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Advanced Nuclear Power - AREVA

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Wissensintegration in der Instandhaltung:<br />

Ein zukünftiger Erfolgsfaktor<br />

ie Ressource Wissen wird<br />

„Dzum wesentlichen Erfolgsfaktor<br />

für die Instandhaltung von Industrieanlagen<br />

im neuen Jahrhundert".<br />

Diese Aussage stand im Mittelpunkt<br />

einer eintägigen Ergebnispräsentation<br />

zum Projekt „Wissensintegration im<br />

Instandhaltungsservice“ (WIS) vor geladenen<br />

Gästen aus Industrie und<br />

Stromwirtschaft im deutschen Kernkraftwerk<br />

Isar des Energieversorgers<br />

E.ON am 17. September 2003.<br />

Das vom deutschen Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung geförderte<br />

WIS-Projekt war 2001 gestartet<br />

worden. Ziel war es, die Instandhaltungsplanung<br />

und -durchführung in<br />

Kraftwerken und Industrieanlagen<br />

nachhaltig zu verbessern. Die beteiligten<br />

Unternehmen E.ON Energie,<br />

Framatome ANP, Sempell Armaturen-<br />

Service, Siemens und IBS sowie die<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

haben wissenschaftlich fundierte und<br />

zugleich praxisrelevante Lösungen entwickelt.<br />

„Der Erfolg des Projekts liegt<br />

nicht zuletzt in der engen Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschule und<br />

Praxis begründet“, so Günter Specht,<br />

Tagungsleiter und Professor an der<br />

Technischen Universität Darmstadt.<br />

Wissens-Bündelung<br />

erleichtert Instandhaltungsplanung<br />

Bisher verteilt sich das instandhaltungsrelevante<br />

Wissen auf unterschiedliche<br />

Firmen wie Anlagenbauer<br />

und -betreiber sowie Serviceunternehmen.<br />

Betriebsführungs-, Planungsund<br />

Diagnosesysteme existieren oft nur<br />

als Insellösungen. Viele Befund- und<br />

Reparaturberichte liegen nur in Papierform<br />

vor, Informationen und Wissen<br />

sind teilweise nur in den Köpfen langjähriger<br />

Mitarbeiter gespeichert.<br />

In WIS sind daher Verfahren und<br />

Methoden hinterlegt, die alles instandhaltungsrelevante<br />

Wissen für eine<br />

Komponente (Armaturen, Pumpen,<br />

Motoren, Transformatoren, Schaltanlagen<br />

und Messwertaufnehmer) in<br />

einer Datenbank zusammenführen.<br />

Wartungsvorschriften, Diagnosebefunde<br />

von Überwachungssystemen,<br />

Ergebnisse früherer Inspektionen usw.<br />

fließen hier ein und geben dem Anlagenbetreiber<br />

Aufschluss über den Zustand<br />

einer Komponente. Die Instandhaltungsmaßnahmen<br />

werden systematisch<br />

analysiert und bewertet, um neue<br />

Erkenntnisse zu sammeln. Der Vorteil<br />

für Betreiber und Servicemannschaft<br />

liegt auf der Hand: WIS sagt, ob eine<br />

Komponente überprüft werden muss<br />

oder nicht. Das spart Zeit und Geld,<br />

und erhält auch die Betriebssicherheit<br />

der Komponenten.<br />

Erfolgreiche Prototyp-<br />

Vorführung in Isar<br />

Die Vorführung des im Projekt entwickelten<br />

Prototyps in Isar bestätigte,<br />

Zustandsdaten<br />

(gemessen)<br />

Zustandsinfo (visuell)<br />

Erkenntnisse<br />

Dokumente<br />

Aufbau der WIS-Systemarchitektur<br />

Schwerpunkt<br />

Wissenserfassung<br />

Regular-Modul<br />

Condition-Based-<br />

Maintenance-<br />

Modul<br />

Befund-Modul<br />

Schwerpunkt<br />

Wissenserweiterung<br />

und -verteilung<br />

Hersteller<br />

dass Wissensintegration erfolgreich<br />

machbar ist. Beispiel war die Instandhaltung<br />

von Armaturen: Man verwendete<br />

zur Datenerfassung das SIPLUG ® -<br />

Modul von Framatome ANP, mit dem<br />

Armaturendiagnosesystem ADAM ®<br />

(ebenfalls von Framatome ANP)<br />

wurden die Messdaten verarbeitet<br />

und dann mit WIS vernetzt, das daraufhin<br />

die Instandhaltungsanforderungen<br />

für diese Armatur generierte.<br />

„Die systematischen Methoden, insbesondere<br />

die Analysen und Bewertungen<br />

der durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen,<br />

haben uns überzeugt,<br />

die Wissensintegration in der<br />

Instandhaltung mit WIS weiterzuführen“,<br />

so die Bewertung von Siegfried<br />

Seifert, Technischer Leiter der E.ON<br />

Kernkraft GmbH, Kernkraftwerk Isar.<br />

Das Verfahren wurde von den Erfindern<br />

zum Patent angemeldet. Potenzielle<br />

Anwender aus Deutschland,<br />

Brasilien, Finnland und Russland sind<br />

bereits an WIS interessiert. ■<br />

Vorschriften<br />

Instandhaltungspläne<br />

Wissensmanagement<br />

Modul<br />

Datenbank<br />

Service-<br />

Anbieter<br />

andere<br />

Betreiber<br />

Schwerpunkt<br />

Wissensnutzung<br />

Maintenance-<br />

Decision-<br />

Support-<br />

Modul<br />

Optimiertes<br />

Mengengerüst<br />

einzelne<br />

Entscheidung<br />

<strong>Advanced</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong> Nr. 10 Mai 2004 11

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