29.07.2014 Aufrufe

AUTO CLASSIC Überraschend, günstig, gut! (Vorschau)

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AutoClassic<br />

Cabrioklassiker: Die seltenen Schätze aus dem Osten Seite 40<br />

4,20 AutoClassic SEP/OKT 5 / 2014<br />

OLDTIMER & YOUNGTIMER<br />

– DAS SERVICEMAGAZIN<br />

€<br />

Deutschland<br />

Österreich 4,85 €<br />

Belgien 4,95 €<br />

Luxemburg 4,95 €<br />

Griechenland 6,25 €<br />

Spanien 5,60 €<br />

Finnland 6,50 €<br />

Italien 5,40 €<br />

Schweiz 8,20 SFr<br />

www.autoclassic.de<br />

<strong>Überraschend</strong>,<br />

Seite 26<br />

Bulli-Vergleich:<br />

„Last Edition“ vs. T2<br />

<strong>günstig</strong>, <strong>gut</strong>!<br />

Geheimtipps für Individualisten<br />

SERVICE &<br />

WERKSTATT<br />

Kühlsystem Seite 100<br />

warten<br />

Erste Hilfe bei<br />

Hitzekollaps<br />

BMW- Seite 98<br />

Ersatzteile<br />

Festgerostet?<br />

So lösen Sie hartnäckige<br />

Schraubverbindungen<br />

Seite 94<br />

Traumklassiker<br />

Seite 122<br />

Kaufberatung<br />

Fiat X1/9<br />

Alles über den<br />

NSU Prinz I bis 4<br />

Ford 12 m (P4)<br />

Alfa Romeo<br />

Montreal<br />

Seite 116<br />

Seite 78<br />

Genial restauriert:<br />

Ford Thunderbird<br />

Seite 14<br />

Renault R8<br />

Triumph Herald<br />

Günstiger<br />

Youngtimer-<br />

Spaß Seite 36<br />

Dem Kult-Schweden<br />

unters Blech<br />

geschaut<br />

Saab 96<br />

Spaß<br />

BMW 3er<br />

(E 36)<br />

Trabant Tramp<br />

Wartburg 311/2<br />

Frischer Wind<br />

aus Osten<br />

DDR-Cabrioklassiker<br />

Škoda Felicia<br />

Seite 46<br />

Seite 48<br />

Seite 44<br />

Automobilclubs<br />

Was sie für Oldie-Besitzer<br />

wirklich leisten Seite 104<br />

Finden Sie Ihren<br />

Traum-Prinzen<br />

Plus: Maybachs letzter Dienstwagen | Leserauto VW do Brasil SP2 | Restaurierung Fiat Barchetta<br />

Seite 30<br />

IFA F9<br />

Seite 42


Mehr unter www.porsche.com/classic<br />

Lage: Weissach.<br />

Prädikat: Porsche.<br />

Für alle Jahrgänge ab 1948.<br />

Porsche Classic.<br />

In Weissach entwickelt. Made in Germany. Das Lebenselixier für alle luftgekühlten<br />

Porsche Boxermotoren – zum optimalen Schutz vor Korrosion und Verschleiß.<br />

Erhältlich in den Varianten 20W-50 und 10W-60. Jetzt in Ihrem Porsche Zentrum.<br />

Teilenummern: 00004320928 (20W-50, 1 Liter), 00004320929 (20W-50, 5 Liter), 00004320930 (10W-60, 1 Liter), 00004320931 (10W-60, 5 Liter)


Editorial<br />

<br />

<br />

Foto: MagicCarPics<br />

Schrauben in der Gemeinschaft, im Club, macht Freude und ist immer ein Gewinn,<br />

weil jeder sein Wissen und Können einbringt und so das Endergebnis besser wird.<br />

Schöner schrauben im Club<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Dieses Wochenende war ich in unserer Clubwerkstatt, um das kleine rote Spielmobil fit zu machen<br />

für die kommende Rallye, die insgesamt weit über 1.000 Kilometer auf den Tacho aufaddieren<br />

wird – da soll alles tipptopp sein! Wie der Teufel so will, fällt beim Funktionstest der Scheiben -<br />

wischer aus und bleibt einfach stehen. Na <strong>gut</strong>, auch ein Scheibenwischermotor darf nach 50 Jahren<br />

schwächeln, das ist nicht das Problem. Doof nur: Autoelektrik ist für mich ein Buch mit sieben<br />

Siegeln, zum Motortausch muss fast das ganze Armaturenbrett raus und die Zeit dafür fehlt vor<br />

dem Urlaub. Ich sah mich schon mit dem Alltagskombi durch die Südtiroler Alpen fahren.<br />

Zum Glück erschien kurz darauf ein Clubkollege, der meine Verzweiflung sah, das Voltmeter<br />

zückte, unter dem Armaturenbrett verschwand und nach ein paar Minuten Vollzug meldete:<br />

kein Defekt, nur ein Kabelverbinder locker – der Urlaub war gerettet!!<br />

In diesem Moment merkte ich, wie schön es ist, nicht alleine zu sein beim Schrauben. In einer<br />

Gemeinschaft kann der eine schweißen, der andere hat ein Händchen für Elektrik, der Dritte<br />

weiß, wie man die Spur einstellt – wenn jeder dem anderen hilft, wird das Ergebnis besser.<br />

Dieses kleine Bespiel zeigt, dass auch in der heutigen Zeit, in der man so vieles per Internet<br />

erledigt, ein Club vor Ort unbezahlbar ist, weil man hier Gleichgesinnte trifft und mit ihnen<br />

gemeinsam Dinge erledigen kann, die für einen Einzelkämpfer schwierig bis unlösbar sind. In<br />

diesem Sinne: Support your local club!<br />

Und in der Schrauberpause lesen Sie in der aktuellen<br />

Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, wie sich der letzte<br />

Bulli aus Brasilien im Vergleich mit dem Wolfsburger<br />

Original schlägt, welche tollen Cabrios aus der ehemaligen<br />

DDR und dem Ostblock die Klassikerszene<br />

bereichern und was den NSU Prinz so liebenswert<br />

macht. Und im Serviceteil erfahren Sie unter anderem,<br />

wie man festgerostete Schrauben fachgerecht<br />

löst. Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der<br />

Lektüre des aktuellen Heftes!<br />

Ihr,<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Foto: Alexandra Wurl<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Das neue<br />

Heft ist da.<br />

Jetzt am<br />

Kiosk!<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Verantwortlicher Redakteur


Inhalt<br />

14<br />

Titelstory<br />

Geheimtipps für Individualisten<br />

Großer Fahrspaß bei überschaubarem Budget, Alltags- und Familientauglichkeit und trotzdem abseits<br />

vom Mainstream – geht das? Wir haben drei Kandidaten der 60er-Jahre-Mittelklasse, die unterschiedlicher<br />

kaum sein könnten, unter die Lupe genommen: Ford 12m P4, Triumph Herald und Renault R 8.<br />

+<br />

Aktuelle<br />

Marktwerte<br />

Ungewöhnliche Klas -<br />

siker (nicht nur) für<br />

Einsteiger<br />

Service & Werkstatt<br />

94 Trennungsarbeit<br />

Wir zeigen alle Methoden von<br />

sanft bis brutal, um festgerostete<br />

Schraubverbindungen zu lösen.<br />

98 Den Klassikern<br />

verpflichtet<br />

Ersatzteilversorgung für<br />

klassische BMW.<br />

100 Erste Hilfe bei<br />

Hitzekollaps<br />

So kommt das Kühlsystem<br />

wieder in Schwung.<br />

104 Keine Angst vor Pannen<br />

Automobilclubs: Was ein Schutzbrief<br />

für Besitzer von Klassikern<br />

wirklich bringt.<br />

14 Ford 12m P4, Renault R 8,<br />

Triumph Herald<br />

<strong>Überraschend</strong>, <strong>günstig</strong>, <strong>gut</strong>:<br />

Wir vergleichen die drei Mittelklasse-<br />

Schätzchen und testen, wie sie heute<br />

fahren. Lassen Sie sich überraschen!<br />

24 Markttrends<br />

Mauerblümchen: Halwart Schrader<br />

präsentiert 50 <strong>günstig</strong>e und ungewöhnliche<br />

Klassiker der Mittelklasse der<br />

60er- und 70er-Jahre.<br />

26 Bulli „Last Edition“ vs. Bulli T2<br />

Bulli do Brasil: Wer gewinnt das<br />

Duell Oldtimer gegen Neuwagen –<br />

Brasilien oder Deutschland?<br />

30 NSU Prinz I bis Prinz 4<br />

Einmal Prinz, immer Prinz:<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> stellt die erfolgreiche<br />

Neckarsulmer Kleinwagenfamilie vor.<br />

36 BMW 3er-Baureihe (E 36)<br />

Begegnung der dritten Art: Hält die<br />

dritte 3er-Baureihe bis heute ihr Versprechen<br />

von der „Freude am Fahren“?<br />

40 Cabrio-Klassiker des Ostblocks<br />

Frischer Wind aus Osten: Die vier<br />

schönsten offenen Ost-Klassiker.<br />

50 Maybach SW 42<br />

Karl Maybachs letzter Dienstwagen:<br />

Dieser SW 42 ist einer von zwei nach<br />

dem Krieg auf SW38-Chassis gebauten<br />

Direktionswagen der Maybach-Werke.<br />

74 Events 2014<br />

Rücklick: Donau Classic, Classicsprint,<br />

Villa D’Este, Rallye 604 und mehr.<br />

78 Ford Thunderbird<br />

Donnervogel in Rosarot: Fünf Jahre<br />

dauerte die komplette Restaurierung<br />

dieses US-Traumcabrios.<br />

82 Fiat Barchetta<br />

Es werde Licht! In dieser Folge<br />

zeigen wir, wie blinde Frontschein -<br />

werfer wieder wie neu werden.<br />

86 VW do Brasil SP 2<br />

Seltener Fang: Nur wenige der<br />

bildhübschen VW-Coupés schafften<br />

es nach Deutschland.<br />

88 Audi-Museum, Ingolstadt<br />

Aufgehorcht! Das neue Audi-Museum<br />

zeigt die Geschichte der Marke bis 1993.<br />

90 AH Hagenbacher, Böblingen<br />

Nichts geht über <strong>gut</strong>en Service:<br />

In einem eigenen Gebäude bietet die<br />

Mercedes-Vertretung Restaurierungen<br />

und Oldtimer-Service für alle Marken.<br />

92 Manta A Club Oberbayern<br />

Rochensüchtig: Seit 27 Jahren<br />

erhalten die Mitglieder die mittlerweile<br />

seltenen Opel am Leben.<br />

106 Triumph 1800 Roadster<br />

Fensterplatz im Kofferraum: Halwart<br />

Schrader erinnert sich an seine<br />

Zeit mit einem dieser seltenen Briten.<br />

4


Kaufberatung<br />

40<br />

112 Fiat X1/9<br />

116 Saab 96<br />

Kaufberatung<br />

Großes Porträt<br />

Frischer Wind<br />

aus Osten<br />

Trabant Tramp<br />

108 Reisetipp<br />

Märchenhafter Weserlauf:<br />

Mit dem Klassiker von Bad Pyrmont<br />

zur Oberweser – eine reizvolle Tour im<br />

Norden.<br />

112 Kaufberatung Fiat X1/9<br />

Solo per due: Mittelmotor, <strong>gut</strong>es<br />

Fahrwerk und ein Targadach sind Garanten<br />

für Fahrspaß. Doch der kann<br />

auch getrübt werden ...<br />

116 Kaufberatung Saab 96<br />

Abseits vom Mainstream: Form und<br />

Technik an dem Schweden sind ungewöhnlich.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> verrät, mit<br />

welchen Schwächen potenzielle Besitzer<br />

rechnen sollten.<br />

122 Alfa Romeo Montreal<br />

Amore per sempre: Der Montreal<br />

war in den 70er-Jahren der teuerste<br />

und technisch aufwendigste Alfa und<br />

ist ein Traumwagen, dessen Schwächen<br />

man gerne verzeiht.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Einsteigen bitte<br />

8 Panorama<br />

9 Kolumne<br />

11 Oldtimer-Recht<br />

53 Kleinanzeigen<br />

69 Termine<br />

93 Deuvet-Info<br />

120 Pinnwand<br />

126 Medien<br />

127 Leserbriefe<br />

127 Impressum<br />

128 Rückspiegel<br />

130 <strong>Vorschau</strong><br />

www.autoclassic.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet<br />

IFA F8/F9 Škoda Felicia Wartburg 311<br />

32<br />

Vergleich<br />

26<br />

Großes Porträt<br />

36<br />

Porträt<br />

Bulli T2 vs. Bulli do Brasil<br />

Neckarsulmer Prinzengarde<br />

BMW 3er-<br />

Baureihe (E 36)<br />

FAHRZEUGE IN<br />

DIESER AUSGABE<br />

Alfa Romeo Montreal............122<br />

AMC Jeep Cherokee XJ .........12<br />

BMW 320 (E21) .......................25<br />

BMW 3er-Baureihe (E 36) ......36<br />

Bugatti T52 .................................8<br />

Citroën GS ................................24<br />

Daf 55/Daf 66 .........................25<br />

Fiat Barchetta...........................82<br />

Fiat X1/9 ................................112<br />

Ford Taunus 12m.....................14<br />

Ford Thunderbird Cabrio........78<br />

IFA F8 Cabrio...........................40<br />

IFA F9 Cabrio...........................42<br />

Mercedes-Benz W 140............10<br />

Maybach SW 42.......................50<br />

NSU Prinz I–III.........................26<br />

NSU Prinz 4 ..............................26<br />

Renault R8 ................................14<br />

Saab 96....................................116<br />

Seat Ibiza Cabriolet .................11<br />

Škoda Felicia.............................44<br />

Trabant Tramp.........................46<br />

Triumph Herald .......................14<br />

Triumph 1800 Roadster........106<br />

Volkswagen Bulli T2................32<br />

VW do Brasil „Last Edition“...32<br />

VW Jetta Cabriolet..................12<br />

Wartburg 311/2 Cabrio ..........48<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 5


Einsteigen bitte! | Auto Union 1000 Sp Roadster<br />

Foto: Alexandra Wurl<br />

Dem Charme erlegen<br />

Aus dem Blaupunkt-Radio erklingt Elvis<br />

Presleys „Surrender“, der Fahrer lehnt<br />

sich in den bequemen Kunstledersitzen<br />

zurück, der Wind streicht ihm über das pomadige<br />

Haar. Sein zufriedener Blick fällt auf dieses<br />

chromblitzende, rote und elfenbeinfarbene Armaturenbrett:<br />

Die Instrumente sind dem DKW<br />

3=6 entlehnt und gehören zum Auto Union 1000<br />

Sp Roadster. Eine Szenerie, von der ab Sep -<br />

tember 1961 viele träumen. Doch sein stattlicher<br />

Preis von 10.750 DM treibt den glamou -<br />

rösen Dreizylinder-Zweitakter für die meisten<br />

in un erreichbare Ferne – ihnen bleibt nur das<br />

Schwärmen.<br />

6


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 7


Panorama<br />

NACHRICHTEN AUS DER KLASSIKERSZENE<br />

Panorama | XXXXXXXXX<br />

Wurde bereits in<br />

Kleinserie produziert:<br />

der Bugatti<br />

T52. Dieses<br />

KidCar stammt<br />

von 1927.<br />

Es blieb bei einem Einzelstück:<br />

Porsche 911 Junior von 1986.<br />

Schon in größerer Serie produziert:<br />

Citroënette C6 Roadster aus dem Jahre 1928<br />

Eine Frage des Maßstabs<br />

> EIN TYPISCHER JUNGENWUNSCH ERFÜLLT SICH<br />

Warum muss man als kleiner Bub so<br />

lange warten, bis man eigenhändig<br />

ein tolles Auto fahren darf ? Nicht nur<br />

nach langem Quengeln auf Vatis Schoß hinter<br />

dem Lenkrad sitzen, sondern selber bestimmen,<br />

wie schnell und wohin der Wagen fährt! Kennen<br />

Sie diesen Wunsch noch von früher? Seien Sie<br />

getröstet, den Söhnen von Ettore Bugatti und<br />

Ferdinand Porsche erging es anscheinend nicht<br />

anders.<br />

Dieser Kinder- (oder wohl eher Jungen-)<br />

Wunsch reicht weit zurück – bis in die 1920er-<br />

Jahre. Bereits zu dieser Zeit tüfteln Väter wie<br />

Bugatti und Porsche an einer Lösung: Junior<br />

braucht einfach sein eigenes Gefährt! Sie konstruieren<br />

für ihre Söhne Kleinstautomobile, wir<br />

nennen sie heute „KidCars“. Diese sind geschrumpfte,<br />

originalgetreue und fahrtüchtige<br />

Nachbildungen beliebter Fahrzeuge großer Automobilhersteller.<br />

Der Bezug zum großen Originalfahrzeug<br />

war sehr wichtig und die konstruktiven<br />

Ansprüche dementsprechend hoch.<br />

Einige KidCars gingen sogar in Serie, wie der<br />

Bugatti T52, andere blieben Einzelstücke, wie<br />

der hier gezeigte Porsche 911 von 1986.<br />

Wie sich die KidCars entwickelten, was Junior<br />

bei der Fahrt damit trug, und wo man den Mini-Automobilen<br />

überall begegnete zeigt die<br />

Sonderausstellung „KidCars – Die Geschichte<br />

des motorisierten Kleinstautomobils“ im Zeit-<br />

Haus der Autostadt Wolfsburg. Weitere Infos<br />

gibt es unter www.autostadt.de<br />

Cuno Bistrams Monoposto von 1948. In den<br />

70ern durfte man den Kleinstwagen über den<br />

Rundkurs des Tierparks Hagenbeck heizen.<br />

Fotos: Sebastian Bisch<br />

„Klassisch“ surfen<br />

><br />

Ausgefallene und witzige<br />

Websites für Sie entdeckt<br />

Wer Motive sucht und seinen Oldie oder<br />

anderen fahrbaren Untersatz verschönern<br />

möchte, muss nicht lange suchen. Auf der<br />

englischen Seite „I say dingdong“ gibt es<br />

unzählige Sticker, Logos, Aufkleber und<br />

Embleme für nahezu alle Marken seit den<br />

50ern und 60ern.<br />

> www.isaydingdong.co.uk<br />

Sie suchen zum Beispiel einen alten Service-<br />

Sticker von Castrol? Wer seinen Briten mit<br />

zeitgenössischen Aufklebern verzieren<br />

möchte, findet auf dieser Seite eine kleine,<br />

aber durchaus feine Auswahl. Hauptsächlich<br />

für MG, aber auch für Triumph, Austin und<br />

Jaguar.<br />

> www.planbillustration.com<br />

8


KOLUMNE<br />

Anfassen verboten<br />

Fotos: Sammlung Konrad Rothzoll Foto: Heide Park Resort<br />

Neu eröffnet: das Bulli Camp im<br />

Heide Park Resort. Sieben originale T2 bieten dort eine Schlafstätte.<br />

Schäferstündchen<br />

> BULLI CAMP IN SOLTAU<br />

Wer „kultig knacken“ möchte, kann dies<br />

seit Juli im Heide Park Resort in Soltau.<br />

Sieben originale VW T2 Bullis<br />

warten auf abenteuerlustige Gäste. Dieses Angebot<br />

ist das weltweit erste von VW lizensierte<br />

Bulli Camp. Eine Übernachtung im Bulli mit All-<br />

> BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Eigentlich war die Bundesbahn ja überwiegend<br />

für den Schienenverkehr zuständig.<br />

Aber ganz ohne die Straße ging<br />

es auch nicht – und sei es, dass die<br />

Mitarbeiter mit dem Auto zum Dienst<br />

fuhren. Möglicherweise war dafür diese<br />

Broschüre von 1974 gedacht, welche<br />

die wichtigsten Verkehrsregeln mit etwas<br />

Zeitkolorit erklärt.<br />

Inclusive-Verpflegung und Parkeintritt für den<br />

gesamten Aufenthalt kostet ab 169 Euro für<br />

zwei Personen. Bei Onlinebuchung sparen Gäste<br />

bis zu 25 Prozent auf den regulären Ticketpreis.<br />

Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.heide-park.de.<br />

Fundstück aus der Vergangenheit<br />

Mein erstes Auto war ein VW Käfer<br />

1200, 34 PS, Baujahr 1963. Als<br />

ich ihn kaufte, wurde er zum ersten<br />

Mal mit Dauervollgas konfrontiert. Ich arbeitete<br />

als Volontär in Stuttgart und fuhr jedes<br />

Wochenende nach Hause in die Eifel. Die<br />

Fahrzeit betrug dreieinhalb Stunden, überwiegend<br />

Autobahn, teils auch Hunsrück-Höhenstraße.<br />

Die gewundene Straße mit den<br />

Serpentinen hinunter ins Moseltal bei Zeltingen<br />

war stets der Höhepunkt.<br />

Und so überholte ich: Auf unübersichtlichen<br />

Straßen hinter den Vordermann zurückfallen<br />

lassen. Dann vor einer potentiellen<br />

Überholstelle beschleunigen und mit Tempo<br />

herannahen. Sobald die Sicht frei ist, gibt es<br />

zwei Möglichkeiten: Es<br />

kommt jemand entgegen<br />

und man muss<br />

hatte ich mir eine<br />

Mangels Leistung<br />

voll in die Eisen steigen.<br />

Oder die Gegen-<br />

Methode angeeignet.<br />

eigene Überholfahrbahn<br />

ist frei, man<br />

schert aus und zieht mit hohem Überschuss<br />

vorbei. Solche Improvisation lernt man nur in<br />

Mangelsituationen, also mit Automobilen der<br />

Käfer- oder Trabant-Leistungsklasse. Diese<br />

Art zu Überholen gehört zu den aussterbenden<br />

Künsten wie Landkartenlesen, Zwischengasgeben<br />

und Mitdenken. Das macht heute<br />

alles die Elektronik. Neulich bin ich mal wieder<br />

diese alte Strecke gefahren. Das Auto<br />

hatte zehnmal soviel Leistung wie mein Käfer.<br />

Doch die Fahrzeit blieb gleich!<br />

Verkehrsdichte, Tempolimits und Baustellen<br />

führen dazu, dass man in modernen Autos<br />

mit den Hufen scharrt, den Pferden aber<br />

keinen Auslauf geben kann. 340 PS auf einer<br />

deutschen Autobahn am Freitagnachmittag<br />

sind wie der Besuch in einem Striplokal mit<br />

dem Schild „Anfassen verboten“. Man kann<br />

es aber auch mathematisch<br />

beschreiben: Der<br />

Quotient aus durchschnittlicher<br />

Fahrzeugleistung<br />

einerseits, Verkehrsdichte<br />

und Tempolimits<br />

andererseits blieb in den vergangenen 40<br />

Jahren offenbar konstant. Auf der erwähnten<br />

Strecke heißt das: dreieinhalb<br />

Stunden.<br />

Dirk Maxeiner<br />

Dirk Maxeiner,<br />

bekennender<br />

Old- und Young -<br />

timer-Fan, ist<br />

freier Publizist<br />

und Buchautor. Er<br />

schreibt unter anderem<br />

für „Die Welt“.<br />

Das Fahren auf<br />

Autobahnen<br />

macht heute mehr<br />

Stress als Spaß.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 9


Panorama<br />

RÜCKSPIEGEL<br />

Luxusliner<br />

> MERCEDES-BENZ S-KLASSE (W 140)<br />

Investment-<br />

Tipp<br />

Foto: Alexandra Wurl<br />

1954 – Vor 60 Jahren<br />

Die Rechnung ging nicht auf<br />

Warum „nur“ Blechteile und Karosserien für<br />

Simca und Panhard fertigen? 1954 präsentierte<br />

Facel seinen ersten eigenen Wagen,<br />

den Facel-Vega. Ein großer Fanzose mit amerikanischer<br />

Technik. Ähnlichkeiten mit Facels<br />

Erstling hatte der HK 500 (siehe Foto, Baujahr<br />

1959). Karosserien und Chassis fertigte<br />

Facel selbst. Die eleganten Autos sorgten für<br />

Aufsehen, doch der nicht ausgereifte, selbst<br />

entwickelte Motor aus dem Facellia (1959–<br />

63) schädigte den Ruf. 1964 kam das Aus.<br />

Modell: Mercedes-Benz S-Klasse (W 140)<br />

Leistung: 193 (Diesel: 150) PS – 408 PS (6,0 l,<br />

V12)<br />

Bauzeit: 1991–98<br />

Stückzahl: 406.717 (Lim.)<br />

Empfehlung: Für den Alltag 300 SE oder 500 SE,<br />

für die Sammlung den 600<br />

Bloß nicht: Tiefergelegte Bastelbuden, Umbauten<br />

mit Gasanlage oder Standuhren, die länger als<br />

ein Jahr unbewegt herumstanden.<br />

Preis: brauchbare Sechszylinder gibt es ab<br />

2.500, seriöse V8 ab 4.500 Euro, defekte V12<br />

gibt’s fast geschenkt<br />

Reparaturrücklage: rund 2.000 Euro für Karosserie<br />

und Fahrwerk. Für Motortechnik vor allem<br />

bei V8 und V12 (Steuerkette, Kabelbaum etc.)<br />

noch einmal 3.000–4.000 Euro beiseite legen<br />

Wertprognose: aufgrund komplexer Technik und<br />

hohen Wartungs- und Unterhaltskosten vermutlich<br />

kaum eine echte „Cash-Cow“<br />

Foto: Daimler AG<br />

1964 – Vor 50 Jahren<br />

Fast wie ein Astronaut<br />

Wie kann man Kinder<br />

in einem Auto<br />

sicher „verstauen“?<br />

Eine Frage, die sich<br />

der Arzt Bertil Aldman<br />

zusammen<br />

mit Volvo stellte,<br />

und eine Antwort<br />

darauf fand: in einem<br />

separaten<br />

Sitz, abgestimmt auf Größe und Gewicht des<br />

Kindes. Zusammen entwickelten sie den ersten<br />

Prototypen eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes,<br />

den Volvo 1950 präsentierte. Die Sitzposition<br />

guckten die Entwickler bei den Astronauten<br />

ab. Für die Erprobungen in Crashtests<br />

musste ein „Buckel-Volvo“ herhalten.<br />

1974 – Vor 40 Jahren<br />

Erstmalig alle fünfe!<br />

Bis 1974 liefen<br />

Fünf-Zylinder-<br />

Dieselmotoren<br />

bereits in Lkws,<br />

doch in keinem<br />

Serien-Pkw. Den<br />

Anfang machte<br />

Mercedes-Benz<br />

1974 mit dem<br />

Strich-Acht (W 115): Er war nicht nur der erste<br />

Fünfzylinder-Serien-Pkw der Welt. Der 80 PS<br />

starke OM 617 D 30, der auf der 2,4-Liter-<br />

Maschine OM 616 basierte, verwandelte den<br />

240 D 3,0 in den Diesel-Pkw mit der meisten<br />

Power unter der Haube: In 19,9 Sekunden beschleunigte<br />

der Benz von null auf hundert.<br />

Foto: Volvo Cars Corp.<br />

Kaum 20 Jahre<br />

nach der Aufsehen<br />

erregenden Präsentation<br />

der wohl umstrittensten S-Klasse aller<br />

Zeiten, rollt der W 140 in Richtung<br />

Youngtimer-Status. Der Bestand auf Deutschlands<br />

Straßen ist gering, dabei lohnt die Anschaffung<br />

des als Sechs-, Acht- und Zwölf-Zylinder<br />

erhältlichen Luxuxliners auch, wenn<br />

man nur einen „Daily Driver“ sucht. Speziell<br />

der klassische Sechszylinder macht mit agilen<br />

231 PS im 300 SE (später S 300) eine <strong>gut</strong>e Figur,<br />

wenngleich der 326 PS starke 5,0-Liter-<br />

V8 standesgemäßer ist. Wer kann, nimmt den<br />

um zehn Zentimeter längeren SEL. Den vollendeten<br />

Luxus erlebt man, wenn man sich für<br />

den opulenten V12 mit über 408 PS entscheidet.<br />

Seine Kraftentfaltung ist ebenso beeindruckend<br />

wie sein Verbrauch, der selten unter<br />

20 Litern liegt. Wer hier zum Diesel (Sechs-<br />

Happy Birthday 300 SL<br />

> MERCEDES-BENZ FÜRS HANDGELENK<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert der berühmte<br />

Flügeltürer dieses Jahr. Grund genug für<br />

Bavarian Crono, ihm eine Uhr zu widmen:<br />

Das Zifferblatt samt Uhrzeiger nebst der gerillten,<br />

mittigen Abdeckung entsprechen absolut<br />

detailliert dem originalen Mercedes 300 SL<br />

Gullwing-Tachometer. Und die Krone sieht aus<br />

wie der Öleinfülldeckel. Die Tacho-Uhr besteht<br />

Zylinder Turbo) greift, spart jedoch nur selten,<br />

da das 150–177 PS starke Aggregat mit der<br />

schweren S-Klasse so seine Mühe hat. Doch<br />

egal für welche Version man sich entscheidet,<br />

man bekommt in jedem Fall ein schönes<br />

Zeugnis dessen, was man sich ab 1991 unter<br />

dem „Besten Auto der Welt“ vorzustellen hatte.<br />

Ob das komplexe Technikwunder noch in<br />

20 Jahren aktiv am Verkehr teilnehmen wird,<br />

bleibt angesichts des geballten Elektronikeinsatzes<br />

abzuwarten, weshalb sein Wertzuwachs<br />

sich vermutlich in Grenzen halten wird.<br />

aus Edelstahl, ist<br />

bestückt mit einen<br />

Schweizer Quarz-<br />

Uhrwerk. Von Hand<br />

zusammengebaut.<br />

Preis: 174 Euro. Infos<br />

gibt es unter www.bavarian-crono.de<br />

Foto: Daimler AG<br />

Foto: Bavarian Crono<br />

10


Foto: BVMed<br />

Offenes<br />

Auf ewig allein? Ibiza Cabrio von 1986.<br />

Geheimnis<br />

1986 zeigte sich auf der Barcelona<br />

Motorshow das bislang einzige Seat<br />

Ibiza Cabrio – zum 30. Geburtstag<br />

des Ibiza durfte es mal wieder an die<br />

Sonne. Das Design des Ur-Ibiza verträgt<br />

sich prächtig mit dem bügellosem<br />

Cabrio-Umbau. Dass die Konstruktion<br />

des elektrisch zu bedienenden<br />

Softtops nicht ganz solide wirkt,<br />

ist nur ein Schönheitsfehler. Für den<br />

Antrieb sorgt der bei Porsche entwickelte<br />

Vierzylinder mit 85 PS aus<br />

der Limousine, der aus dem Cabrio<br />

einen gemütlichen Cruiser macht.<br />

Ist Ihr Verbandskasten auf dem aktuellen<br />

Stand?<br />

Neuer Ölberater<br />

> ERWEITERTES PORTFOLIO<br />

Mehr drin<br />

> KFZ-VERBANDSKASTEN<br />

> IBIZA CABRIO<br />

Knappe Kassen sowie eine wenig<br />

Cabrio-affine spanische Kundschaft<br />

waren und sind die Gründe, weshalb<br />

es bei diesem Prototypen blieb.<br />

Seit diesem Jahr gilt für Kfz-Verbandskästen<br />

eine geänderte Norm. Der Inhalt wurde<br />

um neue Teile ergänzt: ein Pflasterset,<br />

zwei Hautreinigungstücher und ein Verbandspäckchen<br />

in Kindergröße. Wer also noch nicht<br />

auf dem aktuellen Stand ist, sollte schleunigst<br />

aufrüsten und dabei sogleich checken, welche<br />

Materialien bereits abgelaufen sind und ersetzt<br />

werden müssen. In diesem Fall kann es billiger<br />

sein, einen neuen Verbandskasten zu kaufen,<br />

als einzelne Komponenten auszutauschen.<br />

Schmierstoff gefällig? Was ihr Schätzchen<br />

– egal ob „alt“ oder neu – braucht<br />

und wie viel, spuckt der Ölberater von<br />

MOTUL aus. Die Datenbank wurde mittlerweile<br />

um Lkw/Busse und Traktoren erweitert.<br />

Der Bereich „Transporter“ hat eine eigene<br />

Rubrik bekommen. Wie das Ganze<br />

funktioniert? Den Ölberater von MOTUL finden<br />

Sie unter: www.oelberater.de. Über die<br />

KBA-Schlüsselnummern in der Zulassungsbescheinigung<br />

oder über die Direktsuche<br />

wählt der Nutzer das betreffende Fahrzeug<br />

aus und erhält sofort die passenden Schmierstoffempfehlungen<br />

für sämtliche Anwendungsbereiche<br />

(Motor, Getriebe, Achsantrieb,<br />

Lenkgetriebe, Bremse, Kühlkreislauf<br />

usw.) inklusive der Füllmengen und Wechselintervalle.<br />

Weitere Infos gibt es unter<br />

www.motul.de.<br />

Foto: Sven Jürisch<br />

Foto: MOTUL<br />

ALLES, WAS RECHT IST<br />

Wenn es bei der<br />

Ausfahrt kracht<br />

Berichte über Unfälle während Oldtimerausfahrten<br />

häufen sich. Doch<br />

was passiert, wenn es kracht? Sowohl<br />

hinsichtlich der Kasko- als auch der<br />

Haftpflichtversicherung ist der Versicherer<br />

(gegenüber dem Versicherungsnehmer) weitgehend<br />

leistungsfrei, wenn der Versicherungsnehmer<br />

an einer Rennveranstaltung<br />

teilgenommen hat. Spätestens nach zwei<br />

Entscheidungen des OLG Karlsruhe stellen<br />

gewöhnliche Ausfahrten<br />

aber kein<br />

Fahrsicherheitstrainings<br />

und Touris-<br />

Rennen dar.<br />

Das Gericht entschied,<br />

dass weder Rennveranstaltungen.<br />

tenfahrten sind keine<br />

die Teilnahme an einem<br />

Fahrsicherheitstraining, noch die sogenannten<br />

Touristenfahrten auf Rennstrecken<br />

Rennveranstaltungen darstellen. Etwas anderes<br />

gilt selbstverständlich, wenn es um die<br />

Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten geht,<br />

mithin eine Veranstaltung, die nur den Deckmantel<br />

der Oldtimerausfahrt hat.<br />

Interessant sind aber die Haftungsausschlüsse.<br />

Nahezu jeder Teilnehmer muss bei<br />

der Veranstaltung eine Erklärung unterschreiben,<br />

wonach er auf Ansprüche verzichtet und<br />

zwar auch gegenüber anderen Fahrern. Nach<br />

einer Entscheidung des OLG Karlsruhe kann<br />

dieser Haftungsausschluss<br />

sehr wohl Wirksamkeit entfalten.<br />

Zu beachten ist aber,<br />

dass die rechtlichen Grenzen<br />

derartiger Haftungsausschlüsse<br />

eng gesteckt sind, da es sich in juristischer<br />

Hinsicht zumeist um Allgemeine<br />

Geschäftsverbindungen handelt. Pauschale<br />

Haftungsausschlüsse sind daher zumeist unwirksam.<br />

Die Rechtsprechung nimmt häufig<br />

auch konkludente Haftungsausschlüsse an,<br />

die die Teilnehmer untereinander durch die<br />

Teilnahme an der Veranstaltung klären. Auch<br />

diese wirken jedoch nur eingeschränkt.<br />

Kommt es also auf einer Oldtimerausfahrt<br />

tatsächlich zu einem Schaden, besteht eine<br />

<strong>gut</strong>e Chance, diesen wie einen normalen<br />

Verkehrsunfall abwickeln zu<br />

können.<br />

Dr. Götz Knoop<br />

Haben Sie Fragen<br />

aus dem Oldtimer -<br />

bereich an unseren<br />

Rechtsexperten?<br />

Dann schicken Sie<br />

eine E-Mail an:<br />

redaktion@autoclassic.de<br />

Ein unterzeichneter<br />

Haftungs -<br />

ausschluss kann<br />

durchaus gelten.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 11


Panorama<br />

Bei Dezer steht auch die größte Sammlung an<br />

James-Bond-Filmautos samt Devotionalien.<br />

Autonarren<br />

willkommen<br />

> DEZER <strong>AUTO</strong> MUSEUM IN FLORIDA<br />

Fotos: Sven Jürisch<br />

Hollywood ist nur ein großes Thema<br />

der umfangreichen Collection.<br />

Wer vom Sammelvirus infiziert ist, biegt vom Highway 95 bei<br />

Miami/Florida besser nicht in das naheliegende Industriegebiet<br />

ab. Dort liegt das Museum von Amerikas wohl verrücktestem<br />

Autonarr, Michael Dezer. Versteckt in zwei Lagerhallen bewahrt er nicht<br />

nur die wohl derzeit größte Collection von James-Bond-Filmwagen auf,<br />

sondern nahezu alles, was zwei oder vier Räder hat. Europäische Microcars<br />

gehören ebenso dazu wie britische<br />

Nobelfahrzeuge aus allen<br />

Dekaden und Gefährte aus unzähligen<br />

US-Spielfilmen.<br />

Rund 800 Fahrzeuge in „amerikanischen“<br />

Zuständen sind noch<br />

nicht alles. Nach zwei Stunden<br />

Dauerstaunen spült es einen in<br />

die zweite Halle, die eine schier<br />

unfassbare Anzahl von US-Pretiosen<br />

auf vier und noch mehr Zweirädern<br />

aus aller Herren Länder,<br />

nebst zeitgenössischem Beiwerk<br />

präsentiert.<br />

DIE FAKTEN<br />

Anschrift<br />

Dezer Auto Museum<br />

2000 NE 146th St, North Miami,<br />

FL 33181<br />

Preis<br />

ab 40 US-Dollar/Person; 5 Dollar<br />

Gutscheine erhältlich<br />

Website<br />

http://www.dezercollection.com/<br />

Fotos: Corval<br />

Sicher verpackt<br />

> ALL-WETTER-SCHUTZ VON CORVAL<br />

NEU!<br />

Wer eine Schutzhülle für sein Schätzchen sucht, ist bei Corval genau richtig.<br />

Und noch mehr, wenn er einen All-Wetter-Schutz benötigt, der den Oldie<br />

sowohl im Außenbereich, als auch beim Trailer-Gebrauch behütet. Das<br />

maßgeschneiderte, reißfeste Wasserstrahlvlies ist atmungsaktiv, licht- und farbbeständig,<br />

sowie schmutzabweisend. Die Innenseite aus schonendem Vlies schmiegt<br />

sich sanft um das Fahrzeug. Nur 200 Gramm wiegt die Hülle pro Quadratmeter und<br />

lässt sich sehr platzsparend zusammenfalten. Alle Infos gibt es unter www.corval.ch.<br />

Vorher:<br />

Wie beim<br />

Transport<br />

schützen?<br />

Nachher: Sicher in einem<br />

maßgeschneiderten All-<br />

Wetter-Schutz von Corval<br />

geht’s auf den Trailer.<br />

Schon gewusst?<br />

> VW JETTA CABRIOLET<br />

Ein Jetta mit Henkel und Faltdach? Noch nie gesehen? Kein<br />

Wunder, das Jetta Cabriolet ging nie in Serie. Kein anderer als<br />

Karmann hatte bei diesem Entwurf von 1980 seine Finger im<br />

Spiel. Ein 70 PS starker Vierzylinder bescherte dem offenen<br />

Jetta 156 km/h Spitze. Warum er sie nicht ausreizen durfte?<br />

„Schuld“ daran ist das erfolgreiche Golf Cabriolet, das ein Jahr<br />

zuvor auf die Straßen kam. Die Verkäufe des „Erdbeerkörbchens“<br />

liefen dermaßen <strong>gut</strong>, dass VW die offene Modellvariante<br />

des Jetta wieder fallen ließ und dem Star die Bühne überließ.<br />

Schade eigentlich.<br />

Foto: Volkswagen AG<br />

12


AMC JEEP CHEROKEE XJ<br />

Jetzt mit<br />

„H“<br />

FÜR SIE GETESTET<br />

Lotuseffekt<br />

fürs Verdeck<br />

Verdeckversiegelung von Nanotrends<br />

Als Lotuseffekt bezeichnet man eine<br />

Oberflächenbehandlung, die dafür<br />

sorgt, dass Wasser und Dreck abperlen<br />

und die Oberfläche so länger sauber<br />

bleibt. Die Verdeckversiegelung der Firma Nanotrends<br />

verspricht genau diesen Effekt für<br />

Cabrioverdecke. Ob sie funktioniert?<br />

Foto: Fiat<br />

Kleiner als sein Vorgänger und anfangs<br />

etwas schwach auf der Brust:<br />

der Jeep Cherokee XJ.<br />

Er ist über einen halben Meter kürzer als<br />

sein Vorgänger, schmaler und wiegt<br />

rund eine halbe Tonne weniger: Für<br />

amerikanische Verhältnisse ist der AMC Jeep<br />

Cherokee XJ mit einer Länger von 4,20 Meter<br />

recht klein geraten, doch er passte perfekt<br />

nach Europa.<br />

1984 kam der Cherokee als erster Jeep mit<br />

selbsttragender Karosserie auf die Straße, die<br />

Warnwesten<br />

> MITFÜHREN IST PFLICHT<br />

Seit 1. Juli 2014 muss in Deutschland<br />

jeder Fahrzeugführer eine<br />

Warnweste dabei haben und<br />

sie im Notfall anziehen. Das gilt für<br />

alle zugelassenen Pkw, Lkw und<br />

Busse. Die Weste wird am besten im Innenraum<br />

des Fahrzeugs gelagert, zum Beispiel unter dem<br />

Fahrersitz, dann ist sie immer griffbereit. Pro<br />

Exemplare erster Stunde dürfen sich also über<br />

das H-Kennzeichen freuen. Befeuert wurde<br />

der SUV zu Beginn von einem 2,8-Liter-V6<br />

mit 115 PS oder einem 105 PS starken 2,5-Liter-Reihen-Vierer.<br />

Ab 1987 freuten sich die<br />

Käufer über einen zwischen 170 und 185 PS<br />

starken 4,0-Liter-Reihen-Sechszylinder, der<br />

dem Cherokee auch den gewünschten Erfolg<br />

bescherte.<br />

Fahrzeug ist eine Warnweste<br />

vorgeschrieben, wobei eine<br />

zweite für einen Beifahrer<br />

empfehlenswert ist. Die<br />

Warnwesten müssen der<br />

Norm DIN EN 471:2003 + A1:2007, Ausgabe<br />

März 2008 entsprechen und sind in den Farben<br />

Rot, Gelb oder Orange erhältlich.<br />

Die Umfrage auf www.autoclassic.de – Sie haben abgestimmt:<br />

Klassische Fahrzeuge sind derzeit im Trend. Sie sind beliebt und dementsprechend steigen auch die<br />

Preise fast aller Modelle, mal mehr, mal weniger. Wie sehen Sie das?<br />

40,9 %<br />

Ich besitze Klassiker, weil sie als Geldanlage mehr Rendite bieten als klassische Anlageformen.<br />

Schmutz vor<br />

Schmutz und<br />

Wasser:<br />

NTEC Cabrioverdeck<br />

soll Verdecke<br />

versiegeln<br />

Der Hersteller empfiehlt, vor der Versiegelung<br />

das Verdeck gründlich zu reinigen und<br />

bietet natürlich auch dafür den „NTEC Allzweck-<br />

und Vorreiniger“ an. Nach kräftigem<br />

Schütteln wird der Reiniger auf das Verdeck<br />

mit einem Schwamm oder dem mitgelieferten<br />

Sprühkopf aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit<br />

wird das Verdeck mit einem feuchten<br />

Schwamm gereinigt. Das funktioniert so <strong>gut</strong>,<br />

dass sogar hartnäckige Flecken anschließend<br />

verschwunden sind.<br />

Ebenso einfach ist das Aufbringen der Versiegelung.<br />

Auch sie wird mit einem<br />

Schwamm oder dem Sprühkopf aufgetragen.<br />

Nach 4-5 Stunden Einwirkzeit soll der Lotuseffekt<br />

wirken. Wir warten auf Regen und siehe<br />

da: Das Stoffverdeck bleibt fast trocken,<br />

das Wasser perlt einfach ab. Test bestanden!<br />

Mit einem Preis von 43,60 Euro für 250 Milliliter<br />

ist das Produkt nicht gerade preiswert.<br />

Aber es schützt tatsächlich und ist unserer<br />

Meinung nach sein Geld wert.<br />

Nanotrend-Versiegelung NTec Cabrio -<br />

verdeck, 250 ml, 43,60 Euro.<br />

Bezugsquelle: nur im Onlineshop<br />

www.nanotrends.eu erhältlich.<br />

9,2 %<br />

Ich besitze Klassiker in erster Linie aus Liebhaberei, achte aber beim Kauf schon auf eine positive<br />

Preisentwicklung.<br />

49,9 %<br />

Der Preis meines/r Klassiker/s interessiert mich nicht, ich bin Sammler aus Leidenschaft.<br />

Besuchen Sie unsere Website und machen Sie bei der aktuellen Umfrage mit!<br />

Das Ergebnis: Alter Dreck ist verschwunden<br />

und Wasser perlt ab.<br />

Daumen hoch!<br />

Fotos: Jörn Müller-Neuhaus<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 13


Titelstory | Kampf der Konzepte<br />

Geheimtipps für Individualisten<br />

<strong>Überraschend</strong>,<br />

Ford<br />

Taunus 12m<br />

Triumph<br />

Herald<br />

Renault<br />

R 8<br />

Am automobilen Stammtisch geht es selten<br />

sachlich, dafür immer gern hoch her.<br />

Am liebsten werden die gängigen Vorurteile<br />

bedient: „Fahr doch Ford – wohin du<br />

willst mit deinem langweiligen Kölner Barock.“<br />

„Was willst du denn mit dem weichgespülten<br />

Franzosen-Frosch?“ „Ihr habt alle keine Ahnung,<br />

die stilvollsten Autos kommen immer<br />

noch aus Great Britain.“ Wir wissen nicht, was<br />

der freundliche Tankwart empfiehlt, wir sagen:<br />

Wer nicht vergleicht, ist doof. Ungewöhnlich<br />

sind unsere drei Testkandidaten heute wie damals:<br />

Der Taunus P4 war der erste frontgetriebene<br />

Ford überhaupt, der Renault 8 setzte in seiner<br />

Klasse mit vier Scheibenbremsen einen<br />

Maßstab, und der Triumph Herald überzeugte<br />

mit einer enormen Karosserievielfalt und der<br />

damals nicht selbstverständlichen hinteren Einzelradaufhängung.<br />

Grund genug, uns ganz unbedarft<br />

die drei Mittelklässler der 1960er aus<br />

drei Ländern genauer anzuschauen und zu<br />

überprüfen, ob die Stammtisch-Klischees ein<br />

Körnchen Wahrheit enthalten.<br />

Ford 12m P4 – der Vernünftige<br />

If you make it there, you make it everywhere.<br />

Die Showbiz-Erfolgsformel gilt manchmal auch<br />

im Automobilbau: Was für die USA nicht taugt,<br />

kann in Europa durchaus erfolgreich verkauft<br />

werden. So geschehen im Falle des Ford Cardinal,<br />

der in den USA dem Importstar VW Käfer<br />

um die runden Kotflügel fahren sollte. Doch<br />

dann entschied Ford in Dearborn: zu klein, zu<br />

schwach, der gehört nach Europa. Und so konnte<br />

sich Ford in Köln über einen modernen Nachfolger<br />

ihres 12m P3 freuen. Die Grundidee –<br />

kleiner Motor, großes Auto – klingt wenig aufregend,<br />

doch wer jahrelang im beengten Käfer<br />

gen Italien in Urlaub aufbrach, weiß mehr Platz<br />

absolut zu schätzen. Und davon hat der 12m P4<br />

reichlich. Als zweitüriger Fünfsitzer erscheint<br />

Ende 1962 Fords neuer Kompakter im klassischen<br />

Drei-Box-Design: großer Alu-Grill vorn,<br />

eingefasst von runden Scheinwerfern, darunter<br />

mandelförmige Blinker. Letztere werden im<br />

14


<strong>günstig</strong>, <strong>gut</strong><br />

Großer Fahrspaß für ein überschaubares Budget, Familien- und<br />

Alltagstauglichkeit und trotzdem abseits vom Mainstream – geht das in<br />

der 1960er-Mittelklasse? Wir meinen ja! Lassen Sie sich einfach von<br />

unseren drei Testkandidaten überraschen, die technisch unterschiedlicher<br />

kaum sein könnten: Ford 12m P4, Triumph Herald und Renault R 8.<br />

Leistungsträger aus drei Ländern: deutscher Ford 12m,<br />

britischer Triumph Herald und Renault 8 aus Frankreich.<br />

Heck als Rückleuchten in gleicher Form zitiert.<br />

Dazwischen ziert den Kölner eine markantkeilförmige<br />

Seitensicke, die ihm zumindest optisch<br />

Dynamik verleiht. Unter der Motorhaube<br />

sorgt ein 1,2-Liter-Vierzylinder für bescheidene<br />

40 PS. Geschaltet wird das Vierganggetriebe am<br />

Lenkrad. Soweit ist alles recht konventionell.<br />

Die Überraschung jedoch: Der 12m P4 hat als<br />

erster Ford Frontantrieb. Das hat Vorteile. Sichereres<br />

Fahrverhalten und mehr nutzbarer<br />

Innenraum, weil kein Kardantunnel das Platzangebot<br />

einschränkt. Ein Nachteil sind die<br />

schlechteren Traktionseigenschaften beim<br />

Sprint. Selbst wenn, wie im P4, der Motor weit<br />

vor der Vorderachse sitzt und dort über 60 Prozent<br />

des Gewichts „liegen“. Clever: Die Ford-<br />

V4-Motoren sind kürzer als klassisc he Reihenmotoren.<br />

Die schlechtere Laufruhe wird<br />

durch eine Ausgleichswelle etwas gemildert.<br />

Im Dezember 1962 erscheint der 12m TS,<br />

dessen 1,5-Liter-Vierzylinder immerhin 55 PS<br />

In den 60ern war der „Kampf“ um das beste<br />

Antriebskonzept noch nicht entschieden.<br />

liefert. Im Frühjahr darauf kommen der gleiche<br />

Motor mit 50 PS sowie der Kombi und ein Kastenwagen.<br />

Im Sommer 1963 starten die Kölner<br />

im französischen Miramas eine spektakuläre<br />

Aktion: Sechs Piloten bewegen unter Aufsicht<br />

der FIA einen weißen 12m P4 142 Tage lang<br />

auf der ehemaligen Rennstrecke nahe Marseille.<br />

Tag und Nacht. Das Ziel: Es soll in möglichst<br />

kurzer Zeit die Gesamtstrecke von über<br />

356.000 Kilometern absolviert werden. Das entspricht<br />

ungefähr dem kürzesten Abstand<br />

zwischen Erde und Mond.<br />

Trotz eines nächtlichen Unfalls mit<br />

Überschlag erfüllen die Testfahrer<br />

regelkonform den Langstreckenversuch<br />

und erringen dabei 108 Weltrekorde in<br />

verschiedenen Disziplinen. Übrigens: Dieses<br />

Auto existiert noch. Doch zurück zur Serie: Im<br />

August des Jahre erscheint das 12m-TS-Coupé<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 15


Titelstory | Kampf der Konzepte<br />

Ford 12m P4<br />

Die neue Linie der Vernunft:<br />

12m mit markanter Seitensicke.<br />

Sauber: Das Kofferraumschloss<br />

ist schmutzgeschützt<br />

hinterm<br />

Taunus-Wappen.<br />

und ein Monat später der Viertürer. Der P4 wurde<br />

zunächst nur im Werk Köln-Niehl produziert,<br />

ab Anfang 1964 auch im belgischen Genk. Erkennbar<br />

sind die Belgier am X in der Fahrgestellnummer,<br />

die deutschen Taunus am W. Für<br />

den Spätsommer des Jahres haben die Rheinländer<br />

noch ein Ass im Ärmel: Dank höherer<br />

Verdichtung leistet der 1,5-Liter-V4 nun 65 PS<br />

und vorne übernehmen Scheibenbremsen die<br />

Verzögerung. Ab August 1964 wird auch eine<br />

neue Vorderachse verbaut, die die Übertragung<br />

von Schall und Vibrationen in den Innenraum<br />

und die Kippneigung der Karosse verringert.<br />

Wegen einer geänderten Luftführung entfallen<br />

auch die beiden praktischen Frischluftklappen<br />

unterm Armaturenbrett. Nach nicht mal dreieinhalb<br />

Jahren fährt der letzte 12m P4 am<br />

23. Juli 1966 vom Band. Fast 673.000 Exemplare<br />

wurden gebaut, überlebt haben bei uns wohl<br />

rund 1.200 Taunus, wie die Alt Ford Freunde<br />

kürzlich recherchiert haben.<br />

Unser Testwagen<br />

Das erste Auto des 18-jährigen Oberschwaben<br />

Kurt Gehweiler war 1967 ein 12m P4. Der Ford<br />

ging, doch die Erinnerung an den geräumigen<br />

Mittelklässler blieb. Als die<br />

Töchter aus dem Haus sind,<br />

ist für den Ford-Fan die Entscheidung<br />

klar: Genau so ein<br />

Wagen muss wieder in die heimische Garage.<br />

1990 findet er schließlich „seinen“ P4. Doch der<br />

Zustand des Kölners aus zweiter Hand ist erbärmlich.<br />

Der Elektriker zerlegt den Zweitürer<br />

komplett und baut ihn innerhalb zweier Jahre<br />

Stück für Stück wieder auf. Eine Mitgliedschaft<br />

beim Alt Ford Freunde e.V. bringt hilfreiche Kontakte,<br />

die den originalen Aufbau des 1963er-Modells<br />

begleiten. Außer den Schweiß- und Lackierarbeiten<br />

erledigte Gehweiler die Restaurierung<br />

überwiegend in Eigenregie. Mit Erfolg.<br />

Heute strahlt der 12m in Pastellweiß und blassblauem<br />

Dach mit Gehweiler beim Fototermin<br />

um die Wette. In den vergangenen 24 Jahren<br />

hat der pensionierte Handwerker bestimmt<br />

25.000 Kilometer zurückgelegt. Und wenn Kurt<br />

Gehweiler seinen Jugendtraum nicht wienert<br />

oder fährt, repariert er historische Elektrogeräte,<br />

Streng genommen hat der 12m einen V-förmigen<br />

Reihenmotor: Jedes Pleuel hat einen Hubzapfen.<br />

die er in seinem kleinen Museum (www.elektromuseum-gehweiler.de)<br />

gern Besuchern zeigt.<br />

Renault 8 – der Sportliche<br />

Wenn im Deutschland der 1960er ein VW Käfer<br />

das Maß aller Dinge war, kann der im Juni 1962<br />

vorgestellte Renault 8 als französischer Urmeter<br />

gelten. Auch der kantige R8 trägt das Herz im<br />

Maschinen-Abteil: Der kleine V4 verliert sich fast im üppigen<br />

Motorraum des Ford. Vorteil: viel Platz für die Ölkontrolle.<br />

Unendliche Weiten: Der Ford hat den meisten Platz. Vorn passen<br />

dank Sitzbank und Lenkradschaltung auch mal drei Personen rein.<br />

Fotos: Stefan Viktor<br />

16


KAUFBERATUNG<br />

Ford 12m P4<br />

Alte Liebe rostet doch. Auch ein Unterbodenschutz mit Zinkstaub konnte die<br />

Korrosion am Kölner nicht lange verhindern. Deshalb sind alle P4 mindestens<br />

einmal durchgeschweißt worden. Wie <strong>gut</strong>, zeigt sich im Alltag relativ schnell.<br />

„Ich fahre 12m, weil mein erstes<br />

Auto als Führerscheinneuling<br />

mit 18 Jahren ein P4 war. Der<br />

war genügsam und man hatte<br />

innen viel Platz. Irgendwann<br />

war klar: So einen wollte ich<br />

wieder haben.“ KURT GEHWEILER<br />

Heck. Die Designlinie stammt von Philippe<br />

Charbonneaux, der mit dem R8 seinen ersten<br />

Entwurf an den französischen Staatskonzern<br />

abliefert. Inspiriert vom Chevrolet Corvair,<br />

zeichnet Charbonneaux innerhalb einer Woche<br />

den sympathischen Viertürer. Markant die mittig<br />

eingezogene Kofferhaube vorn und die am<br />

Frontblech asymmetrisch angeordnete Renault-<br />

Raute. Der nur knapp ein Liter große Vierzylinder<br />

liefert 40 PS an die Hinterräder. Ungewöhnlich<br />

für die Zeit: Ringsum verzögern Scheibenbremsen<br />

den kleinen Franzosen, was die Tester<br />

von einst ausführlich loben. Dank leichtgängiger<br />

und präziser Zahnstangenlenkung lässt sich der<br />

750 Kilo leichte R8 beherzt um die Ecken jagen.<br />

Knapp 6.000 Mark kostet ein R8 mit Dreigangschaltung.<br />

Wer ein Viergänge-Menü bestellt,<br />

zahlt 100 Mark mehr, die Jaeger-Dreistufen -<br />

automatik (ab Ende 1962) kostet 500 Mark<br />

Mehrpreis. Im Frühling 1964 zieht verhaltener<br />

Luxus ein: Der R8 Major bietet mehr Chrom -<br />

zierrat und den 1,1-Liter-Caravelle-Motor mit<br />

44,5 PS und vollsynchronisiertem Vierganggetriebe.<br />

Auch innen wird der Mayor mit rechteckigem<br />

Kombiinstrument im neuen Armaturenbrett<br />

aufgewertet. Zeitgleich folgt die Kampfansage an<br />

die Konkurrenz: Mit zwei Doppel vergasern und<br />

scharfer Nocke leistet der 1,1-Liter-Motor des R8<br />

Gordini stolze 86 PS. Fürs Überholprestige sind<br />

die in leuchtendem Le-Mans-Blau lackierten<br />

Flitzer mit zwei weißen Rallye-Streifen und größeren<br />

Lampen ausgestattet. Damit der Kraftbolzen<br />

die Power auf die Straße bringt, übernehmen<br />

hinten Doppelstoßdämpfer für jedes Rad den<br />

Fahrbahnkontakt. Zudem ist der <strong>gut</strong> 9.000 Mark<br />

teure Gordini um vier Zentimeter tiefer gelegt.<br />

Im Sommer 1965 erhält der normale R8 einen<br />

1.100er-Motor mit 45 PS. Innen melden<br />

Runduhren den Betriebszustand und es zieht etwas<br />

Holz in die Hütte. Der ein Jahr später erscheinende<br />

R8 Gordini mit 1,3-Liter-Motor liefert<br />

88 PS, die über ein Fünfganggetriebe verteilt<br />

werden. Den größeren Spritdurst stillt<br />

Karosserie<br />

Reichlich Problemzonen: Frontblech,<br />

Stoßdämpferaufnahmen,<br />

Batteriekasten, Innenkotflügel,<br />

Aufnahmen der<br />

Blattfedern, Schweller,<br />

Endspitzen, Kofferraumboden<br />

… Eigentlich bleibt nur<br />

das Dach rostfrei. Erschwerend<br />

kommt hinzu: Die vorderen<br />

Kotflügel sind verschweißt.<br />

Motor/Getriebe<br />

Die Novotex-Zahnräder an<br />

Nockenwelle und Ausgleichswelle<br />

gelten als<br />

kritisch und<br />

Empfindlich: die Novotex-Stirnräder<br />

des Nockenwellenantriebs.<br />

bedürfen der<br />

Beobachtung.<br />

Ansonsten sind die Motoren<br />

robust wie ein Treckermotor.<br />

Die Schaltwege sind lang, die<br />

Betätigung etwas unpräzise,<br />

was im Alter oft noch ungenauer<br />

wird. Startunwilligkeit des<br />

heißen Motors wegen Dampfblasenbildung<br />

wird ebenfalls<br />

oftmals beklagt.<br />

Fahrwerk<br />

Die serienmäßige Kugelumlauflenkung<br />

hat schon neu ein<br />

beachtliches Spiel, das mit zunehmendem<br />

Alter naturgemäß<br />

nicht kleiner wird. Die Trommelbremsen<br />

ziehen nach längerer<br />

Standzeit<br />

öfter einseitig.<br />

Das gilt<br />

auch für die Mechanik<br />

der Stockhandbremse.<br />

Innenraum<br />

Frühe Modelle litten unter<br />

Wassereinbrüchen, das sorgte<br />

für Flecken auf Teppich und<br />

Sitzbezügen. Doch<br />

mittlerweile werden<br />

manche Polsterstoffe<br />

des Interieurs<br />

nachgefertigt.<br />

Und weil der karge Innenraum<br />

wenig Ausstattung<br />

bietet, ist auch nicht<br />

viel zu restaurieren. Scheibendichtungen<br />

sind nicht erhältlich,<br />

dafür können die vom<br />

P7 zurechtgeschnitten werden.<br />

MARKTWERTE<br />

Vermisst: Radzierblenden<br />

und Kappen<br />

fallen schon mal ab.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Wir wissen alle, das zentrale<br />

Teilelager von Ford ist leider<br />

einst abgebrannt. Dennoch<br />

sind heute wieder fast<br />

alle Verschleißteile<br />

verfügbar. Dem Kölner<br />

Baukasten sei dank.<br />

Lediglich Kombi-Blechteile<br />

sind rar.<br />

US-Style: Rücklichtgläser<br />

mit rotem<br />

Blinker sind selten.<br />

Fazit<br />

Eine umfassende Restaurierung<br />

lohnt noch nicht. Hier ist<br />

Herzblut gefragt – wie meist<br />

bei „normalen“ Alltags-Oldies.<br />

Doch es lohnt sich allemal,<br />

einen rettbaren P4 zu erhalten.<br />

Als erster Fronttriebler<br />

der Kölner<br />

ist das Modell<br />

ein wichtiges<br />

Kapitel des Fortschritts. Und<br />

noch dazu preiswert.<br />

Nur sehr <strong>gut</strong>e Exemplare sind richtig teuer. Der Kombi<br />

und das Coupé liegen preislich zwischen dem „normalen“<br />

12m und dem 12m TS.<br />

Modelle: 12m P4/12m P4 TS Baujahr: 1962–66/1963–66<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 8.500/10.500 2: 6.000/7.000 3: 3.600–4.200<br />

4: 1.800–2.100 5: 500/600 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 17


Titelstory | Kampf der Konzepte<br />

Renault 8<br />

Schub-Karre: vier<br />

Türen, Motor und<br />

Antrieb im Heck.<br />

Schiebung: vorn Kurbelfenster,<br />

hinten<br />

Schiebe-Scheiben.<br />

In den letzten drei Produktionsjahren wird der<br />

R8 nur noch im spanischen Renaultwerk gebaut.<br />

neben dem regulären 38-Liter-Kraftstoffbehälter<br />

ein 26 Liter großer Zusatztank im Kofferraum,<br />

der gefüllt die Gewichtsverteilung nach<br />

vorn verlagert. Der Preis: 10.600 Mark. Ein Porsche<br />

912 mit 90 PS kostet damals 6.000 Mark<br />

mehr. Vier Frontlampen und vier Rundinstrumente<br />

im Cockpit sind die weiteren Erkennungszeichen.<br />

1973 verlässt der letzte R8 aus französischer<br />

Fertigung die Fabrik. Insgesamt fast 1,33 Millionen<br />

Exemplare werden produziert, darunter<br />

auch die noch bis 1976 hergestellten R8 aus<br />

dem spanischen Tochterwerk.<br />

Unser Testwagen<br />

Der R8 von Fritz Schwaier verbrachte die meiste<br />

Zeit seines Daseins an der sonnigen Côte<br />

d’Azur. Das erklärt den außergewöhnlich <strong>gut</strong>en<br />

Zustand des kantigen Heckmotor-Franzosen.<br />

Eine Restaurierung war nicht nötig, nur etwas<br />

Kosmetik und die Erneuerung sämtlicher Flüssigkeiten<br />

und Verschleißteile. Fritz Schwaier<br />

fand diesen R8 nach regelmäßiger Lektüre des<br />

französischen Oldtimer-Magazins „La Vie de<br />

l’Auto“. Nach einem ausgiebigen Telefonat mit<br />

dem Erstbesitzer reiste er mit Ehefrau Elisabeth<br />

kurz darauf in den Urlaub – der nicht ganz zufällig<br />

nach Nizza führte, zur<br />

Geöffnet ein <strong>gut</strong>er Trick gegen Radarfallen-<br />

Fotos: Das Staufach fürs fünfte Rad am Wagen<br />

hinter dem Nummernschild.<br />

Besichtigung des frisch lackierten<br />

beigefarbenen Renaults.<br />

Schnell wurden der<br />

Frankophile und der Franzose<br />

sich handelseinig und der R8 zog um ins<br />

Schwäbische. Das war vor zehn Jahren. Seitdem<br />

schmückt der R8 die stattliche Schwaiersche<br />

Sammlung, die nur Renault-Fahrzeuge enthält:<br />

Vater Albert Schwaier eröffnete bereits 1951 im<br />

Schwäbischen ein Renault-Autohaus … das<br />

prägt. Mittlerweile stehen in einem Pavillon neben<br />

dem Verkaufsraum in Fellbach rund 20 historische<br />

Renault.<br />

Schwaiers R8 Mayor von 1965 erscheint zum<br />

Fototermin wie aus dem Ei gepellt. Der zweite<br />

Lack in gebrochenem Weiß ist sauber, die Edelstahl-Zierteile<br />

und der Alugrill glänzen und auch<br />

dem roten Interieur sieht man die Laufleistung<br />

von <strong>gut</strong> 95.000 Kilometern nicht an. Gerade<br />

3.000 davon fuhren Fritz oder Bruder Günter<br />

Schwaier, weil ja auch die anderen Renault regelmäßig<br />

zu Oldtimer-Ausfahrten bewegt wer-<br />

Der R8 hat zwei Heckbleche: In der inneren Schottwand ist der<br />

Wasserkühler untergebracht.<br />

Praktisch: Über dem abschließbaren Handschuhfach ist noch eine<br />

zweite Ablage mit Deckel angeordnet.<br />

18


KAUFBERATUNG<br />

Renault 8<br />

Roste es, was es wolle. Nur wenigen Exemplaren war das milde Klima Südfrankreichs<br />

vergönnt. Der Rest bog häufig auf der finalen Fahrt in Richtung<br />

Schrottplatz ab. Wer einen <strong>gut</strong>en R8 sucht, sollte Französisch beherrschen.<br />

„Ich fahre R8, weil mein Vater<br />

einen hatte und wir Kinder<br />

immer schmunzelten, wenn<br />

er im Winter zwei Sandsäcke<br />

in den Kofferraum legte. Außerdem<br />

liegt mir Renault einfach<br />

im Blut.“<br />

FRITZ SCHWAIER<br />

den müssen. Die Sammlung ist übrigens werktags<br />

nachmittags in Fellbach neben dem Autohaus<br />

Renault Schwaier zu besichtigen.<br />

Triumph Herald – der Alltagstaugliche<br />

Die britische Automobilindustrie kämpft in den<br />

60ern gegen die Konkurrenz vom Kontinent.<br />

Vielleicht bietet sie deshalb die Kraft auf, anlässlich<br />

der Londoner Motorshow im April 1959<br />

gleich mehrere Ikonen zu präsentieren: Aston<br />

Martin DB4 GT, Ford Anglia, Morris Mini, Sunbeam<br />

Alpine und den Triumph Herald. Letzterer<br />

wird als zweitüriger Saloon und schmuckes<br />

Coupé vorgestellt. Die Basis bildet ein Kastenrahmen<br />

mit mittigem Vierkantträger, der sich<br />

an den Enden verzweigt wie ein X und später<br />

auch dem Spitfire als Gerüst dient. Darauf<br />

kommt die von Triumph-Hausdesigner Giovanni<br />

Michelotti gezeichnete Karosserie, die mit<br />

dem Rahmen verschraubt ist. Die Front besteht<br />

aus einem Teil und wird wie beim E-Type komplett<br />

nach vorn geöffnet. Das erleichtert die<br />

Wartung von Antrieb, Bremsen und Vorderachse.<br />

Der heckgetriebene Zweitürer ist ein gefälliger<br />

Kompaktwagen mit Platz für vier. Und<br />

wendig dazu: Einen kleineren Wendekreis sollen<br />

zu der Zeit nur noch London-Taxis haben.<br />

Den Vortrieb besorgt im Saloon ein Reihenvierzylinder<br />

mit 35 PS aus 948 Kubikzentimeter<br />

Hubraum. Im Coupé sorgen zwei Vergaser für<br />

45 PS bei gleichem Hubraum. Interessanterweise<br />

erhält das ein Jahr später vorgestellte Cabriolet<br />

nur den 35-PS-Antrieb. Vielleicht wird es<br />

deshalb nur bis 1961 so gebaut. Zu der Zeit<br />

übernimmt Leyland Motors den Traditionshersteller<br />

Triumph. Im selben Jahr erfolgt eine kleine<br />

Modellpflege mit neuem 1,1-Liter-Motor mit<br />

vier PS mehr Leistung. Später im Jahr gibt es<br />

den Herald auch als Estate (Kombi). Zudem<br />

verkaufen die Briten die Modellvariante Vitesse,<br />

deren 1,6-Liter-Reihensechszylinder 70 PS leistet.<br />

Erkennbar ist der bis auf die Nase mit dem<br />

Herald identische Vitesse an den „Chinese<br />

Karosserie<br />

Rost droht an<br />

Frontblech,<br />

Scheibenrahmen,<br />

Übergang von A-<br />

Säule, an den Kotflügeln<br />

und Schwellern sowie Türen,<br />

Radläufen ringsum, unter der<br />

Rückbank, den Längsträgern<br />

vorn wie hinten und den Traversen<br />

der Achsaufhängungen.<br />

Motor/Getriebe<br />

Nasse Zylinderlaufbuchsen,<br />

Rost: An Fugen und<br />

Blechkanten der Front<br />

zeigt sich öfter Gilb.<br />

die einzeln<br />

zu wechseln sind,<br />

machen eine Motorüberholung<br />

vergleichsweise einfach. Der<br />

Block ist aus Graugusss, der<br />

Kopf dagegen aus einer Alulegierung,<br />

die sich unter extremen<br />

Hitzebedingungen schon mal<br />

verzieht. Beliebt wie gesucht:<br />

Motorkomponenten und Fünfganggetriebe<br />

aus dem Gordini.<br />

Fahrwerk<br />

Die Kreuzgelenke des Antriebs<br />

kommen mit der Leistung oft<br />

nicht klar. Undichtigkeiten an<br />

Läuft Bremsflüssigkeit<br />

aus, ist Korrosion<br />

vorprogrammiert.<br />

der Bremsanlage oder<br />

festgerostete Bremssättel<br />

sind dagegen dem Alter<br />

geschuldet.<br />

Innenraum<br />

Gesucht sind R8 mit Rundinstrumenten<br />

und Holzarmaturenbrett.<br />

Das liebevoll gestaltete<br />

Interieur (mit eingeprägter<br />

Raute in den Türverkleidungen)<br />

ist haltbar, Ersatz allerdings<br />

schwierig<br />

zu beschaffen.<br />

Und: Die hinteren<br />

Schiebefenster<br />

sind öfter<br />

undicht.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Wer französisch kann, ist klar<br />

im Vorteil. Denn naturgemäß<br />

MARKTWERTE<br />

sind die echten Teile-Quellen<br />

links vom Rhein zu finden.<br />

Plus: Die Technik ist simpel<br />

und Ersatz dafür genügend<br />

vorhanden. Gordini-Teile werden<br />

von Fans allerdings mit<br />

Gold aufgewogen.<br />

Fazit<br />

Der R8 ist ein rar gewordener<br />

Charaktertyp mit <strong>gut</strong>en Allround-Eigenschaften.<br />

Ordent -<br />

liche Fahrleistungen, geräumiges<br />

Platzangebot – der Renault<br />

überzeugt mit seinen<br />

inneren<br />

Pflegeleicht: Nicht<br />

nur der Verteiler ist<br />

<strong>gut</strong> zugänglich.<br />

Werten. Dazu<br />

kommt: Er ist trotz<br />

seiner Seltenheit bei uns vergleichsweise<br />

<strong>günstig</strong>.<br />

Der sportliche Viertürer ist in Frankreich noch <strong>gut</strong> verfügbar<br />

und auch in Deutschland nicht wirklich teuer.<br />

Nur die heißen Gordini-Renner fallen aus dem Rahmen:<br />

Sie kosten das Vier- bis Fünffache eines „normalen“ R8.<br />

Modelle: Renault 8 Baujahr: 1962–72<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 9.000 2: 5.600 3: 3.600<br />

4: 1.400 5: 400 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 19


Titelstory | Kampf der Konzepte<br />

Triumph<br />

Herald<br />

Michelotti-Design: Trapezlinie mit Heckflossen<br />

und luftigem Greenhouse, prinzipiell<br />

sahen so viele Autos in den 1960ern aus.<br />

Eyes“ genannten, in der Höhe versetzten<br />

Doppelscheinwerfern. Optional gibt es nun<br />

vorn Scheibenbremsen, die ab 1963 im<br />

neuen 12/50 (1,2 Liter, 50 PS) serienmäßig<br />

sind. Coupé und der vom Kombi abgeleitete<br />

Kastenwagen „Carrier“ werden 1964 mangels<br />

Nachfrage eingestellt. Die letzte Modellpflege<br />

kommt 1967, ihr Erkennungszeichen<br />

ist die Vitesse-Front, allerdings mit nur<br />

einem Scheinwerferpaar. Unter der neu gestalteten<br />

Haube des 13/60 (Saloon, Convertible,<br />

Estate) werkelt jetzt ein 1,3-Liter-Vierzylinder<br />

mit 61 PS. Im Innenraum verbessert sich<br />

das Platzangebot im Fond, das Faltdach kostet<br />

künftig extra. Im Herbst 1970 endet die Limousinen-Produktion,<br />

im September des Jahres laufen<br />

auch Kombi und Cabriolet aus. In zwölf Jahren<br />

wurden über 525.000 Herald hergestellt.<br />

Wie beim Jaguar E-Type: Flip-Front nennen<br />

es die Briten, wenn der gesamte Vorbau aufgeklappt<br />

werden kann.<br />

Unser Testwagen<br />

Der rechtsgelenkte Triumph Herald dient Markus<br />

Simon als Alltagswagen für die Fahrt zur Arbeit<br />

und auch in den Urlaub. Ein echter „Daily<br />

Runner“ also, wie es Briten blumig in einer Verkaufsannonce<br />

beschreiben würden. Ein modernes<br />

Fahrzeug besitzt der 45-jährige Stuttgarter<br />

überhaupt nicht. Sein 1965er 12/50 zeigt denn<br />

auch einige „Kampfspuren“ an der Karosserie:<br />

Kratzer, kleinere Dellen und sogar erste Rostansätze<br />

an den Falzen. Auch der Innenraum<br />

und die schwarzen Kunstlederpolster<br />

weisen sympathische Patina auf.<br />

Und doch wird der knuffige Zweitürer<br />

innig geliebt. Denn Simon ist gelernter<br />

Kfz-Mechaniker. Technisch<br />

steht der Brite daher top gepflegt<br />

da. Mit sinnvollen Verbesserungen:<br />

Weil die Motoren thermisch als weniger<br />

stabil gelten, informiert eine<br />

kleine Digitalanzeige unterm Armaturenbrett<br />

über die Temperatur von Öl- und<br />

Kühlwasser des 1,2-Liter-Vierzylinders. Ein<br />

nachgerüsteter Elektrolüfter macht den Herald<br />

für die tägliche Rush Hour in Stuttgart tauglich.<br />

Und auch das Fahrwerk wurde verbessert: Der<br />

Herald steht auf seltenen, 5,5 Zoll breiten Dunlop-Stahlfelgen<br />

mit Reifen der Dimension 175/<br />

70 R 13, was dem Fahrverhalten zu<strong>gut</strong>e kommt.<br />

Der royalblaue Herald fand vor zwölf Jahren<br />

den Weg ins Ländle; damals zeigte das Zählwerk<br />

100.000 Meilen, mittlerweile kamen über<br />

30.000 hinzu. Und ein Ende des Dauerläufers<br />

Tipp aus der Bedienanleitung: Nach je 24.000 Meilen müssen Wasserpumpe<br />

und Lenkung abgeschmiert werden.<br />

Ergonomisch: Die Lenksäule lässt sich nach Lösen einer Schelle in der<br />

Länge verstellen. Die Schalter sind wie zufällig auf dem Holz verteilt.<br />

20


KAUFBERATUNG<br />

Triumph Herald<br />

Die wenigen Herald in Deutschland sind irgendwann alle überwiegend<br />

rostrot gewesen. Auch beim Triumph ist Korrosionsvorsorge ein Fremdwort.<br />

Erschwerend kommt die „bewährt-britische“ Qualität der 60er-Jahre hinzu.<br />

„Ich fahre Herald, weil ich die<br />

Autos von Triumph einfach<br />

mag. Und weil für mich als<br />

Spitfire-Liebhaber der Herald<br />

dank gleicher Technik aus<br />

dem Baukasten die logische<br />

Konsequenz ist.“ MARKUS SIMON<br />

ist nicht in Sicht. Und weil Simon Triumph-Fan<br />

durch und durch ist, stehen neben dem Herald<br />

noch mehrere Spitfire und ein Dolomite Sprint<br />

als weitere stilechte Daily Runner bereit.<br />

Familienfreundlich: Unsere Kandidaten<br />

sind alle vollwertige Viersitzer.<br />

Der Vergleich<br />

Unsere drei Testkandidaten stammen aus einer<br />

Zeit, als Autofahren klassisch so ging: Papa im<br />

ärmellosen Unterhemd, mit Kippe im Mundwinkel<br />

hinterm Lenkrad, Mutti rechts daneben<br />

verteilt selbst geschmierte Stullen und die Kinder<br />

rutschen ungeduldig auf der Rückbank herum<br />

und quengeln: „Wann sind wir denn da?“<br />

Crash-optimierte Karosserien mit Knautschzone,<br />

Kopfstützen, Sicherheitsgurten? Fehlanzeige.<br />

Doch das hatten andere Automobile der<br />

Klasse und Zeit auch nicht zu bieten.<br />

Ford 12m – phlegmatisches Raumwunder<br />

Der Ford ist mit 4,25 Meter Länge der Größte:<br />

Keiner im Vergleich bietet mehr Innen- und<br />

Kofferraum als der Kölner. Der kompakte 12m<br />

räubert vom Platzangebot her schon in der<br />

gehobenen Mittelklasse. Der Sitzkomfort auf<br />

den Bänken ist kommod, die Übersicht, dank<br />

schmaler Dachpfosten, bestens. Leider sind mit<br />

den 40 PS des Basis-V4 an der Ampel keine Beschleunigungsorgien<br />

zu gewinnen. Die bessere<br />

Wahl sind Antriebe mit 50 und mehr PS. Auch<br />

technologisch ist der Taunus der Älteste im<br />

Trio: Trommelbremsen und Blattfedern ringsum,<br />

funzelige 6-Volt-Elektrik. Dazu kommt die<br />

weiche Gesamtabstimmung des schlicht aufgebauten<br />

Fahrwerks. Fans nennen es komfortabel.<br />

Der P4 ist kopflastig, weil der Motor vor der vorderen<br />

Achse positioniert ist. Dass dabei die Hinterhand<br />

im Grenzbereich schnell bedenklich<br />

leicht wird, ist klar. Weshalb Ford-Freunde in<br />

Karosserie<br />

Die verschraubte Karosse<br />

macht Reparaturen einfacher.<br />

Dennoch bleibt Rost der ärgste<br />

Feind. Gefährlich wird’s, wenn<br />

die Motorspritzwand, die hinteren<br />

Radläufe, die Bodenwanne<br />

oder die Träger hinter den<br />

Schwellern befallen sind. Mühsam<br />

wird es an Karosseriekanten,<br />

-nähten und -fugen. Der<br />

Batteriekasten ist oft von Säure<br />

zerfressen. Auch der Bereich unter<br />

den Blinkern vorn ist gefährdet.<br />

Selbst der robuste Rahmen<br />

kann heftig rosten,<br />

besonders an<br />

Rost I: An den Übergängen<br />

der Blechteile<br />

nagt gern der Gilb.<br />

den Verzweigungen,<br />

den Aufnahmen<br />

der Hauben und den<br />

seitlichen Auslegern.<br />

Motor/Getriebe<br />

Die Motoren sind simpel aufgebaut,<br />

leicht zu warten und<br />

durchaus langlebig. Allerdings<br />

ist die thermische Belastung<br />

enorm, ein Ölkühler und ein<br />

thermostatgesteuerter Elektrolüfter<br />

sorgen für Abhilfe. Das<br />

im ersten Gang unsynchronisierte<br />

Getriebe freut sich über<br />

behutsamen Umgang mit dem<br />

Schalthebel.<br />

Fahrwerk<br />

Hintere Radlager und<br />

die Vorderachse<br />

danken den Gebrauch<br />

einer<br />

Fettpresse mit<br />

längerer Lebensdauer.<br />

Lenkung<br />

und Vorderachse<br />

sind verschleißfreudig.<br />

Die Kreuzgelenke der Antriebswellen<br />

sind wenig haltbar. Bei<br />

den Bremsen ist nur normaler<br />

Verschleiß zu erwarten.<br />

Innenraum<br />

Gern wird bei Basis-Heralds<br />

das Holzarmaturenbrett<br />

nachgerüstet.<br />

Die Teppiche<br />

leiden besonders<br />

beim Cabrio, weil<br />

eindringende Nässe der<br />

Auslegware zusetzt.<br />

MARKTWERTE<br />

Ersatzteilsituation<br />

Grundsätzlich <strong>gut</strong>, aber: Rostfreie<br />

Türen und Fronthauben<br />

sind Mangelware. Auch Interieur-Teile<br />

sind meist nur noch<br />

gebraucht erhältlich. Dafür<br />

sind Verschleißteile prob -<br />

lemlos zu beschaffen.<br />

Rost II: Auslaufende<br />

Batteriesäure zerfrisst<br />

den Blechhalter.<br />

Viele Teile sind mit dem<br />

Spitfire identisch.<br />

Fazit<br />

Es gibt einige Experten, die<br />

versuchen, einem Saloon das<br />

Dach abzuschrauben und ihn<br />

als Cabrio zu verkaufen. Fachleute<br />

erkennen<br />

diese Mutan-<br />

Rost III: Der Türausschnitt<br />

der B-Säule<br />

rostet häufig durch.<br />

ten jedoch am<br />

„DL“ hinter der<br />

Fahrgestellnummer.<br />

Und sonst? Der Herald ist ein<br />

weitgehend unproblematischer<br />

Oldie für Individualisten, die<br />

jeden Tag Spaß haben wollen.<br />

Herald sind <strong>günstig</strong> im Einkauf und im Unterhalt. Fast<br />

doppelt so teuer wie die Limousine ist das 13/60 Cabriolet,<br />

was manchen Umbau erklärt.<br />

Modelle: Herald 12/50/Herald 13/60<br />

Baujahr: 1963–67/1967–71<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 9.000/10.000 2: 5.600/6.200 3: 3.600/4.000<br />

4: 1.600/1.800 5: 400/400 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 21


Titelstory | Kampf der Konzepte<br />

Der Vergleich<br />

(zu) zügigen Kurven niemals ängstlich vom Gas<br />

gehen sollten, sonst dreht sich die ganze Fuhre<br />

sehr flink ein und das Heck landet in der Leitplanke.<br />

Doch es geht ja um Spaß, nicht um Kurvenhatz.<br />

Und für entspannte Oldtimer-Ausfahrten<br />

der Jetztzeit reicht ein 12m natürlich allemal.<br />

Renault 8 – fahraktive Heckschleuder<br />

Dass das Konzept des R8 zeitgemäß ist, beweist<br />

heute noch der aktuelle Smart. Selbst die kommende<br />

dritte Generation behält Motor und Antrieb<br />

im Heck. War also der R8 seiner Zeit voraus?<br />

Vielleicht. In jedem Fall ist er fast genauso<br />

handlich und übersichtlich. Und er verzögert<br />

per Scheibenbremsen an allen vier Rädern souverän.<br />

Kurzum: Es passt alles bestens, der Renault<br />

ist ein gelungenes Oldie-Angebot. Und er<br />

Typisch für die Zeit: Die Fahrwerke haben alle<br />

Schwächen im fahrerischen Grenzbereich.<br />

kennt keine Traktionsprobleme. Zudem ist sein<br />

Wendekreis erfreulich klein, weil die gelenkten<br />

Räder stärker eingeschlagen werden können als<br />

bei Autos mit Antriebswellen an den Fronträdern.<br />

Heckmotors Handicap: Wer allzu schnell<br />

in die Kurve eilt, den überholt blitzschnell schon<br />

mal der Hintern. Prinzipbedingt liegt bei Heckmotor-Fahrzeugen<br />

der Kofferraum vorn. Nachteil<br />

dieses Konzepts: Unbeladen wird die Vorderachse<br />

bei hohen Tempi meist recht „leicht“,<br />

der Wagen beginnt auf der Autobahn zu<br />

„schwimmen“. Zudem muss<br />

beim Einladen des Gepäcks jeder<br />

Koffer erst seitlich über die Kotflügel<br />

hochgewuchtet werden,<br />

weil die Fronthaube vorn angeschlagen ist. Dabei<br />

kommen schnell Kratzer ins kostbare Blech.<br />

Das können die klassischen Limousinen mit<br />

Kofferraum im Heck wie 12m und Herald deutlich<br />

besser. Auch wenn bei diesen Wettbewerbern<br />

die Ladekante ebenfalls recht hoch ist.<br />

Triumph Herald – stilvoller Alltags-Oldie<br />

Der Triumph überzeugt im Gesamtpaket: agiles<br />

Handling, angemessenes Platzangebot und ordentliche<br />

Fahrleistungen. Was will der Oldtimer-Freund<br />

mehr? Vielleicht etwas mehr Liebe<br />

im Detail. Die Verarbeitungsqualität ist bei den<br />

frühen Modellen so bescheiden<br />

wie beim Ford von 1962. Das kann<br />

der Renault besser. Doch ein Blick<br />

auf die in edlem Holzfurnier eingebettete<br />

Schalterbatterie und das<br />

schlichte Rundinstrument zeigt: Die Briten wissen<br />

halt, wie man auch in kleinen Klassen stilvolle<br />

Alltagsautos baut. Dazu kommen: drehfreudiger<br />

Motor, <strong>gut</strong> schaltbares Getriebe mit<br />

drehzahlschonendem Overdrive, Knüppelschaltung<br />

in der Mitte angeordnet – neben dem Renault<br />

hinterlässt der Triumph eindeutig den<br />

sportlichsten Eindruck. Er verhält sich aber auf<br />

schlüpfrigem Untergrund auch schnell kritisch<br />

und bricht hinten dann schon mal aus. Ein luftiges<br />

Plus: Beim Herald war damals im deutschen<br />

Markt<br />

das große Faltdach Serie.<br />

Da kommt echtes Cabrio-<br />

Feeling auf. Und: Die Briten kümmern sich traditionell<br />

sehr <strong>gut</strong> um die Ersatzteilversorgung.<br />

Das macht den 12/50 aus heutiger Sicht zum<br />

problemlosen Alltagsklassiker. Dennoch bleibt<br />

er der Exot in diesem Vergleich. Selbst vom R8<br />

fanden mehr Exemplare den Weg zu uns nach<br />

Teutonien. Woran es lag? Vermutlich trauten<br />

die Deutschen der britischen Technik weniger.<br />

Und die zeitgenössischen Testberichte geben<br />

den Interessenten ja auch recht. Zu viele Liederlichkeiten<br />

nervten besonders am Anfang.<br />

Zwar wurde gleich zu Beginn nachgebessert,<br />

doch das Image blieb angekratzt. Heutige Herald,<br />

verbessert mit aktueller Technik, zeigen<br />

sich dagegen unproblematisch. Allerdings sollten<br />

Besitzer immer ein Auge auf die rostempfindliche<br />

Karosse werfen. Doch das gilt für Taunus<br />

und R8 ebenfalls.<br />

Klassiker (nicht nur) für Einsteiger<br />

Und was sagt der kritische Oldtimer-Stammtisch<br />

jetzt? Zunächst einmal stellten die Experten<br />

fest, dass alle drei Kandidaten eine <strong>gut</strong>e<br />

Wahl für Oldtimer-Liebhaber sind, die es gerne<br />

unkompliziert haben. Alle drei Fahrzeuge sind<br />

technisch anspruchslos und problemlos im Unter -<br />

halt, die Technik aus der Großserie ist bewährt<br />

und bis heute sind die meisten Teile verfügbar.<br />

Und alle drei heben sich erfreulich ab vom<br />

„Einheitsbrei“ der etablierten Klassikermodelle,<br />

22


Heck-Parade: Ein Rückfahr-Scheinwerfer kostete bei Ford Aufpreis.<br />

Die Flossen des 12/50 scheinen Verfolger aufspießen zu wollen.<br />

Der Renault hat hinten keinen Koffer-, sondern einen Motorraum.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller Ford Werke GmbH,<br />

Köln<br />

Renault AG, Boulogne- Standard-Triumph,<br />

Billancourt/Frankreich Großbritannien<br />

Modell Taunus 12m (Typ P4) Renault 8 Herald<br />

Karosserie 2- & 4-türige Limousine, Limousine, 4 Türen, 2-türige Limousine, Coupé,<br />

Kombi, Coupé<br />

Cabrio, Kombi, auf Kastenrahmen<br />

Motor V4-Zyl., zentrale Nockenwelle, 4-Zyl.-Reihe, ohv, 4-Zyl.-Reihe, ohv,<br />

wassergekühlt wassergekühlt, Heckmotor wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.183–1.498 956–1.254 948–1.296<br />

Leistung (PS) 40–65 40–95 34,5–61<br />

Getriebe 4-Gang, Lenkradschaltung 3-Gang, ab 1963 4-Gang 4-Gang, Mittelschaltung,<br />

(voll synchronisiert ab 1964), optional: Overdrive<br />

Automatik<br />

Antrieb Heck Heck Heck<br />

Fahrwerk vorne Querblattfeder, Querlenker Dreiecksquerlenker, Dreiecksquerlenker,<br />

unten, McPherson- Schraubenfedern, Teleskop- Schraubenfedern, Teleskop-<br />

Federbeine dämpfer, Querstabi dämpfer, Querstabi<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Blattfedern, Pendelachse, Schubstreben, Schubstreben, Querblatt-<br />

Teleskopdämpfer Schraubenfedern feder, Teleskopdämpfer<br />

Radstand (mm) 2.527 2.270 2.320<br />

Spurweite v/h (mm) 1.220/1.220 1.260/1.230 1.220/1.220<br />

L x B x H (mm) 4.248–4.322 x 1.594 x 1.458 3.995 x 1.490 x 1.405 3.890 x 1.525 x 1.320<br />

Reifen/Felgen 5.60 x 13 auf 4J x 13 Stahlf. 145 x 15 5.20–5.60 x 13<br />

Bremsen v/h Trommeln Scheiben/Scheiben Trommeln/Trommeln<br />

(ab 1964: Scheiben vorne)<br />

(a. W.: Scheiben/Trommeln)<br />

Vmax (km/h) 123–144 130–175 115-135<br />

0–100 km/h (s) 29,5–16,5 24–14 26–20<br />

Gewicht leer (kg) 845–915 730–770 850<br />

Verbrauch (l/100 km) 8–10 8–11 8–10<br />

Bauzeit 1962–66 1962–73 1959–71<br />

Stückzahl ca. 680.000 1,3 Mio. 510.000, davon 63.330<br />

Cabrios<br />

Neupreis (DM) 5.330 (12m, 1963) 5.290 (1965) 6.960 (1965, Limousine)<br />

Club/Weblink Alt-Ford-Freunde e. V., Bundesverband dt. Alpine & Triumph Herald & Vitesse IG,<br />

Tel. (0221) 943 61 20, Renaultclubs, www.d-arc.org www.triumph-heraldwww.Alt-Ford-Freunde.de<br />

vitesse-ig.de<br />

ohne deshalb allzu große Löcher in die Geldbörse<br />

zu reißen.<br />

Am Taunus gefällt uns die Unaufgeregtheit<br />

des Designs. Solide Konstruktion, gepaart mit<br />

großzügigem Raumangebot und problemloser<br />

Technik – der 12m ist eine <strong>gut</strong>e Wahl für entspannte<br />

Väter, die Oldie-Touren mit der ganzen<br />

Familie bestreiten wollen. Weiterer Vorteil: Eine<br />

rege Clubszene übernimmt aktiv die Teileversorgung<br />

und steht mit Rat und Tat bereit. Den<br />

R8 lieben wir wegen seines kompromisslosen<br />

Heckmotor-Konzeptes. Zudem zeigt sich der<br />

R8 recht selten in Deutschland – das macht ihn<br />

für Individualisten so interessant. Kompakte<br />

Abmessungen, klare Gestaltung, praktische Details<br />

– der Renault ist eine <strong>gut</strong>e Wahl für Fahrer<br />

mit sportlichen Ambitionen. Bleibt der Triumph.<br />

Das Michelotti-Design und das edle Interieur<br />

begeistern gleichermaßen. Aber auch<br />

technisch gefällt der 12/50: Standardantrieb,<br />

<strong>gut</strong>es Handling, flotte Motoren, üppige Ausstattung<br />

– der Herald überzeugt als stilvoller Oldie<br />

mit Seltenheitswert in unseren Breitengraden.<br />

Zudem begeistert die Karosserievielfalt der<br />

Baureihe: Cabrio, Saloon, Kombi, Coupé – alles<br />

ist möglich beim Triumph Herald.<br />

Als sportlich angehauchter Single würden wir<br />

den R8 wählen, der Herald käme für Freunde<br />

des britischen Understatement infrage. Zeigte<br />

uns die Herzallerliebste jedoch ein Ultraschallbild<br />

ihres noch flachen Bauchs, käme für die<br />

junge Familie sicher am ehesten ein gediegener<br />

12m in die erste Wahl. Stefan Viktor<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 23


Titelstory | Trends & Marktwerte<br />

Ungewöhnliche Klassiker der 60er und 70er<br />

Aktuelle Markttrends, präsentiert von<br />

Halwart Schrader und <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

Mauerblümchen<br />

Eins hatten sie gemeinsam: Sie waren oft unauffällig, häufig nur mäßig erfolgreich und verschwanden<br />

schnell aus dem Straßenbild und dem kollektiven Gedächtnis. Dabei sind viele dieser „Mauerblümchen“<br />

als Klassiker (nicht nur) für Einsteiger sehr reizvoll und zudem meist noch richtig erschwinglich.<br />

Wie hätten Sie’s denn gerne? Avantgardistisch<br />

wie im Citroën GS oder<br />

doch lieber klassisch wie im Vanden<br />

Plas Princess, der zwar klein war,<br />

aber Luxus wie ein Rolls-Royce bot.<br />

Kaum jemand bemerkte ihr Verschwinden<br />

von den Straßen. Die meisten der<br />

nebenstehend aufgeführten, von mir<br />

nach ganz subjektiven Erwägungen ausgewählten<br />

Limousinen galten dort, wo sie ihre<br />

Domänen hatten, als Massenkonsumartikel,<br />

die keine Emotionen aufkommen ließen wie<br />

etwa ein Cabriolet der gleichen Basiskonstruktion<br />

oder auch ein Sportcoupé.<br />

Ich denke hier an die Gebrauchsfahrzeuge der<br />

Mittelklasse, gebaut in den 60er- und 70er-Jahren,<br />

die allesamt ein H-Kennzeichen verdienen<br />

würden. Fehlt nur der Prinz, der die Frösche<br />

küsst, auf dass diese sich in hübsche Prinzessinnen<br />

verwandeln. Aber es ist nicht ganz leicht,<br />

solche Frösche überhaupt noch ausfindig zu<br />

machen. Denn der seinerzeitige Mangel an<br />

Liebhabern sowie sämtliche uns bekannten Verschleißfaktoren<br />

haben bewirkt, dass diese Autos<br />

fast durchweg verschwunden sind. Mit ganz wenigen<br />

Ausnahmen, die diese zu Raritäten erhe-<br />

Schnäppchen-Tipp<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

2.600–<br />

4.700 €<br />

Cítroën GS, 1970–86<br />

KOMPAKTER LUXUSKREUZER<br />

„GS“ bedeutet „Grande Série“, also „große Modellreihe“. Wie bei vielen<br />

französischen Fahrzeugen trifft das „groß“ eher auf das Raumangebot zu<br />

als auf die Leistung. Macht aber nichts, denn auch heute noch schwebt<br />

man in einem GS komfortabel und sicher über die Straßen. Das Konzept<br />

überzeugte zwischen 1970 und 1986 rund 2,5 Millionen Käufer. Mit<br />

Frontantrieb und luftgekühltem Vierzylinder-Boxer mit zwei Nockenwellen<br />

war der GS technisch aktuell; eine einfache Version der Hydropneumatik<br />

des DS sorgte für hohen Komfort, die <strong>gut</strong>e Aerodynamik ermöglichte trotz<br />

maximal 65 PS überdurchschnittliche Geschwindigkeiten. 1979 erhielt<br />

der GS neben optischen Retuschen eine große Heckklappe und hieß<br />

fortan GSA. Der GS wurde 1971 zum „Europäischen Auto des Jahres“<br />

gewählt. Heute ist er rar, aber immer noch bezahlbar.<br />

Modell: Citroën GS/GSA, Motor/Getriebe: 4-Zyl.-Boxer, luftgekühlt, 1,0–1,3 Liter Hubraum, 4-Gang, Automatik, Leistung: 54– 65 PS, Fahrleistungen: 145–155 km/h, 0–100 km/h: 19–15 s,<br />

Gewicht: 880–965 kg, Bauzeit: 1970–86, Neupreis: 10.390 DM (GS, 1976) bis 13.180 (GS Pallas, 1979), Club: GS/GSA IG, Tel. (05373) 33 00 30, www.gs-gsa.ig.de<br />

Fotos: Magiccarpics, PSA/Citroën, AlfvanBeem, Freud/CommonsMedia<br />

24


Halwart<br />

Schrader<br />

DER OLDTIMER-<br />

EXPERTE<br />

Halwart Schrader, einer der<br />

profiliertesten deutschen Motor -<br />

journalisten, leitete ab 1974<br />

die erste deutsche Old timer-<br />

Zeitschrift überhaupt, die „Automobil Chronik“. Heute<br />

arbeitet er für den Marktwertespezialisten Schwacke.<br />

ben. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit hoher<br />

Wertbeimessung, denn hochpreisig werden<br />

sie im Allgemeinen nicht gehandelt, noch nicht.<br />

Sie sind aber in jedem Fall Zeitzeugen der postwirtschaftswundersamen<br />

Ära und haben es verdient,<br />

in ihrer Patina – also möglichst ohne<br />

großartige Restaurierungsaufwertung – erhalten<br />

zu werden. Sofern die Gesamtsubstanz des<br />

Objekts das gestattet, denn Rost ist nicht mit<br />

Patina gleichzusetzen und Ersatz für eine durch<br />

Frostfolgen zerplatzte Wasserpumpe von 1962<br />

finden wir auch nicht auf jedem Flohmarkt.<br />

Immerhin: Das Angenehme an diesen Autos<br />

ist der Umstand, dass man/frau an ihnen herumschrauben<br />

kann, ohne dass die Assistenz eines<br />

Elektronikers nötig wäre. Mechanik pur wie<br />

zu Opas Zeiten, mit dem ganzen Spaßpotenzial<br />

aus der Frühzeit der Heimwerkerbewegung.<br />

Und wenn wir solch einer wach geküssten Prinzessin<br />

heute unvermutet begegnen, drehen wir<br />

uns sehr wohl nach ihr um, auch wenn sie im<br />

Auge mancher nur ein Aschenputtel ist.<br />

Halwart Schrader<br />

DAF 55/66, 1968–75<br />

UNAUFFÄLLIGER AVANTGARDIST<br />

Die Autos des niederländischen Pkw-Herstellers<br />

werden bis heute oft als langweilige Hausfrauen -<br />

autos beschrieben. Völlig zu Unrecht. Denn<br />

die stufenlose Vollautomatik ist zwar ex -<br />

trem simpel zu bedienen, aber auch ein<br />

Highlight: Ein vergleichbares stufenloses<br />

Getriebe gibt es bis heute nicht. Als<br />

Antrieb verbauten die Nie der länder den<br />

1,1-Liter-Motor aus dem Renault 8. DAF 55 und 66<br />

wurden auch als Kombi und Coupé angeboten. Die<br />

Alltags-<br />

Tipp<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

2.500–<br />

3.700 €<br />

Coupés mit dem Zusatz „Marathon“ im<br />

Namen hatten stets etwas mehr PS und<br />

beim DAF 66 Marathon auch einen größe -<br />

ren 1,3-Liter-Motor mit 57 PS. 1975 übernahm<br />

Volvo den niederländischen Pkw-Her stel ler<br />

und verkaufte den DAF 66 fortan als Volvo 66.<br />

Modell: DAF 55/66; Volvo 66DL/GL, Motor/Getriebe: 4-Zyl.-Reihe, 1,1–1,3 Liter Hubraum, 4-Gang, Automatik, Leistung:<br />

45–57 PS, Fahrleistungen: 135–145 km/h, 0–100 km/h: 23–18 s, Gewicht: 785–835 kg, Bauzeit: 1967–80, Neupreis:<br />

5.594 DM (DAF 55, 1967) bis 10.990 (Volvo 66GL, 1979), Club: DAF Club Deutschland, Tel. (02302) 171 67 04,<br />

www.dafclub.de<br />

BMW 320 (E21), 1977–82<br />

SPORTLICHE KOMPAKTLIMOUSINE Anlage-<br />

Der Nachfolger der 02er-Baureihe erschien<br />

1975. Die nur als Zweitürer lieferbare Limousine<br />

wurde mit Motorisierungen von spartanischen<br />

1,6 Litern und 75 PS im vierzylindrigen BMW<br />

315 bis zum kultigen 2,3-Liter-Sechszylinder 323i<br />

mit damals unglaublichen 143 PS angeboten.<br />

Sehr viele E21 haben nicht überlebt, vor allem<br />

die Vierzylinder starben meist den Tuningtod in<br />

den Händen junger eiliger Männer. Mit unproble -<br />

mati scher, zuverlässiger Technik, überschaubaren<br />

Unterhaltskosten, einem <strong>gut</strong>en Fahrwerk und<br />

aus reichend Platz sind sie die idealen Einsteiger-<br />

Oldies. Vor allem der 320 mit dem kleinen Zwei -<br />

liter-Sechszylinder hat Sammlerpotenzial, weil<br />

er unter dem 323i das damalige Topmodell der<br />

Baureihe war.<br />

Modell: BMW 320, 2-türige Limousine, Motor/ Getriebe: 6-Zylinder-Reihe, 2 Liter Hubraum, wassergekühlt, Vierganggetriebe,<br />

Hinterradantrieb, Leistung: 122 PS, Fahrleistungen: 181 km/h, Beschleunigung 0–100 km/h: 10,7 s, Gewicht:<br />

1.080 kg, Bauzeit: 1977–82, Neupreis: 17.980 (1978), Club: BMW 3er-Club e. V., Tel.: (0171) 125 19 17,<br />

Web: www.3er-club.de.<br />

Tipp<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

3.600–<br />

5.600 €<br />

MARKTPREISE UND –TRENDS Die 50 ganz subjektiv ausgewählten Mittelklasse-Delikatessen von Halwart Schrader<br />

Marke Modell Zyl. ccm Bj. von bis Euro, Zust. 3–2 Trend<br />

Audi (D) 72 R-4 1.696 65 68 4.400–6.800 <br />

60 R-4 1.496 68 72 6.200–4.000 <br />

Super 90 R-4 1.770 66 72 5.200–8.100 <br />

80 R-4 1.696 66 68 4.400–6.800 <br />

75 L R-4 1.696 68 72 4.400–6.800 <br />

Austin (I) 1100/1300 R-4 1.098/1.275 63 74 3.200–5.000 <br />

1800 R-4 1.798 64 75 4.000–6.200 <br />

Maxi R-4 1.485 69 81 2.300–3.500 <br />

Allegro R-4 1.098 73 81 2.000–3.200 <br />

Autobianchi (I) Primula R-4 1.197 74 70 3.200–5.000 <br />

BMW (D) Touring R-4 1.773–1.990 71 74 8.400–13.800 <br />

518/520.4 (E12) R-4 1.990 72 81 3.600–5.600 <br />

520.6/525 (E21) R-6 1.990–2.594 73 81 5.000–7.700 <br />

315–320.4 (E21) R-4 1.573–1.990 75 83 3.300–5.100 <br />

320.6 (E21) R-6 1.990 77 83 3.600–5.600 <br />

Citroen (F) GS B-4 1.015–1.220 71 76 2.900–4.600 <br />

DAF (NL) 66 R-4 1.108 72 75 2.000–3.100 <br />

DKW (D) 102 R-3 1.175 64 66 4.200–6.400 <br />

Fiat (I) 124 R-4 1.197 66 74 3.600–5.600 <br />

125 R-4 1.608 67 72 4.000–6.200 <br />

132 R-4 1.592/1.756 72 81 3.600–5.600 <br />

Ford (D) 12M (P4) R-4 1.172 62 66 3.800–6.000 <br />

12M/15M (P6) R-4 1.172/1.498 66 70 2.800–4.700 <br />

Glas (D) 1700 R-4 1.682 63 67 6.000–9.000 <br />

Hillman (GB) Avenger R-4 1.248/1.498 70 79 2.200–3.400 <br />

MG (GB) 1100/1300 R-4 1.098/1.275 63 71 3.300–5.500 <br />

Marke Modell Zyl. ccm Bj. von bis Euro, Zust. 3–2 Trend<br />

Metro R-4 998/1.275 83 88 2.100–3.300 <br />

Morris (GB) 1100/1300 R-4 1.098/1.275 63 74 3.200–5.200 <br />

1800 R-4 1.798 60 64 3.900–5.900 <br />

Opel (D) Kadett D R-4 993/1.297 79 84 2.500–4.000 <br />

Rekord D R-4 1.698/2.068 72 77 3.000–4.700 <br />

Peugeot (F) 304 R-4 1.288 70 80 3.200–5.000 <br />

305 R-4 1.290/1.472 78 88 2.600–4.000 <br />

Renault (F) 8 R-4 956 62 73 3.600–5.600 <br />

10 R-4 1.289 65 73 4.500–6.500 <br />

12 R-4 1.289 69 78 2.900–3.800 <br />

Riley (GB) Kestrel 1100/1300 R-4 1.098/1.275 65 69 3.800–6.000 <br />

Simca (F) 1300/1500 R-4 1.290/1.475 63 69 3.300–5.000 <br />

Skoda (CS) 1100 MB R-4 1.107 67 69 3.100–4.700 <br />

100 R-4 988 69 77 2.500–3.900 <br />

105 R-4 1.046 77 88 2.000–3.200 <br />

Sunbeam (GB) 1300/1600 R-4 1.296/1.598 70 79 3.800–6.000 <br />

Triumph (GB) 1500 R-4 1.493 70 74 3.000–5.000 <br />

Toyota (J) Carina 1600 R-4 1.588 70 78 3.200–5.100 <br />

Vandenplas (GB) Princess 1100/1300 R-4 1.098/1.275 67 74 3.900–6.200 <br />

Volkswagen (D) K 70 R-4 1.605 70 74 3.300–5.200 <br />

K 70 L/LS R-4 1.807 73 74 3.400–5.300 <br />

Passat 1.3/1.5 R-4 1.296/1.470 73 80 3.900–5.800 <br />

Jetta R-4 1.272 79 2.500–4.000 <br />

Wartburg (D) 353W R-3 991 66 88 1.700–2.600 <br />

Wolseley (GB) 1100/1300 R-4 1.098/1.275 65 74 3.300–5.600 <br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 25


Vergleich | Bulli T2, 1973, vs. Bulli „Last Edition“, 2013<br />

T2-Vergleich: Oldtimer vs. Neuwagen<br />

Bulli do Brasil<br />

Mit 7:1 deklassierte Deutschland bei der Fußball-WM 2014 Gastgeber Brasilien. Doch wer hat beim<br />

Bulli-Duell die Nase vorn? Ein Neuwagen aus Brasilien, wo der T2 bis Ende 2013 gebaut wurde,<br />

oder ein echter Oldie aus Deutschland, wo die Produktion 1979 endete? Wir haben einen brasi -<br />

lianischen T2 der „Last Edition“ gegen ein Original aus dem Jahre 1973 antreten lassen.<br />

Manchmal hat man das Gefühl, in einer<br />

Zeitmaschine zu stecken. Als wir auf<br />

dem Parkplatz des Autohauses in Mering<br />

eine ganze Phalanx himmelblau-weißer<br />

Bullis mit Weißwandreifen stehen sahen, schauten<br />

wir unwirklich nach hinten, ob dort der De-<br />

Lorean von Dr. Emmett Brown stand. Tat er<br />

nicht, dafür zog unser dort parkender knalloranger<br />

Verlags-Bulli die Blicke auf sich. Gleich würden<br />

wir von Christian Loidl, dem Verkaufsberater<br />

des Autohauses, der die letzten 25 Exemplare<br />

der auf 1.200 Stück limitierten Auflage<br />

nach Deutschland geholt hatte, die Schlüssel für<br />

einen der Brasil-Bullis erhalten. Michael Stegherr,<br />

stolzer Besitzer eines T4-Wohnmobils, soll<br />

uns als Testfahrer seine ungeschminkten Ansichten<br />

über das Wolfsburger Original und seinen<br />

brasilianischen Enkel darlegen.<br />

Bis auf die hässliche und billig wirkende<br />

schwarze Kühlerblende aus<br />

Plastik und den massiven Plastikrückspiegel<br />

ist der brasilianische<br />

Bulli kaum von seinem<br />

deutschen Ahnen zu unterscheiden,<br />

äußerlich ist tatsächlich<br />

die Zeit stehen geblieben.<br />

Die Inneneinrichtung der Fahrerkabine<br />

hingegen ist zwar<br />

moderner, aber mit dem in einer<br />

Plastikwüste eingelassenen<br />

Tacho noch spartanischer als das Original.<br />

Das kunststoffumschäumte Lenkrad ist kleiner,<br />

steht aber noch genauso flach und auch die<br />

Stockhandbremse findet sich dort, wo sie schon<br />

immer saß. Die Hebelei am<br />

Lenkrad ist im Laufe der Jahrzehnte<br />

leider billiger geworden:<br />

man hat fast Angst, beim Blinken<br />

den Hebel abzubrechen, so<br />

instabil erscheint er. Aber<br />

Schluss jetzt mit der Theorie, Michael<br />

möchte endlich losfahren<br />

und greift sich zunächst erwartungsvoll<br />

die Schlüssel der Nummer<br />

87 aus der „Last Edition“.<br />

26


Michael Stegherr (links) braucht viel<br />

Konzentration, um den Brasil-Bulli in der Spur zu halten.<br />

Der Wolfs burger Bulli fährt sich dagegen fast sportlich<br />

und bringt jeden Fahrer unweigerlich zum Grinsen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 27


Vergleich | Bulli T2, 1973, vs. Bulli „Last Edition“, 2013<br />

Der Reihenmotor<br />

des Brasil-Bulli<br />

verträgt zwar<br />

Biosprit jeder<br />

Güte, wirkt aber<br />

anstelle des <strong>gut</strong>en<br />

alten Boxer-<br />

Triebwerks fehl<br />

am Platze.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller VW Deutschland VW do Brasil<br />

Modell Bulli T2 Bulli „Last Edition“<br />

Motor 4-Zyl.-Boxer, luftgekühlt 4-Zyl.-Reihe, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.584–1.970 1.390<br />

Leistung (PS) 47–70 78<br />

Getriebe, Antrieb 4-Gang, Heckantrieb 4-Gang, Heckantrieb<br />

Vmax (km/h) 105–130 130<br />

Bauzeit 1967–1979 bis 2013<br />

Neupreis 8.500 DM (Bus, 1969) 39.900 Euro<br />

Marktwert (Euro) 12.300–19.000 (Zustand 3-2) k.A.<br />

Der Vergleich<br />

Zuerst dachte ich, dass es wohl schwer wird, in<br />

diesem Duell zwischen Oldtimer und Neuwagen<br />

einen Sieger zu küren. Der brasilianische<br />

VW T2 wirkt mit der blau-weißen Zweifarbenlackierung<br />

und den darauf abgestimmten<br />

Kunstledersitzen optisch moderner als sein<br />

Vorfahre im typischen Stil der 70er-Jahre. Negativ<br />

fällt auf den ersten Blick der Kühlergrill<br />

aus schwarzem Kunststoff auf, der, wegen des<br />

wassergekühlten Reihenvierzylinders nötig geworden,<br />

den Bus antreibt. Moderne Zeiten<br />

zwingen leider auch bei Legenden zu Kompromissen.<br />

Wo ist nur der vertraute Boxer-Sound<br />

geblieben, der für Käfer und Bulli so typisch ist?<br />

Im Innenraum stechen das moderne Armaturenbrett<br />

mit dem <strong>gut</strong> ablesbaren Kombiinstrument<br />

und das Kunststofflenkrad – ohne Airbag<br />

– sofort ins Auge. Die mit dem „Kombi“-Schriftzug<br />

bestickten Vorhangbänder im Fahrgast -<br />

abteil sind hübsche Details, doch die hellen<br />

Sitzbezüge mit den blau bedruckten Streifen<br />

werden dem Besitzer einigen Pflegeaufwand<br />

abverlangen. Ich hatte beim 2013er-Modell<br />

nicht mit Fahreigenschaften auf heutigem Niveau<br />

gerechnet, aber das schwammige Fahrverhalten<br />

und das enorme Lenkungsspiel empfand<br />

ich als regelrecht erschreckend. Man muss<br />

sehr konzentriert bleiben, um den Brasil-Bulli<br />

bei mittlerer Geschwindigkeit auf einer geraden<br />

Landstraße sicher zu bewegen. Das konnte der<br />

Oldtimer deutlich besser. Damit war die Ausfahrt<br />

ein echtes Vergnügen mit fast sportlichem<br />

Charakter, die Lust auf mehr macht.<br />

Deutschland hat die Nase vorn<br />

Mein persönlicher Sieger im Bulli-Duell steht<br />

somit eindeutig fest: Ich entscheide mich für<br />

den Oldtimer! Der neue T2 wirkt optisch zwar<br />

moderner, doch ich mag den 70er-Jahre-Chic<br />

des alten Bulli, auf dessen Boxer-Sound man<br />

doch auch gar nicht verzichten möchte! Auch<br />

preislich schlägt der Oldtimer sogar im Top -<br />

zustand den Neuwagen. Zumal der Oldie in<br />

Deutschland ganz offiziell zugelassen werden<br />

kann, was bei dem Brasil-Import nicht möglich<br />

ist, weil der die deutschen Zulassungsbestimmungen<br />

nicht mehr erfüllt. Michael Stegherr<br />

28


Plastikwüste in modern und klassisch:<br />

Das alte Cockpit hat immer noch mehr<br />

Stil und hochwertigere Materialien.<br />

Bulli-Experte Michael Stegherr hat sich<br />

entschieden: Der Wolfsburger gewinnt!<br />

DER BRASIL-BULLI: GELDANLAGE ODER INVESTITIONSRUINE?<br />

Wer einen der letzten 25 T2 ergattern möchte<br />

– ein rundes Dutzend wartet beim Autohaus<br />

Sedlmair (Tel. (08233) 40 17, www.sedlmairautohaus.de)<br />

derzeit noch auf Liebhaber – muss<br />

39.900 Euro investieren und erhält dafür ein Fahrzeug,<br />

das in Deutschland nur mit roter Nummer<br />

oder Kurzzeitkennzeichen bewegt werden kann.<br />

Nachrüsten auf deutsche Vorgaben ist zwar technisch<br />

möglich, aber praktisch kaum realisierbar<br />

und viel zu teuer. Eine Alternative ist es, den Wagen<br />

in Großbritannien zuzulassen, dann erhält er in<br />

Deutschland als Gebrauchtwagen eine Zu lassung –<br />

aber auch dieser Umweg kostet satte 10.000 Euro.<br />

Wie man es dreht oder wendet: Wer eine „Last Edition“<br />

in Deutschland legal fahren möchte, muss mit<br />

Kosten in der 50.000-Euro-Region kalkulieren. Damit<br />

ist der „Bulli do Brasil“ in erster Linie ein Objekt<br />

für Sammler, die langfristig auf Wertzuwachs hoffen,<br />

was durchaus realistisch ist, weil mit diesem Modell<br />

die T2-Geschichte endgültig beendet ist.<br />

Für alle anderen ist das Original die sinnvollere<br />

Lösung: Ein sehr <strong>gut</strong>er T2 Bus kostet weniger als die<br />

Hälfte der „Last Edition“, bietet mehr Fahrspaß und<br />

den Reiz des Klassikers.<br />

Von hinten verrät nur die im Dach<br />

integrierte dritte Bremsleuchte, dass<br />

der blaue Bus ein Neuwagen ist.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 29


Porträt | NSU Prinz I bis Prinz 4<br />

Kleinstwagen mit Anspruch<br />

Einmal Prinz,<br />

NSU<br />

Prinz I–4<br />

Kompakte und<br />

agile Kleinstwagen<br />

immer Prinz<br />

Die NSU Motorenwerke sind Legende. Der Name steht<br />

für weltmeisterliche Motorräder und erfolgreiche Autos.<br />

Der NSU Prinz wurde zu einem der erfolgreichsten<br />

Klein(st)wagen der 50er- bis 70er-Jahre und begeistert<br />

heute sparsame Oldie-Fans. Doch wie zuverlässig ist die<br />

Technik und wie steht es mit dem Fahrspaß?<br />

In den 1950er-Jahren wurde es wieder bunter<br />

auf deutschen Straßen. Neben Motorrädern<br />

und Rollern machten sich auch die ersten<br />

kleinen Autos für jedermann auf den Weg<br />

in den gesellschaftlichen Wohlstand. Außer<br />

beim Käfer, dessen Konstruktion schon den<br />

Krieg überdauert hatte, wurden die Weichen<br />

neu gestellt. Und so stellten die Neckarsulmer<br />

Ende 1957 ihren Prinzen vor. Die Konstruktion<br />

mit selbsttragender Ganzstahlkarosserie war<br />

modern, das Design zeitgemäß und gefällig.<br />

Selbst der Name war perfekt gewählt für ein Auto<br />

seiner Größe. Der Prinz (werksintern: Typ 40)<br />

versprach Verlässlichkeit und Souveränität. Im<br />

Geist seiner Zeit kam das erste NSU-Automobil<br />

seit fast drei Jahrzehnten als simples Fahrzeug<br />

für den kleinen Mann daher. Der Prinz I (die<br />

Nummerierung erhielt er erst im Nachhinein)<br />

hatte Schiebefenster in den vorderen Türen und<br />

verzichtete auf schwenkbare Dreiecksfenster.<br />

Anfänglich war er nur in Hellgrün lieferbar. Der<br />

Fahrer musste mit einem unsynchronisierten<br />

Klauengetriebe klarkommen, das aber immerhin<br />

vier Gänge aufwies. Außerdem verfügte der<br />

Wagen schon über eine 12-Volt-Elektrik, was<br />

der Alltagstauglichkeit und der Sicherheit erheblich<br />

zu<strong>gut</strong>e kam.<br />

Flotter Hecktriebler<br />

Besonders der Antrieb besaß die Tugenden, die<br />

von der Marke NSU erwartet wurden. Im Heck<br />

werkelte ein luftgekühlter Parallel-Twin, der aus<br />

dem bekannten und bewährten Einzylinder der<br />

NSU Max hervorgegangen war. Die Wahl wirkte<br />

sich unter anderem positiv auf die Gesamtentwicklungskosten<br />

aus, mehr noch aber versprach<br />

Fotos: Bodo Wistinghausen<br />

30


Der Innneraum des Prinz II hatte Radio,<br />

Zigarettenanzünder. Über die kleine Kurbel<br />

konnte das Schiebefenster bedient werden.<br />

Das Armaturenbrett des Prinz 4 hat mit seinen<br />

Rundinstrumenten durchaus das Niveau<br />

der Mittelklasse.<br />

Das Styling des rundlichen Typ 40 stammt eindeutig aus<br />

den barockfreudigen 50er-Jahren, während der Prinz 4<br />

schnörkellos und modern auftrat.<br />

Die Schwingungen machten<br />

den Einbau spezieller Silentblöcke<br />

an den Motoraufhängungen<br />

erforderlich. Schon<br />

die erste Version des Prinz holte 20 PS aus 583<br />

Kubikzentimetern bei 4600 U/min und konnte<br />

den Wagen bis auf 105 Kilometer pro Stunde besie<br />

ansehnliche Fahrleistungen. Eine Spezialität<br />

dieser Maschine war der Antrieb der oben liegenden<br />

Nockenwelle über Schubstangen und<br />

Exzenter. Schon in der NSU Max hatte diese<br />

Flotte Prinzen: Die von der NSU Max stammenden<br />

Motoren sorgten für <strong>gut</strong>e Fahrleistungen.<br />

Technik sich als leistungsfähig und drehzahlfest<br />

erwiesen. In Verbindung mit dem Gleichläufer-<br />

Prinzip, bei dem sich beide Kolben gleichzeitig<br />

nach oben und unten bewegen, erzeugte die Nockenwellensteuerung<br />

allerdings extreme Vibrationen.<br />

Ein Problem bei den ersten Modellen<br />

war daher die Aufhängung des Motors und die<br />

Dämpfung zur Karosserie.<br />

schleunigen. Das war zu der Zeit durchaus tauglich<br />

für die Langstrecke und Urlaubsfahrten mit<br />

Kind und Kegel waren beileibe keine Ausnahme.<br />

Prinzen für jeden Geschmack<br />

Schon Anfang 1959 erschien eine besser ausgestattete<br />

Variante, der Prinz II. Es gab bald<br />

auch ein Exportmodell mit besserer Ausstattung,<br />

die aber auch im Inland lieferbar war. Der<br />

Prinz II besaß ein voll synchronisiertes Getriebe<br />

und Ausstellfenster in den Türen sowie Liegesitze.<br />

Für dieses Modell standen zudem mehre-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 31


Porträt | NSU Prinz I bis Prinz 4<br />

KAUFBERATUNG<br />

NSU Prinz I (Typ 40) bis Prinz 4 (Typ 47)<br />

Die Neckarsulmer waren über anderthalb Jahrzehnte die erfolgreichsten<br />

Zwergenbauer der Nation, und die Prinzen sind beliebt<br />

wie eh und je. Wie steht es heute um den kleinen Audi-Urahn?<br />

Karosserie<br />

Die Bleche des Prinz galten immer als<br />

überdurchschnittlich <strong>gut</strong>. Der Typ 47<br />

hatte sogar einen Unterbodenschutz<br />

aus Zinkstaub. Dennoch ist Rost natürlich<br />

ein Problem. Das Hauptaugenmerk<br />

gilt hier dem Vorderwagen, von<br />

den Vorderkotflügeln unterhalb der<br />

Scheinwerfer bis zur A-Säule. Besonders<br />

gefährdet ist beim Prinz 4 der<br />

Tank. Er sitzt innerhalb der Kofferraummulde<br />

auf einem<br />

teergetränkten Filz.<br />

Gilbalarm: Die Front<br />

ist bei beiden Typen<br />

rostgefährdet.<br />

Experten schätzen,<br />

dass neun von zehn<br />

Fahrzeugen einen Ersatz bräuchten.<br />

Interieur und Elektrik<br />

Bis hin zu den frühen 4ern hatten die<br />

NSU ein Armaturenbrett aus Metall.<br />

Mit Einführung der Kunststoffvarianten<br />

fangen auch die Risse an. Die Sitze<br />

sind filigran, die Fahrer waren aber<br />

nicht immer leicht, weshalb Brüche am<br />

Gestell nicht selten sind. Beim Typ 47<br />

werden die Türfüllungen über die Jahre<br />

durch die Feuchtigkeit wellig. Der Motor<br />

verfügt über eine Dynastarter-<br />

Anlage von Bosch. Die Wartung<br />

sollte ausschließlich verlässlichen<br />

Spezialisten anvertraut<br />

werden, von denen es heute<br />

leider nicht mehr viele gibt.<br />

Motor und Getriebe<br />

Schon wegen ihrer Herkunft aus dem<br />

Motorradbau galten die Leichtmetallaggregate<br />

als Hochleistungsmotoren.<br />

Die beweglichen Teile wie etwa die<br />

Kurbelwelle sind durchaus für<br />

100.000 Kilometer <strong>gut</strong>. Von Beginn<br />

an krankte der Prinz an Nockenwellen,<br />

mit deren Haltbarkeit es nicht zum<br />

Besten stand. Einlaufspuren an Welle<br />

und Kipphebeln ließen sie schnell verschleißen.<br />

Etwa ab 1964 kamen neue<br />

Wellen ohne derartige Probleme. Eigentlich<br />

sollten heute keine Motoren<br />

mehr mit den alten Wellen unterwegs<br />

sein. Da der Motor mit Getriebe und<br />

Differenzial in einem Gehäuse sitzt,<br />

empfahl NSU seinerzeit ein Öl<br />

20W50. Ein warm gefahrener Motor<br />

verträgt auch eine sportlichere Fahrweise.<br />

Ein Augenmerk ist auf die Silentblöcke<br />

der Motoraufhängungen zu<br />

legen. Wenn sie sich durch rumpelnde<br />

Geräusche vernehmlich machen, ist<br />

Handeln unerlässlich. Doch obacht:<br />

Die Montage ist nichts für den unbedarften<br />

Bastler und falsch eingebaute<br />

Gummilager schaden mehr als sie<br />

nützen. Der Motor vom Typ 40<br />

ist gekapselt, was Reparaturen<br />

erschwert. Manche Besitzer haben<br />

Auspuffanlagen vom Typ<br />

47 montiert. Dafür wurden die<br />

Verkleidungen entfernt. Ein Typ 40<br />

ohne Luftleitbleche zeugt daher von<br />

frühen Verbastelungen. Wenn das Getriebe<br />

beim Fahren klackernde Geräusche<br />

macht, ist Vorsicht angesagt. Es<br />

deutet auf ein beschädigtes Antriebsrad<br />

am Differenzial hin.<br />

Fahrwerk und Bremsen<br />

Das Fahrwerk verfügt über diverse<br />

Schmiernippel, etwa an den Achsschenkelbolzen,<br />

die Beachtung verlangen,<br />

aber leider nicht immer erhalten<br />

haben. Verschleiß, der teuren Ersatz<br />

bedingt, ist nicht<br />

selten die Folge. Der<br />

Die Türfüllungen des<br />

Prinz 4 werden auf<br />

die Dauer wellig.<br />

Prinz hat Trommelbremsen<br />

aus Alu mit eingezogenen<br />

Stahlringen. Das ist heute ein<br />

Prob lem, weil eindringende Feuchtigkeit<br />

die Metalle korrodieren und aufquellen<br />

lässt. Erste Anzeichen sind<br />

rubbelnde und schleifende Bremsen.<br />

Leider löst ein simples Ausdrehen<br />

der Trommeln das Problem nicht. Weil<br />

es kaum noch Ersatz gibt, ist eine Instandsetzung<br />

vom Fachmann unerlässlich.<br />

Schon das manuelle Nachstellen<br />

sollte mit Umsicht geschehen.<br />

In der Regel sind die Exzenter festgerostet<br />

und Gewalt ist der falsche Weg.<br />

Den Typ 47 gab es teilweise schon<br />

werksseitig mit Scheibenbremsen vorne.<br />

Die spät nach Italien gelieferten<br />

Fahrzeuge waren sogar in der Mehrzahl<br />

damit bestückt. Es gibt auch Umrüstmöglichkeiten<br />

für die anderen 4er,<br />

was allerdings andere Felgen<br />

erforderlich macht.<br />

Auch die runden Prinzen<br />

können im Prinzip umgebaut<br />

werden. Allerdings passt die<br />

damit verbundene breitere Spur nicht<br />

unter die normalen Kotflügel, weshalb<br />

der Aufwand immens ist.<br />

MARKTWERTE<br />

Der Kunststoff der<br />

Armaturenbretter<br />

reißt gerne ein.<br />

Ersatzteile<br />

Insgesamt zeichnen sich alle Prinzen<br />

durch <strong>gut</strong>e Verarbeitung aus. Es sollte<br />

aber bedacht werden, dass die kleinen<br />

Wagen damals im Alltagsverkehr<br />

tüchtig gefordert wurden, was natürlich<br />

verschleißfördernd war.<br />

Die Ersatzteillage ist sehr unterschiedlich.<br />

Für die runden Modelle<br />

gibt es kaum mehr Blechteile,<br />

allenfalls gibt es gelegentlich<br />

NOS-Funde. Für den Prinz 4<br />

hingegen ist die Lage nahezu problemlos.<br />

Für viele Reparaturbleche gibt es<br />

Nachfertigungen, der Typ 47 hat auch<br />

manche Gleichteile zum Prinz 1000.<br />

So sind etwa die Tanks identisch, für<br />

knapp 200 Euro gibt es Nachfertigungen.<br />

Die Situation ist so entspannt, gerade<br />

durch Reimporte aus Italien, dass<br />

es nicht immer lohnt, schlecht erhaltene<br />

Exemplare wieder aufzubauen.<br />

Selbst Interieurteile wie Kunststoff-<br />

Armaturenbretter oder Polster sind<br />

trotz einer Reihe verschiedener Farben<br />

im Innenraum mit etwas Geduld zu finden.<br />

Für den Typ 40 sieht das anders<br />

aus, hier muss deutlich mehr improvisiert<br />

und investiert werden.<br />

Die filigranen Sitze<br />

im Prinz brachen<br />

mitunter am Gestell.<br />

Fazit<br />

In der Technik ist manches genial einfach<br />

gehalten – wie etwa die Zündanlage<br />

mit zwei Spulen ohne Verteiler –,<br />

anderes ist kompliziert. So muss etwa<br />

wie beim Motorrad für das Trennen der<br />

Kupplung ein Abzieher verwendet werden.<br />

Vieles ist anders bis einzigartig,<br />

was unbedarftes Basteln zum Risiko<br />

werden lässt. Bei Spezialisten – mit<br />

denen ein Prinz-Fahrer unweigerlich<br />

irgendwann in Kontakt kommt – tauschen<br />

schon mal Motoren auf, die<br />

ambitioniert zerlegt worden<br />

sind. Nur mit dem Zusammenbau<br />

klappt es<br />

anschließend nicht mehr so<br />

<strong>gut</strong>. Der scheinbar simple Kleinwagen<br />

ist daher für Anfänger nur bedingt geeignet,<br />

was noch mehr für den Typ 40<br />

gilt, wegen der etwas schwierigeren<br />

Ersatzteillage. Generell ist Sorge unbegründet.<br />

Einmal <strong>gut</strong> gemacht, ist besonders<br />

der 4er ein <strong>günstig</strong>er Oldtimer,<br />

der lange viel Freude bringt.<br />

Der alltagstauglichere Prinz 4 (Typ 47) ist deutlich <strong>günstig</strong>er als<br />

die ersten drei Prinz-Generationen vom Typ 40, die als seltenere<br />

Sammlerobjekte höhere Preise erzielen.<br />

Modelle: Prinz I–III (Typ 40)/Prinz 4 (Typ 47) Baujahr: 1958–62/1961–73<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 12.000/7.500 2: 7.700/4.700 3: 5.000/3.000<br />

4: 2.400/1.400 5: 700/300<br />

32


Allein bei der Größe<br />

des Kofferraums liegen<br />

Welten zwischen den Modellen.<br />

re Außenfarben zur Wahl sowie eine Zweifarbenlackierung<br />

und ein Faltdach. Weißwandreifen<br />

sowie ausladende Stoßstangenhörner und<br />

allerlei Verzierungen machten die Export-Prinzen<br />

zu einem Gecken unter den deutschen<br />

Kleinwagen. Was aber wichtiger war: Eine leistungsoptimierte<br />

Version – der Prinz 30 – brachte<br />

es bei unverändertem Hubraum durch angehobene<br />

Verdichtung und einen größeren Vergaser<br />

auf 30 PS. Damit erreichte er fast 120<br />

Kilometer pro Stunde. Das war ein wichtiges<br />

Kaufargument, denn jetzt konnte zum Angriff<br />

auf den Käfer geblasen werden. Nicht nur die<br />

Kunden waren zufrieden mit den Tugenden des<br />

temperamentvollen Neckarsulmers. Auch die<br />

Fachpresse lobte den Prinz. Wurde das Auto<br />

hierzulande mit Konkurrenten seiner Klasse<br />

verglichen, gingen amerikanische Tester noch<br />

weiter. So rühmte die Zeitschrift „Road and<br />

Track“ den Prinz als „technisch gesehen eines<br />

Ein Prinz für jeden Geschmack: Der Prinz 4 konnte<br />

in vielen Ausstattungsvarianten bestellt werden.<br />

der faszinierendsten Fahrzeuge, die uns seit<br />

Langem untergekommen sind. (…) Und er hat<br />

genug Leistung, es mit manchem der Big Boys<br />

aufzunehmen“. Mit so vielen Lorbeeren geschmückt,<br />

glückte in der Tat unter anderem ein<br />

Export in die USA. Ein Jahr später, 1960, erschien<br />

der Prinz III, der zunächst den II und<br />

kurz danach auch das Einfachmodell Prinz I<br />

ersetzte. Die Standardversion hatte jetzt 23 PS,<br />

aber der Prinz 30 war weiterhin im Programm.<br />

Die Weiterentwicklung spiel -<br />

te sich fast ausschließlich<br />

unter dem Blech ab. Die Vor -<br />

derradaufhängung erhielt<br />

einen Stabilisator, die hin -<br />

tere Pendelachse ein Luftkissen, werksseitig<br />

selbstbewusst als PrinzAir bezeichnet. Dabei<br />

handelte es sich aber um nicht mehr als einen<br />

Anschlagpuffer bei durchschlagender Federung.<br />

Außerdem wurde eine Wärmetauscherheizung<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Beim Typ 40 sollte die Blechummantelung<br />

des Motors vollständig erhalten sein.<br />

Der Motor des Typ 47 ist nicht mehr gekapselt<br />

und damit wartungsfreundlicher.<br />

Hersteller<br />

NSU Werke AG, Neckarsulm<br />

Modell Prinz I–III Prinz 4<br />

Karosserie<br />

selbsttragend, Ganzstahl, geschlossen, 2-türig<br />

Motor<br />

luftgekühlt, 2-Zyl.-Reihe (Paralleltwin), stehend quer eingebaut, obenliegende<br />

Nockenwelle, Steuerung über Schubstange<br />

Hubraum (ccm) 583 598<br />

Leistung (PS) 20 bei 4.600/23 bei 5.000/30 bei 5.500 30 bei 5.600<br />

max. Drehmoment (Nm) k. A. 44 bei 3.250<br />

Getriebe<br />

4-Gang manuell, vollsynchronisiert (ab Prinz II, davor unsynchronisiert)<br />

Antrieb<br />

Heck<br />

Fahrwerk vorne<br />

doppelte Querlenker, Stabilisator, Schraubenfedern, hydraulische Stoßdämpfer<br />

Fahrwerk hinten<br />

Pendelachse, Querlenker, Schraubenfedern, hydraulische Stoßdämpfer<br />

Reifen 135/80 R 12<br />

Bremsen v/h<br />

Trommel/Trommel (ab Ende 1964 auf Wunsch Scheiben vorne)<br />

Radstand (mm) 2.000 2.040<br />

Spurweite v/h (mm) 1.200/1.200 1.230–1.237/1.200–1.209<br />

Maße (L x B x H) (mm) 3.145 x 1.420 x 1.370 3.440 x 1.490 x 1.360<br />

Leergewicht (kg) 496/505/513 570<br />

Vmax (km/h) 111/109/118 116<br />

Tankinhalt (l) 25 37<br />

Verbrauch (l/100 km) 5,5–7 6–7<br />

Bauzeit 1958–60/59–60/60–62 1961–73<br />

Stückzahl etwa 95.000 etwa 570.000<br />

Neupreis (DM) 3.700 (Prinz I, 1957) 4.690 (Prinz 4S, 1961)<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 33


Porträt | NSU Prinz I bis Prinz 4<br />

Barock gegen glatt. Die beiden Karosserien haben nicht mehr viel gemeinsam, nur die Technik eint sie noch.<br />

Ich fahre den Prinz II, weil ich<br />

den Wagen, den mein Vater<br />

seinerzeit als NSU-Händler<br />

verkauft hat, vor jetzt 25 Jahren<br />

zurückergattern konnte.<br />

So ein Auto gibt man nicht<br />

wieder her.<br />

FALKO WENDT<br />

eingeführt. Der Erfolg war für die Zeit mehr als<br />

ansehnlich, in nur vier Jahren konnten annähernd<br />

100.000 Exemplare verkauft werden.<br />

Prinz 4 – Kleinwagen im US-Stil<br />

Zu Beginn der 60er-Jahre wirkte der Prinz recht<br />

altbacken. Es wurde Zeit, dem agilen kleinen<br />

Auto auch optisch wieder etwas Pep zu verleihen.<br />

Es ist überliefert, dass die NSU-Manager<br />

sehr vom Chevrolet Corvair beeindruckt waren<br />

und wesentliche Stilelemente übernahmen, vor<br />

allem die Seitenlinie mit ihrer rundumlaufenden<br />

Chromleiste. NSU bewarb den Prinz – jetzt mit<br />

arabischer Ziffer 4 – als „Deutschen Kompaktwagen<br />

neuen Stils“. Die Karosserie des jetzt als<br />

Typ 47 bezeichneten Autos war von Grund auf<br />

neu gestaltet worden. Die moderne Form entsprach<br />

der damaligen Vorstellung von gediegener<br />

Eleganz. Dass der Prinz III zunächst parallel<br />

im Programm blieb, könnte so interpretiert werden,<br />

dass sich die Verantwortlichen ihrer Sache<br />

zunächst noch nicht so ganz sicher waren.<br />

Die Konstrukteure hatten jedoch ein glückliches<br />

Händchen und schufen bei nur geringfügig<br />

größeren Außenmaßen im Inneren Abmessungen,<br />

die in die Mittelklasse vorstießen, und die<br />

großen Glasflächen sorgten für Übersichtlichkeit.<br />

Jetzt war Platz für vier Erwachsene, in den<br />

Papieren war der Prinz 4 sogar für fünf Personen<br />

zugelassen. Der Gepäckraum fasste nun 250 Liter,<br />

groß genug auch für umfangreiches Urlaubsgepäck.<br />

Mit seinem auf 37 Liter angewachsenen<br />

Tank hatte der Wagen eine Reichweite bis über<br />

600 Kilometer. Mit Rundinstrumenten und Kurbelfenstern<br />

war der Zwerg erwachsen geworden.<br />

Neben der Einfachversion gab es den 4S und<br />

ab 1965 den 4L, die mit ständig wachsenden Aus -<br />

stattungsvarianten zum Standard der Mittelklasse<br />

aufschlossen. Sie reichten von rostfreien Stoßstangen<br />

und Radkappen über Lichthupe und<br />

Stahlschiebedach bis zu Dreipunktgurten und<br />

Scheibenbremsen. Ein richtiges, <strong>gut</strong> verarbeitetes<br />

Auto eben, das nicht ohne Grund zum erfolgreichsten<br />

Kleinwagen in Deutschland avancierte.<br />

Er war aber natürlich auch schwerer geraten.<br />

Der Prinz 4 wog jetzt 570 Kilogramm und hatte<br />

immerhin ein zulässiges Gesamtgewicht von<br />

1.000 Kilogramm. Der Zweizylinder hatte jetzt<br />

598 Kubikzentimeter und 30 PS. An die Fahrleistungen<br />

des Prinz 30 kam er nicht ganz heran,<br />

aber es reichte immer noch für 0 auf 100 in 37<br />

Sekunden und eine Topspeed von 116 Kilometern<br />

pro Stunde. Die Neckarsulmer wurden ihren<br />

sportlichen Ambitionen auch beim Prinz gerecht.<br />

Es gab eine werksseitige Tuninganleitung,<br />

die dem 4er mit anderer Nockenwelle und<br />

Volkstümliche Prinzen: Alleine vom Prinz 4<br />

wurden etwa 570.000 Exemplare verkauft.<br />

Kanaloptimierung 36 PS einhauchen sollte. Für<br />

den Renneinsatz war das zu wenig, für den Straßengebrauch<br />

wohl zu aufwendig. Jedenfalls wur -<br />

de sie kaum umgesetzt.<br />

Club, Ersatzteile<br />

Club<br />

NSU Prinz IG von 1980 e.V.<br />

M. &. W. Ribbe<br />

31749 Auetal<br />

Tel. (05752) 92 95 69, www.nsu-ig.de<br />

Ersatzteil-Spezialist<br />

Hans-Hermann Walter<br />

Industrieweg 2, 32657 Lemgo<br />

Tel. (05261) 725 05, www.nsuwalter.de<br />

Mit einem Prinz 4 habe ich<br />

1970 Auto fahren gelernt. Bei<br />

einer Verlosung 2009 gewann<br />

ich als ersten Preis einen Prinz<br />

4. Wenn man so an seinen ersten<br />

Oldtimer kommt, bleibt<br />

man mit Spaß dabei. DIETER STIER<br />

Alltagstauglicher Kleinadel<br />

Die kleinen Zweizylinder hängen fröhlich am<br />

Gas und machen aus ihrer kurzhubigen Auslegung<br />

kein Geheimnis. Ein Prinz ist agil und in<br />

seinen Grenzen temperamentvoll. Um aber einem<br />

Käfer mit doppelt so viel Hubraum bei gleicher<br />

Leistung Paroli zu bieten, muss<br />

das Prinzenherz hoch drehen und<br />

entwickelt eine beachtliche Lärmkulisse.<br />

Nicht selten stopfen Fahrer die<br />

kleine Gepäckablage hinter den<br />

Rücksitzen mit Decken voll, um das Geräusch<br />

zu dämmen.<br />

Das Raumangebot im Inneren ist <strong>gut</strong>, auch<br />

wenn die frühen Prinzen hinten eher für Kinder<br />

geeignet sind. Voll beladen geht er ordentlich in<br />

die Knie, aber einfach besetzt meistert die Federung<br />

Bodenwellen <strong>gut</strong>. Es gab zumindest<br />

beim Typ 47 sogar eine Version mit längeren<br />

Federwegen. Auch der Geradeauslauf ist trotz<br />

der kleinen 12-Zoll-Rädchen <strong>gut</strong>. In rasant gefahrenen<br />

Kurven ist jedoch Vorsicht geboten.<br />

Schnell kommt das Fahrwerk mit den dünnen<br />

Reifen an seine Grenzen, ein blitzartiges Überholen<br />

des Hecks kann die Folge sein. Ein geübter<br />

Fahrer wird die Situation mit der direkt ansprechenden<br />

und feinfühligen Zahnstangenlenkung<br />

<strong>gut</strong> beherrschen. Aber selbst wenn die<br />

Prinzen schon auf den Straßen der 1960er-Jahre<br />

leistungsmäßig eher mal an ihre Grenzen<br />

geführt werden mussten, waren sie mit Sicherheit<br />

die alltagstauglichsten und größten Zwerge<br />

ihrer Zeit.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

34


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AutoCl514


Porträt | BMW E 36<br />

Dritter 3er-BMW auf Klassikerkurs<br />

Begegnung der<br />

dritten Art<br />

Die Sportfahrerszene leckte sich zu Beginn der 90er-Jahre<br />

die Finger nach dem BMW M3. Doch halten auch die<br />

bürgerlichen Versionen der<br />

dritten 3er-Baureihe bis<br />

heute ihr Versprechen von<br />

der viel zitierten<br />

„Freude am Fahren“?<br />

Auch wenn BMW sich gerne im Licht des<br />

Topmodells sonnt, beginnt die Geschichte<br />

des E 36 doch ganz bescheiden.<br />

Als Nachfolger des erfolgreichen, aber<br />

1990 inzwischen ein wenig antiquierten E 30,<br />

debütiert die neue Baureihe zunächst als Limousine.<br />

In den Abmessungen gewachsen, mit<br />

verbesserter Aerodynamik und modernisiertem<br />

Antriebsstrang soll das Auto der erstarkten<br />

Konkurrenz aus Stuttgart und Ingolstadt wieder<br />

davonfahren.<br />

Die Hauptargumente für die „Freude am Fahren“:<br />

die Vier- und Sechszylindermotoren sowie<br />

eine ausgeklügelte Fahrwerks- und Gewichtsauslegung.<br />

Zu Beginn kann der Kunde aus bekannten<br />

Vierzylindern (316 i mit 100 PS und<br />

318 i mit 116 PS) sowie aus den mittels eines<br />

Vierventil-Zylinderkopfes aufgerüsteten Sechszylinders<br />

des Typs M50 auswählen. 150 PS für<br />

den 320 i sowie 192 PS für das Spitzenmodell<br />

325 i sind 1990 durchaus eine Ansage. Zudem<br />

hat BMW das Fahrwerks-Setup des E 30 überarbeitet<br />

und dem Nachfolger eine neue Hinterachse<br />

spendiert, die nun mehr Fahrdynamik<br />

unter Beibehaltung der Fahrsicherheit ins Auto<br />

bringt. Eine ausgewogene 50-zu-50-Gewichtsverteilung<br />

– die Batterie ist bei den Sechszylindern<br />

im Kofferraum verbaut – erledigt den Rest.<br />

Da nutzt dem Erzrivalen Audi auch der permanente<br />

Allradantrieb nichts, auf den BMW im<br />

E 36 verzichtet. Bereits die ersten Tests zeigen:<br />

Auch der dritte 3er hat das Zeug zum Star.<br />

Familienzuwachs<br />

Das sieht auch BMW so und legt 1992 nach: zunächst<br />

mit dem 3er-Coupé, das sich nun, anders<br />

als beim E 30, nicht mehr nur durch das Fehlen<br />

der Fondtüren von der Limousine unterscheidet,<br />

sondern mit einem schräg gestellten Frontscheibenrahmen,<br />

langen Türen und einem klassisch<br />

gezeichneten Heck elegant daherkommt.<br />

Die Motorenauswahl ähnelt der der Limousine<br />

und macht das 3er-Coupé zum Leckerbissen für<br />

Sportfahrer.<br />

Ein Jahr später, im April 1993, betört das 3er-<br />

Cabriolet als elegantes Viersitzer-Convertible<br />

mit gestiegenem Raumangebot und verbesserter<br />

Karosseriesteifigkeit die Frischluft-Fans. Diese<br />

hatten seit Produktionsende des E 30 Cabriolets<br />

im Mai 1992 genug Zeit zum Sparen und<br />

strömen nun in Scharen zum BMW-Händler, wo<br />

das knapp 40.000 DM teure Basismodell schnell<br />

ausverkauft ist. Allerdings gibt es für diesen Betrag<br />

erst den 1,8-Liter-Vierzylinder mit 115 PS<br />

– angesichts des hohen Wagengewichts eine<br />

eher bescheidene Motorisierung, sodass die beiden<br />

ebenfalls von Beginn an lieferbaren Sechszylinder<br />

(320 i und 325 i) nicht nur aus akustischen<br />

Gründen bis heute die bessere Wahl sind.<br />

Ganz gleich, welcher Motor montiert ist, einem<br />

Fotos: Sven Jürisch, Magiccarpics, BMW AG<br />

36


Der BMW M3 bleibt das Spitzenmodell.<br />

Zunächst ist er als Coupé,<br />

später auch als Limousine<br />

und Cabriolet erhältlich.<br />

Bereits heute gehört das M3 Cabriolet<br />

zu den gesuchten Raritäten<br />

und ist entsprechend teuer.<br />

Der 3er-touring hat<br />

als E 36 deutlich<br />

mehr Platz und dürfte<br />

auch als Klassiker<br />

gesucht sein.<br />

BMW<br />

E 36<br />

Günstiger<br />

Youngtimer-<br />

Spaß<br />

offenen E 36 schauen die Passanten hinterher.<br />

Wie beim Vorgänger verzichtet BMW auf einen<br />

störenden Überrollbügel und setzt stattdessen<br />

auf eine hochfeste A-Säule und zwei im Notfall<br />

als Überrollschutz hervorschnellende Fondkopfstützen.<br />

Ausgerüstet mit allem, was das<br />

BMW-Regal hergibt, ist der offene 3er plötzlich<br />

in die Liga der Mercedes SL gerutscht und findet<br />

auch im Ausland reißenden Absatz. Als kurz<br />

Mit dem E 36 erweitert BMW die Anzahl der<br />

Karosserievarianten auf fünf Versionen.<br />

danach noch der 3er-Kombi kommt, ist das Modellprogramm<br />

scheinbar komplett. Der neue<br />

„touring“ ist geräumiger, als sein Vorgänger,<br />

verzichtet aber aus Kostengründen auf die<br />

praktische zweigeteilte Heckklappe des größeren<br />

5er-touring. Dennoch braucht der 3er-touring-Fahrer<br />

kein Trübsal blasen, denn bei Bedarf<br />

– und entsprechendem Geldbeutel – bietet<br />

BMW auch ihm zahlreiche Sportpakete an.<br />

Spaß im Compact<br />

Eine echte Überraschung gelingt BMW 1994 mit<br />

der Einführung des 3er-Compact. Er darf heute<br />

als Vorläufer des 1er-BMW gesehen werden und<br />

macht auf Basis der alten E-30-Plattform Kompaktsportlern<br />

vom Schlage eines<br />

Golf GTI Konkurrenz. Um das Auto<br />

preislich attraktiv zu gestalten, greift<br />

BMW im Compact auf E-30-Bauteile<br />

wie Hinterachse, Schalttafel und<br />

Elektrik zurück. Im Motorraum gibt es dagegen<br />

keine Kompromisse. Am unteren Rand des Programms<br />

sorgen die zuverlässigen Vierzylinder<br />

für Mobilität, während die inzwischen auf Aluminiumblöcke<br />

umgestellten Sechszylinder (Kennung<br />

M52) mit 150 (320 i) und 170 PS (323 ti)<br />

dem Compact ordentlich Dampf machen. Auch<br />

der 90 PS starke Selbstzünder 318 tds sorgt für<br />

die markentypische „Freude am Fahren“.<br />

Am anderen Ende der Modellpalette setzt der<br />

M3 ab 1992 ein Ausrufezeichen. Erstmals mit<br />

einem Sechszylinder im Bug, wird er sofort zum<br />

Liebling der Sportfahrer. Zunächst rollt der Vierventiler<br />

als Coupé aus den Hallen der M-GmbH,<br />

wenig später sollen Limousine und Cabriolet<br />

folgen. 286 PS drückt der optisch ansprechende<br />

Triebsatz im Bug. Und damit die Besatzung bereits<br />

beim Einsteigen weiß, worauf sie sich einlässt,<br />

hat BMW den M3 der zweiten Generation<br />

kräftig aufgehübscht: Recaro-Sportsitze, ein attraktiv<br />

gestyltes Airbag-Lenkrad sowie diverse<br />

M-Signets künden von dem Topmodell, das es<br />

in einer Leichtbauversion (M3 GT) auch für den<br />

Kundensport gibt. Von außen erkennt man den<br />

im Blech unveränderten Top-3er an seinen speziellen<br />

Schürzen, den M-Motorsport-Alufelgen<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 37


Porträt | BMW E 36<br />

KAUFBERATUNG<br />

BMW E 36<br />

Der 3er-BMW steht am Scheideweg: billiges Verbrauchsauto<br />

oder Youngtimer mit Potenzial?<br />

Das Angebot an E-36-<br />

Modellen sowie an<br />

Ersatzteilen<br />

ist noch groß.<br />

Karosserie<br />

Alle E 36 sind rostgefährdet,<br />

vor allem die der ersten Serien<br />

bis Baujahr 1994: Sie<br />

taugen oft nur noch zum Teileträger.<br />

Besonders<br />

betroffen<br />

sind die<br />

Vorhangteile –<br />

vor allem an den Nahtabdichtungen<br />

der Schweißnähte<br />

– sowie die Bereiche der<br />

Wagenheber- und hinteren<br />

Achsaufnahmen. Der Unterbodenschutz<br />

kann sich vom<br />

Blech lösen, die Unterseite<br />

ähnelt dann bald einem<br />

Schweizer Käse. Unbedingt<br />

prüfen, auch wenn der BMW<br />

äußerlich passabel erscheint!<br />

Lassen sich Schwellerendspitzen<br />

noch leicht instand<br />

setzen, heißt es bei<br />

durchgerosteten Achsaufnahmen:<br />

letzte Ausfahrt<br />

Schrottplatz.<br />

Weitere Schwachpunkte<br />

sind modellspezifisch.<br />

Beim Kombi gammelt die<br />

Heckklappe an nahezu allen<br />

Ecken, Gleiches gilt für die<br />

Stehbleche im Hinterwagen.<br />

Die Sechszylinder schlagen<br />

sich wegen defekter Batterien<br />

mit kariösen Batterieaufnahmen<br />

und Reserveradmulden<br />

Stoff und Schaum<br />

der Verkleidungen gehen<br />

getrennte Wege.<br />

herum, während das Cabriolet<br />

mit dem Verdeckbezug<br />

und der Plastikheckscheibe<br />

hadert, die nach mindestens<br />

14 Jahren ein Fall für den<br />

Sattler sind. Schwacher Trost:<br />

Die Gummidichtungen des<br />

Verdecks halten ewig.<br />

Motor und Getriebe<br />

Kaum ein Motor fällt<br />

mit typischen Macken<br />

auf. Geht etwas kaputt,<br />

liegt es an unsachgemäßer<br />

Bedienung oder an einem<br />

Defekt in der Peripherie. Die<br />

kommt von Bosch und stellt<br />

heutzutage kaum einen BMWoder<br />

Bosch-Dienst vor Rätsel.<br />

Aber bevor es teuer wird,<br />

kann ein Wechsel von Kerzen,<br />

Filter, Zündkabel und Lambdasonde<br />

oft Wunder bewirken.<br />

Das gilt auch für Probleme<br />

mit dem Vier- oder Fünfgangautomaten,<br />

der sich<br />

ebenso über<br />

einen frischen<br />

Filter<br />

und frisches Öl<br />

freut. Eine Kur, die auch dem<br />

Hinterachsdifferenzial nicht<br />

schadet, verliert es doch immer<br />

mal etwas Schmierstoff<br />

und neigt dann zu erhöhter<br />

Geräuschentwicklung.<br />

Plastikscheibe kaputt?<br />

Dann ist ein<br />

neues Verdeck fällig.<br />

Fahrwerk und Bremsen<br />

Neben der Karosserie finden<br />

sich hier am häufigsten Tuning-Eskapaden.<br />

„Tiefer, breiter,<br />

härter“ lautete das Motto<br />

der 90er und viele E 36 sind<br />

immer noch mit Sportfedersätzen<br />

aus dieser<br />

Zeit unterwegs.<br />

Dumm nur, wenn<br />

sich deren Farbe<br />

und Kennzeichnung<br />

aufgelöst haben,<br />

dann gibt es beim<br />

nächsten TÜV ein böses<br />

Erwachen. Die Fahrwerksbuchsen<br />

sollten ab 150.000<br />

Kilometer in Rente gehen.<br />

Die Bremsanlage ist, bis auf<br />

defekte ABS-Sensoren, unkritisch.<br />

Innenausstattung und Elektrik<br />

Sich ablösende Dachhimmel,<br />

faltige Stofftürverkleidungen<br />

oder ausflockende<br />

Stoffsitzbezüge sind mehr<br />

als optische Mängel und<br />

häufig nur unter<br />

hohem Aufwand<br />

instand zu setzen.<br />

Besser schlägt sich<br />

der E 36 in Sachen<br />

Elektrik, denn außer verspakten<br />

Massepunkten (Disco-Rücklichter),<br />

gebrochenen<br />

Heckklappenkabel -<br />

bäumen und streikenden<br />

Fenster- und Schiebedachmotoren<br />

samt ausgeschlagenen<br />

Führungen gibt es<br />

Der Auspuff gehört<br />

zu den regelmäßigen<br />

Verschleißteilen.<br />

kaum etwas zu bemängeln.<br />

Pixelfehler in den Matrixanzeigen<br />

kommen zwar vor,<br />

sind mithilfe zahlreicher<br />

Spezialbetriebe aber ohne<br />

größere Kosten zu beheben,<br />

was auch für Defekte<br />

in den Sitzbelegungsmatten<br />

der Vordersitze gilt<br />

(Airbagleuchte leuchtet).<br />

Ersatzteile und Preise<br />

Der E 36 ist ein typisches<br />

Selbstschrauber-Auto, weshalb<br />

sich ein umfangreicher<br />

Teilehandel etabliert hat.<br />

Vom originalen BMW-Ersatzteil<br />

bis zum billigen China-<br />

Ident-Teil gibt es nahezu alles<br />

in jeder Qualität. Hiervon<br />

ausgenommen: Innenausstattung<br />

oder exklusive Bauteile<br />

für den M3. Dann<br />

kommt meist eBay<br />

ins Spiel, wo es<br />

auch viel originales<br />

Zubehör<br />

zu kaufen<br />

gibt. Für<br />

welchen E 36<br />

man sich entscheidet,<br />

ist weniger<br />

eine Geschmacks- denn eine<br />

Budgetfrage. Teuer im Unterhalt<br />

sind vor allem die meist<br />

mit hohem Kilometerstand<br />

angebotenen Diesel und<br />

M3, die aber bereits als<br />

Youngtimer versichert werden<br />

können.<br />

Fazit<br />

Der E 36 bietet echte Chancen<br />

für Youngtimer-Einsteiger.<br />

Auf der einen Seite<br />

gibt es die soliden Vierzylinder,<br />

solide Alltagsautos,<br />

auf der anderen die<br />

Sechszylinder-Kombis, die<br />

Cabrios mit Vollausstattung<br />

oder gar die M3-Modelle. Wer<br />

mag, kann noch für kleines<br />

Geld in einen gepflegten<br />

328i touring aus Ersthand<br />

einsteigen. Aufgrund des<br />

großen Angebots lohnt eine<br />

Komplettrestaurierung nicht.<br />

Mangelnde Wartung,<br />

mieses Öl: Bahn frei<br />

für Ölschlamm.<br />

Marktwerte<br />

Aufgrund der zahllosen Versionen<br />

lassen sich derzeit<br />

kaum realistische Marktwerte<br />

für einzelne Modelle ermitteln.<br />

Seriöse Sechszylinder-<br />

Limousinen der Vor-Facelift-Generation<br />

sind mitunter<br />

bereits für 1.500<br />

Euro zu haben, während <strong>gut</strong>e<br />

M3 auch heute noch mit<br />

12.000 bis 15.000 Euro in<br />

den Autobörsen parken.<br />

38


Vier- oder Sechszylinder: Egal, für welches Aggregat im E 36 sich der Käufer entschied – Fahrspaß bereiten sie allesamt.<br />

und den wenig später in der Tuning-Szene außerordentlich<br />

beliebten M3-Spiegeln.<br />

1996 legt BMW noch eine Schippe oben drauf<br />

und erweitert den Hubraum des Sechszylinders<br />

auf 3,2 Liter, was die Leistung auf 321 PS hievt.<br />

Genug, um wieder ganz vorne mitzufahren – zumindest,<br />

solange der Kunde nicht auf den Gedanken<br />

kommt, das optionale SMG-Getriebe zu<br />

bestellen: Diese Schaltbox hakelt die sechs Gänge<br />

so ruppig und lahm in die Gassen, dass das<br />

Fahren keine rechte Freude bereitet. Der Rest<br />

der 3er-Kundschaft darf sich inzwischen an<br />

Fünfgang-Automaten von ZF erfreuen, die auch<br />

dem in seiner Leistung gezähmten 244-PS-M3<br />

der US-Version – verkauft wurde dort eigentlich<br />

ein aufgepeppter 328i – zu Vortrieb verhelfen.<br />

Über die Runden gerettet<br />

Auch wenn der Absatz des E 36 floriert, hat<br />

BMW Probleme mit dem in Dingolfing produzierten<br />

Modell. In den Anfangsjahren sorgt die<br />

Karosserie bei Testern immer wieder für Kritik:<br />

zu große Spaltmaße, zu schlechter Lack- und<br />

Korrosionsschutz, zu zappelige Lenkung. Kunden<br />

klagen über Windgeräusche, verursacht<br />

durch die bis ins Dach reichenden Türrahmen<br />

und Strömungsgeräusche an den Außenspiegeln.<br />

Vor allem der Rost bringt das Auto schon zu<br />

Lebzeiten in Verruf. BMW zieht die Notbremse<br />

und kauft Fahrzeuge der ersten Serie zurück, um<br />

sie zu verschrotten. Ab 1994 hat der Spuk ein Ende.<br />

Nach der ersten großen Modellpflege, die sich<br />

optisch kaum bemerkbar macht, stimmt die Qualität<br />

und der 3er verdient sich Bestnoten. Es folgen<br />

eine kontinuierliche Produktaufwertung, zahlreiche<br />

Sondermodelle sowie drei Dieselmotoren, die<br />

vor allem im Außendienst Kilometer sammeln.<br />

Doch für den scheinbar ewig jungen E 36<br />

dreht sich das Rad der Zeit nicht unaufhörlich.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

BMW, München<br />

Modell E 36 E 36 (M 50 und M 52) E 36 Diesel<br />

Karosserie 4-türige(r) Limousine/Kombi, 2-türiges Cabrio, Coupé,Schräghecklimousine, selbsttragend<br />

Motor 4-Zyl.-Reihe, 4-Takt, 6-Zyl.-Reihe., 4-Takt, 4-/6-Zyl.-Reihe, 4-Takt,<br />

wassergekühlt 4-Ventiler, wassergekühlt wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.596–1.895 1.991–3.201 1.665–2.498<br />

Leistung (PS) 100–140 (4-Ventiler 318 is) 150–321 90–143<br />

Getriebe 5-Gang, synchronisiert, 5-Gang, optional Automatik 5-Gang, synchronisiert,<br />

optional Automatik oder SMG-Getriebe (M3) optional Automatik<br />

Antrieb Frontmotor, Heckantrieb Frontmotor, Heckantrieb Frontmotor, Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne McPherson Federbein, Querlenker unten, Teleskopdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Schräglenker, Schrauben- Pendel-Schwingachse, Querlenker, Schraubenfedern,<br />

federn, Teleskopdämpfer Längslenker, Schrauben- Teleskopdämpfer<br />

federn, Teleskopdämpfer<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln (4-Zyl. außer 318 is), Scheiben, ABS ab 1994 serienmäßig<br />

Reifen 185/65/R15 bzw. 205/60 ZR 15<br />

Radstand (mm) 2.700 (Lim.) 2.700 (Lim.) 2.700 (Lim.)<br />

Spurweite v/h (mm) 1.418/1.431 (Lim. 4-Zyl.) 1.418/1.431 (Lim. 4-Zyl.) 1.418/1.431 (Lim. 4-Zyl.)<br />

Maße L x B x H (mm) 4.433 x 1.698 x 1.393 (Lim.) 4.433 x 1.698 x 1.393 (Lim.) 4.433 x 1.698 x 1.393 (Lim.)<br />

Leergewicht (kg) 1.130–1.185 1.270–1.295 k. A.<br />

0–100 km/h (s) 12,9; Automatik: 7,9; Automatik: 10,4 (325 tds Lim.)<br />

14,4 (316 i Lim.) 8,9 (325 i Lim.)<br />

Vmax (km/h) 191 (189) 233 (231) 212<br />

Verbrauch (l/100 km) 7,9–8,9 9,5 5–6<br />

Bauzeit<br />

Aug. 1990–Feb. 1998 (Lim.) bzw. Apr./Mai 1999 (Coupé, Cabrio, touring)<br />

Stückzahl<br />

2.350.079 (alle E 36-Modelle)<br />

Neupreis (DM; 03/95) 38.000 (316 Lim.) 47.500 (Lim.) 49.900 (Lim.)<br />

Club/Weblink BMW 3er Club E 36 e.V., www.3er-club-e36.de (mit Checkliste für Gebrauchtwagenkauf)<br />

Um weiterhin eine führende Stellung im Segment<br />

zu haben, muss sein Nachfolger geräumiger<br />

werden. Der E 46 löst im Frühjahr 1998 zunächst<br />

die Limousine, ein Jahr später das Coupé,<br />

den Kombi und das Cabriolet ab. Nur der<br />

Compact erhält eine Schonfrist bis 2000. Dann<br />

macht er Platz für den modernisierten<br />

Nachfolger. Am Ende steht die Baureihe<br />

E 36 mit rund 2,4 Millionen gebauten Exemplaren<br />

in den Büchern, darunter 71.242 M3: Besonders<br />

rare Stücke dabei sind die Limousinen<br />

und Cabriolets mit jeweils rund 12.000 Einheiten.<br />

Was für den Sammler die Bestätigung der<br />

alten Weisheit zur Folge hat, dass aller <strong>gut</strong>en<br />

Dinge wirklich drei sind.<br />

Sven Jürisch<br />

Selten<br />

sind 3er-<br />

Cockpits so<br />

jungfräulich.<br />

Handyhalter und Duftspender<br />

sind die Regel.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014<br />

39


Porträt | Cabrios aus dem Osten<br />

Immer der Sonne nach!<br />

Der hübsche IFA F8 war eine Vorkriegskonstruktion<br />

von DKW und<br />

schon bei Erscheinen veraltet.<br />

40


IFA F8, F9 Cabrio<br />

Seite 42<br />

Škoda Felicia<br />

Seite 44<br />

Cabriolets hatten in den Fünfjahresplänen der Ostblockländer<br />

keine Priorität. Automobile waren knapp, da<br />

waren praktische und robuste Autos wichtiger.<br />

Und doch: Es gab sie, die offenen Genossentransporter!<br />

Besonders in den frühen Nachkriegsjahren<br />

boten die volkseigenen Fahrzeugbauer<br />

ihren Kunden einige sehr hübsche<br />

Frischluftautos an. Den Anfang macht der aus<br />

Vorkriegszeiten mehr oder weniger unverändert<br />

übernommene IFA F8, der bis auf Details mit<br />

dem im Westen produzierten DKW F8 identisch<br />

war. Der IFA F9 kam schon wesentlich moderner<br />

und vor allem mit einem leistungsfähigeren<br />

Dreizylinder-Zweitakter daher.<br />

Die Eisenacher Wartburg-Werke boten den<br />

populären Wartburg 311 als bildhübschen Aufschnitt<br />

an und auch vom Trabant gab es viersitzige<br />

Frischluftmobile – wenn auch in erster<br />

Linie für den Einsatz bei Militär und Behörden.<br />

Der modernste offene Ostler, der Škoda Felicia,<br />

kam aus der Tschechoslowakei, war aber<br />

in der DDR für den gemeinen Volksgenossen<br />

kaum verfügbar.<br />

Ab Mitte der 60er-Jahre war dann Schluss mit<br />

lustig, die DDR-Bürger mussten ohne neue Cabriolets<br />

auskommen. Erst 1990, kurz nach der<br />

Wende, machte ein offener Trabant auf Kübelbasis<br />

es wieder möglich, privat gen Westen in<br />

den Sonnenuntergang zu fahren.<br />

Trabant Tramp<br />

Seite 46<br />

Wartburg 311 Cabriolet<br />

Seite 48<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 41


Porträt | Cabrios aus dem Osten<br />

IFA F8, F9 Cabrio<br />

Vom DKW F8 gab es schon<br />

vor dem Krieg bildschöne<br />

Cabriolets. Als nach 1945<br />

die Fertigung dieses Typs<br />

in Zwickau als IFA F8<br />

wieder anlief, besann<br />

man sich auch auf die<br />

offene Version und<br />

fertigte im vormaligen<br />

Gläser-Karosseriewerk<br />

Dresden Cabrio-Aufbauten<br />

für den neuen „alten“ DKW.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Motor<br />

VEB Kraftfahrzeugwerk<br />

Audi Zwickau/<br />

VEB Automobilwerk<br />

Eisenach<br />

IFA F8/IFA F9<br />

2-Zyl.-2-Takt, wassergekühlt/3-Zyl.-2-Takt,<br />

wasser -<br />

gekühlt<br />

Hubraum (ccm) 690/900<br />

Leistung (PS) 20/28–30<br />

Getriebe<br />

3-Gang/4-Gang<br />

Fahrwerk vorne Querblattfeder, Querlenker,<br />

einzeln aufgehängt<br />

Fahrwerk hinten Querblattfeder, Längslenker,<br />

Starrachse<br />

Reifen 5.00 x 16–5.25 x 16<br />

Bremsen v/h Trommel/Trommel<br />

Maße L x B x H 4.000 x 1.480 x 1.480/<br />

(mm) 4.200 x 1.600 x 1.500<br />

Vmax (km/h) 85/110<br />

Leergewicht (kg) 1.170/960<br />

Stückzahl<br />

ca. 25.000/40.660 (jeweils<br />

alle Karosserievarianten)<br />

Neupreis (Ost-Mark) 11.325/14.000<br />

Club<br />

Deutscher DKW-Club/IFA/<br />

DKW-Forum, www.ifa-f8.de<br />

Flotter Dreizylinder: IFA F9 im Stil der 50er.<br />

Hüftschwung: auch geschlossen attraktiv.<br />

Früher 900-ccm-Zweitakter mit Zündverteiler.<br />

42


Aus feinem Holz: Cockpit des F9 Cabriolets.<br />

Vorkriegskonstruktion: das IFA F8 Cabriolet.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: IFA F8/ F9 Cabrio<br />

Baujahr: 1949–55<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 24.000/22.000 2: 15.800/14.500<br />

3: 10.600/9.700 4: 4.800/4.400<br />

5: 1.900/1.800<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

IFA<br />

F8/F9<br />

Die Erben der<br />

<strong>AUTO</strong> UNION<br />

steigend<br />

Ob im F8 oder im moderneren F9: Frischluftgarantie<br />

gibt’s auf Lebenszeit. Für Zweitaktfreunde<br />

sind die ostdeutschen DKW-<br />

Erben unterm IFA-Logo eine <strong>gut</strong>e und auch<br />

etwas preis<strong>günstig</strong>ere Alternative zu den<br />

Vor- und Nachkriegsbaujahren mit den<br />

vier Ringen.<br />

Fotos: Sebastian Mai, Lothar Spurzem<br />

Im Gegensatz zur Limousine und zur ebenfalls<br />

im Programm befindlichen Cabrio-Limousine<br />

mit festen Fensterholmen waren<br />

die Cabriolets nicht beledert, sondern mit Blech<br />

beplankt. Gefertigt wurden sie in unterschiedlichen<br />

Ausführungen. Neben dem normalen Cabrio,<br />

das optisch der Limousine entsprach, gab<br />

es gegen Ende der Produktionszeit noch ein Export-Cabriolet<br />

mit stark überarbeiteter Frontpartie<br />

und integrierten Scheinwerfern, seitlichen<br />

Trittbrettern und teilverkleideten hinteren<br />

Radhäusern.<br />

Wie das Vorkriegsmodell stand auch der<br />

DDR-DKW auf einem stabilen Rahmenfahrwerk.<br />

Angetrieben von einem Zweizylinder-<br />

Zweitakter mit 20 PS, kam er auf etwa 85 Kilometer<br />

pro Stunde Spitzengeschwindigkeit und<br />

bot vier Personen im wohnlich eingerichteten<br />

Innenraum Platz. Eigentlich war der F8 zu dieser<br />

Zeit längst völlig überaltert, weshalb man zeitgleich<br />

mit dessen Serienstart 1949 auch an der<br />

Serienreife des Nachfolgemodells F9 arbeitete.<br />

Die moderne Stromlinienkarosserie bestand<br />

nun aus Blech und kam ohne tragende Holzteile<br />

aus. Ursprünglich für die Produktion in Zwickau<br />

gedacht, musste das Automobilwerk in Eisenach<br />

die F9-Fertigung übernehmen. Und auch<br />

vom F9 wurde wieder ein Cabriolet auf den<br />

Markt gebracht. Verantwortlicher Karossier –<br />

man ahnt es schon: der VEB Karosseriewerk<br />

Dresden. Mit dem F9 Cabrio bekam der Zweitaktmotor<br />

einen dritten Zylinder und wurde nun<br />

erstmals längs eingebaut. Einzig der Kastenrahmen<br />

erinnert noch sehr an den Vorgänger – ansonsten<br />

war beim neuen IFA nichts mehr wie<br />

vorher. Motor, Getriebe, Hydraulikbremse,<br />

Blechkarosserie … nur wenig erinnerte noch an<br />

den alten Stil von DKW.<br />

Und im Westen Deutschlands wurde er in<br />

ganz ähnlicher Form ebenfalls bei DKW am<br />

neuen Standort in Düsseldorf produziert – dort<br />

allerdings in Ermangelung von Dreizylindermotoren<br />

bis 1954 mit dem Zweizylinder des F8 als<br />

F89 und ebenfalls auch als Cabrio.<br />

Je neuer, desto seltener<br />

Obwohl damals überwiegend Limousinen produziert<br />

wurden, wird die Mehrheit der heute<br />

noch lebenden IFA F8 von Cabriolets gestellt.<br />

Kommt man auf ein Treffen, könnte man meinen,<br />

es habe damals fast nur Cabrios gegeben<br />

– was natürlich nicht stimmt. Es haben eben fast<br />

nur Cabrios überlebt. Verfaulte, morsche Limousinen<br />

wurden auch schon zu DDR-Zeiten<br />

verschrottet, da gab es kein Pardon.<br />

Anders beim F9 – dort stellen die Limousinen<br />

bis heute die Mehrheit, da die Stückzahl und der<br />

Produktionsanteil an Cabrios sehr viel geringer<br />

waren. Auch für F8 und F9 gilt: Cabriolets wurden<br />

früh als etwas Besonderes erkannt und deshalb<br />

von ihren Besitzern gepflegt und aufge -<br />

hoben. Zur Freude heutiger Oldtimer-Besitzer,<br />

die allerdings sehr viel leichter an ein Cabriolet<br />

auf F8-Basis herankommen als an einen offenen<br />

F9. Denn die sind richtig selten.<br />

Sebastian Mai<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 43


Porträt | Cabrios aus dem Osten<br />

Škoda Felicia<br />

Škoda<br />

Felicia<br />

Offenherzige<br />

Schönheit aus<br />

Böhmen<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller Škoda Auto A.S.,<br />

Mladá Boleslav<br />

Modell<br />

Felicia<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, ohv,<br />

wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.098–1.221<br />

Leistung (PS) 50–55<br />

Getriebe<br />

4-Gang<br />

Fahrwerk vorne Dreiecksquerlenker,<br />

Schraubenfedern,<br />

Teleskopdämpfer,<br />

Stabilisator<br />

Fahrwerk hinten Pendelachse an Quer -<br />

blattfeder, Kolbenstoß -<br />

dämpfer<br />

Reifen 5.90 x 15<br />

Bremsen v/h Trommel/Trommel<br />

Maße L x B x H (mm) 4.065 x 1.600 x 1.380<br />

Vmax (km/h) 125–130<br />

Leergewicht (kg) 900<br />

Stückzahl 14.863<br />

Neupreis (DM) 6.840 (Felicia Sport, 1962),<br />

18.900 (Ost-Mark)<br />

Club<br />

Škoda Oldtimer IG,<br />

Tel. (06081) 72 75,<br />

www.skoda-oldtimerclub.de<br />

Zeitgeist: Heckflossen gab es auch im Osten.<br />

Kernig und kräftig: der Skoda-Vierzylinder.<br />

Gediegen: das restaurierte Interieur.<br />

44


Mit zehn Prozent Anteil am DDR-Pkw-Gesamtbestand<br />

war die tschechische Marke Škoda der größte<br />

Fahrzeuglieferant aus den sozialistischen Bruderstaaten.<br />

Von 1957 bis 1964 bauten die Tschechen<br />

ein hübsches Cabriolet, den Škoda 450. Ab 1959<br />

und nach einem kleineren Facelift der Frontpartie<br />

hieß er Felicia und wurde auch in der DDR verkauft.<br />

Beim Škoda Felicia trafen sich Ponton-Karosserie<br />

und Heckflosse. Seine gestreckten,<br />

sportlichen Linien mit der weit herumgezogenen<br />

Panoramascheibe ließen die<br />

Herzen der vom Angebot nicht gerade verwöhnten<br />

DDR-Autokäufer jener Jahre höher<br />

schlagen. Und mit bis zu 55 PS und 130 km/h<br />

Spitze der Version „Felicia Super“ konnte man<br />

sich in den 60er-Jahren mehr als sehen lassen.<br />

Der Felicia stammt von der Limousine Octavia<br />

ab und baut auf dem gleichen Zentralrohrrahmen<br />

auf. Allerdings ist das sportliche Cabriolet<br />

nur als 2+2-Sitzer ausgelegt, sodass die hintere<br />

Sitzbank eher etwas für Kinder ist als für<br />

Erwachsene. Zumindest bei geschlossenem<br />

Verdeck ist die Bequemlichkeit im Fond recht<br />

begrenzt, da die Rückenlehne der Rücksitzbank<br />

nicht gepolstert ist. Dafür bietet der Felicia einen<br />

für Sportcabriolets ungewöhnlich großen<br />

Kofferraum. Vorn gibt’s eine durchgehende Sitzbank<br />

für Fahrer und Beifahrer.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Škoda Felicia<br />

Baujahr: 1959–65<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 18.000–20.000 2: 11.500–12.800<br />

3: 7.600–8.400 4: 4.000–4.400<br />

5: 1.400–1.600<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

Heiß geliebt, schlecht bewertet<br />

Bei den zeitgenössischen Autotestern, zum Beispiel<br />

von der Zeitschrift „Der Deutsche Straßenverkehr“,<br />

kam der Felicia nur leidlich <strong>gut</strong> weg.<br />

Zu ruppig, zu kernig – offenbar waren die Herren<br />

Gediegeneres gewohnt. Der brummige Škoda-Klang,<br />

das musikalische Getriebe, die Schalteranordnung<br />

– mit Kritik wurde nicht gespart.<br />

Und trotzdem ist der Felicia heute einer der am<br />

weitesten verbreiteten offenen Oldtimer in den<br />

fünf östlichen Bundesländern. Das hat vorrangig<br />

damit zu tun, dass viele dieser Fahrzeuge<br />

schon zu DDR-Zeiten schonend behandelt, aufgehoben<br />

und gepflegt wurden. Aber da ab Mitte<br />

der 60er-Jahre keine Cabriolets mehr produziert<br />

oder importiert wurden, hatten die offenen Škoda<br />

schon damals das Image des Besonderen,<br />

des Erhaltenswerten. Zu Recht, wie man heute<br />

weiß. Denn für Exemplare in Topzustand werden<br />

Preise bis zu 15.000 Euro aufgerufen.<br />

Glanzstück: nur nicht knausern mit Chrom.<br />

Felicia heißt „die Glückliche“.<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

leicht steigend<br />

Der Škoda Felicia überzeugt mit viel<br />

Charme und robuster Technik. Vielleicht<br />

nichts für jedermann, aber für Liebhaber<br />

und Selberschrauber genau richtig. Im<br />

Westen ist er bisher beinahe unbekannt,<br />

obwohl er bis vor 50 Jahren in alle Himmelsrichtungen<br />

exportiert wurde.<br />

Fotos: Sebastian Mai, Ralf Roletschek<br />

Rar in der DDR, beliebt in Ostdeutschland<br />

Ehrlicherweise muss man sagen, dass nur ein<br />

Bruchteil der heute angebotenen Škoda Felicia<br />

wirklich in der DDR gelaufen ist. Sehr viele<br />

Fahrzeuge wurden erst in den letzten Jahren importiert.<br />

Zu DDR-Zeiten war der Felicia trotz einiger<br />

Import-Chargen sehr selten. Einfach einen<br />

über die Fahrzeug-HO (später IFA-Vertrieb) zu<br />

kaufen, war auch in den 60er-Jahren fast unmöglich.<br />

Da war es von Vorteil, über Beziehungen<br />

zu verfügen, denn sonst waren die Chancen<br />

schlecht, einen zu ergattern.<br />

Wer heute einen Felicia möchte, muss nicht<br />

lange suchen. Mehr Aufmerksamkeit erfordert<br />

da schon die Zustandsüberprüfung, wobei man<br />

erfreut feststellen kann, dass die Blechqualität<br />

des Felicia deutlich besser war als bei den<br />

Nachfolgemodellen. Allerdings sollte man auf<br />

den Gesamtzustand der Karosserie und mögliche<br />

Pfusch-Reparaturen achten. Krumme Karosserien<br />

infolge unmotivierter Heimwerkerarbeiten<br />

sind nämlich keine Seltenheit.<br />

Sebastian Mai<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 45


Porträt | Cabrios aus dem Osten<br />

Trabant Tramp<br />

Trabant<br />

Tramp<br />

Rustikales Minimal-Cabrio<br />

für vier<br />

Seit 1966 gibt es den offenen<br />

Trabant, der als NVA-Ausführung<br />

„Kübel“ hieß und als<br />

601 „Tramp“ exportiert wurde.<br />

1990 wurde der Viertakt-Tramp<br />

vorgestellt – zu spät, um die<br />

Autoproduktion der Ex-DDR<br />

retten zu können. Heute<br />

ist der Tramp ein Klassiker, der<br />

<strong>günstig</strong> im Unterhalt und<br />

unschlagbar als Freizeit -<br />

automobil ist.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller Sachsenring Auto -<br />

mobilwerke Zwickau<br />

Modell Trabant Kübel/Tramp 601/<br />

Tramp 1.1<br />

Motor<br />

2- Zyl.-2-Takt, luftgekühlt/<br />

4-Zyl.-4-Takt-Reihe, ohc,<br />

wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 595/1.043<br />

Leistung (PS) 26/40<br />

Getriebe<br />

Fahrwerk vorne<br />

4-Gang<br />

Querblattfeder, Querlenker/<br />

McPherson-Federbeine<br />

Fahrwerk hinten Dreieckslenker, Querblatt -<br />

feder, ab 1988 Schrauben -<br />

federn<br />

Reifen 145 SR 13<br />

Bremsen v/h<br />

Trommel/Trommel,<br />

Tramp 1.1: Scheiben vorne<br />

Maße L x B x H (mm) 3.480 x 1.506 x 1.465/<br />

3.150 x 1.560 x 1.520<br />

Vmax (km/h) 108/125<br />

Leergewicht (kg) 645/710<br />

Stückzahl unter 10.000/500<br />

Neupreis (DM) 1.1 Tramp: mit Kat 11.015,<br />

ohne Kat 10.540<br />

Clubs<br />

http://trabiigunterfr.bplaced.<br />

net/clubliste/index.htm<br />

Teamplayer: Ein Platz an der Sonne für vier.<br />

Viertakter: viel Plastik und Knüppelschaltung.<br />

Grenzwächter:<br />

Trabant 601 Kübel<br />

in der Militär -<br />

ausführung.<br />

Lizenzbau: Der<br />

Viertakter stammt<br />

vom VW Polo.<br />

46


Seinen Ursprung hat der Tramp im Trabant<br />

601 Kübel, der für NVA und Grenztruppen<br />

der DDR entwickelt wurde. Das Fahrzeug<br />

war für militärische Nutzung konzipiert, später<br />

gab es auch noch eine Variante für Land- und<br />

Forstwirtschaft. Chlorbuna-Mattgrün lackiert,<br />

Stoffverdeck, Minimalausstattung – mehr musste<br />

der Zweitakt-Kübel nicht bieten. Bis 1978 mit<br />

einer zivilen Ausführung westliche Exportmärkte<br />

erschlossen werden sollten, die dem Trabant<br />

schon weggebrochen waren. Das Ergebnis war<br />

der Trabant 601 Tramp, der in freundlichen Lackierungen<br />

mit aufgewerteter Inneneinrichtung<br />

und einigen Extras tatsächlich den Weg<br />

als Strandmobil nach Griechenland fand. Als<br />

DDR-Bürger brauchte man gar nicht erst versuchen,<br />

einen 601 Tramp zu ergattern. Im Arbeiter-<br />

und Bauernstaat wurde er grundsätzlich<br />

nicht verkauft.<br />

Mit der Entwicklung des viertaktenden Trabant<br />

1.1 war auch ein neuer Kübel geplant.<br />

Doch als die Mauer fiel, steckte man noch in der<br />

Vorserienproduktion – der Serienstart erfolgte<br />

am 1. Mai 1990, als die Grenzen schon mehr als<br />

ein halbes Jahr geöffnet waren. So kam es, dass<br />

der Militär-Kübel im Prototypenstadium blieb,<br />

weil die Grenztruppen als Bewacher der innerdeutschen<br />

Grenze erst ihre Aufgabe und dann<br />

das Interesse an einem Kübelwagen verloren.<br />

Bequem: Kunstleder auf Trabantbestuhlung.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Trabant Kübel/Tramp 601,<br />

Tramp 1.1<br />

Baujahr: 1979–90, 1990–91<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 7.500, 8.000 2: 4.700, 5.000<br />

3: 3.000, 3.200 4: 1.400, 1.400<br />

5: 300, 300 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

steigend<br />

Für den Alltag ist der Kübel nichts. Aber für<br />

Sommer, Sonne und Freizeit ist der Tramp<br />

ideal. Verdeck auf, los geht die wilde Fahrt.<br />

Ob auf Asphalt, am Strand oder im Wald –<br />

der Tramp fühlt sich überall zu Hause. Und<br />

wer selbst Hand anlegt, kann Wartung und<br />

Pflege zu moderaten Preisen haben.<br />

Fotos: Sebastian Mai, Lutz Bruno<br />

Die Wende killt den Tramp<br />

Was blieb, war die Angst um Arbeitsplätze im<br />

Karosseriewerk Meerane, das als Produzent für<br />

die Kombi- und Kübelkarosserien des Trabant<br />

zuständig war. Die Karosseriewerker in Meerane<br />

ließen sich etwas einfallen – das Ergebnis<br />

war der zivile 1.1 Tramp. Und der war tatsächlich<br />

für jedermann zu haben. Technisch entsprach<br />

er den geschlossenen Varianten, bot<br />

aber jede Menge Frischluft. Ein stabiler Überrollkäfig<br />

verlieh dem Auto bei geöffnetem Verdeck<br />

eine ganz neue Linie. Dazu gab es Rollgurte<br />

vorn, Statikgurte hinten, rote Kunstlederbestuhlung<br />

und peppige Farben.<br />

Statt in Tarngrün waren die Verdecke für den<br />

Tramp jetzt grau. Statt Türen genügten dem<br />

Freizeitauto einfache Sicherungsketten, vor der<br />

Witterung schützten Einhängetüren aus Stoff.<br />

Seine militärische Herkunft leugnet der Viertakter<br />

also keineswegs. Kurz vor dem Ende der<br />

Produktion erfuhr der 1.1 Tramp eine Aufwertung<br />

als Caro-Tramp. Große Kuhfänger aus<br />

Stahlrohr, breite Trittbretter und eine andere<br />

Sitzpolsterung sollten den Verkauf ankurbeln –<br />

doch auch das gelang nicht. Die potenziellen<br />

Käufer hatten 1990 andere Interessen, als sich<br />

Schönwetter-Spaß-Trabanten zu kaufen.<br />

Heute ist der Trabant 1.1 Tramp aufgrund<br />

der minimalen Produktionszahl von weniger als<br />

500 Stück der zweitseltenste Trabant, gleich<br />

nach dem 601 Tramp. Militärkübel sind in größerer<br />

Zahl auf dem Markt, meist allerdings<br />

stark modifiziert zum „Spaß-Kübel“. Echte 601<br />

Tramp gibt es faktisch nicht am Markt, 1.1er findet<br />

man hin und wieder. Richtig billig sind sie<br />

schon lange nicht mehr. Sebastian Mai<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 47


Porträt | Cabrios aus dem Osten<br />

Wartburg 311 Cabriolet<br />

Wartburg<br />

311/2 Cabrio<br />

Stilvolle<br />

DDR-Schönheit<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller VEB Automobilwerk<br />

Eisenach<br />

Modell Wartburg 311/2<br />

Cabriolet<br />

Motor<br />

3-Zyl.-2-Takt, luftgekühlt<br />

Hubraum (ccm) 900<br />

Leistung (PS) 37–40<br />

Getriebe 4-Gang, bis Januar 59<br />

unsynchronisiert<br />

Fahrwerk vorne Querblattfeder,<br />

Teleskopdämpfer,<br />

Querlenker<br />

Fahrwerk hinten Querblattfeder,<br />

Längslenker,<br />

Starrachse<br />

Reifen 5.90 x 15<br />

Bremsen v/h Trommel/Trommel<br />

Maße L x B x H (mm) 4.300 x 1.520 x 1.450<br />

Vmax (km/h) 115<br />

Leergewicht (kg) 985<br />

Stückzahl 2.670<br />

Neupreis (DM) k. A.<br />

Club<br />

Erster deutscher Wartburg-<br />

Fahrer Club e. V.,<br />

Tel. (03984) 21 65,<br />

www.edwfc.de<br />

Haifischgrill an einem frühen Exemplar.<br />

Aufgeräumt: offenes Verdeck mit Persenning.<br />

Komfortabler<br />

Luxus: Wohnzimmerambiente<br />

im Wartburg.<br />

Staatsorgan: Der<br />

311 Kübel blieb<br />

der Staatsmacht<br />

vorbehalten.<br />

48


Der Wartburg 311 darf als eine der erfolgreichsten<br />

Konstruktionen im DDR-Automobilbau gelten.<br />

Nie zuvor und nie wieder danach gab es in der DDR<br />

einen Pkw in so vielen Typvarianten wie den Eisenacher<br />

„Dreielfer“. Anno 1957 standen sage und<br />

schreibe neun verschiedene Aufbauten zur Verfügung<br />

– eine davon war das intern als Typ 311/2<br />

geführte Cabriolet.<br />

Der Wartburg 311 war der direkte Nachfolger<br />

des IFA F9, dessen Produktion<br />

1953 vom Automobilwerk Eisenach<br />

übernommen wurde. Die Beibehaltung des<br />

Dreizylinder-Zweitakters war für die Eisenacher<br />

Automobilbauer eher Last als Lust – immerhin<br />

waren sie vor der F9-Übernahme edle Viertakt-<br />

Sechszylinder gewohnt. Für die Karosserieproduktion<br />

des 311er-Cabriolets fand man in der<br />

vormaligen Firma Gläser den richtigen, erfahrenen<br />

Partner. Der zwischenzeitlich verstaatlichte<br />

und unter dem Namen VEB Karosseriewerk<br />

Dresden firmierende Betrieb blickte zum<br />

Serienbeginn des Wartburg auf eine beinahe<br />

100-jährige Tradition im Fahrzeugbau zurück,<br />

schließlich lag die Gründung des Unternehmens<br />

im Jahre 1862. Die Firma war bekannt für<br />

feinste Cabriolet-Karosserien und edle Sonderaufbauten.<br />

Kein Wunder, dass auch das Wartburg<br />

Cabriolet zu einem gestalterischen Sahnestück<br />

wurde.<br />

Erbe vom IFA F9: Dreizylinder-Zweitakter.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Wartburg 311/2 Cabriolet<br />

Baujahr: 1955–62<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 15.000 2: 9.600<br />

3: 6.300 4: 3.000<br />

5: 900 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

steigend<br />

Der Wartburg 311 als Cabriolet dürfte das<br />

Edelste sein, was je die Fließbänder eines<br />

DDR-Fahrzeugwerks verlassen hat. Wer einen<br />

hat, sollte ihn hüten und bewahren.<br />

Trotz Großserie, trotz Zweitaktmotor kommt<br />

er kein bisschen hausbacken daher. Offener<br />

Chic, made in GDR.<br />

Fotos: Peter Böhlke<br />

Luxus auf Westniveau<br />

Aus den Ponton-Grundzügen der Limousine entwickelten<br />

die Sachsen den zweitürigen Cabrio-<br />

Aufbau mit Stoffverdeck und Echtleder-Sitzpolsterung.<br />

Die kleinen hinteren Seitenscheiben waren<br />

voll versenkbar – per Kurbelmechanismus<br />

verschwanden die Dreiecksfenster in einer<br />

Drehbewegung in der hinteren Seitenwand.<br />

Front und Heckpartie entsprachen der Limousine.<br />

Das Ergebnis konnte mit Edel-Cabrios<br />

westlicher Produktion durchaus mithalten.<br />

Das klassische Rahmenfahrwerk war in seinen<br />

Grundzügen schon vom DKW bekannt und<br />

blieb auch dem Wartburg erhalten. Größter Vorteil<br />

für den 311er war die daraus resultierende<br />

Möglichkeit der Karosserievielfalt. Fast 2.700<br />

Wartburg 311 Cabriolets wurden bis 1960 gefertigt,<br />

dann musste das Dresdner Karosseriewerk<br />

die Fertigung der Coupé-Karosserien vom<br />

Karosseriewerk Meerane übernehmen, das seinerseits<br />

die Produktion sämtlicher Trabant-<br />

Kombi-Karossen zu sichern hatte; die offene Variante<br />

des Wartburg fiel ersatzlos weg.<br />

Der Nachfolger hatte ein Hardtop<br />

Vorerst, denn noch einmal sollte ein offener<br />

Wartburg den Käufern frischen Wind um die<br />

Nase wehen lassen: der Wartburg 312-300 HT,<br />

der mit überarbeiteter Frontgestaltung, Hardtop<br />

und Notverdeck der letzte offene Wartburg sein<br />

sollte, der für Normalbürger erhältlich war. Dieses<br />

letzte Cabrio wurde ab 1965 mit dem neuen,<br />

schraubengefederten Fahrwerk gefertigt, an<br />

dessen vergleichsweise kleinen 13-Zoll-Rädern<br />

in den großen Radhäusern man jeden Wartburg<br />

312 sofort erkennt. Mit dem Anlauf des Nachfolgetyps<br />

Wartburg 353 lief die Produktion ab<br />

1966 aus. Vom 353 sollte es fortan nur noch<br />

Limousine, den Kombi „Tourist“ und ab 1983<br />

das Pritschenfahrzeug „Trans“ geben. Nie wieder<br />

hingegen gab es ein so formschönes Cab -<br />

riolet wie den Typ 311 in der Ahnenreihe der<br />

Wartburg-Automobile.<br />

Sebastian Mai<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 49


Rarität | Maybach SW 42 Limousine<br />

Maybach<br />

SW 42<br />

Limousine<br />

Luxuriöses<br />

Unikat<br />

Eine überaus stattliche<br />

Erscheinung war Karl<br />

Maybachs Karosse auf den<br />

Straßen der 1950er-Jahre.<br />

Elegante Sonderanfertigung<br />

Direktor Maybachs<br />

letzter Dienstwagen<br />

Die Marke Maybach ist bekannt für ihre Vorkriegsklassiker. Doch in den 1950er-Jahren entstanden<br />

noch zwei ganz besondere Fahrzeuge mit moderner Karosserie im Stil der Wirtschaftswunderjahre.<br />

Einen dieser Wagen nutzte Karl Maybach selbst.<br />

Die in Friedrichshafen ansässigen Maybach<br />

Motorenwerke wurden vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg durch ihre edlen<br />

Fahrzeuge zur weltweit geachteten Marke. So<br />

gilt der Maybach DS 8 Zeppelin bei Kennern<br />

als einer der elegantesten und luxuriösesten<br />

Wagen dieser Epoche. Seine Zwölfzylinder-<br />

Maschine erzeugte aus rund acht Liter Hubraum<br />

eine Leistung von 200 PS. Mit einem beeindruckenden<br />

Drehmoment von 640 Newtonmetern<br />

sorgte der Motor für eine Höchstgeschwindigkeit,<br />

die die Qualität vieler Straßen<br />

übertraf: 160 km/h. Der Kaufpreis für das<br />

annähernd dreieinhalb Tonnen wiegende DS-<br />

8-Cabriolet von 1932 war ebenso exklusiv: Er<br />

entsprach dem Gegenwert von fünf Einfamilienhäusern<br />

oder 34 Opel P4!<br />

Da das Unternehmen im Verlauf des Zweiten<br />

Weltkriegs zur Rüstungsindustrie zählte, untersagten<br />

die Siegermächte zunächst den Bau weiterer<br />

Fahrzeuge. Karl Maybach setzte daraufhin<br />

auf die Konstruktion von Dieselmotoren für<br />

Schiffe und Lokomotiven, was aufwendige Neuentwicklungen<br />

bedeutete. Zudem belastete der<br />

kostenintensive Wiederaufbau der Produktionsstätten<br />

das Werk. Obwohl Karl Maybach nach<br />

Aufhebung der Restriktionen über die Wiederaufnahme<br />

des Automobilbaus nachdachte, blieb<br />

dieser Wunsch eine Vision.<br />

Dennoch entstanden in den 1950er-Jahren<br />

zwei neue Fahrzeuge. „Sie sollten als Direktionswagen<br />

dem Vorstand der Maybach Motorenwerke<br />

zur Verfügung stehen“, erzählt der<br />

Fotos: Frank Wündsch<br />

50


Bitte einsteigen: Breite, weit öffnende Türen ermöglichten einen bequemen Ein- und Ausstieg.<br />

Klassikerspezialist Hannes Steim. Ziel sei gewesen,<br />

dem technischen Vorstand Jean Raebel<br />

und Karl Maybach zu ermöglichen, bei ihrer<br />

Geschäftstätigkeit auf zeitgemäße und repräsentative<br />

Fahrzeuge der eigenen Marke zurückzugreifen.<br />

Basis aus den 1930er-Jahren<br />

Das Besondere beider Automobile ist, dass sie<br />

auf Vorkriegsfahrgestellen entstanden sind. So<br />

sparte man sich eine komplette Neuentwicklung<br />

und griff mittels Karosseriebau durch<br />

Fremdfirmen auf eine in den 1930er-Jahren<br />

praktizierte Produktionstechnik zurück. Das<br />

Fahrzeug von Raebel erhielt eine neuzeitliche<br />

Karosse der Karosserieschmiede Spohn in Ravensburg.<br />

Der hier abgebildete Wagen von Direktor<br />

Karl Maybach wurde von der Firma FJF<br />

in Friedrichshafen, einem Tochterunternehmen<br />

des früheren Luftschiffherstellers Zeppelin, gebaut.<br />

Die Basis bildete das Chassis eines bereits<br />

1949 von einem Frankfurter Automobilhändler<br />

zurückgekauften Maybach SW 38.<br />

In das als Langversion im Jahr 1937 produzierte<br />

Fahrgestell wurde statt des alten 3,8-Liter-Motors<br />

eine neuwertige 4,2-Liter-Maschine<br />

mit ebenfalls sechs Zylindern eingebaut. Wie<br />

die Buchstaben SW in der Modellbezeichnung<br />

verraten, handelt es sich um einen Schwing -<br />

Sachlich und schlicht: Zentral im Lenkrad befinden sich die Wählhebel für die Übersetzung.<br />

Hinsetzen und ausruhen: Der<br />

Fond in edlem, hellgrauem<br />

Velours bot reichlich Platz.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 51


Rarität | Maybach SW 42 Limousine<br />

Imposant dank riesiger<br />

Motorhaube, überaus großzügiger<br />

Fahrgastzelle und<br />

endlos wirkendem<br />

Kofferraum.<br />

achswagen. Diese Fahrwerkstechnik führte<br />

Maybach Mitte der 1930er-Jahre mit den SW-<br />

35-Modellen ein. Um den Fahrkomfort zu steigern,<br />

setzten die Maybachwerke bei der Aufhängungskonstruktion<br />

auf eine Kombination<br />

von Blatt- und Schraubenfedern. Die SW 42 Limousine<br />

hat zudem das aus der Vorkriegszeit<br />

bekannte Maybach-Doppelschnellgang-Getriebe.<br />

Diese spezielle Konstruktion verfügt über einen<br />

Berg-, einen Schnell- sowie einen Rückwärtsgang,<br />

den der Fahrer zunächst unter Betätigung<br />

der Kupplung einlegt. Zwei kleine<br />

Wählhebel am Lenkrad ermöglichen dann, vier<br />

Übersetzungen einzulegen, ohne die Hände<br />

vom Lenkrad zu nehmen oder die Kupplung treten<br />

zu müssen. Das von Karl Maybach patentierte<br />

System arbeitet mittels Unterdruckfunktion.<br />

Um beim Aufbau der neuen Karosserie<br />

aufwendige Einzelanfertigungen zu vermeiden,<br />

griff man auf Teile anderer Hersteller zurück:<br />

„Die Frontscheinwerfer stammen vom Weltkugel-Taunus<br />

15 M, der Geschwindigkeitsanzeiger<br />

kommt vom Opel Kapitän.“ Und die Rückleuchten<br />

erinnern nicht nur an die Ponton-Baureihe<br />

von Mercedes-Benz, auch sie haben ihren Weg<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Maybach Motorenbau<br />

GmbH, Friedrichshafen<br />

Modell<br />

Maybach SW 42 Limousine<br />

Karosserie Sonderkarosserie auf Rahmen<br />

Motor<br />

6-Zyl.-Reihe<br />

Hubraum (ccm) 4.197<br />

Leistung (PS) 140<br />

Getriebe<br />

Maybach-Doppelschnellgang<br />

Fahrwerk vorne Doppelquerlenker, Querfeder,<br />

Schraubenfedern<br />

Fahrwerk hinten Pendelachse, Querfeder,<br />

Schraubenfedern<br />

Bremsen v/h Trommel/Trommel (hydraulisch)<br />

Felgen/Reifen 7.00 x 17<br />

Radstand (mm) 3.680<br />

Spurweite v/h (mm) 1.440/1.480<br />

Maße L x B x H (mm) 5.120 x 1.910 x 1.450<br />

Gewicht (kg) 2.450<br />

Vmax (km/h) 160<br />

Verbrauch (l/100 km) ca. 20<br />

Bauzeit 1937/57<br />

Neupreis (DM) k. A.<br />

Stückzahl Einzelanfertigung<br />

vom entsprechenden Teileregal ans voluminöse<br />

Heck des Maybach gefunden. 1957 wurde die<br />

SW 42 Limousine fertig.<br />

Die Limousine verbindet Maybach-Technik der 1930er<br />

mit automobilem Design der Nachkriegszeit.<br />

Ein Wagen für komfortable Reisen<br />

Nehmen wir in der riesigen, schwarzen Limousine<br />

Platz. Die original erhaltenen Velourspolster<br />

in edlem Grau sind weich und bieten echte<br />

Wohnzimmerqualitäten. Wie erwartet, ist das<br />

Raumangebot üppig. Über den halbmeterlangen<br />

Schalthebel wird der rechts hinten liegende<br />

Fahrgang wie bei einer normalen H-Schaltung<br />

eingelegt. Der Schaltweg hat die gefühlte Länge<br />

des Hebels. Dann beginnt der komfortable Teil<br />

der Fortbewegung: Zwei Hebel an der Lenkradnabe<br />

dienen der kupplungslosen Übersetzungswahl.<br />

So verschaffte das exklusive, halbautomatische<br />

Getriebe des Maybach dem Chauffeur<br />

schon in den 1930er-Jahren Fahrgenuss.<br />

Das recht hoch bauende Armaturenbrett lässt<br />

nur verhältnismäßig wenig Platz für die Frontscheibe.<br />

Deren geringe Höhe lässt die Panoramascheibe<br />

noch breiter erscheinen, als sie ohnehin<br />

schon ist. Weiter unten entdecken wir um den<br />

Zigarettenanzünder einige Druckstellen im hellgrauen<br />

Leder des Armaturenbretts. Was mag die<br />

Ursache für diese liebenswert erscheinende Patina<br />

sein? Für zusätzlichen Komfort sorgte die am<br />

Beifahrersitz mittels einer hochglanzverchromten<br />

Halterung befestigte Schlummerrolle.<br />

Das für den Fall der Fälle an Bord mitgeführte<br />

Reserverad lagert in einer speziellen, schubladenähnlich<br />

herausziehbaren Konstruktion, die<br />

geschickt über dem Reisegepäck im oberen Bereich<br />

des großzügigen Gepäckraums installiert<br />

wurde. Wie unser Test zeigt, waren beim Herausnehmen<br />

des Ersatzrades Chauffeure mit<br />

kräftigen Oberarmen<br />

eindeutig im Vorteil.<br />

Denn die durchaus<br />

praktische Konstruk -<br />

tion scheint für die<br />

Ewigkeit produziert und bringt ein stattliches<br />

Gewicht auf die Waage.<br />

Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1957 war die<br />

SW 42 Limousine von Karl Maybach als persönlicher<br />

Direktionswagen eingesetzt worden. Nach<br />

Maybachs Tod wurde der Wagen im November<br />

1966 von der Maybach Motorenbau GmbH an<br />

den Eigentümer der SABA-Werke, Hans-Georg<br />

Brunner-Schwer aus Villingen, verkauft. Vor einigen<br />

Jahren bot sich dem Schramberger Museum<br />

die Gelegenheit, das Fahrzeug zu kaufen.<br />

Es trägt heute wieder sein ursprüngliches Kennzeichen<br />

TT-AP 80.<br />

Frank Wündsch<br />

Wir danken dem Museum Autosammlung Steim<br />

(www.autosammlung-steim.de) für die freundliche<br />

Unterstützung.<br />

Unter der Haube arbeitet ein 4,2-Liter-Reihen-Sechszylinder.<br />

52


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Suche Bimbo Ferrari Racer (auch<br />

Teile) und ähnliche alte Kinderautos<br />

elektrisch oder mit Benzinmotor. Bitte<br />

Mail mit Bild und Preisvorstellung an:<br />

ruedi.senn@bluewin.ch


Leseprobe<br />

ep<br />

be<br />

e<br />

Holen Sie sich jetzt t<br />

die aktuelle l e Ausgabe am Kiosk!<br />

Für nur € 2,– (statt<br />

t<br />

€ 3,50)!


Leseprob<br />

e<br />

Lieber -Leser,<br />

geht es Ihnen auch so: Renovieren, etwas selbst bauen und schaffen<br />

macht einfach Spaß! Lassen Sie sich von dieser Leseprobe der aktuellen<br />

SELBER MACHEN inspirieren!<br />

Und wenn Sie’s nun genau wissen wollen: Wie gestaltet man einen<br />

Treppen-Unterbau? Wie schafft man Ordnung in der Werkstatt?<br />

Dann nutzen Sie einfach den Gutschein auf der folgenden Seite!<br />

Damit erhalten Sie diese Ausgabe von SELBER MACHEN für nur<br />

€ 2,– statt € 3,50 an Ihrem Zeitschriftenkiosk.<br />

Ulrich Weiß<br />

Chefredakteur<br />

Viel Erfolg beim Heimwerken wünscht Ihnen Ihr<br />

Stauraum<br />

BAUEN um<br />

Neuer<br />

Platz<br />

Winkel<br />

im<br />

Unter den Stufen entsteht für<br />

kleines Geld großer Stauraum.<br />

D<br />

ass der Raum unter Treppen kostbar ist,<br />

wissen vor allem Bewohner von Häu-<br />

sern ohne Keller. Richtig ausgenutzt<br />

und herausgeputzt wird er jedoch selten. Statt-<br />

dessen mutiert der Boden dort meist zur unge-<br />

liebten Abstellfläche, die nur schlecht zu errei-<br />

chen ist aber dafür umso besser einzusehen.<br />

Nicht ohne Grund, denn Möbel gibt es für diese<br />

Flächen nicht passend zu kaufen.<br />

Dabei kann man auch schräge Sachen einfach<br />

und <strong>günstig</strong> selbst bauen. So zieht eine neue<br />

Ordnung mit viel Stauraum unter der Treppe<br />

ein, die – aus Spanplatten konstruiert – kein<br />

Konto<br />

in Schieflage bringt.<br />

Ungewohnt aber<br />

kinderleicht ist die Ermittlung des Steigwin-<br />

kels der Treppe, der auf einige Bauteile übertragen<br />

werden muss. Wie es geht, zeigen wir auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Teil 1:<br />

vorher<br />

UNTERBAU<br />

U<br />

TREPPE<br />

orhe<br />

In jeder Ausgabe<br />

100 Seiten<br />

Bauen<br />

gestalten<br />

ten<br />

renovieren<br />

e<br />

er<br />

n<br />

Stauraum<br />

Richtig verbunden<br />

Die Schmalseiten abwinkeln<br />

Die vier senkrechten Teile erhalten auf ihrer Oberseite einen<br />

Schnitt, welcher der Steigung der Treppee entspricht<br />

Im Inneren des Ecks passen keine Einbauten tnmehr<br />

hinein.<br />

Die Lösung: eine Klappe.<br />

Die drei Schub laden elemente<br />

werden dank Rollen und Sitzbezügen zu fahrbaren Hockern.<br />

2014<br />

11<br />

10<br />

Praktische Stauraum-<br />

Lösungen – einfach<br />

nachzubauen!<br />

Alles, was Sie brauchen, um<br />

jeden Winkel optimal zu<br />

nutzen: mit übersichtlicher<br />

Bauskizze, Materialliste,<br />

detaillierter Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung inklusive Fotos und<br />

vielen Tipps und Tricks.<br />

Den Steigungswinkel el ermitteln<br />

Schleif papi<br />

er,<br />

Holzleim, Umleimer.<br />

Baustoffe<br />

Die jeweiligen Holzbretter (hier sind es<br />

Spanplatten)<br />

für die (vier) Senkrechten,<br />

die Einlegeböden (mit Blenden) und für<br />

die Deckenplatte.<br />

Um zu wissen, wie stark die Oberseiten der Bretter angeschrägt werden müssen, wird der<br />

Steigungswinkel<br />

der Treppe ermittelt – mit Lot oder Wasserwaage ist das leicht gemacht.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Eine<br />

dünne Sperrholzplatt te<br />

senkrecht<br />

auf Mit dem Bleistift<br />

anschließend am Rand der Mit dem Geodreieck kann auf dem<br />

die Treppenwange setzen,<br />

sodass eine Ecke auf Wange entlangfahren (auf der Rückseitee des Sperrholzbrett der<br />

Steigungswinkel<br />

abgelesen<br />

der<br />

Wa nkante zum Liegen kommt. Brettes)<br />

und den Str ch aufs Sperrholz setzen. werden.<br />

Er liegt hier bei circa 45 Grad.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Mit<br />

dem Lot: Brettkantee parallel zur<br />

Der Steigungswinkel<br />

ist hier der W nkel Zum Übertragen aller Maße von oben nach<br />

Trepp penwange halten. Das Lot genau über der zwischen der schmalen, rechten Seite des Brettes<br />

unten immer mit<br />

dem Lot arbeiten.<br />

Zum<br />

Brettt<br />

ecke befestigen. Linie am Lot ziehen. und der gezogenen Linie.<br />

Anzeichnen kommt<br />

Malerkrepp auf die Flächen.<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

kel-Arretierung<br />

Um 45 Grad haben wir die<br />

Mit dem Anschlagwinkel wird<br />

Die Oberseite des Brettes<br />

ist nun<br />

schlittens<br />

kann die Maschine gekippt. Das entspricht<br />

die Führungsschiene der Säge auf im selben Winkel wie die Treppen-<br />

ppt<br />

werden. dem Steigungswinkel<br />

der Treppe.<br />

dem Bauteil ausgerichtet.<br />

steigung angeschrägt.<br />

Umleimer mer aufkleben und<br />

schneiden<br />

as Bügeleisen nicht zu schnell über den Umleimer,<br />

damit der Schmelzkleber genug Zeit hat, sich<br />

en.<br />

Das Schneiden der Kanten sorgt bei Anfängern oft für Ärger – ein Kantentrimmer hilft.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

er muss in seiner Breite so Bei mittleree<br />

r Temperatur wird<br />

der Kunst-<br />

Der<br />

aufgedrückte Holzklotzz sorgt<br />

n, dass er beidseitig übersteht.<br />

stoff umleimer<br />

aufgeklebt. Eisen langsam führen. an<br />

s<br />

4 5<br />

berstand trennt das Cuttermes-<br />

Das Cuttermesser<br />

in einer gleichmäß gen<br />

Brettt<br />

auf den Umleimer stellen. Bewegung und parallel zum Brett führen.<br />

<strong>gut</strong> zu wissen<br />

Kantentrimmer<br />

Die Kanten von Kunststoff-Umleimern<br />

können mit<br />

(sauberen!) en!)<br />

Stechbeiteln,<br />

Cuttermessern termessern oder<br />

am besten mit<br />

Kantentrimmern (Foto)<br />

abgeschnittenen<br />

werden. Ihre<br />

zwei<br />

Vorteile: Sie führen<br />

die Klinge im richtigen Winkel und<br />

drücken dabei<br />

den Umleimer<br />

ans<br />

Holz.<br />

(Das Gegenbeispiel<br />

sehen Sie zur<br />

Veranschaulichung in Foto 5).<br />

Im<br />

Gegensatz dazu sollten Echtholz-Um-<br />

6 7<br />

leimer nur mit einer<br />

Flachfeile<br />

gebrochen werden (wegen der<br />

net<br />

sind Kantentrimmer,<br />

die beim Mit feinem Schleifpapier (mind. 180er)<br />

Maserung im Umleimer).<br />

Umleimer<br />

weiter<br />

andrücken. werden die K<br />

anten abschließend gebrochen.<br />

12<br />

2014 13


Lesep<br />

prob<br />

e<br />

l<br />

Maßschneider<br />

Werkzeugtest<br />

TECHNIK erkzeugtest<br />

Großer<br />

PRAXIS-<br />

TEST<br />

H<br />

TECHNIK Werkzeugtest<br />

est<br />

Sieger mit<br />

besten Noten<br />

Abschlussnote 1,4 – damit fährt die Stihl HSE61 den<br />

Sieg in einem starken Testfeld ein, gefolgt von der<br />

Bosch AHS55-26, einem 3500-Gramm-Leichtgewicht.<br />

Anbieter<br />

Black & Decker<br />

Bosch<br />

Metabo<br />

Modell<br />

GT6060<br />

AHS55-26<br />

48 Plus<br />

HS8755<br />

99,95 €<br />

16<br />

9,999<br />

€<br />

189,21 €<br />

Ausstattungsmerkmale<br />

Ab messungen: Länge x Höhe x Breitee [cm]<br />

100 x 20 x 20<br />

10<br />

8 x 23 x 25<br />

0<br />

97 x 24 x 22<br />

Gewicht<br />

[kg]<br />

3,2<br />

3,5<br />

4,1<br />

Kabellänge [cm]/-farbe<br />

Direktanschluss<br />

/-<br />

28 / Schwarz<br />

rz<br />

30 / Schwarz<br />

Leistun<br />

g (Angabe)<br />

[ W]<br />

600<br />

600<br />

560<br />

Schnitt<br />

tlänge [cm]<br />

60<br />

55<br />

55<br />

Schneiden:<br />

Anzahl/Öffnun<br />

g/Tiefe [mm]<br />

18 / 26 / 17<br />

16 / 26 / 21<br />

5<br />

15 / 24 / 19<br />

M<br />

esserstärke unten + oben [mm]<br />

2,0 + 1, 8<br />

1, 8 + 1,8<br />

1,8 + 2,22<br />

Schwertbreite [mm]<br />

75<br />

vorne 60; hinten 75<br />

75<br />

Stihl<br />

HSE61<br />

229,- €<br />

118 x 20 x 25<br />

4,1<br />

32 / Schwarz<br />

500<br />

60<br />

19 / 21 / 17<br />

2,1 + 1, 9<br />

vorne 55; hinten 70<br />

Wolf<br />

HSE55V<br />

174,99 €<br />

98 x 26 x 15<br />

3,75<br />

24 / Schwarz<br />

500<br />

55<br />

17 / 24 /15<br />

2,0 + 2,0<br />

70<br />

Praxistest Schneidenn<br />

Sc<br />

h neiden frischer Austriebe<br />

+++<br />

+++<br />

Schneiden mehrj<br />

jähriger<br />

Triebe<br />

++<br />

+++<br />

Blockier-,<br />

Klemmneigung<br />

gering<br />

gering<br />

Note<br />

Praxistest<br />

Schneiden (45%)<br />

Gut (2,1)<br />

Sehr<br />

<strong>gut</strong> (1,3)<br />

71<br />

+++<br />

+++<br />

gering<br />

Sehr <strong>gut</strong> (1,3)<br />

+++<br />

+++<br />

gering<br />

Sehr <strong>gut</strong> (1,3)<br />

+++<br />

++<br />

gering<br />

Gut (2,1)<br />

70<br />

Werkzeuge und<br />

Maschinen im Test<br />

Wir haben in dieser Ausgabe sechs<br />

Heckenscheren für Sie getestet:<br />

Lesen Sie, welche besonders<br />

leistungsstark, praktisch in der<br />

Handhabung und geräuscharm ist.<br />

Handhabung<br />

Gebrauchshinweise<br />

++<br />

+<br />

Erstmontage<br />

+++<br />

+++<br />

Handgriff<br />

mit Ein-/Aus-Schalte r<br />

++<br />

+++<br />

Bügelgriff<br />

mit Sicherheitsschalte r<br />

o<br />

+++<br />

Ma növrieren beim Schneiden, Schneiden im Überkopfbereic h<br />

+<br />

++<br />

Sch<br />

hnitt<br />

tführun<br />

g vert<br />

tikal<br />

und horizonta<br />

l<br />

++<br />

+++<br />

Ausbalancier<br />

en<br />

o<br />

++<br />

Re<br />

einigung<br />

+<br />

++<br />

Messerschutz<br />

o<br />

++<br />

Note<br />

Handhabung (40%)<br />

Befriedigend (3,0)<br />

Gut (1,9)<br />

selber machen 7 | 2014<br />

+<br />

+++<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

end (2,5)<br />

Gut (2,4)<br />

Technik und Sicherheit<br />

(Laborprüfung)<br />

Hubzahl<br />

[min-1]<br />

1740<br />

3080<br />

2960<br />

Geräusch:<br />

Schalldruckpegel<br />

am Ohr ohne Last [dB(A)]<br />

95<br />

95<br />

86<br />

Wirksamkeit und Bedienung der Zugentlastungseinrichtun g<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Elektrische Sicherheit<br />

Ok<br />

Ok<br />

Ok<br />

Sto<br />

ppostion der Messer<br />

zufällig<br />

zufällig (sichtbarer<br />

Messernachlauf )<br />

zufällig<br />

Selbsttäti<br />

ges Abschalten nach Blockierung<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

N<br />

ote<br />

Technik und Sicherheit (15%)<br />

Ausreichend (4,0)<br />

Be<br />

f riedigend (3,4)<br />

en d (3,3)<br />

Befriedigend (3,2)<br />

+++<br />

+<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

++<br />

+++<br />

+<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

++<br />

++<br />

++<br />

++<br />

++<br />

Sehr <strong>gut</strong> (1,3)<br />

Gut (2,1)<br />

3510<br />

1780<br />

95<br />

92<br />

++<br />

++<br />

Ok<br />

Ok<br />

verdeckt *<br />

verdeckt *<br />

nein<br />

nein<br />

Befriedigend (2,5)<br />

Befriedigend (3,0)<br />

Gesamtnote<br />

Befriedigend (2,8)<br />

Gut (1,9) Befriedigend e<br />

d (2,5) Gut<br />

(2,1) Sehr<br />

<strong>gut</strong><br />

(1,4)<br />

Gut<br />

(2,3)<br />

* Schnei<br />

iden maximal<br />

geöff<br />

fnet<br />

So<br />

haben wir<br />

getestet<br />

!<br />

Das Benotungssystem<br />

Die wichtigsten Kriter<br />

en bei der<br />

Beurteilung der Gerätee waren der Praxis-<br />

test Schneiden und die Handhabung –<br />

zunächst wurden die „klassischen“ Hölzer<br />

wie Buche und Weide geschnitten.<br />

Da<br />

lagen alle noch dicht beieinander. Bei den<br />

Anforderungen an die Handhabung lagen<br />

Schnittt<br />

Buchenhecke<br />

Schnitt Weidenholz<br />

Geräuschentwicklung<br />

digkeit<br />

Elektrische<br />

Sicherheit<br />

die Testteilnehmer<br />

dann weiter ausein-<br />

Das<br />

Schneiden der Buchenhecke ist eine<br />

Neben Heckenschnittt<br />

wurde auch geprüft<br />

Das Geräusch einer Heckenschere ist<br />

zahlmessgerät<br />

wurde<br />

Mit einem Hochspannungstestgerät<br />

ander, entscheidend waren hier die<br />

der<br />

größeren Herausforderungen. Die<br />

wie die Testgerätee Hölzer schneiden.<br />

subjektiv weniger laut, doch die<br />

Messerzähne pro<br />

wird<br />

die Isolationsfest<br />

gkeit der per<br />

Praxisanforderungen wie das Ausbalancie-<br />

fr schen Austriebe schaffen alle Gerätee<br />

Weidenstöcke mit hren dichten Fasern sind<br />

Messungen in der Akustikhalle zeigen<br />

n. Eine hohe Hubzahl<br />

Netzstrom betriebenen Geräte<br />

geprüft.<br />

ren und das Handling beim Schneiden.<br />

mühelos.<br />

Mehrjähr<br />

ge Triebe lassen sich<br />

ein bestens<br />

geeignetes Material.<br />

Schalldruckpegel<br />

ähnlich denen von<br />

das<br />

Schneiden von<br />

Diesen Abschnitt<br />

absolvieren alle ohne<br />

am besten mit den Gerätenvon Bosch,<br />

Bohrhämmern (Schallschutz tragen!),<br />

m“ Gehölz.<br />

Beanstandungen.<br />

M<br />

etabo und Stihl<br />

schneiden.<br />

Ausna<br />

hme: Metabo.<br />

72<br />

2014<br />

73<br />

Alles im (Zu-)Griff!<br />

Mit diesem Aufbewahrungssystem<br />

schaffen Sie Ordnung in Ihrer Werkstatt.<br />

GUTSCHEIN<br />

TECHNIK<br />

46<br />

Innovationspreis<br />

Ordnungshüter<br />

Wenn alles seinen fe<br />

Regal mit inneren n Werten<br />

Höhenverstellbar<br />

s Bord verfügt über vie<br />

r integrierte Schubladen, in die alle Zubeh<br />

s des Systems passen (z.<br />

B. für Bohrer,<br />

Stichsägenblätter,<br />

etc.).A<br />

der Regalunterseite nehmen Halterungen diverse Systemwerkzeuge,<br />

-steckdosen und -leuchten<br />

auf (Foto r.).<br />

INNOVA ATION DES MONA<br />

TS<br />

Das modulare<br />

Aufbewahrungs- und Werkzeug-system<br />

Blucave<br />

sorgt für Übersicht<br />

– und das zu fairen Preisen.<br />

BATAA<br />

VIA BLUCAVE<br />

WERKSTA<br />

ATT- -SYSTEM<br />

Modulbauweise<br />

Ob Arbeitsleuchte (Foto)<br />

oder Akkubohrer:<br />

Alle<br />

Zubehörteile und Werkz<br />

uge des Systems<br />

n perfekt<br />

in die Auf-<br />

ngseinheiten.<br />

Strom und Licht<br />

dul liefert<br />

cht:<br />

Die<br />

kdose ist an<br />

are<br />

6-Meter-<br />

koppelt.<br />

Im<br />

n steckt eine<br />

leuchte,<br />

r dem Bord<br />

den kann.<br />

2014<br />

Wandschiene<br />

D ie Wandschienen nehmen in<br />

ihren Halterungen die Koffer<br />

f Durch eine abschließbare<br />

e auf der Schiene kann<br />

Koffer-Reihe vor<br />

ubtem Zugriff schützen.<br />

Koffer fer mit<br />

Durchblick<br />

Die Koffer bild<br />

Sie können du<br />

unterteilt werd<br />

Systemschubl<br />

Blucave-Reihe<br />

ihren spezifisc<br />

untergebracht<br />

parenten Deck<br />

einem Blick de<br />

✁<br />

Die kriterien<br />

Revolutionäre Idee<br />

Eine Innovation ist erst einmal<br />

„nur“ eine Neuheit. Benutzen<br />

wir dieses Wort in der Redaktion,<br />

meinen wir: nicht nur<br />

neu, sondern ein einzigartiger<br />

Ansatz – eine unerwartete<br />

Idee, die revolutionär sein<br />

kann oder mit bekannten<br />

Techniken etwas völlig Neues<br />

schafft – und diese Produkte<br />

werden von der Redaktion<br />

als „Innovation des Monats“<br />

ausgezeichnet.<br />

Jetzt für nur € 2,–<br />

* Ihre nächstgelegene Verkaufsstelle von SELBER MACHEN<br />

finden<br />

Sie schnell<br />

und einfach unter www.mykiosk.com!<br />

Einfach ausschneiden und<br />

bei<br />

Ihrem Zeitschriften-<br />

händler* bis spätestens 13. August<br />

2014 einlösen!<br />

e sten Platz hat, dann findet man es leicht<br />

wieder. Diesen Grundsatz setzt die niederländische Firma Ba-<br />

Wtavi<br />

ia mit Blucave p<br />

erfekt<br />

um: Ein aufeinander<br />

abgestimmtes<br />

WAblage-<br />

und Werkze<br />

ugsystem, das in Modulbauweise funktio-<br />

Wiert. Wn We Ob Lampe, Ladestation<br />

oder 6er-Steinbohrer – alles hat<br />

seinen festen, passgenauen Platz.We<br />

er mit Blucave<br />

Ordnung schaffen will, be-<br />

ginnt mit Koffern (je<br />

34 Euro)<br />

und<br />

der Wandschiene mit vier Halterungen<br />

(29 Euro).<br />

Je nach Bedarf können Stück für<br />

Stück weitere Module und Geräte<br />

folgen.<br />

Zurzeit umfasst das System<br />

unter anderem sechs kabel-<br />

und zwei<br />

akkubetriebene Tools (Akkubohrer,<br />

Schwingschleifer,<br />

etc.). Dabei handelt e<br />

sich um Aufsätze,<br />

die jeweils auf einen stromgebenden Controller<br />

(Akk<br />

Netz) gesteckt werden.<br />

Die Zubehörliste reicht vom Wandregal (99 Euro) bis<br />

zur Schublade (5 Euro).<br />

Erhältlich bei www.blucave-shop.de oder www.westfalia.de<br />

www.mykiosk.com!n


Leseprob<br />

e<br />

Biefkasten<br />

BAUEN Biefkasten<br />

SCHWEBE-<br />

Gut geschützt<br />

vor den Wetter-<br />

einflüssen sind<br />

nicht nur die<br />

Briefe. Im oberen<br />

Fach lassen sich<br />

Zeitungen und<br />

Zeit schriften <strong>gut</strong><br />

unterbringen,<br />

ohne dass ihre<br />

Umschlag blätter<br />

zerreissen. Auch<br />

Päckchen finden<br />

dort trockenen<br />

Unterschlupf.<br />

Post ist da!<br />

Da wird sich Ihr Zusteller freuen:<br />

Der neue<br />

Briefkasten<br />

bietet viel Platz und zusätz -<br />

lich ein Fach für Zeitungen und Päckchen.<br />

Der Hingucker für jede Haustür.<br />

D<br />

er Briefkasten ist – ähnlich wie das Gartentor, eine<br />

Art Aushängeschild für ein Haus.<br />

Umso erstaunlicher,<br />

dass die meisten Hausbesitzer deutschlandweit<br />

auf die eher einfallslosen Postkästen<br />

in Edelstahl-<br />

Optik zurückgreifen. In jedem Baumarkt stehen anschei-<br />

nend immer nur dieselben<br />

zehn Modelle.<br />

Unsere kleine Briefkastensäule unterscheidet sich da<br />

wohltuend vom Einheitslook. Dass Sie damit erfreuliche-<br />

re Post erhalten, können wir leider<br />

nicht garantieren.<br />

Aber zumindest<br />

das: Der Bau aus wasserfest verleimtem<br />

Sperrholz und Aluminium-Leisten ist ganz einfach.<br />

Biefkasten<br />

Große<br />

Klappe –<br />

viel<br />

dahinter<br />

ste<br />

mtes Sperrholz,<br />

kelpr<br />

ofile (Maße siehe<br />

uf der<br />

folgenden<br />

re,<br />

Briefkastenschloss<br />

Die Alu-Leisten<br />

zusägen<br />

Die Leisten dienen als Eckverbinder und schützen dabei die Schnittkanten aller<br />

vier Außenbretter – dabei verpassen sie der Holzkonstruktion die feine Note.<br />

3<br />

Als Baumaterial dienen<br />

wasserfest verleimtes Sperr -<br />

holz und 20 x 20-mm<br />

Aluminium-Winkelprofile<br />

mutter<br />

des Schlosses wird<br />

die Bohrung geführt und mit<br />

enstück verschraubt.<br />

Um<br />

hen zu verhindern, wird die<br />

e mit einem Schraubendreher<br />

ffe<br />

serfester Holzleim,<br />

zgrund, Wetterschutz-<br />

PROFI-tippp<br />

Messing macht’s<br />

Das<br />

Schloss eines<br />

Briefkastens ens ist<br />

im-<br />

mer der<br />

Witterung terung ausgesetzt, darum<br />

sollten Sie hier<br />

nicht<br />

an der Qualität<br />

sparen. Einfache Möbelschlösser<br />

sind<br />

schon für<br />

drei bis<br />

vier<br />

Euro erhältlich.<br />

Doch die werden nach spätestens<br />

ens<br />

einem Winter lädiert<br />

sein und nicht<br />

mehr richtig funktionieren. en.<br />

Achten Sie darauf,<br />

ein Schloss<br />

aus<br />

Messing mit<br />

verchromter Oberfläche<br />

einzusetzen – das<br />

hält<br />

lange vor.<br />

Hammer, Körner, Ahle,<br />

chraubendreher,<br />

Maulschlüssel, Senker,<br />

, Schlüsselfeile, Pinsel,<br />

2014<br />

1<br />

2<br />

Die Stirnseite eines großen Vierkantholzes dient als<br />

Eine Mittellinie in nur eine der Innenseiten<br />

Führung beim Zuschneiden der Alu-Leisten. Die Säge<br />

anzeichnen. Für den Parallelstrich den Bleistift<br />

entlang der Schnittfläche führen, dann wird’s<br />

gerade. auf den (führenden) Mittelfinger drücken.<br />

4<br />

31<br />

Die Öffnung fn<br />

für den Briefeinwurf ei<br />

und der<br />

Kastendeckel<br />

1<br />

30<br />

ch für die Briefeinwurf-Klappe<br />

orstnerbohrer<br />

(30 mm) seitlich<br />

Unterkante<br />

e gebohrt<br />

t.<br />

Originelle Ideen für Ihr<br />

Zuhause, für's Haus …<br />

Dieser Briefkasten bietet nicht<br />

nur viel Platz für Briefe und<br />

Päckchen, sondern ist auch eine<br />

Zierde für Ihr Haus.<br />

Senku ng,<br />

den<br />

S chrau-<br />

ben entsprechend.<br />

Deren<br />

Köpfe dürfen<br />

keinesfalls<br />

über-<br />

stehen,<br />

sonst liegen<br />

die Außenbretter<br />

nach her<br />

nicht sauber<br />

im Winkel.<br />

5<br />

7<br />

Die Lage<br />

des Schlosses in Bezug auf die Oberkante<br />

hängt von der jeweiligen Bauform des Schlosses ab.<br />

Min destens<br />

ein Dr ttel<br />

des Riegels sollte überstehen.<br />

6<br />

8<br />

Ein 18er-Forstnerbohrer setzt das Loch zur Aufnahme<br />

des Schlosses (kann abweichen, je nach Schlosswahl). Achten<br />

Sie auf einen exakt mitt gen Sitz<br />

zwischen den Seiten.<br />

2<br />

ägt überstehende Teile an den<br />

hrung ab, damit dort<br />

sauberee<br />

en entstehen.<br />

Danach: schleifen. 3<br />

4 5<br />

markiert mit zwei Einschnitten<br />

Mit der Raspel<br />

wird<br />

anschließend der Raum<br />

Ausschnitts.<br />

Lieber nachsägen zwischen den<br />

feinen Schnitten abgetragen.<br />

zu tief<br />

zu sägen.<br />

Je breiter die Raspel,<br />

desto<br />

einfacher gelingt es.<br />

6<br />

D as Dach wird<br />

mit Holzleim (umlaufend an<br />

der Kante) und Schrauben aus einer größeren<br />

und einer kleineren Platte<br />

zusammengesetzt.<br />

32<br />

2014 33<br />

✁<br />

Selbermachen Media GmbH, Neumann-Reichardt-Straße 27-33, 22041<br />

Hamburg<br />

GUTSCHEIN<br />

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Ausgabe 8/14<br />

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in<br />

Deutschland bis zum<br />

13.<br />

August<br />

2014<br />

Liebe Händler, bittt<br />

e händigen Sie gegen diesen Gutsch<br />

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SELBER MACHEN der angegebenen<br />

Ausgabe zum Preis<br />

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lage dieses Gutscheins den vollen<br />

Wert.<br />

Händlerstempel<br />

... und für den<br />

Garten!<br />

Nicht nur das Selbermachen<br />

macht Spaß:<br />

An diesen Gartenspielen<br />

hat danach<br />

die ganze Familie<br />

Freude!<br />

An Seilen sind unsere beiden Spielkonstruk<br />

Balanceakt<br />

Es<br />

muss<br />

nicht<br />

immer<br />

Fußball oder<br />

Frisbee sein!<br />

Diese kurzweiligen<br />

Outdoor-Spiele verlangen en Köpfchen und Fingerspitzengefühl.<br />

Sie sind kinderleicht zu bauen und begeistern auch die Großen.<br />

E<br />

sportlichen Varianten<br />

ktionen in ihre<br />

ntweder entspannen wir im Garten<br />

oder wir arbeiten in ihm.<br />

Aber warum<br />

wird das eigene Grün so selten zum<br />

Platz für unterhaltsame und<br />

spannende<br />

Spiele? Der Garten als Spielplatz:<br />

Damit<br />

meinen wir an dieser Stelle keine Flächen für die<br />

mit Fuß-<br />

oder Federball,<br />

sondernn die mit Köpfchen und Fingerspitzenge-<br />

fühl.<br />

Ein kleiner Platz unter dem starken Ast ei-<br />

nes Baumes genügt, um Raum für unsere hier ge-<br />

zeigten Konstruktionen zu bieten.<br />

Die sind nicht nur schnell und kinderleicht<br />

ge-<br />

baut, sie machen – und das ist ja entscheidend –<br />

extrem viel<br />

Spaß. Und das gilt nicht nur für<br />

jede<br />

Altersklasse!<br />

Das erste Spiel: Beim ‘schwebenden<br />

Teller’<br />

kämpfen die Spieler gegeneinander<br />

und gegen<br />

die Erdanziehungskraft.<br />

Es gilt, die<br />

im Mittel-<br />

punkt aufgehängte<br />

Platte im Gleichgewicht<br />

zu<br />

halten – oder das Gegenteil herbeizuführen.<br />

Unseree<br />

zweite Spiel-Idee, das Kugel-Labyrinth<br />

mit den Lochfallen, kennen viele sicherlich<br />

als<br />

Indoor-Variante. Unsere Version<br />

in XXL ist<br />

schwebend aufgehängt und kommt<br />

dement-<br />

sprechnd ohne hakeliges Gestänge aus (Bauan-<br />

leitung ab Seite 80).<br />

Egal für<br />

was Sie sich entscheiden:<br />

außerge-<br />

wöhnlicher Spielspaß im Garten ist<br />

garantiert.<br />

em Mittelpunkt<br />

aufgehangen. Das<br />

erfordert Sorgfalt<br />

beim Messen.<br />

TELLER<br />

Physik zum Anfassen biete<br />

die schwebende Platte.<br />

Das Hebelprinzip, das Gleichgewicht der Kräfte<br />

und die<br />

Erdanziehungskraft spielen in jeder Spiel-Variante<br />

mit.<br />

Weitere Themen in dieser Ausgabe:<br />

Neuer Glanz für Fassaden und Fenster, Welche Farbe eignet sich<br />

für welche Wand, Basiswissen Holz- und Zinken-Verbindungen<br />

und vieles mehr!<br />

77


Old- und Youngtimer-Treffen,<br />

Teilemärkte, Rallyes und mehr<br />

Für die Terminankündigungen sind ausschließlich die Veranstalter verantwortlich. Verlag und<br />

Redaktion übernehmen keine Haftung. Bitte tragen Sie ihre Termine und Veranstaltungen<br />

kostenlos ein auf der Web-Seite www.autoclassic.de<br />

Anzeigenschluss Kleinanzeigen<br />

für die Ausgabe 6/2014 ist der<br />

29.08.2014<br />

Termine | Markt<br />

PLZ 0<br />

13.09.2014<br />

04107 Leipzig, 114. Leipziger<br />

Automodellbörse, Universitätsstr. 5,<br />

Matthias Günsel,<br />

Tel. (0341) 301 60 34,<br />

Fax (0341) 301 60 36,<br />

m_guensel@t-online.de,<br />

www.modellautoboerse-leipzig.de<br />

14.09.2014<br />

02994 Großgrabe, 7. Oldtimergeburtstag,<br />

Forstmühle Kubisch,<br />

Forststr. 9, Reto Hesse,<br />

Tel. 0175 841 65 28<br />

04.10.2014<br />

01067 Dresden, Saxonia 100<br />

für Fahrzeuge über 100 Jahre,<br />

Theaterplatz, Sachsen Klassik GmbH,<br />

info@saxonia-classica.de,<br />

www.saxonia100.de<br />

22.11.2014<br />

04107 Leipzig, 115. Leipziger<br />

Automodellbörse, Universitätsstr. 5,<br />

Matthias Günsel,<br />

Tel. (0341) 301 60 34,<br />

Fax (0341) 301 60 36,<br />

m_guensel@t-online.de,<br />

www.modellautoboerse-leipzig.de<br />

PLZ 1<br />

30.08.–31.08.2014<br />

15831 Diedersdorf, US Car Classics,<br />

Schloss Diedersdorf, Simone Peppel,<br />

Tel. (030) 832 17 92 22,<br />

info@agentur-peppel.de,<br />

www.uscarclassics.de<br />

31.08.2014<br />

10115 Berlin, Rallye Berlin – Peking,<br />

entlang der Seidenstraße,<br />

www.NewSilkRoad.de<br />

27.09.–28.09.2014<br />

10107 Berlin, Classic Days<br />

Berlin, Kurfürstendamm,<br />

info@agentur-peppel.de,<br />

www.classicdays-berlin.de<br />

PLZ 2<br />

29.07.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus &<br />

lt Stammtisch, Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

02.08.2014<br />

20457 Hamburg, 8. Tagestreffen<br />

am Hafen, Hinter Schuppen<br />

50 & 51, Australiastr.,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

03.08.2014<br />

29223 Celle, 23. Celler Käfer-Treffen,<br />

Schützenplatz, 1. Käfer-Club Celle e.V.,<br />

pressewart@kaeferclub-celle.de,<br />

www.kaefertreffen-celle.de<br />

08.08.–10.08.2014<br />

26871 Papenburg, Drachenfahrt,<br />

peter@toyota-heaven.de,<br />

www.drachenfahrt.de<br />

23.08.–24.08.2014<br />

24537 Neumünster, Klassiker-Tage<br />

Schleswig-Holstein, Holstenhallen,<br />

mb@klassiker-tage-sh.de,<br />

www.klassiker-tage-sh.de<br />

26.08.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus &<br />

lt Stammtisch, Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

30.09.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus &<br />

lt Stammtisch, Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

28.10.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus &<br />

lt Stammtisch, Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

25.11.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus & lt<br />

Stammtisch, Shovel Road,<br />

Gasstr. 2,<br />

Hamburgs Oldtimer Grand Prix<br />

13. Hamburger Stadtpark-Revival<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

30.12.2014<br />

22761 Hamburg, VW Bus & lt XMAS<br />

Stammtisch, Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

PLZ 3<br />

08.08.–10.08.2014<br />

37627 Stadtoldendorf, 16. Int. Lada<br />

Niva-Treffen, Freizeitpark Mammut,<br />

Ron Vollrath, info@lada-niva-treffen.de,<br />

www.lada-niva-treffen.de<br />

24.08.2014<br />

32312 Lübbecke, 4. Treffen für<br />

luftgekühlte Porsche, Autolackiererei<br />

Schling, Daimlerstr. 28, Rainer Grabow,<br />

Tel. 0151 55 10 70 21,<br />

rainer.grabow@freenet.de,<br />

www.luftgekuehlte-porsche-klassiker.de<br />

30.08.–31.08.2014<br />

31606 Warmsen, 7. Old- und Youngtimertreffen<br />

A + M + T, OT Bohnhorst, Wilfried<br />

Sander, oldtimerfreunde@rgbohnhorst.de,<br />

www.rgbohnhorst.de<br />

07.09.2014<br />

33719 Bielefeld, 3. Volvo Amazon-<br />

Treffen, Alte Wassermühle zu Bentrup, Marc<br />

Schlüter, marc.schlueter@teleos-web.de,<br />

www.sparelch.de<br />

13.09.2014<br />

35108 Allendorf/Eder, 5. Ederbergland-Classic,<br />

Thomas Risse,<br />

thrisse@web.de, AMSC-Lahn-Eder.de<br />

PLZ 4<br />

02.08.–03.08.2014<br />

49176 Hilter/Borgloh, 47. Int.<br />

Osnabrücker ADAC Bergrennen,<br />

Uphöfener Berg, Bernd Stegmann,<br />

bernd.stegmann@gmx.de,<br />

www.msc-osnabrueck.com<br />

03.08.2014<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-<br />

Frühschoppen, Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

Foto: via Bernd Stegmann<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 69


Markt | Termine<br />

09.08.–10.08.2014<br />

44357 Dortmund, Dortmund Classic<br />

Days, Schloss Westhusen, Tel. (0231)<br />

83 84 83, info@dortmund-classic-days.de,<br />

www.dortmund-classic-days.de<br />

16.08.–17.08.2014<br />

47929 Grefrath, 9. US-Car- & Bike-<br />

Show mit Airbrush-Festival, EisSport &<br />

EventPark, Motor Events + Media,<br />

info@us-car-show.de,<br />

www.us-car-show.de<br />

30.08.–31.08.2014<br />

45525 Hattingen, Schöne Sterne<br />

2014 – 5. Mercedes-Treffem,<br />

LWL Industriemuseum,<br />

anmeldung.schoene-sterne.de,<br />

www.schoene-sterne.de<br />

30.08.–31.08.2014<br />

49393 Lohne, Oldtimertreffen mit<br />

Teilemarkt, Parkplatz Raststätte<br />

Jägerheim, Dinklager Str. 93, Klaus<br />

W. D. Landau, Tel. 0163 616 49 90,<br />

yago1305@gmx.de<br />

07.09.2014<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-<br />

Frühschoppen, Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

05.10.2014<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-<br />

Frühschoppen, Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

19.10.2014<br />

47051 Duisburg, Oldtimer-Youngtimer-<br />

Treffen, Zentrum, Cölln Konzept,<br />

Tel. (0221) 23 53 65,<br />

bruno@coelln-konzept.de,<br />

www.coelln-konzept.de<br />

25.10.–26.10.2014<br />

45659 Recklinghausen, Frühsommer-<br />

Oldtimer- und Teilemarkt für A + M,<br />

Vestlandhalle, Christa Schalkowski,<br />

Tel. (0202) 30 08 48<br />

02.11.2014<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-<br />

Frühschoppen, Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

07.12.2014<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-<br />

Frühschoppen, Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

PLZ 5<br />

02.08.–03.08.2014<br />

50678 Köln, Oldtimer-Youngtimertreffen,<br />

Rheinauhafen, Cölln Antik&Design,<br />

Tel. 0177 840 07 82,<br />

bruno@coelln-konzept.de,<br />

www.coelln-antik-design.de,<br />

www.oldtimer-young.com<br />

17.08.2014<br />

55232 Alzey, 5. Oldtimertreffen, Klassik-<br />

Freunde-Alzey, Tel. (06731) 99 39 69,<br />

autoglassander@t-online.de,<br />

www.autoglassander.de<br />

22.08.–24.08.2014<br />

59889 Cobbenrode, Classic Sportwagentour,<br />

Manfred Habbel,<br />

Tel. 0171 832 28 28,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

24.08.2014<br />

57580 Gebhardshain, 3. Old- und<br />

Youngtimertreffen,<br />

webmaster@afc-marina.de,<br />

www.afc-marina.de<br />

31.08.2014<br />

50266 Frechen-Hebbelrath,<br />

8. Oldtimer- und Treckertreffen,<br />

Antoniusstr., Feuerwehrgerätehaus,<br />

Franz-Xaver Petz, Tel. (02234) 34 71<br />

oder 0172 173 22 94,<br />

franz-xaver.petz@koeln.de<br />

05.09.–07.09.2014<br />

59889 Cobbenrode, Classic Höhenflug,<br />

Manfred Habbel, Tel. 0171 832 28 28,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

06.09.2014<br />

56564 Neuwied, 5. Food Rallye,<br />

IG Young-Oldtimer-Neuwied e.V.,<br />

info@young-oldtimer-neuwied.de,<br />

www.young-oldtimer-neuwied.de<br />

12.09.–14.09.2014<br />

54576 Hillesheim-Eifel, 23. Int.<br />

Oldtimer- und Nutzfahrzeugtreffen,<br />

Am Viehmarkt, Tel. (02251) 46 25<br />

oder 0172 264 46 21,<br />

kontakt@oldtimer-hillesheim.de,<br />

www.oldtimer-hillesheim.de<br />

12.09.–14.09.2014<br />

59964 Medebach, 17. Oldtimertreffen<br />

für A + M + T + L, Kerstin Müller,<br />

Tel. 0170 247 29 50,<br />

www.oldtimerclub-medebach.de<br />

21.09.2014<br />

50321 Brühl, Oldtimertreffen mit<br />

Teilemarkt, Thüringer Platz, Volker Pringnitz,<br />

volker.pringnitz@freenet.de,<br />

www.bg-vochem.de<br />

21.09.–21.09.2014<br />

50321 Brühl-Vochem, 5. Oldtimertreffen<br />

mit Teilemarkt, Brühl-Vochem,<br />

Thüringer Platz, Volker Pringnitz,<br />

volker.pringnitz@freenet.de,<br />

www.bg-vochem.de<br />

10.10.–12.10.2014<br />

59889 Cobbenrode, Golden Oktober<br />

Classic, Manfred Habbel,<br />

Tel. 0171 832 28 28,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

PLZ 6<br />

03.08.2014<br />

61231 Bad Nauheim, Oldtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“,<br />

Dolce, Terrassenstr. 10, F.-J. Hüter, Tel.<br />

(06422) 921 36, info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

03.08.2014<br />

67346 Speyer, Benzingespräch beim<br />

Frühschoppen, Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1, Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68,<br />

handrich@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

08.08.–10.08.2014<br />

67716 Heltersberg, Fiat 600-Festtage<br />

mit allg. Oldtimertreffen, Schwarzbachstr.<br />

36, Erster Fiat 600 Club Deutschland /<br />

Club Seat 600 Deutschland,<br />

Tel. (06333) 60 27 78 oder<br />

0175 614 91 15 und<br />

01520 423 74 95,<br />

webmaster@fiat600club.de<br />

09.08.2014<br />

67105 Schifferstadt, 7. Oldtimerfahrt<br />

„Goldener Hut“, Marc Glaser,<br />

Tel. (06232) 67 32-0,<br />

Fax (06232) 67 32-99,<br />

marcglaser@stb-glaser.de,<br />

www.mac-schifferstadt.de<br />

14.08.–17.08.2014<br />

65582 Bad Ems, Die romantische Lahn,<br />

ceo@classic-event-organisation.de,<br />

www.classic-event-organisation.de<br />

16.08.–17.08.2014<br />

68307 Mannheim, Oldtimerund<br />

Traktortreffen, Reit- und<br />

Fahrverein, Riedspitze 8,<br />

1. Sandhofener Oldtimer-<br />

& Traktorfreunde 2013 e.V.,<br />

Uwe Schäfer, Tel. 0179 224 17 03,<br />

u.schaefer@ws-metallbau.de<br />

17.08.2014<br />

60386 Frankfurt am Main,<br />

Käfertreffen,Klassikstadt, Orber Str. 4a,<br />

luftgekuehlte@kaeferfreunde-mainspessart.de,<br />

www.käferfreunde-main-spessart.de<br />

24.08.2014<br />

65201 Wiesbaden, Benzinparty<br />

auf der Tanke, Schönaustr. 78,<br />

oldtimertreffen@live.de,<br />

www.pasion.de<br />

30.08.–31.08.2014<br />

61206 Nieder-Wöllstadt,<br />

9. Oldtimertreffen, in der Halle<br />

gegenüber der Kläranlage,<br />

Stefanie Walter,<br />

steffi273@icloud.com<br />

31.08.2014<br />

67227 Frankenthal, 1. Frankenthal<br />

Classics für Automobile, Festplatz,<br />

W. Geiger, Tel. (06237) 601 00,<br />

info@oldie-freunde-pfalz.de,<br />

www.oldie-freunde-pfalz.de<br />

07.09.2014<br />

61231 Bad Nauheim, Oldtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“,<br />

Dolce Terrassenstr. 10, F.-J. Hüter,<br />

Tel. (06422) 921 36,<br />

info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

07.09.2014<br />

67346 Speyer, Benzingespräch beim<br />

Frühschoppen, Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1, Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68,<br />

handrich@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

13.09.2014<br />

64807 Dieburg, Dieburger<br />

Dreiecksrennen Dreieckskurs,<br />

Rainer Wieshoff,<br />

rainer@dieburgerdreiecksrennen.de<br />

www.dieburgerdreiecksrennen.de<br />

21.09.2014<br />

69168 Wiesloch, Oldtimer & Jazz,<br />

an der StadtGalerie, Freunde<br />

historischer Fahrzeuge Wiesloch,<br />

Tel. (06222) 588 12 13,<br />

kontakt@freunde-historischer-fahrzeuge.org,<br />

www.freunde-historischer-fahrzeuge.org<br />

70


05.10.2014<br />

67346 Speyer, Benzingespräch beim<br />

Frühschoppen, Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1, Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68, handrich@technikmuseum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

11.10.–12.10.2014<br />

68199 Mannheim, Veterama A + M,<br />

Maimarktgelände, Xaver-Fuhr-Str. ,<br />

Veterama GmbH, Tel. (06203) 135 07,<br />

Fax (06203) 25 03<br />

12.10.2014<br />

61231 Bad Nauheim, Old- und Youngtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“,<br />

Dolce, Terrassenstr. 10,<br />

F.-J. Hüter, Tel. (06422) 921 36,<br />

info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

01.11.–02.11.2014<br />

69388 Frankfurt am Main,<br />

16. Frankfurter Modellautoausstellung,<br />

Stadthalle Bergen, Marktstr. 15,<br />

organisation@modell-auto-ausstellung.de,<br />

www.modellautoausstellung.de<br />

13.12.–14.12.2014<br />

68526 Ladenburg, Weihnachtsmarkt,<br />

Automuseum Dr. Carl Benz, Ilvesheimer<br />

Str. 26, Tel. (06203) 18 17 86,<br />

Fax (06203) 25 03<br />

PLZ 7<br />

01.08.–03.08.2014<br />

74306 Bad Rappenau-Heinsheim,<br />

3. „Tierisches“ Treffen für Kfz mit Tiernamen/<br />

tierischen Ursprungs, Thomas Urban,<br />

Tel. (07136) 97 27 83 od. Schnuffel,<br />

Tel. 0172 636 20 75,<br />

www.kaefernarren-jagstfeld.de<br />

10.08.2014<br />

74889 Sinsheim, US-Car-Treffen,<br />

Technik Museum Sinsheim, Museumsplatz,<br />

Simone Lingner, Tel. (07261)<br />

92 99 73, lingner@technik-museum.de,<br />

lingner@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

16.08.–17.08.2014<br />

73770 Denkendorf, Zweitakt- und<br />

Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland,<br />

Parkplatz Heerweg 23, Klaus Hornung,<br />

khornung@zweitakterzsued.de,<br />

www.zweitakterzsued.de<br />

07.09.2014<br />

72348 Rosenfeld, 12. Oldtimer-<br />

Klassikertag, historische Altstadt,<br />

Tel. (07428) 24 24,<br />

www.rosenfeld.de<br />

14.09.2014<br />

79777 Ühlingen-Birkendorf,<br />

DKW Munga-Treffen, Andreas Ptack,<br />

andreas.ptack@auto-union-veteranenclub.de,<br />

www.auto-union-veteranen-club.de<br />

28.09.2014<br />

73061 Ebersbach/Fils, 3.Oldtimertreffen,<br />

Museum Patina, Markus Paschke,<br />

mp-fs@web.de, www.museum-Patina.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben unter<br />

www.autoclassic.de<br />

Foto: via Simone Lingner<br />

PLZ 8<br />

03.08.2014<br />

82383 Hohenpeißenberg, Old- und<br />

Youngtimertreffen für A + M + T,<br />

Max Dietl, maxdietl@web.de<br />

03.08.2014<br />

84307 Eggenfelden, Retro-Tour für<br />

Fahrzeuge bis Bj. 1990,<br />

www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

10.08.2014<br />

83703 Gmund, 14. Oldtimertreffen<br />

für A + M bis Bj. 1970, Volksfestplatz,<br />

Tel. (08022) 704 68 80,<br />

whlehnerer@t-online.de,<br />

oldtimerclub-tegernseertal.de<br />

06.09.–07.09.2014<br />

88212 Ravensburg, motoMarkt,<br />

Oberschwabenhalle, Stephan Drescher,<br />

motomarkt@ravensburg.de,<br />

www.motomarkt-ravensburg.de<br />

07.09.2014<br />

84307 Eggenfelden, 38. Veteranen-<br />

Treffen, www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

12.09.–14.09.2014<br />

83735 Bayrischzell, Wendelstein<br />

Historic 2014, Thomas Glas,<br />

Niels van Meerwijk, Daniela Brugger,<br />

info@wendelstein-historic.de,<br />

www.wendelstein-historic.de<br />

14.09.2014<br />

89335 Ichenhausen, Old- und<br />

Youngtimertreffen für A + M + T bis<br />

Bj. 89, V-Markt-Parkplatz,<br />

Weiler Weg 1,<br />

Uli Hammerschmidt,<br />

Tel. 0171 621 16 30,<br />

automobile.hamerschmidt@t-online.de<br />

28.09.2014<br />

86830 Schwabmünchen,<br />

Oldtimertreffen für A + M + T,<br />

Fuggerstr., Sebastian Burkart,<br />

sebastian@freunde-alter-fahrzeuge.de,<br />

www.freunde-alter-fahrzeuge.de<br />

12.10.2014<br />

82110 Germering, 10-Seen-Classic-Rallye,<br />

Tel. (089) 84 20 84,<br />

info@pascal-kapp.de,<br />

www.pascal-kapp.de<br />

PLZ 9<br />

08.08.–10.08.2014<br />

90403 Nürnberg, 100 Meilen<br />

um Nürnberg 2014, Wolfgang Apel,<br />

w.apel@highlights-mediagroup.de,<br />

www.noris100.de<br />

31.08.2014<br />

90408 Nürnberg, Meilenstein<br />

Sommer-Ausfahrt für Genießer 2014,<br />

Wolfgang Apel,<br />

ausfahrten@meilenstein-magazin.de,<br />

www.meilenstein-magazin.de<br />

31.08.2014<br />

96106 Ebern, ADAC Ebern Klassik Rallye,<br />

alte Kaserne, Gotthard Schleicher,<br />

Tel. (09531) 94 00 44,<br />

gspaletten@aol.com, www.ac-ebern.de<br />

07.09.2014<br />

90513 Zirndorf, Noris Classic Days<br />

2014, Gut Wolfgangshof, Wolfgang Apel,<br />

ncd@meilenstein-magazin.de,<br />

www.norisclassicdays.de<br />

Termine | Markt<br />

21.09.–21.09.2014<br />

90411 Nürnberg, 6. England-Treffen –<br />

60 Jahre Jaguar XK 140,<br />

Ofenwerk Nürnberg, Klingenhofstr. 72,<br />

Peter Riedhammer,<br />

info@ofenwerk.de,<br />

www.ofenwerk-nuernberg.de<br />

18.10.–19.10.2014<br />

90411 Nürnberg, Meilenstein<br />

Herbst-Ausfahrt für Genießer 2014,<br />

Ofenwerk Nürnberg, Klingenhofstr. 72,<br />

Wolfgang Apel,<br />

ausfahrten@meilenstein-magazin.de<br />

www.meilenstein-magazin.de<br />

Italien<br />

03.09.–06.09.2014<br />

I-6444 Längenfeld, Thermen-Classic<br />

2014, Tirol, Südtirol, Graubünden,<br />

info@thermen-classic.at,<br />

www.thermen-classic.at<br />

07.09.–12.09.2014<br />

I-38056 Levico Terme, Trentino Tour,<br />

ceo@classic-event-organisation.de,<br />

www.classic-event-organisation.de<br />

01.10.–08.10.2014<br />

I-39040 Seis am Schlern,<br />

Genießerherbst in Südtirol,<br />

ceo@classic-event-organisation.de,<br />

www.classic-event-organisation.de<br />

14.09.–21.09.2014<br />

I-43100 Parma, Schlössertour,<br />

ceo@classic-event-organisation.de,<br />

www.classic-event-organisation.de<br />

Niederlande<br />

28.08.–31.08.2014<br />

NL-4435 NR Baarland, Int. Jahrestreffen<br />

der VW Typ 3 Liebhaber e.V.,<br />

Comfortcamping Scheldeoord,<br />

Landingsweg 1, Maurits Schouten,<br />

Tel. +31(0)621 12 46 89,<br />

mjc.schouten@tele2.nl,<br />

www.typ3.de<br />

Österreich<br />

23.08.–24.08.2014<br />

A-1030 Wien, Vienna Classic Days<br />

2014, Motor-Mythos-Bromberger’s<br />

BROmotion, Tel. +43(0)1713 78 14,<br />

www.viennaclassicdays.com<br />

30.08.2014<br />

A-6372 Oberndorf, Mississippi &<br />

Blues Festival/Cars & Stars,<br />

Eventgelände Neuwirt, Josef-Hager-Str. 37,<br />

Neuwirt Oberndorf,<br />

Tel. +43(0)5352 629 06<br />

oder Tourismusverband Oberndorf,<br />

Tel. +43(0)5352 63 33 54 30,<br />

christoph.steinbach@chello.at,<br />

www.oldtimer-steinbach.com<br />

Foto: via Bromberger<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 71


Ölkühler und Anbausätze<br />

auch mit Umrüstung auf Schraubkartusche, Schläuche: Gummi- oder<br />

Edelstahl-ummantelt<br />

z. B. für MGB: Ölkühler mit Anbausatz ab 118,-<br />

Ölkühler<br />

XJ12 mit „Relief“ oder „Full flow“ Ölkühler-System je 198,-<br />

Das ist auch ein<br />

wirksamer<br />

Zusatz-Kühler:<br />

Krümmerisolierband, 10 m-Rolle,<br />

50 mm breit, 2 mm dick.<br />

Keine Aufheizung durch<br />

Strahlungswärme 82,-<br />

Hitzebeständig bis 1.000° C<br />

Befestigung mit<br />

Edelstahlschlauchschelle<br />

20,-<br />

Edelstahl-Schlauchschelle<br />

3-m-Rolle und 8 Schraubenspanner,<br />

löst jedes Befestigungsproblem.<br />

12 mm breit 12,-<br />

8 mm breit 12,-<br />

Draht- oder Bandschellen-Sortimente<br />

Bandschellen<br />

115 Stück Edelstahl<br />

sortiert 8 - 28 mm 69,-<br />

115 Stück verzinkt<br />

sortiert 8 - 28 mm 35,-<br />

Drahtschellen<br />

45 Stück Edelstahl<br />

11 - 51 mm (7/16“ - 2“) 99,-<br />

45 Stück verzinkt<br />

11 - 51 mm (7/16“ - 2““) 55,-<br />

Vollständige Liste online: www.Limora.com<br />

Kevlar - verstärkte Kühlerschläuche<br />

Kevlar ist eine hoch-reißfeste High-Tech-Kunstfaser. Dieses armiert<br />

eine klassische Kühler-Gummimischung: Extrem druckfest und langlebig.<br />

Keine Versprödung!<br />

Austin<br />

Healey<br />

Jaguar<br />

Triumph<br />

MG<br />

Mini<br />

Range<br />

Rover<br />

Land Rover<br />

Vollständige Liste online: www.Limora.com<br />

Austin Healey Silikon-Kühlerschläuche<br />

BN4 bis BJ8 - absolutely overengineered<br />

ohne Heizung: 2er Satz 125,- mit Heizung: 4er Satz 285,-<br />

Luftschlauch<br />

Meterware, verschiedenste Ausführungen: PVC, Aluminium,<br />

Aluminium schwarz oder braun kaschiert<br />

korrektes<br />

braunes<br />

ducting für<br />

Jaguar XK<br />

Sommeröle: unlegierte Einbereichsöle<br />

Schlauchzange<br />

löst Kühlerschläuche ohne<br />

Beschädigung<br />

Durchmesser 24 bis 53 mm<br />

59,50<br />

Chemischer Zusatzkühler<br />

Superschlaue Chemie - reduziert<br />

die Oberflächen<br />

spannung des<br />

Kühlmittels.<br />

Der verbesserte<br />

Wärmetransport<br />

reduziert die<br />

Motortemperatur.<br />

355-ml-Flasche<br />

ausreichend<br />

für jedes Kühl<br />

system bis<br />

20 Liter.<br />

„Water Wetter“<br />

ist mit allen<br />

Kühlmitteln<br />

mischbar.<br />

Otto<br />

motoren 15,-<br />

(Liter 42,25)<br />

Diesel 20,-<br />

(Liter 56,34)<br />

Kühlerwerkzeug<br />

richtet deformierte Kühlrippen<br />

aus, einfach aufsetzen und<br />

gleichmäßig durchziehen. 15,-<br />

Korrosionsschutzmittel<br />

Neutralisiert<br />

schädliche<br />

Säuren und<br />

verhindert<br />

Rostschäden.<br />

473 ml,<br />

reicht für<br />

20 Liter<br />

Kühlwasser<br />

10,90<br />

(Liter 23,04)<br />

Additiv: Nural.<br />

Reinigt und konditioniert das<br />

Kühlsystem, entfernt Rost- und<br />

Kalkablagerungen. Bringt die<br />

volle Kühlleistung zurrück. Die<br />

ideale Vorbehandlung für Bars<br />

Leaks.<br />

150 g Dose 15,-<br />

(100 g 10,-)<br />

Additiv: Leaks<br />

Bar‘s Leaks Liquid dichtet kleine<br />

Leckagen im Kühlsystem,<br />

wirkt päventiv für 12 Monate<br />

150 g Dose 13,-<br />

(100 g 8,67)<br />

Penrite<br />

Korrosionsschutz<br />

ausreichend<br />

für 8 Liter<br />

Kühlwasser<br />

1 Liter 14,60<br />

Spezialzange<br />

150 mm lang, zum Richten und<br />

Geradebiegen des Kühlnetzes<br />

bei Ölkühlern<br />

und Kühlern 28.-<br />

Gaslöscher der neuen<br />

Generation<br />

Mit umweltfreundlichem FE36<br />

Löschgas.<br />

Keine Löschrückstände!<br />

also gerade bei hochwertigen<br />

Fahrzeugen DAS ideale Löschmittel.<br />

Brandklasse A, B & C<br />

1 kg 380,-<br />

2 kg 577,-<br />

Schlaues Tape<br />

isoliert und dichtet elektrische<br />

Kabel, Wasserschläuche und<br />

alles Mögliche. Wenn man beim<br />

Umwickeln der schadhaften<br />

Stelle das Band richtig feste langzieht<br />

(bis aufs Dreifache), dann<br />

verschweißt es mit sich selber.<br />

Das hält.<br />

Druck bis 40 bar, Temperatur von<br />

-45°C bis +260°C, elektrische<br />

Spannung bis 400 Volt<br />

3-m-Rolle, 2,5 cm breit 4,-<br />

Solider Charakter:<br />

Schlauchschellendreher<br />

läuft nicht jeder blöden Schlauchschelle<br />

nach ... Klemmt 7 mm<br />

außensechskant, 18 oder 28 cm<br />

lang<br />

Viel zu heiß...<br />

Da haben Sie ein paar Jahre<br />

geschraubt und dann keinen<br />

Feuerlöscher dabei ?!<br />

Zahlt die Versicherung?<br />

Dumm gelaufen!<br />

ABC-Löschmittel, extrem leichtes<br />

Alu-Gehäuse, mit Halterung<br />

1 kg 26,-<br />

2 kg 39,-<br />

Penrite Shelsley heavy<br />

Für Fahrzeuge vor 1950,<br />

ersetzt SAE50<br />

1 Liter 16,52<br />

5 Liter (Liter 7,80) 39,-<br />

20 Liter (Liter 4,90) 98,-<br />

Castrol Classic GP50<br />

5 Liter (Liter 9,-) 45,-<br />

25 Liter (Liter 6,72) 168,-<br />

XXL40<br />

4,5 Liter (Liter 8,-) 36,-<br />

25 Liter (Liter 6,72) 168,-<br />

ausreichend für Kühlsysteme bis<br />

12 Liter.


Dichtungen selbermachen<br />

die perfekte Lösung für Motor und<br />

Getriebe wenn es keine fertige<br />

Dichtung (mehr) gibt.<br />

6 Bogen Spezialdichtstoff in den<br />

Stärken 0,25 mm, 0,5 mm, 0,75<br />

mm, 1,00 mm, 1,25 mm<br />

jeweils 20 x 30 cm 22,-<br />

Locheisen<br />

Zentrierspitze und 13 Stanzen von<br />

5 bis 35mm 34,-<br />

Elring Dichtmasse im<br />

3er Satz<br />

die Reparatur-Lösung für Unterwegs,<br />

einer von den Dreien hift<br />

garantiert:<br />

Ansaugsystem<br />

Differenzialgehäuse<br />

Einspritzpumpe<br />

Getriebegehäuse<br />

Bezin- / Ölpumpe<br />

Kurbelgehäuse<br />

Ölwanne<br />

Lampen<br />

Thermostat<br />

Ventildeckel<br />

Vergaser<br />

Wasserpumpe<br />

Zylinderfuß<br />

je eine 20 ml Tube<br />

Dirko HT, Dirko S, Curil T 13,-<br />

Dichtungsentferner<br />

4-teiliger Satz zum Beseitigen<br />

von Rückständen am Zylinderkopf<br />

und anderen Dichtflächen. Inhalt:<br />

15 x 200 mm, 25 x 200 mm, 13 x<br />

300 mm, 25 x 300 mm 39,-<br />

Die neuen Jaguar - Kataloge sind da!<br />

Die marktführenden Kataloge<br />

akribisch recherchiert, detailversessen illustriert<br />

Kostenlos anfordern! Alles drin!<br />

Jaguar XK120, XK140 und<br />

XK150 700 Seiten<br />

Jaguar E-Type V12 Serie III<br />

400 Seiten<br />

Limora Zentrallager<br />

Industriepark Nord 19-21<br />

D - 53567 Buchholz<br />

Tel: 49 (0) 26 83 - 97 99 0<br />

E-Mail: Limora@Limora.com<br />

Internet: www.Limora.com<br />

Filialen:<br />

Aachen<br />

Berlin<br />

Bielefeld<br />

Düsseldorf<br />

Hamburg<br />

Stuttgart<br />

Lüfterflügel<br />

ultraleicht, perfekt gewuchtet,<br />

effiziente Aerodynamik<br />

XK120 spät, XK140 früh 116,-<br />

XK140 spät, XK150 116,-<br />

Fast schon Kunsthandwerk:<br />

Alu-<br />

Hochleistungskühler<br />

mit Formel-1-erprobten Kühlernetzen.<br />

Der hält locker auch bei<br />

leistungsgesteigerten Motoren<br />

mit, garantiert.<br />

XK120,XK140, XK150<br />

MKII und S-Type<br />

E-Typ S1 3.8<br />

E-Typ S1 4.2<br />

E-Typ 4.2 S2<br />

E-Typ S3 V12<br />

Daimler Dart SP250<br />

Abb. Jaguar XK150 / 150s<br />

Alu-Hochleistungs-Kühler bringen bis zu 25%<br />

mehr Kühlung bei bis zu 50% Gewichtsersparnis<br />

Originalgetreue Nachfertigungen, phantastisch verarbeitet<br />

Das beste am Markt verfügbare Alu-Hochleistungsnetz.<br />

Austin Healey<br />

Range Rover<br />

Land Rover<br />

Alfa Romeo<br />

Jaguar<br />

Triumph<br />

Lotus<br />

MG<br />

Mini<br />

Vollständige Liste<br />

aller Alu-Kühler<br />

online:<br />

www.Limora.com<br />

Eiskalte Engel<br />

Erst die Kühlerfigur macht das<br />

Auto zum Lustobjekt<br />

zum Beispiel<br />

für Jaguar EV12 Schaltgetriebe<br />

oder Automatik<br />

Automatik 1.342,-<br />

Schaltgetriebe 1.208,-<br />

980,-<br />

256 Seiten<br />

200 Abb.<br />

gebundene<br />

Ausgabe<br />

129,-<br />

NEU - Kleinserie<br />

Kühler C27105<br />

für alle Jaguar MKII und S-Type<br />

mit Schaltgetriebe. In allen Details<br />

dem Original entsprechend,<br />

mit Hochleistungsnetz. Von<br />

einem kleinen aber feinem Spezialbetrieb<br />

nach genauen Vorgaben<br />

in Kleinserie gefertigt, zu einem<br />

ausgezeichneten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis lieferbar. 490,-<br />

Instrumente im Smiths Design<br />

52 mm, schwarzes Zifferblatt, Chromrahmen<br />

Doppelinstrument<br />

Öldruck: 0-100 PSI,<br />

Wassertemperatur: 30-110 C°,<br />

mechanisch mit Kapillar 159,-<br />

Wassertemperatur<br />

50°-140° C, elektrisch 90,-<br />

30°-110° C, mechanisch 157,-<br />

Öltemperatur<br />

50°-140° C, elektrisch 90,-<br />

40°-140° C, mechanisch 157,-<br />

Was für die jungen<br />

Katzen:<br />

Thermostatgehäuse und Deckel<br />

inkl. Verschluss und Dichtungen,<br />

Saubere Nachfertigung aus<br />

Aluminium: Jetzt hitzefest und<br />

dauerhaft…<br />

Für Jaguar S-Type, X-Type, XJ8,<br />

XJR, XK8, XKR<br />

49,-<br />

NEU<br />

Verdampfer<br />

Klimaanlage<br />

Jaguar XJ6 und 12, S II und S III,<br />

XJS<br />

148,-<br />

Jaguar - Cool cat<br />

Fabrikneuer hochmoderner Klimakompressor<br />

exklusiv für uns hergestellt! Das<br />

weit über 50 Jahre alte Taumelscheibenhubkolben-Design<br />

ist<br />

einer hochmodernen Axialkolbenpumpe<br />

gewichen.<br />

keine Umbauarbeiten<br />

5,9 Kg statt fast 16 Kg<br />

ersetzt 1:1 den <strong>gut</strong>en<br />

alten Kompressor<br />

<br />

<br />

Kühlleistung<br />

Jaguar XJ12, XJS, E V12,<br />

Mercedes W111, 116, 3.5, 4.5, 6.9<br />

(alle V8-Modelle)<br />

Opel Diplomat 5,4,<br />

Audi 100 / 200<br />

580,-<br />

Kondensator<br />

für Jaguar X300 (XJ)<br />

3.2 und 4.0 früh<br />

Wir empfehlen unbedingt den<br />

Austausch des Filtertrockners<br />

Laser-Thermometer<br />

-20°C bis zu 520°C, ein roter<br />

Laserpunkt zeigt präzise auf die<br />

Meßstelle, Genauigkeit<br />

+/- 2% des angezeigten Wertes.<br />

Reaktionszeit 500 Millisekunden<br />

Lieferung inkl. Batterie<br />

Wassertemperatur<br />

49,-<br />

z. B. für XJ6 SIII 49,-<br />

Krümmertemperatur<br />

Radlager heiß?<br />

Dampfblasen<br />

im Vergaser?<br />

Öltemperatur<br />

Für alle Nostalgiker halten wir das<br />

<strong>gut</strong>e alte Original weiterhin ab<br />

Lager lieferbar.<br />

338,-<br />

Klimakompressor<br />

für Jaguar XJ40 und XJS 4.0<br />

389,-<br />

99,-


Events | VORSCHAU 2014<br />

Events<br />

RÜCKBLICK SOMMER 2014<br />

Hundemüde: Nach fast 600 Rallye-Kilometern ist auch der<br />

motivierteste Rallye-Teilnehmer erst einmal erschöpft!<br />

> RÜCKBLICK: 9. DONAU <strong>CLASSIC</strong>, INGOLSTADT, 26.–28. JUNI 2014<br />

Bei Kaiserwetter durchs<br />

Hopfenparadies<br />

Die neunte Donau Classic übertraf mit fast 240 Klassikern alle Erwartungen und ist damit zu einer der wohl<br />

größten Oldtimer-Rallyes in Deutschland geworden. Bei Kaiserwetter und perfekter Organisation genossen<br />

Teilnehmer und Tausende Zuschauer am Streckenverlauf drei herrliche Rallye-Tage.<br />

Herbie und sein Team<br />

können es kaum erwarten,<br />

bis es los geht.<br />

<strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong><br />

WAR DABEI!<br />

Drei Etappen mit insgesamt über 560 Kilometer<br />

Streckenlänge und 21 Wertungsprüfungen<br />

– das sind die sportlichen Eckdaten<br />

der Rallye, die darüber hinaus mit vielen<br />

Highlights punkten konnte. Eines davon<br />

ist die exzellente Organisation,<br />

die dem riesigen Rallye-Tross von<br />

über 500 Personen drei problemfreie<br />

Tage auf traumhaften Strecken<br />

durch das Altmühltal, das Donaumoos<br />

und die Hallertau bescherte.<br />

Die anspruchsvollen Wertungsprüfungen<br />

erforderten allerdings Erfahrung<br />

im Umgang mit der Stoppuhr<br />

und führten bei manchem Team zu<br />

heftigen Diskussionen im Cockpit!<br />

Auch das Wetter spielte perfekt mit,<br />

Regen kam erst am Samstagabend<br />

nach dem Zieleinlauf des letzten<br />

Fahrzeugs auf.<br />

Im Flachmann unterwegs<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> war in einem seltenen<br />

VW do Brasil SP2 von VW Classic<br />

unterwegs. Das flache Sportcoupé<br />

erregte während der Rallye mehr<br />

Aufsehen als manch hochkarätiger Exot. Viele<br />

Zuschauer hielten den Flachmann für einen Prototyp<br />

und wir hatten bei den Stopps vor und nach<br />

den Prüfungen viele Fragen zu beantworten. Der<br />

Der SP2 führte die VW-Classic-Kolonne beim Zieleinlauf auf dem<br />

Audi Forum in Ingolstadt an.<br />

Zuschauer-Liebling war jedoch „Herbie“, ein von<br />

VW Classic gestellter Käfer, der exakt dem Filmauto<br />

nachempfunden war, einschließlich der<br />

Wasserspritze unter der Fronthaube.<br />

Der absolute Höhepunkt für viele<br />

Teilnehmer war dann die Wertungsprüfung<br />

auf dem neuen Fahrerlebnisgelände<br />

von AUDI in Neuburg.<br />

Hier durfte jeder Teilnehmer<br />

drei Runden fahren und musste dabei<br />

selbst vorgegebene Rundenzeiten<br />

exakt wiederholen: Fahrspaß<br />

pur und die einzige Prüfung, für die<br />

das <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-Team sich<br />

nicht schämen musste: Platz 25<br />

mit lediglich 62 Hundertstelsekunden<br />

Abweichung von der Sollzeit<br />

waren für den Anfang nicht<br />

schlecht. Bis zum nächsten Jahr<br />

wird geübt, um dieses Ergebnis<br />

noch zu verbessern!<br />

Info: Donau Classic Veranstaltungs<br />

GmbH, Tel. (0841) 885 99 40,<br />

www.donau-classic.de.<br />

Die zehnte Donau Classic findet<br />

vom 18.–20. Juni 2015 statt.<br />

Fotos: Donau Classic, VW Classic<br />

74


RÜCKBLICK: 1. OBERBAYERISCHE MEISTER-<strong>CLASSIC</strong>, MIESBACH, 9.–11. MAI 2014<br />

Wellness-Rallye nicht nur für Meister<br />

Anfang Mai führte die<br />

Kfz-Innung München-<br />

Oberbayern in Zusammenarbeit<br />

mit dem Rallye-Team<br />

Pascal Kapp ihre<br />

erste Rallye für Oldtimer-<br />

Fahrzeuge durch. Start und<br />

Ziel war Miesbach und 40<br />

Klassiker aller Epochen bildeten<br />

ein interessantes und abwechslungsreiches<br />

Starterfeld<br />

mit erstaunlichen Vorkriegsraritäten<br />

wie etwa einem FN<br />

1300 Sportroadster von 1924.<br />

Vier Etappen mit etwa 300 Kilometer<br />

Gesamtlänge führten<br />

auf meist wenig befahrenen<br />

Nebenstraßen durch die Region rund um Miesbach,<br />

Bad Tölz und den Spitzingsee. Dabei ging<br />

es weniger um sportliche Höchstleistungen als<br />

um die Freude am stressfreien Fahren. Das teilweise<br />

nasse Wetter konnte die <strong>gut</strong>e Laune der<br />

Teilnehmer nicht trüben. Wir freuen uns auf die<br />

Wiederholung im nächsten Jahr.<br />

Info: Kfz-Innung München-Oberbayern,<br />

Tel. (089) 143 62-0,<br />

www.oberbayerische-meister-classic.de<br />

> <strong>CLASSIC</strong>SPRINT ALTMÜHLTAL, WEISSENBURG, 13.–15. JUNI 2014<br />

Mille-Miglia-Feeling im Altmühltal<br />

Das Starterfeld reichte vom Vorkriegsrenner bis zu heute<br />

fast verschwundenen Fahrzeugen wie diesem wunderschönen<br />

DKW F11.<br />

Auch sehr hohe Luftfeuchtigkeit konnte die <strong>gut</strong>e<br />

Laune der Teilnehmer nicht beeinträchtigen.<br />

<strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong><br />

WAR DABEI!<br />

Fotos: Kfz-Innung München-Oberbayern/Marcus Hoffmann<br />

Das <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-Team auf dem Weg zum Ziel.<br />

Der Bentley LeMans 4,5 litre war das älteste Teilnehmer-Fahrzeug.<br />

Fotos: Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

„Hoffentlich hält die Anlasserfeder, sonst muss ich wieder schieben.“ Selbst diese<br />

Aussicht nahm Susi Böck nicht ihre Heiterkeit, während Ehemann Hans sich<br />

mit dem Anlasserknopf seines 2,5 Tonnen schweren Bentley LeMans, Baujahr<br />

1929, beschäftigte. So entspannt gingen die 120 Teilnehmer der achten Ausgabe<br />

der Rallye „Von Freunden für Freunde“, wie sie der Veranstalter nennt, auf die<br />

Reise. Die erste Etappe führte am Freitag von Nürnberg nach Weißenburg auf die<br />

Wülzburg, am Samstag stand die große Altmühlrunde auf dem Programm und<br />

Sonntag ging es auf kleinsten Straßen zurück nach Nürnberg. Trotz einiger Wertungsprüfungen<br />

überwog der Spaß am Fahren, und wäre beim MGB des <strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong>-Teams nicht der Starter am Samstag ausgefallen, hätten wir sicher gewonnen.<br />

Garantiert! Wir sehen uns im nächsten Jahr!<br />

Info: Squadra Franconia, Tel. 0179 546 25 94, www.classicprint.de<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 75


Events | RÜCKBLICK 2014<br />

> CONCORSO D’ELEGANZA VILLA D’ESTE,<br />

23.–25. MAI 2014<br />

Das Haus am See<br />

„Komm ein bisschen mit nach Italien …“, trällerte einst Caterina Valente.<br />

Das war 1956; aber auch heute lockt der Comer See. Dort trifft sich an<br />

der herrschaftlichen Villa D’Este alle Jahre wieder die Oldtimer-Szene bei<br />

<strong>gut</strong> gekühltem Champagner, Häppchen und viel Sonne. Ach ja, daneben<br />

gibt es auch noch Autos. Über 100 Hochkaräter, darunter ein Rolls-Royce<br />

Silver Cloud I als Kombi, buhlen mit den eleganten Riva-Booten auf dem<br />

See um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Wer sich dennoch mehr für<br />

die Autos interessiert, wird an dem von Pininfarina eingekleideten Pagoden<br />

SL (Ex Axel Springer) oder dem einem Fiat X 1/9 nicht unähnlichen<br />

Fiat 132 Aster hängen bleiben, bevor er vor der malerischen Kulisse zum<br />

Dinner schlendert und sich beim Espresso an die zweite Zeile des Eingangs<br />

erwähnten Schlagers erinnert: „... weil sich das lohnt“.<br />

„Meine Hütte“,<br />

scheint dieser<br />

kompakte Oldie-<br />

Freund zu sagen.<br />

Sommer, Klassiker und Champagner: Mehr braucht der VIP<br />

nicht zum Glücklichsein. Aber auch für Nicht-Millionäre ist<br />

das Event am Comer See einen Besuch wert.<br />

> 11. RETRO <strong>CLASSIC</strong>S MEETS BAROCK,<br />

LUDWIGSBURG, 20.–22. JUNI 2014<br />

Schaulaufen der Klassiker<br />

Über 30.000 Besucher strömten in den Park des Residenzschlosses<br />

Ludwigsburg. Bei der elften „Retro classic meets Barock“ wurden<br />

über 250 hochklassige Oldtimer präsentiert.<br />

Beim Concours d‘Élégance machte 2014 ein Lancia Astura Pininfarina,<br />

Baujahr 1938, das Rennen. Erstmals bei einem Concours d’Élégance<br />

in Deutschland gab es auch eine Kinderjury, die ihren persönlichen<br />

Favoriten wählte und eine Chevrolet Corvette, Baujahr 1954, mit<br />

dem „Children’s Choice Award – Best of Show“ auszeichnete. „Best of<br />

Festival of Classic Cars“ wurde ein BMW 328 Sport aus dem Jahr 1937.<br />

Edle Fahrzeuge mit Sonderkarosserien wie Bentley von Erdmann &<br />

Rossi, Lancia Astura von Pininfarina, Horch und Bugatti oder einzigartige<br />

Alfa Romeos von Bertone, Pininfarina, GT Touring und Castagna<br />

nahmen am Concours teil, aber es waren auch zahlreiche Oldtimer aus<br />

den Wirtschaftswunderjahren zu finden, die die Zuschauer in besonderem<br />

Maß erfreuten. Info: www.retro-classics-meets-barock.de<br />

Fotos: Sven Jürisch<br />

Nobelkombi: Der Rolls-Royce Silver Cloud mit geschmackvollem<br />

Kombi-Umbau wäre ideal für den großen Urlaub<br />

mit Stil!<br />

Sommerfrische vor dem Barockschloss Ludwigsburg mit edlen<br />

Klassikern und interessierten Besuchern.<br />

Fotos: Retro Messen GmbH/Georg Kludsky, ergonoMedia<br />

76


RALLYE 604, DÜSSELDORF–NÜRBURGRING,<br />

15.–18. MAI 2014<br />

Strahlender Sonnenschein<br />

und beste Laune<br />

Start der Rallye für Young- und Oldtimer war in der Classic Remise Düsseldorf.<br />

Die erste Etappe führte direkt an den Nürburgring, am zweiten Tag fuhren die<br />

Teilnehmer ausnahmslos durch begrünte Höhen und Tiefen der Eifel. An den<br />

Checkpoints warteten diverse Prüfungen auf die<br />

Teilnehmer, die Aufgaben reichten von fahrerischem<br />

Geschick bis zu längst vergessenen Fragen<br />

aus Fahrschulzeiten oder Muttern-Schnelldrehen.<br />

Am Samstag ging es dann endlich<br />

auf den Nürburgring: 20,832 Kilometer<br />

Nordschleife. 33 Links- und 40 Rechtskurven<br />

bei jubelnden Streckenposten<br />

… eine Gänsehautangelegenheit.<br />

Ziel am Sonntag war Gelsenkirchen.<br />

Sieger der Rallye wurde das<br />

Team Crone auf Saab 900 Turbo<br />

Cabrio, das damit den Titel „604-<br />

Gesamtsieg“ samt Glaspokal mit<br />

nach Hause nehmen konnte.<br />

Info: KW Konzept oHG, Tel. (0209)<br />

36 16 83-21, www.rallye604.de.<br />

Der Termin für 2015 steht noch nicht fest.<br />

Saubermann: Die letzten Wartungsarbeiten<br />

vor dem Start<br />

gelten der<br />

Optik.<br />

Foto: KW Konzept<br />

Mit dem Opel (im Vordergrund)<br />

auf Tour in<br />

Taunus und Rheingau.<br />

10. <strong>CLASSIC</strong>-TOUR MOTOR PRESSE<br />

CLUB , KRONBERG, 26.–29. JUNI 2014<br />

Zu Lande, zu Wasser,<br />

in der Luft<br />

Getreu dem diesjährigen Motto führte die sorgfältig ausgearbeitete<br />

zweitägige Ausfahrt die Klassikerfreunde der schreibenden<br />

Zunft nicht nur durch den Taunus und das Rheingau, sondern<br />

auch per Autofähre über den Rhein. Die Luftfahrt steuerte eine<br />

Seilbahnfahrt über Rebstöcke vom Niederwald-Denkmal hinab<br />

ins beschauliche Weinstädtchen Rüdesheim bei. 22 Klassiker,<br />

vom VW K 70 über Lincoln Continental Town-Coupé bis zum AC<br />

16/70, kamen pannenfrei ins Ziel zum Schlosshotel Kronberg.<br />

Nanoversiegelung für Ihren Oldtimer<br />

Professioneller Schutz für nachhaltige Wertsteigerung –<br />

extrem haltbar, high end fi nish mit Hochglanz für Showauftritte.<br />

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Foto: Stefan Viktor<br />

Foto: © dja65 - Fotolia.com<br />

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Restaurierung | Ford Thunderbird Series 1<br />

Zweiter Frühling in „Good Old Germany“<br />

Ford<br />

Thunderbird<br />

Restauriertes<br />

Spaßmobil<br />

Donnervogel in Rosarot<br />

Lange Zeit fristete dieser Thunderbird ein Schattendasein in einer US-Sammlung, 2008 begann<br />

endlich sein zweiter Frühling. Nach fünf Jahren Restaurierung rollt die amerikanische Heckflossen-<br />

Schönheit von 1957 nun durch den Schwarzwald. Doch warum ausgerechnet in Rosarot?<br />

Die Geschichte dieser Vollrestaurierung<br />

beginnt in den USA. Wie viele andere<br />

Thunderbirds verbrachte auch der rosarote<br />

Donnervogel seinen ersten Lebensabschnitt<br />

im Schwarm aufregender Automobile im<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort hatte<br />

der begeisterte Autosammler Andrew Adler<br />

in den 1940er-Jahren begonnen, alles beiseitezustellen,<br />

was die Automobilgeschichte aus seiner<br />

Sicht an Gefälligem hervorgebracht hatte.<br />

Mit der Zeit füllten sich zwei Hallen und einige<br />

Container – darunter ein 1957er-Thunderbird.<br />

Anfang der 1980er-Jahre entdeckte Hans-Jochem<br />

Steim aus dem Schwarzwald die private,<br />

ansprechend hergerichtete Sammlung. Die zwei<br />

Oldtimer-Liebhaber verstanden sich auf Anhieb.<br />

Fünf Jahre später starb der fast 90-jährige<br />

Andrew Adler. Seine Erben wollten die Sammlung<br />

nur als Ganzes verkaufen – 38 Fahrzeuge!<br />

Fünf Jahre nahm die Restaurierung in Anspruch,<br />

heute bereitet der Thunderbird Fahrfreude pur.<br />

Die Steims befassten sich mit der Idee, im<br />

heimischen Schramberg ein Automobilmuseum<br />

zu eröffnen. Schließlich entschieden sich Vater<br />

und Sohn, die Sammlung komplett zu übernehmen,<br />

und begannen 2005 mit der Verschiffung<br />

der ersten Automobile nach Europa. So gaben<br />

Andrew Adlers Autos den Anstoß für ein neues,<br />

öffentliches Automuseum. Sie befanden sich allerdings<br />

in unterschiedlichen Zuständen. Der<br />

Thunderbird war nicht so <strong>gut</strong><br />

erhalten, aber fahrbereit. Kurzerhand<br />

unternahm Steim junior<br />

bereits in den USA einige<br />

Testfahrten. Die Diagnose war<br />

schnell klar: Der in die Jahre gekommene Donnervogel<br />

brauchte eine Komplettrestaurierung.<br />

Vor vielen Jahren war der „T-Bird“ schon einmal<br />

hergerichtet worden, was die Schweißar-<br />

Fotos: Frank Wündsch, Sammlung Hannes Steim<br />

78


Die in Wagenfarbe lackierten<br />

Stahlfelgen werden<br />

fast komplett verdeckt<br />

vom großflächigen<br />

Radkappenchrom.<br />

Die Restaurierung<br />

Der Kofferraum des Thunderbird<br />

diente zunächst, vollgestopft mit Teilen,<br />

als mobiles Ersatzteillager.<br />

Eine frühere Restaurierung<br />

in den USA verlieh dem Interieur den<br />

Zeitgeschmack der 1970er-Jahre mit<br />

einem abenteuerlichen Teppichboden.<br />

In Bestform präsentiert sich der neu<br />

aufgebauteThunderbird Series 1 –<br />

ein Traumwagen der 1950er-Jahre.<br />

beiten im Bodenbereich belegten. „Insgesamt<br />

schätzte ich den Straßenkreuzer auf Zustand 3<br />

bis 4 ein“, erinnert sich Hannes Steim. Offensichtlich<br />

schlecht sei das Blech gewesen – mit<br />

diversen Macken und Beulen. Und die stumpfe<br />

Lackierung zeigte Rissbildungen. Vermutlich<br />

war die weinrote Farbe nicht der Originallack,<br />

spekuliert Hannes Steim. „Es spricht einiges dafür,<br />

dass der Donnervogel ursprünglich in strahlendem<br />

Weiß glänzte.“ Doch die Frage nach der<br />

Originallackierung war von nachrangiger Bedeutung.<br />

Von Beginn an stand fest: Der Thunderbird<br />

musste einfach rosarot lackiert werden<br />

und eine weiße Lederausstattung bekommen.<br />

„So war er Ende der 1950er populär. So fuhr ihn<br />

Marilyn Monroe. So etwas fehlte in der Sammlung!“<br />

Das Armaturenbrett zeigte sich in verschlissenem<br />

Schwarz. Der Boden war mit einem<br />

phantasievollen Teppich ausgelegt. Und die<br />

Chromteile waren matt und angelaufen, aber<br />

weitgehend komplett.<br />

Im Februar 2008 begann die Restaurierung<br />

– mit vielen Überraschungen: Die unteren<br />

Blechpartien entpuppten sich teilweise als so<br />

löchrig wie der viel zitierte Schweizer Käse.<br />

Von vorwitzigen Vierbeinern waren Teppichteile<br />

zu einem Mäusenest verarbeitet worden.<br />

Auf der Hebebühne offenbarte der Boden<br />

des Thunderbirds die Spuren der Jahre.<br />

In der<br />

Werkstatt<br />

rieselte auf<br />

einmal<br />

massenweise<br />

Sand aus<br />

dem Fahrzeugrahmen.<br />

Die Elektrik<br />

wurde von einem völlig verbastelten<br />

Kabelbaum versorgt.<br />

Zwischen den Rostlöchern des maroden<br />

Fahrzeugbodens fand der Restaurator ein<br />

Mäusenest.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 79


Restaurierung | Ford Thunderbird Series 1<br />

Reserverad als Raumteiler: Das originalgetreu hergerichtete Kofferabteil<br />

zeigt die Raumökonomie der 1950er-Jahre.<br />

Weißes Leder, weiße Armaturenbrettpolsterung, weißes Volant lassen<br />

in Gedanken die kalifornische Sonne näher rücken.<br />

Aus dem Rahmen rieselte der Sand in wahren<br />

Strömen. Der Tachometer lag ausgebaut im<br />

Handschuhfach.<br />

„Um ein Verziehen der Karosserie zu verhindern,<br />

haben wir zuerst die notwendigen<br />

Schweißarbeiten durchgeführt“, erinnert sich<br />

Steim. Erst danach wurde die Karosserie vom<br />

Rahmen getrennt. „Wir haben unzählige Fotos<br />

gemacht, um beim Zusammenbau auf eine <strong>gut</strong>e<br />

Dokumentation zurückgreifen zu können.“ Was<br />

man retten konnte, wurde gerettet. Unter anderem<br />

wurden die Bremstrommeln ausgedreht,<br />

die Stoßstangen ausgebeult und neu verchromt.<br />

Die mangelnde Passgenauigkeit der Chromteile<br />

bescherte leider unerwartete Zusatzarbeit.<br />

Getriebe und Motor befanden sich in einem<br />

erfreulich <strong>gut</strong>en Zustand. Hier reichte es, die<br />

Bauteile mit neuen Simmeringen abzudichten.<br />

Da der Motor problemlos lief und eine ordentliche<br />

Kompression zeigte, wurde er nur teilzerlegt<br />

und erhielt wieder seine originale orange<br />

Farbe. Probleme bereitete die Wasserpumpe:<br />

Ein Distanzstück zwischen Pumpe und Motor-<br />

block muss von Beginn an gefehlt haben. Die<br />

Einbaulage der Pumpe war daher nicht korrekt<br />

und der Treibriemen lief nicht in der Flucht.<br />

Das erforderliche Gussstück war schwer zu bekommen:<br />

Offenbar handelte es<br />

sich um ein so seltenes Ersatzteil,<br />

dass nicht einmal versierte<br />

Teilehändler von seiner Existenz<br />

wussten! In den Katalogen<br />

tauchte es gar nicht auf. Doch irgendein Spezialist<br />

hatte es für 50 US-Dollar im Angebot. Die<br />

mühevolle Suche hat sich gelohnt: Der Riemen<br />

läuft einwandfrei. Auch wenn es nur zu stärkerer<br />

Abnutzung geführt hätte, kam ein Verzicht nie<br />

infrage: „Das wäre Pfusch gewesen“, kommentiert<br />

Hannes Steim seine Hartnäckigkeit.<br />

Nach 2,5 Jahren fand die neu aufgebaute<br />

Karosserie auf dem gründlich überholten<br />

Chassis wieder ihren angestammten Platz.<br />

Der Lackierer trug den Farbton des 1956er-<br />

Modells auf, da dem Eigentümer die kräftigere<br />

Farbe mehr zusagte.<br />

Ungezählte Arbeitsstunden waren<br />

fällig, bis der voluminöse Achtzylinder<br />

wieder eingebaut werden konnte.<br />

Der Aufbau der Innenausstattung erwies<br />

sich als recht problemfrei. Bis auf spezielle<br />

Chromteile war vieles noch lieferbar.<br />

Teileversorgung über den Großen Teich<br />

„Ansonsten war die Ersatzteillage in den USA<br />

extrem <strong>gut</strong>“, berichtet der Oldtimer-Freund.<br />

Auch die Preise waren vertretbar: Der neue<br />

Tank kostete 250 US-Dollar, weshalb es sich<br />

nicht lohnte, das Altteil aufzubereiten. Nicht nur<br />

Verschleißteile wie Kupplung oder Federn waren<br />

problemlos erhältlich. Auch viele Ersatzteile<br />

gab es noch neu. So erlebte die Elektrik eine Radikalkur.<br />

Der verbastelte Kabelbaum, in den<br />

neue Kabel eingezogen, die alten aber nicht herausgenommen<br />

waren, wurde komplett durch<br />

ein authentisch buntes Neuteil ersetzt. Neue<br />

Scheiben, neue Gummis – alles kein Problem.<br />

Die Alubeplankung des Armaturenbretts, etliche<br />

Chromteile wie die Spiegel und auch das<br />

Verdeckgestänge gab es noch neu aus dem Teileregal.<br />

Als schwierig erwies sich mitunter die<br />

Passgenauigkeit der Chromteile, vor allem der<br />

Kühlergrill kostete Mühe. Ein Stück gab es dennoch<br />

nicht: den blechernen Frischluftkanal für<br />

die Belüftung des Innenraums. Als Ersatzteil nur<br />

aus GFK lieferbar, ließ Hannes Steim es vom<br />

Blechner originalgetreu nachfertigen. Ende Oktober<br />

2010 kam die fertige Karosserie wieder<br />

auf das Chassis.<br />

Als problematisch erwies sich beim Wiederaufbau<br />

des Innenraums die Passform des aus<br />

den USA gelieferten, weißen Armaturenbrettbezugs.<br />

Daher erhielt ein Sattler den Auftrag, den<br />

ausgebauten Armaturenträger mit weißem,<br />

schaumstoffunterfüttertem Leder zu beziehen.<br />

80


Fünf Jahre nach Beginn der<br />

Arbeiten erstrahlt der US-Heck -<br />

flossen-Klassiker in neuem Glanz.<br />

Die schwer erhältlichen Relais für die elektrischen<br />

Fensterheber und Sitzverstellungen ließen<br />

die Steims überholen. Zum Schluss wurde das<br />

vorhandene, nicht originale Holzlenkrad durch<br />

ein weiß lackiertes Neuteil ersetzt. Noch fehlt<br />

die Zeituhr im Armaturenbrett. Sie wird gerade<br />

beim Schramberger Nachbarn, den Spezialisten<br />

des Uhrenunternehmens Junghans, überholt.<br />

Den neuen Edelstahlauspuff hatte Hannes<br />

Steim bereits vor Restaurierungsbeginn in den<br />

USA anfertigen und montieren lassen: „Damit<br />

man ihn hört“, wie er schmunzelnd bemerkt.<br />

„Außerdem haben wir statt der Farbe vom<br />

1957er-Modell die aus dem Jahr 1956 gewählt.“<br />

Dieser Farbton war kräftiger. Unsere Ausfahrt<br />

überzeugt: Wie die Gesichter der Passanten verraten,<br />

wird der rosarote Donnervogel wahrgenommen.<br />

Nicht nur mit den Augen: Bei jedem<br />

Gasstoß entfacht der Thunderbird ein unüberhörbares<br />

Feuerwerk. Nomen est omen!<br />

Frank Wündsch<br />

DIE FAKTEN<br />

Ford Thunderbird Series 1<br />

Besonders die frühen Jahrgänge der von 1955 bis 1997 und von 2002 bis<br />

2005 angebotenen Thunderbirds zählen zu den Klassikern der amerikanischen<br />

Automobilgeschichte. Als sportive Zweisitzer sollten die markanten<br />

Heckflossen-Cabriolets mit charakteristischem „Bullaugen-Hardtop“ und V8-<br />

Maschine der Corvette das Leben schwer machen – und zwar mit Leistungen<br />

von bis zu 300 SAE-PS aus maximal 5,1 Liter Hubraum. Von 2002 bis 2005<br />

versuchte Ford mit einem „T-Bird“ an die alten Erfolge anzuknüpfen.<br />

Hersteller<br />

Ford Motor Company, USA<br />

Modell Ford Thunderbird Series 1<br />

Motor<br />

V8-Ottomotor<br />

Karosserie 2-türiges Cabriolet, Ganzstahl, selbsttragend<br />

Hubraum (ccm) 4.785–5.081<br />

Leistung (SAE-PS) 193–245 (Kompressor: 300)<br />

Getriebe<br />

3-Gang (synchronisiert)<br />

Antrieb<br />

Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne Schrauenbfedern<br />

Fahrwerk hinten Starrachse/Blattfedern<br />

Bremsen v/h hydraulisch mit Bremskraftverstärker/Trommeln<br />

Bereifung 205/75 R 14 oder alt 7.50 x 14<br />

Radstand (mm) 2.590<br />

Maße L x B x H (mm) 4.450/1.780/1.330<br />

Leergewicht (kg) 1.470<br />

Vmax (km/h) 187–200<br />

Verbrauch (l/100 km) ca. 16<br />

Bauzeit 1955–57<br />

Neupreis (US-$) 2.944 (1955), 3.151 (1956), 3.408 (1957)<br />

Stückzahl 16.155 (1955), 15.631 (1956), 21.380 (1957)<br />

Marktwert (Euro)* 24.200–36.300<br />

* Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic, Zustand 3–2<br />

Wer möchte<br />

nicht mit<br />

dem rosaroten<br />

Panther<br />

tauschen?<br />

Notfalls bot<br />

die Sitzbank<br />

Platz für<br />

drei.<br />

Der Motorblock des klassischen Achtzylinders wurde wieder im originalen<br />

Rot lackiert.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 81


Restaurierung | Fiat Barchetta, Teil 6<br />

Serie Teil 6<br />

Restaurierung<br />

Fiat<br />

Barchetta<br />

Video auf<br />

www.autoclassic.de<br />

Scheinwerferabdeckungen polieren<br />

in Kooperation mit<br />

Es werde Licht!<br />

Viele Fahrzeuge haben wie die Barchetta Kunststoff-Scheinwerferabdeckungen. Wird die Abdeckung<br />

trübe oder blind, leidet die Sicht, auch eine HU-Plakette wird nicht mehr erteilt. Da der Tausch gegen<br />

Neuteile sehr teuer ist, ließen wir die Polierprofis ran, die für neuen Durchblick sorgten.<br />

Scheinwerfer und Abdeckungen aus Kunststoff<br />

gab es bereits in den frühen 60er-<br />

Jahren, etwa beim E-Type oder manchen<br />

Alfa Spidern. Plexiglas kann durch Lösungsmittel,<br />

die Kohlenwasserstoffe, Verdünnungen oder<br />

Alkohole enthalten, trüb werden. Vorsicht: Auch<br />

manche Fensterreiniger enthalten Alkohole<br />

oder Aceton. Zusätzlich wird die Oberfläche eines<br />

Plexiglas-Scheinwerfers durch Steinschläge<br />

und feine Kratzer in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Nicht nur für die Barchetta sind Neuteile häufig<br />

sehr teuer und manchmal schwer zu bekommen.<br />

Das ist meist kein Problem, weil die Abdeckungen<br />

in der Regel so aufpoliert werden<br />

können, dass sie fast wie neu erscheinen.<br />

Das war passiert<br />

Bei der Barchetta wurden die Scheinwerfer zum<br />

Beilackieren der reparierten Frontpartie mit<br />

WAS BISHER GESCHAH<br />

• Im ersten Schritt wurden die Durchrostungen an<br />

den vorderen Kotflügeln entfernt, rechts musste<br />

ein kleines Blech eingeschweißt werden, links<br />

war lediglich Abschleifen und Entrosten nötig.<br />

• Neue Bremsscheiben vorne und Beläge sorgen<br />

wieder für Sicherheit beim Fahren und Bremsen.<br />

• In den letzten beiden Ausgaben von <strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong> zeigten wir, wie der fast vollständig weggerostete<br />

hintere rechte Radkasten mit selbst angefertigten<br />

Reparaturblechen erneuert wurde.<br />

Kreppband abgeklebt, das vermutlich überaltert<br />

war. Nach dem Abziehen waren die Scheinwerfer<br />

durch Klebstoffreste eingetrübt. Der Versuch,<br />

das Plexiglas mit einem Reinigungsmittel<br />

zu säubern, hatte fatale Folgen: die Scheinwerfer<br />

erblindeten komplett. Neuteile kamen bei<br />

Preisen von etwa 400 Euro pro Scheinwerfer<br />

nicht in Betracht, selber machen aus Mangel an<br />

Erfahrung mit Plexiglas auch nicht. Also suchten<br />

wir einen Spezialisten, den wir mit der „Kfz-<br />

Aufbereitung Herrmann“ in München fanden.<br />

Wir schauten den Profis beim Aufpolieren der<br />

Blindgänger über die Schulter.<br />

Erster Schritt: Oberfläche schleifen<br />

Der Spezialist klebt den Lack rund um den<br />

Scheinwerfer mit einem Streifen Panzerband<br />

ab, um ihn so beim Schleifen und Polieren<br />

zu schützen.<br />

Fotos: Kay MacKenneth, Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

82


Zum Start wird mit einem Rotationsschlei -<br />

fer (Schwung etwa 0,3 Millimeter) und 250er-<br />

Schleifpapier die Scheinwerferabdeckung ohne<br />

großen Druck abgeschliffen. Die Oberfläche<br />

muss danach absolut plan sein. Das sieht man,<br />

nachdem der Schleifstaub mit Druckluft abgeblasen<br />

wurde. Eventuell muss nochmals geschliffen<br />

werden.<br />

Nun wird schrittweise mit leichtem Druck mit<br />

immer feinerem Schleifpapier und viel Gefühl<br />

heruntergeschliffen. Ein zweiter Trockenschleifgang<br />

erfolgt mit einem 400er-Papier. Nun beginnt<br />

die Handarbeit, die viel Ausdauer erfordert.<br />

Mit einem 800er-Schleifleinen wird das<br />

Glas gleichmäßig in rotierenden, großzügigen<br />

Bewegungen nass abgeschliffen. Zu langes<br />

Schleifen an einer Stelle sollte vermieden werden,<br />

da sich sonst Unebenheiten bilden. Das<br />

Schleifleinen sollte immer glatt aufliegen und<br />

keine Falten oder Knicke bilden.<br />

Bevor auf ein 1.000er-Schleifleinen gewechselt<br />

wird, muss der Scheinwerfer gründlich vom<br />

Schleifstaub gereinigt werden, denn Schleifkörner<br />

können neue Kratzer verursachen. Geschliffen<br />

wird nun entgegen der vorhergehenden Richtung.<br />

So erhält man ein viel feineres Schleifbild.<br />

Nach dem erneuten Reinigen des Scheinwerfers<br />

erfolgt noch ein Nassschleif-Durchgang mit einem<br />

2.000er-Schleifleinen. Jetzt erkennt man bereits,<br />

dass sich die Mühe lohnt und das Scheinwerferglas<br />

wieder glatt und durchsichtig wird.<br />

Zum letzten Schleifgang steigt der Fachmann<br />

wieder auf den Rotationsschleifer um und<br />

schleift die Abdeckung nass mit einem 3.000eroder<br />

4.000er-Schleifschwamm. Auch hier wird<br />

das Acrylglas mit kreisenden Bewegungen ohne<br />

viel Druck abgeschliffen. Nochmals wird nun<br />

der Scheinwerfer <strong>gut</strong> abgewaschen und getrocknet,<br />

bevor es ans Polieren geht.<br />

Schleifen sorgt für eine makellose Oberfläche: Im ersten Schritt werden<br />

die Scheinwerferabdeckung mit immer feinerem Schleifpapier geglättet sowie<br />

Kleberrückstände und Kratzer entfernt.<br />

1 2<br />

Bevor der Fachmann mit dem Schleifen beginnt,<br />

werden die Scheinwerfer mit einem<br />

Panzerband sorgfältig abgeklebt.<br />

3 4<br />

Wichtig ist dabei, dass die Maschine mit<br />

wenig Druck und gleichmäßigen Bewegungen<br />

über das Glas geführt wird.<br />

Zu Beginn wird mit einem Rotationsschleifer<br />

und einem 250er-Schleifpapier die blinde<br />

Abdeckung trocken abgeschliffen.<br />

Anschließend wird mit einem 400er-Schleifpapier<br />

das Glas von Hand weitergeschliffen,<br />

bis die Oberfläche glatt erscheint.<br />

Zweiter Schritt: Polieren für Durchblick<br />

Natürlich kann man auch per Hand polieren,<br />

doch mit der Poliermaschine wird das Ergebnis<br />

besser und es geht wesentlich schneller. Aller-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

So bleibt<br />

der Scheinwerfer<br />

klar<br />

• Verwenden Sie zum Reinigen der Scheinwerfer<br />

nur klares Wasser mit ein paar<br />

Tropfen Geschirrspülmittel.<br />

• Staub oder Schmutz sollten niemals trocken<br />

weggewischt werden.<br />

• Um eingetrocknete Insekten zu entfernen,<br />

nehmen Sie einen weichen Schwamm<br />

und umwickeln ihn mit einem Stück Nylon-Gardine.<br />

Nun kann mit etwas Wasser<br />

mit Geschirrspülmittel der Scheinwerfer<br />

von den Flugobjekten befreit werden.<br />

• Getrocknet wird das Scheinwerferglas mit<br />

einem angefeuchteten Naturleder.<br />

5 6<br />

Mit einem Mikrofasertuch<br />

werden die Schleifrückstände<br />

sorgfältig vom Scheinwerfer<br />

abgewischt.<br />

8<br />

Im letzten Schleifgang kommt der Rota -<br />

tionsschleifer mit einem 3.000er- oder<br />

4.000er-Schleifschwamm zum Einsatz.<br />

Nun wird das Glas mit einem<br />

800er-Schleifpapier<br />

nass geschliffen und dann<br />

gründlich gereinigt.<br />

9<br />

7<br />

Weiter geht’s mit einem<br />

1.000er- und dann einem<br />

2.000er-Schleifpapier, bis<br />

das Glas durchsichtig wird.<br />

Ohne Druck und mit kreisenden Bewegungen<br />

erfolgt der finale Nassschliff, bevor das<br />

Glas erneut gereinigt wird.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 83


Restaurierung | Fiat Barchetta, Teil 6<br />

Polieren schafft den Durchblick: Nach dem Schleifen wird die Kunststoffabdeckung<br />

mithilfe der Poliermaschine in mehreren Arbeitsgängen wieder absolut<br />

transparent und fast wie neuwertig.<br />

1 2<br />

Für ein <strong>gut</strong>es Ergebnis benötigt man eine<br />

<strong>gut</strong>e Poliermaschine und viel Erfahrung, um<br />

das gewünschte Ergebnis zu erreichen.<br />

3 4<br />

Erst wenn sich die Polierpaste gleichmäßig<br />

auf dem Schwamm verteilt hat, beginnt er<br />

mit dem Polieren der Abdeckungen.<br />

5 6<br />

Die matte Schicht auf der Abdeckung verschwindet<br />

immer mehr und das Glas wird<br />

wieder transparent und kratzerfrei.<br />

Der Profi trägt die Polierpaste auf einen<br />

weichen Polierschwamm auf und lässt die<br />

Maschine langsam anlaufen.<br />

Die Drehzahl der Poliermaschine sollte nie<br />

höher als 800 U/min sein, um unerwünschtes<br />

Erhitzen des Kunststoffs zu vermeiden.<br />

Vorher<br />

Nachher<br />

Nach einer Stunde ist das Ergebnis klar: Der<br />

vorher fast blinde Scheinwerfer ist wie neu<br />

und sorgt wieder für vollen Durchblick.<br />

DER KOSTENVERGLEICH<br />

Selber machen oder<br />

machen lassen?<br />

Die Entscheidung ist nicht nur eine Frage der<br />

eigenen Erfahrung, sondern auch eine Kostenfrage:<br />

Für eine erfolgreiche Scheinwerferpolitur<br />

benötigen Sie eine hochwertige Schleif- und<br />

Poliermaschine, mehrere Stunden Zeit und ein<br />

Sortiment qualitativ hochwertiger Schleif- und<br />

Poliermittel. Das lohnt sich nur, wenn sie öfter<br />

solche Polierarbeiten durchführen.<br />

• Einen Scheinwerfer in der Fachwerkstatt<br />

aufpolieren zu lassen, kostet in der Regel<br />

pro Scheinwerfer etwa 100 Euro und<br />

dauert pro Scheinwerfer circa eine Stunde.<br />

Zum Vergleich: Ein Neuscheinwerfer<br />

für die Barchetta kostet um die 400 Euro.<br />

• Will man den Scheinwerfer in der eigenen<br />

Heimwerkstatt aufpolieren, benötigt man<br />

als Werkzeug einen regelbaren Exzenterschleifer,<br />

der mit etwa 250 bis 500 Euro<br />

zu Buche schlägt. Sandpapier, Polierschwämme<br />

und die Poliermittel kosten<br />

zusammen weitere 70 bis 90 Euro.<br />

dings können damit auch schneller größere Fehler<br />

passieren. Eine zu hohe Drehzahl, zu hoher<br />

Druck oder das zu lange Verharren auf einer<br />

Stelle führen zu einer erheblichen Erhitzung und<br />

im schlimmsten Fall zum Schmelzen des Kunststoffs.<br />

Daher sollte die Drehzahl der Poliermaschine<br />

nicht höher als 800 U/min sein. Wichtig:<br />

beim Polieren darauf achten, dass die Maschine<br />

in großen Zügen mit leichtem Druck über das<br />

Glas geführt wird.<br />

Der Profi trägt die Polierpaste auf einen weichen<br />

Polierschwamm auf und lässt die Maschine<br />

langsam anlaufen. Erst, wenn sich die Polierpaste<br />

in einem leichten Film über die gesamte<br />

Scheibe verteilt hat, steigert er die Drehzahl der<br />

Poliermaschine. Die matte Färbung der Scheibe<br />

verschwindet nun immer mehr und das Glas<br />

wird klar. Der Polierdurchgang kann zwei- bis<br />

dreimal wiederholt werden, um ein besseres Ergebnis<br />

zu erzielen. Im letzten Schritt wird das<br />

Glas mit einer extrem feinen Politur mit UV-<br />

Schutz behandelt. Das Resultat ist ein glasklarer<br />

Scheinwerfer, der aussieht wie frisch aus dem<br />

Ersatzteilregal.<br />

Kay MacKenneth<br />

getrübt<br />

klar<br />

Der Spezialist<br />

Kfz-Aufbereitung Markus Hermann<br />

Situlistraße 38, 80939 München,<br />

Tel. (089) 361 85 90, E-Mail: info@kfzpflege-<br />

Herrmann.de, www.kfzpflege-herrmann.de<br />

Der Lichttest zeigt nach dem Polieren des linken Scheinwerfers deutlich, dass der blinde<br />

Scheinwerfer rechts kaum Licht durchlässt – ein großes Risiko im Straßenverkehr.<br />

Einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe finden Sie auf der<br />

Website des Bundesverbands Fahrzeugaufbereitung,<br />

www.bfa-net.de<br />

84


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mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von GeraNova Bruckmann<br />

Verlagshaus GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat<br />

mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung<br />

des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Leserauto | VW do Brasil SP2<br />

VW-Coupé aus Brasilien<br />

Seltener Fang<br />

VW do<br />

Brasil<br />

SP 2<br />

Exotischer<br />

Brasilianer<br />

Die Frontpartie hat eine<br />

gewisse Ähnlichkeit mit<br />

der des in Wolfsburg produzierten<br />

VW 412.<br />

Der brasilianische VW-Ableger baute auf Basis der drögen Heckmotor-Massenware ein betörendes<br />

Coupé: den SP2. Dieter Kowalczik war schon als Kind Feuer und Flamme für den Exoten mit dem<br />

Haifischgesicht. Dank großer Ausdauer und viel Geduld ging ihm ein Prachtexemplar ins Netz.<br />

Für den 53-jährigen Kowalczik war der SP2<br />

ein Jugendtraum. Er kannte den Wagen<br />

seit den 70er-Jahren nur von Bildern:<br />

„Schon als Kind fand ich das gestreckte Coupé<br />

mit dem einmalig runden Heck toll.“ Ohne überhaupt<br />

zu wissen, worum es sich bei dem Objekt<br />

der Begierde handelt, hatte sich der Koblenzer<br />

die Form eingeprägt. Mit einer Höhe von nur<br />

1,16 Metern und den großen Lufteinlässen in der<br />

C-Säule kommt er wie ein echter Sportwagen<br />

daher. Irgendwann packte den Architekten dann<br />

das Oldtimer-Fieber, und was lag näher, als nach<br />

dem Jugendtraum zu suchen. „Rauszubekommen,<br />

was das für ein Auto ist, war noch das Geringste“,<br />

erinnert er sich. Die ersten Recherchen<br />

waren nicht gerade ermutigend.<br />

Der SP2 verdankt seine Existenz in erster Linie<br />

der restriktiven Wirtschaftspolitik im damaligen<br />

Brasilien. Weil die Einfuhrzölle besonders<br />

für sportliche Autos exorbitant waren, entwickelten<br />

etliche Ableger ausländischer Autokonzerne<br />

im größten Staat Südamerikas eigene Modelle<br />

für diesen Markt. Mit seinem Haifischgesicht,<br />

das später beim VW 412 auftauchte, wirkte das<br />

Coupé deutlich moderner als etwa der Karmann<br />

Ghia und hätte auch dem europäischen Stil der<br />

70er-Jahre entsprochen. Doch weil mit dem Scirocco<br />

bereits der Nachfolger des Karmann Ghia<br />

in Planung war und VW keine Konkurrenz im<br />

eigenen Hause wollte, hatte das brasilianische<br />

Sportcoupé hierzulande keine Chance. So<br />

schafften es auch nur ein paar Exemplare nach<br />

Europa – deutsche VW-Mitarbeiter etwa brachten<br />

Einzelstücke am Ende ihrer Dienstzeit bei<br />

VW do Brasil mit nach Hause.<br />

Lange Suche nach dem Traum<br />

Um sein Traumauto zu finden, musste Dieter<br />

Kowalczik Geduld und Ausdauer mitbringen.<br />

Von etwa 10.000 gebauten Exemplaren kam<br />

nur eine Handvoll Privatimporte nach Europa.<br />

Mindestens sechs Stück hat er sich über mehrere<br />

Jahre hinweg angesehen: „So häufig bekommt<br />

man eben keinen SP2 in Deutschland<br />

zu Gesicht“, wie er zusammenfasst. Meist waren<br />

die Fahrzeuge verbastelt oder in schlechtem Zustand.<br />

Das lag zum Teil schon an der Fertigung<br />

in Brasilien, die nicht mit europäischen Standards<br />

vergleichbar war. Seit der Koblenzer aber<br />

vor etwa dreieinhalb Jahren endlich fündig wurde,<br />

hat er den Kauf nicht bereut.<br />

Der Kindertraum der 70er-Jahre entspricht<br />

auch im Inneren dem optischen Eindruck, in<br />

den sich der 53-Jährige seinerzeit verguckt hatte.<br />

Der Schalthebel ist sportlich kurz und die Sitze<br />

sind tief, aber bequem, auch für große Fahrer<br />

wie ihn. Die mächtige Mittelkonsole ist reichhaltig<br />

mit diversen Rundinstrumenten ausgestattet,<br />

besonders sinnvoll findet der Koblenzer<br />

bei einem Volumen von nicht mehr als 2,5 Liter<br />

Motoröl die Öltemperaturanzeige. Das Kunstlederinterieur<br />

wirkt gediegen und lässt einen<br />

Hauch von Luxus aufkommen.<br />

Der Schaltknauf sowie die Hebel<br />

für Handbremse und die VW-typische<br />

Heizungsbedienung sind<br />

in Echtholz gefasst. Besonders<br />

freuen Dieter Kowalczik ungewöhnliche Details<br />

wie die Kartenleselampe in der Beifahrertür und<br />

die roten Signallichter in den Türen. „Mit diesem<br />

Sicherheitsmerkmal sollte verhindert werden,<br />

dass Fußgänger oder Radfahrer in die geöffneten<br />

Türen prallen“, weiß er. Besonders<br />

charakteristisch ist der reflektierende rote Streifen<br />

an den Fahrzeugflanken.<br />

Fotos: Bodo Wistinghausen<br />

86


TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller Volkswagen do Brasil,<br />

Sao Bernado do Campo<br />

Modell SP2 (Typ 149)<br />

Chassis/ Stahlblech, auf Zentralrohr-<br />

Karosserie rahmen, Coupé, 2-türig<br />

Motortyp 4-Zyl.-Boxer im Heck,<br />

luft-/gebläsegekühlt<br />

Hubraum 1.678<br />

Leistung (PS) 65 bei 4.600 U/min<br />

Getriebe 4-Gang, vollsynchonisiert,<br />

Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne Doppel-Kurbellenkerachse, Quertorsionsstäbe,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Pendelachse, Längslenker, Ausgleichsfeder,<br />

Quertorsionsstäbe,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Felgen/Reifen 195/70 R 14 T<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln, Zweikreissystem<br />

Spurweite v/h 1.340/1.380<br />

L x B x H (mm) 4.210 x 1.610 x 1.160<br />

Leergewicht 890<br />

Vmax (km/h) 161<br />

Verbrauch 10,5 Super<br />

Bauzeit 1972–76<br />

Stückzahl 10.193<br />

Die geduckte Heckpartie lässt<br />

den SP2 schneller aussehen,<br />

als er tatsächlich ist.<br />

Neupreis in Deutschland nicht angeboten<br />

Besitzer Dieter Kowalczik, 56077 Koblenz Das Interieur wirkt sportlich und bietet<br />

auch größeren Piloten ausreichend Platz.<br />

Unter dem flachen Coupé-Heck verbirgt sich<br />

ein Flachboxer des Typ 3 mit 65 PS.<br />

So exotisch wie das Äußere, so gediegen ist<br />

die Technik. Der SP 2 ist unter dem Blech nichts<br />

anderes als ein luftgekühlter VW mit allen Tugenden<br />

der profaneren VW-Modelle. Und so<br />

fährt er sich wohltuend europäisch, wie Dieter<br />

Kowalczik findet.<br />

Optisch „hui!“, technisch bieder<br />

Der SP2 besitzt im Prinzip den Vierzylinderboxer<br />

mit Flachkühler des Typs 3. Die Maschine<br />

mit fast 1,7 Liter Hubraum erreicht 65 PS und<br />

verleiht dem Coupé eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von etwa 160 Kilometer pro Stunde. Das relativ<br />

hohe Gewicht verhindert bessere Fahrleistungen.<br />

„Das soll schon damals Grund für Häme<br />

gewesen sein“, sagt der 53-Jährige.<br />

Offiziell stand die Abkürzung SP für Sao Paulo,<br />

wurde aber im Volksmund manchmal mit<br />

„Sem Potência“ interpretiert, was soviel wie<br />

„ohne Kraft“ bedeutet. Das Fahrwerk basiert<br />

auf dem brasilianischen 1600 Variant mit der<br />

bei VW üblichen Kurbellenker-Vorderachse mit<br />

Torsionsfederung und Pendelachse hinten.<br />

Die VW-Verantwortlichen in Südamerika bedienten<br />

sich bei der Produktion ihres Flachmanns<br />

eines verlässlichen Partners: Auch Karmann<br />

hatte eine Niederlassung in Brasilien.<br />

Dort wurden sowohl die Presswerkzeuge gebaut<br />

als auch die Karosserien. Leider fand der<br />

SP2 zu wenige Abnehmer und so wurde die<br />

Produktion 1976 eingestellt nach nur 10.193<br />

Exemplaren. Heute werden selbst in der Heimat<br />

vermutlich nicht mehr als ein paar Hundert<br />

Exemplare übrig sein. Während Ersatzteile für<br />

die Karosserie und Anbauteile kaum aufzutreiben<br />

sind, sieht es bei der Technik nicht ganz<br />

so schlecht aus. Und was gibt es für einen Oldtimer-Freund<br />

Schöneres als staunende Blicke,<br />

garniert mit den Worten: „Das soll ein VW<br />

sein? Ich dachte, ich würde alle Modelle von<br />

denen kennen.“<br />

Bodo Wistinghausen<br />

Dieter Kowalczik hat<br />

viele Jahre gesucht, bis<br />

er endlich sein Traum-<br />

Coupé fand.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 87


Museum | Audi museum mobile, Ingolstadt<br />

Die Geschichte der vier Ringe<br />

Aufgehorcht!<br />

Wer einen Job bei Audi antritt,<br />

wird zuerst ins „Audi museum<br />

mobile“ geschickt, um die Höhen<br />

und Tiefen der Firmengeschichte<br />

kennenzulernen. Dort<br />

trifft er nicht nur auf August<br />

Horch, sondern auch auf Rennfahrer,<br />

die ihre Seele für den<br />

Sport verkauften. Und auf Ingenieure,<br />

die klammheimlich ein<br />

Auto entwickelten …<br />

Ohne einen bestimmten „Streber“ gäbe es<br />

die Marke Audi nicht, geschweige denn<br />

das Audi museum mobile. Keine Sorge,<br />

die Bezeichnung ist positiv gemeint, denn August<br />

Horch, der am Anfang der Geschichte der<br />

vier Ringe steht, galt in Sachen Technik als begabt,<br />

ja, fast besessen. „Seine Ideen kamen immer<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, erklärt<br />

Stefan Felber, der Kurator für Sonderausstellungen.<br />

Nachdem Horch bei Carl Benz ausschied,<br />

gründete er 1899 die Marke Horch, die sich<br />

1932 mit Audi, DKW und Wanderer zur Auto<br />

Union zusammenschloss – aus der 1985 die<br />

Audi AG hervorging. Seit Dezember 2000 zeichnet<br />

das Audi museum mobile die Höhen und<br />

Tiefen dieser Geschichte nach. Dabei geht es<br />

auch um das Automobil allgemein, um Technikund<br />

Kulturgeschichte.<br />

Die Sache mit der Baumscheibe<br />

Wie die Faust aufs Auge passt das Museumskonzept<br />

zu Audi: vier Ringe – vier runde Stockwerke<br />

mit drei tageslichtdurchfluteten Ausstellungsetagen,<br />

die spiralförmig im Uhrzeigersinn<br />

durchlaufen werden. „Die Exponate sind in der<br />

Form einer Baumscheibe angeordnet“, so Felber.<br />

„Im Kern stehen die ältesten Autos, das<br />

Rückgrat der Marke. Nach außen hin verjüngt<br />

DIE FAKTEN<br />

Audi museum mobile<br />

Auf drei Etagen erzählt die Ausstellung die Geschichte<br />

der vier Ringe: von August Horch bis ins Jahr 1993.<br />

Mit allen Höhen und Tiefen.<br />

Auf und ab: Ein besonderes<br />

Highlight ist der Paternoster,<br />

der wechselnde<br />

Modelle der Audi-Geschichte<br />

durch die Ausstellungsebenen<br />

transportiert.<br />

Fotos: Alexandra Wurl<br />

Anschrift<br />

Audi Forum Ingolstadt<br />

Audi museum mobile<br />

Ettinger Straße<br />

85057 Ingolstadt<br />

Tel. 0800 283 44 44<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo–So 9:00–18:00 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

Erwachsene 2 €, mit Führung 4 €<br />

Ermäßigt 1 €, mit Führung 2 €<br />

Kinder bis 6 Jahre frei<br />

88


Die 50er-Jahre lassen grüßen:<br />

links das erste Fahrzeug der Auto<br />

Union unter eigenem Namen, das<br />

1000 S Coupé de Luxe. Davor<br />

fahren das Karmann-Cabriolet<br />

DKW 3=6 Sonderklasse und die<br />

Meisterklasse F 89 P dem<br />

Schnelllaster F 89 L entgegen.<br />

sich die Geschichte.“ Spannend sind die Ein -<br />

blicke! Zwei originale Silberpfeile erzählen<br />

hautnah vom Vorkriegsmotorsport. „Rennfahrer<br />

wie Bernd Rosemeyer haben ihre Seele für<br />

den Rennsport verkauft. Um Sicherheit scherte<br />

sich niemand“, fügt Felber an. „Die Reifen waren<br />

für 180 km/h ausgelegt, gefahren sind sie<br />

teils 280!“<br />

Noch wesentlich später, in den 60ern, ging es<br />

bei Audi rund: VW übernahm den Konzern für<br />

die Käfer-Produktion. Da Audi so auf Dauer nicht<br />

als Marke überleben konnte, entwickelten die Ingolstädter<br />

im Geheimen den Audi 100 – zum<br />

Glück gab VW später sein Okay zur Produktion.<br />

Für weiteres Aufsehen sorgte 1981 der Audi<br />

quattro, mit dem Michèle Mouton als erste Frau<br />

einen Rallye-WM-Lauf gewann. Und Audis Marketingstrategie<br />

ging auf: Wenn die Frau gewann,<br />

konnte das doch nur am Auto liegen.<br />

2008 stieß die Audi Tradition auf den „letzten<br />

Horch“, den 830 BL, den die DKW-Versuchsabteilung<br />

1953 dem Geschäftsführer der Auto Union<br />

AG, Dr. Richard Bruhn, schenkte. 1956 kaufte<br />

40 Jahre Wüste haben dem Horch 830 BL zu<br />

schaffen gemacht. Audi beließ ihn original.<br />

ihn ein US-Soldat, und über 40 Jahre stand der<br />

Wagen in der texanischen Wüste – was man ihm<br />

heute noch ansieht. Ein absoluter Hingucker!<br />

Das Museum „endet“ 1993 – bald legt Audi wieder<br />

nach, denn in den letzten 20 Jahren ist viel passiert.<br />

Auf Audioguides verzichtet das Museum. „Zu<br />

unpersönlich“, so Felber. Es gibt jede Menge auf<br />

Infotafeln zu lesen und an Infosäulen zu hören.<br />

Wer mehr wissen will, findet pro Ebene Museumsmitarbeiter,<br />

die Fragen beantworten. Oder<br />

er nimmt gleich an einer Führung teil. „Unsere<br />

Führungen sind authentisch und sehr unterschiedlich.<br />

Gewisse inhaltliche Punkte sind vorgeschrieben.<br />

Alles andere wie Schwerpunkte<br />

und Stil wählt der/die Herumführende selbst.<br />

Der eine weiß mehr über Technik, der andere<br />

mehr über Design zu erzählen.“ Da schleicht<br />

man sich schon mal in die Führung eines Kollegen,<br />

um neue Facetten kennenzulernen.<br />

Fast 650 Fahrzeuge beherbergt der Fundus,<br />

ausgestellt sind momentan 56 Autos und 40<br />

Motorräder. „Zu jedem Fahrzeug gibt es in der<br />

Regel noch ein fahrbares Pendant“, verrät Felber.<br />

Rund 130.000 Besucher<br />

begrüßt das Museum<br />

jährlich. Ob dabei viel beschädigt<br />

werde? „In den<br />

letzten 14 Jahren haben<br />

wir einen Kratzer und ein geklautes Emblem<br />

verbucht. Da geht beim Rangieren der Fahrzeuge<br />

mehr kaputt“, grinst er. Alexandra Wurl<br />

Rasant: So sieht der quattro A2 aus, mit dem Michèle Mouton das<br />

Rallye-Jahr 1983 bestritt. Der 360-PS-Boldie wurde 61 Mal gebaut.<br />

Buntes Blech: Die 70er waren farbenfroh – wie auch der Audi 50<br />

(hinten) und der Audi 80 (vorne), das Auto des Jahres 1973.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 89


Werkstattporträt | Autohaus Hagenlocher, Böblingen<br />

Zwei Generationen Hagenlocher:<br />

Sohn Klaus sitzt seit<br />

1997 am Steuer des Autohauses<br />

und schon länger im<br />

Bentley 3/4 1/2.<br />

Im Herzen der Marke Mercedes<br />

Nichts geht über<br />

<strong>gut</strong>en Service<br />

Selbst Vertragshändler reparieren nicht immer nur die eigenen Marken. Beim Mercedes-Autohaus<br />

Hagenlocher in Böblingen sind alle Oldies willkommen und sie haben sogar ein eigenes Heim.<br />

Wenn eine Mercedes-Vertretung nur einen<br />

Steinwurf vom größten Werk des<br />

schwäbischen Herstellers in Sindelfingen<br />

liegt, bedeutet dies mühsame Arbeit, da<br />

naturgemäß reichlich Konkurrenz am Platz ist.<br />

Doch Eigner Klaus Hagenlocher kennt das Autogeschäft<br />

von der Pike auf und weiß: „Sie können<br />

nur mit ausgezeichnetem Service am Kunden<br />

überleben.“ Der 53-jährige Automechaniker,<br />

Kfz- und Elektrikermeister führt in dritter<br />

Generation das Mercedes-Autohaus Hagenlocher,<br />

er gehört zu einer der ältesten Familien<br />

Württembergs. Die Hagenlochers tummelten<br />

sich schon im Mittelalter im Transportgeschäft.<br />

Verständlich, dass dem auch studierten Betriebswirt<br />

eine ausgeprägte Liebe zum Alt-Blech<br />

in die natürlich rollbare Wiege gelegt wurde.<br />

Insgesamt werkeln bei Hagenlocher <strong>gut</strong> 50<br />

Mitarbeiter immer ganz nah am Blech. Das Besondere:<br />

Sozusagen Inhouse arbeiten neben<br />

den klassischen Mechanikern auch qualifizierte<br />

Karosseriebauer und Autolackierer in dieser<br />

schwäbischen Mercedes-Vertretung. „Wir wollen<br />

unabhängig von Zulieferern sein, deshalb<br />

haben wir hier außer einer Sattlerei alles rund<br />

ums Automobil unter einem Dach“, lächelt der<br />

Chef. Dazu kommen einige pensionierte „Un-<br />

Ruheständler“, die auch jenseits der 70 einfach<br />

nicht die Finger vom Schraubenschlüssel las -<br />

sen können – dafür aber noch wissen, wie man<br />

den Unterbrecher-Kontaktabstand korrekt mit<br />

Hagenlocher hat ein Herz für Oldies<br />

Wer den lichten Showroom auf der Hulb, wie<br />

man diesen Teil von Böblingen im Ländle<br />

nennt, betritt, entdeckt neben aktuellen Modellen<br />

mit Stern auf der Haube auch eine Mercedes<br />

170 A Limousine von 1932. Den grünen<br />

Viertürer kaufte Hagenlocher senior schon vor<br />

über 50 Jahren. In der hellen Oldtimer-Werkstatt<br />

nebenan steht der gleiche Typ als schmuckes<br />

Cabriolet im Besser-als-neu-Zustand in<br />

glänzendem Weinrot mit schwarzen Kotflügeln.<br />

Keine Berührungsängste:<br />

Mercedes W 124<br />

neben Alfa Spider<br />

einträchtig<br />

in der Werkstatt.<br />

Fotos: Stefan Viktor<br />

90


Auch ein Mercedes Diesel darf nach<br />

über einem halben Jahrhundert mal<br />

schlapp machen: Der 170 D braucht<br />

eine Motorenüberholung.<br />

einer 0,40er-Fühlerblattlehre überprüfen oder<br />

per Stroboskoplampe den Zündzeitpunkt einstellen<br />

kann.<br />

Oldies but Goldies: rüstige Rentner<br />

Bis zu vier agile Rentner kümmern sich in einer<br />

separaten Oldie-Halle um historische Fahrzeuge,<br />

die heutige Mechatroniker selten richtig reparieren<br />

oder warten können, da die Onboard-<br />

Diagnose-Steckdose fehlt und der allgegenwärtige<br />

Laptop nicht angeschlossen werden kann.<br />

Und es müssen nicht immer Sterne sein, die<br />

hier fachgerecht gewartet werden. In einer weiteren<br />

Halle steht ein VW Karmann Ghia Cabrio<br />

einträchtig neben einem Alvis Firebird Special,<br />

beide warten auf die kundigen Hände der Rentnertruppe.<br />

Immerhin rund 150 Oldtimer aller<br />

Marken finden jährlich den Weg in die Werkstatt.<br />

Für seine Stammkunden organisiert Klaus<br />

Hagenlocher auch schon mal eine Oldie-Tour auf<br />

die schwäbische Alb oder in den nahe liegenden<br />

Schwarzwald. Und falls dabei kleinere Pannen<br />

auftreten sollten, kümmert sich die Besatzung<br />

des eigenen originalen Daimler-Werkstattwagens,<br />

eines weißen 123er-T-Modells mit blauem<br />

Mercedes-Aufdruck, um die Liegenbleiber.<br />

Klassiker dürfen überwintern<br />

Wer seinen Klassiker länger liegenlassen will,<br />

kann ihn im Autohaus Hagenlocher überwintern<br />

lassen. Eine gesicherte Halle bietet trockene<br />

Stellflächen. Und Steckdosen für das Batterieerhaltungs-Ladegerät<br />

gibt es für jeden Winterparker<br />

selbstverständlich auch. Bei so einem<br />

Rundum-Sorglos-Paket verstehen wir, warum<br />

dieser Mercedes-Betrieb so lange, selbst direkt<br />

neben dem Werk, überleben kann. Guter Service<br />

zahlt sich halt aus. Stefan Viktor<br />

DIE FAKTEN<br />

Leistungsangebot<br />

Von Luftdruck prüfen über Wartung bis zur Motorüberholung<br />

wird alles angeboten.<br />

Eigene Karosseriewerkstatt und<br />

Lackiererei. Winterlager für Oldies.<br />

Ohne PC-Anschluss: Dank<br />

alter Prüfstände gelingt die<br />

Einstellung der Pagoden-<br />

Einspritzung.<br />

Anschrift<br />

Autohaus Hagenlocher<br />

Otto-Lilienthal-Straße 15<br />

71034 Böblingen-Hulb<br />

Tel. (07031) 213 69-0<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 91


Clubporträt | Manta A Club Oberbayern<br />

Liebhaber des Opel Manta A<br />

Rochensüchtig!<br />

Selten ist der Opel Manta A geworden. In Oberbayern legen Opel-<br />

Fans alles daran, zu retten und zu erhalten, was noch geht. Das<br />

Spannende daran: Hier fahren nicht nur „Standard-Rochen“ …<br />

Zehn Jahre wurde der Opel Manta A schon<br />

nicht mehr gebaut, als Mitte der 80er-Jahre<br />

eine Horde Manta-Freunde zusammenfand,<br />

bestehend aus Schraubern, Teile-Suchenden<br />

und Teile-Verkaufenden. Warum nicht<br />

einen Club gründen? Am 1. Februar 1987 unternahmen<br />

16 Manta-A-Begeisterte diesen<br />

Schritt … und geboren war der Manta A Club<br />

Oberbayern.<br />

Momentan besteht der Club aus 19 Mitgliedern<br />

und diversen Fördermitgliedern. „Einen<br />

Manta A zu besitzen, ist schon lange keine Voraussetzung<br />

mehr, um im Club aufgenommen<br />

zu werden“, erklärt Manfred Lischka, der 1. Vorsitzende.<br />

„Im Gegenteil, wir Oldtimer-Besitzer<br />

wachsen zusammen. Vor allem Opel der 70er-<br />

Jahre sind bei uns sehr beliebt.“ Das oberste<br />

Ziel ist natürlich, den Manta A so lange wie<br />

möglich am Leben zu erhalten – was besonders<br />

Spaß macht, wenn die Leute bei Ausfahrten begeisterte<br />

Gesichter machen.<br />

Die Schatzkiste öffnet sich<br />

Vier internationale Manta-A-Treffen haben die<br />

Oberbayern bereits organisiert und ausgetragen.<br />

„Wir sind seit über 27 Jahren einer der beständigsten<br />

Manta A Clubs“, erzählt „Manni“ weiter.<br />

Darauf darf man stolz sein. Und das Tüpfelchen<br />

auf dem i: „Bei uns sind nicht nur sehr schöne,<br />

sondern auch seltene Modellvarianten vertreten!“<br />

Nicht „nur“ der Standard, auch SR-Modelle<br />

mit teilweise extrem raren Anbauteilen, zum<br />

Beispiel von Steinmetz. Sportliche GT/E- und<br />

luxuriöse Berlinetta-Ausführungen in Kupfer<br />

und Silbermetallic bereichern den Club und –<br />

was der „Normalo“ wohl nie zu Gesicht bekommt<br />

– die ultraseltenen Black-Magic-Sondermodelle:<br />

„Wir haben sogar drei davon. Eines befindet<br />

sich momentan im Aufbau.“ Nur eine dreistellige<br />

Stückzahl wurde 1975 innerhalb weniger<br />

Monate von dieser schwarzen Schönheit gebaut.<br />

Unikat: Karmann fertigte 1972 in<br />

Osnabrück dieses Manta A Cabrio.<br />

Noch nie gesehen? Es gibt auch<br />

nur dieses eine.<br />

Womöglich der letzte seiner Art: Der frisch restaurierte Manta A<br />

Swinger. Sogar der Swinger der historischen Opel-Sammlung<br />

basiert auf einer anderen Modellausführung.<br />

Fotos: Archiv Manfred Lischka<br />

92


Info<br />

www.deuvet.de, E-Mail: info@deuvet.de, Tel. (08628) 987 99 35, Fax:<br />

(03212) 137 49 17, Bundesverband DEUVET e. V., Postfach 1102, 83166<br />

Obing, Büro Peter Schneider, werktags 8–17 Uhr, Tel. (02204) 613 46<br />

Eine Information des DEUVET, Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge<br />

Und das ist noch nicht alles: „In unseren Reihen<br />

dürfte sich einer der allerletzten, wenn nicht<br />

sogar der einzige noch existierende, originale<br />

Manta Swinger befinden!“ Umfangreich und<br />

aufwendig wurde der weiße Rochen mit den<br />

rot-gelben Streifen restauriert und hatte auf<br />

dem Internationalen Treffen 2013 seinen großen<br />

Auftritt. „Ein Clubmitglied besitzt noch ein<br />

Unikat aus dem Hause Karmann, ein Manta A<br />

Cabrio aus dem Jahre 1972.“ Zur Serienfertigung<br />

ist es leider nie gekommen.<br />

Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder<br />

nach Absprache an verschiedenen Orten zum<br />

Manta-A-Stammtisch. „Wir fahren gemeinsam<br />

aus und nehmen an Oldtimer-Rallyes teil“, erzählt<br />

Manni. Braucht jemand Hilfe bei Teilen<br />

oder beim Schrauben, wird mit angepackt. „Ab<br />

und zu feiern wir auch Gartenpartys mit anderen<br />

Clubs.“ Das letzte Mal wurde mit dem Ford<br />

Capri Club aufs schöne alte Blech angestoßen.<br />

„Man trifft sich auf den Oldtimer-Veranstaltungen<br />

und dann wächst man einfach zusammen.“<br />

Alexandra Wurl<br />

DIE FAKTEN<br />

Der Anfang: Im August/September<br />

1986<br />

rührte der Club die<br />

Werbetrommel für<br />

seinen Stammtisch.<br />

Eine Schar Rochen<br />

beim Internationalen<br />

Manta-A-Treffen<br />

2013 im Speedwaystadion<br />

im oberbayerischen<br />

Olching.<br />

Club Manta A Club Oberbayern<br />

Gründungsjahr 1987<br />

Mitglieder 19<br />

Mitgliedsbeitrag 5 Euro monatlich<br />

Clubaktivitäten Treffen, Ausfahrten, Rallyes,<br />

Präsenz auf Oldtimer-Veranstaltungen,<br />

Hilfe in Sachen<br />

Technik und Teile<br />

Kontakt<br />

Manfred Lischka, 1. Vorsitzender,<br />

Dorfstr. 7, 82266<br />

Inning, Tel. 0173 895 53 69,<br />

(08152) 781 05,<br />

mlischka@t-online.de<br />

Web www.manta-a-club-oberbayern.de<br />

Die EU und der Oldtimer<br />

Sind Oldtimer „Stehzeuge“?<br />

Hat die EU das „richtige“ Verständnis für Oldtimer?<br />

Götz Knoop und Walther Kröplin haben<br />

unterschiedliche Meinungen über die<br />

Auswirkungen der Richtlinie.<br />

Dr. Götz Knoop:<br />

Die EU wird missverstanden<br />

In der Richtlinie stecken <strong>gut</strong>e Gedanken, mit den<br />

Anforderungen an die Originalität geht die Richtlinie<br />

aber zu weit. In der Richtlinie mach die EU<br />

Vorgaben, welche die technische Überwachung<br />

von Fahrzeugen regeln. Damit hat die EU den<br />

Mitgliedsländern die Möglichkeit eingeräumt, etwa<br />

historische Fahrzeuge, von der technischen<br />

Untersuchungspflicht auszunehmen. Zur Erläuterung<br />

wird darauf Bezug genommen, dass historische<br />

Fahrzeuge wenig gefahren werden. Historische<br />

Fahrzeuge haben eine deutlich geringere<br />

Fahrleistung als Alltagsfahrzeuge und<br />

genießen gerade daher Privilegien. Würden diese<br />

auf breiter Front als Alltagsfahrzeuge genutzt,<br />

stünden die (Steuer-)Privilegien<br />

wohl infrage.<br />

Zu weit geht die Richtlinie<br />

aber mit den Anforderungen<br />

an die Originalität.<br />

Mögliche Ausnahmen von<br />

der Überwachungspflicht<br />

sind daran geknüpft, dass<br />

keine wesentlichen Änderungen<br />

des Fahrzeuges vorgenommen wurden.<br />

Dieser Begriff existiert bereits im Zolltarif, dort<br />

wird nahezu jede Änderung gegenüber dem Auslieferungszustand<br />

als „wesentliche“ Änderung<br />

verstanden. Warum soll man aber Änderungen<br />

als originalitätsschädlich ansehen, die schon im<br />

„normalen“ Fahrzeugleben üblich waren? Damit<br />

würde man der gesamten „Tuning-Szene“ absprechen,<br />

Kultur<strong>gut</strong> zu repräsentieren.<br />

Neue Clubs stärken den DEUVET<br />

Herzlich willkommen im Club!<br />

Die IG Young-Oldtimer-Neuwied<br />

wurde 2011 gegründet,<br />

um die Freunde alten Blechs<br />

im Raum Neuwied zusammenzubringen<br />

und Oldtimer-<br />

Veranstaltungen<br />

durchzuführen.<br />

Tel. (02631)<br />

955 200,<br />

www.youngoldtimer-neuwied.de<br />

Der Citroën Veteranenclub e.<br />

V. wurde bereits 1975 gegründet<br />

und sieht seine Aufgabe in<br />

BMW 02 im<br />

Serienzustand erlaubt?<br />

der Erhaltung alter Citroën-<br />

Fahrzeuge. Er hilft bei der Ersatzteilbeschaffung,<br />

gibt Ratschläge<br />

bei Wartungsarbeiten<br />

und pflegt<br />

die Geselligkeit<br />

durch<br />

ein<br />

internationales<br />

Jahrestreffen<br />

und viele<br />

Veranstaltungen der Landesbezirke<br />

wie monatliche Stammtische.<br />

Tel. (06202) 649 48,<br />

Walther Kröplin:<br />

Oldtimer sind Fahrzeuge, keine Stehzeuge<br />

Sicher kann man behaupten, die EU wird missverstanden.<br />

Jedoch wurden in der Vergangenheit<br />

schon oft Gesetze der EU später in noch<br />

strengerer Form in Deutschland umgesetzt. Die<br />

genannten Erleichterungen, wie etwa positive<br />

Änderungen bei den Hauptuntersuchungsfristen,<br />

sind bislang ausgeblieben. In vielen EU-Ländern<br />

gibt es für Oldtimer wesentlich längere Fristen<br />

als in Deutschland mit zwei Jahren.<br />

Ich höre Steuerprivilegien und muss mich sehr<br />

wundern. Die Steuer für das H-Kennzeichen ist<br />

wesentlich höher als für viele Neufahrzeuge oder<br />

auch Gebrauchtwagen. Abgesehen davon zahlt<br />

der Besitzer eines Oldtimers unter o,8 Liter Hubraum<br />

mehr Kraftfahrzeugsteuern mit H-Kennzeichen<br />

als bei normaler Zulassung.<br />

Oldtimer sollen fahren. Dazu gehört auch die<br />

Nutzung von Fahrzeugen mit zeitgenössischen<br />

BMW 02 mit<br />

zeitgenössichem<br />

Tuning verboten?<br />

Änderungen. Wenn veränderte Fahrzeuge<br />

in Relation zu der Gesamtproduktionszahl eines<br />

Fahrzeugtyps gesetzt werden, dann muss<br />

man konsequenterweise auch sagen, der Anteil<br />

der Flügeltürer am Gesamtbestand der Oldtimer<br />

der Marke Mercedes-Benz ist im Verhältnis zu<br />

den Massenprodukten dieser Marke zu hoch!<br />

Gerade die Vielseitigkeit bildet das historische<br />

Spektrum ab, nicht die Stückzahl, angelehnt an<br />

die damaligen Zulassungszahlen.<br />

Gespräch im Verkehrsministerium<br />

Erster Kontakt<br />

Am 2. Juni 2014 führte DEUVET-Präsident<br />

Peter Schneider ein ausführliches Gespräch<br />

mit der neuen Parlamentarischen<br />

Staatssekretärin Katherina Reiche im<br />

Bundesministerium für Verkehr.<br />

Der DEUVET wurde der neuen Staatssekre -<br />

tärin vorgestellt und konnte seine Aufgaben<br />

und Ziele ausführlich erläutern. Besondere<br />

Aufmerksamkeit wurde dabei den Themen<br />

historische Nutzfahrzeuge, längere Hauptuntersuchungsfristen<br />

für Oldtimer, Nutzung der<br />

roten 07-Nummer, Kraftfahrzeugsteuer und<br />

Klebekennzeichen gewidmet. Frau Reiche<br />

wird an der nächsten Sitzung des Parlamentarischen<br />

Arbeitskreises Automobiles Kultur<strong>gut</strong><br />

teilnehmen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014<br />

93


Service & Werkstatt<br />

Trennungsarbeit<br />

Festgerostete<br />

Schrauben<br />

lösen<br />

Seite 94<br />

Den Klassikern<br />

verpflichtet<br />

Ersatzteilsituation<br />

bei BMW<br />

Seite 98<br />

Erste Hilfe bei<br />

Hitzekollaps<br />

Das richtige<br />

Kühl- und Frostschutzmittel<br />

Seite 100<br />

Keine Angst<br />

vor Pannen<br />

Was Autoclubs<br />

für den Oldiefreund<br />

leisten<br />

Seite 104<br />

Festgerostete Schrauben lösen<br />

Trennungsarbeit<br />

Festgerostete Schrauben<br />

oder Muttern können den<br />

schönsten Werkstattnachmittag<br />

verderben – dabei können auch die<br />

widerspenstigsten Verbindungen<br />

meist ohne Schäden gelöst werden.<br />

Jeder Schrauber hat es schon erlebt: Man ist<br />

bei seiner Arbeit fast am Ziel – doch dann<br />

verhindert eine festsitzende Schraubverbindung<br />

das Finale. Dies kann eine Schraube<br />

sein, eine Mutter oder etwa ein Stehbolzen oder<br />

Radbolzen. Der störrische Verbinder sitzt fest<br />

und bewegt sich nicht den Bruchteil eines Millimeters.<br />

Dieses Problem trifft jeden noch so<br />

geübten Schrauber früher oder später, denn<br />

Schraubverbindungen sind häufig so fest miteinander<br />

verbacken oder verrostet, dass es unmöglich<br />

erscheint, sie mit herkömmlichen Werkzeugen<br />

wie Schraubenschlüssel, Stecknuss oder<br />

Schraubendreher zu lösen, ohne die Schraube,<br />

das Gewinde oder die Mutter zu zerstören.<br />

Mit ein paar Tricks kann man naürlich auch<br />

solche widerspenstigen Verbindungen lösen,<br />

meist, ohne die Bauteile zu beschädigen. Im<br />

schlimmsten Fall muss eine Mutter oder<br />

Schraube bei dem einen oder anderen Verfahren<br />

nach dem Lösen ersetzt werden.<br />

Als Erstes sollten Sie im Übrigen den Tipp<br />

vergessen, einfach den Hebelarm an Ihrem<br />

Werkzeug zu verlängern, um mehr Kraft auszuüben.<br />

Das Resultat ist meist ein abgerissener<br />

Bolzen oder ein zerstörtes Gewinde.<br />

Sanft anfangen mit Kriechöl<br />

Die wohl bekannteste und gebräuchlichste Methode<br />

zum Lösen scheinbar unlösbarer Verbindungen<br />

ist Kriechöl wie Balistol, Caramba oder<br />

WD40. Das Kriechöl wird in kleiner Dosierung<br />

in die Gewindegänge gesprüht, kriecht dann<br />

zwischen die Verbindung an den Gewindegängen<br />

und löst so die Korrosion. Für optimale<br />

Wirkung sollte es über Nacht auf die Verbindung<br />

einwirken. Wenn die Verbindung dann immer<br />

noch nicht aufgeht, machen sie einen zweiten<br />

oder sogar dritten Versuch mit Kriechöl. Oft<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Wer <strong>gut</strong><br />

schmiert,<br />

der <strong>gut</strong><br />

schraubt<br />

Der häufige Glaube, dass Fett eine Schraubverbindung<br />

unsicher mache, stimmt nicht.<br />

Fett beeinträchtigt weder die Anzugskraft<br />

noch den Wirkungsgrad einer Schraube.<br />

Daher sollte man jede Schraubverbindung<br />

beim Zusammenschrauben leicht fetten. Es<br />

gibt besondere Montagepasten für Schraubverbindungen,<br />

etwa von Weicon. Diese Pasten<br />

sichern und pflegen die Schraubverbindung<br />

und beugen so der Korrosion oder<br />

dem Festsetzen der Schraubverbindung vor.<br />

dauert es einige Zeit, bis Schraube und Mutter<br />

sich voneinander trennen lassen. Caramba hat<br />

zusätzlich zum Kriechöl auch einen Rostlöser<br />

im Programm, der den Prozess der Korrosionslösung<br />

in der Schraubverbindung beschleunigt.<br />

Wenn das Kriechöl keinen Erfolg bringt, muss<br />

man nicht verzweifeln, sondern nur zur Lötlampe<br />

oder zum Heißluftfön greifen.<br />

Heiße Sache: Tempern<br />

Auch mit Hitze lassen sich bockige Schraubverbindungen<br />

oft lösen. Dabei geht es nicht darum,<br />

die Mutter zum Glühen zu bringen, sie muss lediglich<br />

erwärmt werden. Warum das funktioniert?<br />

Metall dehnt sich durch Hitze aus. Wenn<br />

also die Mutter stark erhitzt wird, entsteht ein<br />

minimaler Spalt zwischen der Mutter oder<br />

Schraube und dem Gewinde. Mit etwas Glück<br />

genügt schon ein einmalige Erhitzen, damit die<br />

Schraube oder Mutter sich entfernen lässt. Doch<br />

besonders bei größeren Gewinden ist dies nicht<br />

so einfach. Die Flamme benötigt viel Energie,<br />

um eine große Mutter respektive Schraube entsprechend<br />

stark und gleichmäßig zu erwärmen.<br />

Außerdem wird so auch das Gegenstück erwärmt<br />

und dehnt sich ebenfalls aus – damit löst<br />

sich dann auch die Verbindung im Gewinde<br />

nicht. Hier schafft ein einfacher Trick Abhilfe.<br />

Noch während die Mutter heiß ist, wird die<br />

Schraube mit einem Kältespray eingesprüht.<br />

94


Lösen mit Kriechöl: Der erste Trennungsversuch sollte immer gewaltfrei sein. Kriechöl löst mit etwas Geduld die<br />

meisten Verbindungen.<br />

1 2<br />

Egal, von welcher Marke, ein in das Gewinde<br />

gesprühtes Kriechöl ist die erste Wahl,<br />

festsitzende Schraubverbindungen zu lösen.<br />

Das Kriechöl wird in die Schraubverbindung<br />

gesprüht und sollte einige Zeit einwirken,<br />

bevor man versucht, es zu lösen.<br />

3<br />

Ein kräftiger Schlag mit dem Hammer auf<br />

die Mutter kann die Wirkung des Kriechöls<br />

unterstützen und das Lösen erleichtern.<br />

4 5<br />

Wichtig: Die Schlüsselweite muss zur Mutter passen. Ist sie zu weit,<br />

wird die Flanke der Mutter beschädigt und der Schlüssel dreht durch.<br />

Ist dank Kriechöl und einem gezielten Hammerschlag die Verbindung<br />

gelöst, kann die Mutter abgedreht werden.<br />

Mach es heiß! Durch das Erhitzen des Metalls dehnt es sich aus, was die rostige Verbindung der Gewinde in den<br />

meisten Fällen löst.<br />

1 2<br />

Mit einer Lötlampe oder einem Schweißbrenner<br />

wird die Verbindung erhitzt, ohne<br />

rotglühend zu werden.<br />

Kältespray hilft, einen Teil der erhitzten<br />

Verbindung so herunterzukühlen, dass<br />

Schraube und Gewinde sich lösen lassen.<br />

3<br />

Noch während der Bolzen am Krümmer<br />

heiß ist, wird die Schraube mit dem Kältespray<br />

gezielt heruntergekühlt.<br />

4 5<br />

Solange die Schraube kalt und der Bolzen heiß sind, wird mit einem<br />

passenden Steck-, Gabel- oder Ringschlüssel die Schraube aufgedreht.<br />

So nicht: Wird die Verbindung beim Erhitzen rot glühend, verliert<br />

das Material seine Festigkeit und kann unter Belastung reißen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 95


Service & Werkstatt | Schraubverbindungen lösen<br />

Kontrollierte Gewalt: Schlagschrauber und Mutternsprenger sind die Mittel<br />

der Wahl, wenn Schrauben weder durch Kriechöl noch Hitze zu bewegen sind.<br />

1 2<br />

Wenn genug Platz ist, können die meisten<br />

Schraubverbindungen mit einem Schlagschrauber<br />

zerstörungsfrei gelöst werden.<br />

3 4<br />

Mit dem Mutternsprenger kann eine unlösbare<br />

Mutter schnell entfernt werden – wenn<br />

der Platz dazu ausreicht!<br />

Nach fest kommt ab: Das gilt auch beim Lösen<br />

störrischer Verbindungen, bei denen gelegentlich<br />

ein Bolzen bricht oder abreißt.<br />

Der Schneidkeil des Mutternsprengers wird<br />

mit dem Schraubenschlüssel in eine Flanke<br />

gedreht und sprengt so die Mutter auf.<br />

Das verhindert die Ausdehnung des Metalls und<br />

sorgt dafür, dass sich Mutter oder Schraube vom<br />

Gewinde trennt und lösen lässt. Dabei muss<br />

man allerdings schnell arbeiten, bevor die Metalle<br />

wieder abkühlen beziehungsweise sich erwärmen<br />

und wieder fest verwachsen. Wichtig<br />

auch: Erhitzen Sie die Mutter oder Schraube niemals<br />

so stark, dass sie glüht, denn dadurch verliert<br />

das Material seine Härtung und kann bei<br />

Wiederverwendung unter Belastung reißen.<br />

Dies gilt vor allem für Zylinderkopfmuttern,<br />

Stehbolzen oder Schraubverbindungen an tragenden<br />

Teilen. Wurden solche Verbindungen zu<br />

sehr erhitzt, müssen die Muttern, Schrauben<br />

oder Bolzen unbedingt ausgetauscht werden.<br />

Sollte sich die Schraubverbindung nach<br />

dem Tempern noch nicht lösen, helfen oft leichte<br />

Hammerschläge auf die Mutter, um die<br />

Schraubverbindung doch noch zu lösen.<br />

Kontrollierte Gewalt<br />

Eine Schraubverbindung kann oft auch ohne<br />

vorheriges Tempern durch fein dosierte Hammerschläge<br />

so gelockert werden, dass die Verschraubung<br />

mit Schraubenschlüssel oder Stecknuss<br />

zerstörungsfrei gelöst werden kann.<br />

Besser als ein Hammer ist ein Schlagschrauber.<br />

Der Schlagschrauber setzt starke Schwingungen<br />

auf die Schraubverbindung und löst somit<br />

den Rost oder Schmutz in den Gewindegängen.<br />

Der Nachteil ist allerdings, dass man mit<br />

dem Werkzeug nicht alle Schrauben erreicht und<br />

die Kraft zum Teil so groß ist, dass die Schraubverbindung<br />

abschert Das kann zum nächsten<br />

Problem führen, nämlich einem abgebrochenen<br />

Bolzen, der dann mit viel Mühe aus dem Gewinde<br />

herausgebracht werden muss. Auch die Seitenflanke<br />

der Mutter oder Schraube kann beim<br />

Schlagschrauberkontakt so rund werden, dass<br />

kein Schraubenschlüssel mehr fasst.<br />

5 6<br />

Die mit dem Mutternsprenger<br />

aufgebrochene Mutter<br />

kann nun mit einem Meißel<br />

endgültig entfernt werden.<br />

Auch mit einer Dremel-<br />

Trennscheibe kann die<br />

Flanke der Mutter angesägt<br />

werden.<br />

7<br />

Die durch die Trennscheibe<br />

geschwächte Mutter wird<br />

mit einem Stecheisen endgültig<br />

abgesprengt.<br />

Letzter Ausweg: Die Mutter sprengen<br />

Haben alle Versuche mit Kriechöl, Hitze und<br />

Kraft nicht geholfen, muss eventuell ein Teil der<br />

Verbindung geopfert werden. Gewindemuttern<br />

wie zum Beispiel am Auspuffkrümmer sind<br />

meist stark festgerostet und oft nicht mehr zu<br />

lösen. Vor allem bei Kombinationen von Krüm-<br />

Gewinde reparieren: Oft leidet das Gewinde in Bolzen und muss nach dem Lösen der Mutter mit dem passenden<br />

Gewindeschneideisen nachgeschnitten werden.<br />

1 2<br />

Häufig sind die Gewinde von Stehbolzen so<br />

stark korrodiert, dass sie mit einem Gewindeschneider<br />

repariert werden müssen.<br />

Der Gewindeschneider wird auf den Bolzen<br />

aufgesetzt und mit etwas Schneidöl wird gefühlvoll<br />

das Gewinde nachgeschnitten.<br />

3<br />

Oft ist kein Platz für den Drehgriff des Gewindeschneiders.<br />

Dann funktioniert auch<br />

eine Zange zum Drehen des Schneideisens.<br />

96


mern aus Gussmetall und Hosenrohren aus<br />

Stahl sind Muttern und Stehbolzen durch Rost<br />

oft unlösbar verbunden, oft noch unterstützt<br />

durch eine aufgequollene Krümmerdichtung,<br />

die sich ebenfalls jeder Trennung widersetzt.<br />

In solchen Fällen greift man am besten zum<br />

Mutternsprenger. Solche Werkzeuge findet man<br />

als Zweierset auf eBay schon für unter zehn<br />

Euro. Die Anwendung ist einfach, vorausgesetzt,<br />

man hat genug Platz, um den Mutternsprenger<br />

auf die Mutter zu setzen. Dann wird<br />

der Schneidkeil mit Schraubenschlüssel oder<br />

Ratsche eingedreht. Dadurch beißt sich der Keil<br />

aus gehärtetem Stahl in die Flanke der Mutter<br />

und bricht sie auseinander. Mit einem kleinen<br />

Meißel kann nun die Mutter aufgesprengt und<br />

vom Gewinde entfernt werden.<br />

Wenn für den Mutternsprenger kein Platz ist,<br />

können Sie die Mutter auch mit einer kleinen<br />

Trennscheibe auf einem Dremel lösen oder Sie<br />

sprengen die Mutter mit einem Meißel: Sie<br />

schlagen eine Kerbe in die Mutter, die so gesetzt<br />

ist, dass die Kraft in die zu lösende Richtung<br />

wirkt. Der Schlitz sollte gerade so tief sein, dass<br />

Sie im nächsten Schritt mit einem angeschliffenen<br />

Schraubenzieher oder einem Stecheisen die<br />

Mutter sprengen können.<br />

DER SCHRAUBENDOKTOR HILFT<br />

Bloß nicht durchdrehen!<br />

Ein Herausforderung ist es auch, Schrauben und<br />

Muttern zu lösen, deren Köpfe ausgeleiert sind.<br />

Dies passiert schnell, wenn man versucht, eine<br />

Mutter mit einer falschen Schlüsselweite – etwa<br />

Zollmuttern mit metrischem Werkzeug – zu lösen,<br />

oder wenn der Schraubenschlitz durch Abrutschen<br />

des Schraubendrehers oder Verwendung falscher<br />

Als Testobjekt kam ein ramponierter<br />

Phillips-Biteinsatz zum Einsatz, der<br />

mithilfe des „Schraubendoktors“ eine<br />

festsitzende Schraube lösen soll.<br />

Größen – hier sind besonders<br />

Kreuzschlitz- und Imbusschrauben<br />

betroffen –<br />

ausleiert. Eine Tube „Schraubendoktor“<br />

verspricht in diesen<br />

Fällen schnelle Hilfe. Wir haben getestet,<br />

ob er hält, was die Werbung verspricht.<br />

Ohne die Paste dreht der Schraubendreher<br />

im Kopf durch und findet in<br />

dem ausgeleierten Kreuzschlitz der<br />

Schraube keinerlei Halt.<br />

Das Finale: Gewinde retten<br />

Das Gewinde liegt nun frei. Oft ist es ebenfalls<br />

angerostet oder einige Gewindegänge sind zerstört.<br />

Meist kann das Gewinde jedoch mit einem<br />

passenden Gewindeschneideisen wieder<br />

hergestellt werden. Wenn sich die Haltevorrichtung<br />

des Gewindeschneiders aus Platzgründen<br />

nicht drehen lässt, hilft ein einfacher Trick: Das<br />

Schneideisen wird auf das Gewinde aufgesetzt<br />

und mit einer Sprengringzange oder einer Spitzzange<br />

vorsichtig auf das Gewinde gedreht. Zwischendurch<br />

werden das Gewinde und der Gewindeschneider<br />

immer wieder mit Öl besprüht.<br />

Das Gewinde lässt sich so wieder sehr <strong>gut</strong> herstellen.<br />

Kay MacKenneth<br />

Wir geben auf den Schraubenkopf und<br />

auf die Spitze des Biteinsatzes je einen<br />

Tropfen „Schraubendoktor“.<br />

Der Beko Schraubendoktor ist im Fachhandel<br />

und im Internet erhältlich. Eine Tube mit 20<br />

Gramm kostet zwischen 12 und 16 Euro.<br />

Der Einsatz wird drei- bis viermal im<br />

Schraubenkopf auf und ab bewegt.<br />

Danach lässt sich die Schraube tatsächlich<br />

mühelos ausdrehen – Test<br />

bestanden!<br />

Keine Angst vor Schreckschrauben<br />

Der „Caramba Schock-Rostlöser Rasant“ macht kurzen Prozess<br />

Bei stark verrosteten Schraubverbindungen<br />

ist mit Gewalt nichts auszurichten. Wer will<br />

schon riskieren, dass etwa ein Stehbolzen<br />

im Auspuffkrümmer abreißt? Mit dem „Caramba<br />

Schock-Rostlöser Rasant“ kommt das Gewinde<br />

mühelos und extrem schnell wieder frei. Das<br />

deutsche Markenprodukt mit Vierfach-Wirkung<br />

ist bei Profis und Hobbyschraubern äußerst beliebt.<br />

Beim Aufsprühen erzeugt der Rostlöser einen<br />

Kälteschock bis –35 °C. Im Rost entstehen<br />

Mikrorisse, in die das Mittel tief eindringt. Dank<br />

spezieller Additive wird jetzt die Roststruktur geknackt.<br />

Nun sorgen gleitaktive PTFE-Partikel für<br />

optimale Schmierwirkung und erleichtern das<br />

Lösen der Schraubverbindung. Zur Anwendung<br />

Mit Caramba geht es dem Rost an den Kragen:<br />

Caramba Schock-Rost löser Rasant, 100 ml, 4,99 Euro;<br />

Caramba Schock-Rostlöser Rasant, 250 ml, 8,99 Euro.<br />

Anzeige<br />

einfach aufsprühen. Wenn sich beim Lösen der<br />

erste Gewindegang zeigt, sofort wieder nachsprühen.<br />

Der „Caramba Schock-Rostlöser Rasant“<br />

beseitigt auch effektiv Schmutzkrusten,<br />

Ölrückstände, Verharzung und Klebstoffreste<br />

von Metallteilen. Er ist säureund<br />

silikonfrei. Erhältlich ist das Produkt<br />

in Baumärkten, im Einzelhandel und im<br />

Fachhandel für Auto- und<br />

Zweiradbedarf. Weitere Infos<br />

unter www.caramba.eu.


Service & Werkstatt | Ersatzteilversorgung bei BMW<br />

In der hauseigenen BMW-<br />

Werkstatt bringen die<br />

Münchner alte BMW wieder<br />

auf Vordermann. Die<br />

Warteschlange ist lang!<br />

BMWs Teileparadies<br />

Den Klassikern<br />

verpflichtet<br />

Wer bei BMW in mobile Tradition investiert, hat es vergleichsweise<br />

<strong>gut</strong>. Denn die Teileversorgung der Münchner ist absolut vorbildlich.<br />

Bestellt wird in der Niederlassung oder per Mausklick.<br />

Mal angenommen, Sie fahren einen<br />

BMW Z1. Nun ist auch eine Diva<br />

wie der Z1 nicht vor dem Alter gefeit<br />

– sie braucht ab und an Pflege und auch<br />

mal ein paar Ersatzteile. Dumm nur, dass<br />

der Roadster seinerzeit in Kleinserie bei einem<br />

Spezialhersteller entstand. Genau 8.000<br />

Exemplare rollten bei Baur in Stuttgart aus<br />

den Hallen und die meisten von ihnen sind<br />

noch unterwegs.<br />

Gebrauchte Ersatzteile? Bei eBay? Fehlanzeige!<br />

Auf dem Schrott? Lassen wir das. Die Lösung<br />

für den Bedarf an Ersatzteilen außerhalb<br />

des üblichen Verschleißteilesortiments ist allerdings<br />

denkbar einfach – denn BMW hat rechtzeitig<br />

selbst die „Teileversorgungszügel“ für<br />

Young- und Oldtimer in die Hand genommen.<br />

So kann man bei vielen Teilen ruhigen Gemüts<br />

in die BMW-Niederlassung schlendern und dort<br />

bestellen.<br />

In der Regel ist das Gewünschte binnen eines<br />

Tages abholbereit. Wem das zu umständlich ist,<br />

der kann seit zwei Jahren auch als privater Endkunde<br />

per Mausklick ordern. Auf der Homepage<br />

der BMW Classic haben die Münchner einen<br />

Online-Shop eingerichtet (http://shop. bmwclassic.de),<br />

der mit dem Original-Ersatzteilkatalog<br />

ausgestattet ist. Geliefert wird per Post –<br />

lediglich Elektronikkomponenten und schwere<br />

Teile wie Motoren können nicht im Netz bestellt<br />

werden.<br />

Etwas mehr Geduld braucht man aber auch<br />

bei BMW, wenn es um individuelle Teile wie<br />

Sitzbezüge oder spezielle Zierteile geht. Die<br />

Münchner mussten, je nach Modell, in diesem<br />

Bereich einen Kompromiss eingehen und halten<br />

in der Regel nur eine oder zwei Standardvari-<br />

Fotos: BMW AG<br />

98


anten vor. Allerdings ist BMW offen für Nachfertigungen<br />

und hat auch ein offenes Ohr für die<br />

Clubszene.<br />

Qualität muss nicht teuer sein<br />

Bei der Preisgestaltung bleibt BMW, anders als<br />

andere Premium-Hersteller, fair. Auch bei Reproduktionen<br />

wird das Preisniveau möglichst<br />

so gehalten, dass die Kunden nicht durch exorbitante<br />

Ersatzteilpreise die Lust am rostigen<br />

Hobby verlieren. So kann es vorkommen, dass<br />

eine Türdichtung für einen BMW E 12 für deutlich<br />

unter 100 Euro zu bekommen ist. Auch<br />

wenn es sich bei BMW nicht um die Heilsarmee<br />

handelt, so ist in der Firmenzentrale offenbar<br />

angekommen, dass es diese Kunden bei der<br />

Stange zu halten gilt, da deren alter BMW meist<br />

nur ein weiterer in der Garage ist. Ein Grund<br />

mehr, weshalb sich die rund 70 Mann starke<br />

Mannschaft um Georg Blumoser, Leiter Teilevertrieb<br />

BMW Group Classic, der Herausforderung<br />

stellt, die Teileversorgung zu sichern.<br />

Trotzdem drohen Versorgungslücken.<br />

Schuld daran sind oftmals die Zulieferer, die<br />

nach dem Auslaufen der ursprünglichen Lieferverträge<br />

(meist nach 15 Jahren) nur wenig<br />

Muße verspüren, die Produktionsvorrichtungen<br />

weiterhin am Laufen zu halten. Es kostet<br />

Blumoser bisweilen viel Überzeugungsarbeit,<br />

um für „seine BMW-ler“ doch noch eine Nachfertigung<br />

zu erreichen.<br />

Selbst für Klassiker wie den seltenen<br />

507 hat BMW einiges zu bieten.<br />

Fahrbereitschaftsteile<br />

sind auch bei<br />

M-Modellen stets<br />

verfügbar.<br />

Vorsorge mit Plan<br />

Dass dies nicht immer einfach ist, belegt die<br />

ständig steigende Modellanzahl. Echte Klassiker<br />

wie ein BMW 507 oder ein BMW 328 sind vergleichsweise<br />

einfach zu handeln, gab es doch<br />

nur wenige Modellkonversionen. Schwieriger<br />

wird es dagegen bei den Youngtimern, wo auch<br />

BMW nicht um eine Selektion herumkommt.<br />

Georg Blumoser räumt ein, dass man bei einer<br />

Baureihe wie dem E 30 genau überlegt, ob es<br />

lohnt, für ein „historisch weniger wertvolles“<br />

Modell alle Teile vorzuhalten – der Fokus liegt<br />

daher bevorzugt, auch mit Rücksicht auf die Kapazitäten,<br />

auf starken Modellen wie etwa dem<br />

M3 oder dem E 30 Cabriolet. Für die Zukunft<br />

sind die Münchner ebenfalls <strong>gut</strong> gerüstet. Denn<br />

trotz zahlloser Modelle macht sich die BMW<br />

Classic bereits heute Gedanken, welche Fahrzeuge<br />

als künftige Klassiker infrage kommen<br />

und wo es sich folglich lohnt, den Teilebestand<br />

gar nicht erst auslaufen zu lassen.<br />

Gutes von gestern, frisch auf den Tisch<br />

Wie sehr BMW von der Leistung der eigenen<br />

Classic-Abteilung überzeugt ist, demonstriert<br />

das Angebot der Münchner, jeden historischen<br />

BMW von der hauseigenen Werkstatt, unter<br />

Beibehaltung der Qualitätsrichtlinien, zu restaurieren<br />

oder neu aufzubauen. So finden sich in<br />

dem bis 2016 ausgebuchten Werkstattkalender<br />

zahlreiche Prominente, die sich ihren Traum<br />

vom neuen alten BMW erfüllen möchten, um<br />

die „Freude am Fahren“ von gestern auch heute<br />

noch erleben zu können. Sven Jürisch<br />

Wer seinen BMW Z1 so<br />

gründlich zerlegt, kommt ohne<br />

Originalteile kaum weiter.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 99


Service & Werkstatt | Kühlerschutz<br />

Kühlsystem auf Vordermann bringen<br />

Erste Hilfe bei<br />

Hitzekollaps<br />

Nicht nur ältere Damen haben bisweilen Hitzewallungen, auch der Kühlkreislauf von Klassikern<br />

neigt gelegentlich zum Überkochen. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> zeigt, wie Sie das Kühlsystem in Eigenregie<br />

wieder in Schwung bringen.<br />

Das Drama spielt in drei Akten und findet<br />

sein Finale immer dann, wenn es am wenigsten<br />

passt. Erster Akt: Auftritt der Nadel<br />

der Temperaturanzeige. Irgendwie tendiert<br />

der Zeiger etwas mehr nach rechts in Richtung<br />

roter Bereich, aber man kann sich ja auch täuschen.<br />

Zweiter Akt: Steht man an der Ampel<br />

oder im Stau, wandert die Nadel noch weiter<br />

nach rechts. Kein Problem, denn sowie die Bahn<br />

wieder frei ist, sinkt die Temperatur ja wieder.<br />

Schließlich das Grand Finale, meist vor großem<br />

Publikum: Dampfwolken quellen unter der Motorhaube<br />

hervor, verhüllen die Sicht nach vorn<br />

und verheißen Unheil. So etwas passiert natürlich<br />

in der Stadt, im Stau und wenn man es eilig<br />

hat. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr, irgendetwas<br />

stimmt mit dem Kühlkreislauf des Oldies<br />

nicht. Erste Hilfe tut Not.<br />

Zurück in der Werkstatt oder Hobby-Garage,<br />

bringt die Untersuchung des abgekühlten blechernen<br />

Lieblings allerdings keine wirklichen<br />

Erkenntnisse über die Fehlerursache.<br />

Schwierige Fehlersuche<br />

Die Kopfdichtung scheint okay, denn es sind<br />

weder Wasserspuren am Zylinderkopf- oder<br />

Block zu sehen und der Blick auf den Ölmessstab<br />

und in den geöffneten Ventildeckel zeigt<br />

keine Wassertropfen im Öl. Auch die Wasserpumpe<br />

pumpt einwandfrei, wie ein Blick bei<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Wenn die Wassertemperatur<br />

den roten Bereich<br />

erreicht,<br />

wird es kritisch.<br />

Optisch sind oft keine Schäden wie defekte<br />

Schläuche oder loser Keilriemen erkennbar.<br />

Kühlerdeckel<br />

nie bei hei -<br />

ßem Motor<br />

öffnen!<br />

Auch wenn das Kühlwasser bereits kocht<br />

und Dampfwolken produziert, sollten Sie<br />

den Deckel nie einfach öffnen! Sie können<br />

dabei schnell Verbrennungen erleiden.<br />

Das System verliert beim Öffnen seinen<br />

Überdruck, dadurch verdampft das Kühlmittel<br />

explosionsartig.<br />

Fotos: Sven Jürisch<br />

100


laufendem Motor in den Einfüllstutzen am Kühler<br />

zeigt – man sieht das Kühlmittel zirkulieren.<br />

Das Kühlsystem ist korrekt befüllt, alle Wasserschläuche<br />

und das Kühlernetz sind dicht und<br />

auch der Keilriemen zur Wasserpumpe ist korrekt<br />

gespannt. Nur die Temperatur will einfach<br />

nicht konstant im grünen Bereich bleiben. Bevor<br />

Sie nun kostspielige Maßnahmen ergreifen, etwa<br />

den Einbau eines zusätzlichen Elektrolüfters (der<br />

ohnehin nur das Symptom kuriert und nicht die<br />

Ursache des Überhitzens repariert) oder den vorsorglichen<br />

Tausch des Kühlers gegen ein Neuteil,<br />

sollten Sie das Kühlmittel genauer untersuchen.<br />

Nicht selten schwappt eine braun-grünliche<br />

Brühe im Kühlkreislauf, der seit Jahren durch<br />

Wasser und bestenfalls irgendeinen Frostschutz<br />

ungewisser Herkunft aufgefrischt wurde: Selbst<br />

bei <strong>gut</strong> gewarteten Klassikern wird das Kühlmittel<br />

oft vergessen. Dabei zeigt ein kurzer Ausflug<br />

in die graue Theorie, wie wichtig es ist, ein<br />

<strong>gut</strong>es Kühlmittel zu verwenden und nicht etwa<br />

nur Wasser.<br />

Das Kühlmittel hat mehrere Aufgaben. Zunächst<br />

dient es dazu, die bei laufendem Fahrzeug<br />

entstehende Hitze aus dem Motor abzutransportieren.<br />

Nebenbei heizt es bei Bedarf noch den Innenraum<br />

und sorgt bei so manch einem Nebenaggregat<br />

für die korrekte Arbeitstemperatur.<br />

Ebenso wichtig sind der Schutz vor Korrosion,<br />

Kalkablagerungen und der Frostschutz. Ohne<br />

Frostschutzzusatz kann das Kühlmittel bei Minustemperaturen<br />

im Motor frieren und durch die<br />

Ausdehnung des Wassers Frostschäden am Motorblock<br />

und dem Kühlsystem verursachen. Und<br />

ohne Korrosionsschutz würden die Kühlmittelkanäle<br />

im Motorblock, der Kühler und die Innereien<br />

der Wasserpumpe (Zu- und Abläufe, Rotorflügel)<br />

im Laufe der Jahre korrodieren und<br />

verkalken, was zu niedrigerem Durchsatz und<br />

damit erhöhter Betriebstemperatur führt.<br />

Elektrolyse als Nebeneffekt<br />

Das Kühlmittel passiert auf seinem Weg durch<br />

den Kühlkreislauf den Motor, den Zylinderkopf,<br />

die Wasserpumpe, den Kühler, verschiedene<br />

Sensoren sowie diverse Schläuche und Leitungen.<br />

Viele Stationen also, und vor allem auch<br />

verschiedene Materialien. Da schlägt die Stunde<br />

des Chemikers, denn wenn man bedenkt,<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

So bleibt der Oldie cool<br />

• Prüfen Sie die Schutzfähigkeit<br />

des Kühlmittels mit einem<br />

Frostschutzprüfer. Dabei wird<br />

etwas Kühlmittel in den Tester<br />

eingesaugt, auf der Skala kann<br />

man ablesen, bis zu welchen<br />

Minusgraden das Kühlmittel<br />

nicht friert. Kühlmittel, das vor<br />

weniger als minus 20 Grad<br />

schützt, sollte ergänzt, besser<br />

erneuert werden.<br />

• Verwenden Sie zum Befüllen<br />

des Kühlkreislaufs grundsätzlich<br />

nur destilliertes Wasser.<br />

• Füllen Sie niemals in ein heißes<br />

Kühlsystem kaltes Wasser<br />

oder Kühlmittel ein!<br />

• Wenn das Kühlmittel optisch<br />

verdreckt ist und Schlieren<br />

zeigt, sollte es sicherheitshalber<br />

komplett ersetzt werden.<br />

• Wenn verdrecktes Kühlmittel ersetzt wird, sollte<br />

vor dem erneuten Befüllen der Kühlkreis<br />

durchgespült werden. Verwenden Sie dazu<br />

keine Waschmittel. Leitungswasser,<br />

eventuell mit Zusatz<br />

einer Essigessenz,<br />

reicht aus.<br />

Mit<br />

einem Prüfer<br />

wird ermittelt,<br />

bis zu welchen Minusgraden<br />

der Kühlerschutz funktioniert.<br />

dass der Motorblock häufig aus Gusseisen, der<br />

Zylinderkopf aus Aluminium und die diversen<br />

Fühler aus Messing sind, ahnt man schon, dass<br />

das Thema Elektrolyse nicht nur in der Autobatterie<br />

stattfindet.<br />

Reines Leitungswasser als Kühlmittel verbietet<br />

sich von daher schon einmal komplett. Hinzu<br />

kommt, dass das Wasser aus dem Wasserhahn<br />

auch in Sachen Siedepunkt keine <strong>gut</strong>e Figur<br />

abgibt. Bei 100 Grad Celsius ist Schluss mit<br />

Glysantin hat kürzlich<br />

einen Kühlerschutz für<br />

Klassiker vorgestellt.<br />

• Geben Sie beim „Reinigungsdurchgang“<br />

eine kleine Menge<br />

des neuen Kühlmittels zu; das hilft,<br />

Korrosion zu verhindern.<br />

• Verwenden Sie niemals reines<br />

Wasser ohne Kühlmittelzusatz im<br />

Kühlkreislauf. Wasser hat einen<br />

niedrigeren Siedepunkt als ein gemischtes<br />

Kühlmittel und es fördert<br />

die Korrosion der Motorteile im<br />

Kühlkreislauf.<br />

• Kühlmittelzusätze mit unterschiedlichen<br />

Farben beziehungsweise Kennungen<br />

(G11, G12, …) dürfen nicht<br />

miteinander vermischt werden. Ausnahme<br />

ist Kühlmittel mit der Bezeichnung<br />

G12+ oder G30, das mit<br />

anderen Mitteln kompatibel ist.<br />

• Beachten Sie bei Neubefüllungen<br />

die Entlüftungshinweise des<br />

Herstellers. Optimal ist es, das<br />

System nach dem Auffüllen mit einem professionellen<br />

Entlüftergerät zu entlüften.<br />

• Überprüfen Sie vor der Neubefüllung das<br />

System auf Leckspuren an Kühlern und<br />

Schläuchen. Ersetzen Sie verschlissene Teile,<br />

ein Motorschaden durch einen platzenden<br />

Kühlerschlauch ist nicht nur teuer, sondern<br />

völlig unnötig.<br />

• Entsorgen Sie altes Kühlmittel fachgerecht als<br />

Sondermüll. Es gehört nicht in das normale<br />

Abwasser!<br />

lustig, denn dann kocht, verstärkt durch den im<br />

System herrschenden Druck von rund einem<br />

Bar, der Kühler. Und meist nicht nur der.<br />

Glykol – das Frustschutzmittel<br />

Um Frostschutz zu gewährleisten sowie Elektrolyse,<br />

Korrosion und Ablagerungen von Kalk<br />

zu verhindern, kommt Chemie ins Spiel: Jedes<br />

Kühlmittel besteht aus einer Mischung aus Wasser<br />

und chemischen Zusätzen. Grob unterschei-<br />

Häufig<br />

ist die<br />

Wasserpumpe<br />

innen<br />

verkalkt<br />

und<br />

schafft<br />

nicht mehr<br />

die nötige<br />

Fördermenge.<br />

So kann ein Kühler<br />

aussehen, der mit<br />

falschem oder<br />

ohne Kühlerschutz<br />

betrieben<br />

wurde.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 101


Service & Werkstatt | Kühlerschutz<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Nicht immer sind Kühlsystem oder<br />

Kühlmittel Schuld an Überhitzungen<br />

• Prüfen Sie die Keilriemenspannung. Ist der<br />

Keilriemen zu lose, kann es passieren, dass<br />

die Wasserpumpe zu langsam läuft, weil der<br />

Keilriemen auf der Riemenscheibe der Wasserpumpe<br />

rutscht.<br />

• Auch eine falsche Zündzeitpunkt-Einstellung<br />

oder ein zu mager eingestellter Vergaser kann<br />

zu Hitzeproblemen am Motor führen.<br />

• Prüfen Sie, ob auf dem Ausgleichsbehälter<br />

oder Kühler ein Kühlerdeckel mit dem korrekten<br />

Überdruckventil montiert ist. Die Druckangabe<br />

auf dem Deckel (10 p.s.i., 15 p.s.i.)<br />

entscheidet mit, wann das Kühlmittel anfängt<br />

zu kochen.<br />

• Manchmal ist der Kühler auch<br />

nicht vollständig im Luftstrom, weil Dreck oder<br />

anderes die Kühllamellen oder den Kühlergrill<br />

verdeckt. Auch eine Ansammlung stolzer Kühlergrill-Abzeichen<br />

kann der Luft den Weg zum Kühler<br />

versperren.<br />

• Wenn plötzlich, etwa auf einer Veranstaltung,<br />

der Motor zu heiß wird, schauen Sie doch mal<br />

nach, ob vielleicht das Rallyeschild den Kühlergrill<br />

teilweise abdeckt.<br />

Häufig ist der<br />

Kühler zu stark<br />

abgedeckt.<br />

Rostbildung verstärkt. Dabei müssen die im Motor<br />

verbauten Materialien noch nicht einmal aus<br />

unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Es<br />

genügt, dass sie von Schmutz oder Korrosionsprodukten<br />

bedeckt sind, um sie gegenüber blanken<br />

Metalloberflächen des gleichen Materials<br />

anodisch werden zu lassen. Die in ihnen enthaltenen<br />

chemischen Substanzen bilden Schutzschichten<br />

aus, welche die Entstehung von Spannungsunterschieden<br />

(und damit von Stromfluss<br />

und Korrosion) zwischen unterschiedlich edlen<br />

Metallen unterbinden, wobei das „Kühlwasser“<br />

die Rolle eines Elektrolyten spielt. Und selbst<br />

wenn bei Motorblöcken aus Grauguss das Rostproblem<br />

vernachlässigbar zu sein scheint, da sie<br />

einerseits dickwandig ausgeführt sind und Grauguss<br />

andererseits nur zur Oberflächenkorrosion<br />

neigt, ist der Rost auch hier ein Problem. Er behindert<br />

den Wärmedurchgang: Die im Motor entstehende<br />

Wärme wird schlechter ins Kühlwasser<br />

abgeleitet, zudem kann sich Rostschlamm bilden,<br />

der dann die Kühlkanäle verstopft, die Korrosion<br />

beschleunigt und durch die zirkulierenden<br />

Rostpartikel Bauteilen wie der Wasserpumpe innerhalb<br />

kürzester Zeit den Garaus macht.<br />

Prüfen Sie, ob richtiger Kühlerdeckel<br />

montiert und Thermostat in Ordnung ist.<br />

det man zwischen silikathaltigen und silikatfreien<br />

Kühlmittelzusätzen. Silikate (Silicate) sind<br />

die Salze der (Ortho-)Kieselsäure, so wie Chloride<br />

die Salze der Salzsäure oder Karbonate die<br />

Salze der Kohlensäure sind. Ältere Kühlmittel<br />

(Kennung G11 oder G48) enthielten diese Silikate.<br />

Kühlmittel mit Silikat verhindert zwar Alukorrosion<br />

(Aufbau einer Al-Silikat-Schutzschicht<br />

auf Aluteilen), baut aber schnell ab und muss<br />

daher regelmäßig erneuert werden. Neuere<br />

Kühlmittelzusätze (Kennung G12 oder höher)<br />

verzichten auf Silikate und ersetzen diese durch<br />

organische Verbindungen für den Korrosionsschutz,<br />

die länger halten. Da die beiden Standards<br />

nicht mischbar sind, kann es durch Verwechslungen<br />

und Unkenntnis zu Problemen<br />

kommen. Wenn G11- und G12-Kühlmittel gemischt<br />

werden, entstehen einerseits aggressive<br />

Säuren, andererseits kann das Kühlmittel verklumpen<br />

und die Wasserkanäle verstopfen. Um<br />

dies zu verhindern, wurden Kühlmittel mit der<br />

Das Kühlsystem sollte nie mit reinem Wasser<br />

befüllt werden, um Schäden zu vermeiden.<br />

Kennung G12+ (auch als G30 bezeichnet) entwickelt,<br />

welche silikatfrei, aber mit anderen<br />

Kühlmitteln mischbar sind.<br />

Der Rost lauert überall<br />

Ein weiteres Problem älterer Kühlmittel ist zudem<br />

der schwindende Korrosionsschutz, was die<br />

während der Elektrolyse im Motor stattfindende<br />

Zeit für einen Wechsel<br />

Viele Unbekannte also, die bei ungewisser Wartungshistorie<br />

des Oldtimers einen vorsorglichen<br />

Wechsel des Kühlmittels ratsam erscheinen lassen.<br />

Der Profi greift dabei zu einem Kühlerbefüllgerät<br />

(etwa von Hazet, Typ 4801-1), während<br />

der Laie diese Prozedur mit etwas Geschick in<br />

Heimarbeit erledigen kann (altes Kühlmittel gehört<br />

dabei nicht in das Abwasser!!!).<br />

Tipps hierfür haben wir<br />

Ihnen nachstehend aufgelistet.<br />

Abschließend empfiehlt es sich,<br />

den Wechsel zu notieren und alle<br />

vier Jahre zu wiederholen, schon wegen der<br />

bei Oldies oftmals langen Standzeiten. Denn nur,<br />

wenn in den Adern des Oldtimers auf der nächsten<br />

Passtour nicht irgendeine undefinierbare<br />

braune Suppe schwappt, wird die Tour zu einem<br />

gelungenen Ergebnis und die heißen Momente<br />

beschränken sich auf das La Montanara am Objektiv<br />

der Kamera.<br />

Sven Jürisch<br />

Bei Systemen mit Ausgleichsbehälter<br />

muss der Kühlerdeckel<br />

auf dem Ausgleichsbehälter<br />

montiert sein, nicht am Kühler.<br />

DIE FAKTEN<br />

Die richtige Mischung macht’s<br />

Kühlerfrost- und Korrosionsschutz werden mit destilliertem Wasser vermischt.<br />

Wie stark der Frostschutz ist, wird durch das Mischungsverhältnis von Wasser<br />

und Kühlmittel bestimmt.<br />

Angaben zum richtigen Mischungsverhältnis finden Sie auf jedem Kühlmittelbehälter.<br />

Als grobe Faustregel können die folgenden Mischungsverhältnisse<br />

gelten:<br />

• Frostschutz bis minus 20 Grad: zwei Teile Wasser auf einen Teil Frostschutzmittel<br />

• Frostschutz bis minus 30 Grad: Wasser und Frostschutzmittel zu gleichen<br />

Teilen<br />

102


Service & Werkstatt | Automobilclubs für Oldtimer-Besitzer<br />

Die beiden ältesten deutschen Automobilclubs,<br />

AvD und ADAC, sind bei historischen<br />

Veranstaltungen besonders aktiv.<br />

Bei Pannen gibt es für Oldies keine<br />

Sonderrechte: Die Helfer geben wie<br />

bei modernen Autos ihr Bestes.<br />

Was ein Schutzbrief wirklich bringt<br />

Keine Angst vor Pannen<br />

Wenn das Auto mal streikt, vertrauen viele deutsche Autofahrer auf den Service eines Automobilvereins.<br />

Aber sind deren Serviceangebote auch für Oldtimer-Besitzer sinnvoll?<br />

Hierzulande bieten verschiedene Automobilclubs<br />

ihren Mitgliedern Schutzbriefe<br />

an, deren Leistungen sich auf den<br />

ersten Blick kaum unterscheiden. Sie beginnen<br />

mit der klassischen Pannenhilfe vor Ort inklusive<br />

den Transporten zur Werkstatt oder dem<br />

Rücktransport aus dem Urlaub. Darüber hinaus<br />

bieten manche Clubs von der Rechtsauskunft<br />

über diverse Serviceleistungen auch Versicherungen<br />

sowie Reise- und Finanzdienstleistungen<br />

an.<br />

Oldtimer erwünscht?<br />

Beim überwiegenden Teil der Clubs kommt der<br />

Oldtimer nicht als eigenständiger Begriff vor.<br />

Wir haben bei den vier „großen“ Clubs ADAC,<br />

ACE, ACV und AvD nachgefragt, welche speziellen<br />

Leistungen sie für Oldtimer und ihre Besitzer<br />

anbieten.<br />

Beginnen wir mit dem ADAC, der sich als<br />

offizieller deutscher Vertreter in der FIVA<br />

auch auf politischer Ebene für die Oldtimer-<br />

Szene engagiert. Wichtiger für Oldtimer-Besitzer<br />

sind jedoch die direkt verfügbaren Leistungen.<br />

Dazu gehören Ratgeber für Kauf,<br />

Rechtsfragen, Wartung und Reisen, Oldtimer-<br />

DIE GROSSEN <strong>AUTO</strong>MOBILCLUBS<br />

Fahrsicherheitstrainings sowie Hunderte von<br />

Veranstaltungen, die entweder direkt vom<br />

ADAC oder von den mit ihm verbundenen<br />

Oldtimer-Clubs ausgerichtet werden, und Ver-<br />

Name Allgemeiner Deutscher Auto Club Automobilclub von Automobil Club<br />

Automobil Club e. V. Deutschland e. V. Deutschland e. V. Verkehr e. V<br />

Kürzel ADAC ACE AvD ACV<br />

Internetseite www.adac.de www.ace-online.de www.avd.de www.acv.de<br />

Mitgliederzahl ca. 17.000.000 580.000 250.000 270.000<br />

jährlicher Beitrag 49 62,80 64,90 59,76<br />

(Basispaket) in €<br />

Gültigkeitsbereich Deutschland, Europa Europa weltweit Europa<br />

(Basispaket)<br />

Oldtimer-spezifische Rabattaktionen für Rabattaktionen für Kostenpflichtige Rabattaktionen für<br />

Leistungen Veranstaltungstickets, Veranstaltungstickets, OldtimerCard auch Veranstaltungstickets,<br />

Produkte und Dienst- Produkte und Dienst- für Nicht-Mitglieder. Produkte und Dienstleistungen<br />

leistungen Rabattaktionen für leistungen<br />

Oldtimerclub-Support<br />

Veranstaltungstickets,<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

Oldtimerclub-Support<br />

104


DIE ANDEREN <strong>AUTO</strong>MOBILCLUBS<br />

Name Kürzel Webadresse Jährlicher Bemerkung<br />

Beitrag (€)<br />

Auto- und Reise- ARCD www.arcd.de 79,80 Pannenhilfe, touristische<br />

club Deutschland<br />

Leistungen/Rabatte für<br />

öffentlichen Dienst<br />

Bruderhilfe e. V. BAVC www.bavc-auto 31 Pannenhilfe, Rabatte,<br />

Automobil & mobilclub.de versch. Leistungspakete<br />

Verkehrssicher-<br />

für Singles, Familien,<br />

heits Club<br />

Gruppen<br />

Verkehrsclub VCD www.vcd.org 29– 59 Tarife abhängig von<br />

Deutschland e. V.<br />

Fzg.-Schadstoffklasse<br />

Neuer Auto NAVC www.navc.de 49,50 Pannenhilfe,<br />

mobil- & Ver- (2-Jahres- Reiseplanung<br />

kehrs Club e. V.<br />

schutz)<br />

KS Kraftfahrer- KS www.automo 27 Pannenhilfe,<br />

schutz e. V. bilclub.de Wildschadenhilfe<br />

Mobil in www.mobil.org 24 Der Online-Automobil-<br />

Deutschland e. V.<br />

club, Pannenhilfe,<br />

Bahn-Rückfahrt<br />

sicherungen. Die meisten dieser Angebote können unabhängig von<br />

einer Clubmitgliedschaft genutzt werden, wobei Clubmitglieder teilweise<br />

Rabatte erhalten. Wer ADAC-Mitglied ist, bekommt als Oldtimer-Fahrer<br />

denselben Leistungsumfang wie jedes andere Mitglied<br />

auch. Ein speziell für Oldtimer geschneiderter Pannenservice wird<br />

nicht angeboten.<br />

Der AvD, der sich als ältester Automobilclub Deutschlands darstellt,<br />

bietet ebenfalls Oldtimer-orientierte Dienstleistungen an wie Gutachten,<br />

Versicherungen, Reiseservices, Clubunterstützung und historische<br />

Sportveranstaltungen. Darüber hinaus hat der AvD eine OldtimerCard<br />

kreiert. Sie ist auch für Nicht-Mitglieder erhältlich für Fahrzuge, die<br />

bestimmte Voraussetzungen erfüllen (mindestens 20 Jahre, Zustandsnote<br />

3). Neben diversen Rabattangeboten wie etwa bei Carglass und<br />

bei Eintrittskarten für Veranstaltungen bietet die Karte eine Reihe von<br />

Leistungen, die sonst einer Vollmitgliedschaft vorbehalten sind. Dazu<br />

gehört auch Pannen- und Unfallhilfe mit Mietwagen, medizinische Hilfe,<br />

Übernachtung und Ersatzversand sowie Fahrzeugrückholung bei<br />

Fahrzeugausfall. Nicht-Mitglieder zahlen dafür 49 Euro Beitrag, für<br />

AvD-Mitglieder kostet der Zusatzservice 29 Euro.<br />

Sowohl der ACE, mit 580.000 Mitgliedern immerhin der zweitgrößte<br />

Automobilclub nach dem ADAC, wie der ACV bieten, abgesehen<br />

von gelegentlichen Rabattaktionen für Tickets oder bestimmte<br />

Produkte und Dienstleistungen, keine speziellen Leistungen für Fahrer<br />

von Oldtimern und Youngtimern an. Allenfalls vereinzelt werden<br />

Informationsveranstaltungen durchgeführt wie etwa vom ACE auf<br />

der Bremen Classic Motorshow zum Thema „Kinder sichern im Oldtimer“.<br />

Abschleppen können alle!<br />

In ihren Kernkompetenzen unterscheiden die Clubs nicht zwischen<br />

modernen Autos und Klassikern oder haben sich nicht auf die besonderen<br />

Belange eines Oldtimers eingestellt. Das ist in weiten Bereichen<br />

auch nicht nötig, denn auch bei Klassikern hängt der Erfolg der Pannenhilfe<br />

vom individuellen Können des jeweiligen Helfers ab.<br />

Den Abschleppservice verbriefen alle Clubs zur nächstgelegenen<br />

Fachwerkstatt, nur wenn eine spezialisierte Oldtimer-Werkstatt näher<br />

liegt, kann sie auf Wunsch angesteuert werden. Erst wenn die Fachwerkstatt<br />

nicht in der Lage sein sollte, den Schaden innerhalb des<br />

nächsten Werktags zu beheben, gibt es auch einen Pick-up zur nächsten<br />

Oldtimer-Werkstatt oder nach Hause. Generell gilt natürlich speziell<br />

für den Transport zu einer Werkstatt: Wer den Fahrer freundlich<br />

darum bittet, zu einer speziellen Werkstatt geschleppt zu werden, wird<br />

damit oft erfolgreich sein, vorausgesetzt, die Wunschwerkstatt ist nicht<br />

wesentlich weiter entfernt als die nächstgelegene Fachwerkstatt. Zumal<br />

die „Fachwerkstatt“ natürlich immer die gewünschte Werkstatt<br />

sein kann und wird!<br />

Bodo Wistinghausen<br />

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Abbildungen nicht maßstäblich. Farben können abweichen.


Historie | Triumph 1800/2000 Roadster, 1946–49<br />

Mit frischem Lack und schicken<br />

Talbot-Spiegeln erschien<br />

der Roadster wie ladenneu!<br />

Fensterplatz<br />

im Kofferraum<br />

1962, als es an der Porte de Vincennes in Paris noch einen großen<br />

Gebrauchtwagenplatz gab, entdeckte ich beim Einbiegen in den<br />

großen Kreisverkehr ein Auto, das mir ziemlich unbekannt<br />

vorkam. So begann meine Liaison mit dem Triumph Roadster.<br />

Der attraktive Blickfang stand auf einem<br />

Podest inmitten vieler „Schnäppchen“.<br />

Ich hielt, um mir den schwarzen, auf<br />

Hochglanz polierten Wagen näher anzuschauen.<br />

Der offene und ziemlich breite Zweisitzer<br />

hatte eine lange Motorhaube, ein kurzes Cockpit<br />

mit durchgehender Sitzbank und ein etwas<br />

schwanger aussehendes Heck, in dessen Oberseite<br />

zwei kleine Scheiben eingelassen waren.<br />

Zwischen den vorderen Kotflügeln prangten<br />

mächtige verchromte Scheinwerfer. Anstelle eines<br />

Markenzeichens entdeckte ich auf dem<br />

Kühler nur eine Weltkugel. Der Rechtslenkung<br />

nach zu urteilen konnte der Wagen ein Engländer<br />

sein, doch rechtsgelenkte Sportwagen hatte<br />

es in den 40ern auch noch in Italien und sogar<br />

Frankreich gegeben. Aber der barocke Oldie<br />

mutete weder italienisch noch französisch an.<br />

Also wohl doch ein Brite. Jedenfalls gefiel mir<br />

das Fahrzeug sehr. Es war Mittagszeit, und zu<br />

dieser Zeit sperrt in Frankreich jeder rechtschaffene<br />

Geschäftsmann zu und begibt sich für<br />

zwei Stunden zu Tisch. Ich konnte also niemanden<br />

nach Marke und Preis fragen. Und da ein<br />

Flic mich darauf aufmerksam machte, dass ich<br />

mit meinem DKW Junior im Halteverbot stand,<br />

setzte ich meine Fahrt fort, bevor er seinen<br />

Schreibblock zückte, und strich die pausbäckige<br />

Unbekannte – erst später erfuhr ich, dass es<br />

sich um einen Triumph Roadster handelte – von<br />

der Porte de Vincennes erst einmal aus meinem<br />

Gedächtnis.<br />

Die Briten nannten das<br />

pum melige Cabrio eigen arti -<br />

gerweise Roadster, obwohl er<br />

Kurbelscheiben in den Türen (klassisches Cabrio-Merkmal)<br />

und nicht weniger als fünf Sitze<br />

hatte, mehr als manche Limousine. Denn auf<br />

der Sitzbank im Cockpit fanden locker drei Erwachsene<br />

Platz, und was ich als Fenster auf der<br />

Heckklappe wahrgenommen hatte, gab den<br />

Blick auf zwei weitere Sitze frei, die man benutzen<br />

konnte, wenn man das Fensterteil nach<br />

oben schwenkte und die sich daran anschließende<br />

Hälfte nach hinten, wodurch sich für die<br />

beiden Zusatzplätze eine Rückenlehne ergab.<br />

Eine pfiffige Lösung.<br />

Kuschelfalle auf Rädern<br />

Mein erstes Exemplar war metallic-blassgrün lackiert,<br />

mit schwarzem Lederinterieur, Baujahr<br />

1949, mit Zweiliter-Vierzylinder. Er war mit viel<br />

Anlauf etwas über 120 km/h schnell. Wenig<br />

Freude bereiteten die hakelige Lenkradschaltung,<br />

die schwache Verzögerung der Trommelbremsen<br />

und die beklemmende Dunkelheit bei<br />

geschlossenem Verdeck. Bewegte man den Wagen<br />

einigermaßen sportlich, tauchte das kurvenäußere<br />

Vorderrad tief ein bei gleichzeitiger Anhebung<br />

des Hecks. Und hatte ich eine Beifahrerin<br />

an Bord, so rutschte diese haltlos auf der<br />

ledernen Sitzbank entweder zur Tür hin oder geriet<br />

mit dem Fahrzeuglenker auf Tuchfühlung.<br />

Fotos: Archiv Halwart Schrader<br />

106


Das Armaturenbrett aus<br />

einem massiven Stück<br />

Holz könnte aus einem<br />

Vorkriegswagen stammen.<br />

Halwart Schraders dritter Triumph Roadster erhielt eine<br />

bugattiblaue Lackierung.<br />

Halwart Schrader beim Fotografieren<br />

seines ersten Triumph Roadsters,<br />

kurz nach der Überführung<br />

aus England nach München.<br />

Die beiden Klappsitze im Kofferraum mit aufstellbarer<br />

Windschutzscheibe sind schwer zu erklimmen.<br />

Letztgenanntes Manöver zeitigte einen mir nicht<br />

unangenehmen Zentrifugalkrafteffekt, wenn eine<br />

der jungen Damen aus meinem Kollegenkreis<br />

sich darauf einließ, von mir zum Lunch ausgeführt<br />

zu werden. Eine kurvenreiche, wenig befahrene<br />

Strecke zum Waldgasthaus in der Nähe<br />

von Sauerlach eignete sich besonders <strong>gut</strong> dazu,<br />

Anschmiegsamkeiten zu provozieren.<br />

Eines Tages verfolgte mich ein Besessener<br />

durch halb München, der mir den Wagen um so<br />

<strong>gut</strong> wie jeden Preis abkaufen wollte. Zunächst<br />

zierte ich mich, doch dann gab ich den Roadster<br />

für einen angemessenen Betrag her und nahm<br />

mir vor, bei meinem Freund und Oldie-Lieferanten<br />

Paul Foulkes in England sofort nach einem<br />

identischen Fahrzeug zu fragen. Schon vierzehn<br />

Tage später traf ein Brief mit einem Amateurfoto<br />

eines Triumph Roadster ein, doch der Zustand<br />

schien erbärmlich. „Lass Dich nicht täuschen“,<br />

schrieb Paul, „der Roadster mag schäbig<br />

aussehen, aber er ist okay und seine 75 Pfund<br />

allemal wert.“<br />

Paul erbot sich, das Auto persönlich nach<br />

München zu überführen, was mich von den inneren<br />

Qualitäten überzeugen sollte. Das Klappermobil<br />

mit Paul am Steuer trat tatsächlich auf<br />

eigener Achse in München ein, aber es war<br />

noch schrottiger als auf dem Foto erkennbar<br />

und ich sah zu, dass ich das Gefährt bald weitergab.<br />

Tatsächlich fand sich ein Enthusiast, der<br />

sich mit der notwendigen Zuversicht des Roadsters<br />

annahm. Das von ihm dunkelrot-metallic<br />

lackierte und mit schneeweißen Einzelsitzen<br />

versehene, auf Mittelschaltung umgerüstete<br />

Fahrzeug glich zwar einem Kirmesauto, war<br />

Der Triumph Roadster ist heute in Deutschland<br />

selbst bei Markenfreunden fast unbekannt.<br />

aber dennoch ein alltagstauglicher Boulevard-<br />

Flanierer, der auf der Leopoldstraße große Aufmerksamkeit<br />

erregte.<br />

Als ich der brillantroten Animierbombe eines<br />

Abends im Spätherbst 1969 in Schwabing<br />

begegnete, besaß ich wieder einen Triumph<br />

1800 Roadster. Ich hatte mein drittes (und bislang<br />

letztes) Exemplar direkt vom Präsidenten<br />

des Triumph Roadster<br />

Club in England<br />

erworben.<br />

Im dritten Anlauf<br />

Bob Fitsall verlangte<br />

zwar 180 Pfund Sterling<br />

(etwa 2.000 DM)<br />

für sein Schmuckstück,<br />

doch das<br />

schreckte mich nicht<br />

ab: Ich sicherte mir<br />

den grünen Roadster,<br />

der wirklich wie aus<br />

dem sprichwörtlichen<br />

Ei gepellt auf nagelneuen<br />

Dunlop-Reifen<br />

stand. Nur dieses<br />

fürchterliche Grün …<br />

das musste ich ändern.<br />

Die Karosseriefirma<br />

Ludwig Dreier in<br />

der Münchner Müllerstraße erledigte dies mit<br />

großer Perfektion. In leuchtendem Kobaltblau<br />

sah der Wagen erheblich vorteilhafter aus, und<br />

dass die Dreiermänner die vorderen Stoßstangenhörner<br />

anschließend verkehrt herum aufsetzten,<br />

fiel fast gar nicht auf.<br />

Mit neuem Verdeck, ein paar Accessoires wie<br />

Talbot-Rückspiegel und verchromten Blinkergehäusen<br />

machte der frisch lackierte Wagen<br />

den Eindruck, er sei ladenneu. Die Aufarbeitung<br />

hatte satte 4.754 DM gekostet. Bedauerlich nur,<br />

dass die Fahreigenschaften nicht hielten, was<br />

sein Erscheinungsbild versprach. Jeder TR3<br />

oder gar TR4 war ihm meilenweit<br />

überlegen. Diese Roadster<br />

hatten zwar keinen Schwiegermuttersitz<br />

und auch keine Anschmiege-Automatik<br />

für Elchtestmanöver<br />

mit arglosen Beifahrerinnen, dafür<br />

aber waren sie Sportwagen im Wortsinne. Ich<br />

meine, es war ein großer Fehler, die renommierte<br />

und seit 1923 bestehende Marke Triumph<br />

1984 eingehen zu lassen. Aber es haben ja noch<br />

ganz andere britische Traditionsmarken über<br />

die Klinge springen müssen.<br />

Halwart Schrader<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 107


Reise | Oberweser und Solling<br />

Cabriofreuden in der Rühlener Schweiz<br />

Märchenhaftes am<br />

Weserlauf<br />

Von Bad Pyrmont zur Oberweser erschließt<br />

sich dem Reisenden ein Dreiklang reizvoller<br />

Touristenrouten: Unsere Klassikertour führt<br />

zu Zielen an der Deutschen Märchenstraße,<br />

der Straße der Weserrenaissance und der<br />

Deutschen Fachwerkstraße. Steigen Sie ein!<br />

Die prachtvolle Hauptallee bildet das Spalier,<br />

als wir die seit Jahrhunderten sprudelnden<br />

Heilquellen des Staatsbades<br />

Bad Pyrmont verlassen. Unser Ziel ist das südlich<br />

gelegene Bergland. Souverän arbeitet sich<br />

der Achtzylinder des Mercedes-Benz 450 SL<br />

auf der kurvenreichen Strecke bergan. Morgennebel<br />

liegt über der Landschaft. Unter dem<br />

Dach laubverhängter Bäume cruisen wir auf<br />

der bald weniger stark steigenden Landstraße<br />

dem Wesertal entgegen. Noch verschließen Nebelschwaden<br />

die Mittelgebirgswelt.<br />

Die Witterung macht der nahen Märchenstraße<br />

alle Ehre. So stellen wir uns die Heimat<br />

mystischer Sagen vor. Auf dem Weg nach Glesse<br />

setzt sich die Sonne durch und lässt Meere<br />

reifer Kastanien leuchten. Bäume voller blutroter<br />

Äpfel und saftiger Birnen säumen den Weg<br />

nach Bodenwerder. Das Städtchen am Weserufer<br />

ist ein <strong>gut</strong>er Ausgangspunkt, um mit einem<br />

der Ausflugsdampfer den Fluss zu erkunden,<br />

der hier seinen Glanz entfaltet. Stromaufwärts<br />

Mit der Weserschleife nähern wir uns einem<br />

spannenden Kultur- und Naturerlebnis.<br />

bildet der Weserlauf im enger werdenden Tal<br />

reizvolle Schleifen.<br />

Auf der Straße der Weserrenaissance rollen<br />

wir gemütlich zum direkt am Ufer gelegenen<br />

Örtchen Rühle. Vorbei an saftigen Wiesen voller<br />

nimmersatt weidender Kühe scheint der Fluss<br />

hier mit der Weidelandschaft zu verschmelzen.<br />

Die vielleicht 50 Kilometer pro Stunde machen<br />

die Fahrt zum Genuss. Nach einem Blick auf die<br />

leuchtendroten Vogelbeerbäume am Straßenrand<br />

erreichen wir das von der Weser in einem<br />

großen Bogen umflossene Dölme. Ein Treidelpfad<br />

erinnert an das einst mühsame Ziehen der<br />

Binnenschiffe. Denn nicht überall war der Einsatz<br />

von Pferden erlaubt, und dann benötigte<br />

man 200 Männer, um die 100 Tonnen schweren<br />

Schiffe der Strömung entgegenzuziehen – so<br />

verrät es eine Schautafel. In Reileifzen, einem<br />

hübschen Fachwerkdorf, genießen luftschnappende<br />

Radfahrer in Strandkörben oder auf Sonnenliegen<br />

das schöne Wetter.<br />

Ein paar Schaltvorgänge weiter lockt mit<br />

Schloss Bevern ein echtes Glanzstück der Weserrenaissance.<br />

Nach der Besichtigung füllen<br />

wir in einem in einer ehemaligen Schlossremise<br />

stilvoll untergebrachten Supermarkt unsere<br />

Vorräte wieder auf. Eine kilometerlange, schattenspendende<br />

Allee später verlassen<br />

wir bei Polle, Heimat des<br />

Aschenputtel-Märchens, das Wesertal.<br />

Nach dem lässigen Dahingleiten<br />

Cruisen ist nun Arbeit für den R107<br />

angesagt: Vor Ort erhielten wir den Tipp, über<br />

den 497 Meter hohen Köterberg zu fahren, den<br />

Aussichtsberg der Region schlechthin. Eine kurvige,<br />

auch bei Motorradfahrern beliebte Straße<br />

führt hinauf. Zurecht wird der Rundblick vom<br />

Köterberghaus gerühmt. Im Riesengebirgsstil<br />

erbaut, bietet das Wirtshaus Perspektiven auf<br />

108


KURZ & KNAPP<br />

Streckenlänge: ca. 250 Kilometer<br />

Reisedauer: 2 bis 4 Tage<br />

Reisezeit: April bis Oktober<br />

Rund um die ehemalige<br />

Reichsabtei Corvey laden<br />

Mittelgebirgsrouten zu<br />

genussvollen Autowanderungen<br />

ein.<br />

Solling, Wesertal, Teutoburger Wald …<br />

Bei soviel Sicht verwundert nicht, dass<br />

hier vor 200 Jahren eine Station der optischen<br />

Telegraphenlinie entstand. Bis<br />

zum Aufkommen der Elektrizität diente<br />

sie der Nachrichtenübermittlung zwischen<br />

Berlin und Koblenz. Nähere Infos<br />

entdeckten wir im Schlossmuseum Bevern.<br />

Der Holzmindener Wochenmarkt ist<br />

der richtige Ort, um unter ausladenden<br />

Platanen in einem der Cafés eine Pause<br />

einzulegen und das bunte Treiben auf<br />

dem Marktplatz zu beobachten, bevor<br />

wenige Kilometer südlich mit der imposanten<br />

Anlage der ehemaligen<br />

Reichsabtei Corvey das nächste kulturelle<br />

Highlight naht. Die von Karl dem<br />

Großen geplante Anlage samt karolingischem<br />

Westwerk aus dem neunten<br />

Jahrhundert sowie der Grabstätte<br />

Hoffmann von Fallerslebens, dem Kai-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 109


Reise | Oberweser und Solling<br />

sersaal und der riesigen Bibliothek beeindruckt<br />

schon durch ihre Ausmaße.<br />

Weiter auf den Spuren der Gebrüder Grimm<br />

unterwegs, nehmen wir im nahen Höxter Quartier.<br />

Beinahe hätte das Fachwerkstädtchen sein<br />

Gesicht in den 1970er-Jahren mächtig verändert,<br />

denn im Zuge einer großangelegten Sanierung<br />

sollte die Moderne einziehen, wie der<br />

Stadtführer berichtet. Glücklicherweise habe<br />

man die Abrissbirnen gestoppt und noch manches<br />

historische Fachwerkgebäude vom Putz<br />

freigelegt und erhalten. So strahlen etliche Altstadtwinkel<br />

echtes Wohlfühlambiente aus. Wie<br />

man sich zuhause heimisch fühlen kann, zeigt<br />

unser nächster Stopp auf der Weserrenaissance-Straße:<br />

In der Porzellanmanufaktur auf<br />

Schloss Fürstenberg entsteht feines Tafelgeschirr<br />

und manche kunstvoll gefertigte Preziose.<br />

Das Museum samt Besucherwerkstatt macht<br />

das alte Handwerk erlebbar. Auf <strong>gut</strong> ausgebauter<br />

Trasse rollen wir mit Unterstützung der Motorbremse<br />

wieder hinab zum Fluss. Eine Birkenallee<br />

weist den Weg zur nächsten Schleife. Kühe<br />

nutzen die dahinströmende Weser als Tränke.<br />

Wie schon bei Bodenwerder wird der Fluss von<br />

einer imposanten Stahlgitter-Eisenbahnbrücke<br />

überspannt.<br />

Von Lauenförde steigt die B 241 den sonnigen<br />

Osthang des Wesertals hinauf. Bald kommt<br />

Ein Bergsträßchen führt in die Rühlender<br />

Schweiz zu einem der Naturhöhepunkte.<br />

eine Abzweigung. Entlang abgeernteter Felder<br />

zuckeln wir über die reizvolle Nebenstrecke. Ein<br />

Forellenhof lockt zur Rast. Über die Schultern<br />

des Beifahrers hinweg erkennen wir die Höhenzüge<br />

am gegenüberliegenden Ufer des im engen<br />

Talgrund fließenden Stroms. Wenig später<br />

erreichen wir eine neuzeitliche Touristenattraktion:<br />

den Weser-Skywalk. Der kurze Abstieg zur<br />

Plattform bei den Hannoverschen Klippen wird<br />

gekrönt vom Tiefblick auf den Fluss und Bad<br />

Karlshafen. Im Jahr 1699 von Landgraf Carl zu<br />

Hessen als Hafenort eines nie realisierten Kanals<br />

planmäßig angelegt, verwandelte sich die<br />

weiße Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts dank eines<br />

Solefunds zum Kurort, dessen Gradierwerk<br />

tief durchatmen lässt. Verlockend für<br />

Fans der Grimmschen Kinder- und<br />

Hausmärchen ist ein Abstecher zur Sababurg<br />

im Reinhardswald. Das Schloss<br />

ist Schauplatz des Dornröschen-Märchens<br />

und heute ein romantisches Hotel.<br />

Am Rande der Solling-Höhenzüge erreichen<br />

wir das 1.000 Jahre alte Uslar. Dessen Altstadt<br />

ist reich an Fachwerk und lädt zum Rundgang<br />

ein. So ist es schon später Nachmittag, als wir<br />

auf der <strong>gut</strong> ausgebauten Landstraße in zügiger<br />

Immer wieder gehen wir mit<br />

der Weser auf Tuchfühlung.<br />

Fachwerkzauber<br />

in<br />

Höxter.<br />

Ein interessanter Rastplatz<br />

mit Blick auf die Weserschleifen<br />

ist Schloss Fürstenberg.<br />

Fotos: Frank Wündsch<br />

110


DIE FAKTEN<br />

Altes Fachwerk, märchenhafte Wälder und romantische Schlösser<br />

In Ausgabe 2/2014 reisten wir von der Porta Westfalica ins nördliche Weserbergland. Nun starten wir in Bad Pyrmont zu einer Rundfahrt entlang<br />

des Oberweserlaufs, durch den Solling und die Rühlener Schweiz. Beide Routen lassen sich zu einer großen Weser-Rundreise verknüpfen.<br />

Anreise<br />

Bad Pyrmont ist bspw. über die BAB 2<br />

Berlin – Ruhrgebiet, AS Bad Eilsen,<br />

weiter auf der B 238 bzw. über die<br />

BAB 33, AS Paderborn-Elsen, weiter<br />

auf der B 1 zu erreichen. Ein Terminal<br />

des DB Autozuges mit Verbindungen<br />

von Lörrach und München befindet<br />

sich in Hildesheim www.bahn.de/<br />

autozug.<br />

Essen, Trinken, Übernachten<br />

Hotel Fürstenhof ***, 31812 Bad<br />

Pyrmont, Tel. (05281) 15 10 30,<br />

www.fuerstenhof.steigenberger.de<br />

Hotel Stadt Höxter ***, 37671 Höxter,<br />

Tel. (05271) 697 90,<br />

www.hotel-stadt-hoexter.de<br />

Parkhotel Deutsches Haus ***,<br />

37619 Bodenwerder,<br />

Tel. (05533) 40 07 80,<br />

www.parkhotel-bodenwerder.de<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Draisinenfahrten, Kultur-Bahnhof<br />

Bodenwerder, 37633 Dielmissen,<br />

Tel. (04541) 88 32 16,<br />

www.kulturbahnhof-bodenwerder.de<br />

Flotte Weser Fahrgastschifffahrt,<br />

31785 Hameln, Tel. (05151)<br />

93 99 99, www.flotte-weser.de<br />

Münchhausenfestspiele, jeweils<br />

am ersten Sonntag im Monat auf<br />

dem Marktplatz (Mai bis Okt.),<br />

Info: Tourist-Information Bodenwerder-Polle<br />

(s.u.)<br />

Nächtliches Weserrenaissance-<br />

Schloss-Bevern, Info: Kulturzentrum<br />

Weserrenaissance Schloss Bevern,<br />

37639 Bevern, Tel. (05531)<br />

99 40 18, www.schloss-bevern.de<br />

Prächtige<br />

Weserrenaissance<br />

in<br />

Schloss Bevern.<br />

Optische Telegraphenlinie, Info:<br />

www.optische-telegrafie.de<br />

Schloss Corvey (ehem. Reichsabtei),<br />

Info: Kulturkreis Höxter-Corvey, 37671<br />

Höxter, Tel. (05271) 69 40 10,<br />

www.schloss-corvey.de<br />

Schloss Fürstenberg, Schlossmuseum<br />

und Porzellanmanufaktur, 37699 Fürstenberg,<br />

Tel. (05271) 40 11 61,<br />

www.fuerstenberg-porzellan.com<br />

Stadtführung Höxter (öffentl. Mi.<br />

15.00, Sa. 11.00 Uhr), Info: Tourist-<br />

Information Höxter (s.u.)<br />

Begrüßung<br />

vor dem<br />

Münchhausenmuseum.<br />

Barockstadt, Gradierwerk Bad<br />

Karlshafen, Weser-Skywalk, Info:<br />

Kur- und Touristik-Information Bad<br />

Karlshafen (s.u.)<br />

Informationen<br />

www.weserbergland-tourismus.de<br />

Kur- und Touristik-Information Bad<br />

Karlshafen, 34385 Bad Karlshafen,<br />

Tel. (05672) 99 9922,<br />

www.bad-karlshafen.de<br />

Solling-Vogler-Region im Weser -<br />

bergland Touristikzentrum, 37603<br />

Holzminden/Neuhaus,<br />

Tel. (05536) 96 09 70,<br />

www.solling-vogler-region.de<br />

Touristinformation Bad Pyrmont,<br />

31812 Bad Pyrmont, Tel. (05281)<br />

94 05 11, www.badpyrmont.de<br />

Tourist-Information Bodenwerder-<br />

Polle, 37619 Bodenwerder,<br />

Tel. (05533) 405 41,<br />

www.muenchhausenland.de<br />

Tourist-Information Höxter, 37671<br />

Höxter, Tel. (05271) 194 33,<br />

www.hoexter-tourismus.de<br />

Die Reise wurde unterstützt vom<br />

Weserbergland-Tourismus e.V.<br />

Fahrt die Solling-Wälder erreichen. Die Deutsche<br />

Märchenstraße führt direkt von Uslars<br />

Fußgängerzone hinauf. Der Oldie klettert die<br />

300 Höhenmeter durch dichten Laubwald mit<br />

Bravour. Bald zweigen wir in Richtung Torfhaus<br />

ab. Die gewalzte Erdstraße lässt das Naturparadies<br />

noch näher ans Cockpit heranrücken. Mit<br />

gemächlicher Geschwindigkeit erleben wir Entschleunigung<br />

in Reinkultur. Wie bestellt, beginnt<br />

die Abenddämmerung. Im schwindenden Licht<br />

drängt sich die Frage auf, ob uns wohl Hexen,<br />

Feen oder Zwerge in dieser einsamen Märchenwaldwelt<br />

begegnen werden?<br />

Gewalzte Erdstraße durch den Solling<br />

Nach gefühlt halbstündiger Bummelfahrt haben<br />

uns die Asphaltbänder zurück. Mit der 500-Meter-Höhenmarke<br />

passieren wir den Scheitelpunkt.<br />

Der siedlungslosen Waldreise folgt eine<br />

kilometerlange Talfahrt auf einer zehnprozentigen<br />

Rampe mit Blick auf die benachbarten<br />

Vogler-Höhenzüge.<br />

In Mackensen haben wir den Solling verlassen<br />

und nähern uns bald einer schmalen, etwas<br />

holperigen Landstraße Stadtoldendorf. Die<br />

Stadt liegt in einer Senke vor dem nördlichen<br />

Teil des Naturparks. Jetzt lohnt das ehemalige<br />

Kloster Amelungsborn einen Stopp, mit seiner<br />

aus romanischen und gotischen Stilelementen<br />

bestehenden Kirche.<br />

Weiter geht’s durch das idyllisch gelegene<br />

Golmbach hinauf in die Rühlener Schweiz. Die<br />

überaus harmonische Hügellandschaft ist einer<br />

der Natur-Höhepunkte der Tour. Ein handgemaltes<br />

Schild lädt zum Selberpflücken ungespritzter<br />

Kirschen von alten Bäumen ein. Mit<br />

serpentinenartigem Verlauf gewinnt das frische<br />

Asphaltband Bergstraßencharakter. So umrunden<br />

wir den 460 Meter hohen Vogler bis wir bei<br />

Bodenwerder ist ein <strong>gut</strong>er Ausgangspunkt<br />

für Schiffstouren auf dem Fluss.<br />

Rühle, schon nahe unserem Etappenziel, wieder<br />

das Weserufer erreichen. In langgezogenen Bögen<br />

kommen wir zurück nach Bodenwerder im<br />

Münchhausenland. Auf einer Kanonenkugel<br />

reitend empfängt uns eine Figur des weltberühmten<br />

Lügenbarons in seinem Geburtsort.<br />

Auf dem Marktplatz halten die sonntäglichen<br />

Festspiele die Erinnerung an die Geschichten<br />

des Freiherrn wach.<br />

Fachwerkstädte Hameln und Höxter<br />

Am nächsten Morgen folgen wir der Weser<br />

stromabwärts auf einem Sträßchen, das sich<br />

dicht ans Ostufer schmiegt. Nach kurzer Waldfahrt<br />

im breiter werdenden Tal eröffnet ein Abstecher<br />

einen reizvollen Blick auf Schloss Hehlen.<br />

Im Weiler Heyen erreichen wir wieder den<br />

Fluss. Hier erinnern uralte Anlagenteile an die<br />

rund 500 Jahre bestandene Gierseilfähre. Einige<br />

hundert Meter nördlich schließlich führt eine<br />

Allee zu einem in Betrieb befindlichen Flussübergang.<br />

Wer mit der Gierfähre Grohnde übersetzt,<br />

erreicht am gegenüberliegenden Ufer liegend,<br />

nach kurzer Fahrt die Rattenfängerstadt<br />

Hameln (siehe <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 2/14).<br />

Frank Wündsch<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 111


Kaufberatung | Fiat X1/9<br />

Spaßmobil mit Rostproblemen<br />

Solo per due<br />

Als der Fiat X 1/9 1972 auf dem Turiner Salon debütierte,<br />

hatte er viele Zutaten, die ihn auch heute noch zum Spaßauto<br />

machen: Mittelmotor, <strong>gut</strong>es Fahrwerk, Scheibenbremsen<br />

rundum, knackige Karosse mit Klappscheinwerfern und ein<br />

Targadach. Doch der Spaß kann auch getrübt werden ...<br />

Der kantige X1/9 war konzeptionell in jedem<br />

Detail das Gegenteil seiner Vorgänger<br />

Fiat 850 Spider und Coupé, doch<br />

diese Mischung erwies sich als so gelungen,<br />

dass sie immerhin 16 Jahre lang weitgehend unverändert<br />

gebaut wurde. Die einzige größere<br />

Modifikation gab es Ende 1978: Der Hubraum<br />

wuchs von 1.300 auf 1.500 Kubikzentimeter,<br />

gleichzeitig gab es neue Stoßfänger im Eisenbahnschienen-Design<br />

und ein überarbeitetes<br />

Ersatzteilpreise<br />

Satz Frontblinker neu 1300<br />

Spurstange komplett neu<br />

Mittelkonsole gebraucht<br />

Satz Stoßdämpfer<br />

Auspuff komplett neu<br />

69 Euro<br />

30 Euro<br />

30 Euro<br />

435 Euro<br />

138 Euro<br />

Quelle: ww.ing-hoba.de<br />

Armaturenbrett. Wer sich heute für einen „X“ –<br />

wie er bei den Fans kurz und knackig heißt – interessiert,<br />

muss sich darüber im Klaren sein,<br />

dass er einen mindestens 25 Jahre alten Italiener<br />

vor sich hat, der in einer Zeit gebaut wurde,<br />

als Rostvorsorge noch nicht zu<br />

den wichtigsten Punkten im Lastenheft<br />

der Autohersteller gehörte.<br />

Deshalb ist der Zustand<br />

der Karosserie heute – ebenso<br />

wie die komplette Anwesenheit der Anbauteile<br />

– auch wichtiger als die technische Befindlichkeit<br />

bestimmter Komponenten.<br />

Die Karosserie<br />

Die Besichtigung eines X beginnt am besten<br />

vorn. Das Frontblech zwischen den Klappscheinwerfern<br />

rostet an der zum Kofferraum hin<br />

angebrachten Wasserablaufrinne. Die Scheinwerferschächte<br />

haben meist keine oder zu kleine<br />

Ablauflöcher, sodass von oben hereinlaufendes<br />

Regenwasser sich auf Dauer seine eigenen Abflüsse<br />

schafft. Auf dem Kofferraumboden sollte<br />

entweder eine Gummimatte oder – bei späteren<br />

Versionen – ein Passformteppich liegen. Im vorderen<br />

Kofferraum sind die Stehbleche an den<br />

Seiten gefährdet, da hier doppellagiges Blech<br />

verarbeitet wurde.<br />

Der Batterieboden ist oft durch auslaufende<br />

Säure angegriffen. Der Wasserkasten unterhalb<br />

des Windschutzscheiben-Rahmens gilt als recht<br />

stabil. Der Rahmen selbst ist ein K.-o.-Kriterium:<br />

Fortgeschrittene Fäulnis rund um die Frontscheibe<br />

ist nur sehr aufwendig zu sanieren und<br />

degradierte schon manchen der Bertone-Zweisitzer<br />

zum Teileträger.<br />

Die vorderen Kotflügel sind verschweißt und<br />

rosten an der Verbindung zur A-Säule. Braune<br />

Pest an den Radläufen hingegen deutet eher auf<br />

unsachgemäß konservierte Blechbearbeitung<br />

hin, weil einer der Vorbesitzer breitere Gummis<br />

auf die Felgen montieren wollte und deshalb die<br />

Viele X1/9 sind optisch und technisch „getunt“.<br />

Alle Änderungen müssen eingetragen sein!<br />

Radläufe in Heimwerker-Qualität umgebördelt<br />

oder gar weggeflext hat.<br />

Von den Anbauteilen ist zum Großteil Gutes<br />

zu berichten: Das Targadach besteht aus Kunststoff<br />

und ist keiner Korrosion unterworfen. Die<br />

Kofferraumdeckel vorn und hinten leiden allenfalls<br />

an Kantenrost, der sich aber rasch in<br />

den Griff bekommen lässt. Die Türen hingegen<br />

sind anfällig. Dies betrifft weniger die Türhäute<br />

als vielmehr die Böden (Ablauflöcher!)<br />

Fiat<br />

X1/9<br />

Targacoupé<br />

für Mittel -<br />

motorfans<br />

112


und die Flächen innen hin zur A-Säule. Erstklassige<br />

Türen sind daher gesucht und teuer.<br />

Am Wagenboden sind vor allem die Wannen<br />

vor den Sitzen gefährdet. Die Dämmmatten unter<br />

dem Teppich werden gern zum Wasserspeicher,<br />

etwa wenn der Wagen einmal mit offenem<br />

Dach im Regen stand, und sorgen für verstärkte<br />

Korrosion. Innenschweller und Sitzbefestigungen<br />

hingegen gelten als unproblematisch. Die<br />

vordere Spritzwand rostet dafür gern durch, und<br />

auch die Außenschweller verdienen kritische<br />

Blicke. Im Heckbereich sind die Endspitzen und<br />

der hintere Kofferraum gefährdet. Er verfügt<br />

über einen doppelten Boden, der auf den<br />

Längsträgern verschraubt ist: Raus damit –<br />

auch die Dämmatte darunter ist überflüssig!<br />

Der Boden des Gepäckabteils ist ebenso gefährdet<br />

wie es die Längsträger in Richtung Motorraum<br />

sind. Hier sollten vor allem die Stoßdämpferdome<br />

und ihre Umgebung einer sorgfältigen<br />

Inspektion unterzogen werden.<br />

Innenraum<br />

Der Innenraum des X 1/9 änderte nahezu in jedem<br />

Jahr in Details sein Aussehen. Allgemein<br />

gilt: Das Interieur sollte komplett und ohne Schäden<br />

sein. Die Sitze sind meist mit einer Kombination<br />

aus Kunstleder und Stoff bezogen, was<br />

vor allem im Bereich der Nähte häufig zu Aufplatzungen<br />

führt. Ebenfalls aus Kunstleder bestehen<br />

die Türverkleidungen, die – ebenso wie<br />

die Verkleidung hinter den Vordersitzen – ohne<br />

nachträg liche Lautsprecherlöcher sein sollten.<br />

Original sitzen die Lautsprecher auf der schmalen<br />

„Hutablage“ vor der heizbaren Heckscheibe.<br />

Im Armaturenbrett ist auf Vollständigkeit Wert<br />

zu legen. Vor allem die Schalter (die beim<br />

1300er aus dem Fiat 127/128, beim 1500 Five<br />

Mit dem Targadach kombinierte der<br />

X1/9 das Beste beider Welten: Cabrio-Feeling<br />

bei Sonne und Coupékomfort<br />

bei schlechtem Wetter.<br />

Clubs, Spezialisten<br />

Clubs/Forum<br />

Bertone X1/9 Club Deutschland<br />

Heiko Lange, Tel. (02736) 299 154, www.x1-9.de<br />

X1/9 Club Allgäu<br />

Torsten Alker, Tel. (0833) 680 51 66, www.x19club-allga.eu<br />

Deutschsprachiges X1/9-Forum<br />

www.project-x19.de/forum/<br />

Ersatzteile<br />

Ing HoBa Classic Parts<br />

Schulstraße 14, 74239 Hardthausen,<br />

Tel. (07139) 93 00 38, www.ing-hoba.de/shop/<br />

Oldtimerstore.de<br />

Peter Hütt, Wingensiefener Straße 21, 51519 Odenthal,<br />

Tel. (02174) 89 15 53, www.oldtimerstore.de/<br />

Gruppo Ricambi Bielstein OHG<br />

Im Kirchenfelde 6, 31157 Sarstedt,<br />

Tel. (05066) 653 90, www.bielstein.com/<br />

Autoteile Augustin<br />

Augustin Group GmbH & Co. KG, Skandinavienbogen 5,<br />

24983 Handewitt, Tel. (04608) 973 66-0,<br />

www.axel-augustin.de<br />

Eurosport UK, www.eurosport-uk.net (Onlineshop)<br />

Der X1/9 ist ein strikter Zweisitzer. Der<br />

Innenraum mit <strong>gut</strong>en Sitzen bietet auch<br />

für größere Menschen ausreichend Platz.<br />

Der 1,5-Liter-Vierzylinder der Baujahre ab 1978 war mit Einspritzanlage und G-Kat umweltfreundlich<br />

unterwegs.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 113


Kaufberatung | Fiat X1/9<br />

Der 10-Punkte-Check<br />

Die Schwachstellen des Italosportlers<br />

Nur, wenn die Karosse in <strong>gut</strong>em Zustand ist, lohnt es sich, über einen Kauf<br />

nachzudenken: Blechteile sind rar und meist von mäßiger Qualität. Die Technik<br />

stammt aus dem Fiat-Baukasten und ist großteils unproblematisch.<br />

1. Rostfalle: Die Bodenbleche vor den Sitzen sind<br />

echte Schwachpunkte.<br />

2. Eck-Check: Kotflügelenden und Endspitzen<br />

faulen gern.<br />

3. Gammelalarm: Die Schweller und Türunterkanten<br />

müssen sorgfältig auf Rost gecheckt werden.<br />

4. Hebauf: Rund um die Wagenheberaufnahmen<br />

wütet oft die braune Pest.<br />

5. Spursicher: Sind die Kugelköpfe der Lenkung<br />

und der Querlenker okay? Und die Gummimanschetten<br />

intakt?<br />

9<br />

6<br />

6. Still gestanden: Die vier Scheibenbremsen<br />

kranken oft an Standschäden.<br />

7. Augen auf: Funktionieren die Klappscheinwerfer<br />

synchron?<br />

8. Das Interieur hat oft gelitten: Ersatz ist fast<br />

nicht mehr zu bekommen.<br />

9. Das Getriebe neigt zu Inkontinenz und leidet<br />

unter schwachen Synchronringen.<br />

10. Klappe auf: Bei den 1500er-Versionen brechen<br />

gern die Scharniere am Handschuhfach –<br />

Ersatz Fehlanzeige!<br />

1 2 3 4<br />

8<br />

3<br />

10<br />

4<br />

1<br />

2<br />

5<br />

7<br />

Speed anfangs aus dem Ritmo I und zum<br />

Schluss aus dem Ritmo II stammten) sind kaum<br />

noch beschaffbar. Ärgerlich ist, dass die Scharniere<br />

an der Klappe des Handschuhfachs bei<br />

den 1500er-Versionen fast immer gebrochen<br />

sind, und auch dafür gibt es natürlich längst keinen<br />

Ersatz mehr. Der Teppich zeigt häufig Abnutzungserscheinungen,<br />

farbige Teppiche bleichen<br />

darüber hinaus gern aus.<br />

Elektrik<br />

Die elektrische Ausrüstung des X 1/9 gibt relativ<br />

wenig Anlass zur Kritik. In den meisten<br />

Fällen handelt es sich um Massefehler, wenn<br />

beispielsweise beim Bremsen und gleichzeitigen<br />

Blinken die Heckleuchteneinheit zur unkontrollierbaren<br />

Lichtorgel wird. Öffnet hingegen<br />

einer der Klappscheinwerfer nicht oder<br />

verzögert, liegt es meist an dem entsprechenden<br />

Relais. Die ab 1982 serienmäßigen elektrischen<br />

Fensterheber funktionieren bei regelmäßiger<br />

Nutzung meist problemlos, neigen aber<br />

zu Standschäden. Bei den Scheinwerfern sind<br />

vor allem die Reflektoren gefährdet: Sie erblinden<br />

gern. Eine schwächelnde Elektrik hat ihre<br />

Ursache oft im vierpoligen Stecker des Zündschlosses,<br />

der gerne Kriechströme oder Verschmorungen<br />

produziert.<br />

Technik<br />

Die kurzhubig ausgelegten Motoren stammen<br />

aus dem Fiat 128 Coupé 1300 beziehungsweise<br />

dem Ritmo 85 (1500). Sie gelten als drehzahlfest<br />

und unproblematisch. Ölundichtigkeiten treten<br />

manchmal an der Dichtung des Nockenwellenkastens<br />

und an der Benzinpumpe (bei den Vergasermodellen)<br />

auf. Der Zahnriemen ist ein Verschleißteil,<br />

das spätestens alle 60.000 Kilometer<br />

ausgewechselt werden muss. Auch der Keilriemen<br />

bedarf des regelmäßigen Wechsels – reißt<br />

er, nimmt er oft den Zahnriemen mit ins Verderben.<br />

Das Vierganggetriebe des 1300er-Triebwerks<br />

lässt sich präziser schalten als die Fünfgangbox<br />

am 1500er. Beide Getriebe leiden unter<br />

unterdimensionierten Synchronringen, die<br />

nach spätestens 80.000 Kilometer durch Kratzen<br />

beim Gangwechsel Schwächen anzeigen.<br />

Auch die Kupplung hält selten länger. Die Antriebswellen<br />

hingegen sind für die Ewigkeit kon-<br />

5 6 7<br />

8 9 10<br />

MARKTWERTE<br />

Gute X1/9 sind keine Sonderangebote mehr. „Rundum-Sorglos-Autos“<br />

überschreiten mittlerweile die<br />

10.000-Euro-Marke deutlich. Die Preise sind über<br />

die ganze Bauzeit identisch, der Wert ergibt sich ausschließlich<br />

aus dem Zustand.<br />

Fiat X1/9<br />

Preisentscheidend sollte der Zustand der<br />

Karosserie sein. Die Kosten größerer<br />

Blecharbeiten übersteigen den Marktwert.<br />

Modell: Fiat X1/9 1300/1500<br />

Baujahre: 1972–78/1978–84<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 14.000 2: 9.000 3: 5.900 4: 3.100 5: 1.100<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/InterClassic<br />

Fotos: Michael Grote, Clement Bucco-Lechat/CommonsMedia<br />

114


Experten-Tipp: Torsten Aiker,<br />

X 1/9 Team Allgäu<br />

Ich empfehle bei allen X1/9 die Umrüstung der<br />

Licht- und Scheibenwischerschaltung auf Relais.<br />

Damit wird der Lenkstockschalter deutlich entlastet<br />

und hält länger. Vor allem in Verbindung mit H4-<br />

Scheinwerfern ist die Lichtausbeute deutlich besser<br />

und die Scheibenwischer laufen deutlich<br />

schneller, wenn Licht, Scheibenwischer und Lüftung<br />

gleichzeitig benötigt werden.<br />

Das Cockpit mit dem hübschen Vierspeichen-Lenkrad ist umfangreich bestückt, die drei<br />

Ins trumente über der Mittelkonsole sind nachgerüstet.<br />

Die Technik bereitet bei regelmäßiger Wartung<br />

wenig Probleme und ist dann auch zuverlässig.<br />

struiert, vorausgesetzt, man hält die Staubmanschetten<br />

geschmeidig.<br />

Die Bremsanlage mit den vier Scheibenbremsen<br />

besitzt keinen Bremskraftverstärker und erfordert<br />

daher einen beherzten Tritt des rechten<br />

Fußes. Standschäden an der Bremsanlage treten<br />

öfter in Form von fest gehenden Bremszangenkolben<br />

oder zuquellenden Bremsschläuchen auf.<br />

Eine Handbremse ohne Widerstand hat ihre Ursache<br />

meist in einem gerissenen Handbremsseil.<br />

Das Fahrwerk ist robust. Die Vorderachse besteht<br />

aus einem Federbein mit Zugstrebe und<br />

einem unteren Querlenker an jedem Vorderrad.<br />

Die Kugelköpfe der Querlenker sind für rund<br />

100.000 Kilometer <strong>gut</strong>, wenn deren Manschetten<br />

geschmeidig gehalten werden. Die Spurstangenköpfe<br />

der Lenkung halten auch die doppelte<br />

Laufleistung aus. Hinten werden die Federbeine<br />

an Dreiecksquerlenkern mit<br />

einstellbaren Hilfslenkern geführt.<br />

Die Kugelköpfe der<br />

Querlenker haben eine Lebenserwartung<br />

von 130.000<br />

Kilometern. Ersatz ist teuer, aber ein Muss,<br />

sonst wird die Spurführung hinten instabil.<br />

Fazit<br />

Der Fiat X 1/9 hat auch 35 Jahre nach seiner<br />

Markteinführung seinen Reiz. Auch hier gilt: Das<br />

bessere Fahrzeug ist der bessere Kauf, vor allem,<br />

wenn der neue Besitzer kein Schweißpistolen-<br />

Virtuose ist. Technische Komponenten wie Antriebs-<br />

oder Bremsenteile sind durch das Fiat<br />

Baukastensystem meist noch verfügbar. Dagegen<br />

werden spezifische Teile wie originale Karosseriebleche<br />

kaum angeboten, und die wenigen<br />

Nachfertigungen sind qualitativ oft fragwürdig.<br />

Zu achten ist daher vor allem auf Vollständigkeit<br />

– fehlende Zierteile können zum Beispiel<br />

zum Problem werden. Der Anteil an teilzerlegten,<br />

abgebrochenen Restaurationsobjekten<br />

auf dem Markt ist erstaunlich hoch. Ein komplettes,<br />

fahrbereites Exemplar mit nachvollziehbarer<br />

Historie ist – buchstäblich – viel mehr wert.<br />

Und: Der X1/9 hält im Straßenverkehr locker<br />

mit und ist besonders auf kurvigen Strecken ein<br />

Genuss. Dank der beiden Gepäckabteile ist er<br />

zudem langstrecken- und urlaubstauglich.<br />

Michael Grote<br />

Wir danken dem X1/9 Team Allgäu für die<br />

freundliche Unterstützung bei dieser Kaufberatung.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Fiat Automobiles S.p.A, Turin<br />

Modell Fiat X1/9 1300, A-Serie Fiat X1/9, A/b-, B- und C-Serie Fiat/Bertone X1/9 1500 Fiat/Bertone X1/9 1500 Kat<br />

Karosserie<br />

2-türiges Targa-Coupé, selbsttragend<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, ohc, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.290 1.290 1.498 1.498<br />

Leistung (PS) 75 73 85 77<br />

Getriebe 4-Gang, Mittelschaltung, 4-Gang, Mittelschaltung, 5-Gang, Mittelschaltung, 5-Gang, Mittelschaltung,<br />

synchronisiert synchronisiert synchronisiert synchronisiert<br />

Antrieb<br />

Mittelmotor, Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne<br />

McPherson-Federbeine, Querlenker, Schubstrebe<br />

Fahrwerk hinten<br />

McPherson-Federbeine, Dreiecks-Querlenker, einstellbare Spurstangen<br />

Radstand (mm) 2.202 2.202 2.202 2.202<br />

Spurweite v/h (mm) 1.335/1.345 1.335/1.345 1.355/1.350 1.355/1.350<br />

Reifen 145 HR 13 145 HR 13 165/70 SR 13 165/70 SR 13<br />

Bremsen v/h Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe Scheibe/Scheibe<br />

0–100 km/h (s) 13,8 13,8 11,7 11,7<br />

Höchstgeschw. (km/h) 170 170 180 180<br />

L x B x H (mm) 3.830 x 1.570 x 1.170 3.830 x 1.570 x 1.170 3.969 x 1.570 x 1.180 3.969 x 1.570 x 1.180<br />

Gewicht leer (kg) 880 880 920 980<br />

Verbrauch (l/100 km) 8–10 8–10 8–10 8–10<br />

Bauzeit 1972–74 1974–78 1978–88 1984–88<br />

Stückzahl alle Modelle: ca. 165.000<br />

Neupreis (DM) 10.500 (1973) 13.990 (1976) 16.800 (1981) 22.548 (1984)<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 115


Kaufberatung | Saab 96 V4<br />

Saab<br />

96<br />

Flotter<br />

Schwede mit<br />

Schwächen.<br />

Ungewöhnliche Stromlinien-Limousine<br />

Abseits vom Mainstream<br />

Schon als Neuwagen galt der Saab 96 als Gefährt für Nonkonformisten. Nicht nur die fließende<br />

Formgebung, auch die Technik war trotz Ford-Motor ungewöhnlich. Mit welchen Gebrechen<br />

müssen die Liebhaber des Kultschweden heute rechnen?<br />

Auch heute noch ist ein Saab 96 extravagant:<br />

Er sieht innen wie außen anders<br />

aus als der Rest und viele Saab-Lieb -<br />

haber sind sicher, dass eine leicht skurrile Ader<br />

hilft, um das Fahrzeug schätzen zu können. Dabei<br />

ist der solide Schwede in erster Linie ein<br />

individueller und durchaus zuverlässiger Alltags-Oldie.<br />

Karosserie<br />

Die Karosserie ist solide, die Bleche sind dick,<br />

die Verarbeitungsqualität überdurchschnittlich.<br />

Aber manches ist nicht gerade reparaturfreundlich.<br />

Der Motorraum ist nach unten fast vollständig<br />

gekapselt, was durch eindringende<br />

Feuchtigkeit zu Rostnestern etwa an den Durchführungen<br />

der Antriebswellen in den Motorraum<br />

führt. Auch am Übergang der Bodenbleche<br />

zum Motorraum und zur Spritzwand ist fast<br />

immer die braune Pest zugange. Das Gleiche gilt<br />

für die Übergänge zu den Stehblechen zwischen<br />

Blinkern und dem Boden des Motorraums.<br />

Schäden daran können selbst auf der Hebebühne<br />

erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt<br />

werden. Mitunter werden solche Probleme erst<br />

entdeckt, wenn nach Regenfahrten die Nässe<br />

im Fußraum steht. Zur fachgerechten Instandsetzung<br />

muss der Motor ausgebaut werden,<br />

weshalb hier oft Reparaturpfusch zu finden ist.<br />

Man sollte daher zur Inspektion mit Taschenlampe<br />

bewaffnet so tief wie möglich in den Motorraum<br />

tauchen. Auch unter der Rückbank rostet<br />

es. Die Durchführungen der Bremsleitungen<br />

sind hier häufig befallen. Immerhin sind die Kotflügel<br />

angeschraubt, was manche Arbeiten erleichtert.<br />

Sicher ist sicher<br />

Der 96 sollte von Beginn an viel Sicherheit bieten.<br />

Auch deshalb sind die Türen recht schwer<br />

geraten. Die Scharniere sind dem Gewicht zwar<br />

gewachsen, doch ausgeschlagene Fangbänder<br />

gehören beim Saab fast dazu. Die bei späten<br />

Modellen verbaute Scheinwerfer-Waschanlage<br />

versagt oft aufgrund schlechter Wartung den<br />

Betrieb. Die klobigen Kunststoff-Stoßfänger der<br />

finalen Version sind zwar nicht schön, vertragen<br />

aber tatsächlich Rempler bis acht Kilometer pro<br />

116


Die strömungs<strong>günstig</strong>e Form sorgte<br />

für Fahrleistungen, die über<br />

dem Klassendurchschnitt lagen.<br />

Die frühen Armaturenbretter<br />

neigten zum Reißen.<br />

Nur die Deluxe-Versionen<br />

hatten dieses attraktive und<br />

sportliche Armaturenbrett.<br />

Späte Modelle hatten mit<br />

Kunststoff überzogene Sicherheitsarmaturenbretter.<br />

MODELLGESCHICHTE SAAB 96<br />

Als der Saab 96 vorgestellt wurde, handelte es<br />

sich eigentlich nur um ein großes Facelift der<br />

Urform aus dem Jahr 1949. Von seinem Vorgänger<br />

Saab 93 übernahm der 96<br />

den Dreizylinder-Zweitakter. Erstmals<br />

gab es auch einen Kombi, den<br />

Saab 95. Durch spektakuläre Rallye-Erfolge,<br />

etwa bei der Monte Carlo-Rallye<br />

1962/63, errang der Wagen<br />

einen legendären Status, doch<br />

im Alltag konnte sich der Zweitakter<br />

nicht bewähren. Mit der Einführung<br />

des V4-Viertakters aus dem Ford-<br />

Regal wurde die ungewöhnliche Erscheinung<br />

alltagstauglich. Während ihrer Bauzeit erhielten<br />

der 95 und 96 nur geringe optische Retuschen.<br />

Die eckigen Scheinwerfer kamen 1969, ab<br />

1974 wurde ein Kunststoffkühlergrill verbaut.<br />

Schwarze Sicherheitsstoßstangen waren die<br />

wichtigste Veränderung und hielten<br />

1976 Einzug. Überhaupt wurde<br />

passive Sicherheit groß geschrieben.<br />

Saab gehörte zu den Pionieren<br />

bei Dreipunktgurten und Kopfstützen.<br />

Die schwedische Fertigung<br />

in Arlöv bei Malmö wurde 1978<br />

beendet und Anfang 1980 schloss<br />

auch die Produktion des Saab 96<br />

in Uusikaupunki (Finnland).<br />

Stunde schadlos. Die Motorhaube muss beim<br />

Schließen mit Umsicht in die Verriegelungsschienen<br />

eingeführt und dann mit leichtem<br />

Schwung eingerastet werden. Zuschlagen mit<br />

Gewalt kann dazu führen, dass sie sich nicht<br />

mehr öffnen lässt.<br />

Motor<br />

Der bis 1966 verwendete Zweitakter ist nur etwas<br />

für echte Enthusiasten und ohnehin fast<br />

ausgestorben. Mehr als 95 Prozent der heute<br />

laufenden 96er haben den Ford-V4-Motor, der<br />

als robust und unkompliziert gilt. Die Nockenwelle<br />

wird bei den V4-Motoren mit Stirnrädern<br />

angetrieben, die alle 100.000 Kilometer ersetzt<br />

werden sollten. Auch die vorderen Lager der<br />

Ausgleichswelle können schlapp machen. Der<br />

Kurzhuber geht trotz seiner nur knapp 70 PS<br />

recht agil zur Sache. Eine Schwachstelle ist die<br />

Benzinversorgung: Im Bereich der vorderen<br />

Wertarbeit: Die Verarbeitungsqualität ist hoch,<br />

auf passive Sicherheit wurde viel Wert gelegt.<br />

Spritzwand eindringende Feuchtigkeit kann die<br />

innen am Wagenboden verlegte Benzinleitung<br />

angreifen. Bisweilen zicken auch die Tankgeber,<br />

die aber meist mit wenig Aufwand wieder gängig<br />

gemacht werden können. Als Erbe aus der<br />

Zweitakt-Ära verfügt das Getriebe über einen<br />

zuschaltbaren Freilauf. Der Wagen lässt sich so<br />

zwar ohne zu kuppeln schalten, hat dann aber<br />

keine Motorbremse etwa bei Bergabfahrten.<br />

Kaum ein Saab-Fahrer hat den Freilauf je benutzt,<br />

der bei starkem Getriebeverschleiß ein<br />

störendes Eigenleben entwickeln<br />

kann und sich fortwährend<br />

selbst einschaltet. Die Reparatur<br />

ist teuer, ein simples Deaktivieren<br />

unmöglich.<br />

Ungewöhnlich ist auch der Vorschalldämpfer.<br />

Die Krümmerrohre der beiden Zylinderbänke<br />

vereinigen sich unter dem Fahrzeug im Vorschalldämpfer.<br />

Der Krümmer muss auf beiden<br />

Seiten durch ein Loch in der Bodenverkleidung<br />

geführt werden und es gibt eigentlich nur eine<br />

Bewegungsabfolge, mit der das gelingt. Die<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 117


Kaufberatung | Saab 96 V4<br />

Der 10-Punkte-Check<br />

Die Schwachstellen des Schweden-Fronttrieblers<br />

Der solide Schwede ist überdurchschnittlich verarbeitet. Trotzdem schlägt der<br />

Rost zu, und zwar an meist unerwarteten Stellen. Das Problem: die schlechte<br />

Teileversorgung. Besser sieht es bei Technikteilen aus, die <strong>gut</strong> verfügbar sind.<br />

7<br />

3<br />

9<br />

1. Am Übergang der Bodenkapselung zum Unterboden<br />

grassiert der Rost unbeobachtet und dringt<br />

unweigerlich in den Fußraum ein.<br />

2. Der Freilauf der Kupplung (Hebel rechts vom<br />

Gaspedal). Keiner braucht ihn, aber er macht<br />

häufig Ärger und Reparaturen sind kompliziert.<br />

3. Eine Schwachstelle sind die Antriebswellen<br />

des Frontantriebs, die unter eindringender Feuchtigkeit<br />

leiden, aber relativ einfach zu wechseln sind.<br />

4. Die Bedienzüge der Heizung gehen im Laufe<br />

der Jahre gerne fest und sollten vorsorglich regelmäßig<br />

gängig gehalten werden.<br />

5. Die Scharniere der schweren Türen sind sehr<br />

langlebig. Wenn es Probleme gibt, dann sind es<br />

die Fangbänder, die verschleißen.<br />

10<br />

2<br />

6. Die Kotflügel sind angeschraubt. Oft sind die<br />

Befestigungsschrauben nur mit Gewalt lösbar.<br />

7. Die Verriegelung der Motorhaube sollte mit<br />

Vorsicht behandelt werden. Zuschlagen mit Gewalt<br />

kann dazu führen, das sie nicht mehr aufgeht.<br />

8. Die frühen Armaturenbretter reißen ein, bei<br />

den späteren Modellen wurde das durch andere<br />

Kunststoffe behoben.<br />

9. Der von Ford zugelieferte V4-Motor ist unverwüstlich,<br />

die Stirnräder des Nockenwellenantriebs<br />

verschleißen gerne.<br />

10. Der Sicherungskasten ist <strong>gut</strong> zugänglich an<br />

der Spritzwand, korrodierte Kontakte durch eindringende<br />

Feuchtigkeit sind allerdings ein häufiges<br />

Problem.<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7<br />

8 9 10<br />

1<br />

5<br />

4<br />

8<br />

6<br />

muss sich der Fahrer vom Fachmann erklären<br />

lassen oder selber erarbeiten. Viele Bastler sind<br />

damit überfordert und schneiden den Mittel -<br />

bereich des Schalldämpfers auf. Ein hier geschweißter<br />

Auspufftopf ist ein untrügliches Zeichen,<br />

dass sich schon mal Bastler am Auto versucht<br />

haben.<br />

Fahrwerk/Bremsen<br />

Weil die V4-Motoren zum Ölen neigen, sind die<br />

Gummiteile der Dreieckslenker und Stabilisatoren<br />

oft verschlissen. Für eine umfassende Reparatur<br />

muss der Motor raus. Eine weitere<br />

Schwachstelle sind die Antriebswellen. Rumpelt<br />

der Wagen bei eingeschlagenen Rädern wie ein<br />

Wäschetrockner, ist der Verschleiß bereits fortgeschritten.<br />

Wird dann nicht reagiert, kann so<br />

eine Welle auch schon mal abreißen. Das<br />

Bremssystem ist konventionell aufgebaut. Nach<br />

einigen Jahren können die hinteren Radbremszylinder<br />

undicht werden. Die 96er verfügen<br />

über eine Bremsverschleißanzeige. Häufig wurden<br />

die Schweden auch mit einer Anhängerkupplung<br />

versehen. Besonders bei Importen,<br />

etwa aus Schweden oder Holland, sind diese<br />

Fahrzeuge dann oft in entsprechend schlechterem<br />

Zustand.<br />

Interieur/Elektrik<br />

Der Innenraum ist grundsolide und gediegen.<br />

Eine Saab-Spezialität ist der Schalthebel als<br />

Diebstahlsicherung: Im Rückwärtsgang bei abgezogenem<br />

Schlüssel ist der Gang arretiert. Der<br />

Fußraum ist vorne ausgesprochen geräumig.<br />

Bei späteren Baujahren prangt zwischen den<br />

Sitzen allerdings ein steil aufragender Handbremshebel.<br />

Schon ab Mitte der 60er-Jahre waren<br />

Sonnenblenden und Dreipunktgurte serienmäßig.<br />

Bald folgten Kopfstützen. Die Sitze sind<br />

bequem, in den Ausführungen mit integrierten<br />

Kopfstützen auch für größere Fahrer sehr <strong>gut</strong>.<br />

In den späten Modellen war eine Sitzheizung<br />

serienmäßig, die jedoch bei durchgesessenen<br />

Sitzen meist nicht mehr funktioniert. Die Karosserie<br />

hat nur eine kleine Kofferraumklappe, unter<br />

der sich ein dunkler Ladetunnel befindet.<br />

Dafür war die Rücksitzbank umklappbar.<br />

Bestimmte Teile sind über die gesamte Bauzeit<br />

fast gleich geblieben, etwa die Lüftungshebel.<br />

Die Drahtzüge gehen gerne fest und sind<br />

dann kaum zu bewegen. Funktioniert die Heizung<br />

nicht, kann es auch am Regelventil liegen.<br />

Das Gebläse ist etwas schwach dimensioniert,<br />

Clubs, Ersatzteile<br />

Club<br />

1. Deutscher SAAB Club e. V.<br />

Moltkestraße 4, 47447 Moers, Tel. 0172 273 92 47,<br />

www.erster-deutscher-saab-club.de<br />

Ersatzteile<br />

SKANDIX AG<br />

Richtershöhe 6, 38729 Lutter am Barenberge,<br />

Tel. (05383) 96 00 96, www.skandix.de<br />

Fotos: Bodo Wistinghausen, MagicCarPics, Archiv Ulrich Lammers, Archiv Klaus Pilger<br />

118


Ersatzteilpreise<br />

Benzinpumpe<br />

40 Euro<br />

Radbremszylinder (hinten)<br />

20 Euro<br />

Vorschalldämpfer<br />

53 Euro<br />

Wasserpumpe<br />

39 Euro<br />

Heizungsregulierventil<br />

175 Euro<br />

Anlasser<br />

180 Euro<br />

Reparaturblech Schweller<br />

119 Euro<br />

Türdichtung<br />

55 Euro<br />

Motorhaubenzug<br />

39 Euro<br />

Frontscheibe<br />

210 Euro<br />

Quelle: Skandix AG (alle Preise ohne Gewähr)<br />

dafür sitzt der Wärmetauscher <strong>gut</strong> zugänglich<br />

im Motorraum. Die frühen Armaturenbretter<br />

neigen zum Reißen an der Oberseite, später<br />

wurde das Problem durch die Verwendung anderer<br />

Kunststoffe gelöst. Die Elektrik ist in der<br />

Regel problemlos, aber der an der Spitzwand<br />

liegende Sicherungskasten sollte im Auge behalten<br />

werden: Durch Feuchtigkeit korrodieren<br />

die Kontakte, was leicht behoben werden kann.<br />

Servicefreundlich: Die meisten Blechteile wie Kotflügel<br />

oder Türen passen bei allen V4-Modellen.<br />

Ersatzteillage<br />

Viele, wenn nicht die meisten Teile passen über<br />

die gesamte Bauzeit. Das gilt auch für Blechteile,<br />

obwohl, wenn seit 1969, größere Front- und Heckscheiben<br />

verbaut wurden. Wer seinen Saab original<br />

halten will, kann etwa Kotflügel anderer Generationen<br />

nicht eins zu eins übernehmen. Kompromisse<br />

müssen auch im Inneren eingegangen<br />

werden. Insgesamt ist die Teilesituation gespalten:<br />

Bei Blechen und Polsterstoffen sieht es schlecht<br />

aus, auch bei Blinkergläsern. Technikersatz hingegen<br />

ist ausreichend vorhanden. Die Händler<br />

sitzen z. B. in Holland, England oder gar den USA.<br />

Der Kombi Saab 95 (hier eine späte Version mit den crashsicheren Stoßfängern) bot viel<br />

Platz, polarisierte aber durch seine Form noch stärker als die Limousine.<br />

Ein Kontakt zu einem Club ist daher ratsam. Für<br />

Motorteile kann auch mal bei einem Ford-Händler<br />

angefragt werden.<br />

Fazit<br />

Kaum jemanden lässt der Schwede kalt: Man liebt<br />

oder man hasst ihn. Die hohe Gürtellinie macht<br />

es selbst Riesen schwer, lässig den Ellenbogen<br />

aus dem Fenster hängen zu lassen. Die leicht abfallende<br />

Motorhaube erschwert die Sicht nach<br />

vorne, das Heck ist gar nicht zu sehen. Das Handling<br />

wird erschwert durch die<br />

schwergängige Lenkung mit<br />

großem Wendekreis. Der hohe<br />

Aufbau kann in schnell gefahrenen<br />

Kurven oder bei<br />

Lastwechseln ins Schwimmen geraten, vor allem,<br />

wenn das Fahrwerk verschlissen ist. Schon durch<br />

den langen Radstand wird das jedoch nie bedrohlich,<br />

der Saab bleibt sicher in der Spur und hat einen<br />

<strong>gut</strong>en Geradeauslauf. Bei herzhaftem Tritt<br />

aufs Gaspedal entwickelt der Schwede eine kernige<br />

Geräuschkulisse. Bei verhaltener Fahrweise<br />

lässt sich der Verbrauch unter zehn Litern halten.<br />

Mit nur 38 Liter Tankvolumen bleibt der Aktionsradius<br />

trotzdem klein. Für den Saab gilt, dass die<br />

jüngsten Baujahre nicht unbedingt die besten sein<br />

müssen. Technisch ohnehin nahezu baugleich,<br />

sind große Blinker, massive Stoßstangen und das<br />

Verschwinden von Chrom für viele abschreckend,<br />

was sich auf den Marktwert auswirkt. Besonders<br />

die letzten Baujahre können dazu mehr<br />

Rostprobleme haben. Bodo Wistinghausen<br />

MARKTWERTE<br />

Die Preise für die Saab 96- und Saab 95-Modelle<br />

sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen, bezahlbar<br />

sind beide Varianten immer noch, zumal die Unterhaltskosten<br />

eines gepflegten Exemplares <strong>günstig</strong> sind.<br />

Modell: Saab 96 V4 (Limousine)/Saab 95 V4 (Kombi)<br />

Baujahr: 1966–80/1966–79<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 12.000/13.000 2: 7.700/8.300<br />

3: 5.000/5.500 4: 2.600/2.900<br />

5: 1.000/1.000 Quelle: EurotaxSchwacke/InterClassic<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Svenska Aeroplan Aktiebolaget (Saab),<br />

Trollhättan, Schweden<br />

Modell<br />

96 V4<br />

Chassis/Karosserie Ganzstahl, selbsttragend, 2-türig (3-türig, Kombi 95)<br />

Motor<br />

V4-4-Takt, mit Ausgleichswelle, ohv, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.498<br />

Leistung (PS) bei U/min 65 bei 4.700<br />

Getriebe<br />

4-Gang manuell, vollsychronisiert, mit zuschaltbarem<br />

Freilauf<br />

Antrieb<br />

Frontantrieb<br />

Fahrwerk vorne Trapez-Dreieckslenker, Stabilisator, Schraubenfedern<br />

und Teleskopstoßdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern und<br />

Teleskopstoßdämpfer<br />

Radstand (mm) 2.498<br />

Spurweite v/h (mm) 1.240/1.230<br />

Reifen 155 SR 15<br />

Bremsen (v/h) Scheiben/Trommeln<br />

Vmax (km/h) 149–160<br />

Maße L x B x H (mm) 4.170–4.410 x 1.580–1.590 x 1.470<br />

Leergewicht (kg) 930–980<br />

Verbrauch (l/100 km) 9–12<br />

Bauzeit 1966–80<br />

Stückzahl 547.000*<br />

Neupreis (DM) 8.800 (Saab 96 V4 Deluxe, 1969) bis 13.005<br />

(Saab 96 GL, 1979)<br />

* plus 110.000 Kombis Saab 95, beide Zahlen inklusive der frühen Zweitakter<br />

Der 1,5 Liter große V4-Motor aus dem Ford-Regal bot mit 65 PS ausreichende<br />

Fahrleistungen und gefiel durch hohe Zuverlässigkeit.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 119


Pinnwand | Reise in die Vergangenheit<br />

Aus den Fotoalben<br />

unserer Leser<br />

1971<br />

VW Käfer<br />

1200<br />

Aufgereiht<br />

„Ende 1957 stehen wir mit unserer Mutter, Opa, Tante und<br />

Onkel vor dem Atomei in Garching und präsentieren stolz unseren Maico<br />

500 und Onkels Opel Olympia“, schreibt Günther Geyer aus Pfaffing.<br />

1975<br />

VW<br />

Käfer<br />

1957<br />

Maico<br />

500, Opel<br />

Olympia<br />

Ausgetrunken<br />

Im Juli 1975 machte sich Ronald Müller aus Neu-Anspach mit drei<br />

Kumpels auf den Weg nach Spanien. Mit der Tankuhr nahmen<br />

sie es nicht so genau, daher ging dem Käfer zwei Kilometer<br />

vor der deutsch-spanischen Grenze die Puste aus …<br />

Kugeliger Freund<br />

Alexander H. Kraft aus Feuchtwangen<br />

erinnert sich noch an den 1200er-Käfer<br />

seiner Mutter. Hier versucht er grinsend<br />

auf die Haube zu krabbeln, neben ihm<br />

seine Schwester.<br />

120


1970<br />

Ford<br />

Taunus<br />

12M P1<br />

Bestanden!<br />

Groß war die Freude, als Hanz-Jürgen Ernzer<br />

1970 die Führerscheinprüfung bestand.<br />

Hier steht er – noch aufgebrezelt – neben<br />

seinem ersten eigenen Auto, einem Taunus<br />

12M P1 mit Blümchenbemalung.<br />

Dauerläufer<br />

1973 kauften sich Margot und Franz Faißt aus Lahr einen nagelneuen Ford Escort Mk. I<br />

Sport 1300. Sie fahren ihn heute noch und ziehen so manchen neidischen Blick auf sich.<br />

1970er<br />

Ford Escort<br />

Mk. I Sport<br />

1300<br />

1965<br />

Wartburg<br />

311 de<br />

Luxe<br />

Zweifarb-Chic<br />

Daniel Grüners Großvater kaufte sich 1963<br />

einen schicken, neuen Wartburg 311 de Luxe.<br />

Dahinter parken seine beiden Barkas Framo V<br />

910/2 Pritschenwagen.<br />

Diva mit Blitz<br />

„Mein erstes Auto war ein<br />

Opel Olympia von 1959, den<br />

ich bei Regen mehr geschoben<br />

als gefahren habe, da er<br />

nie ansprang. Wir wohnten an<br />

einer abschüssigen Straße.<br />

Sprang er bis unten nicht an,<br />

lief ich wieder hoch, um mein<br />

Fahrrad zu holen und auf<br />

trockenes Wetter<br />

zu warten“,<br />

erinnert sich<br />

Klaus Müller.<br />

1969<br />

Opel<br />

Olympia<br />

In luftigen<br />

Höhen<br />

Man kann einen kleinen<br />

Jungen auch als dekorative<br />

Kühlerfigur umfunktionieren<br />

– so geschah<br />

es 1939 mit Rainer Edelmanns<br />

Vater, der sich auf<br />

einem Bauhof auf<br />

einem Hanomag<br />

wiederfand.<br />

1939<br />

Hanomag<br />

Machen Sie mit!<br />

Hier zeigt die <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-Redaktion die besten<br />

Einsen dungen für die Pinnwand. Haben Sie einen historischen<br />

Schnappschuss von Ihrem eigenen Old- oder<br />

Youngtimer? Dann senden Sie uns Ihre Motive an:<br />

Redaktion <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, „Pinnwand“,<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München oder<br />

per E-Mail an: redaktion@autoclassic.de<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 121


Traumklassiker | Alfa Romeo Montreal<br />

Futuristisches Design-Meisterstück<br />

Amore per sempre<br />

Wer an Alfa denkt, dem fallen Legenden wie die Giulia, Giulietta und der unsterbliche Alfa Spider ein.<br />

Und natürlich der 1970 erschienene Montreal – ein Traumwagen wie von einer anderen Welt: ein<br />

atemberaubendes Coupé mit einem gezähmten Rennmotor mit vier oben liegenden Nockenwellen<br />

und 200 PS. Bis heute gilt der Montreal als einer der schönsten Alfa Romeo überhaupt.<br />

122


Eines der Highlights, das Auto-Fans auf der<br />

Weltausstellung 1967 in Montreal zu sehen<br />

bekamen, war eine Designstudie von Marcello<br />

Gandini auf dem Stand von Alfa Romeo.<br />

Gandini war unter anderem auch für das Styling<br />

des Lamborghini Miura, des Countach, des Lancia<br />

Stratos, aber auch der ersten Generation der<br />

BMW 5er-Baureihe (E12) verantwortlich.<br />

Mit den nach hinten hochgezogenen Türscheiben,<br />

den seitlichen Lüftungsschlitzen und den Lamellen<br />

über den Frontscheinwerfern wirkte der<br />

Alfa-Entwurf wie ein ultramodernes Mittelmotor-Coupé.<br />

Dabei war der Prototyp trotz der vorgeblichen<br />

Kühlschlitze von Beginn an für einen<br />

Frontmotor mit Heckantrieb konzipiert. Der optische<br />

Eindruck war so überzeugend, dass sogar<br />

renommierte Autofachzeitschriften in damaligen<br />

Tests die Falschmeldung verbreiteten, die Studie<br />

sei als Mittelmotor-Coupé konzipiert gewesen.<br />

Unabhängig davon waren die Besucher und die<br />

Presse begeistert und das Alfa-Management beschloss,<br />

der Studie eine Serienversion folgen zu<br />

lassen. Der Name war schnell gefunden: Montreal,<br />

der Ort der Präsentation.<br />

Alfa<br />

Romeo<br />

Montreal<br />

Raubtier im<br />

Designeranzug<br />

Imageträger mit Rennwagenherz<br />

Der Montreal sollte den Platzhirschen wie Lamborghini<br />

und Maserati Konkurrenz machen und<br />

erhielt daher als Antrieb eine für den Straßenbetrieb<br />

gezähmte Variante des siegreichen<br />

Rennmotors auf dem Alfa Romeo Tipo 33. Der<br />

V8 hatte, wie schon die berühmten Alfa-Vierzylinder,<br />

Zylinderköpfe mit je zwei Nockenwellen<br />

und holte im Renntrim aus zwei Liter Hubraum<br />

satte 270 PS bei 9.600 U/min. Für den<br />

Montreal wurde dieses Kraftpaket auf 2,6 Liter<br />

Hubraum vergrößert und die Leistung auf 200<br />

PS bei 6.500 U/min „gedrosselt“. Die Kraftstoffversorgung<br />

übernahm wie im Rennmotor eine<br />

Spica-Saugrohreinspritzung, geschaltet wurde<br />

mit einem eigens für dieses Modell entwickelten<br />

Fünfganggetriebe von ZF.<br />

So anspruchsvoll die Antriebstechnik im<br />

Montreal ausfiel, so konventionell blieb es dann<br />

im Untergeschoss. Aus Zeit- und Kostengründen<br />

übernahm man für den Montreal Alfa-<br />

Hausmannskost, nämlich das recht komfortabel<br />

ausgelegte Fahrwerk vom GTV respektive der<br />

Limousine mit hinterer Starrache, immerhin mit<br />

vier Scheibenbremsen rundum. Im Innenraum<br />

hingegen griff man dann wieder in die Vollen:<br />

Hinter dem Alfa-typisch tief geschüsselten<br />

Holzlenkrad prangten zwei riesige ovale Instrumententräger,<br />

die im oberen Teil Tacho und<br />

Drehzahlmesser enthielten und darunter je drei<br />

weitere Instrumente, links für Benzin, Zeituhr<br />

und Ampere, rechts für Wassertemperatur, Öltemperatur<br />

und Öldruck. Das war (und ist) sehr<br />

stylisch, erfordert aber etwas Toleranz bei der<br />

Ablesbarkeit!<br />

Ein Kompromiss, der irritiert<br />

Die Mischung aus atemberaubendem Styling,<br />

gezähmtem Rennmotor und konventionellem<br />

Fahrwerk wurde in Deutschland für etwa<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 123


Traumklassiker | Alfa Romeo Montreal<br />

Obwohl die seitlichen Lamellen es vermuten<br />

lassen, war der Montreal nie als Mittelmotor-Coupé<br />

geplant gewesen.<br />

Der prachtvolle Motor mit vier obenliegenden<br />

Nockenwellen versteckt sich fast vollständig<br />

unter dem Luftfiltergehäuse.<br />

35.000 DM angeboten, fand aber nur wenig<br />

Lieb haber. Das lag sicher an dem auch für damalige<br />

Verhältnisse sehr durstigen V8, der bei<br />

sportlicher Fahrweise leicht über 20 Liter teuren<br />

Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrannte – kein<br />

<strong>gut</strong>es Verkaufsargument in Zeiten der ersten Ölkrise.<br />

Ein weiterer Grund für die Kaufzurückhaltung:<br />

Der schwere Montreal konnte aufgrund<br />

seines konventionellen Fahrwerks keine Lorbeeren<br />

im Vergleich mit gleich teuren Konkurrenten<br />

wie etwa dem Porsche 911 einfahren. Er musste<br />

sich auf der Landstraße sogar einer flott bewegten<br />

Alfa Giulia oder einem BMW 2002 geschlagen<br />

geben, weil das Fahrwerk und auch die<br />

Bremsen der Leistung nicht gewachsen waren.<br />

Ein Gedicht: Der Motor<br />

Doch all das ist vergessen, wenn man hinter<br />

dem klassischen Holzlenkrad sitzt und dem<br />

Triebwerk die Sporen gibt: Der Motor überrascht<br />

mit erstaunlichem Drehmoment schon<br />

bei vergleichsweise niedrigen Drehzahlen und<br />

seidenweichem Lauf. Wenn man das rechte Pedal<br />

dann entschlossen durchtritt, wird aus dem<br />

schnurrenden Kätzchen ein fauchendes Raubtier:<br />

Blitzschnell dreht der kurzhubige V8 hoch<br />

und begeistert mit explosiver Leistungsentfaltung<br />

und einem Sound, der direkt von der Rennstrecke<br />

kommen könnte. Wird das ZF-Getriebe<br />

mit dem kurzen, <strong>gut</strong> platzierten Schalthebel<br />

fachgerecht genutzt, sprintet der schwere<br />

Schönling in nur 7,6 Sekunden von null auf hundert<br />

und erreicht eine Topgeschwindigkeit von<br />

über 220 Kilometern pro Stunde.<br />

Aus kaufmännischer Sicht ist der Montreal<br />

ein Flop: Von 1970 bis 1977 verließen nur 3.925<br />

Exemplare die Werkshallen, andere Quellen<br />

sprechen gar von nur 3.917 Stück. Trotz vergleichsweise<br />

<strong>gut</strong>er Rostvorsorge haben nicht<br />

allzu viele dieser Exoten überlebt, was sie als<br />

Klassiker noch reizvoller macht. Zumal auch,<br />

weil der Marktwert im Vergleich zu anderen<br />

Sportlern seiner Zeit erstaunlich niedrig ist: Für<br />

50.000 Euro bekommt man einen brauchbaren<br />

Porsche 911 – oder einen fast perfekten Montreal<br />

… wenn man einen bekommt. Denn die<br />

Szene ist klein, und wer einen Montreal hat, gibt<br />

ihn meist nur ungern her!<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

MARKTWERTE<br />

Der Montreal ist ein Exot, der auch heute noch in erster<br />

Linie nur von Markenfans geschätzt wird. Das wirkt<br />

sich auf die Marktpreise aus, die in Relation zur Stückzahl<br />

und dem technischen wie optischen Anspruch erstaunlich<br />

<strong>günstig</strong> sind.<br />

Modell: Alfa Romeo Montreal Baujahr: 1970–77<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 55.000 2: 36.300 3: 24.200<br />

4: 13.200 5: 5.500<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

124


Hinter dem klassischen Alfa-Volant aus edlem Holz prangt ein futuristischer Instrumententräger<br />

mit insgesamt sechs Anzeigeinstrumenten.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Alfa Romeo, Turin<br />

Modell<br />

Montreal<br />

Karosserie<br />

2-türiges Coupé,<br />

Stahlblech, selbsttragend<br />

Motor<br />

V8, zwei obenliegende<br />

Nockenwellen pro<br />

Zylinderbank<br />

Hubraum (ccm) 2.593<br />

Leistung (PS bei U/min) 200 bei 6.500<br />

Getriebe<br />

ZF-5-Ganggetriebe<br />

Fahrwerk vorne Dreiecksquerlenker oben<br />

und unten, Teleskopstoßdämpfer,<br />

Querstabilisator,<br />

Schraubenfedern<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Schubstreben,<br />

Reaktionsdreieck,<br />

Querstabilisator,<br />

Teleskopstoßdämpfer,<br />

Schraubenfedern<br />

Bremsen<br />

4 Scheiben<br />

Felgen/Reifen Alufelgen/Michelin<br />

VR 70 195/70 x 14<br />

Radstand (mm) 2.350<br />

Spur v/h (mm) 1.370/1.340<br />

Maße L x B x H (mm) 4.220 x 1.672 x 1.205<br />

Gewicht (kg) 1.270<br />

Vmax (km/h) 220<br />

Bauzeit 1970–77<br />

Stückzahl 3.917 oder 3.925<br />

Neupreis (DM) 35.000<br />

Info<br />

www.alfamontreal.info<br />

Die Lamellen über den Frontscheinwerfern sind ein Markenzeichen des Montreal, sie klappen<br />

beim Einschalten der Beleuchtung mit Luftdruck nach unten weg.<br />

Zierlicher Chromschmuck am Heck betont die eleganten Linien. Der untere Teil der Heckpartie<br />

war ab Werk mattschwarz, obwohl viele Besitzer sie in Wagenfarbe lackieren ließen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 125


Medien | Für Sie gelesen<br />

Hans J. Schneider:<br />

VW Golf I. 240 Seiten,<br />

über 700 Abb.,<br />

Format 21 x 26<br />

x 2 cm, Hardcover,<br />

Schneider Media,<br />

24,90 €, ISBN 978-<br />

3-7688-5808-3<br />

Käfer-Killer im Detail<br />

3<br />

Schon 40 Jahre ist es her, dass der<br />

Golf aus VW eine moderne Automarke<br />

machte. Gedankt wurde es ihm erst<br />

spät – er war eben kein Käfer. Dieses Buch will dem<br />

Klassiker-Status des Wassergekühlten endlich gerecht<br />

werden: Seine Entwicklungsgeschichte trifft<br />

hier auf Modelländerungen, und auch Kapitel über<br />

Jetta und Caddy fehlen nicht. Schade nur, dass der<br />

Autor seine Recherchen auf alte Testberichte und<br />

Pressetexte beschränkt zu haben scheint. Die zitiert<br />

er eifrig, O-Töne von ehemaligen Konstrukteuren<br />

etwa gibt es genauso wenig wie Ruhe im Layout.<br />

Die zweite Hälfte des Buches widmet sich schließlich<br />

praktischen Schraubertipps und dem Fall -<br />

beispiel eines reparaturbedürftigen Golf I Formel<br />

E von 1981.<br />

Fazit: In Art und Umfang mag dieses Buch einmalig<br />

sein. Perfekt ist es aber nicht. Sei’s drum:<br />

VW-Fans müssen hier zugreifen! (fes)<br />

One – Leben am<br />

Limit. Sprache:<br />

Deutsch und Englisch<br />

(Dolby Digital 5.1),<br />

Spieldauer: 107 Minuten,<br />

FSK: ab 12<br />

Jahren, Universum<br />

Film, DVD: 12,99 €,<br />

Blu-ray: 14,99 €<br />

Das wahre Gesicht<br />

Erfolg, Partys, Groupies, Nervenkitzel:<br />

Das machte das Leben eines Rennfahrers<br />

in den besten Zeiten der Formel 1 aus. Als Helden<br />

gefeiert und von vielen beneidet, riskierten sie jedoch<br />

immer ihr Leben, wenn sie „nur“ ihren Job machten.<br />

Erfolg hat eben seinen Preis – und dass man sich um<br />

die Sicherheit des Rennfahrers lange Zeit wenig<br />

scherte, geht bei all dem Jubel gern unter. Diese packende<br />

Doku lässt unter anderem erfahrene Rennfahrer<br />

wie Michael Schumacher und Jackie Stewart<br />

zu Wort kommen, die vor allem die Schattenseiten<br />

der Formel 1 beleuchten. Hintergrundinfos, die der<br />

„Normalo“ nicht kennt. Lachen, Staunen, Erschrecken,<br />

Fassungslosigkeit – all das kommt beim Betrachten<br />

hoch.<br />

Fazit: Man muss wahrlich kein Formel-1-Fan<br />

sein, um diese Dokumentation <strong>gut</strong> zu finden.<br />

Bilder und Geschichten fesseln einfach – Spannung<br />

garantiert! (awu)<br />

5<br />

Bastian Preindl:<br />

Audi V8 – Neuer Stil<br />

in der Oberklasse.<br />

192 Seiten, 323<br />

Abb., Format 28 x<br />

30,2 cm, Hardcover<br />

mit Schutzumschlag,<br />

Delius Klasing,<br />

39,90 €, ISBN<br />

978-3-7688-3752-1<br />

Die vier Luxus-Ringe<br />

Endlich erhält Audis erste Luxuslimousine<br />

die Monografie, die ihr gebührt.<br />

Mit einer nahezu lückenlosen Dokumentation<br />

der Entwicklungsgeschichte begibt<br />

sich der Autor auf Zeitreise. Anhand von zahlreichen<br />

Zitaten aus Biografien der damaligen Volkswagen-<br />

und Audi-Oberen sowie Entwicklungsingenieuren<br />

wird schnell deutlich, warum der erste Angriff<br />

auf das automobile Oberhaus so aussehen<br />

musste. Zudem gibt der Autor fundierte Einblicke in<br />

die Technik diverser Prototypen sowie späterer Serienmodelle<br />

und spart nicht mit Bildmaterial zu exklusiven<br />

Sonderausstattungen. Wem das nicht reicht, der<br />

findet im letzten Teil die Rennsporthistorie des in der<br />

DTM erfolgreichen Ingolstädters nachgezeichnet.<br />

Fazit: Mit viel Fachwissen und einer offenbar<br />

unermüdlichen Akribie wird der Weg des Audi<br />

V8 nachgezeichnet. Da verzeiht man auch die<br />

wenigen sachlichen Fehler. (sj)<br />

3<br />

Rush – Alles für<br />

den Sieg. Sprache:<br />

Deutsch und Englisch<br />

(Dolby Digital<br />

5.1), Spieldauer:<br />

118 Minuten,<br />

FSK: ab 12 Jahren,<br />

Universum Film,<br />

DVD: 12,99 €,<br />

Blu-ray: 14,99 €<br />

Ein spannendes Stück<br />

Biografie<br />

Zwei Rennfahrer, wie sie nicht unterschiedlicher<br />

sein können: James Hunt (Chris<br />

Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl). Der wilde<br />

Partylöwe gegen den nüchternen Analytiker. „Rush“<br />

zeichnet nach, wie die beiden Männer zu Profisportlern<br />

werden. Sie begegnen sich zum ersten Mal 1970<br />

in der Formel 3 und können sich nicht leiden. Ihre Wege<br />

kreuzen sich immer wieder, die Rivalität steigt –<br />

alles, was zählt, ist der Sieg. Dann verunglückt Lauda<br />

1976 … Der Film protzt mit einer außergewöhnlichen<br />

Geschichte! Und mit spannenden, authentischen Bildern<br />

sowie hervorragenden Schauspielern. Besonders<br />

Daniel Brühl als Niki Lauda haut den Betrachter von<br />

den Socken.<br />

Fazit: Kein simples Popcornkino – neben Action<br />

stecken viel Ernst und Humor in diesem<br />

Film. Spannung von der ersten bis zur letzten<br />

Minute – auch für Nicht-Formel-1-Fans! (awu)<br />

4<br />

Die einzelnen Gänge bedeuten: 5 = Perfekt. 4 = Absolut empfehlenswert. 3 = Ganz <strong>gut</strong>. 2 = Mäßig. 1 = Nicht empfehlenswert.<br />

Rennstrecken-Feeling<br />

Neuerscheinung!<br />

Technik, Geschwindigkeit, Gefahr, Herzklopfen, Mitfiebern … das sind Teile<br />

der Formel 1. Dieser Rennsport besticht durch einen Mix aus Wettkampf, Design<br />

und Erfindergeist. Der renommierte Fotograf James Mann präsentiert die<br />

spektakulärsten Autos und Maschinen als wahre Kunstwerke – mit all ihrer technischen<br />

Brillanz und Schönheit. Die geschichtlichen und technischen Hintergrundinformationen<br />

von Formel-1-Reporter Stuart Codling komplettieren diese Hommage<br />

an die legendärsten Rennwagen. Mit allen berühmten Fahrzeugen seit Beginn<br />

der Formel 1 bis heute.<br />

Stuart Codling, James<br />

Mann, Gordon Murray:<br />

Formel 1 – Die Rennwagen.<br />

Exklusive Technik und einmaliges<br />

Design. 240 Seiten,<br />

ca. 300 Abb., Format 28,5 x<br />

25,7 cm, Hardcover mit<br />

Schutzumschlag, GeraMond<br />

Verlag, 49,99 €,<br />

ISBN 978-3-86245-594-2<br />

126


Nummer 51 | 5/14 | September/Oktober | 9. Jahrgang<br />

Post<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Der Stromlinien-Löwe<br />

Mit Interesse habe ich den Bericht über den<br />

Peugeot 202 gelesen. Leider vermisse ich<br />

die Marktwerte. Können Sie mir diese mitteilen?<br />

Burkhard Eckelsbach, per E-Mail<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>: Wir haben die Marktwerte<br />

nicht erwähnt, da EurotaxSchwacke für Deutschland<br />

keine Marktwerte für dieses Modell ausweist.<br />

Gerne liefern wir die Schwacke-Marktwerte<br />

für den französischen Markt nach:<br />

Peugeot 202 Limousine/Kombi – Zustand 1:<br />

16.000, Zustand 2: 10.200, Zustand 3: 6.700,<br />

Zustand 4: 2.900, Zustand 5: 1.000<br />

Peugeot 202 Cabrio – Zustand 1: 28.000, Zustand<br />

2: 18.500, Zustand 3: 12.300, Zustand 4:<br />

5.600, Zustand 5: 2.200<br />

Cabriolimousine – Zustand 1: 18.000, Zustand 2:<br />

11.500, Zustand 3: 7.600, Zustand 4: 3.200,<br />

Zustand 5: 1.100<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Damenwahl?<br />

Herzlichen Dank für den sehr fundierten Artikel<br />

über Renault Floride und Caravelle.<br />

Zur Abrundung liefere ich hier die Adresse des<br />

französischen, aber auch deutschsprachigen<br />

Clubs mit über 300 Mitgliedern weltweit. Gerne<br />

können sich interessierte Leser und Fahrer<br />

wenden an:<br />

Floride Caravelle Club de France<br />

http://fccdf.free.fr/<br />

E-Mail: floricarclub@wanadoo.fr<br />

Markus Kamla, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Kunst und Karossen<br />

Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit, die<br />

einzigartigen Fahrzeuge der Schlumpf-<br />

Sammlung zu besichtigen. Jeder, dem sich die<br />

einmalige Gelegenheit bietet, sollte sich die<br />

Ausstellung im MAC-Museum in Singen nicht<br />

entgehen lassen! Stefan Most, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Briefe an die Redaktion<br />

Redaktion <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: (089) 13 06 99-700, E-Mail: briefe@autoclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Es lebe der Sport<br />

Ihrer Bemerkung bezüglich einer „lebensverlängernden“<br />

Spannrolle für den Zahnriemen<br />

beim Glas 1700 GT muss ich widersprechen.<br />

Sie kann sogar schädlich sein, denn die originalen<br />

Syncroflex-Zahnriemen, wie sie bei Glas<br />

erstmalig im Motorenbau verwendet wurden,<br />

dürfen nicht zu stramm laufen! Diese Riemen<br />

sind noch mit Stahldrähten verstärkt. Durch eine<br />

nachträglich montierte Spannrolle wäre die<br />

thermische und mechanische Belastung (auch<br />

durch eventuelle Gegenbiegung) viel zu hoch.<br />

Bei Glas wurde die vorgeschriebene „Spannung“<br />

der Riemen dadurch erreicht, indem zwischen<br />

Zylinderkopf und Steuergehäuse Unterlagen<br />

von 0,1 bis 1,0 Millimeter montiert wurden.<br />

Originale Syncroflex-Zahnriemen sollen<br />

generell nach 30.000 Kilometern oder maximal<br />

zehn Jahren getauscht werden. Uralt-Lagerware,<br />

sogenannte NOS-Ware in diesem Falle bitte<br />

nicht mehr verwenden!Die Weichmacher verflüchtigen<br />

sich, selbst wenn ein Riemen nie<br />

montiert war. Originale Syncroflex-Zahnriemen<br />

werden bis heute neu produziert und sind<br />

z. B. über den Glas Automobil Club für ca. 100 Eu -<br />

ro pro Stück zu haben.<br />

Thomas Schneider, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Trio für Schaltfaule<br />

Bei den technischen Daten ist die Angabe<br />

unter „Fahrwerk hinten“ für den DAF 55<br />

noch richtig. Im Text behaupten Sie, dass DAF<br />

55 und 66 eine De-Dion-Hinterachse haben.<br />

Das stimmt nicht! Zudem hatten alle DAF bis<br />

Mod. 55 kein Differenzial. Jedes Hinterrad wurde<br />

sozusagen von einem eigenen Riemen angetrieben<br />

(Sperrdifferenzial-Effekt). In engeren<br />

Kurven wurde das Problem mit dem gleich<br />

schnell laufen wollenden, innenseitigen Hinterrad<br />

auf rustikale Weise gelöst: Der kurveninnenliegende<br />

Riemen musste (oft unter Quietschen)<br />

nachgeben. Der Sperrdifferenzial-Effekt<br />

war zum Anfahren im Winter nützlich, aber wehe,<br />

die Variomatik „bediente“ die Hinterräder<br />

nicht gleichmäßig, dann ging der Wagen hinten<br />

höllisch quer. Jack B. Warman, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014<br />

Germany’s last Top Opel<br />

Als Kind der 70er und Jugendlicher der 80er<br />

bin ich um so manchen Monza herumgeschlichen.<br />

Hat mich damals mehr der A2 mit<br />

seiner gestreckten Linie gefesselt, so neige ich<br />

heute zum A1 mit großem Grill und Chrom-<br />

Stoßfängern. Sie schreiben: „Senator und Monza<br />

teilten sich dasselbe Armaturenbrett, beim<br />

Monza wurde auf Holzapplikationen verzichtet.“<br />

Irrtum! Sie vergleichen Äpfel mit Birnen,<br />

nämlich Senator A1 (Apfel) mit Monza A2 (Birne).<br />

Den Monza A1 gab es in der C-Ausstattung<br />

sehr wohl mit den gleichen Holzapplikationen<br />

wie den Senator. Mit der Modellüberarbeitung<br />

zum A2 entfielen bei beiden jegliche Holzapplikationen,<br />

auch in der CD-Ausstattung des Senator.<br />

Thorsten Hambusch, per E-Mail<br />

Internet: www.autoclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@autoclassic.de<br />

Redaktion<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus (verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Chefredakteur), Alexandra Wurl (CvD)<br />

Redaktionsassistenz<br />

Brigitte Stuiber<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Sven Jürisch, Kay MacKenneth, Sebastian Mai,<br />

Annelie Nau, Halwart Schrader, Stefan Viktor,<br />

Christian Wimmer, Bodo Wistinghausen, Frank Wündsch<br />

Grafische Konzeption: Werner Bauer<br />

Layout: Rico Kummerlöwe, Sven Kretzer<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 5.32 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 5.32 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@autoclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung: Rudolf Gruber,<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-527, Fax: +49 (0) 89. 13 06 99-100,<br />

E-Mail: rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung: Helmut Gassner,<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-520, Fax: +49 (0) 89. 13 06 99-100,<br />

E-Mail: helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung: MedienAgentur Peter Fabich<br />

Tel.: +49 (0) 6433.94 93 10, Fax: +Fax: +49 (0) 6433.70 837,<br />

E-Mail: peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigendisposition: Johanna Eppert<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99 130, Fax: +49 (0) 89.13 06 99 100,<br />

E-Mail: johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 01.01.2014.<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe: Cromika, Verona<br />

Druck: Stürtz, Würzburg<br />

Verlag<br />

GeraMond Verlag GmbH<br />

Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung: Clemens Hahn<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften: Sandra Kho<br />

Leitung Marketing und Sales Zeitschriften: Andreas Thorey<br />

Vertriebsleitung: Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel:<br />

MZV, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

SCHIFFClassic<br />

MODELLFAN MILITÄR & GESCHICHTE CLAUSEWITZ<br />

FLUGMODELL SCHIFFSMODELL<br />

BAHN EXTRA LOK MAGAZIN STRASSENBAHN MAGAZIN<br />

Preise: Einzelheft EUR 4,20 (D), EUR 4,50 (A), sFr 7,60 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis<br />

(6 Hefte): EUR 22,68 inkl. MwSt. und Versandkosten; für<br />

Mitglieder des DEUVET Bundesverband für Clubs klassischer<br />

Fahrzeuge e. V. gilt ein Verbandspreis von EUR 17,64 pro Jahr<br />

(6 Ausgaben). Bestellungen direkt an DEUVET.<br />

Ausland: EUR 22,68 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Die Abogebühren werden unter der Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE63ZZZ00000314764 des GeraNova Bruckmann<br />

Verlagshauses eingezogen. Der Einzug erfolgt jeweils zum<br />

Erscheinungstermin der Ausgabe, der mit der Vorausgabe<br />

ankündigt wird. Der aktuelle Abopreis ist hier im Impressum<br />

angegeben. Die Mandatsreferenznummer ist die auf dem<br />

Adressetikett eingedruckte Kundennummer.<br />

ISSN: 1867-9838<br />

Erscheinen und Bezug: <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an <strong>gut</strong> sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2014 by GeraMond Verlag. Die Zeitschrift und alle ihre<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der<br />

Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für<br />

unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen<br />

Inhalt: Jörn-M. Müller-Neuhaus; verantwortlich für Anzeigen:<br />

Rudolf Gruber, beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014


Rückspiegel | Triumph 2000, 1963<br />

128


Wo ist der Fortschritt?<br />

Die beiden Grazien auf diesem Pressefoto aus dem<br />

Jahre 1963 sind offensichtlich begeistert von der<br />

neuen Triumph-Limousine, die dem Rover 2000<br />

in der gehobenen Mittelklasse Konkurrenz machen sollte.<br />

Die wahren Leckerbissen sind allerdings unter dem<br />

modern geschnittenen Blechkleid verborgen: Die unabhängig<br />

aufgehängten Hinterräder sorgten für hervorragende<br />

Straßenlage und der Reihensechszylinder mit zwei<br />

Liter Hubraum bot ausreichend Leistung, vor allem aber<br />

lief er seidenweich und leise. Der Motor fand später seinen<br />

Weg in das Triumph GT6-Coupé, und aufgebohrt<br />

auf 2,5 Liter befeuerte er die Sportwagen TR5 und TR6<br />

und das Topmodell der Limousine, den 2500.<br />

In England war die Triumph-Limousine ein großer<br />

Erfolg, auf dem Kontinent war er zu teuer, um eine echte<br />

Alternative für den BMW 2000 und die Mercedes-Limousinen<br />

zu sein. Schade – denn der Triumph hatte Stil,<br />

hochkarätige Technik und viel Luxus im Innenraum.<br />

Foto: Archiv Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014 129


<strong>Vorschau</strong><br />

Mazda RX-7, Volkswagen Scirocco I, MGB GT<br />

70er-Jahre-Coupés<br />

für TITELSTORY 8.000 Euro<br />

Wer von einem sportlichen und alltagstauglichen<br />

70er-Jahre-Coupé träumt, hat in der Preisklasse<br />

bis etwa 8.000 Euro die Wahl zwischen unterschiedlichsten<br />

Fahrzeugkonzepten. Vom zukunftsweisenden<br />

Scirocco mit Frontantrieb über<br />

den klassischen, aber technisch völlig veralteten<br />

MGB GT bis zum Wankelmotor-Außenseiter<br />

Mazda RX-7 reicht die Palette. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

bittet die ungleichen Coupés zum Vergleich.<br />

Luxus in den Sixties – großer Vergleich<br />

Mercedes-Benz 300SE (W112), Jaguar Mk. 2<br />

Anfang der 60er-Jahre war die Auswahl an Luxus-Limousinen<br />

noch überschaubar, Mercedes<br />

und Jaguar setzten hier die Maßstäbe.<br />

Teutonische Perfektion im repräsentativen<br />

300SE trat gegen britische Opulenz mit spüortlichem<br />

Anspruch an. Wir testen, wie die Luxusangebote<br />

von damals sich heute schlagen.<br />

Fotos: Alf van Beem, Ondrej Ertl, Jörn-M. Müller-Neuhaus, Opel AG, John Shepherd, Rudolf Stricker, Ralf Roletschek, Berthold Werner<br />

Kaufberatungen<br />

Volkswagen K 70, 1970–75<br />

Alfa Romeo Alfetta GTV, 1974–86<br />

Eigentlich war der K70 von NSU schon bis zur Produktionsreife<br />

entwickelt, als VW den Neckarsulmer Hersteller<br />

übernahm und das neue Modell als ersten Wolfsburger<br />

mit Reihenmotor, Wasserkühlung und Frontantrieb<br />

auf den Markt brachte.<br />

Die Keilform der Alfetta GTV wirkt auch heute noch<br />

modern. Für sportlichen Vortrieb sorgte der legendäre<br />

Doppelnockenwellen-Vierzylinder<br />

mit 1,6 bis zwei Liter Hubraum, ab 1980 stand<br />

zusätzlich ein 2,5-Liter-V6 zur Verfügung.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> stellt die so unterschiedlichen Klassiker vor und<br />

zeigt die Stärken und Schwächen, auf die Käufer achten sollten.<br />

Lieber Leser,<br />

Sie haben Freunde,<br />

die sich ebenso für<br />

Oldtimer begeistern<br />

wie Sie? Dann empfehlen Sie uns<br />

doch weiter! Ich freue mich über<br />

jeden neuen Leser.<br />

Ihr Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

AUSSERDEM Großes Porträt: DKW Monza<br />

Solitude Rekordwagen 1956 | Porträt: Lancia Delta |<br />

Restaurierung: Fiat 1500 Limousine | Rarität:<br />

Studebaker Commando | Museum: Merks Motor<br />

Museum, Nürnberg | Reise: Oldtimer-Trip in den<br />

Chiemgau | Service: Zylinderkopf überholen, Teil 1 |<br />

Service: So stellt man perfekte Zierlinien her |<br />

Report: Polizei-Oldtimer der 70er- bis 80er-Jahre<br />

NICHT VERPASSEN:<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 6/2014<br />

erscheint am<br />

29.9.2014 …<br />

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das praktische und<br />

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Porträt<br />

Tatra 613<br />

Mit dem Tatra 613 versuchten die Tschechen,<br />

das aus dem Vorgänger 603 bekannte Konzept<br />

mit einem luftgekühlten V8-Motor im Heck in<br />

die Neuzeit zu übertragen. Die skurille Oberklasse-Limousine<br />

ist als Klassiker mehr als nur<br />

einen flüchtigen Blick wert!


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www.bfa-net.de


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IM ZEITHAUS.<br />

Man erinnert sich an den ersten Kuss, an Geburtstage und Hochzeiten. Und jetzt auch an<br />

die Meilensteine und Design IKONEN der internationalen Automobilgeschichte – im ZeitHaus in der<br />

Autostadt in Wolfsburg. Mehr Informationen unter www.autostadt.de /zeithaus

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