Gemeindmagazin Nuthetal 2004 - Stadtmagazin BS GmbH
Gemeindmagazin Nuthetal 2004 - Stadtmagazin BS GmbH
Gemeindmagazin Nuthetal 2004 - Stadtmagazin BS GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein Streifzug durch die Gemeinde <strong>Nuthetal</strong> …<br />
… und den Ortsteilen<br />
Nudow<br />
Nudow ist ein ruhiger und beschaulicher Ort, in<br />
einer schönen Landschaft die zum Wandern oder<br />
Baden einlädt<br />
An der Endung des Namens erkennt man leicht,<br />
dass Nudow ist eine slawische Gründung ist.<br />
Bereits 1359 wurde es urkundlich erwähnt. Wie<br />
es so im Mittelalter war, hatte das Dorf für die<br />
Versorgung der Burg Saarmund aufzukommen.<br />
Später gehörte es wohl zur Burg Beuthen, denn<br />
ein Lehnsbrief von 1450, in dem die Familie<br />
derer von Schlabrendorf die Rechte erhält, zeugt<br />
davon; später kaufte es der Große Kurfürst.<br />
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde<br />
hinter Nudow Sand für den Autobahnbau<br />
abgebaggert. Die Gruben haben sich mit Wasser<br />
gefüllt und werden heute gern von Anglern<br />
und Badelustigen genutzt. Nudow hat etwa 420<br />
Einwohner.<br />
Philippsthal<br />
Als typisches<br />
Straßendorf<br />
stehen<br />
die<br />
Häuser<br />
entlang<br />
F<br />
der<br />
damals<br />
wichtigen<br />
Straße<br />
Berlin–<br />
Saarmund.<br />
Der Dorfschulze war zusätzlich für die<br />
Ausgabe der Wolle und die Ablieferung der<br />
Garne verantwortlich und wohnte im Haus<br />
„Friedrichshuld“, dass heute noch existiert. Die<br />
Weberei auf Königsgeheiß war in Philippsthal<br />
nur einige Jahre erfolgreich, nach 1816 kam sie<br />
völlig zum Erliegen. Die Bewohner suchten sich<br />
in den umliegenden Orten Arbeit oder zogen<br />
gleich ganz fort.<br />
Nicht einmal die Kapelle war vor Sprayern sicher<br />
Philippsthal zählt heute etwa 180 Einwohner.<br />
Nach der Wende konnte ein langgehegter<br />
Wunsch der Bewohner realisiert werden – eine<br />
F<br />
In dieser „ärmlichen“ Behausung, dem Haus<br />
„Friedrichshuld“, wohnte zu Zeiten Friedrich II.<br />
der Dorfschulze; der war unter anderem für die<br />
Garne und Wolle zuständig<br />
Der Ort wurde 1754 als sogenanntes Spinnerdorf<br />
gegründet. Sowohl Friedrich I., als auch Friedrich<br />
II. wollten Preußen von Textilimporten<br />
unabhängig machen und ließen Spinner und<br />
Weber ansiedeln. In Philippsthal siedelten<br />
hauptsächlich Handwerker aus dem Raum<br />
Aschersleben.<br />
Wie früher kann man auch heut noch zünftig in<br />
der historischen Schänke Speis und Trank bekommen<br />
oder Ritterspielen erleben<br />
Eines der Häuser in dem die Weber wohnten, hier<br />
sogar mit Reed gedeckt<br />
Trink- und Abwasserleitung. Neben der kleinen<br />
Dorfkapelle ist die Attraktion des Dorfes:<br />
eine historische Gastwirtschaft, in der auch Ritterspiele<br />
veranstaltet werden.<br />
20<br />
Gemeindemagazin <strong>Nuthetal</strong><br />
21