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5. Bildung<br />

5.1 Allgemeinbildende und berufsbildende Schulen<br />

Neben berufsqualifizierenden Abschlüssen können unter bestimmten Voraussetzungen auch der qualifizierte<br />

Sekundarabschluss I bzw. die Fachhochschulreife erlangt werden. Um der differenzierten Vorbildung der Schülerinnen<br />

und Schüler gerecht zu werden, umfasst das Unterrichtsangebot der Berufsschule Pflicht- und Wahlpflichtunterricht.<br />

Neben dem berufsbezogenen Unterricht werden im berufsübergreifenden Bereich die Pflichtfächer<br />

Deutsch/Kommunikation, Sozialkunde und Wirtschaftslehre, Religion und Sport unterrichtet. Im Wahlpflichtunterricht<br />

werden folgende Fächer angeboten: berufsbezogenes Fach, Kommunikation/Präsentation, Fremdsprache,<br />

Politik, Kommunikation in Netzen, Sport (in den Fachstufen), Physik, Chemie oder Biologie und Mathematik.<br />

Daneben bestehen Möglichkeiten zur Erlangung spezifischer Zusatzqualifikationen und zur Inanspruchnahme von<br />

Förderunterricht.<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) wird ebenfalls an Berufsschulen angeboten. Es bietet für Schülerinnen und Schüler,<br />

die zu Beginn der Berufsschulpflicht kein Berufsausbildungs- oder Arbeitsverhältnis nachweisen können und<br />

auch nicht die Berufsfachschule besuchen können, eine Berufsvorbereitung in schulischer Form. Die Zielgruppe,<br />

auf die hier abgestellt wird, sind vor allem Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss oder Abgänger der<br />

Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen.<br />

5<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr ist auf ein Jahr angelegt. In diesem Jahr werden fachpraktische und fachtheoretische<br />

Grundqualifikationen vermittelt, Einblicke in verschiedene Berufsfelder (z. B. Metall, Holz, Gestalten) verschafft<br />

und Lücken in der schulischen Vorbildung aufgearbeitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am BVJ haben<br />

Gelegenheit, sich über ihre beruflichen Möglichkeiten zu informieren, sich zu testen, ihre individuellen Fähigkeiten<br />

und Interessen zu entdecken und zu vertiefen. Durch abgestufte Anforderungen und eine differenzierte Förderung<br />

werden individuelle berufliche Perspektiven eröffnet und somit der Einstieg in eine Berufsausbildung oder in eine<br />

Beschäftigung erleichtert. Mit erfolgreichem Abschluss des Berufsvorbereitungsjahres erlangen die Absolventinnen<br />

und Absolventen die Berufsreife (Hauptschulabschluss) als Zweitabschluss. Sofern im Anschluss an das BVJ eine<br />

Arbeit aufgenommen wird, gilt die Berufsschulpflicht als erfüllt (gilt nicht bei Aufnahme einer Berufsausbildung).<br />

Duale Berufsoberschulen: Diese Schulform führt in Teilzeitform berufsbegleitend zur Fachhochschulreife. Die<br />

Dauer der Ausbildung richtet sich hier nach der Vorqualifikation. Voraussetzungen für den Besuch der dualen Berufsoberschule<br />

sind ein qualifizierter Sekundarabschluss I und Abschluss der höheren Berufsfachschule oder alternativ<br />

einer zweijährigen Fachschule bzw. einer zweijährigen Berufsausbildung sowie eines Berufsschulabschlusses.<br />

Fachoberschulen: Diese Schulform wurde in alter Form bis zum Schuljahr 2004/05 angeboten. Aufbauend auf<br />

einem qualifizierten Sekundarabschluss I oder einem gleichwertigen Bildungsstand führten diese Einrichtungen<br />

zur Fachhochschulreife. Sie konnten in Vollzeitform nach und in Teilzeitform neben einem bestehenden Berufsausbildungsverhältnis<br />

besucht werden.<br />

In Folge der Schulstrukturreform besteht seit dem Schuljahr 2011/12 die Möglichkeit, an Realschulen plus organisatorisch<br />

verbundende Fachoberschulen einzurichten. Diese Fachoberschule in neuer Form führt in einem<br />

zweijährigen Vollzeit-Bildungsgang zur Fachhochschulreife. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schulform absolvieren,<br />

je nach gewählter Fachrichtung, in der elften Klasse jeweils an drei Tagen der Woche ein Praktikum in<br />

einem Unternehmen oder einer Verwaltung. Die restlichen Stunden und das gesamte 12. Schuljahr besuchen sie<br />

den Unterricht in der Schule.<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss der 12. Klasse eröffnen sich weitere Perspektiven. Die Schülerinnen und Schüler<br />

können mit der Fachhochschulreife ein Studium an der Fachhochschule beginnen oder eine qualifizierte Berufsausbildung<br />

aufnehmen. Zudem haben sie die Möglichkeit, auf die Berufsoberschule zu wechseln und dort in einem<br />

weiteren Schuljahr die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife zu erwerben. In 13 Jahren gelangen sie so<br />

zum Abitur, das dem des Gymnasiums gleichwertig ist.<br />

Fachschulen: In der Regel auf eine berufliche Erstqualifikation und entsprechende Berufspraxis aufbauend führen<br />

Bildungsgänge dieser Einrichtungen zu berufsqualifizierenden Abschlüssen der beruflichen Fort- und Weiterbildung<br />

und fördern die Allgemeinbildung. Die Bildungsgänge sind im Vollzeitunterricht auf mindestens ein halbes,<br />

bei Teilzeitunterricht auf mindestens ein Schuljahr angelegt. Der Abschluss einer Fachschule in Vollzeitform in<br />

einem mindestens zweijährigen Bildungsgang oder in Teilzeitform mit entsprechend längerer Dauer ermöglicht<br />

die Erlangung der Fachhochschulreife.<br />

88<br />

© <strong>Statistisches</strong> <strong>Landesamt</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>Statistisches</strong> Jahrbuch 2013

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