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COOL! DAS 10-MINUTEN SIXPACK-TRAINING!<br />
DER NEUE WEG ZUM ERFOLG NR. 09/ 2014<br />
ADRENALIN<br />
RED BULL<br />
AIR RACE<br />
STAHLHARTER<br />
BIZEPS<br />
DIE BESTEN<br />
ÜBUNGEN<br />
STARK & LECKER<br />
POWER<br />
SANDWICHES<br />
TOP-WORKOUT<br />
BODY<br />
EINES<br />
COVER-<br />
MODELS<br />
MUSCLE<br />
FOOD<br />
DER ULTIMATIVE<br />
FETT-WEG-GUIDE<br />
SEXY!<br />
FIT GIRL MONATS<br />
FITNESS& & FUN<br />
SKATEBOARDING<br />
OUTDOOR ACT7ON 7<br />
MILITARY WORKOUT – KLETTER SPECIALS – MARATHON – TRIATHLON - GEAR
MF INHALT<br />
92<br />
CHECK<br />
OUT!<br />
INFOS WORKOUTS<br />
SHOP UND MEHR UNTER<br />
www.mensfitness.de<br />
Fit Zone<br />
07 HIRN-FUTTER<br />
Walnüsse als Booster für das<br />
Gedächtnis<br />
08 MUST-DO-MOVE<br />
Power für die hintere<br />
kinetische Kette<br />
10 FIT-FOOD<br />
Das 10-Minuten-Gericht:<br />
Doppeldecker-Sandwich<br />
12 WATERPROOVED<br />
GEAR Die besten wasserdichten<br />
Geräte für Sportler<br />
14 OPTIMALER<br />
DURCHBLICK<br />
Die neuesten Sport-<br />
Sonnenbrillen<br />
16 THE BIG PICTURE<br />
Spiderman in der<br />
Sandsteinwand: Ben Cossey<br />
18 MF MOVIES, NEW &<br />
WIN Tipps und Verlosungen<br />
der neusten Filme für richtige<br />
Männer<br />
20 NEUES TRAINING<br />
Boxing Yoga: der neue Weg<br />
für den kleinen Vorsprung im<br />
Kraftsport<br />
22 TRENDSPORT<br />
SKATEBOARDING<br />
Gesundes und vielseitiges<br />
Trainieren mit Fun & Style<br />
24 FOOD WISSEN<br />
Lebensmittel, die richtig fit<br />
machen<br />
26 GREEN POWER<br />
Diese Gemüsesäfte bringen<br />
dich in <strong>Top</strong>form<br />
28 FUNCTIONAL EXPERT<br />
Stagnierendes<br />
Muskelwachstum?~<br />
Wir haben für euch die<br />
Lösung<br />
30 LESERBRIEFE<br />
Fragt unseren <strong>Fitness</strong>experten<br />
Dirk an der Klok<br />
32 MICHAELS<br />
FITNESSECKE<br />
Deutschlands gefragtester<br />
<strong>Fitness</strong>trainer über die Welt<br />
der <strong>Fitness</strong><br />
34 DER<br />
MUSKEL-EXPERTE<br />
Die nächste <strong>Fitness</strong>-Stufe mit<br />
Eric Cressey<br />
36 DER<br />
KARDIO-EXPERTE<br />
Schlaues Krafttraining mit<br />
Ironman-Champion Dave<br />
Scott<br />
38 DER<br />
ERNÄHRUNGS-EXPERTE<br />
Power für die Muckis auch mit<br />
der richtigen Würze<br />
114<br />
4/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
September<br />
40 TRAINIEREN<br />
WIE DIE PROFIS<br />
Tipps & Tricks für Training und<br />
Ernährung von <strong>Top</strong>-Biker und<br />
Kardioprofi Neal Henderson<br />
42 RACE FIT<br />
Schlechter Schwimmer? Mit<br />
unseren RF-Tipps erreichst<br />
du beim Triathlon ein gutes<br />
Ergebnis<br />
44 RF-WORKOUT<br />
Das Zyklus-Training für noch<br />
mehr Power auf dem Rad<br />
46 RF-TRAININGSPLAN<br />
Die perfekte Vorbereitung auf<br />
deine erste Kurzdistanz<br />
Features<br />
48 PIMP DEIN<br />
UNTERBEWUSSTSEIN!<br />
Nutze die neuesten<br />
wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse, um dein Gehirn<br />
auf Erfolg zu programmieren<br />
50 ERNÄHRUNG FÜR<br />
DEN SIXPACK<br />
Der ultimative Fett-Weg-<br />
Guide zum Abspecken<br />
54 DIE TOLLKÜHNEN<br />
MÄNNER IN IHREN<br />
FLIEGENDEN KISTEN<br />
MF war beim Red Bull Air<br />
Race in Abu Dhabi vor Ort<br />
62 ONLINE DIÄTEN Was ist<br />
dran an den kostenpflichtigen<br />
Diätwetten? Mf ging dem<br />
Trend auf die Spur<br />
22<br />
68<br />
68 FIT-GIRL DES MONATS<br />
Hot & fit! <strong>Body</strong> <strong>Fitness</strong> Champ<br />
Barbora Benesovas<br />
70 PRODUKTINFO<br />
ZUSATZERNÄHRUNG<br />
Diesen Monat: Proteine<br />
76 OUTDOOR EXKLUSIV<br />
Get the Grip mit Kletterspezialist<br />
und Boulder-<br />
Champion Kilian Fischhuber<br />
81 OUTDOOR: MEN’S<br />
FITNESS BEIM… Arlberg<br />
Giro. 148 Kilometer Hardcore-<br />
Biking!<br />
40<br />
96<br />
76<br />
94 A LA CARTE Knuspriges<br />
Hähnchen mit fitter<br />
Schlagseite<br />
96 GESUNDER<br />
HAUPTGANG Herzhafte<br />
Salate mit dem Gehalt einer<br />
vollwertigen Mahlzeit<br />
102 MUSKEL-<br />
SANDWICHES Fünf<br />
schnelle Schnitten, die den<br />
Muskeln Power verleihen<br />
Trainer<br />
107 SCHWEISS, der<br />
Indikator für ein gesundes<br />
Leben<br />
108 GASTTRAINER<br />
Eigengewichtstraining mit<br />
Turnequipment. Das effektive<br />
<strong>Workout</strong> der alten Schule<br />
114 NEUE WORKOUT-<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Funktionier das Equipment um<br />
und erziele noch mehr Erfolge<br />
118 BÄRENSTARKER<br />
BIZEPS Die besten Übungen<br />
für einen starken und kräftigen<br />
Oberarm<br />
121 MILITARY PARK-<br />
WORKOUT TEIL 3 Das<br />
10-Minuten-Training für den<br />
Sixpack<br />
124 DRILLS:<br />
GEWICHTHEBEN<br />
Rekordhalter Sonny Webster<br />
sagt und zeigt euch worauf es<br />
beim Liften ankommt<br />
132 HOME WORKOUT Die<br />
besten Kampkunstübungen<br />
gegen den Speck<br />
135 TOP-BODY<br />
WORKOUT <strong>Body</strong> <strong>eines</strong><br />
<strong>Cover</strong>-<strong>Models</strong> mit dem<br />
perfekten Gesamtkörper-<br />
<strong>Workout</strong><br />
142 GYM TALK Spezialübung<br />
„Einbein“-Kastensprung &<br />
Warm-Up-TÜV<br />
86 MARATHON MANN<br />
In nur 12 Wochen<br />
wettkampfbereit für deinen<br />
ersten Marathon<br />
89 EAT FIT Durch<br />
Bienenhonig gegen<br />
Erkältungen gewappnet<br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 54<br />
S. 118<br />
S. 121<br />
S. 135<br />
86<br />
90 ZUSATZERNÄHRUNG<br />
Der Smoothie-Mix für die<br />
grauen Zellen<br />
92 TOP DOGS Man Food!<br />
Leckere moderne Hot Dog-<br />
Varianten im gesunden Look<br />
S. 102<br />
S. 68<br />
S. 121, S.16, S.76,<br />
S.42, S.12<br />
S. 50<br />
S. 22<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/5
MF September<br />
’<br />
HERAUSGEBER<br />
Ultimate Guide Media<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Roberto Juárez<br />
ENDREDAKTION Andrea Musah<br />
ÜBERSETZUNG Thorsten Distler (www.thorstendistler.de)<br />
MARKETINGLEITER Frieder M. Egermann<br />
VERTRIEBSLEITER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Telefon: +49 (0) 89 12 09 1 357<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
der Sommer neigt sich dem Ende zu und wir gehen in die letzten <strong>Fitness</strong>-<br />
Runden, bevor die kältere Jahreszeit Einfluss auf unsere Trainings- und<br />
Ernährungsgewohnheiten nehmen kann. Unser Körper gewöhnt sich nicht<br />
von heute auf morgen auf die klimatischen Veränderungen. Da gibt es<br />
einiges zu tun, um nicht in die körperliche Herbstlethargie zu verfallen. Denn<br />
wie heißt es so schön? Wer rastet, der rostet! Dies verdeckt dann auch kein<br />
Wintermantel…<br />
Mit der Umstellung der Trainings- und Ernährungsgewohnheiten zum<br />
Gezeitenwechsel hat sich auch unser liebgewonnener Kolumnist und<br />
Personal Trainer Michael Bauer befasst. Hier könnt ihr euch schon mal erste<br />
Tipps holen (S.32).<br />
Apropos Service & Tipps: Uns erreichen immer wieder viele Fragen zum<br />
Thema Zusatz-ernährungsmitteln. Was gibt es auf dem Markt? Was kosten die<br />
Produkte? Welche Vorteile bringen sie mir und welche Ziele kann ich damit<br />
umsetzen? Mit Start dieser Ausgabe werden wir euch ab sofort regelmäßig<br />
aktuelle Produkte der Hersteller vorstellen. Diese sind von Ausgabe zu<br />
Ausgabe in die verschiedensten Produkt-Kategorien unterteilt. Auf unserer<br />
neuen Produkt-Webseite werden dann noch viele weitere Ernährungsmittel der<br />
verschiedensten Hersteller dauerhaft zur Information für euch gelistet. Hier hat<br />
der Hersteller das Wort und dieser beschreibt in effizienter Kurzform, was euch<br />
erwartet. Über die angegebenen Webseiten der Hersteller könnt ihr euch dann<br />
direkt alle Informationen holen, die ihr benötigt. Los geht’s ab Seite 70.<br />
Noch eine Frage in eigener Sache. In Men’s <strong>Fitness</strong> haben wir bereits die<br />
meisten der größten Stars aus allen Bereichen des Sports, der <strong>Fitness</strong> und<br />
medialer Plattformen wie (Action-)Film und Fernsehen präsentiert. Schreibt<br />
uns doch mal eine Mail, wen ihr gerne im Magazin sehen würdet. Sendet<br />
einfach eine Mail an leserbriefe@mensfitness.de – Stichwort: Mein Wunsch.<br />
Wir freuen uns über eure Anregungen! Schließlich ist der Kunde König, oder?<br />
Natürlich könnt ihr auch alle Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong> & Ernährung an<br />
diese Mailadresse versenden. Unser MF-Experte Dirk van der Klok wird sich<br />
um euch kümmern.<br />
So, das war’s erst mal. Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg mit dieser<br />
Ausgabe von Men’s <strong>Fitness</strong>.<br />
Stay tune!<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
INTERNATIONAL<br />
Editor<br />
Nick Hutchings<br />
Deputy Editor Joel Snape<br />
Art Director<br />
Ped Millichamp<br />
Deputy Editor Ben Ince<br />
Managing Editor Chris Miller<br />
Art Editor<br />
Rob Lavery<br />
Features Writer Richard Jordan<br />
Staff Writer<br />
Sam Rider<br />
Group Publisher Russell Blackman<br />
Group Managing Director Ian Westwood<br />
Managing Director Julian Lloyd Evans<br />
Chief Operating Officer/<br />
Chief Financial Officer Brett Reynolds<br />
Group Finance Director Ian Leggett<br />
Chief Executive Officer James Tye<br />
Chairman<br />
Felix Dennis<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa James,<br />
Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston, Adrian<br />
Myers , Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete<br />
Webb, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring, Stuart Holmes, Richie<br />
Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui Ricardo, Glen<br />
Burrows, Action Images, Tom Warry, Martin Paldan.<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
Ultimate Guide Media<br />
Landsberger Straße 302<br />
80687 München<br />
Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805<br />
Fax: +49 (0) 89 90 40 5 066<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724 Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
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DRUCK UND BINDUNG:<br />
Quad/Graphics Europe Sp. z o. o.<br />
Drukarnia Wyszków<br />
ul. Pułtuska 120<br />
07-200 Wyszków, Polska<br />
www.quadgraphics.pl<br />
Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
HAFTUNG<br />
Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />
Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren oder<br />
Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />
Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für Inhalte von externen<br />
Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />
DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />
Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publishing<br />
Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magazins sind<br />
Eigentum von Dennis Publishing Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />
ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />
MEN’S FITNESS ist ein Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />
vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch in irgendeiner<br />
Form reproduziert werden.<br />
6/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
FitZone<br />
DER COUNTDOWN ZUM<br />
FITTEREN LEBEN<br />
KOPF-<br />
NUSS<br />
Walnüsse stärken<br />
die Gedächtnisleistung<br />
Ob im Schokoriegel oder als knackiger Snack<br />
n zwischendurch am Arbeitsplatz: Walnüsse<br />
sind eine schlaue Art, Energie zu tanken. Und<br />
das nicht nur, weil sie weitaus gehaltvoller sind<br />
als Pistazien. Sie liefern darüber hinaus dem<br />
Gehirn die nötige Energie. Eine auf acht Jahre<br />
angelegte und im Fachjournal „Experimental<br />
Gerontology“ veröffentlichte Untersuchung kam<br />
zum folgenden Ergebnis: Bei Probanden mit hohen<br />
Vitamin-E-Konzentrationen war das Risiko von<br />
Gedächtnisstörungen wie Alzheimer geringer als<br />
bei Menschen mit niedrigeren Konzentrationen.<br />
Eine kleine Handvoll Walnüsse enthält bereits eine<br />
ordentliche Dosis Vitamin E. Daneben finden sich<br />
darin auch besonders viele Omega-3-Fettsäuren,<br />
die gut fürs Herz sind. Sonnenblumenkerne,<br />
Spargel und Spinat liegen beim Vitamin-E-Gehalt<br />
ebenfalls ganz weit vorn. Doch die Walnüsse<br />
gewinnen das Rennen, weil sie eine Form des<br />
Vitamins bereitstellen, welche bei Männern<br />
erwiesenermaßen zur Gesundheit des Herz-<br />
Kreislauf-Systems beiträgt. Außerdem passen<br />
Walnüsse viel besser zum Bier als etwa Spinat. n<br />
Iss die<br />
Walnüsse mit<br />
der Haut:<br />
Darin sind<br />
90 Prozent der<br />
zellschützenden<br />
Phenole<br />
enthalten.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/7
MF MUST DO MOVE<br />
VOLLE KRAFT<br />
VORAUS<br />
Fitzone<br />
HÜFTHEBEN MIT<br />
GEWICHT<br />
SÄTZE 4<br />
WH 8<br />
ASetz dich in die Mitte<br />
einer Flachbank und<br />
leg dir die Langhantel<br />
auf den Schoß. Jetzt<br />
mit den Füßen nach<br />
vorne laufen und den<br />
Körper auf der Bank<br />
ausstrecken. In der<br />
Ausgangsposition<br />
sollten die Knie um<br />
90 Grad gebeugt sein,<br />
während die Schultern<br />
und der Nacken auf<br />
der Bank aufliegen<br />
und das Gewicht auf<br />
der Hüfte ruht.<br />
B<br />
A<br />
Anschließend die Füße fest in den Boden stemmen und die Hüfte<br />
nach oben drücken, sodass der Körper eine horizontale Linie bildet.<br />
Das Gewicht sollte sich auf die Schulterblätter und Füße verteilen.<br />
Spann deine Gesäßmuskeln in der oberen Position gut an. Am Ende die<br />
Bewegung langsam umkehren, um in die Startposition zurückzukehren.<br />
B<br />
Power für die hintere kinetische Kette durch mehr Schubkraft in der Hüfte<br />
Das Gesäß, die Oberschenkelrückseite und<br />
■ der untere Rücken werden im <strong>Fitness</strong>center<br />
oft zu sehr geschont“, so Shaun Stafford,<br />
der bei City Athletic für die Leistungsanalyse<br />
zuständig ist. Bei der Kniebeuge fällt es den<br />
meisten Leuten schwer, diese Muskelgruppen<br />
voll mit einzubeziehen, die zusammen als<br />
hintere kinetische Kette bezeichnet werden. So<br />
versäumen sie es, die Power, das Tempo und das<br />
Beschleunigungsvermögen des Unterkörpers<br />
zu verbessern. „Bei dieser Gewichtsübung<br />
werden all diese Muskeln aktiviert und einem<br />
beträchtlichen Druck ausgesetzt. Und all<br />
das ohne zu große Belastung des unteren<br />
Rückens“, erklärt Stafford, der hier den Ablauf<br />
für uns demonstriert. „Ich empfehle, diese<br />
Übung am Beintag nach den Kniebeugen mit<br />
ins Programm zu integrieren.“ Eine Variation<br />
mit mehr Kontrolle bei hohen Lasten wäre die<br />
Ausführung mit einer fixierten Stange in der<br />
Multipresse. ■<br />
ENTGIFTUNG<br />
FÜRS<br />
GEHIRN<br />
Im Schlaf beseitigt der<br />
Körper Giftstoffe aus<br />
dem Gehirn, die sich<br />
tagsüber angesammelt<br />
haben. Darauf deutet eine<br />
Untersuchung hin, die im<br />
amerikanischen Fachjournal<br />
„Science“ abgedruckt war.<br />
Unterstütze den Prozess,<br />
indem du die Ratschläge von<br />
Professor Richard Wiseman<br />
befolgst, der ein Buch zum<br />
Thema gesunder Schlaf<br />
veröffentlicht hat.<br />
WARMES BAD<br />
„Durch das<br />
warme Bad steigt<br />
die Körpertemperatur“,<br />
so Wiseman.<br />
„Wenn du aus<br />
der Badewanne<br />
heraussteigst,<br />
sackt die<br />
Temperatur ab.<br />
Das Gehirn erhält<br />
den Befehl, sich<br />
schlafen zu legen.“<br />
SCHLAF UND SEX<br />
„Viele<br />
Schlafforscher<br />
sagen, dass das<br />
Schlafzimmer nur<br />
der Nachtruhe<br />
und dem Sex<br />
vorbehalten sein<br />
sollte. Verbanne<br />
den Fernseher,<br />
Spielkonsolen und<br />
Laptops aus deiner<br />
Schlafhöhle.“<br />
WORKOUT<br />
„Die optimale<br />
Chance, sanft<br />
wegzudämmern,<br />
hast du bei<br />
zweieinhalb<br />
Stunden aerobem<br />
Training pro<br />
Woche. Allgemein<br />
ist es von Vorteil,<br />
wenn du sechs<br />
Stunden vor dem<br />
Schlafengehen<br />
mit dem Sport<br />
fertig bist.“<br />
BILDSCHIRM-<br />
VERBOT<br />
„Lichter im blauen<br />
Bereich des<br />
Spektrums können<br />
dich wachhalten.<br />
Daher: Der<br />
Computer, das<br />
Tablet oder Handy<br />
sollten abends<br />
gedimmt werden.<br />
KOHLENHYDRATE<br />
„Erhöhe deine<br />
Chance auf<br />
einen guten<br />
Schlaf, indem<br />
du eine kleine<br />
Portion <strong>eines</strong><br />
kohlenhydratreichen<br />
Lebensmittels zu<br />
dir nimmst. Wenn<br />
du Lust auf einen<br />
späten Snack hast,<br />
schnapp dir eine<br />
Banane.“<br />
8/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
10-MINUTEN-GERICHT<br />
Fitzone<br />
DOPPELDECKER-<br />
SANDWICH<br />
Die fette Stulle für dicke Muskeln<br />
■ Der Doppeldecker soll wie so viele andere nahrhafte Mahlzeiten<br />
von einem hungrigen Mann erfunden worden sein, der einfach<br />
alles zwischen zwei Toastscheiben packte, was er in der Küche<br />
finden konnte. Der Kerl hatte auf jeden Fall einen gut gefüllten<br />
Kühlschrank. Die Kombination aus Huhn, Speck, Obst und Gemüse<br />
macht satt und mental als auch körperlich richtig fit. Bei dieser<br />
Variante haben wir noch ein paar gesunde Extras mit draufgepackt.<br />
Hau rein und lass die Muckis wachsen. ■<br />
ernaehrung.mensfitness.de<br />
ZUTATEN<br />
• 3 dünne Scheiben Vollkorntoast<br />
• 2 dünne Scheiben geräucherter<br />
Rückenspeck<br />
• ½ Hühnerbrust, gebraten und in<br />
Scheiben geschnitten<br />
• ½ Avocado<br />
• 1 Tomate<br />
• 1 Handvoll Spinat<br />
• 1 EL Zwiebelmarmelade<br />
(1 TL Zwiebelstücke, 1 Tropfen<br />
Balsamico, 1 Tropfen Olivenöl,<br />
1 Prise Salz, 1 Prise Gelierzucker)<br />
ZUBEREITUNG<br />
• Die Hühnerbrust bei mittlerer<br />
Hitze braten, bis beide Seiten<br />
braun sind.<br />
• Den Speck braten, bis beide<br />
Seiten braun sind.<br />
• Die Tomate und die Avocado<br />
in jeweils vier dicke Scheiben<br />
schneiden.<br />
• Das Brot toasten und die Hälfte<br />
der Zwiebelmarmelade auf die<br />
unterste Scheibe streichen.<br />
• Darauf eine Schicht Huhn und<br />
Speck legen, gefolgt von der<br />
zweiten Toastscheibe. Darauf<br />
die übrige Zwiebelmarmelade<br />
verteilen.<br />
• Als Nächstes eine Schicht<br />
Avocado, Tomaten und Spinat<br />
aufs Sandwich legen, gefolgt<br />
vom „Deckel“. Das Sandwich<br />
zusammendrücken, diagonal<br />
auseinanderschneiden und<br />
auftragen.<br />
SPECK<br />
enthält 12 g Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau pro<br />
100 g sowie Zink, welches<br />
den Testosteronspiegel<br />
steigen lässt.<br />
AVOCADOS<br />
weisen hohe Konzentrationen gesunder<br />
Fettsäuren auf, die dem Herz gut tun.<br />
Außerdem stellen sie dem Organismus eine<br />
breite Auswahl entzündungshemmender<br />
Antioxidantien zur Verfügung.<br />
VOLLKORNBROT<br />
ist ein hervorragender Lieferant<br />
für sättigende Ballaststoffe<br />
sowie langsam verdauliche<br />
Kohlenhydrate, von denen der<br />
Energiehaushalt profitiert.<br />
10/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
GEAR<br />
Fitzone<br />
2<br />
Der Bruststil ist<br />
zwar eine der<br />
langsameren<br />
Techniken. Doch du<br />
kannst damit effektiv<br />
Kalorien verbrennen.<br />
Ein 80 Kilo schwerer<br />
Mann, der<br />
30 Minuten lang im<br />
Bruststil unterwegs<br />
ist, verbrennt<br />
400 Kalorien. Beim<br />
Rückenschwimmen<br />
verlierst du 280<br />
und beim Kraulen<br />
340 Kalorien.<br />
BESTES GERÄT<br />
FÜRS<br />
FREIWASSER-<br />
SCHWIMMEN<br />
BESTES GERÄT<br />
FÜRS TAUCHEN<br />
3<br />
1<br />
BESTES GERÄT<br />
ZUM SURFEN<br />
4<br />
BESTES GERÄT<br />
FÜRS BAHNEN-<br />
SCHWIMMEN<br />
WASSERRATTEN<br />
Die besten wasserdichten Geräte für erfolgreiche Wasserspiele<br />
1/ ACTIONKAMERA DRIFT<br />
GHOST-S ca. 350 €<br />
■ Erzähl nicht nur von zwei<br />
Meter hohen Wellen, sondern<br />
fang sie gleich als HD-Video<br />
ein. Die Ghost-S ist auch ohne<br />
klobige Schutzhülle bis zu<br />
drei Metern wasserdicht. Du<br />
kannst damit bis zu dreieinhalb<br />
Stunden Filmmaterial speichern.<br />
Auf dem 50 Millimeter großen<br />
LCD-Bildschirm lassen sich<br />
die Aufnahmen außerdem<br />
direkt abspielen. Die 4-fach-<br />
Superzeitlupe ist das ideale<br />
Hilfsmittel, wenn am Horizont<br />
eine Superwelle auftaucht.<br />
helmkamera-onlineshop.de<br />
2/ GPS-UHR TOMTOM<br />
MULTI-SPORT ca. 200 €<br />
■ Nichts ist besser als eine<br />
ganze Latte an packenden<br />
Statistikwerten, um aus<br />
dem langweiligen Training<br />
auf der Schwimmbahn eine<br />
datengestützte Jagd nach<br />
Rekorden zu machen. Diese<br />
GPS-Uhr ist bis zu 50 Metern<br />
wasserdicht. Sie hält deine<br />
Effektivität, deine Schlagzahl,<br />
die zurückgelegte Distanz sowie<br />
die Geschwindigkeit fest. Du<br />
trainierst auf einen Triathlon?<br />
Dann kannst du zusätzlich<br />
den Herzfrequenzmesser, den<br />
Trittfrequenzsensor sowie<br />
den Höhenmeter nutzen, um<br />
deine Erfolge beim Laufen und<br />
Radfahren festzuhalten.<br />
tomtom.com<br />
3/ KAMERA NIKON COOLPIX<br />
AW120 ca. 280 €<br />
■ Warum nur in Erinnerungen<br />
schwelgen, wenn du deinen<br />
Tauchurlaub Revue passieren<br />
lassen möchtest? Mit dieser<br />
Kamera kannst du deine<br />
Abenteuer mit gestochen<br />
scharfen 16 Megapixeln<br />
abspulen. Dieses extrem<br />
robuste Modell ist stoßfest,<br />
frostbeständig und wasserdicht<br />
bis zu einer Tiefe von 18 Metern.<br />
Die Kamera funktioniert auch<br />
bei schwachem Licht und bietet<br />
die Möglichkeit, die Aufnahmen<br />
per GPS mit Geotags zu versehen.<br />
So kannst du allen beweisen,<br />
dass deine Pics nicht aus<br />
dem Aquarium des Stadtzoos<br />
stammen.<br />
fotokoch.de<br />
4/ MP3-PLAYER FINIS<br />
NEPTUNE 4GB ca. 120 €<br />
■ Dieser innovative<br />
Unterwasser-MP3-Player<br />
arbeitet mit dem revolutionären<br />
Knochenleitungssystem. Die<br />
Lautsprecher werden einfach<br />
an der Schwimmbrille befestigt.<br />
Die Klangübertragung erfolgt<br />
ohne Ohrenstöpsel per Vibration<br />
über die Wangenknochen<br />
zum Innenohr. Außerhalb des<br />
Wassers kannst du deine Songs<br />
kaum hören (oder spüren). Im<br />
leitfähigen feuchten Element<br />
erweist sich der Neptune jedoch<br />
als effektiver Vibro-Blaster. Auf<br />
dem Gerät haben bis zu 1.000<br />
Songs Platz.<br />
swiminn.com<br />
12/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
GEAR<br />
Fitzone<br />
DAS ZIEL<br />
IM VISIER<br />
Gib vom Sonnenauf- bis<br />
zum Sonnenuntergang<br />
alles – mit unserer<br />
Auswahl der neuesten<br />
Sport-Sonnenbrillen<br />
1/ DAS BESTE MODELL<br />
FÜR DEN WINTERSPORT<br />
Bollé King Polarised ca. 90 €<br />
n Diese Brille ist mit einer Belüftung für<br />
beschlagfreie Sicht ausgestattet, sodass du<br />
immer einen klaren Durchblick hast – ganz<br />
gleich, wie sehr du dich verausgabst. Die<br />
Gläser sind bruchsicher, während der starke<br />
Nylonrahmen ziemlich flexibel ist. Die<br />
Scharniere sind ohne Pins gearbeitet, die mit der<br />
Zeit ausleiern könnten. Die Brille hält also sowohl<br />
Wind und Wetter als auch üblen Stürzen stand.<br />
blazesunglasses.com<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2/ DAS BESTE MODELL<br />
FÜR DEN WASSERSPORT<br />
Adidas Evil Eye Halfrim Pro ca. 150 €<br />
n Eine vielseitige Brille für aktive Tage am<br />
Strand. Bei den Gläsern hast du die Auswahl<br />
zwischen einer polarisierten Version gegen die<br />
blendende Sonne und fotochromen Einsätzen,<br />
die sich an Lichtveränderungen unter<br />
verschiedenen Bedingungen anpassen. Daneben<br />
gibt es noch die hydrophobe Variante, die das<br />
Wasser abweist, wenn du vorhast, abzutauchen.<br />
optik24plus.de<br />
3/ DAS BESTE MODELL FÜRS LAUFEN<br />
Oakley Fast Jacket XL ca. 170 €<br />
n Hitze und Blasen an den Füßen – beim<br />
Laufsport eine zermürbende Kombination.<br />
Das Letzte, was du dann noch brauchst, ist eine<br />
Sonnenbrille, die dir ständig von der Nase rutscht.<br />
Die Fast Jacket XL ist leicht und doch robust. Der<br />
Steg und die Polster sorgen dafür, dass sie auch<br />
auf der schweißnassen Nase nicht reibt.<br />
misterspex.de<br />
5<br />
4<br />
4/ DAS BESTE MODELL ZUM TENNISSPIELEN<br />
Dunlop Sports Carbon ca. 50 €<br />
n Der gewölbte und leichte Dunlop-Rahmen ist<br />
wie gemacht für die explosiven Bewegungen<br />
im Tennis. Die Brille rutscht auch bei schnellen<br />
Richtungswechseln nicht von der Nase.<br />
Außerdem behältst du dank des weiten<br />
Blickfeldes den Ball immer im Blick. Daneben<br />
ist die Brille mit einem Blendschutz in der<br />
Beschichtung ausgerüstet.<br />
amazon.de<br />
5/ DAS BESTE MODELL ZUM RADFAHREN<br />
Cébé S’Track ca. 90 €<br />
n Die stoßfesten Gläser der S’Track sind leichter<br />
und doch widerstandsfähiger als das Plastik oder<br />
Glas der meisten anderen Brillen. Der Rahmen<br />
liegt eng am Gesicht an und bietet dadurch bei<br />
Gegenwind Schutz vor Zugluft und Staub.<br />
otticanet.com/de<br />
14/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Fotos Krystle Wright Weitere Bilder unter redbullillume.com.<br />
THE BIG PICTURE
Fitzone<br />
NERVEN WIE<br />
DRAHTSEILE<br />
Felskletterer lassen sich nicht so schnell<br />
n aus dem Konzept bringen. Wenn es<br />
hart auf hart geht, hängen sie sich richtig<br />
rein und finden einen Weg, die Route hinter<br />
sich zu bringen. Das belegt eindrucksvoll<br />
dieses Bild von Ben Cossey, der gerade<br />
wie Spider-Man in der Sandsteinwand der<br />
australischen Taipan Wall hängt. „Hätte<br />
Ben hier losgelassen, wäre er ziemlich tief<br />
gestürzt“, erinnert sich die Fotografin Krystle<br />
Wright, die diese dramatische Aufnahme für<br />
den Sportfoto-Wettbewerb Red Bull Illume<br />
schoss. „Der nächste Sicherungshaken, mit<br />
dem er im Fels gesichert war, lag ziemlich<br />
weit entfernt. Ein Sturz wäre also übel<br />
ausgegangen. Es war allgemein ein feuchter<br />
und kräftezehrender Tag. Trotzdem fand er<br />
die nötige Energie und pure Power, um diesen<br />
komplizierten Abschnitt zu bewältigen.“<br />
Cossey hat als erste Kletterer<br />
diese berühmt-berüchtigte technisch<br />
anspruchsvolle Route im Grampians National<br />
Park hinter sich gebracht, die als Groove<br />
Train bezeichnet wird. Nach ihm haben<br />
nur vier andere Sportler dieselbe Leistung<br />
vollbracht. Ein besonderes Lob gebührt auch<br />
der Fotografin Krystle Wright, die für diese<br />
Aufnahme in einem Klettergeschirr 50 Meter<br />
über dem Erdboden in der Wand hing. „Um<br />
die Kamera und das ganze Kletterequipment<br />
zu tragen, brauchst du relativ viel Kraft und<br />
Ausdauer“, erläutert sie. Auch ein starker<br />
Magen kann wahrscheinlich nicht schaden,<br />
wenn man dabei sein Mittagessen nicht<br />
verlieren will. n<br />
Lest auch den Artikel über Kletter- und Boulder-<br />
Champion Kilian Fischhuber ab Seite 76.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/17
MF MOVIES NEW & WIN<br />
NEU IM KINO<br />
Der Kampf Affe gegen Mensch<br />
geht in die nächste Runde. In<br />
dem Sequel des Blockbusters von<br />
2011 „Planet der Affen – Prevolution“<br />
erwartet den Zuschauer nicht nur<br />
mehr Action, 3D und visuelle Effekte<br />
aus dem Hause WETA („Avatar“,<br />
„Herr der Ringe“) sondern auch eine<br />
nie zuvor gezeigte Dimension des<br />
Zusammenlebens zwischen Affe und<br />
Mensch in einer postapokalyptischen<br />
Welt. In dem von Regisseur<br />
Andy Serkis („Cloverfield“)<br />
inszenierten Sequel ist neben den<br />
Hauptdarstellern<br />
Jason Clark („White House Down“)<br />
und Keri Russel („Mission Impossible<br />
III“) auch Schauspielgröße Gary<br />
Oldman (“The Dark Knight”) Teil des<br />
Casts. Story: Der vor zehn Jahren<br />
freigesetzte Virus hat den größten<br />
Teil der Menschen ausgerottet und<br />
die wenigen Überlebenden stehen<br />
dem neu entstandenen Volk der<br />
intelligenten Affen unter der Führung<br />
von Caesar gegenüber. Die Affen<br />
beherrschen den Wald während die<br />
Menschen in den städtischen Ruinen<br />
der Zivilisation hausen. Sie haben<br />
gemeinsam ein Friedensabkommen<br />
beschlossen, welches sich aber als<br />
so fragil erweist, dass ein letzter Eklat<br />
unausweichlich scheint – es kommt<br />
zum Kampf, der die Vorherrschaft über<br />
die Erde endgültig entscheiden soll…<br />
Kinostart: 7. August<br />
NEU AUF DVD/BLU-RAY<br />
Fotos: 20th Century Fox; Walt Disney<br />
Der Spaß für große<br />
Jungs geht in die<br />
dritte Runde. Freunde<br />
handgemachter<br />
Oldschool-Action können<br />
sich freuen. Und das<br />
Aufgebot an (Action-)Stars<br />
könnte kaum größer sein.<br />
Neben dem hochkarätigen<br />
Cast aus den vergangenen<br />
Filmen wie Sylvester<br />
Stallone, Jason Statham,<br />
Jet Li, Dolph Lundgren und<br />
Arnold Schwarzenegger,<br />
sind jetzt auch Antonio<br />
Banderas, Wesley Snipes,<br />
Kellan Lutz sowie Harrison<br />
Ford und Mel Gibson in<br />
THE EXPENDABLES 3 zu<br />
sehen. Und um all diese<br />
großen Namen wurde<br />
selbstverständlich eine<br />
kleine Story gebastelt:<br />
Barney Ross (Sylvester<br />
Stallone), Lee Christmas<br />
(Jason Statham) und der<br />
Rest des Expendables<br />
Teams treffen bei ihrem<br />
neuen Einsatz auf Conrad<br />
Stonebanks (Mel Gibson).<br />
Einst Barneys rechte<br />
Hand bei der Gründung<br />
der Expendables, hat<br />
sich Stonebanks zu<br />
einem skrupellosen<br />
Waffenhändler und<br />
somit zu einem Gegner<br />
der Gruppe gewandelt.<br />
Stonebanks seinerseits<br />
hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Expendables<br />
zu zerschlagen – aber<br />
Barney hat andere Pläne.<br />
Er entscheidet sich, junges<br />
Blut und moderne Waffen<br />
ins Spiel zu bringen.<br />
Der persönliche und<br />
finale Kampf der beiden<br />
Kontrahenten wird zu<br />
einem Kampf zwischen<br />
Jung und Alt, High-Tech<br />
und Old-School…<br />
Ab 21. August kracht es in<br />
den deutschen Kinos.<br />
Zwei Jahre sind<br />
vergangen, seit Steve<br />
Rogers alias Captain<br />
America (Chris<br />
Evans) gemeinsam<br />
mit den Avengers<br />
in New York einen<br />
außerirdischen Angriff<br />
zurückgeschlagen hat.<br />
Zurück in Washington,<br />
kämpft er im Auftrag<br />
von Nick Fury (Samuel<br />
L. Jackson) gemeinsam<br />
mit Natasha Romanoff<br />
alias Black Widow<br />
(Scarlett Johansson)<br />
erfolgreich in neuen<br />
Geheimoperationen.<br />
Als bei einem Einsatz<br />
ein S.H.I.E.L.D.-Agent<br />
unter Beschuss gerät,<br />
wird Rogers plötzlich<br />
in ein Netz von Intrigen<br />
hineingezogen, das<br />
zu einer Gefahr für die<br />
ganze Welt zu werden<br />
droht. Gemeinsam mit<br />
seinen Verbündeten<br />
steht er schon bald<br />
einem ebenso<br />
unerwarteten wie<br />
höchst gefährlichen<br />
Gegner gegenüber –<br />
dem Winter Soldier.<br />
Ein fulminanter<br />
Action-Blockbuster<br />
GEWINNT<br />
2 DVD’S &<br />
2 STEELBOOKS<br />
VON<br />
„THE RETURN<br />
OF THE FIRST<br />
AVENGER”<br />
THE RETURN<br />
OF THE<br />
FIRST AVENGER<br />
mit Oscar®-Preisträger<br />
Robert Redford als<br />
Agent Alexander<br />
Pierce. Auf Blu-ray<br />
und 3D Blu-ray sind<br />
neben drei Featurettes,<br />
sowie einem<br />
Audiokommentar,<br />
ein Gag Reel und<br />
zusätzliche &<br />
erweiterte Szenen<br />
enthalten. Die 3D Bluray<br />
erscheint im streng<br />
limitierten Steelbook.<br />
Ab 14.08.2014 auf DVD,<br />
Blu-ray und 3D Blu-ray<br />
sowie als Video on<br />
Demand erhältlich<br />
Teilnahme unter www.mensfitness.de/Verlosung. Stichwort „Avenger“.<br />
Teilnahmeschluss ist der 01.09.2014.<br />
18/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
Neue Trainingsmöglichkeiten für den Vorsprung im Kampfsport<br />
Boxing Yoga<br />
RUNDE 1<br />
Der Unterricht<br />
„Boxing Yoga wurde<br />
ursprünglich als Ergänzung<br />
zum Boxtraining konzipiert“,<br />
so die leitende Trainerin<br />
Kajza Ekberg (boxingyoga.<br />
com). „Wir konzentrieren<br />
uns auf Dehnübungen, die<br />
Lockerung verspannter Muskeln<br />
und die Verbesserung des<br />
Bewegungsumfangs. Der<br />
Unterricht dauert eine Stunde.<br />
Er stellt eine Kombination aus<br />
Schattenboxen, Krafttraining mit<br />
Eigengewicht und traditionellen<br />
Übungsreihen aus dem Yoga<br />
Flow dar. Das Chanten, Reden<br />
auf Sanskrit, Meditieren und<br />
Verbrennen von Duftstäbchen<br />
fällt bei uns allerdings weg.“<br />
RUNDE 2<br />
Typische Übung<br />
Das „umgekehrte Kreuz“:<br />
Geh hierfür tief hinunter in<br />
den Ausfallschritt. Dabei die<br />
Beinposition so verändern, dass<br />
das vordere Bein gerade und<br />
das hintere um 90 Grad gebeugt<br />
ist. Dann das Gleichgewicht<br />
finden und mit nach unten<br />
gezogenem Kinn einen Schlag<br />
nach vorn ausführen. Dabei die<br />
Deckung oben lassen, die Hüfte<br />
parallel halten und die Core-<br />
Muskulatur angespannt lassen.<br />
Den Oberkörper drehen, um die<br />
Reichweite zu verlängern. In der<br />
Endphase innehalten und ruhig<br />
atmen.<br />
RUNDE 3<br />
DAS ZIEL<br />
„Die Übungen beschleunigen<br />
die Regenerationszeit nach<br />
einem harten <strong>Workout</strong>.<br />
Sie erhöhen stark das<br />
Körperbewusstsein, die<br />
Koordination sowie die<br />
Flexibilität. Gleichzeitig lösen sie<br />
Spannungen, während sie den<br />
gesamten Körper kräftigen“,<br />
sagt Ekberg.<br />
RUNDE 4<br />
Die Theorie<br />
Überzeugend: Bei neuesten<br />
Forschungen an der University<br />
of Oslo hatte Yoga eine<br />
größere Auswirkung auf die<br />
Regeneration des Körpers als<br />
das Spazierengehen und die<br />
Entspannung zur Musik.<br />
RUNDE 1<br />
Der Unterricht<br />
„Die 50-minütigen Einheiten<br />
basieren auf der DVD-Reihe<br />
UFC Fit. Sie sind in sechs bis<br />
acht hochintensive Runden<br />
unterteilt“, erklärt der UFC-<br />
Veteran und Erfinder des<br />
Programms Mike Dolce. „Dabei<br />
decken wir die Bereiche Boxen,<br />
Kickboxen, plyometrisches<br />
Training, Flexibilität, funktionale<br />
<strong>Fitness</strong>, Konditionstraining für<br />
den Core sowie Herz-Kreislauf-<br />
Training ab. Das Ganze ist also<br />
eine umfassende UFC-Einheit.“<br />
UFC FIT<br />
RUNDE 2<br />
Typische Übung<br />
Die „Boxer-Kniebeuge“. In<br />
der Boxer-Grundstellung zwei<br />
leichte Kurzhanteln in die Hände<br />
nehmen und die Gewichte<br />
mit zur Deckung nach oben<br />
nehmen. Dann hinunter in die<br />
tiefe Kniebeuge sinken und<br />
explosiv wieder hochkommen.<br />
Beim Aufstehen drei schnelle<br />
Schläge abfeuern. Nach diesem<br />
Muster 30 Sekunden lang<br />
fortfahren.<br />
RUNDE 3<br />
Das Ziel<br />
„UFC Fit ist dazu ausgelegt,<br />
dem Sportler ein einzigartiges<br />
<strong>Workout</strong> zu bieten, das den<br />
gesamten Körper im MMA-Stil<br />
trimmt. Das Ziel sind direkte<br />
Ergebnisse und lang anhaltende<br />
<strong>Fitness</strong>, hinter der mehr steckt<br />
als nur ein guter Strand-Look“,<br />
so Dolce.<br />
RUNDE 4<br />
Die Theorie<br />
Dieses Training entspricht<br />
einem hochintensiven<br />
Intervalltraining. Studien<br />
haben gezeigt, dass diese<br />
Bewegungsform ähnliche<br />
Auswirkungen auf den<br />
Testosteronspiegel hat wie<br />
ein richtiger Kampf. Dies<br />
belegen Forschungen an der<br />
amerikanischen Northwestern<br />
University. Außerdem helfen<br />
solche Einheiten beim Aufbau<br />
schlanker Muskelmasse<br />
helfen. ■<br />
Illustration Lauren Mortimer<br />
DAS URTEIL<br />
Boxing Yoga ist wie gemacht für die aktive Regeneration nach<br />
einem mörderischen Training mit großem Volumen. Es liefert<br />
aber nicht dieselbe Kondition wie das Boxen und macht dich auch<br />
nicht so flexibel wie der richtige Yoga. UFC Fit ermöglicht den<br />
Muskelaufbau und eine Fettverbrennung im MMA-Stil. Der Vorteil:<br />
Die bösen Nebenwirkungen, wie man sie aus dem Octagon kennt,<br />
bleiben hier aus. Das heißt für dich: Deine Nase bleibt erst mal<br />
gerade.<br />
20/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Foto Marius Bugge<br />
BEIM SKATEN<br />
VERBRENNT DER<br />
FAHRER 8–12<br />
KALORIEN PRO<br />
MINUTE, WÄHREND ER<br />
SEINE BAUCHMUSKELN<br />
TRAINIERT.<br />
Inwiefern taugt das<br />
Skateboardfahren<br />
als <strong>Workout</strong>?<br />
Dave W., Chula Vista, CA, USA<br />
Ob du‘s glaubst oder nicht: Das Skaten<br />
ist ein echt hartes Herz-Kreislauf-<br />
<strong>Workout</strong>. Dr. Michele Olson ist Professor für<br />
Sportwissenschaft an der amerikanischen<br />
Auburn University in Alabama. Sie vergleicht<br />
den Effekt des Skateboardfahrens auf die<br />
<strong>Fitness</strong> mit denen des Seilspringens und sogar<br />
des Spinnings. Bei allen drei Bewegungsformen<br />
geht es darum, „vom Grundtempo aus zu<br />
explosiveren Aktionen überzugehen“.<br />
Selbst, wenn du keine kniffligen Tricks<br />
ausführst und einfach nur mit dem Brett im<br />
flachen Gelände herumfährst, bringt das<br />
Olson zufolge das Herz-Kreislauf-System gut<br />
in Schwung. „Der Sportler verbrennt dabei<br />
zwischen acht und sage und schreibe zwölf<br />
Kalorien pro Minute“, meint Olson.<br />
Das Skateboarden hilft daneben bei der<br />
Ausbildung wichtiger Muskelgruppen an der<br />
Oberschenkelrückseite, am Gesäß, an der<br />
Oberschenkelvorderseite, im unteren Rücken<br />
und sogar am Bauch. „Die Bauchmuskeln<br />
müssen im Zusammenspiel mit dem Rücken<br />
für eine saubere Ausrichtung der Wirbelsäule<br />
sorgen“, erklärt Olson. Nur so kann der Fahrer<br />
auf dem Skateboard die Balance halten. ■<br />
22/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
BUCHTIPP<br />
GEWINNT<br />
5 X „DAS GROSSE<br />
KETTLEBELL<br />
TRAININGSBUCH“<br />
AUS DEM<br />
HAUSE RIVA<br />
Teilnehmen könnt ihr unter<br />
www.mensfitness.de/verlosung;<br />
Stichwort: Kettlebell.<br />
Einsendeschluss<br />
ist der 01.09.2014<br />
Fitzone<br />
DAS GROSSE<br />
KETTLEBELL<br />
TRAININGSBUCH<br />
■<br />
Wer mit nur einem<br />
einzigen Trainingsgerät ein<br />
abwechslungsreiches und effizientes<br />
Ganzkörpertraining betreiben möchte,<br />
der kommt an der Kugel aus massivem<br />
Gußeisen und mit dem Hantelgriff<br />
nicht mehr vorbei. Kettlebells<br />
(Kugelhanteln) liegen definitiv im<br />
Trend – und dies vollkommen zu<br />
Recht. Ihre besondere Form erlaubt<br />
eine Vielzahl von Übungen, die den<br />
ganzen Körper in Kraft, Ausdauer,<br />
Schnelligkeit und Beweglichkeit<br />
trainieren. Im Gegensatz zu normalen<br />
Kurzhanteln liegt beim Training mit den<br />
Kettlebells der Massenschwerpunkt<br />
stets außerhalb der Hand. Dadurch<br />
wird die Stabilisationsmuskulatur<br />
Von Till Sukopp<br />
des Körpers zusätzlich gefordert und<br />
gestärkt. Auf 176 Seiten zeigt euch<br />
Sportwissenschaftler, <strong>Fitness</strong>coach<br />
und Personal Trainer Till Sukopp<br />
alle theoretischen und praktischen<br />
Aspekte auf, wie ihr dieses effiziente<br />
<strong>Fitness</strong>konzept optimal umsetzen<br />
könnt. Das Buch umfasst die besten<br />
und effektivsten Übungen sowie<br />
Trainingsprogramme für jedes<br />
<strong>Fitness</strong>level. Diese werden anhand<br />
zahlreicher farbiger Bilder ausführlich<br />
und detailliert erklärt. Wer seine Kraft,<br />
Kondition und Koordination verbessern<br />
möchte, hat mit dem Kettlebell<br />
Trainingsbuch einen perfekten Trainer<br />
an seiner Seite. ■<br />
rivaVerlag, 19,99 €<br />
[ ANZEIGE ]<br />
DER FREY CLASSIC® 2014<br />
SPONSORVERTRAG GEHT<br />
AN MARKUS ROHDE<br />
Nach seinem Comeback<br />
im Jahr 2013 war Markus<br />
DIE Überraschung der<br />
diesjährigen FREY Classic®.<br />
Durch seine harmonische Linie,<br />
seine vollen definierten Muskeln<br />
und durch das schönste Posing<br />
der diesjährigen FC ließ Markus<br />
weitaus schwerere Gegner<br />
wie Vlad Tabarin, FREY Athlet<br />
Alexej Kauz oder den Russen<br />
Alexander Khaykin hinter<br />
sich und belegte als einziger<br />
Deutscher einen Finalplatz.<br />
Aufgrund dessen hat der<br />
Hauptsponsor FREY Nutrition®<br />
einstimmig entschieden, den<br />
ausgelobten Sponsoring-Vertrag<br />
an Markus zu vergeben. „Wir sind<br />
froh, einen weiteren deutschen<br />
Ausnahmeathleten im FREY<br />
Team begrüßen zu dürfen und<br />
sind gespannt, wie sich Markus<br />
im nächsten Wettkampfjahr<br />
schlagen wird“, so Andreas Frey<br />
(Geschäftsführer der Firma FREY<br />
Nutrition®).<br />
Die diesjährige mittlerweile<br />
fünfte Ausgabe der FREY<br />
Classic® war, wie auch die der<br />
Jahre davor, erneut ein voller<br />
Erfolg und bot mit mehrfachen<br />
Weltmeistern, mehreren Mr.<br />
Universe Titelträgern und<br />
international erfolgreichen<br />
Athleten ein auf Amateurebene<br />
bis dato unerreichtes<br />
Teilnehmerfeld. Die zum ersten<br />
Mal veranstaltete Deutsche<br />
Newcomermeisterschaft<br />
wird aufgrund der durchweg<br />
positiven Resonanz fester<br />
Bestandteil der FC, welche im<br />
nächsten Jahr am 18.04.2015 –<br />
erneut in der Rhein-Mosel-Halle<br />
– in Koblenz stattfinden wird.
ESSEN MIT KÖPFCHEN<br />
DIESE<br />
LEBENSEMITTEL<br />
MACHEN<br />
RICHTIG FIT<br />
Schlichte dir den Teller<br />
mit diesen gesunden Alternativen voll<br />
■<br />
Ich will nicht als Gesundheitsapostel auftreten. Deshalb will ich nicht leugnen, dass ich mich<br />
auch gern an frittierten Leckereien und Junkfood vergehe. Solche Schwächen sind schließlich<br />
menschlich. Wer kann schon bestreiten, dass der doppelte Cheeseburger einfach gut schmeckt?<br />
Wenn diese Sachen nur nicht so dick machen würden. Da muss es doch bessere Alternativen<br />
geben ... klassische Schlemmereien, wie man sie kennt und liebt, nur eben mit natürlichen Zutaten,<br />
die Muskeln aufbauen, Fett verbrennen und Energie liefern. Zeit für ein Rezept, das du ohne<br />
schlechtes Gewissen genießen kannst. ■<br />
Fitzone<br />
PILZBURGER<br />
■ Pilze sind mehr als<br />
nur Kalorien-, Fett- und<br />
Cholesterin-Killer. Ihr<br />
deftiger Geschmack<br />
unterstreicht zudem das<br />
Aroma der Speisen, in denen<br />
sie verwendet werden.<br />
Dazu kommt, dass Pilze in<br />
den Supermarktregalen<br />
praktisch die einzige<br />
verlässliche Vitamin-D-<br />
Quelle darstellt.<br />
ZUTATEN<br />
(2 Portionen)<br />
• 170 g Zuchtchampignons<br />
• 1 TL Rapsöl<br />
• Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
• ¼ Tasse fettarmer Ricottakäse<br />
• 110 g mageres Rinderhack<br />
(93 Prozent)<br />
• 1 großes Ei, leicht geschlagen<br />
• ¼ Tasse gewürzte<br />
Brotkrumen<br />
• 1 TL getrocknetes Basilikum<br />
• 1 EL Worcestershiresauce<br />
• 2 Hamburgerbrötchen<br />
Text: Elizabeth M. Ward, Ernährungsexpertin Fotos: Claire Benoist<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die Pilze in dünne Scheiben<br />
schneiden. Eine Bratpfanne bei<br />
mittlerer Temperatur erhitzen.<br />
1 TL Rapsöl dazugeben. Die Pilze in<br />
die Pfanne geben und 3–5 Minuten<br />
lang sautieren. Abtropfen lassen.<br />
Die Pilze dann erneut in die Pfanne<br />
geben und mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
2) In einer mittelgroßen Schüssel<br />
die Pilze mit dem Ricottakäse, dem<br />
Rind, dem Ei,<br />
den Brotkrumen, dem Basilikum<br />
sowie der Worcestershiresauce<br />
vermischen. Den Teig zu zwei gleich<br />
großen Frikadellen formen.<br />
3) Eine Pfanne auf mittlerer Stufe<br />
erhitzen.<br />
4) Die Frikadellen 5–7 Minuten lang<br />
auf jeder Seite braten (oder bis sie<br />
eine Innentemperatur von 160 Grad<br />
erreicht haben).<br />
5) Die Burger zusammenstellen. Dafür<br />
je eine Frikadelle auf ein Brötchen<br />
legen und mit dem gewünschten<br />
Belag dekorieren.<br />
NÄHRWERT<br />
Kalorien: 377<br />
Eiweiß: 30 g<br />
Kohlenhydrate: 4 g<br />
Fett: 13,5 g<br />
Gesättigte Fettsäuren: 2 g<br />
Ballaststoffe: 7 g<br />
Cholesterin: 151 mg<br />
Natrium: 790 mg<br />
24/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
GRAS<br />
GRÜN MACHT<br />
SCHLANK<br />
Gemüsesäfte sind nicht nur etwas zur<br />
Entschlackung. Auch deine Form<br />
profitiert davon.<br />
GEWUSST, WIE:<br />
DER RICHTIGE<br />
GEMÜSESAFT<br />
KANN FETT<br />
VERBRENNEN<br />
UND DIE<br />
REGENERATION<br />
BESCHLEUNIGEN.<br />
■ Zu Saft verarbeitetes Gemüse<br />
kann mehr als den Körper entgiften.<br />
Mit den richtigen Zutaten ist das<br />
Gesundheitselixier aus der eigenen<br />
Küche ein echter Wundertrank: Es kann<br />
Fett verbrennen, das Energieniveau heben<br />
und die Regeneration beschleunigen. Um<br />
an ein paar schnelle Rezepte zu kommen,<br />
haben wir uns an die Men’s <strong>Fitness</strong>-<br />
Kolumnistin Candice Kumai gewandt. Sie<br />
ist Autorin <strong>eines</strong> neuen Rezeptbuches für<br />
Gemüsesäfte, in denen über 100 Saftund<br />
Smoothie-Rezepte nach Wirkung<br />
und funktionellen Zutaten aufgelistet sind:<br />
Vom knochen- und muskelstärkenden<br />
Babyspinat über den verdauungsfördernden<br />
Ingwer bis hin zu Kräutern und Gewürzen<br />
gegen Krankheiten.<br />
ENERGIE<br />
GURKENSAFT<br />
Die zusätzliche Ananas ist bis oben hin mit dem<br />
Mineralstoff Mangan gefüllt. Dieser sorgt für<br />
die Regulierung des Blutzuckers. Zudem hilft<br />
der Stoff, Kohlenhydrate und Fett zu Energie zu<br />
verarbeiten.<br />
ZUTATEN<br />
• ¾ Tasse frische Ananasstücke<br />
• 3 Tassen Babyspinat<br />
• 1 EL frischer Ingwer<br />
• 1 mittelgroße Gurke<br />
ANLEITUNG<br />
Alle Zutaten in die Fruchtpresse geben und<br />
entsaften. Ergibt 2 Portionen.<br />
NÄHRWERT<br />
(pro Portion)<br />
90 Kalorien, 3 g Eiweiß, 19 g KH, 0,5 g Fett,<br />
0 g Ballaststoffe, 15 g Zucker, 130 % der ETD<br />
(empfohlenen Tagesdosis) Vitamin C, 10 % der<br />
ETD Kalzium, 15 % der ETD Eisen<br />
Text Kumai, Jimmy Fontaine<br />
Das brauchst du<br />
GEMÜSE<br />
Die Sorten mit den dunkelsten Blättern<br />
weisen gleichzeitig auch die höchste<br />
Nährstoffdichte auf. Verwende Spinat,<br />
Grünkohl, Pok Choi, Löwenzahnblätter oder<br />
Mangold. Diese Lebensmittel versorgen den<br />
Körper mit großen Portionen knochen- und<br />
muskelaufbauenden Nährstoffen wie Eisen<br />
und Vitamin K.<br />
OBST Der süße Geschmack der Äpfel,<br />
Melonen, Birnen, Ananas und Zitrusfrüchte<br />
gleicht den bitteren Charakter des<br />
Gemüses aus. Im Vergleich zur raffinierten<br />
Variante, der in vielen handelsüblichen<br />
Obstsäften steckt, wirkt natürlicher Zucker<br />
sanfter auf die Blutzuckerkonzentration.<br />
KRÄUTER, GEWÜRZE<br />
UND AROMEN Basilikum hilft gegen<br />
Entzündungen, Petersilie schützt<br />
vor Zellschäden, Cayenne bringt die<br />
Fettverbrennung auf Hochtouren, Zimt hilft<br />
bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels,<br />
Knoblauch ist gut gegen Erkältungen und<br />
Ingwer fördert die Verdauung.<br />
26/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
Gesund bis<br />
auf den letzten<br />
Tropfen:<br />
Entsafter mit<br />
Mahlwerk<br />
ziehen mehr<br />
Nährstoffe aus<br />
den Lebensmitteln<br />
als Modelle mit<br />
Zentrifugaltechnik.<br />
FETTFERBRENNUNG<br />
ZIMT MIT<br />
ROTER BETE<br />
Dieses einzigartige Getränk ist gleich doppelt<br />
gesund. Rote Bete ist ein harntreibendes Mittel,<br />
das Fett aus dem Körper herausspült, während<br />
Zimt erwiesenermaßen zur Kontrolle der<br />
Blutzuckerkonzentration beiträgt und zudem beim<br />
Abnehmen hilft.<br />
ZUTATEN<br />
• 2 Tassen Babyspinat<br />
• 1 Tasse Grünkohl<br />
• 1 mittelgroße rote Beete, abgebürstet und<br />
halbiert<br />
• 1 mittelgroße Gurke<br />
• ¼ TL Zimt<br />
ANLEITUNG<br />
Die ersten vier Zutaten entsaften. Den Zimt<br />
einrühren und das Getränk servieren. Ergibt eine<br />
Portion.<br />
NÄHRWERT<br />
(pro Portion)<br />
80 Kalorien, 6 g Eiweiß, 14 g KH, 1 g Fett, 0 g<br />
Ballaststoffe, 8 g Zucker, 870 mg Kalium, 170 %<br />
der ETD (empfohlenen Tagesdosis) Vitamin A,<br />
20 % der ETD Kalzium, 30 % der ETD Folsäure<br />
SCHNELLE<br />
REGENERATION<br />
INGWER-PFIRSICH<br />
Die Kokosmilch steckt voller Kalium und hilft<br />
dadurch, die beim Sport ausgeschwitzten<br />
Elektrolyte zu ersetzen. Ingwer baut indes<br />
Entzündungen vor, die bei intensiven<br />
Trainingseinheiten entstehen können.<br />
ZUTATEN<br />
• 2 Tassen Grünkohl<br />
• 5 Tassen Babyspinat<br />
• 1 TL frischer Ingwer<br />
• ¾ Pfirsich, entkernt<br />
• ¼ Tasse Kokosmilch<br />
ANLEITUNG<br />
Grünkohl, Spinat, Ingwer und Pfirsichscheiben<br />
entsaften und in ein Glas geben. Die Kokosmilch<br />
dazugeben und alles gut miteinander verrühren.<br />
Ergibt zwei Portionen.<br />
NÄHRWERT<br />
(pro Portion)<br />
120 Kalorien, 9 g Eiweiß, 22 g KH, 1,5 g Fett, 0 g<br />
Ballaststoffe, 11 g Zucker, 240 mg Omege-3-<br />
Fettsäuren, 310 % der ETD (empfohlenen<br />
Tagesdosis) Vitamin C, 30 % der ETD Kalzium<br />
SAFTPRESSE<br />
Um die maximalen Nährwerte<br />
herauszuholen, solltest du dir ein<br />
gutes Gerät wie den Omega 8004<br />
Nutrition Center Juicer (s. Abb.,<br />
www.omegajuicers.com, ca. 190 €<br />
plus Zoll- und Frachtkosten) oder<br />
den Moulinex Entsafter Infiny<br />
Press Revolution ZU5008 zulegen<br />
(ca. 200 € unter otto.de), um das Obst<br />
und Gemüse sanft auszupressen.<br />
Diese Saftpressen verwenden anders<br />
als Zentrifugal-Entsafter keine<br />
rotierende Schneide. So entsteht auch<br />
nicht dieselbe Hitze, was gut für die<br />
Nährstoffe ist. Sanfte Saftpressen<br />
drücken auch noch den letzten<br />
Tropfen an Nährstoffen ins Glas.
Functional Expert<br />
n GYM-TO-GO<br />
KEIN<br />
MUSKELWACHSTUM<br />
MEHR? Die Lösung liegt im Faszientraining<br />
In der Regel gibt es im <strong>Fitness</strong>- und<br />
Freizeitsport zwei hauptsächliche Gründe,<br />
die Personen in ein <strong>Fitness</strong>studio treiben.<br />
Wenn man die ersten Gespräche mit den<br />
Interessierten führt und die Bedarfsanalyse<br />
erfolgt, geben die meisten der Befragten an,<br />
ihre Form verbessern oder ihren Schmerz<br />
lindern zu wollen. Für beide Ziele ist das<br />
myofasziale („myo“ = Muskel; „faszial“ =<br />
verbindendes Gewebe) System ein enorm<br />
wesentlicher Faktor, der über Erfolg oder<br />
Misserfolg entscheiden kann. Dabei nimmt<br />
der Einfluss der Faszie eine besondere Rolle<br />
ein. Immer häufiger stellen Wissenschaftler<br />
fest, dass sowohl Schmerzen, als auch<br />
Leistungseinbußen ihren Ursprung in den<br />
weißen Gewebsanteilen (wie z.B. Sehnen,<br />
Bänder, Muskelhüllen etc.) haben und<br />
nicht vom Muskel, Gelenk oder auch der<br />
Bandscheibe selbst ausgehen. Die meisten<br />
unserer Rezeptoren liegen in diesem<br />
verbindenden Gewebe und somit auch die<br />
Schmerzrezeptoren. Schmerzen hemmen<br />
natürlich immer die Leistung und damit auch<br />
den möglichen Muskelaufbau.<br />
Gleichermaßen kann es ebenfalls zu einem<br />
eingeschränkten Muskelwachstum kommen,<br />
obwohl noch keine wahrzunehmenden<br />
Schmerzen vorliegen. Hierbei kann es<br />
sein, dass die den Muskel umgebene<br />
Bindegewebshülle den Muskel quasi<br />
einklemmt und er dadurch nicht mehr richtig<br />
gleiten kann. Folglich ist es der Muskulatur<br />
auch nicht möglich maximale Energie zu<br />
produzieren und uneingeschränkt in seiner<br />
Hülle zu kontrahieren (anzuspannen). Liegt<br />
diese Gegebenheit vor, muss dieses Problem<br />
mit seiner Ursache behoben werden. Häufig<br />
wird dann im <strong>Fitness</strong>studio ein Krafttraining für<br />
die umliegende Muskulatur der betroffenen<br />
Region durchgeführt. Dies kann zumindest<br />
kurzzeitig eine Besserung hervorrufen, wird<br />
allerdings nicht von langer Dauer sein, da nur<br />
symptomatisch gearbeitet wird.<br />
Grundsätzlich werden dann relativ<br />
isolierte Kraftübungen für die betroffene<br />
Region oder auch die gegenseitige<br />
Komponente durchgeführt, um diese<br />
Regionen zu stärken. Leider wird dabei häufig<br />
vergessen, dass diese Muskelregionen<br />
aufgrund ihrer bereits verkürzten<br />
umschlingenden Faszie bereits eine sehr<br />
hohe Spannung haben. Infolgedessen wird<br />
mit den Kraftübungen eigentlich nur weiter<br />
an mehr Spannung gearbeitet. Natürlich<br />
erfolgt eine bessere Durchblutung und<br />
Sauerstoffversorgung dieser Region, doch<br />
ohne spezifische Übungen, sowohl im Kraftals<br />
auch Entspannungsbereich (z.B. durch<br />
eine Foam Roll) kann die Ursache nicht<br />
komplett behoben werden. Die Auflösung<br />
dieser schmerzproduzierenden und/oder<br />
leistungseinschränkenden Ursache muss<br />
hingegen das Ziel mit obererster Priorität<br />
sein. Erst infolgedessen ist ein gesunder und<br />
langanhaltender Erfolg möglich.<br />
Wenn ihr also unter Schmerzen leidet,<br />
oder euch in eurem Muskelwachstum<br />
eingeschränkt fühlt, kann es sein, dass eure<br />
Strukturen des Bindegewebes irgendwo<br />
eingeschränkt, verklebt und verdickt sind.<br />
Ihr könnt bereits ohne therapeutische Hände<br />
an der Ursachenbekämpfung arbeiten,<br />
indem ihr Übungen mit der Foam Roll in<br />
euren (Trainings)-Alltag einbaut. Solltet<br />
ihr also Rückenschmerzen haben oder am<br />
unerwünschten Leistungslimit (z.B. beim<br />
Kreuzheben) angelangt sein, empfiehlt es sich<br />
die gesamte rückwärtige Kette eures Körpers<br />
mit langsamen und gleitenden Techniken „zu<br />
rollen“. Insbesondere im Bereich der großen<br />
Rückenfaszie (Thoracolumbalfaszie siehe<br />
Bild) und der Verbindung zur Glutealfaszie,<br />
können auslösende Faktoren vorliegen,<br />
weswegen ihr euch hierbei besonders viel<br />
Zeit lassen solltet. n<br />
EXPERTE<br />
Foto Perform Better<br />
Dennis Krämer und<br />
Berengar Buschmann<br />
sind Geschäftsführer<br />
und Gründer von<br />
TYMGYM – Transfer Your<br />
Movements, und Erfinder<br />
der FMT (Functional<br />
Myofascial Training)<br />
-Methodik. Bei Perform<br />
Better Europe leiten<br />
Sie die Ausbildung zum<br />
Functional Myofascial<br />
Trainer (FMT).<br />
28/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Leserbriefe<br />
Wir beantworten eure<br />
Fragen zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch,<br />
wenn Ihr Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, <strong>Workout</strong>s, Training und Ernährung habt.<br />
Mein Oberarmwachstum<br />
stagniert<br />
F<br />
: Ich bin 18 jahre alt, 1,85m groß und<br />
80 Kilo schwer. Mein Trainingsplan<br />
ist so ausgerichtet, dass ich jeden Tag<br />
Sport mache. Dienstag, Freitag und<br />
Sonntag trainiere ich Bizeps und Bauch,<br />
Donnerstag Schulter und Bauch. Ich<br />
trainiere zuhause mit Langhantel und<br />
Kugelhanteln. Die restlichen Tag espiele<br />
ich im Verein Fußball. Mittlerweile habe<br />
ich überall ein paar Muskeln aufgebaut,<br />
nur mein Oberarmwachstum stagniert.<br />
Mein Training besteht aus jeweils drei<br />
Sätzen Kugelhantelcurls, Langhantelcurls,<br />
Liegesütz mit Rudern, Kugelhantelcurls<br />
im Sitzen, Trizepsdips, Trizepsstrecken,<br />
Bankdrücken und vornübergebeugtes<br />
Rudern im Obergriff. Ist das Fußballtraining<br />
vielleicht eher hinderlich als förderlich für<br />
den Muskelaufbau? Außerdem habe ich<br />
das Problem, dass ich bis jetzt nur mit relativ<br />
geringen Gewichten a 10 Wiederholungen<br />
trainiere, diese mich aber insofern fordern,<br />
dass ich die Wiederholungen gegen Ende<br />
des <strong>Workout</strong>s nicht mehr korrekt ausführen<br />
kann, meine Muskeln aber nicht brennen<br />
oder ich keinen Muskelkater spüre!<br />
Tobias S. per Mail<br />
A<br />
: Du musst unbedingt dein Satz-<br />
Training bezüglich Intensität und<br />
Wiederholungszahl verändern. Wenn dein<br />
aktueller Trainingsplan im Mehrsatz stets<br />
gleiche Wiederholungszahl beinhaltet, steht<br />
ein Muskelwachstum, in der Form wie du<br />
ihn wünschst, niemals im Fokus. Ändere<br />
umgehend die 10er-Wiederholungszahl<br />
in z.B. 15-12-10 Wiederholungen und<br />
vor allem mit ansteigenden Gewichten.<br />
Nach 4 Wochen rate ich dir, die<br />
Wiederholungszahlen erneut zu ändern und<br />
zwar in 12-10-8 Wiederholungen. Bis dahin<br />
wirst du im Vergleich zum aktuellen Training<br />
deutliche Veränderungen spüren und auch<br />
sehen. Du schreibst mir, dass du relativ<br />
viele und unterschiedliche Bizeps-/Trizeps-<br />
Übungen trainierst. Mein Tipp: Ziehe die<br />
Übungen ruhig über zwei Trainingstage und<br />
splitte! So regenerierst du, bzw. überforderst<br />
mit den unterschiedlichen Übungen nicht<br />
deine Muskulatur. You know what I mean?<br />
Vibrationsplatten im TV<br />
F<br />
: Hallo ich heiße Jan und bin 27 Jahre<br />
alt. In der Werbung im TV ist immer<br />
mehr über Vibrationsplatten zu sehen.<br />
Jetzt meine Frage: Was taugen diese<br />
wirklich für den Muskelaufbau und sind<br />
sie wirklich Gelenkschonend, wie in der<br />
Werbung angepriesen?<br />
Jan U. per Mail<br />
A<br />
: Zum Thema Vibrationsplatten &<br />
Co habe ich eine ganz persönliche<br />
Meinung. Sie sind im Bereich<br />
Physiotherapie durchaus sinnvoll und<br />
einsetzbar. Selbst da ist allerdings auch<br />
Vorsicht geboten. Aktuelle Studien aus<br />
den USA schildern, dass Menschen,<br />
die ein Problem z.B. im Bereich der<br />
Knochendichte etc. haben, auch schon<br />
über Schmerzen geklagt haben. Dies ist<br />
sicherlich nicht der Regelfall. Inzwischen<br />
gibt es ja auf dem Markt jede Menge<br />
Anbieter mit unterschiedlichen Preisen<br />
und Geräten. Man kann durchaus sagen,<br />
je günstiger eine solche „Platte“ ist, desto<br />
weiter wird wohl auch die Intensität der<br />
Vibrationsstärke auseinander liegen.<br />
Was ist dein persönliches Ziel durch<br />
den Einsatz von Vibrationsplatten? Ist<br />
es die Trainingszeit zu verkürzen, was<br />
viele Hersteller versprechen? Schnell<br />
und ruckzuck den gleichen <strong>Body</strong> wie ein<br />
Sportler zu bekommen, der mehrmals die<br />
Woche hart im Gym powert? Dazu gebe<br />
ich dir auch hier meine ganz persönliche<br />
Meinung: Vergiss es!<br />
Ausgewogene Ernährung, regelmäßiges<br />
Krafttraining und eine stets moderate<br />
Dauerhaftigkeit bringen einen an das Ziel,<br />
schlanker und straffer zu werden, sowie an<br />
Muskeln zuzugewinnen. In diesem Sinne,<br />
bleibe den Basics treu und trainiere durch<br />
eigene Kraft und Intensität deinen <strong>Body</strong>!<br />
Sixpack & Bizeps mit Zwölf<br />
F<br />
: Hallo, ich habe eine Frage: Ich bin 12<br />
Jahre alt und trainiere nun seit etwa<br />
einem halben Jahr jeden Tag etwa eine<br />
halbe Stunde. Wie lange wird es wohl noch<br />
dauern bis ich einen Sixpack und einen<br />
kräftigen Bizeps habe?<br />
Maxi V. per Mail<br />
A<br />
: Ich kann dir sagen, dass es noch<br />
etwas dauern wird und muss, da<br />
du mit 12 Jahren weit entfernt bist, was<br />
Abschluss des Knochenwachstums<br />
betrifft! Daher rate ich Dir Dein aktuelles<br />
Trainingsprogramm weiterzuführen und<br />
in Sachen Sixpack vielleicht durch neue<br />
Übungen zu intensivieren. Hinsichtlich <strong>eines</strong><br />
Muskelzuwachstrainings im Bereich Bizeps<br />
kann und werde ich dir aufgrund d<strong>eines</strong> doch<br />
sehr jungen Alters keine Tipps geben können,<br />
da es unverantwortlich wäre, starke Aufbau-<br />
Programme in deinem Alter umzusetzen.<br />
Trainiere ein 3-Satz-Training mit gleichem<br />
Gewicht und 15-20 Wiederholungen. Wenn<br />
Du jetzt in deinem Alter ein <strong>Fitness</strong>-Training<br />
gut und schonend absolvierst, wirst Du<br />
mit 16-18 Jahren einen leichteren Einstieg<br />
finden und Resultate bezüglich schnellerem<br />
Aufbau sind vorprogrammiert!<br />
Basketball vs Muskeln<br />
F<br />
: Hallo, ich hab da mal eine Frage: Wie<br />
wirkt es sich auf den Muskelaufbau<br />
aus, wenn man nach dem Training noch<br />
Sport, zum Beispiel Basketball treibt?<br />
Christian D. per Mail<br />
A<br />
: Nun ja, wenn du bei Deinem<br />
Krafttraining ein starkes<br />
Muskelzuwachs-Programm absolvierst und<br />
zusätzlich intensiv Basketball spielst, könnte<br />
in Sachen Muskulatur dauerhaft etwas<br />
schwinden, da du dich ja im hochpulsigen<br />
Bereich bewegst. Diese Theorie ist aber<br />
nur eine weit gedachte These. Daher würde<br />
ich zusammenfassend sagen, dass dir ein<br />
Muskeltraining durchaus Vorteile liefert und<br />
du die Kraft hast, um dich beim Basketball<br />
auch im Bereich Kraft und Muskulatur positiv<br />
zu verändern. Negativ wirkt sich daher aus<br />
meiner Sicht das Basketball-Training nicht<br />
auf dein Gym-Training aus. n<br />
dirkvanderklok.de<br />
Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />
<strong>Fitness</strong> haben, sendet eine Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
Anmerkung: Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />
Inhalte der Leserbriefe themenorientiert zu kürzen<br />
30/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
MICHAELS<br />
FITNESS-ECKE<br />
Kolumne<br />
Gezeitenwechsel<br />
Wir Menschen sind Sonnenanbeter.<br />
Sommerzeit ist Paarungszeit. Und<br />
da jeder von uns das möglichst hübscheste<br />
und attraktivste Weibchen erobern<br />
möchte, tun wir alles dafür, um sie auf uns<br />
aufmerksam zu machen. Die Sonne trägt<br />
dazu bei, dass wir uns lebendig, attraktiv<br />
und voller Kraft fühlen. Die graue Jahreszeit<br />
ist eher Diesel. Die „Baby-Mach-Hormone“<br />
werden nicht ausgeschüttet. Wir sind<br />
träge und lustlos. Warum sollte es auch<br />
anders sein? Es ist keine Babymachzeit.<br />
Unser jahrtausendalter Teil des Gehirns<br />
hat keine Ahnung von Arbeitszeit, Wecker<br />
oder Schule. Die kalte Jahreszeit ist dafür<br />
da, dass wir uns ausruhen und Energie<br />
sammeln für die nächste Babymachphase.<br />
Also wird das System Mensch soweit runter<br />
gefahren wie möglich, um so viel Power<br />
und Energie zu sammeln wie möglich.<br />
Ausruhen bedeutet Schlafen.<br />
Energie ansammeln bedeutet Essen.<br />
Wir bekommen aus der „Steuerzentrale<br />
Gehirn“ Signale wie Du bist hungrig. Du<br />
musst essen. Viel essen! Und dann bist<br />
du müde und willst schlafen. Dieses<br />
Programm ist so fest auf unserer Festplatte<br />
verankert, dass wir es nicht einfach<br />
wegdenken können. Auch gibt es keinen<br />
An- und Ausknopf für diesen „Virus“.<br />
Dass wir uns abends den Bauch nicht<br />
vollschlagen sollten, wissen wir. Wir<br />
wissen jetzt auch, dass unser Stoffwechsel<br />
langsamer funktioniert, weil das gesamte<br />
System runter gefahren ist. Das bedeutet,<br />
es wird mehr von der Energie, die wir zu uns<br />
nehmen, in Form von Essen gespeichert.<br />
Wir müssen jetzt nicht attraktiv sein.<br />
Was also tun, um dem Steinzeitmenschen<br />
in uns ein Schnippchen zu<br />
schlagen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten:<br />
Regelmäßig Sport treiben. Jungs, da führt<br />
kein Weg dran vorbei! Mehr Muskeln<br />
bedeutet mehr Fettverbrennung. Punkt!<br />
Zweitens: Motivation. Ohne diese werdet<br />
ihr auch nicht zum Training gehen. Ihr<br />
müsst euer Gehirn, bzw. den einen<br />
besagten Teil darin überlisten, in dem ihr<br />
dem anderen Teil, den, der die „Mach-<br />
Baby-Hormone“ ausschüttet aktiviert. Das<br />
funktioniert, in dem ihr euch vorstellt, der<br />
nächste Sommer steht schon vor der Tür.<br />
Er klopft quasi schon an.<br />
Aber, das bedarf einiger Übung und einer<br />
bestimmten mentalen Vorgehensweise:<br />
Macht euch locker und entspannt euch.<br />
Stellt euch vor, wie ihr in diesem Sommer<br />
ausgesehen habt, bzw. im nächsten Sommer<br />
aussehen wollt. Jetzt denkt euch in folgende<br />
Situation. Ihr liegt am Strand, im Schwimmbad<br />
und seht euch selbst von außen. Was sagen<br />
die Weibchen, wie gucken Sie? Wow, sieht<br />
der gut aus? Fühle die Situation. Stell dir vor,<br />
das passiert gerade wirklich.<br />
Mit dieser Übung aktivierst du den<br />
Teil, der mit aller Kraft attraktiv sein<br />
will. Dadurch beschleunigst du deinen<br />
Stoffwechsel, bist fitter, und, und, und.<br />
Das funktioniert tatsächlich. Probiere<br />
es aus!<br />
Abschließend noch etwas in eigener<br />
Sache. Ich möchte euch mein neues<br />
Buch „Im Kopf bin ich schon schlank“<br />
ans Herz legen. Das perfekte Konzept,<br />
für alle, die dauerhaft schlank sein<br />
wollen. Ab Januar 2015 gebe ich einmal<br />
im Monat einen interaktiven Workshop<br />
hierzu. Melde dich jetzt schon an unter:<br />
www.imkopfbinichschonschlank.de n<br />
Man sieht sich!<br />
Euer Michael Bauer<br />
Michael Bauer entwickelt seit mehr als 10 Jahren individuelle <strong>Fitness</strong>- und Gesundheitskonzepte für Schauspieler und <strong>Models</strong>, sowie für Vorstände, Politiker und<br />
Profisportler. Er gilt als Deutschlands gefragtester Personaltrainer. Bekannt wurde er durch seine nachhaltigen Abnehmkonzepte. Er ist Gründer und Geschäftsführer von<br />
The VIP Personaltraining Company und Begründer des Physio-Psychologischen Trainingskonzepts KKK. www.personaltraining.de / www.bauercoaching.de<br />
32/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
MUSKELN<br />
Der Experte<br />
DIE NÄCHSTE<br />
FITNESS-STUFE<br />
Mit einem schlauen Trainingsplan gibt es keinen Grund, warum deine Erfolge<br />
stagnieren sollten, meint der Kraft- und KONDITIONSSPEZIALIST ERIC CRESSEY.<br />
P<br />
Ich habe schon Sportlern<br />
der verschiedensten<br />
Disziplinen und in unterschiedlichsten<br />
Phasen ihrer Karriere geholfen, ihre<br />
maximale Leistungsstufe zu<br />
erreichen – vom vielversprechenden<br />
Talent bis hin zum erfahrenen<br />
Veteranen. Manchen Leuten genügt<br />
es, einfach ihr Training<br />
herunterzuleiern, ohne sich jemals<br />
wirklich zu verbessern. Für mich als<br />
Fachmann für Biomechanik und<br />
Kraftentwicklung ist das ziemlich<br />
frustrierend. Vor allem, weil ich weiß,<br />
dass sich mit nur einigen wenigen<br />
Feineinstellungen am Programm die<br />
Zeit im <strong>Fitness</strong>center viel effektiver<br />
nutzen lässt. Alle Ratschläge auf<br />
dieser Seite lassen sich ganz einfach<br />
umsetzen. Das Einzige, was also<br />
noch zwischen dir und einem<br />
effektiveren Training steht, bist du<br />
selbst.<br />
LSauberes Stretching<br />
Das Stretching hilft, die Muskeln<br />
aufs <strong>Workout</strong> vorzubereiten. Es<br />
stellt sicher, dass du dir keine<br />
Verletzungen holst. Außerdem<br />
beugt es dem Muskelkater vor,<br />
während es die Regeneration<br />
unterstützt. Viele Leute klammern<br />
diesen wichtigen Übungsteil aus,<br />
oder wählen den falschen Ansatz.<br />
Dabei ist das Ganze gar nicht so<br />
schwer. Bearbeite die Muskulatur<br />
vor dem Training etwas mit<br />
der Schaumstoffrolle. Mach im<br />
Anschluss einige dynamische<br />
Übungen zur Flexibilisierung.<br />
Gute Beispiele wären etwa<br />
Oberkörperdrehungen, Armkreisen<br />
und Knieheben. Das statische<br />
Stretching hingegen sollte der Zeit<br />
nach dem <strong>Workout</strong> vorbehalten<br />
sein.<br />
LGewichte statt Kardio<br />
Oft überrascht es mich, dass in<br />
fast allen <strong>Fitness</strong>centern in den<br />
Kardiobereichen mehr los ist als bei<br />
den Gewichten. Ich würde mich bei<br />
Zeitmangel in 99 Prozent der Fälle<br />
fürs Gewichtstraining entscheiden.<br />
Schließlich hilft es nicht nur beim<br />
Muskelaufbau, gleichzeitig trägt<br />
es auch zur <strong>Fitness</strong> des Herz-<br />
Kreislauf-Systems bei, wenn<br />
entsprechend intensiv trainiert wird.<br />
Leider entspricht das nicht den<br />
Prioritäten der meisten Besucher im<br />
<strong>Fitness</strong>center.<br />
LSelbstverantwortung<br />
Technologische Neuerungen wie<br />
Coach’s Eye ermöglichen es, sich<br />
selbst aufzunehmen. Das Ziel<br />
besteht hier darin, sich selbst zu<br />
analysieren und an der eigenen<br />
Technik zu feilen – und zwar<br />
ohne einen Personal Trainer, der<br />
die ganze Zeit danebensteht.<br />
Damit das richtig funktioniert,<br />
muss der Sportler natürlich ein<br />
gut ausgeprägtes Talent zur<br />
visuellen Analyse haben. Wenn<br />
du deine Zweifel hast, bitte einen<br />
der Mitarbeiter im <strong>Fitness</strong>center<br />
um einige Ratschläge. Ein paar<br />
Tipps sollten dich nicht gleich eine<br />
komplette PT-Stunde kosten.<br />
LFeinabstimmung<br />
des Programms<br />
Im Idealfall machst du nur <strong>Workout</strong>s,<br />
die speziell auf dich ausgelegt<br />
sind. Doch nicht jeder kann sich ein<br />
maßgeschneidertes Programm<br />
leisten. Das sollte dich aber<br />
nicht abschrecken. Hol dir deine<br />
Expertentipps aus zuverlässigen<br />
Quellen, wie etwa aus diesem<br />
Magazin. Such dir Programme, die<br />
deine eigenen Ziele am besten<br />
widerspiegeln. Folg dann Punkt<br />
für Punkt den ersten Phasen der<br />
dargestellten <strong>Workout</strong>s. Zögere aber<br />
nicht, das Programm im späteren<br />
Verlauf an deine Stärken und<br />
Schwächen anzupassen.<br />
LHartnäckigkeit<br />
Selbst die besten Athleten<br />
wissen, dass nicht jedes Mal alles<br />
perfekt laufen kann. Verbuche<br />
schlechte Leistungen einfach als<br />
Erfahrungswerte. Du kannst daraus<br />
deine Lehren ziehen und vermeiden,<br />
beim nächsten Mal dieselben Fehler<br />
zu machen. Wenn eine Einheit<br />
danebengegangen ist, gibt es<br />
keinen Grund, warum es so schlecht<br />
weiterlaufen sollte. Wenn etwas<br />
nicht nach Plan verläuft, nimm dir<br />
eine kleine Auszeit und analysiere,<br />
was schief gegangen ist. Du kannst<br />
dich dafür selbst filmen oder einen<br />
Freund darum bitten, sich dein<br />
Training anzusehen. Ohne die nötige<br />
Hartnäckigkeit und Fähigkeit zur<br />
Selbstkritik gerätst du ganz schnell<br />
in eine Abwärtsspirale.<br />
Mit einer schlauen<br />
Trainingstaktik<br />
bleibst du über die<br />
Jahre gesund und<br />
aktiv.<br />
Zeit ist Muskel<br />
1<br />
Abschalten<br />
Die Leute sind so<br />
oft noch vom Alltag<br />
abgelenkt, wenn sie<br />
ins Training starten.<br />
Der wichtigste<br />
Schritt, um sich vor<br />
dem Sport richtig<br />
einzustimmen:<br />
Schalte das Handy<br />
30–45 Minuten vor<br />
dem Warm-up aus.<br />
2<br />
Traditionelles<br />
Equipment nutzen<br />
Dürfte ich im Training nur<br />
ein Gerät benutzen, wäre<br />
das die Langhantel. Es<br />
hat seine Gründe, warum<br />
sie seit 100 Jahren das<br />
beliebteste Equipment<br />
fürs Gewichtstraining ist.<br />
Die vielseitige Langhantel<br />
ist praktisch ein Gerät mit<br />
Muskelgarantie.<br />
LRegenerationsphasen<br />
Einer der häufigsten Trainingsfehler,<br />
den ich beobachte: Viele<br />
Sportler sehen in ihrem Programm<br />
keine Regenerationsphasen vor.<br />
Es kommt oft vor, dass die Leute<br />
so trainingseifrig sind, dass sie<br />
jedes Mal mehr leisten wollen.<br />
Dann hat aber der Körper nie eine<br />
Chance, die leeren Batterien wieder<br />
aufzuladen. Vorübergehende<br />
Phasen mit reduzierter Trainingslast<br />
sind etwas ganz Grundlegendes.<br />
Nur so kann sich der Körper<br />
erholen und neue Kräfte sammeln.<br />
Gleichzeitig senkst du damit das<br />
Risiko von Verletzungen durch<br />
Überlastungen. ■<br />
Mit Cresseys Spitzentipps für maximale Zuwächse<br />
verschwendest du im <strong>Fitness</strong>center nie mehr deine Zeit.<br />
3<br />
Die besten Tipps einholen<br />
Du willst mit einem Personal Trainer<br />
zusammenarbeiten? Dann gib dich<br />
nicht mit dem erstbesten zufrieden,<br />
der dir über den Weg läuft. Ist ein<br />
PT beispielsweise bereits in seiner<br />
Außendarstellung schludrig, besteht<br />
das Risiko, dass er auch seine<br />
Kunden schlampig trainiert. Mach<br />
erst ein paar Testdurchläufe mit vier<br />
oder fünf verschiedenen PTs, bevor<br />
du dich für einen entscheidest.<br />
34/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
KARDIO<br />
Der Experte<br />
HALTE DURCH!<br />
Ein schlaues Krafttraining ist im Ausdauersport der Schlüssel zum Erfolg, meint<br />
der Ironman-Champion und Rekordhalter DAVE SCOTT.<br />
PDave Scott gewann die<br />
Ironman-WM in Hawaii in<br />
den 1980ern ganze sechs Mal.<br />
Dieselbe Leistung vollbrachte bisher<br />
nur sein langjähriger Rivale Mark<br />
Allen, mit dem er sich 1989 die<br />
legendäre „eiserne Schlacht“ (den<br />
sogenannten „Iron War“) um den Titel<br />
lieferte. Hier erklärt er uns, warum das<br />
Krafttraining, die Regeneration und<br />
eine starke Core-Muskulatur so<br />
wichtige Grundbestandteile des<br />
Erfolgs im Ausdauersport sind.<br />
Weniger ist mehr<br />
Ausdauerathleten denken häufig, mehr<br />
sei besser. Ein Irrtum. Bei mir war das in<br />
den ersten Jahren meiner Karriere nicht<br />
viel anders. Rückblickend muss ich mir<br />
aber eingestehen: Meine besten Zeiten<br />
als Sportler hatte ich mit Ende 30 und<br />
Anfang 40, als ich weniger trainierte. Ich<br />
konnte dadurch besser regenerieren<br />
und mehr Kraft tanken.<br />
Ich helfe mittlerweile anderen<br />
Sportlern bei der Vorbereitung. Dabei<br />
lerne ich immer wieder Leute kennen,<br />
die der Auffassung sind, dass die<br />
Übungsstunden pro Woche der beste<br />
Gradmesser des Erfolgs seien. Meiner<br />
Scott erarbeitete<br />
sich mit der<br />
Zeit eine immer<br />
ausgefeiltere<br />
Trainingsstrategie.<br />
Das erlaubte es<br />
ihm, auch noch<br />
weit über 40 beim<br />
Ironman unter den<br />
<strong>Top</strong> Ten zu landen.<br />
Meinung nach ist so ein übertriebenes<br />
Training nur ein Gradmesser der<br />
Selbstzerstörung. Es ist besser, das<br />
Trainingsvolumen herunterzufahren<br />
und sich Zeit fürs Krafttraining sowie<br />
zur Verletzungsprävention zu nehmen.<br />
Hierzu gehört etwa die Arbeit mit der<br />
Schaumstoffrolle. Ganz wichtig sind<br />
auch ausreichend lange Pausen.<br />
Kernfragen<br />
Es gibt viele Sportler, die beim Laufen<br />
unnötig herumwackeln. Der Grund<br />
für die überflüssigen Bewegungen<br />
ist eine schwach ausgeprägte Core-<br />
Muskulatur. Wenn du deine tief<br />
liegende Stützmuskulatur stärken<br />
willst, kommt es vor allem auf eine<br />
Gruppe besonders an: die quer<br />
verlaufende Bauchmuskulatur, die sich<br />
unterhalb der schrägen Bauchmuskeln<br />
befindet. Dieser Muskel stabilisiert<br />
die Wirbelsäule. Der Körper kann sich<br />
dann beim Laufen, Schwimmen oder<br />
Gewichtheben effektiver bewegen.<br />
Das Problem ist, dass die quer<br />
verlaufende Bauchmuskulatur von<br />
Natur aus schwach ausgeprägt ist und<br />
durch spezifische Übungen gestählt<br />
werden muss (siehe Kasten unten).<br />
Gehobenes<br />
Ausdauerniveau<br />
Ausdauersportler verschwenden<br />
im <strong>Fitness</strong>center allzu oft ihre Zeit.<br />
Das gilt vor allem für Übungen, mit<br />
denen sie glauben, die Bewegungen<br />
ihrer Sportart nachzustellen.<br />
Beispielsweise sieht man immer<br />
wieder Läufer, die schnelle Bizeps-<br />
Curls mit leichten Hanteln ausführen,<br />
um den Armschwung beim Laufen<br />
nachzuempfinden. Das Einzige, was<br />
das bringt, ist eine Einwärtsdrehung<br />
der Schultergelenke und Rundung des<br />
Rückens. Also das genaue Gegenteil<br />
einer guten Lauftechnik.<br />
Ich bin ein großer Fan von Powerlifting-<br />
<strong>Workout</strong>s und Gewichtheberübungen<br />
für Ausdauerathleten. Sie stärken<br />
den Körper, weil sie alle großen<br />
Muskelgruppen miteinbeziehen.<br />
Ausdauersportler haben dabei<br />
jedoch oft ihre liebe Mühe. Das<br />
liegt daran, dass die kleineren<br />
Muskelgruppen bei ihnen schwach<br />
ausgeprägt sind. Hierzu zählen etwa<br />
die Ein- und Auswärtsdreher der<br />
Gesäßmuskulatur. Neueinsteiger ins<br />
Krafttraining sollten zunächst ihre<br />
Schwachpunkte ausmachen. Wenn<br />
nötig, kann dabei ein Personal Trainer<br />
helfen. Wenn die Schwachstellen<br />
beseitigt sind, kann es an die großen<br />
Gewichte gehen.<br />
Frage der Kraft<br />
Während einer Wettkampfsaison<br />
erhöhen viele Ausdauersportler ihr<br />
sportspezifisches Trainingsvolumen,<br />
lassen aber das Krafttraining weg.<br />
Dadurch werden sie schwächer und<br />
verletzungsanfälliger. Viel günstiger<br />
ist es, weniger sportspezifische<br />
Einheiten einzulegen. Nutze die<br />
Zeit stattdessen für zwei oder drei<br />
Einheiten pro Woche zum Kraftaufbau<br />
und zur Verletzungsprävention. Selbst<br />
in der Woche vor einem großen<br />
Rennen ermutige ich meine Leute<br />
immer dazu, mit dem Krafttraining<br />
weiterzumachen.<br />
Dabei gibt es nur eine<br />
Einschränkung: Die Muskeln werden in<br />
dieser Zeit nur bis zur Ermüdung, nicht<br />
bis zum Muskelversagen trainiert.<br />
Andernfalls steigt die Konzentration<br />
des Stresshormons Kortisol. Dies<br />
senkt wiederum die Fähigkeit des<br />
Körpers, Muskelgewebe aufzubauen<br />
und zu reparieren. ■<br />
Feuer im Core<br />
Stärke die quer verlaufende Bauchmuskulatur, um eine bombige Core-<br />
Muskulatur aufzubauen. Scott mörderischer Liegestütz-Zyklus hilft dir dabei.<br />
Reihe alle Übungen aneinander und absolviere jeweils zehn Wiederholungen pro<br />
Satz, ohne mit den Knien dem Boden zu berühren. „Versuch, den Bauchnabel in<br />
Richtung Wirbelsäule zu ziehen und die Hüfte ruhig zu halten. Das hilft dir dabei, die<br />
quer verlaufende Bauchmuskulatur anzuspannen“, erklärt Scott. Ruh dich am Ende<br />
60 Sekunden lang aus und absolvier dann noch zwei weitere Durchläufe des Zyklus.<br />
1 2 3 4<br />
LIEGESTÜTZ<br />
WECHSEL VOM<br />
UNTERARMSTÜTZ<br />
ZUM BRETT<br />
WECHSEL VOM<br />
KATZENBUCKEL<br />
ZUR<br />
SCHWEBENDEN<br />
KOBRA<br />
BERGSTEIGER<br />
„Einige glauben, dass die Übungsstunden pro Woche der<br />
beste Gradmesser des Erfolgs seien. Meiner Meinung<br />
nach ist ein übertriebenes Training nur<br />
ein Gradmesser der Selbstzerstörung.“<br />
36/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
ERNÄHRUNG<br />
Der Experte<br />
VOLLMUNDIG<br />
UND GESUND<br />
Wer gesund leben will, muss nicht unbedingt an den Saucen und Pasten sparen. Hier<br />
sind Rezeptvorschläge, die Würze auf den Teller und Power in die Muckis bringen. Nach<br />
Vorlage von BRIAN ST PIERRE, Experte für Sporternährung.<br />
PHuhn mit Brokkoli. Eiweiß<br />
mit Spinat. Berge von<br />
braunem Reis mit Rohkost. Kein<br />
Wunder, dass strenge Diäten nur<br />
schwer durchzuhalten sind. Doch eine<br />
Diät kann auch anders aussehen. Ganz<br />
gleich, ob es darum geht, dem Speck<br />
zu Leibe zu rücken oder die<br />
Muskelmasse zu erhöhen. Gesunde<br />
Gewürze, Saucen und Dips bringen<br />
nicht nur Pep in den Speiseplan, sie<br />
können dich auch noch bei deinen<br />
<strong>Fitness</strong>zielen unterstützen. Unser<br />
Experte sagt dir, was gut für dich ist.<br />
LGuacamole<br />
Der mexikanische Dip steckt voller<br />
einfach ungesättigter Fettsäuren und<br />
bietet Unmengen an Ballaststoffen.<br />
Im Grunde genommen besteht die<br />
Guacamole nur aus Avocados, die<br />
mit Zwiebeln und Tomaten gemischt<br />
werden. Ein wirklich gesunder Dip.<br />
Die Kaloriendichte ist ziemlich hoch.<br />
Dies ist also die ideale Creme für alle,<br />
die mehr Kalorien für größere Muckis<br />
brauchen.<br />
Daneben weist die Paste eine hohe<br />
Konzentration an Karotinoiden<br />
mit entzündungshemmenden<br />
Eigenschaften auf. Diese Substanz<br />
verbessert die Aufnahme wichtiger<br />
Antioxidantien durch den Körper,<br />
wie sich in Untersuchungen gezeigt<br />
hat. Wenn es dir ums Abspecken<br />
geht, solltest du auf dem Sandwich<br />
die Mayonnaise durch Guacamole<br />
ersetzen. Letztere ist genauso<br />
cremig, hat aber weniger Kalorien.<br />
LPesto<br />
Ein tolles Hilfsmittel fürs<br />
Muskelwachstum mit hoher<br />
Kaloriendichte. Traditionelles<br />
italienisches Presto besteht aus<br />
Basilikum, Olivenöl, Knoblauch und<br />
Pinienkernen. Es bietet ähnliche<br />
gesundheitliche Vorzüge wie die<br />
Guacamole. Zur gesunden Dosis der<br />
einfach ungesättigten Fettsäuren<br />
aus dem Olivenöl gesellen sich<br />
antibakterielle, viren-, oxidations-<br />
und entzündungshemmende<br />
Eigenschaften. Besonders gut<br />
schmeckt das Pesto zum Huhn –<br />
entweder auf dem Sandwich<br />
oder mit Nudeln. Achte bei<br />
Fertigprodukten darauf, dass natives<br />
Olivenöl extra verwendet wurde.<br />
Weniger gesund sind industriell<br />
hergestellte Gemüseöle wie etwa<br />
Sonnenblumenöl.<br />
LSenf<br />
Die Senfkörner stammen aus der<br />
Familie der Kreuzblütengewächse.<br />
Sie gehören also zur überaus<br />
gesunden Kategorie, in die auch<br />
Brokkoli und Kohl eingeordnet<br />
werden. Sie enthalten große<br />
Mengen pflanzlicher Nährstoffe,<br />
darunter auch Glucosinolate. Diese<br />
weisen stark krebshemmende<br />
Eigenschaften auf. In Studien hat<br />
sich gezeigt, dass sie das Wachstum<br />
bestehender Krebszellen bremsen.<br />
Außerdem beugen Sie der Bildung<br />
neuer Krebszellen vor. Das gilt vor<br />
allem für Krebsarten im Dickdarm-<br />
Mastdarm-Bereich sowie im Magen-<br />
Darm-Trakt.<br />
Senf enthält eine größere Menge<br />
Natrium, ist aber praktisch<br />
kalorienfrei. Daher ist er ein effektives<br />
Nahrungsmittel zum Abnehmen.<br />
Besonders gut passt er zu Huhn und<br />
Fisch. Vor allem Lachs schmeckt<br />
hervorragend mit Marinaden auf<br />
Senfbasis.<br />
LHummus<br />
Hummus wird allgemein<br />
unterschätzt. Typischerweise<br />
besteht aus einer Mischung aus<br />
Kichererbsen und Olivenöl. Er ist reich<br />
an gesunden Fettsäuren, enthält<br />
aber auch hohe Konzentrationen<br />
an Ballaststoffen, Vitaminen und<br />
Mineralstoffen, die meisten Leuten<br />
fehlen. Dies gilt vor allem für die<br />
Substanzen Mangan und Folsäure.<br />
Der Hummus überzeugt durch eine<br />
hohe Nährstoffdichte, ist dabei aber<br />
dennoch kalorienarm. Wer auf Diät<br />
ist und große Mengen rohes Gemüse<br />
in sich hineinschlichten muss,<br />
kann Hummus als Salatdressing<br />
verwenden.<br />
LTomatenketchup<br />
Die Würzsauce, die unter den<br />
vorgestellten<br />
Alternativen<br />
wahrscheinlich die wenigsten<br />
gesundheitlichen Vorzüge mit<br />
sich bringt. Das Ketchup wird aber<br />
häufig zu Unrecht verteufelt. Es ist<br />
aufgrund s<strong>eines</strong> Lykopengehalts<br />
sogar relativ gesund. Lykopen<br />
enthält Antioxidantien und bietet<br />
krebshemmende Eigenschaften.<br />
Die Substanz ist vor allem gegen<br />
Prostatakrebs gut wirksam, was<br />
eine gute Nachricht für alle Männer<br />
Pesto weist antibakterielle,<br />
viren-, oxidations- und<br />
entzündungshemmende<br />
Eigenschaften auf.<br />
MAYONNAISE<br />
ist im Grunde genommen nur<br />
Öllieferant. Typischerweise<br />
besteht sie eher aus<br />
minderwertigen Pflanzenölen<br />
statt aus gesunden Varianten,<br />
was schlecht fürs Herz ist. Nur<br />
ein Esslöffel Majo enthält bis<br />
zu 100 Kalorien. Beim Ketchup<br />
sind es gerade einmal 20.<br />
ist. Ketchup ist im Wesentlichen eine<br />
Lykopenquelle mit verbesserter<br />
Bioverfügbarkeit als normale<br />
Tomaten. Das bedeutet, dass der<br />
Organismus übers Ketchup mehr von<br />
dem Stoff aufnehmen kann als beim<br />
Verzehr roher Tomaten. Dies liegt an<br />
der Art der Herstellung.<br />
Industriell verarbeitetes Ketchup<br />
enthält allerdings oft eine bedeutende<br />
Menge Zucker und Salz. Halte dich<br />
also an die natriumarmen Varianten,<br />
um die Zufuhr dieser unerwünschten<br />
Zutaten einzuschränken. Ein bis zwei<br />
Teelöffel reichen außerdem, um<br />
mehr Pfiff ins Gericht zu bringen.<br />
Denk dran: Du willst deine Mahlzeit<br />
geschmacklich verbessern, und nicht<br />
mit Ketchup überschwemmen. ■<br />
Gefährliche Saucen<br />
Genuss ohne Majo? Gute Entscheidung. Mach einem Bogen um diese ungesunden<br />
Saucen, um mit deiner Ernährung in der Spur zu bleiben.<br />
SALATDRESSING<br />
besteht meist aus billigen Ölen<br />
niedriger Qualität. Außerdem<br />
verstecken sich darin viel Zucker<br />
und Fett. Statt Fertigprodukte zu<br />
kaufen, solltest du mit nativem<br />
Olivenöl extra dein eigenes<br />
Dressing herstellen. Füge<br />
außerdem einige Avocadostücke<br />
als gesunde Fettlieferanten hinzu.<br />
BARBECUESAUCE<br />
ist praktisch eine<br />
Mischung aus 50 Prozent<br />
Zucker sowie einigen<br />
Aroma- und Farbstoffen.<br />
Stell deine eigene<br />
leckere Barbecue-<br />
Marinade aus gesunden<br />
Ölen wie Olivenöl und<br />
Tabascosauce her.<br />
38/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
COACH<br />
Vorsprung durch<br />
Know-how: Der<br />
Sportwissenschaftler<br />
Neal Henderson aus<br />
der amerikanischen<br />
Stadt Boulder in<br />
Colorado<br />
TRAINIEREN<br />
WIE DIE<br />
PROFIS<br />
Der Spitzen-Radfahrer<br />
und Ausdauertrainer Neal<br />
Henderson zu den Themen<br />
Ernährung, Umgang mit<br />
Schmerzen und Balance<br />
zwischen Arbeit und Training.<br />
Foto Benjamin Rasmussen<br />
In den letzten<br />
■ zehn Jahren hat<br />
sich der 41-jährige<br />
Sport-wissenschaftler<br />
Neal Henderson<br />
zu einem der<br />
weltbesten Rad- und<br />
Ausdauertrainer<br />
entwickelt. Er berät<br />
olympische Fahrer wie<br />
Evelyn Stevens und<br />
Elite-Triathleten wie<br />
Cameron Dye. Einigen<br />
seiner Kunden,<br />
darunter auch<br />
Taylor Phinney vom<br />
BMC Racing Team,<br />
stehen demnächst<br />
die Alpenetappen<br />
der Tour de France<br />
bevor. Als Gründer<br />
und Vorstandsvorsitzende<br />
des<br />
amerikanischen<br />
Sportberatungsunternehmens<br />
Apex Coaching steht<br />
er daneben auch<br />
Hobbyradlern mit<br />
seinen Ratschlägen<br />
zur Seite.<br />
Wie lassen sich<br />
Ausdauerathleten<br />
motivieren?<br />
Leute, die es zum<br />
Ausdauersport<br />
hinzieht, sind eher<br />
fleißig. Sich selbst<br />
zu fordern, liegt<br />
sozusagen in ihrer<br />
Natur. In den meisten<br />
Fällen muss der<br />
Trainer hier sogar<br />
ein wenig auf die<br />
Bremse treten. Das<br />
ist ein wenig so wie<br />
beim Pferd: Du lässt<br />
es nicht zu, dass es<br />
im Training so schnell<br />
läuft, wie es gerade<br />
möchte. Stattdessen<br />
ziehst du die Zügel<br />
an und sagst „Ruhig,<br />
Brauner“. Als Coach<br />
versuche ich, das<br />
nötige Gleichgewicht<br />
herzustellen. Ich<br />
will erreichen,<br />
dass der Sportler<br />
Fortschritte macht,<br />
ohne vom harten<br />
Training zu schnell<br />
erschöpft zu sein.<br />
Die Vorbereitungen<br />
werden in die<br />
richtigen Bahnen<br />
gelenkt, um eine<br />
Weiterentwicklung<br />
zu ermöglichen.<br />
Wenn meine Sportler<br />
erschöpft sind, war<br />
die Einheit zu hart.<br />
Sie können dann das<br />
nächste Trainingsziel<br />
nicht richtig in Angriff<br />
nehmen. Unser<br />
Ziel ist nicht die<br />
Ermüdung, sondern<br />
die Anpassung des<br />
Körpers.<br />
Gilt das nicht auch<br />
für Hobbysportler?<br />
Jeder, der wiederholt<br />
bis zur Erschöpfung<br />
trainiert, bewegt<br />
sich in einem<br />
absolut ungesunden<br />
Trainingsbereich.<br />
Wenn ich beim Sport<br />
bis ans Limit gehe,<br />
heißt das nicht immer,<br />
dass ich dabei auch<br />
Fortschritte mache.<br />
Das kann sogar<br />
kontraproduktiv<br />
sein. Die Einheiten<br />
und Übungen führen<br />
immer erst einmal<br />
dazu, dass die Leistung<br />
abnimmt. Der Sportler<br />
wird dadurch zunächst<br />
langsamer, schwächer<br />
und schlechter. Erst<br />
die Regeneration<br />
eröffnet einem die<br />
Möglichkeit, besser<br />
zu werden. Wenn ich<br />
alles gebe, heißt das<br />
noch lange nicht, dass<br />
dies auch eine positive<br />
Anpassung nach sich<br />
zieht.<br />
Was ist ein häufiger<br />
Fehler beim<br />
Radfahren?<br />
Wer sich in den Sattel<br />
schwingt und von<br />
null auf hundert zwei<br />
Stunden lang einfach<br />
drauflosfährt, riskiert<br />
überlastungs-bedingte<br />
Verletzungen, wenn<br />
der Körper nicht darauf<br />
vorbereitet ist. Wenn<br />
ich mit den normalen<br />
90 Umdrehungen<br />
pro Minute lang<br />
fahre, dann sind das<br />
in einer Stunde etwa<br />
5.400 Pedalzyklen.<br />
Über zwei oder drei<br />
Stunden hinweg<br />
bedeutet das großen<br />
Stress für den Körper,<br />
wenn er noch nicht<br />
daran gewöhnt ist. Die<br />
zu schnelle Erhöhung<br />
des Trainingsvolumens<br />
ist oft ein Knackpunkt.<br />
Vor allem, wenn es<br />
im Frühling wärmer<br />
wird, sagen sich viele<br />
Sportler: „Ah, was<br />
für ein tolles Wetter.<br />
Ich geh einmal für<br />
drei Stunden raus<br />
zum Radfahren.“<br />
Wenn in den<br />
vorhergegangenen<br />
drei Monaten die<br />
längsten Touren aber<br />
immer nur über eine<br />
Stunde gegangen sind,<br />
besteht definitiv das<br />
Risiko der Überlastung.<br />
Als Faustregel gilt:<br />
80 Prozent des<br />
Trainings sollten sich in<br />
einer relativ lockeren<br />
bis maximal mäßigen<br />
Gangart abspielen.<br />
In den restlichen<br />
20 Prozent können die<br />
Einheiten intensiver<br />
sein.<br />
Was wäre also<br />
eine akzeptable<br />
Fahrzeit für den<br />
durchschnittlichen<br />
Fahrer?<br />
Hierfür würde ich<br />
die Leistungsgrenze<br />
zurate ziehen.<br />
Der funktionale<br />
Energieumsatz<br />
beschreibt die<br />
Leistung, die der<br />
Sportler über eine<br />
Stunde hinweg<br />
aufrechterhalten kann.<br />
Es empfiehlt sich, mit<br />
60 bis 70 Prozent<br />
dieser<br />
Maximalleistung<br />
zu arbeiten. Wenn<br />
ich etwa dreimal<br />
pro Woche zum<br />
Fahren komme,<br />
könnte ich für eine<br />
Tour beispielsweise<br />
45 bis 60 Minuten<br />
veranschlagen.<br />
Dabei empfiehlt<br />
sich ein Dutzend<br />
10-sekündiger<br />
Sprints, um eine<br />
neuromuskuläre<br />
Spitzenbelastung zu<br />
erzeugen.<br />
Was sind die Vorteile<br />
<strong>eines</strong> solchen<br />
<strong>Workout</strong>s?<br />
Dass du zwischen<br />
den Sprints locker<br />
genug fährst, um<br />
in den kurzen,<br />
hochintensiven<br />
explosiven Phasen<br />
Vollgas geben zu<br />
können. Es gibt<br />
ein bestimmtes<br />
40/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
neuromuskuläres<br />
Belastungsniveau,<br />
das du erreichen<br />
musst. Doch diese<br />
Belastung lässt sich<br />
nicht über längere<br />
Phasen hinweg<br />
aufrechterhalten.<br />
Wenn jemand sagt,<br />
er habe ein paar<br />
30-sekündige Sprints<br />
abgespult, kann ich<br />
dir garantieren: In<br />
den letzten zehn<br />
Sekunden der<br />
dynamischen Phasen<br />
waren das keine<br />
Sprints mehr. Dann<br />
sinkt nämlich das<br />
Leistungsniveau<br />
drastisch. Ab dem<br />
Moment taugt das<br />
Ganze nicht mehr<br />
als Training für die<br />
Spitzenleistung. Der<br />
Körper wird nur müde.<br />
Sollte ich als<br />
Radfahrer beim<br />
Training aufs Tempo<br />
achten?<br />
Die Geschwindigkeit<br />
ist relativ. Worauf es<br />
wirklich ankommt,<br />
ist die Leistung.<br />
Daher ist ein<br />
entsprechendes Gerät<br />
zur Leistungsmessung<br />
unverzichtbar – neben<br />
Messgeräten für<br />
die Tritt- und die<br />
Herzfrequenz.<br />
Womit sollten sich<br />
die Sportler mental<br />
während dieser<br />
langgezogenen<br />
Ausdauereinheiten<br />
beschäftigen?<br />
Ich empfehle, sich<br />
auf die tatsächlich<br />
anstehenden<br />
Aufgaben zu<br />
konzentrieren.<br />
Wer mental<br />
abschweift, erzielt<br />
im Allgemeinen<br />
auf lange Frist<br />
gesehen keine so<br />
großen Fortschritte.<br />
Sich abzulenken,<br />
ist nicht gerade<br />
die beste Art, um<br />
vorwärtszukommen.<br />
Achte auf das, was du<br />
gerade tust: Übst du<br />
auf jedes Pedal den<br />
gleichen Druck aus?<br />
Nutzt du die aktive<br />
Zwerchfellatmung?<br />
Wie ist eine Haltung<br />
auf dem Fahrrad?<br />
Was macht deine<br />
Rückenmuskulatur?<br />
Wie stark ist der Grip<br />
am Lenkrad?<br />
Wie erreichst du<br />
es, dass die Leute<br />
besser auf ihren<br />
Körper hören?<br />
Sportler auf<br />
hohem Niveau<br />
nutzen Geräte vom<br />
Herzfrequenz- über<br />
den Leistungsmesser<br />
bis hin zum<br />
Trittfrequenzsensor,<br />
um ein Gespür für ihre<br />
Werte zu bekommen.<br />
Diese Sportler können<br />
dir ihre Herzfrequenz<br />
auf zwei bis drei<br />
Schläge pro Minute<br />
genau verraten.<br />
Ihre Trittfrequenz<br />
können sie mit einer<br />
Abweichung von<br />
zwei Umdrehungen<br />
pro Minute und die<br />
Leistung auf einige<br />
Watt hin oder her<br />
bestimmen. Dasselbe<br />
gilt fürs Tempo<br />
mithilfe der Luft,<br />
die über den Körper<br />
hinwegstreicht.<br />
Kannst du einen<br />
Unterschied<br />
zwischen 15 und<br />
18 Kilometern pro<br />
Stunde spüren? Gute<br />
Radfahrer können<br />
das. Sie merken, ob<br />
ihre Herzfrequenz<br />
gerade bei 120 oder<br />
130 [Schlägen pro<br />
Minute] liegt. Das<br />
verrät ihnen ihre<br />
Muskulatur. Sie<br />
wissen, wie sich<br />
80 Umdrehungen pro<br />
Minute im Vergleich<br />
zu 90 anfühlen. Für<br />
all das gilt es ein<br />
Gefühl zu entwickeln.<br />
Ich kenne meine<br />
Atemfrequenz in<br />
unterschiedlichen<br />
Belastungszuständen.<br />
Daher kann<br />
ich sie als<br />
Orientierungshilfe<br />
nutzen und<br />
die Intensität<br />
entsprechend<br />
anpassen. Wenn<br />
du mit einem<br />
Radcomputer<br />
arbeitest, kannst<br />
du einen oder<br />
zwei der Werte mit<br />
einem Stück Tape<br />
abkleben. Zieh es<br />
von Zeit zu Zeit ab,<br />
um zu sehen, ob du<br />
mit deiner Schätzung<br />
richtig liegst. Bei<br />
erfolgreichen<br />
Sportlern ist diese<br />
Fähigkeit sehr gut<br />
ausgebildet. Sie<br />
kennen ihren Körper.<br />
Was macht man,<br />
wenn man gegen<br />
die berühmte Mauer<br />
fährt?<br />
Dann hilft es,<br />
den Fokus zu<br />
verschieben. Statt<br />
auf die Schmerzen<br />
in den Beinen kann<br />
ich mich etwa auf ein<br />
paar Sekunden lang<br />
auf meine Atmung<br />
konzentrieren, um<br />
ein paar Sekunden<br />
länger durchzuhalten.<br />
Ich könnte aber auch<br />
richtig in die Situation<br />
hineinspüren.<br />
Bei solchen<br />
hochintensiven<br />
Sportarten ist unter<br />
Umständen sogar<br />
hilfreich, sich dem<br />
Schmerz richtig<br />
hinzugeben, um<br />
Bestleistungen<br />
abzurufen. Wir<br />
bereiten die Sportler<br />
darauf vor, am<br />
Renntag näher an<br />
die Schmerzgrenze<br />
heranzugehen als je<br />
zuvor.<br />
Das ist jetzt<br />
unerwartet. Was<br />
genau soll das<br />
bringen?<br />
Es gibt da diesen<br />
Punkt, wo du<br />
dem Schmerz voll<br />
ausgeliefert bist.<br />
Manchmal kommst<br />
du recht nah an<br />
diesem Punkt heran,<br />
bekommst dann aber<br />
Angst und kehrst<br />
um. Wenn du das<br />
machst, erreichst du<br />
jedoch nicht deine<br />
Bestleistung. Wenn<br />
du hingegen gut<br />
vorbereitet an die<br />
Sache herangehst,<br />
kommst du näher<br />
an den Punkt heran<br />
als normal. Ich<br />
habe einmal eine<br />
Olympiateilnehmerin<br />
trainiert, die 2012<br />
die Silbermedaille<br />
holte. Nach dem<br />
Rennen sagte sie zu<br />
mir: „Es hat noch nie<br />
so wehgetan.“ Gut,<br />
dass sie sich so weit<br />
pushen konnte: Das<br />
nächstbeste Team<br />
lag nämlich nur acht<br />
„IM TRAINING BESTEHT DAS ZIEL NICHT<br />
DARIN, DEN KÖRPER ZU ERMÜDEN, SONDERN<br />
SICH ANZUPASSEN.“<br />
Coach auf Reisen:<br />
Henderson und<br />
der zweimalige<br />
Weltmeister<br />
Taylor Phinney<br />
2009 in Polen<br />
EINFACHE Ernährungsregeln für unterwegs<br />
Vom Elite-Ausdauertrainer Neal Henderson<br />
1<br />
„Auf einer lockeren<br />
Ausdauertour, bei der du dich<br />
mit deinem Trainingspartner<br />
unterhältst, reichen dir<br />
100 bis 120 Kalorien pro<br />
Stunde. Das heißt, du musst<br />
nicht unbedingt Gatorade<br />
in dich hineinschütten. Du<br />
brauchst auch nicht jede<br />
Stunde einen Energieriegel.“<br />
2<br />
„Steht ein <strong>Workout</strong> an,<br />
das viele hochintensive<br />
Etappen enthält, brauchst du<br />
entsprechend viel Treibstoff.<br />
Denk auch daran, dass der<br />
Kohlenhydrattank beim Start<br />
voll sein sollte.“<br />
3<br />
„Achte auf die Wechselwirkungen<br />
zwischen Ernährung und<br />
Training und pass die Zufuhr<br />
entsprechend an: Bei niedrigerer<br />
Intensität über eine längere Dauer<br />
benötigst du einen hohen Anteil<br />
an Fett als Energielieferanten.<br />
Bei höheren Belastungsspitzen<br />
solltest du jedoch hauptsächlich<br />
Kohlenhydrate verwenden.“<br />
Hundertstelsekunden<br />
hinter ihr. Hätte sie<br />
sich nicht selbst bis<br />
an ihre Grenzen<br />
gebracht, wäre sie<br />
möglicherweise<br />
nicht auf dem<br />
Siegertreppchen<br />
gelandet. Die Sache<br />
ist nur: Bis zu diesem<br />
Punkt kannst du nicht<br />
jeden Tag gehen.<br />
Was hältst du vom<br />
Spinning?<br />
Das kann ein gutes<br />
Hilfsmittel sein. Es<br />
kommt darauf an,<br />
ob das <strong>Workout</strong> ein<br />
bestimmtes Ziel hat<br />
oder dich einfach nur<br />
müde macht. Wichtig<br />
ist beispielsweise<br />
die Frage, ob<br />
Intervalleinheiten<br />
mit einem guten<br />
Verhältnis zwischen<br />
Belastung und<br />
Pause zum Einsatz<br />
kommen. Dazu muss<br />
auch die Intensität<br />
stimmen und auf<br />
die Fähigkeiten des<br />
Sportlers abgestimmt<br />
sein.<br />
Wie sieht ein solches<br />
optimales Verhältnis<br />
aus, wenn jemand<br />
frisch mit dem<br />
Ausdauertraining<br />
anfängt?<br />
Bei den meisten<br />
Amateuren, mit denen<br />
ich arbeite, planen<br />
wir ein bestimmtes<br />
wöchentliches<br />
Trainingsvolumen<br />
ein. Ich würde<br />
sagen, das Limit<br />
im Ausdauersport<br />
liegt allgemein bei<br />
acht bis 12 Stunden<br />
pro Woche. Manche<br />
Leute mit einem<br />
guten Niveau schaffen<br />
es, in Bereiche von<br />
12 bis 16 Wochenstunden<br />
vorzustoßen<br />
und trotzdem<br />
weiter Fortschritte<br />
zu machen.<br />
Wichtig ist, dass<br />
das Training dabei<br />
ausgewogen bleibt.<br />
Für viele Elitesportler<br />
werden aber diese<br />
12 bis 16 Stunden mit<br />
den Jahren zu viel.<br />
Schließlich braucht<br />
man mit dem Alter<br />
immer ein wenig<br />
länger, um sich von<br />
hochintensiven<br />
Belastungen zu<br />
erholen. ■<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/41
Fit<br />
RaceWEITER nSCHNELLER nSCHLAUER<br />
Foto Delly Carr<br />
GUTER ZUGLaut<br />
Du bist ein langsamer Schwimmer?<br />
Es gibt dennoch keinen Grund, warum du beim Triathlon nicht<br />
trotzdem eine beeindruckende Zeit erreichen solltest.<br />
■<br />
Dich schreckt die Ansammlung wild um sich schlagender<br />
Hände und Füße am Start ab? Oder das eiskalte Wasser? Oder<br />
einfach die trübe Sicht des unbekannten Gewässers? Viele Sportler<br />
haben eine Abneigung gegen die erste Etappe des Triathlons. Doch<br />
ganz gleich, was der Grund für deine Aversion ist: Du solltest dir<br />
keine Sorgen darüber machen, dass dir eine Schwimmrunde unter<br />
dem Durchschnitt die Triathlonzeit versaut. Die Statistik belegt<br />
sogar: Wer beim Schwimmen zur schlechteren Hälfte des Felds<br />
gehört, erzielt beim Radfahren tendenziell bessere Zeiten.<br />
des bekannten<br />
Triathlon-Ausrüsters<br />
Huub Toussaint sind 85<br />
Prozent der Teilnehmer<br />
keine erfahrenen<br />
Schwimmer.<br />
In einer anderen Untersuchung stellte sich heraus, dass nach<br />
einer Schwimmeinheit mit nur 80 Prozent der Maximalleistung die<br />
Chance auf eine bessere Gesamtzeit weitaus größer ist, als wenn<br />
du gleich Vollgas gibst. Also: Selbst, wenn du eher schwimmst<br />
wie Eric the Eel als Michael Phelps, solltest du dich davon nicht<br />
abhalten lassen. Wenn du deinen Schwachpunkt kennst, kannst<br />
du in dieser Etappe Energie für den Rest des Rennens sparen, um<br />
dann deine Stärken voll auszuspielen. ■<br />
42/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
nWissen<br />
Regelmäßiges Schwimmen im kalten<br />
Wasser kann beim Abspecken helfen, das<br />
Immunsystem auf Vordermann bringen sowie<br />
die Fruchtbarkeit und die Libido steigern.<br />
Fotos Owain Wyn-Jones<br />
OFFENE GEHEIMNISSE<br />
Ob du nun an deinem ersten Triathlon teilnimmst oder im Urlaub die Leute mit einigen<br />
Runden im Meer beeindrucken willst: Wir verraten dir, wie du dich ans Schwimmen<br />
im offenen Gewässer gewöhnst.<br />
Sean Conway kennt sich aus mit<br />
■ dem Freiwasserschwimmen. Der in<br />
Zimbabwe geborene und in Großbritannien<br />
wohnhafte Ausdauerathlet ist der Einzige,<br />
der den Weg vom südwestlichsten bis<br />
zum nördlichsten Punkt Großbritanniens<br />
schwimmend im Meer zurückgelegt<br />
hat. Conway beantwortet hier einige der<br />
häufigsten Fragen zum Schwimmen in<br />
offenen Gewässern.<br />
>> WO LIEGEN DIE GEFAHREN?<br />
„Ungünstig ist der buchstäbliche Sprung<br />
ins kalte Wasser. Das ist das Dümmste,<br />
was du machen kannst – wegen der vielen<br />
versteckten Gefahren in offenen Gewässern“,<br />
erklärt Conway. „Worauf du genau achten<br />
musst, hängt davon ab, ob du im Meer<br />
oder im See schwimmst. Im Meer sind die<br />
größten Gefahren scharfkantige Felsen,<br />
Wirbel, die Gezeiten und Strömungen, die<br />
dich hinaus aufs offene Meer ziehen können.<br />
Berücksichtige, dass sich ein Sog, der dir<br />
anfangs schwach vorkommt, ziemlich kräftig<br />
anfühlen kann, wenn du erschöpft bist.<br />
„Im See ist das Schwimmen ungefährlicher.<br />
Doch auch dort solltest du deine<br />
Flüssigkeitszufuhr im Auge behalten. Im<br />
Schwimmbecken kannst du jederzeit aus<br />
dem Wasser gehen und einen Schluck<br />
trinken. Doch im freien Gewässer dauert es<br />
länger, ans Ufer zu kommen.“<br />
>> WAS SONST GILT ES ZU<br />
BERÜCKSICHTIGEN?<br />
„Wenn du einen Kilometer im Schwimmbecken<br />
zurücklegen kannst, heißt das nicht<br />
automatisch, dass du dasselbe auch im freien<br />
Gewässer schaffst“, erläutert Conway. „Zu den<br />
Strömungen und Wellen kommt das Problem<br />
mit dem Wärmehaushalt. Dein Körper braucht<br />
zusätzliche Energie, um sich zu regulieren. Leg<br />
zunächst nur kürzere Strecken zurück, um dich<br />
daran zu gewöhnen. Außerdem solltest du auf<br />
wilde Tiere achten. Ich spreche hier nicht von<br />
Haifischen, sondern vor allem von Quallen. Ich<br />
habe mir extra einen Bart wachsen lassen, um<br />
nicht im Gesicht verletzt zu werden. Manchmal<br />
habe ich nämlich gar keine andere Wahl, als<br />
durch eine ganze Wand dieser Mistviecher<br />
hindurchzuschwimmen. Wenn du dazu noch<br />
deinen Neoprenanzug anhast, bist du vor<br />
ihnen gefeit.“<br />
>> BRAUCHE ICH EINEN BESTIMMTEN<br />
NEOPRENANZUG?<br />
„Auf jeden Fall. Es muss einer sein, der speziell<br />
aufs Schwimmen ausgelegt ist. Dieser Typ<br />
wird normalerweise als Triathlonanzug<br />
verkauft. Er ist im Schulterbereich flexibler<br />
und verfügt über eine glatte Außenschicht,<br />
welche den Wasserwiderstand senkt. Dickere<br />
Anzüge halten auch wärmer. Der zusätzliche<br />
Auftrieb kann jedoch dazu führen, dass sich<br />
deine Beine am Ende zu weit oben befinden<br />
und nicht mehr die nötige Kraft entwickeln<br />
können. Auch eine Schwimmbrille und eine<br />
Mütze sind von Vorteil. Wenn es echt kalt ist,<br />
empfehle ich sogar zwei Mützen.“<br />
>> MUSS ICH MEINE TECHNIK ANPASSEN?<br />
„Die Grundprinzipien beim Schwimmen sind<br />
alle gleich. Allerdings kommst du im Meer<br />
oder im See schneller von der Spur ab“,<br />
sagt Conway. „Um die Richtung zu prüfen,<br />
ohne langsamer zu werden, schau von Zeit<br />
zu Zeit einfach immer wieder auf Höhe des<br />
Wasserspiegels nach vorn, während die<br />
Führhand ins Wasser eintaucht und mit dem<br />
Zug nach hinten beginnt. Halte Ausschau<br />
nach markanten Punkten am Horizont. Such<br />
dir einen davon aus, um auf Kurs zu bleiben.<br />
Manche Sportler nutzen diese Methode zur<br />
Orientierung bei jedem zehnten Zug, andere<br />
bei jedem zwanzigsten. Finde heraus, was für<br />
dich am besten funktioniert. “ ■<br />
SCHLAUE AUSDAUER<br />
Schwellentraining<br />
Die Laktatsäure – kurz Laktat – ist ein<br />
chemisches Produkt, das sich in der<br />
Muskulatur findet. Der Schwellenwert ist die<br />
Bezeichnung für den Zeitpunkt, zu dem sich<br />
mehr Milchsäure im Blut ansammelt, als der<br />
Körper wieder beseitigen kann. Lange Zeit<br />
gingen die Experten davon aus, dass die<br />
angestaute Milchsäure verantwortlich für das<br />
brennende Gefühl ist, das sich bei repetitiven<br />
hochintensiven sportlichen Betätigungen<br />
wie Sprints, Kniebeugen oder Hügelläufen<br />
einstellt. Die neuesten Untersuchungen<br />
deuten allerdings darauf hin, dass diese<br />
Annahme falsch ist. Es wurde sogar<br />
festgestellt, dass das Laktat nicht unbedingt<br />
ein Abfallprodukt ist, sondern sogar als<br />
Treibstoff für die Muskulatur dienen kann.<br />
„Wenn ein Sportler also sein<br />
Schwellenwert nach oben verschiebt,<br />
bedeutet das eigentlich, dass er seinen Körper<br />
daran gewöhnt, die Milchsäure effektiver als<br />
Treibstoff zu nutzen“, so George Brooks von<br />
der amerikanischen University of California in<br />
Berkeley. Beim Training an der Laktatschwelle<br />
gibst du so lange Vollgas, wie du das Brennen<br />
der Muskulatur aushalten kannst. Dadurch<br />
gewöhnt sich der Körper an die Schmerzen.<br />
Doch so oder so: Das Laktattraining ist eine<br />
der übelsten Strapazen, denen sich ein<br />
Sportler unterziehen kann. Du kennst das<br />
Prinzip noch nicht? Dann stell dich schon<br />
einmal darauf ein, für deine Erfolge zu leiden.<br />
45%<br />
Die Flüssigkeit aus einem<br />
Einmachglas mit Essiggurken löst<br />
Muskelkrämpfe um 45 Prozent<br />
schneller als normales Wasser.<br />
Zu diesem Schluss gelangten<br />
die Forscher der amerikanischen<br />
Brigham Young University in einer<br />
einschlägigen Studie.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/43
Race Fit<br />
AUF DEM<br />
POWERTRIP<br />
Erhöhe mit diesem<br />
Zyklus deine Power auf<br />
dem Rad, um länger<br />
hohe Geschwindigkeiten<br />
durchzuhalten<br />
DER TRAINER<br />
Paul Butler ist als Trainer des britischen<br />
Radsportverbands auf die Entwicklung von<br />
Kraft und Ausdauer spezialisiert.<br />
DAS ZIEL<br />
„Power am Pedal ist gleichbedeutend<br />
mit der Fähigkeit, über eine bestimmte<br />
Dauer das Tempo aufrechterhalten zu<br />
können“, erklärt Butler. „Als Chris Hoy<br />
während der letzten Olympischen Spiele<br />
der Konkurrenz beim Keirin eine Runde<br />
vor Schluss davonfuhr, tankte er sich<br />
mit purer Power bis ins Ziel. Technisch<br />
gesprochen ist Energie die Menge an<br />
Leistung pro Zeiteinheit. Um mehr Power<br />
zu entwickeln, benötigst du mehr schnelle<br />
Muskelfasern. Dieses <strong>Workout</strong> besteht<br />
aus explosiven Bewegungsabläufen,<br />
die genau dieses Anforderungsprofil<br />
erfüllen.“<br />
DAS WORKOUT<br />
„Die Muskeln müssen sich daran<br />
gewöhnen, über einen bestimmten<br />
Zeitraum Energie bereitzustellen,<br />
während du im Sattel sitzt. Hierfür<br />
haben wir die Abläufe zum Zirkeltraining<br />
aneinandergereiht, mit maximal<br />
90-sekündigen Pausen zwischen den<br />
einzelnen Übungen“, sagt Butler. „Die<br />
Pause hilft dir, während des nächsten<br />
Durchlaufs wieder mit maximaler<br />
Explosivität zu trainieren und dadurch das<br />
Wachstum der schnellen Muskelfasern zu<br />
optimieren. Fang mit den Satzlängen für<br />
Neueinsteiger an und geh erst dann zur<br />
nächsten Stufe über, wenn du alle Sätze<br />
mit perfekter Technik absolvieren kannst.<br />
Wenn du die Einheit für Fortgeschrittene<br />
bewältigen kannst, geh dazu über, den<br />
Zyklus zweimal durchzutrainieren. Wenn<br />
du das schaffst, erhöhe das Volumen auf<br />
drei Durchläufe.<br />
„Wärm dich immer zunächst zehn<br />
Minuten lang auf dem Heimtrainer auf.<br />
Erhöhe dann schrittweise die Intensität.<br />
Absolvier das <strong>Workout</strong> zweimal pro<br />
Woche, um entsprechende Ergebnisse<br />
zu sehen und die anderen Fahrer beim<br />
Schlussspurt stehen zu lassen.“ ■<br />
1/Liegestütz mit Klatschen<br />
c Komm in den Liegestütz und lass den<br />
Körper dann so weit absinken, dass die<br />
Ellbogen und 90 Grad gebeugt sind.<br />
c Stoß dich dann kräftig nach oben, um die Hände<br />
kurz vom Boden nehmen und ein Mal klatschen<br />
zu können. Führ die Hände im Anschluss schnell<br />
wieder zum Boden, um den Sturz abzufangen.<br />
c Beug die Ellbogen sofort bei der Landung,<br />
um den Aufprall abzudämpfen und direkt zur<br />
nächsten Wiederholung überzugehen.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 6 WH<br />
Mittelstufe 8 WH<br />
Fortgeschrittene 10 WH<br />
3/Medizinballschmettern<br />
c Halte den Medizinball mit beiden Händen vor dem<br />
Brustkorb fest. Hebe ihn dann hinter den Kopf und<br />
schmetterte ihn so stark wie möglich zu Boden.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 6 WH<br />
Mittelstufe 10 WH<br />
Fortgeschrittene 15 WH<br />
5/Liegestütz mit Strecksprung<br />
c Geh mit etwas weiter als schulterbreit voneinander<br />
entfernten Händen in den Liegestütz.<br />
c Dann mit den Füßen nach vorne zu den Händen<br />
springen, um in die Hocke zu kommen.<br />
c Anschließend einen explosiven<br />
Senkrechtsprung ausführen.<br />
c Direkt nach der Landung mit den Füßen wieder<br />
nach hinten in den Liegestütz springen.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 8 WH<br />
Mittelstufe 10 WH<br />
Fortgeschrittene 14 WH<br />
2/Kastensprung<br />
c Geh mit schulterbreit voneinander<br />
entfernten Füßen etwas in die Knie.<br />
c Drück die Hüfte dann nach oben, um hochzuspringen.<br />
Nutze dazu auch den Schwung der Arme.<br />
c Lande mit beiden Füßen gleichzeitig auf dem Kasten.<br />
c Wenn du die Balance gefunden hast, mach<br />
einen großen Schritt zurück nach unten.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 6 WH<br />
Mittelstufe 8 WH<br />
Fortgeschrittene 10 WH<br />
4/Ausfallschritt mit Sprung<br />
c Mach aus dem aufrechten Stand heraus einen weiten<br />
Schritt nach vorn, sodass das hintere Knie fast den<br />
Boden berührt. Acht darauf, mit dem vorderen Knie<br />
maximal bis zu den Zehenspitzen nach vorn zu gehen.<br />
c Spring anschließend hoch und<br />
wechsle in der Luft die Beine<br />
c Bei der Landung die Knie beugen, um<br />
den Aufprall abzudämpfen.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 6 WH pro Seite<br />
Mittelstufe 10 WH pro Seite<br />
Fortgeschrittene 15 WH pro Seite<br />
6/Senkrechtsprung<br />
(Test)<br />
c Diese letzte Übung dient der<br />
Erhebung d<strong>eines</strong> Leistungsstands.<br />
c Tauch deine Fingerspitzen in Kreide,<br />
stell dich seitlich zur Wand auf und<br />
greif mit der Hand an der Wand so<br />
weit wie möglich nach oben.<br />
c Geh dann in die Knie, um Schwung<br />
für einen Sprung zu holen. Stoß dich<br />
dann so weit nach oben ab wie möglich<br />
und berühr am höchsten Punkt mit<br />
den Fingerspitzen die Wand.<br />
c Miss den Abstand zwischen<br />
den beiden Markierungen und<br />
halte den Durchschnitt aus<br />
allen Wiederholungen fest.<br />
> Niveaustufen<br />
Anfänger 3 WH pro Seite<br />
Mittelstufe 5 WH pro Seite<br />
Fortgeschrittene 7 WH pro Seite<br />
44/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Race Fit<br />
OLYMPISCHE FORM<br />
Folge unserem kompromisslosen Trainingsplan,<br />
um dich sauber auf deinen ersten Triathlon<br />
über die Olympische Distanz vorzubereiten<br />
Der Triathlon ist europaweit die Sportart<br />
n mit dem größten Zulauf. Der Sport<br />
zieht einen großen Teil s<strong>eines</strong> Reizes aus<br />
den drei unterschiedlichen Disziplinen.<br />
Diese sorgen für ein abwechslungsreiches,<br />
anspruchsvolles und interessantes Training.<br />
Der preisgekrönte Triathlontrainer Will<br />
Usher stellt uns hier sein Programm vor.<br />
Sein Kommentar dazu: „Ich verspreche<br />
dir keine neuen Weltrekord über die<br />
Kurzdistanz. Wenn du aber diesem Plan<br />
folgst, wirst du problemlos deinen ersten<br />
Triathlon über die Olympische Distanz<br />
hinter dich bringen. Das Programm ist für<br />
Neueinsteiger bis Sportler der Mittelstufe<br />
geeignet. Je genauer du dich daran hältst,<br />
umso erfolgreicher wirst du sein. Zögere<br />
aber nicht, die Einheiten frei untereinander<br />
zu verschieben, um sie in deinem Tagesplan<br />
unterzubringen. Vermeiden solltest du nur<br />
aufeinanderfolgende Tage mit harten Läufen.<br />
Dadurch riskierst du nämlich Verletzungen.“<br />
Lass dich nicht durch das Volumen des<br />
Schwimmtrainings abschrecken. Die meisten<br />
Leute machen in diesem Gebiet zu wenig. Du<br />
wirst froh sein, dass du so viel trainiert hast,<br />
wenn du siehst, wie sich die anderen Sportler<br />
um dich herum im Wasser abarbeiten.<br />
Die meisten Leute können keine<br />
Laufschuhe mehr sehen, wenn sie einmal<br />
einen Marathon hinter sich gebracht<br />
haben. Beim Triathlon über die Olympische<br />
Distanz ist das anders. Die Etappen sind<br />
anspruchsvoll. Es werden 1.500 Meter<br />
geschwommen, 40 Kilometer mit dem Rad<br />
zurückgelegt und 10 Kilometer gelaufen.<br />
Doch das Pensum ist definitiv machbar. Auch,<br />
wenn dies dein erster Triathlon ist – gut<br />
möglich, dass es nicht dein letzter bleibt.<br />
Der Elbe Triathlon Hamburg 2014<br />
findet am 31.08. statt. Weitere Infos unter<br />
elbe-triathlon.weebly.com.<br />
p „DIE RADETAPPE<br />
WAR EINE ECHTE<br />
WONNE.“<br />
James Spender, Redakteur des<br />
Cyclist Magazine, zu seinen ersten<br />
Erfahrungen beim London Triathlon<br />
„Als der Start näherrückte, hatte<br />
ich Bammel vor dem Schwimmen. Die<br />
Wassertemperatur im Royal Victoria Dock war<br />
nicht das Problem, doch es ging ein starker<br />
Gegenwind, und ich musste zusammen mit<br />
100 anderen Sportlern starten. Ich hatte<br />
wirklich große Lust, alles hinzuschmeißen.<br />
Ich konzentrierte mich auf die bevorstehende<br />
Radetappe. So schlug ich mich irgendwie<br />
durch. Ich bin wirklich froh, dass ich es getan<br />
habe. Du fährst beim London Triathlon an<br />
einigen der symbolträchtigsten Wahrzeichen<br />
Londons vorbei. Dazu kommen die Massen<br />
an Zuschauern, die dich anfeuern. Die<br />
Radetappe war eine echte Wonne. Der Lauf<br />
war hart. Da er aber über vier Runden ging,<br />
konnte ich ihn auf überschaubare Teilstücke<br />
herunterbrechen.“<br />
46/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
nTrainingsplan<br />
DEIN TRAININGSPLAN ZUR VORBEREITUNG<br />
AUF DIE OLYMPISCHE DISTANZ<br />
Folge dem detaillierten Programm unseres Triathlon-Spitzentrainers Will Usher um es auf deiner ersten Kurzdistanz bis ins Ziel zu schaffen.<br />
MO DI MI DO FR SAM SON<br />
WOCHE 1<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
3 x 400 m auf Stufe 3<br />
(1 Min. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
25 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
2 x 500 m auf Stufe 4<br />
(1 Min. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
20 x (1 Min. auf Stufe 6, 1 Min.<br />
auf Stufe 3). 5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
5 x (4 Min. auf Stufe 5,<br />
2 Min. auf Stufe 2).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
Pause<br />
70 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 5.<br />
45 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 3.<br />
WOCHE 7 WOCHE 6 WOCHE 5 WOCHE 4 WOCHE 3 WOCHE 2<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
3 x 400 m auf Stufe 3<br />
(1 Min. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
400 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
3 x 400 m auf Stufe 3<br />
(1 Min. Pause).<br />
4 x 200 m auf Stufe 7<br />
(30 Sek. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
500 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
3 x 400 m auf Stufe 5<br />
(1 Min. Pause).<br />
5 x 200 m auf Stufe 7<br />
(30 Sek. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
8 x 50 m auf Stufe 8 (15 Sek.<br />
Pause). / 3 x (4 x 100 m) auf<br />
Stufe 8 (10–25 Sek. Pause<br />
zwischen den WH, 1 Min.<br />
Pause zwischen den Sätzen).<br />
8 x 50 m auf Stufe 9 (20 Sek.<br />
Pause). 200 m auf Stufe 1.<br />
400 m Schwimmen auf<br />
Stufe 3. 8 x 50 m auf Stufe 8<br />
(15 Sek. Pause). 3 x (4 x 100 m)<br />
auf Stufe 8 (10–25 Sek. Pause<br />
zwischen den WH, 1 Min. Pause<br />
zwischen den Sätzen). 8 x 50 m<br />
auf Stufe 9 (20 Sek. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
500 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
1 x 750 m auf Stufe 5<br />
(3 Min. Pause).<br />
1 x 750 m auf Stufe 8<br />
(3 Min. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
30 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
10 Min. Laufen auf<br />
Stufe 2, 10 Min. auf<br />
Stufe 4, 10 Min.<br />
auf Stufe 6, 5 Min.<br />
auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen auf<br />
Stufe 2, 10 Min.<br />
auf Stufe 4, 15 Min.<br />
auf Stufe 6, 5 Min.<br />
auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
2 x (12 Min. auf<br />
Stufe 7, 3 Min.<br />
auf Stufe 3).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
2 x (12 Min. auf<br />
Stufe 7, 3 Min.<br />
auf Stufe 3).<br />
8 Min. auf Stufe 8.<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen auf<br />
Stufe 2, 15 Min. auf<br />
Stufe 7, 3 Min. auf<br />
Stufe 3, 12 Min.<br />
auf Stufe 7, 8 Min.<br />
auf Stufe 8, 7 Min.<br />
auf Stufe 1.<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
2 x 500 m auf Stufe 4 (1 Min. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
20 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
1 Min. auf Stufe 3).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
300 m Schwimmen<br />
auf Stufe 3.<br />
500 m auf Stufe 5.<br />
24 x 50 m auf Stufe 7 (15 Sek.<br />
Pause). 200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
12 x (2 Min. auf Stufe 7, 1 Min.<br />
auf Stufe 3). 5 Min. auf Stufe 1.<br />
300 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
600 m auf Stufe 5.<br />
24 x 50 m auf Stufe 8 (15 Sek. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
14 x (2 Min. auf Stufe 7, 1 Min. auf<br />
Stufe 3). 5 Min. auf Stufe 1.<br />
600 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
12 x 50 m auf Stufe 8 (15 Sek. Pause).<br />
12 x 100 m auf Stufe 7 (30 Sek. Pause).<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
12 x (3 Min. auf Stufe 7,<br />
1 Min. auf Stufe 3).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
700 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
12 x 50 m auf Stufe 8 (15 Sek.<br />
Pause). 15 x 100 m auf Stufe 8<br />
(40 Sek. Pause). 200 m auf Stufe 1.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
10 x (4 Min. auf Stufe 7, 1 Min.<br />
auf Stufe 3). 5 Min. auf Stufe 1.<br />
800 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
10 x 75 m auf Stufe 7 (20 Sek. Pause).<br />
8 x 100 m auf Stufe 9 (45 Sek.<br />
Pause). 200 m auf Stufe 1. / 10 Min.<br />
Radfahren auf Stufe 2. 3 x (1 Min. auf<br />
Stufe 9, 1 Min. auf Stufe 5). 4 Min.<br />
auf Stufe 2. 2 x (15 Min. auf Stufe 8,<br />
5 Min. auf Stufe 2). 5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
5 x (4 Min. auf Stufe 6,<br />
2 Min. auf Stufe 2).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
4 x (5 Min. auf Stufe 6,<br />
2 Min. auf Stufe 2).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
4 x (5 Min. auf Stufe 7,<br />
2 Min. auf Stufe 2).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
20 x (90 Sek. auf Stufe 9,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
15 x (2 Min. auf Stufe 9,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
3 x (4 Min. auf Stufe 9,<br />
3 Min. auf Stufe 1).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
Pause Pause<br />
Pause<br />
Pause<br />
Pause<br />
Pause<br />
80 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 5.<br />
100 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 5.<br />
20 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 5.<br />
3 x (10 Min. auf Stufe 7,<br />
5 Min. auf Stufe 4).<br />
40 Min. auf Stufe 5<br />
Brick-Einheit<br />
20 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 6.<br />
3 x (10 Min. auf Stufe 8,<br />
5 Min. auf Stufe 5).<br />
40 Min. auf Stufe 6.<br />
8 Min. Laufen auf Stufe 7.<br />
Brick-Einheit<br />
30 Min. Radfahren<br />
auf Stufe 6.<br />
6 x (6 Min. auf Stufe 9,<br />
3 Min. auf Stufe 4).<br />
36 Min. auf Stufe 6.<br />
10 Min. Laufen auf Stufe 7.<br />
Brick-Einheit<br />
30 Min. Radfahren auf Stufe 6.<br />
6 x (6 Min. auf Stufe 9,<br />
3 Min. auf Stufe 4).<br />
8 x (1 Min. auf Stufe 10,<br />
1 Min. auf Stufe 1).<br />
10 Min. auf Stufe 6.<br />
10 Min. Laufen auf Stufe 7.<br />
50 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 3.<br />
55 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 3.<br />
60 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 4.<br />
65 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 4.<br />
70 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 4.<br />
45 Min.<br />
Laufen<br />
auf<br />
Stufe 5.<br />
WOCHE8<br />
500 m Schwimmen auf Stufe 3.<br />
4 x 50 m auf Stufe 7<br />
(15 Sek. Pause).<br />
750 m im gewünschten<br />
Wettkampftempo.<br />
200 m auf Stufe 1.<br />
30 Min. Laufen<br />
im gewünschten<br />
Wettkampftempo.<br />
10 Min. Radfahren auf Stufe 2.<br />
3 x (1 Min. auf Stufe 9,<br />
1 Min. auf Stufe 5).<br />
4 Min. auf Stufe 2.<br />
30 Min. im gewünschten Renntempo<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
10 Min. Laufen<br />
auf Stufe 2.<br />
5 x (1 Min. auf Stufe 7,<br />
30 Sek. auf Stufe 1).<br />
3 x (4 Min. auf Stufe 9,<br />
3 Min. auf Stufe 1).<br />
5 Min. auf Stufe 1.<br />
Pause<br />
Pause<br />
WETT-<br />
KAMPF-<br />
TAG<br />
0-3<br />
LANGSAMES BIS GEMÜTLICHES<br />
GRUNDTEMPO<br />
4-5<br />
TEMPO, BEI DEM NOCH GEREDET<br />
WERDEN KANN<br />
BELASTUNGSNIVEAU<br />
6-7<br />
TEMPO, DAS DICH ETWAS AUSSER<br />
ATEM BRINGT<br />
8-9<br />
UNBEQUEMES TEMPO, BEI DEM<br />
NICHT MEHR GEREDET WERDEN<br />
KANN<br />
10<br />
VOLLER SPRINT<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/47
NEU<br />
VERDRAHTET<br />
Vierzig Prozent dessen, was der Mensch tut, läuft unbewusst ab.<br />
Nutze die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, um<br />
positive Gewohnheiten aufzubauen, schädliche zu durchbrechen<br />
und das Gehirn auf Erfolg zu programmieren.<br />
MEHR BESUCHE IM<br />
FITNESSCENTER<br />
Richtige Entscheidungen fallen leichter,<br />
wenn sie zur Routine werden. Die<br />
Forschungen der amerikanischen<br />
Neurowissenschaftlerin Dr. Ann Graybiel<br />
zeigen: Die neuralen Aktivitäten in der<br />
Gehirnregion, die für Gewohnheiten<br />
verantwortlich sind, werden zu Beginn<br />
und am Ende <strong>eines</strong> Ablaufs aktiv.<br />
Während der Aktion selbst läuft das<br />
Gehirn sozusagen auf Autopilot. Leg dir<br />
also die Sportausrüstung einfach vor die<br />
Tür und gönn dir am Ende einen Smoothie<br />
zur Regeneration. Damit wird das<br />
morgendliche Training im <strong>Fitness</strong>center<br />
zur Routine.<br />
SCHLAUERES TRAINING<br />
Die menschliche Willenskraft hat ihre<br />
Grenzen. Im Jahr 1998 erschein hierzu<br />
im „Journal Of Personality And Social<br />
Psychology“ eine Studie. Darin erhielten<br />
einige der Testpersonen die Erlaubnis,<br />
Kekse zu essen. Andere wiederum<br />
sollten der Versuchung widerstehen.<br />
Danach mussten die Testteilnehmer<br />
eine schwierige Aufgabe in Form <strong>eines</strong><br />
geometrischen Rätsels lösen. Die<br />
Gruppe, die den Keksen widerstanden<br />
hatte, gab 12 Minuten früher auf. Die<br />
Willenskraft ist also wie ein Muskel, der<br />
bei Überlastung ermüdet. Daher solltest<br />
du die härtesten Aufgaben vor dem<br />
Mittagessen oder zu Beginn der Woche<br />
angehen.<br />
Weniger Alkohol<br />
Triff mithilfe fester Verhaltensregeln günstigere<br />
Entscheidungen. Diese Wenn-dann-Taktik stammt<br />
vom Psychologen Peter Gollwitzer: „Wenn mir jemand<br />
einen Drink anbietet, dann bitte ich darum, nur einen<br />
halben zu bekommen.“ Oder: „Wenn ich um 21.00 Uhr<br />
immer noch im Wirtshaus bin, dann trinke ich nur<br />
noch Wasser.“ Damit umgehst du automatisch den<br />
Wankelmut.<br />
WEITERE LÄUFE<br />
Wenn es um positive Gewohnheiten geht,<br />
musst du die Sache Schritt für Schritt<br />
angehen. Darauf deutet eine Studie von<br />
Dr. BJ Fogg von der Stanford University<br />
hin. „Wer sich zu viel auf einmal vornimmt,<br />
wird mit ziemlicher Sicherheit an dem<br />
Vorhaben scheitern, sich an geplante<br />
Verhaltensmuster zu gewöhnen“, meint<br />
Fogg. Der schrittweise Ansatz löst<br />
durch kleine Erfolgserlebnisse positive<br />
Emotionen aus. So können sich neue<br />
Abläufe besser als Routine einschleifen.<br />
Fogg gewöhnte sich beispielsweise<br />
an, nach jedem „kleinen“ Gang zur<br />
Toilette zwei Liegestütze zu absolvieren.<br />
Inzwischen hat er das Volumen auf<br />
100 Wiederholungen pro Tag erhöht. Um<br />
routinemäßige Mittagsläufe einzuleiten,<br />
könntest du dir beispielsweise zu<br />
Beginn jeder Mittagspause bereits die<br />
Turnschuhe anziehen. Leg dann eine<br />
Straßenlänge bis zum nächsten Block<br />
zurück und arbeite dich jeden Tag weiter<br />
vor. Mit der Zeit wird die Mittagstour zum<br />
festen Bestandteil d<strong>eines</strong> Tagesablaufs.<br />
BESSERE ERNÄHRUNG<br />
Ein Wechsel des Umfelds kann sich günstig auf die Ernährung auswirken. Eine Studie aus<br />
dem Jahr 2005 an der amerikanischen Duke University deckte folgenden Zusammenhang<br />
auf: 45 Prozent der Gewohnheiten sind ortsabhängig. „Den meisten Leuten ist gar nicht<br />
bewusst, warum sie mittags eigentlich Fastfood in sich hineinstopfen. Der Hauptgrund<br />
dafür liegt an ihren Angewohnheiten, am Anblick und Geruch der Lebensmittel oder<br />
an der Umgebung“, meint die Psychologieprofessorin Wendy Wood. Durchbrich die<br />
negativen Muster, indem du eine richtige Mahlzeit in der Kantine statt einen Snack<br />
am Arbeitsplatz zu dir nimmst. Eine andere Strategie wäre, beim Spaziergang in der<br />
Mittagspause nicht den Weg über die Fastfood-Restaurants zu nehmen.<br />
48/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
KLARERE GEDANKEN<br />
Hast du dich je gefragt, warum der amerikanische Präsident Barack<br />
Obama nur graue oder blaue Anzüge trägt? Er selbst meinte einmal dazu:<br />
„Es ist wichtig, bei der Entscheidungsfindung die Energie zu kanalisieren.<br />
Du kannst dich nicht den ganzen Tag lang durch Banalitäten ablenken<br />
lassen.“ Eine amerikanische Studie gibt ihm recht. Die Probanden mussten<br />
darin in einen Fragebogen Antworten auf viele kleine Fragen eintragen.<br />
Bei einem nachfolgenden Rechentest begingen sie dann mehr Fehler als<br />
die Kontrollgruppe. Befrei dich von unbedeutenden Alltagsfragen wie<br />
„Welchen Joghurt soll ich kaufen?“ oder „Welche Schuhe soll ich heute<br />
tragen?“ Damit gibst du mentale Kapazitäten für die wirklich wichtigen<br />
Dinge frei.<br />
VERNÜNFTIGERE<br />
KAUFENTSCHEIDUNGEN<br />
Eine Untersuchung an der amerikanischen<br />
Brigham Young University kam zum<br />
folgenden Ergebnis: Kunden mit<br />
einem besseren Gleichgewichtssinn<br />
griffen automatisch zu einem Produkt<br />
der mittleren Preisklasse, wenn<br />
verschiedene Optionen zur Auswahl<br />
standen. „Du gehörst zu den Leuten, die<br />
gern zu viel Geld ausgeben? Vielleicht<br />
solltest du dir dann überlegen, in hohen<br />
Absätzen einkaufen zu gehen“, so der<br />
Autor der Studie, Professor Jeff Larson.<br />
Glücklicherweise gibt es für Männer<br />
Ersatzmethoden: Die Forscher baten<br />
die Probanden darum, sich bei ihren<br />
Kaufentscheidungen auf einem Stuhl<br />
zu setzen und damit zu kippeln oder auf<br />
einem Bein zu balancieren. Die Studie<br />
deutet darauf hin, dass die Balance im<br />
Gehirn Prozesse in Gang bringt, die ein<br />
ausgewogenes Verhalten bedingen. Führ<br />
also einige dezente Balanceübungen aus,<br />
wenn du einkaufen gehst. Dann wirst du<br />
instinktiv auch mental ausgeglichener<br />
handeln.<br />
Mehr<br />
Selbstdisziplin<br />
Regelmäßiges Training verbessert<br />
automatisch die sogenannte<br />
Autoregulation. Anders gesagt:<br />
Die Fähigkeit, unerwünschte<br />
Reaktionsmuster zu umgehen. Im<br />
„British Journal of Health Psychology“<br />
wurde 2006 eine Studie an Sportlern<br />
veröffentlicht, die regelmäßig<br />
trainierten. Diese Personengruppe<br />
machte weniger Impulskäufe, verlor<br />
nicht so schnell die Fassung, schaute<br />
seltener Fernsehen, verpasste<br />
weniger Verabredungen und<br />
kümmerte sich sogar häufiger um<br />
den Abwasch.<br />
GESÜNDERE SNACKS<br />
Besiege den Heißhunger, indem du neue neurale Verbindungen legst. Loretta Breuning,<br />
Autorin <strong>eines</strong> Buchs zum Thema Glückshormone, beschreibt, wie es geht. Neurale<br />
Verbindungen werden durch Belohnungen wie etwa Fett und Zucker in Schokolade aufgebaut.<br />
Diese sorgen für die Ausschüttung von Glückshormonen. Es ist aber auch möglich, die<br />
Substanzen durch Routinen auszulösen. „Wiederhole ein neues Verhaltensmuster 45 Tage<br />
lang. So brennt sich das elektrische Signal für die neue Angewohnheit im Gehirn ein“, erklärt<br />
Breuning. Fang beispielsweise damit an, immer eine Handvoll Nüsse zu dir zu nehmen, wenn<br />
du Appetit auf einen Snack hast. Schon bald wirst du eine neue feste Nervenbahn im Gehirn<br />
gelegt haben, die Heißhunger mit gesunden und eiweißhaltigen Nüssen gleichsetzt.<br />
MEHR SPARSAMKEIT<br />
Sendhil Mullainathan ist<br />
Wirtschaftswissenschaftler an der<br />
renommierten Harvard University sowie<br />
Koautor des Buchs „Knappheit: Was<br />
es mit uns macht, wenn wir zu wenig<br />
haben“. Er ist der Überzeugung, dass<br />
finanzielle Probleme kurzfristig zu einer<br />
Art Tunnelblick führen. Mit anderen<br />
Worten: Dem Menschen fällt es in so<br />
einer Situation schwer, weiter als bis<br />
zum Horizont seiner misslichen Lage zu<br />
blicken. Das ist fürs Sparkonto natürlich<br />
tödlich. „Wenn das Geld knapp ist, sind<br />
wir psychologisch darauf programmiert,<br />
nur unsere unmittelbarsten Bedürfnisse<br />
zu erfüllen“, erläutert Mullainathan. Die<br />
Studien des Wissenschaftlers haben<br />
gezeigt, dass Geldsorgen den IQ um<br />
13–14 Punkte sinken lassen können.<br />
Um den negativen Angewohnheiten bei<br />
finanziellen Engpässen ein Schnippchen<br />
zu schlagen, rät er zu folgender Strategie:<br />
Richte einfach ein Standardsystem<br />
ein, bei dem jeden Monat automatisch<br />
eine kleine Menge an Geld zur Seite<br />
gelegt wird – sozusagen eine „digitale<br />
Angewohnheit“. Mullainathans Studien<br />
deuten auch darauf hin, dass die daraus<br />
entstehende finanzielle Sicherheit die<br />
Fähigkeit zur Problemlösung verbessert.<br />
Vom „Sparprogramm“ profitiert also nicht<br />
nur das Bankkonto, sondern auch die<br />
mentale Leistung.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/49
ERNÄHRUNG<br />
FÜR DEN<br />
SIXPACK<br />
FREIER<br />
BLICK AUFS<br />
WASCHBRETT<br />
Der ultimative Leitfaden für den<br />
perfekt gestählten <strong>Body</strong><br />
■ Der einzige Weg, abzuspecken<br />
und die Bauchmuskeln zum<br />
Vorschein zu bringen: Fahr<br />
die Kalorienzufuhr runter.<br />
Weder mit Gewichts- noch<br />
mit Ausdauertraining oder<br />
Ergänzungsmitteln lässt sich<br />
diese einfache Regel umgehen.<br />
Wenn du es die nächsten sechs<br />
Wochen schaffst, auf Pizza<br />
und Bier zu verzichten, dann<br />
lies weiter. Wir zeigen dir, wie<br />
du den perfekten Sixpack<br />
erreichst. ■<br />
OBST-LIMIT.<br />
Antioxidativ wirkende<br />
Brombeeren sind in<br />
diesem Speiseplan<br />
erlaubt. Ansonsten<br />
gilt es, die Obstzufuhr<br />
herunterzuschrauben.<br />
KALORIEN IM<br />
GLEICHGEWICHT<br />
Damit die Pfunde purzeln,<br />
musst du mehr Kalorien<br />
verbrauchen, als du zu dir<br />
nimmst. Das heißt aber<br />
nicht, dass der Sport allein<br />
ausreicht. Dr. Eric Ravussin<br />
ist Diätexperte und<br />
Professor am Pennington<br />
Biomedical Research<br />
Center in Baton Rouge, Los<br />
Angeles. Von ihm stammt<br />
das folgende berühmte<br />
Zitat in der „New York<br />
Times“: „Der Sport allein<br />
ist ziemlich nutzlos, wenn<br />
es ums Abspecken geht.“<br />
Er wies dabei darauf<br />
hin, dass die Leute nicht<br />
nur mehr Kalorien zu<br />
sich nehmen, als sie<br />
verbrennen. Gleichzeitig<br />
rege die zusätzliche<br />
Belastung durch den Sport<br />
den Appetit an. Dadurch<br />
sei es oft so, dass die<br />
abtrainierten Kalorien<br />
im Anschluss wieder<br />
zugeführt werden.<br />
An der Mayo Clinic<br />
wurde eine Untersuchung<br />
hierzu durchgeführt.<br />
Das Ergebnis: Ein<br />
72 Kilo schwerer Mensch<br />
verbrennt durch aerobe<br />
Übungen mit hoher<br />
Belastung nur<br />
533 Kalorien pro Stunde.<br />
Wichtig ist hier wohl<br />
auch der Hinweis, dass<br />
die meisten Leute eine<br />
so intensive Einheit nicht<br />
einmal annähernd so<br />
lange durchhalten. Ein<br />
gesundes Abendessen<br />
mit nur 115 Gramm<br />
Hühnerbrust (ohne Haut)<br />
und einer Tasse Reis<br />
enthält bereits<br />
385 Kalorien. Ganz recht:<br />
Nur eine leichte Mahlzeit,<br />
und die Kalorienbilanz<br />
ist nach dem <strong>Workout</strong><br />
des Tages schon fast<br />
wieder ausgeglichen. Das<br />
50/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
DIÄT-<br />
SPEISEPLAN<br />
So sollte sich ein<br />
90 Kilo schwerer<br />
Mann ernähren, um<br />
abzunehmen.<br />
GARNELEN<br />
ENTHALTEN<br />
VIEL EIWEISS<br />
UND FAST KEIN<br />
FETT.<br />
FRÜHSTÜCK<br />
• 250 ml schwarzer Kaffee<br />
• Omelette aus 3 Eiern,<br />
Paprika und Zwiebeln<br />
MITTAGESSEN<br />
• 250 g gekochte Garnelen<br />
• 250 g gekochter oder<br />
gedünsteter Spargel mit<br />
Zitronensaft<br />
• 2 Tassen Süßkartoffeln<br />
(gekocht)<br />
REGENERATION<br />
• 1 Banane<br />
• 50 g Molkeprotein<br />
ABENDESSEN<br />
• 340 g Lendensteak<br />
(aus Grasfütterung)<br />
• 2 Tassen weißer Reis<br />
(gekocht)<br />
• Salat mit Spinat und<br />
Dressing aus 2 EL Olivenöl<br />
und Rotw<strong>eines</strong>sig<br />
DESSERT<br />
• 2 EL Mandelbutter<br />
aber auch nur, wenn das<br />
Training lang genug und<br />
wirklich intensiv war.<br />
Du müsstest also<br />
schon trainieren wie<br />
ein Weltmeister, um<br />
ein ausreichendes<br />
Kaloriendefizit zu schaffen.<br />
Also kannst du dein Ziel<br />
nur über die Ernährung<br />
erreichen. Multipliziere<br />
zunächst dein aktuelles<br />
Körpergewicht mit dem<br />
Wert 26,6. So viele<br />
Kalorien solltest du am Tag<br />
aufnehmen. Verwende<br />
bei starkem Übergewicht<br />
dein Zielgewicht als<br />
Berechnungsbasis. Ein<br />
Beispiel: Du wiegst<br />
100 Kilo, fühlst dich aber<br />
am besten mit 86 besser,<br />
und siehst auch besser<br />
aus. Dann ergibt sich<br />
ein Volumen von<br />
2.300 Kalorien am Tag<br />
(86 x 26,6 – der Einfachheit<br />
halber aufgerundet).<br />
MAKRONÄHR-<br />
STOFFE<br />
IM BLICK<br />
Nun kannst du zwar durch<br />
den Sport allein nicht genug<br />
Kalorien verbrauchen,<br />
um deine Diätziele zu<br />
unterstützen. Doch das<br />
Training hilft ja auch beim<br />
Aufbau von Muskelmasse.<br />
Dies verleiht dir wiederum<br />
einen gesünderen,<br />
schöneren und schlankeren<br />
Körper. Um die Erfolge<br />
des Gewichtstrainings zu<br />
maximieren, musst du<br />
die richtige Kombination<br />
aus Makronährstoffen<br />
zu dir nehmen. Eiweiß<br />
ist der Hauptbestandteil<br />
des Muskelgewebes. Der<br />
Proteinanteil muss also<br />
hoch sein. Versuch es<br />
mit 2,2 Gramm pro Kilo<br />
Körpergewicht. (Verwende<br />
falls erforderlich dein<br />
Zielgewicht, wie oben<br />
erklärt.)<br />
Fett weist zwar eine<br />
hohe Kaloriendichte<br />
auf, unterstützt aber<br />
andererseits die<br />
Produktion von Hormonen<br />
wie Testosteron. Der<br />
Prozentsatz muss also<br />
relativ niedrig gehalten<br />
werden, um fürs<br />
erforderliche Kaloriendefizit<br />
zu sorgen. Komplett darauf<br />
zu verzichten wäre auf<br />
der anderen Seite nicht<br />
hilfreich. Führe 0,9 Gramm<br />
Fett pro Kilo Körpergewicht<br />
zu. Auf 90 Kilo gerechnet<br />
wären das gut 80 Gramm<br />
pro Tag. Der Großteil<br />
der Fettaufnahme sollte<br />
durch die eiweißhaltigen<br />
Lebensmittel mit abgedeckt<br />
werden. Eine Beispielliste<br />
findest du im Kasten<br />
„Gesunde Lebensmittel“.<br />
Jetzt bleiben nur noch<br />
die Kohlenhydrate (KH).<br />
Ihre Rolle beim Abspecken<br />
wurde in den letzten<br />
Jahren heiß diskutiert.<br />
Doch das Ganze ist gar<br />
nicht so kompliziert. „Du<br />
brauchst eine mäßige<br />
Menge an Kohlenhydraten<br />
als Treibstoff und zur<br />
Regeneration nach<br />
hochintensiven anaeroben<br />
Trainingsformen“,<br />
erklärt Nate Miyaki, ein<br />
von der International<br />
Society Of Sports<br />
Nutrition zertifizierter<br />
Ernährungsexperte, der<br />
als Amateur-<strong>Body</strong>builder,<br />
Ernährungsberater und<br />
Autor in San Francisco<br />
lebt und arbeitet.<br />
Ernährungspläne mit<br />
extrem wenig KH<br />
funktioniert auf lange<br />
Frist gesehen nicht und<br />
sind auch nicht besonders<br />
gesund (was wohl keine<br />
große Überraschung<br />
ist). Das gilt vor allem<br />
für Diäten, bei denen<br />
Kohlenhydrate durch<br />
Speck, Käse und andere<br />
fetthaltige Lebensmittel<br />
ersetzt werden. „Das<br />
Kaloriendefizit schlägt sich<br />
auf die Trainingserfolge<br />
nieder“, warnt der New<br />
Yorker Personal Trainer<br />
Bryan Krahn, Mitglied<br />
des amerikanischen<br />
Verbandes für Kraft- und<br />
Konditionstrainer (C.S.C.S.).<br />
„Ist die Kohlenhydratzufuhr<br />
sehr niedrig, kann<br />
sich das auf den<br />
Stoffwechsel auswirken.<br />
Das wäre praktisch die<br />
Holzhammermethode zum<br />
Abspecken. Ein komplett<br />
überflüssiger Ansatz.<br />
Schließlich reicht es doch,<br />
die Kalorienaufnahme zu<br />
senken.“<br />
Wie auch beim Eiweiß<br />
gilt: 2,2 Gramm KH pro Kilo.<br />
Wichtig ist, dass<br />
diese Werte nur einen<br />
Ausgangspunkt darstellen.<br />
Du solltest damit jede<br />
Woche ein halbes bis ein<br />
Kilo abnehmen können<br />
(mehr, wenn du schwerer<br />
bist). Sollte sich aber über<br />
eine Woche lang nichts<br />
mehr tun, solltest du die<br />
Kalorienzahl reduzieren<br />
und die Werte anpassen.<br />
Geh erst auf 24 Kalorien<br />
pro Kilo Körpergewicht<br />
herunter, dann auf 22.<br />
Wissenswert ist außerdem,<br />
dass du nicht unbedingt<br />
mehr abspeckst, wenn<br />
du jede Woche mehr<br />
als ein Kilo abnimmst.<br />
Der Grund für extreme<br />
Gewichtsreduktionen ist<br />
meist eine Reduktion des<br />
Wasseranteils oder – was<br />
weitaus ungünstiger<br />
ist – der Muskelmasse.<br />
Ideal ist vielmehr eine<br />
konstante und sanfte Diät.<br />
Den Schlagzeilen, die von<br />
größeren Diäterfolgen<br />
sprechen, solltest du<br />
nicht vertrauen.<br />
Foto Claire Benoist<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/51
ERNÄHRUNG<br />
FÜR DEN<br />
SIXPACK<br />
GESUNDE<br />
LEBENSMITTEL<br />
Tierische Nahrungsmittel<br />
sind die besten<br />
Eiweißquellen. Sie<br />
enthalten alle Aminosäuren,<br />
die der Körper braucht,<br />
um die Grundfunktionen<br />
abzudecken – einschließlich<br />
des Muskelaufbaus. In<br />
den täglichen Speiseplan<br />
gehören Huhn, Fisch, Eier,<br />
mageres Rindfleisch und<br />
Pute. Ergänzungsmittel mit<br />
Eiweißpulver sind ebenfalls<br />
eine akzeptable Quelle. Eine<br />
Portion mageres Fleisch mit<br />
80 bis 120 Gramm ist etwa<br />
so groß und dick wie deine<br />
Handfläche. Diese Menge<br />
enthält 20 bis 25 Gramm<br />
Eiweiß und maximal fünf<br />
Gramm Fett. Wenn du<br />
dir unsicher bist, sieh dir<br />
die Ernährungsdaten der<br />
Lebensmittel an.<br />
Denk daran, dass die<br />
Fettzufuhr hauptsächlich<br />
durch die eiweißhaltigen<br />
Lebensmittel sichergestellt<br />
werden sollte. Der Rest<br />
lässt sich durch fetthaltigere<br />
Nahrungsmittel wie<br />
Avocados, Nüsse,<br />
Nussbutter und<br />
hitzebeständige Ölsorten<br />
wie Oliven- oder Kokosöl<br />
auffüllen. Reis, Kartoffeln<br />
und Süßkartoffeln sollten<br />
die hauptsächlichen<br />
KH-Quellen darstellen.<br />
Warum weiser Reis<br />
besser ist als brauner? Die<br />
braune Variante enthält<br />
Bestandteile, welche<br />
die Nahrungsaufnahme<br />
blockieren können. „Der<br />
weiße Reis ist geschält“,<br />
erörtert Miyaki. „Dadurch<br />
bleibt nur die Stärke<br />
übrig. Mehr braucht der<br />
Körper nicht, um die<br />
Glukosereserven fürs<br />
Training aufzufüllen.“ Zwar<br />
stimmt es schon, dass im<br />
braunen Reis mehr Vitamine<br />
und Mineralstoffe stecken.<br />
Aber für diese Nährstoffe<br />
sorgt bereits das Gemüse.<br />
Die Zufuhr an grünem<br />
Gemüse sollte sehr hoch<br />
sein. Es gibt dafür keine<br />
Obergrenze.<br />
„Nach dem<br />
Gewichtstraining kannst<br />
du ein Stück Obst essen“,<br />
so Miyaki. „Die Früchte<br />
stellen schnell verdauliche<br />
Kohlenhydrate bereit,<br />
die den Körper direkt mit<br />
Energie zur Regeneration<br />
versorgen.“ Das ist<br />
besser als KH-Pulver,<br />
das laut Miyaki nur den<br />
Insulinspiegel nach oben<br />
treibt und in der Folge den<br />
Blutzucker absacken lässt.<br />
Der Effekt ergibt sich nach<br />
zuckerhaltigen Snacks, die<br />
dir stundenlang die Energie<br />
rauben können. Perfekt sind<br />
ein Apfel oder eine Banane.<br />
Ein Stück davon enthält<br />
etwa 30 Gramm KH.<br />
Milch-, Körner- sowie<br />
Fertigprodukte sind<br />
alles andere als ideal.<br />
So praktisch diese<br />
Lebensmittel auch sind –<br />
die meisten Leute haben<br />
eine Intoleranz, die nur zu<br />
Verdauungsproblemen<br />
führt. Wer Milch- oder<br />
Körnerprodukte gut<br />
verträgt, kann davon kleine<br />
Mengen zu sich nehmen.<br />
Schnellere und bessere<br />
Ergebnisse bringen<br />
allerdings die Lebensmittel<br />
in unserer Liste.<br />
GUTE<br />
ABRUNDUNG.<br />
Obst ist der perfekte<br />
Snack nach dem<br />
<strong>Workout</strong>. Es baut<br />
dem Muskelabbau<br />
vor, ohne das<br />
Energieniveau<br />
absacken zu lassen.<br />
DIE KH DIENEN ALS<br />
ENERGIELIEFERANTEN<br />
UND ZUR REGENERATION.<br />
VERWENDE FLEISCH, OBST UND<br />
GEMÜSE ALS VITAMIN- UND<br />
MINERALSTOFFQUELLEN.<br />
DIE ROLLE<br />
DES SPORTS<br />
Beim <strong>Workout</strong> sollte<br />
es nicht darum gehen,<br />
Fett zu verbrennen,<br />
sondern Muskeln<br />
aufzubauen<br />
■ Beim <strong>Workout</strong><br />
verbrennst du nicht<br />
genug Kalorien, um<br />
richtig abzuspecken.<br />
Allerdings erreichst du<br />
dadurch einen Aufbau<br />
an Muskelmasse. Davon<br />
profitiert wiederum<br />
der Stoffwechsel.<br />
Wenn du dann einmal<br />
abgenommen hast,<br />
kannst du besser dein<br />
Idealgewicht halten.<br />
„Gut geeignet ist<br />
etwas das normale<br />
Gewichtstraining“,<br />
erläutert Krahn. „Leg<br />
je einen Trainingstag<br />
für den Ober- und<br />
Unterkörper mit<br />
schweren Gewichten<br />
ein, gefolgt von zwei<br />
leichteren Tagen im<br />
weiteren Verlauf der<br />
Woche.“ An den Tagen<br />
mit den größeren<br />
Gewichten kannst du die<br />
Satzlängen auf<br />
5–8 WH beschränken.<br />
Die Übungen an den<br />
Tagen mit leichteren<br />
Gewichten sollten über<br />
je 8–15 WH gehen. „Eine<br />
Alternative wären drei<br />
Ganzkörper-<strong>Workout</strong>s<br />
pro Woche.“<br />
Die Bauchmuskulatur<br />
ist hauptsächlich<br />
das Ergebnis einer<br />
gesunden Ernährung.<br />
Isolationsübungen<br />
für den Sixpack sind<br />
also nicht absolut<br />
erforderlich. Trotzdem<br />
kannst du natürlich in<br />
jede Einheit eine bis drei<br />
Bauchmuskelübungen<br />
mit einfließen lassen.<br />
Auch ein<br />
Kardiotraining ist nicht<br />
unbedingt notwendig,<br />
um abzunehmen.<br />
Dennoch ist es<br />
empfehlenswert, um<br />
das Herz-Kreislauf-<br />
System fit und gesund<br />
zu halten. Bau daher<br />
drei- bis fünfmal pro<br />
Woche eine Art des<br />
Kardiotrainings mit in<br />
deinen Terminplan ein.<br />
Genauere Anleitungen<br />
findest du weiter vorn<br />
in diesem Heft.<br />
52/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
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BEI DEN GT MASTERS AM HOCKENHEIMRING<br />
Schaut dem Prosperia ABT-Racing Team einmal hautnah über die Schultern und seid<br />
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mit Technikerklärung<br />
• Meet & Greet mit den Fahrern<br />
• Verpflegung Samstag Mittag- und<br />
Abendessen á la Carte (Catering exklusiv<br />
von SchnitzelAlm), Kaffee & Kuchen,<br />
Getränke inkl. (Softdrinks, Bier, Prosecco)<br />
• Raceparty mit dem Team der Prosperia<br />
C. Abt Racing in der VIPLounge<br />
• Verpflegung Sonntag Mittagessen<br />
á la Carte (Catering exklusiv von<br />
SchnitzelAlm), Kaffee, Getränke inkl.<br />
(Softdrinks, Bier, Prosecco)<br />
• Gemeinsames Ausklingen des Abends<br />
mit dem Team der Prosperia C.<br />
Abt Racing in der VIP-Lounge<br />
Meldet Euch einfach bis zum 16. September 2014<br />
unter mensfitness.de/Verlosung an.
Das Red Bull Air Race erfordert die<br />
Präzision <strong>eines</strong> Schweizer Uhrwerks,<br />
eine Körperbeherrschung wie ein<br />
Kampfkunst-Meister und Nerven aus<br />
Stahl selbst unter Hochdruck.<br />
Die MF-Redaktion hat sich mit den<br />
tollkühnen Männern in ihren fliegenden<br />
Kisten verabredet.<br />
Text Joel Snape Fotos Red Bull Content<br />
54/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
RED BULL<br />
AIR RACE<br />
„Schon gefrühstückt?“, fragt Juan<br />
■ Velarde, der spanische Pilot, mit dem<br />
ich in Kürze eine g-Kraft überwinden werde,<br />
die der fünffachen Erdanziehung entspricht.<br />
Und das in einem Flugzeug, das weniger<br />
wiegt als ein Familienwagen. Mir drängt sich<br />
die Frage auf, ob ich da nicht gerade einen<br />
furchtbaren Fehler begehe.<br />
Die 20-sekündige Sicherheitseinweisung<br />
habe ich bereits hinter mich gebracht:<br />
„Öffne den Verschluss, um aus dem Gurt<br />
herauszukommen und zieh am Griff, um<br />
den Fallschirm auszulösen. Wenn das<br />
Kabinendach wegfliegt, lass dich auf<br />
die Seite fallen, die nach unten geneigt<br />
ist.“ Während dieser Einführung schiebt<br />
mir Velarde wie selbstverständlich eine<br />
Spucktüte oben in meinen Overall. Ob ich<br />
frühstücken soll oder nicht, hat mir niemand<br />
gesagt. „Äh ... ja, ich hatte ein Frühstück“,<br />
antworte ich daher, wobei ich an das<br />
Rührei und den Speck vom Morgen denke.<br />
„Gut!“, erwidert Velarde. „Es ist besser,<br />
etwas im Magen zu haben. Bist du bereit,<br />
abzuheben?“<br />
DIE F1 DER LÜFTE<br />
Ich befinde mich gerade in Abu Dhabi,<br />
zum ersten Event der Red Bull Air Race-<br />
Saison 2014. Hierbei handelt es sich um<br />
die Formel eins der Lüfte. Zu den zwölf<br />
Teilnehmern gehören hauptsächlich<br />
Berufspiloten und Kunstflugspezialisten.<br />
Sie rasen bei den verschiedenen Events in<br />
aller Welt mit über 370 km/h durch speziell<br />
erstellte Hindernis-Parcours, um sich Punkte<br />
für den Weltmeistertitel zu verdienen.<br />
Das Air Race wurde 2010 auf Eis gelegt,<br />
um neue Regelungen einzuführen. Diese<br />
sollen die Rennen attraktiver und leichter<br />
zugänglich machen. Jetzt startet die<br />
Serie wieder voll durch. Die Veranstalter<br />
haben alle Hebel in Bewegung gesetzt,<br />
um für die maximale Sicherheit der<br />
Piloten zu sorgen. So zerplatzen etwa<br />
die „Markierungshütchen“ der Strecken<br />
schon beim kleinsten Kontakt. Sie sind<br />
an den rot markierten Stellen dünner als<br />
Druckerpapier. Dennoch ist und bleibt dies<br />
ein gefährlicher Sport.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/55
Die fünffache Erdbeschleunigung (5 g)<br />
ist etwa die maximale Kraft, der auch F1-<br />
Fahrer während <strong>eines</strong> Rennens ausgesetzt<br />
sind. Das ist in etwa das Maximum, was<br />
ein normaler Mensch aushalten kann,<br />
bevor es zum „Tunnelblick“ sowie zur<br />
Eintrübung des Blickfeldes kommt. Beim<br />
Red Bull Air Race müssen die Piloten in<br />
scharfen Kurven Kräfte von unglaublichen<br />
10 g aushalten. Die Maschinen halten<br />
sogar 13 g aus. So hohe Kräfte erlauben die<br />
Sicherheitsbestimmungen aber nicht. Bei<br />
10 g wirkt auf einen 80 Kilo schweren Mann<br />
ein effektives Gewicht von 800 Kilo. Die<br />
Piloten müssen um jeden Preis versuchen,<br />
den Blutfluss zum Kopf aufrechtzuerhalten,<br />
um einem Blackout vorzubeugen. Hierbei<br />
kommt es zum Ausfall des Sehvermögens.<br />
Das Bewusstsein bleibt dabei noch erhalten.<br />
Die nächstschlimmere Stufe wäre der<br />
Bewusstseinsverlust. Eine gute <strong>Fitness</strong><br />
ist daher eine Grundvoraussetzung für<br />
Hochgeschwindigkeitsflüge.<br />
DRUCKABFALL<br />
Der wohl wichtigste Bereich ist der<br />
Blutdruck. Die Geschwindigkeit drückt<br />
die Piloten ständig in den Sitz, wodurch<br />
das Blut in die Extremitäten wandert.<br />
Das ist natürlich ungünstig. „Es gilt, den<br />
Abtransport des Bluts vom Gehirn zu<br />
stoppen“, erklärt Velarde. „Hierfür ist es<br />
wichtig, den Bauchbereich und die Beine zu<br />
komprimieren und kontrolliert zu atmen, um<br />
den Stress auf den Körper zu reduzieren.“<br />
Joel von MF (rechts) vor dem<br />
Flug im Gespräch mit dem<br />
Piloten Juan Velarde aus der<br />
Challenger-Klasse.<br />
Bereit zum Abheben!<br />
Nicht im Bild: die Spucktüte.<br />
56/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
RED BULL<br />
AIR RACE
Unterstützung bieten hier die Overalls,<br />
die sich bei hohen g-Kräften aufpumpen. Sie<br />
können aber nur 1 g der Gesamtlast abfangen.<br />
Es spielt natürlich auch eine Rolle, wie lang<br />
die Kräfte auf die Piloten einwirken. F1-Fahrer<br />
müssen über längere Zeiträume Kräfte von 5 g<br />
aushalten. Das Air Race hingegen besteht nur<br />
aus drei Runden, die in der Regel weniger als<br />
zwei Minuten dauern und sich auf eine Dauer<br />
von zwei Stunden verteilen. „Ein kleiner, dicker<br />
Mensch mit schlecht ausgebildetem Herz-<br />
Kreislauf-System kann unter Umständen den<br />
g-Kräften gut widerstehen – allerdings nicht<br />
sehr lang“, erläutert der Rennflug-Veterane<br />
Nigel Lamb. „Alle drei Rennen würde er<br />
bestimmt nicht durchstehen. Zwischen der<br />
Vorrunde mit den acht Teilnehmern und dem<br />
Finale kommen die Piloten nicht einmal aus<br />
dem Flugzeug heraus.“<br />
Die meisten von ihnen nutzen eine<br />
Variante des intensiven Kardiotrainings zur<br />
Vorbereitung. Velarde trainiert viel Schwimmen<br />
und Radfahren, der zweimalige Champion Paul<br />
Bonhomme geht oft Radfahren und Rudern,<br />
und Lamb spielt dreimal pro Woche Racquetball<br />
(eine Art Squash). Das Wichtigste ist jedoch,<br />
Stück für Stück auf die Belastung hinzuarbeiten.<br />
Velarde verrät mir, dass er seine Atemtechniken<br />
am Boden einstudiert. Alle Piloten, mit denen<br />
ich spreche, verraten mir aber auch, dass sie im<br />
Verlauf der Saison mit dem Training anziehen.<br />
Am Boden mag alles noch einfach<br />
erscheinen. Doch erst in der Luft zeigt sich,<br />
ob das Ganze wirklich funktioniert. Selbst die<br />
Beschleunigung auf der Rollbahn ist stärker<br />
als alles, was ich jemals in einem Wagen erlebt<br />
habe. Bei der ersten Kehre werde ich tief in<br />
meinen Sitz hineingepresst. Velarde fliegt mit<br />
mir durch <strong>eines</strong> der Tore, mit etwa 300 km/h.<br />
Es wischt so schnell an uns vorbei, dass ich es<br />
kaum sehen kann. Dann geht er direkt zu einer<br />
Fassrolle über. Die Kräfte sind überwältigend.<br />
Doch das kommt nicht einmal annähernd an<br />
die Intensität heran, wie sie ein Pilot im Rennen<br />
erlebt.<br />
„Bei den Rollen legen die Flugzeuge in nur<br />
einer Sekunde Drehungen von bis zu 400 Grad<br />
zurück“, erläutert Lamb, als wir wieder festen<br />
Boden unter den Füßen haben. „Der Kopf wird<br />
dabei im Bruchteil einer Sekunde von einer<br />
stabilen Position aus in Drehung versetzt. Am<br />
Ende der Rolle ist es genau andersherum.<br />
Wenn da der Hals nicht richtig gut trainiert ist,<br />
kann es problematisch werden. Wenn du mit<br />
einem Passagier fliegst, kannst du dabei dem<br />
Kerl praktisch den Kopf von den Schultern<br />
reißen. Ich lasse mir Sportmassagen für den<br />
Nacken und Rücken verabreichen, damit alles<br />
gut ausgerichtet ist. Außerdem habe ich mit<br />
Yoga und Pilates angefangen. Mittlerweile habe<br />
ich weniger Probleme als noch vor vier Jahren.<br />
Hätte ich nochmals die Wahl, würde ich jedoch<br />
schon viel früher mit dem ganzen Zusatztraining<br />
anfangen. Ich fühle mich besser, stärker, und<br />
meine Core-Muskulatur ist stabiler.“<br />
Knüppelharte Präzision<br />
Sich nicht zu übergeben und den Kopf auf<br />
beiden Schultern zu behalten ist aber erst<br />
die halbe Miete. Schließlich will auch das<br />
Flugzeug noch gesteuert werden. Durch die<br />
VOLLE KONTROLLE<br />
Voraussetzung für den Erfolg beim Air Race ist die<br />
optimale Kontrolle im höchsten Tempo.<br />
Jede Runde besteht aus zwei Läufen. Die Zeitmessung<br />
beginnt, wenn das Flugzeug das erste Tor passiert.<br />
Überschreitet der Pilot das anfängliche Tempolimit von<br />
370 km/h, führt dies automatisch zur Disqualifikation.<br />
Die Piloten müssen die Tore innerhalb der oberen<br />
40 Prozent passieren. Dies entspricht in etwa<br />
dem roten Teil der Hütchen. Das gilt auch für den<br />
„Hindernisabschnitt“ sowie das einzelne Hütchen am<br />
Ende des Parcours.<br />
Durchfliegt ein Pilot ein Tor mit schräg gestellten<br />
Flügeln, bekommt er eine 2-Sekunden-Zeitstrafe. Das<br />
ist nicht ganz unwesentlich, da die meisten Rennen mit<br />
Abständen einer halben Sekunde entschieden werden.<br />
Genau deshalb ist auch die Kontrolle über den Knüppel<br />
so wichtig.<br />
Passiert ein Pilot ein Tor zu weit oben, bekommt er<br />
ebenfalls eine Zeitstrafe von zwei Sekunden, solange er<br />
sich noch an die Flugstrecke hält. Kommt er von der Spur<br />
ab, bedeutet dies automatisch die Disqualifikation.<br />
Das Passieren unterhalb der farbigen Markierung<br />
(in weniger als 15 Metern Abstand zum Boden) zieht<br />
ebenfalls eine Disqualifikation nach sich. Die maximale<br />
Höhe für diese Saison wurde von 20 auf 25 Meter<br />
erhöht. Es gibt also keine Ausreden mehr.<br />
Die (relativ ungefährliche) Kollision mit einem Hütchen<br />
ist gleichbedeutend mit dem Ausscheiden. Die<br />
Hütchen bestehen unten aus Segeltuch, und weiter<br />
oben aus dünnerem Stoff, sodass sie beim Kontakt<br />
sofort zerreißen. Die Rekordzeit zum Aufblasen <strong>eines</strong><br />
Ersatzhütchens: zwei Minuten.<br />
duale Steuerung kann ich alle Bewegungen<br />
Velardes genau nachvollziehen. Das winzige<br />
Flugzeug reagiert auf jeden kleinen Wackler<br />
mit dem Steuerknüppel. Innerhalb <strong>eines</strong><br />
zweiminütigen Rennens vollziehen die Piloten<br />
Hunderte kleiner Bewegungen – einige davon<br />
instinktiv, andere gegen jegliche Logik und von<br />
langer Hand geplant. Wichtig ist, das Flugzeug<br />
in der Waage zu halten. Eine Schräglage führt<br />
normalerweise zum Absinken der Maschine.<br />
Da die Piloten aber innerhalb des fünf Meter<br />
großen „Fensters“ im Zentrum der Tore bleiben<br />
müssen, gilt es das zu vermeiden.<br />
Die Lösung? Die Piloten gleichen jede<br />
Bewegung des Knüppels durch eine<br />
entsprechende Aktion der Ruder aus, die sie<br />
mit den Füßen bedienen. Um Strafpunkte zu<br />
vermeiden, muss jedes Manöver makellos<br />
präsentiert werden. „Bei zu hoher Fluglage<br />
drohen Strafpunkte, bei zu niedriger die<br />
Disqualifikation“, so Lamb. „Wenn du das Ruder<br />
nicht einsetzt, steigst du zwangsläufig nach<br />
oben. Würde jemand ohne Vorerfahrung durch<br />
so ein Tor fliegen, wäre er überall, nur nicht im<br />
Zielfenster.“<br />
Die Piloten nutzen zur Vorbereitung hierauf<br />
die unterschiedlichsten Ansätze. Einige davon<br />
erinnern an Karate Kid. „Ich mache viel Tempo-<br />
58/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
RED BULL<br />
AIR RACE<br />
„Das beste Training: Die Jagd nach<br />
Hausfliegen. Eine tolle Methode<br />
zur Verbesserung der Hand-Auge-<br />
Koordination.“<br />
und Ausdauertraining“, meint hierzu der<br />
Kanadier Pete McLeod, der das Qualifying mit<br />
der besten Zeit des Tages bestanden hat. „Das<br />
bedeutet viel Training mit freien Gewichten<br />
und Krafttraining mit Zugbändern. Es geht<br />
hier um die präzise Bewegung der Hand von A<br />
nach B. Das beste Training dafür: die Jagd<br />
nach Hausfliegen. Das ist eine hervorragende<br />
Methode, um die Hand-Auge-Koordination<br />
zu fördern. Außerdem werden dadurch die<br />
schnellen Muskelfasern aufgebaut.“ Ich hake<br />
noch zweimal nach, da ich mir sicher bin, ob<br />
er gerade Witze reißt. Aber ich sehe nicht den<br />
geringsten Anflug <strong>eines</strong> Lächelns auf seinen<br />
Lippen.<br />
Mit seinen 30 Jahren ist McLeod noch relativ<br />
jung fürs Air Race. Das Durchschnittsalter<br />
beträgt in dieser Saison 46 Jahre. Doch er<br />
zögert nicht, zu betonen, dass er schon<br />
mehr Luft unter den Flügen gespürt hat als<br />
einige der betagteren Piloten. „Hier kommt<br />
es stark auf die fliegerische Reife an. Junge<br />
und unerfahrene Leute begehen manchmal<br />
dumme Aktionen. Aber ich bin praktisch<br />
im Flugzeug aufgewachsen“, erklärt er.<br />
„Den Pilotenschein habe ich noch vor dem<br />
Führerschein gemacht. Als Teenager habe<br />
ich in Nordkanada abgelegene Haushalte mit<br />
Proviant versorgt. Ich war also von Anfang an<br />
einem sehr dynamischen flugaffinen Umfeld<br />
ausgesetzt. Wir haben dabei sehr knifflige<br />
Standorte angeflogen. Bei solchen Flügen<br />
verwendest du nicht einmal Instrumente. Alles,<br />
was du brauchst, ist dein Urteilsvermögen<br />
und dein Instinkt. Das ist sehr ähnlich zu den<br />
Wettkämpfen.“<br />
KOPFSACHE<br />
Die mentale Seite ist natürlich noch das letzte<br />
Puzzlestück. In diesem Bereich brilliert der<br />
49-jährige britische amtierende Champion<br />
Bonhomme, der beim Qualifying hinter<br />
McLeod auf Platz zwei landete. Bonhomme<br />
sieht ein wenig so aus wie ein grauhaariger<br />
James Bond. Die Sportart ist weniger stark<br />
reglementiert als die F1. Umso wichtiger sind<br />
für ihn sein straff organisiertes Team sowie<br />
die systematische Herangehensweise. „Paul<br />
liest sehr gern die Autobiografien anderer<br />
Sportler, um sich einen Überblick über ihre<br />
Wettkampfvorbereitungen zu verschaffen“,<br />
wie uns der Team-Koordinator Nigel Warren<br />
wissen lässt. „Zwischen dem Qualifying und<br />
Tag zwei analysieren wir die Beschreibungen,<br />
um zu sehen, was funktioniert.“<br />
Dazu Bonhomme, der in der wettkampffreien<br />
Von oben: Nigel Lamb gibt seinem Schützling Mika<br />
Brageot Flugtipps, Paul Bonhomme unterhält sich mit<br />
seinem Team-Koordinator Ed Cyster über die Strategie<br />
und Pete McLeod macht sich abflugbereit.<br />
Zeit Werbeflüge anbietet: „Klar, ich achte<br />
auch sehr stark auf die anderen Piloten. Ich<br />
darf die Strecke viermal abfliegen, wie alle<br />
anderen. Das bedeutet: Außer meinen Runden<br />
gibt es 44 weitere Flüge, in denen jemand<br />
möglicherweise eine Kehre genau richtig<br />
nimmt. Die Jungs sind alle so gut. Da wäre es<br />
ein Fehler, ihnen nicht genau zuzuschauen.“<br />
Dieses Jahr wird das Air Race knapper als je<br />
zuvor. Es gibt neue Regeln, die sicherstellen,<br />
dass jedes Flugzeug über den gleichen Motor<br />
und Propeller verfügt. Damit steht der Mensch<br />
statt der Maschine im Mittelpunkt. Wie auch bei<br />
der F1 gibt es ein Mindest-Gesamtgewicht fürs<br />
Flugzeug und den Piloten. Die Toleranzgrenzen<br />
sind eng. Praktisch jeder Pilot achtet auf seine<br />
Ernährung. Beim Red Bull wurde zudem eine<br />
„Challenger“-Klasse eingeführt. Dort können<br />
sich weniger erfahrene Leute an den Parcours<br />
heranwagen. Die besten Anwärter haben sogar<br />
die Chance, die 12 etablierten Profis aus dem<br />
Hauptfeld zu verdrängen. Zu den Profis zählt<br />
unter anderm Velarde, genauso wie Lambs<br />
Schützling im Team Breitling, der ehemalige<br />
Fluglehrer Mika Brageot.<br />
„Mein Ziel besteht darin, Weltmeister zu<br />
werden. Das liegt aber noch in weiter Ferne.<br />
Ich muss einen Schritt nach dem anderen<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/59
RED BULL<br />
AIR RACE<br />
ANTI-G<br />
Wenn der Druck zu<br />
viel wird, kann ein<br />
Anti-g-Anzug Abhilfe<br />
schaffen.<br />
Beim<br />
vorgeschriebenen<br />
g-Anzug füllen sich bei<br />
erhöhten g-Kräften<br />
Schläuche in den<br />
Ärmeln und Beinen mit<br />
Wasser. So wird der<br />
Körper komprimiert,<br />
was einem Absacken<br />
des Bluts vorbeugt.<br />
Hierzu Bonhomme:<br />
„Der Anzug liefert<br />
einen Schutz von<br />
etwa 1,5 g. Das ist<br />
nicht wahnsinnig<br />
viel, hilft aber über<br />
den Tag gesehen,<br />
der Ermüdung<br />
vorzubauen.“<br />
machen“, so Brageot. „Ich setze mir jeden<br />
Tag meine Ziele. Dafür habe ich ein festes<br />
Programm entworfen – vom Aufstehen bis<br />
zum Schlafengehen. In Frankreich gibt es<br />
dazu ein passendes Sprichwort. Es besagt,<br />
dass du deinen natürlichen Lebensrhythmus<br />
nicht von heute auf morgen ändern kannst.<br />
Du kannst nicht einfach sagen: ‚So, ich bin<br />
jetzt der neue Mika.‘Solche Veränderungen<br />
brauchen viel Zeit.“<br />
ENDABRECHNUNG<br />
Wie sich herausstellt, liegt Mika mit<br />
dieser Einschätzung genau richtig.<br />
Der Renntag besteht aus drei Runden.<br />
In der Ausscheidungsrunde mit<br />
16 Teilnehmern kämpfen die Piloten nach<br />
Qualifikationszeiten gestaffelt Mann gegen<br />
Mann. Danach folgen die „Super 8“ sowie<br />
die Runde der letzten vier. Darin geht es<br />
rein nach Rundenzeiten. McLeod zeigt sich<br />
in guter Form. Er schafft es unter die letzten<br />
vier, genauso wie der Australier Matt Hall<br />
sowie Bonhommes Lieblings-Erzfeind, der<br />
Österreichische ehemalige Weltmeister<br />
Hannes Arch. Bonhomme scheint ein wenig<br />
aus dem Tritt gekommen zu sein. Zwischen<br />
den Runden fangen ihn die Kameras ein,<br />
als er mit Warren und dem Teamtechniker<br />
Wade Hammond angeregt diskutiert.<br />
Als Teilnehmer der letzten vier<br />
schneidet Hall <strong>eines</strong> der Tore, das wie<br />
vorgesehen sofort in Tausend Stücke<br />
zerreißt. Er ist draußen. McLeod und<br />
Arch liefern ordentliche Zeiten ab. Doch<br />
dann rollt Bonhomme das Feld von hinten<br />
auf. Er absolviert sämtliche Haken und<br />
Kurven technisch sauber. Danach schießt<br />
er in der Bestzeit des Wochenendes<br />
über die Ziellinie. Erfahrung, <strong>Fitness</strong> und<br />
die Einstellung <strong>eines</strong> <strong>Top</strong>agenten: In<br />
einer fast fehlerfreien Abschlussrunde<br />
präsentiert er fast alle Tugenden auf<br />
einmal. „Ich bin jetzt ziemlich gelöst“,<br />
sagt er. „In einigen Monaten werden die<br />
Rennen einiges mehr an Nerven kosten.“<br />
Nur, um diese Aussage ins rechte Licht<br />
zu rücken: Keiner der Piloten macht sich<br />
groß Gedanken darüber, bei Tempo<br />
370 km/h vorübergehend bewusstlos zu<br />
werden. Es wird ein richtig wilder Ritt in<br />
dieser Event-Reihe. ■<br />
Alle Infos unter redbullairrace.com.<br />
60/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Text Simeon de la Torre
DIÄTWETTEN<br />
F€TT€<br />
W€TT€<br />
Neue Online-Diätwetten versprechen einen dickeren Geldbeutel und<br />
einen schlankeren Bauch. Unser MF-Redakteur hat sich den populären<br />
Trend einmal genauer angesehen.<br />
Eines Tages ruft mich die MF-Redaktion<br />
n mit einer etwas speziellen Bitte an: Ich<br />
soll für einen Beitrag etwas abnehmen. Ich<br />
nehme die Sache nicht persönlich und willige<br />
ein. Die Aufgabe: Ich soll mich bei einer der<br />
vielen neuen Websites einschreiben, auf<br />
denen die Teilnehmer Wetten über ihre<br />
eigenen Diätziele abschließen können. Der<br />
Grund, warum ich dankbar für diese Aufgabe<br />
bin: Beim Abspecken ist jede zusätzliche<br />
Motivation willkommen. Obwohl ich seit<br />
mittlerweile fast 15 Jahren für dieses Magazin<br />
schreibe und Mitglied im <strong>Fitness</strong>center bin,<br />
habe ich keinen so durchtrainierten Körper<br />
wie die anderen Redakteure. Was wohl<br />
auch der Grund ist, warum sie sich an mich<br />
gewendet haben.<br />
Es gibt solche Webseiten inzwischen in<br />
Hülle und Fülle. Jeden Monat kommen neue<br />
dazu. Für gewöhnlich geht es darum, sich<br />
einer Gruppe Gleichgesinnter anzuschließen<br />
und zusammen etwas Geld in einen <strong>Top</strong>f zu<br />
werfen. Wer das Zielgewicht bis zu einem<br />
angegebenen Datum erreicht, erhält einen<br />
entsprechenden Anteil der Einlage. Das<br />
Prinzip existiert bereits seit 2004. Der<br />
durchschlagende Erfolg kam aber erst<br />
mit der wachsenden Popularität von TV-<br />
Sendungen wie „The Biggest Loser“.<br />
DietBet (dietbetter.com) ist gerade einmal<br />
zwei Jahre alt, gehört aber bereits zu den<br />
beliebtesten Websites. Als ich die Homepage<br />
besuche, ist mir sofort klar, woran das liegt.<br />
Auf der ersten Seite bekommt der Besucher<br />
zwei verführerische Optionen präsentiert:<br />
Er kann innerhalb von vier Wochen vier<br />
Prozent oder innerhalb von sechs Monaten<br />
im entspannteren Tempo zehn Prozent des<br />
eigenen Körpergewichts abnehmen.<br />
Die vier Prozent in vier Wochen<br />
scheinen mir machbar zu sein. Vor<br />
allem für Leute mit besonders vielen<br />
Fettpolstern. Die Belohnung für den<br />
Erfolg: Ein besseres Aussehen und<br />
etwas zusätzliches Taschengeld.<br />
Ich melde mich sofort an.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/63
DIÄTWETTEN<br />
„IN DER ZWEITEN<br />
WOCHE STÜRZE ICH<br />
IN EIN GÄHNENDES<br />
ZUCKERLOCH.“<br />
MAGERE MARGEN<br />
Das Prinzip ist einfach: Du nimmst ein<br />
Foto von dir ohne Schuhe und Gürtel auf,<br />
zusammen mit einer Nahaufnahme der<br />
Gewichtsanzeige. Dazu gibst du deine Größe<br />
und deinen Körpermasse-Index (kurz:<br />
BMI) an. Die Fachleute auf anderen Seite<br />
überprüfen dann die Angaben, bevor sie dein<br />
Ausgangsgewicht bestätigen. Danach folgt<br />
eine Einlage von 20 £ für die Variante über<br />
vier Wochen (ca. 25 €). Danach geht es „ans<br />
Eingemachte“.<br />
Meine Digitalwaage zuhause ist allerdings<br />
ein bisschen wankelmütig. Wenn ich mich<br />
auf eine Seite lehne, bekomme ich ein<br />
höheres Ergebnis. Ich frage mich, was<br />
die Leute davon abhalten sollte, bei der<br />
Gewichtsangabe zu schummeln. Dieselbe<br />
Frage stelle ich Jamie Rosen, den Gründer<br />
und Vorstandsvorsitzenden von DietBet.<br />
Die Antwort: „Nichts – abgesehen von<br />
der Tatsache, dass ich mir lukrativere<br />
Betrugsgeschäfte für Gauner vorstellen<br />
kann, die mehr als 25 Euro pro Monat<br />
bringen.“ Zehn Prozent der Einsendungen<br />
werden abgelehnt – mit der Bitte, sie<br />
zu wiederholen. Außerdem laufen im<br />
Hintergrund Algorithmen, um verdächtiges<br />
Verhalten aufzuspüren. In manchen Fällen<br />
werden die Spieler gebeten, per Video, Skype<br />
oder sogar persönlich vor Ort eine Messung<br />
vorzunehmen.<br />
Rosen hat schon recht, wenn er sagt,<br />
dass der Sieger nicht unbedingt mit einem<br />
Vermögen nachhause geht: „Im Durchschnitt<br />
setzen die Leute etwa 30 $ [ca. 22 €] pro Spiel.<br />
Sie bekommen ihr Geld zurück, plus zusätzlich<br />
20–30 $ [15–22 €] im Fall <strong>eines</strong> Erfolgs. Der<br />
Bonus hängt von der Anzahl der Gewinne<br />
ab“, erläutert Rosen. Bei dem Spiel, an dem<br />
ich teilnehme, liegt eine beeindruckende<br />
Summe von 18.515 $ [ca. 13.645 €] im <strong>Top</strong>f.<br />
Nach Rosens Ausführungen muss ich meine<br />
Pläne zum Kauf <strong>eines</strong> Steinofens für den<br />
Garten im Erfolgsfall jedoch überdenken.<br />
SPIELVERDERBER<br />
Zu Beginn der Wette beziffert sich mein<br />
bestätigtes Gewicht auf 83 Kilo. Damit habe<br />
ich eine Vorgabe von 3,3 Kilo Gewichtsverlust<br />
in vier Wochen vor der Brust. Das hört sich<br />
nicht nach allzu viel an.<br />
Doch hier ist der Knackpunkt: Vielen<br />
Leuten fällt es gar nicht so einfach, knapp<br />
sieben Pfund purzeln zu lassen. Andernfalls<br />
gäbe es die internationale Diätindustrie<br />
gar nicht. Es kommen immer wieder<br />
Geburtstage, gute und schlechte Arbeitstage,<br />
Besuche in der Eisdiele, Grillabende sowie<br />
wichtige Spiele mit ein paar Bierchen und<br />
Gewichtswetten: der neue Weg<br />
Dr. David Ahn Having war nie ein besonderer <strong>Fitness</strong>fan. Bis er sich vor zwei Jahren zum Pact<br />
(früher GymPact) anmeldete und anfing, regelmäßig zu trainieren. Dabei verdiente er auch<br />
gleich ein wenig Geld. „Nach 390 <strong>Workout</strong>s war ich um 147,17 $ [ca. 108 €] reicher. „Die App<br />
spornt zu echten Erfolgen an“, sagt Ahn. „Als ich anfing, regelmäßig ins <strong>Fitness</strong>center zu gehen,<br />
hat mich GymPact wirklich motiviert. Vor allem zu Beginn der Woche, als ich die <strong>Workout</strong>s<br />
immer verschieben wollte.“<br />
einer Portion Chips dazwischen. Der ganz<br />
normale Alltag eben, der auch die besten<br />
Vorsätze zunichtemachen kann.<br />
Ob daran die Aussicht auf den Geldgewinn<br />
und den Wettstreit mit 528 anderen Spielern<br />
etwas ändert? Annika Lindberg ist als<br />
Psychologin in der Suchtberatung tätig.<br />
Sie ist nicht vom Prinzip überzeugt. „Wenn<br />
jemand abnehmen möchte, aber bereits mit<br />
der Motivation zu kämpfen hat, kann er sein<br />
Geld woanders besser anlegen. Besser, als<br />
auf den Erfolg zu wetten, wäre eine Beratung<br />
dazu, warum die Versuche immer wieder<br />
scheitern“, meint sie.<br />
Doch Lindberg erkennt auch die<br />
positiven Aspekte der Onlinewetten.<br />
„Motivationstechnisch gesehen kann sich<br />
so eine Gewichtsbestimmung positiv<br />
auswirken. Viele Menschen zeigen eine<br />
sehr günstige Reaktion auf das Konzept<br />
einer externen Motivationsquelle zum<br />
Abspecken. Der Effekt ist aber in der Regel<br />
nur vorübergehender Dauer.“<br />
MOTIVATIONSSPITZEN<br />
UND ZUCKERLÖCHER<br />
Der Personal Trainer Andy Elliot testete<br />
zu Beginn des Jahres die Idee, Wetten<br />
zum Abnehmen abzuschließen. Dabei<br />
legte er 100 Männern ähnliche und doch<br />
maßgeschneiderte Programme zum<br />
Kardiotraining und zur gesunden Ernährung<br />
vor. Mit der Hälfte der Teilnehmer wettete er,<br />
dass sie das Programm keine 31 Tage lang<br />
durchhalten würden. Die andere Hälfte nahm<br />
ohne Wette teil.<br />
Es handelte sich um kein formelles<br />
Experiment. Doch die Ergebnisse waren<br />
mehr als deutlich. Die 50 Männer in der<br />
Wettgruppe verloren zusammen 141 kg (im<br />
Durchschnitt 2,83 kg pro Person). Bei den<br />
50 Teilnehmern der anderen wettfreien<br />
Gruppe waren es hingegen nur insgesamt<br />
101 kg (im Durchschnitt 2,03 kg pro Person).<br />
„Auf dem Crosstrainer zeigte sich die<br />
unterschiedliche Einstellung der Männer, die<br />
eine Wette mit mir abgeschlossen hatten“,<br />
sagt Elliot. „Man konnte die Entschlossenheit<br />
und die Münzen in ihren Augen förmlich<br />
leuchten sehen. Die Musikvideos im<br />
Fernsehen nahmen sie gar nicht groß<br />
wahr. Die Teilnehmer der anderen Gruppe<br />
arbeiteten nicht annähernd so hart.“<br />
Was mich persönlich betrifft, so ist die<br />
Diät nicht so erfolgreich verlaufen wie<br />
64/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
geplant. Es fing eigentlich wirklich gut an. In<br />
der ersten Woche hievte ich freie Gewichte<br />
umher, nahm am Intervalltraining teil und<br />
ging zweimal für Hügelläufe nach draußen.<br />
Außerdem ernährte ich mich ziemlich gut. Ich<br />
hielt mich mittags an Sushi und Salat und aß<br />
abends gegrilltes Hühnchen.<br />
Gegen Mitte der zweiten Woche<br />
kam ich dann ins Straucheln und erlag<br />
schließlich meinem Heißhunger auf Zucker.<br />
Normalerweise lasse ich Süßigkeiten am<br />
Nachmittag, zuckerhaltige Müslis oder<br />
Desserts links liegen. Aber in dieser Woche<br />
im März stürzte ich in ein gähnendes<br />
Zuckerloch. Es war alles andere als schön<br />
oder würdevoll, und ich legte dabei zu.<br />
FEHLER<br />
IM WETTSYSTEM<br />
Zugegebenermaßen war es meine eigene<br />
Schuld, dass ich Süßigkeiten und Kuchen<br />
in mich hineinstopfte. Das Problem war<br />
aber, dass es meinem Diätprogramm an<br />
Struktur fehlte. Ohne ein festes Programm<br />
oder bestimmte Verhaltensmaßregeln ist<br />
alles nur ergebnis- statt prozessorientiert.<br />
Dr. Bijal Chheda-Varma, Beraterin für Diäten<br />
und Fettleibigkeit am Capio Nightingale<br />
Hospital in London, warnt vor einem solchen<br />
Ansatz:<br />
„Das ist eine nicht regulierte und freie<br />
Art des Abnehmens. Die einzige Konstante<br />
ist hier das Preisgeld“, so ihr Kommentar.<br />
„Das zieht einige gesundheitliche und<br />
sicherheitstechnische Bedenken nach<br />
sich. Es kann leicht passieren, dass die<br />
Betreffenden zu streng mit sich selbst sind<br />
und ihrem Körper mehr schaden als nützen.“<br />
Außerdem fragt sich Chheda-Varma, was<br />
nach Abschluss des Wettbewerbs passiert.<br />
„Wenn die Teilnehmer ihren Preis gewonnen<br />
haben, ist der Motivationsschub vorüber“,<br />
erklärt sie. „Erfolgreich abnehmen kann aber<br />
nur, wer langfristig am Ball bleibt. Das hier ist<br />
nur eine zeitlich begrenzte Aktion. Sicherlich<br />
motiviert das Geld. Allerdings ist dies auch<br />
eine ziemlich impulsive Herangehensweise.“<br />
Für Chheda-Varma ist zum nachhaltigen<br />
Abnehmen ein besser durchdachter Ansatz<br />
nötig. Ihre Einschätzung dazu: „Nur durch<br />
Einsicht sind wirkliche Veränderungen<br />
möglich. Auf dieser Grundlage kann<br />
derjenige eine Entscheidung treffen, die<br />
dann wieder die Basis fürs Handeln bildet.<br />
Das ermöglicht dauerhafte Veränderungen.“<br />
GLEICH UND GLEICH?<br />
In Woche drei habe ich in den gesunden<br />
Ernährungsmodus zurückgefunden. Außerdem<br />
trainiere ich fünfmal pro Woche. Allerdings<br />
fühle ich mich ein wenig so wie ein Jockey, der<br />
seinem Pferd mit zorniger Miene noch einmal<br />
die Sporen gibt, obwohl der Sieger schon über<br />
die Ziellinie geritten ist. Gedanklich habe ich mit<br />
der Wette bereits abgeschlossen. Das Geld liegt<br />
bei jemand anders auf dem Konto, und es geht<br />
nur noch darum, das Gesicht zu wahren.<br />
Ich browse auf der DietBet-Website und<br />
hoffe auf eine Eingebung. Und ich werde fündig.<br />
Wie sich herausstellt, hat ein ziemlich großer<br />
Teil der 528 anderen Mitspieler Nachrichten<br />
untereinander ausgetauscht. Die Leute<br />
unterstützen sich gegenseitig und posten auf<br />
dem geschäftigen Schwarzen Brett immer<br />
wieder Updates zu ihren Fortschritten. Ich<br />
komme mir ein wenig vor wie ein Nachzügler<br />
auf einer Abspeckparty. Mist.<br />
Ich befrage Rosen zu diesem Aspekt s<strong>eines</strong><br />
Angebots. „Unsere Spieler sagen uns immer<br />
wieder, dass das Geld eine große Triebfeder<br />
ist. Was sie aber wirklich motiviert, ist der<br />
Gemeinschaftsgeist beim Spiel“, erwidert er.<br />
„ICH KOMME MIR EIN WENIG<br />
VOR WIE EIN NACHZÜGLER<br />
AUF EINER ABSPECKPARTY.“<br />
„Eine Diät allein ist im Vergleich zu unseren<br />
Diätwetten etwa so, als würdest du einsam<br />
über die Tartanbahn traben, statt an einem Fun<br />
Run mit einer großen Gruppe Gleichgesinnter<br />
teilzunehmen, die sich gegenseitig anfeuern.“<br />
Das klingt alles unglaublich positiv. Allerdings<br />
hat die Sache einen Haken. Wie auch bei den<br />
meisten anderen Seiten tummeln sich auch<br />
hier vor allem übergewichtige amerikanische<br />
Frauen im mittleren Alter. Durchaus eine<br />
reizende Gesellschaft. Doch bezweifle ich, dass<br />
ich mit ihnen als Begleitung mehr Erfolg gehabt<br />
hätte.<br />
Ob es vielleicht besser wäre, einfach mit<br />
jemandem im Büro zu wetten? Gut möglich.<br />
ZIELEINLAUF<br />
Schön. Nach 28 Tagen ist das Ergebnis offen<br />
gesagt etwas peinlich: 83,5 Kilo – also etwas<br />
mehr als zu Beginn. Der durchschnittliche<br />
Gewichtsverlust der 514 Teilnehmer, die bis zum<br />
Ende durchgehalten haben: 2,2 Kilo. Mir wird<br />
nicht mitgeteilt, wie viel Geld die erfolgreichen<br />
Teilnehmer bekommen haben. Aber mir ist<br />
bewusst, dass ich sie teilweise mitfinanziert habe.<br />
Ich bin jetzt nicht wirklich sauer. Trotzdem hoffe<br />
ich, dass sie ihre Gewinne für Torten ausgeben. n<br />
Gewichtswetten: der große Gewinn<br />
Im Dezember 2012 setzte sich Alistair Lee aus dem englischen Crewe an seinen Computer und<br />
ließ sich auf eine Motivationswette ein. Er setzte 50 £ [ca. 62 €] bei einer Quote von 100:1 darauf,<br />
dass er bis zum darauf folgenden Weihnachtsfest 45 Kilo abnehmen würde. Und er gewann.<br />
Dieses Ziel erreichte Lee mit bis zu drei Stunden am Tag im <strong>Fitness</strong>center. Dabei absolvierte er<br />
hauptsächlich Zirkeltraining. Außerdem ging er mit einem 30 Kilo schweren Rucksack wandern.<br />
„Es ist sogar vorgekommen, dass Freunde auf der Straße an mir vorbeifuhren und mich nicht<br />
erkannten“, erzählt Lee. „Als William Hill diese Werte annahm, veränderte das mein Leben.“<br />
Der Wettanbieter schließt jedes Jahr etwa 100 Wetten zum Abspecken ab. Lee liegt in der<br />
ewigen Bestenliste der Diätwetten unter den <strong>Top</strong> 3, was die Auszahlung angeht.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/65
Wenn die Besten<br />
gegen die Besten antreten<br />
CRY ME A RIVER FINALE IN ILSHOFEN<br />
Ilshofen – eine idyllische Ortschaft im<br />
Baden-Württembergischen. Meint<br />
man zumindest. Denn am 31. Mai<br />
wurde die Kleinstadt zum Pilgerort<br />
für über 1.250 CrossFit-Begeisterte<br />
aus ganz Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz, die hier zum<br />
diesjährigen Finale der Cry Me a River<br />
Challenge reisten – einer Challenge für<br />
jedermann, gleich wie alt, woher und<br />
wie fit.<br />
Doch einen Schritt zurück: Bei der<br />
Cry Me a River Challenge – presented<br />
by Reebok geht es zunächst in eine<br />
Online-Qualifikationsphase. Wer sich<br />
hier behaupten kann und am Ende zu<br />
den Besten seiner Alterklasse zählt,<br />
darf zum hart umkämpften Finale<br />
reisen und vor Publikum gegen seine<br />
Kontrahenten antreten. Zu Beginn der<br />
Challenge Mitte April wurde an drei<br />
aufeinanderfolgenden Sonntagen<br />
jeweils ein <strong>Workout</strong> im Internet<br />
veröffentlicht, welches die Athleten<br />
innerhalb einer Woche bestmöglich<br />
absolvieren mussten. Angefangen<br />
bei Sit Ups, Burpees und Deadlifts<br />
bis hin zu Seilspringen und Rudern<br />
waren stets Kraft, Ausdauer und<br />
die richtige Strategie gefragt. Die<br />
Ergebnisse der einzelnen <strong>Workout</strong>s<br />
hielten die Teilnehmer online fest –<br />
immer in der Hoffnung, sich am Ende<br />
<strong>eines</strong> der begehrten Tickets für das<br />
Finale sichern zu können. Schließlich<br />
erhielten die 132 besten Athleten<br />
die Chance beim großen Finale in<br />
der Arena Ilshofen von Angesicht zu<br />
Angesicht gegeneinander anzutreten.<br />
Mehr als 1.250 Fans waren nach<br />
Ilshofen gekommen, um den Finalisten<br />
in der Wettkampfarena zuzujubeln.<br />
In der ersten <strong>Workout</strong>-Runde galt es<br />
abwechselnd, innerhalb von 3 Minuten,<br />
so viele Deadlifts und Burpees über<br />
die Hantelstange wie möglich zu<br />
absolvieren. Es folgten unbroken<br />
Double Unders, Snatches, Boxsprünge,<br />
Squats und ganz besonders die<br />
Bar-Muscles Ups stellten sich als<br />
große – für manche sogar zu große<br />
– Herausforderung heraus, die<br />
ausnahmslos alle Athleten an die<br />
Grenzen ihrer Kräfte trieben.<br />
Nach drei Runden, in denen sich das<br />
Teilnehmerfeld von Runde zu Runde<br />
verkleinerte, ging es in die vierte und<br />
finale Challenge. Nur wer hier noch<br />
ein weiteres Mal an seine körperlichen<br />
Grenzen ging, hatte eine ehrliche<br />
Chance auf den Titel. Gestartet<br />
wurde mit 500m Rudern, gefolgt von<br />
Thrusters, Wallballs und C2B Pull Ups.<br />
Nach jedem Durchlauf verringerte<br />
sich die Zahl der Wiederholungen,<br />
sodass man insgesamt fünf Mal das<br />
komplette finale <strong>Workout</strong> schaffen<br />
musste. Und das Finale hielt auch eine<br />
Überraschung bereit: Nach 5 Minuten<br />
mussten alle Athleten noch einmal<br />
500 Meter extra rudern. Hier machte<br />
die Cry Me a River Challenge ihrem<br />
Namen alle Ehre und trieb dem ein<br />
oder anderen Teilnehmer tatsächlich<br />
die Tränen ins Gesicht.<br />
Bei den Frauen der Eliteklasse (17<br />
bis 39 Jahre) durfte sich Tanja Kiefer<br />
vom Team CrossFit Basel über den<br />
ersten Platz freuen. Bei den Mastern<br />
(ab 40 Jahre) setzte sich Brita Fritsch<br />
durch. In der Eliteklasse der Herren
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CrossFit<br />
Nano 4.0<br />
ÜBER CRY ME A RIVER<br />
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CMAR ist ein Wettkampf, der aus der<br />
Community für die Community geschaffen<br />
wurde und für all diejenigen interessant<br />
ist, die auf funktionelle <strong>Fitness</strong> und<br />
intensives Zirkeltraining stehen. Aufgeteilt<br />
in eine Profi- und Amateurliga hat jede<br />
Sportlerin und jeder Sportler bei CMAR die<br />
Chance, sich mit anderen zu messen. Die<br />
Veranstalter sind Mitbegründer der ersten<br />
deutschen CrossFit Box, organisieren<br />
Lehrgänge und arbeiten täglich daran, die<br />
noch junge Gemeinschaft voranzubringen.<br />
Mehr unter www.crymeariver.de.<br />
sicherte sich Bruno Rothbächer von<br />
Reebok CrossFit Augsburg den Sieg,<br />
Patric Heizmann bei den männlichen<br />
Mastern (40 bis 49 Jahre) und<br />
Stephan Huss bei den Master + (ab<br />
50 Jahre). Nicht zu vergessen die<br />
jüngsten Athleten in der Altersklasse<br />
Youth, bei denen Justin Stefanovski<br />
und Moritz Rottle sich bei den Jungs<br />
den ersten Platz teilten und Klaudia<br />
Dabrowska bei den Mädchen ganz<br />
oben auf dem Treppchen stand.<br />
Einen Sonderpreis hätte dabei auch<br />
das großartige Publikum verdient,<br />
das mit seiner Leidenschaft viele<br />
Emotionen in den gesamten<br />
Wettkampf brachte.<br />
Abseits der großen Wettkampfhalle<br />
hielt das Cry Me a River Finale noch<br />
ein ganz besonderes Highlight parat:<br />
den brandneuen Reebok CrossFit<br />
Nano 4.0. Unter CrossFit Fans<br />
bereits lang erwartet, konnte diese<br />
neueste Generation des „Official<br />
Shoe of <strong>Fitness</strong>“ im Fan-<strong>Workout</strong>-<br />
Bereich sowohl anprobiert, als auch<br />
ausprobiert werden. Seit Mitte Juli ist<br />
der Schuh auch offiziell im Handel (z. B.<br />
unter www.reebok.com) erhältlich und<br />
bietet mit seinen speziell für CrossFit<br />
<strong>Workout</strong>s entwickelten Technologien<br />
Schutz und Strapazierfähigkeit der<br />
Extraklasse sowie ein hohes Maß<br />
an Grip, Traktion und Stabilität für<br />
Bestleistungen in jeder WOD-Disziplin,<br />
egal ob Gewichtheben, Sprints oder<br />
Seilklettern.<br />
Nach Cry Me a River steht auch<br />
bereits das nächste Großevent in den<br />
Startlöchern, bei dem der Reebok<br />
CrossFit Nano 4.0 in all seinen Facetten<br />
getestet werden kann. Der German<br />
Throwdown bietet Ende des Jahres<br />
eine weitere Herausforderung für<br />
ambitionierte Athleten europaweit<br />
und verspricht spannende Fights<br />
und atemberaubende Leistungen.<br />
Die Online-Qualifikation startet am<br />
13.10.2014 und wird einiges von den<br />
Teilnehmern abverlangen. Nähere<br />
Informationen und die Möglichkeit<br />
zur Registrierung unter www.<br />
germanthrowdown.de. Dann heißt es<br />
wieder: “3 - 2 - 1 - GO!”
fit-girl<br />
des monats<br />
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BENESOVA<br />
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weiter zu entwikeln und immer besser<br />
zu werden.<br />
MOTTO: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg,<br />
und der Weg ist das Ziel!<br />
ZIEL: Mehr Menschen für den<br />
<strong>Fitness</strong>sport zu begeistern<br />
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mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/69
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mit einer sehr hohen biologischen<br />
Wertigkeit. Das Protein wird<br />
mithilfe <strong>eines</strong> sehr schonenden<br />
Verfahrens hergestellt. Aufgrund<br />
der geringen Temperatur und<br />
niedrigem Druck behält das<br />
Protein seine natürliche Funktion<br />
und seinen hohen Nährwert.<br />
Die hochwertigen Aminosäuren<br />
gelangen in kurzer Zeit in den<br />
Blutkreislauf und können dort den<br />
anabolen Aufbau durchführen.<br />
Der Muskelaufbau kann innerhalb<br />
weniger Minuten angekurbelt<br />
werden. Der BCAA-Anteil liegt<br />
bei 17,6 g pro 100 g Pulver; die<br />
enthaltenen BCAA-Aminosäuren<br />
sorgen für die Proteinsynthese und<br />
schützen gleichzeitig vor einem<br />
Muskelabbau. Real Supps 100 %<br />
Whey Protein enthält 78,4 g Protein<br />
pro 100 g (Trockenbasis) und ist<br />
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schnelle Verfügbarkeit dieser Proteine<br />
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Lebensmittelpulver kann sofort in kaltem<br />
Wasser oder Milch aufgelöst werden<br />
und ergibt einen wohlschmeckenden<br />
Eiweiß-Drink. Der Körper wird mit<br />
kalorienarmem, bestem Eiweiß versorgt,<br />
das sofort für den Muskelaufbau<br />
verwendet werden kann. Neben den<br />
wirksamen Whey Proteinen enthält<br />
der Eiweiß-Drink Whey Connection<br />
einen besonders hohen Anteil der guten<br />
BC-Aminosäuren (BCAÀ s - Branched<br />
Chain Amino Acids). L-Leucin, L-Isoleucin<br />
und L-Valin, gehören zu den essentiellen<br />
Aminosäuren und sollten deshalb<br />
dem Körper täglich zugeführt werden.<br />
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72/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
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74/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
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…und schon seid ihr dabei!
Fotos: Red Bull<br />
GET<br />
THE<br />
GRIP<br />
Kilian Fischhuber hat als mehrfacher Weltcupsieger und<br />
Europameister im Bouldern so ziemlich alles gewonnen,<br />
was es zu gewinnen gibt. Hartes Training, Talent und<br />
Erfahrung sind die Grundlagen s<strong>eines</strong> Erfolgs. Für Men’s<br />
<strong>Fitness</strong> hat sich der sympathische Österreicher eine kurze<br />
Auszeit genommen und berichtet aus Südafrika, worauf<br />
es beim Bouldern ankommt.<br />
VON OLIVER BLOSS<br />
76/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
OUTDOOR<br />
EXKLUSIV<br />
"JEMAND, DER ZWEI<br />
STUNDEN LANG AUF<br />
EINEM FINGERGLIED<br />
AM TÜRSTOCK<br />
HÄNGEN KANN, WIRD<br />
EBENSO WENIG<br />
WELTMEISTER, WIE<br />
JEMAND, DER NUR<br />
TECHNISCH SEHR<br />
AUSGEREIFT IST."
Kilian, du giltst als Boulder-Spezialist.<br />
Was ist für dich als Kletterer die größte<br />
Herausforderung beim Bouldern?<br />
Mal abgesehen von den physiologischen<br />
Aspekten, wie Kraft, Schnelligkeit und<br />
Kraftausdauer, ist Bouldern auf hohem Niveau<br />
eine sehr komplexe Sache. Es ist wichtig ein gutes<br />
Verhältnis zu Kraft und Gewicht, also Relativkraft<br />
zu besitzen. Wenn man sich zu sehr abmagert, ist<br />
das für die Maximalkraft nicht immer förderlich.<br />
Mehr Muskulatur am Oberkörper, hohe<br />
isometrische Kraft in den Fingerbeugern zum<br />
Festhalten, Reaktivkraft, Koordination, usw. Am<br />
Ende der Analyse stellt sich heraus, dass nicht<br />
immer der stärkste Kletterer gewinnt, sondern<br />
oft auch der gewiefteste. Die Herausforderung,<br />
vor allem beim Wettkampfbouldern, liegt oft<br />
bei der richtigen, bzw. einfachsten Lösung des<br />
Problems. Da wir Wettkampfkletterer den<br />
anderen Athleten nicht zusehen dürfen, muss<br />
jeder seine eigene Lösung, sprich den richtigen<br />
Weg finden, und der entscheidet oft über Sieg<br />
oder Niederlage.<br />
Kilian beim<br />
Indoor-Training<br />
Wo liegen die Hauptunterschiede zwischen<br />
Fels und Bouldern?<br />
Beim Wettkampf entscheidet oft die<br />
Strategie und Taktik. Alles geben oder Kraft<br />
sparen? Wie oft und wann einsteigen? Das<br />
fällt beim Felsklettern meistens weg. Hier<br />
sind die äußeren Bedingungen, vor allem<br />
die Temperatur, entscheidend. Manchmal<br />
ist es auch eine Frage der Haut an den<br />
Fingerkuppen oder einfach der Belastbarkeit<br />
der Sehnen, Bänder oder Beweglichkeit. Je<br />
nach Fels- oder Gesteinsart (z.B. Sandstein<br />
oder Granit) und Klettergebiet sind<br />
entsprechende technische oder physische<br />
Komponenten gefragt. Es heißt, man sollte<br />
im französischen Fontainebleau das Klettern<br />
erlernen, weil es technisch so anspruchsvoll<br />
ist. Vor allem das Klettern auf den flachen<br />
Platten kann einen extrem muskulösen<br />
Kletterer leicht zur Verzweiflung bringen,<br />
da man nur auf Reibung stehen kann. Was<br />
Profikletterer anbelangt, so muss man<br />
sagen, dass diese technisch alle auf sehr<br />
hohem Niveau agieren. Wenn man einen<br />
erfolgreichen Profifelskletterer analysiert,<br />
um seine herausragenden Fähigkeiten<br />
aufzuzeigen, so kommt man zu dem Schluss,<br />
dass es nicht einen bestimmenden Aspekt<br />
gibt, der hoch ausgeprägt sein muss, sondern,<br />
dass es immer ein Zusammenspiel mehrerer<br />
Faktoren ist. Jemand, der zwei Stunden lang<br />
auf einem Fingerglied am Türstock hängen<br />
kann, wird ebenso wenig Weltmeister, wie<br />
jemand, der nur technisch sehr ausgereift ist,<br />
solange nicht viele andere wichtige Faktoren<br />
ebenso hoch ausgeprägt sind.<br />
"DER AUSGANG MEINER<br />
REISEN UND KLETTEREIEN<br />
IST NATÜRLICH NICHT<br />
PLANBAR UND SOMIT DOCH<br />
IMMER WIEDER MIT ETWAS<br />
WÜRZIGER UNGEWISSHEIT<br />
VERBUNDEN."<br />
Wie sieht Dein <strong>Fitness</strong>training neben dem<br />
aktiven Klettern aus?<br />
Ich trainiere hauptsächlich kletterspezifisch<br />
und mache auch Kraftübungen, die ähnlich der<br />
Zielbewegung sind (Hangboard=Campusboard,<br />
Hängeübungen etc.). Vor allem aber gehe ich viel<br />
Felsklettern, um mein Bewegungsrepertoire<br />
vielseitig auszubauen.<br />
Eine gesunde Ausdauer ist in deinem Sport<br />
essentiell. Wie sieht dein Kardiotraining aus?<br />
Ich gehe gerne zum Mountainbiken, bei<br />
Gelegenheiten zum Laufen und mache im<br />
Winter ab und an eine Skitour. Die Ausdauer,<br />
genauer gesagt, die maximale Ausdauer, ist<br />
beim Bouldern und auch beim Sportklettern<br />
nur teilweise leistungsbestimmend. Auch<br />
haben Kletterer aufgrund ihres hohen Muskelzu-Gesamtkörpermasse-Verhältnisses<br />
eine<br />
natürliche und überdurchschnittlich hohe<br />
Sauerstoffaufnahme. Die Haltearbeit zum<br />
Beispiel ist aber Großteils anaerob, hier spielt<br />
Ausdauer kaum eine Rolle. Als wichtige<br />
Voraussetzung für rasche Erholung und als<br />
positiver Einfluss für Allgemeinfitness ist sie<br />
aber nicht zu unterschätzen.<br />
Ein geringes Körpergewicht ist im Freeclimbing<br />
ein Vorteil. Worauf achtest du bei deiner<br />
Ernährung?<br />
Wichtig ist ein gutes Kraft-Gewicht-<br />
Verhältnis, also die Relativkraft. Vor allem bei<br />
Bewegungen, die viel Kraft benötigen ist hohe<br />
Maximalkraft erforderlich, die nur mit genügend<br />
Muskelquerschnitt aufgebaut werden kann. Ich<br />
persönlich bin vom Typ her dünn und eher zäh<br />
veranlagt. Ich achte nicht auf meine Ernährung,<br />
besitze keine Körperwaage und esse im<br />
Grunde alles. Aber ich denke, ich ernähre mich<br />
vernünftig (lacht).<br />
Die richtige mentale Einstellung ist ein wichtiger<br />
Bestandteil für den Erfolg, insbesondere bei<br />
Fels- und Erstbegehungen.<br />
Bei Wettkämpfen habe ich so viele zumeist<br />
positive Erfahrungen gesammelt, die mein<br />
Selbstbewusstsein auch im Nachhinein<br />
gestärkt haben. Die gewohnten Abläufe gehen<br />
somit leichter von der Hand. Dadurch fällt es<br />
mir nicht schwer, mich zu konzentrieren und<br />
meinen Optimal Level of Arousal zu erreichen.<br />
Dabei halte ich mir die relative „Wurstigkeit“<br />
(Österreichisch für „nicht wirklich essentiell“;<br />
Red.) meiner Tätigkeit vor Augen halten und<br />
besinne mich auf die eigentliche Triebkraft<br />
hinter meinen Handlungen: Spaß haben, an<br />
dem was ich tue!<br />
Bei Fels- und Erstbegehungen ist der Weg<br />
das Ziel. Wer besitzt die Oberhand in dir: der<br />
Wettkampfkletterer oder der Outdoorsportler?<br />
Im Grunde genommen beides. Bis jetzt lief<br />
meine Saison immer in Abschnitten. Mit<br />
Wettkampfschwerpunkten vor allem von März<br />
bis Juli. Ansonsten widme ich viel Zeit dem<br />
Felsklettern und Reisen. Viele Erstbegehungen<br />
habe ich noch nicht gemacht, aber ich denke,<br />
das wird sich mit der Zeit einstellen. Das Ziel<br />
beim Felsklettern ist sportlich gesehen aber<br />
der Durchstieg, also die freie Begehung von<br />
Einstieg bis Ausstieg, Anfang bis Ende, das <strong>Top</strong>.<br />
Siehst du dich mehr als Abenteurer oder<br />
Sportler?<br />
So viel Abenteuer steckt in meiner Tätigkeit<br />
eigentlich nicht, denke ich. Aber der Ausgang<br />
meiner Reisen und Klettereien ist natürlich<br />
nicht planbar und somit doch immer wieder<br />
mit etwas würziger Ungewissheit verbunden.<br />
Realen Gefahren bin ich als Sportkletterer und<br />
Boulderer glücklicherweise selten ausgesetzt.<br />
Was machst du in deiner Freizeit, wenn du mal<br />
nicht gerade in irgendeiner Wand hängst?<br />
Im Grunde das Übliche. Vor allem Outdoorsport<br />
wie Beachvolleyball, Mountainbiking, Skitouren<br />
und seit kurzem stehe ich ab und zu auf einem<br />
Longboard. In erster Linie aber im Flachen<br />
(lacht).<br />
Wie sehen deine kommenden Ziele aus?<br />
Nächstes Wettkampfziel ist die WM Ende<br />
August in München. Danach haben wir einen<br />
Trip in die USA/Kanada geplant. Im Winter<br />
vielleicht noch mal nach Indien. Denn da habe<br />
ich noch eine Rechnung offen...<br />
www.kilian-fischhuber.at n<br />
78/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
OUTDOOR<br />
EXKLUSIV<br />
Kilian beim<br />
IFSC Boulder<br />
World Cup<br />
dieses Jahr in<br />
Innsbruck<br />
DIE WICHTIGSTEN<br />
KLETTERSTILE<br />
Freeclimbing - verzichtet auf Zuhilfenahme von<br />
künstlichen Hilfsmitteln wie Friends, Haken,<br />
Steigleitern, etc. Der Kletterer ist aber gesichert.<br />
Ziel ist es, nur mit Hilfe von Händen und Füßen eine<br />
Wand/einen Boulder zu klettern. Meist wird von<br />
Sportklettern geredet (an Felswänden von 15-70<br />
Meter), Mehrseillängenklettern (mehrere Seillängen:<br />
ca.70-500 Meter), Alpinklettern (wenig Absicherung,<br />
viel Zustieg), Big Wall-Climbing (viel Aufwand,<br />
langer Zustieg, mehrere Tage in Wand. All das kann<br />
Freeclimbing sein und noch viel mehr!<br />
Bouldern - ist sozusagen Freeclimbing in<br />
Absprünghöhe (wobei die manchmal auch sehr<br />
hoch sein kann), das bei Wettkämpfen zumeist in<br />
Indoor-Kletterhallen (mit künstlichen Kletterhilfen)<br />
stattfindet.<br />
Soloclimbing - ist meistens gesichert (!), aber man<br />
klettert alleine.<br />
Free Soloclimbing – die gefährlichste Version: alleine<br />
und ungesichert.<br />
EVENT TIPP:<br />
Die Boulder-WM in München im Olympiapark findet<br />
vom 21.-23. August statt.<br />
Dort könnt ihr Kilian live erleben.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/79
MF startet bei der ...<br />
arlberg<br />
giro<br />
Mark von MF an der Spitze einer<br />
Gruppe beim Anstieg auf einen der<br />
Gipfel bei der Arlberg Giro<br />
Wenn die Schneedecke geschmolzen<br />
ist, bevölkern statt der Skifahrer<br />
Radfahrer die Gipfel und Abfahrten<br />
des österreichischen Ski-Urlaubsorts<br />
St. Anton. Mark Bailey von MF hat<br />
sich für die 148 Kilometer der Arlberg<br />
Giro in den Sattel geschwungen.<br />
Ich spüre die warme Bergluft von St. Anton auf der Haut,<br />
während ich meine Radbox öffne. Dabei durchströmt<br />
mich ein Gefühl der Vorfreude, gemischt mit etwas<br />
Angst vor der anstehenden Aufgabe. Es ist Sommer<br />
in Österreich. Die Stadt ist von Felskolossen umrundet,<br />
über die sich wie zickzackförmige Narben die Skipisten,<br />
Skilifts, Gletschersperren und sonstigen Überreste der<br />
Wintersportsaison durch die üppigen Kiefernwälder ziehen.<br />
Als Flachland-Brite bin ich die „brettlebenen“ Straßen von<br />
Lincolnshire gewohnt. Ich denke bei dem Gelände nur<br />
noch an dünne Luft, starke Steigungen und brennende<br />
Muskeln. Ich komme auf einmal ziemlich verlassen vor,<br />
alleingelassen mit einem kleinen Rad vor einer gewaltigen<br />
natürlichen Bergkulisse.<br />
Doch genau deswegen bin ich ja hier. St. Anton,<br />
eigentlich als Wintersport-Paradies bekannt, lockt jedes<br />
Jahr auch einige Radfahrer in die Region. Der Tiroler Ort<br />
gilt als Wiege des alpinen Skisports. St. Anton kann auf<br />
eine lange Wintersport-Geschichte zurückblicken. Der<br />
Ski-Club Arlberg wurde 1901 gegründet. Aus dem Verein<br />
sind 54 Gewinner von olympischen Medaillen und WM-<br />
Medaillen hervorgegangen. Fast ein Jahrhundert lang<br />
hat der bahnbrechende Skilehrer Hannes Schneider<br />
die Ausbildung von Skifahrern in aller Welt geprägt. Der<br />
Lokalmatador gründete 1921 die Skischule Arlberg. Heute<br />
umfasst das Wintersport-Mekka ein 260 Kilometer langes<br />
Netzwerk gewarteter Pisten.<br />
Auf den 148 Kilometern der Arlberg Giro haben die<br />
Teilnehmer die Gelegenheit, über Anstiege bzw. Abfahrten<br />
von 2.400 bzw. 2.500 vertikalen Höhenmetern diese<br />
zerklüftete Landschaft auf zwei Rädern zu durchfahren.<br />
Statt der Skilifte muss ich mich also auf meine Oberschenkel,<br />
Lungen und mein Durchhaltevermögen verlassen, wenn<br />
ich die Gipfelpunkte der Tour erklimmen will. Anstatt auf<br />
Skiern durch den weichen Schnee nach unten zu wedeln,<br />
werde ich auf 23-mm-Reifen Felsen und Haarnadelkurven<br />
umfahren. Eine furchteinflößende Herausforderung. Doch<br />
nach der malerischen einstündigen Anreise durch die<br />
idyllische Tiroler Landschaft vom Innsbrucker Flughafen<br />
nach St. Anton ist mir klar: An optischen Anreizen, die mich<br />
vorantreiben, wird es mir hier nicht fehlen.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/81
OUTDOOR<br />
MONTAINBIKE<br />
FRÜHSTÜCK FÜR CHAMPIONS<br />
Am Renntag wache ich um 6.00 Uhr auf. Der Morgenmuffel<br />
in mir ist schnell ruhiggestellt, als er die Berge von<br />
Müslizutaten zum Selbermixen sieht. Im Frühstücksraum<br />
des im Familienbesitz befindlichen Hotels Rundeck stehen<br />
Haferflocken, Preiselbeeren, Kürbiskerne, Mandeln, Honig<br />
und Joghurt zur Auswahl. Ich packe mir eine Schüssel voller<br />
energiegeladener Leckereien, bekomme aber gleich eine<br />
Warnung der österreichischen Fahrerin Daniela Pintarelli<br />
hinterher: „Iss so viel, dass es langt, aber nicht zu viel. Sonst<br />
verlierst du dein Frühstück auf dem Arlbergpass gleich wieder.“<br />
Pintarelli rät außerdem allen Neueinsteigern, es langsam<br />
anzugehen. „Versuch, nicht gleich ein zu hohes Tempo<br />
vorzulegen. Der erste Anstieg, der Arlbergpass, ist schon<br />
ziemlich hart. Aber der zweite, der Silvretta, zieht noch mehr<br />
rein. Spar dir ein bisschen Energie für die letzten 30 Kilometer.<br />
Dort gibt's einige kurze Anstiege hintereinander, die eine echte<br />
Herausforderung darstellen.“ Ihr Kollege, der österreichische<br />
Fahrer Christoph Bieler, stößt ins gleiche Horn: „Wenn du<br />
Bergfahrten nicht gewöhnt bist, ist es besser, den Arlbergpass<br />
nicht zu aggressiv anzugehen. Verwende ein Rad mit drei<br />
vorderen Kettenblättern, und bleibt in den leichten Gängen.“<br />
Über Nacht sind mehr als 1.000 Radfahrer nach St. Anton<br />
geströmt. Normalerweise zählt die Bevölkerung gerade einmal<br />
2.564 Einwohner. Als ich aus dem Hotel hinaus an die frische<br />
Luft trete, sehe ich vor mir ein Meer bunter Fahrradanzüge.<br />
Muskulöse Beine und 6.000-Euro-Fahrräder, soweit das Auge<br />
reicht. Mir läuft ein kalter Schauder über den Rücken. Diese<br />
österreichischen Fahrer sind wahrscheinlich direkt am Hang<br />
geboren. Ich schätze sie so ein, dass sie jedes Wochenende<br />
vorm Frühstück flugs über riesige Hügel hinwegstrampeln<br />
– noch lang, bevor ich die aktuellen Berichte zur Premier<br />
League fertig gesehen habe. Der höchste Punkt meiner<br />
Trainingsstrecke in England liegt bei 150 Metern. Heute geht es<br />
hinauf bis auf 2.032 Meter.<br />
STUNDE DER AMATEURE<br />
Es ist 7.00 Uhr morgens, und die Bergluft ist noch frisch.<br />
Nach wochenlangem Sonnenschein sagt der Wetterbericht<br />
für heute Regen voraus. Deshalb habe ich meine Arm- und<br />
Beinwärmer angezogen. Außerdem habe ich eine Regenjacke<br />
dabei – nur für den Fall.<br />
Im Verlauf des Tages<br />
steigen die Temperaturen<br />
von kühlen elf auf<br />
schweißtreibende 32 Grad.<br />
Mark lässt es langsam<br />
angehen, um noch genug<br />
Energie für die anstehenden<br />
Gipfel im Reservetank zu<br />
haben.<br />
Das Starterfeld ist in vier Blöcke unterteilt: Elitefahrer,<br />
Semiprofis, Amateure und Neueinsteiger. Ich habe die<br />
Kategorie der Amateure ausgewählt, weil sie meine<br />
Fahrkünste wohl am besten beschreibt. Wir rollen über die<br />
Startlinie, an den Schrägdächern und pastellfarbigen Häusern<br />
von St. Anton vorbei bis zum ersten Berg des Tages: Es<br />
geht von 1.304 Metern hinauf auf den Arlbergpass, der auf<br />
1.804 Metern liegt. Ich halte mich an eine Trittfrequenz von<br />
90 Umdrehungen. Ich könnte bei einer niedrigeren Frequenz<br />
mehr Power entwickeln. Doch es ist gut möglich, dass ich<br />
heute sechs Stunden lang im Sattel sitze. Deshalb will ich mir<br />
meine Muskelkraft sparen – und dabei zusehen, wie meine<br />
Garmin langsam Höhenmeter für Höhenmeter abzieht.<br />
Nach zehn Kilometern über ausladende Kurven und durch<br />
feuchte Tunnels biegen wir in das letzte Teilstück zum Gipfel<br />
ein. Vor uns tut sich ein spektakulärer Ausblick auf: schroffe<br />
grüne und graue Gipfel, dichte Nadelwälder, üppige Wiesen<br />
und dazwischen immer wieder Landhäuser aus dunklem Holz.<br />
Ich würde gern ein Foto schießen. Doch die anderen Radfahrer<br />
ziehen bereits scharenweise an mir vorbei, während sie den<br />
Oberkörper nach unten in Richtung Oberrohr senken, um eine<br />
möglichst eine aerodynamische Position einzunehmen und<br />
Schwung zu holen. Es geht jetzt 30 Kilometer abwärts bis<br />
hinunter in die Stadt Bludenz, die auf 580 Metern liegt.<br />
Ich will nicht als Letzter im Tal ankommen oder es riskieren,<br />
allein im Gegenwind zu fahren. Deswegen hänge ich mich gleich<br />
82/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
„ANSTATT AUF SKIERN DURCH DEN WEICHEN<br />
SCHNEE NACH UNTEN ZU WEDELN, WERDE<br />
ICH AUF 23-MM-REIFEN FELSEN UND<br />
HAARNADELKURVEN UMFAHREN.“<br />
Im Ziel: spürbare Erleichterung<br />
Ein erschöpfter Fahrer genießt sein verdientes Bier nach der Tour.<br />
an sie ran. Ich bin kein Abfahrtspezialist und versuche, mich an<br />
die goldenen Regeln zu halten: Das Gewicht zum Stabilisieren<br />
aufs äußere Pedal verlagern, vor statt in den Kursen bremsen<br />
und gut auf die Ideallinie achten. In einem Abschnitt kommen<br />
gleich mehrere Haarnadelkurven hintereinander, bei denen<br />
mir sogar etwas schwindlig wird. Wie mir meine Garmin später<br />
verraten wird, erreiche ich hier Spitzengeschwindigkeiten von<br />
83,3 km/h – was beweist, dass ich zu diesem Zeitpunkt wohl<br />
in wenig im Temporausch bin.<br />
HIMMELFAHRT<br />
Bludenz befindet sich hinter den idyllischen Weiden und<br />
Bächen des Gebiets um die Gemeinde Klösterle. Danach<br />
kommt die 20 Kilometer lange Auffahrt auf die Bielerhöhe.<br />
Dies ist mit 2.032 Metern der höchste Punkt der Strecke.<br />
Der Gipfel liegt damit höher als berühmte Tour de France-<br />
Bergetappen wie etwa der Mont Ventoux mit seinen 1.912<br />
Metern sowie die Alpe d'Huez (1.860 Meter). Das anstehende<br />
Pensum von 1.452 gnadenlosen Metern an Steigung ist schon<br />
beängstigend. Ich entschließe mich dazu, mich erst einmal auf<br />
die Verpflegungsstation in Partenen zu konzentrieren. Dann<br />
habe ich bereits 1.050 Meter hinter mir. Dabei unterteile ich die<br />
Strecke in Abschnitte von jeweils 100 vertikalen Höhenmetern.<br />
Als ich die Station erreiche, pumpt mein Herz bereits ziemlich<br />
heftig. Ich fahre fast in einen anderen Fahrer hinein, als ich nach<br />
einer Banane greife.<br />
„NACH ZEHN<br />
KILOMETERN<br />
ÜBER<br />
AUSLADENDE<br />
KURVEN UND<br />
DURCH FEUCHTE<br />
TUNNELS<br />
BIEGEN WIR IN<br />
DAS LETZTE<br />
TEILSTÜCK ZUM<br />
GIPFEL EIN.“<br />
Der zweite Teil des Anstiegs beinhaltet einen 982 Meter<br />
langen Abschnitt auf der atemberaubenden Silvretta-<br />
Hochalpenstraße. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum<br />
dies eine beliebte Tour für Motorradfahrer ist. Einen Dämpfer<br />
bekomme ich allerdings, als mir bewusst wird, dass ich nach<br />
68 Kilometern nicht einmal die Hälfte der Rennstrecke hinter<br />
mir habe. Ich fange an, immer wieder von eins bis 100 zu<br />
zählen oder die glücklicherweise recht langen Ortsnamen zu<br />
buchstabieren. So will ich meinen Fokus aufrechterhalten, statt<br />
mich von meinen schmerzenden Beinen ablenken zu lassen.<br />
Die Straße vor mir windet sich in Serpentinen hinauf auf<br />
die Berge. Jede enge Kehre zwingt mich dazu, aus dem Sattel<br />
zu gehen, um die stärkere Steigung zu überwinden. Mental<br />
hilft mir das aber weiter, weil jede Kurve ein weiteres kl<strong>eines</strong><br />
Ziel darstellt. Dazu der erhebende Ausblick auf die ruppigen<br />
Felsen, Wasserfälle und türkisfarbenen Seen. Kein Energiegel<br />
der Welt hätte eine vergleichbare Wirkung. Der Kommentar<br />
des Namensvetters Christoph Bieler zur Bielerhöhe: „Das ist<br />
der härteste Teil des Rennens. Doch diese Straße zählt auch zu<br />
einer der herrlichsten Bergstrecken Österreichs.“<br />
TRAUMHAFTE ABFAHRT<br />
Nach fast drei Stunden und 40 Minuten schleiche im<br />
Kriechtempo über den Gipfel der Silvretta-Bielerhöhe auf<br />
2.032 Höhenmetern. Ich lege an der Verpflegungsstation<br />
eine Pause ein, um einen Müsliriegel und ein Glas Cola zu<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/83
OUTDOOR<br />
MONTAINBIKE<br />
Die herrliche Kulisse drängt die<br />
Strapazen in den Hintergrund.<br />
mir zu nehmen. Das kalte, zuckerhaltige Getränk fühlt sich<br />
an wie die wohlverdiente Belohnung für die Strapazen der<br />
letzten Stunden – vor allem angesichts der Temperaturen, die<br />
mittlerweile 28 Grad erreicht haben.<br />
Ein herrliches Gefühl, dass jetzt 43 Kilometer bergab<br />
folgen. Jetzt beginnt mein legendärer Siegeszug ins Tal, durch<br />
sonnenverwöhnte Landschaften, unter Brücken hindurch und<br />
an Dämmen, Holzhäusern und Burgen vorbei. Vor mir taucht<br />
ein Schild auf: noch 30 Kilometer! Danach die letzte Station<br />
in Pians. Ich bin gut drauf und habe genug Nahrungsmittel in<br />
den Taschen meiner Jacke, um sie einfach zu ignorieren und<br />
weiterzubrausen.<br />
Das letzte Teilstück beinhaltet noch einmal eine 25<br />
Kilometer lange Etappe bergauf, von 850 Metern zurück<br />
ins 1.304 Meter hohe St. Anton. Es handelt sich um einen<br />
langsamen und gleichmäßigen anstieg. Aber Pintarelli hat<br />
mich ja bereits gewarnt, dass das mit 100 Kilometern in den<br />
Beinen ein echter Schlauch ist. Dazu noch die Temperatur, die<br />
inzwischen auf 32 Grad geklettert ist. Ich schließe mich mit<br />
fünf anderen Fahrern zu einer Gruppe zusammen, um mit<br />
ihnen zu fahren. Wir übernehmen abwechselnd die Führung,<br />
um dem Gegenwind besser Herr zu werden. Als das Schild mit<br />
der Info auftaucht, dass St. Anton nur noch einen Kilometer<br />
entfernt liegt, schlägt uns der vorderste Fahrer neckisch einen<br />
Schlussspurt vor. Ich hefte mich an sein Hinterrad und schiebe<br />
mich knapp vor ihm über die Ziellinie. Dabei mähe ich fast eine<br />
Cheerleaderin nieder. Aber es passiert schließlich nicht alle<br />
Tage, dass man sich einen Wettkampf um Platz 684 liefert.<br />
Während ich im Ziel Sandwiches und Schokolade in mich<br />
hineinschlinge, blicke ich auf meine Garmin. Wie ich feststelle,<br />
„JEDE ENGE<br />
KEHRE ZWINGT<br />
MICH DAZU, AUS<br />
DEM SATTEL<br />
ZU GEHEN, UM<br />
DIE STÄRKERE<br />
STEIGUNG ZU<br />
ÜBERWINDEN.“<br />
Bergetappen<br />
Vier weitere Möglichkeiten, diesen Sommer Europas Gipfel zu erkunden<br />
bin ich seit fünf Stunden und 37 Minuten unterwegs. Meine<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 26 km/h. Der Sieger,<br />
Patrick Hagenaars, hat es in 4 Stunden, 5 Minuten und 37<br />
Sekunden geschafft. Der langsamste Fahrer wird noch drei<br />
Stunden brauchen, bis er ins Ziel rollt. Aber jetzt im Moment ist<br />
das alles egal. Mir ist nur wichtig, dass ich ein eiskaltes Bier in<br />
der Hand halte und die Sonne am strahlend blauen Himmel die<br />
Berge um St. Anton zum Leuchten bringen. ■<br />
Weitere Informationen unter arlberg-giro.com.<br />
Wir bedanken uns bei austria.info und hotelrundeck.at.<br />
VIA FERRATA, SCHWEIZ<br />
Auf dem 2.941 Meter hohen<br />
Dauberhorn kannst du<br />
den längsten Klettersteig<br />
der Schweiz austesten.<br />
Dabei sicherst du dich an<br />
einem Stahlkabel, um die<br />
großen Gipfel zu besteigen.<br />
Eine zusätzliche Dosis<br />
Adrenalin verspricht der<br />
Erlebnisklettersteig Gemmi.<br />
Dieser beinhaltet eine 65<br />
Meter lange Seilbrücke – eine<br />
Zerreißprobe für die Nerven.<br />
viaferrata-leukerbad.ch<br />
PARAGLIDING, FRANKREICH<br />
Heb von der Seilbahn-Zwischenstation<br />
zur Aiguille du Midi des Mont-Blanc-<br />
Massivs in 2.300 Metern Höhe ab. Flieg<br />
in einer Tandem-Paragliding-Einheit<br />
über die Dächer von Chamonix hinweg.<br />
Bei dem 25-minütigen Flug geht es<br />
1.300 Meter weit hinunter ins Tal.<br />
Dabei kannst du die Ausblicke auf den<br />
Gletscher Glacier des Bossons und den<br />
Mont Blanc genießen.<br />
fly-chamonix.com (Service nur<br />
auf Englisch und Französisch) oder<br />
www.chamonix.com (offizielle<br />
Touristeninformation)<br />
Fotos Exodus, Thinkstock<br />
WANDERN, DOLOMITEN<br />
Die Dolomiten im Nordosten<br />
Italiens sind eine berühmte<br />
Skiregion. Doch auch im<br />
Sommer lohnt sich die Fahrt<br />
dorthin: Das zerklüftete<br />
Gelände bietet anspruchsvolle<br />
und eindrucksvolle<br />
Wanderstrecken. Auf<br />
verschiedenen Tagestouren<br />
kannst du die Dolomiten<br />
zu Fuß erkunden. Dabei<br />
passierst du hoch aufragende<br />
Kalksteinfelsen, Hochebenen<br />
und azurfarbene Seen.<br />
www.posthotel.it<br />
MOUNTAINBIKING,<br />
MAROKKO<br />
Traust du dich, mit dem<br />
Mountainbike durch das kleine<br />
Atlasgebirge Marokkos zu<br />
brausen? Dann warten auf dich<br />
schnelle Singletrails, holprige<br />
Touren über alte Wege und<br />
schwindelerregende Abfahrten<br />
durch eine vielgestaltige<br />
Landschaft mit Schluchten und<br />
Bergen, Nadelwäldern und<br />
eleganten Kasbahs (kleinen<br />
Schlössern).<br />
marokko-aktiv-reisen.com<br />
84/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Text Sean Hyson (C.S.C.S.) Foto MatT Hawthorne<br />
In nur zwölf Wochen<br />
wettkampfbereit –<br />
mit unserem<br />
3-Stufen-Komplettplan<br />
Der erste<br />
Marathon
Die Distanz von<br />
■ 42,195 Kilometern zu<br />
laufen mag verrückt erscheinen.<br />
Dein Glück, dass du dich auf<br />
unseren Trainingsplan verlassen<br />
kannst. Mach dich bereit für<br />
deinen ersten Marathon. Jeder<br />
erfahrene Hobbyläufer, der<br />
den entsprechenden Eifer an<br />
den Tag legt, kann beim ersten<br />
Marathon bestehen. Und sogar<br />
noch mehr: Er kann sogar eine<br />
ordentliche Zeit hinlegen. Dieses<br />
12-Wochen-Programm ist in drei<br />
einfache Schritte unterteilt. Du<br />
wirst danach selbstbewusst an<br />
die Startlinie gehen.<br />
Wochen 1-4<br />
„Du musst nicht in der ersten<br />
Woche schon einen kompletten<br />
Marathon laufen“, sagt Steve<br />
Gisselman, Mitglied des<br />
amerikanischen Verbandes für<br />
Kraft- und Konditionstrainer<br />
(C.S.C.S.), Assistenz-Leistungstrainer<br />
an der University of<br />
North Carolina in Chapel Hill und<br />
lokaler Lauftrainer. „Wenn du<br />
jede Woche 48–56 Kilometer<br />
schaffst, dann packst du auch<br />
42 Kilometer an einem Tag.“<br />
Du läufst schon 24 Kilometer<br />
pro Woche, verteilt auf vier oder<br />
fünf Trainingstage? Dann fang<br />
damit an, jede Woche drei bis<br />
fünf Kilometer dazuzunehmen.<br />
Du könntest dann in der zweiten<br />
Woche beispielsweise 28 und in<br />
der dritten 32 Kilometer laufen,<br />
usw.<br />
Bei einem der vier bis sechs<br />
wöchentlichen Läufe solltest<br />
du aufs Wettkampftempo hin<br />
trainieren. Eine andere Einheit<br />
sollte dem Intervalltraining<br />
vorbehalten sein. Such dir fürs<br />
Training im Wettkampftempo<br />
eine Strecke aus und leg einen<br />
Kilometer etwas schneller<br />
zurück, als du es im Rennen<br />
vorhast. Etwa fünfeinhalb<br />
DAS FEHLENDE PUZZLETEIL.<br />
Wenn die Laufstrecke bereits<br />
bekannt und verfügbar ist,<br />
nutze sie zum Training.<br />
Minuten pro Kilometer sind<br />
ein gutes Ziel für einen<br />
durchschnittlich fitten Läufer.<br />
Lass dir bis zu zehn Minuten<br />
Zeit zur Erholung, und<br />
wiederhol die Übung dann bis<br />
zu sechs Mal über anderthalb<br />
Kilometer hinweg. Erhöhe<br />
die Strecke jede Woche, halte<br />
das Tempo aber konstant. Im<br />
Intervalltraining solltest du<br />
eine Geschwindigkeit wählen,<br />
die du neun Minuten lang<br />
aufrechterhalten kannst. Leg<br />
im Anschluss eine Minute im<br />
Schritttempo zurück. Wiederhol<br />
diese Abfolge, bist das geplante<br />
Tagespensum an Kilometern<br />
erreicht ist.<br />
Wochen 5–10<br />
„Geh in Woche fünf mit dem<br />
Laufpensum wieder um<br />
25–30 Prozent runter“, rät<br />
Gisselman. Das Training bleibt<br />
dadurch hart, dauert aber<br />
nicht mehr so lang. Der Körper<br />
bekommt so die Chance, sich zu<br />
regenerieren. Knüpf in Woche 6<br />
wieder ans Pensum an, mit dem<br />
du in Woche 4 aufgehört hast.<br />
Eines der <strong>Workout</strong>s sollte ein<br />
Bergtraining beinhalten. Such<br />
dir einen beliebig langen Hügel<br />
und versuch, darauf insgesamt<br />
2.000 Meter zurückzulegen.<br />
„Wenn es sich um einen<br />
500 Meter langen Hügel handelt“,<br />
so Gisselman, „musst du viermal<br />
hoch und wieder runter laufen.<br />
Bei einem 50-Meter-Hügel<br />
kannst du etwas mehr auf die<br />
Tube drücken.“ Wähl das Tempo<br />
so, dass du es über die gewählte<br />
Distanz aufrechterhalten kannst.<br />
Renn den Berg hoch und lauf<br />
im langsamen Trab oder im<br />
Schritttempo wieder nach unten.<br />
Wiederhol die Übung, bis du<br />
deine 2.000 Meter absolviert<br />
hast. Erhöhe mit der Zeit<br />
entweder die Distanz oder die<br />
Intensität.<br />
Wochen 11-12<br />
In den letzten beiden Wochen<br />
vor dem Rennen geht es ans<br />
„Tapering“. „Du hast in den<br />
letzten zehn Wochen ziemlich<br />
viel Kilometer heruntergerissen“,<br />
erklärt Gisselman. „Dadurch hast<br />
du neben deinem Herz-Kreislauf-<br />
System auch die Sehnen im<br />
Unterkörper gestärkt.“ Das Ziel<br />
ist jetzt, den Trainingsstatus<br />
aufrechtzuerhalten und bis zum<br />
Renntag zu regenerieren.<br />
Deine Läufe sollten sich jetzt<br />
auf etwa acht Kilometer im<br />
Renntempo beschränken. Bergund<br />
Intervalltraining sind ab jetzt<br />
tabu. Die <strong>Workout</strong>s sollten sich<br />
kurz und relativ locker anfühlen.<br />
Viele Marathonläufer beginnen<br />
schon früh am Morgen. Versuch,<br />
in der Woche vor dem Wettkampf<br />
früh aufzustehen, um dich darauf<br />
einzustimmen. Leg dir schon<br />
einige Tage vor dem Rennen alles<br />
zurecht, das beinhaltet auch die<br />
Snacks, die du unterwegs zu dir<br />
nehmen willst. Vor allem solltest<br />
du jetzt nicht anfangen, noch<br />
herumzuexperimentieren. Alle<br />
ungeplanten Faktoren können<br />
sich am Renntag negativ auf die<br />
Leistung auswirken. Sorg für die<br />
bestmöglichen Voraussetzungen,<br />
damit du dich an der Startlinie so<br />
energiegeladen und sicher fühlst.<br />
wie möglich. ■<br />
HARTE<br />
FAKTEN<br />
UNSER<br />
CHEFTRAINER SEAN<br />
HYSON LÖST DEINE<br />
WORKOUT-RÄTSEL<br />
WIE SCHAFFE ICH ES, MICH IMMER<br />
WIEDER ZUM TRAINING ZU MOTIVIEREN?<br />
■ Für mich war der<br />
Sport schon immer eine<br />
Art der persönlichen<br />
Weiterentwicklung. Ich<br />
glaube fest daran: Wenn<br />
ich es schaffe, in einer<br />
Woche, einem Monat<br />
oder einem Jahr stärker<br />
zu sein als vorher, werde<br />
ich auch allgemein<br />
klüger und weiser. Davon<br />
profitiere nicht nur ich<br />
selbst. Es bringt auch die<br />
Leute in meinem Umfeld<br />
weiter. Anders gesagt:<br />
Es ist ein befriedigendes<br />
Gefühl, sich immer<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Wie auch immer deine<br />
<strong>Fitness</strong>ziele aussehen:<br />
Wenn für dich mehr<br />
dahintersteckt als nur<br />
sichtbare Bauchmuskeln<br />
oder der Zieleinlauf über<br />
zehn Kilometer, ist die<br />
Chance größer, dass<br />
du am Ball bleibst. Mir<br />
hilft die Überzeugung,<br />
dass ich mich im Sport<br />
auf einer Reise befinde.<br />
Eine Reise, die mich zu<br />
meinen Lebenszielen führt.<br />
Entgegen aller Vorurteile<br />
zählen für mich die<br />
stärksten, schlankesten<br />
und allgemein fittesten<br />
Leute auch mit zu den<br />
bodenständigsten und<br />
beliebtesten Zeitgenossen.<br />
Drastische Veränderungen<br />
am eigenen Körper<br />
erfordern Disziplin und<br />
Ehrgeiz. Es motiviert<br />
andere Leute ungemein,<br />
solche Menschen um sich<br />
herum zu haben.<br />
Denk an diese Worte,<br />
wenn du dich das nächste<br />
Mal um 6.00 Uhr dein<br />
Wecker ans morgendliche<br />
Beintraining erinnert. Und<br />
vergiss nicht, dass du nicht<br />
nur einfach Kniebeugen<br />
machst – du tust etwas für<br />
deinen Lebenslauf.<br />
Sean Hyson ist ein<br />
vom C.S.C.S. zertifizierter<br />
Krafttrainer, Men’s <strong>Fitness</strong>-<br />
Cheftrainer und Verfasser<br />
von <strong>Workout</strong>-Büchern.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/87
AUFTANKEN<br />
Achte darauf, eine<br />
möglichst dunkle Sorte<br />
auszuwählen. Je dunkler<br />
der Honig, umso stärker<br />
sind nämlich seine<br />
antibakteriellen und<br />
oxidationshemmenden<br />
Eigenschaften.<br />
SÜSSER SCHUTZ<br />
Durch Bienenwaben gegen Erkältungen<br />
gewappnet: Honig wirkt antibakteriell<br />
Honig kann weit mehr, als uns das Leben zu versüßen. Der<br />
■ süße Nektar ist auch eine mächtige Waffe gegen Bakterien.<br />
In einer iranischen Studie ließen sich durch die klebrige Masse<br />
die Hustenbeschwerden der Probanden besser lindern als durch<br />
Hustenmedizin oder Antihistamine. Besonders wirksam ist der<br />
auch als Naturheilmittel eingesetzte Manuka-Honig.<br />
llustration Peter Crowther@Debut Art<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/89
ZUSATZERNÄHRUNG<br />
DER MIX FÜR<br />
DIE GRAUEN<br />
ZELLEN<br />
ZUTATEN<br />
• 2 EL natürliches Bio-<br />
Kakaopulver<br />
• 1 Löffel Molkeprotein<br />
• 2 EL Pekannüsse<br />
• 1 TL Gotu Kola-<br />
Pulver<br />
• 2 reife Bananen<br />
• Milch je nach<br />
Geschmack<br />
Um die Leistung des Gehirns<br />
zu steigern, bedarf es keiner<br />
Zauberpillen- oder -tränke. Dieser<br />
nährstoffreiche Smoothie der<br />
Ernährungstherapeutin Elena<br />
Lucchi enthält alles, was du für<br />
mehr Konzentration, Fokus und<br />
mentale Klarheit brauchst.<br />
Er enthält sogar etwas<br />
Schokolade für den<br />
Geschmack.<br />
1 KAKAOPULVER<br />
ist reich an<br />
Magnesium, das<br />
Studien zufolge<br />
das Lernen und die<br />
Gedächtnisleistung<br />
unterstützt.<br />
2 MOLKEPROTEIN<br />
wartet mit<br />
essenziellen<br />
Fettsäuren auf, die<br />
den Membranen<br />
der Nervenzellen<br />
im Gehirn<br />
zugutekommen.<br />
3 PEKANNÜSSE<br />
sind eine<br />
ausgezeichnete<br />
Quelle für Omega-<br />
3-Fettsäuren.<br />
Diese spielen eine<br />
wichtige Rolle<br />
für die Fähigkeit,<br />
Informationen<br />
abzuspeichern und<br />
abzurufen.<br />
GOTU KOLA<br />
4 ist ein Kraut,<br />
welches den<br />
Bluttransport zum<br />
Gehirn stimuliert<br />
und verbessert.<br />
Du kannst es in<br />
Reformhäusern<br />
erwerben.<br />
5 BANANEN<br />
weisen<br />
hohe Tyrosinkonzentrationen<br />
auf.<br />
Diese Aminosäure<br />
steigert die<br />
Dopaminproduktion<br />
im Gehirn und<br />
verbessert<br />
dadurch die<br />
Aufmerksamkeit.<br />
6 MILCH<br />
förderte<br />
in visuellräumlichen<br />
und<br />
verbalen Tests die<br />
Gedächtnisfunktion<br />
und die kognitiven<br />
Leistungen.<br />
STARKE KOMBO<br />
Der Boxweltmeister Scott Quigg zu seiner Strategie<br />
für kürzere Regenerationszeiten<br />
OMEGA3FETTSÄUREN<br />
„Ich nehme jeden Morgen ein<br />
Ergänzungsmittel und spüre deutlich die<br />
Auswirkungen auf die Flexibilität meine<br />
Gelenke.“<br />
LCARNITIN<br />
„Dieses effektive Koenzym fördert die<br />
Verdauung.“<br />
MOLKEPROTEIN<br />
„Ein Shake nach dem Training ist eine echte<br />
Hilfe zur Regeneration der Muskulatur.“<br />
Grundlagen der<br />
Regeneration<br />
„Ergänzungsmittel<br />
bringen für sich<br />
alleine genommen<br />
nichts. Zuerst<br />
einmal müssen<br />
die Ernährung<br />
und der Schlaf<br />
stimmen. Wenn<br />
alles andere passt,<br />
greifen auch die<br />
Ergänzungsmittel.“<br />
90/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
ERNÄHRUNG<br />
HOTDOG-PARADE<br />
Gesunde und leckere<br />
Alternativen fürs heiße<br />
Würstchen im Brötchen<br />
Woher der Begriff Hotdog stammt, ist bis<br />
heute unklar. Warum sollte jemand ein<br />
Würstchen als „heißen Hund“ bezeichnen?<br />
Eine beliebte, aber auch zweifelhafte<br />
Geschichte erzählt vom Karikaturisten Tad<br />
Dorgan, der fürs „New York Evening Journal“<br />
arbeitete. Es heißt, er habe 1901 in Manhattan<br />
das Baseball-Stadion Polo Grounds zu<br />
einem Spiel der New York Giants besucht.<br />
Die Würstchen, die vor Ort verkauft wurden,<br />
sollen ihn zu einer Zeichnung inspiriert haben:<br />
Ein Dachs im Brötchen. Da er sich nicht sicher<br />
war, wie das Wort Dachs buchstabiert wird,<br />
so die Story, schrieb er stattdessen „heißer<br />
Hund“ als Bemerkung dazu.<br />
Eine weitere mögliche Quelle: Thomas<br />
Francis Xavier Morris, ein Würstchenverkäufer<br />
in Paterson, im amerikanischen Bundesstaat<br />
New Jersey. Morris war ein interessanter<br />
Zeitgenosse. Der karibische Einwanderer<br />
hatte sich eine Zeit lang in Europa als<br />
Strongman verdingt und eine europäische<br />
Frau geheiratet, um anschließend in die<br />
Staaten zu ziehen. Dort eröffnete er ein<br />
äußerst beliebtes Restaurant, in dem er<br />
Frankfurter verkaufte. Sein Spitzname: Hot<br />
Dog Morris.<br />
Wenn es um Hotdogs geht, sind nur<br />
drei Dinge sicher: Sie sind lecker, sie sind<br />
typisch amerikanisch und sie sind schlecht<br />
für die Gesundheit. Am letzten Punkt lässt<br />
sich allerdings etwas ändern. Wir haben<br />
uns mit Russell van Kraayenburg getroffen,<br />
dem Texaner Feinschmecker und Autor des<br />
Hotdog-Kochbuchs „Haute Dogs“. Darin<br />
bringt er dem guten alten Hotdog neue<br />
Kunststücke bei. ■<br />
<strong>Top</strong> Dogs<br />
Die gesunde Ernährung steht<br />
zugegebenermaßen nicht gerade im<br />
Vordergrund, wenn es um leckere Hotdogs geht.<br />
Die traditionelle Version besteht aus allen<br />
möglichen ungesunden Zutaten und Unmengen<br />
künstlicher Konservierungsstoffe und Nitrate.<br />
Einige davon können sogar das Krebsrisiko<br />
erhöhen. Doch die modernen Hotdogs<br />
präsentieren sich im neuen Licht! Ball Park<br />
Franks hat vor Kurzem seine besten Hotdog-<br />
Rezeptvorschläge vorgelegt. Sie bestehen<br />
zu 100 Prozent aus Rindfleisch, natürlichen<br />
Konservierungsstoffen (wie etwa Essig)<br />
und enthalten vor allem keine Nitrate. Wir<br />
haben ein paar auf den Grill geschmissen, um<br />
überrascht festzustellen, dass dies zu keinerlei<br />
geschmacklichen Einbußen geführt hat.<br />
DER CHICAGO DOG<br />
Zu dieser Rindswurst-Variante gehören Barbecuesauce,<br />
Tomaten, Peperoni und Gurken. In wirtschaftlich<br />
angespannten Situationen war das eine vollständige<br />
Mahlzeit zum günstigen Preis. Wegen der<br />
gemüselastigen Füllung bezeichnet van Kraayenburg<br />
dieses heiße Würstchen als „eine der leichtesten wenn<br />
nicht sogar nahrhaftesten Varianten, die es gibt. Wer nach<br />
einem Hotdog mit süßem und würzigem Aroma sucht,<br />
das nach frischem Gemüse schmeckt, ist hier genau<br />
an der richtigen Adresse. Damit das Ganze authentisch<br />
bleibt, solltest du das Ketchup aber auf jeden Fall<br />
weglassen.“<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Rindswurst<br />
• 1 Brötchen<br />
• Senf je nach Geschmack<br />
• Barbecuesauce je nach Geschmack<br />
• 2 Tomatenstücke<br />
• 3 Peperoni<br />
• 1 Essiggurke<br />
• Salz zum Abschmecken<br />
ANLEITUNG<br />
Das Würstchen in der Pfanne braten. Gegen Ende das<br />
Brötchen dazulegen und anbraten. Das Würstchen ins<br />
Brötchen legen. Darauf etwas Senf, einen oder zwei<br />
Löffel Sauce, die Tomatenstücke, die Peperoni und eine<br />
Essiggurke geben. Mit einer Prise Salz verfeinern.<br />
VEGANER DOG<br />
„Beim Hotdog denkt man nicht unbedingt sofort an<br />
vegane Kost“, räumt van Kraayenburg ein. „Doch bei den<br />
ganzen Abwandlungen mit Soja, Gemüse und sonstigen<br />
Zutaten gibt es sogar eine ganz gute Auswahl an Hotdogs<br />
für Veganer.“ Der Star unter diesen Varianten ist der<br />
Rucola-Pesto Dog mit seiner frischen und gesunden<br />
Füllung. „Lass dich von dem Namen nicht abschrecken“,<br />
warnt van Kraayenburg. „Es wird dich überraschen, wie<br />
lecker ein Soja-Hotdog schmecken kann.“<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Soja-Würstchen<br />
• 1 Brötchen<br />
• 1 EL Rucola-Pesto<br />
• 1 EL vegane Mayonnaise<br />
• 2 Tomatenstücke<br />
• 1 EL Alfalfa-Sprossen<br />
• 1 EL Pilzscheiben<br />
• 3 Gurkenscheiben<br />
JETZT DIE<br />
VERSION FÜR<br />
VEGANER!<br />
(DIE EINZIGE,<br />
VERSPROCHEN!)<br />
ANLEITUNG<br />
Das Würstchen dünsten und zwischen die<br />
Brötchenhälften legen. Darauf das Pesto und die Majo<br />
geben. Dann die Tomatenstücke, Sprossen, Pilze und<br />
Gurkenscheiben hinzufügen.<br />
92/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
FÜRS HEISSE WÜRSTCHEN<br />
IM BRÖTCHEN SIND ALLE<br />
MÖGLICHEN VARIATIONEN<br />
DENKBAR.<br />
KANSAS CITY DOG<br />
Laut van Kraayenburg der Hotdog, der oft beim USamerikanischen<br />
Baseballteam der Kansas City Royals<br />
serviert wird. Es handelt sich um eine Rindswurst mit<br />
geschmolzenem Schweizer Käse und Sauerkraut –<br />
was eigentlich eher nach deutschsprachigen Ländern<br />
klingt. Als fleischlastigere Variante schlägt er einen<br />
Hotdog vor, der mehr nach geräuchertem Fleisch<br />
schmeckt. Dazu einfach nach einer Grillparty einige<br />
Fleischreste vom Grill, etwas Barbecuesauce und<br />
einige kleine Essiggurken ins Brötchen geben, fertig ist<br />
die Eiweißbombe.<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Rindswurst<br />
• 1 Brötchen<br />
• Handvoll Fleischreste vom Grill, kleingehackt<br />
• 2 EL Barbecuesauce<br />
• 2 EL Essiggurkenscheiben<br />
ANLEITUNG<br />
Das Würstchen grillen und zwischen die<br />
Brötchenhälften legen. Darauf die kleingehackten<br />
Fleischreste, die Barbecuesauce und die<br />
Essiggurkenscheiben geben.<br />
ECUADOR DOG<br />
„Dieser Hotdog ist durch die Salsa Verde, die würzige<br />
Ají-Sauce, den Ketchup, die Mayonnaise und den Senf<br />
eine recht saftige Angelegenheit“, meint van Kraayenburg.<br />
Das Geheimnis des Rezepts besteht darin, die Frankfurter<br />
langsam zu köcheln – in einem Wasserbad, das zuvor mit<br />
Knoblauch, gehackten Tomaten, Zwiebeln und ordentlich<br />
scharfer Soße gewürzt wurde. Unwahrscheinlich, dass<br />
du diesen Hotdog tatsächlich irgendwo auf den Straßen<br />
Ecuadors findest. Aber das soll nicht deine Sorge sein.<br />
ZUTATEN FÜRS<br />
WASSERBAD<br />
• 5 Knoblauchzehen<br />
• 1 Handvoll kleingehackter<br />
Tomaten und gehackter<br />
Zwiebeln<br />
• Scharfe Sauce je nach<br />
Geschmack<br />
• Genug Wasser, um die<br />
Hotdogs zu bedecken<br />
(hängt von der<br />
<strong>Top</strong>fgröße ab)<br />
FÜRS HOTDOG<br />
• 1 Rindswurst<br />
• 1 Brötchen<br />
• Ketchup je nach<br />
Geschmack<br />
• Majo je nach Geschmack<br />
• Senf je nach Geschmack<br />
• 2 EL Salsa Verde<br />
• 2 EL würzige Ají-Sauce<br />
• Gehackte Korianderblätter<br />
zum Garnieren<br />
ANLEITUNG<br />
Die Zutaten fürs Wasserbad in einen <strong>Top</strong>f geben. Die<br />
Wurst hineingeben und acht bis zehn Minuten lang vor<br />
sich hinköcheln lassen. Das Würstchen ins Brötchen legen<br />
und Ketchup, Mayonnaise und Senf darübergeben. Einige<br />
Löffel Salsa Verde und Ají-Sauce hinzufügen. Mit gehackten<br />
Korianderblättern bestreuen.<br />
SÜDAFRIKANISCHE<br />
WURSTROLLE<br />
Eine Kombination aus Hackfleisch und Speckwürfeln<br />
(aus Schweine- oder Rindfleisch), gut gewürzt und<br />
mit Essig beträufelt. Genau nach dem Geschmack<br />
der ersten niederländischen Siedler in Südafrika.<br />
Die Boerewors (zu Deutsch: „Bauernwurst“) ist der<br />
südafrikanische Vetter des Frankfurter Würstchens.<br />
Van Kraayenburg schlägt vor, dazu sautierte Zwiebeln<br />
und südafrikanische Tomatensauce zu servieren. Dabei<br />
handelt es sich um eine dünne und würzige Ketchup-Art<br />
mit Tomatenstücken. Nach Aussage des Würstchengurus<br />
ist das Resultat „ein pikanter Hotdog an der Schnittstelle<br />
zwischen holländischer, englischer und indischer Küche.“<br />
ZUTATEN<br />
• 1 EL Pflanzenöl zum Sautieren<br />
• 2 EL Zwiebelscheiben<br />
• 1 Brötchen<br />
• 200 g Frankfurter Würstchen<br />
• 2 TL brauner Senf<br />
• Südafrikanische Tomatensauce als Dip<br />
ANLEITUNG<br />
Das Öl bei mittlerer Temperatur in einer Bratpfanne<br />
erhitzen.<br />
Die Zwiebeln kochen, bis sie leicht angebräunt sind (etwa<br />
acht Minuten lang). Das Frankfurter Würstchen grillen, das<br />
Brötchen rösten. Die gegrillte Wurst ins Brötchen legen.<br />
Darauf den Senf und die Zwiebeln geben. Zusammen mit<br />
einer Schüssel südafrikanischer Tomatensauce servieren.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/93
A LA CARTE<br />
KNUSPERFLÜGEL<br />
Vergiss den<br />
Flattermann aus<br />
dem Fastfood-<br />
Restaurant und<br />
hol dir die zarten<br />
Hühnerflügel<br />
direkt nach<br />
Hause – mit<br />
diesem Rezept<br />
unseres<br />
Chefkochs<br />
Adam Gray.<br />
94/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
ADAM GRAY<br />
ist Chefkoch in London. Er<br />
arbeitet seit 28 Jahren als Koch<br />
und hat seit elf Jahren den<br />
begehrten Michelin-Stern.<br />
Adam fährt jeden Tag 30<br />
Kilometer Rad, nimmt als Läufer<br />
an Wettkämpfen teil und trainiert<br />
Krav Maga.<br />
DAS<br />
GERICHT<br />
DER<br />
TAUSCH<br />
DER<br />
BONUS<br />
CHICKEN WINGS<br />
■ Billige Chicken Wings aus dem Fastfood-<br />
Restaurant können eine ziemliche<br />
Kalorienbombe sein. Doch mit frischen<br />
Zutaten und der richtigen Vorbereitung wird<br />
daraus ein muskelfreundliches Festmahl für<br />
die eigene Küche – vor allem dann, wenn<br />
es dazu ballaststoffhaltige Süßkartoffel-<br />
Pommes und Limonenstücke als Vitamin-<br />
C-Lieferanten gibt.<br />
AHORNSIRUP STATT HONIG<br />
■ „Viele Chicken-Wing-Rezepte<br />
verwenden Honig für die Marinade.<br />
Ahornsirup weist hingegen einen<br />
niedrigeren glykämischen Index auf und<br />
enthält auch weniger Kalorien“, so Grays<br />
Empfehlung. „Daneben bietet er dem<br />
Körper weit mehr knochenstärkendes<br />
Mangan.“<br />
STÄRKERE VERBRENNUNG,<br />
GERINGERE<br />
ENTZÜNDUNGSREAKTION<br />
■ Paprika enthält Capsaicin, welches<br />
den Stoffwechsel auf Hochtouren bringt.<br />
Senf indes ist ein Selenlieferant. Die<br />
Substanz baut Entzündungsreaktionen<br />
der Muskeln vor.<br />
DAS<br />
REZEPT<br />
ZUTATEN (2 Portionen)<br />
• 12 Chicken Wings (aus<br />
Freilandhaltung oder<br />
Biofleisch)<br />
• 100 ml Rapsöl<br />
• 1 EL hochwertiger Ahornsirup<br />
• 1 TL Senf<br />
• ½ TL Cayennepfeffer<br />
• 1 EL scharfes Paprikagewürz<br />
• 70 ml Rotw<strong>eines</strong>sig<br />
• Salz und Pfeffer zum<br />
Abschmecken<br />
ZUBEREITUNG<br />
• Alle Zutaten außer das<br />
Hühnerfleisch in einer Schüssel<br />
mit einem Kochlöffel zur Paste<br />
verrühren.<br />
• Die Chicken Wings dick mit der<br />
Marinade bestreichen.<br />
• Die Hühnerflügel in einem<br />
vorgeheizten Ofen bei 180<br />
Grad 20 Minuten lang auf ein<br />
Backblech legen.<br />
• Zusammen mit frischen<br />
Limonenscheiben und<br />
gerösteten Süßkartoffel-<br />
Pommes servieren.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/95
SALATE<br />
SORGE FÜR<br />
ABWECHSLUNG.<br />
Je bunter der<br />
Salat ist, umso<br />
mehr verschiedene<br />
Nährstoffe enthält<br />
er.<br />
GRÜNE<br />
Text Devin Alexander Foto Sam Kaplan<br />
ENERGIE<br />
Diese herzhaften Salate taugen als vollwertige Mahlzeiten.<br />
Die meisten Männer glauben nicht, dass sich mit Salat Muskelmasse aufbauen lässt – es<br />
■ sei denn, die Salatschüssel steht neben einem dicken, saftigen Steak. Doch selbst als<br />
Beilage wählen viele lieber eine Portion Pommes.<br />
Wir wollen dir hier nicht Eisbergsalat mit Croutons andrehen oder dich gar zum Vegetarier<br />
machen. Im Gegenteil: Wir möchten dir herzhafte Salate vorstellen, mit Speck und anderen<br />
Leckereien. Der gemischte Salat mit Speck und Spinat enthält beispielsweise sage und<br />
schreibe 60 Gramm Eiweiß. Mach dich gefasst auf echte Muskelmahlzeiten mit Lachs,<br />
Rindfleisch, Huhn und Garnelen. Ein weiterer Bonus: Da die Gerichte weniger Kalorien und<br />
Kohlenhydrate enthalten als ein Sandwich, musst du dir keine Gedanken machen, wenn du dir<br />
einen Nachschlag holst. ■<br />
96/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
2 GRIECHISCHER SALAT<br />
ZUTATEN<br />
• 3 Tassen Römersalat<br />
• 170 g gegrillte Hühnerbrust<br />
• 1 rote Paprika, entkernt<br />
• 1 grüne Paprika, entkernt<br />
• ½ mittelgroße Gurke<br />
• 2 Selleriestangen, mit<br />
abgeschnittenen Enden<br />
• 6 Oliven, entkernt<br />
• 2 EL fettarmes<br />
griechisches oder<br />
mediterranes Dressing<br />
• 3 EL fettarmer Feta<br />
NÄHRWERTE<br />
456 Kalorien, 52 g Eiweiß, 30 g KH, 16 g Fett,<br />
11 g Ballaststoffe<br />
ANLEITUNG<br />
1) Salatblätter, Hühnerbrust,<br />
Paprika, Gurken,<br />
Selleriestangen und Oliven<br />
kleinhacken. Alles in eine<br />
große Schüssel geben.<br />
Kurz vor dem Auftragen<br />
das Dressing hinzugeben<br />
und alles mithilfe von<br />
Salatbesteck, zwei Gabeln<br />
oder zwei Holzlöffeln<br />
miteinander vermischen.<br />
Darauf den Feta geben.<br />
GEMISCHTER SALAT<br />
MIT SPINAT UND SPECK 1<br />
ZUTATEN<br />
• 5 Tassen Babyspinat,<br />
gehackt*<br />
• 170 g magere Putenbrust,<br />
gehackt<br />
• 1 EL Speckstücke<br />
• 2 EL fettarmer<br />
Blauschimmelkäse,<br />
zerkrümelt<br />
• 2 hartgekochte Eier (nur<br />
Eiweiß), gehackt<br />
• 1 kleine Tomate, entkernt<br />
und gehackt<br />
• 4 schwarze Oliven,<br />
gehackt<br />
• 2 EL fettarmes<br />
Käsedressing<br />
[Wenn du keinen Babyspinat<br />
findest, normalen Spinat<br />
verwenden und die Stängel<br />
entfernen.]<br />
NÄHRWERTE<br />
474 Kalorien, 60 g Eiweiß, 21 g KH, 17 g Fett, 7 g Ballaststoffe<br />
ANLEITUNG<br />
1) Alle Zutaten außer das<br />
Dressing in eine große<br />
Schüssel geben. Kurz<br />
vor dem Auftragen das<br />
Dressing hinzugeben<br />
und alles mithilfe von<br />
Salatbesteck, zwei<br />
Gabeln oder zwei<br />
Holzlöffeln miteinander<br />
vermischen.<br />
SELBST GESCHNITZTE<br />
SPECKWÜRFEL.<br />
Zerschneide mit der<br />
Küchenschere die<br />
Speckstreifen in gut<br />
½ Zentimeter große Stücke.<br />
Dann die Speckwürfel mit<br />
Pfeffer würzen und auf<br />
mittlerer Stufe anbräunen.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/97
SALATE<br />
VERWENDE<br />
KLEINE<br />
GARNELEN<br />
Extras wie Chiaund<br />
Hanfsamen,<br />
um den Salat durch<br />
zusätzliche Omega-<br />
3-Fettsäuren<br />
und Eiweiß zu<br />
bereichern.<br />
2 GARNELENSALAT<br />
ZUTATEN<br />
• 3 Tassen Chinakohl,<br />
in dünne Scheiben<br />
geschnitten<br />
• 1 Tasse Rotkohl, in dünne<br />
Scheiben geschnitten<br />
• 2 Stangen Lauch (grüne<br />
und weiße Teile), mit<br />
abgeschnittenen Enden,<br />
fein gehackt<br />
• ½ Tasse<br />
Mungbohnensprossen<br />
• 3 EL fettarmes Thai-,<br />
Erdnuss- oder Ingwer-<br />
Salatdressing<br />
• 170 g mittelgroße oder<br />
große gegrillte oder<br />
gedünstete Garnelen<br />
• 1 EL geröstete Erdnüsse<br />
NÄHRWERTE<br />
355 Kalorien, 44 g Eiweiß, 25 g KH, 8 g Fett, 7 g Ballaststoffe<br />
ANLEITUNG<br />
1) Den Kohl, die Zwiebeln<br />
und die Sprossen in eine<br />
große Schüssel geben.<br />
Kurz vor dem Auftragen<br />
das Dressing hinzugeben<br />
und alles mithilfe von<br />
Salatbesteck, zwei Gabeln<br />
oder zwei Holzlöffeln<br />
miteinander vermischen.<br />
Die Garnelen und Erdnüsse<br />
dazugeben. Direkt im<br />
Anschluss auftragen.<br />
Mungbohnensprossen<br />
enthalten Vitamin K,<br />
welches die Knochen stärkt<br />
und das Risiko von Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen<br />
senkt.<br />
MEXIKANISCHER<br />
GRÜNKOHLSALAT 3<br />
ZUTATEN<br />
• 1 EL salzfreie mexikanische<br />
Gewürzmischung (oder je<br />
nach Geschmack)<br />
• 170 g mageres<br />
Rinderhackfleisch<br />
• 3 Tassen Grünkohlblätter,<br />
in dünne Streifen<br />
geschnitten<br />
• ¼ schwarze Bohnen aus<br />
der Dose ohne Salzzusatz,<br />
gewaschen und abgetropft<br />
• 3 Esslöffel frischer oder<br />
ungesalzener Mais aus<br />
der Dose, gewaschen und<br />
abgetropft<br />
• ½ grüne Paprika, in<br />
mundgroße Stücke zerteilt<br />
• ¼ kleine Avocado<br />
(optional)<br />
• 1/3 Tasse frische<br />
Würzsauce aus gehackten<br />
Tomaten und Zwiebeln<br />
(und/oder Chilischoten)<br />
• 2 EL fettarmes<br />
Salatdressing (aus saurer<br />
Sahne, Mayonnaise,<br />
gehackten Zwiebeln und<br />
Knoblauch)<br />
• 30 g fettarmer Cheddar<br />
• 6 gebackene Tortillachips,<br />
in Stücke gebrochen<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die Gewürze mit dem<br />
Rindfleisch mischen.<br />
Den Grünkohl, die<br />
Bohnen, den Mais<br />
sowie die Paprika- und<br />
Avocadostücke in eine<br />
Schüssel geben.<br />
2) Eine Bratpfanne bei<br />
mittlerer Hitze auf den<br />
Herd stellen, das Fleisch<br />
in Krümeln dazugeben.<br />
Das Ganze so lange<br />
braten, bis das Fleisch in<br />
der Mitte nicht mehr rosa<br />
ist (etwa 5 Minuten).<br />
3) Die Würzmischung und<br />
das Dressing mit in die<br />
Gemüseschüssel geben<br />
und alles miteinander<br />
vermischen. Den Cheddar,<br />
die Chips und das<br />
Rindfleisch hinzufügen.<br />
Direkt im Anschluss<br />
auftragen.<br />
NÄHRWERTE<br />
574 Kalorien, 57 g Eiweiß,<br />
50 g KH, 20 g Fett, 12 g<br />
Ballaststoffe<br />
98/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
SALATE<br />
WEICHER BISS. Wenn<br />
du den Spargel eher<br />
weich magst, solltest du<br />
ihn dünsten, bevor du ihn<br />
in den Salat gibst.<br />
SALAT<br />
TOSKANER<br />
ART<br />
ZUTATEN<br />
• 6 sonnengetrocknete<br />
Tomaten (verwende aber<br />
keine Marke, bei der die<br />
eingelegten Tomaten vor<br />
Öl triefen)<br />
• 4 Tassen Rucola<br />
• 1 Tasse Spargelstücke<br />
• 30 g fettarmer Mozzarella,<br />
in Würfel geschnitten<br />
• 1 geröstete rote Paprika,<br />
in mundgroße Streifen<br />
geschnitten<br />
• 2 EL fettarmes Dressing<br />
mit roter Paprika,<br />
Balsamico oder<br />
italienischen Kräutern<br />
• 170 g gegrillter Lachs<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die sonnengetrockneten<br />
Tomaten in eine kleine<br />
Pfanne geben und mit<br />
Wasser bedecken. Die<br />
Pfanne auf hoher Stufe<br />
auf den Ofen stellen. Die<br />
Tomaten etwa 6 Minuten<br />
lang kochen lassen, bis sie<br />
weich sind. Dann abtropfen<br />
lassen und mit kaltem<br />
Wasser abspülen.<br />
2) In der Zwischenzeit<br />
den Rucola mit dem<br />
Spargel, dem Mozzarella<br />
und den gerösteten roten<br />
Paprikastücken in einer<br />
großen Schüssel mischen.<br />
Die sonnengetrockneten<br />
Tomaten kleinhacken und<br />
dazugeben.<br />
3) Kurz vor dem Auftragen<br />
das Dressing hinzufügen<br />
und alles mithilfe von<br />
Salatbesteck, zwei Gabeln<br />
oder zwei Holzlöffeln<br />
miteinander vermischen.<br />
Darauf den Lachs geben.<br />
Direkt im Anschluss<br />
auftragen.<br />
NÄHRWERTE<br />
521 Kalorien, 46 g Eiweiß,<br />
24 g KH, 27 g Fett, 7 g<br />
Ballaststoffe<br />
NACH DEM WASCHEN<br />
ALLE ZUTATEN GUT<br />
ABTUPFEN, BEVOR SIE<br />
IN DEN SALAT WANDERN.<br />
100/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
GRATIS!<br />
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www.mensfitness.de
MUSKEL-SANDWICHES<br />
KRAFTPA<br />
SANDWICH<br />
MIT<br />
THUNFISCH-<br />
SALAT NACH<br />
ART DER<br />
PROVENCE<br />
ZUTATEN<br />
• Thunfischsalat<br />
• 170 g Thunfisch in Wasser<br />
• 1 EL gehackte schwarze<br />
Oliven<br />
• 1 EL gehackte Sellerie<br />
• 1 EL leichtes pikantes<br />
Dressing<br />
• ½ EL gehackte Petersilie<br />
• Salz und Pfeffer zum<br />
Abschmecken<br />
SPAR AN<br />
DER MAJO.<br />
Auch ohne<br />
schmeckt der<br />
Thunfisch gut.<br />
Für Geschmack<br />
sorgen Gemüse<br />
und leichte<br />
Dressings.<br />
SANDWICH<br />
• 1 knapp 20 cm langes<br />
Stück Baguette<br />
• 2 Blätter Kopfsalat<br />
• 2 Scheiben Fleischtomaten<br />
• 1 Scheibe rote Zwiebel<br />
• 1 hartgekochtes Ei,<br />
kleingehackt<br />
• 1 EL geröstete rote Paprika,<br />
in Streifen geschnitten<br />
• 30 g leichtes pikantes<br />
Dressing<br />
Text Shane Cash Foto Claire Benoist<br />
ANLEITUNG<br />
1) Alle Zutaten für<br />
den Thunfischsalat in<br />
eine Schüssel geben.<br />
Anschließend mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
2) Das Baguette längs<br />
halbieren. Den Salat, die<br />
Tomaten und die roten<br />
Zwiebeln auf der unteren<br />
Hälfte des Baguettes<br />
verteilen. Darauf den<br />
Thunfischsalat geben.<br />
3) Auf den Thunfischsalat<br />
die Eier und die geröstete<br />
rote Paprika legen. Das<br />
Dressing darüberträufeln.<br />
Die andere Baguettehälfte<br />
aufs Sandwich legen und<br />
auftragen.<br />
NÄHRWERTE<br />
453 Kalorien, 23 g Eiweiß,<br />
42 g KH, 18 g Fett<br />
102/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
KETE<br />
Fünf schnelle Schnitten, die den Muskeln königliche Power verleihen<br />
■ Im 18. Jahrhundert trug der britische Earl of Sandwich seinen Dienern auf, ihm<br />
ein Stück Fleisch zwischen zwei Brotscheiben zu bringen. Dabei erfand er der<br />
Legende nach nicht nur das Sandwich. Ohne es zu wissen, bestellte er außerdem<br />
die beste Regenerationsmahlzeit, die es gibt: Eine einfache Kombination aus<br />
Eiweiß und Kohlenhydraten. Die Wissenschaft zeigt, dass dies die Muskeln<br />
stärker zum Wachstum anregt als Eiweiß allein. Mit etwas zusätzlichem Knowhow<br />
kannst du die Muskelmahlzeit für unterwegs noch effektiver gestalten. Auch<br />
etwas mehr Würze als im belegten Brötchen des Grafen von Sandwich kann nicht<br />
schaden. Diese einfachen Rezepte verwandeln Steaks, Lammfleisch, Huhn und<br />
Preiselbeersauce zu einem königlichen bis fürstlichen Festmahl.<br />
Lamm sticht Rind. Die Lammproduktion<br />
ist in der Regel humaner als die<br />
Rinderzucht. Meist dürfen die Tiere<br />
auf Weiden grasen, weshalb auch das<br />
Fleisch gesünder ist.<br />
LAMM<br />
GYRO<br />
BURGER<br />
ZUTATEN<br />
Burger<br />
• 1 Knoblauchzehe, gepresst<br />
• ½ Schalotte, zerkleinert<br />
• 450 g Lamm-Hackfleisch<br />
• 1 Prise Kreuzkümmel und<br />
etwas Zitronenschale<br />
Tsatsiki-Sauce<br />
• ¼ Becher griechischer<br />
Joghurt<br />
• 1 EL Sauerrahm<br />
• 1 EL Gurkenstücke,<br />
geschält und zerkleinert<br />
• 1 EL frischer Zitronensaft<br />
• 1 Prise Kreuzkümmel und<br />
Koriander<br />
Belag<br />
• 1 großes<br />
Hamburgerbrötchen<br />
• ¼ Tasse Salatblätter,<br />
zerkleinert<br />
• 30 g Feta<br />
• 1 große Tomate, in<br />
Scheiben geschnitten<br />
• 1 rote Zwiebel, in dünne<br />
Streifen geschnitten<br />
ANLEITUNG<br />
1) Den Knoblauch,<br />
die Schalotten, das<br />
Lammfleisch, den<br />
Kreuzkümmel und die<br />
Zitronenschale in einer<br />
Schüssel miteinander<br />
mischen und zu einer<br />
Frikadelle formen.<br />
Abdecken und in den<br />
Kühlschrank geben.<br />
Währenddessen die<br />
Tsatsiki-Sauce vorbereiten.<br />
2) Die Tsatsiki-Sauce in<br />
einer Schüssel mit den<br />
anderen Zutaten mischen.<br />
3) Eine Pfanne erhitzen<br />
und den Burger braten,<br />
bis er den gewünschten<br />
Garungsgrad erreicht hat.<br />
Die Tsatsiki-Sauce auf<br />
beide Seiten des Brötchens<br />
streichen. Den Salat auf die<br />
untere Hälfte legen, gefolgt<br />
vom zerkrümelten Feta, den<br />
Tomatenscheiben und den<br />
roten Zwiebelstücken. Die<br />
Frikadelle auf das Brötchen<br />
mit dem Dressing geben,<br />
die andere Brötchenhälfte<br />
darauflegen und das Gericht<br />
auftragen.<br />
NÄHRWERTE<br />
481 Kalorien, 42 g Eiweiß,<br />
25 g KH, 22 g Fett<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/103
MUSKEL-SANDWICHES<br />
WISSENSWERTES:<br />
DAS SANDWICH HAT EIN<br />
BRITISCHER GRAF AUS<br />
DEM 18. JAHRHUNDERT<br />
ERFUNDEN.<br />
GEGRILLTES<br />
HUHN DI<br />
PARMA<br />
PANINO<br />
ZUTATEN<br />
• 1 knapp 20 cm langes<br />
italienisches Ciabatta-Brot<br />
• 1 EL Pesto mit Basilikum<br />
• 2 Scheiben Provolone<br />
• 85 g gegrillte Hühnerbrust,<br />
in Scheiben geschnitten<br />
• 2 dünne Scheiben<br />
Prosciutto<br />
• ½ geröstete rote Paprika,<br />
in Streifen geschnitten<br />
• ¼ rote Zwiebel, in dünne<br />
Scheiben geschnitten<br />
• ½ Tasse geviertelte<br />
Artischocken, gehackt<br />
• 15 g Traubenkernöl<br />
GESUNDER<br />
AUFSTRICH.<br />
Gib etwas<br />
Basilikum<br />
zusammen mit<br />
Pinienkernen,<br />
Olivenöl und<br />
Parmesan in einen<br />
Mixer, um ein<br />
gesundes Pesto<br />
herzustellen.<br />
ANLEITUNG<br />
1) Das Ciabatta längs<br />
halbieren und das Pesto<br />
auf beide Hälften streichen.<br />
Eine Scheibe Provolone<br />
auf die untere Hälfte des<br />
Brötchens legen, gefolgt<br />
vom Hühnerfleisch, vom<br />
Prosciutto, der Paprika<br />
sowie den Zwiebel- und<br />
Artischockenstücken.<br />
Darauf die übrige Provolone<br />
legen. Das Sandwich<br />
schließen.<br />
2) Eine große Sautépfanne<br />
bei mittlerer Stufe auf den<br />
Ofen stellen. Die obere<br />
Hälfte des Sandwiches<br />
leicht mit Öl bestreichen<br />
und das Brot vorsichtig mit<br />
der oberen Seite nach unten<br />
in die erhitzte Pfanne legen.<br />
Auch die Unterseite mit Öl<br />
bestreichen und mit einem<br />
Pfannenwender in die<br />
Pfanne drücken.<br />
3) Das Sandwich<br />
vorsichtig umdrehen und<br />
weiterbraten, bis das Brot<br />
auf beiden Seiten goldbraun<br />
und der Käse geschmolzen<br />
ist. Das Sandwich in zwei<br />
Hälften schneiden und<br />
auftragen.<br />
NÄHRWERTE<br />
599 Kalorien, 50 g Eiweiß,<br />
36 g KH, 28 g Fett<br />
104/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
VOLLE ROLLE.<br />
Sesamkörner<br />
enthalten Kupfer<br />
und Magnesium.<br />
Beide sind<br />
unverzichtbar<br />
für die<br />
Energieproduktion.<br />
GETOASTETES<br />
STEAKSCHIFF<br />
NEW YORKER<br />
ART<br />
ZUTATEN<br />
• Meerrettichsauce<br />
• ¾ EL Meerrettich<br />
• 1 EL fettarmer Sauerrahm<br />
• 1 EL leicht Mayonnaise<br />
• 1 Prise Chilipulver<br />
Sandwich<br />
• 170 g mageres New Yorker<br />
Club-Steak<br />
• Salz und Pfeffer je nach<br />
Geschmack<br />
• 1 knapp 20 cm langes<br />
Stück Sesam-Baguette<br />
• 1 kleiner Bund<br />
Wasserkresse<br />
• 2 Scheiben Fleischtomaten<br />
• ¼ Zwiebel, in feine<br />
Scheiben geschnitten<br />
• 2 Scheiben Münsterkäse<br />
NÄHRWERTE<br />
644 Kalorien, 67 g Eiweiß,<br />
28 g KH, 28 g Fett<br />
ANLEITUNG<br />
1) Den Meerrettich<br />
zusammen mit dem<br />
Sauerrahm, der Mayonnaise<br />
und dem Chilipulver in einer<br />
Schüssel vermischen.<br />
2) Die Pfanne erhitzen und<br />
das Steak mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Das Fleisch<br />
bis zum gewünschten<br />
Garungsgrad braten.<br />
3) Während das Steak brät,<br />
das Brot längs halbieren.<br />
Die Meerrettichsauce auf<br />
beide Baguettehälften<br />
streichen, gefolgt von<br />
der Wasserkresse,<br />
den Tomaten- und<br />
Zwiebelstücken. (Die<br />
Zwiebel lässt sich auch<br />
gut mit einer Käsereibe<br />
zerkleinern.)<br />
4) Wenn das Steak fast<br />
fertig ist, den Münsterkäse<br />
daraufgeben und leicht<br />
schmelzen lassen. Das Steak<br />
auf die untere Hälfte des<br />
Baguettes legen und mit der<br />
anderen Hälfte zudecken.<br />
Quer in zwei Hälften<br />
schneiden und auftragen.<br />
VOLLKORN-<br />
PUTEN-<br />
WRAP<br />
ZUTATEN<br />
• 1½ EL grober Senf<br />
• ½ EL fettarme Mayonnaise<br />
• ¾ EL Orangenmarmelade<br />
• 1 EL Preiselbeersauce aus<br />
der Dose<br />
• ¼ TL Weißw<strong>eines</strong>sig<br />
• 1 Vollkorn-Wrap<br />
• 1 kleiner Bund<br />
Wasserkresse<br />
• 115 g hochwertiger<br />
Schinken<br />
• 2 Scheiben Brie<br />
ANLEITUNG<br />
1) In einer Schüssel den<br />
Senf mit der Mayonnaise<br />
mischen und beiseitestellen.<br />
In einer weiteren Schüssel<br />
die Marmelade mit der<br />
Preiselbeersauce und dem<br />
Essig mischen und ebenfalls<br />
beiseitestellen.<br />
2) Den Wrap auf eine<br />
saubere Oberfläche legen<br />
und beide Saucen in die<br />
Mitte des Fladens geben.<br />
Die Wasserkresse auf<br />
den Saucen verteilen und<br />
darauf die Pute und den Brie<br />
geben.<br />
3) Die Seiten des Wraps<br />
zur Mitte umklappen und<br />
den Fladen von unten nach<br />
oben zusammenrollen. Das<br />
Gericht servieren.<br />
NÄHRWERTE<br />
473 Kalorien, 26 g Eiweiß,<br />
49 g KH, 13 g Fett CLUB-STEAK<br />
(AUS DEM HINTEREN<br />
TEIL DER HOCHRIPPE)<br />
IST EINE TOLLE MAGERE<br />
FLEISCHSORTE.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/105
Jedes Jahr bekommen<br />
in Deutschland rund<br />
270.000 Menschen<br />
einen Schlaganfall.<br />
SCHWEISS<br />
RETTET<br />
LEBEN<br />
Wenn du so<br />
richtig schwitzt,<br />
verlängerst du damit<br />
unter Umständen<br />
dein Leben.<br />
■<br />
Wer im <strong>Fitness</strong>center die ganzen<br />
Geräte vollschwitzt, macht sich nicht<br />
gerade beliebt. Wenn du böse Blicke erntest,<br />
tröste dich mit dem Gedanken, dass ein<br />
durchgeschwitztes T-Shirt ein wunderbarer<br />
Schutz gegen die dritthäufigste<br />
Todesursache ist: den Schlaganfall.<br />
Im Fachjournal „Stroke“ war hierzu<br />
eine Studie zu lesen. Darin wurden über<br />
27.000 Personen analysiert. Diejenigen<br />
unter ihnen, die vier Mal oder öfter<br />
pro Woche so hart trainierten, dass sie<br />
schwitzten, hatten ein um 20 Prozent<br />
niedrigeres Risiko, einen Schlaganfall oder<br />
eine transitorisch ischämische Attacke<br />
(den sogenannten Streifenschlag) zu<br />
bekommen. Die Vergleichsgruppe bewegte<br />
sich nur einmal pro Woche oder seltener<br />
mit mäßiger Intensität (mit anderen<br />
Worten: Ohne zu schwitzen).<br />
Der Sport mit erhöhter Intensität<br />
wirkt den am weitesten verbreiteten<br />
Schlaganfall-Risikofaktoren wie<br />
Bluthochdruck, Diabetes und<br />
Fettleibigkeit entgegen. Um definitiv<br />
etwas gegen das Schlaganfallrisiko zu<br />
tun, musst du also pro Woche vier harte<br />
Einheiten im <strong>Fitness</strong>center einlegen. Eine<br />
weit einfachere Zielvorgabe sind die guten<br />
Manieren im Studio: Wisch einfach die<br />
Polster wieder ab, wenn du fertig bist. ■<br />
mensfitness.de/ SEPTEMBER 2014/107
Gasttrainer<br />
TRAINING<br />
DER ALTEN<br />
SCHULE<br />
Eigengewichtstraining mit herkömmlichem Turner-Equipment – damit<br />
will Gold Medal Bodies seine Fans begeistern. Dieser 3-Tages-Plan<br />
baut Kraft und Volumen auf.<br />
■<br />
Vergiss <strong>Body</strong>builder und Fußballspieler – die Körperform, die alle Frauen (und<br />
Männer) am meisten bewundern, ist die männlicher Turner. Die Frage<br />
ist nur: Wie erreiche ich so einen Körperbau ohne die ganzen Bocksprünge,<br />
Überschläge und potenziellen Bruchlandungen? Unser <strong>Workout</strong> ist die Antwort.<br />
Dreifache Flickflacks brauchst du hierfür nicht.<br />
„Mit diesem Programm können auch Sportler ohne Turnerfahrung die Ringe<br />
und Bodenfiguren optimal zur Ausbildung ihrer Muskulatur und Kraft nutzen“,<br />
erklärt Jarlo Llano vom Trainingsanbieter Gold Medal Bodies. „Für die Abläufe<br />
brauchst du keine monatelange Übung. Trotzdem gehen sie übers einfache<br />
Turnertraining hinaus. Genau dort liegen ihre Vorzüge. Dieses <strong>Workout</strong> kann der<br />
Muskulatur einen kräftigen Wachstumsschub geben. Es kann Kraftzuwächse<br />
nach sich ziehen, von denen du später im normalen Training profitierst.“<br />
Teste es einen Monat lang. Du solltest dann erfrischt und gut austrainiert<br />
sein, wenn es wieder zurück an die Langhanteln geht.<br />
108/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
SO FUNKTIONIERT DAS WORKOUT<br />
c Es handelt sich um ein Programm mit drei Trainingstagen pro Woche. Jeder<br />
Tag richtet das Hauptaugenmerk auf einen anderen Bereich. Die Übungen<br />
sind aber so gestaltet, dass du immer den kompletten Körper trainierst.<br />
Falls du unter der Woche noch andere Trainingseinheiten planst, solltest du<br />
dich aufs Herz-Kreislauf- oder Konditionstraining beschränken.<br />
c Einige der Bewegungsabläufe enthalten einfachere und härtere Varianten.<br />
Nutze die Version, mit der du gerade so die angegebene Wiederholungszahl<br />
schaffst. Versuch, dich während des vierwöchigen Trainings zu den härteren<br />
Varianten vorzuarbeiten.<br />
c Für jede Übung werden zwei Satzlängen vorgeschlagen (bei den<br />
isometrischen Übungen sind es Zeitvorgaben). Falls du es hauptsächlich<br />
aufs Muskelvolumen abgesehen hast, halte dich an die erste Vorgabe.<br />
Kommt es dir eher auf Kraft an, nutze die zweite Zahl.<br />
Volumen Dynamisch Statisch<br />
Sätze 3 6<br />
WH/Zeit 8-12 10sek<br />
Pause 30-60sek 30-60sek<br />
Kraft Dynamisch Statisch<br />
Sätze 5 3<br />
WH/Zeit 5 20sek<br />
Pause 2min 2min<br />
TAG 1 SCHUBKRAFT<br />
1 ENGER<br />
LIEGESTÜTZ MIT<br />
VERSCHIEBEN<br />
• Setz die Hände direkt<br />
unterhalb der Schultern<br />
am Boden auf. Komm<br />
danach in untere Position<br />
des Liegestützes. Schieb<br />
anschließend den Körper<br />
auf die Unterarme nach<br />
hinten, dann zurück auf die<br />
Hände und weit nach vorn.<br />
• Komm in die Mitte zurück und<br />
absolvier einen Liegestütz.<br />
Die gesamte Abfolge zählt<br />
als eine Wiederholung.<br />
Diese Übungen konzentrieren sich auf die Schubkraft im Oberkörper.<br />
Doch auch die Core-Muskulatur ist gefordert, um mit sauberer Technik zu arbeiten.<br />
2 DIP AN DEN<br />
RINGEN MIT<br />
AUSWÄRTSDREHUNG<br />
• Geh an zwei Ringen in die<br />
Stützhaltung und streck die<br />
Arme durch. Dann den Körper<br />
sinken lassen, sodass die<br />
Oberarme parallel zum Boden<br />
laufen. Den Brustkorb dabei<br />
angehoben lassen. Lass den<br />
Körper nicht zu tief absinken,<br />
um einer Überstreckung der<br />
Schultern vorzubeugen.<br />
• Stemm dich wieder nach oben.<br />
Wenn du oben angekommen bist,<br />
dreh die Handflächen nach außen.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Reduziere den<br />
Bewegungsradius, um<br />
alle Wiederholungen<br />
abschließen zu können.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Verschieb den Körper am<br />
Ende der Bewegung auch<br />
noch nach links und rechts.<br />
Noch schwerer wird es,<br />
wenn du jeden Endpunkt<br />
des Bewegungsablaufs drei<br />
Sekunden lang hältst.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Stell die Ringe so tief ein,<br />
dass die Füße während des<br />
gesamten Bewegungsablaufs<br />
den Boden berühren können.<br />
So können die Beine einen<br />
Teil der Last übernehmen.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Lass die Hände beim<br />
Absenken seitlich nach außen<br />
wandern, um für zusätzliche<br />
Instabilität zu sorgen.<br />
3 BREITE<br />
STÜTZHALTUNG<br />
• Setz die Hände mit nach<br />
hinten zu den Zehen<br />
weisenden Fingern auf den<br />
Boden. Komm dann in die<br />
abgebildete Position. Die<br />
Krümmung des Körpers wie<br />
in der Darstellung zu sehen<br />
beibehalten. Der Rücken<br />
ist gerundet, während die<br />
Schultern von den Ohren weg<br />
nach unten gezogen werden.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Kannst du die<br />
Position nicht über die<br />
gewünschte Dauer<br />
halten, komm zunächst<br />
auf die Knie. Verbringe<br />
jedoch die letzten paar<br />
Sekunden des Satzes<br />
in der Endposition.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Führ die Schultern noch<br />
weiter nach vorne,<br />
oder behalte die Beine<br />
abwechselnd eine<br />
Zeitlang angehoben.<br />
4 RAD<br />
• Leg dich anfangs mit dem Rücken<br />
auf den Boden. Die Hände<br />
unterhalb der Schultern auf den<br />
Boden setzen und die Füße nahe<br />
zum Gesäß heranziehen.<br />
• Drück dich dann nach oben ins Rad.<br />
• Halte die Position über die<br />
angegebene Zeit. Mach insgesamt<br />
drei Wiederholungen.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/109
Gasttrainer<br />
TAG 2 ZUGKRAFT<br />
Durch den vertikalen Liegestütz wird sichergestellt, dass die fürs Schieben notwendige Muskulatur nicht vernachlässigt wird.<br />
1 UMGEKEHRTES<br />
RUDERN MIT<br />
ZURÜCKLEHNEN<br />
• Häng dich mit geradem<br />
Körper, gebeugten Knien<br />
und am Boden aufgesetzten<br />
Füßen an einen Satz Ringe.<br />
• Zieh dich mit einer<br />
Ruderbewegung nach<br />
oben und versuch dabei,<br />
mit den Daumen die<br />
Achseln zu berühren.<br />
• Die obere Position halten und<br />
dann den Körper nach hinten<br />
lehnen – so, als würdest du es<br />
dir in einem Stuhl gemütlich<br />
machen. Die Position der<br />
Ringe beibehalten.<br />
• Zum Abschluss der<br />
Wiederholung den<br />
Bewegungsablauf umkehren.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Ist dir die komplette Ausführung<br />
zu schwer, verlagere das<br />
Gewicht stärker auf die<br />
Beine. Versuch jedoch am<br />
Ende des Satzes, wieder<br />
so viel Zug wie möglich auf<br />
die Ringe zu bringen.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Die Übung fühlt sich für dich zu<br />
leicht an? Dann heb über die<br />
Hälfte des Satzes ein Bein an.<br />
Wechsle danach die Seiten.<br />
4 RÜCKENDEHNUNG<br />
• Setz dich auf den Boden und<br />
spreiz die Beine. Lehn dich<br />
dann mit dem Oberkörper so<br />
weit wie möglich nach vorn.<br />
• Die Position eine Minute<br />
lang halten, dann etwas<br />
ausruhen und die Übung zwei<br />
weitere Male wiederholen.<br />
2 KLIMMZUG MIT<br />
ARMSTRECKUNG<br />
• Zieh an einem Satz Ringe den<br />
Körper so weit nach oben,<br />
dass sich der Kopf oberhalb<br />
der Ringe befindet. Schieb<br />
dann einen Arm seitlich<br />
nach außen, und zieh ihn<br />
anschließend wieder zurück.<br />
Die gesamte Bewegung<br />
sollte kontrolliert ablaufen.<br />
• Bauch und Unterkörper<br />
fest anspannen, um<br />
möglichst sauber und ohne<br />
Schwung zu arbeiten.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Stell die Ringe tiefer, um<br />
die Füße über die gesamte<br />
Übungsdauer hinweg auf<br />
den Boden zu setzen und<br />
einen Teil des Gewichts auf<br />
die Beine zu verlagern.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Dir ist die Übung zu einfach?<br />
Dann verlagere das Gewicht<br />
stärker auf den nach außen<br />
geschobenen Arm.<br />
3 VERTIKALER<br />
LIEGESTÜTZ<br />
• Die Füße auf einen Kasten<br />
oder eine Stufe setzen und die<br />
Hände in der Grundposition<br />
des Liegestützes auf dem<br />
Boden platzieren. Dann die<br />
Hände so weit heranziehen,<br />
dass der Körper einen rechten<br />
Winkel bildet. Anschließend<br />
die Arme beugen, um den<br />
Körper abzusenken. In der<br />
unteren Position berührt<br />
der Kopf leicht den Boden.<br />
Danach den Körper wieder<br />
nach oben drücken.<br />
• Auf eine enge Haltung<br />
der Ellbogen achten und<br />
den Oberkörper während<br />
der gesamten Übung so<br />
senkrecht wie möglich halten.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Beim Hochdrücken das Gewicht<br />
stärker auf die Beine verlagern.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Wenn sich die Übung zu leicht<br />
anfühlt, führ den Ablauf an<br />
einer Wand aus. Zieh dafür<br />
Socken an, um die Füße an<br />
der Wand nach oben und<br />
unten schieben zu können.<br />
110/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
TAG 3 CORE<br />
Fokus auf die Core-Muskulatur. Die Hocke in der Handwaage und der Handstand beanspruchen jedoch den gesamten Körper.<br />
1 SCHWEBENDER<br />
WINKEL<br />
• Spring an den Ringen nach<br />
oben in die Stützhaltung,<br />
oder komm mit einem<br />
Klimmzug nach oben. Heb<br />
dann die Beine an, sodass<br />
sie parallel zum Boden<br />
laufen. Halte die Position<br />
über die angegebene Zeit.<br />
• Den Brustkorb dabei<br />
angehoben lassen und die<br />
Schultern nach hinten ziehen.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Wenn du die Knie<br />
zur schwebenden<br />
Sitzposition beugst, wird<br />
die Übung leichter. In<br />
den letzten Sekunden<br />
des Satzes solltest<br />
du aber trotzdem in<br />
den schwebenden<br />
Winkel gehen.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Lass die Hände seitlich<br />
nach außen wandern.<br />
Dreh außerdem die<br />
Ringe so weit nach<br />
außen, wie du kannst.<br />
2 HOCKE IN DER<br />
HANDWAAGE<br />
• Häng dich an zwei Ringe, setz<br />
die Arme unter Spannung<br />
und lehn dich zurück. Achte<br />
darauf, den Oberkörper<br />
parallel zum Boden zu halten.<br />
Zieh die Beine zur Hocke an.<br />
• Übe während der gesamten<br />
Haltedauer einen starken<br />
Zug auf die Ringe aus. Dies<br />
ist keine statische Übung.<br />
Du solltest die ganze<br />
Zeit über aktiv ziehen.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Stell einen Stuhl (oder ein<br />
Kasten) vor dir auf, um einen<br />
Teil des Gewichts auf die<br />
Beine zu verlagern. Trainier<br />
gegen Ende des Satzes<br />
jedoch mit so geringer<br />
Unterstützung wie möglich.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Die Beine nacheinander<br />
ausstrecken. Wenn du mehr<br />
Kraft hast, beide Beine zur<br />
Handwaage strecken.<br />
3 HANDSTAND<br />
• Komm nach vorn zum<br />
freien Handstand. Wenn<br />
du dir das nicht zutraust,<br />
kannst du dich dafür auch<br />
an einer Wand abstützen.<br />
• Das Kinn dabei etwas zum<br />
Brustbein führen und die<br />
Core-Muskulatur sowie den<br />
Unterkörper anspannen.<br />
Während der gesamten<br />
Übung starken Druck auf<br />
die Hände ausüben.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Teste die Variante mit<br />
abgestützten Füßen. Hierbei<br />
laufen die Beine in einem<br />
Winkel von 90 Grad zum<br />
Oberkörper, während die Füße<br />
an der Wand platziert werden.<br />
Versuch am Ende der Übung<br />
noch einmal, in den kompletten<br />
Handstand zu kommen.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Nimm im Handstand die Beine<br />
auseinander und verlagere<br />
das Gewicht von einem<br />
Arm auf den anderen.<br />
4 BOOT<br />
• Auf dem Boden liegend<br />
die Arme über dem Kopf<br />
ausstrecken. Die Arme und<br />
Beine dann mit angespannter<br />
Core-Muskulatur anheben.<br />
• Der untere Rücken ruht flach<br />
am Boden, während das Kinn<br />
zum Brustbein geneigt ist.<br />
c LEICHTE VARIANTE<br />
Die Knie beugen<br />
und die Arme vor<br />
dem Brustkorb<br />
verschränken. Am<br />
Ende des Satzes<br />
jedoch ein paar<br />
Sekunden lang die<br />
vollständige Position<br />
einnehmen.<br />
c HARTE VARIANTE<br />
Die Übung ist dir zu<br />
leicht? Dann heb die<br />
Arme und Beine alle<br />
fünf Sekunden zum<br />
Klappmesser an.<br />
4 RAD<br />
• Leg dich anfangs mit dem Rücken<br />
auf den Boden. Die Hände<br />
unterhalb der Schultern auf den<br />
Boden setzen und die Füße nahe<br />
zum Gesäß heranziehen.<br />
• Drück dich dann nach oben ins Rad.<br />
• Halte die Position über die<br />
angegebene Zeit. Mach insgesamt<br />
drei Wiederholungen.<br />
(Foto: siehe erste Seite)<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/111
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Shock your body<br />
Leg den Hebel um.<br />
Diese Ausführung<br />
des Schulterdrückens<br />
belastet die Schultern<br />
weniger als die<br />
konventionelle Methode<br />
über dem Kopf.<br />
■ Thomas Jefferson meinte<br />
einmal: „Ein armer Geist, dem<br />
nur eine Möglichkeit einfällt, ein<br />
Wort zu buchstabieren.“ Würde<br />
der Gründervater der Vereinigten<br />
Staaten heute noch leben, fielen<br />
ihm sicher viele Möglichkeiten<br />
ein, die Trainingsgeräte<br />
umzufunktionieren. Nur, weil<br />
ein Gerät für einen bestimmten<br />
Zweck hergestellt wurde, heißt<br />
das nicht, dass es nicht auch<br />
anders eingesetzt werden kann.<br />
So holst du mehr aus dem<br />
am weitesten verbreiteten<br />
Equipment heraus. Beanspruche<br />
deine Muskulatur so wie noch nie<br />
zuvor, geh Verletzungen aus dem<br />
Weg und verkürze das Training<br />
um mehrere Minuten. ■<br />
Text Ben Bruno Foto James Michelfelder & therese Sommerseth<br />
NEUE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Für die Ausrüstung im <strong>Fitness</strong>center gibt es mehr<br />
Einsatzmöglichkeiten, als dir vielleicht bewusst ist.<br />
Funktionier das Equipment um und erziele noch mehr Erfolge.<br />
114/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
SO FUNKTIONIERT'S In den<br />
meisten <strong>Fitness</strong>centern findest<br />
du eine Hex Bar. Das Gerät sieht<br />
aus wie eine Langhantel mit<br />
einem großen Sechseck als Griff<br />
(siehe Abbildung rechts). Alle<br />
Center verfügen über einstellbare<br />
Bänke, eine Latzug-Station und<br />
Langhanteln.<br />
Die Hex Bar wird hauptsächlich<br />
fürs Kreuzheben und<br />
entsprechende Ersatzübungen<br />
sowie für gelenksfreundlichere<br />
Kniebeugen genutzt. Du<br />
kannst sie aber auch fürs<br />
vornübergebeugte Rudern und<br />
Schulterheben verwenden.<br />
Die Hände kannst du dabei im<br />
Neutralgriff halten. Das erlaubt<br />
es dir, mehr Kraft zu entwickeln<br />
als im Obergriff. Auf der Bank<br />
kannst du indes den Brustkorb<br />
beim Rudern auflegen – genauso,<br />
wie du sie beim Bankdrücken<br />
als Rückenstütze nutzt. Die<br />
Latzug-Station ermöglicht<br />
wiederum das härteste <strong>Workout</strong><br />
für die Gesäßmuskulatur und<br />
die Oberschenkelrückseite, das<br />
es gibt.<br />
Zu guter Letzt ist da noch die<br />
Langhantel. Du hast sie sicher<br />
schon häufig mit beiden Händen<br />
hochgestemmt. Wenn du aber nur<br />
mit einer Hand trainierst, bringst<br />
du ganz andere Muskeln sowie<br />
auch deine Core-Muskulatur auf<br />
ganz neue Arten mit ins Spiel.<br />
Experimentiere etwas mit den<br />
folgenden Routinen und leg im<br />
Geiste Jeffersons langweilige<br />
<strong>Workout</strong>s ein für alle Mal ad acta.<br />
ANLEITUNG<br />
Führ die mit „A“, „B“<br />
(und manchmal „C“)<br />
gekennzeichneten<br />
Übungen hintereinander<br />
aus. Du absolvierst<br />
also erst einen Satz<br />
der Übung A, gefolgt<br />
von einer Pause.<br />
Danach kommt Übung<br />
B, sowie eine weitere<br />
Pause, dann (falls<br />
angegeben) Übung<br />
C, ebenfalls mit einer<br />
Pause im Anschluss.<br />
Hinterher wiederholst<br />
du den Durchlauf, bis<br />
alle Sätze der Gruppe<br />
abgeschlossen sind.<br />
zusammenhängende<br />
Sätze. Durchlaufe alle<br />
Sätze einer Übung,<br />
bevor du mit der<br />
nächsten weitermachst.<br />
Leg zwischen den<br />
Sätzen so lange Pausen<br />
ein wie nötig. Achte aber<br />
auf einen durchgehend<br />
intensiven Rhythmus.<br />
2A Y<br />
VORNÜBER-<br />
GEBEUGTES<br />
RUDERN AN<br />
DER HEX BAR<br />
Sätze: 4 WH: 8<br />
Führ wie oben<br />
beschrieben eine<br />
Wiederholung des<br />
Kreuzhebens an der Hex<br />
Bar aus. Die natürliche<br />
Wölbung der Wirbelsäule<br />
beibehalten und dabei<br />
die Hüfte so weit nach<br />
hinten herausnehmen,<br />
dass der Oberkörper<br />
parallel zum Boden läuft.<br />
Die Bauchmuskulatur<br />
anspannen und<br />
die Schulterblätter<br />
zusammenpressen, um<br />
die Stange hoch zum<br />
Brustkorb zu ziehen.<br />
2B<br />
SCHULTERHEBEN<br />
AN DER HEX BAR<br />
Sätze: 4 WH: 12<br />
Führ wie oben<br />
beschrieben eine<br />
Wiederholung des<br />
Kreuzhebens an<br />
der Hex Bar aus. Im<br />
Anschluss die Schultern<br />
so weit wie möglich<br />
nach oben ziehen.<br />
Nutze fürs<br />
vornübergebeugte<br />
Rudern und das<br />
Schulterheben das<br />
gleiche Gewicht.<br />
TAG 1<br />
1A X<br />
KREUZHEBEN<br />
AN DER HEX BAR<br />
Sätze: 4 WH: 6<br />
Stell dich in die Mitte<br />
der Stange und beug die<br />
Hüfte nach hinten, um den<br />
Griff in beide Hände zu<br />
nehmen. Die natürliche<br />
Wölbung im unteren<br />
Rücken beibehalten<br />
und den Brustkorb<br />
herausnehmen. Jetzt<br />
die Fersen in den Boden<br />
stemmen, um die Stange<br />
anzuheben und die<br />
Hüfte durchzustrecken.<br />
3A Z<br />
HALBSEITIGE<br />
KNIEBEUGE<br />
Sätze: 4 WH: 5 pro Bein<br />
Stell dich mit einer<br />
Kurzhantel in jeder Hand<br />
so auf, dass du einen<br />
großen Schritt vor der<br />
Bank stehst. Den rechten<br />
Fußrücken hinter dem<br />
Körper auf die Bank<br />
legen. Den Oberkörper<br />
aufrecht halten und das<br />
vordere Knie beugen, um<br />
nach unten zu kommen.<br />
In der unteren Position<br />
berührt das hintere<br />
Knie fast den Boden.<br />
3B<br />
BANKDRÜCKEN<br />
AN DEN<br />
KURZHANTELN<br />
Sätze: 4 WH: 15<br />
Den Rücken fest auf die<br />
Flachbank auflegen und in<br />
jede Hand eine Kurzhantel<br />
nehmen. Die Gewichte<br />
von Schulterhöhe aus<br />
direkt über dem Brustkorb<br />
nach oben drücken.<br />
3C SEITSTÜTZ Y<br />
1B<br />
UNTER-<br />
ARMSTÜTZ<br />
Sätze: 3 WH: 30 Sek. lang<br />
halten<br />
In den Liegestütz kommen<br />
und die Ellbogen beugen,<br />
sodass die Unterarme<br />
flach am Boden aufliegen.<br />
Die Bauchmuskeln<br />
anspannen und<br />
den Körper über die<br />
angegebene Dauer<br />
hinweg gerade halten.<br />
Sätze: 4 WH: 30 Sek. lang halten (pro Seite)<br />
Leg dich auf die rechte Körperseite und setz den rechten<br />
Unterarm am Boden auf. Die Füße liegen übereinander. Jetzt<br />
die Bauchmuskeln anspannen, um die Hüfte anzuheben.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/115
Shock your body<br />
TAG 2<br />
1A<br />
KLIMMZUG<br />
Sätze: 4 WH: 5<br />
Im Untergriff an die<br />
Klimmzugstange<br />
gehen. Anschließend<br />
die Schulterblätter<br />
zusammenpressen<br />
und den Körper nach<br />
oben ziehen, bis sich<br />
das Kinn oberhalb<br />
der Stange befindet.<br />
1B Y<br />
BEINHEBEN AN<br />
DER STANGE<br />
Sätze: 4 WH: 8<br />
Häng dich an die<br />
Stange und spann<br />
die Bauchmuskeln<br />
an. Dann explosiv die<br />
Füße über den Kopf<br />
nach oben befördern.<br />
Versuch, mit den<br />
Füßen an die Stange<br />
zu kommen. Am<br />
Ende kontrolliert in<br />
die Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
2A<br />
KURZHANTEL-<br />
DRÜCKEN<br />
AUF DER<br />
SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 5 WH: 10<br />
Eine Schrägbank<br />
auf einen Winkel<br />
von 30 bis 45 Grad<br />
einstellen. Dann mit<br />
Kurzhanteln in den<br />
Händen auf der Bank<br />
Platz nehmen. Jetzt mit<br />
nach vorne weisenden<br />
Handflächen die<br />
Gewichte von<br />
Schulterhöhe aus<br />
nach oben drücken.<br />
2B Y<br />
RUDERN AUF DER SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 5 WH: 8<br />
Die Einstellung der Bank wie oben beschrieben beibehalten. Dann<br />
mit dem Brustkorb nach unten und Kurzhanteln in den Händen auf<br />
die Bank legen. Die Schulterblätter zusammenpressen und dabei die<br />
Kurzhanteln mit einer Ruderbewegung seitlich nach oben ziehen.<br />
Das Rudern auf der<br />
Schrägbank beugt<br />
Rückenproblemen vor.<br />
2C Y<br />
EINBEINIGES HÜFTHEBEN<br />
Sätze: 3 WH: 12 pro Bein<br />
Leg dich mit dem Rücken auf den Boden<br />
und beug das linke Knie, um den Fuß flach<br />
am Boden aufzusetzen. Das rechte Bein<br />
strecken. Die Bauchmuskulatur anspannen<br />
und die Ferse in den Boden stemmen, um<br />
die Hüfte nach oben zu heben. Den unteren<br />
Rücken dabei nicht überstrecken.<br />
Das Hüftheben gibt<br />
dir Kraft für andere<br />
Unterkörperübungen.<br />
3B Y<br />
BRUSTMUSKEL-<br />
PRESSEN AUF DER<br />
SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 3 WH: 8<br />
Die Einstellung der Bank<br />
vom Kurzhanteldrücken<br />
beibehalten. Mit einer<br />
Kurzhantel in jeder Hand die<br />
Gewichte direkt über dem<br />
Kopf nach oben drücken.<br />
Die Hanteln dann ganz nah<br />
zum Brustkorb heranführen.<br />
Die Ellbogen dabei seitlich<br />
herausnehmen. Die<br />
Gewichte im Anschluss<br />
wieder nach oben stemmen.<br />
3C<br />
AUSFALL-<br />
SCHRITT<br />
AUS DEM LAUF<br />
Sätze: 3 WH: 15 pro Bein<br />
In jeder Hand eine<br />
Kurzhantel festhalten und<br />
mit dem linken Fuß einen<br />
Schritt nach vorn machen.<br />
Nun den Körper sinken<br />
lassen, bis das hintere Knie<br />
fast den Boden berührt und<br />
der linke Oberschenkel<br />
horizontal zum Boden läuft.<br />
Wieder nach vorn kommen<br />
und die Übung mit dem<br />
anderen Bein wiederholen.<br />
3A<br />
KURZHANTEL-<br />
CURL AUF DER<br />
SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 3 WH: 8<br />
Die Einstellung<br />
der Bank vom<br />
Kurzhanteldrücken<br />
beibehalten. Die<br />
Oberarme eng am<br />
Körper behalten<br />
und die Gewichte<br />
nach oben führen.<br />
116/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
TAG 3<br />
1A<br />
BANKDRÜCKEN<br />
Sätze: 5 WH: 5<br />
Im etwas weiter als<br />
schulterbreiten Griff an<br />
die Stange gehen und<br />
den unteren Rücken<br />
wölben, sodass er nicht<br />
auf der Bank aufliegt.<br />
Die Hantel aus dem<br />
Gestell herausnehmen<br />
und zum Brustbein<br />
absenken. Dabei<br />
die Ellbogen seitlich<br />
etwa um 45 Grad<br />
herausnehmen. Wenn<br />
die Stange den Körper<br />
berührt, die Füße fest<br />
in den Boden stemmen<br />
und das Gewicht wieder<br />
nach oben drücken.<br />
1B Z<br />
BEINSENKEN<br />
Sätze: 5 WH: 10<br />
Leg dich so auf die<br />
Bank, dass sich<br />
die Hüfte an der<br />
Unterkante befindet.<br />
Jetzt zum Festhalten<br />
mit den Händen<br />
nach hinten an die<br />
Seitenkanten der<br />
Bank greifen. Die<br />
Bauchmuskeln<br />
anspannen und die<br />
Beine anheben, bis sie<br />
senkrecht zum Boden<br />
laufen. Die Beine dann<br />
langsam wieder sinken<br />
lassen, bis sich die<br />
Abwärtsbewegung<br />
nicht mehr<br />
kontrollieren lässt.<br />
Dann die Füße wieder<br />
in die Ausgangsposition<br />
anheben. Der untere<br />
Rücken sollte während<br />
der ganzen Übung auf<br />
der Bank aufliegen.<br />
2A LATZIEHEN<br />
Sätze: 4 WH: 10<br />
Nimm an einer<br />
Latzugstation Platz<br />
und setz die Knie unter<br />
die Polster. Die Stange<br />
im etwas mehr als<br />
schulterbreiten Griff in<br />
beide Hände nehmen.<br />
Die Schulterblätter<br />
beim Heranziehen<br />
der Stange zum<br />
Schlüsselbein<br />
zusammenpressen.<br />
2B AUFRICHTEN<br />
MIT HILFESTELLUNG<br />
Sätze: 4 WH: 5<br />
Knie dich an der Latzugstation mit dem<br />
Gesicht nach vorn auf den Sitz. Die<br />
Fußgelenke unter die Polster stützen.<br />
Die Knie sollten um 90 Grad gebeugt<br />
sein. Arbeite mit einem Trainingspartner<br />
zusammen, der sich neben dir aufstellt.<br />
Oder trainiere in der Nähe <strong>eines</strong> stabilen<br />
Gegenstandes. Nun die Knie langsam<br />
durchstrecken und den Körper so weit<br />
wie möglich nach unten sinken lassen.<br />
Die Bauchmuskeln dabei anspannen<br />
und die Hüfte gestreckt lassen. Die<br />
Gesäßmuskulatur zusammendrücken<br />
und die Knie beugen, um den Körper<br />
zurück in die Vertikale zu bewegen.<br />
3A X FRONTDRÜCKEN<br />
AN DER T-STANGE<br />
Sätze: 3 WH: 8 pro Arm<br />
Geh an die T-Stange oder stemm ein<br />
Ende einer Langhantel in eine Ecke.<br />
Auf die Trainingsseite der Stange<br />
eine Gewichtsscheibe schieben und<br />
das Ende der Hantel in die linke Hand<br />
nehmen. Den rechten Fuß etwas nach<br />
vorne setzen. Nun die Stange von<br />
Schulterhöhe aus nach oben befördern.<br />
Für alle drei<br />
Übungen an<br />
der T-Stange<br />
dasselbe<br />
Gewicht<br />
verwenden.<br />
3B X UMGEKEHRTER<br />
AUSFALL-SCHRITT AN DER<br />
T-STANGE<br />
Sätze: 3 WH: 8 pro Bein<br />
In derselben Übungsanordnung wie beim<br />
Schulterdrücken an der T-Stange den Fuß<br />
nach hinten in den Ausfallschritt setzen.<br />
Das hintere Knie nach unten führen,<br />
sodass es fast den Boden berührt.<br />
3C<br />
RUDERN AN DER T-STANGE<br />
Sätze: 3 WH: 10 pro Arm<br />
Setz das linke Knie auf eine Bank und platziere die linke<br />
Hand zur Unterstützung etwas weiter vorn. Jetzt im<br />
Obergriff das Ende der Stange mit der Gewichtsscheibe<br />
anheben und seitlich nach oben rudern.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/117
Pralle Muskeln<br />
TRAINIERE<br />
DEINE ARME<br />
NICHT<br />
NUR MIT<br />
SCHWEREN<br />
GEWICHTEN.<br />
SONST<br />
MÜSSEN DEINE<br />
ELLBOGEN<br />
LEIDEN.<br />
BÄRENSTARKER<br />
BIZEPS<br />
Nutze alle verfügbaren Möglichkeiten, um stärkere Arme zu bekommen<br />
■ Wir müssen etwas beichten: Wir wissen nicht wirklich, was Muskeln zum<br />
Wachstum bringt. Und auch niemand sonst weiß es. Das Maximum, was die<br />
Sportwissenschaft bisher erreicht hat: Sie hat uns eine Unmenge an Trainings- und<br />
Ernährungsmethoden aufgezeigt, die erfahrungsgemäß zum Muskelwachstum<br />
führen. Die Forschung entwickelt sich stetig weiter. Und bringt jeden Monat wieder<br />
neue und andere <strong>Workout</strong>s mit immer besserer Effektivität hervor.<br />
Das Arm-<strong>Workout</strong> des Monats ist jedoch mehr als nur eine Auswahl der besten<br />
Übungen. Wir haben die verlässlichsten Muskelaufbau-Strategien zu einem<br />
überraschend einfachen <strong>Workout</strong> verschmolzen. Im Mittelpunkt steht das Ziel,<br />
stärkere Armmuskeln aufzubauen als je zuvor. ■<br />
Text Jim Smith Fotos James Michelfelder und Therese Sommerseth
SO FUNKTIONIERT'S<br />
Die am besten bekannte Methode zum<br />
Muskelwachstum sind schwere Gewichte. Wir<br />
gehen aber davon aus, dass du diese Strategie<br />
schon zur Genüge kennst. Sind deine Arme<br />
nichtsdestotrotz immer noch recht dürr, solltest<br />
du andere Wege testen. Einer davon besteht<br />
darin, sich auf die exzentrische Phase (die<br />
Absenkphase) der Wiederholung zu konzentrieren.<br />
Dabei beschädigst du die Muskulatur stärker, eine<br />
unverzichtbare Voraussetzung fürs Wachstum.<br />
In der Folge wird der Körper dann umso stärker.<br />
Ein weiterer Ansatz sind isometrische Haltungen.<br />
Dabei verweilst du eine Zeitlang in der schwersten<br />
Position innerhalb des Bewegungsumfangs<br />
einer Übung. Zu guter Letzt ist da noch das<br />
Arbeitsvolumen: Die Erfahrung zeigt, dass große<br />
Mengen an Sätzen und Wiederholungen die<br />
Muskulatur so stark erschöpfen und wachsen<br />
lassen wie kein zweiter Ansatz. Gut, wir können<br />
dir vielleicht nicht erklären, warum es funktioniert.<br />
Aber zumindest wissen wir, dass es funktioniert.<br />
ANLEITUNG<br />
Absolvier das <strong>Workout</strong> einmal pro Woche. Leg<br />
zwischen zwei Trainingseinheiten für den Oberkörper<br />
mindestens einen Tag Pause ein. Reihe die mit „A“<br />
und „B“ bezeichneten Übungspaare zu Supersätzen<br />
aneinander: Führ einen Satz der Übung A aus,<br />
gefolgt von einem Satz der Übung B. Mach dann<br />
eine Pause und wiederhol den Durchlauf, bis die<br />
vorgeschriebene Menge an Sätzen erreicht ist.<br />
In den Übungen 3 und 4 die Sätze wie gewohnt<br />
nacheinander weg trainieren.<br />
1A Z<br />
KURZHANTEL-<br />
CURL AM PULT<br />
Sätze: 4 WH: 10–12<br />
Pause: 0 Sek.<br />
Setz dich mit einer<br />
Kurzhantel in jeder Hand<br />
ans Pult. Die Achseln<br />
sollten an der Oberkante<br />
des Polsters anliegen.<br />
Die Enden der Hanteln<br />
zusammenpressen,<br />
um die Spannung in der<br />
Arm-, Schulter- und<br />
Brustmuskulatur zu<br />
erhöhen. Die Spannung<br />
beibehalten und die<br />
Hanteln nach oben führen.<br />
1B Z<br />
BANKDRÜCKEN<br />
IM ENGEN GRIFF<br />
Sätze: 4 WH: 20<br />
Pause: 2 Min.<br />
Auf einer Flachbank<br />
liegend eine Langhantel<br />
in die schulterbreit<br />
voneinander entfernten<br />
Hände nehmen. Die<br />
Stange aus dem Gestell<br />
heben und zum Brustkorb<br />
absenken. Anschließend<br />
das Gewicht wieder<br />
nach oben drücken.<br />
GREIF<br />
RICHTIG<br />
FEST ZU, UM<br />
NOCH MEHR<br />
MUSKELN ZU<br />
AKTIVIEREN.<br />
2A Z<br />
KURZHANTEL-<br />
CURL AUF DER<br />
SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 4 WH: 5/5 Sek. halten<br />
Pause: 0 Sek.<br />
Eine Schrägbank auf einen<br />
Winkel von 45 bis 60 Grad<br />
einstellen. Dann mit sehr<br />
leichten Kurzhanteln<br />
in den Händen auf der<br />
Bank Platz nehmen. Die<br />
Arme nach unten hängen<br />
lassen. Die Gewichte dann<br />
nach oben befördern,<br />
ohne die Oberarme zu<br />
bewegen. Bei jedem<br />
Absenken der Arme<br />
bei einem Winkel von<br />
90 Grad fünf Sekunden<br />
lang innehalten. Fünf<br />
Wiederholungen mit<br />
den fünf zugehörigen<br />
Haltephasen entsprechen<br />
einem Satz.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/119
Pralle Muskeln<br />
2B Z<br />
TRIZEPS-<br />
STRECKEN IM<br />
LIEGEN<br />
Sätze: 4 WH: 12<br />
Pause: 2 Min.<br />
Stemm auf einer Flachbank<br />
liegend ein Kurzhantelpaar<br />
direkt über dem Brustkorb<br />
nach oben. Dann mit<br />
zueinander weisenden<br />
Handflächen die Ellbogen<br />
beugen und die Gewichte<br />
zur Kopfseite absenken.<br />
Die Ellbogen weisen<br />
während der gesamten<br />
Übung gerade nach oben.<br />
FALLS<br />
DIR DIE<br />
ELLBOGEN<br />
WEHTUN,<br />
WENN DU<br />
DIE ARME<br />
SENKRECHT<br />
HÄLTST,<br />
FÜHR SIE<br />
UM 45 GRAD<br />
NACH<br />
HINTEN.<br />
3 Z<br />
LANGHANTELCURL<br />
Sätze: 1 WH: 100<br />
Pause: so kurz wie möglich.<br />
Eine leere Stange im<br />
schulterbreiten Griff<br />
festhalten. Auf die Art<br />
10 Curls ausführen. Lass<br />
dir zum Absenken jeweils<br />
3 Sekunden lang Zeit. Direkt<br />
im Anschluss 10 weitere<br />
Wiederholungen ausführen.<br />
Dabei die Stange innerhalb<br />
einer Sekunde absenken.<br />
Mit diesem Muster im<br />
Wechsel (langsame<br />
und schnelle Negativ-<br />
Wiederholungen) fortfahren,<br />
bis 100 WH erreicht sind.<br />
4 X<br />
TRIZEPS-<br />
STRECKEN AM<br />
BAND<br />
Sätze: 1 WH: 150<br />
Pause: so kurz wie möglich<br />
Ein leichtes Band an einem<br />
stabilen Objekt über<br />
Kopfhöhe befestigen und<br />
die Enden in beide Hände<br />
nehmen. Die Oberarme an<br />
der Körperseite fixieren und<br />
die Ellbogen durchstrecken.<br />
120/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Park-<strong>Workout</strong><br />
12MINUTENTRAINING:<br />
SIXPACK<br />
Nutze diesen hochintensiven Zyklus nach Vorbild der britischen<br />
Spezialstreitkräfte, um deine Bauchmuskeln im Nu auf Vordermann zu bringen.<br />
■<br />
Die Royal Marines müssen bis zu 24 Stunden lang mit<br />
Rucksäcken über 45 Kilo marschieren“, erklärt Sean<br />
Lerwill. Der ehemalige Trainingsleiter der britischen Royal<br />
Marines ist auch auf den Trainingsfotos auf diesen Seiten zu<br />
sehen. „Ganz gleich, wie stark dein Oberkörper oder deine<br />
Beine sind – ohne einen stabilen Core geht im Training oder<br />
im Einsatz die Haltung schleifen, und du wirst schneller<br />
müde oder. Das kann üble Konsequenzen haben.“<br />
Die Übungen dieses anspruchsvollen Zyklus sollen<br />
vor Müdigkeit und Verletzungen schützen. Sie bauen ein<br />
stabiles Muskelkorsett am Rumpf auf, das deine Haltung<br />
stabilisiert. Das ist beim Sport genauso nützlich wie beim<br />
Kampf gegen Aufständische. Du musst also nicht extra<br />
nach Afghanistan fliegen, um von diesem <strong>Workout</strong> zu<br />
profitieren. Es ist genauso nützlich für Marathonläufer,<br />
Gewichtheber, Surfer oder Teilnehmer am CrossFit-<br />
Unterricht. Ein kleiner Bonus: Das <strong>Workout</strong> hilft dir, im<br />
Ober- und Unterkörper genauso viel Kraft aufzubauen wie<br />
die allseits bei ihren Gegnern gefürchteten Royal Marines.<br />
Wenn du das <strong>Workout</strong> nach Anleitung durchexerzierst<br />
(siehe Kasten rechts) sind seine Einheiten gerade einmal<br />
12 Minuten lang. Du kannst also sogar in der Mittagspause<br />
trainieren, und hast danach noch genug Zeit für eine<br />
Dusche und ein nahrhaftes Mittagessen zur Regeneration<br />
der Muskulatur. Klingt nach militärischer Disziplin und<br />
Effektivität, oder? ■<br />
So<br />
funktioniert<br />
dieses<br />
<strong>Workout</strong><br />
Absolvier alle<br />
Übungen als<br />
Zyklus. Nimm dir<br />
zwischen den<br />
Übungen maximal<br />
60 Sekunden Zeit<br />
zur Erholung. Nach<br />
dem ersten Zyklus<br />
zwei Minuten lang<br />
pausieren und den<br />
Durchlauf dann<br />
zwei weitere Male<br />
wiederholen. Den<br />
Trainingsorden<br />
verdienst du, wenn<br />
du die Pausen<br />
zwischen den<br />
Übungen auf 30<br />
Sekunden reduzierst.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/121
Park-<strong>Workout</strong><br />
1 KLIMMZUG IM<br />
OBERGRIFF MIT<br />
ANGEHOBENEN BEINEN<br />
WH 5<br />
c Mit etwas weiter als schulterbreit<br />
voneinander entfernten Händen im<br />
Obergriff an die Stange gehen.<br />
c Die Beine so weit anheben, dass sie<br />
möglichst horizontal verlaufen. Die<br />
Kniegelenke durchstrecken, um die<br />
Core-Muskulatur richtig zu fordern.<br />
c Zieh dich im Anschluss so weit<br />
nach oben, dass sich das Kinn<br />
oberhalb der Stange befindet.<br />
c Am Ende langsam wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
6 TIEFE KNIEBEUGE<br />
AUF ZEHENSPITZEN<br />
WH 5<br />
c Einen halben Meter vor einer<br />
Stange im Position gehen und eine<br />
Hand an den Pfosten setzen.<br />
c Die andere Hand über dem Kopf<br />
nach oben und hinten strecken. Das<br />
Gewicht auf die Zehen verlagern.<br />
c Den Körper nach hinten lehnen,<br />
sodass der Arm am Pfosten gerade<br />
ist und die Knie leicht gebeugt sind.<br />
c Die angehobene Hand nach unten<br />
zum Boden führen und dabei auf<br />
Zehenspitzen weiter in die Knie gehen.<br />
c In der Endposition bilden die Beine<br />
einen Winkel von 90 Grad. Im Anschluss<br />
in die Startposition zurückkehren.<br />
START<br />
5 BERGSTEIGER<br />
AM TRX-BAND<br />
WH 15 pro Seite<br />
c Mit schulterbreit voneinander entfernten<br />
Händen in die obere Position des<br />
Liegestützes kommen. Beide Füße in die<br />
Schlaufen <strong>eines</strong> TRX-Bandes stecken<br />
und die Füße eng nebeneinander halten.<br />
c Nun ein Knie hoch zum Ellbogen<br />
derselben Seite ziehen.<br />
c Den Arm und das Bein der<br />
Gegenseite gerade halten und die<br />
Hüfte nicht absacken lassen.<br />
c Das Bein zurück in die Ausgangsposition<br />
führen und die Übung auf der<br />
anderen Seite wiederholen.<br />
122/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
2 SUPERMANN<br />
AM TRX-BAND<br />
WH 5<br />
c Geh im Obergriff mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten Füßen ans TRX-<br />
Band. Die Arme strecken und den Körper<br />
so weit nach vorne neigen, dass er im<br />
45-Grad-Winkel zum Boden verläuft.<br />
c Aus dieser Startposition heraus die Arme<br />
anheben, um den Körper so weit wie<br />
möglich zum Boden sinken zu lassen. Die<br />
Arme und den Körper dabei gerade halten.<br />
c Die Arme wieder nach hinten<br />
ziehen, um zurück in die<br />
Ausgangsposition zu kommen.<br />
3 ARM- UND BEINHEBEN<br />
WH 10 pro Seite<br />
c Im Vierfüßlerstand die Hände und<br />
Knie schulterbreit voneinander<br />
entfernt auf den Boden setzen.<br />
c Nun ein Bein hinter dem Körper und<br />
den Arm der Gegenseite nach vorn<br />
ausstrecken, sodass beide Extremitäten<br />
horizontal zum Boden laufen. Die obere<br />
Position eine Sekunde lang halten.<br />
c Dann in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren und die Übung auf<br />
der anderen Seite wiederholen.<br />
4 SEITSTÜTZ<br />
Zeit 30 Sek. pro Seite<br />
c Leg dich auf die Körperflanke und stütz dich mit einem Unterarm ab.<br />
c Die Hüfte anheben, sodass der Körper vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie<br />
bildet. Nur der untere Fuß und der Unterarm sind im Kontakt mit dem Boden.<br />
c Auf die gerade Ausrichtung der Schultern achten.<br />
c Die Übung auf der anderen Seite wiederholen.<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/123
Drills<br />
GEWICHTHEBEN<br />
Sonny Webster aus England will bei den<br />
Commonwealth-Spielen Gold holen. Der<br />
britische Rekordhalter erklärt, warum das<br />
Gewichtheben in keinem Training fehlen sollte.<br />
SONNY WEBSTER<br />
ALTER 20<br />
GRÖSSE 180 cm<br />
GEWICHT 94 kg<br />
ERFOLGE<br />
c Britische Rekorde in<br />
der Gewichtsklasse bis<br />
94 Kilo im Reißen (145 kg)<br />
sowie im Umsetzen<br />
(175 kg)<br />
c Vierter Platz bei der<br />
Europameisterschaft 2013<br />
in der Gewichtsklasse<br />
bis 94 Kilo mit einem<br />
Gesamtgewicht von<br />
320 kg<br />
c Silber in der<br />
Juniorenklasse bei<br />
der Commonwealth-<br />
Meisterschaft in Malaysia<br />
c Aktuell fünfter Platz in<br />
der Commonwealth-<br />
Rangliste<br />
124/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Drills<br />
Power ist im Sport das A und O. Du<br />
n möchtest ein Rennen gewinnen? Du<br />
willst auf dem Fußballfeld Eindruck schinden?<br />
Du würdest gern deine Leistungen im<br />
<strong>Fitness</strong>center verbessern oder eine bessere<br />
Figur abgeben? Mit der nötigen Power kommst<br />
du schneller ans Ziel. Die Gewichtheber bei den<br />
Olympischen Spielen in London 2012 standen<br />
vielleicht nicht so sehr im Rampenlicht wie<br />
andere Sportler. Doch auch die großen Stars<br />
wie Usain Bolt und Jessica Ennis nutzen im<br />
Training das Gewichtheben, bevor sie ihren<br />
Sturmlauf auf die Goldmedaillen starten.<br />
Sonny Webster möchte auch <strong>eines</strong> Tages<br />
die oberste Stufe des Siegertreppchens<br />
erklimmen wie diese beiden Stars. Der Reiz der<br />
olympischen Gewichtsheber-Übungen ist seiner<br />
Meinung nach schnell erklärt. Ihm zufolge lässt<br />
sich mit dem Umsetzen und Reißen einfach pure<br />
Power aufbauen: „Das Gewichtheben ist eine<br />
Ganzkörperübung. Du stärkst dabei sämtliche<br />
Körperteile. Im Wettkampf gehst du bis ans<br />
Limit. Doch wenn du die Satzlängen und die<br />
Intensität herunterfährst, gibt es keine bessere<br />
Übung zum Aufbau von Kraft und <strong>Fitness</strong> am<br />
ganzen Körper.“<br />
HANDICAP<br />
Webster bringt nicht unbedingt die besten<br />
Voraussetzungen mit, um im internationalen<br />
Gewichtheben Medaillen einzufahren.<br />
Zuerst einmal ist er Engländer und gerade<br />
einmal 20 Jahre alt. Die Sportart wird aber<br />
eigentlich durch Osteuropäer zwischen 30<br />
und 40 dominiert. Er muss immer wieder<br />
um seine Sponsorenverträge kämpfen.<br />
Im Jahr 2007 stellten die Ärzte bei ihm<br />
Olympische Kraft<br />
Die Zugphase des Umsetzens als Krafttraining<br />
Sätze 5 WH 5<br />
c Mit den Schultern über der<br />
Stange die Hände schulterbreit<br />
auf die Hantel setzen.<br />
c Das Gewicht während der ganzen<br />
Übung eng am Körper halten<br />
und die Arme gestreckt lassen.<br />
c Das Gewicht auf die Fersen<br />
verlagern, um die Stange über<br />
Kniehöhe anzuheben. Dann<br />
die Gesäßmuskulatur stark<br />
anspannen und die Schultern<br />
heben, um die Hantel noch<br />
weiter nach oben zu befördern.<br />
c Die obere Position einen<br />
Augenblick lang halten und die<br />
Bewegungen dann umkehren.<br />
Websters<br />
Kommentar:<br />
„Diese Übung<br />
ähnelt dem<br />
Kreuzheben,<br />
unterscheidet<br />
sich aber in<br />
der explosiven<br />
Zusatzbewegung<br />
in der oberen<br />
Position. Sie<br />
ist sehr gut für<br />
den unteren<br />
Rücken. Zum<br />
Kraftaufbau<br />
trainieren wir<br />
außerdem die<br />
Kniebeugen<br />
mit Front- und<br />
Rückenauflage.“<br />
außerdem Rückenprobleme fest, die seine<br />
sportliche Karriere bedrohten. Die meisten<br />
anderen normalen Leute hätte das bereits<br />
außer Gefecht gesetzt – ganz zu schweigen<br />
von einem Gewichtheber, der auf höchstem<br />
Niveau antritt. Dazu bei einem Sport, in dem<br />
das doppelte Körpergewicht über den Kopf<br />
gewuchtet wird.<br />
Websters Bilanz: „Drei dehydrierte<br />
Bandscheiben, eine Protrusion [eine<br />
Vorwölbung] sowie einen angeborenen<br />
Blockwirbel. Die Ärzte haben gemeint, wenn<br />
ich weitermache, werde ich irgendwann nicht<br />
mehr laufen können und im Rollstuhl sitzen.<br />
Meine Physiotherapeutin, Amanda Booth,<br />
hat mir zwei Möglichkeiten genannt: Ein Jahr<br />
Rehabilitation oder das Karriereende. Ich<br />
habe ein Jahr Auszeit genommen, um meinen<br />
Core und die Muskeln an der Wirbelsäule<br />
zu stärken. Seitdem ich wieder mit den<br />
Gewichtheben angefangen habe, geht es mir<br />
gut – was hoffentlich auch so bleibt. Zurzeit<br />
spüre ich meinen Rücken nicht einmal.“<br />
Nachdem er diese Widrigkeiten überwunden<br />
hatte, blieb er im März 2013 trotzdem<br />
126/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Webster hat seine<br />
schmerzhaften<br />
Rückenprobleme<br />
überwunden und<br />
gehört jetzt zu den<br />
besten britischen<br />
Gewichthebern.<br />
FEHLERQUELLEN<br />
Aber wie hat er es geschafft, das Blatt wieder<br />
zu seinen Gunsten zu wenden? „Ich habe die<br />
Fehlerquellen minimiert“, erläutert Webster.<br />
„Ich habe mich darauf konzentriert, bei der<br />
Ernährung, der Flüssigkeitszufuhr und beim<br />
Schlaf keine Fehler mehr zu machen.“ Seine<br />
Trainingswoche besteht aus zehn Einheiten,<br />
sein Speiseplan enthält in der Regel drei große<br />
Mahlzeiten plus zwei Zwischenmahlzeiten<br />
– ein eiweißreicher Snack nach dem ersten<br />
<strong>Workout</strong>, und ein kohlenhydratreicher nach<br />
dem Nachmittagstraining. „Als Ergänzung<br />
zum Training nehme ich zusätzlich zweimal<br />
täglich Kreatin, Eiweiß und verzweigtkettige<br />
Aminosäuren [BCAAs] zu mir. Vor dem<br />
<strong>Workout</strong> gibt es Koffein und HMB, um dem<br />
Muskelabbau entgegenzuwirken. Zink und<br />
Magnesium [ZMA] vor dem Zubettgehen<br />
fördern den gesunden Schlaf. So wache ich<br />
voller Energie wieder auf.“<br />
„Viele Kalorien brauche ich nicht.<br />
Schließlich mache ich außerhalb des<br />
Trainings nicht viel, wobei ich sie verbrennen<br />
würde. Die weitesten Wege, dich zurücklege,<br />
gehen vom <strong>Fitness</strong>center zum Auto.“ Was<br />
wahrscheinlich auch gut so ist. Schließlich<br />
ist er nach den meisten Einheiten fix und<br />
fertig. „Mir tun dann die Beine weh, während<br />
meine Trapezmuskeln brennen. Die größten<br />
Schmerzen bereitet mir aber der Rücken. Da<br />
ich so regelmäßig trainiere, habe ich allerdings<br />
meist keinen so starken Muskelkater. Erst,<br />
wenn ich einmal einen oder zwei Tage Auszeit<br />
nehme, spüre ich es wieder. Normal lasse ich<br />
es aber erst gar nicht erst so weit kommen,<br />
dass Schmerzen auftreten.“<br />
hinter den Anforderungen des nationalen<br />
Verbandes zurück. Dadurch verlor er seinen<br />
Sponsor. „Sie sagten, dass ich keinerlei<br />
Anzeichen für eine Weiterentwicklung<br />
zeige“, erklärt Webster im Gespräch mit<br />
uns, als wir ihn im bekannten Empire Sports<br />
Club seiner Heimatstadt Bristol interviewen.<br />
Die Anlage ist eine umfunktionierte Kirche<br />
und die Heimat einer kleinen aber feinen<br />
Gemeinde britischer Elite-Gewichtheber.<br />
„Wenn du die Vorgaben nicht erfüllst und<br />
keine Fortschritte machst, verlierst du deine<br />
Sponsoren.“<br />
Bereits ein Jahr später ist Webster<br />
aber schon wieder in der Spur. Bei den<br />
Europameisterschaften hat er sich den<br />
vierten Platz geschnappt, während er sich<br />
bei der Commonwealth-Meisterschaft in<br />
der Juniorenklasse Silber sicherte. „Als mein<br />
Sponsor weg war, machte ich 2013 unter<br />
allen männlichen britischen Athleten den<br />
größten Sprung. Jetzt bin ich wieder zurück.<br />
Das Erlebnis hat mir den nötigen Schub<br />
gegeben. Ich wollte unbedingt zeigen, wozu<br />
ich fähig bin.“<br />
Olympische Dynamik<br />
Explosivität durch dynamisches Umsetzen<br />
Sätze 5 WH 3<br />
c Die Hantel im schulterbreiten Griff<br />
festhalten. Den Brustkorb während<br />
der ganzen Übung herausnehmen<br />
und den Rücken gerade halten.<br />
c Die Stange dann anheben und so<br />
eng am Körper halten wie möglich.<br />
c Wenn sich das Gewicht oberhalb<br />
der Knie befindet, die Hüfte nach<br />
vorne stoßen, um die nötige Kraft<br />
zu entwickeln. Den Schwung<br />
nutzen, um die Hantel hoch<br />
auf Brusthöhe zu befördern.<br />
Dann in die halbe Kniebeuge<br />
gehen und die Hantel in der<br />
Frontauflage auffangen. Am<br />
Ende den Körper aufrichten.<br />
Websters<br />
Kommentar:<br />
„Der Hüftstoß<br />
ist wichtig.<br />
Achte aber<br />
darauf, dass er<br />
nach oben geht.<br />
Vermeide es, die<br />
Hüfte nach vorn<br />
zu schieben und<br />
dadurch das<br />
Gewicht vom<br />
Körper weg zu<br />
drücken. Die<br />
Stange sollte<br />
sich während<br />
des gesamten<br />
Ablaufs so nahe<br />
wie möglich<br />
am Körper<br />
befinden.“<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/127
Drills<br />
MENTALE POWER<br />
Um auf den großen Druck beim Wettkampf<br />
vorbereitet zu sein, hat sich Webster vom<br />
Psychologen Dave Readle beraten lassen. Der<br />
hat auch schon mit den olympischen Radfahren<br />
Großbritanniens zusammengearbeitet. Im<br />
Wettkampf haben die Gewichtheber immer nur<br />
drei Versuche. Es kann übel enden, wenn ein<br />
Sportler beim Reißen die Arme nicht komplett<br />
durchstreckt oder im entscheidenden Moment<br />
die Balance verliert.<br />
Webster fügt hinzu: „Die Arbeit mit Dave<br />
war für mich ein wichtiger Faktor, um mich noch<br />
mehr zu pushen. Er half mir dabei, mich mental<br />
vorzubereiten, positiv zu denken und alles<br />
Webster freut sich sehr über<br />
die steigende Popularität<br />
des Gewichthebens in<br />
seiner Heimat.<br />
„DA ICH SO REGELMÄSSIG<br />
TRAINIERE, HABE ICH<br />
MEIST KEINEN SO STARKEN<br />
MUSKELKATER. ICH LASSE<br />
ES ERST GAR NICHT ERST<br />
SO WEIT KOMMEN, DASS<br />
SCHMERZEN AUFTRETEN.“<br />
sauber über die Bühne zu bringen. Er zeigte mir,<br />
wie ich vor jedem Wettkampf die nötige Ruhe<br />
finden kann. Es kann schnell passieren, dass du<br />
es mit den Vorbereitungen übertreibst oder dir<br />
zu viele Gedanken machst. Beim Wettbewerb<br />
achte ich darauf, dass alles möglichst so<br />
ist wie an einem normalen Trainingstag im<br />
<strong>Fitness</strong>center. Am Abend vor dem Event in<br />
Estland [der Europameisterschaft] gönnte ich<br />
mir einen Burger mit Pommes und Bier. Alles<br />
sollte sich so entspannt und normal anfühlen<br />
wie möglich – genau wie zuhause.“<br />
Bei der Ernährung verfolgt er allgemein<br />
einen relaxten Ansatz. Natürlich innerhalb<br />
gewisser Grenzen. „Ich habe festgestellt,<br />
dass es beim Gewichtheben kontraproduktiv<br />
sein kann, wenn du dich zu sehr auf<br />
deinen Körperfettanteil konzentrierst. Ein<br />
bisschen Körperfett ist sogar gut – zur<br />
Verletzungsprävention. Außerdem hast du mit<br />
etwas zusätzlichem Fleisch auf den Rippen ein<br />
bisschen mehr Energie zur Verfügung.“<br />
Ein Gewichtheber muss sich fragen, was ihm<br />
wichtiger ist: Leistung oder Ästhetik. Mit anderen<br />
Worten: eine neue persönliche Bestleistung oder<br />
der Sixpack. „Je länger du dein Körpergewicht<br />
unten hältst, umso mehr beeinträchtigst du<br />
damit deine Kraftzuwächse. Noch vor ein paar<br />
Jahren trat ich in der Gewichtsklasse von 77 Kilo<br />
an. Als ich 2012 versuchte, mich mit 85 Kilo für<br />
Olympische Ausdauer<br />
Sonnys Super-Zugübungen für mehr Durchhaltevermögen<br />
Websters Kommentar:<br />
„Diese dreiteilige<br />
Übungsreihe ist brutal.<br />
Als ich sie das letzte Mal<br />
trainiert habe, habe ich mich<br />
dreimal übergeben. Doch<br />
dies ist die beste Übung<br />
zur Erhaltung der Kraft,<br />
die ein Gewichtheber in<br />
der ersten Phase seiner<br />
Wiederholungen braucht.<br />
Zu Beginn einer neuen<br />
Trainingsphase nutze ich<br />
Langhantel-Übungsreihen<br />
mit hohem Volumen.“<br />
Sätze 3 WH 9<br />
c Verwende ein Gewicht in der<br />
Nähe deiner persönlichen<br />
Bestleistung beim Reißen.<br />
c Nun im breiten Obergriff<br />
(doppelte Schulterbreite),<br />
angehobenem Brustkorb und<br />
geradem Rücken die Stange<br />
dreimal vom Boden hoch auf<br />
Kniehöhe und zurück befördern.<br />
Direkt im Anschluss drei Mal das<br />
Gewicht von der Hüfte hinunter<br />
zum Knie sinken lassen und<br />
anschließend wieder hochziehen.<br />
c Als Nächstes folgen drei<br />
Wiederholungen der ersten<br />
Zugphase des Reißens vom<br />
Boden bis auf Hüfthöhe. Am<br />
Ende hast du insgesamt neun<br />
Wiederholungen absolviert. Du<br />
kannst das Gewicht jetzt absetzen.<br />
128/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Drills<br />
„AM ABEND VOR DER<br />
EUROPAMEISTERSCHAFT<br />
GÖNNTE ICH MIR EINEN<br />
BURGER MIT POMMES<br />
UND BIER. ALLES SOLLTE<br />
SICH SO ENTSPANNT<br />
ANFÜHLEN WIE<br />
MÖGLICH.“<br />
die Olympischen Spiele zu qualifizieren, mussten<br />
vor dem Wettkampf noch fünf oder sechs Kilo<br />
runter. Am Ende war ich wirklich ausgemergelt.<br />
Jetzt liege ich bei 94 Kilo und fühle mich wohl.<br />
Das ist mein natürliches Körpergewicht. Ich habe<br />
eine Menge Energie und esse reichlich. Es läuft<br />
einfach alles runder.“<br />
AUSSTOSSEN UND ANSTOSSEN<br />
Mit seinem Gewicht konnte er auch seine<br />
persönlichen Bestleistungen steigern. In<br />
Estland verbesserte er den vorherigen<br />
britischen Rekord im Reißen mit einer Leistung<br />
von 145 Kilo um sechs Kilo. Außerdem stellte er<br />
eine neue persönliche Gesamtbestleistung von<br />
320 Kilo auf.<br />
„Danach habe ich auf den Erfolg<br />
angestoßen“, berichtet Webster. „Du kannst<br />
dich nicht die ganze Zeit nur 100 Prozent auf<br />
eine Sache konzentrieren. In letzter Zeit fühlt es<br />
sich so an, als würde ich von einem Wettkampf<br />
zum nächsten hetzen. Und jeder ist wichtiger<br />
als der andere.“<br />
Doch Webster lässt sich davon nicht aus<br />
der Bahn werfen. Er konzentriert sich einfach<br />
darauf, sein Bestes zu geben. Mit seinen<br />
Worten: „Was auch immer passiert: Ich will<br />
sagen können, dass ich meine optimale<br />
Leistung gezeigt habe. Es wäre nicht schön, von<br />
den Commonwealth Games mit dem Gefühl<br />
nach Hause zu fahren, nicht alles gegeben zu<br />
haben. Ich würde mir dann immer wieder die<br />
Frage stellen: ‚Was wäre gewesen, wenn ich<br />
dies oder jenes gemacht hätte?‘“ Ich hoffe, mit<br />
einer Goldmedaille, glücklich und zufrieden<br />
nachhause zurückzukehren.<br />
STARKES POTENZIAL<br />
Das Olympische Gewichtheben ist eine<br />
aufstrebende Sportart. Methoden wie etwa der<br />
CrossFit-Ansatz zeigen, wie sich das Umsetzen<br />
und Reißen in den Trainingsalltag einbinden<br />
lassen – auch ohne den Körperbau <strong>eines</strong> Bullen.<br />
„Dank solcher Konzepte wie CrossFit steigt<br />
das Interesse am Gewichtheben. Allerdings<br />
ist hier das Risiko höher, dass sich im Training<br />
Technikfehler einschleichen“, warnt Webster.<br />
Um dem vorzubauen, besucht er CrossFit-<br />
Zentren, um den Leuten etwas auf die Finger<br />
zu schauen.<br />
„Durch die CrossFit-Zentren bin ich<br />
neulich erst auf zwei vielversprechende<br />
Gewichtheber gestoßen. Es gibt außerdem<br />
immer mehr Sportler, die aus dem<br />
CrossFit zum Gewichtheben wechseln.<br />
Das Gewichtheben zählt zu einer der<br />
ursprünglichen olympischen Sportarten.<br />
Dennoch hinkt die Disziplin hinterher, was<br />
den Beliebtheitsgrad angeht. Durchs CrossFit<br />
werden viele gute Sportler den Weg zurück<br />
zum Gewichtheben finden. So schaffen wir<br />
es, dieser Sportart wieder den Status zu<br />
verleihen, den sie verdient.“ n<br />
130/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
Home <strong>Workout</strong><br />
RAN AN DEN SPECK<br />
Du wirst den Speckgürtel einfach nicht los?<br />
Nutze die weltweit besten Kampfkunstübungen,<br />
um einen Angriff auf die Speckreserven zu landen.<br />
Manchmal bringt es einfach nur das Original. Der Kraftund<br />
Konditionsexperte Martin Rooney, Trainer von<br />
Sportlern wie dem ehemaligen UFC-Champion Frankie Edgar,<br />
ist genau deshalb ein Jahr lang um den Erdball gereist. Er hat<br />
sich von Kampfkunstexperten in einer großen Auswahl an<br />
Stilen unterrichten lassen. Rooney wollte die jahrhundertelange<br />
Erfahrung in diesen Techniken nutzen, um neue Übungen für<br />
seine Athleten zu kreieren. In diesem <strong>Workout</strong> fließen die<br />
besten Bewegungen zu einem Ganzkörper-Zyklus zusammen.<br />
Dieser beanspruchten sämtliche Muskelgruppen, während er<br />
den Stoffwechsel ankurbelt und auf die Fettverbrennung auf<br />
Touren bringt. Selbst, wenn du nicht in den Ring steigen willst:<br />
Du wirst aussehen wie ein echter Fighter.<br />
ANLEITUNG<br />
c Absolvier das Training zwei bis drei Mal pro Woche.<br />
c Führe sämtliche Bewegungen 30 Sekunden lang mit<br />
hoher Geschwindigkeit durch und wiederhol den Ablauf<br />
dann, um eine Runde abzuschließen.<br />
c Leg eine Pause von einer Minute ein und schließ daran<br />
zwei weitere Runden an. Das Ergebnis ist ein Abspeck-<br />
Zyklus, der von der Länge her einem MMA-Fight<br />
entspricht.<br />
A<br />
WENDE IN DER STÜTZHALTUNG<br />
Diese Ringerübung stellt die Bewegung nach, die erforderlich ist, um sich<br />
im Kampf aus der unterlegenen Position zu befreien.<br />
c Setz dafür zunächst die Hände und Füße auf den Boden und heb<br />
dann eine Hand an. Führ das Bein der Gegenseite unter dem Körper<br />
hindurch nach vorn und behalte den anderen Fuß am Boden.<br />
c Am Ende in die Ausgangsposition zurückkehren und die Übung auf der<br />
anderen Seite wiederholen.<br />
B<br />
132/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
UCHI-MATA-<br />
LIEGESTÜTZ<br />
Diese Technik stammt aus dem<br />
Judo. Sie dient den Aufbau<br />
von Kraft und Stabilität,<br />
um einen der typischen<br />
Hüfthebel anzusetzen.<br />
Auch Sportler anderer<br />
Disziplinen können von<br />
dieser Übung profitieren.<br />
c Im Liegestütz<br />
zunächst ein Bein<br />
leicht anheben<br />
und den Körper<br />
zum Boden sinken<br />
lassen. Dann wieder<br />
nach oben kommen<br />
und dabei einen Tritt nach<br />
hinten ausführen.<br />
c Die Übung anschließend<br />
auf der anderen Seite<br />
wiederholen.<br />
A<br />
HÜFTHEBEN MIT<br />
KICK<br />
Diese Muay-Thai-Übung<br />
beansprucht sämtliche<br />
Muskeln, die beim Frontkick<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Gleichzeitig baust du damit<br />
kräftige Gesäßmuskeln auf,<br />
was dir auch in jeder anderen<br />
Sportart zugutekommt.<br />
c Heb dafür das eine<br />
gestreckte Bein an, während<br />
sich der andere Fuß in der<br />
Nähe des Gesäßes befindet.<br />
c Die Hüfte so weit wie<br />
möglich nach oben schieben<br />
und am Ende der Bewegung<br />
einen Tritt ausführen.<br />
Absolvier 15 Sekunden mit<br />
dem einen und 15 mit dem<br />
anderen Bein.<br />
A<br />
B<br />
B<br />
WELLENFÖRMIGER<br />
LIEGESTÜTZ<br />
Diese Übung ist unter russischen<br />
Sambo-Ringern besonders beliebt.<br />
Sie macht die Arme und Schultern<br />
kampfbereit.<br />
c Zunächst die Hände und Füße am<br />
Boden aufsetzen. Die Arme und<br />
Beine sind anfangs gerade. Dann<br />
mit dem Körper in Richtung Boden<br />
„abtauchen“.<br />
c Aus der unteren Position heraus<br />
die Schultern und den Oberkörper<br />
wieder nach oben drücken.<br />
Anschließend den Körper mit dem<br />
Gesäß voran wieder nach hinten<br />
ziehen, um in die Ausgangsposition<br />
zurückzukehren.<br />
A<br />
SIT-UP MIT<br />
HÜFTHEBEN<br />
UND DREHUNG<br />
Diese Übung findet häufig im Brazilian<br />
Jiu-Jitsu Anwendung. Du baust damit<br />
die nötige Kraft und Explosivität im<br />
Core auf, um einen Gegner von dir<br />
herunterzukatapultieren und auf den<br />
Rücken zu legen.<br />
c Leg dich anfangs auf den Rücken<br />
und heb die Hüfte hoch zur Brücke.<br />
Setz dann einen Ellbogen auf<br />
und dreh den Körper, um über die<br />
untere Schulter nach unten zu<br />
blicken.<br />
c Am Ende in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren und die Übung auf<br />
der anderen Seite wiederholen.<br />
A<br />
B<br />
B<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/133
<strong>Top</strong> <strong>Body</strong> <strong>Workout</strong><br />
TOP<br />
BODY<br />
Ihr möchtet euch<br />
einen perfekten<br />
<strong>Body</strong> antrainieren?<br />
Es sollte alles<br />
zusammenpassen?<br />
Arme, Schultern,<br />
Bauch, Beine, …<br />
alles top?<br />
Mit diesem<br />
effizienten<br />
Gesamtkörper-<br />
<strong>Workout</strong> könnt ihr<br />
euer Ziel erreichen.<br />
Wir zeigen euch,<br />
wie ihr euch in<br />
absolute <strong>Top</strong>form<br />
bringen könnt.<br />
Egal ob man den Wunsch hat auf<br />
■ dem <strong>Cover</strong> <strong>eines</strong> <strong>Fitness</strong>-Magazins<br />
zu erstrahlen, oder sich einfach nur den<br />
bestmöglichsten Körper anzutrainieren. Es<br />
ist ein Vorhaben, das man vor allem mit der<br />
richtigen Einstellung und Anleitung angehen<br />
sollte.<br />
Ohne den richtigen Trainingsplan hilft<br />
jedoch der beste Vorsatz nichts. Auf den<br />
kommenden Seiten haben wir für jede<br />
Muskelgruppe ein effizientes <strong>Workout</strong><br />
vorbereitet:<br />
<strong>Workout</strong> 1: Brust & Trizeps (S. 136)<br />
<strong>Workout</strong> 2: Rücken & Bizeps (S. 138)<br />
<strong>Workout</strong> 3: Beine & Schultern (S.140)<br />
<strong>Workout</strong> 4: Core (S.141)<br />
Versuche die <strong>Workout</strong>s 1-4 während<br />
den Wochentagen umzusetzen und wenn<br />
die Energie noch langt, wiederhole WO<br />
3 am Sonntag. Wem dies immer noch zu<br />
wenig ist, kann Samstags die WO’s 1+2 noch<br />
abwechselnd integrieren. Mittwochs ist für alle<br />
Optionen Pause angesagt.<br />
Blätter weiter! ■<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/135
<strong>Workout</strong> 1<br />
BRUST UND TRIZEPS<br />
1 SCHWERES BANKDRÜCKEN<br />
Sätze 5 WH 5<br />
c Leg dich auf die Bank und setz die Füße direkt<br />
unterhalb der Knie auf den Boden.<br />
c Geh im Obergriff mit weit voneinander entfernten Händen<br />
(anderthalbfache Schulterbreite) an die Stange.<br />
c Jetzt das Gewicht langsam zur Mitte des Brustkorbs<br />
absinken lassen, bis die Ellbogen um 90 Grad gebeugt<br />
sind und die Hantel die Brustmitte berührt.<br />
c Die Füße dann fest in den Boden stemmen und die Stange<br />
kraftvoll zurück in die Ausgangsposition stoßen.<br />
2 KURZHANTEL-FLY<br />
c Stemm auf einer Flachbank mit zueinander weisenden Handflächen<br />
ein Hantelpaar direkt über der Brustmuskulatur nach oben.<br />
c Kopf und Schultern werden von der Bank gestützt,<br />
während die Füße flach am Boden aufsitzen.<br />
c Jetzt die Gewichte mit leicht gebeugten Ellbogen seitlich so weit<br />
nach unten sinken lassen, wie es noch angenehm erscheint.<br />
c Unter Einsatz der Brustmuskulatur die Bewegung umkehren<br />
und die Gewichte wieder nach oben bringen.<br />
3 BANKDRÜCKEN AUF DER SCHRÄGBANK<br />
c Auf der etwas schräg gestellten Bank in jeder Hand<br />
auf Schulterhöhe eine Hantel festhalten.<br />
c Die Füße sitzen während der gesamten Übung flach am Boden<br />
auf, während der Rücken im Kontakt mit der Bank bleibt.<br />
c Nun die Gewichte gerade nach oben drücken. Die Ellbogen in<br />
der obersten Position jedoch nicht voll durchstrecken.<br />
c Die Hanteln langsam wieder zum Brustkorb sinken<br />
lassen. Dabei die Ellbogen seitlich herausnehmen.<br />
5 TRIZEPS-DIPS<br />
Sätze 3 WH maximal<br />
c Geh an die Parallelstangen<br />
und lehn dich so weit<br />
nach vorn, wie du kannst.<br />
Die Core-Muskulatur<br />
(die tief liegende Halteund<br />
Stützmuskulatur<br />
des Rumpfes) ist<br />
dabei angespannt.<br />
c Nun den Körper mit<br />
gerade nach hinten<br />
weisenden Ellbogen so<br />
weit absenken, wie es ohne<br />
übermäßige Belastung<br />
der Schultern möglich ist.<br />
c Nicht mit den Beinen<br />
Schwung holen.<br />
c Den Körper am Ende<br />
kräftig wieder nach oben<br />
drücken, ohne in der oberen<br />
Position die Ellbogen<br />
ganz durchzustrecken.<br />
4 EXPLOSIVER LIEGESTÜTZ<br />
c Die Hände anfangs schulterbreit voneinander entfernt auf den Boden<br />
setzen. Der Körper bildet vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie.<br />
c Den Körper dann so weit absenken, dass die Ellbogen um 90 Grad<br />
gebeugt sind. Im Anschluss wieder druckvoll nach oben kommen. In<br />
der oberen Position sollten die Hände kurz den Boden verlassen.<br />
c Kontrolliert wieder landen und die Übung wiederholen.<br />
6 DIAMANT-LIEGESTÜTZ<br />
c Die Hände zusammenführen, sodass sich Daumen und<br />
Zeigefinger berühren und die Form <strong>eines</strong> Diamanten bilden.<br />
c Den Körper vom Kopf bis zu den Fersen gerade halten.<br />
c Den Körper absenken, bis die Ellbogen um 90 Grad<br />
angewinkelt sind. Dann wieder nach oben kommen.<br />
136/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
<strong>Workout</strong> 2<br />
RÜCKEN UND BIZEPS<br />
1 KLIMMZUG<br />
IM BREITEN<br />
OBERGRIFF<br />
Sätze 5 WH 10<br />
c Im Obergriff an die<br />
Stange gehen. Die Hände<br />
sind so weit voneinander<br />
entfernt wie möglich.<br />
c Anfangs den Körper<br />
mit gestreckten Armen<br />
auspendeln lassen.<br />
c Nun den Latissimus<br />
anspannen und den<br />
Körper nach oben ziehen.<br />
c Wenn sich das<br />
Kinn oberhalb der<br />
Hände befindet, die<br />
Position kurz halten<br />
und anschließend<br />
langsam wieder in<br />
die Ausgangsposition<br />
zurückkommen.<br />
2 UMGEKEHRTES RUDERN<br />
c Häng dich ich an eine Stange oder ein Zugband. Der Körper bildet<br />
eine gerade Linie, und nur die Fersen sitzen am Boden auf.<br />
c Jetzt an der Stange oder den Griffen ziehen, um den Körper<br />
nach oben zu führen, bis die Daumen die Achseln berühren.<br />
c Im Anschluss den Körper kontrolliert wieder sinken lassen.<br />
3 VORNÜBERGEBEUGTES RUDERN IM<br />
UNTERGRIFF<br />
c Beug dich aus der Hüfte heraus mit einer Stange<br />
im schulterbreiten Untergriff nach vorne.<br />
c Die Hantel nun zum Brustkorb hochziehen.<br />
c Im Anschluss das Gewicht kontrolliert wieder sinken lassen.<br />
4 LIEGESTÜTZ MIT RUDERN AN DEN<br />
KUGELHANTELN<br />
c Die Hände auf die Griffe zweier Kugelhantel<br />
setzen und in den Liegestütz gehen.<br />
c Nach einer Wiederholung des Liegestützes in der oberen Position<br />
eine der Kugelhantel nach oben ziehen, bis der Daumen die Achsel<br />
berührt. Den Körper gerade halten und den Rumpf nicht drehen.<br />
c Die Übung anschließend auf der anderen Seite wiederholen.<br />
c Noch instabiler wird der Auflagepunkt, wenn du<br />
Kurz- statt Kugelhanteln verwendest.<br />
5 KURZHANTEL-<br />
CURL<br />
c Geh im aufrechten<br />
Stand im Untergriff an<br />
die Kurzhanteln. Die<br />
Schulterblätter sind nach<br />
hinten gezogen, die Füße<br />
stehen eng beieinander.<br />
Die Hände befinden sich<br />
knapp außerhalb der Hüfte.<br />
c Jetzt mit eng am Körper<br />
anliegenden Ellbogen<br />
die Hanteln hoch zum<br />
Brustkorb führen, bis die<br />
Unterarme fast senkrecht<br />
zum Boden verlaufen.<br />
6 KURZHANTEL-<br />
CURL IM<br />
OBERGRIFF<br />
c Geh im aufrechten<br />
Stand im Obergriff an<br />
die Kurzhanteln. Die<br />
Schulterblätter sind nach<br />
hinten gezogen, die Füße<br />
stehen eng beieinander.<br />
Die Hände befinden sich<br />
knapp außerhalb der Hüfte.<br />
c Jetzt mit eng am Körper<br />
anliegenden Ellbogen<br />
die Hanteln hoch zum<br />
Brustkorb führen, bis die<br />
Unterarme fast senkrecht<br />
zum Boden verlaufen.<br />
138/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
<strong>Workout</strong> 3<br />
BEINE UND SCHULTERN<br />
1 KREUZHEBEN<br />
c Die Füße schulterbreit auseinandernehmen und die Hände<br />
knapp außerhalb der Beine auf die Stange setzen.<br />
c Nun die Hüfte nach vorne schieben, um die Stange nach<br />
oben zu bewegen. Der Rücken bleibt dabei gerade.<br />
2 UMSETZEN UND<br />
AUSSTOSSEN AN DER LANGHANTEL<br />
c Die Füße schulterbreit auseinandernehmen, die Knie beugen und,<br />
die Hände knapp außerhalb der Schienbeine auf die Stange setzen.<br />
c Nun die Beine strecken und die Hüfte nach vorne schieben, um die<br />
Stange nach oben zu bewegen. Der Rücken bleibt dabei gerade.<br />
Wenn sich Stange auf Kniehöhe befindet, den Körper explosiv<br />
mit einer Sprungbewegung strecken, um das Gewicht nach oben<br />
zu befördern. Die Hantel dann auf Schulterhöhe auffangen.<br />
Hierzu mit dem Körper etwas unter dem Gewicht abtauchen.<br />
c Den Körper aufrichten und die Stange über<br />
dem Kopf nach oben befördern.<br />
3 DYNAMISCHES<br />
FRONTDRÜCKEN<br />
AN DEN<br />
KURZHANTELN<br />
c Halte im aufrechten Stand<br />
ein Paar Kurzhanteln auf<br />
Schulterhöhe fest.<br />
c Jetzt in die viertel Kniebeuge<br />
gehen und dann explosiv<br />
nach oben kommen. Den<br />
Schwung nutzen, um die<br />
Hanteln über dem Kopf<br />
nach oben zu befördern.<br />
4 AUFRECHTES<br />
RUDERN AN DER LANGHANTEL<br />
c Im aufrechten Stand eine Langhantel im Obergriff festhalten. Die<br />
Hände sind etwas weniger als schulterbreit voneinander entfernt.<br />
c Die Stange explosiv hoch in Richtung Kinn führen.<br />
Die Ellbogen geben die Richtung vor.<br />
c Das Gewicht dann langsam wieder in die Ausgangsposition sinken lassen.<br />
5 SEITHEBEN IM SITZEN<br />
c Setz dich auf eine Bank und nimm in jede Hand eine leichte Kurzhantel. Die<br />
Handflächen befinden sich an den Körperflanken und weisen zueinander.<br />
c Jetzt die Gewichte mit leicht gebeugten Ellbogen unter Einsatz<br />
der Muskeln (nicht mit Schwung) seitlich nach oben führen.<br />
c Nur so weit gehen, bis sich die Ellbogen auf Schulterhöhe<br />
befinden. Die obere Position eine Sekunde lang halten und<br />
dann langsam in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
6 KUGELHANTEL-<br />
SCHWINGEN<br />
c Die Kugelhantel mit<br />
beiden Händen festhalten<br />
und die Füße etwas<br />
weiter als schulterbreit<br />
auseinandernehmen.<br />
c Den Oberkörper aus der<br />
Hüfte heraus nach vorne<br />
neigen, in die Knie gehen und<br />
die Kugelhantel zwischen<br />
den Beinen nach hinten<br />
durchschwingen lassen.<br />
Dann die Hüfte kraftvoll<br />
nach vorne drücken, um<br />
das Gewicht nach oben<br />
zu katapultieren.<br />
c In der oberen Position<br />
sollte die Kugelhantel<br />
Schulterhöhe erreichen.<br />
140/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
<strong>Workout</strong> 4<br />
CORE<br />
1 KLAPPMESSER MIT MEDIZINBALL<br />
c Den Medizinball in die Hände nehmen und mit über dem<br />
Kopf gestreckten Armen auf den Boden legen.<br />
c Durch Einsatz der Core-Muskulatur (der tief liegenden Halte- und<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes) die Arme und Beine oberhalb des<br />
Körpers zusammenführen, sodass der Ball die Schienbeine berührt.<br />
c Im Anschluss den Körper kontrolliert wieder sinken lassen.<br />
2 HOLZHACKEN MIT MEDIZINBALL<br />
c Im aufrechten Stand mit beiden Händen einen Medizinball<br />
auf einer Seite neben dem Kopf festhalten.<br />
c Den Körper dann schräg nach unten zur anderen Seite drehen.<br />
In der untersten Position sollte sich der Medizinball an der<br />
Außenseite des gegenüberliegenden Schienbeins befinden.<br />
c Anschließend wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
3 BEINHEBEN<br />
AN DER<br />
STANGE<br />
c Häng dich an eine<br />
Stange und lass den<br />
Körper auspendeln.<br />
c Spann dann die untere<br />
Bauchmuskulatur<br />
an, um die Beine so<br />
weit anzuheben,<br />
dass sie parallel zum<br />
Boden laufen.<br />
4 KNIEHEBEN<br />
AN DER<br />
STANGE MIT<br />
DREHUNG<br />
c Häng dich mit gebeugten<br />
Knien an eine Stange.<br />
c Jetzt unter Einsatz<br />
der unteren<br />
Bauchmuskulatur<br />
die Beine anheben,<br />
bis die Oberschenkel<br />
mindestens parallel<br />
zum Boden laufen.<br />
Dann den Körper auf<br />
eine Seite drehen.<br />
c In die Ausgangsposition<br />
zurückkehren, die Knie<br />
erneut nach oben führen<br />
und den Körper zur<br />
anderen Seite drehen.<br />
DIE TRAININGSWOCHE<br />
Toby Rowlands Trainingsprogramm<br />
MO WORKOUT 1<br />
DI WORKOUT 2<br />
5 RUDERSPRINT<br />
Sätze 5 Entfernung 250 Meter Pause 1 Minute<br />
c Halte zu Beginn die Arme gerade und achte darauf, dass<br />
sich der Sitz in der Nähe der Fersen befindet.<br />
c Über die Füße einen kräftigen Druck ausüben<br />
und den Rücken gerade halten.<br />
c Den Griff dann zum Brustbein ziehen und den<br />
Oberkörper leicht nach hinten neigen.<br />
c Die Bewegung anschließend umkehren. Dafür zuerst die Arme und<br />
danach die Beine wieder zurück in die Ausgangsposition führen.<br />
MI<br />
DO WORKOUT 3<br />
FR WORKOUT 4<br />
SA<br />
PAUSE/SCHAUMSTOFFROLLE<br />
WECHSEL ZWISCHEN<br />
WORKOUT 1 UND 2<br />
SO WORKOUT 3<br />
mensfitness.de/SEPTEMBER 2014/141
Gym Talk<br />
SPEZIALÜBUNG<br />
EINBEINKASTENSPRUNG<br />
Diese Variation der klassischen Übung ist eine echte<br />
Herausforderung für die Balance und Explosivität.<br />
■ Jeder, der gerne federnden<br />
Schrittes Treppen oder Berge<br />
hinauslaufen möchte, sollte<br />
einen ordentlichen Kastensprung<br />
hinlegen können. Eigentlich ganz<br />
logisch. Der natürlichen Sprungoder<br />
Sprintbewegung kommt<br />
es allerdings näher, wenn du die<br />
Einbein-Variante ausführst. Dabei<br />
erfolgen Absprung und Landung mit<br />
ein und demselben Fuß. Die Übung<br />
ist nichts für Warmduscher. Sie ist<br />
eine echte Herausforderung für die<br />
Balance, Dynamik und Kraft.<br />
„Verlagere anfangs das Gleichgewicht auf ein Bein“, so die Beschreibung Chaka<br />
1 Clarkes. Der Experte für Eigengewichtsübungen und Gründer der <strong>Fitness</strong>marke<br />
Spartanfam (spartanfam.com) demonstriert hier den Bewegungsablauf. „Du musst nicht<br />
tief in die Knie gehen. Es reicht, die Knie leicht zu beugen, mit den Armen Schwung zu<br />
holen und hochzuspringen.“<br />
„Beug das Knie bei der Landung auf dem Kasten, um den Aufprall abzudämpfen.<br />
2 Mach im Anschluss einen normalen Schritt abwärts zurück auf den Boden. Wenn du<br />
springst, überlastest du damit auf lange Frist die Achillessehne.“<br />
Dir ist diese Variante zu hart? Dann arbeite über die zweibeinigen Kastensprünge<br />
3 langsam auf die Einbein-Variante hin. Mach außerdem einige explosive<br />
Ausfallschritte mit Sprung. Geh nicht bis zum Muskelversagen. Ein paar sauber ausgeführte<br />
Wiederholungen mit möglichst großer Sprunghöhe reichen. ■<br />
Warm-up-TÜV<br />
Du spulst dein Aufwärmtraining hastig ab,<br />
oder lässt es ganz weg? Auf die Art kannst du<br />
dich ganz schnell verletzen. Unsere Experten<br />
erklären dir, wie ein richtiges Warm-up<br />
funktioniert.<br />
1<br />
Was ist der<br />
größte und<br />
häufigste<br />
Fehler beim<br />
Aufwärmtraining?<br />
Will Harvey<br />
The Athlete Centre<br />
Die Auswahl der falschen Übungen. Wenn du<br />
vorhast, deine Brust- und Schultermuskeln<br />
sowie den Trizeps zu trainieren, sind fünf<br />
Minuten auf dem Heimtrainer kaum die richtige<br />
Vorbereitung. Besser geeignet sind hierfür<br />
Liegestütze und das Schulterkreisen.<br />
Gus Martin<br />
Personal Trainer<br />
Ein häufiger Fehler, den ich immer wieder<br />
beobachte: Statische Dehnübungen zum<br />
Aufwärmen, während die Gelenke und Muskeln<br />
noch steif sind. Das ist das genaue Gegenteil<br />
<strong>eines</strong> gesunden Warm-ups. Beim Aufwärmen<br />
geht es darum, Verletzungen vorzubauen, die<br />
Herzfrequenz nach oben zu treiben und den<br />
Blutfluss anzuregen, um mit höherer Intensität<br />
trainieren zu können.<br />
Tom Eastham<br />
Easthams <strong>Fitness</strong><br />
Die meisten Leute machen zu Beginn des<br />
Trainings nichts für ihr Bindegewebe. Ich<br />
empfehle daher den Einsatz von Hilfsmitteln<br />
wie Schaumstoffrollen und Tennisbällen vor<br />
dem <strong>Workout</strong>. Massier damit die Faszie (das<br />
Bindegewebe), um deinen Bewegungsumfang<br />
deutlich zu erhöhen. Mach erst dann mit den<br />
normalen Dehnungsübungen weiter.<br />
2<br />
Was ist deine<br />
Lieblings-<br />
Aufwärmübung?<br />
Kommt dann ganz drauf an. Ich passe mein<br />
Warm-up immer ans <strong>Workout</strong> an. Vor dem<br />
Bankdrücken gehe ich beispielsweise zum<br />
Brustmuskelpressen ans Trainingsband. Vor<br />
einer Kardioeinheit geht es wiederum darum,<br />
den Bluttransport zur Stützmuskulatur der<br />
Gelenke in Gang zu bringen. Außerdem gilt<br />
es, die Gesäßmuskulatur zu aktivieren, um<br />
Verletzungen vorzubeugen. Ausfallschritte<br />
aus dem Lauf heraus erfüllen all diese<br />
Anforderungen.<br />
Ich wärme mich gern dynamisch auf. Dabei<br />
verwende ich Übungen wie Ausfallschritte,<br />
die Hackenschmidt-Kniebeuge sowie<br />
die Stützhaltung mit Vorwärts- und<br />
Rückwärtslaufen. Diese Bewegungsabläufe<br />
aktivieren die Muskeln, die vor dem <strong>Workout</strong><br />
inaktiv waren – vor allem, wenn jemand davor<br />
den ganzen Tag lang am Schreibtisch gesessen<br />
hat. Ein dynamisches Warm-up lockert die<br />
Muskeln und Gelenke und erhöht gleichzeitig<br />
die Herzfrequenz.<br />
Der Spagat nach vorn und zur Seite ist eine<br />
tolle Art, den Bewegungsumfang in der<br />
Hüfte zu erhöhen. Außerdem fördern diese<br />
Übungen die Flexibilität bei Ganzkörperübungen<br />
wie der Kniebeuge und dem Stoßen. Bei<br />
Flexibilitätsproblemen würde ich mich auf<br />
die Dehnung der Oberschenkelrückseite, der<br />
Hüftbeuger und der Adduktoren konzentrieren.<br />
Dafür eignet sich das Beinschwingen nach vorn<br />
und zur Seite.<br />
3<br />
Was ist<br />
das ideale<br />
<strong>Workout</strong> bei<br />
Zeitmangel?<br />
Ganz einfach: vier Sätze der ersten geplanten<br />
Übung mit einem niedrigeren Gewicht. Wenn<br />
es nachher an die Kniebeuge geht, empfehlen<br />
sich beispielsweise acht Wiederholungen bei<br />
30 Prozent der „Arbeitslast“. Danach einfach<br />
schrittweise das Gewicht erhöhen – mit fünf<br />
Wiederholungen bei 50, drei bei 70 und dann<br />
einer einzigen bei 90 Prozent.<br />
Wenn die Zeit knapp ist, sind gerade Tritte<br />
mit den Beinen und das Armkreisen ideale<br />
Hilfsmittel. Die Bewegungen sollten dynamisch<br />
sein, damit so viele Gelenke wie möglich<br />
mobilisiert werden und die Herzfrequenz<br />
ordentlich steigt. Das unterstützt die<br />
Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff,<br />
während der Bewegungsumfang schrittweise<br />
steigt.<br />
Zunächst einmal geht es darum, den Kreislauf<br />
und die Körpertemperatur auf Vordermann<br />
zu bringen. Danach folgt die Aktivierung<br />
der Muskulatur, die in der Einheit zum<br />
Einsatz kommt. Wenn ein Schulter-<strong>Workout</strong><br />
ansteht, kannst du mit 25 Wiederholungen<br />
des Liegestützes mit Strecksprung den<br />
gesamten Körper aufwärmen. Bring dann<br />
durch 25 Wiederholungen des Seithebens die<br />
Deltamuskeln mit ins Spiel.<br />
142/SEPTEMBER 2014/mensfitness.de
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