Ausgabe 47 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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Edition BüchErgildE<br />
36<br />
Juli/August Juni 2012 2013<br />
| schöne bücher |<br />
Leseempfehlungen<br />
Privatdetektiv wird Kultfigur<br />
Als Raymond Chandler seinen ersten Roman<br />
»Der große Schlaf« veröffentlichte, war er 51<br />
Jahre alt und hatte bereits eine Karriere als Journalist,<br />
Buchhalter, Plantagenarbeiter, Soldat und<br />
Direktor mehrerer unabhängiger Ölgesellschaften<br />
hinter sich. Der Wechsel ins Schriftstellermilieu<br />
zahlte sich aus: »Der große Schlaf« aus<br />
dem Jahre 1939 gilt heute als Klassiker, der ein<br />
ganz neues Genre des Detektivromans begründete.<br />
Insbesondere die Figur des Privatdetektivs, die in diesem ersten<br />
Roman und in zahlreichen weiteren Geschichten alle Handlungsfäden<br />
zusammenhalten muss, hatte es dem krimilesenden Publikum<br />
angetan — und wurde spätestens nach der Verfilmung des Stoffs mit<br />
Humphrey Bogart in der Hauptrolle zur absoluten Kultfigur: Philip<br />
Marlowe, der Prototyp des abgebrühten, unbestechlichen und dennoch<br />
sentimentalen Privatdetektivs, der in einer von moralischem<br />
Verfall durchdrungenen Gesellschaft versucht, seine eigene moralische<br />
Integrität zu bewahren. Dies allerdings nicht etwa mit großer<br />
Leidensmiene, sondern stets mit einem lockeren Spruch auf den allzu<br />
oft lädierten Lippen.<br />
Bisher gab es »Der große Schlaf« als reine Textausgabe und eben<br />
als Film, die Edition Büchergilde hat das Werk nun von dem Geraer<br />
Grafiker Thomas M. Müller illustrieren lassen und damit das Bühnenbild,<br />
in dem Marlowe sich bewegt, genau so schön ›speckig-dreckig‹<br />
vor dem Leser ausgebreitet wie Chandler die Romanereignisse seiner<br />
Zeit mit Worten in Szene gesetzt hat. Entstanden ist so ein Buch, das<br />
einfach stimmig ist und sich — quasi als Bonus — auch noch gut in der<br />
Schrankwand ausnimmt. <br />
(mei)<br />
Raymond Chandler. »Der große Schlaf«. Mit Illustrationen von Thomas M. Müller. Edition Büchergilde, ca. 304 Seiten (geb.), 24,95 Euro<br />
Vergnügliche Kinogeschichte<br />
Wer heute ›Hollywood‹ hört, bei dem ist in<br />
Gedanken auch das Wort ›Filmwelt‹ nicht weit<br />
entfernt. Natürlich hat es diesen assoziativen<br />
Automatismus nicht immer gegeben — jedoch:<br />
Ist Ihnen bekannt, wie es überhaupt zur Entstehung<br />
von Hollywood gekommen ist? Wenn<br />
man Christine Wunnickes Buch »Selig & Boggs.<br />
Die Erfindung von Hollywood« Glauben schenken<br />
darf — und das will man bei diesem gut<br />
recherchierten und begeisternswert unterhaltsamen<br />
Kinogeschichtsroman von der ersten Seite an — dann trägt<br />
daran schlicht und einfach das Wetter die Schuld. Zwei historischen<br />
Figuren, zum einen der Produzent William Nicolas Selig und zum<br />
anderen der von ihm beschäftigte Spielleiter (also Regisseur) haben<br />
hierfür den Grundstein gelegt: Ihnen ist das ständig schlechte Wetter,<br />
das über ihrem Chicagoer Filmstudio hängt, einfach leid und so<br />
ziehen sie im Jahre 1909 kurz entschlossen nach Edendale, unweit<br />
von Los Angeles, das damals zwar nur wenige Handvoll Einwohner,<br />
dafür jede Menge kalifornische Sonne zu bieten hat — und schon bald<br />
darauf auch seinen ersten ›Hollywoodskandal‹…<br />
(flb)<br />
Christine Wunnicke. »Selig & Boggs. Die Erfindung von Hollywood«. Berenberg, 112 Seiten (geb.), 20 Euro<br />
Fotos: Verlage<br />
TO IAS<br />
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