von Formen, zum Üben der Einmaleins-<br />

Reihen und für fremdsprachliche Reigen- und<br />

Singspiele. Geht es ans Zeichnen, Malen,<br />

Schreiben oder schriftliche Rechnen, werden<br />

die Bänke zu Tischen und die Kinder sitzen auf<br />

Kissen. Oft werden die Bänke in diese Aktivitäten<br />

einbezogen. Im Handumdrehen lassen<br />

sie sich zu einem spannenden Parcours zusammenbauen,<br />

auf dem die Kinder spielerisch<br />

balancieren, klettern und rutschen.<br />

Das Konzept des<br />

bewegten Klassenzimmers<br />

ermöglicht<br />

Bewegungsparcours<br />

im Schulzimmer.<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen<br />

Die Kinder lernen die Buchstaben und Zahlen<br />

durch Geschichten kennen. Da fiebern alle<br />

mit, auch solche, die bereits lesen, schreiben<br />

und rechnen können. Das Zeichnen und Laufen<br />

von Formen bereitet die Kinder auf das<br />

Schreiben der Buchstaben vor. Rechnen üben<br />

sie durch rhythmische Bewegungsspiele. Wenn<br />

es gilt, eine Buchstabenform zu laufen, eine<br />

Acht zu hüpfen oder eine Dreierreihe zu klatschen,<br />

sind alle Kinder gefordert, die unterschiedlichen<br />

Vorkenntnisse spielen keine Rolle<br />

mehr.<br />

Epochenunterricht und der Fächerkanon<br />

in der Unterstufe<br />

In den ersten beiden Lektionen des Morgens<br />

findet Epochenunterricht statt. Die Kinder<br />

vertiefen sich von acht bis zehn Uhr während<br />

drei bis vier Wochen in dasselbe Fach. In den<br />

ersten beiden Schuljahren sind dies vor allem<br />

Rechnen, Schreiben und Formenzeichnen.<br />

Jedes Jahr kommen neue Epochen dazu: in der<br />

3. Klasse die Schöpfungsgeschichte und Sach-<br />

6<br />

Zum Gespräch<br />

sitzen die Kinder<br />

auf den Bänken<br />

im Kreis.<br />

Das bewegte Klassenzimmer<br />

In den ersten zwei Schuljahren sind die Schulzimmer<br />

statt mit den herkömmlichen Schreibpulten<br />

mit Bänken und Kissen ausgerüstet, die<br />

vielfältige Aktivitäten ermöglichen. Die Kinder<br />

ordnen die Bänke immer wieder anders an:<br />

zu einem Kreis zum Erzählen, Zuhören und<br />

fürs Gespräch. Wenn sie die Bänke an die<br />

Wand stellen, entsteht ein grosser freier Raum<br />

Alle Kinder sind ins Geschehen<br />

einbezogen.


Die Unterstufe: 1. bis 5. Klasse<br />

kunde (Ackerbau, Brotbacken, Grundlegendes<br />

über die Bekleidung, den Hausbau und<br />

allerlei Handwerke). In der 4. Heimatkunde,<br />

Menschen- und Tierkunde sowie germanische<br />

Sagen. In der 5. griechische Sagen, die Anfänge<br />

der Geschichte, Geographie der Schweiz<br />

und Pflanzenkunde.<br />

Nach der Pause folgt der Fachunterricht in<br />

Wochenstunden: Fremdsprachen, Eurythmie,<br />

Malen, Handarbeit, Singen, Blockflötenspiel<br />

(das nach und nach zu einem Klassenorchester<br />

anwächst), Spielstunden und ab der 3. Klasse<br />

Turnen.<br />

Englisch und Französisch ab<br />

der 1. Klasse<br />

Frühfranzösisch und Frühenglisch haben an<br />

unserer <strong>Schule</strong> seit über 80 Jahren Tradition.<br />

So wie die Kinder durch Nachahmung ihre<br />

Muttersprache lernen, so leben sie sich in die<br />

fremden Sprachen ein. Natürlich geht es in der<br />

1. Klasse nicht darum, Wörter und Grammatikregeln<br />

zu büffeln. Die Kinder nehmen die<br />

Sprache als lebendes Ganzes auf. Dies geschieht<br />

durch häufig wiederholte Gesprächsrituale,<br />

Benennen der Gegenstände der engeren<br />

und weiteren Umgebung, durch Ratespiele<br />

und Verse sowie Sing- und Sprechspiele.<br />

Äusserst wirksam für den Erwerb der fremden<br />

Sprache sind kleine Theaterszenen, die dann<br />

auch vor Publikum gezeigt werden. Wörter<br />

und Formulierungen werden zum bleibenden<br />

Besitz.<br />

Manche Themen<br />

erarbeiten sich die<br />

Kinder in kleinen<br />

Lerngruppen.<br />

Lernen als ganzheitliches körperliches<br />

Erlebnis: Da sind alle Sinne angesprochen.<br />

Anfang 3. Klasse<br />

werden die Bänke<br />

durch Tische und<br />

Stühle ersetzt.<br />

7


Die Mittelstufe: 6. bis 8. Klasse<br />

8<br />

In der Mittelstufe<br />

steht das denkende<br />

Erfassen und<br />

genaue Beobachten<br />

im Zentrum.<br />

In der Gruppenarbeit<br />

üben die<br />

Jugendlichen das<br />

Lernen im Team.<br />

Epochenunterricht – Denken und<br />

Emotionen<br />

Wenn die Pubertät beginnt, stellen sich neue<br />

Herausforderungen: Der Unterricht muss dem<br />

wacher gewordenen Denken der Schülerinnen<br />

und Schüler etwas zum Beissen geben und es<br />

schärfen. Denn die Jugendlichen fragen jetzt<br />

vermehrt nach dem Warum. Sie verlangen Erklärungen<br />

und Begründungen.<br />

Gleichzeitig darf der Unterricht nicht abstrakt<br />

sein, er muss die Schüler und Schülerinnen auf<br />

einer emotionalen Ebene erreichen. Wenn dies<br />

nicht gelingt, werfen sie die Flinte ins Korn,<br />

löschen ab.<br />

Diesen beiden Forderungen müssen der Stil und<br />

die Themen des Unterrichts gerecht werden.<br />

Unter anderem geht es darum, Ursache und<br />

Wirkung in den verschiedenen Wissensgebieten<br />

aufzuzeigen. Dafür bieten die Naturwissenschaften<br />

ein ideales Feld. In der 6. Klasse<br />

setzt der Physikunterricht ein, im folgenden<br />

Jahr kommt Chemie dazu. In beiden Fächern<br />

werden durch viele Experimente die Phänomene<br />

aufgezeigt und mit den Erfahrungen des<br />

praktischen Lebens verbunden. Dann werden<br />

die Gesetze erarbeitet. Eindrücklich ist, wie<br />

begeistert und engagiert die Sechstklässlerinnen<br />

und Sechstklässler sich mit der Welt der<br />

Gesteine und Mineralien auseinandersetzen.<br />

In der 7. und 8. Klasse steht in der Naturkunde<br />

die Betrachtung des Menschen im<br />

Zentrum.<br />

Einen wichtigen Akzent setzt die in der<br />

6. Klasse beginnende Geometrie mit der<br />

Entdeckung von Gesetzen und dem exakten<br />

Konstruieren. Nach dem Prozent- und Zinsrechnen<br />

steigen die Schülerinnen und Schüler<br />

im folgenden Schuljahr in die Algebra ein.<br />

Die Geographie weitet sich von Europa auf<br />

andere Kontinente und sogar in den Sternenhimmel<br />

aus.<br />

Der Geschichtsunterricht beginnt in der 6.<br />

Klasse mit den Römern und führt im Lauf der<br />

Mittelstufe bis in die heutige Zeit.<br />

Neben dem Üben des Schreibens und der<br />

Grammatik lernen die Schüler und Schüle-<br />

Das selbst gestaltete Heft spielt in allen<br />

Fächern eine grosse Rolle.


Die Mittelstufe: 6. bis 8. Klasse<br />

rinnen im Deutschunterricht literarische Texte<br />

kennen, erarbeiten Themen und halten<br />

Referate darüber.<br />

Fachunterricht und Projektarbeiten<br />

Fächer, die fortwährender Übung bedürfen,<br />

kommen nach der Pause in regelmässigen<br />

Wochenstunden zum Zug.<br />

In den Fremdsprachen Französisch und Englisch<br />

arbeiten die Schüler und Schülerinnen<br />

intensiv an Grammatik, Lektüre und Konversation.<br />

Das im Epochenunterricht in der Mathematik<br />

und im Deutsch erworbene Wissen wird in Übstunden<br />

lebendig erhalten und vertieft.<br />

Entscheidend für eine ganzheitliche Bildung<br />

und eine gesunde Entwicklung der Kinder ist,<br />

dass im Schulalltag mit Malen und Zeichnen,<br />

Singen, Musizieren, Handarbeit und Handwerk,<br />

Gartenbau, Eurythmie und Turnen auch<br />

Körper und Seele auf ihre Rechnung kommen.<br />

Projektarbeiten und selbständiges Lernen prägen<br />

den Schulalltag. So studieren die Schülerinnen<br />

und Schüler in den Mittelstufenorchestern<br />

Musikstücke ein und geben erste Konzerte.<br />

Im Schulgarten säen, pflegen und ernten sie<br />

Gemüse und Blumen und lernen die Zusammenhänge<br />

von Jahreslauf, Wachstum und<br />

Wetter kennen. Exkursionen, Lager und eine<br />

Theateraufführung in der 8. Klasse bieten anregende<br />

Erlebnisse und fördern selbständiges<br />

Schaffen und Teamarbeit.<br />

Die Jugendlichen<br />

trainieren Geschicklichkeit<br />

und Kraft in<br />

der gut ausgebauten<br />

Turnhalle.<br />

Im Physikunterricht führt der Weg<br />

vom Beobachten der Phänomene zum<br />

Erfassen der Gesetze.<br />

Die Klassenlehrerin, der Klassenlehrer<br />

In der Unter- und Mittelstufe ist der Klassenlehrer,<br />

die Klassenlehrerin eine wichtige Bezugsperson<br />

für die Kinder und auch für die<br />

Eltern. Im Lauf der Jahre baut sich ein tragfähiges<br />

Vertrauensverhältnis auf. Es gibt keine<br />

feste Regel, wie lange eine Klassenlehrkraft<br />

ihre Klasse führt. Meistens sind es fünf bis<br />

acht Jahre. Mit der Zeit kommen immer mehr<br />

Fachlehrerinnen und Fachlehrer hinzu, die mit<br />

der Klasse arbeiten.<br />

Die Arbeit im<br />

Schulgarten schafft<br />

Beziehung zur<br />

Pflege des Bodens<br />

und der Pflanzen.<br />

9


Die Oberstufe: 9. bis 12. Klasse<br />

10<br />

«Von der Kenntnis<br />

zur Erkenntnis»<br />

ist das Leitmotiv<br />

für den Unterricht<br />

an der Oberstufe.<br />

In der Schulküche<br />

lernen die Schüler<br />

und Schülerinnen<br />

für eine Familie<br />

sowie für grosse<br />

Gruppen zu kochen.<br />

Selbständiges Denken und Handeln<br />

Ab der 9. Klasse werden alle Fächer, auch der<br />

morgendliche Epochenunterricht, von Fachlehrkräften<br />

erteilt. Ein Lehrer oder eine Lehrerin<br />

übernimmt das Amt des Klassenbetreuers/der<br />

Klassenbetreuerin.<br />

Aller Unterricht zielt darauf hin, den Jugendlichen<br />

das Rüstzeug zu geben, dass sie sich<br />

zu urteilsfähigen, verantwortungsbewussten,<br />

selbständig denkenden und handelnden jungen<br />

Menschen entwickeln können. Sie sollen<br />

zu vertieften Erkenntnissen in Wissenschaft,<br />

Kultur, Technik, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

geführt werden. Gleichzeitig geht es<br />

darum, ihre Kreativität, ihre Geschicklichkeit<br />

und manuelle Kompetenz zu fördern.<br />

Im Deutschunterricht werden Texte behandelt,<br />

die die Persönlichkeitsentwicklung des<br />

Menschen beschreiben. Die Schülerinnen und<br />

Schüler erarbeiten sich verschiedene Sprachstile<br />

vom Sachtext bis zur Poesie und setzen<br />

sich mit Werken der Weltliteratur von den Anfängen<br />

bis zur Gegenwart auseinander.<br />

Durch eine sorgfältige Einführung in die Gebiete<br />

der Kombinatorik, der Trigonometrie,<br />

der Funktionen, der Analysis sowie der Darstellenden<br />

und Projektiven Geometrie schulen<br />

die Jugendlichen ihr Denken und erlangen ein<br />

fundiertes Wissen in der Mathematik.<br />

Im Geschichtsunterricht geht es um das Erforschen<br />

der Gründe für politische, wirtschaftliche<br />

und kulturelle Entwicklungen. Erweitert<br />

wird dieser Unterricht durch die Kunstgeschichte,<br />

in der sich die Jugendlichen in die<br />

Bildende Kunst, Poetik, Musikgeschichte und<br />

Architektur einleben.<br />

In den naturwissenschaftlichen Fächern erwerben<br />

die Schüler und Schülerinnen vertiefte<br />

Kenntnisse in Physik, Chemie und Biologie, so<br />

dass sie deren Anwendungen in Technik und<br />

Industrie verstehen und auch einen Einblick in<br />

aktuelle Forschungen erhalten. Technologie<br />

und Informatik ergänzen diesen Unterricht.<br />

Genauso intensiv arbeiten die Schülerinnen<br />

und Schüler in den künstlerischen und handwerklichen<br />

Fächern (siehe Seiten 12/13 und<br />

14/15). Wichtige Erfahrungen vermitteln Projekte<br />

und Praktika (siehe Seiten 16/17).<br />

Schwerpunktfächer<br />

Neben den Hauptunterrichtsepochen und den<br />

für alle obligatorischen Grundlagenfächern<br />

wählen die Schülerinnen und Schüler der<br />

11. und 12. Klasse eines von sieben Schwerpunktfächern<br />

aus:<br />

MusikBildnerisches GestaltenKunsthandwerkSpanisch<br />

(Beginn 10. Klasse)<br />

Gesundheit/Pädagogik/SozialesBiologie/<br />

ChemieWirtschaft und Recht.<br />

Beschreibung der Schwerpunktfächer:<br />

www.steinerschule-basel.ch


Die Oberstufe: 9. bis 12. Klasse<br />

Abschlussarbeit<br />

Der letzte Markstein in der zwölfjährigen<br />

Schulzeit ist die Abschlussarbeit. Jeder Schüler<br />

und jede Schülerin beschäftigt sich während<br />

eines Jahres mit einem selbst gewählten Thema<br />

der Wissenschaft, der Kunst oder des<br />

Handwerks. Die Arbeit besteht aus einem<br />

schriftlichen und einem praktischen Teil. Sie<br />

wird öffentlich ausgestellt und in einem Vortrag<br />

präsentiert. Bei einem Übertritt ans Gymnasium<br />

kann die Abschlussarbeit als Maturaarbeit<br />

eingereicht werden.<br />

<strong>Steiner</strong>schule als integrative Mittelschule<br />

Alle Schülerinnen und Schüler schliessen die<br />

12. Klasse mit einem Zertifikat der Integrativen<br />

Mittelschule (IMS) ab. Das ist ein Abschluss,<br />

der von den Schweizer <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong>n erarbeitet worden ist. Je nach Befähigung<br />

erhalten die Absolventen folgende Zusatzqualifikationen:<br />

Zusatzqualifikation IMS B: Sie bescheinigt<br />

Fähigkeiten in den allgemeinbildenden Fächern<br />

auf dem Niveau einer Lehrabschlussprüfung.<br />

Zusatzqualifikation IMS F: Sie öffnet den<br />

Weg zum Besuch Höherer Fachschulen und<br />

Fachhochschulen, mit denen Übertrittsvereinbarungen<br />

bestehen.<br />

IMS M – Maturaempfehlung: Sie ermöglicht<br />

den prüfungsfreien Übertritt an ein<br />

Gymnasium.<br />

Anschluss an weiterführende Ausbildungen<br />

Berufslehre: Schülerinnen und Schüler der<br />

<strong>Steiner</strong>schule sind in den Lehrbetrieben gern<br />

gesehen. Sie verfügen nach einem erfolgreichen<br />

Abschluss der Schulzeit über eine breite<br />

Allgemeinbildung, handwerkliches und<br />

künstlerisches Geschick und soziale Kompetenz.<br />

In den verschiedenen Praktika haben<br />

sie gelernt, wie eine Lehrtochter oder<br />

ein Lehrling zupacken muss. Die Zusatzqualifikation<br />

IMS B erlaubt in der Berufslehre<br />

die Dispensation vom allgemeinbildenden<br />

Unterricht und von der gewerblichindustriellen<br />

Lehrabschlussprüfung im Fach<br />

Allgemeinbildung.<br />

Höhere Fachschulen und Fachhochschulen:<br />

Das IMS-F-Zertifikat bescheinigt ein Niveau,<br />

das der Allgemeinbildung der Fachmaturität<br />

entspricht. Die Integrativen Mittelschulen<br />

der Schweiz haben mit vielen<br />

Fachhochschulen Zulassungsvereinbarungen<br />

abgeschlossen, zum Beispiel für die Studienrichtungen<br />

Gesundheit, Soziales und<br />

Kunst. Für andere Studiengänge besteht die<br />

Möglichkeit einer Aufnahme «sur Dossier»<br />

oder einer Zulassungsprüfung.<br />

Matura: Eine Vereinbarung mit den Rektoraten<br />

der Gymnasien in <strong>Basel</strong>-Stadt und<br />

<strong>Basel</strong>land erlaubt den prüfungsfreien Übertritt<br />

der IMS-Absolventen, wenn sie von<br />

den Lehrkräften dafür die Empfehlung<br />

bekommen. Meist ist es über ein Drittel<br />

der Schüler und Schülerinnen, die nach der<br />

12. Klasse an ein Gymnasium übertreten.<br />

Sie können einige Noten der 12. Klasse als<br />

Vornoten mitnehmen und ihre Abschlussarbeit<br />

als Maturaarbeit einreichen. In <strong>Basel</strong>-<br />

Stadt dauert es bis zur Matura noch ein<br />

Jahr, in <strong>Basel</strong>land noch eineinhalb.<br />

Der Lehrplan der <strong>Schule</strong> ist auf zwölf Jahre<br />

angelegt. Es kann sich aber für einzelne Schülerinnen<br />

und Schüler im Verlauf der Oberstufe<br />

als richtig erweisen, eine Lehre zu beginnen<br />

oder in eine andere Ausbildung überzutreten.<br />

Steinhauen<br />

als praktischer Teil<br />

einer Abschlussarbeit.<br />

Computerunterricht<br />

im Informatikraum.<br />

11


Der Kunstunterricht: Musik, Eurythmie, Malen<br />

sich gesund zu entwickeln und nach der Schulzeit<br />

das Leben mit Interesse, Energie und sozialer<br />

Kompetenz zu meistern.<br />

Eurythmie<br />

Eurythmie ist eine von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> entwickelte<br />

Bewegungskunst, die von der 1. bis zur<br />

12. Klasse unterrichtet wird. Die Kinder und<br />

Jugendlichen lernen, Sprache und Musik durch<br />

Bewegungen sichtbar zu machen. In Gruppen<br />

gestalten sie Musikstücke, Gedichte und Geschichten<br />

durch Gebärden und Formen.<br />

Das Oberstufenorchester<br />

studiert<br />

Werke für Konzerte<br />

in <strong>Basel</strong> und für die<br />

Orchesterreise ein.<br />

«Wer in der Hightech-Welt vorkommen will,<br />

muss sich musisch bilden … Die sogenannt<br />

musische Bildung stärkt die Person, erweitert<br />

das Selbst, beflügelt die Phantasie, läutert<br />

den Geist. Und das sind doch, alles in allem,<br />

die viel zitierten Schlüsselqualifikationen<br />

für die Zukunft.»<br />

Ludwig Hasler (damaliger Chefredaktor<br />

der «Weltwoche») in seiner Festansprache<br />

zum 75-jährigen Jubiläum der <strong>Steiner</strong>schule<br />

<strong>Basel</strong>.<br />

Musik<br />

Das Musizieren beginnt in der 1. Klasse mit<br />

Blockflöten und Singen. Nach und nach beginnen<br />

die Kinder, ihr individuelles Instrument<br />

zu spielen. Musiklehrerinnen und -lehrer der<br />

Freien Musikschule <strong>Basel</strong> (FMS) führen ihnen<br />

die verschiedenen Instrumente vor – sie dürfen<br />

sie auch selber ausprobieren. Den Unterricht<br />

12<br />

Wer kein Instrument<br />

spielt, singt<br />

im Oberstufenchor.<br />

Ganzheitliche Bildung<br />

Jede Unterrichtsstunde soll künstlerisch sein!<br />

Was heisst das? Das heisst vor allem, dass das<br />

Kind in jeder Stunde etwas für den Verstand,<br />

etwas fürs Gemüt und etwas zu tun bekommt.<br />

Nicht nur in jeder Unterrichtsstunde soll das<br />

so sein, die gesamte Schulbildung und das<br />

Angebot der Fächer sind danach ausgerichtet.<br />

Durch ein ausgeglichenes Verhältnis von<br />

geistiger, künstlerischer und handwerklicher<br />

Arbeit soll jedes Kind die Chance bekommen,<br />

In der Eurythmie machen die Kinder Sprache<br />

und Musik durch Bewegung sichtbar.


Der Kunstunterricht: Musik, Eurythmie, Malen<br />

auf ihrem eigenen Instrument bekommen die<br />

Kinder an einer Musikschule oder in Privatstunden.<br />

Bald werden einzelne Kinder mit ihren<br />

eigenen Instrumenten in den Chor der<br />

Blockflöten einbezogen und in der 4. und 5.<br />

Klasse bilden sich schon richtige Klassenorchester.<br />

Ab der 6. Klasse musizieren die Kinder in<br />

klassenübergreifenden Mittelstufenorchestern<br />

und verschiedenen Instrumentalgruppen.<br />

Von der 9. bis 12. Klasse studieren die Jugendlichen<br />

mit dem Oberstufenorchester und im<br />

Oberstufenchor Werke der Weltliteratur ein,<br />

die als Konzerte zur Aufführung kommen.<br />

Musikprojekte, musikalisch-literarische Abende<br />

und Orchesterreisen ins Ausland bereichern<br />

das Schulleben der Jugendlichen.<br />

Malen, Zeichnen, Modellieren<br />

Beim Malen mit Wasserfarben, das von der<br />

1. Klasse an gepflegt wird, bekommen die Kinder<br />

ein Gefühl für die Ausdruckskraft der verschiedenen<br />

Farben. Parallel dazu lernen die<br />

Kinder zu zeichnen. Ausgehend von der geraden<br />

und gebogenen Linie zeichnen sie immer<br />

schwierigere Formen, lernen Spiegelung, Symmetrie<br />

und geometrische Formen zu gestalten.<br />

Farbempfinden und zeichnerisches Können<br />

führen die Schülerinnen und Schüler im Lauf<br />

der Jahre zur Gestaltung verschiedener Motive:<br />

Landschaften, Stillleben, Portraits. Sie<br />

werden mit den Stilrichtungen der Malerei<br />

vertraut gemacht und lernen unterschiedliche<br />

Mal- und Drucktechniken kennen. Auch mit<br />

dem plastischen Gestalten – Modellieren mit<br />

Ton und Steinhauen – setzen sich die Jugendlichen<br />

auseinander.<br />

In der Oberstufe<br />

stellen sich<br />

die Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

anspruchsvollen<br />

künstlerischen<br />

Aufgaben.<br />

Arbeiten mit Ton<br />

im bildnerischen<br />

Gestalten.<br />

Malen durchzieht wie die Musik den<br />

Unterricht von der 1. bis zur 12. Klasse.<br />

13


Handarbeit und Handwerk<br />

Schülerinnen und Schüler das Handhaben der<br />

Nähmaschine. Sie stellen ein einfaches Kleidungsstück<br />

oder eine Tasche her und nähen<br />

Kostüme für die Theateraufführung. Der<br />

Handarbeitsunterricht gipfelt in der Epoche<br />

«Kleidernähen» in der 9. Klasse, in welcher<br />

ein Kleidungsstück, zum Beispiel eine Jacke,<br />

aus selbst gewähltem Stoff entsteht.<br />

14<br />

Buben und Mädchen<br />

besuchen von<br />

der ersten Klasse<br />

an den Handarbeitsunterricht<br />

und<br />

lernen zum Beispiel<br />

Stricken.<br />

Die Handarbeit<br />

fördert ausser der<br />

Geschicklichkeit<br />

auch das Denkvermögen<br />

der Kinder.<br />

Handarbeit<br />

Was <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> vor bald 100 Jahren<br />

erkannte, wird durch neueste neurologische<br />

Forschungen bestätigt: Durch die feinmotorischen<br />

Bewegungen beim Handarbeiten wird<br />

das Gehirn ausgebildet und angeregt. Von der<br />

1. Klasse an lernen Mädchen und Buben Stricken,<br />

Häkeln, Sticken, Nähen und Filzen. Es<br />

beginnt mit dem Stricken einer kleinen Puppe<br />

in der 1. Klasse. Als Vorbereitung auf den<br />

Turnunterricht wird in der 2. Klasse ein eigener<br />

Turnsack gehäkelt. In der 3. Klasse stricken<br />

die Kinder ein Kleidungsstück, zum Beispiel<br />

eine Mütze. Seinen Höhepunkt erreicht<br />

das Sticken in der 4. Klasse durch eine grössere<br />

Kreuzsticharbeit. Im Stricken und Häkeln<br />

haben die Kinder in der 5. Klasse eine solche<br />

Fertigkeit erlangt, dass sie kompliziertere Gegenstände<br />

wie Socken und Handschuhe nach<br />

einer Strickanleitung herstellen können. Eine<br />

Herausforderung, der sich die Kinder gerne<br />

stellen, ist das Nähen eines Stofftiers in der<br />

6. Klasse. In der 7. und 8. Klasse lernen die<br />

Buchbinden<br />

In den obersten drei Klassen wird die Handarbeit<br />

vom Buchbinden abgelöst. Zum Einstieg<br />

werden in der 10. Klasse Arbeiten mit Karton<br />

ausgeführt. Im folgenden Jahr wird ein Buch<br />

gebunden. Den Höhepunkt bildet das Binden<br />

der Abschlussarbeit in der 12. Klasse.<br />

Handwerk<br />

Wenn man beim Denken einen Fehler macht,<br />

merkt man es oft erst viel später. In der Handarbeit<br />

und im Handwerk zeigt sich der Fehler<br />

Das Beherrschen der Nähmaschine ist<br />

Voraussetzung fürs Kleidernähen.


Handarbeit und Handwerk<br />

sofort. Es gilt, ihn zu korrigieren – wertvolle<br />

Erfahrungen für das ganze Leben. Im Handwerk<br />

ist ausser Geschicklichkeit auch Kraft<br />

gefordert. Zum Formen von Holz und Metall<br />

kommt der ganze Körper zum Einsatz.<br />

Werken mit Holz<br />

Der Handwerksunterricht beginnt in der 5.<br />

Klasse. Zunächst üben die Mädchen und Buben<br />

den sachgemässen Umgang mit dem<br />

Handschnitzmesser und fertigen viele kleine<br />

Werkstücke an wie Kellen, Schiffchen, Weidenflöten<br />

oder Kreisel. Danach bekommen die<br />

Schülerinnen und Schüler richtige Schnitzmesser<br />

und Klöpfel in die Hand, mit denen sie im<br />

Lauf der 6. und 7. Klasse immer geschickter<br />

umzugehen lernen. Es entstehen schöne Salatbestecke,<br />

Schalen, Tiere, Masken, Futterhäuschen,<br />

bewegliches Spielzeug. In Gruppenarbeiten<br />

werden Schaukelpferde oder Puppenstuben<br />

hergestellt. Ein Übungsfeld für exaktes<br />

Arbeiten ist das Bürstenbinden, das oft in der<br />

8. Klasse gepflegt wird. Es braucht viel Sorgfalt<br />

und Präzision, damit schöne, brauchbare<br />

Besen, Wischer, Bürsten oder Pinsel entstehen.<br />

Metallbearbeitung<br />

Im 9. Schuljahr bekommen es die Jugendlichen<br />

mit dem Metall zu tun. Aus Kupferblech<br />

hämmern sie Becher, Vasen, Krüge.<br />

Schliesslich geht es ans Schmieden. Das in der<br />

Esse zum Glühen gebrachte Eisen wird auf<br />

dem Amboss mit dem Hammer bearbeitet<br />

und zu Werkzeugen und Ziergegenständen<br />

geformt.<br />

Kupfertreiben<br />

in der Metallwerkstatt.<br />

Arbeit an der Esse, bis dass die Funken<br />

stieben.<br />

Kochen<br />

Im Kochunterricht, der in der 9. Klasse beginnt,<br />

lernen die Jugendlichen zahlreiche Gerichte<br />

selber zu kochen und üben dabei auch<br />

die Arbeit im Team. In der 10. Klasse kochen<br />

sie einmal pro Woche für den Mittagstisch<br />

und verpflegen bis zu 80 kleine und grosse<br />

Kostgänger.<br />

Im Werkunterricht<br />

der Oberstufe<br />

arbeiten die<br />

Jugendlichen auch<br />

an Maschinen.<br />

15


Die Projekte<br />

Schafscherlager<br />

Ebenfalls in der 3. Klasse verreisen einige<br />

Klassen ins erste Lager. Zwei oder drei Tage<br />

lang wohnen die Kinder auf einem Bauernhof<br />

und scheren Schafe. Die Wolle verarbeiten sie<br />

später in der <strong>Schule</strong>, waschen, zupfen, kardieren,<br />

spinnen und färben sie.<br />

16<br />

Den Weg vom Korn<br />

zum Brot erfahren<br />

die Kinder in der<br />

3. Klasse durch<br />

eigene Tätigkeit.<br />

Der Zirkus in der<br />

5. Klasse ist ein<br />

Abenteuer für sich.<br />

Waldtage<br />

In den ersten zwei Klassen verbringen die Kinder<br />

mit ihren Lehrerinnen und Lehrern regelmässig<br />

einen Schultag im Wald. Bei den Bewegungsspielen<br />

im Freien lernen sich die Kinder<br />

kennen und wachsen als Klasse zusammen.<br />

Ackerbauepoche<br />

In der 3. Klasse bestellen die Kinder bei einem<br />

Bauern ein Feld. Sie pflügen und eggen den<br />

Acker von Hand und säen das Getreide. Im<br />

Lauf des Jahres besuchen sie «ihr» Feld immer<br />

wieder, jäten es und beobachten die Saat. Wenn<br />

das Getreide reif ist, ernten es die Kinder, dreschen<br />

und mahlen es und backen Brote.<br />

Hausbauepoche<br />

Im Rahmen der Hausbauepoche besuchen die<br />

Kinder verschiedene Handwerker. Unterstützt<br />

von Eltern nehmen sie im Schulgarten, rund<br />

ums Schulhaus oder an einem anderen Ort<br />

eine Bauarbeit in Angriff. Das kann eine Mauer,<br />

eine Brücke oder ein Gartenhäuschen sein.<br />

Sommerspiel<br />

Ein Höhepunkt in der 4. Klasse ist das Sommerspiel<br />

kurz vor den grossen Ferien. Manche<br />

Kinder wissen schon im Kindergarten, ob sie<br />

ein Feuergeist, eine Nymphe, ein Zwerg, eine<br />

Sylphe oder ein Faun sein möchten. Mit<br />

dem Sommerspiel feiert die ganze <strong>Schule</strong> den<br />

Johannitag.<br />

Zirkus<br />

In der 5. Klasse führen die Kinder am Bazar<br />

einen Zirkus auf, den sie im Turnunterricht<br />

einstudiert haben. Ihre Kunststücke werden<br />

musikalisch von den Eltern der Klasse begleitet.<br />

Zum Gaudi der Kinder tritt die Klassenlehrerin,<br />

der Klassenlehrer als Clown auf.<br />

Olympische Spiele<br />

Im Rahmen einer Epoche über das alte Griechenland<br />

in der 5. Klasse nehmen die Kinder<br />

zusammen mit den 5. Klassen der regionalen<br />

<strong>Steiner</strong>schulen – neuerdings sind auch Staatsschulen<br />

dabei – an den «Hermes Olympischen<br />

Spielen» teil. Sie messen sich in den klassischen<br />

olympischen Disziplinen, bei denen<br />

auch ein Wagenrennen nicht fehlt.<br />

www.hermesolympic.ch<br />

Grenzen erfahren – etwa im Kletterlager<br />

In der Mittelstufe verreisen einige Klassen in<br />

die Berge und üben das Klettern am Fels. Es ist


Die Projekte<br />

spannend, braucht Mut und macht Spass,<br />

wenn man sich das erste Mal einem sichernden<br />

Kollegen anvertraut und sich ins Seil fallen<br />

lässt. Zu diesem Lager gehört meist auch<br />

die Überquerung eines Gletschers.<br />

Theater in der 8. Klasse<br />

In eine andere Person zu schlüpfen und diese<br />

in Sprache und Gesten glaubhaft darzustellen,<br />

fällt 14- bis 15-jährigen Jugendlichen meist<br />

nicht leicht. Gerade deshalb hat sich das Einstudieren<br />

eines Theaterstücks in diesem Alter<br />

als pädagogisch sinnvoll erwiesen. Bei manchen<br />

Schülerinnen und Schülern kann man<br />

nachher einen deutlichen Entwicklungsschritt<br />

feststellen. Nicht nur beim Spielen, auch beim<br />

Herrichten der Bühne, beim Malen der Kulissen<br />

und beim Nähen der Kostüme sind persönlicher<br />

Einsatz und Teamarbeit angesagt.<br />

Landwirtschaftliches Praktikum/Forstlager<br />

Im Forstlager und im landwirtschaftlichen<br />

Praktikum lernen die Neuntklässlerinnen und<br />

Neuntklässler schwere körperliche Arbeit<br />

kennen. Im Forstlager geht es um den Schutzwald,<br />

im Landwirtschaftspraktikum steigen<br />

die Jugendlichen für drei Wochen allein in einen<br />

Betrieb ein und ordnen sich in die Arbeitsabläufe<br />

ein.<br />

Kunstreise<br />

Die Kunstreise in der 11. Klasse ist ein wichtiger<br />

Teil des Kunstunterrichts. Viele Klassen<br />

reisen nach Florenz, je nach den behandelten<br />

Themen werden aber auch andere Städte bereist<br />

wie Barcelona oder Berlin. Die Reise ist<br />

mit intensiver künstlerischer Arbeit verbunden,<br />

zum Beispiel Steinhauen in der Toscana.<br />

Orchesterreise<br />

Die Orchesterreise ist ein Höhepunkt des Musikunterrichts:<br />

Das Oberstufenorchester erarbeitet<br />

während einer intensiven Probewoche<br />

sinfonische Werke, die am Gastort aufgeführt<br />

und später auch in der <strong>Schule</strong> zu Gehör gebracht<br />

werden.<br />

Berufspraktikum<br />

In der 10. Klasse gibt die <strong>Schule</strong> den Schülern<br />

und Schülerinnen eine Woche Zeit, um in einem<br />

selbst gewählten und organisierten Praktikum<br />

einen Beruf kennen zu lernen und zu erleben,<br />

wie es in der Arbeitswelt zu und her geht.<br />

Theater in der 12. Klasse<br />

Für das Theaterprojekt kurz vor Ende der<br />

Schulzeit ist viel selbständige Arbeit verlangt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler müssen zeigen,<br />

was sie gelernt haben. Ein gutes Projekt, bevor<br />

es ins Leben hinausgeht, denn «Die ganze Welt<br />

ist Bühne» (Shakespeare).<br />

Das Sommerspiel in<br />

der 4. Klasse ist<br />

ein farbenfroher<br />

Höhepunkt.<br />

Im Theaterstück<br />

der 8. Klasse lernen<br />

die Jugendlichen<br />

unterschiedliche<br />

Gefühle auszudrücken.<br />

17


Der Lehrplan<br />

Fach 1 2 3 4 5<br />

Deutsch<br />

Schreiben und Lesen, Gedichte<br />

Wortarten<br />

Berichte<br />

Zeiten<br />

Deklination<br />

Erzählstoff, Literatur Märchen Fabeln/Legenden Altes Testament Germanische Sagen Griechische Sagen<br />

Französisch, Englisch Nachahmendes Sprechen, Singen, Spielen, szenische Darstellungen Schreiben und Lesen, Grammatik, Lektüre, Aufbau des Wortschatzes,<br />

Geschichte<br />

Alte Kulturen, Griechenland<br />

Mathematik Rechnen mit ganzen Zahlen Schriftl. Rechnen, Masse Brüche Dezimalzahlen<br />

Formenzeichnen,<br />

Geometrie<br />

Formenzeichnen<br />

Freihandgeometrie<br />

Biologie Menschen- und Tierkunde Pflanzenkunde<br />

Geographie Heimatkunde Geographie der Schweiz<br />

Physik<br />

Chemie<br />

Eurythmie Reigen Begegnungen Spiralformen, Innen-Aussen Formen mit Kreuzungen Rhythmen<br />

Musik Flötenspiel, einstimmiges Singen Kanon<br />

Mehrstimmige Lieder,<br />

Klassenorchester<br />

Malen und Zeichnen<br />

Wasserfarben, Kreiden, Farbstifte<br />

Handarbeit, Werken<br />

Ernährung<br />

Stricken, Häkeln, Sticken, Nähen, Filzen<br />

Schnitzen<br />

Sport Spiele Reigen, Spielturnen, Geschicklichkeitsübungen, Ballspiele<br />

Projekte<br />

Waldtage<br />

Vom Brot zum Korn, Hausbau,<br />

Schafscherlager<br />

Sommerspiel<br />

Zirkus, Olympische Spiele<br />

Diverses<br />

Dieser Plan zeigt Schwerpunkte der Unterrichtsthemen. Diese sind meist nur in der Klassenstufe aufgeführt, wo sie zum ersten Mal im<br />

18


Der Lehrplan<br />

6 7 8 9 10 11 12<br />

Satzglieder<br />

Referat<br />

Konjunktiv<br />

Monolog/Dialog<br />

Aufsatzlehre, Rhetorik, Poetik, Sprachgeschichte<br />

Römische Sagen<br />

Von fremden Völkern<br />

Biographien<br />

Theaterstücke<br />

Goethe/Schiller,<br />

Nibelungenlied, Parzival, Moderner Faust,<br />

Moderne Kurzgeschichten Zeitgenössische Literatur Entwicklungsroman Literaturgeschichte<br />

freies Sprechen, Konversation, Referate, kleine Theaterstücke<br />

Ausbau und Befestigung der sprachlichen Grundlagen, Literatur, Medien<br />

Rom, Mittelalter Frühe Neuzeit 18.–20. Jahrhundert<br />

20. Jahrhundert<br />

bis Gegenwart<br />

Alte Kulturen<br />

Mittelalter<br />

Überblick, Neuzeit<br />

Aktuelles<br />

Dreisatz, Prozent, Zins Algebra Gleichungen Kombinatorik Potenzen, Folgen Funktionen Analysis<br />

Konstruktive Geometrie Planimetrie Stereometrie Darstellende Geometrie Trigonometrie Projektive Geometrie Vektorgeometrie<br />

Geologie/Mineralogie<br />

Gesundheits- und<br />

Ernährungslehre<br />

Anatomie<br />

Nervensystem, Anatomie<br />

Sinnesorgane<br />

Innere Organe<br />

Zellenlehre und<br />

Embryologie, Botanik<br />

Blütenpflanzen, Überblick<br />

Tierreich, Genetik<br />

Geographie Europas Andere Erdteile, Stern- und Wetterkunde Physische Geographie Tektonik, Meteorologie Klimatologie<br />

Akustik, Licht, Wärme, Magnetismus, Elektrizität, Mechanik Wärmelehre, Elektrizität Mechanik<br />

Elektrizität,<br />

Radioaktivität<br />

Optik<br />

Verbrennung,<br />

Salzbildung<br />

Chemie des<br />

Lebendigen<br />

Organische Chemie<br />

Säuren, Laugen, Salze,<br />

Chem. El., Perioden- Organische Chemie, Bio-<br />

Oxidation und Reduktion system, Elektrochemie chemie, Molekularbiologie<br />

Stabübungen<br />

Dur-Moll, dramatische Gedichte<br />

Polaritäten in Sprache<br />

und Musik<br />

Formelemente von Denken,<br />

Fühlen und Wollen<br />

Planetenformen<br />

Tierkreisbewegungen<br />

Mittelstufenorchester Oberstufenorchester Chor Musikgeschichte<br />

Hell/Dunkel Perspektive Kulissen Landschaften, Stillleben, Portraits, verschiedene Malstile, Drucktechniken<br />

Tiere nähen, Gartenbau<br />

Nähmaschine<br />

Kostüme nähen,<br />

Gartenbau<br />

Kleider nähen, Schreinern<br />

Metallbearbeitung, Kochen<br />

Kartonage, Plastizieren Buchbinden Buchbinden, Steinhauen<br />

Bothmergymnastik, Geräteturnen, Sportspiele, Leichtathletik<br />

Geologische Exkursionen Sportlager Theaterprojekt<br />

Forstlager,<br />

Landwirtschaftspraktikum<br />

Berufspraktikum,<br />

Kochen: Abschlussprojekt<br />

Kunstprojekt,<br />

Orchesterreise<br />

Theaterprojekt<br />

Pausen-Kiosk-Projekt Technologie, Informatik Sozialkunde Wirtschaft und Recht Philosophie<br />

Unterricht erscheinen. Oft werden die Themen in den folgenden Klassen weiter entwickelt.<br />

19


Die Organisation der <strong>Schule</strong><br />

20<br />

In den wöchentlichen<br />

Konferenzen<br />

bearbeitet das<br />

Kollegium pädagogische<br />

und<br />

organisatorische<br />

Fragen.<br />

Der Elternrat trifft<br />

sich monatlich und<br />

diskutiert wichtige<br />

Schulthemen.<br />

Selbstverwaltung<br />

Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> versucht,<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s Impulse nicht nur in der Pädagogik,<br />

sondern auch im Sozialen zu verwirklichen.<br />

Ein zentrales Anliegen ist deshalb die<br />

Selbstverwaltung.<br />

Die Rechtsform der <strong>Schule</strong> ist ein Verein.<br />

Ihm gehören die Lehrerinnen und Lehrer und<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>Schule</strong> an.<br />

An den wöchentlichen Konferenzen werden<br />

einerseits pädagogische und organisatorische<br />

Fragen bearbeitet, andererseits die Ziele für<br />

die laufende und zukünftige Verwaltungsarbeit<br />

formuliert. Die Entscheidungen werden,<br />

wenn immer möglich, durch Konsens getroffen.<br />

Der aus 13 Personen bestehende Vorstand leitet<br />

und koordiniert das ganze Vereinswesen.<br />

Ihm gehören mindestens je ein Mitglied des<br />

Lehrerkollegiums, der Konferenzleitung, der<br />

Elternbeitragskommission, der Finanzkommission<br />

und des Elternrats an.<br />

Schulgeld<br />

Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> ist seit ihrer<br />

Gründung als gemeinnützige Organisation<br />

anerkannt. Der Staat bringt der <strong>Schule</strong> zwar<br />

Wohlwollen entgegen, finanziert wird der<br />

Schulbetrieb aber weitgehend durch die Eltern.<br />

Auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie die<br />

übrigen Mitarbeitenden leisten ihren Beitrag,<br />

indem sie sich mit einem bescheidenen Lohn<br />

begnügen. Eine finanzielle Entlastung bilden<br />

die staatlichen Beiträge, die der Kanton <strong>Basel</strong>-<br />

Landschaft sowie eine Gemeinde an die Eltern<br />

von Kindern in Privatschulen ausrichten.<br />

Weil die <strong>Schule</strong> sich als Volksschule versteht,<br />

die allen Bevölkerungsschichten zugänglich<br />

ist, aber privat finanziert werden muss, richten<br />

sich die Beiträge der Eltern nach der Höhe<br />

des Einkommens. Die Eltern zahlen dabei<br />

nicht pro Kind, sondern pro Familie. Die<br />

Beiträge werden in einem Gespräch mit der<br />

Elternbeitragskommission festgelegt.<br />

Eltern und <strong>Schule</strong><br />

Wenn von der <strong>Schule</strong> die Rede ist, denkt man<br />

an Schüler, Schülerinnen, Lehrerinnen und<br />

An vier Elternabenden pro Schuljahr<br />

kommen die Eltern mit den Lehrkräften<br />

und auch untereinander ins Gespräch.


Die Organisation der <strong>Schule</strong><br />

Lehrer. An der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> gehören<br />

die Eltern mit dazu. Viele leisten mit<br />

freiwilliger Arbeit einen wichtigen Beitrag<br />

zum Schulleben.<br />

Eltern arbeiten in vielen Kommissionen mit,<br />

etwa in der Baukommission oder in der Kommission<br />

für Öffentlichkeitsarbeit. Die Elternbeitragskommission<br />

(EBK) setzt sich nur aus<br />

Eltern zusammen. Eltern begleiten Ausflüge<br />

und Lager, arbeiten mit am Flohmarkt und am<br />

Bazar und legen bei der Renovation des Schulhauses<br />

mit Hand an. Die Eltern unterstützen so<br />

nicht nur die <strong>Schule</strong>, sie kommen auch in Kontakt<br />

mit den Lehrkräften ihrer Kinder und den<br />

anderen <strong>Schule</strong>ltern – sie sind ins Geschehen<br />

einbezogen.<br />

Elternrat<br />

Der Elternrat vertritt die Anliegen der <strong>Schule</strong>ltern.<br />

Er ist das Verbindungsglied zwischen<br />

den Klassengemeinschaften und den Schulorganen.<br />

Jede Klasse und jeder Kindergarten<br />

wählt mindestens eine Vertretung in den<br />

Elternrat.<br />

Der Flohmarkt ist eine wichtige Einnahmequelle<br />

für die <strong>Schule</strong> und eine Fundgrube<br />

für Jung und Alt.<br />

Suchtprävention und Mediation<br />

Die <strong>Schule</strong> verfügt über eine interne Beratungsstelle<br />

zur Suchtprävention. Diese wird von<br />

zwei erfahrenen Therapeutinnen/Therapeuten<br />

betreut. Sie steht allen Schülern, Schülerinnen<br />

und Eltern offen und arbeitet eng mit den Lehrkräften<br />

zusammen. Beratungen sind nicht nur<br />

bei Suchtproblemen möglich, sondern auch bei<br />

Schwierigkeiten in der familiären Situation.<br />

Für die Bearbeitung von Konflikten hat die<br />

<strong>Schule</strong> eine Mediationsstelle ins Leben gerufen.<br />

Mediation greift eine alte Tradition verschiedener<br />

Kulturen auf, wonach ein Streit<br />

ohne Richterspruch beigelegt werden kann.<br />

Die involvierten Parteien klären die Konfliktsituation<br />

durch gegenseitiges Verständnis und<br />

suchen nach Lösungen, die für alle tragbar sind<br />

und keinen Verlierer kennen. Mediatorinnen<br />

und Mediatoren unterstützen diesen Prozess.<br />

Am Schulbazar<br />

arbeiten viele<br />

Eltern aktiv mit.<br />

Hier entstehen<br />

Waffeln.<br />

Die gemeinsame<br />

Arbeit im Schulhaus<br />

verbindet und<br />

schafft Gesprächsgrundlagen.<br />

21


Die <strong>Schule</strong>: Geschichte und Schulhaus<br />

22<br />

Der markante<br />

Betonbau von Hans<br />

Felix Leu gibt der<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> ihr<br />

Gesicht.<br />

Hier laufen die<br />

organisatorischen<br />

Fäden zusammen:<br />

das Sekretariat<br />

der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>.<br />

Zur Gründung der <strong>Schule</strong><br />

Der Basler Schulgründung gingen Vorträge<br />

und Kurse <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s voraus. Auf Einladung<br />

von Erziehungsdirektor Fritz Hauser<br />

hielt <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> am 27. November 1919 in<br />

<strong>Basel</strong> einen Vortrag über «Geisteswissenschaft<br />

und Pädagogik». 1920 und 1922 gab er in<br />

<strong>Basel</strong> und Dornach Kurse für Lehrkräfte.<br />

Nach ersten Beratungen von Lehrern, Lehrerinnen<br />

und Eltern über eine Schulgründung in<br />

<strong>Basel</strong> erteilte <strong>Steiner</strong> 1923 weitere pädagogische<br />

Kurse in Dornach.<br />

Beginn an der Lindenhofstrasse<br />

Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> ist 1926 an<br />

der Lindenhofstrasse 9 mit drei Klassen und<br />

30 Kindern eröffnet worden. Im Unterschied<br />

zu vielen anderen <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n ist<br />

die <strong>Schule</strong> in <strong>Basel</strong> nicht von Eltern, sondern<br />

von Lehrern und Lehrerinnen gegründet<br />

worden.<br />

Engelgasse – Jakobsberg<br />

Die <strong>Schule</strong> wächst schnell. 1931 bezieht sie ein<br />

grösseres Gebäude an der Engelgasse 9. 1933<br />

wird die erste Oberstufenklasse eröffnet.<br />

1962 beginnt der Bau eines neuen Schulhauses<br />

auf dem Jakobsberg, in das die mittlerweile<br />

600 Schülerinnen und Schüler 1967 einziehen.<br />

1971 wird auf dem Bruderholz der erste <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> Kindergarten eröffnet. Seit 1973<br />

wird die <strong>Schule</strong> durchgehend von der 1. bis<br />

zur 12. Klasse doppelzügig geführt und umfasst<br />

mit den fünf Kindergärten über 700 Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

Unsere <strong>Schule</strong> ist nicht nur die älteste <strong>Rudolf</strong><br />

<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> der Schweiz, sie ist die erste<br />

<strong>Schule</strong>, die nach <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> benannt ist.<br />

Das Schulhaus heute<br />

Der muschelförmige Bau duckt sich ins Gelände,<br />

von aussen ragen nur einzelne Gebäudeteile<br />

aus den Bäumen heraus. Der Architekt<br />

Hans Felix Leu schrieb dazu: «Der leicht<br />

abfallende Baugrund, umschlossen von Wald,<br />

stellte einen idealen Bauplatz dar, waren doch<br />

auf bestehende Gebäude und deren Stilrichtung<br />

keine Rücksichten zu nehmen. Eine<br />

Unterteilung in Aussenräume entwickelte sich<br />

folgerichtig aus der inneren Organisation.<br />

Durch Waldränder ergaben sich auf natürliche<br />

Art und Weise immer wieder in sich geschlossene<br />

Räume.»<br />

In den 40 Jahren seines Bestehens ist das<br />

Gebäude mehrmals ausgebaut worden, um<br />

den Bedürfnissen des Schulbetriebs gerecht zu<br />

werden. 1975 entsteht der Anbau für zwei<br />

Eurythmiesäle, zwei Klassenzimmer, einen<br />

Heileurythmieraum und das Büro. Ein grosser<br />

Musiksaal wird 1985 auf dem Dach des Schulhauses<br />

errichtet, dazu ein Singsaal und ein


Die <strong>Schule</strong>: Geschichte und Schulhaus<br />

Besprechungszimmer. Der Gemeinschaftsraum<br />

links vom <strong>Schule</strong>ingang wird 1994 eröffnet.<br />

Die Klassenzimmer<br />

Jedes Schulzimmer ist einer Klassenstufe zugeordnet.<br />

Am Ende jedes Schuljahres «zügeln»<br />

die Kinder mit ihren Lehrerinnen und Lehrern<br />

jeweils ein Zimmer weiter. Ein Gang durch das<br />

Schulhaus, der mit den Erstklasszimmern beginnt,<br />

ist also ein Gang durch die Schulstufen.<br />

In den unteren Klassen dominieren warme<br />

Farben, je weiter man in den Klassenstufen<br />

steigt, desto nüchterner wird die Farbgebung.<br />

Klassengrösse<br />

Die Anzahl der Kinder pro Klasse liegt zwischen<br />

25 und 30.<br />

Pausenhöfe<br />

Die Pausen verbringen die Kinder auf vier<br />

verschiedenen Plätzen des Schulgeländes.<br />

Dank der Initiative eines Lehrers ist ein Projekt<br />

für attraktivere Pausenhöfe entstanden, wo die<br />

Kinder und Jugendlichen ihrem Alter entsprechend<br />

spielen können. Die Planung ist in den<br />

Händen des für solche Projekte spezialisierten<br />

Unternehmens KuKuK. In einer ersten Bauetappe,<br />

die in den Sommerferien 2008 begonnen<br />

hat, wird der Innenhof neu gestaltet.<br />

Wir sind die <strong>Schule</strong>:<br />

Im grossen Saal<br />

versammelt sich die<br />

Schulgemeinschaft<br />

regelmässig.<br />

Die Treppe in der Eingangshalle führt<br />

hinauf zu den oberen Klassen und den<br />

Fachräumen.<br />

Der Schulgarten<br />

Etwas versteckt, auf der anderen Seite der<br />

Tramschlaufe, zwischen einem Wäldchen und<br />

Schrebergärten, liegt der Schulgarten, wo das<br />

Fach Gartenbau unterrichtet wird. Ausser<br />

Beeten und Pflanzungen befinden sich dort ein<br />

Gewächshaus, ein Geräteschuppen und ein<br />

Schulzimmer.<br />

Der Schulgarten ist<br />

eine grüne Oase.<br />

23


Wichtige Informationen<br />

beiten in der <strong>Schule</strong> mit und werden für Abklärungen<br />

beigezogen. Als therapeutische Unterstützung<br />

kommen Heileurythmie oder<br />

Sprachgestaltung zum Einsatz.<br />

Zeugnisse<br />

Die Leistungen der Schüler und Schülerinnen<br />

werden in Lernberichten dargestellt. An der<br />

Oberstufe gibt es zusätzlich Noten.<br />

24<br />

Auf dem Pausenplatz<br />

begegnen<br />

sich Schülerinnen<br />

und Schüler unterschiedlichen<br />

Alters.<br />

Für die unteren<br />

Klassen gibt es<br />

eigene, geschützte<br />

Pausenhöfe.<br />

Mittagstisch<br />

Vom Kindergartenalter an bis und mit fünfte<br />

Klasse können die Kinder am betreuten<br />

Mittagstisch teilnehmen. Ab der 6. Klasse<br />

können sich die Schülerinnen und Schüler im<br />

Gemeinschaftsraum verpflegen. Unsere Küche<br />

bietet Vollwertmenüs in bio-dynamischer<br />

Qualität an.<br />

Integrative Klassengemeinschaften<br />

Die Kinder besuchen grundsätzlich die Klassenstufe,<br />

die ihrem Alter entspricht. Die Integration<br />

von unterschiedlich begabten Kindern<br />

ist der <strong>Schule</strong> ein grosses Anliegen. Die Klassen<br />

stehen auch Kindern mit Behinderungen offen,<br />

wenn sie genügend gefördert werden können.<br />

Stützunterricht<br />

Kindern mit Legasthenie, Dyskalkulie oder<br />

anderen Lernschwierigkeiten wird durch Förderunterricht<br />

geholfen, wofür zwei ausgebildete<br />

Fachkräfte zur Verfügung stehen. Zwei<br />

Schulärzte/Schulärztinnen mit Teilpensen ar-<br />

Elternabende<br />

Etwa viermal im Jahr finden in jeder Klasse<br />

Elternabende statt, an denen die Lehrkräfte<br />

über die Arbeit mit den Kindern berichten und<br />

Fragen beantworten. Die Eltern bringen Themen<br />

und Probleme zur Sprache und gemeinsam<br />

werden Lösungen gesucht.<br />

Tage der offenen Tür<br />

Einmal im Jahr öffnet die <strong>Schule</strong> ihre Türen.<br />

Die Eltern und andere interessierte Menschen<br />

können an diesem Tag jeden Unterricht besuchen.<br />

Religionsunterricht<br />

Neben Wissenschaft und Kunst gehört die<br />

Religion zu einer umfassenden Erziehung. Deshalb<br />

legt die <strong>Schule</strong> Wert darauf, dass die<br />

Kinder einen Religionsunterricht besuchen. Im<br />

Stundenplan integriert sind der Ökumenische<br />

Unterricht der Reformierten und Katholischen<br />

Kirche und der Religionsunterricht der Christengemeinschaft.<br />

Für Kinder, deren Eltern sich<br />

für keinen anderen Religionsunterricht entscheiden,<br />

bietet die <strong>Schule</strong> den sogenannten<br />

Freien Christlichen Religionsunterricht an.<br />

Seine Vertiefung findet dieser Unterricht in kultischen<br />

Handlungen, die jeweils sonntags<br />

von Lehrkräften nach Texten <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s


Wichtige Informationen<br />

gehalten werden. Zur Einführung des Religionsunterrichts<br />

finden gesonderte Elternabende<br />

statt.<br />

Feste, Feiern, Veranstaltungen<br />

Zum Schulleben gehören zahlreiche Anlässe,<br />

an denen sich Eltern, Schülerinnen, Schüler,<br />

Lehrerinnen und Lehrer begegnen.<br />

Bazar am ersten Adventwochenende mit<br />

Konzert, Theater, Zirkus der 5. Klassen,<br />

Puppenspielen und vielfältigem Verpflegungsangebot.<br />

An den Semesterfeiern zeigen Schülerinnen<br />

und Schüler verschiedener Klassen Darbietungen<br />

aus dem Unterricht.<br />

Weihnachtsspiele und Sommerspiel als Feier<br />

zum Johannitag. Zum Michaelstag im<br />

Herbst und zu Ostern gibt es in der Regel<br />

schulinterne Feiern.<br />

Kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte<br />

und Vorträge.<br />

Theateraufführungen der 8. und<br />

12. Klassen.<br />

Flohmarkt im Oktober.<br />

UNESCO-<strong>Schule</strong><br />

Seit 2007 gehört die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

zum Netzwerk der UNESCO assoziierten<br />

<strong>Schule</strong>n. Das Projekt, das zum Anerkennungsverfahren<br />

gehört, besteht aus der Durchführung<br />

der «Hermes Olympischen Spiele», die<br />

2008 ihr zehnjähriges Jubiläum feierten.<br />

Regioprospekt<br />

Verlangen Sie auf dem Schulsekretariat die<br />

Broschüre «Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>n der<br />

Region <strong>Basel</strong>». Sie wurde im März 2006 anlässlich<br />

des 80-jährigen Jubiläums der <strong>Steiner</strong>schulen<br />

in der Region herausgegeben und enthält<br />

neben einem Überblick über das Angebot<br />

der <strong>Steiner</strong>schulen der Region weitere Informationen<br />

zum Unterricht, die auch für unsere<br />

<strong>Schule</strong> gelten.<br />

www.steinerschulen-regionbasel.org<br />

Informationsgespräche<br />

Die <strong>Schule</strong> bietet regelmässig Elterninformationsnachmittage<br />

an. Sie können sich aber auch<br />

für ein individuelles Informationsgespräch anmelden.<br />

Anmeldung<br />

Für Anmeldungen von Kindern für einen der<br />

Kindergärten oder für die <strong>Schule</strong> wenden Sie<br />

sich an das Schulsekretariat.<br />

Telefon 061 331 62 50. Sprechzeiten<br />

Montag – Freitag 8.00 Uhr – 11.30 Uhr.<br />

Die Kinder der<br />

5. Klasse nehmen<br />

an den «Hermes<br />

Olympischen<br />

Spielen» teil.<br />

An den Semesterfeiern<br />

zeigen die<br />

Kinder Resultate<br />

ihrer Arbeit.<br />

25


Der letzte Schultag<br />

Nach zwölf Jahren<br />

betreten die<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler zum letzten<br />

Mal die Schulbühne.<br />

Am Ende der 12. Klasse nehmen die Schülerinnen<br />

und Schüler Abschied. Dies geschieht mit<br />

einer stimmungsvollen Feier im Saal. Die beiden<br />

12. Klassen sitzen auf der Bühne und werden<br />

zum Schluss der Feier mit einem herzlichen<br />

Applaus bedacht. Die Freude daran,<br />

sich zu einem neuen Lebensabschnitt aufzumachen,<br />

mischt sich mit der Wehmut des Abschieds.<br />

<strong>Steiner</strong>schülerinnen und <strong>Steiner</strong>schüler<br />

haben den Ruf, kreativ, sozialkompetent<br />

und positiv denkend zu sein. Sie haben gelernt,<br />

mit Widerständen und Herausforderungen<br />

umzugehen. Sie können sich schnell auf neue<br />

Situationen einstellen und in neue Themen<br />

einarbeiten und machen deshalb ihren Weg.<br />

Den Schülerinnen und Schülern stehen alle ihren<br />

Fähigkeiten entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und Berufe offen.<br />

«Die <strong>Steiner</strong>schule liefert, was die Industrie<br />

sich wünscht: soziale Kompetenz und vernetztes<br />

Denken.»<br />

Simon Gebhardt, Einkaufsleiter eines internationalen<br />

Chemie-Unternehmens, <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> 1968–1980.<br />

26<br />

Blick in die Zukunft?<br />

Abschlussarbeit:<br />

selbstgebautes Teleskop.


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Schulverein <strong>Basel</strong><br />

Die Angaben entsprechen<br />

dem Stand August 2008<br />

Text<br />

Beat Brodbeck<br />

Matthias Zehnder<br />

Produktion<br />

MatthiasZehnder.ch<br />

Grafik<br />

Susanne Wetzel<br />

Druck<br />

BSBS<br />

1. Auflage August 2008<br />

www.steinerschule-basel.ch<br />

Seit 2007 gehört die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> zum Netzwerk der UNESCO<br />

assoziierten <strong>Schule</strong>n.


Das Kollegium<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>,<br />

Jakobsbergerholzweg 54,<br />

4059 <strong>Basel</strong><br />

Telefon 061 331 62 50,<br />

Fax 061 331 62 55<br />

info@steinerschule-basel.ch<br />

www.steinerschule-basel.ch<br />

Leitbild der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />

«Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen,<br />

in Liebe erziehen, in Freiheit entlassen.»<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> gestaltet<br />

das Schulleben als einen Bildungsweg für<br />

junge Menschen, auf dem sie sich gesund<br />

entwickeln, ihre geistige Individualität<br />

entfalten, sich umfassend bilden und zu<br />

selbstbestimmten, verantwortungsvollen<br />

Persönlichkeiten heranwachsen.<br />

Erziehung und Unterricht der <strong>Schule</strong> fussen<br />

auf dem Menschenbild und der Päd-<br />

agogik <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s. Die <strong>Schule</strong> arbeitet<br />

auf christlich-ethischer Grundlage, ist<br />

konfessionell ungebunden und politisch<br />

neutral. Erziehung ist eine gemeinsame<br />

Aufgabe von <strong>Schule</strong> und Elternhaus. Die<br />

Lehrpersonen entwickeln die Pädagogik<br />

in regelmässigen Konferenzen und individueller<br />

Fortbildung entsprechend den<br />

Zeitbedingungen weiter. Von den Eltern<br />

wird ein grundsätzliches Einverständnis<br />

mit der menschenkundlichen und<br />

pädagogischen Ausrichtung der <strong>Schule</strong><br />

erwartet.<br />

Die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> ist eine<br />

gemeinnützige, öffentliche <strong>Schule</strong> in<br />

nichtstaatlicher Trägerschaft und erfüllt<br />

ihren Auftrag im Rahmen der kantonalen<br />

Gesetze. Lehrpersonen, Eltern und Schulverein<br />

bilden im Zusammenwirken Prozesse<br />

und Strukturen für die autonome<br />

Selbstverwaltung. Sie sorgen im offenen<br />

und transparenten Diskurs gemeinsam für<br />

die Lebendigkeit des Schulorganismus.

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