Ortsgruppe Schwanstetten - DAV Sektion Schwabach
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Hochtourenausbildung<br />
Gletscher?! – Jaaaa! Aber wie? – Diese Frage stellten wir uns schon seit längerem. Die<br />
Antwort fanden wir schließlich im Programmheft des <strong>DAV</strong> – <strong>Schwabach</strong>:<br />
Ausbildung: Hochtouren – Begehen von Gletschern und Graten, Orientierung, Ausrüstung<br />
und Wetter; Ort: Taschachhaus Pitztal, 13. – 16. 7. 2011; Leitung: Michael Klemenz<br />
Nach 2,5 Stunden Aufstieg – getrieben von starkem Regen, Erwartungen und Neugierde<br />
– kamen wir Mittwochmittag am Taschachhaus an. Nach einer wärmenden<br />
Tasse Kaffee ging es sogleich wieder hinaus um die gelernten Sicherungstechniken in<br />
der Praxis zu erproben. So seilten wir am Felsen ab und prusikten uns mühsam wieder<br />
nach oben während Micha uns hilfreiche Tipps gab. Das Wetter präsentierte sich weniger<br />
freundlich – Nebel, Wind und kleine Schauer – das die Gruppe jedoch nicht daran<br />
hinderte, weiterzumachen. Dies wurde durch das anschließende hervorragende<br />
Abendessen des Taschachhauses wieder entschädigt – Suppe, Salatbuffet, als<br />
Hauptspeise Lendchen in Rahmsoße mit selbstgemachten Rösti und zum Nachtisch<br />
selbstgemachten Kuchen – mmmmh. Als „Betthupferl“ bekamen wir noch die eingeforderte<br />
Einführung in die Wetter- und Orientierungskunde.<br />
Der nächste Morgen begann wieder mit dichtem Nebel. Nach ausgiebigem Frühstück<br />
gestärkt, mit Jausenbrot im Rucksack, zogen wir los um endliche einen richtigen Gletscher<br />
zu betreten. Die Spannung stieg …<br />
„Wie der Gletscher ist grau?“ und „Warum liegen da so viele Steine rum?“ und noch<br />
viele weitere Fragen ergaben sich, als wir unser Ziel erreichten.<br />
Leider beschränkte uns der Nebel die Sicht auf<br />
5-10 m, sodass wir nur erahnen konnten was uns hier erwartet.<br />
Nachdem alle Fragen geklärt waren zogen wir mit<br />
Steigeisen und Pickel gewappnet los um erste Erfahrungen<br />
im Begehen von Gletschern zu sammeln. Mittels der Vertikalzackentechnik<br />
und ihren verschiedenen Ausführungen<br />
explorierten wir den Gletscher. Besonders beeindruckend<br />
waren die Gletscherspalten für uns, die wir das erste Mal<br />
live bewundern konnten.<br />
Als uns auch die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten des Pickels klar waren,<br />
erklommen wir den weißen Riesen um ein weiteres Stück. Dort übten wir ausführlichst<br />
das Bergen aus Gletscherspalten, sodass wir am nächsten Tag bereit für den Firn und<br />
eine Tour waren. Unser ursprüngliches Gipfelziel „Wildspitze“ wurde aufgrund des<br />
Wetters und mangelnder Ausrüstung angepasst. So brachen wir am nächsten Tag –<br />
bei Nebel – Richtung Wildspitze mit den Zielen Firnfeld<br />
sicher passieren und „Knacken der 3000 m-<br />
Grenze“ auf. Beide Ziele wurden erreicht sowie zahlreiche<br />
neue Erfahrungen, Kenntnisse und ein Gefühl für<br />
den Gletscher erlangt. Auf dem Rückweg wurde es<br />
ernst und so wurden Gletscherspalten von innen erforscht<br />
während sich der Rest der Gruppe im Bergen<br />
des in die Spalte abgeseilten, übte. Auch dies war eine<br />
besondere und wichtige Erfahrung, die uns zeigte,<br />
dass die gelernte Theorie auch stimmt.<br />
Der Samstagmorgen wurde noch zum Klettern am Eisbruch genutzt um erste Erfahrungen<br />
im Einsatz mit Frontzacken und Eisgeräten zu sammeln. Hier beglückte uns die<br />
Sonne zum ersten Mal, worüber wir uns sehr freuten, da wir aufgrund des Nebels die<br />
Schönheit des Gletschers bislang nur erahnen konnten. So stiegen wir nach der Mittagsjause<br />
glücklich und voller neuer Eindrücke ab und sagen DANKE MICHA, war super<br />
mit dir, wir haben viel gelernt und freuen uns auf weitere Touren!<br />
Susi Wunram, Franz Bär und Jakob Liedl<br />
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