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... Minus 078... und der Countdown läuft...<br />

Über einen Hinterhof; durch das zerfetzte Loch in einem<br />

Wellblechzaun, der eine öde Asphaltwüste von der anderen<br />

trennte; durch ein geisterhaftes, verlassenes Gebäude; Verschnaufpause<br />

in einem düsteren Versteck, als eine Rockerbande<br />

auf Motorrädern vorbeiraste. Die Scheinwerfer bohrten<br />

sich in die Dunkelheit wie die wahnsinnigen Augen eines<br />

nächtlich umherstreifenden Werwolfes. Dann über den letzten<br />

Zaun (wobei er sich die Hand aufriß), und schließlich<br />

klopfte er an Molie Jernigans Hintertür, die zugleich auch der<br />

Haupteingang war.<br />

Molie hatte ein Pfandleihgeschäft in der Dock Street, in<br />

welchem man, wenn man mit genügend Geld um sich warf,<br />

so gut wie alles kaufen konnte: einen elektrischen Polizeischlagstock,<br />

ein voll geladenes Gewehr der Bereitschaftspolizei,<br />

eine Maschinenpistole, Heroin, Push, Kokain, Männerbeziehungsweise<br />

Frauenverkleidungen, eine Pseudofrau aus<br />

Styroflex oder eine richtige Hure, wenn das Geld für die<br />

Styroflexfrau nicht reichte, Adressen von gerade stattfindenden<br />

Würfelspielen, die Adressen von lustigen Pervertierten-klubs<br />

und hundert weitere illegale Sachen. Wenn Molie nicht<br />

vorrätig hatte, was man gerade brauchte, konnte er es beschaffen.<br />

Auch falsche Papiere.<br />

Als er sein Guckloch öffnete und sah, wer draußen stand,<br />

lächelte er freundlich und sagte: »Warum haust Du nicht<br />

gleich wieder ab, Freundchen? Ich habe dich nicht gesehen.«<br />

»Neue Dollars«, bemerkte Richards so beiläufig, als spräche<br />

er in die Luft. Es entstand eine kleine Pause. Richards betrachtete<br />

die Stulpe seines Mantelärmels, als hätte er sie noch<br />

nie gesehen.<br />

Dann wurden die Schlösser und Riegel schnell geöffnet,<br />

als hätte Molie Angst, daß Richards es sich anders überlegen<br />

könnte. Richards trat ein. Sie befanden sich in Molies Wohnzimmer<br />

hinter dem Laden. Ein Rattenparadies, vollgestopft<br />

mit alten Zeitungen, gestohlenen Musikinstrumenten, geklauten<br />

Kameras und Kartons voller Lebensmittel, die nur<br />

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