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chards Gesicht zeigte. Es blieb eine Weile stehen und ging<br />

dann in eine Aufnahme von Richards in seiner John-Griffen-<br />

Springer-Verkleidung über.<br />

Dann war wieder Thompson zu sehen, der einen besorgten<br />

Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. »Ich wende mich heute<br />

abend besonders an die Bevölkerung von Boston. Gestern<br />

nachmittag haben fünf Polizisten einen grausamen,<br />

schmerzvollen Tod im Keller des CVJM-Gebäudes gefunden.<br />

Durch die Hand dieses Ungeheuers, das ihnen eine schlaue,<br />

gnadenlose Falle gestellt hat. Wer ist es heute nacht? Wo ist es<br />

heute nacht? Seht hin! Seht es euch genau an!«<br />

Thompson blendete das erste der beiden Videos ein, die<br />

Richards an diesem Vormittag aufgenommen hatte. Stacey<br />

hatte sie in der Commonwealth Avenue am anderen Ende<br />

der Stadt in den Briefkasten geworfen. Und Ma hatte die Kamera<br />

gehalten, nachdem er das Fenster und die Möbel im<br />

kleinen Hinterzimmer abgedeckt hatte.<br />

»An alle, die ihr euch diese Sendung anseht«, sagte der Richards<br />

auf dem Videofilm langsam. »Ich meine nicht die<br />

Techniker oder die Reichen in ihren Penthäusern - an euch<br />

Schweine wende ich mich nicht. Aber ihr Leute in den Sozialwohnungen,<br />

in den Ghettos und den billigen Hochhäusern.<br />

Ihr jungen Kerle in den Motorradbanden. Ihr Leute ohne Arbeit.<br />

Ihr Kinder, die ihr wegen Rauschgift eingesperrt werdet,<br />

das ihr gar nicht haben könnt, und wegen Verbrechen<br />

bestraft werdet, die ihr nicht begangen habt, nur damit die<br />

Fernsehanstalt verhindert, daß ihr euch in Gruppen zusammentut<br />

und miteinander redet. Ich möchte euch von einer<br />

monströsen Verschwörung gegen euch erzählen. Man will<br />

euch eure Atemluft...«<br />

Der Ton wurde plötzlich zu einem Piepsen, Blubbern und<br />

Gurgeln verzerrt. Einen Augenblick später war es still. Richards<br />

Lippen bewegten sich zwar noch, aber es kam kein<br />

Laut mehr über seine Lippen.<br />

»Wir scheinen eine Tonstörung zu haben«, erklärte Bobby<br />

Thompsons Stimme gelassen. »Aber wir brauchen uns ja<br />

auch nichts mehr von diesen aufrührerischen, rebellischen<br />

Reden dieses Mörders anzuhören, nicht wahr? Wir wissen<br />

alle, mit wem wir es hier zu tun haben, oder?«<br />

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