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Krafttraining in der kardialen Rehabilitation - AGAKAR

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Herzpatienten mit guter l<strong>in</strong>ksventrikulärer<br />

Funktion des Herzens bestätigen, zunehmend<br />

abgebaut werden [5, 26, 28, 33], nicht nur<br />

während Phase III und IV [8, 9, 15, 22, 23, 24,<br />

25, 35], son<strong>der</strong>n auch während Phase II <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> [7, 10, 36].<br />

Der vorliegende Beitrag fasst den aktuellen<br />

Kenntnisstand bezüglich Kraftausdauer-Therapie<br />

bei Herzpatienten, Dosierung dieser<br />

Therapie, Kontra<strong>in</strong>dikationen und Risiken,<br />

sowie <strong>der</strong> praktischen Durchführung bei <strong>kardialen</strong><br />

Patienten zusammen.<br />

Was unterscheidet Kraftausdauer-Therapie<br />

von dynamischer Ausdauerstherapie ?<br />

Während Ausdauerbelastungen wie Radfahren<br />

o<strong>der</strong> Laufen kommt es u.a. zur deutlichen<br />

Steigerung von sympathoadrenerger Aktivität,<br />

Herzfrequenz, Blutdruck, Atemvolumen, För<strong>der</strong>leistung<br />

des Herzens und Stoffwechsel<br />

[20]. Patienten mit e<strong>in</strong>geschränkter l<strong>in</strong>ksventrikulärer<br />

Funktion des Herzens zeigen bereits<br />

auf niedrigeren Belastungsstufen e<strong>in</strong>en deutlicheren,<br />

Ausdauertra<strong>in</strong>ierte e<strong>in</strong>en verzögerten<br />

Anstieg solcher beanspruchungs-bezogener<br />

Größen [20]. Das Druck-Frequenz-Produkt<br />

(systolischer Blutdruck . Herzfrequenz . 10 -2 )<br />

kann mit E<strong>in</strong>schränkung als Kenngröße <strong>der</strong><br />

äußeren Herzarbeit angesehen werden. Im<br />

stufenweisen Fahrra<strong>der</strong>gometertest wird <strong>in</strong><br />

mittleren Lebensjahren e<strong>in</strong> Produkt von ungefähr<br />

170, 220, bzw. 250 bei 60 %, 85 %, bzw.<br />

100 % <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Belastungskapazität<br />

beobachtet, d.h., e<strong>in</strong>e Größenordnung wie sie<br />

auch bei Kraftausdauer-Therapie erreicht wird<br />

[18].<br />

Bei <strong>Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> ist zwischen Maximalkraft-<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (wenige Wie<strong>der</strong>holungen mit hoher<br />

Last) und Kraftausdauer-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (viele Wie<strong>der</strong>holungen<br />

mit mo<strong>der</strong>ater Last) zu unterscheiden.<br />

Je höher die Last <strong>in</strong> Prozent <strong>der</strong><br />

Maximalkraft e<strong>in</strong>er Muskelgruppe, desto<br />

höher ist <strong>in</strong>dividuell <strong>der</strong> Blutdruckanstieg, bei<br />

nur mo<strong>der</strong>ater Steigerung <strong>der</strong> Herzfrequenz<br />

[21,23]. Die Blutdruckspitze tritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase<br />

<strong>der</strong> konzentrischen Muskelkontraktion auf<br />

[21]. E<strong>in</strong> gesundes o<strong>der</strong> wenig geschädigtes<br />

Herz zeigt dabei e<strong>in</strong>e Abnahme von Schlagvolumen,<br />

enddiastolischem und endsystolischem<br />

Volumen [23]. E<strong>in</strong>e deutlich gesteigerte<br />

Volumenbelastung des Kreislaufes, bzw.<br />

40<br />

Stoffwechsel-Belastung des Organismus und<br />

gesteigerte sympathoadrenerge Aktivität wird<br />

im Gegensatz zur dynamischen Ausdauerbelastung<br />

nicht beobachtet [28]. Maximalkraft-<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g geht mit maximalen Drücken e<strong>in</strong>her<br />

[21,23], bleibt folglich Gesunden vorbehalten<br />

und ist bei Herzpatienten kontra<strong>in</strong>diziert.<br />

Kraftausdauer-Therapie bei Patienten mit<br />

guter bis leicht e<strong>in</strong>geschränkter l<strong>in</strong>ksventrikulärer<br />

Funktion des Herzens<br />

Die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbelastung für die Kraftausdauer-<br />

Therapie wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als Prozentsatz <strong>der</strong><br />

Maximalkraft e<strong>in</strong>er Muskelgruppe bestimmt,<br />

d.h., <strong>in</strong> Prozent des sogenannten Repetitions-<br />

Maximums, e<strong>in</strong>e Last, die man e<strong>in</strong>mal bewältigen<br />

kann (1RM). Dieses Repetions-Maximum<br />

bei Patienten mit guter l<strong>in</strong>ksventrikulärer<br />

Funktion des Herzens zu bestimmten bedeutet<br />

für den Patienten ke<strong>in</strong> erhöhtes kardiovaskuläres<br />

Risiko, wenn es nach mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Kriterien ermittelt wird [28]. Mediz<strong>in</strong>ische Kriterien<br />

bedeutet, es dürfen während <strong>der</strong><br />

Übung we<strong>der</strong> Pressatmung, noch äußere Zeichen<br />

<strong>der</strong> Überanstrengung wie Verzerren des<br />

Gesichtes und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sitzposition<br />

auftreten. Dies verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, dass e<strong>in</strong> „supramaximales“<br />

Repetions-Maximum bestimmt<br />

und die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbelastung zu hoch angesetzt<br />

wird. Pressatmung geht mit e<strong>in</strong>em deutlich<br />

höheren Druckanstieg e<strong>in</strong>her als bei <strong>der</strong>en<br />

Vermeidung [23]. Ob die dabei auch gegebene<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung des venösen Rückflusses,<br />

neben überhöhtem Druckanstieg, im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>em erhöhten zerebrovaskulären<br />

Risiko (Aneurysmablutung) steht, ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs offen [19]. Im übrigen gelten dieselben<br />

Abbruchkriterien wie im Fahradstufentest.<br />

Während Belastung verschiedener Muskelgruppen<br />

mit 40, 60 und 80 % 1RM <strong>der</strong><br />

jeweiligen Muskelgruppe hängt <strong>der</strong> Druckanstieg<br />

von <strong>der</strong> beanspruchten Muskelmasse<br />

ab; <strong>der</strong> Anstieg von Blutdruck, bzw. Druck-<br />

Frequenz-Produkt, ist deshalb bei beidbe<strong>in</strong>iger<br />

Be<strong>in</strong>presse höher als bei e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>iger Be<strong>in</strong>presse<br />

o<strong>der</strong> während Belastung e<strong>in</strong>es Armes<br />

(Abb. 1) [18]. Die höchste Last kann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel mit beidbe<strong>in</strong>iger Be<strong>in</strong>presse bewältigt<br />

werden [18, 28]. Bei 51 ± 7 Jahre alten REHA<br />

III/IV-Herzpatienten mit guter bis leichtgradig<br />

e<strong>in</strong>geschränkter l<strong>in</strong>ksventrikulärer Funktion

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