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Geschäftsbericht 11/12 - Stadtwerke Kiel

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<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Deine Energie ist hier.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Energie auf Zukunftskurs


Die Agenda.<br />

Auf einen Blick:<br />

»Meine Zukunft ist hier.«<br />

Modern und nah am Menschen: Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG setzt<br />

mit ihrer Ausbildungskampagne 20<strong>12</strong>/13 regional ein klares<br />

Zeichen nach innen und außen.<br />

Das Unternehmen<br />

03 Meine Zukunft ist hier<br />

07 Vorwort des Vorstandes<br />

Lagebericht<br />

10 Gesellschaftsstruktur & Geschäftstätigkeit<br />

<strong>11</strong> Rahmenbedingungen<br />

15 Strategische Ausrichtung, Ziele<br />

16 Geschäftsentwicklung<br />

21 Nachhaltigkeit<br />

23 Chancen- und Risikobericht<br />

25 Prognosebericht<br />

26 Nachtragsbericht<br />

Jahresabschluss<br />

30 Bilanz<br />

31 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

32 Anhang<br />

44 Tagesordnung der Hauptversammlung<br />

46 Bericht des Aufsichtsrates<br />

Zahlen zum Teilkonzern (IFRS)<br />

50 Bilanz<br />

51 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Ausbildung, die wertvollste<br />

Energie-Ressource im Norden.<br />

Wenn von Energie die Rede ist, dann ist auch oft von Ressourcen<br />

die Rede. Von Öl und Gas, von Sonne und Wind, von Wärme<br />

und Kälte. Eine ganz besondere Ressource wird dabei oft<br />

vergessen: die Ressource Mensch.<br />

Ohne Menschen keine Wärme, kein Service, kein Engagement.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> wissen, was sie an den Menschen, die für sie<br />

arbeiten, haben. Seit vielen Jahren schon versuchen wir, auch<br />

junge Menschen für unser Haus zu begeistern. Indem wir<br />

ausbilden, mehr als wir eigentlich müssten. Indem wir ihnen<br />

Perspektiven bieten, menschlich wie beruflich.<br />

Junge Menschen, Auszubildende sind eine der größten<br />

Ressourcen eines jeden Unternehmens. Unsere Azubis sind<br />

unsere Zukunft, und deshalb unterstützen wir ihre Entwicklung<br />

auch über die Arbeitszeit hinaus in vielfältiger Weise. Die<br />

Fotos im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> zeigen einige unserer<br />

Auszubildenden – in ihrer Freizeit, bei Dingen, die ihnen Spaß<br />

machen, die ihnen Energie geben. Energie, die sie an ihren<br />

Arbeitsplatz mitnehmen.<br />

Diese Energie ist für unser Unternehmen unverzichtbar.<br />

Die Fotos auf den kommenden Seiten zeigen, woher sie stammt.<br />

Und sie zeigen die ganze Vielfalt der jungen Menschen, die bei<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> arbeiten. Das Wissen darum macht es<br />

für uns zu einer Selbstverständlichkeit, auch zukünftig viel in<br />

die Ressource Mensch zu investieren.<br />

2<br />

3


Energie auf<br />

Zukunfts-Kurs.<br />

Versorgung im Wandel.<br />

Vorwort


»Wir engagieren uns weiterhin für<br />

die Zukunft junger Menschen.«<br />

Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />

Dr. Jörg Teupen,<br />

Vorstand Technik und Personal<br />

Frank Meier,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Das zurückliegende Geschäftsjahr<br />

war für die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> ein Jahr des Aufbruchs –<br />

nicht nur, weil der Vorstand<br />

komplett neu besetzt wurde,<br />

sondern auch, weil in mehrfacher<br />

Hinsicht zukunftsweisende<br />

Entscheidungen zu<br />

treffen waren.<br />

Mehr denn je galt es, für unser Haus unter den Bedingungen<br />

des liberalisierten Energiemarktes und der Energiewende in<br />

der Folge von Fukushima den Kurs festzusetzen. Einen Kurs,<br />

der den <strong>Stadtwerke</strong>n auch zukünftig Freiräume schafft, auf<br />

diesem umkämpften Markt erfolgreich operieren zu können.<br />

Eines ist sicher: Die neue Energiepolitik mit ihrer zentralen<br />

Ausrichtung auf die Ökologie und Energieeffizienz hat<br />

Auswirkungen auf alle Stufen der Wertschöpfungskette.<br />

Für die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> erforderte das im Berichtsjahr ein<br />

Handeln auf allen Ebenen. Mit der Richtungsentscheidung<br />

zum Neubau eines Gaskraftwerks als Nachfolger für das<br />

Gemeinschaftskraftwerk haben wir im Bereich der Erzeugung<br />

ein durchdachtes, realisierbares und mit den Leitlinien der<br />

Energiepolitik kompatibles Konzept vorgelegt. Dazu haben<br />

wir mit der Ergänzung um kleinere, dezentrale Einheiten<br />

einen kommenden Trend vorweggenommen – die Erzeugung<br />

wird ökologischer werden, und sie wird auch dezentraler<br />

werden. Beidem wollen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> in hohem Maße<br />

Rechnung tragen.<br />

In einer Zeit, in der die Energiewende auch das Handeln der<br />

großen Energiekonzerne prägt, in einer Zeit, in der wesentliche<br />

energiepolitische Rahmenbedingungen mehr denn je<br />

von Brüssel und Berlin vorgegeben werden, in dieser Zeit<br />

muss sich ein Unternehmen wie die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auf seine<br />

Stärken stützen und diese ausbauen: die Verbundenheit zur<br />

Region und die Nähe zu seinen Kunden. Auch im Berichtsjahr<br />

haben wir in der Region mit vielen Aktionen und Angeboten<br />

dazu beigetragen, die Lebensqualität für die Menschen<br />

nach haltig zu stärken. Das Segelcamp 24/7, die Schüler-<br />

Forschungswerkstatt an der Universität und viele weitere<br />

Aktionen und Sponsorings sind im Norden und darüber hinaus<br />

zu einer festen Größe geworden. Selbstverständlich haben<br />

wir auch in Qualität und Leistung weiter investiert, etwa<br />

durch Ausbau und Modernisierung des Fernwärmenetzes.<br />

Mit kompetentem Engagement die Zukunft mitgestalten,<br />

herausragenden Service bieten und den persönlichen Kontakt<br />

zu unseren Kunden pflegen – das war unser Anspruch in der<br />

Vergangenheit, und das wird auch unser Anspruch für die<br />

Zukunft sein.<br />

Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung weist bei den Auszubildenden<br />

in Deutschland – je nach Lehrberuf und Region –<br />

eine Abbrecherquote zwischen 25 und 35 Prozent aus. Bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> liegt sie seit vielen Jahren praktisch bei null.<br />

Das ist uns Bestätigung in Hinsicht auf Struktur und Qualität<br />

unserer Ausbildung. Es zeigt aber auch, dass viele junge<br />

Menschen in den <strong>Stadtwerke</strong>n einen attraktiven Ausbilder<br />

sehen, der ihnen Perspektiven für ihr späteres Berufsleben<br />

bieten kann.<br />

Wir werden weiter in die Zukunft junger Menschen investieren.<br />

Mit Engagement, mit Sponsoring, mit Ausbildung. Denn die Zukunft<br />

der jungen Menschen in der Region ist auch die Zukunft<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>. Mit unserem Engagement nehmen wir<br />

aktiv an der Gestaltung dieser Zukunft teil. Und erweisen uns<br />

damit einmal mehr als Unternehmen mit Perspektiven.<br />

Mehr denn je hat es sich bezahlt gemacht, dass wir unsere<br />

Strategie schon seit Längerem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet<br />

haben. Nachhaltigkeit bei der Energieerzeugung, Nachhaltigkeit<br />

bei der Entwicklung neuer Angebote und Produkte, Nachhaltigkeit<br />

auch beim Umgang mit Ressourcen. Wir wollen in<br />

und mit unserer Region wachsen. Und wir wollen gleichzeitig<br />

weiter die Chancen nutzen, die ein liberalisierter Energiemarkt<br />

auch über das Kerngeschäftsgebiet hinaus bietet.<br />

Frank Meier<br />

(Vorstandsvorsitzender)<br />

Dr. Jörg Teupen<br />

(Vorstand<br />

Technik und Personal)<br />

6<br />

7


Der Sound<br />

des Marktes.<br />

Da stehen wir jetzt. Da wollen wir hin.<br />

Lagebericht


Lagebericht<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum<br />

30. September 20<strong>12</strong> der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />

II. Rahmenbedingungen<br />

I. Gesellschaftsstruktur<br />

und Geschäftstätigkeit<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft (nachfolgend <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong>) hat ihren Sitz in <strong>Kiel</strong>, Deutschland. Das Grundkapital<br />

der Gesellschaft beträgt zum 30. September 20<strong>12</strong> insgesamt<br />

rund 56 Millionen €. Es ist eingeteilt in <strong>11</strong>0.000 vinkulierte<br />

Namensaktien. Die MVV Energie AG hält zum 30. September<br />

20<strong>12</strong> unmittelbar einen Anteil von 51 Prozent an den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Kiel</strong>, die Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> 49 Prozent.<br />

Der vorliegende Jahresabschluss 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften sowie<br />

den Vorschriften für Aktiengesellschaften erstellt.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> und ihre Tochtergesellschaften sowie<br />

Beteiligungen sind als regionaler Energiedienstleister entlang<br />

der Wertschöpfungskette in der Energieerzeugung, im Handel,<br />

als Netz- und Speicherbetreiber sowie im Vertrieb für ihre<br />

Kunden tätig. Zu den Kernaufgaben gehört die umweltschonende,<br />

zuverlässige, sichere und preisgünstige Versorgung<br />

mit Strom, Wärme, Gas und Wasser an Industriekunden,<br />

Weiter ver teiler, öffentliche Einrichtungen sowie Geschäftsund<br />

Privatkunden. Darüber hinaus bieten die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> ihren privaten und kommunalen Kunden umfassende<br />

Serviceleistun gen zum umweltschonenden und effizienten<br />

Umgang mit Energie.<br />

Zum Kerngeschäftsgebiet der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gehören die<br />

Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> und umliegende Kommunen. Die eigenen<br />

Strom-, Wärme-, Gas- und Wassernetze im Stadtgebiet<br />

und in umliegenden Gemeinden wurden an die SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />

GmbH verpachtet.<br />

Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen<br />

für Energieversorgungsunternehmen haben sich durch<br />

zahlreiche neue Gesetze und Novellierungen umfassend<br />

geändert. Das gilt insbesondere für die Neuregelungen des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie die Novellen des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Kraft-Wärme-<br />

Kopplungs-Gesetzes. Einige der aktuellen energiepolitischen<br />

Entscheidungen sind im Kapitel Rahmenbedingungen dargestellt.<br />

Wesentliche Beteiligungen halten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> an<br />

der Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH (50 Prozent), der<br />

<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG (51 Prozent), der <strong>Kiel</strong>Net<br />

GmbH Gesellschaft für Kommunikation (50 Prozent), der<br />

ZVO Energie GmbH (49,9 Prozent) sowie der Soluvia GmbH<br />

(24,5 Prozent; vormals Shared Services Center GmbH) und<br />

der MVV Trading GmbH (25,1 Prozent). Zu weiteren Beteiligungen<br />

verweisen wir auf die Anteilsliste im Anhang.<br />

Das Berichtsjahr wurde deutlich von der politisch beschlossenen<br />

Energiewende geprägt. Die Ausrichtung der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> konzentriert sich nunmehr insbesondere auf<br />

• den Ausbau hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) sowie der Fernwärme<br />

• die Steigerung der Energieeffizienz<br />

• den Ausbau der Netzinfrastruktur<br />

Daneben haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> verschiedene Maßnahmen<br />

zur Gewährleistung der langfristigen Versorgungssicherheit<br />

ergriffen.<br />

Über die MVV Energie AG beteiligen sich die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auf<br />

energiepolitischer Ebene aktiv am Meinungsbildungsprozess –<br />

sowohl mit Blick auf Politik und energiewirtschaftliche Verbände<br />

als auch auf Behörden wie die Bundesnetzagentur (BNetzA).<br />

Veränderungen<br />

in der Energiepolitik.<br />

Die deutsche und europäische Energiewirtschaft befindet sich<br />

in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Die Megatrends<br />

der Liberalisierung und des verstärkten Klimaschutzes<br />

wirken sich auf alle Wertschöpfungsstufen eines Energieversorgungsunternehmens<br />

weitreichend aus.<br />

Mit der im Juli 20<strong>12</strong> in Kraft getretenen Novelle des Kraft-<br />

Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) hat der deutsche<br />

Gesetzgeber neue Impulse für den Ausbau der Effizienztechnologien<br />

KWK und Fernwärme geschaffen: Sie erhöht die<br />

finanziellen Anreize zum Bau von KWK-Anlagen sowie für den<br />

Ausbau von Fern- und Nahwärmenetzen, insbesondere auch<br />

für Netzverdichtungsmaßnahmen. Erstmalig aufgenommen<br />

wurde auch die Förderung des Baus von Wärmespeichern. Mit<br />

ihrer Hilfe können KWK-Anlagen flexibler auf die zunehmend<br />

volatile Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien reagieren.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> begrüßen die Novelle und rechnen<br />

mit neuen Impulsen für den strategischen Investitionsschwerpunkt<br />

Fernwärme- und KWK-Ausbau.<br />

In ihrem Bericht zur Versorgungssicherheit im Winter 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />

analysiert die Bundesnetzagentur die bundesweit kritische<br />

Stromversorgung im Februar 20<strong>12</strong>. Grund für die zeitweise<br />

sehr angespannte Situation waren demnach das Zusammentreffen<br />

mehrerer Faktoren. Hierzu zählte insbesondere<br />

die extreme Kältewelle in Kombination mit den gedrosselten<br />

Gaslieferungen aus Russland. Für den Winter 20<strong>12</strong>/13 schlägt<br />

der Bericht eine Reihe von Maßnahmen vor, um die kurzfristige<br />

Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Dazu zählen<br />

unter anderem die erneute Sicherung von Kaltreserven und<br />

eine Reform des Ausgleichsenergiesystems. Langfristig<br />

scheinen neue Anreize für weitere Kraftwerkskapazitäten<br />

notwendig zu sein, um die Stromversorgung in Deutschland<br />

sicherzustellen. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> befürworten im Rahmen<br />

dieser Diskussionen Lösungen mit Augenmaß, die möglichst<br />

wenig in bestehende Wettbewerbsstrukturen eingreifen.<br />

In diesem Gesamtumfeld setzten sich die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> in<br />

Politik, Verbänden und Öffentlichkeit für eine wettbewerbliche<br />

Ausgestaltung dieses Transformationsprozesses ein, der allen<br />

Marktteilnehmern die gleichen Chancen eröffnet. Mit diesem<br />

Ziel beteiligt sich das Unternehmen aktiv an der Debatte<br />

über die Weiterentwicklung des rechtlichen und regulatorischen<br />

Rahmens.<br />

Markt und Wettbewerbsumfeld.<br />

Die deutsche Wirtschaft befand sich im zweiten Quartal weiterhin<br />

auf leichtem Wachstumskurs, allerdings mit deutlich<br />

geringeren Wachstumsraten als in der Vergangenheit. Gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal lag das Bruttoinlandsprodukt in<br />

Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

um 0,5 Prozent höher, im Vergleich zum ersten Quartal 20<strong>12</strong><br />

war ein Zuwachs von 0,3 Prozent zu verzeichnen. Trotz der<br />

nachlassenden Dynamik steht die deutsche Wirtschaft im<br />

Vergleich zu anderen Ländern der Eurozone noch gut da.<br />

Die Konjunkturerwartungen für das zweite Halbjahr 20<strong>12</strong><br />

haben sich nach Angaben des Mannheimer Zentrums für<br />

Europäische Wirtschaftsforschung infolge der Eurokrise verschlechtert.<br />

Über die weiter zu erwartende Entwicklung gibt<br />

der Prognosebericht Auskunft.<br />

Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) ging der Stromverbrauch im<br />

ersten Halbjahr 20<strong>12</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 2,1 Prozent zurück. Maßgeblich war der konjunkturbedingte<br />

Rückgang in stromintensiven Industriezweigen. Der<br />

Erdgasverbrauch nahm hingegen nach BDEW-Angaben im<br />

Bundesdurchschnitt im Halbjahresvergleich um 0,4 Prozent<br />

zu. Ausschlaggebend hierfür waren die vergleichsweise kalten<br />

Monate Februar und April.<br />

Der Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten hat sich<br />

weiter intensiviert. Nach dem BDEW-Kundenfokus vom Juni<br />

20<strong>12</strong> beträgt die Wechselquote im Stromgeschäft mit Privatkunden<br />

im Bundesdurchschnitt 28 Prozent. Zum Vergleich:<br />

Im Kundenfokus vom Oktober 20<strong>11</strong> waren es noch 26 Prozent.<br />

Im Gasgeschäft wechseln durchschnittlich 18 Prozent den<br />

Anbieter (Kundenfokus Oktober 20<strong>11</strong>: 14 Prozent).<br />

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat deutlich<br />

zugenommen. Nach ersten Schätzungen des BDEW deckten<br />

die erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 20<strong>12</strong> mehr als<br />

ein Viertel des Strombedarfs im Vergleich zu 21 Prozent im<br />

Vorjahreszeitraum. Die Windenergie ist mit einem Anteil von<br />

9,2 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent) die wichtigste erneuerbare<br />

Energiequelle, gefolgt von Biomasse mit 5,7 Prozent (Vorjahr:<br />

5,3 Prozent). Die Photovoltaik hat im Halbjahresvergleich<br />

ihren bisherigen Beitrag um 47 Prozent steigern können und<br />

liegt mit 5,3 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent) auf dem dritten<br />

Platz. Die Struktur der deutschen Energiebilanz wird sich<br />

weiter zugunsten der erneuerbaren Energien verändern.<br />

10 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

<strong>11</strong>


Energiepreise entwickelten<br />

sich uneinheitlich.<br />

Während die Strom-, Kohle- und Emissionspreise zurückgingen,<br />

sind die Öl- und Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr<br />

gestiegen.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> bewegten sich die Notierungen<br />

für die Nordseeölsorte Brent zur Lieferung im Folgemonat<br />

zwischen 89 und <strong>12</strong>6 US-Dollar/Barrel. Der durchschnittliche<br />

Preis lag im Berichtsjahr um 6 US-Dollar/Barrel über dem<br />

Vorjahresniveau von 105 US-Dollar/Barrel. Die Steigerung<br />

ist vor allem auf den Iran-Konflikt zurückzuführen und das<br />

daraus resultierende Ölembargo der Europäischen Union.<br />

Zudem wirkten geldpolitische Maßnahmen zur Abwehr einer<br />

globalen Wachstumsabschwächung preisstützend.<br />

Die Erdgaspreise für das Frontjahrprodukt notierten im<br />

Berichtsjahr im Mittel bei 26 €/MWh und damit um 1 €/MWh<br />

höher als im Geschäftsjahr 2010/<strong>11</strong>. Dies ist vor allem auf<br />

die Ölpreisentwicklung zurückzuführen, da zwischen den<br />

beiden Märkten eine hohe Korrelation besteht. Der Preis für<br />

Grundlast-Strom mit Lieferung im Folgejahr fiel bedingt durch<br />

die Eurokrise sowie die Entwicklung der Kohle- und Emissionspreise.<br />

Der durchschnittliche Preis lag im Berichtsjahr bei<br />

51 €/MWh. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem<br />

Preisrückgang von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Auf dem Kohlemarkt zeigte sich ein Abwärtstrend, der in der<br />

ersten Hälfte des Jahres 20<strong>11</strong> startete und sich bis heute<br />

fortsetzt. Die Frontjahr-Preise für Steinkohle im ARA-Raum<br />

(Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) fielen verglichen mit<br />

dem Vorjahr um 13 US-Dollar auf 108 US-Dollar/Tonne. Gründe<br />

für den Preisrückgang waren vor allem die vollen Lager,<br />

die moderate Nachfrage in Europa sowie das Überangebot an<br />

Kohle aus Kolumbien, Russland und den USA. Zudem wirkten<br />

sich die milden Temperaturen im Winter sowie die erhöhte<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vermindernd auf<br />

die Kohlenachfrage in Europa aus.<br />

Die Preise für Emissionsberechtigungen zur Lieferung im<br />

jeweils kommenden Jahr erreichten im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr ein Durchschnittsniveau von 8 €/Tonne CO 2<br />

,<br />

und lagen damit um 7 €/Tonne CO 2<br />

tiefer als im Vorjahr.<br />

Ausgelöst wurde der Preisverfall am Emissionsmarkt vor<br />

allem durch die EU-Klimapolitik, die Schulden- und Euro-krise<br />

einiger europäischer Länder sowie das Überangebot an Emissionszertifikaten.<br />

Zu den klimapolitischen Maßnahmen zählen<br />

insbesondere die Energieeffizienzdirektive sowie die Entscheidungen<br />

zur Verknappung der Emissionszertifikate,<br />

die entgegen des ursprünglichen Plans nun doch nicht in<br />

Umlauf gebracht werden sollen.<br />

Mit dem Clean Dark Spread hat sich die Erzeugungsmarge<br />

aus der Steinkohleverstromung seit Anfang 20<strong>11</strong> leicht<br />

erholt, ist jedoch auf niedrigem Niveau geblieben. Trotz<br />

des leicht positiven Trends sind Steinkohlekraftwerke in<br />

Deutschland derzeit nicht rentabel und werden es wohl<br />

auch in Zukunft nicht sein.<br />

Witterungseinflüsse.<br />

Der Geschäftsverlauf der <strong>Stadtwerke</strong>-Unternehmensgruppe<br />

wird in starkem Maße von den Witterungsverhältnissen<br />

während der Heizperiode geprägt, da diese sich insbesondere<br />

auf den Fernwärme- und Gasabsatz auswirken. Bei der Fernwärme<br />

ist die Korrelation zwischen Witterung und Absatzmenge<br />

in der Regel höher als bei Gas – bei Letzterem hängt<br />

der Absatz aufgrund der Industriekunden auch von konjunkturellen<br />

Einflüssen ab. Die <strong>Stadtwerke</strong> verwenden die sogenannte<br />

Gradtagszahl als temperaturabhängigen Indikator für<br />

den Einsatz von Heizenergie. Niedrige Außentemperaturen in<br />

der Heizperiode führen zu hohen Gradtagszahlen – diese wiederum<br />

gehen einher mit einem höheren Heizenergiebedarf der<br />

Kunden. In den Sommermonaten begünstigen anhaltend hohe<br />

Temperaturen und geringe Niederschläge den Wasserabsatz.<br />

Er ist für das Unternehmensergebnis allerdings von deutlich<br />

geringerer Bedeutung als das Fernwärme- und Gasgeschäft.<br />

Im Berichtsjahr war es in <strong>Kiel</strong> und Umgebung insgesamt<br />

etwas milder als im Vorjahr, allerdings mit deutlichen<br />

Unterschieden in der monatlichen Temperaturentwicklung:<br />

Das vierte Quartal 20<strong>11</strong>, und hier insbesondere im Dezember,<br />

war außergewöhnlich warm. Auch im weiteren Verlauf<br />

der Heizperiode waren die Monate Januar und März wärmer<br />

als im Vorjahr, der Februar und April hingegen zeigten sich<br />

deutlich kälter. Der August 20<strong>12</strong> schließlich war von höheren<br />

Außentemperaturen und geringen Niederschlägen geprägt.<br />

Insgesamt lagen die Gradtagszahlen am Standort <strong>Kiel</strong><br />

im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> mit einem kumulierten Wert von<br />

3.705 um 6,5 Prozent unter dem kumulierten Vorjahreswert<br />

von 3.962.<br />

Netzregulierung.<br />

Von der Netzregulierung sind die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> mittelbar<br />

betroffen. Die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH hat die Strom- und Gasnetze<br />

gepachtet. Eine Kürzung der Netznutzungsentgelte schlägt<br />

sich so bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> durch die Ergebnisabführung<br />

direkt nieder.<br />

In der Sparte Gas nähert sich die erste Regulierungsperiode im<br />

Jahr 20<strong>12</strong> ihrem Ende, in der Sparte Strom 2013. Vorgelagert<br />

zur zweiten Regulierungsperiode steht die Genehmigung der<br />

Erlösobergrenzen in beiden Sparten an. Hierzu hat die SW<strong>Kiel</strong><br />

Netz GmbH auf der Grundlage der Fotojahre 2010 (Gas) und<br />

20<strong>11</strong> (Strom) die Kostenanträge fristgerecht bei der Bundesnetzagentur<br />

eingereicht und erwartet nun die genehmigten<br />

Entgelte. Diese werden von der Bundesnetzagentur nach dem<br />

Effizienzvergleich bekannt gegeben und bilden die Grundlage<br />

für die Netzentgelte der kommenden Regulierungsperiode.<br />

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses ist der<br />

SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH bislang ein vorläufig genehmigter Kostenbescheid<br />

für die Sparte Gas bekannt. Mit einem Schreiben<br />

vom 10. September 20<strong>12</strong> hat die Bundesnetzagentur mitgeteilt,<br />

dass der endgültige Bescheid nicht rechtzeitig bis zum Beginn<br />

der zweiten Regulierungsperiode vorliegen könnte.<br />

Grundsätzlich ist aber aus den jüngsten Verfahren im Rahmen<br />

der Kostenprüfungen erkennbar, dass der Kostendruck, insbesondere<br />

bei bezogenen Dienstleistungen, zunehmen wird<br />

und marktkonforme Kostenstrukturen erforderlich macht.<br />

Geprägt war das Geschäftsjahr durch die Umsetzung der<br />

EnWG-Novelle, die im Juli 20<strong>11</strong> durch den Bundesrat beschlossen<br />

wurde und am 4. August 20<strong>11</strong> in Kraft trat.<br />

Für die Verteilnetzbetreiber sind die weitere Stärkung der<br />

organisatorischen Eigenständigkeit und die Handlungsunabhängigkeit<br />

von den Shareholdern von Bedeutung. Neben der<br />

personellen Ausstattung der Netzgesellschaften und der<br />

Stärkung der Unabhängigkeit des Gleichbehandlungsbeauftragten<br />

sind das Kommunikationsverhalten und die Markenpolitik<br />

von vorrangiger Wichtigkeit. Letzteres dient insbesondere<br />

der Vermeidung bzw. dem Ausschluss der Verwechselung<br />

von Netz und wettbewerblichen Bereichen eines vertikal integrierten<br />

<strong>Stadtwerke</strong>s, wie es auch die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sind.<br />

Dabei kann aber auch in Zukunft die Zugehörigkeit zu einem<br />

Konzern dargestellt werden.<br />

Im weiteren Verlauf wurden von der Bundesnetzagentur Mitte<br />

20<strong>12</strong> die »gemeinsamen Auslegungsgrundsätze III der Regulierungsbehörden«<br />

veröffentlicht, deren gesetzliche Vorschriften<br />

die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH in weiten Teilen bereits umgesetzt<br />

und spätestens bis zum Ende des Jahres 20<strong>12</strong> vervollständigt<br />

haben wird.<br />

Des Weiteren wurde die buchhalterische Entflechtung<br />

dahingehend verschärft, dass die Bundesnetzagentur Vorgaben<br />

hinsichtlich zusätzlicher Prüfungsschwerpunkte und<br />

Auslegungsfragen an den Wirtschaftsprüfer stellen kann.<br />

Daneben sind die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zukünftig<br />

verpflichtet, ihre Berichte nach Abschluss der Prüfung direkt<br />

und unverzüglich bei der Bundesnetzagentur einzureichen.<br />

Wesentlichen Einfluss auf die Prozesse der Verteilnetzbetreiber<br />

und somit auch der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH hat die<br />

Flexibilisierung der Wechselprozesse für Endverbraucher.<br />

Diese Lieferantenwechselprozesse wurden im Laufe des<br />

Geschäftsjahres durch den Gesetzgeber konkretisiert und<br />

konnten fristgerecht durch die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH und ihre<br />

dienstleistenden Shared-Service-Unternehmen Soluvia Billing<br />

GmbH (vormals 24/7 United Billing GmbH) und Soluvia IT-<br />

Services GmbH (vormals 24/7 IT-Services GmbH) umgesetzt<br />

werden. Von Bedeutung sind die Verkürzung des Wechselprozesses<br />

auf drei Wochen im rollierenden Verfahren statt<br />

zum Monats-Ultimo sowie die Dokumentationspflichten des<br />

Netzbetreibers.<br />

<strong>12</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

13


Ebenfalls wurden im EnWG die Schadenersatzverpflichtungen<br />

und damit verbundene Beweispflicht gegenüber dem Endverbraucher<br />

bei einer Verzögerung der Prozesse festgeschrieben.<br />

Mit der Neufassung des § 40 EnWG 20<strong>11</strong> sollen ausweislich<br />

der Gesetzesbegründung die Übersichtlichkeit und der<br />

Informationsgehalt von Rechnungen an Letztverbraucher<br />

erhöht werden, um den Vergleich von Leistungen und Preisen<br />

sowie die Beobachtung des eigenen Verbrauchsverhaltens zu<br />

ermöglichen und den Lieferantenwechsel zu erleichtern. Die<br />

gesteigerten Anforderungen an die Rechnungen werden bei<br />

den Versorgungsunternehmen erheblichen Mehraufwand verursachen.<br />

Hier ist insbesondere an das Sammeln, Speichern,<br />

Aufbereiten und Verwalten der notwendigen Daten zu denken,<br />

wobei die datenschutzrechtlichen Vorschriften natürlich zu beachten<br />

sind. Die Programme zur Rechnungserstellung müssen<br />

daher erheblich erweitert werden. Ferner muss die Rechnung<br />

selbst aber trotz der Mehrinformationen verständlich bleiben.<br />

Eine weitere Umlage, die künftig im Rahmen der Netzentgelte<br />

erhoben wird und einem Wälzungsmechanismus unterliegt,<br />

resultiert aus der vollständigen Befreiung stromintensiver<br />

Letztverbraucher von den Netzentgelten (§ 19 Abs. 2 Strom-<br />

NEV). In den vergangenen beiden Geschäftsjahren hatte die<br />

SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH keine Kunden, bei denen diese Verordnungen<br />

greifen.<br />

Ebenfalls neu ist, dass die Netzentgelte nun jährlich zum<br />

15. Oktober in einer vorläufigen Fassung durch die Netzbetreiber<br />

zu veröffentlichen sind (§ 20 EnWG).<br />

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der dezentralen Erzeugungslandschaft,<br />

insbesondere der erneuerbaren Energien,<br />

trifft der Gesetzgeber durch den Erlass der Systemstabilitätsverordnung<br />

(SysStabV) Vorsorge im Hinblick auf die Netzstabilität.<br />

Künftig müssen sich Erzeugungsanlagen in definierten<br />

Leistungsklassen durch die Verteilnetzbetreiber in einem<br />

gestuften Prozess vom Netz trennen lassen. Entsprechende<br />

Umbauarbeiten an den Anlagen werden durch die SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />

GmbH veranlasst, soweit sie gesetzlich dazu verpflichtet ist.<br />

Die seit Längerem diskutierte Qualitätsregulierung wurde<br />

in der Sparte Strom zum 1. Januar 20<strong>12</strong> im Bereich Strom<br />

eingeführt. In der ersten Phase konnte die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />

bestätigen, dass sich die Netze in einem qualitativ sehr guten<br />

Zustand befinden; der finanzielle Aspekt durch die Qualitätsregulierung<br />

ist vernachlässigbar. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen<br />

sich dafür ein, dass in der Weiterentwicklung der Regulierung<br />

angemessene wirtschaftliche Voraussetzungen für den Netzausbau<br />

und -umbau bestehen.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> in enger Zusammenarbeit mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />

weitere Konzessionsverhandlungen in den Sparten Strom,<br />

Gas und Wasser erfolgreich abschließen. Daneben erfolgten<br />

Netztrennungen von kleineren abgängigen Netzgebieten.<br />

Allgemein lässt sich beobachten, dass der Wettbewerb um<br />

Konzessionen deutlich abgenommen hat. Der Trend geht hin<br />

zu einer Verlängerung der klassischen Wegenutzungsverträge<br />

mit dem Vorkonzessionär. Allerdings müssen teilweise Zugeständnisse<br />

hinsichtlich von Laufzeit und Sonderkündigungsrecht<br />

gemacht werden. Der Fokus liegt auf den auslaufenden<br />

Konzessionen in Preetz (Ende 2014) und <strong>Kiel</strong> (Ende 2016).<br />

Wärmekonzept.<br />

Der für Raumwärme aufgewendete Fernwärmeanteil macht<br />

etwa 35 bis 40 Prozent des <strong>Kiel</strong>er Gesamtwärmemarktes aus.<br />

In der Landeshauptstadt deckt mittels Kraft-Wärme-Kopplung<br />

erzeugte Wärme rund 39 Prozent dieses Gesamtbedarfs.<br />

Die Gebäudestruktur im sogenannten Fernwärmevorranggebiet<br />

bietet die Chance, die Versorgung mit dieser umweltfreundlich<br />

erzeugten Energie noch erheblich auszuweiten.<br />

Ziel ist es, bis 2030 mit Fern- und Nahwärme einen Anteil von<br />

mindestens 60 Prozent zu erreichen. Dies kann zum einen<br />

durch Verdichtung in den Stadtteilen erfolgen, in denen schon<br />

Fernwärmeleitungen liegen. Zusätzlich kann der Ausbau von<br />

Nahwärmeinseln dort erfolgen, wo die Versorgung aufgrund<br />

des Wärmepotenzials und der Abnehmerstruktur wirtschaftlich<br />

darstellbar ist. In diesem Zusammenhang verweisen die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> auf ihr neues Energiekonzept, in dem unter anderem<br />

auf die Erzeugung von Wärme mittels Blockheizkraftwerken<br />

– sogenannten Mikro-BHKWs – gesetzt wird.<br />

Dazu erheben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> detailliert die jeweiligen<br />

Potenziale in den einzelnen Stadtgebieten und ermitteln die<br />

für die Erschließung erforderlichen Investitionen. Zusätzlich<br />

im Fokus stehen Möglichkeiten, auch außerhalb des Fernwärmevorranggebietes<br />

mittels Blockheizkraftwerken die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung einzusetzen. Hierbei<br />

erfolgt eine enge Abstimmung mit der Landeshauptstadt<br />

<strong>Kiel</strong>, um das Wärmekonzept der <strong>Stadtwerke</strong> kompatibel zu<br />

den Planungen für ein Energie- und Klimaschutzkonzept der<br />

Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> zu gestalten.<br />

Wesentliche Komponente im gesamten Wärmekonzept der<br />

Landeshauptstadt sowie der <strong>Stadtwerke</strong> ist die Wärme- und<br />

Stromerzeugung im Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>. Durch das<br />

Erreichen der technischen Nutzungsdauer wird derzeit eine<br />

Anschlusslösung zur Sicherung der Wärmeversorgung <strong>Kiel</strong>s<br />

erarbeitet. Im Geschäftsjahr wurde bereits grundsätzlich<br />

beschlossen, eine gasbasierte und somit umweltfreundliche<br />

Nachfolgelösung zu verfolgen.<br />

Seit Mitte Juli sind die Planungen konkreter geworden: Sie<br />

sehen als zentrales Vorhaben ein intelligentes Auslaufen des<br />

Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> Kohlemeilers bis 2018 und parallel<br />

dazu die Errichtung eines modularen Gasheizwerks vor.<br />

Ab 1. Januar 2013 beabsichtigen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>, den 50-<br />

prozentigen Anteil der E.ON Kraftwerke GmbH am bestehenden<br />

Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> zu pachten. Diese Vereinbarung<br />

soll mindestens bis 2018 – mit einer Option auf Verlängerung<br />

bis 2020 – gelten und sorgt für Planungssicherheit. Das jetzige<br />

Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> soll dabei nur noch so lange<br />

laufen, bis das neue Gasheizwerk und weitere dezentrale<br />

Einheiten die Versorgung übernehmen können. Nach heutigen<br />

Prognosen wird das spätestens 2018 der Fall sein.<br />

Der Bau des neuen Kraftwerks erfolgt dann in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong>. Zuvor<br />

soll dort ein Fernwärmespeicher errichtet werden, um beim<br />

intelligenten Auslaufbetrieb des Kohlekraftwerks über eine<br />

Spitzenlastreserve zu verfügen und die Wirtschaftlichkeit<br />

der Energieerzeugung mit dem zu errichtenden modularen<br />

Gaskraftwerk zu optimieren. Oberste Priorität ist es, die Versorgung<br />

mit Fernwärme während der gesamten Planungs- und<br />

Bauzeit sicherzustellen.<br />

Durch die Planung des neuen Gaskraftwerks als Summe<br />

modularer Einheiten können diese Einheiten flexibel ausgelegt<br />

werden. Die vorhandene Gasanbindung nach <strong>Kiel</strong> und<br />

die Kapazität in der Nord-Südverbindung durch Schleswig-<br />

Holstein (DEUDAN-Leitung) sind voraussichtlich ausreichend<br />

und müssen aus heutiger Sicht lediglich durch Verstärkung<br />

von Verdichtern in ihrer Kapazität erhöht werden. Im Sinne<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sinken mit<br />

dem Gasheizkraftwerk die CO 2<br />

-Emissionen in <strong>Kiel</strong> um etwa<br />

1,7 Millionen Tonnen pro Jahr.<br />

Parallel zum Kraftwerksneubau wollen die <strong>Stadtwerke</strong> weitere<br />

dezentrale Wärmeeinheiten im Stadtgebiet aufbauen. Sie haben<br />

neben ihrer Umweltfreundlichkeit einen weiteren Vorteil: Sie<br />

machen die Fernwärme auch für kleinere Wohneinheiten bis<br />

hin zum Einfamilienhaus attraktiv.<br />

III. Strategische<br />

Ausrichtung, Ziele<br />

Deutschland hat sich im Jahr 20<strong>11</strong> für einen beschleunigten<br />

Ausstieg aus der Kernenergie entschieden. Der Transformationsprozess<br />

von der konventionellen zur ökologischen Stromerzeu<br />

gung, der von einer breiten politischen und gesellschaftlichen<br />

Mehrheit getragen wird, ist eine historische Aufgabe. Er stellt die<br />

Politik, den Wirtschaftsstandort Deutschland und besonders<br />

die Energiebranche vor große Herausforderungen und wird<br />

Jahrzehnte andauern. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />

sind die Schlüsselfaktoren des ökologischen Umbaus.<br />

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird der Wettbewerb<br />

um Ressourcen und attraktive Standorte zunehmen.<br />

Das Marktumfeld der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bleibt in einem steten<br />

Wandel. Der zunehmende Kosten- und Wettbewerbsdruck, die<br />

Verschärfung durch die nächste Phase der Anreizregulierung,<br />

eine sinkende Energienachfrage und die politischen Klimaschutzvorgaben<br />

führen zu starken strukturellen Veränderungen<br />

innerhalb der Branche.<br />

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden sich in<br />

den nächsten Jahren schrittweise zu den Leitsystemen<br />

einer nachhaltigen Versorgung entwickeln. Die Erzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien wird die Erzeugung aus fossilen<br />

Brennstoffen nach und nach ersetzen. Die Energieerzeugungsanlagen<br />

werden kleiner und dezentraler. Große Anlagen sind<br />

kaum noch durchsetzbar. Entsprechend laufen die Nachfolgeplanungen<br />

für das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bekennen sich ohne Einschränkung zum<br />

neuen Kurs in der Energiewirtschaft. Sie wollen aktiv an dessen<br />

marktorientierter Gestaltung mitwirken.<br />

Mit dem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategieprojekt<br />

»MVV 2020« und dem darauf aufbauenden Umsetzungsprojekt<br />

»Einmal gemeinsam« haben die MVV Energie Gruppe und die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> frühzeitig die Weichen für die Zukunftsfähigkeit<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gestellt. Als kommunal und regional<br />

ver ankertes Unternehmen sehen sie sich gut positioniert,<br />

um die wirt-schaftlichen Chancen, die der Übergang zu<br />

einem neuen Energiesystem mit sich bringt, für profitables<br />

Wachstum zu nutzen.<br />

14 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

15


Die Unternehmensstrategie der <strong>Stadtwerke</strong> ist auf Regionalität,<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die politischen<br />

Beschlüsse zum Umbau des Energiesystems haben diesen<br />

Kurs bestätigt: Mit einem gemeinsamen operativen Modell, das<br />

für die Standorte Mannheim, <strong>Kiel</strong> und Offenbach entwickelt<br />

wurde, hat der Verbund frühzeitig und mit klaren Schwerpunkten<br />

die Weichen gestellt. Die <strong>Stadtwerke</strong> setzen auf ihr neues<br />

Energiekonzept, in dem unter anderem auf die Erzeugung von<br />

Wärme mittels Blockheizkraftwerken – sogenannten Mikro-<br />

BHKWs – gesetzt wird, und auf eine höhere Energieeffizienz auf<br />

der Erzeugungs- und auf der Verbrauchsseite.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wollen ihre Kunden auch künftig sicher<br />

und umweltfreundlich mit bezahlbarer Energie beliefern und<br />

unterstützen sie dabei, Energie effizienter zu nutzen. Mit neuen,<br />

individuellen Dienstleistungsangeboten entwickelt sich das<br />

Unternehmen von einem Energielieferanten zu einem Anbieter<br />

von energieeffizienten Lösungen.<br />

Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung sind und bleiben<br />

zentrale Bausteine der langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie.<br />

Der Anteil der effizient im Verfahren der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Fernwärme soll an allen<br />

Unternehmensstandorten in bestehenden Netzen verdichtet<br />

und darüber hinaus deutlich ausgebaut werden.<br />

Beteiligungen.<br />

Zur effizienteren Aufstellung und Optimierung von Geschäftsprozessen<br />

ist die SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH mit der 24sieben<br />

GmbH verschmolzen worden.<br />

Als Folge dieser Entscheidung startete im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr ein weiteres Projekt mit dem Ziel, das bestehende<br />

Steuerungs- und Controllingkonzept zu optimieren und<br />

existierende Gesellschaftsstrukturen weiter zu überarbeiten.<br />

Ein Ergebnis des noch laufenden Projekts ist die Entscheidung,<br />

die hundertprozentigen Tochtergesellschaften 24sieben GmbH<br />

und SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH rückwirkend zum 1. Oktober 20<strong>12</strong><br />

auf die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> zu verschmelzen.<br />

Um die Chancen des sich veränderten Marktumfeldes besser<br />

nutzen zu können, haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> entschieden,<br />

sich konsequent auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren. In diesem<br />

Zusammenhang wurde die <strong>Kiel</strong>Net GmbH Gesellschaft<br />

für Kommunikation mit Wirkung zum 1. Januar 20<strong>12</strong> zu einem<br />

Kaufpreis von 7,2 Millionen € veräußert. Aufgrund noch<br />

aufschiebend wirkender vertraglicher Bedingungen war eine<br />

wirksame Übertragung der Geschäftsanteile bis zum Bilanzstichtag<br />

nicht möglich.<br />

Des Weiteren haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> zur Sicherstellung<br />

der Zahlungsfähigkeit der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG<br />

eine weitere Kapitaleinlage in Höhe von 2,8 Millionen € geleistet.<br />

Die Gesellschaft entwickelt und vermarktet einen zur Zeit<br />

noch in der Fertigstellungsphase befindlichen Gasspeicher in<br />

<strong>Kiel</strong> Rönne.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sind mittelbar über ihre hundertprozentige<br />

Tochtergesellschaft 24sieben GmbH an der Nordland<br />

Energie GmbH beteiligt. Das Geschäftsmodell der Nordland<br />

Energie GmbH hat sich in der Vergangenheit als nicht tragfähig<br />

gezeigt. Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist nicht<br />

davon auszugehen, dass sich mittelfristig ein Erfolg einstellt.<br />

Die Gesellschafter haben sich für eine geordnete Abwicklung<br />

der Gesellschaft entschieden.<br />

IV. Geschäftsentwicklung<br />

Vor Ertragsteuern und sonstigen Steuern schließt das<br />

Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von rund 31,3 Millionen €<br />

(Vorjahr: 31,9 Millionen €). Der Jahresüberschuss reduzierte<br />

sich um 0,8 Millionen € auf 21,9 Millionen € (Vorjahr: 22,7 Millionen<br />

€). Nach Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen<br />

von 6,7 Millionen € beträgt der Bilanzgewinn 15,2 Millionen €<br />

(Vorjahr: 24,0 Millionen €).<br />

Ertragslage.<br />

Umsatz.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> erwirtschafteten Umsatzerlöse in Höhe<br />

von 163,9 Millionen € (Vorjahr: 175,5 Millionen €). Im Wesentlichen<br />

resultieren diese aus den Leistungsbeziehungen zu den<br />

einzelnen Tochterunternehmen. Die Umsatzerlöse aus dem<br />

Verkauf von Strom, Gas, Wärme und Wasser an Endverbraucher<br />

und Vertriebspartner werden in der Vertriebstochtergesellschaft<br />

24sieben GmbH ausgewiesen.<br />

Der Rückgang des Umsatzes um <strong>11</strong>,6 Millionen € resultiert<br />

überwiegend aus geringeren Erlösen aus der Verrechnung von<br />

Managementdienstleistungen an die Tochtergesellschaften.<br />

Im Vorjahr wurden neben den Managementdienstleistungen<br />

für das laufende Geschäftsjahr auch die Managementdienstleistungen<br />

aus dem Geschäftsjahr 2009/10 verrechnet.<br />

Es entfallen 91,3 Millionen € (Vorjahr: 89,3 Millionen €) auf die<br />

Überlassung des Kundenstamms und die Verpachtung der<br />

Netz- und Verteilungsanlagen, der Erzeugungsanlagen sowie der<br />

Gebäude an die Tochtergesellschaften. Der Anstieg um 2,7 Millionen<br />

€ beruht hauptsächlich auf der Anpassung der Pachtentgelte<br />

mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH aus Stromverteilungsnetzen.<br />

Auf die Personalgestellung an Tochtergesellschaften sowie<br />

weitere verbundene Unternehmen entfallen 54,1 Millionen €<br />

(Vorjahr: 58,9 Millionen €). Der Rückgang ist im Wesentlichen<br />

auf eine geringere Weiterberechnungen von Restrukturierungsaufwendungen<br />

(-4,6 Millionen €) zurückzuführen.<br />

Die aktivierten Eigenleistungen haben sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr (335.000 €) auf 398.000 € geringfügig erhöht.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf<br />

13,5 Millionen € (Vorjahr: 9,6 Millionen €). Die Summe<br />

besteht aus einer Vielzahl von Einzelpositionen, wobei die<br />

wesentlichen Positionen Erträge aus dem Abgang von Gegenständen<br />

des Anlagevermögens (6,3 Millionen €; Vorjahr:<br />

3,0 Millionen €) hauptsächlich aufgrund des Abgangs von<br />

Konzessionsgebieten sind.<br />

Aufwandsstruktur.<br />

Der Materialaufwand in Höhe von 6,2 Millionen €<br />

(Vorjahr: 6,0 Millionen €) beinhaltet zum größten Teil bezogene<br />

Fremdleistungen.<br />

Der Personalaufwand betrug 61,0 Millionen € (Vorjahr: 70,8<br />

Millionen €). Der Rückgang resultiert primär aus dem Wegfall<br />

der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen für<br />

Altersteilzeit aus dem Projekt »Einmal gemeinsam« in Höhe<br />

von 8,5 Millionen €. Des Weiteren standen der Steigerung der<br />

Entgelte (0,7 Millionen €) geringere Aufwendungen aus dem<br />

Erfolgsprämienmodell (1,3 Millionen €) gegenüber.<br />

Die Abschreibungen beliefen sich auf 23,2 Millionen € (Vorjahr:<br />

23,5 Millionen €). Die leichte Verringerung entspricht in Relation<br />

dem Rückgang des abschreibungsfähigen Anlagevermögens.<br />

Der sonstige betriebliche Aufwand liegt im Betrachtungsjahr<br />

bei 32,4 Millionen € (Vorjahr: 34,3 Millionen €). Wesentliche<br />

Position ist die an die Städte und Gemeinden zu leistende Konzessionsabgabe<br />

(15,7 Millionen €; Vorjahr: 16,2 Millionen €),<br />

die an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH im Rahmen der Pachtentgelte<br />

weiterberechnet wurde. Der Rückgang ist hauptsächlich<br />

auf eine Vielzahl von Aufwandspositionen zurückzuführen,<br />

insbesondere sind hier Werbeaufwendungen (0,6 Millionen €),<br />

Aufwendungen für die Kantine-/Gebäudemanagement (0,6<br />

Millionen €), geringere Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen<br />

(0,6 Millionen €) sowie Konzessionsabgaben (0,5<br />

Millionen €) und andere Dienstleistungen (0,5 Millionen €) zu<br />

nennen. Denen stehen höhere Aufwendungen für Beratungsleistungen<br />

(1,5 Millionen €) und für Mieten und Pachten (0,5<br />

Millionen €) gegenüber.<br />

Wie aus den vorstehenden Erläuterungen hervorgeht, hat sich<br />

das Betriebsergebnis um 4,3 Millionen € auf 55,0 Millionen €<br />

erhöht. Gründe hierfür sind im Wesentlichen geringere Umsatzerlöse<br />

durch geringere Dienstleistungsentgelte (8,5 Millionen €),<br />

die durch einen geringeren Personalaufwand aufgrund einer<br />

verringerten Zuführung der sonstigen Rückstellungen (-4,7<br />

Millionen €) und zurückgegangene sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

(-1,9 Millionen €) sowie höhere sonstige betriebliche<br />

Erträge durch die Veräußerung von Netzen im Rahmen<br />

von Konzessionsverlusten (+5,8 Millionen €) überkompensiert<br />

werden konnten.<br />

16 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

17


Beteiligungsergebnis.<br />

Das Beteiligungsergebnis von -<strong>12</strong>,9 Millionen €<br />

(Vorjahr: -8,6 Millionen €) setzt sich wie folgt zusammen:<br />

20<strong>11</strong> / 20<strong>12</strong><br />

Tsd. €<br />

2010 / 20<strong>11</strong><br />

Tsd. €<br />

Verlustausgleich SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH -<strong>11</strong>.186 -24.859<br />

Verlustausgleich SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH 658 -1.974<br />

Gewinnabführung<br />

SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH<br />

Verlustausgleich / Gewinnabführung<br />

24sieben GmbH<br />

Ausschüttungen von:<br />

0 -6.836<br />

-6.564 19.522<br />

ZVO Energie GmbH 2.066 2.331<br />

<strong>Kiel</strong>NET GmbH<br />

Gesellschaft für Kommunikation<br />

1.157 1.430<br />

Soluvia IT-Services GmbH 0 573<br />

Soluvia Billing GmbH 0 251<br />

MVV Trading GmbH 54 54<br />

Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH 767 767<br />

Energiesysteme Nord GmbH 100 94<br />

Kommunaler Windenergiepark GbR 32 53<br />

Beteiligungsergebnis gesamt -<strong>12</strong>.917 -8.595<br />

Ursächlich für das deutlich verbesserte Ergebnis der SW<strong>Kiel</strong><br />

Netz GmbH war zum einen der Anstieg der Erträge aus dem<br />

erstmals ganzjährigen Ausweis der Fernwärme in Höhe von<br />

<strong>12</strong>,3 Millionen € sowie die gesunkene Verrechnung von<br />

Managementdienstleistungen in Höhe von 7,0 Millionen €.<br />

Gegenläufig wirkte der Anstieg der Kosten aus Pachtzahlungen,<br />

unter anderem für das seit dem 01. April 20<strong>11</strong> übernommene<br />

Fernwärmenetz in Höhe von 5,8 Millionen €.<br />

Die Ergebnisentwicklung der SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH verbesserte<br />

sich signifikant gegenüber dem Vorjahr von einem Verlust<br />

von -2,0 Millionen € auf einen Gewinn von 0,7 Millionen €.<br />

Ursache für das Verlassen der Verlustzone war auch hier die<br />

gesunkene Verrechnung von Managementdienstleistungen und<br />

einmaligen Restrukturierungseffekten des Vorjahres.<br />

Die SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH trug nicht mehr zum Beteiligungs<br />

ergebnis bei, da sie mit Wirkung zum 01. Oktober 20<strong>11</strong><br />

auf die hundertprozentige Tochtergesellschaft 24sieben GmbH<br />

verschmolzen wurde.<br />

Bei der 24sieben GmbH konnte der positive operative Geschäftsverlauf<br />

der Vorjahre aufgrund der aktuellen Marktsituation<br />

und des Ausfalls des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong> nicht<br />

fortgesetzt werden. Die planmäßige Revision des Gemein-<br />

schaftskraftwerks <strong>Kiel</strong> hat sich durch einen Turbinenschaden<br />

um vier Monate verzögert. Nach der Reparatur konnte das<br />

GKK am 8. Januar 20<strong>12</strong> wieder in Betrieb genommen werden.<br />

Das Ergebnis wurde außerdem durch die Verschmelzung der<br />

SW<strong>Kiel</strong> Erzeugung GmbH und maßgeblich durch wesentliche<br />

periodenfremde Effekte beeinflusst Das Geschäftsjahr schließt<br />

mit einem negativen Ergebnis von -6,6 Millionen € (Vorjahr:<br />

+19,5 Millionen €) ab.<br />

Im Bereich Strom ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein<br />

stark rückläufiges Rohergebnis. Wesentliche Ursachen sind<br />

die gemäß der Marktpreisentwicklung gesunkenen Deckungsbeiträge<br />

aus der Vermarktung und Nutzung des im Gemeinschaftskraftwerk<br />

<strong>Kiel</strong> erzeugten Stroms sowie der lange<br />

Ausfall dieses Kraftwerkes bis Anfang 20<strong>12</strong>. Daneben ergab<br />

sich ein deutlich geringeres Rohergebnis aus dem Stromvertrieb,<br />

da insbesondere die gestiegenen Beschaffungskosten<br />

nicht vollständig an die Kunden weitergegeben wurden.<br />

Das Ergebnis des Geschäftsbereiches Gas hat sich leicht<br />

verringert.<br />

Im Bereich Wärme konnte kein positiver Rohertrag erzielt<br />

werden. Begründet wird dies vor allem durch die ausfallbedingte<br />

schlechte Verfügbarkeit des Gemeinschaftskraftwerks,<br />

der Erzeugung dieser benötigten Wärmemengen in den<br />

Gaskraftwerken der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> sowie durch den marktpreisbedingten<br />

Anstieg der Erzeugungskosten, verbunden mit<br />

zeitlich nachgelagerten Preisanpassungen in einem milderen<br />

Winter. Allerdings wurde dieser Effekt zum Großteil durch<br />

periodenfremde Effekte kompensiert.<br />

Das Ergebnis des Geschäftsbereiches Wasser hat sich aufgrund<br />

periodenfremder Effekte gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

verringert.<br />

Zur Preissicherung des Energiebezugs werden im Rahmen des<br />

bestehenden Regelwerks Sicherungsgeschäfte geschlossen.<br />

Stromseitig erfolgte eine Sicherung auf Basis des Kohlepreises,<br />

da die wesentlichen Bezugsverträge Preisanpassungen auf<br />

diesen Rohstoff vorsehen. Fernwärmeseitig wurden für das<br />

kommende Geschäftsjahr ebenfalls Preisabsicherungen<br />

kohlepreisseitig vorgenommen.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 4,2 Millionen € erhalten.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um<br />

24,8 Prozent. Hauptursache dieser Entwicklung ist der Wegfall<br />

der Ausschüttungen bei der Soluvia IT-Services GmbH<br />

und der Soluvia Billing GmbH.<br />

Finanzergebnis.<br />

Das Zinsergebnis im Betrachtungsjahr lag bedingt durch im<br />

Saldo höhere Zinsaufwendungen bei 10,9 Millionen € (Vorjahr:<br />

8,5 Millionen €). Ursächlich hierfür sind die deutlich gestiegenen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />

im Wesentlichen gegenüber der Muttergesellschaft MVV<br />

Energie AG aus kurzfristigen Finanzierungen der laufenden<br />

Geschäftstätigkeit.<br />

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis ist im Geschäftsjahr,<br />

bedingt durch das deutlich verschlechterte Beteiligungsergebnis,<br />

um 6,8 Millionen € auf 23,8 Millionen € (Vorjahr:<br />

17,0 Millionen €) gesunken.<br />

Steuerergebnis.<br />

Das Steuerergebnis blieb ähnlich der Entwicklung des Jahresergebnisses<br />

konstant bei einem Wert von 9,4 Millionen €<br />

(Vorjahr: 9,3 Millionen €).<br />

Jahresergebnis.<br />

Der Jahresüberschuss liegt bei 21,9 Millionen € (Vorjahr:<br />

22,7 Millionen €) und damit unter den Erwartungen. Die<br />

wesentlichen Ursachen waren die negativen Witterungs- und<br />

Preiseffekte im Strom- und Wärmebereich sowie der Ausfall<br />

des Gemeinschaftskraftwerks. Sie konnten auch durch den<br />

Wegfall der Restrukturierungsaufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen<br />

sowie periodenfremde Erträge im Wärmebereich<br />

nicht vollständig kompensiert werden.<br />

Vermögenslage/Investitionen.<br />

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr (455,1<br />

Millionen €) auf 491,9 Millionen € erhöht. Ursächlich hierfür<br />

ist der Anstieg des Umlaufvermögens und hier insbesondere<br />

die Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

um 35,7 Millionen € sowie der sonstigen Vermögensgegenstände<br />

um 7,0 Millionen €. Daneben ergaben sich um 2,0<br />

Millionen € niedrigere aktive latente Steuern. Infolgedessen<br />

beträgt die Anlagenintensität der immateriellen Vermögensgegenstände<br />

und des Sachanlagevermögens 71,8 Prozent<br />

(Vorjahr: 78,6 Prozent).<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> betrug die Investitionssumme<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> 34,3 Millionen €. Davon entfallen 31,1<br />

Millionen € auf Sachanlagen.<br />

Die Finanzinvestitionen betreffen im Wesentlichen die Einlage<br />

bei der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG (2,8 Millionen €),<br />

dennoch stieg der Buchwert der Finanzanlagen nur um 0,9<br />

Millionen € auf 51,4 Millionen €, was insbesondere auf die<br />

Teilrückzahlung der Kapitalrücklage bei der ZVO Energie<br />

GmbH (-1,5 Millionen €) zurückzuführen ist.<br />

Der wesentliche Anteil der investierten Summe in Sachanlagen<br />

entfällt auf die Versorgungsnetze der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong>.<br />

Die Abgänge im Sachanlagevermögen (34,5 Millionen €)<br />

betreffen hauptsächlich Veräußerungen von Vermögensgegenständen<br />

im Rahmen von Konzessionsübergängen auf<br />

andere Netzbetreiber bzw. Versorgungsunternehmen.<br />

Das gestiegene Umlaufvermögen (84,0 Millionen €; Vorjahr:<br />

41,5 Millionen €) ist hauptsächlich auf den Anstieg der Forderungen<br />

gegen verbundene Unternehmen, insbesondere gegen<br />

die 24sieben GmbH und die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, zurückzuführen.<br />

Unter anderem wirkte sich der höhere Bestand an Überzahlungen<br />

der im Rahmen des Treuhandverhältnisses abgerechneten<br />

Kunden aus. Daneben liegt der Anstieg im Ausweis der<br />

Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen begründet, die<br />

18 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

19


im Vorjahr noch mit aufgenommenen Darlehen saldiert<br />

wurden. Des Weiteren ist die Erhöhung der sonstigen<br />

Vermögens gegenstände auf den Ausweis von Steuererstattungsansprüchen<br />

zurückzuführen.<br />

Die Eigenkapitalquote ist gegenüber dem Vorjahr (32,3 Prozent)<br />

inklusive Bilanzgewinn auf 29,5 Prozent gesunken. Neben<br />

der gestiegenen Bilanzsumme ist der niedrigere Jahresüberschuss<br />

(21,9 Millionen €) ursächlich für diese Abnahme.<br />

Der Anstieg der Bilanzsumme begründet sich auf der Aktivseite<br />

vor allem mit der Erhöhung der Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen (35,7 Millionen €) und sonstigen Vermögensgegenständen<br />

(7,0 Millionen €). Auf der Passivseite ist dies<br />

im Wesentlichen begründet durch höhere Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen aus Ergebnisabführungsverträgen,<br />

die im Vorjahr noch mit Forderungen saldiert<br />

wurden sowie aus kurzfristigen Darlehensaufnahmen gegenüber<br />

der Muttergesellschaft MVV Energie AG (30,0 Millionen €).<br />

Das langfristige Vermögen ist durch langfristiges Kapital zu<br />

87,68 Prozent (Vorjahr: 88,8 Prozent) gedeckt. Da die Kreditlinien<br />

noch nicht vollständig ausgeschöpft sind (ungenutzt:<br />

58,0 Millionen €), kann die Unterdeckung durch Ausschöpfung<br />

der Kreditlinien kompensiert werden.<br />

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sank von<br />

45,1 Millionen € auf 38,2 Millionen €. Das Absinken ist zum<br />

wesentlichen Teil auf das niedrigere Jahresergebnis und nicht<br />

einzahlungswirksame Ertragsbestandteile zurückzuführen.<br />

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit ist auf 13,5<br />

Millionen € (Vorjahr: 28,5 Millionen €) gesunken. Maßgeblich<br />

hierfür sind zurückgegangene Zahlungen für Investitionen ins<br />

Sachanlagevermögen (-14,5 Millionen €). Der Cashflow aus<br />

der Finanzierungstätigkeit beträgt 4,2 Millionen €, nach -<strong>12</strong>,0<br />

Millionen € im Vorjahr. Die Ursache ist unter anderem in der<br />

höheren Aufnahme von neuen Krediten begründet. Insgesamt<br />

verschlechterte sich der Finanzmittelfonds um 1,1 Millionen €.<br />

Tätigkeitsabschlüsse 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>.<br />

Elektrizitätsverteilung.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Ergebnis der Elektrizitätsverteilung<br />

gut ausgefallen. Im Geschäftsjahr ergab sich ein<br />

Jahresüberschuss von 1,7 Millionen € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag<br />

von 5,9 Millionen €). Die Umsatzerlöse sanken trotz der<br />

gestiegenen Pachterlöse sowie Erlöse aus der Personalgestellung,<br />

da im Vorjahr unter anderem Managementdienstleistungen<br />

für das Geschäftsjahr 2009/10 abgerechnet wurden.<br />

Die Personalaufwendungen sanken wegen der Bildung von<br />

Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen gegenüber<br />

dem Vorjahr. Dies führte ebenfalls zu geringeren Umsatzerlösen.<br />

Wesentlich wirkten sich die Erträge aus dem Abgang<br />

von Sachanlagen im Zusammenhang mit dem Übergang von<br />

Stromkonzessionen aus. Insgesamt erhöhte sich das Betriebsergebnis<br />

in der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung um rund<br />

3,4 Millionen €. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis dieser<br />

Tätigkeit ist im Wesentlichen durch das Jahresergebnis der<br />

SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH beeinflusst, das im Rahmen des bestehenden<br />

Ergebnisabführungsvertrages der Elektrizitätsverteilung<br />

anteilig zugerechnet wird. Die Aufwendungen aus der<br />

Verlustübernahme gingen hauptsächlich wegen der gestiegenen<br />

Erlöse aus der Netznutzung, unter anderem durch die<br />

Anpassung der Netzentgelte sowie die von den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Kiel</strong> gesunkenen, weiterberechneten Aufwendungen zurück.<br />

Die Bilanzsumme steigt von <strong>11</strong>5,9 Millionen € auf 133,3 Millionen<br />

€. Das Anlagevermögen steigt dabei im Wesentlichen<br />

durch erhöhte Aktivierungen aus Investitionstätigkeit. Die Forderungen<br />

steigen insbesondere wegen des Bilanzausgleichs.<br />

Das Eigenkapital steigt durch den positiven Bilanzgewinn. Die<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sinken aufgrund<br />

einer durchgeführten Umschuldung, demgegenüber steigen<br />

die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

aufgrund der Verlustübernahme der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH. Im<br />

Vorjahr konnte die entsprechende Verbindlichkeit mit einem<br />

im Vorjahr bestandenen Darlehen verrechnet werden.<br />

Die Anlagenquote fällt aus genannten Gründen um 9,5 Prozent<br />

auf 69,9 Prozent, die Eigenkapitalquote erhöht sich um<br />

2,3 Prozent auf 28,0 Prozent.<br />

Gasverteilung.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der Jahresüberschuss der<br />

Gasverteilung auf 4,4 Millionen € (Vorjahr: 5,2 Millionen €).<br />

Das Betriebsergebnis sinkt leicht um 0,4 Millionen €. Den<br />

geringeren Dienstleistungs- und Personalgestellungserträgen<br />

sowie Erlösen aus der Pacht für die Verteilungsanlagen<br />

stehen die geringeren Personalaufwendungen wegen der<br />

Bildung von Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />

im Vorjahr sowie die Erträge aus dem Abgang von<br />

Sachanlagen im Zusammenhang mit der Übertragung von<br />

Konzessionsgebieten gegenüber. Die Aufwendungen aus der<br />

Verlustübernahme der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, die einen wesentlichen<br />

Bestandteil des Finanz- und Beteiligungsergebnisses<br />

der Gasverteilung ausmacht, verringern sich insbesondere<br />

wegen der gesunkenen, von den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> berechneten<br />

Kosten und in den gesunkenen Netzentgelten aus dem<br />

Gastransport.<br />

Die Bilanzsumme sinkt von 97,2 Millionen € auf 90,2 Millionen<br />

€. Das Anlagevermögen reduziert sich als Folge geringerer<br />

Investitionen und Konzessionsabgängen. Die Beteiligung<br />

an der ZVO Energie GmbH wird seit diesem Geschäftsjahr<br />

nicht mehr der Tätigkeit Gasverteilung zugeordnet, da unter<br />

anderem dieser Vermögensgegenstand nicht im Rahmen der<br />

Regulierung der Netzentgelte Berücksichtigung findet.<br />

Die Forderungen steigen insbesondere durch den Bilanzausgleich.<br />

Das Eigenkapital verändert sich in dem Maße<br />

des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>. Neben<br />

den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten geht auch<br />

der ausgewiesene Ausgleichsposten aus der Verrechnung<br />

zwischen den Tätigkeiten zurück. Demgegenüber stehen die<br />

höheren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,<br />

unter anderem aus der Aufnahme von Darlehen bei<br />

der MVV Energie AG sowie der Verbindlichkeiten aus dem<br />

Verlustausgleich mit der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH.<br />

Die Anlagenquote sinkt um 20,5 Prozent auf 73,5 Prozent, die<br />

Eigenkapitalquote steigt um 1,2 Prozent auf 29,9 Prozent.<br />

Gasspeicherung.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich das Ergebnis der Gasspeicherung<br />

von -0,6 Millionen € auf +0,8 Millionen €. Die<br />

gestiegenen Umsatzerlöse aus der Speichervermarktung mit<br />

der 24sieben GmbH, denen vor allem geringere Sonstige betriebliche<br />

Erträge gegenüberstehen, sind hauptsächlich für das<br />

gute Ergebnis verantwortlich. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis<br />

verbessert sich wegen des höheren Jahresergebnisses<br />

der SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH, das im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />

anteilig der Tätigkeit Gasspeicherung zugeordnet<br />

wird.<br />

Die Bilanzsumme erhöht sich um 2,7 Millionen € auf 36,2<br />

Millionen €. Das steigende Anlagevermögen resultiert hauptsächlich<br />

aus der Erhöhung (zur Verfügung gestelltes Kapital)<br />

des Beteiligungsansatzes an der <strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co.<br />

KG. Das Eigenkapital verändert sich in dem Maße des Bilanzgewinns.<br />

Auch der ausgewiesene Ausgleichsposten aus der<br />

Verrechnung zwischen den Tätigkeiten lässt die Verbindlichkeiten<br />

insgesamt ansteigen.<br />

Die Anlagenquote steigt um 2,7 Prozent auf 49,7 Prozent,<br />

die Eigenkapitalquote steigt ebenfalls um 3,3 Prozent auf<br />

8,6 Prozent.<br />

V. Nachhaltigkeit<br />

Konzernprojekt<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Auf den Wandel hin zu einer nachhaltigen, effizienten und<br />

weitestgehend von erneuerbaren Energien getragenen Energie -<br />

versorgung hat sich der MVV Energie Konzern frühzeitig<br />

eingestellt. Bereits seit 2009 haben wir unsere gemeinsame<br />

Strategie mit dem Programm »MVV 2020« auf eine klimafreundliche,<br />

umweltschonende und kernenergiefreie Zukunft<br />

ausgerichtet.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass sich langfristig ökologische<br />

Verbesserungen auch wirtschaftlich auszahlen. Deshalb haben<br />

wir im Berichtsjahr das Konzernprojekt »Nachhaltigkeit«<br />

gestartet. Mit ihm wollen wir neben unseren operativen und<br />

projektbezogenen Aktivitäten zur Nachhaltigkeit dieses wichtige<br />

Thema noch stärker und systematischer innerhalb des<br />

MVV Energie Konzerns verankern. Im Fokus des Projekts steht<br />

zunächst die Dimension »Umwelt«, um ökologische Verbesserungspotenziale<br />

in unseren Unternehmen zu identifizieren und<br />

stufenweise umzusetzen. Das Projekt ist auf mehrere Jahre<br />

ausgerichtet.<br />

20 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

21


Gesellschaftsrechtliche<br />

Verantwortung und soziales<br />

Engagement.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen im Rahmen ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung wichtige Impulse für die lokale und<br />

regionale Wirtschaft. Wir engagieren uns für die Region<br />

und die dort lebenden Menschen und fördern gezielt in den<br />

Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Bildung und Wissenschaft.<br />

Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf die Nachwuchsförderung,<br />

denn junge Menschen sind es, die unsere<br />

Zukunft gestalten.<br />

Das Energiekonzept der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ist vor allem auf<br />

zwei Dinge ausgerichtet: Es bietet Zukunft, und es wirkt hier.<br />

So halten wir es auch mit unserem sozialen Engagement als<br />

Teil unserer unternehmerischen Verantwortung – und setzen<br />

unsere Schwerpunkte auf Zukunft. Seit Jahren unterstützt<br />

das Unternehmen zahlreiche soziale und ökologische Projekte,<br />

Aktionen und Initiativen in <strong>Kiel</strong> und Umgebung.<br />

Mit dem Camp 24/7 fördern die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ein bundesweit<br />

einzigartiges Projekt: ein Segelcamp mitten in der Stadt.<br />

Dahinter steckt die Idee, dass jedes <strong>Kiel</strong>er Kind einmal segeln<br />

sollte. Und so machten seit Eröffnung des Camps im Jahr<br />

2003 schon nahezu 67.000 Kinder und Jugendliche erste<br />

Segelerfahrungen.<br />

Ausbildung.<br />

Die Ausbildung bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Kiel</strong> genießt über die<br />

Grenzen des Versorgungsgebietes hinaus großes Ansehen.<br />

Zum 1. September 20<strong>12</strong> begannen sechs Elektroniker/innen<br />

für Betriebstechnik, vier Industriemechaniker/innen, zwei Mechatroniker<br />

sowie sechs Industriekaufleute ihre Ausbildung,<br />

so dass zum Stichtag 30. September 71 junge Menschen im<br />

Unternehmen ausgebildet werden. Zur Sicherung des eigenen<br />

akademischen Nachwuchses werden Traineeprogramme<br />

sowie Studienförderungen angeboten.<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Kiel</strong> sind bei der MVV Energie AG gebündelt. Bedeutende<br />

F&E-Projekte sind hier unter anderem Praxistest für<br />

intelligente Energienetze und regionale Energiemärkte mit<br />

erneuerbaren Erzeugungsanlagen und hoher Energieeffizienz<br />

(Modellstadt Mannheim), Praxistests mit Brennstoffheizgeräten<br />

für Eigenheime (Callux) sowie die Feldtesterprobung<br />

verschiedener kleiner Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für<br />

den Privathaushalt (Mikro-KWK), der spartenübergreifende<br />

Einsatz von intelligenten Zählern zur Steigerung der Effizienz<br />

und Transparenz des Energieverbrauchs (Smart Metering)<br />

sowie der Aufbau und der Betrieb von Ladeinfrastruktur für<br />

Firmenflotten im Zukunftsfeld Elektromobilität (Future Fleet).<br />

Ökologische Verantwortung.<br />

Klimawandel, endliche Ressourcen, politische Abhängigkeiten<br />

und steigende Preise für fossile Energieträger erfordern<br />

einen grundlegenden Wandel im Umgang mit Energie –<br />

von der Erzeugung über die Versorgung bis zum Verbrauch.<br />

Wir wollen dazu beitragen, die CO 2<br />

-Emissionen zu verringern<br />

und neue Lösungen finden, wie wir Haushalte, Industrie,<br />

Gewerbe, Handel, Krankenhäuser und Schulen auch in<br />

Zukunft sicher, effizient, wirtschaftlich und umweltfreundlich<br />

mit Energie versorgen können. Zu den wichtigen Themen<br />

der Zukunft gehört zudem die ausreichende Versorgung mit<br />

sauberem Trinkwasser.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wollen den Einsatz von Erdöl mithilfe ihres<br />

Energie- und Klimaschutzkonzepts schrittweise reduzieren –<br />

unter anderem durch Energieeinsparungen, Energieeffizienzmaßnahmen<br />

und erneuerbare Energieträger.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> setzen bei der Strom- und Wärmeerzeugung<br />

verstärkt auf den Ausbau der Fernwärme und<br />

auf die Kraft-Wärme-Kopplung, durch die die eingesetzten<br />

Brennstoffe effizient genutzt werden.<br />

Heute decken wir in der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> rund 35 – 40<br />

Prozent des Raumwärmebedarfs mit Fernwärme, die wir im<br />

energieeffizienten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

erzeugen. Die Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes<br />

(KWKG) begünstigt die Modernisierung und Umrüstung unserer<br />

KWK-Anlagen sowie den Ausbau und die Verdichtung unseres<br />

Fernwärmenetzes. Unser Ziel ist es, bis 2030 einen Anteil<br />

von mindestens 60 Prozent am Wärmemarkt mit Fern- und<br />

Nahwärme zu erreichen. Die Gebäudestruktur im sogenannten<br />

Fernwärmevorranggebiet bietet die Chance, die umweltfreundliche<br />

Fernwärmeversorgung auszubauen.<br />

Eine zentrale Grundlage unseres Wärmekonzeptes ist die<br />

Wärme- und Stromerzeugung im Gemeinschaftskraftwerk<br />

<strong>Kiel</strong>, das in den nächsten Jahren ein Ende der technischen<br />

Nutzungsdauer erreichen wird. Wir arbeiten derzeit an einer<br />

Anschlusslösung, um die Versorgungssicherheit und den<br />

Ausbau der Fernwärme langfristig und energieeffizient<br />

gewährleisten zu können.<br />

Das <strong>Stadtwerke</strong> Eisfestival verwandelt ab Mitte November<br />

den <strong>Kiel</strong>er Rathausplatz in ein Eisstadion. Mehr als 36.000<br />

Schlittschuhläufer drehen dann auf einer 800 Quadratmeter<br />

großen Fläche ihre Runden. Auch die Sportvereine profitieren<br />

vom Engagement der <strong>Stadtwerke</strong>: Die Vereine in der Region<br />

erhalten Trikotsätze für den Mannschaftssport. Aus dem<br />

Schulfonds 24/7 werden landesweit Schulprojekte gefördert,<br />

die sich intensiv dem Ausbau regenerativer und umweltschonender<br />

Energieerzeugung widmen. Außerdem unterstützt<br />

der Fonds Vorträge und Seminare zum Thema erneuerbare<br />

Energien und Klimaschutz.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> werden Sponsoring, soziales und ökologisches<br />

Engagement auch in Zukunft fortführen und weiterhin<br />

Impulse für eine lebenswerte Region setzen.<br />

Mitarbeiter.<br />

Zum 30. September 20<strong>12</strong> beschäftigten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

durchschnittlich 1.040 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

darunter 67 Auszubildende sowie zehn Trainees und Praktikanten.<br />

Die Zahl der Beschäftigten ging damit im Vergleich<br />

zum Vorjahr (1.063 Mitarbeiter) leicht zurück. Die Mitarbeiter<br />

werden überwiegend nach den Regelungen des Tarifvertrages<br />

TV-V (Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe) beschäftigt.<br />

140 Mitarbeiter nahmen bis zum 30. September 20<strong>12</strong> die<br />

bestehende Altersteilzeitregelung in Anspruch. Von diesen<br />

befinden sich 82 in der Arbeitsphase und 58 Mitarbeiter in der<br />

Freistellungsphase. Weitere zwölf treten zu einem Zeitpunkt<br />

nach dem 30. September 20<strong>12</strong> in die Arbeitsphase ein.<br />

VI. Chancen- und Risikobericht<br />

Ein funktionierendes, verlässliches Risikomanagementsystem<br />

ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung. Das systematische<br />

Risikomanagement- und Überwachungssystem<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> stellt die Begrenzung gegenwärtiger<br />

und zukünftiger Risiken im Unternehmen sicher und erkennt<br />

frühestmöglich Entwicklungen, die den Fortbestand des<br />

Unternehmens gefährden könnten. Das Gesetz zur Kontrolle<br />

und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) schreibt<br />

diese vorbeugende Einrichtung zwingend vor. Der aufstellende<br />

Vorstand sowie der Aufsichtsrat werden durch das System in<br />

effizienter Weise fortlaufend über Risikopotenziale informiert,<br />

um so frühzeitig Maßnahmen der Absicherung einleiten zu<br />

können. Ebenso bedeutend ist die Identifizierung unternehmerischer<br />

Chancen, diese zu ergreifen und für das Unternehmenswachstum<br />

einzusetzen.<br />

Risiken der künftigen Entwicklung.<br />

Die wesentlichsten Risiken unterteilen wir in die folgenden<br />

sechs Kategorien, die unsere Geschäftsentwicklung wie auch<br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinflussen können.<br />

Betriebsrisiken: In der Eigenerzeugung und Verteilung<br />

betreiben unsere Tochtergesellschaften komplexe Anlagen.<br />

Insbesondere in den Kraftwerken sind sie auf ein hohes Maß<br />

an Verfügbarkeit und damit Zuverlässigkeit angewiesen.<br />

Möglichen Ausfallrisiken begegnen wir durch eine kontinuierliche<br />

Optimierung unserer Wartungs- und Instandhaltungsprogramme,<br />

Risiken bei Informationstechnologien mithilfe<br />

moderner Sicherungssysteme.<br />

22 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

23


Marktrisiken: Neben den konjunkturellen Risiken gibt es<br />

Absatz- und Bezugsrisiken im Energiemarkt. Diesen Wettbewerbsrisiken<br />

begegnen wir mit entsprechenden Preis- und<br />

Vertriebsstrategien. Auf der Bezugsseite können Risiken<br />

eintreten, wenn notwendige Investitionen in den Ersatz von<br />

Altkraftwerken nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung<br />

umgesetzt werden. Ein substanzielles Risiko könnte eintreten,<br />

wenn das Nachfolgekraftwerk für das Gemeinschaftskraftwerk<br />

<strong>Kiel</strong> nicht im Rahmen der bisherigen Zeitplanung errichtet<br />

werden kann (Errichtungsverzug) und daraus folgend eine<br />

Überarbeitung des Strom- und Wärmekonzepts notwendig<br />

wird. Zusätzlich ist eine Zwischenlösung (GKK 50 bzw. GKK<br />

100) notwendig, um bis zur Inbetriebnahme des Gaskraftwerks<br />

und nach Abschaltung des GKK übergangsweise eine<br />

Produktion der Fernwärme in den Heizwerken vorzunehmen.<br />

Preisrisiken: Unter dieser Kategorie subsumieren wir die Unsicherheiten,<br />

die aus sich verändernden Marktpreisen resultieren<br />

können. Besonders wichtig für unser Erzeugungsergebnis ist<br />

der Clean Dark Spread (CDS). Hierunter verstehen wir die Differenz<br />

aus den Verkaufserlösen aus Strom einerseits und den<br />

anfallenden Erzeugungskosten andererseits. Die Erzeugungskosten<br />

werden wesentlich durch den Einkauf von Brennstoffen<br />

(Kohle und Gas) sowie den Emissionszertifikaten (CO 2<br />

) geprägt.<br />

Aufgrund der starken Volatilität der Rohstoffpreise in den<br />

vergangenen Jahren könnte ein möglicher zeitlicher Abstand<br />

zwischen Stromverkauf und Rohstoffeinkauf besondere<br />

Chancen und Risiken verursachen. Um diesen Preisrisiken aktiv<br />

entgegenzuwirken, werden geeignete Sicherungsgeschäfte<br />

abgeschlossen.<br />

Gesetzliche Risiken: Weitere Risiken ergeben sich aus dem<br />

politischen, rechtlichen und regulatorischen Umfeld. Entscheidungen<br />

werden hier auch zunehmend auf europäischer<br />

Ebene getroffen. Für die seit 2009 bestehende Anreizregulierung<br />

für Strom und Gas gelten Obergrenzen für die Erlöse,<br />

die sich auf Basis eines bundesweiten Vergleiches an den<br />

Branchenbesten orientieren. Auch weitere Verordnungen,<br />

beispielsweise zum Netzanschluss und -zugang, begrenzen<br />

zukünftig die Mittel für Investitionen in die Netze. Die Strompreise<br />

werden aus dem Gesetz zum Vorrang Erneuerbarer<br />

Energien (EEG) belastet mit dem Risiko, damit verbundene<br />

Kosten nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung an Kunden<br />

weitergeben zu können. In diesem Zusammenhang verfolgen<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auch aufmerksam die Entwicklung der<br />

höchstrichterlichen Rechtssprechung zur Billigkeit und Wirksamkeit<br />

von Preisanpassungsklauseln und -regelungen,<br />

sehen jedoch derzeit keine Veranlassung, aus dieser wesentliche<br />

wirtschaftliche Risiken für das Unternehmen abzuleiten.<br />

Auch die Diskussion über Preisanpassungen könnte dazu<br />

führen, dass Bezugskostensteigerungen nicht in vollem Um fang<br />

oder nur zeitversetzt an Kunden weitergegeben werden<br />

können. Durch die Verluste von Konzessionen im Strom-,<br />

Gas- und Wasserbereich könnte die Betriebsgrundlage der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> künftig eingeschränkt werden, so dass hieraus<br />

auch Ergebnisminderungen resultieren könnten.<br />

Aufgrund der langjährigen Stabilität ihrer Wasserpreise sehen<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> schließlich aktuell keine Veranlassung,<br />

aus den durch das Bundeskartellamt gegen andere Wasserversorgungsunternehmen<br />

eingeleiteten Preismissbrauchs-<br />

verfahren und mit diesen im Zusammenhang stehenden gerichtlichen<br />

Auseinandersetzungen wesentliche wirtschaftliche<br />

Risiken für ihr Unternehmen abzuleiten. Die Entwicklung der<br />

Wasserpreiskontrolle und der diesbezüglichen Spruchpraxis<br />

des Bundeskartellamts bleibt insofern abzuwarten.<br />

Finanzierungsrisiken: Als Finanzierungsrisiken bezeichnen<br />

wir Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken, Forderungsausfallrisiken<br />

sowie Risiken aus der Nichteinhaltung vereinbarter<br />

Finanzkennzahlen im Zusammenhang mit der Fremdkapitalaufnahme.<br />

Um die Liquiditätsrisiken zu begrenzen, setzen wir<br />

unterschiedliche Instrumente ein. Beispielsweise optimieren<br />

wir die Liquiditätsposition über ein konzerninternes Cash-<br />

Pooling. Im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme über<br />

Banken haben wir eine Finanzkennzahl vereinbart, die sich auf<br />

die Eigenkapitalquote der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> bezieht. Bei Nichteinhaltung<br />

besteht für den Darlehensgeber eine vorzeitige<br />

Kündigungsmöglichkeit. Eine weitere Herausforderung stellt<br />

die Finanzierung der Nachfolgelösung für das Gemeinschaftskraftwerk<br />

<strong>Kiel</strong> dar.<br />

Geschäftspartnerrisiken: Dritte beliefern die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

sowie ihre Tochtergesellschaften mit Dienstleistungen und<br />

Anlagen und Komponenten. Durch mögliche Lieferverzögerungen<br />

kann es zu Produktionsstörungen kommen, die dann<br />

das Ergebnis beeinflussen können. Dieses Risiko begrenzen<br />

wir durch eine sorgfältige Partnerauswahl, die auch Zahlungsausfallrisiken<br />

minimieren soll. Liquiditätsrisiken werden durch<br />

eine kurz- und langfristige Finanzplanung gesteuert.<br />

Bestandsgefährdende Risiken, die geeignet sind, die Vermögens-,<br />

Finanz- oder Ertragslage der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wesentlich<br />

zu beeinträchtigen, waren und sind für das Geschäftsjahr<br />

20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> nicht zu erkennen.<br />

Grundsätzlich sind für unser Geschäftsergebnis folgende<br />

Risiken bedeutend:<br />

1. Ausfall des Gemeinschaftskraftwerks <strong>Kiel</strong><br />

2. Bezugspreisrisiken für das Gemeinschaftskraftwerk<br />

für Kohle, CO 2<br />

-Emissionen, Strombeschaffung<br />

3. Mengenbeeinflussende Witterungseffekte insbesondere<br />

im Gas- und Wärmebereich<br />

4. Umweltrisiken aus dem Betrieb der technischen Anlagen<br />

5. Schäden am Untergrundgaskavernenspeicher Rönne<br />

Chancen der künftigen Entwicklung.<br />

Risiken des operativen Geschäfts akzeptieren wir in Kenntnis<br />

der Tatsache, dass gegenläufige Entwicklungen, etwa beim<br />

Klimaverlauf, auch Chancen bergen.<br />

VII. Prognosebericht<br />

Künftige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen.<br />

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen in<br />

ihrem Herbstgutachten für das Jahr 20<strong>12</strong> in Deutschland<br />

mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Für 2013<br />

wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

weisen auf erhebliche Risiken hin. Trotz<br />

der Fortschritte im Kampf gegen die Eurokrise sei aus heutiger<br />

Sicht insbesondere nicht absehbar, wie sich die Staatsschuldenkrisen<br />

und die sich im Sog der Eurokrise abschwächende<br />

Konjunktur einiger Mitgliedsländer auf die deutsche Wirtschaft<br />

auswirken werden. Grundsätzlich ist unser Geschäftsportfolio<br />

jedoch stärker vom Witterungsverlauf als von der<br />

Konjunkturentwicklung abhängig.<br />

Künftige Branchenentwicklung.<br />

Der Umbau der Energieversorgung in Deutschland steht erst<br />

am Anfang eines langen und schwierigen Weges. Die Energiebranche<br />

wird sich im Zuge des Ausstiegs aus der Atomenergie<br />

und des Umstiegs auf erneuerbare Energieträger gravierend<br />

verändern; zudem wird die Steigerung der Energieeffizienz eine<br />

zunehmende Rolle spielen. Auf konventionelle Erzeugungskapazitäten<br />

kann auf absehbare Zeit nicht verzichtet werden,<br />

da die Windkraft- und Photovoltaikanlagen den Strombedarf<br />

nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit decken können und<br />

Strom- und Wärmespeicherkapazitäten nicht in ausreichendem<br />

Umfang zur Verfügung stehen.<br />

Neben der Sicherstellung ausreichender Erzeugungskapazitäten<br />

müssen Übertragungs- und Verteilnetze ausgebaut werden, um<br />

die zunehmend dezentral erzeugten Strommengen aus erneuerbaren<br />

Energien transportieren und an die Kunden liefern zu<br />

können. Nötig ist darüber hinaus ein neues Marktdesign, damit<br />

die erforderlichen grundlastfähigen Kraftwerkskapazitäten<br />

rentabel geführt und im Markt gehalten werden können.<br />

Für alle diese Maßnahmen sind sehr hohe Investitionen erforderlich.<br />

Der deutsche Gesetzgeber muss hierfür die richtigen<br />

Impulse und Anreize setzen.<br />

Sowohl der hohe Investitionsbedarf, den der Umbau des Energiesystems<br />

erfordern wird, als auch der anhaltend starke<br />

Photovoltaikausbau dürften sich auf die Strompreise auswirken.<br />

Die EEG-Umlage zur Förderung der Ökostromerzeugung<br />

wird zum 1. Januar 2013 von heute 3,592 Cent/kWh auf 5,277<br />

Cent/kWh (+47 Prozent) ansteigen. Damit wird sich der Anteil<br />

von Steuern und Abgaben am Strompreis für private Haushalte,<br />

der heute circa 45 Prozent beträgt, auf rund 50 Prozent<br />

weiter erhöhen.<br />

Ebenso glauben wir an die Chancen der Intensivierung des<br />

Wettbewerbs. Die Bereitschaft, den Energieanbieter zu wechseln,<br />

gibt uns die Möglichkeit, durch neue Kunden unser Geschäft<br />

auszuweiten. Die Prozesse der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> werden auch<br />

weiterhin überprüft, erkannte Synergien und Effizienzpotenziale<br />

genutzt.<br />

Umsetzung der strategischen Ausrichtung.<br />

Die Zukunft der deutschen Energieversorgung liegt in einer<br />

dezentralen, flexiblen und effizienten Erzeugung, die zunehmend<br />

auf erneuerbaren Energien basieren wird. Wir haben<br />

frühzeitig die Weichen für mittel- und langfristig profitables<br />

Wachstum in dem sich wandelnden Energiemarkt gestellt.<br />

Im Fokus unserer strategischen Wachstumsfelder stehen die<br />

Nutzung der umweltfreundlichen Fernwärme und Kraft-<br />

Wärme-Kopplung (KWK) sowie die Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Wesentlich für die Zukunft der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> ist die<br />

Nachfolgelösung für das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong>. Hier<br />

untersuchen wir aktuell unterschiedliche Optionen auf Basis<br />

24 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

25


eines gasbetriebenen Kraftwerks, die eine Anschlusslösung<br />

für eine sichere, ökologische und kostengünstige Versorgung<br />

gewährleisten.<br />

Mit dem Strategieprojekt »MVV 2020« und dem darauf<br />

aufbauenden Umsetzungsprojekt »Einmal gemeinsam« hat<br />

die MVV Energie Gruppe bereits in den vergangenen Geschäftsjahren<br />

eine strategische Neuausrichtung vorgenommen.<br />

Danach werden die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> auch zukünftig ein<br />

eigenständig agierendes Stadtwerk mit allen steuerungsrelevanten<br />

Funktionen vor Ort bleiben. Innerhalb der MVV Energie<br />

Gruppe hat man sich auf eine kommunal verankerte, dezentrale<br />

Energieversorgung und eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

verständigt. Die beteiligten Unternehmen setzen hierbei auf<br />

Nachhaltigkeit, Effizienz und eine starke regionale Identität.<br />

Diese Vereinbarung manifestiert den Vorrang der regionalen<br />

Stärken, die jeder Partner im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung der Gruppe eigenverantwortlich einbringt.<br />

So sollen zukünftig Schwächen gemeinsam beseitigt und<br />

weitere Synergien gehoben werden.<br />

Doch auch unabhängig vom Projekt »Einmal gemeinsam«<br />

bleibt für die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> die wirtschaftliche Notwendigkeit<br />

bestehen, sich im Interesse ihrer Zukunftsfähigkeit und<br />

des Erhalts der Dividendenfähigkeit für ihre Anteilseigner<br />

effizienter aufzustellen. Denn die ermittelten Kostensenkungspotenziale<br />

liegen fast ausschließlich bei den einzelnen<br />

Unternehmen in <strong>Kiel</strong>, Offenbach und Mannheim. Mit der Umsetzung<br />

dieser Maßnahmen wurde im laufenden Geschäftsjahr<br />

begonnen. In <strong>Kiel</strong> werden demnach rund 150 Stellen<br />

entfallen. Der Personalabbau erfolgt sozialverträglich mittels<br />

Altersteilzeit und Abfindungen. Der Ausschluss betriebsbedingter<br />

Kündigungen bleibt weiterhin bestehen.<br />

Neben der Weiterentwicklung unserer klassischen Geschäftsbereiche<br />

werden wir mit innovativen Produkten und einem<br />

erweiterten Dienstleistungsangebot neue Geschäftsfelder<br />

erschließen und zielgerichtet zusätzliche Partner akquirieren.<br />

Synergien aus dem Verbund mit unserem Mehrheitsaktionär<br />

MVV Energie AG werden wesentlich zur positiven Unternehmensentwicklung<br />

beitragen.<br />

Künftige Ertragslage.<br />

Die Umsatz- und Ergebnisplanung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> wird<br />

auch in den kommenden Geschäftsjahren von instabilen<br />

Rahmenbedingungen und weiterhin volatilen Energiepreisen<br />

geprägt sein, die eine Prognose erschweren.<br />

Zu den Hauptfaktoren, die unser Ergebnis auch in den nächsten<br />

Jahren belasten werden, zählen die geringe Erzeugungsmarge<br />

(Clean Dark Spread), das Regulierungsumfeld im Netzgeschäft,<br />

im Vertrieb und im Handel sowie Kosten aus der Umsetzung<br />

der Unbundlingvorschriften und aus dem Umbau des Energieversorgungssystems.<br />

Unsere hohen Zukunftsinvestitionen<br />

werden erst nach Inbetriebnahme der Projekte positive Ergebnisbeiträge<br />

liefern.<br />

wird der Ertrag als Einmaleffekt aus dem Verkauf der <strong>Kiel</strong>NET<br />

GmbH berücksichtigt. Die Investition in Kissengas im Zuge der<br />

Erstbefüllung der Kaverne 103 soll im Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/13<br />

erfolgen. Der Bereich Handel und Portfoliomanagement wird<br />

im Wesentlichen durch die Entwicklung des Clean Dark<br />

Spreads und die ab 01. Januar 2013 nicht mehr kostenfreie<br />

Zuteilung der CO 2<br />

-Zertifikate für die Stromvermarktung<br />

beeinflusst.<br />

Für das Geschäftsjahr 2013/14 wird jedoch insbesondere<br />

durch den weiter zunehmenden Wettbewerbsdruck mit einem<br />

Ergebnis leicht unter dem des aktuellen Geschäftsjahres gerechnet.<br />

Die negativen Ergebnisbeiträge aus dem Geschäftsfeld<br />

Handel und Portfoliomanagement werden sich jedoch<br />

zukünftig abschwächen. Die Ergebnisentwicklung begründet<br />

sich operativ vor allem durch positive Effekte in den Geschäftsfeldern<br />

Erzeugung und Netz. Zentrale Einflussfaktoren<br />

im Geschäftsfeld Netz sind die Netznutzungsentgelte Strom<br />

und Gas. Aus der Netznutzungsentgeltgenehmigung und den<br />

Netznutzungsentgeltanträgen der Bundesnetzagentur resultieren<br />

unter Berücksichtigung des jeweiligen Effizienzwertes im<br />

Strom leicht steigende Erlösobergrenzen. Im Gas ist eine eher<br />

gegenläufige Entwicklung zu beobachten. Aufgrund zunehmenden<br />

Wettbewerbs ist im Vertriebsbereich grundsätzlich<br />

mit sinkenden Rohmargen zu rechnen. Im Geschäftsfeld<br />

Erzeugung ist die voraussichtliche Inbetriebnahme der Kaverne<br />

103 im Geschäftsjahr 2013/14 unterstellt. Dies führt zu positiven<br />

Ergebnisbeiträgen aus dem Bereich der Gasoptimierung.<br />

Darüber hinaus ist die Inbetriebnahme der Gasturbinen 7/8 am<br />

Standort Humboldtstraße für dieses Geschäftsjahr geplant.<br />

VIII. Nachtragsbericht<br />

Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Geschäftsvorfälle<br />

ergeben, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.<br />

Schlusserklärung.<br />

Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen<br />

zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften<br />

und Maßnahmen nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt,<br />

in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die<br />

Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt<br />

waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung<br />

erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen<br />

oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.<br />

<strong>Kiel</strong>, den 25. Oktober 20<strong>12</strong><br />

Der Vorstand<br />

Für das Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/13 rechnen wir mit einem im Vergleich<br />

zum Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/<strong>12</strong> steigenden Jahresergebnis.<br />

Dies setzt voraus, dass das Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> stabil<br />

läuft und keine größeren Ausfallzeiten, insbesondere in der<br />

Heizperiode, auftreten. In dem gestiegenen Jahresergebnis<br />

Dr. Jörg Teupen<br />

Georg Zimmermann<br />

26 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Lagebericht<br />

27


Unser Takt<br />

heißt Vertrauen.<br />

20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> in Zahlen, Daten und Fakten.<br />

Jahresabschluss


Bilanz<br />

zum 30. September 20<strong>12</strong> der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

vom 1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum 30. September 20<strong>12</strong> der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Aktiva Anhang 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Anlagevermögen Tsd. € Tsd. €<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 3.395 4.000<br />

Sachanlagen (2) 349.824 353.920<br />

Finanzanlagen (3) 51.396 50.459<br />

404.615 408.379<br />

Umlaufvermögen<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 82.577 39.320<br />

Flüssige Mittel (5) 1.389 2.167<br />

83.966 41.487<br />

Rechnungsabgrenzungsposten (6) <strong>11</strong>8 97<br />

Aktive latente Steuern (7) 3.197 5.153<br />

491.896 455.<strong>11</strong>6<br />

Passiva<br />

Eigenkapital Tsd. € Tsd. €<br />

Gezeichnetes Kapital (8) 56.242 56.242<br />

Kapitalrücklage 37.458 37.458<br />

Gewinnrücklage (9) 36.<strong>11</strong>7 29.461<br />

Anhang<br />

01.10.20<strong>11</strong> bis<br />

30.09.20<strong>12</strong><br />

01.10.2010 bis<br />

30.09.20<strong>11</strong><br />

Tsd. € Tsd. €<br />

Umsatzerlöse (14) 163.924 175.454<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 398 335<br />

Sonstige betriebliche Erträge (15) 13.505 9.616<br />

Materialaufwand (16) 6.483 6.039<br />

Personalaufwand (17) 60.989 70.839<br />

Abschreibungen 23.2<strong>12</strong> 23.528<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (18) 32.096 34.272<br />

Finanz- und Beteiligungsergebnis (19) -23.771 -16.993<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.276 33.734<br />

Außerordentliches Ergebnis (20) 0 -1.781<br />

Steuern (21) 9.420 9.287<br />

Jahresüberschuss 21.856 22.666<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr (22) 0 1<br />

Entnahmen aus den Gewinnrücklagen 0 1.333<br />

Einstellungen in die Gewinnrücklage 6.656 0<br />

Bilanzgewinn 15.200 24.000<br />

Bilanzgewinn (10) 15.200 24.000<br />

145.017 147.161<br />

Empfangene Ertragszuschüsse (<strong>11</strong>) 18.567 18.427<br />

Rückstellungen (<strong>12</strong>) 48.747 46.759<br />

Verbindlichkeiten (13) 279.565 242.769<br />

491.896 455.<strong>11</strong>6<br />

30 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

31


Anhang<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Allgemeine Grundlagen.<br />

Der Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />

20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />

und ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes sowie<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes aufgestellt worden.<br />

Um die Klarheit der Darstellung zu vergrößern, wurden<br />

Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang gesondert<br />

ausgewiesen. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit<br />

des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht,<br />

bestimmte Angaben im Anhang zu machen, grundsätzlich<br />

Gebrauch gemacht.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

aufgestellt.<br />

Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt und die<br />

Beträge in Tausend Euro (Tsd. €) ausgewiesen.<br />

Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden.<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände<br />

sind mit Anschaffungskosten angesetzt und werden<br />

entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear<br />

abgeschrieben. Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung<br />

erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden<br />

Wert.<br />

Sachanlagen sind zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

bilanziert. Bei selbst erstellten Anlagen sind angemessene<br />

Gemeinkostenzuschläge berücksichtigt.<br />

Investitionsförderungen werden von den Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten der zugehörigen Vermögensgegenstände<br />

abgesetzt.<br />

Das Sachanlagevermögen wird entsprechend der wirtschaftlichen<br />

Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bei einer<br />

voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgt eine<br />

Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.<br />

Für die Zugänge der Geschäftsjahre 1996 – 1998 wurden die<br />

Abschreibungen, soweit steuerlich zulässig, nach der degressiven<br />

Methode ermittelt. Minderungen der Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten sowie Sonderabschreibungen erfolgten<br />

aufgrund steuerlicher Vorschriften, u. a. auf Grundlage der §<br />

6b EStG und des § 3 ZRFG. Diese niedrigeren Wertansätze der<br />

Vermögensgegenstände wurden im Rahmen des durch das<br />

BilMoG eingeräumten Wahlrechts beibehalten.<br />

Nutzungsdauer in Jahren<br />

Nutzungs- und ähnliche Rechte 1 – 50<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken*<br />

5 – 85<br />

Technische Anlagen und Maschinen 1 – 67<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

*soweit Abschreibungen vorgenommen werden müssen<br />

1 – 40<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert<br />

unter 150 € werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert<br />

zwischen 150 und 1.000 € werden in einem Sammelposten<br />

zusammengefasst und einheitlich mit 20 % jährlich abgeschrieben.<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert.<br />

Wertberichtigungen auf Finanzanlagen werden bei voraussichtlich<br />

dauernder Wertminderung vorgenommen.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />

zu Nennwerten unter Berücksichtigung erkennbarer Risiken<br />

angesetzt. Unverzinsliche langfristige Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände werden auf den Barwert<br />

abgezinst. Die langfristigen Forderungen aus einem Leasingverhältnis<br />

wurden mit einem Zinssatz von 7,5 % p. a. abgezinst.<br />

Flüssige Mittel werden zum Nennwert angesetzt.<br />

Die latenten Steuern werden auf die Bewertungsunterschiede<br />

zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen<br />

Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden<br />

und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt, soweit sich<br />

diese voraussichtlich in späteren Geschäftsjahren abbauen<br />

werden. Neben den Wertunterschieden der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Aktiengesellschaft wurden auch die Ansatz- und Bewertungsunterschiede<br />

der Organgesellschaften SW<strong>Kiel</strong> Netz<br />

GmbH, 24sieben GmbH und SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH sowie die<br />

körperschaftsteuerlichen Hinzurechnungen der <strong>Kiel</strong>speicher<br />

103 GmbH & Co. KG berücksichtigt. Die sich ergebenden<br />

Steuerbe- und -entlastungen wurden mit dem unternehmensindividuellen<br />

Steuersatz von rd. 30 % bewertet.<br />

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen<br />

Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von<br />

Schulden aus langfristig fälligen Verpflichtungen gegenüber<br />

Mitarbeitern dienen, werden zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet und mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen saldiert.<br />

Erträge und Aufwendungen aus diesen Vermögensgegenständen<br />

werden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der<br />

entsprechenden Schulden verrechnet und im Finanzergeb nis<br />

ausgewiesen. Übersteigt der Wert der Verpflichtungen den<br />

Wert der zugehörigen Vermögensgegenstände, wird der<br />

Unterschiedsbetrag unter den Rückstellungen erfasst. Ist<br />

der Zeitwert der Vermögensgegenstände höher als der Wert<br />

der entsprechenden Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als<br />

aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung.<br />

Das Eigenkapital ist mit dem Nennwert angesetzt.<br />

Für Ertragszuschüsse, die bis zu dem Geschäftsjahr 2002<br />

zugeflossen sind, erfolgt der Ausweis unter dem Posten<br />

empfangene Ertragszuschüsse, die Auflösung jährlich mit<br />

5 % der Ursprungsbeträge zugunsten der Umsatzerlöse. Für<br />

Ertragszuschüsse, die nach dem Geschäftsjahr 2002 und vor<br />

dem Geschäftsjahr 2010/20<strong>11</strong> geleistet wurden, erfolgt die<br />

Auflösung entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen<br />

Vermögensgegenstände und ist im Posten Abschreibungen<br />

enthalten. Ab Geschäftsjahr 2010/<strong>11</strong> werden unter dem Posten<br />

Empfangene Ertragszuschüsse passiviert und entsprechend<br />

der Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögensgegenstände<br />

zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (»Projected<br />

Unit Credit«-Methode) bewertet und mit dem von der Bundesbank<br />

veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />

vergangenen sieben Jahre von 5,09 % p. a. abgezinst, der sich bei<br />

einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Neben<br />

angemessenen Karriere- und Fluktuationstrends werden die<br />

zukünftige Gehaltsentwicklung mit 1,75 % p. a. und Rententrends<br />

mit 1,00 % p. a. berücksichtigt. Den Berechnungen wurden die<br />

Richttafeln Heubeck 2005(G) zugrunde gelegt.<br />

Bei den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen<br />

werden alle erkennbaren Risiken auf der Grundlage<br />

vernünftiger kaufmännischer Beurteilung und ungewisse Verbindlichkeiten<br />

berücksichtigt. Die Rückstellungen sind in Höhe<br />

des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen<br />

Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung erwarteter<br />

künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Sonstige<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr werden mit dem über die Restlaufzeit entsprechenden<br />

durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre<br />

abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als<br />

einem Jahr, die aufgrund der geänderten Bewertung durch<br />

BilMoG aufgelöst werden müssen und bis spätestens 2024<br />

wieder zugeführt werden müssen, werden beibehalten.<br />

Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen und<br />

Jubiläumsrückstellungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(»Projected Unit Credit«-Methode)<br />

bewertet und mit dem von der Bundesbank veröffentlichten<br />

durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben<br />

Jahre von 5,09 % p. a. abgezinst, der sich bei einer angenommenen<br />

Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Neben angemessenen<br />

Karriere- und Fluktuationstrends werden die zukünftige<br />

Gehaltsentwicklung mit 1,75 % p. a. und Rententrends mit<br />

1,00 % p. a. berücksichtigt. Den Berechnungen wurden die<br />

Richttafeln Heubeck 2005(G) zugrunde gelegt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen<br />

passiviert.<br />

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben<br />

bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen,<br />

soweit sie Aufwendungen bzw. Erträge für einen<br />

bestimmten Zeitraum danach darstellen.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden im Wesentlichen zu<br />

Sicherungszwecken eingesetzt und mit den abgesicherten<br />

Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst,<br />

sofern die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.<br />

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ein, um<br />

Zinsrisiken abzusichern. Bei den Sicherungsgeschäften handelt<br />

es sich um Zinsswaps.<br />

Derivate werden für die Zwecke des Preisrisikomanagements<br />

eingesetzt und soweit möglich als Bewertungseinheiten mit<br />

dem jeweiligen Grundgeschäft bilanziell abgebildet. Die bilanzielle<br />

Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt anhand der<br />

Einfrierungsmethode. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte<br />

der Grund- und Sicherungsgeschäfte in der jeweiligen<br />

Bewertungseinheit negativ, so wird für den hieraus drohenden<br />

Verlust dem Vorsichtsprinzip entsprechend Vorsorge durch<br />

eine entsprechende Rückstellung aus Bewertungseinheiten<br />

getroffen. Ist der Saldo aller beizulegenden Zeitwerte der<br />

Grund- und Sicherungsgeschäfte der jeweiligen Bewertungseinheit<br />

positiv, so bleibt dieser unberücksichtigt.<br />

Für derivative Finanzinstrumente entspricht der beizulegende<br />

Zeitwert in der Regel dem Marktwert zum Stichtag. Soweit<br />

die Marktwerte der Derivate nicht verlässlich feststellbar<br />

sind, wird der Zeitwert anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle<br />

und -methoden (z. B. Discounted-Cashflow-<br />

Methode, Market-to-Market-Modell) ermittelt. Dabei stellen<br />

die verwendeten marktgerechten Zinsstrukturkurven die<br />

wichtigsten Einflussgrößen für die Modelle dar.<br />

32 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

33


Erläuterungen zur Bilanz.<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände.<br />

Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />

der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />

Anlagevermögens (siehe Seite 41).<br />

2. Sachanlagen.<br />

Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />

der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />

Anlagevermögens (siehe Seite 41).<br />

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten werden im Anlagenspiegel<br />

nach Abzug erhaltener Investitionsförderungen als<br />

eine Nettoposition ausgewiesen.<br />

Die von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzten<br />

erhaltenen Investitionsförderungen belaufen sich auf 857 Tsd. €.<br />

3. Finanzanlagen.<br />

Der Anlagespiegel zeigt die Aufgliederung sowie die Entwicklung<br />

der in der Bilanz zusammengefassten Posten des<br />

Anlagevermögens (siehe Seite 42).<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.967 5.235<br />

Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen 658 0<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 65.699 77.440<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

-9.501 -15<br />

Sonstige Verbindlichkeiten -5.201 -64.733<br />

53.622 17.927<br />

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht, gliedern sich wie folgt:<br />

9. Gewinnrücklagen.<br />

Im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden<br />

6.656 Tsd. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Im<br />

Vorjahr wurden im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

1.333 Tsd. € aus den anderen Gewinnrücklagen<br />

entnommen. Die Gewinnrücklagen betreffen ausschließlich<br />

andere Gewinnrücklagen.<br />

10. Bilanzgewinn.<br />

Durch den Ergebnisverwendungsbeschluss der Hauptversammlung<br />

vom 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong> wurden 24.000 Tsd. € ausgeschüttet.<br />

<strong>11</strong>. Empfangene Ertragszuschüsse.<br />

Der Posten empfangene Ertragszuschüsse resultiert im<br />

Wesentlichen aus Zuschüssen von Kunden zu den Netzkosten<br />

und zu den Hausanschlusskosten. Der Betrag der aufgelösten<br />

Ertragszuschüsse beträgt im Berichtsjahr 2.725 Tsd. €<br />

(Vorjahr: 2.941 Tsd. €).<br />

<strong>12</strong>. Rückstellungen.<br />

Rückstellung wurde gemäß Art. 28 EGHGB nicht gebildet. Die<br />

Bewertung erfolgte ebenfalls anhand der dargestellten Bewertungsgrundlagen.<br />

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen<br />

zusammen aus Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem<br />

Personalbereich in Höhe von 24.431 Tsd. € (Vorjahr: 26.980 Tsd.<br />

€) sowie für Umwelt-, Entsorgungs- und Sanierungsaufwendungen<br />

in Höhe von 6 866 Tsd. € (Vorjahr: 5.164 Tsd. €).<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe von 993 Tsd. € überdotiert.<br />

Dies resultiert aus der Inanspruchnahme des Wahlrechts<br />

zur Beibehaltung überdotierter langfristiger Rückstellungen<br />

nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB.<br />

Die Verrechnung des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />

Zweckvermögens erfolgte mit folgenden Altersversorgungsverpflichtungen<br />

oder vergleichbaren langfristig fälligen Rückstellungen.<br />

Die Saldierung in den sonstigen Rückstellungen erfolgte<br />

mit den folgenden Werten:<br />

Die vollständige Anteilsliste wird auf der Seite 43 dargestellt.<br />

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände.<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Forderungen<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.091 1.985<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 13.693 15.240<br />

17.784 17.225<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Rückstellung für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen<br />

6.945 7.279<br />

Steuerrückstellungen 4.783 4.493<br />

Sonstige Rückstellungen 37.019 34.987<br />

in Tsd. €<br />

Historische Anschaffungskosten 5.575<br />

Zeitwert (30.09.20<strong>12</strong>) 6.559<br />

Erfüllungsbetrag 8.089<br />

aus Lieferungen und Leistungen 173 216<br />

gegen verbundene Unternehmen 53.622 17.927<br />

gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

(davon mit einer Restlaufzeit von mehr<br />

als einem Jahr)<br />

17.784 17.225<br />

<strong>11</strong>.098 13.726<br />

5. Flüssige Mittel.<br />

Die Flüssigen Mittel beinhalten den Kassenbestand sowie<br />

Guthaben bei Kreditinstituten.<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten.<br />

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben<br />

vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand<br />

für eine bestimmte Zeit danach darstellen.<br />

48.747 46.759<br />

Verpflichtungen aus mittelbaren Versorgungszusagen betreffen<br />

die Altersversorgung von 1.016 aktiven Mitarbeitern (Stichtag:<br />

30. September 20<strong>12</strong>), ehemaligen Mitarbeitern sowie Rentnern<br />

bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Der<br />

Fehlbetrag beträgt <strong>11</strong>8,9 Mio. € zum 30. September 20<strong>12</strong>. Eine<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 10.998 3.952<br />

(davon mit einer Restlaufzeit von mehr<br />

als einem Jahr)<br />

493 501<br />

82.577 39.320<br />

Die Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen betragen 3 Tsd. € (Vorjahr: 64 Tsd. €).<br />

Die gebildete Pauschalwertberichtigung beläuft sich auf 1 %<br />

der nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen.<br />

7. Aktive latente Steuern.<br />

Die latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen<br />

Abschreibungsformen und Nutzungsdauern von<br />

Gegenständen des Sachanlagevermögens, aus der unterschiedlichen<br />

Bewertung der Forderungen aus einem Finanzierungsleasingverhältnis<br />

und insbesondere aus den abweichenden<br />

Ansatzvorschriften für personalrelevante Rückstellungen,<br />

der unterschiedlichen Bewertung der Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie weiteren langfristigen<br />

Rückstellungen.<br />

Die latenten Steuern beruhen auf folgenden Differenzen:<br />

• - 839 Tsd. € Anlagevermögen<br />

• <strong>12</strong>.638 Tsd. € Rückstellungen der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Aktiengesellschaft und ihren Organgesellschaften<br />

8. Gezeichnetes Kapital.<br />

Das gezeichnete Kapital von DM <strong>11</strong>0.000.000,00 (€<br />

56.242.106,93) ist in <strong>11</strong>0.000 vinkulierte Namensaktien<br />

im Nennwert von je DM 1.000,00 (€ 5<strong>11</strong>,29) eingeteilt.<br />

Über 56.100 Aktien ist eine Globalurkunde Nr. 1 ausgestellt.<br />

53.900 Aktien sind in eine Globalurkunde Nr. 2<br />

verbrieft.<br />

13. Verbindlichkeiten.<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong><br />

Verbindlichkeiten<br />

davon Restlaufzeit<br />

davon bis<br />

zu 1 Jahr<br />

über<br />

5 Jahre<br />

30.09.20<strong>11</strong><br />

davon Restlaufzeit<br />

davon bis<br />

zu 1 Jahr<br />

über<br />

5 Jahre<br />

gegenüber Kreditinstituten 215.162 58.334 66.199 219.574 60.891 71.058<br />

aus Lieferungen und Leistungen 2.021 2.021 0 1.907 1.907 0<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 50.824 50.824 0 <strong>12</strong>.594 <strong>12</strong>.594 0<br />

sonstige <strong>11</strong>.558 10.223 279 8.694 7.388 187<br />

(davon aus Steuern) 2.962 2.962 0 4.<strong>12</strong>1 4.<strong>12</strong>1 0<br />

(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit) 0 0 0 1 1 0<br />

279.565 <strong>12</strong>1.402 66.478 242.769 82.780 71.245<br />

34 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

35


Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Ergebnisabführungsverträgen<br />

1.417 1.417<br />

17.750 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 35.632 16.667<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

-4.515 -3.161<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 0 -2.329<br />

50.824 <strong>12</strong>.594<br />

lenden Deckungskapital (arbeitsrechtliche Verpflichtung). Eine<br />

eindeutige Zuordnung des Deckungskapitals zur arbeitsrechtlichen<br />

Verpflichtung ist aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung<br />

nicht möglich. Die ausgewiesenen Werte entsprechen<br />

daher dem wahrscheinlichsten Wert.<br />

Außerbilanzielle Geschäfte.<br />

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2010 / 20<strong>11</strong> einen<br />

Leasingvertrag über das von ihr zuvor an eine Verwaltungsgesellschaft<br />

verkaufte Verwaltungsgebäude geschlossen. Der<br />

Leasingvertrag enthält eine Grundmietzeit von 20 Jahren.<br />

Nach deren Ablauf besteht ein Ankaufrecht bzw. alternativ<br />

eine Mietverlängerungsoption für weitere 10 Jahre seitens<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft. Zweck dieses<br />

Geschäftes ist der Zufluss der zuvor gebundenen finanziellen<br />

Mittel sowie die Beibehaltung und Sicherung der zuvor<br />

bestandenen Finanzierungsstrukturen und -bedingungen.<br />

Erläuterungen zur<br />

Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

14. Umsatzerlöse.<br />

Die im Inland erzielten Umsatzerlöse setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Pacht 91.329 89.280<br />

Personalgestellung 54.<strong>12</strong>0 58.914<br />

Dienstleistungen <strong>12</strong>.987 21.526<br />

Auflösung empfangener Ertragszuschüsse 2.725 2.941<br />

16. Materialaufwand.<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und für bezogene Waren<br />

582 423<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 5.901 5.616<br />

17. Personalaufwand.<br />

6.483 6.039<br />

Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte.<br />

Haftungsverhältnisse.<br />

in Tsd. €<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften, Wechselund<br />

Scheckbürgschaften<br />

Haftungsverhältnisse<br />

aus der Bestellung von<br />

Sicherheiten für fremde<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber<br />

Dritten<br />

30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

gegenüber<br />

verb.<br />

Unternehmen<br />

gegenüber<br />

Dritten<br />

gegenüber<br />

verb.<br />

Unternehmen<br />

1.604 5.267 1.604 0<br />

3.000 0 4.200 0<br />

Vorteile aus der Umsetzung dieses Geschäftes ergeben sich<br />

insbesondere hinsichtlich der Sicherung der Fremdkapitalzinssätze<br />

und der Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen<br />

gegenüber Kreditinstituten. Risiken aus diesem Geschäft<br />

bestehen in der langfristigen Bindung an die Verwaltungsgesellschaft<br />

sowie die zukünftigen regelmäßigen Mittelabflüsse,<br />

die somit die künftige Liquiditätssituation beeinflussen<br />

werden. Zudem wurde auf das betreffende Grundstück ein<br />

Erbbaurecht zugunsten der Verwaltungsgesellschaft eingetragen,<br />

für das eine Gegenleistung erbracht wird.<br />

Die im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong> / 20<strong>12</strong> getätigten Auszahlungen für<br />

die Leasingrate beliefen sich auf 1.136 Tsd. €. Der Gesamtbetrag<br />

der finanziellen Verpflichtung aus diesem Vertrag<br />

beträgt 22.755 Tsd. €. Hiervon sind 1.147 Tsd. € im folgenden<br />

Geschäftsjahr zu zahlen. Über die Grundmietzeit ergibt sich<br />

eine durchschnittliche monatliche Belastung von 70 Tsd. €.<br />

Sonstige 2.763 2.793<br />

163.924 175.454<br />

15. Sonstige betriebliche Erträge.<br />

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde<br />

Erträge in Höhe von 7.130 Tsd. € (Vorjahr: 4.069 Tsd. €)<br />

enthalten. Diese resultieren im Wesentlichen aus den Erträgen<br />

aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens in<br />

Höhe von 6.325 Tsd. € (Vorjahr: 3.075 Tsd. €) sowie Erstattungen<br />

von Abwasserabgaben in Höhe von 491 Tsd. € (Vorjahr:<br />

481 Tsd. €).<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Löhne und Gehälter 48.546 57.142<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung<br />

<strong>12</strong>.443 13.697<br />

(davon für Altersversorgung) 3.596 4.480<br />

60.989 70.839<br />

20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Anzahl der Mitarbeiter im<br />

Jahresdurchschnitt 1 1.040 1.063<br />

4.604 5.267 5.804 0<br />

Ausschüttungsgesperrte Beträge.<br />

(davon Auszubildende) 67 72<br />

Die Rückstellungen für diese Haftungsverhältnisse betragen<br />

zum 30. September 20<strong>12</strong> 1 Tsd. € (Vorjahr: Verbindlichkeiten<br />

52 Tsd. €).<br />

in Tsd. € 30.09.20<strong>12</strong><br />

Bilanzgewinn 15.200<br />

(davon Mitarbeiter mit ruhenden<br />

Arbeitsverhältnissen)<br />

1<br />

(berechnet auf der Basis der monatlichen Endbestände)<br />

104 107<br />

Es besteht ein niedriges Risiko, dass die eingegangenen Haftungsverhältnisse<br />

in Anspruch genommen werden. Folgende<br />

Gründe führen zu der Annahme:<br />

• Bonitätsbeurteilung der Primärverpflichteten<br />

zum Bilanzstichtag<br />

• Erkenntnisse aus den vergangenen Geschäftsjahren<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen.<br />

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

beläuft sich auf 43.194 Tsd. € (Vorjahr: 38.182 Tsd. €), davon<br />

entfallen 36.665 Tsd. € (Vorjahr: 28.171 Tsd. €) auf Verpflichtungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen.<br />

Kapitalrücklage (nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB) 31.378<br />

Gewinnrücklagen 36.<strong>11</strong>7<br />

maximaler Ausschüttungsbetrag 82.695<br />

Beträge aus der Aktivierung<br />

latenter Steuern 3.197<br />

von Vermögensgegenständen zum beizulegenden<br />

Zeitwert<br />

984<br />

4.181<br />

18. Sonstige betriebliche Aufwendungen.<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter<br />

anderem Konzessionsabgaben in Höhe von 15.704 Tsd. €<br />

(Vorjahr: 16.237 Tsd. €) und periodenfremde Aufwendungen<br />

in Höhe von 1.460 Tsd. € (Vorjahr: 1.009 Tsd. €) enthalten.<br />

Periodenfremde Aufwendungen resultieren durch die Verluste<br />

aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens in<br />

Höhe von 1.276 Tsd. € (Vorjahr: 748 Tsd. €).<br />

Die im Rahmen einer Näherungsrechnung nach den handelsrechtlichen<br />

Vorschriften ermittelten Versorgungsverpflichtungen<br />

der VBL für aktive und ehemalige Mitarbeiter der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft liegen um <strong>11</strong>8.900 Tsd. €<br />

(Vorjahr: <strong>11</strong>5.400 Tsd. €) über dem bei der VBL bilanzierten<br />

und anteilig auf die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft entfal-<br />

zur Ausschüttung verfügbar 78.514<br />

36 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

37


19. Finanz- und Beteiligungsergebnis.<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

20. Außerordentliches Ergebnis.<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Sonstige Angaben<br />

und Anlagen.<br />

Erträge<br />

aus Beteiligungen 4.175 5.553<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen) 54 879<br />

außerordentliche Erträge 0 769<br />

außerordentliche Aufwendungen 0 2.550<br />

0 -1.781<br />

Angaben § 6b EnWG.<br />

Folgende Geschäfte größeren Umfangs im Sinne des § 6b<br />

Abs. 2 EnWG wurden mit verbundenen oder assoziierten<br />

Unternehmen getätigt:<br />

Treuhandvermögen.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft halten in Höhe von<br />

45.649 Tsd. € (Vorjahr: 15.271 Tsd. €) Forderungen als<br />

Treuhänderin. Die Treuhandverbindlichkeiten betragen 5.6<strong>12</strong><br />

Tsd. €.<br />

aus Gewinnabführungsverträgen 658 19.522<br />

aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

79 79<br />

Die außerordentlichen Erträge resultierten im Vorjahr<br />

ausschließlich aus der erstmaligen Anwendung der neuen<br />

Vorschriften des BilMoG.<br />

in Tsd. €<br />

70.386 für Pacht an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

Finanzderivate und Bewertungseinheiten.<br />

Derivative Finanzinstrumente.<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 989 1.621<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen) 131 71<br />

5.901 26.775<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahmen 17.750 33.670<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen <strong>11</strong>.922 10.098<br />

(davon an verbundene Unternehmen) <strong>12</strong>5 20<br />

-23.771 -16.993<br />

Der Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält einschließlich<br />

saldierter Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung<br />

der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen Aufwendungen<br />

aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in<br />

Höhe von 1.516 Tsd. € (Vorjahr: 1.2<strong>11</strong> Tsd. €). Die Zinsaufwendungen<br />

beinhalten periodenfremde Beträge in Höhe von<br />

1.<strong>11</strong>2 Tsd. €.<br />

Im Finanzergebnis wurden folgende Saldierungen<br />

vorgenommen:<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen<br />

für Altersteilzeitverpflichtungen<br />

abzgl. Erträge aus der Wertänderung<br />

des Deckungsvermögens<br />

400 364<br />

274 823<br />

-<strong>12</strong>6 459<br />

Der Saldo wird in Höhe von -<strong>12</strong>6 Tsd. € unter den Zinsen und<br />

ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen. Im Vorjahr wurde<br />

der übersteigende Betrag in Höhe von 459 Tsd. € unter den<br />

sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesen.<br />

Die außerordentlichen Aufwendungen resultierten im Vorjahr<br />

ausschließlich aus der erstmaligen Anwendung der neuen<br />

Vorschriften des BilMoG.<br />

21. Steuern.<br />

in Tsd. € 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> 2010/20<strong>11</strong><br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.227 9.073<br />

Sonstige Steuern 193 214<br />

9.420 9.287<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten Aufwendungen<br />

aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern in<br />

Höhe von 1.956 Tsd. € (Vorjahr: Erträge 855 Tsd. €).<br />

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind periodenfremde<br />

Steuern in Höhe von 3.840 Tsd. € (Vorjahr: 37<br />

Tsd. €) enthalten.<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im<br />

Wesentlichen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.<br />

30.000 für Darlehen von der MVV Energie AG, Mannheim<br />

19.008 für Investitionen von der SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

15.704 für<br />

die Konzessionsabgabe Strom, Gas und Wasser<br />

an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

13.087 für Pacht an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

10.979 für Personalüberlassung an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

6.207 für Personalüberlassung an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

4.775 für<br />

4.615 für<br />

3.018 für<br />

Managementdienstleistungen<br />

an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

Managementdienstleistungen<br />

an die SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

Bereitstellung von Speicherkapazitäten<br />

an die 24sieben GmbH, <strong>Kiel</strong><br />

Darüber hinaus bestehen Cashpoolverträge und Ergebnisabführungsverträge<br />

mit den Tochtergesellschaften, die<br />

unverzinslich gewährt werden. Daneben bestehen kurzfristige<br />

Darlehen mit Tochtergesellschaften, die einen Ergebnisabführungsvertrag<br />

mit der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft haben,<br />

die mit einem Zinssatz auf Basis des 1-Monats-EURIBOR<br />

abzüglich 0,03-%-Punkten vereinbart wurden.<br />

Das Ergebnis beeinflussende Faktoren.<br />

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sind im Berichtsjahr<br />

und in den Vorjahren um Sonderabschreibungen nach<br />

§§ 6b und 7d EStG sowie § 3 ZRFG gekürzt worden, so dass<br />

die laufenden Abschreibungen des Berichtsjahres um 44<br />

Tsd. € niedriger als ursprünglich angesetzt ausgewiesen<br />

werden können.<br />

Für das abgelaufene Geschäftsjahr ergab sich eine zusätzliche<br />

Ertragsteuerbelastung von ca. 19 Tsd. €.<br />

in € Nominalvolumen Marktwert<br />

Zinsswaps<br />

1 5.000.000,00 -167.975,42<br />

2 2.500.000.00 -100.337,28<br />

3 2.000.000,00 -68.875,16<br />

4 672.000.00 -23.013,02<br />

5 1.250.000,00 -43.046,18<br />

6 1.250.000,00 -45.661,13<br />

7 3.259.485,65 -201.822,16<br />

8 14.000.000,00 -663.242,00<br />

9 16.000.000,00 -1.386.832,56<br />

10 1.155.000,00 -136.244,72<br />

<strong>11</strong> 7.824.000,00 -1.283.974,15<br />

<strong>12</strong> 8.000.000,00 -368.103,68<br />

13 4.500.000,00 -336.897,60<br />

14 2.175.000,00 -182.490,70<br />

15 2.400.000,00 -105.341,71<br />

16 <strong>11</strong>.000.000,00 -1.603.078,68<br />

82.985.485,65 -6.716.936,15<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft setzt derivative<br />

Finanz instrumente ausschließlich zur Absicherung von<br />

Zinsrisiken ein. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um<br />

Zinsswaps.<br />

38 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

39


Zur Absicherung von Zinsrisiken aus der Finanzierung von Investitionen<br />

wurden Payer-Zinsswaps abgeschlossen. Der Teil<br />

der Grundgeschäfte mit Zinsänderungsrisiken ist bei Vorliegen<br />

der Voraussetzungen mit den gegenläufigen Effekten aus den<br />

Zinsderivaten zu Mikro-Bewertungseinheiten zusammengefasst.<br />

Prospektiv ist von einer hohen Wirksamkeit aller Sicherungsbeziehungen<br />

auszugehen, da sich die gegenläufigen Wertänderungen<br />

der Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente<br />

in der Zukunft voraussichtlich in voller Sicherungshöhe<br />

ausgleichen werden. Bei den Sicherungsinstrumenten wird<br />

der Index jeweils so gewählt, dass er mit dem Grundgeschäft<br />

übereinstimmt und die Sicherungsinstrumente somit demselben<br />

Risiko unterliegen wie die Grundgeschäfte. Die Wertänderungen<br />

der Grundgeschäfte sind über einen Zeitraum von bis<br />

zu 15 Jahren gesichert.<br />

Konzernbeziehungen.<br />

Die Gesellschaft ist nach § 291 HGB von der Pflicht zur Aufstellung<br />

eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts<br />

befreit.<br />

Für den größten Kreis von Unternehmen wird ein befreiender<br />

Konzernabschluss von der MVV GmbH, Mannheim,<br />

aufgestellt. Für den kleinsten Kreis von Unternehmen stellt<br />

die MVV Energie AG, Mannheim, den befreienden Konzernabschluss<br />

auf. Die Konzernabschlüsse werden nach den<br />

internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS), wie sie<br />

in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt und<br />

im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

Abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben<br />

sich im Wesentlichen hinsichtlich der Bilanzierung des<br />

Anlagevermögens, der derivativen Finanzinstrumente sowie<br />

der latenten Steuern bezogen auf die Bewertungsunterschiede<br />

zwischen HGB und IFRS.<br />

Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand.<br />

Die für die Mitglieder des Aufsichtrats gewährten Gesamtbezüge<br />

beliefen sich im Berichtsjahr auf 49 Tsd. € (Vorjahr:<br />

45 Tsd. €).<br />

Die für die Mitglieder des Vorstandes gewährten Gesamtbezüge<br />

beliefen sich im Berichtsjahr auf 583 Tsd. € (Vorjahr: 583<br />

Tsd. €).<br />

Die Vergütungen an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre<br />

Hinterbliebenen beliefen sich im Geschäftsjahr auf 434 Tsd. €.<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Georg Müller<br />

Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender MVV Energie AG<br />

Torsten Albig<br />

1. stellvertretender Vorsitzender, ehemaliger Oberbürgermeister der<br />

Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> (für die Zeit bis <strong>11</strong>.06.20<strong>12</strong>)<br />

Wolfgang Schulz<br />

Ratsherr der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> (für die Zeit vom <strong>12</strong>.06.20<strong>12</strong> bis<br />

23.09.20<strong>12</strong>, seit dem 24.09.20<strong>12</strong> als 1. stellvertretender Vorsitzender)<br />

Barbara Neumann<br />

2. stellvertretende Vorsitzende (für die Zeit bis 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong>),<br />

Betriebsratsvorsitzende der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Detlef Falk<br />

Betriebsratsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />

(seit dem 09.01.20<strong>12</strong> als 2. stellvertretender Vorsitzender)<br />

Dr. Werner Dub<br />

Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />

Hans-Jürgen Farrenkopf<br />

Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />

Matthias Brückmann<br />

Vorstandsmitglied der MVV Energie AG<br />

Wilfried Voigt<br />

Staatssekretär a. D.<br />

Timo Carstensen<br />

stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Nebahat Pak<br />

Betriebsratsmitglied der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Gabriele Rath<br />

Betriebswirtin (seit 01.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong>)<br />

Holger Buchholz<br />

Gewerkschaftssekretär ver.di <strong>Kiel</strong> (für die Zeit bis 30.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong>)<br />

Susanne Schöttke<br />

Bezirksgeschäftsführerin ver.di <strong>Kiel</strong> (seit 01.01.20<strong>12</strong>)<br />

Dr. Antje Mohr<br />

Gewerkschaftssekretärin ver.di <strong>Kiel</strong><br />

Anlagenspiegel.<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände in Tsd. €<br />

Nutzungs- und<br />

ähnliche Rechte<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

Gesamt<br />

Anschaffungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 16.984 189 17.173<br />

Zugänge 68 0 68<br />

Abgänge -87 0 -87<br />

Umbuchungen <strong>12</strong>8 -<strong>12</strong>8 0<br />

Anschaffungskosten 30.09.20<strong>12</strong> 17.093 61 17.154<br />

Abschreibungen 01.10.20<strong>11</strong> 13.173 0 13.173<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres 609 0 609<br />

Abgänge -23 0 -23<br />

Umbuchungen 0 0 0<br />

Abschreibungen 30.09.20<strong>12</strong> 13.759 0 13.759<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 3.334 61 3.395<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 3.8<strong>11</strong> 189 4.000<br />

Sachanlagen in Tsd. €<br />

Grundstücke,<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschließlich der<br />

Bauten auf fremden<br />

Grundstücken<br />

Technische<br />

Anlagen und<br />

Maschinen<br />

Andere Anlagen,<br />

Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

und Anlagen<br />

im Bau<br />

Gesamt<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 87.295 955.015 36.632 37.818 1.<strong>11</strong>6.760<br />

Zugänge 879 6.171 1.387 22.681 31.<strong>11</strong>8<br />

empfangene / abgesetzte Zuschüsse -55 -792 -10 0 -857<br />

Abgänge -571 -29.769 -606 -3.529 -34.475<br />

Umbuchungen 394 17.962 184 -18.540 0<br />

Für frühere Vorstände und deren Hinterbliebene besteht eine<br />

Pensionsrückstellung von 4.338 Tsd. €.<br />

Vorstand<br />

Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten 30.09.20<strong>12</strong><br />

87.942 948.587 37.587 38.430 1.<strong>11</strong>2.546<br />

Honorare des Abschlussprüfers.<br />

Es erfolgen keine Angaben zu Honoraren des Abschlussprüfers,<br />

da diese im Konzernabschluss der MVV Energie AG<br />

dargestellt werden, in den die Gesellschaft einbezogen wird.<br />

Stefan Grützmacher<br />

Vorsitzender, Kfm. Bereich (bis 30.09.20<strong>12</strong>)<br />

Arthur Bächle<br />

Technik und Personal (bis 31.01.20<strong>12</strong>)<br />

Dr. Jörg Teupen<br />

Technik und Personal (ab 01.01.20<strong>12</strong>)<br />

Georg Zimmermann<br />

Kfm. Bereich (ab 01.10.20<strong>12</strong>)<br />

Abschreibungen 01.10.20<strong>11</strong> 59.686 675.087 28.067 0 762.840<br />

Abschreibungen des Geschäftsjahres 1.550 19.914 1.139 0 22.603<br />

Abgänge -515 -21.703 -503 0 -22.721<br />

Umbuchungen 104 -104 0 0 0<br />

Abschreibungen 30.09.20<strong>12</strong> 60.825 673.194 28.703 0 762.722<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 27.<strong>11</strong>7 275.393 8.884 38.430 349.824<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 27.609 279.928 8.565 37.818 353.920<br />

40 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

41


Beteiligungsliste.<br />

Anteilsliste der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Aktiengesellschaft zum 30.09.20<strong>12</strong><br />

Finanzanlagen in Tsd. €<br />

Anteile an<br />

verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Ausleihungen<br />

an verbundene<br />

Unternehmen<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an<br />

Unternehmen,<br />

mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

besteht<br />

Sonstige<br />

Ausleihungen<br />

Gesamt<br />

Sitz<br />

Höhe des<br />

Anteils %<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. €<br />

Ergebnis des<br />

Geschäftsjahres<br />

Tsd. €<br />

24sieben GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 1.025 0 (1)<br />

Anschaffungskosten 01.10.20<strong>11</strong> 3.637 574 44.307 281 1.660 50.459<br />

SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 25 0 (1)<br />

Zugänge 0 20 2.805 0 320 3.145<br />

SW<strong>Kiel</strong> Service GmbH <strong>Kiel</strong> 100,00 25 0 (1)<br />

Abgänge 0 -156 -1.497 0 -555 -2.208<br />

Dabit Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. Vermietungs KG<br />

Wiesbaden 94,00 -6 (5)<br />

Anschaffungskosten 30.09.20<strong>12</strong> 3.637 438 45.615 281 1.425 51.396<br />

<strong>Kiel</strong>speicher 103 Verwaltungsgesellschaft GmbH <strong>Kiel</strong> 51,00 94 9 (2)<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>12</strong> 3.637 438 45.615 281 1.425 51.396<br />

<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG <strong>Kiel</strong> 51,00 7.164 -2.537 (2)<br />

Restbuchwerte 30.09.20<strong>11</strong> 3.637 574 44.307 281 1.660 50.459<br />

24sieben Nordwatt GmbH <strong>Kiel</strong> 50,00 63 -<strong>12</strong> (2)<br />

Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> GmbH <strong>Kiel</strong> 50,00 18.591 1.534 (3)<br />

<strong>Kiel</strong>NET GmbH Gesellschaft für Kommunikation <strong>Kiel</strong> 50,00 7.314 2.313 (3)<br />

ZVO Energie GmbH<br />

Timmendorfer<br />

Strand<br />

49,90 51.757 4.140 (3)<br />

MVV Trading GmbH Mannheim 25,10 15.745 2.961 (2)(4)<br />

ESN EnergieSystemeNord GmbH Schwentinental 25,00 3.437 678 (3)<br />

Soluvia GmbH<br />

(vormals Shared Service Center GmbH)<br />

Kommunaler Windenergiepark<br />

Schleswig-Holstein GbR<br />

MVV Insurance Services GmbH<br />

(vormals 24/7 Insurance Services GmbH)<br />

Mannheim 24,50 17 0 (2)<br />

Neumünster 20,00 675 164 (5)<br />

Mannheim 14,00 23 1 (2)<br />

(1) Es bestehen Ergebnisabführungsverträge mit der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG; laut Jahresabschluss zum 30.09.20<strong>12</strong><br />

(2) Laut Jahresabschluss zum 30.09.20<strong>11</strong><br />

(3) Laut Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong><br />

(4) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der MVV Energie AG<br />

(5) Laut Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.2010, Jahresabschluss zum 31.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong> liegt noch nicht vor<br />

<strong>Kiel</strong>, den 25.10.20<strong>12</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Jörg Teupen<br />

Georg Zimmermann<br />

42 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Anhang<br />

43


Tagesordnung<br />

der Hauptversammlung am <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong>.<br />

1. Verzicht<br />

1.1 auf sämtliche Fristen und Formen der Einberufung der<br />

Hauptversammlung und der Bekanntgabe der Tagesordnung<br />

der Hauptversammlung.<br />

1.2 auf die fristgerechte Auslegung<br />

• des Jahresabschlusses, des Lageberichts, des<br />

Berichtes des Aufsichtsrates<br />

• und der Vorschläge des Aufsichtsrates und des<br />

Vorstandes zu den einzelnen Tagesordnungspunkten,<br />

insbesondere zu dem Gewinnverwendungsvorschlag.<br />

2. Vorlage des Lageberichtes und des<br />

Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

3. Beschlussfassung<br />

über die Verwendung des Bilanzgewinnes<br />

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn in<br />

Höhe von 15.200.000 € zum 06.<strong>12</strong>.20<strong>12</strong> auszuschütten.<br />

4. Entlastung des Vorstands<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Mitgliedern<br />

des Vorstandes für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> Entlastung<br />

zu erteilen.<br />

5. Entlastung des Aufsichtsrats<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrates wie folgt einzeln Entlastung zu erteilen:<br />

• Herrn Dr. Georg Müller, Vorsitzender<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Torsten Albig, 1. stellvertretender Vorsitzender<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis <strong>11</strong>.06.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Wolfgang Schulz, 1. stellvertretender Vorsitzender<br />

für die Zeit vom <strong>12</strong>.06.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Frau Barbara Neumann, 2. stellvertretende Vorsitzende<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

• Herrn Detlef Falk, 2. stellvertretender Vorsitzender<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Matthias Brückmann<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Dr. Werner Dub<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Hans-Jürgen Farrenkopf<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

6. Wahl zum Aufsichtsrat<br />

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates bestimmt sich<br />

nach § 96 Abs. 1 AktG in Verbindung mit § 9 Abs. 1 und 2<br />

der Satzung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG.<br />

Es wird vorgeschlagen, die nachfolgend benannten Mitglieder<br />

und Ersatzmitglieder in den Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />

zu wählen:<br />

1. Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender<br />

MVV Energie AG, Mannheim<br />

(Stellv.: Heike Heim, Bereichsleiterin<br />

MVV Energie AG, Mannheim)<br />

2. Dr. Werner Dub, Mitglied des Vorstandes<br />

MVV Energie AG, Mannheim<br />

(Stellv.: Philipp Leckebusch, Bereichsleiter<br />

MVV Energie AG, Mannheim)<br />

3. Matthias Brückmann, Mitglied des Vorstandes<br />

MVV Energie AG, Mannheim<br />

(Stellv.: Bernd Schumacher, Bereichsleiter<br />

MVV Energie AG, Mannheim)<br />

4. Hans-Jürgen Farrenkopf, Mitglied des Vorstandes<br />

MVV Energie AG, Mannheim<br />

(Stellv.: Udo Bekker, Nachfolger des Herrn Farrenkopf als<br />

Mitglied des Vorstandes der MVV Energie AG, Mannheim)<br />

Als Vertreter der Arbeitnehmer sind gewählt:<br />

1. Detlef Falk<br />

(Stellv.: Norbert Ockert)<br />

2. Timo Carstensen<br />

(Stellv.: Jürgen Herdel)<br />

3. Nebahat Pak<br />

(Stellv.: Isa Falk)<br />

4. Klaus Jans<br />

(Stellv.: Matthias Haselau)<br />

Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung<br />

der Stimmrechte in der Hauptversammlung sind die im<br />

Aktienbuch eingetragenen Aktionäre berechtigt. Vertreter<br />

von Aktionären müssen ihre Vertretungsbefugnis durch<br />

schriftliche Vollmacht nachweisen.<br />

<strong>Kiel</strong>, im November 20<strong>12</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />

Der Vorstand<br />

(1) Vorbehaltlich einer bis zum Stattfinden dieser Hauptversammlung<br />

ggf. anderslautenden Beschlussfassung durch die Ratsversammlung<br />

der Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong>.<br />

• Herr Wilfried Voigt<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Frau Dr. Antje Mohr<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Holger Buchholz<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong><br />

• Frau Susanne Schöttke<br />

für die Zeit vom 01.01.20<strong>12</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Herrn Timo Carstensen<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Frau Nebahat Pak<br />

für die Zeit vom 01.10.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

• Frau Gabriele Rath<br />

für die Zeit vom 01.<strong>12</strong>.20<strong>11</strong> bis 30.09.20<strong>12</strong><br />

5. Dr. Antje Mohr, Gewerkschaftssekretärin<br />

ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong><br />

(Stellv.: Sabine Flechtner, Gewerkschaftssekretärin<br />

ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong>)<br />

6. Susanne Schöttke, Bezirksgeschäftsführerin<br />

ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong><br />

(Stellv.: Eva Schleifenbaum, Gewerkschaftssekretärin<br />

ver.di Bezirk <strong>Kiel</strong>/Plön, <strong>Kiel</strong>)<br />

Die Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong> hat als Vertreter in den<br />

Aufsichtsrat entsandt (1):<br />

1. Wilfried Voigt, Staatssekretär a. D., <strong>Kiel</strong><br />

(Stellv.: Lutz Oschmann, Ratsherr, <strong>Kiel</strong>)<br />

2. Wolfgang Schulz, Ratsherr, <strong>Kiel</strong><br />

(Stellv.: Michael Wagner, Ratsherr, <strong>Kiel</strong>)<br />

44 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Hauptversammlung<br />

45


Bericht des Aufsichtsrates<br />

für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> ist der Aufsichtsrat zu fünf<br />

ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung zusammengetreten.<br />

Er hat seine ihm nach Gesetz und Satzung<br />

obliegenden Aufgaben pflichtgemäß wahrgenommen. Der<br />

Aufsichtsrat ist durch den Vorstand regelmäßig schriftlich<br />

und mündlich über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft<br />

sowie das Risikomanagement und über Angelegenheiten von<br />

wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft unterrichtet<br />

worden. Er hat die erforderlichen Beschlüsse gefasst und<br />

deren Umsetzung durch den Vorstand überwacht.<br />

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 4. Oktober 20<strong>11</strong><br />

den Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

beschlossen und die mittelfristige Planung beraten. Die Feststellung<br />

des Jahresabschlusses stand im November auf dem<br />

Programm. Daneben hat sich der Aufsichtsrat, ebenso wie<br />

in weiteren Sitzungen, mit dem Gasspeicherprojekt »K 103«<br />

befasst. Weitere Beratungspunkte waren das Konzessionsgeschäft<br />

sowie anstehende Konzessionsbewerbungen.<br />

In seinen Sitzungen in der ersten Jahreshälfte 20<strong>12</strong> beschäftigte<br />

sich der Aufsichtsrat mit der zukünftigen Wärmeversorgung<br />

<strong>Kiel</strong>s. Themen waren die Gasanbindung, die Nachfolge<br />

für das Gemeinschaftskraftwerk (GKK) inklusive der Optionen<br />

für eine Laufzeitverlängerung sowie organisatorische Umstrukturierungen<br />

zur ganzheitlichen Optimierung der SWK-<br />

Gruppe. In der letzten Sitzung des Geschäftsjahres entschied<br />

der Aufsichtsrat über die vorzeitige Aufhebung der Bestellung<br />

sowie des Vertrages mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden<br />

Herrn Stefan Grützmacher. Herr Georg Zimmermann<br />

wurde zum 1. Oktober 20<strong>12</strong> interimistisch zum neuen Mitglied<br />

des Vorstands bestellt. Daneben beschloss das Gremium über<br />

Beteiligungsangelegenheiten.<br />

Der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 20<strong>12</strong>/2013 wurde<br />

in der ersten Sitzung des Folgejahres am <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong><br />

beschlossen. Zugleich beriet der Aufsichtsrat die mittelfristigen<br />

Planungen.<br />

Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

zweimal. Themen waren die Bestellung des neuen Interims-<br />

Vorstandes sowie weitere Vorstandsfragen.<br />

Der Jahresabschluss zum 30. September 20<strong>12</strong>, die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Buchführung und der Lagebericht sind<br />

von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

geprüft worden. Es haben sich keine Beanstandungen<br />

ergeben, so dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk<br />

durch den Abschlussprüfer erteilt worden ist.<br />

Die Unterlagen zum Jahresabschluss mit dem Lagebericht<br />

und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands<br />

sowie den Bericht des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat<br />

rechtzeitig erhalten und begutachtet. Der Wirtschaftsprüfer<br />

nahm an der Sitzung vom <strong>12</strong>. November 20<strong>12</strong> teil und hat das<br />

Ergebnis seiner Prüfungen erläutert. Der Aufsichtsrat billigt<br />

den Jahresabschluss, der damit festgestellt wurde. Weiterhin<br />

schloss sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands<br />

zur Verwendung des Bilanzgewinns an und übernimmt diesen<br />

seinerseits als Vorschlag für die Hauptversammlung.<br />

Gemäß § 3<strong>12</strong> AktG hat der Vorstand für das Geschäftsjahr<br />

20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong> einen Abhängigkeitsbericht über die Beziehungen<br />

zu verbundenen Unternehmen abgegeben. Bei den aufgeführten<br />

Rechtsgeschäften haben die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />

– nach den Gegebenheiten, die zum Zeitpunkt der Vornahme<br />

bekannt waren – angemessene Gegenleistungen erhalten<br />

bzw. erbracht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />

AG hat diesen Bericht ebenfalls geprüft und<br />

hierfür folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

»Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung<br />

bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />

Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,<br />

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine<br />

Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die<br />

durch den Vorstand sprechen.«<br />

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands<br />

und den Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

hierzu erhalten. Nach abschließender Begutachtung werden<br />

keine Einwendungen erhoben.<br />

Mit Ablauf des <strong>11</strong>. Juni 20<strong>12</strong> hat Herr Torsten Albig sein Mandat<br />

als erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG niedergelegt. Der Aufsichtsrat<br />

dankt Torsten Albig für sein langjähriges Engagement. Als<br />

Ersatzmitglied ist Wolfgang Schulz als ordentliches Mitglied<br />

in den Aufsichtsrat nachgerückt und am 24. September 20<strong>12</strong><br />

zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden.<br />

Mit Ablauf des Geschäftsjahres ist Herr Stefan Grützmacher<br />

nach einer mehr als achtjährigen Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender<br />

aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der<br />

Aufsichtsrat hat Herrn Grützmacher für seine Verdienste um<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> gedankt und wünscht ihm alles Gute für<br />

seinen neuen Wirkungskreis.<br />

Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich dem<br />

Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie<br />

ihrer Vertretung für ihren Einsatz und das erzielte Ergebnis im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />

<strong>Kiel</strong>, <strong>12</strong>.<strong>11</strong>.20<strong>12</strong><br />

Dr. Georg Müller<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

46 <strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Hauptversammlung<br />

47


Energie<br />

schwarz auf weiß.<br />

Die Zahlen unseres Teilkonzerns.<br />

Zahlen zum Teilkonzern (IFRS)


Bilanz<br />

Teilkonzern <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

zum 30. September 20<strong>12</strong> (IFRS)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Teilkonzern <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> für die Zeit vom<br />

1. Oktober 20<strong>11</strong> bis zum 30. September 20<strong>12</strong> (IFRS)<br />

30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Tsd. € Tsd. €<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 40.448 41.514<br />

Sachanlagen 430.107 428.474<br />

Beteiligungen (At-equity) 36.894 39.863<br />

Übrige Finanzanlagen 24.675 30.806<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 8.897 7.101<br />

Aktive latente Steuern 2.730 2.<strong>11</strong>7<br />

Summe langfristige Vermögensgegenstände 543.751 549.875<br />

Vorräte 9.761 7.974<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 91.667 58.202<br />

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 23.747 15.975<br />

Steuerforderungen 6.<strong>12</strong>9 202<br />

Wertpapiere 1.985 1.420<br />

Flüssige Mittel 5.346 <strong>12</strong>.829<br />

Zur Veräußerung g. Vw. 7.225 0<br />

Summe kurzfristige Vermögensgegenstände 145.860 96.602<br />

Aktiva 689.6<strong>11</strong> 646.477<br />

30.09.20<strong>12</strong> 30.09.20<strong>11</strong><br />

Tsd. € Tsd. €<br />

Grundkapital 57.297 57.297<br />

Kapitalrücklage 45.159 42.329<br />

Gewinnrücklagen <strong>12</strong>0.869 <strong>12</strong>6.862<br />

Jahresüberschuss -1.996 17.908<br />

Summe Eigenkapital 221.329 244.396<br />

Rückstellungen 40.107 34.877<br />

Finanzschulden 170.446 172.747<br />

Andere Verbindlichkeiten 25.184 7.439<br />

Passive latente Steuern 25.829 33.098<br />

Summe langfristige Schulden 261.566 248.161<br />

Sonstige Rückstellungen <strong>12</strong>.085 32.206<br />

Steuerrückstellungen 3.883 3.594<br />

Finanzschulden 102.400 71.974<br />

Steuerverbindlichkeiten 0 26<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 53.535 27.6<strong>11</strong><br />

Andere Verbindlichkeiten 34.813 18.509<br />

Summe kurzfristige Schulden 206.716 153.920<br />

Passiva 689.6<strong>11</strong> 646.477<br />

01.10.20<strong>11</strong> bis<br />

30.09.20<strong>12</strong><br />

01.10.2010 bis<br />

30.09.20<strong>11</strong><br />

Tsd. € Tsd. €<br />

Umsatzerlöse 514.066 432.520<br />

Aktivierte Eigenleistungen 647 1.023<br />

Sonstige betriebliche Erträge 38.845 47.276<br />

Materialaufwand 403.076 325.5<strong>11</strong><br />

Personalaufwand 61.948 62.777<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 51.056 28.699<br />

Beteiligungsergebnisse 2.642 5.367<br />

EBITDA 40.<strong>12</strong>0 69.199<br />

Abschreibungen 28.746 28.916<br />

Ergebnis aus Restrukturierung 0 8.048<br />

EBIT <strong>11</strong>.374 32.235<br />

Zinsergebnis -13.670 -9.348<br />

EBT -2.296 22.887<br />

Ertragsteuern -300 4.979<br />

Jahresfehlbetrag /-überschuss -1.996 17.908<br />

50<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Zahlen zum Teilkonzern


<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Uhlenkrog 32 / 24<strong>11</strong>3 <strong>Kiel</strong><br />

www.stadtwerke-kiel.de


Strom<br />

Verkauf/Absatz 1<br />

1.176 GWh<br />

Umsatz 1 176.458 Tsd. €<br />

Leitungsnetz<br />

Niederspannungsnetz<br />

2.181,9 km<br />

Mittelspannungsnetz<br />

1.222,9 km<br />

Hochspannungsnetz<br />

62,2 km<br />

Netzlänge gesamt<br />

3.467,0 km<br />

Anlagen<br />

Hausanschlüsse 53.339<br />

Zähler 184.909<br />

Umspannwerke 14<br />

Netz- und Übergabestationen 1.008<br />

Sonstige Angaben<br />

Größe des direkt versorgten Netzgebietes 331,0 km 2<br />

Anzahl der versorgten Wohneinheiten 155.721<br />

Gas<br />

Verkauf/Absatz 1<br />

1.482 GWh<br />

Umsatz 1 70.478 Tsd. €<br />

Leitungsnetz<br />

Hochdrucknetz ( > 1 bar )<br />

582,1 km<br />

Mitteldrucknetz ( 0,1 bar bis 1 bar)<br />

1.147,2 km<br />

Niederdrucknetz ( < 0,1 bar )<br />

46,7 km<br />

Netzlänge gesamt<br />

1.776,0 km<br />

Anlagen<br />

Niederdruck-Hausanschlüsse 1.584<br />

Mitteldruck-Hausanschlüsse 32.<strong>11</strong>1<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Werte in Tsd. €<br />

Jahresüberschuss 21.856<br />

Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 23.2<strong>12</strong><br />

Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -6.325<br />

Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 343<br />

Zunahme der Rückstellungen 1.988<br />

Auflösung der empfangenen Ertragszuschüsse -2.725<br />

Zunahme der Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />

zuzuordnen sind<br />

Zunahme der Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />

zuzuordnen sind<br />

-41.322<br />

<strong>11</strong>.208<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 8.235<br />

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen 64<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 18.593<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 2.208<br />

Auszahlungen für Investitionen ins immaterielle Anlagevermögen -68<br />

Auszahlungen für Investitionen ins Sachanlagevermögen -31.<strong>11</strong>8<br />

Auszahlungen für Investitionen ins Finanzanlagevermögen -3.145<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -13.466<br />

Fernwärme<br />

Verkauf/Absatz<br />

1.090 GWh<br />

Umsatz 81.640 Tsd. €<br />

Leitungsnetz<br />

Heizwassernetz<br />

333,7 km<br />

Dampfnetz<br />

28,2 km<br />

Netzlänge gesamt<br />

361,9 km<br />

Anlagen<br />

Heizwasser-Hausübergabestationen 5.740<br />

Dampf-Kundenanlagen (Übergabestationen) 720<br />

Inselnetz-Hausübergabestationen 1.176<br />

Zähler 7.861<br />

Heizanlagen in Inselnetzen 28<br />

Heizwerke 4<br />

Heizkraftwerke 2<br />

Blockheizkraftwerke 35<br />

Mikro-BHKW 7<br />

Biomasse-Heizkraftwerk 1<br />

Sonstige Angaben<br />

Altenholz<br />

Stift<br />

Holtenau<br />

Friedrichsort<br />

Größe des direkt versorgten Netzgebietes 178,0 km 2<br />

Heikendorf<br />

Anzahl der versorgten Wohneinheiten ca. 70.500<br />

Hochdruck-Hausanschlüsse 7.526<br />

Zähler 58.942<br />

Sonstige Angaben<br />

Dividendenzahlung an Aktionäre -24.000<br />

Erhaltene Ertragszuschüsse 2.865<br />

Projensdorf<br />

Kitzeberg<br />

Größe des direkt versorgten Netzgebietes 451,0 km 2<br />

Aufnahme Gesellschafterdarlehen 30.000<br />

Mönkeberg<br />

Anzahl der versorgten Wohneinheiten 49.978<br />

Wasser<br />

Verkauf/Absatz 17,248 Mio. m 3<br />

Umsatz 33.951 Tsd. €<br />

Leitungsnetz<br />

Versorgungsleitungen<br />

946,2 km<br />

Transportleitungen<br />

<strong>12</strong>0,0 km<br />

Hausanschlussleitungen<br />

7<strong>12</strong>,0 km<br />

Netzlänge gesamt<br />

1.778,2 km<br />

Anlagen<br />

Hausanschlüsse 51.989<br />

Zähler 90.968<br />

Wasserwerke 4<br />

Brunnen 35<br />

Sonstige Angaben<br />

Größe des direkt versorgten Netzgebietes 245,2 km 2<br />

Anzahl der versorgten Wohneinheiten 82.610<br />

1<br />

vertriebliche Aktivitäten<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen -28.<strong>11</strong>6<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen 23.350<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 4.099<br />

Zahlungswirksame Veränderungen -1.132<br />

Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres -28.566<br />

Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres -29.698<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG gesamt (20<strong>11</strong>/<strong>12</strong>)<br />

Umsatz in Tsd. € 514.335<br />

Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 1.040<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Uhlenkrog 32 · 24<strong>11</strong>3 <strong>Kiel</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong><br />

Deine Energie ist hier.<br />

Fakten im Überblick 20<strong>11</strong>/20<strong>12</strong><br />

Kronshagen<br />

Hasseldieksdamm<br />

Hassee<br />

Rendsburger Landstr.<br />

1 <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG, Uhlenkrog<br />

Verwaltung, Betriebshof,<br />

Ausbildungszentrum<br />

2 Heizkraftwerk Humboldtstraße<br />

3 Gemeinschaftskraftwerk <strong>Kiel</strong> (GKK)<br />

und Heizwerk Ost, Hasselfelde<br />

4 Heizwerk Nord (<strong>Kiel</strong>-Wik)<br />

5 Heizwerk West (Mettenhof)<br />

Gaarden<br />

Ellerbek<br />

Neumühlen-<br />

Dietrichsdorf<br />

Wellingdorf<br />

Schönkirchen<br />

Klausdorf<br />

6 Heizwerk Süd, Theodor-Heuss-Ring<br />

7 Wasserwerk Schulensee<br />

8 Wasserwerk Schwentinetal<br />

9 Wasserwerk Wik<br />

10 Wasserwerk Pries<br />

<strong>11</strong> Wasserkraftwerke Raisdorf<br />

<strong>12</strong> Untergrund-Gasspeicher Rönne<br />

13 Energiezentrum, Holstenstraße


Fünfjahresübersicht Bilanz in Tsd. €<br />

Fünfjahresübersicht Gewinn- und Verlustrechnung in Tsd. €<br />

Bilanz<br />

30.09.08<br />

2007/08<br />

30.09.09<br />

2008/09<br />

30.09.10<br />

2009/10<br />

30.09.<strong>11</strong><br />

2010/<strong>11</strong><br />

30.09.<strong>12</strong><br />

20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />

01.10.07 – 30.09.08<br />

2007/08<br />

01.10.08 – 30.09.09<br />

2008/09<br />

01.10.09 – 30.09.10<br />

2009/10<br />

01.10.10 – 30.09.<strong>11</strong><br />

2010/<strong>11</strong><br />

01.10.<strong>11</strong> – 30.09.<strong>12</strong><br />

20<strong>11</strong>/<strong>12</strong><br />

Immaterielle Vermögensgegenstände <strong>12</strong>.518 24.537 4.<strong>11</strong>9 4.000 3.395<br />

Sachanlagen 338.260 323.864 347.690 353.920 349.824<br />

Finanzanlagen 52.146 55.5<strong>12</strong> 56.566 50.459 51.396<br />

Anlagevermögen 402.924 403.913 408.375 408.379 404.615<br />

Vorräte 40 20 0 0 0<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 38.857 63.418 35.415 39.320 82.577<br />

Flüssige Mittel 528 715 2.179 2.167 1.389<br />

Umlaufvermögen 39.425 64.153 37.594 41.487 83.966<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 166 83 83 97 <strong>11</strong>8<br />

Steuerabgrenzung nach § 274 (2) HGB 4.980 2.692<br />

Aktive latente Steuern 2.239 5.153 3.197<br />

Aktiva 447.495 470.841 448.291 455.<strong>11</strong>6 491.896<br />

Umsatzerlöse 142.929 145.180 170.455 175.454 163.924<br />

Bestandsveränderungen -54 -21 -17 0 0<br />

Aktivierte Eigenleistungen 744 740 953 335 398<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6.321 17.573 8.790 9.616 13.505<br />

Materialaufwand 10.172 5.039 33.239 6.039 6.483<br />

Personalaufwand 62.030 63.276 63.557 70.839 60.989<br />

Abschreibungen 26.191 24.651 24.187 23.528 23.2<strong>12</strong><br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10.390 26.434 34.745 34.272 32.096<br />

Finanz- und Beteiligungsergebnis -5.317 -23.297 16.651 -16.993 -23.771<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 35.840 20.775 41.104 33.734 31.276<br />

Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 -1.781 0<br />

Steuern 9.907 5.161 10.755 9.287 9.420<br />

Jahresüberschuss 25.933 15.614 30.349 22.666 21.856<br />

Beteiligungsverhältnisse 01.03.2013<br />

MVV Energie AG<br />

Landeshauptstadt <strong>Kiel</strong><br />

Gezeichnetes Kapital 56.242 56.242 56.242 56.242 56.242<br />

Kapitalrücklage 37.458 37.458 37.458 37.458 37.458<br />

Gewinnrücklagen 29.217 29.150 29.498 29.461 36.<strong>11</strong>7<br />

Bilanzgewinn 25.934 15.615 26.001 24.000 15.200<br />

Eigenkapital 148.851 138.465 149.199 147.161 145.017<br />

51 % <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Kiel</strong> AG 49 %<br />

Empfangene Ertragszuschüsse 22.818 19.519 16.439 18.427 18.567<br />

100 %<br />

SW<strong>Kiel</strong> Netz GmbH<br />

94 %<br />

Dabit Grundstücksverwaltung<br />

GmbH & Co. Vermietungs KG<br />

51 %<br />

<strong>Kiel</strong>speicher 103<br />

Verwaltungs GmbH<br />

51 %<br />

<strong>Kiel</strong>speicher 103 GmbH & Co. KG<br />

Rückstellungen 52.726 43.971 41.614 46.759 48.747<br />

50 %<br />

Gemeinschaftskraftwerk<br />

<strong>Kiel</strong> GmbH<br />

50 %<br />

24sieben Nordwatt GmbH<br />

49,9 %<br />

ZVO Energie GmbH<br />

39,8 %<br />

Nordland Energie GmbH<br />

Verbindlichkeiten 222.497 268.552 240.973 242.769 279.565<br />

25,1 %<br />

MVV Trading GmbH<br />

25 %<br />

EnergieSystemeNord GmbH<br />

24,5 %<br />

Soluvia GmbH<br />

20 %<br />

Kommunaler<br />

Windenergiepark S-H GbR<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 603 334 66 0 0<br />

14 %<br />

MVV Insurance Services GmbH<br />

Passiva 447.495 470.841 448.291 455.<strong>11</strong>6 491.896

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