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»Sie haben Mut«, sagte Holloway leise. »Das muß ich Ihnen<br />

lassen. Ich habe noch nie einen Mann mit soviel Mumm in<br />

den Knochen getroffen.«<br />

»Hier werden mehr Knochen rumfliegen, als wir je gesehen<br />

haben, wenn er an dem Zünder da zieht«, warf Dunnin-ger<br />

trocken ein.<br />

»Machen Sie bitte mit Ihren Vorbereitungen weiter«, sagte<br />

Richards. »Ich gehe hinaus, um unsere Gäste zu begrüßen. In<br />

fünf Minuten starten wir.«<br />

Er ging nach hinten und schob den Fallschirm unterwegs<br />

auf den Fenstersitz. Dann setzte er sich so in den Mittelgang,<br />

daß er die Verbindungstür zwischen der ersten und zweiten<br />

Klasse im Auge hatte. Bald würde er's wissen. Es konnte<br />

nicht mehr lange dauern.<br />

Seine Hand knetete ununterbrochen, mit zunehmender<br />

Hilflosigkeit, Amelia Williams Handtasche.<br />

Draußen war es inzwischen dunkel geworden.<br />

... Minus 027... und der Countdown läuft...<br />

Sie kamen genau fünfundvierzig Sekunden vor Ablauf der<br />

Frist die Gangway herauf. Amelia atmete schwer. Ihr Haar<br />

wurde vom Abendwind, der über das von Menschenhand<br />

geschaffene Ödland fegte, zu einer zerzausten Haube aufgetürmt.<br />

McCone schien äußerlich unverändert; er blieb bei allem<br />

ruhig und gelassen, man könnte sogar sagen unberührt, doch<br />

seine Augen funkelten vor Haß, der ans Psychopathische<br />

grenzte.<br />

»Sie haben dadurch nichts, aber auch gar nichts gewonnen,<br />

Sie Wurm«, erklärte er betont ruhig. »Wir haben noch<br />

nicht einmal angefangen, unsere Trümpfe auszuspielen.«<br />

»Freut mich, Sie wiederzusehen, Mrs. Amelia«, begrüßte<br />

Richards freundlich die Frau.<br />

Als ob er ihr ein Signal gegeben oder eine geheime Feder in<br />

ihr gelöst hätte, fing sie plötzlich an zu weinen. Es war kein<br />

hysterisches Weinen; eher eine vollkommen hoffnungslose,<br />

stille Trauer, die tief aus ihrem Inneren hervorzusteigen<br />

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