Geschäftsbericht 11/12 - Stadtwerke Kiel
Geschäftsbericht 11/12 - Stadtwerke Kiel
Geschäftsbericht 11/12 - Stadtwerke Kiel
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<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Deine Energie ist hier.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Energie auf Zukunftskurs
Die Agenda.<br />
Auf einen Blick:<br />
»Meine Zukunft ist hier.«<br />
Modern und nah am Menschen: Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG setzt<br />
mit ihrer Ausbildungskampagne 20<strong>12</strong>/13 regional ein klares<br />
Zeichen nach innen und außen.<br />
Das Unternehmen<br />
03 Meine Zukunft ist hier<br />
07 Vorwort des Vorstandes<br />
Lagebericht<br />
10 Gesellschaftsstruktur & Geschäftstätigkeit<br />
<strong>11</strong> Rahmenbedingungen<br />
15 Strategische Ausrichtung, Ziele<br />
16 Geschäftsentwicklung<br />
21 Nachhaltigkeit<br />
23 Chancen- und Risikobericht<br />
25 Prognosebericht<br />
26 Nachtragsbericht<br />
Jahresabschluss<br />
30 Bilanz<br />
31 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
32 Anhang<br />
44 Tagesordnung der Hauptversammlung<br />
46 Bericht des Aufsichtsrates<br />
Zahlen zum Teilkonzern (IFRS)<br />
50 Bilanz<br />
51 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Ausbildung, die wertvollste<br />
Energie-Ressource im Norden.<br />
Wenn von Energie die Rede ist, dann ist auch oft von Ressourcen<br />
die Rede. Von Öl und Gas, von Sonne und Wind, von Wärme<br />
und Kälte. Eine ganz besondere Ressource wird dabei oft<br />
vergessen: die Ressource Mensch.<br />
Ohne Menschen keine Wärme, kein Service, kein Engagement.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> wissen, was sie an den Menschen, die für sie<br />
arbeiten, haben. Seit vielen Jahren schon versuchen wir, auch<br />
junge Menschen für unser Haus zu begeistern. Indem wir<br />
ausbilden, mehr als wir eigentlich müssten. Indem wir ihnen<br />
Perspektiven bieten, menschlich wie beruflich.<br />
Junge Menschen, Auszubildende sind eine der größten<br />
Ressourcen eines jeden Unternehmens. Unsere Azubis sind<br />
unsere Zukunft, und deshalb unterstützen wir ihre Entwicklung<br />
auch über die Arbeitszeit hinaus in vielfältiger Weise. Die<br />
Fotos im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> zeigen einige unserer<br />
Auszubildenden – in ihrer Freizeit, bei Dingen, die ihnen Spaß<br />
machen, die ihnen Energie geben. Energie, die sie an ihren<br />
Arbeitsplatz mitnehmen.<br />
Diese Energie ist für unser Unternehmen unverzichtbar.<br />
Die Fotos auf den kommenden Seiten zeigen, woher sie stammt.<br />
Und sie zeigen die ganze Vielfalt der jungen Menschen, die bei<br />
den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> arbeiten. Das Wissen darum macht es<br />
für uns zu einer Selbstverständlichkeit, auch zukünftig viel in<br />
die Ressource Mensch zu investieren.<br />
2<br />
3
Energie auf<br />
Zukunfts-Kurs.<br />
Versorgung im Wandel.<br />
Vorwort
»Wir engagieren uns weiterhin für<br />
die Zukunft junger Menschen.«<br />
Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />
Dr. Jörg Teupen,<br />
Vorstand Technik und Personal<br />
Frank Meier,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Das zurückliegende Geschäftsjahr<br />
war für die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> ein Jahr des Aufbruchs –<br />
nicht nur, weil der Vorstand<br />
komplett neu besetzt wurde,<br />
sondern auch, weil in mehrfacher<br />
Hinsicht zukunftsweisende<br />
Entscheidungen zu<br />
treffen waren.<br />
Mehr denn je galt es, für unser Haus unter den Bedingungen<br />
des liberalisierten Energiemarktes und der Energiewende in<br />
der Folge von Fukushima den Kurs festzusetzen. Einen Kurs,<br />
der den <strong>Stadtwerke</strong>n auch zukünftig Freiräume schafft, auf<br />
diesem umkämpften Markt erfolgreich operieren zu können.<br />
Eines ist sicher: Die neue Energiepolitik mit ihrer zentralen<br />
Ausrichtung auf die Ökologie und Energieeffizienz hat<br />
Auswirkungen auf alle Stufen der Wertschöpfungskette.<br />
Für die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> erforderte das im Berichtsjahr ein<br />
Handeln auf allen Ebenen. Mit der Richtungsentscheidung<br />
zum Neubau eines Gaskraftwerks als Nachfolger für das<br />
Gemeinschaftskraftwerk haben wir im Bereich der Erzeugung<br />
ein durchdachtes, realisierbares und mit den Leitlinien der<br />
Energiepolitik kompatibles Konzept vorgelegt. Dazu haben<br />
wir mit der Ergänzung um kleinere, dezentrale Einheiten<br />
einen kommenden Trend vorweggenommen – die Erzeugung<br />
wird ökologischer werden, und sie wird auch dezentraler<br />
werden. Beidem wollen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> in hohem Maße<br />
Rechnung tragen.<br />
In einer Zeit, in der die Energiewende auch das Handeln der<br />
großen Energiekonzerne prägt, in einer Zeit, in der wesentliche<br />
energiepolitische Rahmenbedingungen mehr denn je<br />
von Brüssel und Berlin vorgegeben werden, in dieser Zeit<br />
muss sich ein Unternehmen wie die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auf seine<br />
Stärken stützen und diese ausbauen: die Verbundenheit zur<br />
Region und die Nähe zu seinen Kunden. Auch im Berichtsjahr<br />
haben wir in der Region mit vielen Aktionen und Angeboten<br />
dazu beigetragen, die Lebensqualität für die Menschen<br />
nach haltig zu stärken. Das Segelcamp 24/7, die Schüler-<br />
Forschungswerkstatt an der Universität und viele weitere<br />
Aktionen und Sponsorings sind im Norden und darüber hinaus<br />
zu einer festen Größe geworden. Selbstverständlich haben<br />
wir auch in Qualität und Leistung weiter investiert, etwa<br />
durch Ausbau und Modernisierung des Fernwärmenetzes.<br />
Mit kompetentem Engagement die Zukunft mitgestalten,<br />
herausragenden Service bieten und den persönlichen Kontakt<br />
zu unseren Kunden pflegen – das war unser Anspruch in der<br />
Vergangenheit, und das wird auch unser Anspruch für die<br />
Zukunft sein.<br />
Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung weist bei den Auszubildenden<br />
in Deutschland – je nach Lehrberuf und Region –<br />
eine Abbrecherquote zwischen 25 und 35 Prozent aus. Bei den<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> liegt sie seit vielen Jahren praktisch bei null.<br />
Das ist uns Bestätigung in Hinsicht auf Struktur und Qualität<br />
unserer Ausbildung. Es zeigt aber auch, dass viele junge<br />
Menschen in den <strong>Stadtwerke</strong>n einen attraktiven Ausbilder<br />
sehen, der ihnen Perspektiven für ihr späteres Berufsleben<br />
bieten kann.<br />
Wir werden weiter in die Zukunft junger Menschen investieren.<br />
Mit Engagement, mit Sponsoring, mit Ausbildung. Denn die Zukunft<br />
der jungen Menschen in der Region ist auch die Zukunft<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>. Mit unserem Engagement nehmen wir<br />
aktiv an der Gestaltung dieser Zukunft teil. Und erweisen uns<br />
damit einmal mehr als Unternehmen mit Perspektiven.<br />
Mehr denn je hat es sich bezahlt gemacht, dass wir unsere<br />
Strategie schon seit Längerem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet<br />
haben. Nachhaltigkeit bei der Energieerzeugung, Nachhaltigkeit<br />
bei der Entwicklung neuer Angebote und Produkte, Nachhaltigkeit<br />
auch beim Umgang mit Ressourcen. Wir wollen in<br />
und mit unserer Region wachsen. Und wir wollen gleichzeitig<br />
weiter die Chancen nutzen, die ein liberalisierter Energiemarkt<br />
auch über das Kerngeschäftsgebiet hinaus bietet.<br />
Frank Meier<br />
(Vorstandsvorsitzender)<br />
Dr. Jörg Teupen<br />
(Vorstand<br />
Technik und Personal)<br />
6<br />
7
Der Sound<br />
des Marktes.<br />
Da stehen wir jetzt. Da wollen wir hin.<br />
Lagebericht
Lagebericht<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum<br />
30. September 20<strong>12</strong> der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />
II. Rahmenbedingungen<br />
I. Gesellschaftsstruktur<br />
und Geschäftstätigkeit<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft (nachfolgend <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong>) hat ihren Sitz in <strong>Kiel</strong>, Deutschland. Das Grundkapital<br />
der Gesellschaft beträgt zum 30. September 20<strong>12</strong> insgesamt<br />
rund 56 Millionen €. Es ist eingeteilt in <strong>11</strong>0.000 vinkulierte<br />
Namensaktien. Die MVV Energie AG hält zum 30. September<br />
20<strong>12</strong> unmittelbar einen Anteil von 51 Prozent an den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
<strong>Kiel</strong>, die Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> 49 Prozent.<br />
Der vorliegende Jahresabschluss 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften sowie<br />
den Vorschriften für Aktiengesellschaften erstellt.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> und ihre Tochtergesellschaften sowie<br />
Beteiligungen sind als regionaler Energiedienstleister entlang<br />
der Wertschöpfungskette in der Energieerzeugung, im Handel,<br />
als Netz- und Speicherbetreiber sowie im Vertrieb für ihre<br />
Kunden tätig. Zu den Kernaufgaben gehört die umweltschonende,<br />
zuverlässige, sichere und preisgünstige Versorgung<br />
mit Strom, Wärme, Gas und Wasser an Industriekunden,<br />
Weiter ver teiler, öffentliche Einrichtungen sowie Geschäftsund<br />
Privatkunden. Darüber hinaus bieten die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> ihren privaten und kommunalen Kunden umfassende<br />
Serviceleistun gen zum umweltschonenden und effizienten<br />
Umgang mit Energie.<br />
Zum Kerngeschäftsgebiet der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gehören die<br />
Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> und umliegende Kommunen. Die eigenen<br />
Strom-, Wärme-, Gas- und Wassernetze im Stadtgebiet<br />
und in umliegenden Gemeinden wurden an die SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />
GmbH verpachtet.<br />
Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen<br />
für Energieversorgungsunternehmen haben sich durch<br />
zahlreiche neue Gesetze und Novellierungen umfassend<br />
geändert. Das gilt insbesondere für die Neuregelungen des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie die Novellen des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Kraft-Wärme-<br />
Kopplungs-Gesetzes. Einige der aktuellen energiepolitischen<br />
Entscheidungen sind im Kapitel Rahmenbedingungen dargestellt.<br />
Wesentliche Beteiligungen halten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> an<br />
der Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH (50 Prozent), der<br />
<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG (51 Prozent), der <strong>Kiel</strong>Net<br />
GmbH Gesellschaft für Kommunikation (50 Prozent), der<br />
ZVO Energie GmbH (49,9 Prozent) sowie der Soluvia GmbH<br />
(24,5 Prozent; vormals Shared Services Center GmbH) und<br />
der MVV Trading GmbH (25,1 Prozent). Zu weiteren Beteiligungen<br />
verweisen wir auf die Anteilsliste im Anhang.<br />
Das Berichtsjahr wurde deutlich von der politisch beschlossenen<br />
Energiewende geprägt. Die Ausrichtung der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> konzentriert sich nunmehr insbesondere auf<br />
• den Ausbau hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) sowie der Fernwärme<br />
• die Steigerung der Energieeffizienz<br />
• den Ausbau der Netzinfrastruktur<br />
Daneben haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> verschiedene Maßnahmen<br />
zur Gewährleistung der langfristigen Versorgungssicherheit<br />
ergriffen.<br />
Über die MVV Energie AG beteiligen sich die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auf<br />
energiepolitischer Ebene aktiv am Meinungsbildungsprozess –<br />
sowohl mit Blick auf Politik und energiewirtschaftliche Verbände<br />
als auch auf Behörden wie die Bundesnetzagentur (BNetzA).<br />
Veränderungen<br />
in der Energiepolitik.<br />
Die deutsche und europäische Energiewirtschaft befindet sich<br />
in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Die Megatrends<br />
der Liberalisierung und des verstärkten Klimaschutzes<br />
wirken sich auf alle Wertschöpfungsstufen eines Energieversorgungsunternehmens<br />
weitreichend aus.<br />
Mit der im Juli 20<strong>12</strong> in Kraft getretenen Novelle des Kraft-<br />
Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) hat der deutsche<br />
Gesetzgeber neue Impulse für den Ausbau der Effizienztechnologien<br />
KWK und Fernwärme geschaffen: Sie erhöht die<br />
finanziellen Anreize zum Bau von KWK-Anlagen sowie für den<br />
Ausbau von Fern- und Nahwärmenetzen, insbesondere auch<br />
für Netzverdichtungsmaßnahmen. Erstmalig aufgenommen<br />
wurde auch die Förderung des Baus von Wärmespeichern. Mit<br />
ihrer Hilfe können KWK-Anlagen flexibler auf die zunehmend<br />
volatile Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien reagieren.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> begrüßen die Novelle und rechnen<br />
mit neuen Impulsen für den strategischen Investitionsschwerpunkt<br />
Fernwärme- und KWK-Ausbau.<br />
In ihrem Bericht zur Versorgungssicherheit im Winter 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />
analysiert die Bundesnetzagentur die bundesweit kritische<br />
Stromversorgung im Februar 20<strong>12</strong>. Grund für die zeitweise<br />
sehr angespannte Situation waren demnach das Zusammentreffen<br />
mehrerer Faktoren. Hierzu zählte insbesondere<br />
die extreme Kältewelle in Kombination mit den gedrosselten<br />
Gaslieferungen aus Russland. Für den Winter 20<strong>12</strong>/13 schlägt<br />
der Bericht eine Reihe von Maßnahmen vor, um die kurzfristige<br />
Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Dazu zählen<br />
unter anderem die erneute Sicherung von Kaltreserven und<br />
eine Reform des Ausgleichsenergiesystems. Langfristig<br />
scheinen neue Anreize für weitere Kraftwerkskapazitäten<br />
notwendig zu sein, um die Stromversorgung in Deutschland<br />
sicherzustellen. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> befürworten im Rahmen<br />
dieser Diskussionen Lösungen mit Augenmaß, die möglichst<br />
wenig in bestehende Wettbewerbsstrukturen eingreifen.<br />
In diesem Gesamtumfeld setzten sich die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> in<br />
Politik, Verbänden und Öffentlichkeit für eine wettbewerbliche<br />
Ausgestaltung dieses Transformationsprozesses ein, der allen<br />
Marktteilnehmern die gleichen Chancen eröffnet. Mit diesem<br />
Ziel beteiligt sich das Unternehmen aktiv an der Debatte<br />
über die Weiterentwicklung des rechtlichen und regulatorischen<br />
Rahmens.<br />
Markt und Wettbewerbsumfeld.<br />
Die deutsche Wirtschaft befand sich im zweiten Quartal weiterhin<br />
auf leichtem Wachstumskurs, allerdings mit deutlich<br />
geringeren Wachstumsraten als in der Vergangenheit. Gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal lag das Bruttoinlandsprodukt in<br />
Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
um 0,5 Prozent höher, im Vergleich zum ersten Quartal 20<strong>12</strong><br />
war ein Zuwachs von 0,3 Prozent zu verzeichnen. Trotz der<br />
nachlassenden Dynamik steht die deutsche Wirtschaft im<br />
Vergleich zu anderen Ländern der Eurozone noch gut da.<br />
Die Konjunkturerwartungen für das zweite Halbjahr 20<strong>12</strong><br />
haben sich nach Angaben des Mannheimer Zentrums für<br />
Europäische Wirtschaftsforschung infolge der Eurokrise verschlechtert.<br />
Über die weiter zu erwartende Entwicklung gibt<br />
der Prognosebericht Auskunft.<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW) ging der Stromverbrauch im<br />
ersten Halbjahr 20<strong>12</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um 2,1 Prozent zurück. Maßgeblich war der konjunkturbedingte<br />
Rückgang in stromintensiven Industriezweigen. Der<br />
Erdgasverbrauch nahm hingegen nach BDEW-Angaben im<br />
Bundesdurchschnitt im Halbjahresvergleich um 0,4 Prozent<br />
zu. Ausschlaggebend hierfür waren die vergleichsweise kalten<br />
Monate Februar und April.<br />
Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten hat sich<br />
weiter intensiviert. Nach dem BDEW-Kundenfokus vom Juni<br />
20<strong>12</strong> beträgt die Wechselquote im Stromgeschäft mit Privatkunden<br />
im Bundesdurchschnitt 28 Prozent. Zum Vergleich:<br />
Im Kundenfokus vom Oktober 20<strong>11</strong> waren es noch 26 Prozent.<br />
Im Gasgeschäft wechseln durchschnittlich 18 Prozent den<br />
Anbieter (Kundenfokus Oktober 20<strong>11</strong>: 14 Prozent).<br />
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat deutlich<br />
zugenommen. Nach ersten Schätzungen des BDEW deckten<br />
die erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 20<strong>12</strong> mehr als<br />
ein Viertel des Strombedarfs im Vergleich zu 21 Prozent im<br />
Vorjahreszeitraum. Die Windenergie ist mit einem Anteil von<br />
9,2 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent) die wichtigste erneuerbare<br />
Energiequelle, gefolgt von Biomasse mit 5,7 Prozent (Vorjahr:<br />
5,3 Prozent). Die Photovoltaik hat im Halbjahresvergleich<br />
ihren bisherigen Beitrag um 47 Prozent steigern können und<br />
liegt mit 5,3 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent) auf dem dritten<br />
Platz. Die Struktur der deutschen Energiebilanz wird sich<br />
weiter zugunsten der erneuerbaren Energien verändern.<br />
10 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
<strong>11</strong>
Energiepreise entwickelten<br />
sich uneinheitlich.<br />
Während die Strom-, Kohle- und Emissionspreise zurückgingen,<br />
sind die Öl- und Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr<br />
gestiegen.<br />
Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> bewegten sich die Notierungen<br />
für die Nordseeölsorte Brent zur Lieferung im Folgemonat<br />
zwischen 89 und <strong>12</strong>6 US-Dollar/Barrel. Der durchschnittliche<br />
Preis lag im Berichtsjahr um 6 US-Dollar/Barrel über dem<br />
Vorjahresniveau von 105 US-Dollar/Barrel. Die Steigerung<br />
ist vor allem auf den Iran-Konflikt zurückzuführen und das<br />
daraus resultierende Ölembargo der Europäischen Union.<br />
Zudem wirkten geldpolitische Maßnahmen zur Abwehr einer<br />
globalen Wachstumsabschwächung preisstützend.<br />
Die Erdgaspreise für das Frontjahrprodukt notierten im<br />
Berichtsjahr im Mittel bei 26 €/MWh und damit um 1 €/MWh<br />
höher als im Geschäftsjahr 2010/<strong>11</strong>. Dies ist vor allem auf<br />
die Ölpreisentwicklung zurückzuführen, da zwischen den<br />
beiden Märkten eine hohe Korrelation besteht. Der Preis für<br />
Grundlast-Strom mit Lieferung im Folgejahr fiel bedingt durch<br />
die Eurokrise sowie die Entwicklung der Kohle- und Emissionspreise.<br />
Der durchschnittliche Preis lag im Berichtsjahr bei<br />
51 €/MWh. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem<br />
Preisrückgang von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
Auf dem Kohlemarkt zeigte sich ein Abwärtstrend, der in der<br />
ersten Hälfte des Jahres 20<strong>11</strong> startete und sich bis heute<br />
fortsetzt. Die Frontjahr-Preise für Steinkohle im ARA-Raum<br />
(Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) fielen verglichen mit<br />
dem Vorjahr um 13 US-Dollar auf 108 US-Dollar/Tonne. Gründe<br />
für den Preisrückgang waren vor allem die vollen Lager,<br />
die moderate Nachfrage in Europa sowie das Überangebot an<br />
Kohle aus Kolumbien, Russland und den USA. Zudem wirkten<br />
sich die milden Temperaturen im Winter sowie die erhöhte<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vermindernd auf<br />
die Kohlenachfrage in Europa aus.<br />
Die Preise für Emissionsberechtigungen zur Lieferung im<br />
jeweils kommenden Jahr erreichten im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr ein Durchschnittsniveau von 8 €/Tonne CO 2<br />
,<br />
und lagen damit um 7 €/Tonne CO 2<br />
tiefer als im Vorjahr.<br />
Ausgelöst wurde der Preisverfall am Emissionsmarkt vor<br />
allem durch die EU-Klimapolitik, die Schulden- und Euro-krise<br />
einiger europäischer Länder sowie das Überangebot an Emissionszertifikaten.<br />
Zu den klimapolitischen Maßnahmen zählen<br />
insbesondere die Energieeffizienzdirektive sowie die Entscheidungen<br />
zur Verknappung der Emissionszertifikate,<br />
die entgegen des ursprünglichen Plans nun doch nicht in<br />
Umlauf gebracht werden sollen.<br />
Mit dem Clean Dark Spread hat sich die Erzeugungsmarge<br />
aus der Steinkohleverstromung seit Anfang 20<strong>11</strong> leicht<br />
erholt, ist jedoch auf niedrigem Niveau geblieben. Trotz<br />
des leicht positiven Trends sind Steinkohlekraftwerke in<br />
Deutschland derzeit nicht rentabel und werden es wohl<br />
auch in Zukunft nicht sein.<br />
Witterungseinflüsse.<br />
Der Geschäftsverlauf der <strong>Stadtwerke</strong>-Unternehmensgruppe<br />
wird in starkem Maße von den Witterungsverhältnissen<br />
während der Heizperiode geprägt, da diese sich insbesondere<br />
auf den Fernwärme- und Gasabsatz auswirken. Bei der Fernwärme<br />
ist die Korrelation zwischen Witterung und Absatzmenge<br />
in der Regel höher als bei Gas – bei Letzterem hängt<br />
der Absatz aufgrund der Industriekunden auch von konjunkturellen<br />
Einflüssen ab. Die <strong>Stadtwerke</strong> verwenden die sogenannte<br />
Gradtagszahl als temperaturabhängigen Indikator für<br />
den Einsatz von Heizenergie. Niedrige Außentemperaturen in<br />
der Heizperiode führen zu hohen Gradtagszahlen – diese wiederum<br />
gehen einher mit einem höheren Heizenergiebedarf der<br />
Kunden. In den Sommermonaten begünstigen anhaltend hohe<br />
Temperaturen und geringe Niederschläge den Wasserabsatz.<br />
Er ist für das Unternehmensergebnis allerdings von deutlich<br />
geringerer Bedeutung als das Fernwärme- und Gasgeschäft.<br />
Im Berichtsjahr war es in <strong>Kiel</strong> und Umgebung insgesamt<br />
etwas milder als im Vorjahr, allerdings mit deutlichen<br />
Unterschieden in der monatlichen Temperaturentwicklung:<br />
Das vierte Quartal 20<strong>11</strong>, und hier insbesondere im Dezember,<br />
war außergewöhnlich warm. Auch im weiteren Verlauf<br />
der Heizperiode waren die Monate Januar und März wärmer<br />
als im Vorjahr, der Februar und April hingegen zeigten sich<br />
deutlich kälter. Der August 20<strong>12</strong> schließlich war von höheren<br />
Außentemperaturen und geringen Niederschlägen geprägt.<br />
Insgesamt lagen die Gradtagszahlen am Standort <strong>Kiel</strong><br />
im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> mit einem kumulierten Wert von<br />
3.705 um 6,5 Prozent unter dem kumulierten Vorjahreswert<br />
von 3.962.<br />
Netzregulierung.<br />
Von der Netzregulierung sind die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> mittelbar<br />
betroffen. Die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH hat die Strom- und Gasnetze<br />
gepachtet. Eine Kürzung der Netznutzungsentgelte schlägt<br />
sich so bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> durch die Ergebnisabführung<br />
direkt nieder.<br />
In der Sparte Gas nähert sich die erste Regulierungsperiode im<br />
Jahr 20<strong>12</strong> ihrem Ende, in der Sparte Strom 2013. Vorgelagert<br />
zur zweiten Regulierungsperiode steht die Genehmigung der<br />
Erlösobergrenzen in beiden Sparten an. Hierzu hat die SW<strong>Kiel</strong><br />
Netz GmbH auf der Grundlage der Fotojahre 2010 (Gas) und<br />
20<strong>11</strong> (Strom) die Kostenanträge fristgerecht bei der Bundesnetzagentur<br />
eingereicht und erwartet nun die genehmigten<br />
Entgelte. Diese werden von der Bundesnetzagentur nach dem<br />
Effizienzvergleich bekannt gegeben und bilden die Grundlage<br />
für die Netzentgelte der kommenden Regulierungsperiode.<br />
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses ist der<br />
SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH bislang ein vorläufig genehmigter Kostenbescheid<br />
für die Sparte Gas bekannt. Mit einem Schreiben<br />
vom 10. September 20<strong>12</strong> hat die Bundesnetzagentur mitgeteilt,<br />
dass der endgültige Bescheid nicht rechtzeitig bis zum Beginn<br />
der zweiten Regulierungsperiode vorliegen könnte.<br />
Grundsätzlich ist aber aus den jüngsten Verfahren im Rahmen<br />
der Kostenprüfungen erkennbar, dass der Kostendruck, insbesondere<br />
bei bezogenen Dienstleistungen, zunehmen wird<br />
und marktkonforme Kostenstrukturen erforderlich macht.<br />
Geprägt war das Geschäftsjahr durch die Umsetzung der<br />
EnWG-Novelle, die im Juli 20<strong>11</strong> durch den Bundesrat beschlossen<br />
wurde und am 4. August 20<strong>11</strong> in Kraft trat.<br />
Für die Verteilnetzbetreiber sind die weitere Stärkung der<br />
organisatorischen Eigenständigkeit und die Handlungsunabhängigkeit<br />
von den Shareholdern von Bedeutung. Neben der<br />
personellen Ausstattung der Netzgesellschaften und der<br />
Stärkung der Unabhängigkeit des Gleichbehandlungsbeauftragten<br />
sind das Kommunikationsverhalten und die Markenpolitik<br />
von vorrangiger Wichtigkeit. Letzteres dient insbesondere<br />
der Vermeidung bzw. dem Ausschluss der Verwechselung<br />
von Netz und wettbewerblichen Bereichen eines vertikal integrierten<br />
<strong>Stadtwerke</strong>s, wie es auch die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sind.<br />
Dabei kann aber auch in Zukunft die Zugehörigkeit zu einem<br />
Konzern dargestellt werden.<br />
Im weiteren Verlauf wurden von der Bundesnetzagentur Mitte<br />
20<strong>12</strong> die »gemeinsamen Auslegungsgrundsätze III der Regulierungsbehörden«<br />
veröffentlicht, deren gesetzliche Vorschriften<br />
die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH in weiten Teilen bereits umgesetzt<br />
und spätestens bis zum Ende des Jahres 20<strong>12</strong> vervollständigt<br />
haben wird.<br />
Des Weiteren wurde die buchhalterische Entflechtung<br />
dahingehend verschärft, dass die Bundesnetzagentur Vorgaben<br />
hinsichtlich zusätzlicher Prüfungsschwerpunkte und<br />
Auslegungsfragen an den Wirtschaftsprüfer stellen kann.<br />
Daneben sind die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zukünftig<br />
verpflichtet, ihre Berichte nach Abschluss der Prüfung direkt<br />
und unverzüglich bei der Bundesnetzagentur einzureichen.<br />
Wesentlichen Einfluss auf die Prozesse der Verteilnetzbetreiber<br />
und somit auch der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH hat die<br />
Flexibilisierung der Wechselprozesse für Endverbraucher.<br />
Diese Lieferantenwechselprozesse wurden im Laufe des<br />
Geschäftsjahres durch den Gesetzgeber konkretisiert und<br />
konnten fristgerecht durch die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH und ihre<br />
dienstleistenden Shared-Service-Unternehmen Soluvia Billing<br />
GmbH (vormals 24/7 United Billing GmbH) und Soluvia IT-<br />
Services GmbH (vormals 24/7 IT-Services GmbH) umgesetzt<br />
werden. Von Bedeutung sind die Verkürzung des Wechselprozesses<br />
auf drei Wochen im rollierenden Verfahren statt<br />
zum Monats-Ultimo sowie die Dokumentationspflichten des<br />
Netzbetreibers.<br />
<strong>12</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
13
Ebenfalls wurden im EnWG die Schadenersatzverpflichtungen<br />
und damit verbundene Beweispflicht gegenüber dem Endverbraucher<br />
bei einer Verzögerung der Prozesse festgeschrieben.<br />
Mit der Neufassung des § 40 EnWG 20<strong>11</strong> sollen ausweislich<br />
der Gesetzesbegründung die Übersichtlichkeit und der<br />
Informationsgehalt von Rechnungen an Letztverbraucher<br />
erhöht werden, um den Vergleich von Leistungen und Preisen<br />
sowie die Beobachtung des eigenen Verbrauchsverhaltens zu<br />
ermöglichen und den Lieferantenwechsel zu erleichtern. Die<br />
gesteigerten Anforderungen an die Rechnungen werden bei<br />
den Versorgungsunternehmen erheblichen Mehraufwand verursachen.<br />
Hier ist insbesondere an das Sammeln, Speichern,<br />
Aufbereiten und Verwalten der notwendigen Daten zu denken,<br />
wobei die datenschutzrechtlichen Vorschriften natürlich zu beachten<br />
sind. Die Programme zur Rechnungserstellung müssen<br />
daher erheblich erweitert werden. Ferner muss die Rechnung<br />
selbst aber trotz der Mehrinformationen verständlich bleiben.<br />
Eine weitere Umlage, die künftig im Rahmen der Netzentgelte<br />
erhoben wird und einem Wälzungsmechanismus unterliegt,<br />
resultiert aus der vollständigen Befreiung stromintensiver<br />
Letztverbraucher von den Netzentgelten (§ 19 Abs. 2 Strom-<br />
NEV). In den vergangenen beiden Geschäftsjahren hatte die<br />
SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH keine Kunden, bei denen diese Verordnungen<br />
greifen.<br />
Ebenfalls neu ist, dass die Netzentgelte nun jährlich zum<br />
15. Oktober in einer vorläufigen Fassung durch die Netzbetreiber<br />
zu veröffentlichen sind (§ 20 EnWG).<br />
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der dezentralen Erzeugungslandschaft,<br />
insbesondere der erneuerbaren Energien,<br />
trifft der Gesetzgeber durch den Erlass der Systemstabilitätsverordnung<br />
(SysStabV) Vorsorge im Hinblick auf die Netzstabilität.<br />
Künftig müssen sich Erzeugungsanlagen in definierten<br />
Leistungsklassen durch die Verteilnetzbetreiber in einem<br />
gestuften Prozess vom Netz trennen lassen. Entsprechende<br />
Umbauarbeiten an den Anlagen werden durch die SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />
GmbH veranlasst, soweit sie gesetzlich dazu verpflichtet ist.<br />
Die seit Längerem diskutierte Qualitätsregulierung wurde<br />
in der Sparte Strom zum 1. Januar 20<strong>12</strong> im Bereich Strom<br />
eingeführt. In der ersten Phase konnte die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />
bestätigen, dass sich die Netze in einem qualitativ sehr guten<br />
Zustand befinden; der finanzielle Aspekt durch die Qualitätsregulierung<br />
ist vernachlässigbar. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen<br />
sich dafür ein, dass in der Weiterentwicklung der Regulierung<br />
angemessene wirtschaftliche Voraussetzungen für den Netzausbau<br />
und -umbau bestehen.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> in enger Zusammenarbeit mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />
weitere Konzessionsverhandlungen in den Sparten Strom,<br />
Gas und Wasser erfolgreich abschließen. Daneben erfolgten<br />
Netztrennungen von kleineren abgängigen Netzgebieten.<br />
Allgemein lässt sich beobachten, dass der Wettbewerb um<br />
Konzessionen deutlich abgenommen hat. Der Trend geht hin<br />
zu einer Verlängerung der klassischen Wegenutzungsverträge<br />
mit dem Vorkonzessionär. Allerdings müssen teilweise Zugeständnisse<br />
hinsichtlich von Laufzeit und Sonderkündigungsrecht<br />
gemacht werden. Der Fokus liegt auf den auslaufenden<br />
Konzessionen in Preetz (Ende 2014) und <strong>Kiel</strong> (Ende 2016).<br />
Wärmekonzept.<br />
Der für Raumwärme aufgewendete Fernwärmeanteil macht<br />
etwa 35 bis 40 Prozent des <strong>Kiel</strong>er Gesamtwärmemarktes aus.<br />
In der Landeshauptstadt deckt mittels Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erzeugte Wärme rund 39 Prozent dieses Gesamtbedarfs.<br />
Die Gebäudestruktur im sogenannten Fernwärmevorranggebiet<br />
bietet die Chance, die Versorgung mit dieser umweltfreundlich<br />
erzeugten Energie noch erheblich auszuweiten.<br />
Ziel ist es, bis 2030 mit Fern- und Nahwärme einen Anteil von<br />
mindestens 60 Prozent zu erreichen. Dies kann zum einen<br />
durch Verdichtung in den Stadtteilen erfolgen, in denen schon<br />
Fernwärmeleitungen liegen. Zusätzlich kann der Ausbau von<br />
Nahwärmeinseln dort erfolgen, wo die Versorgung aufgrund<br />
des Wärmepotenzials und der Abnehmerstruktur wirtschaftlich<br />
darstellbar ist. In diesem Zusammenhang verweisen die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> auf ihr neues Energiekonzept, in dem unter anderem<br />
auf die Erzeugung von Wärme mittels Blockheizkraftwerken<br />
– sogenannten Mikro-BHKWs – gesetzt wird.<br />
Dazu erheben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> detailliert die jeweiligen<br />
Potenziale in den einzelnen Stadtgebieten und ermitteln die<br />
für die Erschließung erforderlichen Investitionen. Zusätzlich<br />
im Fokus stehen Möglichkeiten, auch außerhalb des Fernwärmevorranggebietes<br />
mittels Blockheizkraftwerken die<br />
Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung einzusetzen. Hierbei<br />
erfolgt eine enge Abstimmung mit der Landeshauptstadt<br />
<strong>Kiel</strong>, um das Wärmekonzept der <strong>Stadtwerke</strong> kompatibel zu<br />
den Planungen für ein Energie- und Klimaschutzkonzept der<br />
Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> zu gestalten.<br />
Wesentliche Komponente im gesamten Wärmekonzept der<br />
Landeshauptstadt sowie der <strong>Stadtwerke</strong> ist die Wärme- und<br />
Stromerzeugung im Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>. Durch das<br />
Erreichen der technischen Nutzungsdauer wird derzeit eine<br />
Anschlusslösung zur Sicherung der Wärmeversorgung <strong>Kiel</strong>s<br />
erarbeitet. Im Geschäftsjahr wurde bereits grundsätzlich<br />
beschlossen, eine gasbasierte und somit umweltfreundliche<br />
Nachfolgelösung zu verfolgen.<br />
Seit Mitte Juli sind die Planungen konkreter geworden: Sie<br />
sehen als zentrales Vorhaben ein intelligentes Auslaufen des<br />
Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> Kohlemeilers bis 2018 und parallel<br />
dazu die Errichtung eines modularen Gasheizwerks vor.<br />
Ab 1. Januar 2013 beabsichtigen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>, den 50-<br />
prozentigen Anteil der E.ON Kraftwerke GmbH am bestehenden<br />
Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> zu pachten. Diese Vereinbarung<br />
soll mindestens bis 2018 – mit einer Option auf Verlängerung<br />
bis 2020 – gelten und sorgt für Planungssicherheit. Das jetzige<br />
Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> soll dabei nur noch so lange<br />
laufen, bis das neue Gasheizwerk und weitere dezentrale<br />
Einheiten die Versorgung übernehmen können. Nach heutigen<br />
Prognosen wird das spätestens 2018 der Fall sein.<br />
Der Bau des neuen Kraftwerks erfolgt dann in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong>. Zuvor<br />
soll dort ein Fernwärmespeicher errichtet werden, um beim<br />
intelligenten Auslaufbetrieb des Kohlekraftwerks über eine<br />
Spitzenlastreserve zu verfügen und die Wirtschaftlichkeit<br />
der Energieerzeugung mit dem zu errichtenden modularen<br />
Gaskraftwerk zu optimieren. Oberste Priorität ist es, die Versorgung<br />
mit Fernwärme während der gesamten Planungs- und<br />
Bauzeit sicherzustellen.<br />
Durch die Planung des neuen Gaskraftwerks als Summe<br />
modularer Einheiten können diese Einheiten flexibel ausgelegt<br />
werden. Die vorhandene Gasanbindung nach <strong>Kiel</strong> und<br />
die Kapazität in der Nord-Südverbindung durch Schleswig-<br />
Holstein (DEUDAN-Leitung) sind voraussichtlich ausreichend<br />
und müssen aus heutiger Sicht lediglich durch Verstärkung<br />
von Verdichtern in ihrer Kapazität erhöht werden. Im Sinne<br />
der Nachhaltigkeitsstrategie der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sinken mit<br />
dem Gasheizkraftwerk die CO 2<br />
-Emissionen in <strong>Kiel</strong> um etwa<br />
1,7 Millionen Tonnen pro Jahr.<br />
Parallel zum Kraftwerksneubau wollen die <strong>Stadtwerke</strong> weitere<br />
dezentrale Wärmeeinheiten im Stadtgebiet aufbauen. Sie haben<br />
neben ihrer Umweltfreundlichkeit einen weiteren Vorteil: Sie<br />
machen die Fernwärme auch für kleinere Wohneinheiten bis<br />
hin zum Einfamilienhaus attraktiv.<br />
III. Strategische<br />
Ausrichtung, Ziele<br />
Deutschland hat sich im Jahr 20<strong>11</strong> für einen beschleunigten<br />
Ausstieg aus der Kernenergie entschieden. Der Transformationsprozess<br />
von der konventionellen zur ökologischen Stromerzeu<br />
gung, der von einer breiten politischen und gesellschaftlichen<br />
Mehrheit getragen wird, ist eine historische Aufgabe. Er stellt die<br />
Politik, den Wirtschaftsstandort Deutschland und besonders<br />
die Energiebranche vor große Herausforderungen und wird<br />
Jahrzehnte andauern. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />
sind die Schlüsselfaktoren des ökologischen Umbaus.<br />
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird der Wettbewerb<br />
um Ressourcen und attraktive Standorte zunehmen.<br />
Das Marktumfeld der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bleibt in einem steten<br />
Wandel. Der zunehmende Kosten- und Wettbewerbsdruck, die<br />
Verschärfung durch die nächste Phase der Anreizregulierung,<br />
eine sinkende Energienachfrage und die politischen Klimaschutzvorgaben<br />
führen zu starken strukturellen Veränderungen<br />
innerhalb der Branche.<br />
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden sich in<br />
den nächsten Jahren schrittweise zu den Leitsystemen<br />
einer nachhaltigen Versorgung entwickeln. Die Erzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien wird die Erzeugung aus fossilen<br />
Brennstoffen nach und nach ersetzen. Die Energieerzeugungsanlagen<br />
werden kleiner und dezentraler. Große Anlagen sind<br />
kaum noch durchsetzbar. Entsprechend laufen die Nachfolgeplanungen<br />
für das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bekennen sich ohne Einschränkung zum<br />
neuen Kurs in der Energiewirtschaft. Sie wollen aktiv an dessen<br />
marktorientierter Gestaltung mitwirken.<br />
Mit dem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategieprojekt<br />
»MVV 2020« und dem darauf aufbauenden Umsetzungsprojekt<br />
»Einmal gemeinsam« haben die MVV Energie Gruppe und die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> frühzeitig die Weichen für die Zukunftsfähigkeit<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gestellt. Als kommunal und regional<br />
ver ankertes Unternehmen sehen sie sich gut positioniert,<br />
um die wirt-schaftlichen Chancen, die der Übergang zu<br />
einem neuen Energiesystem mit sich bringt, für profitables<br />
Wachstum zu nutzen.<br />
14 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
15
Die Unternehmensstrategie der <strong>Stadtwerke</strong> ist auf Regionalität,<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die politischen<br />
Beschlüsse zum Umbau des Energiesystems haben diesen<br />
Kurs bestätigt: Mit einem gemeinsamen operativen Modell, das<br />
für die Standorte Mannheim, <strong>Kiel</strong> und Offenbach entwickelt<br />
wurde, hat der Verbund frühzeitig und mit klaren Schwerpunkten<br />
die Weichen gestellt. Die <strong>Stadtwerke</strong> setzen auf ihr neues<br />
Energiekonzept, in dem unter anderem auf die Erzeugung von<br />
Wärme mittels Blockheizkraftwerken – sogenannten Mikro-<br />
BHKWs – gesetzt wird, und auf eine höhere Energieeffizienz auf<br />
der Erzeugungs- und auf der Verbrauchsseite.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wollen ihre Kunden auch künftig sicher<br />
und umweltfreundlich mit bezahlbarer Energie beliefern und<br />
unterstützen sie dabei, Energie effizienter zu nutzen. Mit neuen,<br />
individuellen Dienstleistungsangeboten entwickelt sich das<br />
Unternehmen von einem Energielieferanten zu einem Anbieter<br />
von energieeffizienten Lösungen.<br />
Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung sind und bleiben<br />
zentrale Bausteine der langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie.<br />
Der Anteil der effizient im Verfahren der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Fernwärme soll an allen<br />
Unternehmensstandorten in bestehenden Netzen verdichtet<br />
und darüber hinaus deutlich ausgebaut werden.<br />
Beteiligungen.<br />
Zur effizienteren Aufstellung und Optimierung von Geschäftsprozessen<br />
ist die SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH mit der 24sieben<br />
GmbH verschmolzen worden.<br />
Als Folge dieser Entscheidung startete im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr ein weiteres Projekt mit dem Ziel, das bestehende<br />
Steuerungs- und Controllingkonzept zu optimieren und<br />
existierende Gesellschaftsstrukturen weiter zu überarbeiten.<br />
Ein Ergebnis des noch laufenden Projekts ist die Entscheidung,<br />
die hundertprozentigen Tochtergesellschaften 24sieben GmbH<br />
und SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH rückwirkend zum 1. Oktober 20<strong>12</strong><br />
auf die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> zu verschmelzen.<br />
Um die Chancen des sich veränderten Marktumfeldes besser<br />
nutzen zu können, haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> entschieden,<br />
sich konsequent auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren. In diesem<br />
Zusammenhang wurde die <strong>Kiel</strong>Net GmbH Gesellschaft<br />
für Kommunikation mit Wirkung zum 1. Januar 20<strong>12</strong> zu einem<br />
Kaufpreis von 7,2 Millionen € veräußert. Aufgrund noch<br />
aufschiebend wirkender vertraglicher Bedingungen war eine<br />
wirksame Übertragung der Geschäftsanteile bis zum Bilanzstichtag<br />
nicht möglich.<br />
Des Weiteren haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> zur Sicherstellung<br />
der Zahlungsfähigkeit der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG<br />
eine weitere Kapitaleinlage in Höhe von 2,8 Millionen € geleistet.<br />
Die Gesellschaft entwickelt und vermarktet einen zur Zeit<br />
noch in der Fertigstellungsphase befindlichen Gasspeicher in<br />
<strong>Kiel</strong> Rönne.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sind mittelbar über ihre hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft 24sieben GmbH an der Nordland<br />
Energie GmbH beteiligt. Das Geschäftsmodell der Nordland<br />
Energie GmbH hat sich in der Vergangenheit als nicht tragfähig<br />
gezeigt. Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist nicht<br />
davon auszugehen, dass sich mittelfristig ein Erfolg einstellt.<br />
Die Gesellschafter haben sich für eine geordnete Abwicklung<br />
der Gesellschaft entschieden.<br />
IV. Geschäftsentwicklung<br />
Vor Ertragsteuern und sonstigen Steuern schließt das<br />
Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von rund 31,3 Millionen €<br />
(Vorjahr: 31,9 Millionen €). Der Jahresüberschuss reduzierte<br />
sich um 0,8 Millionen € auf 21,9 Millionen € (Vorjahr: 22,7 Millionen<br />
€). Nach Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen<br />
von 6,7 Millionen € beträgt der Bilanzgewinn 15,2 Millionen €<br />
(Vorjahr: 24,0 Millionen €).<br />
Ertragslage.<br />
Umsatz.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> erwirtschafteten Umsatzerlöse in Höhe<br />
von 163,9 Millionen € (Vorjahr: 175,5 Millionen €). Im Wesentlichen<br />
resultieren diese aus den Leistungsbeziehungen zu den<br />
einzelnen Tochterunternehmen. Die Umsatzerlöse aus dem<br />
Verkauf von Strom, Gas, Wärme und Wasser an Endverbraucher<br />
und Vertriebspartner werden in der Vertriebstochtergesellschaft<br />
24sieben GmbH ausgewiesen.<br />
Der Rückgang des Umsatzes um <strong>11</strong>,6 Millionen € resultiert<br />
überwiegend aus geringeren Erlösen aus der Verrechnung von<br />
Managementdienstleistungen an die Tochtergesellschaften.<br />
Im Vorjahr wurden neben den Managementdienstleistungen<br />
für das laufende Geschäftsjahr auch die Managementdienstleistungen<br />
aus dem Geschäftsjahr 2009/10 verrechnet.<br />
Es entfallen 91,3 Millionen € (Vorjahr: 89,3 Millionen €) auf die<br />
Überlassung des Kundenstamms und die Verpachtung der<br />
Netz- und Verteilungsanlagen, der Erzeugungsanlagen sowie der<br />
Gebäude an die Tochtergesellschaften. Der Anstieg um 2,7 Millionen<br />
€ beruht hauptsächlich auf der Anpassung der Pachtentgelte<br />
mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH aus Stromverteilungsnetzen.<br />
Auf die Personalgestellung an Tochtergesellschaften sowie<br />
weitere verbundene Unternehmen entfallen 54,1 Millionen €<br />
(Vorjahr: 58,9 Millionen €). Der Rückgang ist im Wesentlichen<br />
auf eine geringere Weiterberechnungen von Restrukturierungsaufwendungen<br />
(-4,6 Millionen €) zurückzuführen.<br />
Die aktivierten Eigenleistungen haben sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr (335.000 €) auf 398.000 € geringfügig erhöht.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf<br />
13,5 Millionen € (Vorjahr: 9,6 Millionen €). Die Summe<br />
besteht aus einer Vielzahl von Einzelpositionen, wobei die<br />
wesentlichen Positionen Erträge aus dem Abgang von Gegenständen<br />
des Anlagevermögens (6,3 Millionen €; Vorjahr:<br />
3,0 Millionen €) hauptsächlich aufgrund des Abgangs von<br />
Konzessionsgebieten sind.<br />
Aufwandsstruktur.<br />
Der Materialaufwand in Höhe von 6,2 Millionen €<br />
(Vorjahr: 6,0 Millionen €) beinhaltet zum größten Teil bezogene<br />
Fremdleistungen.<br />
Der Personalaufwand betrug 61,0 Millionen € (Vorjahr: 70,8<br />
Millionen €). Der Rückgang resultiert primär aus dem Wegfall<br />
der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen für<br />
Altersteilzeit aus dem Projekt »Einmal gemeinsam« in Höhe<br />
von 8,5 Millionen €. Des Weiteren standen der Steigerung der<br />
Entgelte (0,7 Millionen €) geringere Aufwendungen aus dem<br />
Erfolgsprämienmodell (1,3 Millionen €) gegenüber.<br />
Die Abschreibungen beliefen sich auf 23,2 Millionen € (Vorjahr:<br />
23,5 Millionen €). Die leichte Verringerung entspricht in Relation<br />
dem Rückgang des abschreibungsfähigen Anlagevermögens.<br />
Der sonstige betriebliche Aufwand liegt im Betrachtungsjahr<br />
bei 32,4 Millionen € (Vorjahr: 34,3 Millionen €). Wesentliche<br />
Position ist die an die Städte und Gemeinden zu leistende Konzessionsabgabe<br />
(15,7 Millionen €; Vorjahr: 16,2 Millionen €),<br />
die an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH im Rahmen der Pachtentgelte<br />
weiterberechnet wurde. Der Rückgang ist hauptsächlich<br />
auf eine Vielzahl von Aufwandspositionen zurückzuführen,<br />
insbesondere sind hier Werbeaufwendungen (0,6 Millionen €),<br />
Aufwendungen für die Kantine-/Gebäudemanagement (0,6<br />
Millionen €), geringere Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen<br />
(0,6 Millionen €) sowie Konzessionsabgaben (0,5<br />
Millionen €) und andere Dienstleistungen (0,5 Millionen €) zu<br />
nennen. Denen stehen höhere Aufwendungen für Beratungsleistungen<br />
(1,5 Millionen €) und für Mieten und Pachten (0,5<br />
Millionen €) gegenüber.<br />
Wie aus den vorstehenden Erläuterungen hervorgeht, hat sich<br />
das Betriebsergebnis um 4,3 Millionen € auf 55,0 Millionen €<br />
erhöht. Gründe hierfür sind im Wesentlichen geringere Umsatzerlöse<br />
durch geringere Dienstleistungsentgelte (8,5 Millionen €),<br />
die durch einen geringeren Personalaufwand aufgrund einer<br />
verringerten Zuführung der sonstigen Rückstellungen (-4,7<br />
Millionen €) und zurückgegangene sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
(-1,9 Millionen €) sowie höhere sonstige betriebliche<br />
Erträge durch die Veräußerung von Netzen im Rahmen<br />
von Konzessionsverlusten (+5,8 Millionen €) überkompensiert<br />
werden konnten.<br />
16 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
17
Beteiligungsergebnis.<br />
Das Beteiligungsergebnis von -<strong>12</strong>,9 Millionen €<br />
(Vorjahr: -8,6 Millionen €) setzt sich wie folgt zusammen:<br />
20<strong>11</strong> / 20<strong>12</strong><br />
Tsd. €<br />
2010 / 20<strong>11</strong><br />
Tsd. €<br />
Verlustausgleich SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH -<strong>11</strong>.186 -24.859<br />
Verlustausgleich SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH 658 -1.974<br />
Gewinnabführung<br />
SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH<br />
Verlustausgleich / Gewinnabführung<br />
24sieben GmbH<br />
Ausschüttungen von:<br />
0 -6.836<br />
-6.564 19.522<br />
ZVO Energie GmbH 2.066 2.331<br />
<strong>Kiel</strong>NET GmbH<br />
Gesellschaft für Kommunikation<br />
1.157 1.430<br />
Soluvia IT-Services GmbH 0 573<br />
Soluvia Billing GmbH 0 251<br />
MVV Trading GmbH 54 54<br />
Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH 767 767<br />
Energiesysteme Nord GmbH 100 94<br />
Kommunaler Windenergiepark GbR 32 53<br />
Beteiligungsergebnis gesamt -<strong>12</strong>.917 -8.595<br />
Ursächlich für das deutlich verbesserte Ergebnis der SW<strong>Kiel</strong><br />
Netz GmbH war zum einen der Anstieg der Erträge aus dem<br />
erstmals ganzjährigen Ausweis der Fernwärme in Höhe von<br />
<strong>12</strong>,3 Millionen € sowie die gesunkene Verrechnung von<br />
Managementdienstleistungen in Höhe von 7,0 Millionen €.<br />
Gegenläufig wirkte der Anstieg der Kosten aus Pachtzahlungen,<br />
unter anderem für das seit dem 01. April 20<strong>11</strong> übernommene<br />
Fernwärmenetz in Höhe von 5,8 Millionen €.<br />
Die Ergebnisentwicklung der SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH verbesserte<br />
sich signifikant gegenüber dem Vorjahr von einem Verlust<br />
von -2,0 Millionen € auf einen Gewinn von 0,7 Millionen €.<br />
Ursache für das Verlassen der Verlustzone war auch hier die<br />
gesunkene Verrechnung von Managementdienstleistungen und<br />
einmaligen Restrukturierungseffekten des Vorjahres.<br />
Die SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH trug nicht mehr zum Beteiligungs<br />
ergebnis bei, da sie mit Wirkung zum 01. Oktober 20<strong>11</strong><br />
auf die hundertprozentige Tochtergesellschaft 24sieben GmbH<br />
verschmolzen wurde.<br />
Bei der 24sieben GmbH konnte der positive operative Geschäftsverlauf<br />
der Vorjahre aufgrund der aktuellen Marktsituation<br />
und des Ausfalls des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong> nicht<br />
fortgesetzt werden. Die planmäßige Revision des Gemein-<br />
schaftskraftwerks <strong>Kiel</strong> hat sich durch einen Turbinenschaden<br />
um vier Monate verzögert. Nach der Reparatur konnte das<br />
GKK am 8. Januar 20<strong>12</strong> wieder in Betrieb genommen werden.<br />
Das Ergebnis wurde außerdem durch die Verschmelzung der<br />
SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH und maßgeblich durch wesentliche<br />
periodenfremde Effekte beeinflusst Das Geschäftsjahr schließt<br />
mit einem negativen Ergebnis von -6,6 Millionen € (Vorjahr:<br />
+19,5 Millionen €) ab.<br />
Im Bereich Strom ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein<br />
stark rückläufiges Rohergebnis. Wesentliche Ursachen sind<br />
die gemäß der Marktpreisentwicklung gesunkenen Deckungsbeiträge<br />
aus der Vermarktung und Nutzung des im Gemeinschaftskraftwerk<br />
<strong>Kiel</strong> erzeugten Stroms sowie der lange<br />
Ausfall dieses Kraftwerkes bis Anfang 20<strong>12</strong>. Daneben ergab<br />
sich ein deutlich geringeres Rohergebnis aus dem Stromvertrieb,<br />
da insbesondere die gestiegenen Beschaffungskosten<br />
nicht vollständig an die Kunden weitergegeben wurden.<br />
Das Ergebnis des Geschäftsbereiches Gas hat sich leicht<br />
verringert.<br />
Im Bereich Wärme konnte kein positiver Rohertrag erzielt<br />
werden. Begründet wird dies vor allem durch die ausfallbedingte<br />
schlechte Verfügbarkeit des Gemeinschaftskraftwerks,<br />
der Erzeugung dieser benötigten Wärmemengen in den<br />
Gaskraftwerken der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sowie durch den marktpreisbedingten<br />
Anstieg der Erzeugungskosten, verbunden mit<br />
zeitlich nachgelagerten Preisanpassungen in einem milderen<br />
Winter. Allerdings wurde dieser Effekt zum Großteil durch<br />
periodenfremde Effekte kompensiert.<br />
Das Ergebnis des Geschäftsbereiches Wasser hat sich aufgrund<br />
periodenfremder Effekte gegenüber dem Vorjahr leicht<br />
verringert.<br />
Zur Preissicherung des Energiebezugs werden im Rahmen des<br />
bestehenden Regelwerks Sicherungsgeschäfte geschlossen.<br />
Stromseitig erfolgte eine Sicherung auf Basis des Kohlepreises,<br />
da die wesentlichen Bezugsverträge Preisanpassungen auf<br />
diesen Rohstoff vorsehen. Fernwärmeseitig wurden für das<br />
kommende Geschäftsjahr ebenfalls Preisabsicherungen<br />
kohlepreisseitig vorgenommen.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 4,2 Millionen € erhalten.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um<br />
24,8 Prozent. Hauptursache dieser Entwicklung ist der Wegfall<br />
der Ausschüttungen bei der Soluvia IT-Services GmbH<br />
und der Soluvia Billing GmbH.<br />
Finanzergebnis.<br />
Das Zinsergebnis im Betrachtungsjahr lag bedingt durch im<br />
Saldo höhere Zinsaufwendungen bei 10,9 Millionen € (Vorjahr:<br />
8,5 Millionen €). Ursächlich hierfür sind die deutlich gestiegenen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />
im Wesentlichen gegenüber der Muttergesellschaft MVV<br />
Energie AG aus kurzfristigen Finanzierungen der laufenden<br />
Geschäftstätigkeit.<br />
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis ist im Geschäftsjahr,<br />
bedingt durch das deutlich verschlechterte Beteiligungsergebnis,<br />
um 6,8 Millionen € auf 23,8 Millionen € (Vorjahr:<br />
17,0 Millionen €) gesunken.<br />
Steuerergebnis.<br />
Das Steuerergebnis blieb ähnlich der Entwicklung des Jahresergebnisses<br />
konstant bei einem Wert von 9,4 Millionen €<br />
(Vorjahr: 9,3 Millionen €).<br />
Jahresergebnis.<br />
Der Jahresüberschuss liegt bei 21,9 Millionen € (Vorjahr:<br />
22,7 Millionen €) und damit unter den Erwartungen. Die<br />
wesentlichen Ursachen waren die negativen Witterungs- und<br />
Preiseffekte im Strom- und Wärmebereich sowie der Ausfall<br />
des Gemeinschaftskraftwerks. Sie konnten auch durch den<br />
Wegfall der Restrukturierungsaufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen<br />
sowie periodenfremde Erträge im Wärmebereich<br />
nicht vollständig kompensiert werden.<br />
Vermögenslage/Investitionen.<br />
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr (455,1<br />
Millionen €) auf 491,9 Millionen € erhöht. Ursächlich hierfür<br />
ist der Anstieg des Umlaufvermögens und hier insbesondere<br />
die Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
um 35,7 Millionen € sowie der sonstigen Vermögensgegenstände<br />
um 7,0 Millionen €. Daneben ergaben sich um 2,0<br />
Millionen € niedrigere aktive latente Steuern. Infolgedessen<br />
beträgt die Anlagenintensität der immateriellen Vermögensgegenstände<br />
und des Sachanlagevermögens 71,8 Prozent<br />
(Vorjahr: 78,6 Prozent).<br />
Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> betrug die Investitionssumme<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> 34,3 Millionen €. Davon entfallen 31,1<br />
Millionen € auf Sachanlagen.<br />
Die Finanzinvestitionen betreffen im Wesentlichen die Einlage<br />
bei der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG (2,8 Millionen €),<br />
dennoch stieg der Buchwert der Finanzanlagen nur um 0,9<br />
Millionen € auf 51,4 Millionen €, was insbesondere auf die<br />
Teilrückzahlung der Kapitalrücklage bei der ZVO Energie<br />
GmbH (-1,5 Millionen €) zurückzuführen ist.<br />
Der wesentliche Anteil der investierten Summe in Sachanlagen<br />
entfällt auf die Versorgungsnetze der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>.<br />
Die Abgänge im Sachanlagevermögen (34,5 Millionen €)<br />
betreffen hauptsächlich Veräußerungen von Vermögensgegenständen<br />
im Rahmen von Konzessionsübergängen auf<br />
andere Netzbetreiber bzw. Versorgungsunternehmen.<br />
Das gestiegene Umlaufvermögen (84,0 Millionen €; Vorjahr:<br />
41,5 Millionen €) ist hauptsächlich auf den Anstieg der Forderungen<br />
gegen verbundene Unternehmen, insbesondere gegen<br />
die 24sieben GmbH und die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, zurückzuführen.<br />
Unter anderem wirkte sich der höhere Bestand an Überzahlungen<br />
der im Rahmen des Treuhandverhältnisses abgerechneten<br />
Kunden aus. Daneben liegt der Anstieg im Ausweis der<br />
Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen begründet, die<br />
18 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
19
im Vorjahr noch mit aufgenommenen Darlehen saldiert<br />
wurden. Des Weiteren ist die Erhöhung der sonstigen<br />
Vermögens gegenstände auf den Ausweis von Steuererstattungsansprüchen<br />
zurückzuführen.<br />
Die Eigenkapitalquote ist gegenüber dem Vorjahr (32,3 Prozent)<br />
inklusive Bilanzgewinn auf 29,5 Prozent gesunken. Neben<br />
der gestiegenen Bilanzsumme ist der niedrigere Jahresüberschuss<br />
(21,9 Millionen €) ursächlich für diese Abnahme.<br />
Der Anstieg der Bilanzsumme begründet sich auf der Aktivseite<br />
vor allem mit der Erhöhung der Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen (35,7 Millionen €) und sonstigen Vermögensgegenständen<br />
(7,0 Millionen €). Auf der Passivseite ist dies<br />
im Wesentlichen begründet durch höhere Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen aus Ergebnisabführungsverträgen,<br />
die im Vorjahr noch mit Forderungen saldiert<br />
wurden sowie aus kurzfristigen Darlehensaufnahmen gegenüber<br />
der Muttergesellschaft MVV Energie AG (30,0 Millionen €).<br />
Das langfristige Vermögen ist durch langfristiges Kapital zu<br />
87,68 Prozent (Vorjahr: 88,8 Prozent) gedeckt. Da die Kreditlinien<br />
noch nicht vollständig ausgeschöpft sind (ungenutzt:<br />
58,0 Millionen €), kann die Unterdeckung durch Ausschöpfung<br />
der Kreditlinien kompensiert werden.<br />
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sank von<br />
45,1 Millionen € auf 38,2 Millionen €. Das Absinken ist zum<br />
wesentlichen Teil auf das niedrigere Jahresergebnis und nicht<br />
einzahlungswirksame Ertragsbestandteile zurückzuführen.<br />
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit ist auf 13,5<br />
Millionen € (Vorjahr: 28,5 Millionen €) gesunken. Maßgeblich<br />
hierfür sind zurückgegangene Zahlungen für Investitionen ins<br />
Sachanlagevermögen (-14,5 Millionen €). Der Cashflow aus<br />
der Finanzierungstätigkeit beträgt 4,2 Millionen €, nach -<strong>12</strong>,0<br />
Millionen € im Vorjahr. Die Ursache ist unter anderem in der<br />
höheren Aufnahme von neuen Krediten begründet. Insgesamt<br />
verschlechterte sich der Finanzmittelfonds um 1,1 Millionen €.<br />
Tätigkeitsabschlüsse 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>.<br />
Elektrizitätsverteilung.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist das Ergebnis der Elektrizitätsverteilung<br />
gut ausgefallen. Im Geschäftsjahr ergab sich ein<br />
Jahresüberschuss von 1,7 Millionen € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag<br />
von 5,9 Millionen €). Die Umsatzerlöse sanken trotz der<br />
gestiegenen Pachterlöse sowie Erlöse aus der Personalgestellung,<br />
da im Vorjahr unter anderem Managementdienstleistungen<br />
für das Geschäftsjahr 2009/10 abgerechnet wurden.<br />
Die Personalaufwendungen sanken wegen der Bildung von<br />
Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen gegenüber<br />
dem Vorjahr. Dies führte ebenfalls zu geringeren Umsatzerlösen.<br />
Wesentlich wirkten sich die Erträge aus dem Abgang<br />
von Sachanlagen im Zusammenhang mit dem Übergang von<br />
Stromkonzessionen aus. Insgesamt erhöhte sich das Betriebsergebnis<br />
in der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung um rund<br />
3,4 Millionen €. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis dieser<br />
Tätigkeit ist im Wesentlichen durch das Jahresergebnis der<br />
SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH beeinflusst, das im Rahmen des bestehenden<br />
Ergebnisabführungsvertrages der Elektrizitätsverteilung<br />
anteilig zugerechnet wird. Die Aufwendungen aus der<br />
Verlustübernahme gingen hauptsächlich wegen der gestiegenen<br />
Erlöse aus der Netznutzung, unter anderem durch die<br />
Anpassung der Netzentgelte sowie die von den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />
<strong>Kiel</strong> gesunkenen, weiterberechneten Aufwendungen zurück.<br />
Die Bilanzsumme steigt von <strong>11</strong>5,9 Millionen € auf 133,3 Millionen<br />
€. Das Anlagevermögen steigt dabei im Wesentlichen<br />
durch erhöhte Aktivierungen aus Investitionstätigkeit. Die Forderungen<br />
steigen insbesondere wegen des Bilanzausgleichs.<br />
Das Eigenkapital steigt durch den positiven Bilanzgewinn. Die<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sinken aufgrund<br />
einer durchgeführten Umschuldung, demgegenüber steigen<br />
die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
aufgrund der Verlustübernahme der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH. Im<br />
Vorjahr konnte die entsprechende Verbindlichkeit mit einem<br />
im Vorjahr bestandenen Darlehen verrechnet werden.<br />
Die Anlagenquote fällt aus genannten Gründen um 9,5 Prozent<br />
auf 69,9 Prozent, die Eigenkapitalquote erhöht sich um<br />
2,3 Prozent auf 28,0 Prozent.<br />
Gasverteilung.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der Jahresüberschuss der<br />
Gasverteilung auf 4,4 Millionen € (Vorjahr: 5,2 Millionen €).<br />
Das Betriebsergebnis sinkt leicht um 0,4 Millionen €. Den<br />
geringeren Dienstleistungs- und Personalgestellungserträgen<br />
sowie Erlösen aus der Pacht für die Verteilungsanlagen<br />
stehen die geringeren Personalaufwendungen wegen der<br />
Bildung von Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />
im Vorjahr sowie die Erträge aus dem Abgang von<br />
Sachanlagen im Zusammenhang mit der Übertragung von<br />
Konzessionsgebieten gegenüber. Die Aufwendungen aus der<br />
Verlustübernahme der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, die einen wesentlichen<br />
Bestandteil des Finanz- und Beteiligungsergebnisses<br />
der Gasverteilung ausmacht, verringern sich insbesondere<br />
wegen der gesunkenen, von den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> berechneten<br />
Kosten und in den gesunkenen Netzentgelten aus dem<br />
Gastransport.<br />
Die Bilanzsumme sinkt von 97,2 Millionen € auf 90,2 Millionen<br />
€. Das Anlagevermögen reduziert sich als Folge geringerer<br />
Investitionen und Konzessionsabgängen. Die Beteiligung<br />
an der ZVO Energie GmbH wird seit diesem Geschäftsjahr<br />
nicht mehr der Tätigkeit Gasverteilung zugeordnet, da unter<br />
anderem dieser Vermögensgegenstand nicht im Rahmen der<br />
Regulierung der Netzentgelte Berücksichtigung findet.<br />
Die Forderungen steigen insbesondere durch den Bilanzausgleich.<br />
Das Eigenkapital verändert sich in dem Maße<br />
des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>. Neben<br />
den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten geht auch<br />
der ausgewiesene Ausgleichsposten aus der Verrechnung<br />
zwischen den Tätigkeiten zurück. Demgegenüber stehen die<br />
höheren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />
unter anderem aus der Aufnahme von Darlehen bei<br />
der MVV Energie AG sowie der Verbindlichkeiten aus dem<br />
Verlustausgleich mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH.<br />
Die Anlagenquote sinkt um 20,5 Prozent auf 73,5 Prozent, die<br />
Eigenkapitalquote steigt um 1,2 Prozent auf 29,9 Prozent.<br />
Gasspeicherung.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich das Ergebnis der Gasspeicherung<br />
von -0,6 Millionen € auf +0,8 Millionen €. Die<br />
gestiegenen Umsatzerlöse aus der Speichervermarktung mit<br />
der 24sieben GmbH, denen vor allem geringere Sonstige betriebliche<br />
Erträge gegenüberstehen, sind hauptsächlich für das<br />
gute Ergebnis verantwortlich. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis<br />
verbessert sich wegen des höheren Jahresergebnisses<br />
der SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH, das im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />
anteilig der Tätigkeit Gasspeicherung zugeordnet<br />
wird.<br />
Die Bilanzsumme erhöht sich um 2,7 Millionen € auf 36,2<br />
Millionen €. Das steigende Anlagevermögen resultiert hauptsächlich<br />
aus der Erhöhung (zur Verfügung gestelltes Kapital)<br />
des Beteiligungsansatzes an der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co.<br />
KG. Das Eigenkapital verändert sich in dem Maße des Bilanzgewinns.<br />
Auch der ausgewiesene Ausgleichsposten aus der<br />
Verrechnung zwischen den Tätigkeiten lässt die Verbindlichkeiten<br />
insgesamt ansteigen.<br />
Die Anlagenquote steigt um 2,7 Prozent auf 49,7 Prozent,<br />
die Eigenkapitalquote steigt ebenfalls um 3,3 Prozent auf<br />
8,6 Prozent.<br />
V. Nachhaltigkeit<br />
Konzernprojekt<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Auf den Wandel hin zu einer nachhaltigen, effizienten und<br />
weitestgehend von erneuerbaren Energien getragenen Energie -<br />
versorgung hat sich der MVV Energie Konzern frühzeitig<br />
eingestellt. Bereits seit 2009 haben wir unsere gemeinsame<br />
Strategie mit dem Programm »MVV 2020« auf eine klimafreundliche,<br />
umweltschonende und kernenergiefreie Zukunft<br />
ausgerichtet.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass sich langfristig ökologische<br />
Verbesserungen auch wirtschaftlich auszahlen. Deshalb haben<br />
wir im Berichtsjahr das Konzernprojekt »Nachhaltigkeit«<br />
gestartet. Mit ihm wollen wir neben unseren operativen und<br />
projektbezogenen Aktivitäten zur Nachhaltigkeit dieses wichtige<br />
Thema noch stärker und systematischer innerhalb des<br />
MVV Energie Konzerns verankern. Im Fokus des Projekts steht<br />
zunächst die Dimension »Umwelt«, um ökologische Verbesserungspotenziale<br />
in unseren Unternehmen zu identifizieren und<br />
stufenweise umzusetzen. Das Projekt ist auf mehrere Jahre<br />
ausgerichtet.<br />
20 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
21
Gesellschaftsrechtliche<br />
Verantwortung und soziales<br />
Engagement.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen im Rahmen ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung wichtige Impulse für die lokale und<br />
regionale Wirtschaft. Wir engagieren uns für die Region<br />
und die dort lebenden Menschen und fördern gezielt in den<br />
Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Bildung und Wissenschaft.<br />
Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf die Nachwuchsförderung,<br />
denn junge Menschen sind es, die unsere<br />
Zukunft gestalten.<br />
Das Energiekonzept der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ist vor allem auf<br />
zwei Dinge ausgerichtet: Es bietet Zukunft, und es wirkt hier.<br />
So halten wir es auch mit unserem sozialen Engagement als<br />
Teil unserer unternehmerischen Verantwortung – und setzen<br />
unsere Schwerpunkte auf Zukunft. Seit Jahren unterstützt<br />
das Unternehmen zahlreiche soziale und ökologische Projekte,<br />
Aktionen und Initiativen in <strong>Kiel</strong> und Umgebung.<br />
Mit dem Camp 24/7 fördern die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ein bundesweit<br />
einzigartiges Projekt: ein Segelcamp mitten in der Stadt.<br />
Dahinter steckt die Idee, dass jedes <strong>Kiel</strong>er Kind einmal segeln<br />
sollte. Und so machten seit Eröffnung des Camps im Jahr<br />
2003 schon nahezu 67.000 Kinder und Jugendliche erste<br />
Segelerfahrungen.<br />
Ausbildung.<br />
Die Ausbildung bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> genießt über die<br />
Grenzen des Versorgungsgebietes hinaus großes Ansehen.<br />
Zum 1. September 20<strong>12</strong> begannen sechs Elektroniker/innen<br />
für Betriebstechnik, vier Industriemechaniker/innen, zwei Mechatroniker<br />
sowie sechs Industriekaufleute ihre Ausbildung,<br />
so dass zum Stichtag 30. September 71 junge Menschen im<br />
Unternehmen ausgebildet werden. Zur Sicherung des eigenen<br />
akademischen Nachwuchses werden Traineeprogramme<br />
sowie Studienförderungen angeboten.<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Kiel</strong> sind bei der MVV Energie AG gebündelt. Bedeutende<br />
F&E-Projekte sind hier unter anderem Praxistest für<br />
intelligente Energienetze und regionale Energiemärkte mit<br />
erneuerbaren Erzeugungsanlagen und hoher Energieeffizienz<br />
(Modellstadt Mannheim), Praxistests mit Brennstoffheizgeräten<br />
für Eigenheime (Callux) sowie die Feldtesterprobung<br />
verschiedener kleiner Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für<br />
den Privathaushalt (Mikro-KWK), der spartenübergreifende<br />
Einsatz von intelligenten Zählern zur Steigerung der Effizienz<br />
und Transparenz des Energieverbrauchs (Smart Metering)<br />
sowie der Aufbau und der Betrieb von Ladeinfrastruktur für<br />
Firmenflotten im Zukunftsfeld Elektromobilität (Future Fleet).<br />
Ökologische Verantwortung.<br />
Klimawandel, endliche Ressourcen, politische Abhängigkeiten<br />
und steigende Preise für fossile Energieträger erfordern<br />
einen grundlegenden Wandel im Umgang mit Energie –<br />
von der Erzeugung über die Versorgung bis zum Verbrauch.<br />
Wir wollen dazu beitragen, die CO 2<br />
-Emissionen zu verringern<br />
und neue Lösungen finden, wie wir Haushalte, Industrie,<br />
Gewerbe, Handel, Krankenhäuser und Schulen auch in<br />
Zukunft sicher, effizient, wirtschaftlich und umweltfreundlich<br />
mit Energie versorgen können. Zu den wichtigen Themen<br />
der Zukunft gehört zudem die ausreichende Versorgung mit<br />
sauberem Trinkwasser.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wollen den Einsatz von Erdöl mithilfe ihres<br />
Energie- und Klimaschutzkonzepts schrittweise reduzieren –<br />
unter anderem durch Energieeinsparungen, Energieeffizienzmaßnahmen<br />
und erneuerbare Energieträger.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen bei der Strom- und Wärmeerzeugung<br />
verstärkt auf den Ausbau der Fernwärme und<br />
auf die Kraft-Wärme-Kopplung, durch die die eingesetzten<br />
Brennstoffe effizient genutzt werden.<br />
Heute decken wir in der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> rund 35 – 40<br />
Prozent des Raumwärmebedarfs mit Fernwärme, die wir im<br />
energieeffizienten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erzeugen. Die Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes<br />
(KWKG) begünstigt die Modernisierung und Umrüstung unserer<br />
KWK-Anlagen sowie den Ausbau und die Verdichtung unseres<br />
Fernwärmenetzes. Unser Ziel ist es, bis 2030 einen Anteil<br />
von mindestens 60 Prozent am Wärmemarkt mit Fern- und<br />
Nahwärme zu erreichen. Die Gebäudestruktur im sogenannten<br />
Fernwärmevorranggebiet bietet die Chance, die umweltfreundliche<br />
Fernwärmeversorgung auszubauen.<br />
Eine zentrale Grundlage unseres Wärmekonzeptes ist die<br />
Wärme- und Stromerzeugung im Gemeinschaftskraftwerk<br />
<strong>Kiel</strong>, das in den nächsten Jahren ein Ende der technischen<br />
Nutzungsdauer erreichen wird. Wir arbeiten derzeit an einer<br />
Anschlusslösung, um die Versorgungssicherheit und den<br />
Ausbau der Fernwärme langfristig und energieeffizient<br />
gewährleisten zu können.<br />
Das <strong>Stadtwerke</strong> Eisfestival verwandelt ab Mitte November<br />
den <strong>Kiel</strong>er Rathausplatz in ein Eisstadion. Mehr als 36.000<br />
Schlittschuhläufer drehen dann auf einer 800 Quadratmeter<br />
großen Fläche ihre Runden. Auch die Sportvereine profitieren<br />
vom Engagement der <strong>Stadtwerke</strong>: Die Vereine in der Region<br />
erhalten Trikotsätze für den Mannschaftssport. Aus dem<br />
Schulfonds 24/7 werden landesweit Schulprojekte gefördert,<br />
die sich intensiv dem Ausbau regenerativer und umweltschonender<br />
Energieerzeugung widmen. Außerdem unterstützt<br />
der Fonds Vorträge und Seminare zum Thema erneuerbare<br />
Energien und Klimaschutz.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> werden Sponsoring, soziales und ökologisches<br />
Engagement auch in Zukunft fortführen und weiterhin<br />
Impulse für eine lebenswerte Region setzen.<br />
Mitarbeiter.<br />
Zum 30. September 20<strong>12</strong> beschäftigten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
durchschnittlich 1.040 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
darunter 67 Auszubildende sowie zehn Trainees und Praktikanten.<br />
Die Zahl der Beschäftigten ging damit im Vergleich<br />
zum Vorjahr (1.063 Mitarbeiter) leicht zurück. Die Mitarbeiter<br />
werden überwiegend nach den Regelungen des Tarifvertrages<br />
TV-V (Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe) beschäftigt.<br />
140 Mitarbeiter nahmen bis zum 30. September 20<strong>12</strong> die<br />
bestehende Altersteilzeitregelung in Anspruch. Von diesen<br />
befinden sich 82 in der Arbeitsphase und 58 Mitarbeiter in der<br />
Freistellungsphase. Weitere zwölf treten zu einem Zeitpunkt<br />
nach dem 30. September 20<strong>12</strong> in die Arbeitsphase ein.<br />
VI. Chancen- und Risikobericht<br />
Ein funktionierendes, verlässliches Risikomanagementsystem<br />
ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung. Das systematische<br />
Risikomanagement- und Überwachungssystem<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> stellt die Begrenzung gegenwärtiger<br />
und zukünftiger Risiken im Unternehmen sicher und erkennt<br />
frühestmöglich Entwicklungen, die den Fortbestand des<br />
Unternehmens gefährden könnten. Das Gesetz zur Kontrolle<br />
und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) schreibt<br />
diese vorbeugende Einrichtung zwingend vor. Der aufstellende<br />
Vorstand sowie der Aufsichtsrat werden durch das System in<br />
effizienter Weise fortlaufend über Risikopotenziale informiert,<br />
um so frühzeitig Maßnahmen der Absicherung einleiten zu<br />
können. Ebenso bedeutend ist die Identifizierung unternehmerischer<br />
Chancen, diese zu ergreifen und für das Unternehmenswachstum<br />
einzusetzen.<br />
Risiken der künftigen Entwicklung.<br />
Die wesentlichsten Risiken unterteilen wir in die folgenden<br />
sechs Kategorien, die unsere Geschäftsentwicklung wie auch<br />
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinflussen können.<br />
Betriebsrisiken: In der Eigenerzeugung und Verteilung<br />
betreiben unsere Tochtergesellschaften komplexe Anlagen.<br />
Insbesondere in den Kraftwerken sind sie auf ein hohes Maß<br />
an Verfügbarkeit und damit Zuverlässigkeit angewiesen.<br />
Möglichen Ausfallrisiken begegnen wir durch eine kontinuierliche<br />
Optimierung unserer Wartungs- und Instandhaltungsprogramme,<br />
Risiken bei Informationstechnologien mithilfe<br />
moderner Sicherungssysteme.<br />
22 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
23
Marktrisiken: Neben den konjunkturellen Risiken gibt es<br />
Absatz- und Bezugsrisiken im Energiemarkt. Diesen Wettbewerbsrisiken<br />
begegnen wir mit entsprechenden Preis- und<br />
Vertriebsstrategien. Auf der Bezugsseite können Risiken<br />
eintreten, wenn notwendige Investitionen in den Ersatz von<br />
Altkraftwerken nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung<br />
umgesetzt werden. Ein substanzielles Risiko könnte eintreten,<br />
wenn das Nachfolgekraftwerk für das Gemeinschaftskraftwerk<br />
<strong>Kiel</strong> nicht im Rahmen der bisherigen Zeitplanung errichtet<br />
werden kann (Errichtungsverzug) und daraus folgend eine<br />
Überarbeitung des Strom- und Wärmekonzepts notwendig<br />
wird. Zusätzlich ist eine Zwischenlösung (GKK 50 bzw. GKK<br />
100) notwendig, um bis zur Inbetriebnahme des Gaskraftwerks<br />
und nach Abschaltung des GKK übergangsweise eine<br />
Produktion der Fernwärme in den Heizwerken vorzunehmen.<br />
Preisrisiken: Unter dieser Kategorie subsumieren wir die Unsicherheiten,<br />
die aus sich verändernden Marktpreisen resultieren<br />
können. Besonders wichtig für unser Erzeugungsergebnis ist<br />
der Clean Dark Spread (CDS). Hierunter verstehen wir die Differenz<br />
aus den Verkaufserlösen aus Strom einerseits und den<br />
anfallenden Erzeugungskosten andererseits. Die Erzeugungskosten<br />
werden wesentlich durch den Einkauf von Brennstoffen<br />
(Kohle und Gas) sowie den Emissionszertifikaten (CO 2<br />
) geprägt.<br />
Aufgrund der starken Volatilität der Rohstoffpreise in den<br />
vergangenen Jahren könnte ein möglicher zeitlicher Abstand<br />
zwischen Stromverkauf und Rohstoffeinkauf besondere<br />
Chancen und Risiken verursachen. Um diesen Preisrisiken aktiv<br />
entgegenzuwirken, werden geeignete Sicherungsgeschäfte<br />
abgeschlossen.<br />
Gesetzliche Risiken: Weitere Risiken ergeben sich aus dem<br />
politischen, rechtlichen und regulatorischen Umfeld. Entscheidungen<br />
werden hier auch zunehmend auf europäischer<br />
Ebene getroffen. Für die seit 2009 bestehende Anreizregulierung<br />
für Strom und Gas gelten Obergrenzen für die Erlöse,<br />
die sich auf Basis eines bundesweiten Vergleiches an den<br />
Branchenbesten orientieren. Auch weitere Verordnungen,<br />
beispielsweise zum Netzanschluss und -zugang, begrenzen<br />
zukünftig die Mittel für Investitionen in die Netze. Die Strompreise<br />
werden aus dem Gesetz zum Vorrang Erneuerbarer<br />
Energien (EEG) belastet mit dem Risiko, damit verbundene<br />
Kosten nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung an Kunden<br />
weitergeben zu können. In diesem Zusammenhang verfolgen<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auch aufmerksam die Entwicklung der<br />
höchstrichterlichen Rechtssprechung zur Billigkeit und Wirksamkeit<br />
von Preisanpassungsklauseln und -regelungen,<br />
sehen jedoch derzeit keine Veranlassung, aus dieser wesentliche<br />
wirtschaftliche Risiken für das Unternehmen abzuleiten.<br />
Auch die Diskussion über Preisanpassungen könnte dazu<br />
führen, dass Bezugskostensteigerungen nicht in vollem Um fang<br />
oder nur zeitversetzt an Kunden weitergegeben werden<br />
können. Durch die Verluste von Konzessionen im Strom-,<br />
Gas- und Wasserbereich könnte die Betriebsgrundlage der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> künftig eingeschränkt werden, so dass hieraus<br />
auch Ergebnisminderungen resultieren könnten.<br />
Aufgrund der langjährigen Stabilität ihrer Wasserpreise sehen<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> schließlich aktuell keine Veranlassung,<br />
aus den durch das Bundeskartellamt gegen andere Wasserversorgungsunternehmen<br />
eingeleiteten Preismissbrauchs-<br />
verfahren und mit diesen im Zusammenhang stehenden gerichtlichen<br />
Auseinandersetzungen wesentliche wirtschaftliche<br />
Risiken für ihr Unternehmen abzuleiten. Die Entwicklung der<br />
Wasserpreiskontrolle und der diesbezüglichen Spruchpraxis<br />
des Bundeskartellamts bleibt insofern abzuwarten.<br />
Finanzierungsrisiken: Als Finanzierungsrisiken bezeichnen<br />
wir Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken, Forderungsausfallrisiken<br />
sowie Risiken aus der Nichteinhaltung vereinbarter<br />
Finanzkennzahlen im Zusammenhang mit der Fremdkapitalaufnahme.<br />
Um die Liquiditätsrisiken zu begrenzen, setzen wir<br />
unterschiedliche Instrumente ein. Beispielsweise optimieren<br />
wir die Liquiditätsposition über ein konzerninternes Cash-<br />
Pooling. Im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme über<br />
Banken haben wir eine Finanzkennzahl vereinbart, die sich auf<br />
die Eigenkapitalquote der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bezieht. Bei Nichteinhaltung<br />
besteht für den Darlehensgeber eine vorzeitige<br />
Kündigungsmöglichkeit. Eine weitere Herausforderung stellt<br />
die Finanzierung der Nachfolgelösung für das Gemeinschaftskraftwerk<br />
<strong>Kiel</strong> dar.<br />
Geschäftspartnerrisiken: Dritte beliefern die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
sowie ihre Tochtergesellschaften mit Dienstleistungen und<br />
Anlagen und Komponenten. Durch mögliche Lieferverzögerungen<br />
kann es zu Produktionsstörungen kommen, die dann<br />
das Ergebnis beeinflussen können. Dieses Risiko begrenzen<br />
wir durch eine sorgfältige Partnerauswahl, die auch Zahlungsausfallrisiken<br />
minimieren soll. Liquiditätsrisiken werden durch<br />
eine kurz- und langfristige Finanzplanung gesteuert.<br />
Bestandsgefährdende Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-,<br />
Finanz- oder Ertragslage der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wesentlich<br />
zu beeinträchtigen, waren und sind für das Geschäftsjahr<br />
20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> nicht zu erkennen.<br />
Grundsätzlich sind für unser Geschäftsergebnis folgende<br />
Risiken bedeutend:<br />
1. Ausfall des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong><br />
2. Bezugspreisrisiken für das Gemeinschaftskraftwerk<br />
für Kohle, CO 2<br />
-Emissionen, Strombeschaffung<br />
3. Mengenbeeinflussende Witterungseffekte insbesondere<br />
im Gas- und Wärmebereich<br />
4. Umweltrisiken aus dem Betrieb der technischen Anlagen<br />
5. Schäden am Untergrundgaskavernenspeicher Rönne<br />
Chancen der künftigen Entwicklung.<br />
Risiken des operativen Geschäfts akzeptieren wir in Kenntnis<br />
der Tatsache, dass gegenläufige Entwicklungen, etwa beim<br />
Klimaverlauf, auch Chancen bergen.<br />
VII. Prognosebericht<br />
Künftige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen.<br />
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen in<br />
ihrem Herbstgutachten für das Jahr 20<strong>12</strong> in Deutschland<br />
mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Für 2013<br />
wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
weisen auf erhebliche Risiken hin. Trotz<br />
der Fortschritte im Kampf gegen die Eurokrise sei aus heutiger<br />
Sicht insbesondere nicht absehbar, wie sich die Staatsschuldenkrisen<br />
und die sich im Sog der Eurokrise abschwächende<br />
Konjunktur einiger Mitgliedsländer auf die deutsche Wirtschaft<br />
auswirken werden. Grundsätzlich ist unser Geschäftsportfolio<br />
jedoch stärker vom Witterungsverlauf als von der<br />
Konjunkturentwicklung abhängig.<br />
Künftige Branchenentwicklung.<br />
Der Umbau der Energieversorgung in Deutschland steht erst<br />
am Anfang eines langen und schwierigen Weges. Die Energiebranche<br />
wird sich im Zuge des Ausstiegs aus der Atomenergie<br />
und des Umstiegs auf erneuerbare Energieträger gravierend<br />
verändern; zudem wird die Steigerung der Energieeffizienz eine<br />
zunehmende Rolle spielen. Auf konventionelle Erzeugungskapazitäten<br />
kann auf absehbare Zeit nicht verzichtet werden,<br />
da die Windkraft- und Photovoltaikanlagen den Strombedarf<br />
nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit decken können und<br />
Strom- und Wärmespeicherkapazitäten nicht in ausreichendem<br />
Umfang zur Verfügung stehen.<br />
Neben der Sicherstellung ausreichender Erzeugungskapazitäten<br />
müssen Übertragungs- und Verteilnetze ausgebaut werden, um<br />
die zunehmend dezentral erzeugten Strommengen aus erneuerbaren<br />
Energien transportieren und an die Kunden liefern zu<br />
können. Nötig ist darüber hinaus ein neues Marktdesign, damit<br />
die erforderlichen grundlastfähigen Kraftwerkskapazitäten<br />
rentabel geführt und im Markt gehalten werden können.<br />
Für alle diese Maßnahmen sind sehr hohe Investitionen erforderlich.<br />
Der deutsche Gesetzgeber muss hierfür die richtigen<br />
Impulse und Anreize setzen.<br />
Sowohl der hohe Investitionsbedarf, den der Umbau des Energiesystems<br />
erfordern wird, als auch der anhaltend starke<br />
Photovoltaikausbau dürften sich auf die Strompreise auswirken.<br />
Die EEG-Umlage zur Förderung der Ökostromerzeugung<br />
wird zum 1. Januar 2013 von heute 3,592 Cent/kWh auf 5,277<br />
Cent/kWh (+47 Prozent) ansteigen. Damit wird sich der Anteil<br />
von Steuern und Abgaben am Strompreis für private Haushalte,<br />
der heute circa 45 Prozent beträgt, auf rund 50 Prozent<br />
weiter erhöhen.<br />
Ebenso glauben wir an die Chancen der Intensivierung des<br />
Wettbewerbs. Die Bereitschaft, den Energieanbieter zu wechseln,<br />
gibt uns die Möglichkeit, durch neue Kunden unser Geschäft<br />
auszuweiten. Die Prozesse der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> werden auch<br />
weiterhin überprüft, erkannte Synergien und Effizienzpotenziale<br />
genutzt.<br />
Umsetzung der strategischen Ausrichtung.<br />
Die Zukunft der deutschen Energieversorgung liegt in einer<br />
dezentralen, flexiblen und effizienten Erzeugung, die zunehmend<br />
auf erneuerbaren Energien basieren wird. Wir haben<br />
frühzeitig die Weichen für mittel- und langfristig profitables<br />
Wachstum in dem sich wandelnden Energiemarkt gestellt.<br />
Im Fokus unserer strategischen Wachstumsfelder stehen die<br />
Nutzung der umweltfreundlichen Fernwärme und Kraft-<br />
Wärme-Kopplung (KWK) sowie die Steigerung der Energieeffizienz.<br />
Wesentlich für die Zukunft der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ist die<br />
Nachfolgelösung für das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>. Hier<br />
untersuchen wir aktuell unterschiedliche Optionen auf Basis<br />
24 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
25
eines gasbetriebenen Kraftwerks, die eine Anschlusslösung<br />
für eine sichere, ökologische und kostengünstige Versorgung<br />
gewährleisten.<br />
Mit dem Strategieprojekt »MVV 2020« und dem darauf<br />
aufbauenden Umsetzungsprojekt »Einmal gemeinsam« hat<br />
die MVV Energie Gruppe bereits in den vergangenen Geschäftsjahren<br />
eine strategische Neuausrichtung vorgenommen.<br />
Danach werden die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auch zukünftig ein<br />
eigenständig agierendes Stadtwerk mit allen steuerungsrelevanten<br />
Funktionen vor Ort bleiben. Innerhalb der MVV Energie<br />
Gruppe hat man sich auf eine kommunal verankerte, dezentrale<br />
Energieversorgung und eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
verständigt. Die beteiligten Unternehmen setzen hierbei auf<br />
Nachhaltigkeit, Effizienz und eine starke regionale Identität.<br />
Diese Vereinbarung manifestiert den Vorrang der regionalen<br />
Stärken, die jeder Partner im Sinne einer nachhaltigen<br />
Entwicklung der Gruppe eigenverantwortlich einbringt.<br />
So sollen zukünftig Schwächen gemeinsam beseitigt und<br />
weitere Synergien gehoben werden.<br />
Doch auch unabhängig vom Projekt »Einmal gemeinsam«<br />
bleibt für die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> die wirtschaftliche Notwendigkeit<br />
bestehen, sich im Interesse ihrer Zukunftsfähigkeit und<br />
des Erhalts der Dividendenfähigkeit für ihre Anteilseigner<br />
effizienter aufzustellen. Denn die ermittelten Kostensenkungspotenziale<br />
liegen fast ausschließlich bei den einzelnen<br />
Unternehmen in <strong>Kiel</strong>, Offenbach und Mannheim. Mit der Umsetzung<br />
dieser Maßnahmen wurde im laufenden Geschäftsjahr<br />
begonnen. In <strong>Kiel</strong> werden demnach rund 150 Stellen<br />
entfallen. Der Personalabbau erfolgt sozialverträglich mittels<br />
Altersteilzeit und Abfindungen. Der Ausschluss betriebsbedingter<br />
Kündigungen bleibt weiterhin bestehen.<br />
Neben der Weiterentwicklung unserer klassischen Geschäftsbereiche<br />
werden wir mit innovativen Produkten und einem<br />
erweiterten Dienstleistungsangebot neue Geschäftsfelder<br />
erschließen und zielgerichtet zusätzliche Partner akquirieren.<br />
Synergien aus dem Verbund mit unserem Mehrheitsaktionär<br />
MVV Energie AG werden wesentlich zur positiven Unternehmensentwicklung<br />
beitragen.<br />
Künftige Ertragslage.<br />
Die Umsatz- und Ergebnisplanung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wird<br />
auch in den kommenden Geschäftsjahren von instabilen<br />
Rahmenbedingungen und weiterhin volatilen Energiepreisen<br />
geprägt sein, die eine Prognose erschweren.<br />
Zu den Hauptfaktoren, die unser Ergebnis auch in den nächsten<br />
Jahren belasten werden, zählen die geringe Erzeugungsmarge<br />
(Clean Dark Spread), das Regulierungsumfeld im Netzgeschäft,<br />
im Vertrieb und im Handel sowie Kosten aus der Umsetzung<br />
der Unbundlingvorschriften und aus dem Umbau des Energieversorgungssystems.<br />
Unsere hohen Zukunftsinvestitionen<br />
werden erst nach Inbetriebnahme der Projekte positive Ergebnisbeiträge<br />
liefern.<br />
wird der Ertrag als Einmaleffekt aus dem Verkauf der <strong>Kiel</strong>NET<br />
GmbH berücksichtigt. Die Investition in Kissengas im Zuge der<br />
Erstbefüllung der Kaverne 103 soll im Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/13<br />
erfolgen. Der Bereich Handel und Portfoliomanagement wird<br />
im Wesentlichen durch die Entwicklung des Clean Dark<br />
Spreads und die ab 01. Januar 2013 nicht mehr kostenfreie<br />
Zuteilung der CO 2<br />
-Zertifikate für die Stromvermarktung<br />
beeinflusst.<br />
Für das Geschäftsjahr 2013/14 wird jedoch insbesondere<br />
durch den weiter zunehmenden Wettbewerbsdruck mit einem<br />
Ergebnis leicht unter dem des aktuellen Geschäftsjahres gerechnet.<br />
Die negativen Ergebnisbeiträge aus dem Geschäftsfeld<br />
Handel und Portfoliomanagement werden sich jedoch<br />
zukünftig abschwächen. Die Ergebnisentwicklung begründet<br />
sich operativ vor allem durch positive Effekte in den Geschäftsfeldern<br />
Erzeugung und Netz. Zentrale Einflussfaktoren<br />
im Geschäftsfeld Netz sind die Netznutzungsentgelte Strom<br />
und Gas. Aus der Netznutzungsentgeltgenehmigung und den<br />
Netznutzungsentgeltanträgen der Bundesnetzagentur resultieren<br />
unter Berücksichtigung des jeweiligen Effizienzwertes im<br />
Strom leicht steigende Erlösobergrenzen. Im Gas ist eine eher<br />
gegenläufige Entwicklung zu beobachten. Aufgrund zunehmenden<br />
Wettbewerbs ist im Vertriebsbereich grundsätzlich<br />
mit sinkenden Rohmargen zu rechnen. Im Geschäftsfeld<br />
Erzeugung ist die voraussichtliche Inbetriebnahme der Kaverne<br />
103 im Geschäftsjahr 2013/14 unterstellt. Dies führt zu positiven<br />
Ergebnisbeiträgen aus dem Bereich der Gasoptimierung.<br />
Darüber hinaus ist die Inbetriebnahme der Gasturbinen 7/8 am<br />
Standort Humboldtstraße für dieses Geschäftsjahr geplant.<br />
VIII. Nachtragsbericht<br />
Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Geschäftsvorfälle<br />
ergeben, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.<br />
Schlusserklärung.<br />
Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen<br />
zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften<br />
und Maßnahmen nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt,<br />
in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die<br />
Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt<br />
waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung<br />
erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen<br />
oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.<br />
<strong>Kiel</strong>, den 25. Oktober 20<strong>12</strong><br />
Der Vorstand<br />
Für das Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/13 rechnen wir mit einem im Vergleich<br />
zum Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> steigenden Jahresergebnis.<br />
Dies setzt voraus, dass das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> stabil<br />
läuft und keine größeren Ausfallzeiten, insbesondere in der<br />
Heizperiode, auftreten. In dem gestiegenen Jahresergebnis<br />
Dr. Jörg Teupen<br />
Georg Zimmermann<br />
26 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Lagebericht<br />
27
Unser Takt<br />
heißt Vertrauen.<br />
20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> in Zahlen, Daten und Fakten.<br />
Jahresabschluss
Bilanz<br />
zum 30. September 20<strong>12</strong> der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
vom 1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum 30. September 20<strong>12</strong> der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Aktiva Anhang 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Anlagevermögen Tsd. € Tsd. €<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 3.395 4.000<br />
Sachanlagen (2) 349.824 353.920<br />
Finanzanlagen (3) 51.396 50.459<br />
404.615 408.379<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 82.577 39.320<br />
Flüssige Mittel (5) 1.389 2.167<br />
83.966 41.487<br />
Rechnungsabgrenzungsposten (6) <strong>11</strong>8 97<br />
Aktive latente Steuern (7) 3.197 5.153<br />
491.896 455.<strong>11</strong>6<br />
Passiva<br />
Eigenkapital Tsd. € Tsd. €<br />
Gezeichnetes Kapital (8) 56.242 56.242<br />
Kapitalrücklage 37.458 37.458<br />
Gewinnrücklage (9) 36.<strong>11</strong>7 29.461<br />
Anhang<br />
01.10.20<strong>11</strong> bis<br />
30.09.20<strong>12</strong><br />
01.10.2010 bis<br />
30.09.20<strong>11</strong><br />
Tsd. € Tsd. €<br />
Umsatzerlöse (14) 163.924 175.454<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 398 335<br />
Sonstige betriebliche Erträge (15) 13.505 9.616<br />
Materialaufwand (16) 6.483 6.039<br />
Personalaufwand (17) 60.989 70.839<br />
Abschreibungen 23.2<strong>12</strong> 23.528<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (18) 32.096 34.272<br />
Finanz- und Beteiligungsergebnis (19) -23.771 -16.993<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.276 33.734<br />
Außerordentliches Ergebnis (20) 0 -1.781<br />
Steuern (21) 9.420 9.287<br />
Jahresüberschuss 21.856 22.666<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr (22) 0 1<br />
Entnahmen aus den Gewinnrücklagen 0 1.333<br />
Einstellungen in die Gewinnrücklage 6.656 0<br />
Bilanzgewinn 15.200 24.000<br />
Bilanzgewinn (10) 15.200 24.000<br />
145.017 147.161<br />
Empfangene Ertragszuschüsse (<strong>11</strong>) 18.567 18.427<br />
Rückstellungen (<strong>12</strong>) 48.747 46.759<br />
Verbindlichkeiten (13) 279.565 242.769<br />
491.896 455.<strong>11</strong>6<br />
30 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
31
Anhang<br />
für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Allgemeine Grundlagen.<br />
Der Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />
20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
und ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes sowie<br />
des Energiewirtschaftsgesetzes aufgestellt worden.<br />
Um die Klarheit der Darstellung zu vergrößern, wurden<br />
Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang gesondert<br />
ausgewiesen. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit<br />
des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht,<br />
bestimmte Angaben im Anhang zu machen, grundsätzlich<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
aufgestellt.<br />
Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt und die<br />
Beträge in Tausend Euro (Tsd. €) ausgewiesen.<br />
Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden.<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände<br />
sind mit Anschaffungskosten angesetzt und werden<br />
entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear<br />
abgeschrieben. Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung<br />
erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden<br />
Wert.<br />
Sachanlagen sind zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
bilanziert. Bei selbst erstellten Anlagen sind angemessene<br />
Gemeinkostenzuschläge berücksichtigt.<br />
Investitionsförderungen werden von den Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten der zugehörigen Vermögensgegenstände<br />
abgesetzt.<br />
Das Sachanlagevermögen wird entsprechend der wirtschaftlichen<br />
Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bei einer<br />
voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgt eine<br />
Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.<br />
Für die Zugänge der Geschäftsjahre 1996 – 1998 wurden die<br />
Abschreibungen, soweit steuerlich zulässig, nach der degressiven<br />
Methode ermittelt. Minderungen der Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten sowie Sonderabschreibungen erfolgten<br />
aufgrund steuerlicher Vorschriften, u. a. auf Grundlage der §<br />
6b EStG und des § 3 ZRFG. Diese niedrigeren Wertansätze der<br />
Vermögensgegenstände wurden im Rahmen des durch das<br />
BilMoG eingeräumten Wahlrechts beibehalten.<br />
Nutzungsdauer in Jahren<br />
Nutzungs- und ähnliche Rechte 1 – 50<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken*<br />
5 – 85<br />
Technische Anlagen und Maschinen 1 – 67<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
*soweit Abschreibungen vorgenommen werden müssen<br />
1 – 40<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert<br />
unter 150 € werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert<br />
zwischen 150 und 1.000 € werden in einem Sammelposten<br />
zusammengefasst und einheitlich mit 20 % jährlich abgeschrieben.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert.<br />
Wertberichtigungen auf Finanzanlagen werden bei voraussichtlich<br />
dauernder Wertminderung vorgenommen.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />
zu Nennwerten unter Berücksichtigung erkennbarer Risiken<br />
angesetzt. Unverzinsliche langfristige Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände werden auf den Barwert<br />
abgezinst. Die langfristigen Forderungen aus einem Leasingverhältnis<br />
wurden mit einem Zinssatz von 7,5 % p. a. abgezinst.<br />
Flüssige Mittel werden zum Nennwert angesetzt.<br />
Die latenten Steuern werden auf die Bewertungsunterschiede<br />
zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen<br />
Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden<br />
und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt, soweit sich<br />
diese voraussichtlich in späteren Geschäftsjahren abbauen<br />
werden. Neben den Wertunterschieden der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Aktiengesellschaft wurden auch die Ansatz- und Bewertungsunterschiede<br />
der Organgesellschaften SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />
GmbH, 24sieben GmbH und SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH sowie die<br />
körperschaftsteuerlichen Hinzurechnungen der <strong>Kiel</strong>speicher<br />
103 GmbH & Co. KG berücksichtigt. Die sich ergebenden<br />
Steuerbe- und -entlastungen wurden mit dem unternehmensindividuellen<br />
Steuersatz von rd. 30 % bewertet.<br />
Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen<br />
Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von<br />
Schulden aus langfristig fälligen Verpflichtungen gegenüber<br />
Mitarbeitern dienen, werden zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet und mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen saldiert.<br />
Erträge und Aufwendungen aus diesen Vermögensgegenständen<br />
werden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der<br />
entsprechenden Schulden verrechnet und im Finanzergeb nis<br />
ausgewiesen. Übersteigt der Wert der Verpflichtungen den<br />
Wert der zugehörigen Vermögensgegenstände, wird der<br />
Unterschiedsbetrag unter den Rückstellungen erfasst. Ist<br />
der Zeitwert der Vermögensgegenstände höher als der Wert<br />
der entsprechenden Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als<br />
aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung.<br />
Das Eigenkapital ist mit dem Nennwert angesetzt.<br />
Für Ertragszuschüsse, die bis zu dem Geschäftsjahr 2002<br />
zugeflossen sind, erfolgt der Ausweis unter dem Posten<br />
empfangene Ertragszuschüsse, die Auflösung jährlich mit<br />
5 % der Ursprungsbeträge zugunsten der Umsatzerlöse. Für<br />
Ertragszuschüsse, die nach dem Geschäftsjahr 2002 und vor<br />
dem Geschäftsjahr 2010/20<strong>11</strong> geleistet wurden, erfolgt die<br />
Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen<br />
Vermögensgegenstände und ist im Posten Abschreibungen<br />
enthalten. Ab Geschäftsjahr 2010/<strong>11</strong> werden unter dem Posten<br />
Empfangene Ertragszuschüsse passiviert und entsprechend<br />
der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände<br />
zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (»Projected<br />
Unit Credit«-Methode) bewertet und mit dem von der Bundesbank<br />
veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />
vergangenen sieben Jahre von 5,09 % p. a. abgezinst, der sich bei<br />
einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Neben<br />
angemessenen Karriere- und Fluktuationstrends werden die<br />
zukünftige Gehaltsentwicklung mit 1,75 % p. a. und Rententrends<br />
mit 1,00 % p. a. berücksichtigt. Den Berechnungen wurden die<br />
Richttafeln Heubeck 2005(G) zugrunde gelegt.<br />
Bei den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen<br />
werden alle erkennbaren Risiken auf der Grundlage<br />
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung und ungewisse Verbindlichkeiten<br />
berücksichtigt. Die Rückstellungen sind in Höhe<br />
des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />
Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung erwarteter<br />
künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Sonstige<br />
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />
Jahr werden mit dem über die Restlaufzeit entsprechenden<br />
durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre<br />
abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als<br />
einem Jahr, die aufgrund der geänderten Bewertung durch<br />
BilMoG aufgelöst werden müssen und bis spätestens 2024<br />
wieder zugeführt werden müssen, werden beibehalten.<br />
Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen und<br />
Jubiläumsrückstellungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
(»Projected Unit Credit«-Methode)<br />
bewertet und mit dem von der Bundesbank veröffentlichten<br />
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben<br />
Jahre von 5,09 % p. a. abgezinst, der sich bei einer angenommenen<br />
Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Neben angemessenen<br />
Karriere- und Fluktuationstrends werden die zukünftige<br />
Gehaltsentwicklung mit 1,75 % p. a. und Rententrends mit<br />
1,00 % p. a. berücksichtigt. Den Berechnungen wurden die<br />
Richttafeln Heubeck 2005(G) zugrunde gelegt.<br />
Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen<br />
passiviert.<br />
Unter den Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben<br />
bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen,<br />
soweit sie Aufwendungen bzw. Erträge für einen<br />
bestimmten Zeitraum danach darstellen.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden im Wesentlichen zu<br />
Sicherungszwecken eingesetzt und mit den abgesicherten<br />
Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst,<br />
sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.<br />
Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein, um<br />
Zinsrisiken abzusichern. Bei den Sicherungsgeschäften handelt<br />
es sich um Zinsswaps.<br />
Derivate werden für die Zwecke des Preisrisikomanagements<br />
eingesetzt und soweit möglich als Bewertungseinheiten mit<br />
dem jeweiligen Grundgeschäft bilanziell abgebildet. Die bilanzielle<br />
Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt anhand der<br />
Einfrierungsmethode. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte<br />
der Grund- und Sicherungsgeschäfte in der jeweiligen<br />
Bewertungseinheit negativ, so wird für den hieraus drohenden<br />
Verlust dem Vorsichtsprinzip entsprechend Vorsorge durch<br />
eine entsprechende Rückstellung aus Bewertungseinheiten<br />
getroffen. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der<br />
Grund- und Sicherungsgeschäfte der jeweiligen Bewertungseinheit<br />
positiv, so bleibt dieser unberücksichtigt.<br />
Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende<br />
Zeitwert in der Regel dem Marktwert zum Stichtag. Soweit<br />
die Marktwerte der Derivate nicht verlässlich feststellbar<br />
sind, wird der Zeitwert anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle<br />
und -methoden (z. B. Discounted-Cashflow-<br />
Methode, Market-to-Market-Modell) ermittelt. Dabei stellen<br />
die verwendeten marktgerechten Zinsstrukturkurven die<br />
wichtigsten Einflussgrößen für die Modelle dar.<br />
32 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
33
Erläuterungen zur Bilanz.<br />
1. Immaterielle Vermögensgegenstände.<br />
Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />
der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />
Anlagevermögens (siehe Seite 41).<br />
2. Sachanlagen.<br />
Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />
der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />
Anlagevermögens (siehe Seite 41).<br />
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten werden im Anlagenspiegel<br />
nach Abzug erhaltener Investitionsförderungen als<br />
eine Nettoposition ausgewiesen.<br />
Die von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzten<br />
erhaltenen Investitionsförderungen belaufen sich auf 857 Tsd. €.<br />
3. Finanzanlagen.<br />
Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />
der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />
Anlagevermögens (siehe Seite 42).<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzen sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.967 5.235<br />
Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen 658 0<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 65.699 77.440<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
-9.501 -15<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -5.201 -64.733<br />
53.622 17.927<br />
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht, gliedern sich wie folgt:<br />
9. Gewinnrücklagen.<br />
Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden<br />
6.656 Tsd. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Im<br />
Vorjahr wurden im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
1.333 Tsd. € aus den anderen Gewinnrücklagen<br />
entnommen. Die Gewinnrücklagen betreffen ausschließlich<br />
andere Gewinnrücklagen.<br />
10. Bilanzgewinn.<br />
Durch den Ergebnisverwendungsbeschluss der Hauptversammlung<br />
vom 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong> wurden 24.000 Tsd. € ausgeschüttet.<br />
<strong>11</strong>. Empfangene Ertragszuschüsse.<br />
Der Posten empfangene Ertragszuschüsse resultiert im<br />
Wesentlichen aus Zuschüssen von Kunden zu den Netzkosten<br />
und zu den Hausanschlusskosten. Der Betrag der aufgelösten<br />
Ertragszuschüsse beträgt im Berichtsjahr 2.725 Tsd. €<br />
(Vorjahr: 2.941 Tsd. €).<br />
<strong>12</strong>. Rückstellungen.<br />
Rückstellung wurde gemäß Art. 28 EGHGB nicht gebildet. Die<br />
Bewertung erfolgte ebenfalls anhand der dargestellten Bewertungsgrundlagen.<br />
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen<br />
zusammen aus Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem<br />
Personalbereich in Höhe von 24.431 Tsd. € (Vorjahr: 26.980 Tsd.<br />
€) sowie für Umwelt-, Entsorgungs- und Sanierungsaufwendungen<br />
in Höhe von 6 866 Tsd. € (Vorjahr: 5.164 Tsd. €).<br />
Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe von 993 Tsd. € überdotiert.<br />
Dies resultiert aus der Inanspruchnahme des Wahlrechts<br />
zur Beibehaltung überdotierter langfristiger Rückstellungen<br />
nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB.<br />
Die Verrechnung des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />
Zweckvermögens erfolgte mit folgenden Altersversorgungsverpflichtungen<br />
oder vergleichbaren langfristig fälligen Rückstellungen.<br />
Die Saldierung in den sonstigen Rückstellungen erfolgte<br />
mit den folgenden Werten:<br />
Die vollständige Anteilsliste wird auf der Seite 43 dargestellt.<br />
4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände.<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Forderungen<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.091 1.985<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 13.693 15.240<br />
17.784 17.225<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Rückstellung für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen<br />
6.945 7.279<br />
Steuerrückstellungen 4.783 4.493<br />
Sonstige Rückstellungen 37.019 34.987<br />
in Tsd. €<br />
Historische Anschaffungskosten 5.575<br />
Zeitwert (30.09.20<strong>12</strong>) 6.559<br />
Erfüllungsbetrag 8.089<br />
aus Lieferungen und Leistungen 173 216<br />
gegen verbundene Unternehmen 53.622 17.927<br />
gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr)<br />
17.784 17.225<br />
<strong>11</strong>.098 13.726<br />
5. Flüssige Mittel.<br />
Die Flüssigen Mittel beinhalten den Kassenbestand sowie<br />
Guthaben bei Kreditinstituten.<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten.<br />
Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben<br />
vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand<br />
für eine bestimmte Zeit danach darstellen.<br />
48.747 46.759<br />
Verpflichtungen aus mittelbaren Versorgungszusagen betreffen<br />
die Altersversorgung von 1.016 aktiven Mitarbeitern (Stichtag:<br />
30. September 20<strong>12</strong>), ehemaligen Mitarbeitern sowie Rentnern<br />
bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Der<br />
Fehlbetrag beträgt <strong>11</strong>8,9 Mio. € zum 30. September 20<strong>12</strong>. Eine<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 10.998 3.952<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr)<br />
493 501<br />
82.577 39.320<br />
Die Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen betragen 3 Tsd. € (Vorjahr: 64 Tsd. €).<br />
Die gebildete Pauschalwertberichtigung beläuft sich auf 1 %<br />
der nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen.<br />
7. Aktive latente Steuern.<br />
Die latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen<br />
Abschreibungsformen und Nutzungsdauern von<br />
Gegenständen des Sachanlagevermögens, aus der unterschiedlichen<br />
Bewertung der Forderungen aus einem Finanzierungsleasingverhältnis<br />
und insbesondere aus den abweichenden<br />
Ansatzvorschriften für personalrelevante Rückstellungen,<br />
der unterschiedlichen Bewertung der Rückstellungen für<br />
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie weiteren langfristigen<br />
Rückstellungen.<br />
Die latenten Steuern beruhen auf folgenden Differenzen:<br />
• - 839 Tsd. € Anlagevermögen<br />
• <strong>12</strong>.638 Tsd. € Rückstellungen der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Aktiengesellschaft und ihren Organgesellschaften<br />
8. Gezeichnetes Kapital.<br />
Das gezeichnete Kapital von DM <strong>11</strong>0.000.000,00 (€<br />
56.242.106,93) ist in <strong>11</strong>0.000 vinkulierte Namensaktien<br />
im Nennwert von je DM 1.000,00 (€ 5<strong>11</strong>,29) eingeteilt.<br />
Über 56.100 Aktien ist eine Globalurkunde Nr. 1 ausgestellt.<br />
53.900 Aktien sind in eine Globalurkunde Nr. 2<br />
verbrieft.<br />
13. Verbindlichkeiten.<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong><br />
Verbindlichkeiten<br />
davon Restlaufzeit<br />
davon bis<br />
zu 1 Jahr<br />
über<br />
5 Jahre<br />
30.09.20<strong>11</strong><br />
davon Restlaufzeit<br />
davon bis<br />
zu 1 Jahr<br />
über<br />
5 Jahre<br />
gegenüber Kreditinstituten 215.162 58.334 66.199 219.574 60.891 71.058<br />
aus Lieferungen und Leistungen 2.021 2.021 0 1.907 1.907 0<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen 50.824 50.824 0 <strong>12</strong>.594 <strong>12</strong>.594 0<br />
sonstige <strong>11</strong>.558 10.223 279 8.694 7.388 187<br />
(davon aus Steuern) 2.962 2.962 0 4.<strong>12</strong>1 4.<strong>12</strong>1 0<br />
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit) 0 0 0 1 1 0<br />
279.565 <strong>12</strong>1.402 66.478 242.769 82.780 71.245<br />
34 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
35
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Ergebnisabführungsverträgen<br />
1.417 1.417<br />
17.750 0<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 35.632 16.667<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
-4.515 -3.161<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 0 -2.329<br />
50.824 <strong>12</strong>.594<br />
lenden Deckungskapital (arbeitsrechtliche Verpflichtung). Eine<br />
eindeutige Zuordnung des Deckungskapitals zur arbeitsrechtlichen<br />
Verpflichtung ist aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung<br />
nicht möglich. Die ausgewiesenen Werte entsprechen<br />
daher dem wahrscheinlichsten Wert.<br />
Außerbilanzielle Geschäfte.<br />
Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2010 / 20<strong>11</strong> einen<br />
Leasingvertrag über das von ihr zuvor an eine Verwaltungsgesellschaft<br />
verkaufte Verwaltungsgebäude geschlossen. Der<br />
Leasingvertrag enthält eine Grundmietzeit von 20 Jahren.<br />
Nach deren Ablauf besteht ein Ankaufrecht bzw. alternativ<br />
eine Mietverlängerungsoption für weitere 10 Jahre seitens<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft. Zweck dieses<br />
Geschäftes ist der Zufluss der zuvor gebundenen finanziellen<br />
Mittel sowie die Beibehaltung und Sicherung der zuvor<br />
bestandenen Finanzierungsstrukturen und -bedingungen.<br />
Erläuterungen zur<br />
Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
14. Umsatzerlöse.<br />
Die im Inland erzielten Umsatzerlöse setzen sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Pacht 91.329 89.280<br />
Personalgestellung 54.<strong>12</strong>0 58.914<br />
Dienstleistungen <strong>12</strong>.987 21.526<br />
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse 2.725 2.941<br />
16. Materialaufwand.<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />
Betriebsstoffe und für bezogene Waren<br />
582 423<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 5.901 5.616<br />
17. Personalaufwand.<br />
6.483 6.039<br />
Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte.<br />
Haftungsverhältnisse.<br />
in Tsd. €<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften, Wechselund<br />
Scheckbürgschaften<br />
Haftungsverhältnisse<br />
aus der Bestellung von<br />
Sicherheiten für fremde<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber<br />
Dritten<br />
30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
gegenüber<br />
verb.<br />
Unternehmen<br />
gegenüber<br />
Dritten<br />
gegenüber<br />
verb.<br />
Unternehmen<br />
1.604 5.267 1.604 0<br />
3.000 0 4.200 0<br />
Vorteile aus der Umsetzung dieses Geschäftes ergeben sich<br />
insbesondere hinsichtlich der Sicherung der Fremdkapitalzinssätze<br />
und der Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen<br />
gegenüber Kreditinstituten. Risiken aus diesem Geschäft<br />
bestehen in der langfristigen Bindung an die Verwaltungsgesellschaft<br />
sowie die zukünftigen regelmäßigen Mittelabflüsse,<br />
die somit die künftige Liquiditätssituation beeinflussen<br />
werden. Zudem wurde auf das betreffende Grundstück ein<br />
Erbbaurecht zugunsten der Verwaltungsgesellschaft eingetragen,<br />
für das eine Gegenleistung erbracht wird.<br />
Die im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong> / 20<strong>12</strong> getätigten Auszahlungen für<br />
die Leasingrate beliefen sich auf 1.136 Tsd. €. Der Gesamtbetrag<br />
der finanziellen Verpflichtung aus diesem Vertrag<br />
beträgt 22.755 Tsd. €. Hiervon sind 1.147 Tsd. € im folgenden<br />
Geschäftsjahr zu zahlen. Über die Grundmietzeit ergibt sich<br />
eine durchschnittliche monatliche Belastung von 70 Tsd. €.<br />
Sonstige 2.763 2.793<br />
163.924 175.454<br />
15. Sonstige betriebliche Erträge.<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde<br />
Erträge in Höhe von 7.130 Tsd. € (Vorjahr: 4.069 Tsd. €)<br />
enthalten. Diese resultieren im Wesentlichen aus den Erträgen<br />
aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens in<br />
Höhe von 6.325 Tsd. € (Vorjahr: 3.075 Tsd. €) sowie Erstattungen<br />
von Abwasserabgaben in Höhe von 491 Tsd. € (Vorjahr:<br />
481 Tsd. €).<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Löhne und Gehälter 48.546 57.142<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung<br />
<strong>12</strong>.443 13.697<br />
(davon für Altersversorgung) 3.596 4.480<br />
60.989 70.839<br />
20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Anzahl der Mitarbeiter im<br />
Jahresdurchschnitt 1 1.040 1.063<br />
4.604 5.267 5.804 0<br />
Ausschüttungsgesperrte Beträge.<br />
(davon Auszubildende) 67 72<br />
Die Rückstellungen für diese Haftungsverhältnisse betragen<br />
zum 30. September 20<strong>12</strong> 1 Tsd. € (Vorjahr: Verbindlichkeiten<br />
52 Tsd. €).<br />
in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong><br />
Bilanzgewinn 15.200<br />
(davon Mitarbeiter mit ruhenden<br />
Arbeitsverhältnissen)<br />
1<br />
(berechnet auf der Basis der monatlichen Endbestände)<br />
104 107<br />
Es besteht ein niedriges Risiko, dass die eingegangenen Haftungsverhältnisse<br />
in Anspruch genommen werden. Folgende<br />
Gründe führen zu der Annahme:<br />
• Bonitätsbeurteilung der Primärverpflichteten<br />
zum Bilanzstichtag<br />
• Erkenntnisse aus den vergangenen Geschäftsjahren<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen.<br />
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />
beläuft sich auf 43.194 Tsd. € (Vorjahr: 38.182 Tsd. €), davon<br />
entfallen 36.665 Tsd. € (Vorjahr: 28.171 Tsd. €) auf Verpflichtungen<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />
Kapitalrücklage (nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB) 31.378<br />
Gewinnrücklagen 36.<strong>11</strong>7<br />
maximaler Ausschüttungsbetrag 82.695<br />
Beträge aus der Aktivierung<br />
latenter Steuern 3.197<br />
von Vermögensgegenständen zum beizulegenden<br />
Zeitwert<br />
984<br />
4.181<br />
18. Sonstige betriebliche Aufwendungen.<br />
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter<br />
anderem Konzessionsabgaben in Höhe von 15.704 Tsd. €<br />
(Vorjahr: 16.237 Tsd. €) und periodenfremde Aufwendungen<br />
in Höhe von 1.460 Tsd. € (Vorjahr: 1.009 Tsd. €) enthalten.<br />
Periodenfremde Aufwendungen resultieren durch die Verluste<br />
aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens in<br />
Höhe von 1.276 Tsd. € (Vorjahr: 748 Tsd. €).<br />
Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den handelsrechtlichen<br />
Vorschriften ermittelten Versorgungsverpflichtungen<br />
der VBL für aktive und ehemalige Mitarbeiter der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft liegen um <strong>11</strong>8.900 Tsd. €<br />
(Vorjahr: <strong>11</strong>5.400 Tsd. €) über dem bei der VBL bilanzierten<br />
und anteilig auf die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft entfal-<br />
zur Ausschüttung verfügbar 78.514<br />
36 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
37
19. Finanz- und Beteiligungsergebnis.<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
20. Außerordentliches Ergebnis.<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Sonstige Angaben<br />
und Anlagen.<br />
Erträge<br />
aus Beteiligungen 4.175 5.553<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen) 54 879<br />
außerordentliche Erträge 0 769<br />
außerordentliche Aufwendungen 0 2.550<br />
0 -1.781<br />
Angaben § 6b EnWG.<br />
Folgende Geschäfte größeren Umfangs im Sinne des § 6b<br />
Abs. 2 EnWG wurden mit verbundenen oder assoziierten<br />
Unternehmen getätigt:<br />
Treuhandvermögen.<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft halten in Höhe von<br />
45.649 Tsd. € (Vorjahr: 15.271 Tsd. €) Forderungen als<br />
Treuhänderin. Die Treuhandverbindlichkeiten betragen 5.6<strong>12</strong><br />
Tsd. €.<br />
aus Gewinnabführungsverträgen 658 19.522<br />
aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
79 79<br />
Die außerordentlichen Erträge resultierten im Vorjahr<br />
ausschließlich aus der erstmaligen Anwendung der neuen<br />
Vorschriften des BilMoG.<br />
in Tsd. €<br />
70.386 für Pacht an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
Finanzderivate und Bewertungseinheiten.<br />
Derivative Finanzinstrumente.<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 989 1.621<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen) 131 71<br />
5.901 26.775<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahmen 17.750 33.670<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen <strong>11</strong>.922 10.098<br />
(davon an verbundene Unternehmen) <strong>12</strong>5 20<br />
-23.771 -16.993<br />
Der Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält einschließlich<br />
saldierter Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung<br />
der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen Aufwendungen<br />
aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in<br />
Höhe von 1.516 Tsd. € (Vorjahr: 1.2<strong>11</strong> Tsd. €). Die Zinsaufwendungen<br />
beinhalten periodenfremde Beträge in Höhe von<br />
1.<strong>11</strong>2 Tsd. €.<br />
Im Finanzergebnis wurden folgende Saldierungen<br />
vorgenommen:<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen<br />
für Altersteilzeitverpflichtungen<br />
abzgl. Erträge aus der Wertänderung<br />
des Deckungsvermögens<br />
400 364<br />
274 823<br />
-<strong>12</strong>6 459<br />
Der Saldo wird in Höhe von -<strong>12</strong>6 Tsd. € unter den Zinsen und<br />
ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen. Im Vorjahr wurde<br />
der übersteigende Betrag in Höhe von 459 Tsd. € unter den<br />
sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesen.<br />
Die außerordentlichen Aufwendungen resultierten im Vorjahr<br />
ausschließlich aus der erstmaligen Anwendung der neuen<br />
Vorschriften des BilMoG.<br />
21. Steuern.<br />
in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.227 9.073<br />
Sonstige Steuern 193 214<br />
9.420 9.287<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten Aufwendungen<br />
aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern in<br />
Höhe von 1.956 Tsd. € (Vorjahr: Erträge 855 Tsd. €).<br />
In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind periodenfremde<br />
Steuern in Höhe von 3.840 Tsd. € (Vorjahr: 37<br />
Tsd. €) enthalten.<br />
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im<br />
Wesentlichen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.<br />
30.000 für Darlehen von der MVV Energie AG, Mannheim<br />
19.008 für Investitionen von der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
15.704 für<br />
die Konzessionsabgabe Strom, Gas und Wasser<br />
an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
13.087 für Pacht an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
10.979 für Personalüberlassung an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
6.207 für Personalüberlassung an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
4.775 für<br />
4.615 für<br />
3.018 für<br />
Managementdienstleistungen<br />
an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
Managementdienstleistungen<br />
an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
Bereitstellung von Speicherkapazitäten<br />
an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />
Darüber hinaus bestehen Cashpoolverträge und Ergebnisabführungsverträge<br />
mit den Tochtergesellschaften, die<br />
unverzinslich gewährt werden. Daneben bestehen kurzfristige<br />
Darlehen mit Tochtergesellschaften, die einen Ergebnisabführungsvertrag<br />
mit der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft haben,<br />
die mit einem Zinssatz auf Basis des 1-Monats-EURIBOR<br />
abzüglich 0,03-%-Punkten vereinbart wurden.<br />
Das Ergebnis beeinflussende Faktoren.<br />
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sind im Berichtsjahr<br />
und in den Vorjahren um Sonderabschreibungen nach<br />
§§ 6b und 7d EStG sowie § 3 ZRFG gekürzt worden, so dass<br />
die laufenden Abschreibungen des Berichtsjahres um 44<br />
Tsd. € niedriger als ursprünglich angesetzt ausgewiesen<br />
werden können.<br />
Für das abgelaufene Geschäftsjahr ergab sich eine zusätzliche<br />
Ertragsteuerbelastung von ca. 19 Tsd. €.<br />
in € Nominalvolumen Marktwert<br />
Zinsswaps<br />
1 5.000.000,00 -167.975,42<br />
2 2.500.000.00 -100.337,28<br />
3 2.000.000,00 -68.875,16<br />
4 672.000.00 -23.013,02<br />
5 1.250.000,00 -43.046,18<br />
6 1.250.000,00 -45.661,13<br />
7 3.259.485,65 -201.822,16<br />
8 14.000.000,00 -663.242,00<br />
9 16.000.000,00 -1.386.832,56<br />
10 1.155.000,00 -136.244,72<br />
<strong>11</strong> 7.824.000,00 -1.283.974,15<br />
<strong>12</strong> 8.000.000,00 -368.103,68<br />
13 4.500.000,00 -336.897,60<br />
14 2.175.000,00 -182.490,70<br />
15 2.400.000,00 -105.341,71<br />
16 <strong>11</strong>.000.000,00 -1.603.078,68<br />
82.985.485,65 -6.716.936,15<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft setzt derivative<br />
Finanz instrumente ausschließlich zur Absicherung von<br />
Zinsrisiken ein. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um<br />
Zinsswaps.<br />
38 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
39
Zur Absicherung von Zinsrisiken aus der Finanzierung von Investitionen<br />
wurden Payer-Zinsswaps abgeschlossen. Der Teil<br />
der Grundgeschäfte mit Zinsänderungsrisiken ist bei Vorliegen<br />
der Voraussetzungen mit den gegenläufigen Effekten aus den<br />
Zinsderivaten zu Mikro-Bewertungseinheiten zusammengefasst.<br />
Prospektiv ist von einer hohen Wirksamkeit aller Sicherungsbeziehungen<br />
auszugehen, da sich die gegenläufigen Wertänderungen<br />
der Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente<br />
in der Zukunft voraussichtlich in voller Sicherungshöhe<br />
ausgleichen werden. Bei den Sicherungsinstrumenten wird<br />
der Index jeweils so gewählt, dass er mit dem Grundgeschäft<br />
übereinstimmt und die Sicherungsinstrumente somit demselben<br />
Risiko unterliegen wie die Grundgeschäfte. Die Wertänderungen<br />
der Grundgeschäfte sind über einen Zeitraum von bis<br />
zu 15 Jahren gesichert.<br />
Konzernbeziehungen.<br />
Die Gesellschaft ist nach § 291 HGB von der Pflicht zur Aufstellung<br />
eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts<br />
befreit.<br />
Für den größten Kreis von Unternehmen wird ein befreiender<br />
Konzernabschluss von der MVV GmbH, Mannheim,<br />
aufgestellt. Für den kleinsten Kreis von Unternehmen stellt<br />
die MVV Energie AG, Mannheim, den befreienden Konzernabschluss<br />
auf. Die Konzernabschlüsse werden nach den<br />
internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS), wie sie<br />
in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt und<br />
im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
Abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben<br />
sich im Wesentlichen hinsichtlich der Bilanzierung des<br />
Anlagevermögens, der derivativen Finanzinstrumente sowie<br />
der latenten Steuern bezogen auf die Bewertungsunterschiede<br />
zwischen HGB und IFRS.<br />
Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand.<br />
Die für die Mitglieder des Aufsichtrats gewährten Gesamtbezüge<br />
beliefen sich im Berichtsjahr auf 49 Tsd. € (Vorjahr:<br />
45 Tsd. €).<br />
Die für die Mitglieder des Vorstandes gewährten Gesamtbezüge<br />
beliefen sich im Berichtsjahr auf 583 Tsd. € (Vorjahr: 583<br />
Tsd. €).<br />
Die Vergütungen an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre<br />
Hinterbliebenen beliefen sich im Geschäftsjahr auf 434 Tsd. €.<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Georg Müller<br />
Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender MVV Energie AG<br />
Torsten Albig<br />
1. stellvertretender Vorsitzender, ehemaliger Oberbürgermeister der<br />
Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> (für die Zeit bis <strong>11</strong>.06.20<strong>12</strong>)<br />
Wolfgang Schulz<br />
Ratsherr der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> (für die Zeit vom <strong>12</strong>.06.20<strong>12</strong> bis<br />
23.09.20<strong>12</strong>, seit dem 24.09.20<strong>12</strong> als 1. stellvertretender Vorsitzender)<br />
Barbara Neumann<br />
2. stellvertretende Vorsitzende (für die Zeit bis 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong>),<br />
Betriebsratsvorsitzende der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Detlef Falk<br />
Betriebsratsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />
(seit dem 09.01.20<strong>12</strong> als 2. stellvertretender Vorsitzender)<br />
Dr. Werner Dub<br />
Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />
Hans-Jürgen Farrenkopf<br />
Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />
Matthias Brückmann<br />
Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />
Wilfried Voigt<br />
Staatssekretär a. D.<br />
Timo Carstensen<br />
stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Nebahat Pak<br />
Betriebsratsmitglied der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Gabriele Rath<br />
Betriebswirtin (seit 01.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong>)<br />
Holger Buchholz<br />
Gewerkschaftssekretär ver.di <strong>Kiel</strong> (für die Zeit bis 30.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong>)<br />
Susanne Schöttke<br />
Bezirksgeschäftsführerin ver.di <strong>Kiel</strong> (seit 01.01.20<strong>12</strong>)<br />
Dr. Antje Mohr<br />
Gewerkschaftssekretärin ver.di <strong>Kiel</strong><br />
Anlagenspiegel.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände in Tsd. €<br />
Nutzungs- und<br />
ähnliche Rechte<br />
Geleistete<br />
Anzahlungen<br />
Gesamt<br />
Anschaffungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 16.984 189 17.173<br />
Zugänge 68 0 68<br />
Abgänge -87 0 -87<br />
Umbuchungen <strong>12</strong>8 -<strong>12</strong>8 0<br />
Anschaffungskosten 30.09.20<strong>12</strong> 17.093 61 17.154<br />
Abschreibungen 01.10.20<strong>11</strong> 13.173 0 13.173<br />
Abschreibungen des Geschäftsjahres 609 0 609<br />
Abgänge -23 0 -23<br />
Umbuchungen 0 0 0<br />
Abschreibungen 30.09.20<strong>12</strong> 13.759 0 13.759<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 3.334 61 3.395<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 3.8<strong>11</strong> 189 4.000<br />
Sachanlagen in Tsd. €<br />
Grundstücke,<br />
grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der<br />
Bauten auf fremden<br />
Grundstücken<br />
Technische<br />
Anlagen und<br />
Maschinen<br />
Andere Anlagen,<br />
Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung<br />
Geleistete<br />
Anzahlungen<br />
und Anlagen<br />
im Bau<br />
Gesamt<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 87.295 955.015 36.632 37.818 1.<strong>11</strong>6.760<br />
Zugänge 879 6.171 1.387 22.681 31.<strong>11</strong>8<br />
empfangene / abgesetzte Zuschüsse -55 -792 -10 0 -857<br />
Abgänge -571 -29.769 -606 -3.529 -34.475<br />
Umbuchungen 394 17.962 184 -18.540 0<br />
Für frühere Vorstände und deren Hinterbliebene besteht eine<br />
Pensionsrückstellung von 4.338 Tsd. €.<br />
Vorstand<br />
Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten 30.09.20<strong>12</strong><br />
87.942 948.587 37.587 38.430 1.<strong>11</strong>2.546<br />
Honorare des Abschlussprüfers.<br />
Es erfolgen keine Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers,<br />
da diese im Konzernabschluss der MVV Energie AG<br />
dargestellt werden, in den die Gesellschaft einbezogen wird.<br />
Stefan Grützmacher<br />
Vorsitzender, Kfm. Bereich (bis 30.09.20<strong>12</strong>)<br />
Arthur Bächle<br />
Technik und Personal (bis 31.01.20<strong>12</strong>)<br />
Dr. Jörg Teupen<br />
Technik und Personal (ab 01.01.20<strong>12</strong>)<br />
Georg Zimmermann<br />
Kfm. Bereich (ab 01.10.20<strong>12</strong>)<br />
Abschreibungen 01.10.20<strong>11</strong> 59.686 675.087 28.067 0 762.840<br />
Abschreibungen des Geschäftsjahres 1.550 19.914 1.139 0 22.603<br />
Abgänge -515 -21.703 -503 0 -22.721<br />
Umbuchungen 104 -104 0 0 0<br />
Abschreibungen 30.09.20<strong>12</strong> 60.825 673.194 28.703 0 762.722<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 27.<strong>11</strong>7 275.393 8.884 38.430 349.824<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 27.609 279.928 8.565 37.818 353.920<br />
40 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
41
Beteiligungsliste.<br />
Anteilsliste der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Aktiengesellschaft zum 30.09.20<strong>12</strong><br />
Finanzanlagen in Tsd. €<br />
Anteile an<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Ausleihungen<br />
an verbundene<br />
Unternehmen<br />
Beteiligungen<br />
Ausleihungen an<br />
Unternehmen,<br />
mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
besteht<br />
Sonstige<br />
Ausleihungen<br />
Gesamt<br />
Sitz<br />
Höhe des<br />
Anteils %<br />
Eigenkapital<br />
Tsd. €<br />
Ergebnis des<br />
Geschäftsjahres<br />
Tsd. €<br />
24sieben GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 1.025 0 (1)<br />
Anschaffungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 3.637 574 44.307 281 1.660 50.459<br />
SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 25 0 (1)<br />
Zugänge 0 20 2.805 0 320 3.145<br />
SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 25 0 (1)<br />
Abgänge 0 -156 -1.497 0 -555 -2.208<br />
Dabit Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
mbH & Co. Vermietungs KG<br />
Wiesbaden 94,00 -6 (5)<br />
Anschaffungskosten 30.09.20<strong>12</strong> 3.637 438 45.615 281 1.425 51.396<br />
<strong>Kiel</strong>speicher 103 Verwaltungsgesellschaft GmbH <strong>Kiel</strong> 51,00 94 9 (2)<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 3.637 438 45.615 281 1.425 51.396<br />
<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG <strong>Kiel</strong> 51,00 7.164 -2.537 (2)<br />
Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 3.637 574 44.307 281 1.660 50.459<br />
24sieben Nordwatt GmbH <strong>Kiel</strong> 50,00 63 -<strong>12</strong> (2)<br />
Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH <strong>Kiel</strong> 50,00 18.591 1.534 (3)<br />
<strong>Kiel</strong>NET GmbH Gesellschaft für Kommunikation <strong>Kiel</strong> 50,00 7.314 2.313 (3)<br />
ZVO Energie GmbH<br />
Timmendorfer<br />
Strand<br />
49,90 51.757 4.140 (3)<br />
MVV Trading GmbH Mannheim 25,10 15.745 2.961 (2)(4)<br />
ESN EnergieSystemeNord GmbH Schwentinental 25,00 3.437 678 (3)<br />
Soluvia GmbH<br />
(vormals Shared Service Center GmbH)<br />
Kommunaler Windenergiepark<br />
Schleswig-Holstein GbR<br />
MVV Insurance Services GmbH<br />
(vormals 24/7 Insurance Services GmbH)<br />
Mannheim 24,50 17 0 (2)<br />
Neumünster 20,00 675 164 (5)<br />
Mannheim 14,00 23 1 (2)<br />
(1) Es bestehen Ergebnisabführungsverträge mit der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG; laut Jahresabschluss zum 30.09.20<strong>12</strong><br />
(2) Laut Jahresabschluss zum 30.09.20<strong>11</strong><br />
(3) Laut Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong><br />
(4) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der MVV Energie AG<br />
(5) Laut Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.2010, Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong> liegt noch nicht vor<br />
<strong>Kiel</strong>, den 25.10.20<strong>12</strong><br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Jörg Teupen<br />
Georg Zimmermann<br />
42 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Anhang<br />
43
Tagesordnung<br />
der Hauptversammlung am <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong>.<br />
1. Verzicht<br />
1.1 auf sämtliche Fristen und Formen der Einberufung der<br />
Hauptversammlung und der Bekanntgabe der Tagesordnung<br />
der Hauptversammlung.<br />
1.2 auf die fristgerechte Auslegung<br />
• des Jahresabschlusses, des Lageberichts, des<br />
Berichtes des Aufsichtsrates<br />
• und der Vorschläge des Aufsichtsrates und des<br />
Vorstandes zu den einzelnen Tagesordnungspunkten,<br />
insbesondere zu dem Gewinnverwendungsvorschlag.<br />
2. Vorlage des Lageberichtes und des<br />
Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
3. Beschlussfassung<br />
über die Verwendung des Bilanzgewinnes<br />
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn in<br />
Höhe von 15.200.000 € zum 06.<strong>12</strong>.20<strong>12</strong> auszuschütten.<br />
4. Entlastung des Vorstands<br />
für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Mitgliedern<br />
des Vorstandes für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> Entlastung<br />
zu erteilen.<br />
5. Entlastung des Aufsichtsrats<br />
für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrates wie folgt einzeln Entlastung zu erteilen:<br />
• Herrn Dr. Georg Müller, Vorsitzender<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Torsten Albig, 1. stellvertretender Vorsitzender<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis <strong>11</strong>.06.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Wolfgang Schulz, 1. stellvertretender Vorsitzender<br />
für die Zeit vom <strong>12</strong>.06.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Frau Barbara Neumann, 2. stellvertretende Vorsitzende<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
• Herrn Detlef Falk, 2. stellvertretender Vorsitzender<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Matthias Brückmann<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Dr. Werner Dub<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Hans-Jürgen Farrenkopf<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
6. Wahl zum Aufsichtsrat<br />
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates bestimmt sich<br />
nach § 96 Abs. 1 AktG in Verbindung mit § 9 Abs. 1 und 2<br />
der Satzung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG.<br />
Es wird vorgeschlagen, die nachfolgend benannten Mitglieder<br />
und Ersatzmitglieder in den Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />
zu wählen:<br />
1. Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender<br />
MVV Energie AG, Mannheim<br />
(Stellv.: Heike Heim, Bereichsleiterin<br />
MVV Energie AG, Mannheim)<br />
2. Dr. Werner Dub, Mitglied des Vorstandes<br />
MVV Energie AG, Mannheim<br />
(Stellv.: Philipp Leckebusch, Bereichsleiter<br />
MVV Energie AG, Mannheim)<br />
3. Matthias Brückmann, Mitglied des Vorstandes<br />
MVV Energie AG, Mannheim<br />
(Stellv.: Bernd Schumacher, Bereichsleiter<br />
MVV Energie AG, Mannheim)<br />
4. Hans-Jürgen Farrenkopf, Mitglied des Vorstandes<br />
MVV Energie AG, Mannheim<br />
(Stellv.: Udo Bekker, Nachfolger des Herrn Farrenkopf als<br />
Mitglied des Vorstandes der MVV Energie AG, Mannheim)<br />
Als Vertreter der Arbeitnehmer sind gewählt:<br />
1. Detlef Falk<br />
(Stellv.: Norbert Ockert)<br />
2. Timo Carstensen<br />
(Stellv.: Jürgen Herdel)<br />
3. Nebahat Pak<br />
(Stellv.: Isa Falk)<br />
4. Klaus Jans<br />
(Stellv.: Matthias Haselau)<br />
Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung<br />
der Stimmrechte in der Hauptversammlung sind die im<br />
Aktienbuch eingetragenen Aktionäre berechtigt. Vertreter<br />
von Aktionären müssen ihre Vertretungsbefugnis durch<br />
schriftliche Vollmacht nachweisen.<br />
<strong>Kiel</strong>, im November 20<strong>12</strong><br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />
Der Vorstand<br />
(1) Vorbehaltlich einer bis zum Stattfinden dieser Hauptversammlung<br />
ggf. anderslautenden Beschlussfassung durch die Ratsversammlung<br />
der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong>.<br />
• Herr Wilfried Voigt<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Frau Dr. Antje Mohr<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Holger Buchholz<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong><br />
• Frau Susanne Schöttke<br />
für die Zeit vom 01.01.20<strong>12</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Herrn Timo Carstensen<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Frau Nebahat Pak<br />
für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
• Frau Gabriele Rath<br />
für die Zeit vom 01.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />
5. Dr. Antje Mohr, Gewerkschaftssekretärin<br />
ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong><br />
(Stellv.: Sabine Flechtner, Gewerkschaftssekretärin<br />
ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong>)<br />
6. Susanne Schöttke, Bezirksgeschäftsführerin<br />
ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong><br />
(Stellv.: Eva Schleifenbaum, Gewerkschaftssekretärin<br />
ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong>)<br />
Die Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> hat als Vertreter in den<br />
Aufsichtsrat entsandt (1):<br />
1. Wilfried Voigt, Staatssekretär a. D., <strong>Kiel</strong><br />
(Stellv.: Lutz Oschmann, Ratsherr, <strong>Kiel</strong>)<br />
2. Wolfgang Schulz, Ratsherr, <strong>Kiel</strong><br />
(Stellv.: Michael Wagner, Ratsherr, <strong>Kiel</strong>)<br />
44 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Hauptversammlung<br />
45
Bericht des Aufsichtsrates<br />
für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> der<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> ist der Aufsichtsrat zu fünf<br />
ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung zusammengetreten.<br />
Er hat seine ihm nach Gesetz und Satzung<br />
obliegenden Aufgaben pflichtgemäß wahrgenommen. Der<br />
Aufsichtsrat ist durch den Vorstand regelmäßig schriftlich<br />
und mündlich über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft<br />
sowie das Risikomanagement und über Angelegenheiten von<br />
wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft unterrichtet<br />
worden. Er hat die erforderlichen Beschlüsse gefasst und<br />
deren Umsetzung durch den Vorstand überwacht.<br />
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 4. Oktober 20<strong>11</strong><br />
den Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
beschlossen und die mittelfristige Planung beraten. Die Feststellung<br />
des Jahresabschlusses stand im November auf dem<br />
Programm. Daneben hat sich der Aufsichtsrat, ebenso wie<br />
in weiteren Sitzungen, mit dem Gasspeicherprojekt »K 103«<br />
befasst. Weitere Beratungspunkte waren das Konzessionsgeschäft<br />
sowie anstehende Konzessionsbewerbungen.<br />
In seinen Sitzungen in der ersten Jahreshälfte 20<strong>12</strong> beschäftigte<br />
sich der Aufsichtsrat mit der zukünftigen Wärmeversorgung<br />
<strong>Kiel</strong>s. Themen waren die Gasanbindung, die Nachfolge<br />
für das Gemeinschaftskraftwerk (GKK) inklusive der Optionen<br />
für eine Laufzeitverlängerung sowie organisatorische Umstrukturierungen<br />
zur ganzheitlichen Optimierung der SWK-<br />
Gruppe. In der letzten Sitzung des Geschäftsjahres entschied<br />
der Aufsichtsrat über die vorzeitige Aufhebung der Bestellung<br />
sowie des Vertrages mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden<br />
Herrn Stefan Grützmacher. Herr Georg Zimmermann<br />
wurde zum 1. Oktober 20<strong>12</strong> interimistisch zum neuen Mitglied<br />
des Vorstands bestellt. Daneben beschloss das Gremium über<br />
Beteiligungsangelegenheiten.<br />
Der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/2013 wurde<br />
in der ersten Sitzung des Folgejahres am <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong><br />
beschlossen. Zugleich beriet der Aufsichtsrat die mittelfristigen<br />
Planungen.<br />
Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
zweimal. Themen waren die Bestellung des neuen Interims-<br />
Vorstandes sowie weitere Vorstandsfragen.<br />
Der Jahresabschluss zum 30. September 20<strong>12</strong>, die Ordnungsmäßigkeit<br />
der Buchführung und der Lagebericht sind<br />
von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
geprüft worden. Es haben sich keine Beanstandungen<br />
ergeben, so dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />
durch den Abschlussprüfer erteilt worden ist.<br />
Die Unterlagen zum Jahresabschluss mit dem Lagebericht<br />
und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands<br />
sowie den Bericht des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat<br />
rechtzeitig erhalten und begutachtet. Der Wirtschaftsprüfer<br />
nahm an der Sitzung vom <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong> teil und hat das<br />
Ergebnis seiner Prüfungen erläutert. Der Aufsichtsrat billigt<br />
den Jahresabschluss, der damit festgestellt wurde. Weiterhin<br />
schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands<br />
zur Verwendung des Bilanzgewinns an und übernimmt diesen<br />
seinerseits als Vorschlag für die Hauptversammlung.<br />
Gemäß § 3<strong>12</strong> AktG hat der Vorstand für das Geschäftsjahr<br />
20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> einen Abhängigkeitsbericht über die Beziehungen<br />
zu verbundenen Unternehmen abgegeben. Bei den aufgeführten<br />
Rechtsgeschäften haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />
– nach den Gegebenheiten, die zum Zeitpunkt der Vornahme<br />
bekannt waren – angemessene Gegenleistungen erhalten<br />
bzw. erbracht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />
AG hat diesen Bericht ebenfalls geprüft und<br />
hierfür folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
»Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung<br />
bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,<br />
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine<br />
Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die<br />
durch den Vorstand sprechen.«<br />
Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands<br />
und den Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
hierzu erhalten. Nach abschließender Begutachtung werden<br />
keine Einwendungen erhoben.<br />
Mit Ablauf des <strong>11</strong>. Juni 20<strong>12</strong> hat Herr Torsten Albig sein Mandat<br />
als erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat<br />
dankt Torsten Albig für sein langjähriges Engagement. Als<br />
Ersatzmitglied ist Wolfgang Schulz als ordentliches Mitglied<br />
in den Aufsichtsrat nachgerückt und am 24. September 20<strong>12</strong><br />
zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden.<br />
Mit Ablauf des Geschäftsjahres ist Herr Stefan Grützmacher<br />
nach einer mehr als achtjährigen Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender<br />
aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der<br />
Aufsichtsrat hat Herrn Grützmacher für seine Verdienste um<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gedankt und wünscht ihm alles Gute für<br />
seinen neuen Wirkungskreis.<br />
Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich dem<br />
Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie<br />
ihrer Vertretung für ihren Einsatz und das erzielte Ergebnis im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />
<strong>Kiel</strong>, <strong>12</strong>.<strong>11</strong>.20<strong>12</strong><br />
Dr. Georg Müller<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
46 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Hauptversammlung<br />
47
Energie<br />
schwarz auf weiß.<br />
Die Zahlen unseres Teilkonzerns.<br />
Zahlen zum Teilkonzern (IFRS)
Bilanz<br />
Teilkonzern <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
zum 30. September 20<strong>12</strong> (IFRS)<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Teilkonzern <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> für die Zeit vom<br />
1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum 30. September 20<strong>12</strong> (IFRS)<br />
30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Tsd. € Tsd. €<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 40.448 41.514<br />
Sachanlagen 430.107 428.474<br />
Beteiligungen (At-equity) 36.894 39.863<br />
Übrige Finanzanlagen 24.675 30.806<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 8.897 7.101<br />
Aktive latente Steuern 2.730 2.<strong>11</strong>7<br />
Summe langfristige Vermögensgegenstände 543.751 549.875<br />
Vorräte 9.761 7.974<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 91.667 58.202<br />
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 23.747 15.975<br />
Steuerforderungen 6.<strong>12</strong>9 202<br />
Wertpapiere 1.985 1.420<br />
Flüssige Mittel 5.346 <strong>12</strong>.829<br />
Zur Veräußerung g. Vw. 7.225 0<br />
Summe kurzfristige Vermögensgegenstände 145.860 96.602<br />
Aktiva 689.6<strong>11</strong> 646.477<br />
30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />
Tsd. € Tsd. €<br />
Grundkapital 57.297 57.297<br />
Kapitalrücklage 45.159 42.329<br />
Gewinnrücklagen <strong>12</strong>0.869 <strong>12</strong>6.862<br />
Jahresüberschuss -1.996 17.908<br />
Summe Eigenkapital 221.329 244.396<br />
Rückstellungen 40.107 34.877<br />
Finanzschulden 170.446 172.747<br />
Andere Verbindlichkeiten 25.184 7.439<br />
Passive latente Steuern 25.829 33.098<br />
Summe langfristige Schulden 261.566 248.161<br />
Sonstige Rückstellungen <strong>12</strong>.085 32.206<br />
Steuerrückstellungen 3.883 3.594<br />
Finanzschulden 102.400 71.974<br />
Steuerverbindlichkeiten 0 26<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 53.535 27.6<strong>11</strong><br />
Andere Verbindlichkeiten 34.813 18.509<br />
Summe kurzfristige Schulden 206.716 153.920<br />
Passiva 689.6<strong>11</strong> 646.477<br />
01.10.20<strong>11</strong> bis<br />
30.09.20<strong>12</strong><br />
01.10.2010 bis<br />
30.09.20<strong>11</strong><br />
Tsd. € Tsd. €<br />
Umsatzerlöse 514.066 432.520<br />
Aktivierte Eigenleistungen 647 1.023<br />
Sonstige betriebliche Erträge 38.845 47.276<br />
Materialaufwand 403.076 325.5<strong>11</strong><br />
Personalaufwand 61.948 62.777<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 51.056 28.699<br />
Beteiligungsergebnisse 2.642 5.367<br />
EBITDA 40.<strong>12</strong>0 69.199<br />
Abschreibungen 28.746 28.916<br />
Ergebnis aus Restrukturierung 0 8.048<br />
EBIT <strong>11</strong>.374 32.235<br />
Zinsergebnis -13.670 -9.348<br />
EBT -2.296 22.887<br />
Ertragsteuern -300 4.979<br />
Jahresfehlbetrag /-überschuss -1.996 17.908<br />
50<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Zahlen zum Teilkonzern
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Uhlenkrog 32 / 24<strong>11</strong>3 <strong>Kiel</strong><br />
www.stadtwerke-kiel.de
Strom<br />
Verkauf/Absatz 1<br />
1.176 GWh<br />
Umsatz 1 176.458 Tsd. €<br />
Leitungsnetz<br />
Niederspannungsnetz<br />
2.181,9 km<br />
Mittelspannungsnetz<br />
1.222,9 km<br />
Hochspannungsnetz<br />
62,2 km<br />
Netzlänge gesamt<br />
3.467,0 km<br />
Anlagen<br />
Hausanschlüsse 53.339<br />
Zähler 184.909<br />
Umspannwerke 14<br />
Netz- und Übergabestationen 1.008<br />
Sonstige Angaben<br />
Größe des direkt versorgten Netzgebietes 331,0 km 2<br />
Anzahl der versorgten Wohneinheiten 155.721<br />
Gas<br />
Verkauf/Absatz 1<br />
1.482 GWh<br />
Umsatz 1 70.478 Tsd. €<br />
Leitungsnetz<br />
Hochdrucknetz ( > 1 bar )<br />
582,1 km<br />
Mitteldrucknetz ( 0,1 bar bis 1 bar)<br />
1.147,2 km<br />
Niederdrucknetz ( < 0,1 bar )<br />
46,7 km<br />
Netzlänge gesamt<br />
1.776,0 km<br />
Anlagen<br />
Niederdruck-Hausanschlüsse 1.584<br />
Mitteldruck-Hausanschlüsse 32.<strong>11</strong>1<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Werte in Tsd. €<br />
Jahresüberschuss 21.856<br />
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 23.2<strong>12</strong><br />
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -6.325<br />
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 343<br />
Zunahme der Rückstellungen 1.988<br />
Auflösung der empfangenen Ertragszuschüsse -2.725<br />
Zunahme der Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />
zuzuordnen sind<br />
Zunahme der Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />
zuzuordnen sind<br />
-41.322<br />
<strong>11</strong>.208<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 8.235<br />
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen 64<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 18.593<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 2.208<br />
Auszahlungen für Investitionen ins immaterielle Anlagevermögen -68<br />
Auszahlungen für Investitionen ins Sachanlagevermögen -31.<strong>11</strong>8<br />
Auszahlungen für Investitionen ins Finanzanlagevermögen -3.145<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -13.466<br />
Fernwärme<br />
Verkauf/Absatz<br />
1.090 GWh<br />
Umsatz 81.640 Tsd. €<br />
Leitungsnetz<br />
Heizwassernetz<br />
333,7 km<br />
Dampfnetz<br />
28,2 km<br />
Netzlänge gesamt<br />
361,9 km<br />
Anlagen<br />
Heizwasser-Hausübergabestationen 5.740<br />
Dampf-Kundenanlagen (Übergabestationen) 720<br />
Inselnetz-Hausübergabestationen 1.176<br />
Zähler 7.861<br />
Heizanlagen in Inselnetzen 28<br />
Heizwerke 4<br />
Heizkraftwerke 2<br />
Blockheizkraftwerke 35<br />
Mikro-BHKW 7<br />
Biomasse-Heizkraftwerk 1<br />
Sonstige Angaben<br />
Altenholz<br />
Stift<br />
Holtenau<br />
Friedrichsort<br />
Größe des direkt versorgten Netzgebietes 178,0 km 2<br />
Heikendorf<br />
Anzahl der versorgten Wohneinheiten ca. 70.500<br />
Hochdruck-Hausanschlüsse 7.526<br />
Zähler 58.942<br />
Sonstige Angaben<br />
Dividendenzahlung an Aktionäre -24.000<br />
Erhaltene Ertragszuschüsse 2.865<br />
Projensdorf<br />
Kitzeberg<br />
Größe des direkt versorgten Netzgebietes 451,0 km 2<br />
Aufnahme Gesellschafterdarlehen 30.000<br />
Mönkeberg<br />
Anzahl der versorgten Wohneinheiten 49.978<br />
Wasser<br />
Verkauf/Absatz 17,248 Mio. m 3<br />
Umsatz 33.951 Tsd. €<br />
Leitungsnetz<br />
Versorgungsleitungen<br />
946,2 km<br />
Transportleitungen<br />
<strong>12</strong>0,0 km<br />
Hausanschlussleitungen<br />
7<strong>12</strong>,0 km<br />
Netzlänge gesamt<br />
1.778,2 km<br />
Anlagen<br />
Hausanschlüsse 51.989<br />
Zähler 90.968<br />
Wasserwerke 4<br />
Brunnen 35<br />
Sonstige Angaben<br />
Größe des direkt versorgten Netzgebietes 245,2 km 2<br />
Anzahl der versorgten Wohneinheiten 82.610<br />
1<br />
vertriebliche Aktivitäten<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen -28.<strong>11</strong>6<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen 23.350<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 4.099<br />
Zahlungswirksame Veränderungen -1.132<br />
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres -28.566<br />
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres -29.698<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG gesamt (20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>)<br />
Umsatz in Tsd. € 514.335<br />
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 1.040<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Uhlenkrog 32 · 24<strong>11</strong>3 <strong>Kiel</strong><br />
<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />
Deine Energie ist hier.<br />
Fakten im Überblick 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />
Kronshagen<br />
Hasseldieksdamm<br />
Hassee<br />
Rendsburger Landstr.<br />
1 <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG, Uhlenkrog<br />
Verwaltung, Betriebshof,<br />
Ausbildungszentrum<br />
2 Heizkraftwerk Humboldtstraße<br />
3 Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> (GKK)<br />
und Heizwerk Ost, Hasselfelde<br />
4 Heizwerk Nord (<strong>Kiel</strong>-Wik)<br />
5 Heizwerk West (Mettenhof)<br />
Gaarden<br />
Ellerbek<br />
Neumühlen-<br />
Dietrichsdorf<br />
Wellingdorf<br />
Schönkirchen<br />
Klausdorf<br />
6 Heizwerk Süd, Theodor-Heuss-Ring<br />
7 Wasserwerk Schulensee<br />
8 Wasserwerk Schwentinetal<br />
9 Wasserwerk Wik<br />
10 Wasserwerk Pries<br />
<strong>11</strong> Wasserkraftwerke Raisdorf<br />
<strong>12</strong> Untergrund-Gasspeicher Rönne<br />
13 Energiezentrum, Holstenstraße
Fünfjahresübersicht Bilanz in Tsd. €<br />
Fünfjahresübersicht Gewinn- und Verlustrechnung in Tsd. €<br />
Bilanz<br />
30.09.08<br />
2007/08<br />
30.09.09<br />
2008/09<br />
30.09.10<br />
2009/10<br />
30.09.<strong>11</strong><br />
2010/<strong>11</strong><br />
30.09.<strong>12</strong><br />
20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />
01.10.07 – 30.09.08<br />
2007/08<br />
01.10.08 – 30.09.09<br />
2008/09<br />
01.10.09 – 30.09.10<br />
2009/10<br />
01.10.10 – 30.09.<strong>11</strong><br />
2010/<strong>11</strong><br />
01.10.<strong>11</strong> – 30.09.<strong>12</strong><br />
20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />
Immaterielle Vermögensgegenstände <strong>12</strong>.518 24.537 4.<strong>11</strong>9 4.000 3.395<br />
Sachanlagen 338.260 323.864 347.690 353.920 349.824<br />
Finanzanlagen 52.146 55.5<strong>12</strong> 56.566 50.459 51.396<br />
Anlagevermögen 402.924 403.913 408.375 408.379 404.615<br />
Vorräte 40 20 0 0 0<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 38.857 63.418 35.415 39.320 82.577<br />
Flüssige Mittel 528 715 2.179 2.167 1.389<br />
Umlaufvermögen 39.425 64.153 37.594 41.487 83.966<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 166 83 83 97 <strong>11</strong>8<br />
Steuerabgrenzung nach § 274 (2) HGB 4.980 2.692<br />
Aktive latente Steuern 2.239 5.153 3.197<br />
Aktiva 447.495 470.841 448.291 455.<strong>11</strong>6 491.896<br />
Umsatzerlöse 142.929 145.180 170.455 175.454 163.924<br />
Bestandsveränderungen -54 -21 -17 0 0<br />
Aktivierte Eigenleistungen 744 740 953 335 398<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6.321 17.573 8.790 9.616 13.505<br />
Materialaufwand 10.172 5.039 33.239 6.039 6.483<br />
Personalaufwand 62.030 63.276 63.557 70.839 60.989<br />
Abschreibungen 26.191 24.651 24.187 23.528 23.2<strong>12</strong><br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 10.390 26.434 34.745 34.272 32.096<br />
Finanz- und Beteiligungsergebnis -5.317 -23.297 16.651 -16.993 -23.771<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 35.840 20.775 41.104 33.734 31.276<br />
Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 -1.781 0<br />
Steuern 9.907 5.161 10.755 9.287 9.420<br />
Jahresüberschuss 25.933 15.614 30.349 22.666 21.856<br />
Beteiligungsverhältnisse 01.03.2013<br />
MVV Energie AG<br />
Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong><br />
Gezeichnetes Kapital 56.242 56.242 56.242 56.242 56.242<br />
Kapitalrücklage 37.458 37.458 37.458 37.458 37.458<br />
Gewinnrücklagen 29.217 29.150 29.498 29.461 36.<strong>11</strong>7<br />
Bilanzgewinn 25.934 15.615 26.001 24.000 15.200<br />
Eigenkapital 148.851 138.465 149.199 147.161 145.017<br />
51 % <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG 49 %<br />
Empfangene Ertragszuschüsse 22.818 19.519 16.439 18.427 18.567<br />
100 %<br />
SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />
94 %<br />
Dabit Grundstücksverwaltung<br />
GmbH & Co. Vermietungs KG<br />
51 %<br />
<strong>Kiel</strong>speicher 103<br />
Verwaltungs GmbH<br />
51 %<br />
<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG<br />
Rückstellungen 52.726 43.971 41.614 46.759 48.747<br />
50 %<br />
Gemeinschaftskraftwerk<br />
<strong>Kiel</strong> GmbH<br />
50 %<br />
24sieben Nordwatt GmbH<br />
49,9 %<br />
ZVO Energie GmbH<br />
39,8 %<br />
Nordland Energie GmbH<br />
Verbindlichkeiten 222.497 268.552 240.973 242.769 279.565<br />
25,1 %<br />
MVV Trading GmbH<br />
25 %<br />
EnergieSystemeNord GmbH<br />
24,5 %<br />
Soluvia GmbH<br />
20 %<br />
Kommunaler<br />
Windenergiepark S-H GbR<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 603 334 66 0 0<br />
14 %<br />
MVV Insurance Services GmbH<br />
Passiva 447.495 470.841 448.291 455.<strong>11</strong>6 491.896