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die verzerrte, dröhnende Stimme. »LASSEN SIE DIE FRAU FREI<br />

UND KOMMEN SlE HERAUS!«<br />

»Was nun?« fragte sie. »Es ist hoffnungslos. Sie brauchen<br />

nur zu warten, bis Sie...«<br />

»Wir wollen sie noch ein wenig provozieren«, sagte Richards.<br />

»Mal sehen, wie weit sie mit ihrem Bluff gehen. Beugen<br />

Sie sich hinaus. Sagen Sie ihnen, daß ich angeschossen und<br />

halb wahnsinnig sei. Sagen Sie ihnen, daß ich mich der<br />

Flughafenpolizei ergeben werde.«<br />

»Das wollen Sie wirklich tun?«<br />

»Die Flughafenpolizei ist weder staatlich noch dem Bundesland<br />

unterstellt. Seit den UN-Verträgen von 1995 ist sie<br />

international. Es gab mal das Gerücht, daß man so etwas wie<br />

Amnestie kriegen könne, wenn man sich ihr ausliefere. So<br />

was ähnliches wie freies Parken bei Monopoly. Das stimmt<br />

natürlich nicht. Sobald man in ihren Händen ist, übergibt sie<br />

einen den Jägern oder der Staatspolizei.«<br />

Sie starrte ihn ungläubig an. »Vielleicht nehmen sie es mir<br />

ab, daß ich dieses Märchen glaube. Versuchen Sie's mal. Erzählen<br />

Sie ihnen, was ich gerade gesagt habe.«<br />

Sie lehnte sich nach draußen, und Richards Körper<br />

spannte sich. Wenn es einen unglücklichen >Unfall< geben<br />

sollte, dann war jetzt der richtige Augenblick dafür. Ihr Kopf<br />

und ihr ganzer Oberkörper waren schutzlos den Mündungen<br />

von über tausend Gewehren ausgesetzt. Ein winziges<br />

Zucken an einem Abzug, und die gesamte Farce war mit einem<br />

Schlag vorüber.<br />

»Ben Richards will sich der Flughafenpolizei ausliefern!«<br />

rief sie. »Er ist schwer verletzt!« Sie warf einen ängstlichen<br />

Blick über die Schulter und rief dann mit lauter, klarer<br />

Stimme in die Stille, die sich plötzlich über den Flughafen gesenkt<br />

hatte: »Er ist schon seit einiger Zeit nicht mehr bei Verstand,<br />

und, o Gott, ich habe solche Angst... bitte, helfen Sie<br />

mir... BITTE!«<br />

Die Kameras summten und zeichneten alles live auf. Innerhalb<br />

von wenigen Sekunden gelangten die Bilder in alle<br />

Haushalte Nordamerikas und der halben Welt. Gut so. Richards<br />

spürte wieder eine Spannung in sich, die seine Muskeln<br />

versteifte. Er hatte wieder angefangen zu hoffen.<br />

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