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Ausgabe 46 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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36<br />

Juli/August Mai 2012 2013<br />

| schöne bücher |<br />

Leseempfehlungen<br />

Auf den Hund gekommen<br />

Sollten Sie davon ausgegangen sein, über<br />

Richard Wagner sei mittlerweile wirklich<br />

schon alles gesagt und geschrieben, liegen Sie<br />

falsch. Ein Buch fehlte bislang noch auf der Veröffentlichungsliste:<br />

»Richard Wagner. Mit den<br />

Augen seiner Hunde betrachtet«. Mag der Titel<br />

zunächst den Verdacht aufkommen lassen, hier<br />

versuche jemand auf Teufel-komm-raus den<br />

wirklich letzten Zipfel aus Wagners Biographie gewinnbringend zu<br />

verwerten, bringt der Blick zwischen die Buchdeckel doch schnell<br />

die Gewissheit, hier ein Buch in den Händen zu halten, das durchaus<br />

zu bereichern weiß. Mit der notwendigen Fachkenntnis eines Wagnerexperten<br />

rüttelt Kerstin Decker auf sehr unterhaltsame Weise an<br />

Kerstin Decker »Richard Wagner. Mit den Augen seiner Hunde betrachtet«<br />

Berenberg, 196 Seiten (geb.), 22 Euro.<br />

der landläufigen Annahme, dass die Tätigkeit des biographisierenden<br />

Zeitzeugen alleinig dem Menschen zufallen müsse. Sicher war auch<br />

den Wagnerschen Hunden kein Sprachvermögen gegeben, im Fall des<br />

Möglichen hätten sie jedoch den Einfluss, den sie auf das Leben und<br />

Wirken ihres Herrchens ausübten, garantiert zum Ausdruck gebracht.<br />

Als Sprachrohr ebendieser Vierbeiner enthüllt Kerstin Decker Erstaunliches:<br />

Ohne den Einfluss seiner immer präsenten Hunde wäre<br />

Wagner nie zu dem Jahrhundertkomponisten geworden, als der er<br />

heute gilt. Seine Hunde gaben ihm Lebensrhythmus vor, forderten<br />

Aufmerksamkeit, gaben — hochmusikalisch wie sie natürlich alle<br />

waren — Inspiration zurück und fanden am Ende ihre Ruhestatt neben<br />

ihrem Meister in Bayreuth. Ein vergnügliches Buch, nicht nur für<br />

Wagnerfans oder Hundefreunde.(mei)<br />

Alias Kurt Tucholsky<br />

Sind Ihnen die Autoren Ignaz Wrobel, Theobald<br />

Tiger, Peter Panter, Paulus Bünzly und Kaspar<br />

Hauser bekannt? Klingt nach Pseudonymen<br />

oder? Sind es auch. Kurt Tucholsky griff auf<br />

diese Namen während seiner Schaffenszeit<br />

beim Wochenblatt »Die Weltbühne« zurück,<br />

um nicht allzu offensichtlich als der eine Hauptartikelschreiber<br />

des Blattes zu erscheinen. Da<br />

es kaum eine Thematik gab, zu der Tucholsky<br />

nicht auch eine Meinung hatte, versteckte er<br />

Kurt Tucholsky »Der Zeitsparer«. Grotesken von Ignaz Wrobel — illustriert von Franziska Walther.<br />

Kunstanstifter Verlag, 104 Seiten (geb.), 18 Euro<br />

sich hinter all diesen Namen, die er dann wahlweise unter politische<br />

Leitartikel, Gerichtsreportagen, Glossen, Satiren, Gedichte und Buchbesprechungen<br />

setzte.<br />

»Der Zeitsparer« nun versammelt vier der großartigsten Grotesken<br />

von Ignaz Wrobel, zusammengestellt und mit perfektem Augenmaß<br />

illustriert von der Buchgestalterin Franziska Walther, die die<br />

vergnüglich-satirischen Zeilen des Autors mit ihren seitenfüllenden<br />

Bildern krönt. Und dank der Titelgeschichte wissen wir nun auch,<br />

wie wir dem Zeitdruck, der ja so sehr auf uns allen lastet, endlich<br />

entkommen können.<br />

(flb)<br />

Fotos: Verlage<br />

CAR LIN<br />

O<br />

Viele Menschen in<br />

Jena brauchen<br />

Blut der Gruppe<br />

Werde Blut spender<br />

und hilf Leben retten!<br />

www.blut-ist-leben.de

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