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»Ich glaube schon, daß es klappen wird. Es werden sofort<br />

einige Leute mit Kameras da sein, um sich etwas Geld bei den<br />

Fernsehanstalten zu verdienen, vielleicht sogar den großen<br />

Preis zu gewinnen. Bei einer solchen Publicity können sie es<br />

sich nicht leisten, uns abzuschlachten. Tut mir leid, daß Sie<br />

keine Gelegenheit haben werden, uns beide im Kugelhagel<br />

sterben zu sehen und sich darüber zu freuen, wie das Free-<br />

Vee Sie, die heilige Amelia, Ben Richards letztes Opfer,<br />

nennen wird.«<br />

»Warum reden Sie immer so?«<br />

Er antwortete nicht, sondern rutschte so weit in den Sitz<br />

hinunter, daß er gerade noch über das Armaturenbrett sehen<br />

konnte, und wartete darauf, daß er das erste Blaulicht im<br />

Rückspiegel entdeckte. Aber es waren keine Blaulichter in<br />

Augusta zu sehen. Sie fuhren gut anderthalb Stunden weiter<br />

immer die Küsten entlang. Die Sonne neigte sich langsam<br />

gen Westen und malte kleine Blitze und Lichtflecken auf dem<br />

Wasser. Die Straße führte durch Felder und Wiesen, über<br />

Brücken und durch dichte Tannenwälder.<br />

Es war ein paar Minuten nach zwei, als sie kurz vor der<br />

Stadtgrenze von Camden um eine Kurve kamen und plötzlich<br />

eine Straßensperre vor sich sahen. Zwei Polizeiwagen<br />

standen links und rechts am Straßenrand. Die beiden Polizisten<br />

hatten gerade einen Farmer in einem Unimog abgefertigt und<br />

winkten ihn durch.<br />

»Fahren Sie noch zweihundert Meter weiter und halten Sie<br />

dann«, sagte Richards ruhig. »Machen Sie es genauso, wie<br />

ich es Ihnen gesagt habe.«<br />

Sie war bleich geworden, hatte sich aber offenbar unter<br />

Kontrolle. Vielleicht hatte sie resigniert. Sanft trat sie auf die<br />

Bremse, und das Pneumoauto blieb gut fünfzig Meter vor<br />

den Polizisten stehen. Mitten auf der Straße.<br />

Der Beamte mit einem Schreibblock in der Hand winkte sie<br />

mit einer herrischen Geste weiter. Als sie nicht weiterfuhr,<br />

sah er seinen Kollegen stirnrunzelnd an. Ein dritter Polizist,<br />

der mit den Füßen auf dem Armaturenbrett in einem der Wagen<br />

saß, griff zu seinem Mikrophon und sprach schnell hinein.<br />

Jetzt geht's los, dachte Richards. O mein Gott, jetzt geht's los.<br />

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