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Advanced Nuclear Power - AREVA

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Feature<br />

Innovative Lösung für kleinen<br />

Reaktordruckbehälter-Deckel<br />

Die meisten Reaktordruckbehälter-<br />

Deckel in US-amerikanischen<br />

Kernkraftwerken haben einen Durchmesser<br />

zwischen 4 und 4,6 m. In den<br />

beiden 2-Loop-Blöcken der Anlage<br />

Point Beach des Betreibers <strong>Nuclear</strong><br />

Management Co. (NMC) messen die<br />

Reaktordruckbehälter-Deckel jedoch<br />

nur 3,3 m. Dieser Größenunterschied<br />

und die kegelförmige Geometrie sorgen<br />

bei der Inspektion für Probleme – vor<br />

allem die peripheren Steuerstabantriebsstutzen<br />

sind schwer zugänglich.<br />

Im Herbst 2002 führte Framatome ANP<br />

in Point Beach 1 Ultraschallprüfungen<br />

an den Reaktordruckbehälter-Deckel-<br />

Durchführungen durch. Dabei traten<br />

bei den peripheren Stutzen aufgrund der<br />

Enge des Spalts zwischen dem Wärmeschutzrohr<br />

und dem Ende des Stutzens<br />

Schwierigkeiten auf. Im Rahmen der<br />

Vorbereitungen für die Inspektionen<br />

in Point Beach 2 während der Revision<br />

im Herbst 2003 versprach unser Team<br />

dem Betreiber eine Prüfdichte von<br />

100 Prozent für Block 2.<br />

Lösung<br />

Um das NMC gegebene Versprechen zu<br />

halten, mussten zwei Herausforderungen<br />

bewältigt werden. Erstens war eine Lösung<br />

zu entwickeln, mit der die peripheren<br />

Durchführungen zugänglich wären<br />

(in Point Beach 2 gibt es acht periphere<br />

Steuerstabantriebsstutzen mit einem Spalt<br />

von nur 1,3 cm). Der Prüfkopf wurde<br />

daher speziell an die Situation angepasst<br />

und an der Inspektionseinrichtung sowie<br />

am Sumo Rocky-Manipulator wurden<br />

Verbesserungen vorgenommen.<br />

Und, laut Brian Kemp, Senior Engineer<br />

in Point Beach, „stand Framatome ANP<br />

vor einer weiteren Herausforderung. Die<br />

fünf mittleren Stutzen haben so genannte<br />

Zentriervorsprünge, die in den zu prüfenden<br />

Bereich hineinragen. Durch diese Zentrierungen<br />

ist der Bereich oberhalb von<br />

Der schmale Spalt bei den peripheren<br />

Stutzen machte Änderungen<br />

an unserem Manipulator<br />

Sumo Rocky erforderlich.<br />

5,8 cm über der Schweißnaht für die von<br />

der <strong>Nuclear</strong> Regulatory Commission<br />

(NRC) geforderte 360°-Prüfung nicht<br />

zugänglich. Um dieses Hindernis zu umgehen,<br />

nahmen die Prüfer noch eine weitere<br />

Änderung vor. Sie konnten zwischen<br />

den Zentriervorsprüngen prüfen und,<br />

aufgrund der durchgeführten Modifikation,<br />

die Prüfeinrichtung am Schutzrohr<br />

befestigen und dieses mit der Einrichtung<br />

drehen, so dass der Stutzen rundum geprüft<br />

werden konnte.“<br />

Nachdem alle Änderungen an Inspektionseinrichtung<br />

und Prüfkopf abgeschlossen<br />

waren, führten wir in unserem Technical<br />

Center in Lynchburg, Virginia, an<br />

Modellen, die der Konfiguration in Point<br />

Beach entsprachen, umfangreiche Tests<br />

durch. Man ging davon aus, mit den<br />

vorgenommenen Verbesserungen die in<br />

der NRC-Anweisung EA 03-009 geforderte<br />

Prüfdichte realisieren zu können.<br />

Alternativ dazu gab es die Möglichkeit,<br />

die Trichter abzuschrägen, um Zugang<br />

zu gewinnen, oder aber das Wärmeschutzrohr<br />

zu entfernen. Beides hätte jedoch<br />

einen großen zeitlichen und finanziellen<br />

Aufwand sowie eine hohe Strahlenbelastung<br />

bedeutet.<br />

Um dennoch für alles gerüstet zu sein,<br />

wurden auch für diese Fälle entsprechende<br />

Gerätschaften hergestellt und deren<br />

Eignung speziell für den Einsatz in Point<br />

Beach demonstriert. Zum Abschrägen<br />

wurde ein geeignetes Werkzeug entwickelt,<br />

hergestellt und getestet, und<br />

auch das Gerät für den Ausbau der Wärmeschutzrohre<br />

wurde gründlich erprobt.<br />

Ergebnis<br />

Die Inspektion war ein voller Erfolg:<br />

Wir erzielten eine Prüfdichte von<br />

100 Prozent, die Prüfung verlief schneller<br />

als geplant und die Dosisbelastung war<br />

deutlich geringer als veranschlagt. Die für<br />

den Bedarfsfall entwickelten Geräte wurden<br />

nicht benötigt und es mussten keine<br />

Wärmeschutzrohre ausgebaut werden. ■<br />

US-Kernkraftwerk<br />

Point Beach.<br />

20 <strong>Advanced</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong> Nr. 10 Mai 2004

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