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sich wieder über den Ordner. »Sie haben rassistische Äußerungen<br />
von sich gegeben, die seit dem Antirassismusgesetz<br />
von 2004 verboten sind. Darunter auch einige ziemlich brutale<br />
Äußerungen bei Ihrem Wortassoziationstest.«<br />
»Ich habe es auch hier mit brutaler Gewalt zu tun«, erwiderte<br />
Richards gelassen.<br />
»Das stimmt. Und trotzdem, wir - und damit meine ich<br />
nicht nur die Spieleverwaltung, ich meine die gesamte Nation<br />
- wir halten diese Äußerungen für äußerst beunruhigend.«<br />
»Haben Sie Angst, daß Ihnen einer eines Nachts eine<br />
Bombe in Ihre Zündung einbaut?« fragte Richards lächelnd.<br />
Killian befeuchtete nachdenklich seinen Daumen und<br />
blätterte die Seite um. »Glücklicherweise - für uns - sind Sie<br />
eine Art Geisel des Schicksals, Mr. Richards. Sie haben eine<br />
achtzehn Monate alte Tochter namens Catherine. War das<br />
ein Versehen?« Er lächelte frostig.<br />
»Sie war geplant«, antwortete Richards ohne Bitterkeit.<br />
»Ich habe damals bei General Atomics gearbeitet. Irgendwie<br />
haben meine Spermien das überlebt. Muß wohl ein Scherz<br />
Gottes gewesen sein. Wenn ich mir die Welt heute angucke,<br />
kommt es mir so vor, als wären wir alle wahnsinnig geworden.«<br />
»Jedenfalls sind Sie hier«, sagte Killian, immer noch mit<br />
unterkühltem Lächeln. »Und ab nächsten Dienstag werden<br />
Sie in Menschenjagd auftreten. Haben Sie die Sendung schon<br />
mal gesehen?«<br />
»Ja.«<br />
»Dann wissen Sie ja, daß es die größte Sendung ist, die<br />
wir im Free-Vee laufen haben. Sie bietet eine Menge Möglichkeiten<br />
für die Zuschauer, sich sowohl aktiv als auch indirekt<br />
daran zu beteiligen. Ich bin der Produzent dieser Show.«<br />
»Das ist wirklich wundervoll«, bemerkte Richards.<br />
»Diese Show ist eine der sichersten Methoden für unsere<br />
Fernsehanstalt, solche pubertären Unruhestifter wie Sie loszuwerden,<br />
Mr. Richards. Sie läuft jetzt schon seit sechs Jahren.<br />
Bisher hatten wir noch keine Überlebenden, und, um<br />
schonungslos offen zu sein, wir erwarten auch keine.«<br />
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