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tion kenne, werde ich mich beeilen. Eine Stunde pro Ausweis.«<br />

»Fünf Stunden, Jesus... ob ich mal...«<br />

»Nein, Bennie, kannst du nicht. Bist du wahnsinnig? Neulich<br />

ist ein Polizeiwagen vor eurem Haus vorgefahren. Der Bulle<br />

hatte einen Umschlag für deine alte Dame. Er kam in einer<br />

schwarzen Karre. Hatte sechs Kumpel bei sich. Flapper<br />

Donnigan stand gerade an der Ecke und knobelte mit Gerry<br />

Hanrahan, als er vorbeiflitzte. Flapper erzählt mir alles. Der<br />

Bursche ist weich, weißt du.«<br />

»Das weiß ich«, antwortete Richards ungeduldig. »Das<br />

Geld habe ich ihr geschickt. Ist sie...«<br />

»Wer weiß? Wer sieht das schon?« Molie zuckte die Achseln<br />

und verdrehte die Augen. Dann legte er sich seine Füller<br />

und die Blankoformulare so auf der Arbeitsplatte zurecht,<br />

daß sie direkt im Lichtkegel lagen. »Sie bewachen dein Haus,<br />

Bennie. Sie stehen an jeder Straßenecke. Jeder, der vorbeikommt,<br />

um ihr sein Beileid auszusprechen, landet sofort in<br />

irgendeinem Keller und wird mit Gummiknüppeln bearbeitet.<br />

Das können nicht einmal deine guten Freunde gebrauchen,<br />

Ben, auch nicht deiner Frau zuliebe. Möchtest du einen<br />

speziellen Namen auf diesen Papieren?«<br />

»Ist nicht so wichtig, solange es ein englischer ist. Jesus,<br />

Molie, sie muß doch mal einkaufen. Muß zum Doktor...«<br />

»Sie hat Budgie O'Sanchez' Jungen geschickt. Wie heißt er<br />

noch mal...«<br />

»Walt.«<br />

»Ja, genau. Ich kann diese gottverdammten Spicks und<br />

Micks nicht mehr auseinanderhalten. Ich werde alt, Bennie.<br />

Gebe langsam meinen Geist auf.« Plötzlich strahlte er Richards<br />

an: »Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als Mick<br />

Jagger ein großer Star war. Du kennst nicht einmal mehr seinen<br />

Namen, nicht wahr?«<br />

»Natürlich weiß ich, wer das war«, antwortete Richards<br />

verärgert. Ängstlich schlich er zu Molies Hinterzimmerfenster,<br />

das auf den Bürgersteig hinausging. Es war noch<br />

schlimmer, als er angenommen hatte. Sheila und Cathy saßen<br />

jetzt also auch im Käfig. Jedenfalls so lange, bis...<br />

»Es geht ihnen gut, Bennie«, beruhigte Molie ihn leise.<br />

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