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Ausgabe 47 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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30<br />

Juli/August Juni 2012 2013<br />

| museologie |<br />

Antike Schätze<br />

wieder ans Licht gebracht<br />

Es ist eines der ältesten und zugleich das jüngste Museum der Stadt, gegründet 1846, geschlossen 1962 und<br />

wiedereröffnet 2012: <strong>Das</strong> Archäologische Museum der Universität mit seinen Antikensammlungen. Nachdem es<br />

Jahrzehnte ein Schattendasein fristete, hat es seit etwas mehr als einem Jahr in einer zum Schau- und Studiensaal<br />

ausgebauten Halle des ehemaligen Zeisswerks in der Carl-Pulfrich-Straße eine neue Heimstatt gefunden. Zur Langen<br />

Nacht der Museen am 7. Juni präsentieren die Klassischen Archäologen der Universität sich und ihre antiken<br />

Schätze erneut einer breiten Öffentlichkeit.<br />

In der griechischen Mythologie gilt sie als<br />

Göttin der Liebe, der Schönheit und der<br />

sinnlichen Begierde. Erzählungen darüber,<br />

wie sie Götter, aber auch ganz normale<br />

sterbliche Männer um den Finger wickelte,<br />

sind Legion. Und auch bei der Jenaer Universitätsleitung<br />

hat die griechische Liebesgöttin<br />

Aphrodite im Frühjahr 2010 ihre Wirkung offenbar<br />

nicht verfehlt, wenngleich es dazu keiner<br />

besonderen Verführungskünste bedurfte.<br />

Denn der Universität, genauer dem Institut<br />

für Altertumswissenschaften, war zum damaligen<br />

Zeitpunkt von einer Schweizer Stiftung<br />

nicht bloß ein archäologisch wertvoller,<br />

etwa 2000 Jahre alter Torso der Göttin zur<br />

Dauerleihgabe angeboten worden. Vielmehr<br />

umfasste der antike Schatz quasi als ›Mitgift‹<br />

weitere, knapp 60 hochklassige Artefakte,<br />

darunter Plastiken, etruskische Terrakotta-<br />

Statuetten und römische Wandmalereien.<br />

»Die Universität hätte eine große Chance<br />

vertan, wenn sie sich diese Sammlung hätte<br />

entgehen lassen«, sagt der Kustos der Jenaer<br />

Antikensammlungen Dr. Dennis Graen zur<br />

damaligen Entscheidung, dass hochwertige<br />

Konvolut für Jena zu sichern.<br />

Neues Haus für antike Schätze<br />

Dies bescherte der Jenaer Archäologie<br />

nicht nur den größten<br />

Zuwachs an Originalen seit<br />

mehr als 150 Jahren, sondern<br />

brachte auch bei der zuvor<br />

immer wieder vertagten Suche<br />

nach einem neuen Domizil<br />

für die Bestände des<br />

1962 geschlossenen Archäologischen<br />

Museums den Stein<br />

ins Rollen. Eine lang leer stehende<br />

Lagerhalle im Bau 36 A<br />

des ehemaligen Zeisswerks wurde<br />

binnen eines Jahres zu einem<br />

Ausstellungssaal mit integriertem<br />

Magazin- und Restaurierungsbereich<br />

umgestaltet,<br />

mehrere zehntausend Euro für<br />

Begründer des Archäologischen<br />

Museums in<br />

Jena: Karl Wilhelm Goettling<br />

(1793 — 1869)<br />

Umbau- und Sanierungsarbeiten in die Hand<br />

genommen.<br />

Am Ende jahrelangen Hoffens und Wartens<br />

schließlich die Gewissheit: Fast 165 Jahre<br />

nach seiner Eröffnung und 50 Jahre nach<br />

seiner zwischenzeitlichen Schließung<br />

feierte das Archäologische<br />

Museum der Universität im April<br />

vorigen Jahres am neuem<br />

Standort in der Carl-Pulfrich-<br />

Straße 2 Wiedererstehung.<br />

Auf zirka 300 Quadratmetern<br />

Fläche sind seitdem neben<br />

den Dauerleihgaben aus der<br />

Schweiz die zirka 2000 Exponate<br />

umfassende Sammlung<br />

Antiker Kleinkunst sowie Abgüsse<br />

antiker Plastik, die bisher<br />

in Magazinen schlummerten,<br />

erstmals wieder in einem repräsentativen<br />

Gesamtzusammenhang<br />

der Öffentlichkeit<br />

zugänglich.<br />

Abbildungen: Archiv Antikensammlungen / FSU Jena, Marko Schmidt, wikipedia

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