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»Ich kenne Sie nicht.« Eine klare Antwort. »Ich sollte nach El<br />

ton Parrakis fragen.« Grunzend: »Ach so, Sie sind einer von<br />

denen...« Hinter der Tür wurden Schlösser aufgeschlossen und<br />

Riegel zurückgeschoben. Eine Kette rasselte. Er hörte das<br />

Klik-ken eines Sicherheitsschlosses, dann noch eins.<br />

Eine schwere Querstange fiel zu Boden.<br />

Endlich ging die Tür auf, und Richards sah eine dürre Frau<br />

ohne Brüste mit riesigen, knotigen Händen. Ihr Gesicht war<br />

faltenlos, beinahe engelsgleich. Es sah aus, als würde es von<br />

unzähligen unsichtbaren Klammern und Häkchen gehalten,<br />

die einen verzweifelten Kampf mit der Zeit führten. Vermutlich<br />

würde die Zeit gewinnen, aber diese Frau war nicht leicht zu<br />

schlagen. Sie war fast einen Meter neunzig groß, trotz ihrer<br />

flachen Hausschuhe, und ihre Knie waren von der Arthritis zu<br />

dicken Baumstümpfen angeschwollen. Das Haar hatte sie<br />

unter einen Handtuchturban gesteckt. Ihr braunen Augen<br />

saßen tief unter buschigen Brauen, die sich wie zerzauste<br />

Gebirgssträucher verzweifelt an ihre Stirn zu klammern<br />

schienen. Sie musterte ihn mit einem schlauen, aber auch<br />

wilden Blick, der von ihrer Angst oder aber ihrem Zorn herzurühren<br />

schien. Später erst begriff er, daß sie eine fürchterlich<br />

verängstigte, verwirrte Frau war, die sich am Rand des<br />

Wahnsinns befand.<br />

»Ich bin Virginia Parrakis«, sagte sie tonlos. »Eltons Mutter.<br />

Kommen Sie rein.«<br />

...Minus 051 ... und der Countdown läuft...<br />

Sie erkannte ihn nicht, bis sie in der Küche standen, in der sie<br />

Tee aufbrühte.<br />

Das Haus war alt und düster. Die Art von Möbeln kannte<br />

Richards aus seiner eigenen Wohnung: moderner Ramsch<br />

aus dem Billiggroßhandel.<br />

»Elton ist nicht da«, erklärte sie, während sie am Gasherd<br />

darauf wartete, daß das Wasser in dem zerbeulten Aluminiumtopf<br />

heiß wurde. In der Küche war es etwas heller. Ri-<br />

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