IKZ Haustechnik Abwasserhebeanlagen (Vorschau)
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14 | Juli 2014<br />
MAGAZIN FÜR GEBÄUDE- UND ENERGIETECHNIK<br />
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<strong>Abwasserhebeanlagen</strong> Seite 34<br />
Luftkanalmontage Seite 42<br />
Branchenmotorradtreff Seite 50<br />
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x wie<br />
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Das neue „Kermi Wärmesystem x-optimiert“ ist ein perfektes Wärmekonzept von der effizienten Wärmeerzeugung<br />
bis zur energiebewussten Wärmeübertragung. Bei Neubau, Renovierung und Sanierung passen<br />
in diesem Komplettsystem alle Komponenten optimal zusammen:<br />
W Die x-change Wärmepumpen erzeugen flüsterleise die Wärme.<br />
W Die x-buffer Wärmespeicher bevorraten besonders lange die Wärmeenergie.<br />
W Die x-center Regelung steuert gezielt die Wärmeversorgung.<br />
W Die x-net Flächenheizung/-kühlung und die therm-x2 Flachheizkörper<br />
übertragen die Wohlfühlwärme direkt in die Räume.<br />
Die Planung ist einfach, weil alles aus einer Hand kommt. Die Installation ist einfach, weil in diesem einzigartigen<br />
Plug & Heat-Prinzip genau zusammenpasst, was zusammengehört. Und die Vorteile für Ihren<br />
Kunden sind überzeugend: fl üsterleiser Betrieb durch fortschrittliche Wärmepumpen-Modulation, minimierte<br />
Wirkungsverluste an Schnittstellen, intelligente Wärmeregelung u.v.m. Ihr Kunde spart Energie, Kosten und<br />
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STANDPUNKT<br />
Qualität<br />
braucht (auch) Erfahrung<br />
Europäischen Harmonisierungsbestrebungen<br />
sei dank, ist nun auch die Gleichwertigkeit<br />
beruflicher und akademischer<br />
Bildung besiegelt: Meisterbriefe enthalten<br />
fortan den Hinweis, dass der Abschluss<br />
im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen<br />
(DQR/EQR) dem Niveau<br />
6 entspricht. Damit steht der Meister auf<br />
gleicher Stufe wie der Techniker oder der<br />
Bachelor. Hintergrund dieser Einstufung<br />
sind die Bemühungen, die Wertigkeit von<br />
Bildungsabschlüssen im europäischen<br />
Vergleich transparenter zu machen und<br />
so beispielsweise Jobwechsel innerhalb der<br />
EU zu vereinfachen.<br />
Bereits im Mai letzten Jahres hatten<br />
sich Bund und Länder darauf verständigt,<br />
dass Qualifikationsbescheinigungen<br />
künftig einen Hinweis auf das jeweilige<br />
DQR/EQR-Referenzniveau enthalten sollen.<br />
Für die beruflichen Abschlüsse in<br />
Deutschland gilt nun: Ausbildungsabschlüsse<br />
mit 2-jähriger Ausbildungszeit<br />
sind dem Niveau 3 zugeordnet, Ausbildungsabschlüsse<br />
mit 3- bis 3½-jähriger<br />
Ausbildungszeit dem Niveau 4 und Fortbildungsabschlüsse<br />
wie Meister und Techniker<br />
dem Niveau 6.<br />
Die Anerkennung der Gleichwertigkeit<br />
von Meister, Techniker und Bachelor war<br />
gerade in unserem technisch anspruchsvollen<br />
SHK-Handwerk längst überfällig,<br />
auch wenn Kritiker hier und dort den viel<br />
zitierten Vergleich von Äpfeln und Birnen<br />
heranziehen. Unabhängig davon bleibt damit<br />
die Herausforderung verbunden, das<br />
hohe Qualitätsniveau in der Meistervorbereitung<br />
und -prüfung auch künftig zu<br />
halten.<br />
Das gilt natürlich auch für die praktische<br />
Reife. Heißt konkret: Der Meister<br />
sollte auch tatsächlich Meister seines<br />
Fachs sein. Der Wegfall der dreijährigen<br />
Berufserfahrung durch die Novelle<br />
der Handwerksordnung war und bleibt<br />
für mich deshalb ein Schritt in die falsche<br />
Richtung. Handwerk lernt man in der Praxis.<br />
Und in der Regel geschieht dies erst<br />
durch das selbstständige und eigenverantwortliche<br />
Arbeiten nach bestandener Gesellenprüfung.<br />
Von der Berufsschule direkt<br />
in die Meistervorbereitung – das ist<br />
der falsche Weg. Qualität braucht (auch) Erfahrung.<br />
Zwei Jahre Gesellenpraxis sollten<br />
es mindestens sein.<br />
Gepaart mit dem theoretischen Wissen<br />
rund um Technik, Betriebsführung<br />
und Ausbildung, welches anschließend in<br />
der Meistervorbereitung gelehrt wird, sind<br />
die Voraussetzungen geschaffen, dem hohen<br />
Anspruch an unser Gewerk gerecht<br />
zu werden.<br />
■<br />
Markus Sironi<br />
Chefredakteur und<br />
Handwerksmeister<br />
m.sironi@strobel-verlag.de<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 3
INHALT<br />
TITELTHEMEN<br />
34 Hebeanlagen für jeden Entwässerungsfall<br />
Wohnräume unterhalb der Rückstauebene erfordern ein<br />
sicheres, normkonformes Entwässerungskonzept. Dafür gibt<br />
es viele praktikable Lösungen.<br />
STANDPUNKT<br />
3 Qualität braucht (auch) Erfahrung<br />
Schon seit dem letzen Jahr ist der Meisterbrief<br />
europaweit dem Bachelor gleichgestellt.<br />
Das ist gut so, meint Markus Sironi.<br />
Er sagt aber auch, dass nach der Gesellenprüfung<br />
der angehende Meister eine zeitlang<br />
Praxiserfahrung sammeln sollte,<br />
bevor er seine Prüfung ablegen kann.<br />
RUBRIKEN<br />
6 Nachrichten<br />
59 Impressum<br />
64 Termine<br />
65 Leserbriefe<br />
66 Steuern<br />
66 Aus der Praxis<br />
67 Glückwünsche<br />
BRANCHE AKTUELL<br />
42 Lüftungskanal und Dämmung in einem Arbeitsschritt<br />
Das Unternehmen Ursa stellt einen Luftkanal vor, der aufgrund<br />
seines Aufbaus gleichzeitig der Wärmedämmung dient. Diese<br />
Plattenware wird vor Ort zugeschnitten und zusammengesteckt.<br />
12 Pro & Contra - 45 Berufsjahre:<br />
Ist die abschlagsfreie Rente mit 63 gerecht?<br />
Für mehrere zehntausend Arbeitnehmer gilt die Regelung, dass<br />
sie unter bestimmten Voraussetzungen mit 63 Jahren in den<br />
Ruhestand gehen können – ohne finanzielle Einbußen. Die Einen<br />
unterstützen das, die Anderen sind dagegen.<br />
14 Auszeichnungen in sieben Bewertungskategorien vergeben<br />
Der von der Industrie begehrte Plus X Award hat sich in der SHK-<br />
Branche etabliert.<br />
50 On the road again<br />
Das diesjährige Branchenmotorradtreff führte 200 Biker nach<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Sie erlebten drei Tage lang Fahrspaß<br />
pur.<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Nachrichten und Berichte aus dem ZVSHK und von SHK-Landesverbänden.<br />
20 Zentralverband<br />
24 Nordrhein-Westfalen<br />
28 Niedersachsen<br />
32 Berlin<br />
SANITÄRTECHNIK<br />
34 Hebeanlagen für jeden Entwässerungsfall<br />
Die Abwassernetsorgung normgerecht und inklusive Rückstauschutz.<br />
HEIZUNGSTECHNIK<br />
40 Strom- und Wärmemarkt sinnvoll vernetzten<br />
Das Institut für Wärme und Oeltechnik (Hamburg) präsentiert<br />
ein Hybrid-Konzept, das zukünftig als dezentraler Speicher zur<br />
Stabilisierung des Stromnetzes dienen kann.<br />
4 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
INHALT<br />
LÜFTUNGSTECHNIK<br />
42 Lüftungskanal und Dämmung in einem Arbeitsschritt<br />
Plattenware sorgt für eine flexible Herstellung des Kanals vor Ort.<br />
REPORTAGE<br />
48 Tierarzneimittel – ein Problem für das Grundwasser?<br />
Eine Studie gibt Entwarnung – das Umweltbundesamt rät dennoch<br />
zur Vorsicht.<br />
50 On the road again<br />
Der 1. MCSHK lud zum diesjährigen Branchenmotorradtreff 2014<br />
an das südliche Ende der Mecklenburgischen Seenplatte ein.<br />
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
56 „Mediation“ – neues Aktionsfeld für Innungen?<br />
Gutes Klima herstellen – teure Rechtstreite vermeiden.<br />
60<br />
LESER-SERVICE<br />
60 Leser Fragen – Experten antworten<br />
Antworten auf zwei Fragen aus der SHK-Praxis: Wie werden<br />
Bewässerungssysteme, z. B. Gewächshäuser, normgerecht an das<br />
Trinkwassernetz angeschlossen? Wie werden Duschwannen fachgerecht<br />
vor eine geflieste Wand aufgestellt und abgedichtet?<br />
PRODUKTE<br />
68 Aktueller Querschnitt durch das Produktangebot<br />
der SHK-Industrie.<br />
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NEWS-TICKER<br />
Korrektur<br />
ARNSBERG. In dem Beitrag „Der<br />
Markt wird internationaler“ (Heft<br />
11/2014) hat sich eine falsche Angabe<br />
geschlichen. Laut Deutschem Energieholz-<br />
und Pellet-Verband (DEPV)<br />
betrug die durchschnittliche jährliche<br />
Preissteigerung von Pellets in<br />
Deutschland von 2008 bis 2013 7,6 %<br />
und nicht wie im Artikel angegeben<br />
11 % (siehe unter www.depv.de).<br />
GABAG:<br />
neuer Handelsvertreter<br />
KÜSSNACHT AM RIGI / SCHWEIZ. Seit<br />
Juni ist Ronald Stendtke mit seiner<br />
Industrievertretung der Ansprechpartner<br />
für die GABAG-Kunden im<br />
Gebiet Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
und Saarland. Der Schweizer Hersteller<br />
bietet mit der „Flexzarge“<br />
eine wasserdichte Schallschutzlösung<br />
an den Wannenrändern von<br />
Bade- und Duschwannen. Infos unter<br />
www.gabag.com.<br />
E/D/E Geschäftsführung<br />
erweitert<br />
WUPPERTAL. Jochen Hiemeyer verstärkt<br />
seit Juni die Geschäftsführung<br />
des E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher<br />
Eisenhändler). Der 53-Jährige verantwortet<br />
die Geschäftsbereiche<br />
Marketing, eBusiness, Vertriebssysteme<br />
und UNION STAHL-HANDEL sowie<br />
strategische Schwerpunktaktivitäten.<br />
Per Ende 2013 erzielte E/D/E<br />
mit 895 Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />
von 5,2 Mrd. Euro.<br />
LIXIL-Vorstand erweitert<br />
LUXEMBURG. David J. Haines, CEO<br />
und Verwaltungsratsvorsitzender der<br />
Grohe Group S.à r.l., wurde Ende Juni<br />
zum Mitglied des zentralen Vorstandes<br />
der LIXIL Corporation ernannt.<br />
Haines ist seit 2004 für Grohe tätig.<br />
Neuer Vizepräsident<br />
des NWHT<br />
DÜSSELDORF. Hans-Joachim Hering,<br />
Landesinnungsmeister des<br />
Fachverbandes Sanitär Heizung Klima<br />
Nordrhein-Westfalen, ist neuer<br />
Vizepräsident des Nordrhein-Westfälischen<br />
Handwerkstages (NWHT).<br />
Erst im Juni wurde Hering zum Vizepräsident<br />
des Unternehmerverbandes<br />
NRW gewählt.<br />
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Heizungsbestand in Deutschland:<br />
größtenteils unzureichend und ineffizient<br />
KÖLN. Die Energiewende ist in den deutschen Heizungskellern noch nicht angekommen. Dies verdeutlicht<br />
die vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH)<br />
und vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) vorgelegte<br />
Auswertung über den energetischen Zustand der Heizungsanlagen in Deutschland. Von den insgesamt<br />
rund 20,5 Mio. zentralen<br />
Wärmeerzeugern<br />
sind 71 %<br />
der Anlagen unzureichend<br />
effizient<br />
und damit modernisierungsbedürftig.<br />
„Ein Großteil<br />
der Heizungen ist<br />
weit über 20 Jahre<br />
alt. Diese Anlagen<br />
verbrauchen<br />
Von den insgesamt rund 20,5 Mio. zentralen Wärmeerzeugern sind 71 % der Anlagen<br />
unzureichend effizient und damit modernisierungsbedürftig.<br />
deutlich mehr<br />
Energie als nötig“,<br />
betont Manfred<br />
Greis, Präsident<br />
des BDH. „Die<br />
Politik ist nun aufgefordert,<br />
die Rahmenbedingungen<br />
zu verbessern und<br />
so stärkere Anreize zur Heizungsmodernisierung zu schaffen“, ergänzt Hans Günther Beyerstedt,<br />
Präsident des ZIV.<br />
In der Statistik setzen sich die Trends der Vorjahre weitestgehend fort. Gas bleibt der dominierende<br />
Energieträger. Veraltete Gas-Heizwertkessel machen mit 8,9 Mio. Geräten noch immer den<br />
Löwenanteil im Wärmemarkt aus. Demgegenüber steigt die Anzahl der installierten hocheffizien-<br />
ten Gas-Brennwertkessel<br />
auf insgesamt<br />
4,2 Mio.<br />
Stück. Die Anzahl<br />
der installierten<br />
ineffizienten Öl-<br />
Heizwertkessel beträgt<br />
immer noch<br />
rund 5,3 Mio. Anlagen.<br />
Hocheffiziente<br />
Öl-Brennwertkessel<br />
schlagen<br />
im Anlagenbestand<br />
mittlerweile<br />
mit rund<br />
0,6 Mio. Einheiten<br />
zu Buche. Weiterhin<br />
weist die Erhebung<br />
rund 0,6 Mio.<br />
installierte Wärmepumpen<br />
sowie<br />
0,9 Mio. Biomassekessel aus. Bei solarthermischen Anlagen lag die installierte Kollektorfläche<br />
Ende 2013 bei 17,5 Mio. m². Dies entspricht circa 1,9 Mio. Anlagen. Die Anzahl der Geräte, die sich<br />
auf dem Stand der Technik befinden und zusätzlich Erneuerbare Energien einkoppeln, beträgt damit<br />
gerade einmal 17 %.<br />
www.bdh-koeln.de<br />
Veraltete Gas-Heizwertkessel machen mit 8,9 Mio. Geräten den Löwenanteil im Wärmemarkt<br />
aus. Demgegenüber steigt die Anzahl der installierten hocheffizienten Gas-<br />
Brennwertkessel auf insgesamt 4,2 Mio. Stück.<br />
6 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Kennzeichnung von Rohren aus PE 100-RC<br />
BONN. Der Kunststoffrohrverband<br />
(KRV) hat eine Branchenempfehlung<br />
zur Kennzeichnung<br />
von Rohren aus<br />
dem Werkstoff PE 100-RC ausgesprochen.<br />
Wie es in einer<br />
Mitteilung heißt, hat sich in<br />
jüngerer Zeit der Werkstofftyp<br />
„PE 100-RC“ für die Trinkwasser-<br />
und Gasversorgung im<br />
Markt etabliert. Die Bezeichnung<br />
„RC“ steht für „Resistance<br />
to Crack“ und damit für Eigenschaften,<br />
welche die Rohre besonders<br />
unempfindlich gegen<br />
Kerben, Punktlasten und<br />
langsames Risswachstum machen.<br />
Damit eignen sich Rohrsysteme<br />
aus „PE 100-RC“ für<br />
die sandbett- und grabenlose<br />
Verlegung, was für die Anwender<br />
einen bedeutenden Kostenvorteil<br />
darstellt.<br />
In der Praxis tritt dieser<br />
neue Werkstoff neben den seit<br />
Jahren im Markt etablierten<br />
Werkstoffen PE 80 und PE 100<br />
auf. Das begründet Verwechslungsgefahren<br />
von Kunststoffrohren<br />
aus unterschiedlichen<br />
Materialien im Rahmen von<br />
Verlege- und Instandsetzungsarbeiten.<br />
Deshalb hat der KRV<br />
unter Einbeziehung aller Kunststoffrohrhersteller<br />
in Deutschland<br />
und seinen Nachbarländern<br />
eine Branchenempfehlung<br />
für die Kennzeichnung<br />
von Rohren aus PE 100-RC formuliert.<br />
Sie ergänzt damit die<br />
in Deutschland normativ geregelten<br />
Farbgebungen für<br />
Kunststoffrohre aus PE 80 und<br />
PE 100 in der Gas- und Trinkwasserversorgung.<br />
Hiernach<br />
sind diese entweder gleichmäßig<br />
orange-gelb bzw. königsblau<br />
eingefärbt oder schwarz,<br />
gekennzeichnet mit orangegelben<br />
(Gas) bzw. königsblauen<br />
(Wasser) Streifen. Die Empfehlung<br />
lautet wie folgt:<br />
„Um Verwechslungen auszuschließen,<br />
empfiehlt der<br />
Branchenverband eine zusätzliche,<br />
deutlich erkennbare<br />
Markierung von Rohren aus<br />
PE 100-RC: Diese soll in<br />
Form mindestens eines zusätzlichen,<br />
in Längsrichtung verlaufenden<br />
Streifens oder einer<br />
streifenähnlichen Markierung<br />
in der Farbe Weiß erfolgen.<br />
Bei mehreren Streifen sollen<br />
diese gleichmäßig über den<br />
Umfang verteilt werden. Der<br />
Streifen oder die streifenähnliche<br />
Markierung darf Zusatzinformationen<br />
enthalten. Die<br />
Erkennbarkeit des Streifens<br />
oder der streifenähnlichen Markierung<br />
soll mindestens einer<br />
zweijährigen Freilagerungszeit<br />
genügen.“<br />
www.krv.de<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Contractingvermittlung<br />
über Großhandelshaus für SHK-Betriebe<br />
BOCHUM. Der Contracting-Dienstleister<br />
gc Wärmdienste GmbH (german contract)<br />
und die Großhandelsunternehmensgruppe<br />
Pietsch haben am 25. Juni dieses Jahres<br />
einen Kooperationsvertrag im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz unterzeichnet. Unter<br />
dem Konzeptnamen „greenergie“ bietet<br />
die Pietsch-Unternehmensgruppe Partnern<br />
aus dem Fachhandwerk die Möglichkeit,<br />
ihren Kunden Heizungsanlagen über<br />
ein Contracting-Modell anzubieten. Zudem<br />
kann der „greenergie“-Fachhandwerkspartner<br />
eine Mindest-Energieeinsparung<br />
dem Endkunden garantieren, wenn beim<br />
Austausch der alten Heizungsanlage eine<br />
Neuanlage mit regenerativem Anteil vorgesehen<br />
wird. Dazu erklärt Roland Gilges, Geschäftsführer<br />
gc Wärmdienste: „Der Handwerkspartner<br />
erhält von uns Planungsunterstützung<br />
und kann via Contracting bei<br />
seinen Kunden auch Heizungsanlagen mit<br />
hohen Investitionskosten – wie es bei Anlagen<br />
mit regenerativen Energien häufig<br />
der Fall ist – realisieren. Denn mit Contracting<br />
muss der Endverbraucher keine<br />
Eigenmittel aufbringen. Stattdessen zahlt<br />
er eine monatliche Pauschale, welche Anschaffung,<br />
Wartung, Instandhaltung und<br />
24-h-Service beinhaltet. Durch die Wartung<br />
und Instandhaltung der Anlage generiert<br />
der Fachhandwerker zudem Folgeeinsätze<br />
und sichert seine Auftragslage.“<br />
Zusätzliche Sicherheit verspricht eine direkte<br />
Rechnungsstellung an german contract<br />
auf Basis festgelegter Verrechnungssätze<br />
des Partnerbetriebs, ohne die Gefahr<br />
eines Zahlungsausfalls. Endverbraucher<br />
sind bei der Wahl von Technologie und<br />
Brennstoff innerhalb eines Contracting-<br />
Angebots von german contract frei, sodass<br />
der Handwerkspartner das gesamte<br />
Spektrum an Anlagentechnologie anbieten<br />
kann.<br />
Kooperationsbetriebe erhalten im Rahmen<br />
des „greenergie“-Konzepts Schulungen<br />
und Weiterbildung zur Vermarktung<br />
und Kundenberatung. Darüber hinaus<br />
sollen Marketingunterlagen und<br />
eine App zur Vor-Ort-Ermittlung und -Berechnung<br />
der notwendigen Heizlast, des<br />
Einsparpotenzials sowie u. a. des hydraulischen<br />
Abgleichs zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
www.pietsch.de<br />
www.germancontract.com<br />
Unternehmensgruppe Pietsch und der Contracting-Dienstleister gc Wärmedienste (german contract)<br />
schließen einen Kooperationsvertrag, um Handwerksbetrieben das Contractinggeschäft zu<br />
erleichtern (v.l.): Dirk Hunke, Geschäftsführer gc Wärmedienste (german contract), Dr. Winfried<br />
Scholz, Geschäftsführer Unternehmensgruppe Pietsch, Roland Gilges, Geschäftsführer gc Wärmedienste.<br />
Finanzielle<br />
Förderung für<br />
ältere und schwer<br />
vermittelbare<br />
Arbeitnehmer<br />
DÜSSELDORF. Unternehmen, die ältere,<br />
gering qualifizierte, behinderte Menschen<br />
oder Langzeitarbeitslose einstellen, stehen<br />
zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung,<br />
informiert die D. A. S. Rechtsschutzversicherung.<br />
Beispiel Weiterbildungen.<br />
Hier gibt es gemäß § 82 Sozialgesetzbuch<br />
SGB III Unterstützung: Sofern Beschäftigte<br />
über 45 Jahren in Betrieben mit weniger<br />
als 250 Mitarbeitern an Schulungen teilnehmen,<br />
erstattet die Agentur für Arbeit<br />
die Kosten für einen außerbetrieblichen<br />
Lehrgang ganz oder anteilig. Zusätzlich<br />
bietet das Ministerium für Arbeit und Soziales<br />
die „Perspektive 50plus“, um die Einstellungschancen<br />
älterer Arbeitsloser zu<br />
verbessern. Das Programm fördert 78 regionale<br />
Beschäftigungspakte, bei denen<br />
Jobcenter, Unternehmen, Verbände und<br />
Bildungsträger zusammenarbeiten. Welche<br />
Möglichkeiten es vor Ort gibt, zeigt<br />
das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
unter www.perspektive50plus.de.<br />
Arbeitgeber, die schwer vermittelbare<br />
Arbeitnehmer einstellen, haben unter<br />
Umständen Anspruch auf einen Eingliederungszuschuss.<br />
Das Geld soll dazu dienen,<br />
die anfänglichen Einschränkungen<br />
des neuen Mitarbeiters auszugleichen, damit<br />
dem Unternehmer keine Nachteile entstehen<br />
(geregelt in § 88 SGB III). Höhe und<br />
Dauer der Förderung hängen davon ab, wie<br />
viel zusätzliche Unterstützung im Einzelfall<br />
nötig ist. Sie beträgt in der Regel 30 bis<br />
50 % des Gehalts einschließlich Arbeitgeberanteil<br />
zur Sozialversicherung für maximal<br />
12 Monate. Bei einem Arbeitnehmer,<br />
der über 50 Jahre alt ist, erhält das Unternehmen<br />
den Zuschuss 36 Monate lang<br />
– allerdings muss die Förderung bis Ende<br />
dieses Jahres begonnen haben (§ 131<br />
SGB III). Wer die Zuschüsse nutzen will,<br />
sollte sich also sputen. Wichtig: Der Unternehmer<br />
muss die Förderung vor dem Abschluss<br />
des Arbeitsvertrags beantragen.<br />
Informationen und Beratung gibt es beim<br />
Arbeitgeberservice der örtlichen Arbeitsagentur.<br />
www.perspektive50plus.de<br />
www.das.de<br />
8 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Vertriebspartnerschaft mit dem Sanitärfachhandwerk angestrebt<br />
BERLIN. Badeloft ist eine deutsche Marke,<br />
die weltweit Produkte im Badbereich<br />
für den designorientierten Endkunden vertreibt.<br />
Der Hauptsitz des inhabergeführten<br />
Unternehmens ist in Berlin. Die Produkte<br />
können in Showrooms in Deutschland,<br />
der Schweiz, Frankreich, Spanien, Ukraine<br />
und in den USA angesehen werden. Darüber<br />
hinaus unterhält Badeloft einen Online-Shop.<br />
Als zusätzlichen Vertriebsweg<br />
möchte das Unternehmen nun auch das Sanitärfachhandwerk<br />
einbinden. Wie es dazu<br />
heißt, erhalte ein Vertriebspartner großzügige<br />
Konditionen sowie Rabatte für Ausstellungsstücke.<br />
Die interne Marketingabteilung<br />
unterstütze die Partner bei<br />
Marketingaktionen und versorge sie mit<br />
Informationsmaterialen. Zur Bemus terung<br />
und für die Beurteilung beim Kunden würden<br />
zudem Mineralgussproben-Sets in<br />
matt und glänzend bereitgestellt.<br />
Badeloft verspricht mit Produktionskapazitäten<br />
in Europa und Asien eine zeitnahe<br />
Bereitstellung der handgefertigten frei<br />
stehenden Badewannen und Waschtische<br />
aus Mineralguss.<br />
Inhaber des Unternehmens:<br />
Cedric Christiani,<br />
Kontakt unter Tel.: 30 236077826 oder<br />
E-Mail: info@badeloft.de<br />
Frei stehende Mineralguss-Badewanne.<br />
www.badeloft.de<br />
DICHT ? MIT SICHERHEIT!<br />
Wo dieser Stempel drauf ist, ist Sicherheit drin: Seal System<br />
prüft marktgängige Verbundabdichtungen in Kombination mit<br />
den TECE Duschrinnen und Bodenabläufen. Das Ergebnis: endlich<br />
Sicherheit für den Verarbeiter, Planer und Endkunden beim Anschluss<br />
von Verbundabdichtungen an Duschrinne und Bodenablauf.<br />
Die Zertifikate eines DIBt zugelassenen Prüfinstituts sind als<br />
kostenloser Download im Internet erhältlich. Oder als Standardwerk<br />
zur Verbundabdichtung „Punkt. Linie. Dicht!“ im Buchhandel.<br />
Seal System sorgt dafür, dass es dicht ist – mit Sicherheit.<br />
www.sealsystem.net<br />
Tel. +49 25 72/9 28 - 0<br />
info@tece.de | www.tece.de<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 9
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Rückrufaktion für AEG Warmwasser-Wandspeicher<br />
NÜRNBERG. AEG hat eine Rückrufaktion<br />
für Warmwasser-Wandspeicher des<br />
Typs DEM gestartet. In Ausnahmefällen<br />
– so heißt es – könne es dazu kommen, dass<br />
die Heizung des Gerätes nach Erreichen<br />
der Wunschtemperatur aufgrund eines fehlerhaften<br />
Sicherheitsbauteiles nicht zuverlässig<br />
abgeschaltet wird. In der Folge könne<br />
Wasserdampf mit hohem Druck aus dem<br />
Sicherheitsventil oder den Armaturen entweichen,<br />
heißt es aus dem Unternehmen.<br />
AEG empfiehlt, den Gebrauch dieser Geräte<br />
einzustellen und sie vom Stromnetz<br />
zu trennen.<br />
Betroffen sind die folgenden Modelle aus<br />
dem Herstellzeitraum September 2013 bis<br />
April 2014:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die betroffenen Geräte können anhand<br />
der Angaben auf dem Typenschild (auf<br />
der Geräteunterseite neben dem Kaltwassereinlauf)<br />
identifiziert werden: Geräte<br />
sind betroffen, wenn die ersten 4 Stellen<br />
der Fertigungsnummer (F-NO.) im Bereich<br />
von 1336 bis einschließlich 1416 liegen<br />
(Beispiel: F-NO.: 1403 - 500039).<br />
Geräte betroffener Kunden werden kostenlos<br />
instandgesetzt. Auf der Homepage<br />
www.aeg-haustechnik.de erhalten Kunden,<br />
Fachhandwerker und Handelspartner weitere<br />
Informationen. Die Service-Hotline<br />
0911 9656-56015 steht für Auskünfte und<br />
für die Terminvereinbarung der Gerätereparatur<br />
zur Verfügung.<br />
www.aeg-haustechnik.de<br />
Vom Produktrückruf der Marke AEG sind die<br />
wandhängenden Warmwasserspeicher des<br />
Typs DEM 30 Basis, DEM 50 Basis, DEM 80 Basis,<br />
DEM 100 Basis und DEM 150 Basis betroffen.<br />
Das Typenschild<br />
befindet, sich an der<br />
unteren Geräteseite<br />
direkt neben dem<br />
Kaltwassereinlauf.<br />
Geräte sind betroffen,<br />
wenn die ersten<br />
4 Stellen der Fertigungsnummer<br />
(F-NO.)<br />
im Bereich von 1336<br />
bis einschließlich<br />
1416 liegen<br />
(Beispiel: F-NO.: 1403<br />
- 500039).<br />
ISH 2015: Präsentationsplattform für Jungunternehmen<br />
FRANKFURT/MAIN. Zur ISH 2015 wird es erneut ein Förderareal für junge innovative Unternehmen geben. Der speziell gekennzeichnete<br />
Präsentationsbereich wird gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der Weltleitmesse<br />
vom 10. bis 14. März 2015 angeboten. Ziel ist es, jungen Unternehmen eine Plattform zu bieten, die den Markteintritt erleichtern<br />
und der Unternehmensfestigung dienen soll.<br />
Sowohl im Bereich ISH Water als auch im Bereich ISH Energy steht für die aufstrebenden Firmen bei entsprechender Teilnehmerzahl<br />
jeweils ein Gemeinschaftsstand bereit. Hier können sie sich präsentieren und relevante Branchenkontakte knüpfen. Die ausgewählten<br />
Unternehmen können zwischen 9 und 15 m² große Stände anmelden. Darüber hinaus wird es einen Informationsstand geben,<br />
der den Firmen als zusätzliche Kontaktplattform dient.<br />
Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die jünger als zehn Jahre sind, ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben<br />
und weniger als fünfzig Mitarbeiter beschäftigen. Die Jungunternehmen sollten außerdem einen Jahresumsatz von 10 Mio. Euro nicht<br />
überschreiten.<br />
Für interessierte Unternehmen erfolgt die Teilnahme am Förderareal in zwei Schritten: Zunächst muss ein entsprechender Antrag<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht werden. Dieser kann auf der Internetseite der ISH<br />
(www.ish.messefrankfurt.com) im Bereich für Aussteller in der Rubrik „Planung und Vorbereitung“ heruntergeladen werden. Das<br />
BAFA kümmert sich um die Bewilligung und die finanzielle Abwicklung. Liegt eine Bewilligung vor, kann anschließend eine offizielle<br />
Anmeldung für das Förderareal zur ISH 2015 erfolgen. Die Anmeldeunterlagen finden sich ebenfalls auf der Internetseite der ISH.<br />
Anmeldeschluss ist der 30. November 2014. Bei Fragen rund um das Förderareal können sich interessierte Unternehmen an das<br />
ISH-Team (Tel.: 069 7575-3273; E-Mail: ish@messefrankfurt.com) wenden.<br />
www.ish.messefrankfurt.com<br />
10 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
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BRANCHE AKTUELL<br />
Pro & Contra<br />
45 Berufsjahre: Ist die abschlagsfreie<br />
Rente mit 63 gerecht?<br />
Das neue Rentenpaket hat in den letzten Monaten alle parlamentarischen Hürden genommen und ist am 1. Juli in Kraft getreten.<br />
Wer als „langjährig Beschäftigter“ gilt, kann abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente gehen. Langjährig beschäftigt ist jemand, der 45<br />
Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat. Bestimmte Ersatzzeiten sind dabei anrechenbar, etwa Wehr- oder Zivildienst, Zeiten der<br />
Arbeitslosigkeit und Zeiten, in denen ein Selbstständiger Beiträge in eine Rentenkasse eingezahlt hat.<br />
Weitere wichtige Voraussetzung ist, der Versicherte ist vor 1953 geboren. Wer zwischen 1953 und 1964 geboren ist, muss länger arbeiten.<br />
Pro Geburtsjahr sind es zwei Monate. Für Versicherte, die nach 1964 geboren sind, gilt das Renteneintrittsalter 67. Erfüllt er<br />
bestimmte Kriterien, kann auch er abschlagsfrei Altersruhegeld beziehen – frühestens aber mit 65.<br />
Ab 1. Juli 2014 haben besonders langjährig<br />
Versicherte die Möglichkeit, vorzeitig<br />
ohne Abschläge in Rente zu gehen –<br />
wenn sie 45 Jahre Beiträge gezahlt haben.<br />
Zeiten der Arbeitslosigkeit zählen unter bestimmten<br />
Umständen mit. Und: anders als<br />
ursprünglich von der Bundesregierung geplant,<br />
zählen auch freiwillig gezahlte Beiträge<br />
zur Rentenversicherung mit, wenn<br />
innerhalb der 45 Beitragsjahre mindestens<br />
18 Jahre Pflichtbeiträge geleistet wurden.<br />
Eine Regelungen, die für selbstständige<br />
Handwerker von Interesse sein dürfte. Mit<br />
der besseren Absicherung bei Erwerbsminderung<br />
und der zusätzlichen Anerkennung<br />
von Erziehungsleistung („Mütter-Rente“)<br />
hat der Gesetzgeber ein Rentenpaket geschnürt,<br />
das erstmals seit mehreren Jahrzehnten<br />
des Sozialabbaus wieder Sozialaufbau<br />
in der Rentenversicherung vorsieht.<br />
Das ist gut so – eine bessere Versorgung<br />
im Alter ist dringend geboten!<br />
Pro<br />
Hans-Jürgen Urban,<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der IG Metall<br />
So bringt die Rente für besonders langjährig<br />
Versicherte wieder etwas mehr Leistungsgerechtigkeit<br />
in das Rentenrecht.<br />
Denn langjährige Beitragszahler zahlen<br />
viel und erhalten vergleichsweise wenig.<br />
Werden Altersrenten im Durchschnitt 21<br />
Jahre lang bezogen, so erhalten langjährig<br />
Versicherte ihre Leistungen nur etwa 15<br />
Jahre. Eine Gerechtigkeitslücke, die meist<br />
unterschlagen und durch einen vorzeitigen<br />
Renteneintritt verringert wird. Das nützt<br />
den Betroffenen und stärkt zugleich die gesellschaftliche<br />
Akzeptanz der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung.<br />
Zudem weisen etwa typische Erwerbsverläufe<br />
von Handwerkern neben einem<br />
frühen Einstieg ins Berufsleben auch einen<br />
frühen Erwerbsaustritt auf. Körperlich verschleißende<br />
Arbeit fordert nicht nur beim<br />
sprichwörtlichen Dachdecker ihren Tribut:<br />
Für Maler und Lackierer ist durchschnittlich<br />
mit knapp 63 Jahren Schluss, in Elektroberufen<br />
mit rund 6o und beim Hochund<br />
Tiefbau mit weniger als 58. Auf die<br />
Betroffenen warten dann Krankheit, Arbeitslosigkeit<br />
und am Ende gekürzte Renten.<br />
Mit der Rente 63 gibt es nun für mehr<br />
Beschäftigte die Chance, dass am Ende des<br />
Erwerbslebens die Brücke in die Rente besser<br />
trägt und ihnen Abschläge und Mini-<br />
Renten erspart bleiben.<br />
Doch es ist nicht alles Gold was glänzt.<br />
Kritiker des Rentenpaketes, die darauf verweisen,<br />
dass mit dem Rentenpaket zwar<br />
einiges besser wird, aber Antworten auf<br />
zentrale Fragen der Alterssicherung noch<br />
ausstehen, tun dies zu Recht. Weitere Maßnahmen<br />
müssen folgen: Auskömmliche<br />
Renten und einen wirksamen Schutz vor<br />
Altersarmut wird es nur geben, wenn das<br />
Rentenniveau stabilisiert und die Renten<br />
wieder an die Lohnentwicklung gekoppelt<br />
werden – und die Rente mit 67 bleibt der<br />
falsche Weg!<br />
Unberechtigt sind allerdings die Horrorszenarien<br />
derjenigen, die mit der Rente<br />
mit 63 Frühverrentungswellen heraufbeschwören<br />
und einen Rückschlag bei<br />
der Fachkräftesicherung beklagen. Denn<br />
nicht die abschlagsfreie Rente nach 45<br />
Versicherungsjahren wird in Zukunft darüber<br />
entscheiden, ob auch ältere Fachkräfte<br />
kürzer oder länger erwerbstätig<br />
sein werden. Wie gesehen liegt der Erwerbsaustritt<br />
vieler Berufe weit vor der<br />
Rente. Entscheidend ist die Qualität der<br />
Arbeitsbedingungen. Nicht gekürzte Renten<br />
und eine unrealistisch hohe Regelaltersgrenze,<br />
sondern altersgerechte Arbeitsplätze<br />
und gute Löhne sind Schlüssel<br />
zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />
– gerade auch im Handwerk!<br />
12 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
BRANCHE AKTUELL<br />
Pro & Contra<br />
Wie viele Personen nun ohne Verlustabzüge die Rente mit 63 beziehne können, darüber gibt es unterschiedliche Schätzungen. Die<br />
einen Quellen gehen von 200 000 aus, andere sprechen von 350 000 Personen. Genaue vorhersehbare Zahlen wird es angesichts dieser<br />
Bandbreite wohl nicht geben. Gut eine Woche nach Verabschiedung des Gesetzes sollen bereits 50 000 Anträge bei den Rentenversicherungsträgern<br />
eingegangen sein.<br />
Verschiedene Kreise diskutierten schon lange vor der Verabschiedung über das Für und Wider des Gesetzes. Nun ist die Rentenregel<br />
durch und die <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK möchte an dieser Stelle diejenigen zu Wort kommen lassen, die es direkt betrifft: Die Arbeitgeber- und<br />
die Arbeitnehmerseite.<br />
Im Rentenpaket der Bundesregierung<br />
sind höchst unterschiedliche Regelungen<br />
verpackt. Die Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente<br />
sind richtig. Doch<br />
die Mütterrente ist eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe, mit der die Beitragszahler<br />
nicht belastet werden dürfen! Und<br />
die Rente mit 63 ohne Abschläge nur für<br />
Angehörige der Jahrgänge 1950 bis 1963<br />
ist falsch und verantwortungslos.<br />
Eine Rentenversicherung belohnt nicht<br />
die subjektive Lebensleistung, sie muss<br />
sich an Versicherungsmathematik halten.<br />
„Nicht geschenkt, sondern verdient“, wie es<br />
in der Werbung des Ministeriums heißt, ist<br />
daher ein hohler Werbespruch. Die neuen<br />
Frührentner sind doch bereits privilegiert<br />
gegenüber allen anderen Rentnern – sie<br />
haben im Schnitt den Anspruch auf doppelt<br />
so hohe Rentenzahlungen verglichen<br />
mit der Durchschnittsrente, und sie dürfen<br />
auch nach bisher geltendem Rentenrecht<br />
vorzeitig mit 65 ohne Abschläge in<br />
Rente gehen.<br />
Die Bundesregierung nennt die Rente<br />
ohne Abschläge mit 63 gerecht. Alle<br />
anderen – Rentenversicherung, Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Medien – sehen nur<br />
Ungerechtigkeiten. Wer zahlt die Privilegien<br />
einer im Verhältnis kleinen Gruppe<br />
von Neurentnern? Alle! Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber über höhere Beiträge;<br />
Rentner, weil ihre Rentenerhöhungen geringer<br />
ausfallen werden; und vor allem<br />
die junge Generation. Sie muss höhere<br />
Beiträge entrichten, wird deutlich später<br />
in Rente gehen können und bekommt<br />
auch deutlich niedrigere Renten. Auch<br />
nach 45 Jahren Maloche. Also: Von wegen<br />
gerecht!<br />
Contra<br />
Holger Schwannecke,<br />
Generalsekretär Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks (ZDH)<br />
Viel schlimmer aber ist die „Rolle rückwärts“<br />
in der Rentenpolitik angesichts der<br />
dramatischen Entwicklung der Demografie.<br />
Die privilegierten Jahrgänge sind die<br />
besonders geburtenstarken Jahrgänge in<br />
Deutschland. Sie gehen jetzt in großer Zahl<br />
vorzeitig in Rente – das belastet die Sozialkassen<br />
über Jahrzehnte! Die Tatsache, dass<br />
in Deutschland der Anteil der jungen Menschen<br />
im Erwerbsalter und damit der Beitragszahler<br />
immer weiter schrumpft, verschärft<br />
das Problem.<br />
Von wegen: „Wir können uns das leisten.“<br />
Die Rücklagen der Rentenversicherung<br />
gehören allen Beitragszahlern und<br />
dürfen nicht für Geschenke für einen kleinen<br />
Personenkreis verfrühstückt werden.<br />
Die Betriebe haben sich seit dem Beschluss<br />
für „Arbeit bis 67“ intensiv mit der<br />
Fachkräftesicherung befasst. Im Handwerk<br />
wollen wir die Mitarbeiter länger beschäftigen<br />
und qualifizieren sie. Wir brauchen<br />
sie als Fachkräfte mit Erfahrung. Wir haben<br />
ihnen erklärt, dass dies aufgrund der<br />
demografischen Entwicklung notwendig<br />
ist – zur Finanzierung des Rentensystems,<br />
zur Fachkräftesicherung. Ich glaube, das<br />
war alles korrekt – und die Rückkehr zur<br />
Frühverrentung ist eine Riesendummheit.<br />
Unseren Mitarbeitern und den Betrieben<br />
wäre daher eher mit einem flexibel zu<br />
handhabenden Teilrentenmodell geholfen.<br />
Eine praktikable und flexible Teilrente<br />
kann gerade auch den Menschen helfen,<br />
die vor der Rente nicht mehr in Vollzeit arbeiten<br />
können oder wollen. Damit wird den<br />
Menschen auch erleichtert, bis zur Rente in<br />
Erwerbstätigkeit zu bleiben. Das gilt auch<br />
insbesondere für körperlich besonders belastende<br />
Berufe, wie es im Handwerk einige<br />
gibt. Die Bundesregierung hat versprochen,<br />
bis zum Herbst Vorschläge zur Verbesserung<br />
bei der Teilrente vorzulegen. Es<br />
wird Zeit!<br />
■<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 13
BRANCHE AKTUELL<br />
SHK-Gütesiegel<br />
Auszeichnungen<br />
in sieben Bewertungskategorien vergeben<br />
Der von der Industrie begehrte Plus X Award hat sich in der SHK-Branche etabliert<br />
Seit 2011 werden SHK-Produkte mit dem Gütesiegel „Plus X“ ausgezeichnet. An drei Terminen, verteilt über das ganze Jahr, bewerten<br />
Fachjuroren die von den Herstellern eingereichten Produkte. Die Ergebnisse der beiden bisherigen Jury-Sitzungen des Jahres 2014 sind<br />
hier zusammengetragen.<br />
2004 wurde der Plus X Award als Innovationspreis<br />
für Technologieprodukte erstmalig<br />
aufgelegt und später um die Bereiche<br />
Sport und Lifestyle erweitert. Im Jahr 2011<br />
schließlich kam die Wohn- und Gebäudetechnologie<br />
hinzu – und damit auch die<br />
Bereiche Sanitär, Heizung, Klima und<br />
Energie.<br />
Die Plus-X-Gütesiegel werden in den sieben<br />
Kategorien Innovation, High Quality,<br />
Design, Bedienkomfort, Funktionalität, Ergonomie<br />
und Ökologie vergeben. Die Jury-<br />
Mitglieder gehen bei jedem einzelnen Produkt<br />
den Fragen nach:<br />
Hat das Produkt ein Innovationsmerkmal?<br />
Wie ist es um die Qualität bestellt?<br />
Erfüllt es Designansprüche?<br />
Ist das Produkt bedienerfreundlich?<br />
Ist es funktional?<br />
Haben die Entwickler besonders auf ergonomische<br />
Handhabung geachtet?<br />
Kommen ökologische Aspekte bei der<br />
Produktion oder im Gebrauch zum Tragen?<br />
Herzstück:<br />
eine hochwertig besetzte Jury<br />
Donat Brandt hat mit der <strong>IKZ</strong>-HAUS-<br />
TECHNIK gesprochen. Der Präsident des<br />
Plus X Award äußert sich u. a. darüber, worin<br />
der Preis sich von anderen in Deutschland<br />
existierenden Produktauszeichnungen<br />
unterscheidet.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Herr Brandt, es gibt<br />
sehr viele renommierte Produkt-Auszeichnungen<br />
in Deutschland. Die bekanntesten<br />
in der SHK-Branche sind sicher der<br />
„Red dot Design Award“ und der „IF Design<br />
Award“. Wofür brauchen wir den Plus<br />
X Award?<br />
Donat Brandt: Die Branche der Wohn- und<br />
Gebäudetechnologie ist mit reinen Designpreisen<br />
überschwemmt. Das große Unterscheidungsmerkmal<br />
liegt darin, dass der<br />
Plus X Award sich nicht als reiner Designpreis<br />
versteht.<br />
Gerade in der Branche der Wohnund<br />
Gebäudetechnologie sind besonders<br />
langlebige Produkte gefragt, die<br />
auch noch nach Jahrzehnten ihren vollen<br />
und uneingeschränkten Leistungsnutzen<br />
erbringen müssen. Der Plus X Award<br />
ist ein Innovationspreis, der mit seinen<br />
sieben Gütesiegeln – Innovation, High<br />
Quality, Design, Funktionalität, Bedienkomfort,<br />
Ergonomie und Ökologie –<br />
genau eben diese für den Endverbraucher<br />
wichtigen Eigenschaften herausstellt.<br />
Oder denken Sie beispielsweise an die<br />
vielen Produkte, die hinter der Wand verbaut<br />
werden. Hier dürfte wahrscheinlich<br />
ein reiner Designpreis keine kaufentscheidende<br />
Wirkung erzielen.<br />
Donat Brand sagt, worin sich der Plus X Award von anderen Preisen unterscheidet und warum<br />
der SHK-Handwerksbetrieb die Auszeichnungen in seine Beratungsgespräche einbinden sollte.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Aber was macht den<br />
Plus X Award nun aus? Oder anders gefragt:<br />
Worin unterscheidet er sich von anderen<br />
Preisverleihern?<br />
Donat Brandt: Das Herzstück ist seine<br />
hochwertig besetzte Jury. So ist es für uns<br />
besonders wichtig, dass sie aus industrieneutralen<br />
Branchenexperten besteht. Das<br />
bedeutet, hier bewertet nicht die Industrie<br />
ihre eigenen Produkte oder die des Wettbewerbs.<br />
Mit diesem starken Unterscheidungsmerkmal<br />
distanzieren wir uns auch<br />
ganz klar von Leser-Wettbewerben, bei denen<br />
oftmals Endverbraucher über Produkte<br />
14 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
abstimmen, welche sie selbst nie genutzt<br />
haben.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Sie bezeichnen den<br />
Plus X Award vollmundig als weltgrößten<br />
Innovationspreis für Technologie, Sport<br />
und Lifestyle. Ist das nicht ein wenig zu<br />
hoch gegriffen?<br />
Donat Brandt: Keinesfalls. Hinter dem<br />
Großteil der teilnehmenden Marken stehen<br />
internationale Unternehmen und Konzerne,<br />
die den Plus X Award sehr aktiv in<br />
ihre weltweite Kommunikation integrieren.<br />
Die wenigsten Awards schaffen es,<br />
über ihre Landesgrenzen hinaus auch international<br />
an Bedeutung zu erlangen.<br />
Ich glaube, hier liegt das besonders<br />
wertige Empfinden für den Plus X Award:<br />
dass Deutschland nicht nur Mutterland des<br />
Awards ist, sondern auch der Großteil der<br />
Jury sich aus deutschsprachigen Branchenexperten<br />
zusammensetzt, da die deutschen<br />
Tugenden nach wie vor international noch<br />
enorme Wertschätzung genießen.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Es sind 25 Branchen,<br />
in denen die eingereichten Produkte gruppiert<br />
werden. Seit drei Jahren gehört auch<br />
die Wohn- und Gebäudetechnik dazu. Was<br />
war Anlass dafür, Heizung, Sanitär, Klima<br />
und Energie mit aufzunehmen?<br />
Donat Brandt: Der Wunsch, die Produktbereiche<br />
Heizung, Klima, Energie und Sanitär<br />
zu integrieren, kam vor einigen Jahren<br />
eben genau von diesen Branchen. So haben<br />
wir vor über drei Jahren mit dem STROBEL<br />
VERLAG nicht nur einen glaubwürdigen<br />
und etablierten Partner gewonnen, sondern<br />
auch kompetente Fachleute, die Produkte<br />
dieser Branchen bewerten können.<br />
Gerade darin sieht man unseren hohen Anspruch,<br />
nur in den Branchen Produkte zu<br />
bewerten, in denen auch eine Jurykompetenz<br />
abgebildet werden kann – eines unserer<br />
wichtigsten und wertvollsten Unterscheidungsmerkmale.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Die sieben Gütesiegel<br />
– Sie hatten sie eben aufgezählt – sind das<br />
eine. Dann gibt es noch das „beste Produkt<br />
des Jahres“ und die „innovativste Marke<br />
des Jahres“. Wie kann der Leser der <strong>IKZ</strong>-<br />
HAUSTECHNIK von dem Plus X Award profitieren.<br />
Donat Brandt: Ist es nicht einfacher, ein<br />
ausgezeichnetes Produkt zu verkaufen, anstatt<br />
ein Produkt anzubieten, welches keine<br />
Auszeichnung aufweist? So bietet die<br />
Auszeichnung mit einem Plus X Award-<br />
Gütesiegel ein starkes Verkaufsargument<br />
und einen echten Mehrwert im Abverkauf<br />
ShowerSelect ® : die neue Art,<br />
Vergnügen anzusteuern<br />
Form und Funktion gehen bei den neuen ShowerSelect<br />
Fertigsets Hand in Hand. Weil ein einfacher Knopfdruck<br />
genügt, um die Armatur an- und auszuschalten, den Verbraucher<br />
auszuwählen bzw. zu wechseln oder die Strahlart<br />
zu ändern – ganz ohne Elektronik. Weitere<br />
Informationen für Freude auf Knopfdruck unter<br />
www.pro.hansgrohe.de/select<br />
Intuitiv. Komfortabel. Leicht zu<br />
reinigen.<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 15
BRANCHE AKTUELL<br />
SHK-Gütesiegel<br />
für den Händler und Installateur. Somit<br />
ist er eine Auszeichnung von Experten für<br />
Experten.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Ein Mal jährlich zeichnen<br />
Sie in einer feierlichen Zeremonie die<br />
„innovativsten Marken eines Jahres“ aus.<br />
Der letzte Austragungsort der sogenannten<br />
„Plus X Award Night“ Anfang Juni war der<br />
ehemalige Bundestag in Bonn. Warum dieses<br />
hohe Haus?<br />
Donat Brandt: Der erste Deutsche Bundestag<br />
in Bonn ist ein sehr geschichtsträchtiger<br />
Ort. Er steht wie kaum ein anderes<br />
Symbol für ein glaubwürdiges, modernes<br />
und innovatives Deutschland. Für einen<br />
Award, der sich auch international als deutscher<br />
Award versteht, haben wir mit dem<br />
ersten Deutschen Bundestag in Bonn einen<br />
hervorragenden Veranstaltungsort für unsere<br />
Preisverleihung gefunden.<br />
Zahlreiche Produkte ausgezeichnet<br />
Zu den Jury-Mitgliedern zählen auch<br />
Personen aus dem STROBEL VERLAG: Jury-Vorsitzender<br />
Christopher Strobel (u. a.<br />
Herausgeber der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK),<br />
Uwe Derr (Verkaufsleiter), Detlev Knecht<br />
(stv. Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK/<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER) und Hilmar Düppel<br />
(Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-ENERGY).<br />
In diesem Jahr haben sich bereits<br />
zahlreiche Hersteller entschlossen, einige<br />
ihrer Produkte von der Jury bewerten<br />
zu lassen. Die für die SHK-Branche relevanten<br />
Ergebnisse aus den zwei bisherigen<br />
Sitzungen sind hier zusammengetragen<br />
(der dritte und letzte Jury-Termin 2014 ist<br />
für den Spätsommer geplant). Aufgrund<br />
der Fülle an Produkten hat die Redaktion<br />
die Vorstellung auf zwei Hefte aufgeteilt.<br />
Teil 1 findet sich in der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECH-<br />
NIK 13/2014.<br />
www.plusxaward.de<br />
Testo AG<br />
Trichterset „testovent 417“<br />
www.testo.de<br />
Grundfos GmbH<br />
Heizungsumwälzpumpe „Alpha 2“<br />
www.grundfos.de<br />
LG Electronics Deutschland GmbH<br />
Klimagerät mit VRF-Technologie<br />
„Artcool Multi V IV“<br />
www.lg.com<br />
Schedel Bad & Design GmbH<br />
Modulsystem<br />
für Kaldewei-Duschfläche „Xetis“<br />
www.schedel-badinnovation.de<br />
Paul Wärmerückgewinnung GmbH<br />
Wärmerückgewinnungsgerät<br />
„Climos F 200“<br />
www.paul-lueftung.de<br />
GMBH<br />
Die<br />
Nr .1<br />
72581 Dettingen · Vogelsangstr. 26 /2 B<br />
Telefon 0 71 23 / 97 67 30 · Fax 97 67 40<br />
info@fawas.de www.fawas.de<br />
LG Electronics Deutschland GmbH<br />
Solarmodul „Mono X“<br />
www.lg.com<br />
Spartherm Feuerungstechnik GmbH<br />
Ethanol Brenner „ebios-fire Tower“<br />
www.spartherm.com<br />
16 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
BRANCHE AKTUELL<br />
SHK-Gütesiegel<br />
Ziehl-Abegg SE<br />
Bionischer Bio-Ventilator<br />
www.ziehl-abegg.de<br />
Ekon GmbH<br />
Regel- und Automatisierungssystem<br />
„my Gekko“<br />
www.mygekko.com<br />
Gira Giersiepen GmbH & Co. KG<br />
Bedienzentrale für Gebäudetechnik „G1“<br />
www.gira.de<br />
Das Plus an Hygiene,<br />
Gesundheit, Sicherheit<br />
und nachhaltiger Ökologie.<br />
<br />
<br />
<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 17
BRANCHE AKTUELL<br />
SHK-Gütesiegel<br />
Bagno Sasso Mobili<br />
Wasserspararmatur „Swiss Eco Tap“<br />
www.swissecotap.ch<br />
Sprinz GmbH & Co. KG<br />
Echtglasdusche „Tansa“<br />
www.sprinz.eu<br />
Kermi GmbH<br />
Wärmesystem „x-optimiert“<br />
www.kermi.de<br />
Jörger Armaturen und Accessoires GmbH<br />
Armaturen- und Accessoireserie „Turn“<br />
www.joerger.de<br />
Rademacher Geräte-Elektronik GmbH<br />
Zentrale zur Steuerung und<br />
Programmierung von Funk-Empfängern<br />
„Duo Fern“<br />
www.rademacher.de<br />
Kermi GmbH<br />
Duschkabine „Walk in XS“<br />
www.kermi.de<br />
Waterkotte GmbH<br />
Wärmepumpe „Eco Touch Ai1 Air“<br />
www.waterkotte.de<br />
Waterkotte GmbH<br />
Wärmepumpe „Basic Line Ai1 Geo“<br />
www.waterkotte.de<br />
Waterkotte GmbH<br />
Trinkwasser-Wärmepumpe „Eco Well“<br />
www.waterkotte.de<br />
18 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
BRANCHE AKTUELL<br />
SHK-Gütesiegel<br />
Zehnder GmbH<br />
Lüftungsgerät „ComfoAir XL“<br />
www.zehnder-systems.de<br />
Esylux Deutschland GmbH<br />
Multisensor für Raumklima<br />
und Beleuchtung „PD-ATMO 3601/8 0“<br />
www.esylux.com<br />
Danfoss GmbH<br />
Motor-Pumpen-Einheit „BFPM 61“<br />
www.danfoss.de<br />
HOSCH Gebäudeautomation<br />
Holger Schaefe GmbH<br />
Entrauchungssteuerung „rigento S3“<br />
www.hosch-ga.de<br />
Bosch Thermotechnik GmbH (Buderus)<br />
Pufferspeicher mit Frischwasserstation<br />
„Logalux PNRZ“<br />
www.buderus.de<br />
JUNG PUMPEN U3K<br />
40 JAHRE KELLERENTWÄSSERUNG (1974-2014)<br />
SEPP MAIER<br />
SETZT AUF DIE<br />
RICHTIGEN FARBEN.<br />
WWW.JUNG-PUMPEN.DE
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
ZENTRALVERBAND<br />
www.zvshk.de<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Fahnenwerbung<br />
Mit dem SHK-Logo Flagge<br />
zeigen<br />
Beim Kunden ist der Eckring als<br />
Logo der Verbandsorganisation ein<br />
seit Jahrzehnten vertrautes Zeichen.<br />
Umfragen zufolge verbindet der Konsument<br />
damit, dass Fachkompetenz<br />
präsent ist. Der organisierte Mitgliedsbetrieb<br />
kann dies weithin sichtbar<br />
durch eine Fahne vor oder auf seinem<br />
Firmengebäude signalisieren. Der<br />
ZVSHK macht dazu ein besonderes<br />
Angebot bis zum 31. Oktober 2014. So<br />
kostet beispielsweise eine Hochformatflagge<br />
(3 x 1,20 m) nur 39 statt 48 Euro.<br />
Der passende 7 m lange Aluminium-<br />
Fahnenmast (Ø 90 mm) mit innen liegender<br />
Seilführung wurde um gut 20<br />
Euro reduziert auf 266 Euro und eine<br />
Bodenhülse zum Einbetonieren kostet<br />
jetzt 36 Euro (alle Preise zzgl. MwSt.<br />
und Nebenkosten). Mitgliedsbetriebe<br />
finden Sonderangebote für zwei Fahnenformate<br />
im Onlineshop von www.<br />
zvshk.de<br />
Meisterpreis<br />
Wer wird dieses Jahr Bester?<br />
Werkzeugspezialist Rothenberger stiftet<br />
auch in diesem Jahr in Kooperation mit<br />
dem ZVSHK den „Meisterpreis“ für hervorragendes<br />
Können. Jungmeister, die 2013<br />
oder 2014 im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk<br />
in jedem der vier Prüfungsteile<br />
mindestens mit befriedigend abgeschlossen<br />
haben, können ihre Fähigkeiten<br />
in einem eintägigen Qualifizierungswettbewerb<br />
unter Beweis stellen. Es ist eine<br />
Vorwandkonstruktion nach Zeichnung anzufertigen.<br />
Bewertet werden technisches<br />
Können, Schnelligkeit, Sauberkeit und Genauigkeit.<br />
Der Wettbewerb findet vom 11.<br />
bis 13. September 2014 im Bundesleistungszentrum<br />
der SHK-Organisation in Schweinfurt<br />
statt. Preise in Höhe von 3000, 2000 sowie<br />
1000 Euro warten auf die besten Drei.<br />
Interessierte SHK-Jungmeister richten<br />
ihre Bewerbung mit Angabe der vier<br />
Noten der Meisterprüfung per E-Mail an<br />
f.goebel@zvshk.de. Bewerbungsschluss ist<br />
der 1. August 2014.<br />
Wer in diesem oder im letzten Jahr seine Meisterprüfung als Anlagenmechaniker SHK mindestens<br />
mit befriedigend bestanden hat, kann sich für den Rothenberger-Meisterpreis bewerben.<br />
Handwerkermarke<br />
Auf der Messe gewonnen<br />
Viele Fachbesucher haben die Messe<br />
SHK Essen oder die IFH Nürnberg als Infoquelle<br />
oder als Forum für persönliche Kontakte<br />
gewinnbringend genutzt. Doppelt gewonnen<br />
haben dabei sieben Fachbetriebe,<br />
denn sie machten auch am Messestand der<br />
Handwerkermarken Station und beteiligten<br />
sich am Spielquiz „SHK 1, 2 oder 3“ mit Fragen<br />
rund um die Handwerkermarke. Wer<br />
Der Eckring weht: Für den Kunden ist eine<br />
solche Fahne ein weithin sichtbares Zeichen<br />
für Fachkompetenz.<br />
Gut informiert über<br />
die Vorteile der Handwerkermarke:<br />
Sieben<br />
Fachbetrieben hat dies<br />
durch ein iPad mini<br />
Glück gebracht.<br />
20 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
besonders gut war, kam in die Verlosung<br />
eines iPad mini. Die neuen Besitzer sind:<br />
Sanitär Dittmar aus Herdecke,<br />
Lothar Föhse <strong>Haustechnik</strong> aus Essen,<br />
Heizung Sanitär Hammer (Inh. Daniel<br />
Cybala) aus Schleiz,<br />
Kröckel <strong>Haustechnik</strong> aus Bad Kissingen,<br />
Ottersdorf Sanitärtechnik aus Steinen,<br />
Fa. Jörg Staude aus Neukirchen,<br />
SHK Steffen aus Asbach-Germscheid.<br />
ZVSHK-Veranstaltungskalender 2014<br />
Datum<br />
Veranstaltung<br />
17. September Ausstellung „Wasser ist Leben“ – Internationaler Plakatwettbewerb<br />
2015, Berlin<br />
25./26. September 31. Deutscher Kupferschmiedetag, Dresden<br />
30. Oktober 2014 ZVSHK/KfW-Forum „Demographie“, Berlin<br />
13. November Informationsforum „Gewährleistungspartner des ZVSHK“, Bonn<br />
20. – 22. November GET Nord, Hamburg<br />
ZVSHK Direkt: Tel.: 02241 9299-0, Fax: 02241 21351, info@zvshk.de, www.zvshk.de<br />
Mehr Aufwand – Nutzen zweifelhaft<br />
Mitgliederversammlung der Überwachungsgemeinschaft (ÜWG-SHK)<br />
Statt VAwS heißt das Kürzel jetzt AwSV – gemeint ist das Gleiche: Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen. Nach langem Hin und Her überführt der Gesetzgeber die für SHK-Betriebe wichtige Verordnung vom Baurecht ins Wasserrecht.<br />
Das allein ist jedoch kein Mittel gegen den Modernisierungsstau bei alten Öltankanlagen. Im Gegenteil: Es beschert dem Fachhandwerk<br />
lediglich mehr Aufwand für Verwaltung und Qualifikationsnachweise. Erst eine bundesweit geltende Prüfpflicht für Tankanlagen<br />
mit mehr als 1000 l Heizöl würde einen Schub an Aufträgen bringen, doch der Bundesrat hat dies in weite Ferne gerückt.<br />
In der Heizungsbranche geht man<br />
davon aus, dass im Jahr 2030 noch deutlich<br />
über 4 Mio. große und kleine Heizölverbraucheranlagen<br />
ihren Dienst tun.<br />
Heute sind es insgesamt 5,6 Mio., wobei<br />
etwa 4,5 Mio. als sogenannte B-Anlagen<br />
mit einer Lagerkapazität größer<br />
1000 l sowie bis zu 10 000 l Heizöl eingestuft<br />
sind. Diese B-Anlagen will die<br />
neugestaltete AwSV, die wahrscheinlich<br />
im Frühjahr 2015 in Kraft treten<br />
wird, keineswegs sich selbst überlassen.<br />
Schon die jetzt bestehenden<br />
Regelungen machen eindeutig den Betreiber<br />
eines Ölheizungssystems dafür<br />
verantwortlich, dass das System ordnungsgemäß<br />
errichtet, betrieben und gewartet<br />
wird. Doch ob und wie der Betreiber<br />
dies umsetzt, danach wird nicht mit<br />
Nachdruck geschaut. Das Entscheidende<br />
fehlt: Es gibt außerhalb von Wasserschutzgebieten<br />
keine verpflichtende wiederkehrende<br />
Prüfung durch einen Sachverständigen.<br />
Deutschland ist bald kein Flickenteppich mehr: Mit der AwSV kommt die<br />
bundeseinheitliche Fachbetriebspflicht für Heizölanlagen.<br />
Der Betreiber einer Heizölanlage hat klar definierte Pflichten, doch die<br />
Politik verzichtet darauf, mit Nachdruck auf die Einhaltung zu bestehen.<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 21
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Etwa 120 Teilnehmer kamen zur jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung, diesmal am<br />
26. Juni 2014 in Köln.<br />
In vielen politischen Gesprächen auf<br />
Länder- und Bundesebene hat das SHK-<br />
Fachhandwerk dafür plädiert, die Prüfpflicht<br />
in die Verordnung hineinzuschreiben.<br />
Doch der Bundesrat ist dem nicht gefolgt<br />
und hat die neugestaltete AwSV am<br />
23.05.2014 ohne diesen Passus verabschiedet.<br />
Höhere Anforderungen<br />
durch die AwSV<br />
Zwar hat der Gesetzgeber eindeutig<br />
definiert, was der Betreiber einer Ölheizung<br />
zu beachten hat, doch im Fokus steht<br />
er nicht. Dagegen kommt das SHK-Fachhandwerk<br />
mitsamt seiner Überwachungsgemeinschaft<br />
(ÜWG-SHK) einschließlich<br />
der bis dato anerkannten Sachverständigen<br />
intensiver auf den Prüfstand. Gestützt<br />
durch § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
(WHG), in dem ein Sicherungssystem<br />
zugrunde gelegt ist, gibt die AwSV<br />
jetzt viele und zum Teil neue Details vor.<br />
Das wirkt sich zum einen auf die Organisationsstruktur<br />
der ÜWG-SHK aus (Wasserrecht)<br />
und bringt zum anderen den<br />
nach AwSV zertifizierten Betrieben mehr<br />
(Verwaltungs-)Aufwand. Nachfolgend einige<br />
Punkte:<br />
Fachbetriebe nach AwSV müssen umfangreiche<br />
Kenntnisse besitzen über<br />
Gefährdungsstufen, Anzeigepflichten<br />
oder Anforderungen in Schutzgebieten.<br />
Endlich durchgesetzt: Es kommt die<br />
bundesweite Fachbetriebspflicht für<br />
Heizölverbraucheranlagen mit mehr<br />
als 1000 l – damit enden länderspezifische<br />
Sonderregelungen.<br />
Neu: Regelmäßige Schulungen des eingesetzten<br />
Personals sind nachzuweisen.<br />
Neu: In einer Betriebsprüfung (alle zwei<br />
Jahre) müssen die Fachunternehmer gegenüber<br />
einem Prüfer der ÜWG-SHK<br />
beispielsweise darlegen, dass die nö-<br />
SONDERDRUCK<br />
DIE NEUE ENERGIE-<br />
EINSPARVERORDNUNG 2014<br />
<br />
<br />
<br />
Exklusiv für Mitglieder<br />
der SHK-Organisation<br />
Mit der 2. vollständig überarbeiteten Aufl age 2014, gültig ab dem<br />
1. Mai, werden die Änderungen der neuen EnEV übersichtlich und<br />
gut verständlich dargestellt. Die EnEV stützt sich auf das technische<br />
Regelwerk – sie verweist auf eine Reihe von DIN-Normen, die damit<br />
faktisch Teil der Verordnung werden.<br />
Wegen der zahlreichen Änderungen der Verordnung ist für alle Anwender<br />
eine neue, verlässliche Textfassung, aber auch verlässliche Informationen<br />
über Hintergründe und Ziele der Veränderungen wichtig.<br />
Die Lesefassung der EnEV 2013 ist mit farbig gekennzeichneten<br />
Änderungen und wird ergänzt durch eine redigierte und sortierte<br />
Zusammenstellung alle offi ziellen Begründungen.<br />
Bestell-Nr. T120, Preis 22,00 €<br />
inkl. MwSt., zzgl. Versandkostenpauschale.<br />
Bestellungen bitte im Onlineshop unter www.zvshk.de<br />
Zum Login benutzen Sie bitte Ihr SHK-Mitgliederpasswort<br />
oder bestellen Sie per E-Mail unter info@zvshk.de
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
tige gerätetechnische Ausrüstung vorhanden<br />
und funktionssicher ist. Auch<br />
müssen sie dokumentieren, welche Tätigkeiten<br />
sie an Heizölverbraucheranlagen<br />
ausgeführt haben.<br />
Wo bleibt Impuls für die Sanierung?<br />
Dieser Mehraufwand an Schulung und<br />
Verwaltung, den die Fachbetriebe bald zu<br />
erwarten haben, wird sich nicht ohne Weiteres<br />
durch einen Sanierungsschub alter<br />
Tankanlagen kompensieren lassen. „Die<br />
alle zehn Jahre wiederkehrenden Prüfungen<br />
der B-Anlagen werden nicht stattfinden“,<br />
beklagte ÜWG-Geschäftsführer<br />
Matthias Anton auf der Mitgliederversammlung<br />
am 26. Juni 2014 in Köln. „Das<br />
bedauern wir sehr, denn wir haben uns einen<br />
Modernisierungsschub vieler Altanlagen<br />
erhofft.“<br />
Woher soll der Impuls der Altanlagen<br />
dann kommen? Zumindest vorerst bleibt<br />
zweifelhaft, ob sich die Neuorganisation<br />
des rechtlichen Rahmens positiv auswirkt.<br />
Bringt die Überführung vom Baurecht<br />
ins Wasserrecht Aufträge in nennenswerter<br />
Zahl? Über 500 000 Systeme<br />
in Deutschland arbeiten seit mehr als<br />
30 Jahren. Weitere vier Millionen Anlagen<br />
sind technisch veraltet und Jahr für Jahr<br />
kommen neue hinzu, die eine Altersgrenze<br />
von 25 Jahren überschreiten.<br />
Viele Heizungsbetriebe konnten allerdings<br />
einen Auftragsschub verzeichnen,<br />
als vor mehr als zehn Jahren in<br />
Hessen eine landesweite Prüfpflicht<br />
alle Tankanlagen mit mehr als 1000 l<br />
unter die Lupe genommen hat (siehe<br />
Interview mit Siegbert Simon). Statt dort<br />
den Modernisierungsstau noch weiter<br />
anwachsen zu lassen, konnten die Prüfer<br />
den Betreibern damals Punkt für Punkt<br />
aufzeigen, was an den Altanlagen zu tun<br />
war.<br />
Eigene Akquise stärken<br />
Weil der Rückenwind von politischer<br />
Seite ausbleibt, bleibt es beim Heizungsfachmann,<br />
die Initiative zu ergreifen.<br />
Ohne Angst-Argumente bemühen zu<br />
müssen, hat er überzeugende Gründe,<br />
warum es nötig ist, das System Ölheizung<br />
auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen.<br />
Ob in Gebieten, die von Überschwemmung<br />
oder Hochwasser erreicht werden<br />
können oder ob eine Modernisierung altersbedingt<br />
geboten erscheint: Längst ist<br />
die für jeden Kunden passende Technik<br />
verfügbar.<br />
Auch wenn der Gesetzgeber keine Prüfpflicht<br />
vorschreibt, kann und sollte der<br />
MUSS ERST SCHADEN ENTSTEHEN?<br />
Siegbert Simon ist Vorsitzender der ÜWG-SHK, prüft als Sachverständiger Tankanlagen mit<br />
wassergefährdenden Stoffen und führt einen SHK-Betrieb in Gersfeld/Hessen. Auf der Mitgliederversammlung<br />
zeigte er sich enttäuscht, dass die AwsV keine bundesweite Prüfpflicht<br />
alter Tankanlagen vorsieht.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Der Bundesrat hat nicht dafür gestimmt, dass Heizölverbraucheranlagen<br />
mit mehr als 1000 l einer Prüfpflicht unterzogen werden. Sie haben seit über zehn Jahren in<br />
Hessen Erfahrungen gesammelt, die sehr wohl dafür sprechen?<br />
Siegbert Simon: Allerdings! Durch die Prüfpflicht<br />
in Hessen wurden auch Altanlagen in<br />
einem abenteuerlichen Zustand entdeckt.<br />
Es geht um Heizöl als wassergefährdender<br />
Stoff! Ich bin dafür, dass die Prävention im<br />
Vordergrund steht. Warum muss erst ein<br />
Schaden eintreten, bevor man pro Umwelt<br />
aktiv wird?<br />
Siegbert Simon ist Vorsitzender der ÜWG-<br />
SHK.<br />
Mitgliedsbetrieb der SHK-Organisation<br />
den Tank- und Technik-Check anbieten.<br />
Wer sonst soll den Betreiber bzw. Besitzer<br />
einer Tankanlage bestmöglich beraten?<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Nicht jeder in den Reihen<br />
der SHK-Organisation teilt Ihre Auffassung.<br />
Es gibt Befürchtungen nach dem Motto „Solche<br />
Beschlüsse öffnen Prüforganisationen<br />
Tür und Tor“ oder Missstände würden SHK-<br />
Unternehmen zugeschrieben, weil diese<br />
schließlich die Anlagen gebaut haben...<br />
Siegbert Simon: ... diese Befürchtung halte<br />
ich für unbegründet, im Gegenteil. Bei<br />
Nachprüfungen hat mir gegenüber bisher<br />
kein Anlagenbetreiber diese Maßnahme<br />
negativ dargestellt. Selbst zahlreiche Fachkollegen in den örtlichen SHK-Betrieben haben<br />
meine Prüftätigkeit begrüßt mit Worten wie „Dann wird die Kundschaft endlich mal dazu<br />
bewegt, die marode Anlage gegen eine neue auszutauschen“.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Demnach hat die landesweite Überprüfung in Hessen nicht dazu geführt,<br />
dass die fachliche Qualifikation der örtlichen SHK-Betriebe infrage gestellt wurde oder dass<br />
es einen Image-Verlust gegeben hat?<br />
Siegbert Simon: Nein. Es gab nicht wenige Anlagenbetreiber, bei denen die komplette Tankanlage<br />
erneuert werden musste. Meist kam im Nachhinein der Hinweis, dass der Ölgeruch<br />
jetzt endlich weg ist oder Kunden äußerten sich positiv wie zum Beispiel „Unser Heizungsbauer<br />
hat uns eine kleinere Tankanlage eingebaut und wir haben dadurch mehr Abstellraum<br />
gewonnen“.<br />
Ich kann aufgrund dieser Erfahrungen nicht nachvollziehen, warum die vielen politischen<br />
Gespräche in den Ländern und in Berlin vergebens waren und der Gesetzgeber von dieser<br />
empfohlenen bundesweiten Prüfpflicht Abstand genommen hat.<br />
Aktuelles in Kürze<br />
Am 25. Juni 2014 zählte die ÜWG-SHK<br />
insgesamt 4994 Mitglieder.<br />
Rechtsanwalt Thomas Herrig gab zu bedenken,<br />
dass die Verkehrssicherheitspflicht<br />
auch bei einem Umweltschaden<br />
eine große Rolle spielt. Weil der Betreiber<br />
einer Ölheizung eine Wartungsverpflichtung<br />
hat, wird auch eine Haftpflichtversicherung<br />
bei einer Schadenregulierung<br />
sehr zurückhaltend<br />
reagieren, wenn diese Pflicht missachtet<br />
wurde.<br />
Afriso und Dehoust haben gemeinsam<br />
eine neue Grenzwertgeberkette entwickelt,<br />
durch die das Überfüllen einer<br />
Batterietankanlage nicht mehr möglich<br />
sein soll. Während sich im ersten Tank<br />
ein Grenzwertgeber befindet, verfügt<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 23
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Siegbert Simon (ÜWG-<br />
SHK): „Momentan haben<br />
wir bundesweit etwa 4,5<br />
Mio. Ölheizungsanlagen<br />
der Gruppe B mit mehr als<br />
1000 l.“<br />
Matthias Anton (ÜWG-<br />
SHK): „Im letzten Jahr<br />
haben wir unseren ÜWG-<br />
Betrieben in 2050 telefonischen<br />
Anfragen beratend<br />
zur Seite gestanden.“<br />
Thomas Herrig (Fachanwalt<br />
Baurecht): „Schon<br />
ein Gelbdruck signalisiert,<br />
dass sich anerkannte Regeln<br />
der Technik weiter<br />
entwickelt haben.“<br />
Ralf Schröder (Afriso):<br />
„2030 werden wir immer<br />
noch über 4 Mio.<br />
Ölheizungsanlagen haben<br />
– doch der Anteil an Altanlagen<br />
steigt.“<br />
Frank Lützenkirchen<br />
(ÜWG-SHK): „Die AwSV<br />
bringt einen höheren Verwaltungsaufwand.<br />
Hilfestellung<br />
gibt unser neues<br />
Betriebshandbuch.“<br />
jeder weitere über einen Schwimmerschalter.<br />
Die Überwachungsgemeinschaft empfiehlt<br />
den Mitgliedsbetrieben, den Datensatz<br />
des eigenen Firmenprofils unter<br />
www.uewg-shk.de zu checken und<br />
ggf. zu korrigieren (Mail an die Organisation).<br />
Betreiber von Ölheizungen und<br />
die Behörden nutzen diese Handwerkersuche,<br />
um einen geeigneten Fachbetrieb<br />
über die Postleitzahlsuche ausfindig zu<br />
machen.<br />
TD ■<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
www.shk-nrw.de<br />
Alles was Recht ist<br />
SHK-Rechtstag: Aktualität und Praxisbezug bestimmten erneut die Tagung des Fachverbandes<br />
exklusiv für Innungsmitglieder<br />
Eine Vielzahl fachlicher Themen stand auf der Agenda der Landesfachgruppentagung des SHK-Fachverbands Nordrhein Westfalen,<br />
die im Juni in den Räumlichkeiten von Jung Pumpen in Steinhagen stattfand. Unter anderem wurde von den rund 50 anwesenden<br />
Delegierten ohne Gegenstimme der Beschluss gefasst, Kupferrohr in den vom Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen versorgten Gebieten<br />
aufgrund ungeklärter Schadensfälle nicht mehr einzusetzen. Doch zunächst galt es, die turnusmäßig anstehenden Wahlen der Fachausschüsse<br />
Sanitär und Heizung hinter sich zu bringen.<br />
Dafür sorgte am 21. Mai 2014 ein Großaufgebot<br />
an Referenten, das Inhaber und<br />
Führungskräfte in Oberhausen vor allem<br />
rechtlich auf den neuesten Stand brachte.<br />
Wie in den Vorjahren auch, spannte Peter<br />
Schlüter als Initiator und Leiter der Veranstaltung<br />
thematisch einen weiten Bogen.<br />
Vom Arbeitsrecht zum Baurecht, von der<br />
mobilen Fahrzeugüberwachung zur Verbrauchskennzeichnung,<br />
von der E-Bilanz<br />
über die Lohnfortzahlungsversicherung<br />
bis zur neuen Berufsunfähigkeitsrente<br />
des Fachverbandes reichte das breite Spektrum<br />
der Tagung in diesem Jahr. „Mehr<br />
geht nicht“, stellte Rechtsanwalt Schlüter<br />
zufrieden fest. „Mit neun Referenten haben<br />
wir nicht nur eine neue Rekordmarke<br />
aufgestellt und sehr viele Themen abgedeckt,<br />
sondern gleichzeitig zeitlich unsere<br />
Möglichkeiten ausgereizt – auch dank der<br />
Diskussion und der Fragen aus den Reihen<br />
unserer Teilnehmer.“<br />
Gewährleistungsfristen:<br />
Schmaler Grad – große Wirkung<br />
Der Leiter der Rechtsabteilung machte<br />
als Moderator den Anfang mit aktueller<br />
Rechtsprechung. Anhand von neuen Urteilen<br />
zu PV- und thermischen Solaranlagen<br />
zeigte er auf, wie schmal der Grad<br />
zwischen langer und kurzer Verjährungsfrist<br />
für Mängelansprüche ist und wie unterschiedlich<br />
lang Gerichte den ausführenden<br />
Betrieb im Zweifel haften lassen.<br />
Und warum das für den SHK-Fachbetrieb<br />
wichtig ist, wenn er beim Lieferanten fehlerhafte<br />
Ware gekauft hat. Nach einem<br />
kurzen Blick auf die letzten BGH-Urteile<br />
zur Schwarzarbeit leitete der Geschäftsführer<br />
über zu seiner Kollegin Felicitas<br />
Floßdorf, die sich einer klassischen „Chefaufgabe“<br />
widmete.<br />
Der Monteur im Spannungsfeld<br />
zwischen Theorie und Praxis<br />
Die Rechtsanwältin des Fachverbandes<br />
beschäftigte sich mit der Frage, wie der<br />
Unternehmer damit umgehen kann, dass<br />
24 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Wieder gut besucht: die diesjährige Rechtstagung des Fachverbandes NRW – exklusiv für Innungsmitglieder.<br />
seine Mitarbeiter vor Ort mit ständig steigenden<br />
Anforderungen konfrontiert werden<br />
– und wie da Theorie und Praxis in<br />
Einklang gebracht werden können. Vor<br />
dem Hintergrund „der schier unüberschaubaren<br />
technischen Regelwerke“ ging<br />
es dabei um das Spannungsfeld von fachlichen<br />
wie auch rechtlichen Vorgaben einerseits<br />
und den Kundenwünschen sowie<br />
dem Können und Wissen der Mitarbeiter<br />
andererseits. An aktuellen Branchenthemen<br />
zeigte die Referentin, wie wichtig die<br />
Weitergabe von Wissen im und für den Betrieb<br />
ist.<br />
Aktuelles zu Steuer und Abrechnung<br />
Mit der fortschreitenden Digitalisierung<br />
auch auf dem Gebiet der Steuer beschäftigte<br />
sich Christian Goede. Bei dem<br />
DATEV-Juristen drehte sich alles um die<br />
Stichworte E-Bilanz und ELStAM, aber<br />
auch um SEPA und um Neues bei den Reisekosten.<br />
Er zeigte auf, was die weitere<br />
elektronische Verarbeitung von Geschäftsprozessen<br />
auch in diesem Bereich bedeutet<br />
und worauf SHK-Betriebe achten müssen.<br />
Mobile Fahrzeugüberwachung<br />
Immer noch aktuell, beschäftigten sich<br />
Dania Boldemann-Kühle und Jörg Austermann<br />
mit diesem für Unternehmer wie Arbeitnehmer<br />
gleichermaßen wichtigen Bereich<br />
– und näherten sich dem Thema auf<br />
unterschiedlichen Wegen: Während der<br />
EDV-Spezialist die Möglichkeiten in der<br />
Praxis aufzeigte, beleuchtete die Anwältin<br />
des Fachverbandes Problemstellungen<br />
aus rechtlicher Sicht. Widerstreitende Interessen<br />
von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
müssten unter Berücksichtigung des<br />
Datenschutzes in Einklang gebracht werden.<br />
Es müsse z. B. gewährleis tet sein, dass<br />
im privaten Bereich keine „Überwachung“<br />
stattfinde, so die Juristin. Dass die Umsetzung<br />
in der Praxis nicht immer konfliktfrei<br />
gelingt und es dabei vor allem<br />
auf das „Wie“ der Vermittlung ankommt,<br />
zeigte auch die Diskussion der Teilnehmer.<br />
Die neue<br />
SHK-Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Über die besonderen Vorteile der neuen<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung exklusiv<br />
für Innungsmitglieder informierte Jörg<br />
Röding, Prokurist des Spezialmaklers Dr.<br />
Schmidt & Erdsiek: Keine Gesundheitsprüfung<br />
und eine mit Blick auf vergleichbare<br />
Tarife bis zu 30 % günstigere Prämie „sind<br />
die Highlights der neuen Rahmenvereinbarung<br />
des Fachverbandes“, die auch aufgrund<br />
der versicherungstechnischen Einstufung<br />
„vor allem für den Unternehmer<br />
selbst attraktiv ist“. Sein Kollege Marcel<br />
Friedrich ergänzte die Neuerungen im Versicherungsbereich<br />
um die Lohnfortzahlungsversicherung,<br />
mit der Betriebe ihr<br />
Zahlungsrisiko im Hinblick auf die U1-<br />
Umlage ein Stück weit absichern können.<br />
Verbrauchskennzeichnung<br />
Aufgrund europäischer Vorgaben gibt<br />
es bald auch im Heizungssektor die Verbrauchskennzeichnung:<br />
Das Labeling von<br />
Produkten wird vorgeschrieben. Rechtsanwalt<br />
Carsten Müller-Oehring vom Zentralverband<br />
SHK stellte die Hintergründe dar<br />
und erklärte, welche Haftungsrisiken sich<br />
für die Branche ergeben können. Wenn<br />
Anforderungen nicht erfüllt werden, drohe<br />
Gefahr vom Wettbewerb und von der<br />
Marktaufsicht – und am Ende die Enttäuschung<br />
des Kunden, wenn Erwartungen<br />
nicht erfüllt würden.<br />
Arbeitsrechtstipps für die Praxis<br />
Traditionell wird der Rechtstag mit Ratschlägen<br />
und Empfehlungen aus der arbeitsrechtlichen<br />
Praxis abgeschlossen.<br />
Jens Niehl aus Düsseldorf versorgte die<br />
Teilnehmer mit wichtigen Neuerungen und<br />
aktuellen Entscheidungen. Der Fach anwalt<br />
für Arbeitsrecht befasste sich mit befristeten<br />
Arbeitsverhältnissen, der Kündigung<br />
für außerdienstliches Verhalten und<br />
den Formalien bei der Kündigung ganz<br />
allgemein, mit der Zeugniserteilung und<br />
– einem weiteren Klassiker – dem ewigen<br />
Problem im Arbeitsverhältnis, wie man<br />
als Chef mit „schlechter Leis tung“ umgehen<br />
kann.<br />
Fazit<br />
Viel fachlicher Input und rege Beteiligung<br />
prägten die Tagung, bei der die Teilnehmer<br />
zum wiederholten Mal zeigten,<br />
dass sich für sie der Weg nach Oberhausen<br />
gelohnt hat. In Düsseldorf hat man<br />
derweil schon 2015 im Blick. Geschäftsführer<br />
Peter Schlüter: „Vielleicht heißt es<br />
dann: Weniger ist mehr und wir fokussieren<br />
uns auf ganz bestimmte Schwerpunkte.<br />
Das hängt natürlich davon ab, was<br />
gerade aktuell wichtig ist für die Branche.“<br />
Auf jeden Fall möchte der Fachverband seinen<br />
Betrieben auch beim nächsten Mal<br />
interessante Themen anbieten und sich<br />
bemühen, wieder ein attraktives Paket<br />
zu schnüren.<br />
■<br />
Tagungsleiter Peter Schlüter (r.) im Kreis der Mit-Referenten (v.l.): Felicitas Floßdorf, Jörg<br />
Austermann, Dania Boldemann-Kühle, Christian Goede, Carsten Müller-Oehring, Jörg Röding,<br />
und Marcel Friedrich (nicht im Bild: Jens Niehl).<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 25
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Update für die technischen Delegierten<br />
Landesfachgruppe zu Gast beim Entwässerungsspezialisten Jung Pumpen<br />
Eine Vielzahl fachlicher Themen stand auf der Agenda der Landesfachgruppentagung des SHK-Fachverbands Nordrhein Westfalen,<br />
die im Juni in den Räumlichkeiten von Jung Pumpen in Steinhagen stattfand. Unter anderem wurde von den rund 50 anwesenden<br />
Delegierten ohne Gegenstimme der Beschluss gefasst, Kupferrohr in den vom Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen versorgten Gebieten<br />
aufgrund ungeklärter Schadensfälle nicht mehr einzusetzen. Doch zunächst galt es, die turnusmäßig anstehenden Wahlen der Fachausschüsse<br />
Sanitär und Heizung hinter sich zu bringen.<br />
Viel Neues gibt es zumindest zu diesem<br />
Tagungspunkt nicht zu berichten.<br />
Landesfachgruppenleiter Dieter Jansen,<br />
sein Stellvertreter Andreas Stillecke<br />
und die Fachausschussmitglieder wurden<br />
einstimmig wiedergewählt. Lediglich<br />
Chris toph Fergas (Fachausschuss Sanitär)<br />
stand zur Wiederwahl nicht mehr<br />
zur Verfügung. Ihm folgt Matthias Thielen,<br />
der ebenfalls ohne Gegenstimme gewählt<br />
wurde.<br />
SHK-relevante Neuerungen<br />
der EnEV 2014<br />
Deutlich umfangreicher war das anschließende<br />
Fachprogramm, welches von<br />
Norbert Schmitz mit einer kurzen Übersicht<br />
über die aktuellen Veränderungen<br />
der Energieeinsparverordnung 2014 eingeleitet<br />
wurde. Der technische Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes wies detailliert auf<br />
die für das SHK-Handwerk relevanten Veränderungen<br />
hin. Besonders hervorzuheben<br />
Von den rund 50 anwesenden Delegierten wurde der Beschluss gefasst, Kupferrohr in den vom<br />
Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen versorgten Gebieten aufgrund ungeklärter Schadensfälle<br />
nicht mehr einzusetzen.<br />
in diesem Zusammenhang ist die neue Erleichterung,<br />
Rohrleitungen ohne Zirkulation<br />
oder Begleitheizung mit einem Wasserinhalt<br />
bis zu 3 l im beheizten Bereich ungedämmt<br />
zu verlegen. Dies gilt auch für<br />
Nichtwohngebäude. Schmitz wies aber<br />
darauf hin, „dass bei Rohrleitungen ohne<br />
Dämmanforderung aus anderen Gründen<br />
eine Dämmung notwendig sein kann, beispielsweise<br />
aus korrosions- oder schallschutztechnischen<br />
Gründen.“<br />
Eine weitere wichtige Veränderung betrifft<br />
den Heizungsbereich: Fußbodenheizungen<br />
in Räumen mit weniger als 6 m²<br />
Nutzfläche müssen nun nicht mehr mit<br />
selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur<br />
raumweisen Regelung der Raumtemperatur<br />
(z. B. Thermostatventile) ausgestattet<br />
werden.<br />
Das Podium der Landesfachgruppentagung des FVSHK NRW (v. l.): Rechtsanwalt Peter Schlüter,<br />
Geschäftsführer Recht, Norbert Schmitz, Geschäftsführer Technik, Dieter Jansen, Landesfachgruppenleiter,<br />
Andreas Stillecke, stv. Landesfachgruppenleiter.<br />
Förder-Navigator im Netz<br />
Finanzielle Förderungen für Sanierungsmaßnahmen<br />
sind für das Handwerk<br />
26 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
nicht selten ein regelrechter Türöffner<br />
beim Endkunden. Schmitz wies vor diesem<br />
Hindergrund auf den aktuellen Förder-Navigator<br />
der Energieagentur NRW<br />
hin, der eine umfangreiche Recherche zu<br />
Fördermitteln für Neubau- wie auch Altbauprojekte<br />
ermöglicht. Und das landeswie<br />
auch bundesweit. Das Tool eignet sich<br />
laut Schmitz auch gut für die Kundenberatung<br />
vor Ort. Es findet sich im Internet unter<br />
www.foerder-navi.de.<br />
VAwS passiert den Bundesrat<br />
Bernd Staats wies auf die aktuellen Veränderungen<br />
in der Verordnung über Anlagen<br />
zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen hin. „Die VAwS wurde Ende Mai<br />
dieses Jahres durch den Bundesrat verabschiedet.<br />
Sie muss allerdings noch zur<br />
Notifizierung nach Brüssel“, so der Technische<br />
Referent des Fachverbands. Mit dem<br />
Inkrafttreten könne wohl frühestens zum<br />
Jahreswechsel 2014/2015 gerechnet werden.<br />
Nach dem aktuellen Fortbestand ergeben<br />
sich einige Neuerungen für das Fachhandwerk.<br />
So wird die Fachbetriebspflicht<br />
Referent Bernd Staats wies u. a. auf die aktuellen<br />
Veränderungen in der Verordnung<br />
über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen hin.<br />
für Heizölverbraucheranlagen verschärft.<br />
Künftig soll sie im gesamten Bundesgebiet<br />
bereits ab 1000 l gelten. Außerdem werden<br />
höhere Anforderungen an die Zulassung<br />
von Fachbetrieben gestellt. Die nachträgliche<br />
Überprüfung von Heizölverbraucheranlagen<br />
in Gebäuden außerhalb von<br />
Wasserschutzgebieten mit 1000 bis 10 000 l<br />
Inhalt wurde dagegen nicht umgesetzt,<br />
obwohl gerade von Sachverständigenseite<br />
diese Forderung an die Politik gerichtet<br />
wurde. „Einer Erhebung zufolge weist<br />
gerade der Altbestand häufig Mängel auf“,<br />
so Staats.<br />
Ungeklärte Korrosionsfälle<br />
bei Kupferrohr<br />
Nach den Erkenntnissen des Fachverbandes<br />
gibt es im Versorgungsgebiet der<br />
RWW Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH – Teilbereich Wasserwerk<br />
Dorsten-Holsterhausen – ein gehäuftes<br />
Auftreten von Schäden an Trinkwasser-Installationen<br />
aus Kupfer, ohne<br />
dass die Ursache dafür bekannt ist. Der<br />
Wasserversorger sieht keine bekannten<br />
Einschränkungen bezüglich der möglichen<br />
Materialauswahl für die Trinkwasserinstallation.<br />
Materialfehler als Ursache<br />
schließen dagegen die betroffenen Rohrhersteller<br />
aus und betonen, dass es seit den<br />
Hartlötschäden in Köln vor rund 25 Jahren<br />
keine derartige Häufung von Schäden<br />
in einem Versorgungsgebiet gegeben<br />
habe.<br />
„Die Situation für die Fachbetriebe ist<br />
mehr als unbefriedigend, zumal eine Lösung<br />
nicht in Sicht ist“, konstatiert Rechtsanwalt<br />
Peter Schlüter, Geschäftsführer<br />
Recht beim Fachverband. So weist etwa die<br />
Landesfachgruppenleiter<br />
Dieter Jansen<br />
(vorne im Bild) und<br />
Andreas Stillecke, stv.<br />
Landesfachgruppenleiter<br />
(rechts dahinter),<br />
mit Mitgliedern<br />
der Fachausschüsse<br />
Sanitär und Heizung.<br />
Reihe hinten, von<br />
links: Peter Berboth,<br />
Torsten Finke, Karl-<br />
Hermann Richter,<br />
Matthias Thielen,<br />
Christian Schmidt.<br />
Davor von links:<br />
Holger Dahlmann<br />
und Michael Peters.<br />
RWW auf Nachfrage des Fachverbandes darauf<br />
hin, dass zur Vermeidung von Korrosionsschäden<br />
vor Erstellung einer Trinkwasserinstallation<br />
unter Berücksichtigung<br />
des Anlagenbaus, des geplanten Betriebs<br />
und der verwendeten Materialien eine Bewertung<br />
der Korrosionswahrscheinlichkeit<br />
erfolgen sollte, erklärt aber nicht, wie und<br />
von wem dieser Nachweis in der Praxis geführt<br />
werden soll. „Unsere diesbezügliche<br />
Nachfrage wurde bis dato nicht beantwortet“,<br />
sagt Schlüter. Die Industrie wolle zwar<br />
ein umfangreiches Verbundprojekt zur Ursachenforschung<br />
anstoßen. Doch das dürfte<br />
zwei bis drei Jahre dauern. In der Zwischenzeit<br />
trage der Handwerker das Haftungsrisiko.<br />
Aufgrund dieser ungeklärten Situation<br />
hat die Landesfachgruppe Installateur<br />
und Heizungsbau den Beschluss gefasst,<br />
ihren Mitgliedsbetrieben im Versorgungsgebiet<br />
Dorsten-Holsterhausen bis auf weiteres<br />
zu empfehlen, Trinkwasser-Installationen<br />
nicht mit dem Werkstoff Kupfer auszuführen.<br />
Ausdrücklich ausgenommen von<br />
dieser Empfehlung ist innenbeschichtetes<br />
Kupferrohr.<br />
Eine Führung durch die Praxis-Schulungsräume<br />
des Entwässerungsspezialisten<br />
Jung Pumpen sowie ein Referat zum<br />
Thema Rückstausicherung von Gebäuden<br />
und eines zum Thema Alternative Abdichtung<br />
für Wannen und Duschen rundeten<br />
diesen mit reichlich Fachinformationen<br />
gespickten Tag ab.<br />
■<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 27
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
NIEDERSACHSEN<br />
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Trends und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus<br />
Ein Rückblick auf den Landesverbandstag 2014<br />
Vom 12. bis 14. Juni 2014 fand der Landesverbandstag des Fachverbandes SHK Niedersachsen in Osnabrück statt. Als Tagungsort standen<br />
die Räumlichkeiten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur Verfügung. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist eine der<br />
größten Stiftungen in Europa. Sie fördert innovative Projekte aus den Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung/Naturschutz und<br />
Umweltkommunikation.<br />
Leiteten den Verbandstag souverän (v.l.): Geschäftsführer Jürgen Engelhardt, Landesinnungsmeister<br />
Friedrich Budde und Stellvertreter Eberhard Bürgel.<br />
Rund 100 Delegierte aus den angeschlossenen SHK-Innungen folgten der Einladung zum Verbandstag<br />
nach Osnabrück.<br />
Traditionell begann der Landesverbandstag<br />
am Donnerstagnachmittag mit<br />
der „Obermeisteraussprache“, bei der die<br />
Delegierten der Innungen aktuelle Fragen<br />
mit Vorstand, Geschäftsführung und Referenten<br />
des Fachverbandes klären konnten.<br />
Der Freitag, 13. Juni, stand zunächst im<br />
Zeichen der Technik. Unter der Überschrift<br />
„Neue Trends in der <strong>Haustechnik</strong>. – Wie<br />
weckt man Emotionen beim Kunden?“ beleuchteten<br />
mehrere Referenten in ihren<br />
Kurzvorträgen unterschiedliche Aspekte<br />
aus den Bereichen Sanitärtechnik, Heizungstechnik<br />
und Energieeffizienz. Den<br />
Anfang machte Andreas Skrypietz, Projektleiter<br />
des in der Bundesstiftung Umwelt<br />
ansässigen Projektes „Haus sanieren<br />
– profitieren“. Er stellte das Konzept<br />
eines Energiechecks vor, mit dem Handwerksunternehmer<br />
Kunden die Potenziale<br />
von Renovierungsmaßnahmen aufzeigen<br />
können.<br />
Michael Beese, Projektleiter eSolutions<br />
bei der Aloys F. Dornbracht GmbH & Co.<br />
KG, berichtete anschließend über die aktuellen<br />
und künftigen Trends bei der Badgestaltung.<br />
Matthias Thiel vom ZVSHK,<br />
Referatsleiter Betriebswirtschaft, Datenmanagement<br />
und demografischer Wandel,<br />
hatte in seinem Vortrag ebenfalls die Badgestaltung<br />
im Blick. Er stellte vor allem<br />
die zukünftigen Herausforderungen des<br />
demografischen Wandels bei der barrierefreien<br />
Badplanung in den Mittelpunkt.<br />
Manfred Greis, Generalbevollmächtigter<br />
der Viessmann Werke GmbH & Co. KG,<br />
wandte sich schließlich den Trends in der<br />
Heizungstechnik zu. Seine Thesen zum<br />
„Grundbedürfnis Wärme“ untermauerte er<br />
mit kenntnisreichen Anekdoten zu den aktuellen<br />
Diskussionen in der Energie- und<br />
Wirtschaftspolitik.<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Juch von der<br />
Hochschule Bremerhaven erweiterte diese<br />
Ausführungen in einem interessanten<br />
28 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Zahlreiche Referate zur Sanitärund<br />
Heizungstechnik standen am<br />
Freitag auf dem Programm. Unter<br />
anderem referierte Michael Beese<br />
(Dornbracht) über Trends bei der<br />
Badgestaltung …<br />
… Matthias Thiel (ZVSHK) stellte die<br />
zukünftigen Herausforderungen<br />
des demografischen Wandels bei<br />
der barrierefreien Badplanung in<br />
den Mittelpunkt…<br />
… Manfred Greis (Viessmann<br />
Werke) wandte sich den Trends in<br />
der Heizungstechnik zu …<br />
… Prof. Dr.-Ing. Thomas Juch<br />
(Hochschule Bremerhaven) erweiterte<br />
diese Ausführungen um die<br />
Sicht der Wissenschaft.<br />
und unterhaltsamen Vortrag um die Sicht<br />
der Wissenschaft. Zum Abschluss des<br />
Vormittags brachte Dr. Jörg Lenk, UNITI-<br />
Umweltbeauftragter, den Zuhörern die<br />
Problematik der kommunalen Eingriffe<br />
in den Wärmemarkt (Stichwort: Fernwärme)<br />
nah.<br />
Am Freitagnachmittag stand das Thema<br />
„Öffentlichkeitsarbeit im Fachverband“<br />
auf der Tagesordnung. Unter der<br />
Überschrift „Besseres Image – mehr<br />
Nachwuchs – zufriedene Mitglieder“ erarbeiteten<br />
die Teilnehmer in drei getrennten<br />
Workshops Vorschläge für konkrete<br />
Maßnahmen für die drei Hauptzielgruppen<br />
Kunden/Interessenten, Azubis/<br />
Nachwuchs und Innungsmitglieder (siehe<br />
Interview). Die Umsetzung der vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen wird ab sofort<br />
durch das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Fachverband SHK Niedersachsen<br />
und den neu ins Leben gerufenen Ausschuss<br />
für Öffentlichkeitsarbeit (besetzt<br />
mit acht Delegierten aus den Bezirken) vorangetrieben.<br />
Für das Rahmenprogramm des diesjährigen<br />
Landesverbandstages zeichnete<br />
die Innung Osnabrück Stadt verantwortlich.<br />
Ob eine Nachtwächterführung am<br />
Donnerstagabend, die SHK-Fete in ungewöhnlicher<br />
Umgebung am Freitagabend<br />
oder das aus mehreren Bausteinen bestehende,<br />
frei wählbare, Partnerprogramm<br />
am Freitag – die Veranstaltungsangebote<br />
fanden großen Anklang.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Am Samstag, 14. Juni 2014, endete<br />
der Landesverbandstag mit der Mitgliederversammlung<br />
des Fachverbandes<br />
SHK Niedersachsen und Wahlen der<br />
Gremien. Bei den im Rahmen der Mitglie-<br />
Wichtige Dokumentationen<br />
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AUS DEN VERBÄNDEN<br />
DREI FRAGE AN KIRSTEN WITTKE<br />
Kirsten Wittke, Referentin Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim Fachverband.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Welche Vorschläge zur Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit wurden aus den Reihen<br />
der Delegierten in den drei Workshops erarbeitet?<br />
Kirsten Wittke: In allen drei Workshops haben die Teilnehmer erkannt, dass wir mehr „emotionale Ansprache“<br />
in unseren Werbemaßnahmen benötigen. Für die Zielgruppe Kunden/Interessenten ist daher die<br />
Hauptaufgabe, Print- und Onlinewerbung zu gestalten, die den Eckring ins Zentrum der Wahrnehmung<br />
rückt und mit einer emotionalen Werbebotschaft verbindet.<br />
Ein besonders aktuelles Thema für viele Betriebe ist die Gewinnung von neuen Azubis. Hier konkurrieren<br />
die Betriebe mit vielen anderen Berufsfeldern. Um das Interesse am Beruf des SHK-Anlagenmechanikers<br />
zu stärken, haben wir vielfältige Ideen bekommen. Kernelemente: die Social Media-Kanäle stärker nutzen<br />
und mit einem Praxis-Parcours das Berufsbild für die Jugendlichen „erfahrbar“ machen.<br />
Auch im Workshop „Werbung für eine Innungsmitgliedschaft“ waren sich die Teilnehmer einig, dass der<br />
persönliche Kontakt eine entscheidende Rolle spielt. Das Referat Öffentlichkeitsarbeit im Fachverband<br />
kann hier unterstützen, indem es für die Obermeister der Innungen Konzepte und Checklisten ausarbeitet.<br />
Hauptanliegen ist aber die Entwicklung eines Films, der die Vorteile einer Innungs-Mitgliedschaft bildlich<br />
thematisiert.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Wann soll die Umsetzung der Maßnahmen für die drei Hauptzielgruppen Kunden/Interessenten, Azubis/Nachwuchs und<br />
Innungsmitglieder starten?<br />
Kirsten Wittke: Ein Wunsch wurde in einem Workshop quasi „nebenbei“ an uns herangetragen: Die Bitte, wir mögen brandaktuelle Themen<br />
in unseren Veröffentlichungen so kennzeichnen, dass sie vom Leser sofort als besonders wichtig wahrgenommen werden. Dies haben wir in<br />
unserem letzten Newsletter bereits umgesetzt.<br />
Andere Maßnahmen benötigen eine etwas längere Vorlaufzeit. Aber auch hier haben wir bereits begonnen: Erste Entwürfe werden zurzeit<br />
entwickelt, Angebote von Dienstleistern eingeholt etc. Wir gehen davon aus, dass wir in unserer nächsten Sitzung des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit<br />
erste Vorschläge abstimmen können. Die Ergebnisse präsentieren wir dann dem Vorstand, der über die Umsetzung entscheiden<br />
muss.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Erfolg braucht Ideen, Zeit und bedingt der regelmäßigen Reflektion. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der neue<br />
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit? Oder banal gefragt: Was sind die Ziele?<br />
Kirsten Wittke: Wir Referentinnen im Fachverband bringen beide Berufserfahrung in den Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit mit: PR, Marketing<br />
und Veranstaltungsmanagement. Das technische Fachwissen aus dem SHK-Handwerk fehlt uns. Darum freuen wir uns, dass engagierte Innungsmitglieder<br />
im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit mitarbeiten, die unsere Arbeit mit ihrem Fachwissen unterstützen wollen. Unser Ziel ist,<br />
dass wir gemeinsam Konzepte und auch konkrete Werbeinstrumente entwickeln, die den Bedarf der Mitgliedsbetriebe treffen und praktischen<br />
Nutzen bringen.<br />
Auf der SHK-Fete<br />
am Freitagabend<br />
gab es ein<br />
beeindruckendes<br />
Showprogramm,<br />
anschließend<br />
wurde kräftig<br />
das Tanzbein<br />
geschwungen.<br />
30 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Der Vorstand des Fachverbandes<br />
SHK Niedersachsen:<br />
(v.l.n.r.): Frank Senger,<br />
Franz-Josef Kampsen,<br />
Edzard Wagner, Jörg Essmann,<br />
Götz-Dietrich Holtz,<br />
Ulrich Budde, Norbert<br />
Raida, Eberhard Bürgel,<br />
Friedrich Budde, Eckhard<br />
Stein, Carsten Mühlenkamp,<br />
Manfred Blume,<br />
Uwe Kluth, Gerald Lange,<br />
Reiner Möhle.<br />
Nicht im Bild: Dirk Barkhüser<br />
und Helmut Meier.<br />
derversammlung durchgeführten Wahlen<br />
wurde Landesinnungsmeister Friedrich<br />
Budde, Hannover, für weitere drei Jahre<br />
in seinem Amt bestätigt. Auch sein Stellvertreter,<br />
Eberhard Bürgel, Nienburg, erhielt<br />
das Vertrauen der Delegierten. Neue<br />
Mitglieder im Vorstand sind: Edzard Wagner,<br />
Bezirksvorsitzender Aurich, Ullrich<br />
Budde, Bezirksvorsitzender Hannover,<br />
und Helmut Meier, Vorsitzender des neu<br />
konstituierten Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Jörg Essmann, bisheriger<br />
Bezirksvorsitzender Hannover, übernimmt<br />
das Amt des Ausschussvorsitzenden<br />
Betriebswirtschaft. Ihre Tätigkeit<br />
im Vorstand beendet haben Bernd Alten-<br />
hoff, bisheriger Vorsitzender des Ausschusses<br />
Betriebswirtschaft, und Jakob<br />
Jürrens, bisheriger Bezirksvorsitzender<br />
Aurich.<br />
Die detaillierten Wahlergebnisse für<br />
die einzelnen Fachgruppen und Bezirksvorsitzenden<br />
finden Sie unter: www.ikz.de<br />
(Suchwort: Landesverbandstag Osnabrück).<br />
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Tag der offenen Tür im SHK-Ausbildungszentrum<br />
Mit dem SHK-Ausbildungszentrum verfügt die Berliner SHK-Innung über eine der modernsten Ausbildungsstätten Europas für das SHK-<br />
Handwerk. Auf ca. 4400 m 2 Schulungsfläche bietet es zehn Werkstatträume für die Gas- und Ölfeuerung, Rohr- und Blechbearbeitung,<br />
Wassertechnik, Elektro- und Regelungstechnik, Erneuerbare Energien sowie acht Schulungsräume. Insgesamt können täglich bis zu<br />
480 Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer geschult werden.<br />
Das Ausbildungszentrum betreut pro<br />
Jahr rund 1000 Ausbildungsverhältnisse<br />
und führt etwa 400 Gesellenprüfungen<br />
sowie die überbetriebliche Berufsausbildung<br />
für alle Berliner SHK-Betriebe<br />
durch. Es ist vom ZVSHK als Kompetenzzentrum<br />
Gebäude- und Energietechnik<br />
anerkannt und bietet berufsbegleitende<br />
Weiterbildungen an, z. B. Elektrofachkraft<br />
für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk<br />
oder SHK-Fachkraft Solarthermie.<br />
Zusätzlich ist das Ausbildungszentrum<br />
anerkannte Bildungsstätte für gesetzlich<br />
vorgeschriebene Sachkundenachweise<br />
u. a. in den Bereichen Fachkraft für Hygiene<br />
und Schutz des Trinkwassers oder<br />
SHK-Fachkraft für Klima- und Wärmepumpentechnik.<br />
Im vergangenen Jahr wurde das Ausbildungszentrum<br />
mit Bundes- und Landesmitteln<br />
aufwendig vom Dach bis zum<br />
Keller modernisiert und um neue Labore,<br />
Trinkwasserinstallationen, Messstellen<br />
und ein barrierefreies Bad erweitert. Zahlreiche<br />
Partner aus der Industrie haben die<br />
Neuausstattung der Ausbildungsbereiche<br />
mit technischen Geräten unterstützt.<br />
Am 21. Juni 2014 stellte die Innung auf<br />
einem Tag der offenen Tür das neue Haus<br />
vor. Fachbetriebe, Industrie, Politik und<br />
Verbände konnten sich ein Bild machen<br />
von der technischen Ausstattung der Labore<br />
und von der Qualität der Aus- und<br />
Weiterbildung in Berlin. Die zahlreichen<br />
Gäste zeigten sich beeindruckt. Obermeister<br />
Andreas Schuh sprach allen Sponsoren<br />
Dank aus und betonte, dass die Innung<br />
großen Wert auf eine fundierte Ausbildung<br />
des Nachwuchses lege und sich<br />
vor allem auch in vielen Projekten um das<br />
Fachkräfteproblem kümmere. „Wir stehen<br />
für herstellerunabhängige Ausbildung und<br />
möchten, dass Azubis eine ganzheitliche<br />
Vorstellung von Gebäuden und der Gebäudetechnik<br />
vermittelt bekommen.“<br />
Schon jetzt verfügt die Berliner Innung<br />
mit dem Erneuerbare-Energien-Labor über<br />
einen Show-Room zur Simulation modernster<br />
<strong>Haustechnik</strong>. Der nächste Meilenstein<br />
ist aber bereits in Planung: die Weiterentwicklung<br />
des Ausbildungszentrums zu<br />
einem Kompetenzzentrum für energieeffiziente<br />
<strong>Haustechnik</strong> unter Berücksichtigung<br />
der Barrierefreiheit.<br />
■<br />
Die Berliner SHK-Innung freut sich über die neu gestalteten Schulungsräume und präsentierte sie<br />
Ende Juni der Öffentlichkeit.<br />
32 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
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Über Rückstauschleifen, die über die Rückstauebene geführt werden, werden Hebeanlagen und Entwässerungspumpen (z. B. bei Mischkanalisation)<br />
angeschlossen.<br />
Hebeanlagen für jeden Entwässerungsfall<br />
Abwasserentsorgung normgerecht inklusive Rückstausicherung<br />
Häufig werden Kellerräume in Ein- oder Mehrfamilienhäusern nachträglich zu Wohnzwecken genutzt oder zur Lagerung von wertvollem<br />
Hab und Gut verwendet. Aufgabe des Installateurs und Planers ist es in diesem Zusammenhang, die Entwässerung von Räumen<br />
unterhalb der Rückstauebene nach DIN EN 12056-4 rückstausicher auszuführen. Die Rückstausicherung durch <strong>Abwasserhebeanlagen</strong><br />
stellt hierbei eine umfassende Lösung dar. Die Vielfalt der Entwässerungsaufgaben erfordert ein umfangreiches Sortiment an Hebeanlagen<br />
für die unterschiedlichsten Einsatzfälle. Die Tatsache, dass viele Grundleitungssysteme aufgrund von undichten Abwasserleitungen<br />
saniert werden müssen, erhöht das Potenzial.<br />
Die Hebeanlage muss über eine Rückstauschleife<br />
über die Rückstauebene (in<br />
der Regel das Straßenniveau) entwässern.<br />
Somit wird ein Schutz gegen Rückstau erreicht.<br />
Sie pumpt auch bei Rückstau Abwasser<br />
in die öffentliche Kanalisation, die<br />
Hausentwässerung bleibt in vollem Umfang<br />
betriebsfähig. Die entscheidende Frage<br />
bei der Wahl der Entwässerungsoption<br />
lautet zunächst: In welchem Maße möchte<br />
der Betreiber der Entwässerungsanlage<br />
die Räume unterhalb der Rückstauebene<br />
nutzen? Die Bau- und Prüfgrundsätze für<br />
Schmutzwasser- und Fäkalienhebeanlagen<br />
unterscheiden hier verschiedene Einsatzbereiche,<br />
deren Abgrenzung anhand<br />
von drei Fallbeispielen beschrieben werden<br />
soll.<br />
Das Zweit-Bad ohne WC<br />
Die Waschküche eines Kellers soll zukünftig<br />
als Zweit-Bad genutzt werden. Das<br />
bereits vorhandene Ausgussbecken soll zu<br />
einem Waschbecken umfunktioniert, die<br />
vorhandene Waschmaschine nach wie vor<br />
entwässert werden. Zusätzlich soll eine Dusche<br />
installiert werden.<br />
Zunächst stellt sich hier die Frage, wie<br />
die Entwässerung der Anschlussgegenstände<br />
bisher erfolgt ist. Wurde hier über<br />
einen Pumpenschacht in gemauerter oder<br />
gegossener Form entwässert? In einem solchen<br />
Fall sollte stets vorab geklärt werden,<br />
ob von diesem Schacht ggf. eine Geruchsbelästigung<br />
ausgeht, die man im späteren<br />
Bad möglichst nicht mehr haben möchte.<br />
Gerüche können beispielsweise effektiv<br />
vermindert werden, indem in den vorhandenen<br />
Schacht nachträglich ein PE-Fertigbehälter<br />
eingesetzt wird, dessen glatte<br />
Innenoberfläche Ablagerungen vermeidet<br />
und damit gleichzeitig den Aufwand für<br />
die Wartung der Hebeanlage vermindert.<br />
Einbaufertige Schächte verfügen oft über<br />
sogenannte Kombistutzen für mehrere Anschlüsse<br />
DN 50/DN 100, komfortable Möglichkeiten<br />
zur Verlängerung und damit zur<br />
Anpassung an die Einbausituation. Der Anschluss<br />
für die Entlüftung kann wahlweise<br />
über das Dach geführt werden oder alternativ<br />
in den Aufstellraum, wobei Gerüche<br />
dann über einen Filtereinsatz mittels<br />
Aktivkohle gemindert werden.<br />
Mit einer verfliesbaren Abdeckplatte<br />
kann ein Unterflurbehälter heute op-<br />
34 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
SANITÄRTECHNIK<br />
Rückstauschutz<br />
tisch unauffällig in das Gesamtbild des<br />
neuen Bades eintauchen und zugleich die<br />
Schutzfunktion eines Bodenablaufs übernehmen.<br />
Beachtet werden muss allerdings,<br />
dass der Einsatz eines solchen Behälters<br />
nur im nicht grundwassergefährdeten Bereich<br />
gestattet ist, da die Verbindung PE-<br />
Beton nicht dicht gegen drückendes Grundwasser<br />
ist, es sei denn, der Behälter wird<br />
vollständig von der wasserdichten Wanne<br />
umgeben.<br />
Alternativ zu einem Unterflurbehälter<br />
ist auch die Rückstausicherung mittels<br />
Überflurbehälter denkbar: Diese<br />
kompakten Behälter zur Grauwasserentsorgung<br />
werden in vielen Fällen direkt<br />
unter dem Waschbecken angeordnet. Vor<br />
allem beim Anschluss von Waschmaschinen<br />
empfiehlt sich der Einbau einer Alarmanlage,<br />
da die Wassermenge eines Waschvorgangs<br />
meist mehr als die doppelte Wassermenge<br />
des Behältervolumens beträgt.<br />
Alarmanlagen mit eingebautem Waschmaschinenstopp<br />
verhindern, dass bei Störungen<br />
an der Pumpe nachlaufendes Wasser<br />
aus der Waschmaschine zu einer Überflutung<br />
von Kellerräumen führt.<br />
Der Sammelbehälter Baufix inkl. Abwasserpumpe entsorgt als Unterflureinbau Schmutzwasser<br />
aus Waschtischen, Spülbecken, Duschen und Waschmaschinen.<br />
Kleine Hebeanlagen in der Vorwand<br />
Da die Ansprüche in der Badgestaltung<br />
stetig wachsen, haben einige Hersteller in<br />
diesem Produktsegment Anlagen entwickelt,<br />
die in handelsübliche Vorwandmontagesysteme<br />
eingebaut werden können. Die<br />
Behälterlüftung erfolgt bei modernen Produkten<br />
über ein unauffälliges Lüftungsgitter<br />
(inkl. Filtereinsatz für Aktivkohle)<br />
aus der Vorwand. Optional besteht natürlich<br />
die Möglichkeit, die Lüftungsleitung<br />
über Dach zu führen. Im Störungsfall ist<br />
eine gezielte Ableitung des rückstauenden<br />
Wassers aus der Vorwand mittels Ablaufschlauch<br />
möglich. Damit wird das Auslaufen<br />
von Wasser hinter bzw. in der Vorwand<br />
vermieden. Entscheidend für die Wartung<br />
ist, dass bei Einbau der Anlage eine ausreichend<br />
große Revisionsöffnung berücksichtigt<br />
wird. Entsprechende Magnetrahmen<br />
führen die Anbieter dieser Anlagen im<br />
Zubehörprogramm. Im Wartungsfall wird<br />
lediglich die Pumpe aus dem Behälter entnommen,<br />
der Behälter verbleibt eingebaut<br />
in der Vorwand. Die Ausstattung mit einer<br />
Alarmanlage ist bei guten Produkten<br />
heute Standard.<br />
Soll ein Kellerbad auch eine Toilette beinhalten,<br />
empfehlen sich sogenannte „Hebeanlagen<br />
zur begrenzten Verwendung“.<br />
Diese Geräte unterliegen den Einsatzbedingungen<br />
der DIN EN 12050-3 und sind<br />
am Markt auch oft als „Zerhacker“ oder<br />
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Edler<br />
Mineralguss
SANITÄRTECHNIK<br />
Rückstauschutz<br />
Die Neuverlegung des<br />
Rohrleitungssystems<br />
als Sammelleitung<br />
schafft Sicherheit.<br />
„Hächsler“ bekannt. Mit dem eingebauten<br />
Schneid- oder Hackwerk sind allerdings<br />
auch vielfach recht hohe Geräuschbelästigungen<br />
verbunden. Einzelne Hersteller<br />
propagieren daher, hier auf das Schneidwerk<br />
zu verzichten, da die Umdrehungszahl<br />
des Motors in Verbindung mit dem<br />
Freistromrad der Pumpe eine ausreichende<br />
Zerkleinerung der Beimengungen bewirkt<br />
und zudem geringere Geräuschemissionen<br />
verursacht. Auch über der Kellerebene finden<br />
Hebeanlagen ihren Einsatz. Z. B. im<br />
Dachgeschoss wenn ein neues modernes<br />
Bad fernab der zentralen Abwasserleitung<br />
installiert werden soll, können Hebeanlagen<br />
die Verbindung zur Sammelleitung<br />
durch klein dimensionierte Druckleitung<br />
schaffen.<br />
Bei Einsatz eines solchen Gerätes ist es<br />
vor allem wichtig, den Hausbesitzer auf die<br />
Einsatzgrenzen dieser Anlagen hinzuweisen<br />
bzw. einige Besonderheiten beim Einbau<br />
zu beachten: Maximal eine Toilette,<br />
ein Handwaschbecken, ein Bidet und eine<br />
Dusche dürfen hier angeschlossen werden.<br />
Außerdem sind diese Anlagen ausschließlich<br />
im privaten Zweit-Bad mit überschaubarem<br />
und entsprechend über die technischen<br />
Gegebenheiten informierten Benutzerkreis<br />
zu verwenden. Des Weiteren<br />
muss bei dieser Lösung eine weitere Toilette<br />
im Haus zur Entwässerung im Freigefälle<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Nicht selten werden Toiletten als Mülleimer<br />
„missbraucht“. In der Praxis heißt<br />
das, dass neben dem fäkalienhaltigen<br />
Schwarzwasser z. B. auch Essensreste, Hygieneartikel<br />
und vieles mehr entsorgt werden<br />
– Beimengungen, die zu Störungen bei<br />
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36 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
SANITÄRTECHNIK<br />
Rückstauschutz<br />
Kleinhebeanlagen führen können. Umso<br />
wichtiger ist es, die Nutzer solcher Anlagen<br />
über die Einsatzbedingungen und die<br />
Funktion der Geräte aufzuklären. Der Anschluss<br />
der Entwässerungsgegenstände<br />
hat so zu erfolgen, dass die Toilette direkt<br />
an das Gerät angeschlossen wird und sich<br />
die weiteren Entwässerungsgegenstände<br />
ebenfalls im Aufstellraum, also im Störungsfall<br />
in Sichtweite befinden, sodass<br />
damit auch die akustische Störmeldung<br />
wahrgenommen werden kann.<br />
Barrierefreiheit und Walk-In Duschen<br />
Im Zuge der Ansprüche auf Barrierefreiheit<br />
im Bad gibt es nun auch sogenannte<br />
Bodenablaufpumpen. Damit wird die Realisierung<br />
bodengleicher Duschen oft erst<br />
ermöglicht. Wichtig – der Einbau einer<br />
solchen Anlage ermöglicht lediglich den<br />
Transport über Strecke – also hin zu einer<br />
Hebeanlage oder einer Freigefälleleitung.<br />
Der Rückstauschutz selbst ist auch<br />
hier über zugelassene Hebeanlagen nach<br />
DIN EN 12050 zu realisieren.<br />
Souterrainwohnung<br />
mit Bad und Küche<br />
Wird eine komplette Souterrainwohnung<br />
eingerichtet, so geht es in der Regel<br />
um die Entwässerung des angeschlossenen<br />
Bades inklusive Toilette sowie der Ablaufstellen<br />
aus der Küche. In diesem Fall ist<br />
eine Hebeanlage nach DIN EN 12050-1 zu<br />
installieren. Anlagen dieser Bauart verfügen<br />
über einen Sammelbehälter, der bei<br />
kurzfristigem Stromausfall auch als Puffer<br />
genutzt werden kann und dabei die<br />
Volumen mehrerer Toilettenspülungen<br />
aufnimmt. Hier gibt es keine speziellen<br />
Einschränkungen im Hinblick auf die<br />
möglichen Anschlussgegenstände, jedoch<br />
empfiehlt es sich – wie in allen vorhergehenden<br />
Fällen – eine hydraulische Berechnung<br />
vorzunehmen, über die der Pumpentyp,<br />
das notwendige Stauvolumen und die<br />
Rohrleitung bemessen werden.<br />
Um eine maximale Laufruhe zu erreichen,<br />
werden heute Motorträgerplattformen<br />
aus Guss auf die korrosionsbeständigen<br />
PE-Behälter aufgesetzt, die<br />
den Behälter stabilisieren und der Anlage<br />
Laufruhe verleihen. Auch für die Wartung<br />
ergeben sich hieraus wesentliche<br />
Erleichterungen, da die Aufbauten wie Motor<br />
und Armaturen mittels metrischem<br />
Gewinde in der Platte fixiert sind und sich<br />
nach der ggf. durchgeführten Demontage<br />
wieder sicher und (druck-)dicht aufbauen<br />
lassen.<br />
Die Lieferung einer solchen Anlage<br />
sollte ein bereits vormontiertes Steuergerät<br />
beinhalten, sodass die Anlage aus elektrischer<br />
Sicht steckerfertig ist. Damit sind<br />
keine besonderen Elektrofachkenntnisse<br />
bei der Installation notwendig. Das Steuergerät<br />
muss aber bei der Montage in einem<br />
trockenen, gut belüfteten Raum installiert<br />
werden. Die Ausstattung des Steuergerätes<br />
selbst sollte über optische Anzeigen für<br />
Betrieb, Drehrichtung (bei Drehstrom-<br />
Anlagen) und Alarm verfügen, wobei die<br />
Alarmmeldung zusätzlich akustisch zu hören<br />
sein und ihre Weiterleitung mittels potenzialfreiem<br />
Kontakt möglich sein sollte.<br />
Im Falle eines Stromausfalls ist es zudem<br />
Der Moment, wenn Sie Ihren Kunden<br />
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Blei hat in der Trinkwasserinstallation nichts zu suchen.<br />
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Erfahrung als Familienunternehmen.
sinnvoll, wenn die Alarmmeldung mittels<br />
Akku auch netzunabhängig erfolgt.<br />
Vollwertige Fäkalienhebeanlagen werden<br />
in unterschiedlichen Behältergrößen<br />
angeboten. Je nach Abwasservorkommen<br />
und Einbaubedingungen werden diese Behälter<br />
mit spezifischen Pumpenleistungen<br />
bestückt. Im Bereich der Einfamilienhäuser<br />
existieren leichte und kompakte Lösungen<br />
für die Ein-Mann-Montage, die<br />
auch bei geringen Platzverhältnissen unterzubringen<br />
sind.<br />
Übersichtskarte Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft. Die Weltgesundheitsbehörde<br />
(WHO) empfiehlt, dass eine Radonkonzentration von 0,1 kBq/m³ in Wohngebäuden nicht<br />
überschritten werden soll. Nähere Informationen gibt es unter www.radon-info.de<br />
Bild: www.radon-info.de<br />
RADONBELASTUNG IN KELLERN<br />
Bei der Nutzung von Räumen unter der Rückstauebene ist nicht nur dem Schutz vor Rückstau<br />
besonderes Augenmerk zu schenken. In vielen Kellerräumen besteht die Gefahr einer<br />
Radonbelastung. Das natürliche radioaktive Edelgas kann aus dem Erdreich durch Undichtigkeiten<br />
von Böden und Wänden in die Innenräume eindringen und so zu gesundheitlichen<br />
Schäden bei Bewohnern führen. Radon gilt als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.<br />
Radon ist geruch- und geschmacklos. Es dringt nicht nur aus dem Erdreich in Innenräume<br />
ein, sondern kann auch in mineralischen Baustoffen enthalten sein. Relativ hohe Radonkonzentrationen<br />
sind deshalb in nicht oder schlecht unterkellerten Häusern oder bei Verwendung<br />
von Abraumgestein, Schlacken oder vulkanischem Gestein als Baustoff möglich.<br />
Dies trifft oft bei älteren Häusern, die vor 1970 gebaut wurden, zu.<br />
Der Nachweis von Radon in der Raumluft kann durch eine etwa 72-stündige, zug- und<br />
feuchtegeschützte Exposition von Aktivkohle-Passivsammlern erfolgen. Die gammaspektroskopische<br />
Auswertung des Passivsammlers im Labor liefert dann einen 3-Tages-Mittelwert.<br />
Ob Sanierungsmaßnahmen in einer Wohnung erforderlich sind, kann nur durch eine Messung<br />
festgestellt werden.<br />
In begründeten Fällen ist es sinnvoll oder notwendig, die Belastung zu reduzieren. Dazu<br />
kann eventuell eine lüftungstechnische Maßnahme ausreichend sein, die entsprechende<br />
Luftwechselraten, jahreszeitliche Anforderungen und eine „Überdrucklüftung“ berücksichtigen<br />
muss. Eventuell sind hierzu begleitende Maßnahmen zur Bodenabdichtung notwendig,<br />
ähnlich wie die Dämmung bei Außenwänden und von Wärmebrücken.<br />
In Mehrfamilienhäusern<br />
ist Redundanz gefragt<br />
Beim Einsatz einer Hebeanlage im<br />
Mehrfamilienhaus oder im gewerblichen<br />
Bereich, wo also von einem „unkontrollierbaren<br />
Zufluss“ gesprochen werden kann,<br />
ist eine Doppelanlage vorzusehen. Diese<br />
Doppelanlagen verfügen über zwei Pumpen,<br />
die wechselseitig schalten, sodass beide<br />
Pumpen intermittierend, wiederkehrend<br />
in Betrieb sind. Damit verfügen die<br />
Pumpen über eine gleichmäßige Laufleistung,<br />
also auch einen gleichmäßigen Verschleiß.<br />
Die zweite Pumpe dient in diesem<br />
Fall als Reservepumpe. Sie gewährleistet<br />
damit den fortlaufenden Betrieb der Anlage,<br />
sollte eine Pumpe ausfallen. Zusätzlich<br />
erfolgt in einem solchen Fall die Zuschaltung<br />
des akustischen/optischen Alarms.<br />
Die zweite Pumpe gewährleistet bei Spitzenzuläufen<br />
auch, dass beide in Betrieb gehen.<br />
Dies kann als „Bonus-Funktion“ angesehen<br />
werden, da bei korrekter Auslegung<br />
der Pumpenanlage ein solcher Zustand nie<br />
eintreten sollte. Zu betonen ist, dass bei Zuschaltung<br />
der zweiten Pumpe und dem Betrieb<br />
über eine gemeinsame Druckrohrleitung<br />
nicht die doppelte Fördermenge entsorgt<br />
wird. Da mit steigender Menge auch<br />
die Reibungsverluste im Rohrleitungssystem<br />
steigen, wird hier abhängig von der<br />
Anlage nur eine geringere Fördermenge<br />
als die doppelte erreicht. Wann der Einbau<br />
einer Doppelanlage vorzusehen ist, wird<br />
in den Regelwerken nicht präzise formuliert.<br />
Vom genannten „unkontrollierbaren<br />
Zulauf“ kann aber immer dann ausgegangen<br />
werden, wenn Anlagen im öffentlichen<br />
und/oder gewerblichen Bereich eingesetzt<br />
werden. So müsste beispielsweise ein Restaurant,<br />
dessen Hebeanlage oftmals Küchen<br />
und Toiletten abwassertechnisch entsorgt,<br />
seinen Betrieb einstellen, solange<br />
ein Pumpenausfall nicht behoben ist. Erhebliche<br />
hygienische Probleme oder sogar<br />
die Gefährdung wirtschaftlicher Wertgegenstände<br />
könnten sonst die Folge eines<br />
solchen Ereignisses sein. Die Entscheidung<br />
38 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
SANITÄRTECHNIK<br />
Rückstauschutz<br />
hierzu trifft letztlich der Betreiber bzw. der<br />
beratende Fachmann vor Ort in Form des<br />
<strong>Haustechnik</strong>-Planers oder Installateurs.<br />
Potenziale bei der Sanierung<br />
defekter Grundleitungen<br />
Und was passiert, wenn bei den Grundleitungen<br />
unter der Bodenplatte des Gebäudes<br />
Schäden bei einer TV-Inspektion festgestellt<br />
werden? Hier gibt es einige wenige<br />
Verfahrenstechniken, um die Schäden<br />
zu beheben. Allerdings sind diese immer<br />
wieder in Abhängigkeit von den Randbedingungen<br />
wie zum Beispiel Zugänglichkeit,<br />
vorhandene Drainagen etc. zu sehen.<br />
Zu diesen Techniken zählen u. a. das Inliner-<br />
und das Flutungsverfahren. Selbstverständlich<br />
kann in einigen Fällen auch die<br />
Betonsohle aufgestemmt und eine neue Leitung<br />
in alter Trasse verlegt werden. Aber<br />
auch in solchen Fällen können zusätzliche<br />
Probleme auftauchen, wenn es um<br />
die Dichtigkeit der Aufbruchstellen geht.<br />
Ganz abgesehen davon verursachen diese<br />
Umbauarbeiten ganz erhebliche Kosten.<br />
In Anbetracht dieser Fakten ist häufig<br />
die Aufgabe des unter der Bodenplatte<br />
liegenden Entwässerungssystems und<br />
die Installation eines neuen Leitungssystems<br />
unter der Decke bzw. an der Wand<br />
ein alternativer Lösungsansatz. Der Vorteil<br />
besteht darin, dass diese Leitungsteile<br />
nicht erdverlegt sind und somit keiner Verpflichtung<br />
zur Funktionskontrolle unterliegen.<br />
Gleichzeitig sind sie leicht zu inspizieren.<br />
Für die Entwässerung etwaig vorhandener<br />
Sinkkästen, Toiletten, Waschbecken<br />
oder weiterer Entwässerungsgegenstände<br />
im Kellergeschoss rückt damit der Einsatz<br />
von <strong>Abwasserhebeanlagen</strong> als effektives<br />
und kostengünstiges Mittel im Sanierungsfall<br />
in den Mittelpunkt der Betrachtungen.<br />
Die Sanierung mittels Hebeanlagen löst<br />
damit einerseits Probleme bei der Sanierung<br />
von Grundleitungen und vermeidet<br />
andererseits Probleme, die durch Starkregenereignisse<br />
und damit verbundene<br />
Überschwemmungen des Kellers infolge<br />
eines Rückstaus verursacht werden können.<br />
■<br />
Literatur:<br />
DIN EN 12056-4 – Schwerkraftentwässerungsanlagen<br />
innerhalb von Gebäuden – Teil 4:<br />
<strong>Abwasserhebeanlagen</strong>; Planung und Bemessung;<br />
Deutsche Fassung EN 12056-4:2000.<br />
DIN EN 12050-1 – <strong>Abwasserhebeanlagen</strong> für<br />
die Gebäude- und Grundstücksentwässerung<br />
– Bau- und Prüfgrundsätze – Teil 1:<br />
Fäkalienhebeanlagen; Deutsche Fassung EN<br />
12050-1:2001.<br />
DIN EN 12050-3 – <strong>Abwasserhebeanlagen</strong> für<br />
Gebäude- und Grundstücksentwässerung – Bauund<br />
Prüfgrundsätze – Teil 3: Fäkalienhebeanlagen<br />
zur begrenzten Verwendung; Deutsche Fassung<br />
EN 12050-3:2000.<br />
Autoren: Marco Koch, Dr.-Ing. Andreas Kämpf,<br />
Jung Pumpen.<br />
Bilder: Jung Pumpen<br />
www.jung-pumpen.de<br />
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HEIZUNGSTECHNIK<br />
Hybridheizung<br />
Strom- und Wärmemarkt<br />
sinnvoll vernetzen<br />
IWO präsentiert Hybrid-Konzept bei den Berliner Energietagen<br />
Die Energiewende nimmt Fahrt auf: Im Jahr 2013 stammten bereits etwa 24 % des deutschen Stroms aus regenerativen Quellen. Doch<br />
Windkraft und Photovoltaik weisen ein Defizit auf: Ihre Energiequellen stehen nicht immer bedarfsgerecht zur Verfügung. Um das<br />
wetterabhängig schwankende Angebot möglichst gut nutzen zu können, werden Speichermöglichkeiten und die Steuerbarkeit der<br />
Stromnachfrage zunehmend wichtiger. Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) hat dazu ein Konzept entwickelt: Öl-Hybridheizungen<br />
können künftig als dezentrale Speicher zur Stabilisierung des Stromnetzes genutzt werden. Eine erste Referenzanlage ging<br />
jüngst ans Netz. Anlässlich der Berliner Energietage am 19. Mai wurde das Konzept vorgestellt.<br />
Die Ziele der Bundesregierung sind ehrgeizig:<br />
Bis zum Jahr 2020 sollen 35 % des<br />
einheimischen Stroms mit Erneuerbaren<br />
Energien erzeugt werden. Bis zur Mitte des<br />
Jahrhunderts werden gar 80 % angepeilt.<br />
Doch damit wachsen auch die Herausforderungen.<br />
Bereits heute werden an sehr windigen<br />
Tagen Stromüberschüsse produziert,<br />
die das Netz belasten und dafür sorgen,<br />
dass Anlagen abgeschaltet werden müssen.<br />
Grund hierfür sind insbesondere fehlende<br />
Speicherkapazitäten für Strom. Eine weitere<br />
Schwierigkeit beim Umsetzen der Energiewende:<br />
der unzureichende Ausbau der<br />
Netzinfrastruktur. „Diese Probleme können<br />
entschärft werden, wenn der Wärmemarkt<br />
zum Partner des Strommarktes<br />
wird“, erklärt Simon<br />
Jastrzab,<br />
Leiter des IWO-<br />
Projekts „Powerto-heat<br />
in Hybridheizungen“.<br />
„Der<br />
Wärmemarkt besitzt<br />
ein großes<br />
Potenzial zur Aufnahme von Strom-Überschüssen.<br />
Ölbasierte Hybridheizungen<br />
sind hierfür besonders gut geeignet.“<br />
Durch einen Pufferspeicher kann Strom als Wärme für Wasser oder Heizung gespeichert und genutzt<br />
werden.<br />
Bild: IWO<br />
Eine zusätzliche gesicherte Leistung<br />
durch konventionelle Kraftwerke<br />
ist dabei nicht erforderlich.<br />
Das Argument: Anders als etwa Strom-<br />
Wärmepumpen benötigen Ölheizungen<br />
keine zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten.<br />
Heizöl ist<br />
als „Backup-Energie“<br />
stets verfügbar.<br />
Zudem entstehen<br />
keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
für eine Netzinfrastruktur,<br />
da<br />
der Energieträger leitungsungebunden<br />
ist. Die Grund idee: Strom-Angebotsspitzen,<br />
die auf dem Strommarkt wirtschaftlich<br />
oder technisch nicht sinnvoll genutzt<br />
werden können, werden mittels elektrischer<br />
Heizeinrichtungen in Wärme verwandelt.<br />
Die überschüssige Energie kann<br />
so in Trinkwarmwasserspeichern, in Pufferspeichern<br />
für Heizungswasser oder direkt<br />
in den Heizkreis eingebracht werden.<br />
Dass die Idee funktioniert, zeigt ein erstes<br />
Referenzobjekt von IWO in Berlin. Das am<br />
westlichen Stadtrand befindliche Einfamilienhaus<br />
verfügt über ein modulierendes<br />
Öl-Brennwert-Heizgerät mit 5 bis 15 kW<br />
Leistung, eine elektrische Heizeinrichtung<br />
mit 9 kW sowie einen Pufferspeicher mit<br />
500 l Fassungsvermögen. Die elektrische<br />
Heizeinrichtung wurde wie ein Heizkessel<br />
mit dem Pufferspeicher verbunden und<br />
besitzt zudem eine eigene Umwälzpumpe.<br />
Die Ansteuerung erfolgt über eine separate<br />
Steuerbox, auf die die Leitwarte eines<br />
Stromhändlers jederzeit über das Mobilfunknetz<br />
zugreifen kann. Auf diese Weise<br />
kann die Heizeinrichtung Strom aus dem<br />
Netz nutzen, wenn dort gerade zu viel davon<br />
vorhanden ist.<br />
„Mit diesem Referenzobjekt können<br />
wir nun wertvolle Erfahrungen sammeln<br />
und die Praxistauglichkeit unseres Power-<br />
40 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
HEIZUNGSTECHNIK<br />
Hybridheizung<br />
Ein Heizstab im Elektroheizer erwärmt das Nutzwasser.<br />
to-heat-Konzepts demonstrieren“, erklärt<br />
Jastrzab. Weitere Testobjekte sollen in naher<br />
Zukunft folgen und die Vorteile des Ansatzes<br />
verdeutlichen. „Durch die Nutzung<br />
von Überschussstrom in Hybridheizungen<br />
Bild: IWO<br />
wird nicht nur eine wertvolle Systemdienstleistung<br />
für den Strommarkt möglich.<br />
Auch der teure Netzausbau könnte reduziert<br />
werden, da der Überschussstrom<br />
gleich regional abgenommen werden kann.<br />
Eine zusätzliche gesicherte Leistung durch<br />
konventionelle Kraftwerke ist dabei nicht<br />
erforderlich. Und zudem könnten Hauseigentümer,<br />
die künftig Power-to-heat nutzen,<br />
ihren fossilen Brennstoff-Verbrauch<br />
reduzieren“, fasst der IWO-Experte zusammen.<br />
Bis die Zukunft des Heizens beginnen<br />
kann, sind aber noch einige Hürden zu<br />
nehmen. Hierzu zählt vor allem die Bereitstellung<br />
einer preisgünstigen Kommunikationstechnik.<br />
Zudem sollte die Nutzung<br />
von Überschussstrom aufgrund der<br />
beschriebenen Vorteile weitgehend von<br />
Umlagen und Entgelten befreit werden.<br />
„Wenn die notwendige Kommunikationstechnik<br />
zukünftig bereits in die Elektronik<br />
von Heizgeräten integriert oder als<br />
Großserienprodukt auf dem Markt verfügbar<br />
wäre, dann wären die Investitionskosten<br />
für die Endverbraucher sehr gering“,<br />
erklärt Jastrzab. Die Vorteile einer Hybridheizung<br />
auf Öl-Basis würden für die Zukunft<br />
dann noch weitere Perspektiven eröffnen,<br />
zum Beispiel die Einbindung von<br />
Überschussstrom aus einer hauseigenen<br />
Photovoltaikanlage.<br />
■<br />
www.iwo.de<br />
Sofort einsatzbereit.<br />
Der EuroPlan.<br />
Ein Plus an Service ohne Mehraufwand. Der Flachheizkörper der Serie EuroPlan<br />
bietet neben seiner besonders hochwertigen Verarbeitung – made in Germany –<br />
bereits ab Werk voreingestellte Ventileinsätze. Während der hydraulische<br />
Abgleich somit von Haus aus garantiert ist, sorgen abnehmbare Blenden für<br />
jederzeit freien Zugang und mehr Reinigungskomfort. So eignet sich das<br />
zeitlos klassische Design gut für Räume mit ganz speziellem Anforderungsprofil<br />
und fügt sich harmonisch in jeden Raum ein.<br />
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LÜFTUNGSTECHNIK<br />
Produktvorstellung<br />
Lüftungskanal und Dämmung<br />
in einem Arbeitsschritt<br />
Plattenware sorgt für eine flexible Erstellung vor Ort<br />
Lüftungsanlagen haben hohes Potenzial, Gebäudeenergiekosten zu reduzieren und zugleich den Wohnkomfort für den Nutzer zu<br />
erhöhen. Moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verbessern das Raumklima und begrenzen die Energieverluste durch<br />
Lüften bei offenem Fenster, vorausgesetzt die Lüftungsanlage wird so energieeffizient wie möglich, beispielsweise mit geringsten<br />
Druckverlusten im Leitungsnetz und minimalen Energieverlusten bei der Verteilung, betrieben. „URSA Air Zero A2“-Lüftungskanäle<br />
sollen eine neue Lösung für die Verbesserung der Effizienz von Lüftungsanlagen und die Komfortsteigerung in den Gebäuden darstellen.<br />
Sie lassen sich durch den Einsatz von Plattenware direkt vor Ort flexibel zuschneiden und herstellen.<br />
Die Lüftungskanäle bestehen aus Mineralwollplatten,<br />
die mit einer antibakteriellen<br />
Oberfläche an der Kanalinnenseite<br />
und einer dampfdichten Aluminiumkaschierung<br />
an der Außenseite versehen<br />
sind. Der Kern mit einer Wärmeleitfähigkeit<br />
von 0,033 W/(m · K) sorgt für die notwendige<br />
Dämmung, um Energieverluste<br />
insbesondere bei beheizten und gekühlten<br />
RLT-Anlagen bzw. bei Wärmerückgewinnung<br />
zu vermindern. Zugleich sorgt<br />
das Material für die Schalldämmung des<br />
Kanals.<br />
Produktionsseitig werden die Platten<br />
mit einem Innen- und Außenfalz hergestellt.<br />
Zudem befindet sich ein Stufenfalz<br />
an beiden 3 m langen Plattenrändern. Sie<br />
bilden gemeinsam eine Steckverbindung<br />
aus und ermöglichen damit das Zusammenfügen<br />
verschiedener Kanalteile. Unter<br />
Beachtung der Strömungsrichtung wird<br />
mit Klebeband und Dichtklebstoff ein luftund<br />
druckdichter Kanalstoß hergestellt.<br />
Weitere Verbindungsteile sind für den Basiskanal<br />
nicht notwendig.<br />
„URSA AIR“ ist für reine Lüftungsanlagen<br />
mit Wärmerückgewinnung und für<br />
Lüftungsanlagen mit Heiz- und Kühlfunktion<br />
innerhalb eines Gebäudes geeignet.<br />
Das Produkt kann aber auch im Außen-<br />
42 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
ereich eingesetzt werden, wenn ein zusätzlicher<br />
Witterungsschutz vorhanden ist.<br />
Konzipiert sind die Kanäle für die Abführung<br />
von CO 2 und Feuchtigkeit. Der Transport<br />
von Feststoffen und korrosiven Gasen<br />
ist nicht möglich. Ebenfalls dürfen sie nicht<br />
als Entrauchungsleitung oder Dunstabzug<br />
von Küchen und Laboratorien eingesetzt<br />
werden.<br />
Flexible Verarbeitung vor Ort<br />
Das System wird palettenweise auf die<br />
Baustelle geliefert, vor Ort zugeschnitten<br />
und montiert. Aus einer Palette können<br />
ca. 151 m² Kanal gefertigt werden. Der<br />
Transport und die Lagerung der „URSA<br />
AIR Zero“-Platten sollte witterungsgeschützt,<br />
trocken und sauber erfolgen. Die<br />
schrittweise Anfertigung der Kanalteile<br />
ermöglicht eine flexible Reaktion auf Änderungen<br />
während der Bauphase im Gebäude.<br />
● Schritt für Schritt zum Kanal<br />
Bei der Verarbeitung und der Auswahl<br />
der Arbeitsoberfläche muss darauf geachtet<br />
werden, dass die äußere Aluminiumkaschierung<br />
nicht beschädigt wird. Das<br />
schwarze Oberflächengewebe bildet immer<br />
die Innen- und die Aluminiumkaschierung<br />
immer die Außenseite des Lüftungskanals.<br />
Um ein Eindringen der Mineralwolle<br />
in den Luftkreislauf zu verhindern,<br />
sind alle offenen Schnittkanten mit speziellem<br />
Flüssigklebstoff zu versiegeln. Beim<br />
Zusammenfügen der Kanalteile dürfen keine<br />
offenen Stellen entstehen – das schwarze<br />
Oberflächengewebe muss geschlossen<br />
sein (Arbeitsschritte siehe Bilderfolge<br />
1 bis 6.<br />
URSA bietet auf Anfrage Schulungen<br />
im Unternehmen aber auch vor Ort zur<br />
Verarbeitung und Installation. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Handel organisiert der<br />
Hersteller auch regionale Schulungen.<br />
Ausgebildete Anwendungstechniker unterstützen<br />
darüber hinaus die Verarbeiter vor<br />
Ort auf der Baustelle, geben Einweisungen<br />
und Hilfestellung. Ebenso stellt URSA ein<br />
Handbuch zur Verarbeitung für Installateure<br />
zur Verfügung. Bezogen werden können<br />
die Platten über den Fachgroßhändler<br />
für Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik.<br />
Da die Mineralwolle gesundheitlich unbedenklich<br />
gekennzeichnet ist, müssen die<br />
Materialreste nicht als Sondermüll entsorgt<br />
werden. Sie können daher auf den<br />
Mülldeponien für normale, nicht gesondert<br />
zu klassifizierende Abfälle entsorgt<br />
werden.<br />
NEU<br />
Wärmerückgewinnung<br />
ohne Rohrleitungen<br />
Kontrollierte Lüftung schützt vor Schimmel<br />
Energieeffizient durch Gleichstrommotoren<br />
Angenehm leiser Betrieb<br />
In der Fassade quasi unsichtbar<br />
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14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 43
LÜFTUNGSTECHNIK<br />
Produktvorstellung<br />
Bild 1: Die Kanalmaße auf die Platte übertragen.<br />
Bild 4: Der Kanal wird danach zusammengeklappt,<br />
Bild 2: Die Platte wird mit den „URSA AIR“-Schneid-Tools zugeschnitten.<br />
Bild 5: … mit dem Tacker mechanisch befestigt,<br />
Bild 3: Die entstehenden Schnittkanten werden mit einem speziellen<br />
Dichtklebstoff versiegelt.<br />
Bild 6: ... und mit dem Klebeband luftdicht verklebt.<br />
● Abhängung und Befestigung<br />
Das Gewicht der Lüftungskanäle liegt<br />
pro Kanalteil mit den Maßen 400 x 600 mm<br />
bei 5 kg/m. Gemäß Statik und Brandschutz<br />
können sie mit Standardbefestigungen abgehängt<br />
werden. Die Befestigung ist entsprechend<br />
den örtlichen Gegebenheiten<br />
bezüglich Lasten, Brandschutz und Korrosionseigenschaften<br />
festzulegen. Dafür<br />
können U-Profile in Verbindung mit Gewindestäben<br />
oder Montageschienen verwendet<br />
werden. Hierbei ist zu beachten,<br />
dass die 1,20 m langen Kanalteile im Bereich<br />
des Stoßes zur Aufnahme der Vertikallasten<br />
und zur Verhinderung des Ausknickens<br />
abgefangen werden.<br />
Druckdichtheit erreicht Klasse C<br />
Die Kanäle wurden auf Druckdichtheit<br />
getestet und erreichen die Luftdichtheitsklasse<br />
C. Sie dürfen mit einem Nenndruck<br />
von max. 800 Pa belastet werden.<br />
Höhere Drücke sind nur nach Bestätigung<br />
durch den Hersteller zulässig. Die Luft- und<br />
Druckdichtheit wird durch die äußere Alu-<br />
44 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
LÜFTUNGSTECHNIK<br />
Produktvorstellung<br />
miniumbeschichtung hergestellt. Daher<br />
ist es absolut erforderlich, Verbindungen<br />
und Anschlüsse dauerhaft luftdicht zu verkleben.<br />
Werden die Kanäle mit anderen<br />
Komponenten mittels Standardflansch verbunden,<br />
sind zusätzliche Maßnahmen zur<br />
Einhaltung der Luftdichtheitsklasse C notwendig.<br />
Brand- und Schallschutz<br />
Gemäß Muster-Lüftungsanlagen-Richtlinie<br />
(M-LüAR) in Verbindung mit der Musterbauordnung<br />
(MBO) dürfen nur Lüftungskanäle<br />
aus nicht brennbaren Baustoffen<br />
verwendet werden. Daher besteht<br />
der Kern der Bauplatten aus einer nichtbrennbaren<br />
Mineralwolle (Euroklasse A2-<br />
s1, d0) und ist beidseitig beschichtet. Auch<br />
die Vorordnung über das Glimmverhalten<br />
des DIBt wird erfüllt (abZ Z-56.426-983).<br />
Zur Sicherung des geforderten Feuerwiderstands<br />
müssen Durchdringungen durch<br />
Brandabschnitte zusätzlich mit Brandschutzklappen<br />
ausgestattet werden. Die<br />
Verbindung zum Kanalsystem geschieht<br />
mittels eines Standardflansches.<br />
Die Platte besteht aus einem Kern aus Mineralwolle und einer antibakteriellen Oberfläche für die<br />
Kanalinnenseite sowie einer Aluminiumkaschierung für die Außenseite.<br />
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GESPIELT WIRD<br />
COMFORT PM AUTOADAPT<br />
Die Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe Grundfos COMFORT PM mit<br />
AUTOADAPT-Funktion ist beeindruckend intelligent. Sie stellt ihren Betrieb<br />
selbständig auf den Tagesablauf der Hausbewohner ein. Die Pumpe läuft nach<br />
der Lernphase nur dann, wenn üblicherweise eine Warmwasserentnahme<br />
bevorsteht – die Betriebszeit wird so auf ein Minimum reduziert. Das spart<br />
richtig viel Energie, ist sicher und verhindert effektiv den Verschleiß.<br />
www.grundfos.de
Neben dem Einhalten der geforderten<br />
Brandschutzklasse reduziert die eingesetzte<br />
Mineralwolle auch die Schallemissionen.<br />
„Unser Lüftungskanal wirkt ohne<br />
zusätzliche Dämpfungsmaßnahmen wie<br />
ein langer Schalldämpfer und verbessert<br />
die Akus tik in Gebäuden“, so der Hersteller.<br />
Der Schallabsorptionswert von w =<br />
0,80 (Klasse B gemäß DIN EN ISO 354)<br />
wird mit einer Kanalwandstärke von<br />
25 mm erreicht. Laut Ursa werden dadurch<br />
80 % des Kanalschalls über das mikroperforierte<br />
Mineralgewebe in den Kern geleitet<br />
und dort absorbiert. „Vergleicht man<br />
Lüftungskanäle aus ‚URSA AIR Zero‘ mit<br />
einem klassischen Blechkanal, wird die<br />
Schallpegelreduzierung besonders deutlich.<br />
Bei einer Leitungsabmessung von 40<br />
x 40 cm liegt die Einfügungsdämpfung bei<br />
7,6 dB/m; bei einem Blechkanal mit den<br />
gleichen Maßen liegt diese bei 0,4 dB/m“,<br />
so der Hersteller.<br />
Mechanische Reinigung möglich<br />
Nach dem Einbau müssen alle luftführenden<br />
Komponenten sowie Einbauteile<br />
und Messinstrumente mit vertretbarem<br />
technischen Aufwand zu inspizieren, zu<br />
reinigen, zu warten und ggf. zu desinfizieren<br />
sein. Die Dämmplatten verfügen daher<br />
auf der Innenseite über ein antibakterielles<br />
Mineralgewebe. Die Hygiene-Anforderungen<br />
der VDI 6022 Beiblatt 1 werden damit<br />
vollständig erfüllt. Für die Reinigung<br />
können handelsübliche mechanische Verfahren<br />
genutzt werden. „Aufgrund der Beschaffenheit<br />
des Innengewebes kommt es<br />
auch bei mehrmaligen Reinigungen zu keiner<br />
Beschädigung“, unterstreicht das Unternehmen.<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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Zulässige Reinigungsverfahren:<br />
1. Reinigung mit Druckluft in Kombination<br />
mit einer Absaugung.<br />
2. Mechanische Reinigung durch nichtmetallische,<br />
weiche bis mittelharte Bürsten.<br />
3. Reinigung durch Kontaktsaugen mit eingesetzten<br />
geeigneten Filtern.<br />
Die Verfahren können miteinander kombiniert<br />
in Reihenfolge angewandt werden.<br />
Es ist ebenfalls möglich, Reinigungsroboter<br />
für die Verfahren 1 bis 3 einzusetzen.<br />
Eine Nassreinigung oder chemische<br />
Reinigungsverfahren sind nicht zulässig.<br />
■<br />
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<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
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REPORTAGE<br />
Grundwasserschutz<br />
Tierarzneimittel –<br />
ein Problem für das Grundwasser?<br />
Studie gibt Entwarnung – Umweltbundesamt rät dennoch zur Vorsicht<br />
Antibiotika werden in der Intensivtierhaltung in großem Umfang eingesetzt, vor allem bei Schweinen und Geflügel, aber auch bei<br />
Rindern. Einen Großteil der Stoffe scheiden die Tiere im Kot und Urin unverändert wieder aus. Kommt derart belastete Gülle auf die<br />
Felder, gelangen die Arzneimittel auch in die Umwelt. Wie diese in der Umwelt wirken, ist nicht abschließend geklärt. Aber wie groß<br />
ist die Gefahr, dass die Arzneimittel vom Acker in das Grundwasser gelangen? Eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) gibt<br />
zunächst Entwarnung: Auch unter besonders ungünstigen Standortbedingungen gelangen die Medikamente nur selten ins oberflächennahe<br />
Grundwasser. Dennoch rät das Umweltbundesamt zur Vorsicht.<br />
Für die Studie 1 ) untersuchte das Umweltbundesamt<br />
in den Jahren 2012 und 2013 an<br />
48 Messstellen in vier Bundesländern jeweils<br />
mindestens zweimal Grundwasserproben<br />
auf 23 Wirkstoffe. Bei 39 Messstellen<br />
wurden keinerlei Wirkstoffe gefunden. Bei<br />
sieben Messstellen in Niedersachsen und<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
fanden sich al-<br />
Hauptproblem für das<br />
Grundwasser in Deutschland ist die<br />
zu hohe Belastung mit Nitrat.<br />
lerdings Sulfonamide.<br />
Die Werte<br />
waren mit max. 11<br />
Nanogramm pro Liter<br />
(ng/l) sehr gering<br />
– zum Vergleich: Der Grenzwert für<br />
Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe im Grundwasser<br />
liegt zehnfach höher bei 0,1 Mikrogramm/Liter<br />
bzw. 100 ng/l. Lediglich bei<br />
zwei Messstellen wurde der Wirkstoff Sulfamethoxazol<br />
in Konzentrationen von mehr<br />
als 100 ng/l gefunden, dieser lag also über<br />
dem Grenzwert für Pflanzenschutzmittel<br />
oder Biozide im Grundwasser.<br />
UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann:<br />
„Wir haben in unserer Studie bewusst ein<br />
Worst-case-Szenario genommen und Messstellen<br />
ausgewählt,<br />
bei denen die Wahrscheinlichkeit<br />
einer<br />
Grundwasserkontamination<br />
durch Antibiotika<br />
besonders<br />
hoch war. Beruhigend<br />
ist, dass wir nur selten fündig wurden<br />
und die Belastung keineswegs flächendeckend<br />
stattfindet. Dennoch rät UBA-Vizepräsident<br />
Thomas Holzmann: „Aus<br />
Vorsorgegründen sollten wir den Grenzwert<br />
für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe<br />
von 0,1 Mikrogramm pro Liter (μg/l) im<br />
Grundwasser auch auf Tierarzneimittel<br />
übertragen. Bei Überschreitungen hätten<br />
die Länder so eine Rechtsgrundlage<br />
für adä quate Maßnahmen, um das Grundwasser<br />
zu schützen. Im Einzelfall denkbar<br />
ist etwa, mit der Gülleausbringung zu warten,<br />
ganz auf sie zu verzichten oder mit antibiotikafreiem<br />
Mineraldünger zu düngen.“<br />
Als Kriterien für eine hohe Gefährdung<br />
von Grundwasser könnte gelten, was das<br />
UBA in seiner Studie zugrunde legte:<br />
in der Region (Einzugsgebiet der Messstelle)<br />
findet eine intensive Tierhaltung<br />
statt und es werden große Mengen an<br />
Gülle ausgebracht,<br />
die Stickstoff-Gehalte im Grundwasser<br />
sind hoch, deuten auf intensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung hin und zeigen,<br />
dass eine signifikante Stoffverlagerung<br />
ins Grundwasser erfolgt,<br />
die Böden sind sandig und gut durchlässig,<br />
d. h. sie bilden nur einen geringen<br />
natürlichen Schutz für das Grundwasser,<br />
der Grundwasserflurabstand ist gering<br />
und<br />
die Grundwasserneubildung bzw. die<br />
Auswaschungsrate ist hoch.<br />
Zu viel Antibiotika in der<br />
Landwirtschaft<br />
Nach Angaben des Bundesamtes für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
(BVL) wurden 2012 in Deutschland<br />
rund 1619 t Antibiotika an Tierärzte<br />
abgegeben, das entspricht etwa dem<br />
In der Intensivtierhaltung wird Antibiotika in großem Umfang eingesetzt.<br />
Bild: Gina Sanders/Fotolia.com<br />
1) Der Forschungsbericht kann unter www.umweltbundesamt.de/publikationen/antibiotika-antiparasitikaim-grundwasser-unter<br />
heruntergeladen werden.<br />
48 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
REPORTAGE<br />
Grundwasserschutz<br />
Zwei- bis Dreifachen des Antibiotikaeinsatzes<br />
in der Humanmedizin (630 t). Die<br />
antibiotischen Wirkstoffe werden nur zu<br />
einem geringen Anteil im Organismus abgebaut,<br />
sodass je nach Wirkstoff etwa 60<br />
bis 80 % der verabreichten<br />
Menge unverändert<br />
mit dem<br />
Kot und Urin der<br />
Nach Angaben des Bundesamtes<br />
für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit wurden 2012<br />
in Deutschland rund 1619 t<br />
Antibiotika an Tierärzte abgegeben.<br />
Tiere ausgeschieden<br />
wird. Mit der<br />
Gülle gelangen sie<br />
dann auf die Böden<br />
und können in sehr<br />
ungünstigen Einzelfällen<br />
ins Grundwasser ausgewaschen werden.<br />
Bisher gibt es weder einen Grenzwert<br />
für solche Stoffe in der deutschen Grundwasserverordnung<br />
noch in der Trinkwasserverordnung.<br />
Ungeachtet davon bleibt das Hauptproblem<br />
für das Grundwasser in Deutschland<br />
die zu hohe Belastung mit Nitrat. Dieses<br />
kommt etwa mit zu viel stickstoffhaltigem<br />
Dünger auf die Felder oder stammt<br />
aus der Gülle der Mastställe und den Gärrückständen<br />
der Biogasanlagen. Was die<br />
Pflanzen nicht brauchen,<br />
wird in die organische<br />
Substanz<br />
des Bodens eingebaut<br />
oder endet als<br />
Nitrat im Grundwasser.<br />
„Rund 50 % aller<br />
Grundwasser-Messstellen<br />
in Deutschland<br />
zeigen derzeit<br />
erhöhte Nitrat-Konzentrationen von über<br />
10 μg/l. 15 % des Grundwassers halten gar<br />
den für Grundwasser geltenden Grenzwert<br />
von 50 μg/l nicht ein. Aus dem Grundwasser<br />
gewonnenes Trinkwasser ist jedoch fast<br />
allerorten unbelastet – nur 0,08 % der Trinkwasseruntersuchungen<br />
liegen in Deutschland<br />
über dem Wert von 50 μg/l. Allerdings<br />
müssen die Wasserversorger dafür mittlerweile<br />
einigen Aufwand betreiben: Manche<br />
verdünnen zu stark belastetes Grundwasser<br />
schlicht mit unbelastetem Wasser.<br />
Immer mehr Versorger sehen die Notwendigkeit,<br />
das Nitrat technisch aus dem Rohwasser<br />
zu entfernen, weil nicht überall genügend<br />
unbelastetes Grundwasser vorhanden<br />
ist. Das ist teuer und erhöht letztlich die<br />
Wasserrechnung der Verbraucher. ■<br />
www.umweltbundesamt.de<br />
TV-TIPP ZUM THEMA<br />
Der NDR hat am 20. März eine Reportage<br />
unter der Überschrift „Antibiotika aus der<br />
Tiermast im Grundwasser?“ ausgestrahlt.<br />
Anzuschauen unter: http://www.ndr.de/<br />
regional/niedersachsen/antibiotika309.<br />
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haben wir uns an der nahtlosen Perfektion der Natur<br />
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On the road again<br />
BMT 2014: Biker-Fahrspaß am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
Traditionell trafen sich am Fronleichnam-Wochenende Biker aus allen Teilen Deutschlands zum Branchen-Motorrad-Treff (BMT). Das<br />
Konzept: Tagsüber fahren, abends in gemütlicher Runde feiern und über die Branche diskutieren. Organisiert und getragen wird das<br />
Event von Mitgliedern des 1. MCSHK e.V., unterstützt von den Sponsoren Hüppe, Duravit, Uponor, KME, Jung Pumpen, Syr und <strong>IKZ</strong>-<br />
HAUSTECHNIK. Die nunmehr 15. Auflage führte nach Kleinzerlang, einem Ort am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte. Rund drei<br />
Monate vor Veranstaltungsbeginn war das Treffen bereits ausgebucht.<br />
Rund 200 Motorradbegeisterte begleiteten<br />
den Branchenevent, zu dem die Wetterbedingungen<br />
in diesem Jahr nicht immer<br />
ganz optimal waren. Es gab durchaus<br />
viele sonnige Momente mit angenehmen<br />
Temperaturen, aber auch den einen oder<br />
anderen Schauer. Der guten Stimmung tat<br />
dies aber keinen Abbruch. Und so genossen<br />
die aus allen Teilen der Bundesrepublik<br />
angereisten Motorradsportfreunde Tagestouren<br />
mit jeweils etwa 280 bis 330 km<br />
Entfernung. Die unterschiedlichen, im Vorfeld<br />
geplanten und von erfahrenen Guides<br />
geführten Touren führten rund um die Seenplatte<br />
als auch zur Ostsee (Warnemünde).<br />
Ziele waren z. B. Krakow am See, der<br />
Plauer See, Wittenberge und Havelberge<br />
sowie der Hafen in Waren. Gefahren wurde<br />
in kleinen Gruppen mit rund 10 Bikes.<br />
Für kleinere Reparaturen oder Services an<br />
den Rädern stand auch diesmal wieder ein<br />
Team mit Werkstattwagen zur Seite.<br />
Der alljährliche Biker-Gottesdienst wurde<br />
am Samstag von Pastor Wilfried W.<br />
Steinert, Bildungsexperte (insbesondere<br />
für das Thema Inklusion) und ehemaliger<br />
Schulleiter sowie weiteren Clubmitgliedern<br />
des 1. MCSHK in der Dorfkirche Zühlen<br />
durchgeführt. Für die musikalische Begleitung<br />
sorgten Corinna und Markus Obst.<br />
Nach den erfolgreichen Tagesfahrten<br />
wurden die Abende in entspannter Atmosphäre<br />
verbracht. Neben Bikergesprächen<br />
kam der Erfahrungs- und Meinungsaustausch<br />
bei Themen rund um die SHK-<br />
Branche nicht zu kurz. Für das leibliche<br />
Wohl und die Unterhaltung wurde zudem<br />
bestens gesorgt: So gab es am Freitag ein<br />
Grillbuffet mit anschließender Tanzmusik<br />
von der Band „Jack & Daniel“. Am Samstag<br />
stand ein „Show Cooking“ auf dem<br />
Programm. Ein Highlight war auch die<br />
Fußball-Weltmeisterschaft, die zum Spiel<br />
Deutschland gegen Ghana fast alle in ihren<br />
Bann zog. Die Spiele konnten live an<br />
einer Großbildleinwand verfolgt werden.<br />
Am Sonntag ging die abschließende<br />
Convoi-Fahrt an die Müritz. Die Müritz ist<br />
Norddeutschlands größter Binnensee. Mit<br />
einem eindrucksvollen Blick auf den See<br />
verabschiedete René Müller (Vorsitzender<br />
des 1. MCSHK e. V., Duravit Vertriebsleiter<br />
Deutschland) und Hans-Joachim Steinert<br />
(Kassenwart des 1. MCSHK e. V., Leiter<br />
für das Seminar- und Schulungswesen bei<br />
Hüppe) die Teilnehmer.<br />
Unsere Bilder vermitteln einen kleinen<br />
Eindruck vom Event. Viele weitere Fotos<br />
vom diesjährigen SHK-Branchen-Motorradtreff<br />
gibt es in unserer Galerie im Internet<br />
unter www.ikz.de/galerie. Aufgeteilt in<br />
vier Ordnern, entsprechend der Biker-Fotografen,<br />
können hier die schönen Momente<br />
„On“ und „Off the road“ aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln betrachtet werden.<br />
Ausblick: Das nächste SHK-Branchen-<br />
Motorradtreffen findet vom 4. bis 7. Juni im<br />
Bayerischen Wald in Rötz statt. Start und<br />
Zielpunkt ist das Hotel „Die Wutzschleife“.<br />
www.ikz.de/galerie<br />
www.mcshk.de<br />
50 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
1) Vorbereitungen für die Tagestouren.<br />
2) Nervenkitzel und die Freude auf das Motorradfahren, ob bei trockenem<br />
und sonnigem Wetter…<br />
3) …oder auch bei kurzen Regenschauern, sorgten durchweg für<br />
gute Stimmung.<br />
4) Individuelle Pausen in den Gruppen…<br />
5) …boten Möglichkeiten zum Kennenlernen.<br />
6) Biker halten zusammen und helfen sich gegenseitig auch aus der<br />
Regenhose.<br />
7) Gruppentreffen auf einer Tagestour.<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 51
REPORTAGE<br />
SHK-Branchen-Motorrad-Treff<br />
8) Gespräche rund um das<br />
Biken und die SHK-Branche.<br />
9) Gefahren wurde in kleinen<br />
Gruppen mit rund 10 Bikes<br />
– mit oder ohne Sozius…<br />
10) …und die Tagestouren<br />
mit jeweils etwa 280 bis<br />
330 km Entfernung ließen<br />
Gruppenbindungen wachsen.<br />
11) Wenn jedes Emblem wie<br />
hier mit einem Ereignis<br />
verbunden ist, erkennt<br />
man leicht die Leidenschaft<br />
für das Motorradfahren.<br />
12) Nach den Tagesfahrten ein<br />
Erfrischungsbier in geselliger<br />
Runde …<br />
13) … und zufriedene und<br />
glückliche Gesichter.<br />
14) Die Fußball-Weltmeisterschaft<br />
…<br />
15) … zog viele in ihren Bann,<br />
begleitet von einem Tippspiel<br />
unter den Teilnehmern.<br />
52 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Aktuelle Fachbücher<br />
Lieferung ohne Versandkosten!<br />
▶ Sanitär<br />
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▶ Heizung<br />
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Kälte, Kachelöfen<br />
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Gesellenprüfung<br />
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und Vorschriften<br />
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Fachplaner, Architekten, Bauherren, Weiterbildungsinstitutionen<br />
Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie,<br />
Landesverbände Berlin Brandenburg e.V.<br />
und Hamburg/Schleswig-Holstein e.V.<br />
Auflage<br />
9. Auflage 2012, 632 Seiten<br />
ISBN 978-3-9805738-0-1<br />
Einzelpreis 89,00 €<br />
Der Leitfaden sieht sich als Nachschlagewerk und Kompendium für die am Bau von<br />
solarthermischen Anlagen beteiligten Gewerke (SHK-, Elektro- und Dachdeckerhandwerk)<br />
und die planenden Unternehmen (Architektur- und Ingenieurbüros). Ziel der Publikation<br />
ist es, Grundlagen und Praxis der Solarthermie zu vermitteln sowie Hilfestellung zur<br />
Planung, zum Bau, zur Installation, zu Wartung und Service sowie zur Vermarktung zu<br />
geben. Die 9. Auflage wurde in allen Teilen überarbeitet. Ergänzend liegt dem Leitfaden<br />
eine DVD bei, auf der neben der Volltextversion zahlreiche Informationen abgelegt sind.<br />
Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen<br />
Planung, Errichtung und Verkauf<br />
Verlag<br />
Hüthig Pflaum Verlag<br />
Autor<br />
Thomas Sandner<br />
Auflage 3. neu bearbeitete Auflage 2013<br />
ISBN 978-3-8101-0277-5<br />
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304 Seiten<br />
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Mit dem Werk soll dem Handwerksprofi das komplette Arbeits- und Geschäftsfeld<br />
„Solarstromanlagen“ vermittelt werden. Es beinhaltet eine praxisbezogene Erläuterung der<br />
Technik und Komponenten netzgekoppelter Photovoltaikanlagen sowie deren Dimensionierung<br />
und Zusammenspiel. Anhand einer Durchschnittsanlage wird ein Leitfaden für die generelle<br />
Vorgehensweise bei der Realisierung von Solarstromanlagen erarbeitet. Der Autor gibt aus<br />
seiner Praxiserfahrung Tipps die helfen, Kostenvorteile zu erkennen und zu nutzen.<br />
Wärmepumpen in der Heizungstechnik<br />
Praxishandbuch für Installateure und Planer<br />
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C.F. Müller<br />
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Karl Ochsner<br />
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250 Seiten<br />
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erhält somit ein absolut aktuelles Buch für die Praxis.<br />
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16) „Show Cooking“, bei dem es u. a. auch einen Thunfisch gab.<br />
17) Auch das Tanzbein kam nicht zu kurz.<br />
18) Tolle Tagestouren, gutes Essen und die Rundumversorgung im<br />
Hotel sorgten für positives Feedback.<br />
19) Biker-Gottesdienst mit Pastor Wilfried W. Steinert (rechts).<br />
20) Die Maschine unter Kontrolle …<br />
21) … ging die abschließende Convoi-Fahrt an die Müritz.<br />
22) Siegerehrung für das richtig getippte Fußballergebnis und Verabschiedung<br />
der Teilnehmer durch René Müller (r.) und Hans-<br />
Joachim Steinert (zweiter v. r.).<br />
54 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Die Idee der selbstbestimmten Konfliktlösung greift die Mediation auf.<br />
Bild: Andrey Burmakin – Fotolia.com<br />
„Mediation“ –<br />
neues Aktionsfeld für Innungen?<br />
Gutes Klima herstellen – teure Rechtstreite vermeiden<br />
Kundenbeschwerden oder nicht bezahlte Rechnungen sind für SHK-Unternehmen „Zeit- und Geldfresser“. Gleiches gilt, wenn die<br />
Zusammenarbeit zwischen einzelnen Gewerken oder innerhalb von Arbeitsgemeinschaften ins Stocken gerät. Der Faktor „Mensch“ ist<br />
in solchen Situationen entscheidend, um „die Kuh vom Eis zu holen“. Eine angemessene Kommunikation, der Aufbau von Vertrauen<br />
und das geschickte Ausloten der gangbaren Wege für beide Seiten – das sind Ziele der Mediation und das können gleichermaßen<br />
auch Ansatzpunkte für Innungen sein, um bei Kunden für ihre Mitglieder durch Mediationsangebote zu punkten. Aber auch für das<br />
„Innenleben“ von Firmen oder für das Miteinander bietet die Mediation innovative und vor allem zeit- und kostensparende Lösungspotenziale.<br />
Der Begriff „Mediation“ kommt aus dem<br />
Lateinischen und bedeutet übersetzt: Vermittlung.<br />
Die Mediation ist ein strukturiertes<br />
freiwilliges Verfahren zur konstruktiven<br />
Vermittlung bzw. Beilegung<br />
eines Konfliktes. Die Konfliktparteien bedienen<br />
sich der Unterstützung eines Mediators,<br />
um eine ergebnisorientierte<br />
Vereinbarung zu<br />
erreichen, die ihren<br />
Bedürfnissen<br />
und Interessen entspricht.<br />
Der Mediator<br />
ist für das Verfahren verantwortlich<br />
und unterstützt die Beteiligten bei der Lösung<br />
des Konflikts.<br />
Mediationsfelder<br />
Die praktische Relevanz einer Mediation<br />
im SHK-Bereich ist vielschichtig. Das<br />
sind bekannte Situationen:<br />
Ziel ist die Zufriedenheit der<br />
Beteiligten mit der gefundenen<br />
Vereinbarung.<br />
● …die nicht bezahlte Rechnung<br />
Das Werk ist vollbracht, die Leistung<br />
stimmt aus Sicht des Unternehmers. Dennoch<br />
bezahlt der Kunde trotzt wiederholter<br />
Mahnung die offene Rechnung nicht. Er<br />
trägt Mängel vor. Beide Seiten sind dazu<br />
unterschiedlicher Meinung. Der Eine vermutet<br />
in der Mangelanzeige<br />
den Versuch,<br />
den Preis zu<br />
drücken, der Andere<br />
ärgert sich über<br />
kleinere Mängel …<br />
● … die festgefahrene ARGE<br />
Das Werk hätte schon längst fertig gestellt<br />
sein müssen. Aber die unterschiedlichen,<br />
am Bau beteiligten Unternehmen<br />
können den Zeitplan nicht einhalten. Entscheidungen<br />
werden nicht umgesetzt, es<br />
kommt immer weiter zu Verzögerungen.<br />
Die Schuldzuweisungen gehen kreuz und<br />
quer. Das Ziel wird aus den Augen verloren,<br />
rückwärtsgewandte Vorwürfe dominieren.<br />
Die Beschwerden des Auftraggebers<br />
häufen sich …<br />
● … die mangelhafte Lieferung<br />
Erst hatte der Lieferant interessante Angebote<br />
unterbreitet, jetzt bezieht er sich auf<br />
seine AGB. Die Versprechungen haben sich<br />
leider nicht erfüllt, meint der SHK-Unternehmer.<br />
Der Lieferant ist der Meinung, er<br />
habe gar keine Versprechungen abgegeben,<br />
weder zum Lieferumfang noch zum<br />
Lieferzeitpunkt. Das Problem ist: die Baustelle<br />
drückt…<br />
● … der schwierige Gesellschafter<br />
Ein Mitgesellschafter hält Absprachen<br />
nicht ein, informiert nicht, geht eigene<br />
Wege. Kunden beklagen sich, die<br />
gemeinsamen Ideale leiden, Frust blockiert<br />
die Zusammenarbeit, Vertrauen<br />
56 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
Recht<br />
schwindet, Hoffnungen auf Synergien<br />
zerplatzen…<br />
Die Beispiele machen deutlich: Auseinandersetzungen<br />
sind komplex und facettenreich,<br />
sie entstehen meist „nicht über<br />
Nacht“, sondern haben eine längere Vorgeschichte.<br />
Manchmal brechen sie plötzlich<br />
und unerwartet aus oder aber schwelen<br />
als „kalte“ Konflikte lange Zeit im Hintergrund.<br />
Agieren statt reagieren<br />
Die Idee der selbstbestimmten Konfliktlösung<br />
greift die Mediation auf. Als Konfliktvermittlungsexperte<br />
steuert der Mediator<br />
die Mediation, also die Konfliktvermittlung.<br />
Seine Neutralität gebietet ihm<br />
jedoch inhaltliche Zurückhaltung. Auch<br />
wenn Fachwissen hilfreich ist, um die Situation<br />
einschätzen zu können. Das heißt<br />
aber auch, dass die Verhandlungspartner<br />
primär bestimmen, was aus ihrer Sicht relevant<br />
ist und was für sie eine gute, tragbare<br />
Lösung wäre.<br />
Die Ideen der Konfliktpartner finden<br />
sich schließlich im Mediationsergebnis<br />
wieder. Dies macht es leichter, das Ergebnis<br />
als tragfähigen Kompromiss zu akzeptieren.<br />
Die erhöhte Zufriedenheit ist<br />
beiderseits und außerdem ein Garant für<br />
die Umsetzung und<br />
Dauerhaftigkeit der<br />
Vereinbarung.<br />
Erfolgsfaktor:<br />
Keine faulen<br />
Kompromisse<br />
Ziel der Mediation ist es, dass die Beteiligten<br />
mithilfe des Mediators die eigenen<br />
Anliegen, Ziele und Vorstellungen so artikulieren,<br />
dass sie die „Gegenseite“ verstehen<br />
und respektieren kann und damit eine<br />
Mediation ist kein endloser<br />
Gesprächskreis, sondern ein<br />
strukturiertes Verfahren.<br />
tragfähige, und dauerhafte Lösung möglich<br />
wird. Es geht nicht darum, einen faulen<br />
Kompromiss zu finden. Das Ergebnis sollte<br />
vielmehr derart sein, dass sich die Beteiligten<br />
mit ihren jeweiligen<br />
Interessen<br />
durchgesetzt haben.<br />
Das klingt paradox,<br />
funktioniert<br />
aber bestens, wie<br />
die Praxis beweist.<br />
Sich einem Konflikt zu stellen, die Lösung<br />
selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten<br />
und sich nicht dem Diktat eines<br />
Dritten, z. B. des Richters, auszusetzen, ist<br />
kein leichter Weg, vielmehr ein Zeichen<br />
Die Mediation ist<br />
ein strukturiertes<br />
freiwilliges Verfahren<br />
zur konstruktiven<br />
Vermittlung bzw.<br />
Beilegung eines<br />
Konfliktes. Die<br />
Konfliktparteien<br />
bedienen sich der<br />
Unterstützung eines<br />
Mediators, um eine<br />
ergebnisorientierte<br />
Vereinbarung zu<br />
erreichen.<br />
Bild: stockWERK –<br />
Fotolia.com<br />
von Stärke. Wer sich seiner Argumente sicher<br />
ist, braucht keine Scheu vor Mediation<br />
zu haben. Häufig nehmen diejenigen Mediation<br />
in Anspruch, die den Blick nach vorne<br />
richten, und sie funktioniert deshalb,<br />
weil ein neutraler, unabhängiger Dritter<br />
das Gespräch führt und strukturiert. Er<br />
sorgt dafür, dass das Gespräch nicht so verläuft,<br />
wie es in schwierigen Konfliktsituationen<br />
vielleicht zu erwarten wäre. Zum<br />
Beispiel in gegenseitigen Vorwürfen oder<br />
Forderungen. Er schafft und sichert eine<br />
Kooperationsbasis und damit die Arbeitsgrundlage<br />
für die Mediationsverhandlung.<br />
Der Mediator ist mithilfe spezieller Methoden<br />
in der Lage, die Kommunikation zwi-<br />
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14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 57
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
Recht<br />
AUSBILDUNG ZUM MEDIATOR<br />
Der Fachverband SHK Sachsen-Anhalt beginnt damit, durch die Qualifikation von Mediatoren ein<br />
Netzwerk von kompetenten Konfliktlösern aufzubauen. Ziel der Ausbildung ist es, geeignete, fachlich<br />
in der Branche verwurzelte Persönlichkeiten zu Mediatoren und Schlichtern zu qualifizieren.<br />
Diese sollen den Innungen zur Verfügung stehen, um Zusatzfunktionen mit Öffentlichkeitswirksamkeit<br />
zu entwickeln.<br />
Gemeinsam mit dem Steinbeis Beratungszentrum Wirtschaftsmediation und der Steinbeis-Hochschule<br />
Berlin hat der Verband ein spezielles Ausbildungskonzept aus der Praxis für die Praxis des<br />
SHK-Gewerbes aufgestellt. Die Ausbildung entspricht den Anforderungen des Mediationsgesetzes.<br />
Sie qualifiziert für die Tätigkeit als Mediator und Schlichter. Der Lehrgang ist auch für Interessenten<br />
aus anderen Innungen und Fachverbänden offen.<br />
Die Mediationsausbildung im Überblick<br />
Modulüberblick<br />
Modul 1: Konfliktvermittlung im SHK-Gewerbe,<br />
Grundlagen der Mediation<br />
Modul 2: Rolle und Haltung – sich als Vermittler<br />
profilieren und Akzeptanz erreichen; die<br />
eigene Konfliktkompetenz<br />
Modul 3: „Harte“ Baukonflikte kommunikativ<br />
lösen – Kommunikations- und Fragetechniken<br />
Modul 4: Wenn schnelle Lösungen gefragt sind<br />
– Kurz-Zeit-Mediation, Erkennen von Fallstricken,<br />
souveräner Umgang mit Vorhaltungen<br />
Modul 5: Konflikte mit mehr als zwei Beteiligten<br />
auflösen und meistern, Einbindung von<br />
„Querulanten“<br />
Modul 6: Umgang mit „harten Hunden“ – Anwälte<br />
in der Mediation/Schlichtung, Rolle des<br />
Rechts, Kolloquium (Präsenz)<br />
Supervision 8<br />
Intervision in selbstorganisierten Gruppen 16<br />
Studienarbeit, Selbststudium, Transfer 136<br />
Abschluss Mediator/Wirtschaftsmediator (Steinbeis)<br />
mit Hochschulzertifikat<br />
Termine, Ort und Kosten:<br />
Modul: 22.09.-24.09.2014<br />
Modul: 30.10.-01.11.2014<br />
Modul: 27.11.-29.11.2014<br />
Modul: 18.12.-20.12.2014<br />
Modul: 26.01.-28.01.2015<br />
Modul: 12.03.-14.03.2015<br />
Zeitstunden<br />
Veranstaltungsort: Steinbeis Beratungszentrum Wirtschaftsmediation, Hohe-Str. 11, 04107 Leipzig.<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
304<br />
Die Kosten des Lehrgangs betragen 4400,- Euro (netto) zzgl. 19 % USt.<br />
Anmeldung und weitere Infos:<br />
Fachverband Sanitär, Heizung, Klima Sachsen-Anhalt, Gustav-Ricker-Str. 62, 39120 Magdeburg,<br />
Telefon: 0391 62696-41, Fax: 0391 62696-43, E-Mail: fvshk-sa@installateur.net<br />
www.shk-LSA.de<br />
schen den Beteiligten zu ermöglichen und<br />
zwischen unterschiedlichen Standpunkten<br />
zu vermitteln. Als Konfliktexperte ist<br />
er geschult im Umgang mit „heiklen“ und<br />
schwierigen Gesprächen. Die Beteiligten<br />
haben damit die Gewähr, dass die Mediation<br />
nicht „aus dem Ruder“ sondern effektiv<br />
und zielgerichtet läuft. Der Mediator<br />
achtet darauf, dass die Beteiligten fair<br />
und respektvoll behandelt werden. Übrigens:<br />
Auch die Statis tik spricht für die Mediation.<br />
Die Erfolgsquoten liegen bei ca.<br />
80 % der Fälle.<br />
Rechtskraft<br />
des Mediationsergebnisses<br />
Ziel ist die Zufriedenheit der Beteiligten<br />
mit der gefundenen Vereinbarung. Das ist<br />
die Basis für eine verbindliche Vereinbarung,<br />
die vertraglich fixiert werden kann.<br />
Die Verbindlichkeit entspricht der eines<br />
Vertrages. Sofern gewünscht, kann die<br />
gefundene Lösung auch vollstreckbar erklärt<br />
werden, z. B. mithilfe einer notariellen<br />
Beurkundung. Dies ist nicht erforderlich,<br />
wenn der Mediator als Gütestelle<br />
staatlich anerkannt ist. Denn in diesem<br />
Fall könnte aus der protokollierten Vereinbarung<br />
selbst die Vollstreckung betrieben<br />
werden.<br />
Mediation ist kein endloser Gesprächskreis,<br />
sondern ein strukturiertes Verfahren.<br />
Nicht die Quantität, das heißt die Dauer,<br />
sondern die Qualität der Kommunikation<br />
ist entscheidend. Der Mediator stellt<br />
daher sicher, dass die Gesprächspartner<br />
sich nicht „im Kreis“ drehen, sondern sich<br />
Schritt für Schritt der Konfliktlösung nähern.<br />
Ziel ist es, dass die Konfliktpartner<br />
ihre Anliegen, Ziele, Bedürfnisse und<br />
Wünsche mithilfe des Mediators so formulieren,<br />
dass sie die anderen Konfliktpartner<br />
verstehen und respektieren können.<br />
Jede Konfliktpartei bekommt die Möglichkeit,<br />
ihre Wahrnehmung des Konfliktes<br />
zu erklären. Mit Unterstützung des Mediators<br />
werden die eigenen Anliegen, Bedürfnisse<br />
und Wünsche herausgearbeitet,<br />
welche die erklärten Sichtweisen und<br />
Forderungen prägen. Denn deren Missachtung<br />
bzw. Verletzung durch die andere<br />
Konfliktpartei führten meist zu Ärger,<br />
Frust, Wut oder Enttäuschung und damit<br />
zum Ausbruch oder Verschärfung des Konflikts.<br />
Die Beteiligten formulieren so Kriterien<br />
und Verhaltensmaßstäbe, die aus ihrer<br />
Sicht wichtig sind, bzw. die sichergestellt<br />
sein müssen, damit sie einer späteren Vereinbarung<br />
zustimmen können. Erfahrene<br />
Mediatoren sind in der Lage, die Kommunikation<br />
und Gespräche in der Mediation<br />
58 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
Recht<br />
auf eine Grundlage zu stellen, die ein gegenseitiges<br />
Zuhören möglich macht. Wenn<br />
die „Gegenseite“ die Anliegen nachvollziehen<br />
kann, ist meist der Weg für das Entwickeln<br />
einer Lösung geebnet.<br />
Die Mediation ist – wie alle anderen Verfahren<br />
der Konfliktbearbeitung – kein alleiniges<br />
Allheilmittel.<br />
Natürlich sind<br />
nicht alle Fälle geeignet.<br />
Manchmal<br />
wird eine autoritäre<br />
Entscheidung<br />
– ob durch Gericht<br />
oder Vorgesetzen – unausweichlich sein.<br />
Dies hängt im Wesentlichen jedoch von<br />
den Alternativen ab. Empfehlenswert sind<br />
in jedem Fall eine sorgfältige Prüfung der<br />
Konfliktstrategie und die Suche nach jeweiligen<br />
„Haken“.<br />
Die Mediation ist – wie alle anderen<br />
Verfahren der Konfliktbearbeitung –<br />
kein alleiniges Allheilmittel.<br />
Was hat die SHK-Organisation davon?<br />
Innungen und Fachverbände sind über<br />
ihre Mitglieder häufig in die inneren und<br />
äußeren Konfliktsituationen eingebunden,<br />
sei es über die Beratung aufgrund von Anfragen<br />
der SHK-Unternehmen, sei es durch<br />
Nachfragen oder Hinweise von außen, von<br />
Kunden, Marktpartnern<br />
usw. Allein<br />
dies spricht für ein<br />
bereits vorhandenes<br />
Vertrauen, dass den<br />
Organisationen quasi<br />
als Vorschuss gewährt<br />
wird. Das Dienstleis tungsfeld der Mediation<br />
kann dieses Vertrauen aufgreifen<br />
und weiter ausbauen. Innungen können über<br />
diesen Weg einen weiteren Bonus in der Öffentlichkeitswirkung<br />
erlangen und im Umkehrschluss<br />
das Vertrauen der Kunden und<br />
Partner in die organisierten Betriebe stärken.<br />
Aus diesem Grund macht es Sinn, dass<br />
Innungen und Fachverbände über Mediationsangebote<br />
nachdenken. Die Voraussetzung<br />
ist allerdings die professionelle Umsetzung<br />
der Mediation.<br />
■<br />
Autoren: RA Dr. jur. Hans-Michael Dimanski,<br />
Geschäftsführer Fachverband SHK Sachsen-<br />
Anhalt<br />
RA Bernhard Böhm, Leiter Steinbeis Beratungszentrum<br />
Wirtschaftsmediation<br />
Dr. Hartmut Puffe, Dr. H. Puffe, Alma Mater<br />
Trainings-Akademie GmbH<br />
IMPRESSUM<br />
Magazin für Verarbeiter in der Sanitär-, Heizungs-, Klima-,<br />
Gebäudetechnik<br />
Medienpartner des ZVSHK und von SHK-Fachverbänden<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK erscheint im 67. Jahrgang (2014)<br />
(als DZB erstmals im Jahre 1872 erschienen)<br />
Magazin für Planer, Berater und Entscheider der Gebäudetechnik<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER erscheint im 9. Jahrgang (2014)<br />
www.ikz.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />
Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur:<br />
Markus Sironi (verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />
Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs- und<br />
Lüftungsbauermeister, gepr. Energieberater 46<br />
Stv. Chefredakteur: Detlev Knecht, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizung Lüftung Sanitär), Techn. Betriebswirt 40<br />
Redakteur: Fabian Blockus, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) 42<br />
Redakteur: Markus Münzfeld, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik),<br />
Gebäudeenergieberater (HWK) 43<br />
Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski 41<br />
Redaktions-Fax: 02931 8900-48, E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK Büro Bonn: Thomas Dietrich<br />
c/o Zentralverband Sanitär Heizung Klima<br />
Rathausallee 6, 53757 St. Augustin,<br />
Telefon: 0212 2332211, Telefax: 0212 2332212<br />
Anzeigen<br />
Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich)<br />
Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />
Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />
Mediaservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />
Anschriften siehe Verlag.<br />
Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />
E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />
Verkauf Print/Online: Jocelyn Blome<br />
E-Mail: j.blome@strobel-verlag.de<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2014 gültig. Telefon: 02931 8900-24.<br />
E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />
Vertrieb / Leserservice<br />
Reinhard Heite<br />
E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
Die <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK erscheint zweimal monatlich.<br />
Bezugspreis vierteljährlich Euro 33,68 einschl. 7 % MwSt.,<br />
zzgl. Euro 4,50 Versandkosten, Einzelheft: Euro 8,00.<br />
Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ erhalten bei Abschluss eines<br />
Kombi-Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-ENERGY“ einen um 25 % vergünstigten<br />
Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />
Der <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER erscheint 12-mal im Jahr in Kombination<br />
mit der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK.<br />
Mitglieder der Fachverbände SHK Bayern, Berlin, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes<br />
Gebäude- und Energietechnik Rheinland-Pfalz e.V. erhalten die<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages.<br />
Abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />
im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />
um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich<br />
befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus<br />
berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur<br />
Zahlung fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements<br />
sind zahlbar ohne Spesen und Kosten für den<br />
Verlag. Die Annahme der Zeitschrift verpflichtet Wiederverkäufer<br />
zur Einhaltung der im Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />
Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg.<br />
Für alle übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern 1020320 (BLZ 46650005)<br />
IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />
Postbank Dortmund 1647 - 467 (BLZ 44010046)<br />
IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />
Druckvorstufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />
Herstellung<br />
Siegbert Hahne, Burkhard Schneider<br />
Layout<br />
Christoph Naramski<br />
Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder,<br />
einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum<br />
des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen<br />
der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht.<br />
Der Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte<br />
Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im In- und Ausland und in allen<br />
Sprachen, insbesondere in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken,<br />
Telekommunikations- und Datennetzen (z. B. Online-<br />
Dienste) sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), Diskette usw.<br />
ungeachtet der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken<br />
sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte<br />
Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
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wieder und müssen nicht mit der des Verlages übereinstimmen.<br />
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und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt<br />
nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von<br />
jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich<br />
geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht<br />
als solche gekennzeichnet sind.<br />
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ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet.<br />
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
ISSN<br />
0177-3054<br />
Mitglied der AgLa SHK · Erhoben in der LA SHK 2002<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung<br />
von Werbeträgern (IVW)<br />
Mitglied des Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK)<br />
Anzeigen-Marketing Fachzeitschriften (AMF)<br />
Mitglied des World Plumbing Council<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 59
®<br />
®<br />
LESER-SERVICE<br />
Forum<br />
Leser fragen – Experten antworten<br />
In loser Folge beantworten wir an dieser Stelle Fragen aus der Installations- und Planungspraxis<br />
Wannen vor die geflieste Wand setzen?<br />
?<br />
In der Praxis werden Bade- oder Duschwannen regelmäßig<br />
direkt vor die Fliesen gesetzt. Nicht selten ist<br />
der Raum unter der Wanne ungefliest, der Boden<br />
nicht abgedichtet und somit durchlässig. Im Falle einer<br />
defekten Silikonfuge drohen erhebliche Wasserschäden, weil<br />
die Undichtigkeit nicht auffallen wird – oder erst sehr spät. Entspricht<br />
eine solche Aufstellvariante den Regeln der Technik?<br />
!<br />
Dipl.-Ing. Bernd Staats, Techniker beim Fachverband<br />
Sanitär Heizung Klima NRW, schreibt uns dazu:<br />
Es gibt keine explizite Aussage/Anforderung darüber,<br />
ob eine Wanne vor den Fliesenspiegel gesetzt<br />
oder der Fliesenspiegel auf den Wannenrand aufgesetzt werden<br />
muss. Vorrangig gilt es, die Wanne nach den Angaben des Herstellers<br />
zu errichten. Die Vorgaben beinhalten neben den allgemeinen<br />
Aufstellhinweisen auch Maßnahmen, die insbesondere<br />
den Feuchte- und den Schallschutz betreffen. Sollte der Hersteller<br />
dazu nichts vorgeben, sind die Übergänge zwischen dem Wannenköper<br />
und der Wand fachgerecht auszuführen. Wie die Ausführung<br />
sogenannter Bewegungsfugen fachgerecht ausgeführt<br />
wird, hat der Industrieverband Dichtstoffe e. V. in seinem IVD-<br />
Merkblatt Nr. 3 „Konstruktive Ausführung und Abdichtung von<br />
Fugen in Sanitär- und<br />
Feuchträumen“ zusammengestellt<br />
(Download<br />
unter www.abdichten.<br />
de).<br />
Alternativ zu den<br />
bekannten spritzbaren<br />
Dichtstoff-Anschlussfugen,<br />
haben sich Abdich-<br />
Wannenanschlussfuge. Aus dem IVD-Merkblatt<br />
Nr. 3: „Konstruktive Ausführung und<br />
Abdichtung von Fugen im Sanitärbereich<br />
und in Feuchträumen“.<br />
tungs-Hersteller mit<br />
diesem Thema auseinandergesetzt<br />
und bieten<br />
dazu spezielle „Abdichtungsbänder/Flexbänder“<br />
an. Sie dienen<br />
als zusätzliche Abdichtungsebene,<br />
um spritz-<br />
© archideaphoto - Fotolia.com<br />
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60 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
LESER-SERVICE<br />
Forum<br />
bare Dichtstoffe in ihrer Abdichtungsqualität zu optimieren.<br />
Diese flexiblen Zargenbänder (Wannenrand-Dichtbänder) sind<br />
für die Montage an dem wandseitigen Wannenrand vorgesehen.<br />
Sie nehmen Bewegungen auf und bieten gleichzeitig eine<br />
Körperschall entkopplung. Ein flexibles Zargenband mit hohem<br />
Vorfertigungsgrad erleichtert die Montage und minimiert Fehlerpotenziale.<br />
Hinweis: Dichtstoff-Anschlussfugen<br />
sind wartungsbedürftig<br />
Dichtstoff-Anschlussfugen an sanitären Einrichtungsgegenständen,<br />
wie insbesondere an Duschtassen und Badewannen<br />
aber auch an Waschtischen, Toiletten etc., gelten als Wartungsfugen.<br />
Der Begriff „Wartungsfuge“ wird nach DIN 52460 wie folgt<br />
definiert: Die Wartungsfuge ist eine starken chemischen und/<br />
oder physikalischen Einflüssen ausgesetzte Fuge, deren Dichtstoff<br />
in regelmäßigen Zeitabständen überprüft und gegebenenfalls<br />
erneuert werden muss, um Folgeschäden zu vermeiden. Aus<br />
diesem Grund unterliegt die Wartungsfuge nicht der Gewährleistung<br />
üblicher Verfugungs- oder Anschlussarbeiten. Dies hat<br />
zur Konsequenz, dass die Wartungsfuge bereits vor der Ausführung<br />
benannt und festgelegt sein muss. Welche Fuge als Wartungsfuge<br />
eingestuft werden soll, muss also schon im Angebot<br />
festgeschrieben werden. Eine nachträgliche Veränderung im Schadensfall<br />
ist nicht möglich. Der IVD stellt im Bedarfsfall das Muster<br />
eines Wartungsvertrages ebenfalls unter www.abdichten.de<br />
zur Verfügung.<br />
■<br />
Ein klassisches Beispiel für eine Wartungsfuge ist die Sanitärfuge. Bei<br />
Schäden in diesem Bereich, z. B. Schimmelbildung, handelt es sich in<br />
der Regel nicht um Material- oder Verarbeitungsfehler, sondern um<br />
Schädigungen, die zwar vorauszusehen, aber nicht zu vermeiden sind.<br />
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Schema einer Sicherheitstrennstation.<br />
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von Bewässerungssystemen<br />
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Wie werden Bewässerungssysteme, beispielsweise für<br />
Gewächshäuser, Gärten oder gewerbliche Landschaften,<br />
trinkwasserseitig regelkonform abgesichert?<br />
!<br />
Dazu antwortet Arnd Bürschgens, Schulungsleiter für<br />
den Fachbereich Trinkwasser bei der Honeywell<br />
GmbH/<strong>Haustechnik</strong>: Entscheidend ist, ob die Beregnungsanlagen<br />
als Über- oder Unterfluranlagen ausgeführt<br />
werden. Überfluranlagen, z. B. in Gewächshäusern, sind unkritisch<br />
und können mit einem einfachen Rückflussverhinderer<br />
Typ EA gegen Flüssigkeitskategorie 2 abgesichert werde.<br />
Unterfluranlagen sind differenzierter zu betrachten. Bei dieser<br />
Installationsart wird noch einmal unterschieden zwischen Anlagen<br />
im häuslichen Bereich (z.B. Rasenbewässerung im Einfamilienhaus)<br />
und Anlagen im nicht-häuslichen Bereich (gewerbliche<br />
oder öffentliche Grünanlagen, Sportstätten etc.).<br />
Tatsächlich sind Unterfluranlagen generell in Flüssigkeitskategorie<br />
5 eingestuft; ein Rohr- oder Systemtrenner kann hier keinesfalls<br />
eingesetzt werden, da solche Armaturen eine physische Verbindung<br />
darstellen, über die Bakterien aus der Bewässerungsanlage<br />
im Biofilm auf die Trinkwasserseite durchwachsen können.<br />
Da im häuslichen Bereich jedoch meist nur ein eingeschränkter<br />
Personenkreis betroffen ist und die Anlagen vergleichsweise<br />
kleiner dimensioniert werden, gibt es in der DIN EN 1717 (Pkt.<br />
6.1 Tabelle 3) in Verbindung mit DIN 1988-100 eine sog. Ausnahmetabelle.<br />
Nach dieser Vorgabe dürfen Unterflurberegnungsanlagen<br />
im häuslichen Bereich mit einer Sicherungseinrichtung gegen<br />
Flüssigkeitskategorie 4 abgesichert werden (Systemtrenner<br />
BA oder Rohrtrenner GB; Honeywell Systemtrenner BA295 oder<br />
Rohrtrenner R295H). Hier ist lediglich zu beachten, dass Sicherungseinrichtungen,<br />
die zur Atmosphäre<br />
hin öffnen, überflutungssicher installiert<br />
werden müssen.<br />
Unterflurberegnungsanlagen im nichthäuslichen<br />
Bereich müssen generell gegen<br />
Flüssigkeitskategorie 5 abgesichert werden,<br />
d. h. freier Auslauf entweder Typ AA oder<br />
AB, wie er gewöhnlich in Sicherheitstrennstationen<br />
integriert ist. Sicherheitstrennstationen<br />
sind im Prinzip kompakte Druckerhöhungsanlagen<br />
samt Vorlagebehälter mit<br />
entsprechendem Überlauf zur Realisierung<br />
des freien Auslaufs, Nachspeiseeinrichtung,<br />
Pumpe und Druckschaltung. Sicherheitstrennstationen<br />
werden als Sicherungseinrichtung<br />
zum Schutz des Trinkwassers gegen<br />
Flüssigkeitskategorie 5 eingesetzt, z. B.<br />
in Feuerlöschanlagen „nass“, für benannte<br />
Unterflurbewässerungen oder in der Landwirtschaft<br />
zur Viehtränkeversorgung. Bild: Honeywell<br />
■<br />
Rückflussverhinderer Typ EA, Systemtrenner BA, Sicherheitstrennstation in kompakter Ausführung (v. l.).<br />
Bilder: Honeywell<br />
62 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
Antriebsenergie für Strahlpumpen<br />
Eine sicher wenig bekannte Technik zur Regelung der Temperaturen<br />
in Heizungsanlagen ist die Strahlpumpentechnologie. Ihr<br />
Grundprinzip ist die Verwertung von vorhandenem Differenzdruck.<br />
Mithilfe der Energie des Treibstrahls bzw. Vorlaufs (Primärkreis)<br />
saugt die Strahlpumpe Wasser aus dem Rücklauf an und<br />
wälzt es über den Verbraucherkreis um – und zwar ohne weitere<br />
Umwälzpumpe im Sekundärkreis. Mithilfe der Düse ist die angesaugte<br />
Menge und damit auch die Vorlauftemperatur regelbar. Im<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 5/2014 findet sich dazu unter dem Titel „Nachhaltigkeit<br />
durch einfache Technik“ ein ausführlicher Artikel.<br />
?<br />
<strong>IKZ</strong>-Leser Arnulf Krauß vom Unternehmen „Heizung<br />
und Regler“ aus München hat dazu eine Frage:<br />
Irgendwo muss die Energie für die Umwälzung des<br />
Heizwassers herkommen! Die ist ja nicht weg, sondern<br />
muss irgendwo im Gesamtsystem aufgebracht werden. Wird die<br />
vom Haus auf den Wärmelieferanten und seine Netzpumpen verlagert?<br />
!<br />
Dr. Uwe Bälz von der Bälz-Stifung an der Technischen<br />
Fachhochschule Berlin erklärt:<br />
Die Netzpumpen werden vom Wärmelieferanten<br />
so ausgelegt, dass beim ungünstigsten Verbraucher<br />
(meis tens der letzte) noch ein minimaler Differenzdruck ansteht.<br />
Alle anderen Verbraucher davor haben üblicherweise dann einen<br />
höheren Differenzdruck, der zum Umwälzen des Heizmediums verwendet<br />
wird. Das Interessante dabei ist, dass bei Einsatz der Strahlpumpentechnologie<br />
auf Differenzdruckregler (Energievernich ter)<br />
bei den einzelnen Energieabnehmern verzichtet werden kann. ■<br />
alpex F50 PROFI ®<br />
Durchflussoptimiertes<br />
System für die Trinkwasserund<br />
Heizungsinstallation<br />
Wassererwärmung nach dem Durchflussprinzip mittels Strahlpumpe. Die<br />
Temperaturen sind Beispielwerte.<br />
30 % mehr<br />
Fitting-Querschnittsfläche<br />
größte Rohrinnendurchmesser<br />
dauerhaft belastbar mit<br />
95 °C, 10 bar<br />
verpressbar mit 5 Konturen<br />
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Fax: 02931 8900-48<br />
E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
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14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
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INFOTHEK<br />
SEMINARE | KURSE | TAGUNGEN | WORKSHOPS | SYMPOSIEN | KONGRESSE<br />
Veranstaltung, Inhalt Datum Ort Kosten Veranstalter<br />
BTGA-Seminare zur energetischen Inspektion<br />
von Klimaanlagen<br />
Das Seminar vermittelt den Teilnehmern die notwendigen<br />
Kenntnisse zur Durchführung der energetischen<br />
Inspektion von Lüftungs- und Klimaanlagen<br />
sowie von Anlagen zur Klimakälteerzeugung.<br />
Optimale Planung und sichere Montage<br />
Damit in der Praxis der Einbau von bodengleichen<br />
Duschen fachlich sauber erfolgt, bietet Bette Seminare<br />
für Fachhandwerker an. Sie bekommen Tipps<br />
und Anregungen für die Planung und Montage. Auch<br />
die Herausforderungen in der Badgestaltung werden<br />
aufgegriffen.<br />
Brandschutztipps mit Blockbuster<br />
Dallmer, Walraven und Wildeboer veranstalten einen<br />
TGA-Brandschutztag. Vorgestellt werden Brandschutzlösungen<br />
für Lüftungsleitungen, Rohr- und Kabelabschottungen<br />
sowie Boden- und Dachabläufe.<br />
Vorab erläutert ein Brandschutzexperte die wichtigsten<br />
Normen und zeigt Beispiele aus der Baupraxis.<br />
Zum Abschluss gibt es jeweils einen Blockbuster-<br />
Kinofilm.<br />
Computergesteuerte 3D-Planung –<br />
Grundlagenschulung Fliese / Naturstein / Bad<br />
In dieser Schulung liegt der Schwerpunkt auf den<br />
Funktionen der Fliesen- und Natursteintechnik in<br />
Palette CAD.<br />
Heizsysteme in der Landwirtschaft<br />
Kundendienstmitarbeitern soll das Seminar die Verkaufsberatung<br />
erleichtern und Argumente zum Abschluss<br />
von Wartungsverträgen liefern. Es beinhaltet<br />
z. B. die Vorstellung der gebräuchlichsten Heizsysteme<br />
wie Strahler, Konvektoren, Warmluftgebläse<br />
sowie Gerätedetails. Ein weiterer Themenkreis ist<br />
Dia gnose und Therapie von Störungen.<br />
GFForum Theorie + Praxis 2014<br />
Georg Fischer will mit seinen Seminaren und Trainings<br />
Wissen für die Planung, Verlegung und den<br />
Betrieb von Kunststoff-Rohrleitungssystemen vermitteln.<br />
Der Schwerpunkt liegt neben der Vermittlung<br />
von Kenntnissen über Werkstoffe, Produkte und<br />
Neuheiten auch auf dem wirtschaftlichen Einsatz von<br />
Ressourcen.<br />
Viega-Fachsymposien „Planen in 360 °“<br />
Die Vortragsreihe richtet sich vor allem an Fachplaner,<br />
aber auch an ausführende Betriebe mit eigenen<br />
Planungsabteilungen. Viega möchte mit dieser Reihe<br />
das Bewusstsein für die Notwendigkeit integraler<br />
Planung schärfen. Denn in der Gebäudetechnik<br />
komme es zwischen den einzelnen Gewerken und<br />
Systemen immer häufiger zu Wechselwirkungen, die<br />
man durch frühzeitige Planung vermeiden könne.<br />
24. - 25. 9. Frankfurt/Main 995,– Euro Bundesindustrieverband Technische<br />
Gebäudeausrüstung e.V.<br />
Bonn<br />
Tel.: 0228 94917 - 0, Fax: - 17<br />
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25. 9.<br />
30. 10.<br />
17. 9.<br />
8. 10.<br />
15. 10.<br />
23. 9.<br />
30. 9.<br />
25. 11.<br />
25. 9.<br />
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Delbrück 90,– Euro Bette GmbH & Co. KG<br />
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Tel.: 05250 511 - 0, Fax: - 130<br />
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Sulzbach<br />
Hamburg<br />
Neckarsulm<br />
Stuttgart<br />
Hilter/Borgloh<br />
Hilter/Borgloh<br />
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Münster<br />
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Fischer bestellt werden kann. Infos gibt<br />
es auch im Internet.<br />
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München<br />
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Attendorn<br />
Tel.: 02722 61 - 3245, Fax: - 3230<br />
Seminarcenter.at@viega.de<br />
64 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
INFOTHEK<br />
Betrifft: Unzulässige Reparatur von Bleidruckrohr<br />
Obwohl seit dem Dezember 2013 Wasser-Bleidruckrohre gemäß<br />
der Trinkwasserverordnung nicht mehr zulässig sind, versuchen<br />
Anlagenbesitzer dies zu umgehen und warten auf Rohrbrüche in<br />
der Hoffnung, dass der Austausch der Bleidruckrohre von der Versicherung<br />
bezahlt wird, was jedoch nicht geschieht, da es sich hier<br />
um Sanierungsarbeiten handelt.<br />
Zwar dürfen Wasser-Bleidruckrohre in Betrieb bleiben, wenn der<br />
Bleigehalt im Trinkwasser 0,010 mg/l nicht überschreitet, was jedoch<br />
ab einer Rohrleitungslänge von 1,00 m nicht mehr gewährleistet<br />
ist. Aufgrund der Absenkung des Bleigehaltes im Trinkwasser<br />
ab Dezember 2013 ist der höchst zulässige Wert von 0,010 mg/l<br />
LESERBRIEFE<br />
Unzulässige Reparatur an einer Bleileitung.<br />
wie vor beschrieben, nicht mehr einzuhalten, was bedeutet, dass<br />
alle noch vorhandenen Wasser-Bleidruckrohrleitungen umgehend<br />
auszutauschen sind.<br />
Wie die beiden Fotos zeigen, konnte der Installateur den Hausbesitzer<br />
davon nicht überzeugen und hat eine Reparatur des Bleirohres<br />
durchgeführt. Auch muss der Hausbesitzer seine Mieter<br />
davon in Kenntnis setzen, wenn noch Bleirohrleitungen nach dem<br />
1. Dezember 2013 im Haus vorhanden sind.<br />
Bleirohre finden sich in der Praxis in manchen Regionen durchaus<br />
regel mäßig.<br />
Jahresarbeitszahlen von Luft-/Wasser-Wärmepumpen<br />
In der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014 ging der Beitrag „Reizvoll auch für den<br />
Bestand“ auf die Jahresarbeitzahlen und damit auf die Wirtschaftlichkeit<br />
von Luft-/Wasser-Wärmepumpen ein. Uwe Grubert beleuchtet den<br />
Aspekt der Strompreisentwicklung:<br />
Das Problem bei den Luft-/Wasser-Wärmepumpen ist nicht die geringere Jahresarbeitszahl,<br />
sondern die zu hohen Strompreise, die von den großen Stromversorgern<br />
in den letzten Jahren immer wieder angehoben wurden. Im Gegensatz<br />
dazu sind die Erdgaspreise mit max. 6 Cent relativ konstant geblieben. Damit<br />
sind die Betriebskosten gleich oder niedriger wie die einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe.<br />
Und damit wird der Markt für diese Wärmeerzeuger von den Energieversorgern<br />
kaputt gemacht.<br />
Die Sole-/Wasser-Wärmepumpe hat das Problem aufgrund der relativ hohen Jahresarbeitszahl<br />
noch nicht, bei weiteren Strompreiserhöhungen kann das aber auch<br />
passieren. Dann wäre der Wärmepumpenmarkt das zweite Mal künstlich beendet.<br />
Jakob Wieland, öffentlich bestellter<br />
und vereidigter Sachverständiger<br />
für Sanitär-, Heizungs-<br />
und Lüftungstechnik<br />
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Entwicklungspotenzial, mit<br />
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14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 65
INFOTHEK<br />
Steuerfreie Zusatzleistung<br />
– Warengutschein vom<br />
Arbeitgeber<br />
Mitarbeiterbindung – nicht<br />
nur ein geflügeltes Wort: So können<br />
Arbeitgeber beispielsweise<br />
ihre Mitarbeiter mit einem steuerfreien<br />
Tankgutschein im Wert<br />
von maximal 44,00 Euro/Monat<br />
unterstützen. Die Leistung unterliegt<br />
weder der Einkommensteuer-<br />
noch der Sozialversicherungspflicht.<br />
Aber auch Arbeitnehmer,<br />
die kein Kfz besitzen,<br />
müssen nicht leer ausgehen. Für<br />
Warengutscheine zum Einkauf<br />
von Lebensmitteln, Bekleidung,<br />
elektronischen Geräten usw.<br />
gilt Entsprechendes. Auch für<br />
geringfügig Beschäftigte sind<br />
solche Warengutscheine steuerfrei.<br />
Indes sind zwei Voraussetzungen<br />
zu beachten:<br />
1. Der Betrag von 44,00 Euro<br />
darf nicht, auch nicht geringfügig,<br />
überschritten werden,<br />
da es sich dabei um eine Freigrenze<br />
handelt. Eine höhere<br />
Leistung führt für den gesamten<br />
Wert zur Steuer- und<br />
Sozialversicherungspflicht.<br />
2. In allen Fällen muss tatsächlich<br />
ein Sachbezug stattfinden.<br />
Bargeld geht gar nicht.<br />
(Quelle: Bundesverband der<br />
Lohnsteuerhilfevereine)<br />
Gewerbesteuer – Abzugsverbot<br />
verfassungsgemäß<br />
Die Gewerbesteuer ist keine<br />
Betriebsausgabe. Sie darf infolgedessen<br />
bei der Ermittlung<br />
des zu versteuernden Gewinns<br />
nicht mehr gewinnmindernd<br />
(und damit steuermindernd) berücksichtigt<br />
werden. Die mit diesem<br />
Abzugsverbot verbundene<br />
Einschränkung des sog. objektiven<br />
Nettoprinzips bei Kapitalgesellschaften<br />
verstößt nicht<br />
gegen das verfassungsrechtliche<br />
Gleichbehandlungsgebot<br />
oder die Eigentumsgarantie des<br />
Grundgesetzes. (Quelle: Bundesfinanzhof,<br />
Az.: I R 21/12)<br />
STEUERN<br />
Kirchensteuerabzug auf<br />
Kapital erträge – Registrierung<br />
erforderlich<br />
Ab dem 1. Januar 2015 gilt ein neues<br />
automatisiertes Verfahren zum Abzug<br />
von Kirchensteuer auf Kapitalerträge.<br />
Auch Kapitalgesellschaften, die mindestens<br />
eine natürliche Person als Gesellschafter<br />
haben, müssen sich auf<br />
das neue Verfahren einstellen. Erforderlich<br />
ist bis zum 31. August 2014 die<br />
Registrierung beim BZSt (Bundeszentralamt<br />
für Steuern). Ab dem Jahr 2015<br />
ist dann jeweils zwischen dem 1. September<br />
und dem 31. Oktober eines Jahres<br />
eine sog. Regelabfrage beim BZSt<br />
zu stellen, um das Kirchensteuerabzugsmerkmal<br />
für die jeweiligen Gesellschafter<br />
zu erfahren. Die Abfrageergebnisse<br />
sind dem Abzug der Kirchensteuer<br />
auf Kapitalertragsteuer im<br />
Jahr 2015 zugrunde zu legen. (Quelle:<br />
Bundessteuerberaterkammer)<br />
Umsatzsteuer-Erklärung – Fristen<br />
trotz Guthaben einhalten<br />
Wer seiner Verpflichtung zur Abgabe<br />
einer Steuererklärung nicht oder<br />
nicht fristgerecht nachkommt, dem<br />
droht ein Verspätungszuschlag. Dieser<br />
ist begrenzt, darf 10 % der festgesetzten<br />
Steuer oder des festgesetzten<br />
Betrages nicht übersteigen und höchstens<br />
25 000 Euro betragen. Das gilt indes<br />
nicht nur für säumige Steuerzahler.<br />
Denn ein Verspätungszuschlag<br />
droht auch in Erstattungsfällen. (Quelle:<br />
Bundesfinanzhof, Az.: XI B 50/13)<br />
Anwendung der 1-%-Regel<br />
hindert Investitionsförderung<br />
Die Bildung eines Investitionsabzugsbetrags<br />
setzt eine mindestens<br />
90 %ige betriebliche Nutzung eines<br />
Fahrzeugs voraus. Wird nach der späteren<br />
Anschaffung des Wagens aber<br />
eine private Nutzung nach der 1-%-Methode<br />
angesetzt, spricht das in der Regel<br />
von einem Privatanteil von 20 bis<br />
25 %. Der streitige Investitionsabzugsbetrag<br />
fand deshalb keine Berücksichtigung.<br />
(Quelle: Finanzgericht Sachsen-Anhalt,<br />
Az.: 2 K 1191/12) ■<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Versteckter Wärmespender<br />
Hans-Dirk Krämer aus Langenfeld hat uns diese<br />
Aufnahme zugeschickt. Er schreibt uns dazu:<br />
„Als inzwischen pensionierter Berufsschullehrer<br />
für SHK schaue ich mir immer gern auch Installationen<br />
in anderen Häusern an. In einem Gasthof am<br />
Main fand ich im Bad eine originelle Verkleidung<br />
eines Heizkörpers, die beweist, dass <strong>Haustechnik</strong><br />
nicht störend in Erscheinung treten braucht. Ob allerdings<br />
die gewünschte Wärmeabgabe stattfinden<br />
kann, darf wohl bezweifelt werden.“<br />
■<br />
Wenn etwas undicht wird an diesem „Unterputz-Heizkörper“,<br />
darf sich der Fliesenleger gleich dazugesellen.<br />
Haben Sie als SHK-Unternehmer bei Ihrer täglichen<br />
Arbeit auch mit dieser Art von Kuriositäten<br />
zu tun? Oder haben Sie eine besonders anspruchsvolle<br />
Installation realisiert? Dann drücken Sie auf<br />
den Auslöser und senden uns die Bilder zu. Als<br />
Dankeschön erhalten Sie die aktuelle Ausgabe des<br />
Magazins „inwohnen“.<br />
STROBEL VERLAG, Redaktion <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK,<br />
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E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
66 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
GLÜCKWÜNSCHE<br />
140 Jahre Bergmann & Franz<br />
Bergmann & Franz (BF), Berliner Großhändler für Sanitär,<br />
Heizung und Fliesen, feiert in diesem Jahr seinen 140. Geburtstag<br />
und damit eine turbulente, ereignisreiche Historie.<br />
Denn 140 Jahre BF sind auch 140 Jahre Berliner und damit<br />
Deutsche Geschichte. Immer wieder musste sich der Großhändler<br />
den historischen Gegebenheiten und veränderten<br />
Bedingungen anpassen.<br />
Als Otto Bergmann und Adolph Franz 1874 ihr Unternehmen<br />
gründeten, hatte in Berlin gerade der Bauboom<br />
eingesetzt. Außerdem sollte die Stadt dank neuer Kanalisation<br />
zur saubersten in Europa werden. Entsprechend groß<br />
war der Bedarf an Produkten aus der „Bleirohrfabrik und<br />
Röhrengroßhandlung Bergmann & Franz“. Fünf Jahrzehnte<br />
später sank die Nachfrage und so konzentrierte man sich<br />
ab 1928 verstärkt auf den Handel mit sanitären Einrichtungsgegenständen.<br />
Jahrzehntelang belieferte das Unternehmen<br />
Großbaustellen, arbeitete eng mit Berliner Wohnungsbaugesellschaften<br />
zusammen und prägte so das Gesicht<br />
der Stadt mit. Diese Position baute es nach dem Fall<br />
der Mauer 1989 aus: Mehrfach wurde das Sortiment erweitert,<br />
ein Logistikzentrum entstand und das Unternehmen<br />
erschloss neue Märkte.<br />
Durch die Integration des mittelständischen Ost-Berliner<br />
Unternehmens Berliner Fachhandel im Jahr 2000 avancierte<br />
Das Quergebäude der Lutzowstraße nach dem 2. Weltkrieg.<br />
BF laut eigenen Angaben zum größten Mittelständler der Branche in<br />
Berlin und Brandenburg. Fünf Jahre später wurde der mittelständische<br />
Berliner Fliesengroßhandel Elsner in das Unternehmen aufgenommen.<br />
2010 baute der Händler das Berliner Energie Zentrum (BEZ), das im vergangenen<br />
Jahr noch erlebnisorientierter gestaltet wurde. In diesem Jahr<br />
hat der Großhändler seine Bad- und Fliesenausstellung in der Lützowstraße<br />
umgebaut und sich damit zum 140-jährigen Jubiläum selbst beschenkt.<br />
■<br />
Brennwert-Pufferkessel<br />
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14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 67
PRODUKTE<br />
HEINRICH LEIFELD GMBH<br />
Lösung für Doppelwandscheibenmontage in Leichtbauwänden<br />
Die einfache und schnelle Befestigungsmöglichkeit von<br />
Doppelwandscheiben bei Ständerwerken im Trockenbau<br />
sind laut Heinrich Leifeld das A und O für den SHK-<br />
Monteur. Hier setzt die Lösung „Uni-Block“ an. „Einfach,<br />
schnell und kostengünstig“ lasse sich der aus wasserfestem<br />
Schichtholz bestehende „Uni-Block“ für die Stichmaße<br />
80 mm, 100 mm, 153 mm und 160 mm mit „fast<br />
allen gängigen Wandscheiben zeitsparend montieren“.<br />
Heinrich Leifeld GmbH,<br />
Hauptstr. 35, 33178 Borchen,<br />
Tel.: 5251 1363 - 0, Fax: - 66,<br />
info@leifeld.de, www.leifeld.de<br />
SMARTHEAT DEUTSCHLAND GMBH<br />
Inverter-Wärmepumpe<br />
Bei kleinen oder mittleren Wärmepumpen setzt das Unternehmen Smartheat<br />
auf die Invertertechnologie. Dadurch passt die Wärmepumpe ihre Leistung dem<br />
aktuellen Wärme- oder Kältebedarf an – mit der Folge eines gleichmäßigen, energieeffizienten<br />
Betriebs. Das modulierende Modell „Titan i“ beispielsweise deckt<br />
einen Leistungsbereich zwischen etwa 8 und 65 kW ab. Sie realisiert Vorlauftemperaturen<br />
bis 60 °C und kann im Umkehrbetrieb auch kühlen.<br />
Smartheat Deutschland GmbH, Am Augraben 10, 18273 Güstrow,<br />
Tel.: 03843 2279 - 0, Fax: 03843 683132, info@smartheat.de, www.smartheat.de<br />
Made in Germany<br />
Eigener Maschinenpark<br />
Laborgeprüfte Edelstahlprodukte<br />
Erfüllung der geforderten<br />
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68 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
PRODUKTE<br />
Ecklösungen<br />
GEBERIT VERTRIEBS GMBH<br />
Dusch-WC für Einsteiger<br />
Das Dusch-WC-Portfolio von<br />
Geberit besteht einerseits aus<br />
Komplettanlagen, andererseits<br />
aus Aufsätzen für bereits vorhandene<br />
WC-Keramiken. Mit<br />
einem neuen Set, das den Aufsatz<br />
„Aqua-Clean 4000“ mit einer<br />
WC-Keramik kombiniert,<br />
möchte der Sanitärhersteller ab<br />
Sommer diesen Jahres die Entscheidung<br />
für eine Toilette mit<br />
Duschfunktion erleichtern. Das<br />
„Aqua-Clean Set“ reinigt den Po<br />
mit einem körperwarmen „sanftluftigen“<br />
Duschstrahl, dessen Intensität<br />
in fünf Stufen einstellbar<br />
ist. Das Bedienfeld sei leicht zu<br />
erreichen und selbsterklärend.<br />
Wie alle „Aqua-Clean“-Modelle<br />
hat der WC-Aufsatz eine Soft-<br />
Closing-Funktion von Sitz und Deckel, die sich mit einem leichten Fingertipp leise schließen.<br />
Die WC-Keramik ist glasiert und verfügt über einen geschlossenen, gestochenen Spülrand.<br />
„Dies erleichtert die gründliche Reinigung der Keramik und sorgt damit für mehr Hygiene am<br />
WC“, erklärt Geberit.<br />
Das „Aqua-Clean Set“ wird anschlussfertig für die Montage am Unterputz-Spülkasten „Sigma“<br />
geliefert. Zum Lieferumfang gehören Wasseranschluss- und Schallschutzset, Ausgleichspuffer<br />
für WC-Sitz und Keramik, Befestigungsmaterial sowie ein Abwasseranschlussset (Durchmesser<br />
90 mm, 30 cm lang).<br />
Geberit Vertriebs GmbH, Theuerbachstr. 1, 88630 Pfullendorf, Tel.: 07552 934 - 1011, Fax: - 866,<br />
technik-telefon@geberit.com, www.geberit.de<br />
Passen in (fast)<br />
jede Ecke!<br />
Schallschutzgeprüft!<br />
Eck-WC-Stein 108/98/88 cm hoch<br />
passend zu Geberit ® -Platten. Drei von<br />
vielen dreieckigen, Platz sparenden<br />
Wand-WC-Vorwandelementen aus PUR.<br />
VIEGA GMBH<br />
Doppelwandscheibe<br />
für Ring- und Reihenleitungen<br />
Für den regelmäßigen Wasseraustausch in Trinkwasserinstallationen sind auf der Etage<br />
Ring- und Reihenleitungen eine praktikable Lösung. Um die Montage von Unterputz-Elementen<br />
zu vereinfachen, hat Viega<br />
eine neue Doppelwandscheibe<br />
mit Außengewinde für das Rohrleitungssystem<br />
„Raxofix“ herausgebracht.<br />
„Dadurch ist ohne zusätzliches<br />
Verbindungsstück ein<br />
schneller Anschluss an Unterputz-<br />
Armaturen und -Spülkästen möglich.“<br />
Eck-WC-Stein 98 cm hoch hier<br />
komplett mit den neuen Dekorplatten<br />
(statt Fliesen) verkleidet.<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
Viega GmbH & Co. KG,<br />
Viega Platz 1, 57439 Attendorn,<br />
Tel.: 02722 61 - 0, Fax: - 1415,<br />
info@viega.de, www.viega.de<br />
Fordern Sie ausführliche<br />
Unterlagen an!<br />
Karl Grumbach GmbH & Co. KG<br />
Breitteilsweg 3 · D-35581 Wetzlar<br />
Telefon +49 64 41 9772-0· Fax -20<br />
www.grumbach.net<br />
grumbach@grumbach.net
PRODUKTE<br />
LK-METALLWAREN GMBH<br />
Luftheizung kombiniert<br />
mit Solarluftkollektoren<br />
Solarluftkollektoren auf dem Dach der Firma Gasper in Oberspier.<br />
Warmluftheizung mit Brennwertfunktion: „RBW 125“<br />
Bei der Standortvergrößerung in Oberspier (Thüringen) der Firma<br />
Gasper GmbH spielte die Reduzierung der Energiekosten und<br />
die Umweltverträglichkeit der neuen Logistikhalle eine entscheidende<br />
Rolle. Der Importeur von Blumen und Pflanzen aus Fernost<br />
entschied sich bei der Logistikhalle für das dezentrale Warmluftsystem<br />
„RBW 125“. Die mit Brennwerttechnologie ausgestatteten<br />
Modelle hat der Hersteller LK-Metallwaren speziell zur Beheizung<br />
von Hallen mit mehr als 4 m Raumhöhe entwickelt. Das Gesamtkonzept<br />
hat einen Systemwirkungsgrad von bis zu 99,8 % auf den<br />
Brennwert und 106 % auf den Heizwert bezogen.<br />
LK-Metallwaren hat bei diesem Anlagenkonzept einen Temperaturunterschied<br />
zwischen Dach und Boden von 0,1 K bis 0,5 K je<br />
Meter Raumhöhe errechnet. Die Regelung der Anlage übernimmt<br />
der Energiecontroller „EC 5000“. Er bietet die Basis für eine optimale,<br />
anlagenspezifische Einstellung aller erforderlichen Parameter.<br />
Darüber hinaus ermöglicht die Regelung eine zusätzliche<br />
Ener gieeinsparung durch ein selbstlernendes Programm, indem<br />
sie den Einschaltzeitpunkt für den Tagbetrieb in Abhängigkeit zur<br />
Außentemperatur so verschiebt, dass zu Produktionsbeginn die<br />
gewünschte Raumtemperatur ansteht.<br />
Zur Effizienzsteigerung der Anlage in Oberspier sind auf dem<br />
Dach Solarluft-Kollektoren installiert. Das 80-m 2 -Feld liefert bis<br />
zu 50 kW Heizwärme.<br />
LK-Metallwaren GmbH, Am Falbenholzweg 36, 91126 Schwabach,<br />
Tel.: 9122 699 - 0, Fax: - 149, info@lk-metall.de, www.lk-metall.de<br />
OVENTROP GMBH & CO. KG<br />
Raumklima verbessern und Energie sparen<br />
Das Raumklima in Wohnungen beeinflusst mit Temperatur, relativer<br />
Feuchte und CO 2 -Gehalt das Wohlbefinden der Menschen. Das<br />
hat auch Einfluss auf die Bausubstanz. Denn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit<br />
kann zu Schäden führen, z. B. durch Schimmelbildung,<br />
und den Bewohner gesundheitlich beeinträchtigen.<br />
Die neue Raumregelung „R-Tronic“ mit Funktechnik von<br />
Oventrop schafft die Voraussetzung, die Energieeffizienz im<br />
Gebäude „wesentlich zu verbessern“. Denn der Nutzer erhält<br />
„klare Hinweise“ auf die Raumluftqualität und kann diese verbessern,<br />
z. B. indem er die Fenster öffnet oder schließt. „Unnötiges<br />
Fensterlüften wird vermieden und Energie eingespart“,<br />
zieht Oventrop das Fazit.<br />
Den Raumregler gibt es in vier Ausführungen:<br />
regelung<br />
gemäß definierter Heizprofile (mit Zeitfunktionen),<br />
sor<br />
und Anzeige der relativen Feuchte in %,<br />
<br />
Messen des CO 2 -Gehaltes und Anzeige in ppm,<br />
magrößen<br />
Temperatur, Feuchte und CO 2 -Gehalt.<br />
Die Installation erfolgt wahlweise an der Wand oder mit<br />
einem Tischständer.<br />
Oventrop GmbH & Co. KG, Paul-Oventrop-Str. 1, 59939 Olsberg,<br />
Tel.: 02962 82 - 0, Fax: - 400, mail@oventrop.de, www.oventrop.de<br />
70 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
PRODUKTE<br />
DEUTSCHE VORTEX GMBH & CO. KG<br />
Pumpenmodel mit neuen Details<br />
Die Trinkwasser-Zirkulationspumpen<br />
der<br />
„BlueOne“-Baureihe des<br />
Unternehmens Deutsche<br />
Vortex wurde mit einem<br />
neuen Bauteil ausgerüstet:<br />
Die Sensorkabel der<br />
selbstlernenden Pumpe<br />
werden zukünftig mit<br />
einem neuen Griff ausgeliefert.<br />
„Der Sensor lässt<br />
sich damit nicht nur besser<br />
greifen und in der<br />
Pumpe montieren. Durch<br />
einen Anschlag merkt der<br />
Installateur auch, dass er<br />
das Kabel korrekt montiert<br />
hat“, so der Hersteller.<br />
Die besonders für Einund<br />
kleine Mehrfamilienhäuser<br />
geeigneten Pumpen sind bereits seit über 2 Jahren<br />
mit Permanentmagnet-Kugelmotor (Leistungsaufnahme ab<br />
2,5 Watt), Trockenlaufschutz und Leistungsanpassung (Drehzahlverstellung)<br />
auf dem Markt vertreten. Seit 2013 werden<br />
alle Motoren der Baureihe mit einem flachen Rotor ausgeliefert,<br />
damit sollen sie auf sämtliche marktgängigen Messing-<br />
Pumpengehäuse passen. Seit diesem Jahr<br />
wird dieser Rotor serienmäßig auch in den<br />
„BlueOne“-Pumpen verwendet. „Somit hat<br />
der Installateur quasi immer einen Universal-Motor<br />
dabei“, erklärt das Unternehmen.<br />
KERMI GMBH<br />
Neue Profilduschen-<br />
Serie im Sortiment<br />
Mit der neuen Serie „Liga“ erweitert der<br />
Hersteller Kermi sein Sortiment der Profilduschen.<br />
Erhältlich ist sie mit Pendel-Falttür,<br />
Pendeltür und Pendeltür mit Festfeld.<br />
Ein integrierter Hebe-Senk-Mechanismus<br />
in allen Gelenken soll für das zuverlässige<br />
Schließen und Öffnen der Duschkabine sorgen.<br />
Die neue Serie steht in zahlreichen Serienmaßen<br />
für alle gängigen Brausewannen<br />
und den Kermi-Duschplatz, mit einer<br />
Serienhöhe von 1850 mm und 2000 mm<br />
zur Verfügung.<br />
Kermi GmbH, Pankofen-Bahnhof 1,<br />
94447 Plattling, Tel.: 09931 - 5010, Fax: - 3075,<br />
info@kermi.de, www.kermi.de<br />
Deutsche Vortex GmbH & Co. KG,<br />
Kästnerstr. 6, 71642 Ludwigsburg,<br />
Tel.: 07141 2552 - 0, Fax: - 70,<br />
info@deutsche-vortex.de,<br />
www.deutsche-vortex.de<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 71
PRODUKTE<br />
METABOWERKE GMBH<br />
Akkus laden in Rekordzeit<br />
Metabo bringt ein neues Schnellladegerät für Akkupacks<br />
von 14,4 bis 36 V auf den Markt. Das „ASC Ultra“<br />
lädt ein Akku mit einer Kapazität von 4.0 Ah in nur<br />
35 Min. vollständig auf. Für das Laden von 3.0 Ah-Akkus<br />
braucht es nur 27 Minuten. „Damit treiben wir die Unabhängigkeit<br />
von Kabel und Steckdose ein weiteres Stück<br />
Bei energieintensiven Arbeiten sind schnelle Ladegerät willkommen.<br />
voran“, urteilt Metabo. Alle Akku-Systeme sind untereinander kompatibel. Auch die ersten Akkupacks,<br />
Elektrowerkzeuge und Ladegeräte dieser Generation aus dem Jahr 2009 lassen sich<br />
mit den aktuellen Entwicklungen kombinieren.<br />
Die kurze Ladezeit erzielt Metabo außer durch eine Erhöhung des Ladestroms auf<br />
6,5 A durch das Zusammenspiel von Batteriemanagement, Einzelzellenüberwachung,<br />
Lade- und Entlademanagement sowie der „Air coold“-Technologie (Akku-Kühlsystem).<br />
Metabo ist von der Qualität der Lithium-Ionen-Akkus überzeugt und gewährt<br />
unabhängig von der Anzahl der Ladezyklen und ohne Registrierung drei<br />
Jahre Garantie. Der Hersteller aus Nürtingen bietet das „ASC Ultra“ als festen<br />
Bestandteil im „Pick + Mix“-System an, bei dem Anwender die Wahl haben zwischen<br />
beliebigen Kombinationen aus Elektrowerkzeug, Akkupacks, Transportlösung<br />
und Ladegerät.<br />
Metabowerke GmbH, Metabo-Allee, 72622 Nürtingen, Tel.: 07022 72 - 0, Fax: - 2595,<br />
metabo@metabo.de, www.metabo.com<br />
NORDLUFT WÄRME- UND LÜFTUNGSTECHNIK GMBH & CO. KG<br />
Hallenheizung mit Brennwert<br />
Nordluft hält für Industrie- und Gewerbehallen<br />
moderne und zukunftsorientierte<br />
Beheizungs- und Belüftungssysteme<br />
für sinnvoll und begründet: „Brennwert-<br />
Warmlufterzeuger bringen dem Betreiber<br />
entscheidende Vorteile, weil sich bei üblichen<br />
Anwendungsfällen – z. B. Neubauhallen<br />
mit einer Höhe von 7 m – ein niedriger<br />
Endenergieverbrauch pro Jahr und<br />
m² ergibt.“<br />
Durch die dichteren Gebäudehüllen stelle<br />
sich auch die Frage der Lüftung neu.<br />
Auch hier könnten die Brennwert-Warmlufterzeuger<br />
Lüftungsfunktionen übernehmen.<br />
Als Vorteile der Technik zählt Nordluft<br />
auf:<br />
de<br />
zugeführt, die aktuell benötigt wird;<br />
mithilfe von modulierenden Gasbrennern<br />
und Mikroprozessorreglern sei<br />
dies möglich.<br />
turen<br />
dienten einem verbesserten Hallenklima<br />
und vermieden Temperaturschichtungen.<br />
wertanlagen<br />
Energieeinsparungen im<br />
zweistelligen Bereich erzielen; der feuerungstechnische<br />
Wirkungsgrad liege<br />
bei bis zu 105 %.<br />
Nordluft setzt in den Warmlufterzeugern<br />
Hocheffizienzventilatoren ein, „die<br />
schon jetzt die Anforderungen der ErP-<br />
Richtlinie erfüllen, aber erst ab 2015 gefordert<br />
werden“. Die Systeme können bodenstehend,<br />
wand- oder deckenhängend<br />
und als wetterfeste Dachzentralen eingesetzt<br />
werden.<br />
Nordluft Wärme- und Lüftungstechnik GmbH &<br />
Co. KG, Robert-Bosch-Str. 5, 49393 Lohne,<br />
Tel.: 04442 889 - 0, Fax: - 59,<br />
info@nordluft.com, www.nordluft.com<br />
72 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
PRODUKTE<br />
DANFOSS GMBH<br />
Ventil und Differenzdruckregler in einem<br />
Der hydraulische Abgleich gilt bei<br />
Danfoss nicht nur als wichtige Grundvoraussetzung<br />
für eine effizient arbeitende<br />
Heizungsanlage, sondern auch als<br />
kostengünstige Maßnahme zur Senkung<br />
des Energieverbrauchs von Bestandsgebäuden.<br />
Da sich bei Objekten<br />
mit Zweirohrsystemen ein hydraulischer<br />
Abgleich unter Umständen schwierig gestalten<br />
kann, hat das in Offenbach ansässige<br />
Unternehmen mit „Dynamic<br />
Valve“ eine Lösung entwickelt, „die den<br />
Prozess enorm vereinfacht“.<br />
Es handelt es sich um ein Thermostatventil mit integriertem Differenzdruckregler.<br />
Diese Kombination zielt nach Aussage von Danfoss auf das Hauptproblem von<br />
Zweirohranlagen mit unbekannter Hydraulik ab: Man kennt den am Thermostat anstehenden<br />
Differenzdruck nicht und es treten Druckschwankungen durch sich ändernde<br />
Lasten auf. Als Folgen sind Fließgeräusche und eine ungleichmäßige Wärmeverteilung<br />
zu nennen.<br />
Mit „Dynamic Valve“ wird der maximale Durchflusswert voreingestellt, sodass<br />
jeder Heizkörper seine berechnete Wassermenge erhält. „Somit ist der hydraulische<br />
Abgleich über die gesamte Nutzungsdauer des Systems automatisch gewährleistet“,<br />
urteilte Danfoss.<br />
„Dynamic Valve“ ist ausgelegt für Systeme mit einer Pumpenförderhöhe von bis<br />
zu 6 m (60 kPa) und ist in den Nennweiten DN 10 und DN 15 erhältlich, jeweils als<br />
Durchgangs- oder Eckmodell. Der erforderliche Differenzdruck liegt zwischen 10<br />
und 60 kPa, der Durchflussbereich<br />
bei 15 bis<br />
110 l/h in der Kombination<br />
mit einem flüssigkeitsgefüllten<br />
Fühler „RAW“.<br />
SYSTEMAIR GMBH<br />
Kanalventilatoren<br />
mit EC-Technologie<br />
ausgerüstet<br />
Die Systemair-Kanalventilatoren<br />
der Baureihen „RS und RSI“ auch mit<br />
EC-Außenläufermotoren verfügbar. Zunächst<br />
werden sie in den Kanalgrößen<br />
70 - 40, 80 - 50 und 100 - 50 erhältlich<br />
sein. Im Laufe des Jahres sollen die<br />
Ventilatoren auch in kleineren Baugrößen<br />
zur Verfügung stehen. Durch den<br />
eingebauten Potentiometer lässt sich<br />
der Betriebspunkt direkt einstellen.<br />
Außerdem kann das Laufrad mit dem<br />
Außenläufermotor zu Wartungszwecken<br />
ausgeschwenkt werden. ■<br />
Systemair GmbH, Seehöfer Str. 45,<br />
97944 Boxberg-Windischbuch,<br />
Tel.: 07930 9272 - 0, Fax: - 92,<br />
info@systemair.de, www.systemair.com<br />
Kanalventilator<br />
„RSI EC“.<br />
Danfoss GmbH, Carl-Legien-<br />
Str. 8, 63073 Offenbach,<br />
Tel.: 069 47868 - 500,<br />
Fax: - 599,<br />
waerme@danfoss.com,<br />
www.waerme.danfoss.com<br />
Effizientes<br />
Sammeln und Verteilen von<br />
Wärme und Kälte.<br />
Einfache wartungsfreie Hydraulik.<br />
www.zortea.at<br />
14/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 73
Unser Mandant ist ein inhabergeführtes Ingenieurbüro, welches sich auf die Planung und Bauleitung gebäudetechnischer<br />
Anlagen gemäß der Leistungsphasen 1 – 9 der HOAI spezialisiert hat. Zu den Hauptaufgabenbereichen<br />
zählt die Planung von Kliniken, Industriegebäuden sowie öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Sportstätten im<br />
gesamten Bundesgebiet.<br />
Zur Erweiterung des Teams suchen wir für unseren Mandanten eine/n<br />
Projektleiter / Fachplaner (m/w)<br />
für die Planung elektrischer Anlagen im Gebäude<br />
S<br />
Ihre Aufgaben:<br />
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TGA Personalberatungs GmbH, <br />
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Unser Mandant ist ein mittelständisches Ingenieurbüro, welches seit über 50 Jahren<br />
Leistungen im Bereich der elektrotechnischen Gebäude- und Tunnelausrüstung über<br />
alle Phasen des Projektverlaufs von der Planung bis zur Objektüberwachung erbringt.<br />
Zur Erweiterung des Teams suchen wir zum schnellstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />
Projektleiter (m/w) Elektrotechnik NL München<br />
Standort: München, Kennziffer: 1808<br />
Ihre Aufgaben:<br />
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TGA Personalberatungs GmbH, <br />
<br />
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74 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 14/2014
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„Haus- und Gebäudetechnik“ an (moderiert<br />
durch die <strong>IKZ</strong>-Redaktion) und diskutieren Sie<br />
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Themen.<br />
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STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />
Zur Feldmühle 9-11<br />
59821 Arnsberg<br />
Tel. 02931 8900 0<br />
Fax 02931 8900 38<br />
www.strobel-verlag.de<br />
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Follower!
Juli 2014<br />
MAGAZIN FÜR PLANER, BERATER UND<br />
ENTSCHEIDER DER GEBÄUDETECHNIK<br />
www.ikz.de<br />
Biofilmstudie Seite 8<br />
Ökodesign-Anforderungen Seite 12<br />
Energetische Inspektion Seite 23
Niemals „08/15“ – seit über 40 Jahren!<br />
Das sind die KEMPER WESER Absperrventile. Einzigartig<br />
mit der unter Druck austauschbaren Spindelabdichtung!<br />
Seit der Markteinführung im Jahr 1971 schon<br />
immer eine Idee voraus und stetig weiter entwickelt. Mit<br />
10-jähriger Gewährleistung.
INHALT/INTRO<br />
4 Aktuell<br />
29 Schaufenster<br />
59 Impressum: <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK-Teil<br />
SANITÄR<br />
8 Aufschlussreiches Forschungsprojekt<br />
Erkenntnisse aus dem BMBF geförderten Projekt Biofilm-Management<br />
und deren Auswirkungen auf die Praxis.<br />
HEIZUNG<br />
12 Regelwerke made in Brüssel<br />
Die neuen EU-Verordnungen für Heizgeräte und Warmwasserbereiter.<br />
KLIMA<br />
12<br />
TROTZ BEPROBUNG UNENTDECKT!<br />
Die Novellierung der Trinkwasserverordnung<br />
ist nun schon gut eineinhalb<br />
Jahre her. Die anfänglichen<br />
Unklarheiten bezüglich Untersuchungspflichten<br />
und Beprobungsstellen<br />
sind inzwischen beseitigt.<br />
Und auch die Gesundheitsämter<br />
scheinen ihre Kapazitäten gut strukturiert<br />
zu haben, um die geforderten<br />
Untersuchungen auf Legionellen<br />
durchführen zu können. Doch geben<br />
diese Untersuchungen tatsächlich<br />
Aufschluss über die Legionellenkonzentration innerhalb einer<br />
Trinkwasserinstallation?<br />
Laut Erkenntnissen eines Projekts des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung1) trifft dies nur bedingt zu. Dauerstress z. B.<br />
durch Desinfektionen lässt die Mikroorganismen quasi unsichtbar<br />
werden für die Standard-Nachweismethode: Das Bakterium lebt<br />
in diesem „Dämmerzustand“ zwar weiter, ist aber vermehrungsunfähig<br />
und somit nicht mehr nachweisbar. Für bestimmte Arten<br />
kann dieses Stadium 1,5 Jahre andauern bis sie schließlich wieder<br />
erwachen.<br />
Anhand solcher neuen Erkenntnisse wird deutlich, wie wichtig es<br />
ist, bei einem Legionellenbefall nicht nur die Desinfektion und<br />
damit die Einhaltung des technischen Maßnahmenwertes zu fokussieren.<br />
Viel wichtiger ist die Ursache der Kontamination festzustellen<br />
und nachhaltig durch bauliche oder betriebstechnische<br />
Anpassungen zu beseitigen. Alles andere kann wohl nur als teure<br />
Dienstleistung mit hohem Wiederholungspotenzial gesehen werden.<br />
Fabian Blockus<br />
Redakteur<br />
f.blockus@strobel-verlag.de<br />
1<br />
) Der Bericht zur Studie findet sich auf Seite 8.<br />
20 Die Zukunft der Kälte-, Klima- und Gebäudetechnik liegt<br />
in neuen Motoren<br />
Effiziente, kompakte EC-Motoren für Ventilatoren und Gebläse<br />
lösen die Asynchronmotoren ab.<br />
LÜFTUNG/KLIMA<br />
23 Energetische Inspektion von Klimaanlagen gemäß EnEV 2014<br />
FAQs zu Hintergründen und dem Ablauf.<br />
24 Verdunstungskühlung auf kleinem Raum<br />
Standard-Nasskühltürme aus glasfaserverstärktem Kunststoff.<br />
REPORTAGE<br />
26 Effizient genutzte Abwärme<br />
Sole-Wasser-Wärmepumpe wird von 118 m hohen Sendemast<br />
versorgt.<br />
28 10. Deutscher Planertag<br />
Weg von reinen Produktlösungen hin zu einer Betrachtung<br />
des gesamten Lebenszyklus.<br />
24<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 3
NEWS-TICKER<br />
AKTUELL AKTUELL<br />
5. Deutsches Forum<br />
Innenraumhygiene<br />
DÜSSELDORF. Am 24./25. Februar 2015 findet<br />
zum nunmehr 5. Mal das Deutsche Forum Innenraumhygiene<br />
statt. Veranstaltungsort ist die<br />
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen. Das Programm<br />
beinhaltet unterschiedliche Themenforen<br />
rund um gesundes Bauen, Wohnen und Arbeiten.<br />
Eine Fachausstellung begleitet das Forum.<br />
Infos unter www.innenraumhygiene.com<br />
Vertriebsbereich<br />
unter neuer Leitung<br />
KULMBACH. Im Juni hat Ludger Kämpfer die<br />
Leitung des Vertriebsbereichs Heizen & Lüften<br />
bei Glen Dimplex übernommen. Der Diplom-<br />
Kaufmann verfügt über langjährige Erfahrung,<br />
war unter anderem bei Stiebel Eltron, Vaillant<br />
und LG Electronics tätig. Kämpfer folgt Friedbert<br />
Kemmet, der diese Position seit Beginn des Jahres<br />
als Interims-Manager inne hatte.<br />
Normen-Handbuch<br />
Großkücheneinrichtungen<br />
FRANKFURT/MAIN. Der Einsatz von Edelstahl in Großküchen ist heute Standard. Das Normen-Handbuch<br />
Großküchen (564 Seiten, DIN A5, 148,00 Euro, ISBN 978-3-410-24600-8)<br />
enthält über 40 Normen zu Edelstahl-Seriengeräten, Kühl- und Thekentechnik, Ausgabeanlagen<br />
und Speisenverteilsystemen. Das Werk bildet das breite Spektrum an<br />
Edelstahlerzeugnissen in Großküchen ab, die nach festgelegten Normen unter Beachtung<br />
der heute geltenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften hergestellt werden.<br />
Das Normen-Handbuch richtet sich branchenübergreifend an Fachplaner, Mitarbeiter<br />
des Großküchenfachhandels, Investoren, planende Ingenieure und Architekten<br />
von gastronomischen Einrichtungen, Großküchen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen,<br />
aber auch Wirtschaftsleiter, Caterer, Restaurantleiter und Hotelleiter.<br />
Weitere Bände sind in Vorbereitung. Das Werk gibt es auch als E-Book zum Download<br />
(ISBN 978-3-410-24601-5).<br />
www.beuth.de/go/grosskuecheneinrichtungen<br />
www.hki-online.de<br />
Caleffi:<br />
Datensätze nach VDI 3805<br />
MÜHLHEIM AM MAIN. Die Caleffi Armaturen<br />
GmbH stellt Datensätze nach VDI 3805 für die<br />
SATK20/30 Wärmeübergabestationen, die thermischen<br />
Desinfektionssysteme LEGIOMIX sowie für<br />
die Volumenstromregler AUTOFLOW kostenlos zur<br />
Verfügung. Die Datensätze werden bei Updates<br />
in die Planungssoftware der Hersteller eingepflegt.<br />
Daneben stehen sie unter www.caleffi.de<br />
als Download zur Verfügung und sind auch über<br />
den Außendienst erhältlich.<br />
Studie Wohnbäder 2014<br />
KÖLN. Seit 2009 ist der deutsche Markt für<br />
Wohnbäder von 7,3 Mrd. auf rund 8,1 Mrd. Euro<br />
(Endverbraucherpreise) im vergangenen Jahr<br />
angewachsen. Statements von Branchenexperten<br />
und aktuelle Markt- und Handelsdaten<br />
dazu enthält das „BBE-Service Paper Wohnbäder<br />
2014“. Kostenfrei zu beziehen per E-Mail bei<br />
Sonja Koschel (studien@marketmedia24.de).<br />
Smart-Home-Kits<br />
im Sicherheitstest<br />
MAGDEBURG. Ein Test des Dienstleisters AV-TEST<br />
offenbart Sicherheitslücken bei Smart-Home-<br />
Kits. Nur 3 von 7 getesteten Kits zeigten sich gegen<br />
Angriffe gut gesichert. Bei den ungeschützten<br />
Smart-Home-Geräten bestehe die Gefahr,<br />
dass das heimische Netz durch die Hintertür gekapert<br />
werde. Im Test überzeugen konnten die<br />
Smart-Home-Lösungen Gigaset Elements, RWE<br />
Smart Home und QIVICON. Der Testbericht findet<br />
sich unter www.av-test.org<br />
Wertvolle Planungshilfe<br />
RHEDA-WIEDENBRÜCK. Fachwissen rund um die Entwässerung und Lüftung von Flachdächern<br />
verspricht ein Planungsordner der Sita Bauelemente GmbH. Übersichtlich nach<br />
Anwendungsgebieten unterteilt, geht es über die Normenwelt zur Produktebene bis ins<br />
Planungsdetail. Vorgestellt werden Freispiegel-, Attika-, Not- und Druckströmungsentwässerung<br />
sowie die Balkon- und Terrassenentwässerung. Aber auch den Themen Sanierung,<br />
Brandschutz und Lüftung ist jeweils ein Kapitel gewidmet. Jedes Thema ist in einer<br />
kompakten Einzelbroschüre<br />
zusammengefasst, die<br />
zu Planungs- und Baustellengesprächen<br />
mitgenommen<br />
werden kann.<br />
Abgerundet wird die Aufstellung<br />
durch eine Preisliste.<br />
Eng verknüpft ist der<br />
neue Planungsordner mit<br />
der Sita Internetpräsenz.<br />
Dort gibt es ergänzende<br />
Informationen und alle<br />
Formulare zum Download.<br />
Vom HTML-Formular für<br />
den kostenlosen Berechnungsservice,<br />
über technische<br />
Merkblätter bis hin<br />
zu Einbauanleitungen und<br />
Ausschreibungstexten.<br />
Der Planungsordner<br />
kann kostenfrei unter<br />
Tel.: 02522 8340-0 oder<br />
per E-Mail: info@sita-bauelemente.de<br />
angefordert<br />
werden.<br />
Flachdachentwässerung- und Lüftung in neun Kapiteln: der neue<br />
Sita Planungsordner.<br />
www.<br />
sita-bauelemente.de<br />
4 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
AKTUELL<br />
Dämmung betriebstechnischer Anlagen<br />
birgt hohes Einsparpotenzial<br />
BERLIN. Industrieunternehmen können<br />
durch eine zeitgemäße Dämmung ihrer<br />
betriebstechnischen Anlagen viel Ener gie<br />
einsparen. In gedämmten Anlagenteilen<br />
können die Wärmeverluste um bis zu 80 %<br />
gesenkt werden. Dabei ist in der Regel eine<br />
Kapitalrendite von über 50 % möglich. Darauf<br />
verweisen die Initiative EnergieEffizienz<br />
der Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />
und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
(HDB) im Rahmen des Kooperationsprojekts<br />
„Dämmung betriebstechnischer<br />
Anlagen in Industrie und Gewerbe“.<br />
Im Rahmen des Kooperationsprojekts<br />
wurden deutschlandweit umgesetzte<br />
Dämmungsmaßnahmen bei betriebstechnischen<br />
Anlagen vorgestellt. Wie bei dem<br />
mittelständischen Unternehmen Paderborner<br />
Brauerei Haus Cramer GmbH & Co. KG:<br />
Durch die passgenaue Dämmung von Armaturen<br />
in der Heizungsanlage der Braue-<br />
rei konnten deren Wärmeverluste um 80 %<br />
verringert werden. Die Kapitalrendite dieser<br />
Investition betrug dabei 128 %. Vergleichbare<br />
Werte im industriellen Maßstab<br />
erzielte das Großkraftwerk Mannheim:<br />
2013 errichtete das Unternehmen<br />
einen neuen Fernwärmespeicher zur Pufferung<br />
und Nutzung von Kraftwerksenergien<br />
und dämmte diesen an Dach und Wänden<br />
mit modernen Materialien. In der Folge<br />
konnten die Wärmeverluste gegenüber<br />
einer Standarddämmung um 80 % reduziert<br />
und eine Kapitalrendite von 40 % erzielt<br />
werden.<br />
„In Zeiten steigender Strom- und Energiepreise<br />
stellt Energieeffizienz einen entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil für ein<br />
Unternehmen dar“, so Steffen Joest, stellvertretender<br />
Bereichsleiter Energiesysteme<br />
und Energiedienstleistungen bei der dena.<br />
„Nach wie vor lehnen viele Unternehmen<br />
Energieeffizienzmaßnahmen jedoch ab, da<br />
sie ihnen zu teuer erscheinen. Im Vergleich<br />
zu den erheblichen Energie- und Kosteneinsparungen<br />
ist die Investition in eine<br />
optimierte Anlagendämmung aber relativ<br />
gering.“<br />
Auch Holger Elter, Vorstandsvorsitzender<br />
des HDB, kritisierte den überhöhten<br />
Energieverbrauch industrietechnischer<br />
Anlagen: „Bis zu 10 % der Anlagenteile<br />
sind nicht oder unzureichend gedämmt.“<br />
Der Verband hat für Deutschland dazu<br />
ein jährliches Einsparpotenzial von bis zu<br />
106 Petajoule Energie und 8,7 Megatonnen<br />
CO 2 durch eine betriebstechnische<br />
Dämmung ermittelt. „Unternehmen in<br />
Deutschland könnten mit einer angemessenen<br />
Dämmung in betriebstechnischen<br />
Anlagen jährlich bis zu 750 Mio. Euro<br />
Energiekosten sparen.“<br />
www.industrie-energieeffizienz.de
AKTUELL<br />
Energiemanagement<br />
für Mikro-KWK:<br />
Pilotprojekt gestartet<br />
DORTMUND. Der Dachs, die Mikro-KWK<br />
von SenerTec, kann nun auch mit der Steuerungstechnik<br />
RWE easyOptimize betrieben<br />
werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt<br />
wurde unlängst gestartet. Die neue<br />
Steuerung richtet die Betriebszeiten von<br />
KWK-Anlagen erstmals an den Stromverbrauchsspitzen<br />
im Haushalt aus. Dadurch<br />
soll sich die Wirtschaftlichkeit ohne Abstriche<br />
bei Heizkomfort oder Warmwasserversorgung<br />
erhöhen. Die jährlichen Betriebskosteneinsparungen<br />
beziffern beide<br />
Unternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />
auf etwa 250,– Euro, bezogen<br />
auf ein Dachsmodell mit 5,5 kW elektrischer<br />
Leistung und 7500 kWh Stromverbrauch.<br />
„Unsere Zielgruppen sind breit<br />
gefächert und reichen vom komfortablen<br />
Wohnhaus bis in den Mehrfamilienhausund<br />
Gewerbebereich und bis zu kommunalen<br />
Objekten“, sagt Michael Boll, Geschäftsführer<br />
des Schweinfurter Unternehmens<br />
SenerTec.<br />
Zur Einführung von RWE easyOptimize<br />
starten RWE und SenerTec gemeinsam<br />
ein Pilotprojekt. Daran sollen zunächst<br />
100 Dachs-Kunden teilnehmen und dafür<br />
eine feste Gutschrift erhalten. Zudem wird<br />
RWE den zusätzlich eingespeisten Strom<br />
vieler einzelner KWK-Anlagen gebündelt<br />
an der Strombörse vermarkten. Zukünftige<br />
Optionen der Kooperation sind die Integration<br />
von Batteriespeichern und der Haussteuerung<br />
RWE SmartHome.<br />
www.rwe-effizienz.com<br />
www.senertec.de<br />
Ausschreibungen<br />
schneller erstellen<br />
GELSENKIRCHEN. Ein USB-Stick der Seppelfricke<br />
Armaturen GmbH will TGA-Planern<br />
die Erstellung von Ausschreibungstexten<br />
für Bauleistungen erleichtern. Der<br />
Datenspeicher beinhaltet Leistungsverzeichnis-Ausschreibungstexte<br />
der Firmen<br />
Seppelfricke und Simplex in den gängigen<br />
Solarbundesliga 2014<br />
– die Meister stehen fest<br />
LÖHNE. Ulm, Leutkirch im Allgäu, Roth am See, Niederbergkirchen und Glüsing sind<br />
die diesjährigen Deutschen Meister in dem Kommunalwettbewerb Solarbundesliga 2014.<br />
Diese Städte und Gemeinden nutzen in ihren jeweiligen Größenklassen die meiste Solarwärme<br />
und Solarstrom pro Kopf. Bei den Landkreisen siegte das Ostallgäu mit einem<br />
knappen Vorsprung vor dem Kreis Schwäbisch Hall.<br />
Rund 2400 eigenständige Gemeinden und mehr als 900 Dörfer bzw. Ortsteile haben<br />
sich in diesem Jahr an der Solarbundesliga beteiligt. Die Deutschen Solarmeister wurden<br />
Ende Juni bei der Meisterfeier in Crailsheim ausgezeichnet. Die Gastgeberstadt selbst<br />
erreicht bei den Mittelstädten einen 3. Platz in der Gesamtwertung und liegt in der Kategorie<br />
Solarwärme dank ihres deutschlandweit einmaligen solaren Nahwärmenetzes<br />
auf dem ersten Rang.<br />
In der Solarbundesliga geht es um die Nutzung der Solarenergie – Photovoltaik und<br />
Solarthermie – in Kommunen. In fünf Größenklassen wetteifern Städte und Gemeinden<br />
miteinander. Außerdem gibt es eine eigene Wertung für Ortsteile. Und auch die Kreise,<br />
die die meisten Punkte erzielten, werden ausgezeichnet. Je Watt Solarwärme und Solarstrom<br />
pro Einwohner gibt es einen Punkt.<br />
Die aktuelle Tabelle der Solarbundesliga findet sich im Internet.<br />
www.solarbundesliga.de<br />
Dateiformaten GAEB und PDF. Die Kataloge<br />
für die Einsatzgebiete Installationssysteme,<br />
Heizungsarmaturen- und -systeme<br />
sowie kommunaler Tiefbau befinden<br />
sich ebenso darauf wie Kompatibilitätserklärungen<br />
für die Verwendung einzelner<br />
Produkte. Der USB-Stick kann über den<br />
zuständigen Außendienstmitarbeiter angefordert<br />
werden.<br />
www.seppelfricke.de<br />
Tests 2013 –<br />
das Nachschlagewerk<br />
für Solarthermie-Profis<br />
STUTTGART. Auch in diesem Jahr wird<br />
vom Forschungs- und Testzentrum für Solaranlagen<br />
(TZS) des Instituts für Thermodynamik<br />
und Wärmetechnik (ITW)<br />
der Universität Stuttgart das Nachschlagewerk<br />
Tests herausgegeben. In der aktuellen<br />
Publikation Tests 2013 sind insgesamt<br />
14 Prüfberichte enthalten: sechs Kollektor-Prüfberichte,<br />
drei Prüfberichte für<br />
Warmwasserspeicher zur Bestimmung der<br />
Wärmeverlustrate, zwei Prüfberichte für<br />
Warmwasserspeicher zur Bestimmung<br />
des Bereitschafts-Wärmeaufwands nach<br />
EN 12897:2006, ein Bericht über die Berechnung<br />
von Wärmeverlustraten für wärmegedämmte<br />
Rohre und zwei Prüfberichte<br />
zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit<br />
von Wärmedämmmaterialien.<br />
Zusätzlich zu den Prüfberichten sind<br />
19 ausgewählte Veröffentlichungen des<br />
TZS-Teams zu den Themen Warmwasser-,<br />
Latent-, Thermochemische- und Sorptionswärmespeicher<br />
sowie saisonale Erdsonden-<br />
Wärmespeicher, Standardisierung und<br />
Zertifizierung, Konzeption einer Klima-<br />
Simulations-Kammer und Untersuchung<br />
von Alterungseinflüssen auf Sonnenkollektoren,<br />
kombinierte Solarthermie-Wärmepumpenanlagen,<br />
zum Thema „PV-Wärme“,<br />
Messtechnische Analyse von SolarAktiv-<br />
Häusern und Energieinseln als Möglichkeit<br />
zur Effizienzsteigerung von Nahwärmenetzen<br />
in die Publikation mit aufgenommen.<br />
Die Publikation Tests 2013 ist als kostenloser<br />
Download erhältlich unter:<br />
www.itw.uni-stuttgart.de/forschung/veroeffentlichungen/jahrespublikationen.<br />
Alternativ kann Tests 2013 per E-Mail<br />
(pm@itw.uni-stuttgart.de) als CD-ROM<br />
zum Preis von 10,– Euro (inkl. MwSt. und<br />
Versand) bestellt werden.<br />
www.itw.uni-stuttgart.de<br />
6 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
Viega-Fachsymposien<br />
„Planen in 360°”<br />
Hochkarätige Referenten werden beim<br />
Viega-Fachsymposium „Planen in<br />
360°“ das Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />
integraler Planung schaffen<br />
und praxisgerechte Lösungen aufzeigen,<br />
wie selbst gegenläufige Schutzziele<br />
einzelner Gewerke in der Frühphase<br />
der Projektierung regelkonform<br />
und wirtschaftlich zugleich zusammengeführt<br />
werden können.<br />
Juli 2014<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER<br />
ATTENDORN. Unabhängig<br />
von Projektgröße und Investitionsvolumen<br />
sind bei der<br />
Planung haustechnischer<br />
Anlagen unterschiedliche,<br />
teilweise konkurrierende<br />
Schutzziele zu erfüllen. Wie<br />
diese Ziele durch eine integrale<br />
Planung frühzeitig<br />
und wirtschaftlich zusammengeführt<br />
werden können,<br />
stellt Viega im Rahmen<br />
hochkarätig besetzter<br />
Fachsymposien vor: Die Vortragsreihe<br />
unter dem Titel<br />
„Planen in 360°“ richtet sich<br />
vor allem an Fachplaner,<br />
aber auch an ausführende<br />
Betriebe mit eigenen Planungsabteilungen.<br />
Sie umfasst<br />
bundesweit insgesamt<br />
zwölf Veranstaltungen. Beginn<br />
ist Mitte September in Leipzig, Finale am 11. Dezember in<br />
Dresden. Die Teilnahme ist kostenlos, aufgrund des zu erwartenden<br />
Interesses wird aber eine rechtzeitige Anmeldung unter<br />
www.viega.de/symposium empfohlen.<br />
Mit den neuen Fachsymposien will Viega das Bewusstsein für<br />
die Notwendigkeit integraler Planung schärfen, durch die sich<br />
eventuelle Zielkonflikte schon während der Projektierung eines<br />
Objektes auflösen lassen. Namhafte Referenten stellen zum einen<br />
die bislang üblichen Planungsprozesse infrage und bieten nachvollziehbare<br />
Praxislösungen, die durch topaktuelle Themen der<br />
TGA ergänzt werden. Beispiele zeigen auf, dass durch einen integralen<br />
Ansatz die oft konkurrierenden Wechselbeziehungen zwischen<br />
den Gewerken frühzeitig gelöst werden können, ohne die<br />
Wirtschaftlichkeit der Gesamtplanung zu vernachlässigen. Eingebettet<br />
sind die Vorträge in ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zum Gespräch<br />
mit den Referenten und zum fachlichen Austausch mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
Veranstaltungstermine und -orte sind:<br />
16. September Leipzig, Kubus<br />
1. Oktober Bonn, World Conference Center<br />
7. Oktober Stuttgart, Porsche Museum<br />
8. Oktober Nürnberg, Uhrenhaus (N-Energie Gelände)<br />
22. Oktober München, BMW-Welt<br />
5. November Hamburg, MagnusHall<br />
18. November Essen, Casino Zollverein<br />
19. November Frankfurt, Kongresshaus Kap Europa<br />
20. November Berlin, Gasometer<br />
2. Dezember Bremen, Bremenhalle<br />
3. Dezember Hannover, Nord/LB Forum<br />
11. Dezember Dresden, Deutsches Hygienemuseum<br />
www.viega.de/symposium<br />
planer<br />
– Die Software –<br />
KWK<br />
Ihr<br />
Wärmepumpe Lüftung<br />
KAUFMANN<br />
LV<br />
Solar/PV<br />
Partner<br />
HottCAD<br />
Trinkwasser<br />
Rohrnetz<br />
Heizung<br />
für TGA-Software<br />
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Von-Hünefeld-Str. 3 | 50829 Köln | www.hottgenroth.de
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Aufschlussreiches Forschungsprojekt<br />
Erkenntnisse aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt<br />
Biofilm-Management und deren Auswirkungen auf die Praxis<br />
Selten hat es ein wissenschaftliches Projekt gegeben, das so viele und wichtige Erkenntnisse für die Praxis geliefert hat, wie das<br />
BMBF-Projekt „Biofilm-Management“. Mehr als 20 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft haben im Zeitraum von 2010 bis 2014<br />
daran mitgewirkt. Es ist davon auszugehen, dass sich vieles in den kommenden Jahren im technischen Regelwerk wiederfinden wird.<br />
Dieser Beitrag stellt einige wichtige Ergebnisse vor. Dabei geht es vorrangig um Lücken in der Legionellenüberwachung, um neue<br />
Erkenntnisse zur Sanierung von kontaminierten Trinkwasser-Installationen und um „schlafende“ Bakterien, die mit kulturellen Methoden<br />
zeitweise nicht nachweisbar sind, aber unter günstigen Bedingungen wieder „aufwachen“ und dann zu überraschend hohen<br />
Kontaminationen führen können.<br />
Erst jüngst wurden die Ergebnisse<br />
des vierjährigen Projektes „Erkennung,<br />
Risiko und Bekämpfung von vorübergehend<br />
unkultivierbaren Pathogenen<br />
in der Trinkwasser-Installation“ der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Die hier zitierten<br />
Ergebnisse sind als Vorträge im Internet<br />
unter www.biofilm-management.de frei<br />
zugänglich. Wie schon beim Vorgängerprojekt<br />
„Biofilme in der Hausinstallation“<br />
wird ein Thesenpapier folgen. Beide<br />
Projekte wurden vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
als Verbundprojekt von Mikrobiologen,<br />
Technikern und Industriepartnern gefördert.<br />
Dieser Beitrag fasst den Teil der Ergebnisse<br />
zusammen, der einen direkten Einfluss<br />
auf die Tätigkeit von TGA-Planern, Installateuren<br />
und Überwachungsbehörden<br />
haben kann. Weitere<br />
Ergebnisse des Projektes<br />
beschäftigten<br />
sich mit nichtkulturellen<br />
Methoden zur<br />
Erfassung von Bakterien.<br />
Obwohl sie<br />
einen maßgeblichen<br />
Teil des Projekterfolges ausmachen, werden<br />
sie hier nur insoweit erwähnt, wie sie für<br />
Fragestellungen im Rahmen einer Sanierung<br />
von Bedeutung sein können.<br />
Bakterien bilden besonders<br />
bei Stress schleimige Substanzen<br />
auf wasserberührten Oberflächen.<br />
Was macht Biofilme aus?<br />
Bakterien bilden besonders bei Stress<br />
schleimige Substanzen auf wasserberührten<br />
Oberflächen – und das seit rund<br />
3,5 Mrd. Jahren.<br />
Sie haben also sehr<br />
erfolgreich gelernt,<br />
unter nahezu allen<br />
Umweltbedingungen<br />
zu überleben.<br />
Diese Biofilme<br />
sind also nicht zu<br />
verhindern, sondern ausschließlich zu managen<br />
– daher auch der Titel „Biofilm-Management“.<br />
Die im BMBV-Projekt „Erkennung, Risiko und Bekämpfung von vorübergehend unkultivierbaren Pathogenen in der Trinkwasser-Installation“ behandelten<br />
Themen und die Teamleiter.<br />
Bild: Prof. Flemming, Universität Duisburg Essen<br />
8 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Bakterien im VBNC-Zustand: schlafend, nicht tot, aber mit den üblichen kulturellen Methoden<br />
nicht nachweisbar.<br />
Bild: Prof. Flemming, Universität Duisburg Essen<br />
Biofilme bestehen zu mehr als 95 % aus<br />
Wasser. Sie schützen die darin eingebetteten<br />
Bakterien zeitweise vor dem Austrocknen,<br />
aber auch vor Desinfektionschemikalien<br />
und davor, ausgespült zu werden.<br />
Sie sind also eine Art<br />
schützender Wohnraum<br />
für Bakterien.<br />
Von dort „angeln“ diese<br />
sich Nährstoffe aus<br />
dem normalerweise<br />
nährstoffarmen Trinkwasser<br />
oder schlummern<br />
im VBNC-Stadium (dazu später<br />
mehr). Durch Erosion oder Ablösung von<br />
Biofilmen kann jedoch auch schlagartig<br />
eine größere Anzahl an Bakterien in das<br />
Trinkwasser übergehen. Ein solcher Fetzen<br />
Biofilm kann mehrere Mio. Bakterien<br />
enthalten. Selbst ein dünner Biofilm<br />
auf inerten Glasrohren enthält eine Millionen<br />
Bakterien pro cm². Gelangt ein solcher<br />
Fetzen in eine mikrobiologische Untersuchung,<br />
werden in der Wasserprobe überhöhte<br />
Zahlen gemessen, ohne dass das<br />
Wasser tatsächlich stark kontaminiert ist.<br />
Daher ist ein einzelnes Untersuchungsergebnis<br />
meist unzureichend, um den hygienischen<br />
Status eines Installationsabschnittes<br />
sicher zu erfassen.<br />
Ein solcher Fetzen<br />
Biofilm kann mehrere Mio.<br />
Bakterien enthalten.<br />
Was führt zu einem Wachstum<br />
von Bakterien?<br />
Bakterien benötigen generell einen<br />
artspezifischen Temperaturbereich, spezifische<br />
Nährstoffe und ausreichend Zeit<br />
für ihre Vermehrung. Dabei haben Legionella<br />
pneumophila andere Ansprüche an<br />
diese drei Faktoren als z. B. Pseudomonas<br />
aeruginosa. Allen Krankheitserregern ist<br />
gemeinsam, dass sie gut bei Körpertemperatur<br />
wachsen. Pseudomonas aeruginosa<br />
wächst aber auch bei<br />
niedrigen Temperaturen,<br />
wie sie im Kühlschrank<br />
herrschen.<br />
Darüber hinaus<br />
stehen Bakterien im<br />
Wettbewerb miteinander<br />
oder begünstigen<br />
sich gegenseitig im Wachstum. Passt einer<br />
dieser drei Faktoren nicht zu einem<br />
Bakterium, vermehrt es sich nicht übermäßig<br />
oder geht sogar in den VBNC-Zustand<br />
( Viable but non culturable) über. Dies ist<br />
eine Art Dämmerzustand, der tückische<br />
Folgen haben kann: Das Bakterium lebt<br />
zwar noch, ist aber vermehrungsunfähig<br />
und somit mit den üblichen kulturellen Methoden<br />
nicht mehr nachweisbar. Ausgelöst<br />
wird dieser Zustand durch „Stress“. Daher<br />
kann es nach einer Desinfektionsmaßnahme<br />
zunächst zu falsch negativen Untersuchungsergebnissen<br />
kommen – eine<br />
wichtige Erkenntnis für die Sanierung von<br />
Installationen. Denn sobald sich die Umweltbedingungen<br />
zum Beispiel nach einer<br />
temporären Anlagendesinfektion wieder<br />
verbessern, wachen die Bakterien auf und<br />
vermehren sich auch wieder. Gleichzeitig<br />
werden sie auch wieder infektiös.<br />
Risiken bestehen also insbesondere<br />
dann, wenn die Ursache einer Kontamination<br />
nicht erkannt und beseitigt wurde.<br />
Wenn etwa eine thermische Desinfektion<br />
ohne anschließende bauliche oder betriebliche<br />
Anpassungen durchgeführt wurde.<br />
Daher kann es je nach Fragestellung sinnvoll<br />
sein, Bakterien im VBNC-Zustand mit<br />
nichtkulturellen Methoden nachzuweisen.<br />
Zu diesen Methoden gehören im Wesentlichen<br />
genetische oder Färbemethoden, die<br />
die Mikrobiologen im Projekt für spezielle<br />
Fragestellungen eingesetzt haben.<br />
Wie werden mikrobiologische<br />
Kontaminationen erfasst?<br />
Aus Sicht einer Überwachungsbehörde<br />
haben Bakterien in Biofilmen den gravierenden<br />
Nachteil, mit der normalen Wasseranalytik<br />
nicht nachweisbar zu sein: Denn<br />
in der Routineuntersuchung werden ausschließlich<br />
Wasserproben untersucht.<br />
Zur seuchenhygienischen Kontrolle des<br />
Trinkwassers haben sich diese Verfahren<br />
seit Robert Kochs Zeiten allerdings bestens<br />
bewährt. Sie liefern in kurzer Zeit<br />
Die lang- und<br />
kurzfristige<br />
Varianz der<br />
Anzahl von<br />
Legionellen an<br />
einer Entnahmestelle<br />
stellt<br />
die aktuelle<br />
Überwachungspraxis<br />
infrage.<br />
Bild:<br />
Prof. Kistemann,<br />
Institut für<br />
Hygiene und<br />
Öffentliche Gesundheit,<br />
Bonn<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 9
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Informationen zur Anzahl vermehrungsfähiger<br />
Bakterien und einen indirekten<br />
Hinweise auf Krankheitserreger fäkalen<br />
Ursprungs (Indikatorprinzip). Andere Fragen<br />
können sowohl mit sensitiveren kulturellen<br />
Nachweismethoden als auch mit<br />
genetischen Methoden bearbeitet werden.<br />
Diese sensitiveren Verfahren liefern ein<br />
differenzierteres Bild der tatsächlichen Anzahl<br />
von Bakterien in einer Probe als das<br />
klassische Plattengussverfahren nach Robert<br />
Koch. Allerdings gelten für diese Verfahren<br />
nicht die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung.<br />
Denn Methode und Grenzwert<br />
gehören immer zusammen.<br />
Diese spezifischen Methoden – die die<br />
etablierten kulturellen Verfahren ergänzen,<br />
aber nicht ersetzen können – liefern<br />
für spezifische Fragestellungen also<br />
wertvolle Informationen. Mit ihnen können<br />
beispielsweise die Gesamtzellzahl<br />
in der Probe oder spezifische Mikroorganismen<br />
nachgewiesen werden. Bakterien<br />
im VBNC-Zustand, die kulturell nicht<br />
nachweisbar sind, werden nur mit nichtkulturellen<br />
Verfahren erfasst. Ob allerdings<br />
diese Bakterien<br />
noch vermehrungsfähig<br />
sind,<br />
kann mit diesen<br />
Methoden nicht<br />
ermittelt werden.<br />
Denn mit genetischen<br />
Methoden<br />
werden selbst tote<br />
Bakterien mitgezählt, solange noch das<br />
Erbmaterial vorhanden ist. Insofern ist<br />
verständlich, dass es je nach Fragestellung<br />
sinnvoll ist, kulturelle und nichtkulturelle<br />
Methoden miteinander zu kombinieren.<br />
Erkenntnisse aus den Projekten<br />
● Ursachen falsch negativer<br />
Untersuchungsergebnisse<br />
in Gebäuden mit längerer<br />
Betriebsunterbrechung.<br />
Betriebsunterbrechungen sind unvermeidbar.<br />
Bleiben sie gemäß VDI 6023 bzw.<br />
DIN 1988-200 im Rahmen von 3 bis 7 Tagen,<br />
stellen sie in aller Regel kein Problem<br />
dar. Wenn jedoch nach längeren Stagnationszeiten<br />
die geringe Nährstofffracht im<br />
Trinkwasser nahezu aufgebraucht ist, können<br />
Bakterien wie Legionella pneumophila<br />
oder Pseudomonas aeruginosa in den<br />
VBNC-Zustand übergehen. Bei P. aeruginosa<br />
geschah dies in den Untersuchungen<br />
je nach Nährstoffangebot bereits nach<br />
15 Tagen (Reinstwasser). L. pneumophila<br />
Risiken bestehen also<br />
insbesondere dann, wenn die<br />
Ursache einer Kontamination nicht<br />
erkannt und beseitigt wurde.<br />
Mit der richtlinienkonformen Beprobung eines Gebäudes auf Legionellen wird eine Kontamination<br />
nicht immer sicher erfasst.<br />
Bild: Prof. Kistemann, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Bonn<br />
entzog sich bei Nährstoffmangel noch<br />
schneller dem kulturellen Nachweis.<br />
Bakterien im VBNC-Zustand können unter<br />
günstigen Bedingungen wieder „erwachen“.<br />
Daher ist es eine wichtige Frage für<br />
die Praxis, wie lange Bakterien „schlummern“<br />
und dann wieder erwachen können.<br />
Für P. aeruginosa<br />
konnte dies<br />
noch nach einer<br />
Versuchsdauer von<br />
1,5 Jahren nachgewiesen<br />
werden.<br />
Selbst nach diesem<br />
langen Zeitraum<br />
konnten sie<br />
im Biofilm aus dem VBNC-Zustand wieder<br />
in den kultivierbaren Zustand übergehen.<br />
Dies zeigt ein besonderes Gefahrenpotenzial<br />
für die Praxis auf: Bauteile, die vom<br />
Hersteller mit kontaminiertem Wasser<br />
auf ihre Funktion geprüft wurden, können<br />
selbst nach einer längeren Lager- oder<br />
Transportzeit und trotz eines fehlenden<br />
kulturellen Nachweises vermehrungsfähige<br />
P. aeruginosa aufweisen.<br />
Insofern ist die Forderung von Hygienikern<br />
nachvollziehbar, herstellerseitig<br />
alle Bauteile nur trocken auf Dichtigkeit<br />
zu prüfen. Bei notwendigen Funktionsprüfungen<br />
sind hohe Anforderungen an die<br />
Qualität des Wassers zu stellen und weitere<br />
Maßnahmen wie eine technische Trocknung<br />
bei erhöhten Temperaturen vorzunehmen.<br />
Für Trinkwasser-Installationen<br />
leitet sich daraus die Forderung ab, den bestimmungsgemäßen<br />
Betrieb in Gebäuden<br />
mit einem längeren Leerstand durch Spülmaßnahmen<br />
aufrechtzuerhalten. Denn<br />
eine Entleerung ist in modernen Gebäuden<br />
kaum mehr möglich, und es könnten<br />
besondere hygienische Risiken in teilentleerten<br />
Installationsabschnitten entstehen.<br />
Bakterien würden zunächst mit einer erhöhten<br />
Biofilmbildung auf den entstehenden<br />
Austrocknungsstress reagieren, später<br />
in den VBNC-Zustand übergehen und<br />
bei Kontrolluntersuchungen unmittelbar<br />
nach der erneuten Befüllung noch nicht<br />
nachweisbar, aber vorhanden sein. Daher<br />
sollte eine weitere Kontrolluntersuchung<br />
mit einem zeitlichen Abstand von einigen<br />
Wochen erfolgen.<br />
Generell weisen die Untersuchungsergebnisse<br />
bei ein und demselben Bakterium<br />
je nach Untersuchungsbedingungen<br />
eine breite Variabilität für den Übergang<br />
in den VBNC-Zustand von „kaum“ bis „erhöht“<br />
auf. Klare Regeln für die Praxis darf<br />
man jedoch auch nicht erwarten. Zu vielfältig<br />
sind die Faktoren, die zum übermäßigen<br />
Wachstum oder zum Übergang in<br />
den VBNC-Zustand führen können. Es ist<br />
aber das Verdienst der an diesem Projekt<br />
beteiligten Wissenschaftler, den VBNC-Zustand<br />
erstmals in dieser Intensität untersucht<br />
und dabei wertvolle Erkenntnisse für<br />
die Praxis zum Beispiel durch die Kombination<br />
kultureller und nichtkultureller Methoden<br />
gewonnen zu haben.<br />
● Betriebstemperaturen im<br />
Kaltwasser (PWC)<br />
Das Regelwerk sieht im Kaltwasserbereich<br />
Temperaturen von maximal 25 °C als<br />
vertretbar an. Generell sind jedoch geringere<br />
Temperaturen anzustreben. Die Ergebnisse<br />
der Wissenschaftler im Projekt<br />
zeigen, dass bei einem erhöhten Nährstoffgehalt<br />
der Anteil an P. aeruginosa im Biofilm<br />
schon ab einer Temperatur von 16 °C<br />
zunimmt. Eine Nährstofflimitierung ist in<br />
der Installation außer durch sauberes Arbeiten<br />
kaum möglich, wohl aber die Ver-<br />
10 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Bei der routinemäßigen Untersuchung von<br />
Trinkwasser werden Bakterien in Biofilmen<br />
nicht erfasst.<br />
Bild: Dr. Bendinger, DVGW-Forschungsstelle TUHH<br />
wendung DVGW/KIWA/BS-geprüfter<br />
nährstoffarmer Werkstoffe. Denn bei einem<br />
normalen Nährstoffgehalt nimmt die Anzahl<br />
von P. aeruginosa im Biofilm mit zunehmender<br />
Betriebszeit auch wieder ab,<br />
wie in einem Teilprojekt gezeigt werden<br />
konnte. In der Praxis kann oftmals Ähnliches<br />
beobachtet werden: Wenn die Ursache<br />
einer Kontamination beseitigt ist, führt<br />
unter Umständen schon ein vollständiger,<br />
über die normalen Betriebsbedingungen<br />
hinaus erhöhter Wasserwechsel über mehrere<br />
Wochen zum Erfolg. Vorher sollten jedoch<br />
die Biofilme in der Installation durch<br />
einen Reinigungsprozess (zum Beispiel im<br />
Impulsspülverfahren) verringert und Sanitärarmaturen<br />
gesondert behandelt werden.<br />
Eine solche Reinigung ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Beispielsweise hängt die<br />
Anzahl an Legionellen im Biofilm von der<br />
Dicke des Biofilms ab, wobei dicke Biofilme<br />
mehr Legionellen enthielten als dünne.<br />
Ein bestehender Biofilm wird von Legionella<br />
pneumophila schon bei Kaltwassertemperaturen<br />
um 18 bis 20 °C erobert.<br />
Sind Legionellen einmal im Biofilm, können<br />
sie dort über längere Zeiträume bestehen<br />
bleiben (persistieren). Diese Untersuchungsergebnisse<br />
wären eine Erklärung<br />
dafür, warum es bei einer saisonalen Erwärmung<br />
des Kaltwassers manchmal überraschend<br />
schnell zu überhöhten Koloniezahlen<br />
kommt.<br />
● Desinfektion ist keine Reinigung<br />
Diese wichtige und mittlerweile in Regelwerken<br />
wie dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
W557 verankerte Aussage hat in den letzten<br />
Jahren immer mehr an Zustimmung<br />
gewonnen. Dennoch wird sie in der Praxis<br />
oftmals ignoriert oder gar geleugnet.<br />
Aber umfangreiche Untersuchungen und<br />
auch dieses Projekt bestätigen immer wieder:<br />
Eine Desinfektion ohne Beseitigung<br />
der Kontaminationsursachen und Reinigung<br />
ist nicht nachhaltig. Selbstverständlich<br />
sind aber Desinfektionsmaßnahmen<br />
zur unmittelbaren Gefahrenabwehr unverzichtbar.<br />
Man muss sich aber bewusst sein,<br />
dass man die Ursachenherde während einer<br />
Desinfektionsmaßnahme mit kulturellen<br />
Methoden nicht mehr identifizieren kann.<br />
Daher sind zur unmittelbaren Gefahrenabwehr<br />
oftmals Sterilfilter eine sinnvolle Alternative,<br />
um Menschen zu schützen und<br />
dennoch die Identifikation von Problembereichen<br />
mittels kulturellen Methoden<br />
(bei entfernten Filtern) zu ermöglichen.<br />
Ein weiterer Nachteil von voreilig eingesetzten<br />
Desinfektionsmaßnahmen ist,<br />
dass sie immer auch massiv in das biologische<br />
Gleichgewicht<br />
der Trinkwasser-Installa-<br />
tion eingreifen.<br />
So bekommen weniger<br />
empfindliche<br />
Bakterien<br />
wie P. aeruginosa<br />
unter Umständen einen Selektionsvorteil<br />
und gewinnen den Wettbewerb um die wenigen<br />
Nährstoffe im Trinkwasser.<br />
Wichtig ist auch, dass falsch angewendete<br />
Desinfektionsmittel (Konzentrationen<br />
und Einwirkzeiten) die Toleranzen von Mikroorganismen<br />
in Biofilmen erhöhen und<br />
die Ausbildung von VBNC-Stadien begünstigen<br />
bzw. induzieren. Wenn also eine Anlagendesinfektion<br />
vorgenommen wird, ist<br />
nicht nur an der Dosierstelle auf die maximal<br />
zulässige Konzentration (Materialverträglichkeit)<br />
zu achten, sondern auch auf<br />
eine Mindestkonzentration an Endpunkten<br />
einer Installation sowie auf eine Mindesteinwirkzeit.<br />
Denn Desinfektionsmittel<br />
erschöpfen sich bei ihrem Weg durch<br />
die Installation. Je länger der Weg und die<br />
organische Fracht sind, je geringer ist die<br />
Endkonzentration an der Entnahmestelle<br />
– insbesondere in weitverzweigten, vernetzten<br />
Installationen und in Warmwasserinstallationen.<br />
● Überwachung von Trinkwasser-<br />
Installationen auf Legionellen<br />
In statistisch abgesicherten Untersuchungen<br />
konnte gezeigt werden, dass die<br />
regelkonforme Überwachung von Trinkwasser-Installationen<br />
nicht immer eine<br />
Kontamination von Legionellen anzeigt.<br />
In den untersuchten Gebäuden war das<br />
Vorkommen von Legionella pneumophila<br />
in einer kontaminierten Installation einer<br />
starken räumlichen und zeitlichen Variabilität<br />
unterworfen. Mit anderen Worten:<br />
An ein und der selben Entnahmearmatur<br />
lagen die Legionellenzahlen im Verlaufe<br />
eines Tages mal hoch und mal niedrig. Weiterhin<br />
konnte an einzelnen, bei der Routineuntersuchung<br />
nicht erfassten Strängen,<br />
eine hohe Anzahl an Legionellen nachgewiesen<br />
werden, während gleichzeitig die<br />
Eine Desinfektion ohne Beseitigung<br />
der Kontaminationsursachen und<br />
Reinigung ist nicht nachhaltig.<br />
regelkonform beprobten Stränge unauffällig<br />
waren. Wurden bei der Auswahl der<br />
Probennahmestellen jedoch die Parameter<br />
Stagnation, Temperatur und Temperaturkonstanz<br />
(5 Kelvin) mit berücksichtigt,<br />
konnte eine hohe Anzahl richtig klassifizierter<br />
Gebäude erreicht werden. Diese Erkenntnisse<br />
konnten in ein mathematisches<br />
Modell übertragen werden. Später einmal<br />
könnte diese Methode die Zahl der Probennahmestellen<br />
in Gebäuden minimieren.<br />
Bis dahin<br />
wird zukünftig<br />
bei der Auswahl<br />
der Probennahmestellen<br />
die Nutzungshäufigkeit<br />
mit zu berücksichtigen sein. Eine selten genutzte,<br />
aber speichernahe Entnahmestelle<br />
kann eine höhere Aussagekraft bezüglich<br />
einer Kontamination mit Legionellen haben,<br />
als eine weit entfernte Entnahmestelle<br />
mit häufiger Nutzung. Voraussetzung für<br />
niedere Legionellenzahlen bleibt aber das<br />
etablierte Schutzkonzept 60/55 °C, ein<br />
durchgeführter hydraulischer Abgleich<br />
der Zirkulationsstränge und die richtige<br />
Einstellung der Zieltemperaturen an den<br />
Zirkulationsregulierventilen.<br />
Schlussbemerkung<br />
Die hier exemplarisch wiedergegebenen<br />
Erkenntnisse aus dem Verbundprojekt<br />
weisen eine hohe Praxisrelevanz<br />
auf. So sollte das Regelwerk zur Untersuchung<br />
von kontaminierten Trinkwasser-<br />
Installationen zukünftig auch Methoden<br />
zur Detektion von Bakterien im VBNC-Zustand<br />
enthalten. Diese sind dann insbesondere<br />
bei Desinfektionsmaßnahmen ergänzend<br />
einzusetzen. Es wurde aber auch<br />
gezeigt, dass vor einer Desinfektionsmaßnahme<br />
eine Installation immer gründlich<br />
zu reinigen und die Kontaminationsursache<br />
zu beseitigen ist. Anschließend reicht<br />
oftmals ein erhöhter Wasserwechsel aus,<br />
um die Anzahl von P. aeruginosa im Biofilm<br />
auch ohne Desinfektionsmaßnahme<br />
zu verringern.<br />
Bei der routinemäßigen Überwachung<br />
von Trinkwasser-Installationen auf Legionellen<br />
sind zukünftig die Probennahmestellen<br />
in Gebäuden nach erweiterten Gesichtspunkten<br />
auszuwählen. Dabei kommen<br />
der Nutzung und der Einhaltung der<br />
bekannten Temperaturen in der Peripherie<br />
von Gebäuden eine besondere Bedeutung<br />
zu.<br />
■<br />
www.biofilm-management.de<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 11
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
Regelwerke made in Brüssel<br />
Die neuen EU-Verordnungen für Heizgeräte und Warmwasserbereiter<br />
Ende September letzten Jahres sind vier EU-Verordnungen in Kraft getreten, die Raumheizgeräte, Warmwasserbereiter, Speicher und<br />
solarthermische Anlagen sowie deren Kombinationen betreffen. Zwei Jahre später, am 26.September 2015, werden die ersten Anforderungen<br />
wirksam: Ökodesign-Anforderungen regeln das Inverkehrbringen. Effizienzklassen und Energieverbrauchskennzeichnungen<br />
sollen Kunden informieren. Die Zeit, um sich auf diese Änderungen vorzubereiten, läuft. Zumal weitere Regelungen in Arbeit sind.<br />
Ökodesign – was ist das?<br />
Die EU-Kommission verfolgt mit der<br />
integrierten Produktpolitik das Ziel, Produkte<br />
vom Markt fernzuhalten, die umweltschädlich<br />
und im Lebenszyklus teuer<br />
sind. Zudem soll den Verbrauchern die<br />
Umweltfreundlichkeit zulässiger Produkte<br />
aufgezeigt werden. Ersteres übernimmt die<br />
Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG, die<br />
den Zugang von Produkten zum EU-Binnenmarkt<br />
regelt. Letzteres ermöglicht die<br />
Energieverbrauchskennzeichnungsrichtlinie<br />
2010/30/EU, zumindest für den Umweltaspekt<br />
der Energie.<br />
Beide Richtlinien enthalten keine detaillierten<br />
Vorgaben, sondern beschreiben die<br />
übergeordneten Rahmen. Die relevanten<br />
Anforderungen werden in Verordnungen<br />
formuliert, die für einzelne Produktgruppen<br />
erlassen werden, wobei viele Interessenvertreter<br />
eingebunden sind. Die Verordnungen<br />
gelten in den EU-Mitgliedsstaaten<br />
direkt, ohne dass sie der weiteren Umsetzung<br />
in Gesetze bedürfen.<br />
Die Energieverbrauchskennzeichnung<br />
ist seit den 1990er-Jahren von Haushaltsgeräten<br />
bekannt. Der Glühlampenausstieg<br />
hat schon 2009 die Gemüter erregt. Ökodesign-Verordnungen<br />
begrenzen auch Leerlaufverluste<br />
oder den Energieverbrauch<br />
von Haushaltsgeräten und geben IT-Geräten<br />
(PCs, Drucker usw.) oder gewerblich genutzten<br />
Geräten (Elektromotoren, Pumpen<br />
Ermittlung<br />
der Energieeffizienz<br />
von Heizgeräten (Verordnung<br />
2013/813/EU).<br />
Bild: UBA<br />
Elemente der Energieverbrauchskennzeichnung für Heizgeräte (Verordnung 2013/811/EU) – analog<br />
für Warmwasserbereiter.<br />
Bild: UBA<br />
usw.) Umwelt- und Energieeffizienzanforderungen<br />
vor. Auch für die <strong>Haustechnik</strong><br />
sind Ökodesign und Energieverbrauchskennzeichnung<br />
nicht neu:<br />
Externe Heizungsumwälzpumpen<br />
müs sen seit Januar 2013 Ökodesign-Anforderungen<br />
erfüllen, die nur Pumpen mit<br />
Drehzahlregelung und EC-Motor einhalten<br />
können. Die zweite Stufe der Verordnung<br />
2009/641/EU tritt im August 2015<br />
in Kraft und betrifft dann auch in Heizungen<br />
integrierte Umwälzpumpen, Solar-<br />
oder Solepumpen. Für Klimageräte<br />
bis 12 kW gilt seit Januar 2014 schon die<br />
zweite Stufe der Ökodesign-Verordnung<br />
2012/206/EU. Und zum Januar 2015 erscheint<br />
auf deren Energieverbrauchskennzeichnung<br />
die Effizienzklasse A+ (Verordnung<br />
2011/626/EU). 1 )<br />
Die vier neuen EU-Verordnungen<br />
Es handelt sich wohl um die bislang<br />
komplexesten Produktgruppen mit den<br />
1<br />
) Infos dazu enthält der Artikel „Europäisch verordnete<br />
Sparsamkeit“, <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER, Ausgabe November 2012.<br />
12 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
langwierigsten Verhandlungen. Das liegt<br />
beispielsweise an Branchen, die untereinander<br />
konkurrieren („alle wollen Klasse<br />
A“), an Berechnungsmethoden, die sich<br />
von Normen unterschieden, in der Vielzahl<br />
der Akteure, die bei Planung und Installation<br />
einer Heizungsanlage beteiligt sind<br />
– die Aufzählung ließe sich noch weiter<br />
fortsetzen. Das Rechtssetzungsverfahren<br />
dauerte insgesamt sieben Jahre. Am Ende<br />
stehen nun die vier EU-Verordnungen, die<br />
am 26.9.2013 in Kraft traten:<br />
2013/811/EU über die Energieverbrauchskennzeichnung<br />
von Raumheizgeräten,<br />
Kombiheizgeräten und Verbundanlagen,<br />
2013/812/EU über die Energieverbrauchskennzeichnung<br />
von Warmwasserbereitern,<br />
Warmwasserspeichern<br />
und Verbundanlagen,<br />
2013/813/EU über die umweltgerechte<br />
Gestaltung („Ökodesign“) von Raumheizgeräten<br />
und Kombiheizgeräten, sowie<br />
2013/814/EU über die umweltgerechte<br />
Gestaltung von Warmwasserbereitern<br />
und Warmwasserspeichern.<br />
Erwartete Einstufung von Heizgeräten in die Energieverbrauchskennzeichnung nach Verordnung<br />
2013/811/EU als Verbundanlage ab 26. 9. 2015.<br />
Bild: UBA<br />
„Abgerundet“ werden diese Verordnungen<br />
durch zwei Mitteilungen der EU-<br />
Kommission für Heizgeräte, Warmwasserbereiter<br />
und -speicher, die die Mess- und<br />
Berechnungsvorschriften beschreiben.<br />
Ökodesign-Anforderungen:<br />
Energieeffizienz<br />
Im Anwendungsbereich der beiden Ökodesign-Verordnungen<br />
liegen Raumheizgeräte,<br />
Kombiheizgeräte und Warmwasserbereiter<br />
bis zu einer Nennleistung von<br />
Die Verordnungen gelten in<br />
den EU-Mitgliedsstaaten direkt,<br />
ohne dass sie der weiteren<br />
Umsetzung in Gesetze bedürfen.<br />
400 kW sowie Warmwasserspeicher mit<br />
einem Speichervolumen von bis zu 2000 l.<br />
Was verbirgt sich nun hinter diesen Begriffen?<br />
Ein Raumheizgerät versorgt ein<br />
wasserbetriebenes Zentralheizungssystem<br />
und hat mindestens einen Wärmeerzeuger,<br />
der Heizwärme aus gasförmigen bzw. flüssigen<br />
fossilen Brennstoffen (inkl. Beimischung<br />
aus Biomasse), Strom, Umgebungsoder<br />
Abwärme erzeugt. Es handelt sich also<br />
um Ölkessel, Gaskessel, Wärmepumpen<br />
(Berechnungs-)Datenblatt, um die Energieeffizienzklasse einer Verbundanlage mit einem Heizkessel<br />
als Haupt-Heizgerät zu ermitteln.<br />
Bild: Europäische Kommission<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 13
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
Tabelle 1: Anforderungen an die Energieeffizienz von Heizgeräten (Verordnung 2013/813/EU).<br />
Heiztechnik Ab 26.9.2015 Ab 26.9.2017<br />
Öl-/Gaskessel bis 70 kW s ≥ 86 %<br />
Heizkessel Typ B1* s ≥ 75 %<br />
Öl-/Gaskessel über 70 kW<br />
≥ 86 % bei Nennlast,<br />
≥ 94 % bei Teillast (30 %)<br />
Elektro-Heizkessel s ≥ 30 % s ≥ 36 %<br />
Blockheizkraftwerke s ≥ 86 % s ≥ 100 %<br />
Wärmepumpen s ≥ 100 % s ≥ 110 %<br />
Niedertemperatur-Wärmepumpen s ≥ 115 % s ≥ 125 %<br />
* Bis 10 kW bei Raumheizgeräten, bis 30 kW bei Kombiheizgeräten.<br />
Tabelle 2: Anforderungen an die Energieeffizienz von Warmwasserbereitern und Warmwasserspeichern<br />
(Verordnung 2013/814/EU).<br />
Lastprofil Ab 26.9.2015 Ab 26.9.2017 Ab 26.9.2018<br />
3XS wh ≥ 22 % wh ≥ 32 %<br />
XXS wh ≥ 23 % wh ≥ 32 %<br />
XS wh ≥ 26 % wh ≥ 32 %<br />
S wh ≥ 26 % wh ≥ 32 %<br />
M wh ≥ 30 % wh ≥ 36 %<br />
L wh ≥ 30 % wh ≥ 37 %<br />
XL wh ≥ 30 % wh ≥ 37 % (38 %*)<br />
XXL wh ≥ 32 % wh ≥ 37 % (60 %*) wh ≥ 60 %<br />
3XL wh ≥ 32 % wh ≥ 37 % (64 %*) wh ≥ 64 %<br />
4XL wh ≥ 32 % wh ≥ 38 % (64 %*) wh ≥ 64 %<br />
Speicher - S [W] ≤ 16,66 + 8,33 ∙ (V [Liter]) 0,4<br />
Zusätzliche Anforderungen für Warmwasserbereiter mit „Smart Control“-Funktion sind nicht dargestellt.<br />
* für die Warmwasserfunktion von Kombiheizgeräten (Verordnung 2013/813/EU)<br />
Tabelle 3: Anforderungen an die NOx-Emissionen von Heizgeräten und Warmwasserbereitern<br />
(Verordnungen 2013/813/EU und 2013/814/EU).<br />
Verbrennungstechnik Brennstoff Ab 26.9.2018<br />
Heizkessel, konventioneller<br />
Warmwasserbereiter<br />
Brenner (äußere Verbrennung) in BHKW*<br />
(Stirling), Wärmepumpe (Ad-/Absorption) oder<br />
solarbetriebenem Warmwasserbereiter<br />
Verbrennungsmotor (innere Verbrennung)<br />
in BHKW* oder Wärmepumpe<br />
Erdgas<br />
Heizöl<br />
Erdgas<br />
Heizöl<br />
Erdgas<br />
Heizöl<br />
Bezogen auf den Brennstoffeinsatz und auf den oberen Heizwert bzw. Brennwert<br />
* BHKW nur als Heizgerät, nicht als Warmwasserbereiter<br />
56 mg/kWh<br />
120 mg/kWh<br />
70 mg/kWh<br />
120 mg/kWh<br />
240 mg/kWh<br />
420 mg/kWh<br />
und auch um Blockheizkraftwerke. Elektrokessel<br />
spielen in Deutschland keine nennenswerte<br />
Rolle. Ein Kombiheizgerät ist<br />
ein Raumheizgerät, das zusätzlich auch der<br />
Warmwasserbereitung dient. Warmwasserbereiter<br />
nutzen die gleichen Techniken wie<br />
Raumheizgeräte, jedoch um ausschließlich<br />
Trinkwasser zu erwärmen. Typischerweise<br />
sind das direkt beheizte Gas- oder Elektro-<br />
Speicher sowie Gas- oder Elektro-Durchlauferhitzer.<br />
Warmwasserspeicher dienen<br />
nicht nur der Bevorratung erwärmten<br />
Trinkwassers, sondern auch Heizungspufferspeicher<br />
oder Kombispeicher sind<br />
damit gemeint.<br />
Nicht minder wichtig sind die Ausnahmen<br />
vom Anwendungsbereich: Einzelraumheizer,<br />
Kessel und Öfen für Holz oder<br />
Kohle sowie Luft-Zentralheizungen sind<br />
nicht erfasst, sondern werden getrennt behandelt.<br />
Ausgeschlossen sind auch Blockheizkraftwerke<br />
ab 50 kW elektrischer Leistung<br />
sowie Geräte, die für den Betrieb mit<br />
gasförmigen oder flüssigen Biomasse-<br />
Brennstoffen ausgelegt sind.<br />
Die Anforderungen an die Energieeffizienz<br />
sind eines der beiden Hauptelemente.<br />
Dafür werden alle Heiztechniken mit dem<br />
gleichen Maßstab gemessen, der „jahreszeitbedingten<br />
Raumwärme-Energieeffizienz“<br />
(s). Sie besteht aus der Energieeffizienz<br />
der eigentlichen Wärmeerzeugung, die<br />
um verschiedene Einflüsse korrigiert wird,<br />
z. B. Hilfsenergieverbrauch oder Gutschrift<br />
für die Stromerzeugung in KWK-Modulen.<br />
Man erhält damit einen primärenergetisch<br />
gewichteten Jahres-Nutzungsgrad, also etwas<br />
Ähnliches wie den Kehrwert der Erzeugeraufwandszahl<br />
nach DIN V 4701-10.<br />
Heizkessel über 70 kW werden am Vollund<br />
Teillastwirkungsgrad gemessen. Tabelle<br />
1 zeigt die Anforderungen an Heizgeräte.<br />
Einen Wert von s = 86 % können<br />
nur gute Brennwertkessel erreichen. Auf<br />
diesem Niveau setzt die Europäische Kommission<br />
den allgemeinen Standard. Es gibt<br />
nur Ausnahmen für Elektro-Heizkessel,<br />
die in Skandinavien weit verbreitet sind,<br />
und für Heizkessel des Typs B1: Sind mehrere<br />
Heizgeräte an eine gemeinsame Abgasanlage<br />
mit Naturzug angeschlossen,<br />
würde der Einbau eines Brennwert-Heizkessels<br />
erfordern, alle anderen Heizwert-<br />
Geräte auch auszutauschen, um die Abgasabfuhr<br />
sicherzustellen. Daher erlauben<br />
abgeschwächte Energieeffizienzanforderungen<br />
an B1-Heizkessel (raumluftabhängig,<br />
mit Strömungssicherung) den Ersatz<br />
im Gebäudebestand bis 10 kW Nennleistung<br />
bei Raumheizgeräten und bis 30 kW<br />
bei Kombiheizgeräten.<br />
14 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
Für Warmwasserbereiter gilt die „Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz“<br />
(wh).<br />
Sie ist ein Nutzungsgrad, der das Verhältnis<br />
der bereitgestellten Nutzwärme zum<br />
erforderlichen Energieeinsatz beschreibt.<br />
Messungen erfolgen in einem 24-stündigen<br />
Messzyklus bei definierten Lastprofilen. Sie<br />
sollen die Dimensionierung eines Warmwasserbereiters<br />
erleichtern und reichen von<br />
„3XS“ für ein kleines Handwaschbecken<br />
über „M“ für eine Wohnung mit Dusche und<br />
Spüle bis zu „4XL“ für ein größeres Mehrfamilienhaus.<br />
Dabei ist es notwendig, Kombiheizgeräte<br />
zusammen mit einem indirekt<br />
beheizten Warmwasserspeicher zu vermessen.<br />
Die Mindestanforderungen (Tabelle 2)<br />
bei einzelnen, kleinen Zapfstellen bis S wirken<br />
sehr niedrig. Jedoch werden dort eher<br />
dezentrale Elektro-Warmwasserbereiter<br />
eingesetzt, deren Nutzungsgrad durch die<br />
primärenergetische Gewichtung (Faktor<br />
2,5 für Strom) wh ≤ 40 % nicht übersteigen<br />
kann. Weil noch keine belastbaren Produktdaten<br />
veröffentlicht sind, lässt sich der<br />
Einfluss der Anforderungen auf die Produktpalette<br />
derzeit nicht verlässlich einschätzen.<br />
Vor allem die Wärmeverluste von<br />
(elektrischen) Speicher-Wasserheizern werden<br />
abnehmen.<br />
Ab September 2017 dürfen die Warmhalteverluste<br />
(S) von Warmwasserspeichern<br />
abhängig vom Speichervolumen einen<br />
bestimmten Wert nicht überschreiten,<br />
z. B. 86 W für einen 200-l-Speicher und<br />
172 W für einen 1500-l-Speicher.<br />
Emissionen und Informationen<br />
Ökodesign bedeutet mehr als nur<br />
Energieeffizienz. So werden als zweites<br />
Haupt element die zulässigen NO x -Emissionen<br />
von Heizgeräten und Warmwasserbereitern<br />
ab September 2018 begrenzt<br />
(Tabelle 3). Die Ermittlung der Emissionen<br />
erfolgt durch Prüfstandsmessungen.<br />
Die Anforderungen liegen etwa<br />
in der Größenordnung der 1. BImSchV:<br />
Sie sind etwas anspruchsvoller für Gaskessel<br />
über 120 kW, etwas schwächer für<br />
Ölkessel. In Deutschland gibt es bislang<br />
keine Grenzen für die NO x -Emissionen<br />
von Heizgeräten mit Verbrennungsmotor<br />
(Blockheizkraftwerke und Gasmotor-<br />
Wärmepumpen), von Warmwasserbereitern<br />
und Kombi-Heizkesseln. Für diese<br />
schaffen die Ökodesign-Verordnungen<br />
ein neues, verbindliches Mindest-Niveau.<br />
Die Grenzwerte beziehen sich auf die<br />
eingesetzte Brennstoffenergie und – im<br />
Gegensatz zu den Anforderungen der<br />
1. BImSchV – auf den oberen Heizwert<br />
(Brennwert).<br />
Etikett für eine Verbundanlage mit Kombi-Heizgerät.<br />
Als drittes Element begrenzt die Verordnung<br />
auch die Lärmemissionen von<br />
Wärmepumpen; dies geschieht jedoch auf<br />
einem Niveau, das die meisten Produkte<br />
einhalten werden.<br />
Großen Umfang nehmen die Produktinformationen<br />
ein: Ausführliche, einheitliche<br />
Datenblätter sollen über die wichtigsten<br />
technischen Eigenschaften von Heizgeräten<br />
und Warmwasserbereitern informieren:<br />
thermische und elektrische Wirkungsgrade<br />
bei Voll- und Teillast, Hilfsstromverbrauch,<br />
Bereitschaftswärmeverlust usw.<br />
Hinweise für Installation, Wartung bis zur<br />
Bild: Europäische Kommission<br />
Zerlegung oder Entsorgung müssen gegeben<br />
werden.<br />
Selbstdeklaration<br />
durch die Hersteller<br />
Die Frage drängt sich auf: Wer kontrolliert,<br />
ob die Anforderungen auch eingehalten<br />
werden und die Angaben stimmen?<br />
Tatsächlich setzen bisher alle Ökodesign-<br />
Verordnungen auf die Selbstdeklaration<br />
durch die Hersteller, die die Konformität<br />
ihrer Produkte mit den Anforderungen<br />
mittels CE-Erklärung angeben. Nur für<br />
Gas- und Ölheizgeräte bleibt das Verfah-<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 15
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
ren der Wirkungsgradrichtlinie 92/42/<br />
EWG bestehen, das die Drittprüfung<br />
durch unabhängige Prüfstellen vorsieht.<br />
Darüber hinaus überprüfen die Marktüberwachungsbehörden<br />
der Bundesländer<br />
stichprobenartig, ob die Konformitätserklärungen<br />
vollständig und zutreffend<br />
sind – andernfalls drohen Bußgelder.<br />
Das Energieverbrauchsrelevante-<br />
Produkte-Gesetz regelt das in Deutschland.<br />
Denkbar sind auch Abmahnungen<br />
durch Wettbewerber oder andere Organisationen,<br />
wenn Verstöße gegen die Anforderungen<br />
erkennbar sind.<br />
Handwerk und Planer sind von alldem<br />
insofern indirekt betroffen, dass<br />
ab einem bestimmten Zeitpunkt manche<br />
Geräte nicht mehr verfügbar sein<br />
werden, z. B. Niedertemperatur-Kessel.<br />
Ganz anders ist dies bei der Energieverbrauchskennzeichnung<br />
für Heizgeräte<br />
und Warmwasserbereiter, die auch den<br />
Händlern ganz konkrete Pflichten auferlegt.<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
für Produkte<br />
Der Anwendungsbereich unterscheidet<br />
sich von den Ökodesign-Verordnungen: Die<br />
Heizleistung der Heizgeräte und Warmwasserbereiter<br />
ist auf 70 kW beschränkt. Speicher<br />
sind nur bis 500 l Speichervolumen<br />
erfasst. Dafür fallen auch Einzelkomponenten<br />
von Heizungsanlagen in den Anwendungsbereich,<br />
so z. B. Temperaturregler<br />
und sogenannte Solareinrichtungen sowie<br />
deren Kombinationen untereinander<br />
zu sogenannten Verbundanlagen.<br />
Die Systematik, die den Etiketten zugrunde<br />
liegt, ist überschaubar und am<br />
Beispiel der Heizgeräte gut erklärbar:<br />
Die Ener gieeffizienzklassen von A++ bis<br />
G sind das wichtigste Element und für<br />
alle Heiztechniken identisch. (Ab 2019<br />
erscheint A+++ auf dem Etikett, und die<br />
Klassen E...G fallen weg). Die Etiketten für<br />
Wärmepumpen zeigen die Effizienzklassen<br />
bei den erreichbaren Vorlauftemperaturen<br />
(55 °C und<br />
35 °C oder nur<br />
35 °C). Kombiheizgeräte,<br />
die auch<br />
der Warmwasserbereitung<br />
dienen,<br />
zeigen zusätzlich<br />
die Effizienzklasse für diese Funktion.<br />
Wirklich unterschiedlich und technikspezifisch<br />
sind nur die Zusatzinformationen:<br />
Angabe der Heizleistung (bei Wärmepumpen<br />
je nach Klimazone – kleine, dreifarbige<br />
EU-Karte), ein Symbol für Stromerzeugung<br />
(KWK), Schallleistung nach<br />
innen (alle) oder außen (nur Wärmepumpen)<br />
usw. Bei Warmwasserbereitern ist<br />
Erwartete Einstufung von Heizgeräten in die Energieverbrauchskennzeichnung als Produkte vom<br />
26. 9. 2015 bis 25. 9. 2019 nach Verordnung 2013/811/EU sowie die Ökodesign-Anforderungen („ErP“)<br />
nach Verordnung 2013/813/EU.<br />
Bild: UBA<br />
Ökodesign bedeutet<br />
mehr als nur Energieeffizienz.<br />
das Prinzip das Gleiche, nur zeigt das Etikett<br />
die Effizienzklassen A bis G, ab September<br />
2017 A+ bis F.<br />
Die Kennwerte hinter den Energieeffizienzklassen<br />
sind die gleichen wie bei den<br />
Ökodesign-Verordnungen, also die „jahreszeitbedingte<br />
Raumheizungs-Energieeffizienz“<br />
(s), die „Warmwasserbereitungs-<br />
Energieeffizienz“ (wh) bzw. die Warmhalteverluste<br />
(S). Eine primärenergetische<br />
Betrachtung ist seit der Einführung der<br />
Ener gieeinsparverordnung im Jahr 2002<br />
im Prinzip nichts Neues mehr. Interessant<br />
ist nun, welche Heiztechniken welche<br />
Effizienzklassen erhalten: Grundsätzlich<br />
sind die „+“-Klassen nur mit Erneuerbaren<br />
Energien<br />
oder Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erreichbar.<br />
Gas- und<br />
Ölkessel schaffen<br />
Klasse A, wenn sie<br />
Brennwerttechnik<br />
nutzen. Niedertemperaturkessel oder Standardkessel<br />
lägen in den Klassen D bis B,<br />
erfüllen jedoch nicht die Ökodesign-Mindestanforderungen,<br />
die ab September 2015<br />
greifen (außer B1-Heizgeräte). Das Beispiel<br />
der Gas- und Ölkessel zeigt auch, dass es<br />
nicht sinnvoll gewesen wäre, für einzelne<br />
Heiztechniken getrennte Effizienzklassen<br />
einzuführen, weil die Ökodesign-Anforderungen<br />
nur eine geringe Bandbreite<br />
übrig lassen und die meisten Klassen<br />
leer blieben. BHKW und Wärmepumpen<br />
sind zwischen den Mindestanforderungen<br />
und den Bestwerten eingetragen, die aus<br />
verfügbaren Produktdaten bzw. Feldtests<br />
stammen. Vor allem Luft-Wärmepumpen<br />
könnten noch etwas bessere Einstufungen<br />
erreichen. Holzkessel sollen erst noch eine<br />
Kennzeichnung und Ökodesign-Anforderungen<br />
erhalten; die eingezeichneten, bisher<br />
bekannten Planungen können sich daher<br />
noch ändern.<br />
Die Verordnungen stellen unterschiedliche<br />
Anforderungen an Lieferanten und<br />
Händler. Lieferant meint hierbei den Hersteller<br />
oder Importeur, der das Produkt in<br />
der Union in Verkehr bringt oder in Betrieb<br />
nimmt. Händler meint einen Einzelhändler<br />
oder jede andere Person, die Produkte an<br />
Endverbraucher verkauft, vermietet, zum<br />
Ratenkauf anbietet oder ausstellt.<br />
Die folgenden, wesentlichen Pflichten<br />
gelten ab dem 26. September 2015 für Lieferanten,<br />
die Heizgeräte, Warmwasserbereiter<br />
oder Warmwasserspeicher in Verkehr<br />
bringen (die exakten, detaillierten Formulierungen<br />
sind direkt in den Verordnungen<br />
nachzulesen):<br />
16 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
Das Etikett und ein Produktdatenblatt<br />
mit technischen Kenndaten sind mitzuliefern<br />
und den Händlern zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
In Werbung mit Angabe des Preises<br />
oder der technischen Eigenschaften<br />
sowie in technischem Verkaufsförderungsmaterial<br />
ist die Effizienzklasse<br />
anzugeben.<br />
Die folgenden, wesentlichen Pflichten<br />
gelten ab dem 26. September 2015 für<br />
Händler, die Heizgeräte, Warmwasserbereiter<br />
oder Warmwasserspeicher anbieten:<br />
An den im Ausstellungsraum aufgestellten<br />
Geräten ist das Etikett an der<br />
Gerätefront anzubringen.<br />
Wird ein Gerät nicht im Ausstellungsraum<br />
gezeigt, ist es mit Kenndaten aus<br />
dem Produktdatenblatt zu vermarkten,<br />
das vom Lieferanten bereitgestellt<br />
wird. Letztlich müssen bereits Angebote<br />
diese Angaben enthalten.<br />
Werbung mit Angabe des Preises oder<br />
der technischen Eigenschaften sowie<br />
technisches Verkaufsförderungsmaterial<br />
müssen die Effizienzklasse zeigen.<br />
Händlern fällt dies besonders leicht,<br />
wenn sie die Materialien der Lieferanten<br />
nutzen, die diese Anforderung<br />
erfüllen.<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
für Verbundanlagen<br />
In der Regel ist ein bloßes Heizgerät<br />
noch gar nicht funktionsfähig. Bis eine<br />
Heizungsanlage vollständig ist, kommen<br />
weitere Komponenten hinzu, die zudem<br />
noch von mehreren Herstellern stammen<br />
können. Hersteller, Großhandel und SHK-<br />
Betriebe stellen solche Anlagen zusammen.<br />
Die beiden EU-Verordnungen über<br />
die Energieverbrauchskennzeichnung<br />
führen deshalb eine weitere Kennzeichnung<br />
für sogenannte Verbundanlagen ein.<br />
Das kann schon im einfachsten Fall ein<br />
Gaskessel mit einer Regelung sein oder<br />
als Paket aus Grundlast-Wärmeerzeuger,<br />
Solaranlage und ggf. einem Spitzenlast-<br />
Heizkessel komplexe Ausmaße annehmen.<br />
Auch Hybrid-Heizungen sind Verbundanlagen.<br />
Die Energieeffizienzklasse<br />
einer Verbundanlage lässt sich prinzipiell<br />
mit einem Taschenrechner ermitteln. (Berechnungs-)Datenblätter<br />
führen Schritt<br />
für Schritt durch den Rechenweg.<br />
Verbundanlagen können, beispielsweise<br />
durch den Einsatz von Solarthermie,<br />
eine Verbesserung um etwa eine Effizienzklasse<br />
erreichen, je nach Auslegung<br />
plus 5- bis 15-%-Punkte. Auf diese Weise<br />
können auch Heizkessel die „+“-Klassen<br />
erreichen. Gutschriften gibt es auch<br />
für hochwertige Regelungen (bis zu<br />
5-%-Punkte). Wichtig bei der Kommunikation<br />
ist, dass es nicht nur auf die Einstufung<br />
in eine Effizienzklasse, sondern<br />
auch auf die erreichte Energieeffizienz<br />
ankommt. Die „+“-Klassen sind nämlich<br />
25-%-Punkte breit und lassen große Unterschiede<br />
in der Energieeffizienz zu.<br />
Damit Händler in der Lage sind, die<br />
Effizienzklasse einer Verbundanlage zu<br />
ermitteln, gelten ab dem 26. September<br />
2015 folgende, wesentliche Pflichten für<br />
Lieferanten, die Komponenten von Verbundanlagen<br />
in Verkehr bringen:<br />
Für Heizgeräte und Warmwasserbereiter,<br />
die in Verbundanlagen eingebaut<br />
werden können, sind zusätzlich<br />
ein ausfüllbares (Berechnungs-)Datenblatt<br />
und ein Verbundanlagen-Etikett<br />
zu liefern.<br />
Für Temperaturregler und Solareinrichtungen,<br />
d. h. Kollektoren, Solarpumpen,<br />
Solarspeicher, sind Produktdatenblätter<br />
bereitzustellen.<br />
Die folgenden, wesentlichen Pflichten<br />
gelten zum o. g. Stichtag für Lieferanten,<br />
die vollständige Verbundanlagen in Verkehr<br />
bringen:<br />
Ein ausgefülltes (Berechnungs-)Datenblatt<br />
und Verbundanlagen-Etikett<br />
ist mitzuliefern und den Händlern zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Werbung mit Angabe des Preises oder<br />
der technischen Eigenschaften sowie<br />
technisches Verkaufsförderungsmaterial<br />
müssen die Effizienzklasse der<br />
Verbundanlage zeigen.<br />
Die folgenden, wesentlichen Pflichten<br />
gelten zum o. g. Stichtag für Händler<br />
(z. B. SHK-Unternehmer), die „fertige“<br />
oder selbst erstellte Verbundanlagen<br />
anbieten:<br />
Für jede Verbundanlage ist das<br />
Verbund anlagen-Etikett zu zeigen und<br />
das ausgefüllte (Berechnungs-)Datenblatt<br />
bereitzustellen.<br />
Wird das Gerät nicht im Ausstellungsraum<br />
gezeigt, ist es mit Effizienzklasse<br />
und Ener gieeffizienz im Angebot und<br />
mit dem (Berechnungs-)Datenblatt zu<br />
vermarkten.<br />
Werbung mit Angabe des Preises oder<br />
der technischen Eigenschaften sowie<br />
technisches Verkaufsförderungsmaterial<br />
müssen die Effizienzklasse der<br />
Verbundanlage zeigen.<br />
Gasthermen-<br />
Austausch-<br />
System<br />
• Hygienische Trinkwarmwasserbereitung<br />
im<br />
Durchflussprinzip<br />
• Betriebskosteneinsparung<br />
gegenüber Gasthermen<br />
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Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 17
HEIZUNG<br />
Energieverbrauchskennzeichnung<br />
Klare Regeln für den Online-Vertrieb<br />
Der Vertrieb im Internet nimmt immer<br />
stärker zu, jedoch gab es bislang keine Regelung,<br />
wie Informationen über die Energieeffizienz<br />
von Produkten den Verbrauchern<br />
vermittelt werden. Daher hat die<br />
EU-Kommission alle bestehenden Verordnungen<br />
zur Energieverbrauchskennzeichnung<br />
um Anforderungen beim „Fernverkauf“<br />
im Internet ergänzt (Verordnung<br />
2014/534/EU):<br />
Lieferanten von Heizgeräten, Warmwasserbereitern,<br />
Warmwasserspeichern,<br />
Verbundanlagen und deren Komponenten<br />
müssen den Händlern die Etiketten<br />
und (Produkt-)Datenblätter für<br />
jedes Modell auch elektronisch zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Händler müssen beim Verkauf im Internet<br />
neben dem Produktpreis das Etikett<br />
in lesbarer Größe abbilden. Alternativ<br />
genügt ein Pfeil mit der Effizienzklasse<br />
in der jeweiligen Farbe, der z. B.<br />
per Klick oder Zeigen mit der Maus zum<br />
Etikett führt. Gleiches gilt für das (Produkt-)Datenblatt.<br />
Bedeutung und Nutzen<br />
Insgesamt wurde ein umfassendes<br />
Werk an Vorschriften geschaffen, das die<br />
Verbraucher bei der Wahl energieeffizienter<br />
Produkte unterstützen kann. Das<br />
bedeutet einen großen Aufwand für die<br />
Marktakteure von Herstellern über Großhandel<br />
bis SHK-Betrieben, die sich auf die<br />
Pflichten rechtzeitig vorbereiten müssen.<br />
Fortbildung ist nötig, denn gewohnte Geschäftsabläufe<br />
werden<br />
sich ändern.<br />
Gleichzeitig bieten<br />
sich neue Chancen<br />
für die Kundenberatung.<br />
Um die Arbeit<br />
mit den Etiketten<br />
einfacher zu<br />
Grundsätzlich sind die „+“-Klassen<br />
nur mit Erneuerbaren Energien<br />
oder Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erreichbar.<br />
machen, bereitet<br />
das VdZ – Forum für Energieeffizienz –<br />
zusammen mit den SHK-Verbänden eine<br />
herstellerneutrale Branchenlösung vor und<br />
plant eine Sonderschau zur Frankfurter<br />
Weltleitmesse ISH 2015. Nach und nach<br />
werden die Verordnungen Eingang in die<br />
Betriebs-Software finden, und die EU-Kommission<br />
bereitet ein „Guidance Document“<br />
vor, das die Arbeit erleichtern soll.<br />
In den nächsten Jahren werden sich<br />
dann die Nachteile oder Vorzüge zeigen:<br />
Beispielsweise könnten die Randbedingungen<br />
für die Produktbewertung zu stark<br />
vereinfacht oder zu unflexibel sein, um individuelle<br />
Gegebenheiten zu berücksichtigen.<br />
Dagegen erhalten Hersteller, Planer<br />
und SHK-Betriebe ein mächtiges Werkzeug<br />
für die Kundenberatung, das auf viele Standard-Fälle<br />
(55 °C Vorlauftemperatur bzw.<br />
auch 35 °C bei Wärmepumpen) zutreffen<br />
kann. Denn Verbraucher kennen die<br />
Energieeffizienzklassen seit den 1990er-<br />
Jahren von Haushaltsgeräten. Diese Klassen<br />
helfen, verschiedene Heiztechniken<br />
hinsichtlich ihrer (Primär-)Energieeffizienz<br />
zu vergleichen. Sie ermöglichen auch,<br />
zumindest die Größenordnung der entstehenden<br />
Heizkosten miteinander zu vergleichen:<br />
So wird Strom mit dem Faktor 2,5<br />
bewertet – Heizstrom ist etwa(!) ebenso<br />
um diesen Faktor teurer als Erdgas bzw.<br />
Heizöl. Viel wichtiger ist, wie gut die theoretischen<br />
Kennwerte im praktischen Betrieb<br />
zutreffen. Das lässt sich mit Dingen<br />
erreichen, die bei jeder Installation zur guten<br />
Praxis gehören sollten: Korrekte Planung,<br />
Auslegung, Installation sowie hydraulischer<br />
Abgleich und abschließende<br />
Einregelung sorgen für mehr Kundenzufriedenheit.<br />
Offen ist, wie gut sich die Kennzeichnung<br />
von Verbundanlagen durchsetzen<br />
wird. Umso wichtiger ist es für die Akteure,<br />
diesen Freiheitsgrad aktiv zu bewerben<br />
und zu nutzen – gerade durch die<br />
Solarthermie-Branche, die im Kennzeichnungssystem<br />
erst hier sichtbar wird, und<br />
durch das Handwerk, dessen unternehmerische<br />
Freiheit gewahrt wird.<br />
Erfüllt die Kennzeichnung ihren<br />
Zweck, verringert sie einen Teil des Sanierungsstaus<br />
im Heizungskeller und trägt<br />
dazu bei, die Ener-<br />
gie- und Klimaziele<br />
der Bundesregierung<br />
und der<br />
Europäischen Union<br />
zu erreichen:<br />
Die EU-Kommission<br />
rechnet mit einer<br />
zusätzlichen<br />
Einsparung von 2350 Petajoule in der EU<br />
im Jahr 2020 – so hoch war 2011 der gesamte<br />
Endenergieverbrauch für Raumwärme<br />
in Deutschland.<br />
Weil nur Neuanlagen erfasst sind,<br />
könnte die Kennzeichnung von Bestandsanlagen<br />
den Austausch veralteter Anlagen<br />
zusätzlich beleben. Das könnte Gebäudeeigentümer<br />
motivieren, sobald sie erfahren,<br />
dass ihr „altes Schätzchen“ eher der Effizienzklasse<br />
D oder gar schlechter entspricht.<br />
Perspektivisch ist gut vorstellbar,<br />
die Effizienzklassen in Ausschreibungen,<br />
Förderprogrammen oder Umweltzeichen<br />
wie dem Blauen Engel zu nutzen.<br />
Damit ist es jedoch noch nicht getan,<br />
denn die EU hält die <strong>Haustechnik</strong>branche<br />
mit weiteren Verordnungen in Bewegung:<br />
Geplante oder bereits beschlossene Verordnungen<br />
betreffen Lüftungsgeräte, Einzelraumheizgeräte,<br />
Festbrennstoffkessel/-<br />
öfen (v. a. Holzbrennstoffe), Klimaanlagen<br />
bzw. Kälteerzeuger und Warmluftheizungen<br />
sowie Fenster.<br />
■<br />
Autor: Jens Schuberth, Umweltbundesamt,<br />
Fachgebiet Energieeffizienz. Er begleitet die<br />
Entstehung der EU-Verordnungen für Heizgeräte<br />
und Warmwasserbereiter seit 2007.<br />
www.ebpg.bam.de/de/home/index.<br />
htm<br />
www.umweltbundesamt.de/themen/<br />
wirtschaft-konsum/produkte/oekodesign<br />
ec.europa.eu/energy/efficiency/labelling/household_en.htm<br />
www.eup-network.de/de/aktuell/<br />
SO ERREICHEN SIE<br />
DIE REDAKTION<br />
Markus Sironi<br />
Tel.: 02931 8900-46<br />
E-Mail: m.sironi@strobel-verlag.de<br />
Detlev Knecht<br />
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E-Mail: d.knecht@strobel-verlag.de<br />
Markus Münzfeld<br />
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E-Mail: m.muenzfeld@strobel-verlag.de<br />
Fabian Blockus<br />
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STROBEL-VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postfach 5654<br />
59806 Arnsberg<br />
Fax: 02931 8900-48<br />
18 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
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KLIMA<br />
Ventilatoren und Gebläse<br />
Die Zukunft der Kälte-, Klima- und<br />
Gebäudetechnik liegt in neuen Motoren<br />
Effiziente, kompakte EC-Motoren für Ventilatoren und Gebläse lösen die Asynchronmotoren ab<br />
Klimaerwärmung und Anstieg der Weltbevölkerung stellen die Gesellschaft vor beachtliche Herausforderungen. So gilt es in erster Linie,<br />
den Energieverbrauch zu reduzieren. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem<br />
Wachsen der Weltbevölkerung und dem Wasserverbrauch, der Anzahl der Kraftfahrzeuge, dem Anstieg der CO 2 -Emission sowie dem<br />
Bedarf an elektrischer Energie. „Effizienz“ wird vor diesem Hintergrund zum Schlagwort, weil sich so ein nicht unerheblicher Teil des<br />
kommenden Energiezusatzbedarfs kompensieren lässt. Dazu kann die Kälte-, Klima- und Gebäudetechnik einen wichtigen Beitrag<br />
leisten, indem sie bei Ventilatoren und Gebläsen auf möglichst energiesparende Antriebe setzt.<br />
Wie sich der Einsatz moderner Ventilatoren auf Energieverbrauch<br />
und CO 2 -Emission auswirken kann, verdeutlicht ein Beispiel:<br />
Als Antriebe werden in der Kälte-, Klima- und Gebäudetechnik<br />
häufig Asynchronmotoren eingesetzt. Diese AC-Motoren sind<br />
kompakt und einfach aufgebaut, da sie direkt aus dem Wechseloder<br />
Drehstromnetz gespeist werden. Für die Versorgung des Läufers<br />
benötigen sie weder mechanische Kollektoren noch Elektronik.<br />
Sie sind robust und zuverlässig.<br />
Es gibt jedoch einen ganz gravierenden Nachteil, und das ist ihr<br />
vergleichsweise geringer Wirkungsgrad. Vor allem im Teillastbereich<br />
ist er deutlich schlechter als bei modernen Motoren, die mit<br />
Gleichstrom angetrieben werden. Der niedrige Wirkungsgrad von<br />
um die 70 % wirkt sich natürlich in praktisch allen Anwendungen<br />
auf den Energieverbrauch aus.<br />
Ein Rechenbeispiel, das beeindruckt<br />
Für den bewährten AC-Motor – einen Einphasen-Kondensatormotor,<br />
der in allen erdenklichen Anwendungen eingesetzt wird<br />
– ergibt sich dadurch eine beeindruckende Rechnung: Betrachtet<br />
man die letzten fünf Jahre, in denen etwa 25 Mio. dieser AC-Motoren<br />
allein von dem Ventilatorenhersteller ebm-papst als Antrieb<br />
weltweit eingesetzt wurden, ergibt sich bei einer durchschnittlichen<br />
Leistungsaufnahme von 150 W und einer Einschaltdauer<br />
von 75 % ein jährlicher Energiebedarf von knapp 25 TWh (=<br />
25 000 000 000 kWh). Das ist mehr als doppelt so viel, wie z. B.<br />
das AKW Neckarwestheim II mit seinen ca. 11,5 TWh jährlich<br />
produziert. Oder anders gesagt sind für die in fünf Jahren in unterschiedlichsten<br />
Ventilatorenanwendungen in der Kälte-, Klimaund<br />
Gebäudetechnik eingesetzten AC-Motoren zur Versorgung<br />
mindestens zwei AKWs erforderlich.<br />
AC to EC – Austausch leicht gemacht<br />
Das sollte zukünftig energiesparender gehen und das kann es<br />
auch. Durch die Entwicklung der EC-Motorbaureihe sind die Ventilatorhersteller<br />
heute in der Lage, die konventionellen AC-Motoren<br />
bei gleicher Mechanik durch hocheffiziente EC-Technik zu ersetzen.<br />
Im Prinzip passiert damit also das Gleiche wie mit der alten<br />
100-W-Glühlampe: Sie lässt sich durch Ener giesparlampen austauschen,<br />
die in die gleichen Fassungen passen. Allerdings ist es<br />
durchaus eine technische Herausforderung, EC-Motoren zu entwickeln,<br />
die mechanisch mit den ohnehin schon sehr kompakten<br />
AC-Motoren kompatibel sind.<br />
EC-Motoren sind vom Prinzip her über Permanentmagnete erregte<br />
Synchronmotoren. Bei ihnen folgt der magnetische Rotor<br />
synchron einem Drehfeld, das elektronisch erzeugt wird. Dadurch<br />
lassen sich beliebige Betriebsdrehzahlen realisieren, unabhängig<br />
von der verwendeten Netzfrequenz. Bei begrenztem Einbauraum<br />
die notwendige Elektronik in den EC-Motoren unterzubringen<br />
(Bild 1), erfordert Erfahrung und Know-how. Außer der Mi-<br />
Bild 1: Die neuen EC-Motoren (rechts) bauen trotz der integrierten Kommutierungs-<br />
und Ansteuerelektronik genau so kompakt, wie herkömmliche<br />
AC-Motoren (links) und ermöglichen so einen einfachen mechanischen<br />
Austausch.<br />
Bild 2: Mechanische Kompatibilität: Die Anbaufläche bei neuem EC-Motor<br />
(links) und gängigem AC-Motor (rechts) ist gleich.<br />
20 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
Die Zukunft<br />
der <strong>Haustechnik</strong>!<br />
Spezial-Ausgabe 2014<br />
Bild 3: Kompakte Elektronik, umgossener Stator und Rotor.<br />
niaturisierung und Optimierung der Elektronik war zudem<br />
eine mechanische Kompatibilität erforderlich. Dazu gehört<br />
z. B. die gleiche Ausgestaltung des Anbauflansches wie bei<br />
AC-Motoren (Bild 2), außerdem musste die gesamte Motorbauform<br />
angepasst werden.<br />
Gute Kühlung,<br />
hohe Schutzart und nachhaltige Konstruktion<br />
Die kompakten EC-Motoren basieren auf dem bewährten<br />
Außenläuferprinzip, bei dem sich der Rotor um den innen liegenden<br />
Stator dreht. Die komplett bewickelte Baugruppe wird<br />
mit Duroplast umhüllt (Bild 3).<br />
Der um den Stator laufende einteilige Rotor ist strömungstechnisch<br />
optimiert. Lufteinlässe im Rotor sorgen für eine ausreichende<br />
Kühlung des Stators. In Kombination mit dem umgossenen<br />
Stator ist ein hoher IP-Schutz (IP 54) der Motoren<br />
gewährleistet. Der komplette Motor ist robust, unempfindlich<br />
gegen Schockbelastung und überzeugt durch Zuverlässigkeit<br />
und lange Lebensdauer.<br />
Praxisbeispiele, die überzeugen können<br />
Eng mit der Energieeffizienz der EC-Motoren verknüpft sind<br />
weitere Eigenschaften, die sich im praktischen Betrieb positiv<br />
bemerkbar machen. Dazu zählt beispielsweise die Drehzahlregelung<br />
über die integrierte Elektronik. Die Drehzahl kann<br />
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Bild 4: Türluftschleier: Die Gebläse arbeiten im Dauerbetrieb. Dadurch<br />
ergeben sich durch den Umstieg auf EC-Motoren beachtliche<br />
Energieeinsparungen.<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER<br />
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Fax 02931 8900 38<br />
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www.ikz-energy.de
KLIMA<br />
Ventilatoren und Gebläse<br />
so immer bedarfsgerecht an die aktuellen Anforderungen angepasst<br />
werden. Außerdem arbeiten EC-Motoren im Gegensatz zu<br />
drehzahlgeregelten Asynchronmotoren ausgesprochen leise, da<br />
deren Triac- oder Frequenzumrichter-Regelung zwangsläufig Geräusche<br />
erzeugt. Weitere Vorteile sind die hohe Leistungsdichte,<br />
die kompakten Abmessungen und die Möglichkeit, Betriebsdaten<br />
und Zustände jederzeit abzufragen (Monitoring).<br />
Dass sich der Umstieg von AC- auf EC-Motoren in der Kälte-,<br />
Klima- und Gebäudetechnik hinsichtlich Umwelt sowie Geldbeutel<br />
des Anwenders rechnet und gleichzeitig den Komfort steigert,<br />
lässt sich mit unterschiedlichen, bereits realisierten Beispielen<br />
belegen. Dazu gehören sogenannte Türluftschleier. Hier erzeugen<br />
Gebläse eine Barriere aus strömender Luft, die typischerweise<br />
die warme Raumluft von der kalten Außenluft trennt. EC-Gebläse<br />
(Bild 4) überzeugen hier durch Effizienz und die bedarfsgerechte<br />
Anpassung der Strömungsgeschwindigkeit, z. B. Absenkung<br />
bei geschlossener Tür, Winter- oder Sommerbetrieb bzw. Tag-/<br />
Nachtanpassung. Die geringe Geräuschentwicklung ist ebenfalls<br />
positiv zu verbuchen.<br />
Ähnliches gilt für Ventilatoren in Verdampfereinheiten, die<br />
weltweit in Kälteanlagen eingesetzt sind, z. B. als Wärmeübertrager<br />
im Innern von Kühlräumen (Bild 5). Da die Anlagen mit<br />
hoher Einschaltdauer betrieben werden, lässt sich durch den<br />
Einsatz von EC-Motoren die Leistungsaufnahme erheblich reduzieren.<br />
Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Umstieg auf EC-Motoren<br />
liefern Anlagen zur Fassadenlüftung (Bild 6), die nicht nur<br />
für den notwendigen Luftaustausch sorgen, sondern auch heizen<br />
bzw. kühlen. Bedarfsgerechte Regelung und niedrige Geräuschentwicklung<br />
bei Drehzahlabsenkung sind weitere Vorteile. Dass die<br />
Ventilatoren sehr kompakt sind, ist für eine designorientierte Planung<br />
heute ebenso wichtig, wie die einfache und sichere Plug-andplay-Installation.<br />
Bild 6: Fassadenlüftungen mit EC-Radial- oder -Querstromgebläsen.<br />
Ein AKW weniger<br />
Die Reihe an Beispielen ließe sich fast noch beliebig fortsetzen,<br />
z. B. bis hin zu EC-Gebläsen in Dunstabzugshauben oder Wäschetrocknern,<br />
Rohrlüftern, Ventilatoren in Kühltheken und vielen<br />
mehr. Allen gemeinsam ist, dass sich beim Umstieg von ACauf<br />
EC-Motoren die Leistungsaufnahme im Durchschnitt um etwa<br />
40 % senken lässt.<br />
Anknüpfend an das Zahlenspiel vom Anfang mit den 25 Mio.<br />
Applikationen mit AC-Motoren ergibt sich wieder eine beeindruckende<br />
Rechnung: Werden alle 25 Mio. AC-Motoren durch<br />
EC-Ausführungen ersetzt und geht man bei der möglichen Energieeinsparung<br />
von 40 % als Mittelwert aus, beträgt die jährliche<br />
Einsparung knapp 10 TWh, EC-Ventilatoren in der Kälte-,<br />
Klima- und Gebäudetechnik können damit durch ihre Effizienz<br />
ein ganzes AKW freistellen. Das ist ein Beitrag zur Reduzierung<br />
des zukünftigen Energie verbrauchs, der sich durchaus sehen lassen<br />
kann.<br />
■<br />
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Gunter Streng, Leiter Entwicklung Produktbereich A<br />
bei ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, und Ellen-Christine Reiff, M.A.,<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
Bilder: ebm-papst<br />
www.ebmpapst.de<br />
Bild 5: EC-Ventilatoren, optimiert für den Einsatz an Verdampfern in<br />
Kühlräumen.<br />
22 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
LÜFTUNG/KLIMA<br />
Überprüfungspflicht<br />
Energetische Inspektion<br />
von Klimaanlagen gemäß EnEV 2014<br />
FAQs zu Hintergründen und dem Ablauf<br />
Bis zum Jahr 2020 strebt die Bundesregierung eine Senkung der CO 2 -Emissionen um 40 % an. Kälte-, Klima- und Lüftungsanlagen<br />
machen rund 14 % der gesamten CO 2 -Emissionen in Deutschland aus. Die regelmäßige Inspektion und Wartung dieser technischen<br />
Anlagen ist daher aus ökonomischen und auch ökologischen Gründern erforderlich. Dipl.-Ing. Georg Tale-Yazdi, öffentlich bestellter<br />
und vereidigter Sachverständiger für Lüftungs- und Klimatechnik und Bundesfachbereichsleiter Technische Gebäudeausrüstung des<br />
BVS (Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e. V.), erläutert die Hintergründe und<br />
den Inspektionsablauf.<br />
Wo wird eine energetische<br />
Inspektion von Klimaanlagen<br />
gefordert und welche Anlagen<br />
müssen überprüft werden?<br />
Die Forderungen sind in § 12 der Verordnung<br />
über energiesparenden Wärmeschutz<br />
und energiesparende Anlagentechnik<br />
bei Gebäuden (Energiesparverordnung<br />
- EnEV) von 2007, 2009 und 2014 definiert.<br />
Alle Klimaanlagen in Nichtwohngebäuden<br />
mit einer Nennkälteleistung von mehr als<br />
12 kW sind hier gemäß der Verordnung regelmäßig<br />
zu überprüfen.<br />
Wann müssen diese überprüft<br />
werden?<br />
Gemäß der Verordnung ist eine regelmäßige<br />
Überprüfung bzw. Inspektion<br />
Pflicht. Diese definiert der Gesetzgeber wie<br />
folgt: Klimaanlagen, die vor dem 1. Oktober<br />
1987 in Betrieb genommen wurden, mussten<br />
bis zum 1. Oktober 2009 geprüft werden.<br />
Anlagen mit Baudatum zwischen Oktober<br />
1987 und September 1995 bis zum<br />
30. Oktober 2011.<br />
Für Anlagen mit Baudatum zwischen<br />
Oktober 1995 und September 2003 musste<br />
die Überprüfung bis zum 30. Oktober letzten<br />
Jahres stattgefunden haben. Generell<br />
gilt: Alle 10 Jahre ist eine Wiederholungsprüfung<br />
vorgeschrieben.<br />
Dipl.-Ing. Georg Tale-Yazdi.<br />
Wer darf bzw. kann die Inspektion<br />
vornehmen?<br />
Die Regelung ist nicht eindeutig. Es werden<br />
insbesondere Personen mit einem „berufsqualifizierenden<br />
Hochschulabschluss“<br />
genannt. Jedoch geht die Fachwelt davon<br />
aus, dass auch qualifizierte Fachkräfte<br />
wie Techniker und Meister eine Inspektion<br />
vornehmen dürfen und können. Öffentlich<br />
bestellte und vereidigte Sachverständige<br />
mit dem entsprechenden Bestellungsgebiet<br />
sind in besonderer Weise geeignet, die<br />
Prüfungen vorzunehmen. Denn die öffentliche<br />
Bestellung ist das höchste Qualitätsmerkmal,<br />
da hier regelmäßig das Vorhandensein<br />
der hohen Sachkunde, die überdurchschnittliche<br />
Praxiserfahrung sowie<br />
die persönliche Unabhängigkeit geprüft<br />
werden.<br />
Nach der Inspektion erhält der Betreiber<br />
der Klima-/Lüftungsanlage eine entsprechende<br />
Bescheinigung mit allen relevanten<br />
Daten, die auf Verlangen den Behörden<br />
vorgelegt werden muss. Fehlt diese<br />
Bescheinigung bzw. wurde eine Inspektion<br />
nicht ordnungsgemäß und in den vorgeschriebenen<br />
Zeitabständen durchgeführt,<br />
so stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar.<br />
Welchen Nutzen hat die Inspektion<br />
für den Betreiber einer Klimaanlage?<br />
Die Inspektion zeigt dem Betreiber auf,<br />
wo die Anlage zu viel Energie verbraucht.<br />
Wenn man bedenkt, dass die Betriebskosten<br />
einer Klimaanlage nach 5 bis 7 Jahren<br />
oftmals den Anschaffungspreis der Anlage<br />
überstiegen haben, wird klar, wie wichtig<br />
eine Inspektion ist. Zudem prüft die Inspektion<br />
alle Komponenten, die den Wirkungsgrad<br />
der Anlage beeinflussen. So kann man<br />
sagen, dass sowohl ökologische als auch<br />
ökonomische Argumente für die Inspektion<br />
sprechen.<br />
Welchen Umfang hat eine Inspektion<br />
gemäß EnEV 2014?<br />
Bei der Inspektion der Lüftungs- und<br />
Klimageräte und der zugehörigen Kälteerzeuger<br />
wird die Effizienz der einzelnen<br />
Anlagenkomponenten wie Ventilatoren,<br />
Wärmeübertrager, Luftfilter und Einrichtungen<br />
zur Wärmerückgewinnung geprüft<br />
und mit entsprechenden Kennzahlen verglichen.<br />
Diese Kennzahlen bieten Hinweise<br />
zur Energieeffizienz der Anlagen und der<br />
einzelnen Komponenten. Zusätzlich wird<br />
das Luftleitungsnetz auf offensichtliche Undichtigkeiten<br />
und die gesamte Lüftungsanlage<br />
auf Funktion überprüft. Auffällige<br />
Schwachstellen werden hier dokumentiert.<br />
Es ist darüber hinaus ein Anlagenschema<br />
zu erstellen (falls nicht vorhanden),<br />
in dem die wesentlichen Komponentendaten<br />
erfasst werden und Messverfahren,<br />
Messstellen sowie Drücke, Temperaturen<br />
und Volumenströme eingetragen werden.<br />
Zusätzlich kann eine Hygieneinspektion<br />
gemäß VDI 6022 durchgeführt oder<br />
die Raumluftqualität gemessen werden<br />
(VOC’s, CO 2 , Feinstaub).<br />
Die Überprüfung des Betriebs der Gesamtanlage<br />
vergleicht die Luftströme und<br />
thermischen Zuluftleistungen mit dem<br />
tatsächlichen Bedarf im Gebäude. Hierfür<br />
sollte die Anlagenauslegung anhand der<br />
Dokumentation mit dem Ist-Zustand verglichen<br />
werden.<br />
■<br />
www.bvs-ev.de<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 23
LÜFTUNG/KLIMA<br />
Kühltürme<br />
Nasskühlturm-Serie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Durch das geringe Gewicht können die Türme per Lkw angeliefert werden.<br />
Verdunstungskühlung auf kleinem Raum<br />
Standard-Nasskühltürme aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
Verdunstungskühlung ist umso effizienter, je größer die mit Wasser benetzten Oberflächen sind. In Kühltürmen stellen Füllkörper<br />
aus Kunststoff den großflächigen Kontakt zwischen Wasser und Luft sicher. Weniger bekannt ist, dass auch die Außenhaut und der<br />
Wasserbehälter eines Kühlturmes aus Kunststoff hergestellt werden können. Glasfaserverstärktes Polyester sorgt hier für Stabilität,<br />
das Material insgesamt für Langlebigkeit und eine einfache Logistik.<br />
Offene Nasskühltürme nutzen den Effekt,<br />
dass sich durch den Entzug von Verdunstungswärme<br />
das Kühlturmwasser<br />
abkühlt. Ist sauberes, behandeltes oder<br />
filtriertes Wasser aus Industrie- oder<br />
Energie anwendungen zu kühlen, kann es<br />
mit diesem Prinzip preiswert gekühlt werden.<br />
Hier bieten sich beispielsweise kleinere<br />
bis mittlere Kühltürme an.<br />
Kühlprozess<br />
In einem offenen Nasskühlturm kommt<br />
das zu kühlende Wasser direkt mit der Luft<br />
in Berührung. Für den Kühlungsprozess<br />
wird das warme Wasser zum Turm transportiert<br />
und anschließend über Sprühein-<br />
Eine Aufprall schalldämpfung im Wasserbehälter kann den Geräuschpegel um ca. 3 bis 6 dB(A)<br />
reduzieren.<br />
24 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
LÜFTUNG/KLIMA<br />
Kühltürme<br />
richtungen kontinuierlich auf wabenartige<br />
Füllkörper verteilt. Es benetzt mit einem<br />
dünnen Film gleichmäßig die Füllkörper.<br />
Die Außenluft streicht dann mithilfe der<br />
z. B. auf dem Kühlturm installierten Axialventilatoren<br />
bei geringem Druckverlust im<br />
Gegenstrom über diesen Film (Zwangsbelüftung).<br />
Durch diesen Vorgang nimmt die<br />
Luft einen geringen Anteil des zu kühlenden<br />
Wassers von der benetzten Oberfläche<br />
auf. Zudem wird dem verbleibenden<br />
Wasserfilm Energie in Form von Wärme<br />
entzogen, das Wasser kühlt ab und rieselt<br />
in einen Auffangbehälter, während die<br />
feuchte Luft nach oben ausgestoßen wird.<br />
Das abgekühlte Wasser im Auffangbehälter<br />
wird schließlich wieder in den Kreislauf<br />
der zu kühlenden Anwendung geführt.<br />
Komponenten des Kühlturms<br />
Für den Einsatz in Gegenstromverdunstungskühltürmen<br />
gibt es speziell entwickelte,<br />
widerstandsfähige und druckstabile Kunststofffüllkörper.<br />
Sie bestehen aus einzelnen<br />
Folien aus PVC oder Polypropylen, deren gewellte<br />
Oberflächen zu einzelnen Wabenblöcken<br />
zusammengeschweißt sind. Diese Blöcke<br />
sind wiederum als Rieseleinbauten kreuzweise<br />
im Kühlturm angeordnet. Über die Anzahl<br />
der Füllkörper bzw. deren Oberfläche wird die<br />
gewünschte Kühlleistung erreicht.<br />
Zum Schutz vor Fremdkörpern lässt sich der Axialventilator mit einem Gitter bestücken.<br />
Die Außenhaut und der Wasserbehälter<br />
von preiswerten und trotzdem<br />
langlebigen Nasskühltürmen sind aus<br />
glasfaserverstärk tem Kunststoff gefertigt.<br />
Das durch die Bauweise resultierende Gewicht<br />
des Kühlturmes vereinfacht außerdem<br />
die Logistik: Das Gerät kann einfach<br />
per Container oder Lkw an seinen Bestimmungsort<br />
transportiert werden. Zu einer<br />
korrosionsbeständigen Ausführung gehören<br />
zudem eine Ventilatorhaube aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff und ein Ventilatorring<br />
aus feuerverzinktem Stahl. Ein zusätzliches<br />
Gitter über dem Ventilator schützt<br />
vor Fremdkörpern und Vögeln und dient<br />
auch dem Personenschutz. Um bei stillgelegtem<br />
Kühlbetrieb im Winter ein Einfrieren<br />
des Wasserablaufes zu verhindern,<br />
kann im Bereich des Ablaufes z. B. ein einstellbares<br />
Heiz element installiert werden.<br />
Schallschutz/Aufstellung<br />
Ist besonders auf den Schallschutz zu<br />
achten, kann der Wasserbehälter mit einem<br />
Aufprall-Abschwächer ausgestattet werden,<br />
der den Geräuschpegel je nach Bauart um<br />
ca. 3 bis 6 dB(A) reduzieren kann.<br />
Bei der Aufstellung muss darauf geachtet<br />
werden, dass der Kühlturm eine Freifläche,<br />
in der Regel rund 1 m rund um<br />
den Kühlturm, benötigt, um eine dauerhaft<br />
gute Kühlleistung erzielen zu können.<br />
Ebenso ist ein Flüssigkeitsablauf notwendig,<br />
um einer Versalzung vorzubeugen.<br />
Bei direktem Pumpenanschluss des Kühlturms<br />
wird außerdem ein Saugfilter empfohlen,<br />
der Kavitation im System verhindert<br />
und dieses generell vor Verunreinigungen<br />
schützt.<br />
■<br />
Bilder: GEA Polacel Cooling Towers<br />
www.gea-heatexchangers.com<br />
Der Füllkörper mit gewellter Folienstruktur<br />
wurde speziell für Gegenstrom-Verdunstungskühler<br />
entwickelt.<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Mehr Effizienz in der Luftführung
REPORTAGE<br />
Heizsystem<br />
Effizient genutzte Abwärme<br />
Sole-Wasser-Wärmepumpe wird von 118 m hohem Sendemast versorgt<br />
Der Große Feldberg, mit etwa 880 Metern die höchste Erhebung im Taunus, ist einer von elf Senderstandorten des Hessischen Rundfunks<br />
(HR). Vom 118 Meter hohen Sendemast werden Hörfunk- und Fernsehprogramme in die Region ausgestrahlt. Um die beim<br />
Betrieb der Sendeanlagen entstehende Abwärme sinnvoll zu nutzen, entschied sich der Betreiber bei der Modernisierung des Heizsystems<br />
für den Einsatz einer Wärmepumpe.<br />
Die sechs DVB-T-Sender auf dem Großen Feldberg verfügen<br />
über eine Leistung von insgesamt 30 kW. Etwa 80 % davon gingen<br />
vor den Umbaumaßnahmen als Abwärme verloren. Als der<br />
Austausch der alten Ölheizung anstand, wurde eine Alternative<br />
gesucht, die zudem den Neubau eines Kamins überflüssig<br />
machen sollte. Als ökologische und energieeffiziente Lösung<br />
empfahl sich der Einsatz von Wärmepumpentechnik, mit der<br />
die überschüssige Abwärme für die Beheizung der 480 m 2 großen<br />
Betriebsfläche einschließlich Lager- und Sozialräumen sowie<br />
zur Warmwasserbereitung genutzt werden sollte. So konnte<br />
auf kostspielige Sondenbohrungen verzichtet werden. Gemeinsam<br />
mit der TGA-Firma TechDesign aus Frankfurt am Main, die<br />
Die vom 118 m hohen Sendemast erzeugte Abwärme wird für eine Sole-<br />
Wasser-Wärmepumpe genutzt.<br />
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe „TTF 66 GM“ eignet sich durch ihre Leistung<br />
von bis zu 66 kW besonders für den Einsatz in Industrie- oder<br />
öffentlichen Gebäuden. Der 1500-l-Pufferspeicher wurde für die Aufstellung<br />
im Keller des Sendergebäudes maßgefertigt.<br />
26 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
A-exact:<br />
Automatischer hydraulischer<br />
Abgleich – ganz einfach!<br />
Automatic Flow<br />
Control<br />
spezialisiert ist auf die Neuplanung, Sanierung und Revitalisierung<br />
von Produktions-, Büro- und Verwaltungsbauten<br />
sowie großen Gebäude- und Versorgungskomplexen, entwickelte<br />
Thomas Elsinger, einer der Elektroingenieure des<br />
HR vor Ort, die Lösung. Dabei entschied man sich für den<br />
Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe „TTF 66 GM“ von<br />
Tecalor in Kombination mit einem 1500-l-Pufferspeicher.<br />
Für die Innenaufstellung konzipiert, konnte sie die Planer<br />
mit einer Leistungszahl von 4,56, einer Leistung bis 66 kW<br />
und der zentralen Regelung über den Wärmepumpenmanager<br />
„WPMW 2“ überzeugen. Das Wärmepumpenaggregat<br />
ist standardmäßig mit einem vollhermetischen Verdichter,<br />
einem Verflüssiger, einem Verdampfer, Sicherheitseinrichtungen<br />
wie einem Hoch-/Niederdruckwächter und einem<br />
Einfrierschutz ausgestattet.<br />
Am Senderstandort sind vier Sender in das System eingebunden,<br />
die jeweils 20 kWSenderverlustleistung für die Wärmepumpe<br />
bereitstellen. Installiert wurde ein 60 mlanges Kupferrohrsystem,<br />
das nach Tichelmann durch die Sender geführt<br />
wird. Die darin befindliche Sole wird von der ca. 55 °C heißen<br />
Luft umströmt und kühlt gleichzeitig die Temperatur im Sender<br />
auf etwa 30 °C. In einer vorgeschalteten Mischvorrichtung<br />
wird bereits abgekühlte Sole beigemischt, um die für den effizienten<br />
Betrieb der Wärmepumpe notwendige Eingangstemperatur<br />
von 22 °C zu erreichen.<br />
Heizkosten um die Hälfte gesenkt<br />
Die Wärmeverteilung über die gesamte Fläche erfolgt<br />
mittels Konvektorheizkörpern. Thomas Elsinger ist von der<br />
Technik beeindruckt: „Die Verlustleistung der Sender wird<br />
sinnvoll und wirtschaftlich genutzt. Unsere Kältemaschinen<br />
schalten wir nur noch im Sommer an, da ansonsten der<br />
kontinuierliche Betrieb der Wärmepumpe für die Herstellung<br />
der optimalen Umgebungstemperatur der Sender ausreicht.“<br />
Selbst bei tiefen Außentemperaturen bis -25 °C seien<br />
Heizung und Warmwasserbereitung gesichert. Der Elektroingenieur<br />
mit Meisterbrief hat seit Inbetriebnahme der Sole-Wasser-Wärmepumpe<br />
über die Verbrauchsdaten sorgfältig<br />
Buch geführt. Nach seinen Berechnungen konnten die<br />
Betriebskosten gegenüber der alten Ölheizung um die Hälfte<br />
reduziert werden.<br />
■<br />
Bilder: Tecalor / Klaus-Jürgen Schu<br />
www.tecalor.de<br />
Druckhaltung & Wasserqualität Einregulierung & Regelung Thermostatische Regelung<br />
Einbauen,<br />
einstellen<br />
und fertig!<br />
Automatischer<br />
hydraulischer Abgleich<br />
Optimaler Einsatz<br />
in der Renovierung<br />
Zeitersparnis bei Einbau und<br />
hydraulischem Abgleich<br />
Durchflusseinstellung<br />
direkt am Ventil<br />
Mit dem neuen Thermostat-Ventilunterteil kann der erforderliche<br />
Durchfluss direkt am Ventil eingestellt werden – fertig!<br />
Die innovative Technik mit automatischer Durchflussregelung sorgt<br />
dafür, dass der Durchfluss nicht überschritten wird. Einmal eingestellt,<br />
regelt A-exact den Durchfluss automatisch auf den gewünschten Wert.<br />
A-exact ist die all-in-one-Lösung für komplexe und unzugängliche<br />
Systeme und weist für Differenzdrücke bis 60 kPa ein optimales<br />
Geräuschverhalten auf.<br />
ENGINEERING ADVANTAGE<br />
TA Heimeier GmbH<br />
Postfach 1124 · 59592 Erwitte<br />
Tel. 02943 891-0<br />
Fax 02943 891-100<br />
www.taheimeier.de<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER
Rund 160 Teilnehmer nahmen die Einladung zum 10. Deutschen Planertag von Daikin in Köln an.<br />
10. Deutscher Planertag<br />
Weg von reinen Produktlösungen hin zu einer Betrachtung des<br />
gesamten Lebenszyklus<br />
Der 10. Deutsche Planertag von Daikin am 15. und 16. Mai im Kölner Radisson Blu<br />
Hotel stand ganz im Zeichen des Neuanfangs und der Zukunft. Unter dem Motto<br />
„X.ENDE.NEU!“ nahmen rund 160 Planer und Architekten an der Veranstaltung teil. Das<br />
Vortragsprogramm bot eine Mischung aus Zukunftsszenarien, u. a. präsentiert vom<br />
Zukunftsforscher Matthias Horx und der Vorstellung von Produktneuheiten. Ein Fokus<br />
lag dabei auf technischen Lösungen für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.<br />
Spezifisch auf die Zielgruppe der Planer abgestimmt waren auch die Beiträge über das<br />
immer wichtiger werdende Thema Produkt- und Serviceangebote entlang des gesamten<br />
Lebenszyklus.<br />
Gleich zu Beginn skizzierte Matthias<br />
Horx, einer der einflussreichsten Trendund<br />
Zukunftsforscher im deutschsprachigen<br />
Raum, wo die Reise hingeht, was<br />
unsere gesellschaftliche Entwicklung betrifft.<br />
Unter dem Titel „Wie leben und arbeiten<br />
wir in Zukunft“ präsentierte der Gründer<br />
und Inhaber des Zukunftsinstituts<br />
Megatrends aus dem sozialen und gesellschaftlichen<br />
Bereich. Unter dem Schlagwort<br />
„Female Shift“ beschrieb er den Einfluss<br />
auf die Arbeitswelt durch das sich verändernde<br />
Rollenmodell der Frauen. Dies<br />
ist im Hinblick auf den Fachkräftemangel<br />
in der zwar heute noch von Männern<br />
dominierten Kälte- und Klimabranche<br />
von großer Relevanz. Ein weiterer Megatrend,<br />
der laut Horx eine der größten und<br />
schwierigsten Herausforderungen unserer<br />
Zukunft darstellt, ist der Einfluss des demografischen<br />
Wandels auf den Städtebau<br />
und die urbane Globalisierung. Da bereits<br />
heute mehr Menschen in Städten als auf<br />
dem Land leben, erleben Städte derzeit eine<br />
Renaissance als Lebens- und Kulturform.<br />
Horx betonte jedoch, dass die zunehmende<br />
Verstädterung und das Entstehen von Ballungszentren<br />
die Chance für effektive Städte<br />
bietet. Zuletzt gab er am Beispiel seines<br />
eigenen und zugleich als Forschungsobjekt<br />
genutzten Hauses noch Einblicke in<br />
die heute schon einsetzbaren Lösungen der<br />
Gebäudetechnik.<br />
Anschaulich wurde der Aspekt des urbanen<br />
Städtebaus und dessen Herausforderungen<br />
im Gastvortrag zur „InnovationCity<br />
Ruhr Modellstadt“ Bottrop. Bei dem<br />
zukunftsweisenden Projekt im Städtebau<br />
arbeitet ein interdisziplinäres Team mit<br />
Partnern und Investoren aus der Wirtschaft,<br />
Forschungseinrichtungen und den<br />
Bewohnern an der ganzheitlichen Erneuerung<br />
und nachhaltigen Modernisierung<br />
von Stadtquartieren. „Unser Ziel ist die<br />
Ener giewende von unten. Dafür soll ein<br />
dezentrales und energieeffizientes Energiemanagement<br />
zum Einsatz kommen, das<br />
bei den einzelnen Gebäuden beginnt, auf<br />
das Quartier ausgeweitet und zuletzt auf<br />
die Stadt angewandt wird“, so Tobias Clermont<br />
von der Innovation City Management<br />
GmbH. Über die gesamte 10-jährige Projektlaufzeit<br />
wird ein um die Hälfte reduzierter<br />
CO 2 -Ausstoß angestrebt.<br />
Ganzheitliche Konzepte sind gefragt<br />
„Technik wird überbewertet“ lautete<br />
leicht provokant der Titel des Vortrags<br />
von Michael Lang, Planungsberater bei<br />
Dai kin Germany. Er berichtete über die realen<br />
Lebenszykluskosten von Filialisten.<br />
Aufgrund der Art des <strong>Haustechnik</strong>konzeptes<br />
und der verwendeten Technologie<br />
lassen sich im Voraus keine genauen Aussagen<br />
über die gesamten anfallenden Kosten<br />
während der Betriebszeit treffen. Gerade<br />
wenn die einzelnen Komponenten für<br />
Kälte, Wärme, Klima und Frischluft von<br />
verschiedenen Herstellern zusammengebracht<br />
werden, entstehen bei der Planung<br />
und Implementierung oft zusätzlich hohe,<br />
prozessbedingte Kosten, die einen erheblichen<br />
Einfluss auf die Investitions-, Energie-,<br />
Wartungs- und Servicekosten haben.<br />
Deshalb ist nicht die Technik an sich der<br />
allein ausschlaggebende Punkt, sondern<br />
das Angebot eines Gesamtpakets, bei dem<br />
der Kunde einen Ansprechpartner erhält,<br />
der ihn über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Anlage hinweg begleitet. Nur so könne<br />
sichergestellt werden, dass alle Aspekte<br />
des <strong>Haustechnik</strong>konzeptes schon während<br />
der Planung aufeinander abgestimmt sind,<br />
und dass die Anlage während der gesamten<br />
Betriebszeit zuverlässig und energieeffizient<br />
arbeitet.<br />
Terminankündigung<br />
Weitere Vorträge des Tages beschäftigten<br />
sich u. a. mit den Themen F-Gas Verordnung,<br />
Potenziale der Kälte-, Klima- und<br />
Wärmepumpentechnik für die Umsetzung<br />
der Energiewende und die Möglichkeiten<br />
des Einsatzes von Umluftkühlgeräten in<br />
hygienisch anspruchsvollen Umgebungen.<br />
Abschließend lenkte Bernhard Schöner,<br />
Leiter Marketing Daikin Germany, der die<br />
Teilnehmer des 10. Deutschen Planertages<br />
auch begrüßte, die Aufmerksamkeit noch<br />
einmal in die Zukunft: „Die Stimmung ist<br />
durchweg positiv in unserer Branche. Gemeinsam<br />
leisten wir einen wichtigen Beitrag<br />
in Sachen Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit.<br />
Deshalb ist es umso<br />
wichtiger, das auch in der breiten Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen“, so Schöner.<br />
Als Ausblick kündigte er an, dass der Deutsche<br />
Planertag ab 2015 Bestandteil der Leading<br />
Air Convention von Daikin sein wird.<br />
Die Leading Air Convention wird voraussichtlich<br />
vom 25. bis 27. März 2015 im<br />
Estrel Hotel in Berlin stattfinden. Zu diesem<br />
Netzwerktreffen sind neben Fachpartnern<br />
und Planern auch Anlagenbauer sowie<br />
Personen aus Wirtschaft und Politik<br />
eingeladen.<br />
■<br />
Bilder: Daikin Airconditioning Germany<br />
www.daikin.de<br />
28 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK Juli 2014
SCHAUFENSTER<br />
GEORG FISCHER JRG AG<br />
Elektroaktiviertes Desinfektionsverfahren<br />
für Trinkwasserinstallationen<br />
Neben den bewährten Produkten für die Trinkwasserinstallation von GF JRG<br />
bietet das Unternehmen das „Hycleen Des 30“-System an. Es ist ein automatisches<br />
Verfahren zur Herstellung einer elektroaktivierten Desinfektionslösung. Diese<br />
wässrige Lösung soll sich besonders für Kunden eignen, die sich voll und ganz<br />
auf eine hohe Trinkwassergüte verlassen müssen. Dazu gehören laut Hersteller<br />
Krankenhäuser, Seniorenresidenzen, Kinderheime, Hotels, Sportanlagen, Schulen,<br />
öffentliche Gebäude und Wellness-Einrichtungen. Bereits kleinste Mengen<br />
der Desinfektionslösung seien ausreichend, um Biofilme abzubauen und damit<br />
die Bakterien und Viren im Trinkwasser zu beseitigen.<br />
Die Lösung wird mittels Diaphragmalyse aus Wasser und Salz hergestellt.<br />
„Das Produkt zeichnet sich daher durch eine hohe Zuverlässigkeit sowie ein geringes<br />
Korrosionspotenzial aus und setzt nur kleinste Mengen an Nebenprodukten<br />
frei“, so der Hersteller. Außerdem könne so auf den Transport und die<br />
aufwendige Lagerung von gefährlichen Chemikalien verzichtet werden. Die<br />
elektroaktivierte Desinfektionslösung neutralisiert sich in kürzester Zeit nach<br />
der Beimpfung des Trinkwassers und soll so die Umwelt nur minimal belasten. „Zudem besteht nicht die Gefahr, dass die Bakterien<br />
nur kurzzeitig abgetötet werden“ erklärt das Unternehmen. Dies würden auch neuste Resultate aus dem BMBF-Forschungsprojekt<br />
„Biofilm-Management“ bestätigen.<br />
Georg Fischer JRG AG, Hauptstr. 130, 4450 Sissach (Schweiz), Tel.: + 41 61975 2222, Fax: - 00, info.jrg.ps@georgfischer.com, www.jrg.de<br />
GRÜNBECK WASSERAUFBEREITUNG GMBH<br />
Umkehrosmoseanlage: Hohe Ausbeute<br />
bei reduziertem Energieaufwand<br />
Das Unternehmen Grünbeck komprimiert die Umkehrosmose-Verfahrenstechnik<br />
auf eine Kompaktanlage, die weniger als 1,5 m² Stellfläche<br />
benötigt. „GENO-OSMO-X“ steht in sieben Leistungsgrößen<br />
zur Verfügung, die Permeatleistungen zwischen 200 und 3000 l/h<br />
bereitstellen.<br />
Eine Hochdruckpumpe aus Edelstahl V4A presst das Rohwasser<br />
durch die Umkehrosmosemembranen, in denen das Wasser in<br />
die Teilströme Permeat und Konzentrat geteilt wird. Als Antrieb<br />
für die Pumpe dient ein drehzahlgeregelter Motor, der mit Berücksichtigung<br />
des Eingangsdrucks den Anlagenbetriebspunkt einstellt<br />
und dadurch laut Herstellerangaben eine Energieeinsparung bis zu<br />
30 % erzielt.<br />
Die Umkehrosmoseanlage überwacht vollautomatisch Anlagenparameter<br />
wie Permeatdurchfluss und -leitfähigkeit sowie Durchflussmenge<br />
und Druck, deren Messdaten auf einer integrierten SD-Karte<br />
erfasst werden. Die Bedienung erfolgt über ein 4,3“-Grafik-Touchpanel,<br />
das darüber hinaus den Betriebszustand und die Anlagenwerte<br />
anzeigt. Um einen Datenaustausch mit gängigen Industrie-BUS-Systemen<br />
zu ermöglichen, sind optionale Systeme im Portfolio. Darüber<br />
hinaus ist die Vernetzung und Fernbedienung von vor- und nachgeschalteten<br />
Anlagensystemen, wie Enthärtung, Dosierung oder Permeattank,<br />
möglich.<br />
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Josef-Grünbeck-Str. 1, 89420 Höchstädt,<br />
Tel.: 09074 41 - 0, Fax: - 100, info@gruenbeck.de, www.gruenbeck.de<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 29
SCHAUFENSTER<br />
HAZ – VERTRIEBSAGENTUR<br />
Bad- und Poolsanierung durch<br />
keramikähnlichen Flüssigkunststoff<br />
Ist ein Sanitärraum abgenutzt und optisch nicht mehr auf dem neusten<br />
Stand, bietet die „0700/Badsanierung“ des Unternehmens HAZ eine Renovierungsalternative<br />
für den gewerblichen Bereich wie beispielsweise in Hotels.<br />
„Während der Arbeiten entsteht kaum eine Lärmbelästigung, d. h. die<br />
Vergabe selbst angrenzender Zimmer wird nicht beeinträchtigt“, verspricht<br />
der Hersteller. Darüber hinaus soll es nach der Sanierung keine Angriffspunkte<br />
für Schimmel- oder Pilzbefall auf den Oberflächen geben.<br />
Die Oberflächen der Fliesen werden vorbereitet und mit einem keramikähnlichen<br />
Flüssigkunststoff warm beschichtet, in den auch Fugenbänder<br />
Vorher-Aufnahme eines Bades.<br />
oder Dekore eingearbeitet werden können. „Dieser Kunststoff ist<br />
UV-beständig und licht- und lebensmittelecht, umweltfreundlich<br />
und dabei pflegeleicht und hygienisch“, erklärt Bernd Zilz,<br />
Geschäftsführer der HAZ Vertriebsagentur.<br />
Für Böden gibt es mehrere Systeme der Beschichtung, die<br />
auch beispielsweise für Treppenhäuser, Außenbereiche, Küchen,<br />
Kühlhäuser, Laubengänge, Sport- und Wellnessbereiche<br />
und Schwimmbäder geeignet sind. Man kann wählen zwischen<br />
Gießbeschichtung, Coloritquarzspachtelung und Steinteppich<br />
mit zahlreichen Farbvarianten. Auf den Böden ist eine klassifizierte<br />
Rutschhemmung darzustellen bis zur Höchstvorgabe<br />
R13/V14.<br />
Nach der Sanierung mit dem Flüssigkunststoff-Bodenbelag.<br />
HAZ – Vertriebsagentur, Paul-Lincke-Str. 29, 59227 Ahlen,<br />
Tel.: 02382 9406700, Fax: 02382 7601817,<br />
info@haz-germany.de, www.haz-germany.de<br />
KEMMLIT-BAUELEMENTE GMBH<br />
Sanitärtrennwände als optisches Highlight<br />
Das Trennwandsystem „hardcell“ von Kemmlit<br />
setzt Sanitärräume im öffentlichen Bereich<br />
durch asymmetrisch gefaltete Frontelemente in<br />
Scene. Die Oberflächen aus Edelstahl, Aluminium<br />
oder Stahl der 42 mm starken Elemente soll<br />
die optische Wirkung unterstützen.<br />
Das System wurde bereits mehrfach in öffentlichen<br />
Einrichtungen eingebaut. Als Beispiel ist<br />
das Strandrestaurant Pier 1 in Scharbeutz zu<br />
nennen. Auch in Mayrhofen in Österreich dürfen<br />
sich die Skibesucher der Schneekarhütte faszinieren<br />
lassen.<br />
Kemmlit-Bauelemente GmbH, Maltschachstr. 37,<br />
72144 Dusslingen, Tel.: 07072 131 - 0, Fax: - 150,<br />
info@kemmlit.de, www.kemmlit.de<br />
Das Trennwandsystem „hardcell“<br />
in der Mayrhofener Schneekarhütte.<br />
30 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
SCHAUFENSTER<br />
VIESSMANN WERKE GMBH & CO. KG<br />
Stets frisches und hygienisch einwandfreies Warmwasser<br />
Ob Ein- oder Mehrfamilienhaus, Sportstätte<br />
oder Seniorenheim – mit den drei<br />
Frischwasser-Modulen aus dem Viessmann<br />
„Vitoset“-Programm steht laut Sicht des<br />
Unternehmens „für jede Anwendung eine<br />
passende Lösung bereit“. Die Energie zur<br />
Trinkwassererwärmung stellt ein Pufferspeicher<br />
bereit, der durch Solarsysteme<br />
ebenso wie durch Festbrennstoffkessel,<br />
Öl-/Gaskessel, Wärmepumpen oder andere<br />
Wärmequellen gespeist werden kann.<br />
Der Hersteller sieht folgende Vorteile<br />
für Betreiber:<br />
<br />
freies Warmwasser,<br />
<br />
pen (Energielabel A) für niedrigen<br />
Stromverbrauch,<br />
<br />
Kaskadierung.<br />
Viessmann Werke GmbH & Co. KG, Viessmannstr. 1, 35108 Allendorf, Tel.: 06452 70 - 0, Fax: - 2780, info@viessmann.com, www.viessmann.de<br />
MAICO ELEKTROAPPARATE-FABRIK GMBH<br />
Flexibel einsetzbare Rohrventilatoren für ein gesundes Raumklima<br />
Ob Maschinenabsaugung, Ausstellungsraum, Meisterbüro, Fabrikation, Werkstatt, Arbeitsplatzabsaugung,<br />
Industriehalle oder Labor: Die Rohrventilatoren „EZL/DZL“ sind laut Angaben des Unternehmens<br />
Maico die Antworten auf Anforderungen, in denen Flexibilität gefragt ist. Sie fördern<br />
verbrauchte und<br />
schadstoffbelastete<br />
Luft aus Bereichen, in<br />
denen sich Menschen<br />
aufhalten und sorgen<br />
so für gesundes Raumklima.<br />
Egal mit welchem Rohr-<br />
Lüftungssystem des Herstellers<br />
gearbeitet wird, er verspricht:<br />
„Alle Komponenten passen zusammen, gleichgültig um welche<br />
Nennweiten oder Produktgruppen es sich handelt.“ Neben<br />
dem passenden Zubehör bietet das Unternehmen auch<br />
Drehzahlregler und Stufentrafos an, mit denen die Rohrventilatoren<br />
bedarfsgerecht gesteuert werden können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Maico Elektroapparate-Fabrik GmbH, Steinbeisstr. 20,<br />
78056 Villingen-Schwenningen, Tel.: 07720 694 - 0, Fax: - 263,<br />
info@maico.de, www.maico-ventilatoren.com<br />
<br />
<br />
Juli 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 31
SCHAUFENSTER<br />
SYSTEMAIR GMBH<br />
Abluftventilator für Fördermitteltemperaturen bis 120 °C<br />
Mit dem „Thermoventilator MUB/T-S“ bringt das<br />
Unternehmen Systemair einen Abluftventilator auf<br />
den Markt, der sich für die Förderung verschmutzter,<br />
fetthaltiger sowie heißer Luft bis 120 °C Fördermitteltemperatur<br />
eignet. Er lässt sich ins Rohrsystem integrieren,<br />
da es sich um eine Inline-Lösung mit gerader<br />
Luftführung handelt. „Der Motor sitzt außerhalb<br />
des Luftstroms, daher eignet sich der Ventilator hervorragend<br />
für raue Umgebungen wie gewerbliche Küchen,<br />
Prozessabluft und ähnliche Einsatzgebiete“, so<br />
der Hersteller.<br />
Um einen optimierten Wirkungsgrad zu erreichen,<br />
werden rückwärts gekrümmte HD Laufräder aus Aluminium<br />
eingesetzt. Je nach Ausführung<br />
ist das Modell mit spannungssteuerbaren<br />
IEC Normmotoren (DV<br />
und E4) oder FU-steuerbaren<br />
Normmotoren (D4)<br />
<br />
erhältlich. Eingebaute<br />
Thermokontakte oder<br />
Kaltleiter ermöglichen<br />
den Anschluss an ein Motorschutzschaltgerät.<br />
Die „MUB/T-S“-Modelle<br />
sind wie alle Systemair-Produkte<br />
mit einer Zubehörpalette lieferbar.<br />
Systemair GmbH, Seehöfer Str. 45, 97944 Boxberg-Windischbuch, Tel.: 07930 9272 - 0, Fax: - 92, info@systemair.de, www.systemair.com<br />
ZEHNDER GROUP DEUTSCHLAND GMBH<br />
Höhere Effizienz durch Heiz- und<br />
Kühldecken-Systeme mit D-Profilrohre<br />
Kupferrohr mit D-Profil des Heiz- und Kühldecken-Elements.<br />
ziente<br />
Lösung, um in gewerblich genutzten Immobilien mit kürzesten Ansprechzeiten<br />
ein behagliches Raumklima zu realisieren. Als ein Anbieter solcher Systeme<br />
nutzt der Hersteller eine Technik, mit welcher die Deckenelemente noch<br />
energiesparender arbeiten sollen: Anstatt der marktüblichen 10-mm-Kupferrundrohre<br />
kommen bei der Heiz- und Kühldecke „Alumline“ unten abgeflachte<br />
D-Profil-Kupferrohre zum Einsatz. Dies birgt laut Unternehmen thermische Vorteile:<br />
„Durch die größere Kontaktfläche zwischen der ‚Alumline‘ und dem Kupferrohr<br />
wird die Wärmeenergie noch besser übertragen. Bei gleicher Vorlauftemperatur<br />
und demselben Massenstrom wie<br />
bei den 10-mm-Rundrohren sind so eine höhere<br />
Wärme- und Kühlleistung möglich.“<br />
Erhältlich ist die Heiz- und Kühldecke in verschiedenen<br />
Ausführungen als Bandrasterdecke,<br />
als Klemm-, Einlege- oder Einhängesystem oder<br />
auch als frei hängende Deckensegel. Die Systeme<br />
können sowohl farblich als auch geometrisch<br />
an jeden Raum individuell angepasst werden.<br />
Zudem können funktionelle Elemente wie<br />
Rauchmelder, Luftauslässe oder Leuchten in das<br />
Deckensystem eingepasst werden. Auch kann<br />
der Kunde eine komplette, thermisch aktive Decke<br />
bei Zehnder in Auftrag geben. Dabei begleitet<br />
das Unternehmen den Kunden rundum von<br />
der Planung über die Installation bis hin zur Inbetriebnahme<br />
und technischen Abnahme. ■<br />
„Alumline“ Heiz- und Kühldecken: Hier in der Version als Klemmsystem.<br />
Zehnder Group Deutschland GmbH, Almweg 34,<br />
77933 Lahr, Tel.: 07821 586 - 0, Fax: - 403,<br />
info@zehnder-systems.de,<br />
www.zehnder-systems.de<br />
32 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juli 2014
Ausgabe Februar 2014<br />
MAGAZIN FÜR GEBÄUDE- UND ENERGIETECHNIK<br />
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SONDERHEFT<br />
Gebäudeentwässerung 2014<br />
Entwässerung vom Dach<br />
bis zur Kellersohle!<br />
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Heftbestellungen bitte schriftlich an: <br />
Kontakt für Rückfragen: Eva Lukowski, Tel. 02931 8900-54<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />
Zur Feldmühle 9-11<br />
59821 Arnsberg<br />
Tel. 02931 8900 0<br />
Fax 02931 8900 38<br />
www.strobel-verlag.de<br />
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