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Ausgabe 51 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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Sonderbeilage<br />

Gute Filme im November<br />

Liebes Publikum, der<br />

diesjährige Kinoherbst<br />

bringt Neues von alten,<br />

guten Bekannten:<br />

Woody Allen, François<br />

Ozon und Roman<br />

Polanski gehören zu<br />

den Größten ihrer Zunft<br />

und damit unbedingt<br />

in den Schillerhof. Et<br />

voilà, freuen Sie sich<br />

auf die aktuellen Streifen<br />

der drei Herren.<br />

Dazu gibt’s Jena auf<br />

der Leinwand – denn<br />

„Kopfüber“ ist zu großen<br />

Teilen in unserer<br />

Stadt entstanden – und<br />

von der skandinavischen<br />

Gauner- bis zur<br />

indischen Liebeskomödie<br />

allerhand Stoff für<br />

gemütliche Kinoabende.<br />

Wir sehen uns im<br />

Schillerhof!<br />

Festival „Cinco Sentidos“<br />

Vor jedem Film lateinamerikanische<br />

Livemusik<br />

& alle Filme in OmU<br />

7.11. 19:30 „Diario de Bucaramanga“<br />

14.11. 19:30 „Cinco días sin<br />

Nora“<br />

21.11. 19:30 „Violeta se fue a<br />

los cielos“<br />

24.11. 10:45 Filmbrunch mit<br />

„Luna de Avellaneda“<br />

28.11. 19:30 „Insurgentes“<br />

Schulkinowoche 18. - 25.11.<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.schulkinowoche-th-st.de<br />

Blue Jasmine<br />

Startet am 7.11. im Schillerhof<br />

Mondän und stets perfekt gestylt<br />

versteht sich die alternde Schönheit<br />

Jasmine darauf, einen bleibenden<br />

Eindruck zu hinterlassen. Durch ihre<br />

hysterischen Ausbrüche geschieht<br />

das in der letzten Zeit allerdings eher<br />

unfreiwillig. Auf dem Weg zu ihrer<br />

Schwester Ginger in San Francisco<br />

zeigt sich dann schon im Flieger die<br />

Schwere ihrer psychischen Problematik<br />

in einem Gespräch, das sie<br />

einer Unbekannten aufdrängt, über<br />

ihre viel zu frühe Hochzeit mit dem<br />

reichen Geschäftsmann Hal, nach<br />

der sie das College abbrach, über<br />

ihr Talent für dramatische Selbstinszenierungen,<br />

für die sie jener angeblich<br />

so sehr liebt … Doch all dies<br />

gehört lange der Vergangenheit an.<br />

Hal ist aufgrund von illegalen Finanzgeschäften<br />

nun ein verurteilter<br />

Krimineller, das immense Vermögen<br />

ist unwiederbringlich dahin. So wird<br />

Jasmine gezwungen, ihren New Yorker<br />

Elfenbeinturm zu verlassen und<br />

niedere Gefilde aufzusuchen. Sie<br />

zieht in das heruntergekommene<br />

Apartment zu ihrer Schwester.<br />

Im Grunde könnte das Scheitern ihres<br />

bisherigen Lebensentwurfes eine<br />

Chance sein. Aber dazu müsste man<br />

sich auch mit sich selbst konfrontieren<br />

und das gehört nicht zu den Stärken<br />

der kratzbürstigen Diva. Als sie<br />

schließlich auf einer Party den aufstrebenden<br />

Politiker Dwight kennen<br />

lernt, der auf der Suche nach einer<br />

Frau ist, die er als Aushängeschild<br />

benutzen kann, wittert sie die Chance,<br />

wieder in alte Muster zurückkehren<br />

zu können.<br />

Ein wenig erinnert Woody Allens neues<br />

Werk an den Tennessee-Williams-<br />

Klassiker „Endstation Sehnsucht“.<br />

Auch dort besucht eine sich mondän<br />

gebende Schönheit die in einer Beziehung<br />

zu einem Proleten festsitzende<br />

Schwester und droht nach ihrem<br />

Vermögen auch noch den Verstand<br />

zu verlieren. Cate Blanchett hat das<br />

mit ebenso großem Erfolg am Theater<br />

verkörpert, wie sie hier in eindrucksvoller<br />

Weise den unendlichen Blues<br />

einer Frau darstellt, die ihren hysterischen<br />

Wettkampf gegen die Realität<br />

verliert. Silvia Bahl<br />

USA 2013 · R: Woody Allen · D: Cate Blanchett,<br />

Sally Hawkins, Alec Baldwin, Peter Sarsgaard u.a.<br />

Jung und schön<br />

Startet am 14.11. im Schillerhof<br />

Die siebzehnjährige Isabelle verbringt<br />

ihre Nachmittage damit, sich mit älteren<br />

Männern zu treffen und nimmt<br />

pro Date 300 Euro. Warum tut sie<br />

das? Sie kommt aus gutem Hause,<br />

die Familie ist intakt, wenn man von<br />

der Affäre ihrer Mutter mit einem<br />

Freund der Familie absieht. Und der<br />

junge Deutsche, mit dem Isabelle am<br />

Meer, wo die Familie traditionell ihre<br />

Sommerferien in einem komfortablen<br />

Landhaus verbringt, ihren ersten Sex<br />

erlebte, hatte doch auch alles richtig<br />

gemacht. Isabelle allerdings hatte<br />

dieses Erlebnis kalt gelassen, obwohl<br />

sie es doch unbedingt gewollt hatte.<br />

Jetzt vertauscht sie nach der Schule<br />

den Schlabberlook mit einem eleganten<br />

Kostüm und vorzugsweise<br />

einer Bluse ihrer Mutter, schlüpft<br />

hinter Hotelzimmertüren und läßt<br />

die alten Männer sich an ihrer jugendlichen<br />

Schönheit abarbeiten.<br />

Doch dann passiert etwas Unerwartetes<br />

und alles fliegt auf. Die<br />

Erwachsenen um sie herum geraten<br />

aufgeschreckt in Betriebsamkeit, um<br />

etwas herauszubekommen, doch<br />

Isabelle schweigt.<br />

Ozon ist ein subtiler Film über das<br />

Erwachsenwerden gelungen, über<br />

die Entdeckung von Erotik und der<br />

Macht, die man damit ausüben kann.<br />

Er ist der liebevolle Voyeur, ohne<br />

seine Protagonistin auch nur ein<br />

einziges Mal bloßzustellen. „Jung<br />

und schön“ ist das zärtliche Porträt<br />

einer Siebzehnjährigen (gespielt vom<br />

französischen Model Marine Vacth<br />

mit großer Überzeugung und subtiler<br />

Verletzlichkeit), die ihre Sexualität<br />

entdeckt und sich auf geradezu<br />

unschuldige Weise zu eigen macht.<br />

Ganz nebenbei hält der Film mit seiner<br />

unaufdringlichen Amoralität der<br />

Bürgerlichkeit ihrer Eltern einen Spiegel<br />

vor, in den diese tunlichst vermeidet,<br />

hineinzuschauen. Caren Pfeil<br />

Frankreich 2013 · R & B: Francois Ozon · D:<br />

Marine Vacth, Géraldine Pailhas, Frédéric Pierrot,<br />

Charlotte Rampling, Lucas Prisor<br />

Kopfüber<br />

Startet am 7.11. im Schillerhof<br />

Der zehnjährige Sascha ist ein ganz<br />

normaler Junge und verbringt viel<br />

Zeit mit seiner gleichaltrigen Freundin<br />

Elli. Am liebsten machen die<br />

beiden Radtouren oder sammeln<br />

Geräusche. Jedoch geht er nicht<br />

so gerne in die Schule, erst recht<br />

nicht, seitdem er eine Förderschule<br />

besuchen muss, weil er immer noch<br />

nicht lesen und schreiben kann. Als<br />

er beim Klauen erwischt wird, weiß<br />

seine Mutter nicht mehr weiter und<br />

wendet sich an das Jugendamt. Dort<br />

erhält sie Hilfe von Frank, der von<br />

nun an Sascha in seinem Alltag sowie<br />

in der Schule helfen soll. Doch<br />

Sascha kann Frank nicht leiden und<br />

lehnt ihn ab. Den einzigen Vorteil<br />

sieht er darin, dass er mit Frank jetzt<br />

auch eine Art „Bodyguard“ hat. Jedoch<br />

verbessern sich Saschas Verhalten<br />

und seine schulische Lernfähigkeit<br />

selbst mit der Hilfe von außen<br />

kaum und so wird eine Kinderärztin<br />

hinzugezogen, die bei ihm ADHS diagnostiziert.<br />

Um seine Konzentrationsleistung<br />

zu erhöhen, werden ihm<br />

Medikamente verschrieben. Diese<br />

helfen ihm auch, doch sie verändern<br />

gleichzeitig Saschas Persönlichkeit<br />

und seine Freundschaft mit Elli gerät<br />

ins Wanken.<br />

Deutschland 2013 · R: Bernd Saling · D: Marcel<br />

Hoffmann, Frieda-Anna Lehmann, Benjamin<br />

Seidel<br />

Filmkritiken aus www.programmkino.de · Mit freundlicher Genehmigung der AG Kino. Fotos: Verleiher · Aufmachung: Panetta & Co. · www.panettaco.de

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