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17 Grundkurs Geografie (Sachsen) – Mündliche Prüfung/Referat ...

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<strong>Grundkurs</strong> <strong>Geografie</strong> (<strong>Sachsen</strong>) <strong>–</strong> <strong>Mündliche</strong> <strong>Prüfung</strong> / <strong>Referat</strong><br />

Jahrgangsstufe 11 /1. Kurshalbjahr <strong>–</strong> Aufgabe 1<br />

Die außertropische Zirkulation<br />

Aufgaben<br />

1. Erläutern Sie die Entstehung der außertropischen Westwinde am Beispiel der<br />

Nordhalbkugel (M 1).<br />

2. Erklären Sie die Entwicklung und den Aufbau einer Zyklone sowie die Wettererscheinungen<br />

bei ihrem Durchzug (M 2).<br />

3. Beschreiben Sie mithilfe von M 3 das Wetter in Frankfurt /Main und geben<br />

Sie eine Wetterprognose.<br />

Materialien<br />

M 1 Geografische Verteilung der jährlichen Strahlungsbilanz<br />

Erde <strong>–</strong> Atmosphäre<br />

Quelle: Wie funktioniert das? <strong>–</strong> Wetter und Klima, Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1989, S. 71<br />

<strong>17</strong>


Erster <strong>Prüfung</strong>steil: Das <strong>Referat</strong><br />

M 2 Lebenslauf einer Zyklone<br />

Quelle: Heimat und Welt. Oberstufe, Braunschweig 1997, S. 59<br />

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Erster <strong>Prüfung</strong>steil: Das <strong>Referat</strong><br />

M 3 Bodenwetterkarte<br />

Quelle: Seydlitz Geographie 11, S. 27 © Schroedel Verlag GmbH, Hannover 1998<br />

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Erster <strong>Prüfung</strong>steil: Das <strong>Referat</strong><br />

Skizze eines <strong>Prüfung</strong>sablaufs<br />

1. Hinweise für die Themenerschließung<br />

Zur Erstellung des <strong>Prüfung</strong>svortages nutzen Sie den Atlas und beziehen sich<br />

auf die der Aufgabe beigegebenen Materialien. Beachten Sie, dass die in den<br />

Atlanten vorhandenen Karten zur Luftdruckverteilung und zum Wind stets<br />

die Situation der unteren Troposphäre darstellen. Überlegen Sie, inwieweit<br />

sich Tafelskizzen und im <strong>Prüfung</strong>sraum vorhandene Wandkarten in den<br />

Vortrag integrieren lassen.<br />

2. Gliederung des <strong>Referat</strong>s<br />

Folgen Sie beim Aufbau des <strong>Prüfung</strong>sreferats der Gliederung der Aufgabenstellung.<br />

Einleitung<br />

<strong>–</strong> Bedeutung der Zirkulationsvorgänge in der Atmosphäre für das Klima der<br />

Erde<br />

<strong>–</strong> Auswirkungen auf die Witterung in Deutschland<br />

Hauptteil<br />

zu 1.<br />

<strong>–</strong> Erläuterung der Einstrahlungsverhältnisse auf der Erde<br />

<strong>–</strong> Entstehung eines Luftmassenaustausches zwischen Äquator und Pol<br />

<strong>–</strong> Einfluss der Corioliskraft, Herausbildung der außertropischen Westwinde<br />

und des Jetstreams<br />

zu 2.<br />

<strong>–</strong> Entstehung von Zyklonen<br />

<strong>–</strong> Entwicklungsetappen von Zyklonen<br />

<strong>–</strong> Beschreibung der Wettererscheinungen<br />

zu 3.<br />

<strong>–</strong> Auswertung der Wetterkarte<br />

<strong>–</strong> Erstellung einer Prognose durch Rückgriff auf Aussagen aus 2.<br />

20


Erster <strong>Prüfung</strong>steil: Das <strong>Referat</strong><br />

3. Skizzierung des <strong>Referat</strong>s<br />

Einleitung<br />

Das Klima der Erde und die Witterung einzelner Regionen werden von zahlreichen<br />

Faktoren gesteuert, von denen die Zirkulationsvorgänge in der<br />

Atmosphäre die wichtigsten sind.<br />

Hauptteil<br />

zu 1.<br />

Wegen der Gestalt der Erde unterscheiden sich die Einstrahlungsverhältnisse<br />

in einzelnen Gebieten. Wie in M 1 dargestellt, stehen einem Gebiet mit<br />

ständigem Einstrahlungsüberschuss beiderseits des Äquators zwei Gebiete<br />

mit einem ständigen Einstrahlungsdefizit in der Umgebung der Pole gegenüber.<br />

Dies führt zur Herausbildung großräumiger Luftdruckunterschiede.<br />

Am Äquator entsteht ein thermisches Bodentief. Durch den ständigen Einstrahlungsüberschuss<br />

(positive Nettostrahlung) erwärmt sich die Luft, die<br />

Luftsäule dehnt sich aus und die Isobaren wölben sich auf. In der Höhe entsteht<br />

über dem erwärmten Gebiet ein thermisches Höhenhoch, aus dem<br />

Luft abströmt. Dieser Massenverlust in der Höhe bewirkt am Boden absinkenden<br />

Luftdruck und somit die Entstehung des thermischen Bodentiefs, in<br />

das Luft von der Seite einströmt. Das Höhenhoch kompensiert den Massenverlust,<br />

indem es Luft vom Boden ansaugt. Die Aufstiegsbewegung wird<br />

durch die starke Erwärmung der bodennahen Luft erleichtert. Über den<br />

Polen laufen analog die entgegengesetzten Prozesse ab.<br />

Zwischen den thermischen Druckgebieten über den Polen und über dem<br />

Äquator setzt nun eine Ausgleichsströmung in Richtung des Druckgefälles<br />

ein, die in der Höhe vom Äquator auf die Pole und am Boden von den Polen<br />

auf den Äquator gerichtet sein müsste. Diese ideale Zirkulation kann aber<br />

wegen der unterschiedlichen Größe der beteiligten Räume und wegen der<br />

Rotation der Erde nicht eintreten.<br />

Für die weitere Betrachtung ist die Höhenströmung vom Äquator zum Pol<br />

von besonderer Bedeutung. Dieser Wind wird, da er aus einem Gebiet mit<br />

höherer in ein Gebiet mit geringerer Rotationsgeschwindigkeit weht, von der<br />

Corioliskraft nach rechts abgelenkt. In der planetaren Frontalzone, etwa<br />

zwischen 40° und 50° Nord stellt sich ein breitenparalleler Westwind ein. Da<br />

innerhalb dieses Gebietes das Luftdruckgefälle besonders groß ist, entsteht<br />

in einer Höhe von ca. 10 km eine Zone besonders hoher Windgeschwindigkeit,<br />

der Strahlstrom oder Jetstream. Dieser Wind unterbindet den Luft-<br />

21


Erster <strong>Prüfung</strong>steil: Das <strong>Referat</strong><br />

massenaustausch zwischen Pol und Äquator und damit auch den Wärmetransport.<br />

Folglich verstärkt sich innerhalb der Frontalzone der Temperaturgegensatz<br />

zwischen höheren und niederen Breiten. Der Jetstream wird nun<br />

instabil und beginnt zu mäandrieren, Warmluftvorstöße nach Norden und<br />

Kaltluftvorstöße nach Süden werden möglich, der meridionale Temperaturunterschied<br />

sinkt und die Westwinde stellen sich wieder ein.<br />

zu 2.<br />

Im Bereich der Scheitelpunkte der Jetstreammäander entstehen durch Strömungsdivergenz<br />

dynamische Tiefdruckgebiete, die Zyklonen. Diese werden<br />

zur Polseite des Jetstreams ausgelenkt und entgegen dem Uhrzeigersinn in<br />

Rotation versetzt. Während ihrer Entwicklung durchlaufen die Zyklonen<br />

typische Entwicklungsphasen, von der Wellenstörung, über die ideal ausgeprägte<br />

Zyklone hin zur Okklusion, wie in M 2 dargestellt ist. Die Zyklonen<br />

durchlaufen diese Entwicklungsstadien auf ihrem Weg vom Entstehungsort<br />

zwischen Neufundland und Island nach Europa.<br />

Für die Darstellung der Wettererscheinungen eignet sich am besten ein Profil<br />

durch die voll ausgeprägte Zyklone, das Sie an der Tafel entwickeln sollten.<br />

Gliedern Sie in Vorderseite, Warmsektor und Rückseite und charakterisieren<br />

Sie die Warmfront und die Kaltfront als Grenzen. Beschreiben und<br />

begründen Sie für die Teile der Zyklone die Bewölkung (Cirrus, Stratus<br />

und Nimbostratus an der Warmfront, einzelne Cumuli im Warmsektor,<br />

Cumulus und Cumulonimbus an der Kaltfront), das Niederschlagsverhalten,<br />

das sich aus den auftretenden Wolkenarten ableitet, sowie die vorherrschende<br />

Windrichtung. Zudem sollten die Veränderungen des Luftdrucks<br />

und der Lufttemperatur beim Durchzug der Zyklone dargestellt und die<br />

vorherrschenden Luftmassen (maritime Tropikluft im Warmsektor und<br />

maritime Polarluft auf der Rückseite) benannt und kurz charakterisiert<br />

werden.<br />

zu 3.<br />

Aus der Wetterkarte ist zu entnehmen, dass Frankfurt vom Warmsektor einer<br />

Zyklone beeinflusst wird. Beschreiben Sie kurz die zu erwartenden Wettererscheinungen<br />

und geben Sie eine Prognose, indem Sie den nachfolgenden<br />

Durchzug der Kaltfront und das einsetzende Rückseitenwetter zur Grundlage<br />

ihrer Aussagen machen. Benennen Sie unter Berücksichtigung der Lage der<br />

großen Druckgebiete und der Windrichtung die herrschende Großwetterlage<br />

(Westwetterlage).<br />

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