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Ausgabe 50 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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<strong>50</strong><br />

Oktober 2013<br />

| wir fragen, jena antwortet |<br />

Was hast Du von deinen Freunden gelernt?<br />

Interviews und Schnappschüsse:<br />

Anna-Maria Schmidt<br />

Silvio Rudolph, 34<br />

Betreuer der Herzen<br />

Freunde stellen in meinem Leben die zentrale<br />

Bezugsgruppe dar und üben somit durch<br />

gemeinsame Freizeitgestaltung, Erfahrungsaustausch<br />

und Rückmeldung einen großen<br />

Einfluss auf mich aus. Im Grunde möchte ich<br />

jeden Morgen aufstehen, jeden Einzelnen an<br />

die Brust drücken und »Danke, dass es Dich<br />

gibt« sagen, denn über sie lerne ich auch viel<br />

über mich selbst, z. B. über eigene Werte,<br />

Normen und Grenzen, dass es mir wichtig<br />

ist, meine Lebenszeit mit diesen Menschen<br />

zu teilen, ihre Zuverlässigkeit zu schätzen<br />

oder meine Hilfe anzubieten. Freunde sind<br />

für mich das Umfeld, in dem ich mich weiterentwickeln<br />

und ausprobieren kann ohne<br />

Ablehnung zu erfahren.<br />

Stefanie Bühlchen, 29<br />

freie Journalistin<br />

<strong>Das</strong>s die Leute, die du kennst, meist die besten<br />

sind, die du hast … Ich hab von meinen<br />

Freunden gelernt, manches gelassener anzugehen<br />

und für andere Dinge wirklich zu<br />

kämpfen. Vor allem aber habe ich über sie<br />

gelernt, was im Leben zählt: wirklich gute<br />

Freunde zu haben. Gute Freundschaften<br />

sind sehr wertvoll und selten und können<br />

entstehen, wenn man ›man selbst‹ ist, sich<br />

treu bleibt und sich nicht verstellt, um anderen<br />

zu gefallen. Genauso wie sie sind, sollte<br />

man seine Freunde auch nehmen — mit all<br />

ihren Macken — als ehrliche Spiegel unserer<br />

eigenen. Daraus resultiert im besten Fall eine<br />

gesunde Mischung aus Wertschätzung, Nachsichtigkeit<br />

und Kritikfähigkeit.<br />

Arun Wolf, 32<br />

Studentin<br />

Durch meine Freunde übe ich mich stetig und<br />

bewusst darin, nicht nur meine Schwächen<br />

zu akzeptieren, sondern auch an diesen zu<br />

arbeiten, meine inneren menschlichen Werte<br />

weiter zu entwickeln und diese meiner profanen<br />

alltäglichen Oberflächlichkeit entgegenzusetzen.<br />

<strong>Das</strong> gewonnene Vertrauen verleiht<br />

mir Mut und gibt mir Zuversicht, auch<br />

mal getrost gegen den Strom zu schwimmen.<br />

Freunde zu haben macht das Leben einfach<br />

lebenswerter und zeigt mir jeden Tag aufs<br />

Neue, dass ich nicht alleine bin mit meinen<br />

Sorgen und Ängsten — aber auch mit den kleinen<br />

und großen Freuden im Leben. Fazit: Ich<br />

lerne täglich von meinen Freunden was Integrität,<br />

Selbstliebe und Authentizität bedeutet.<br />

Yoko Wolf, 6<br />

Schulkind<br />

Ich habe von der Myrra gelernt, wie man gut<br />

klettern kann. Und auch wie man andere tröstet,<br />

als ich mal geweint habe, da hat sie mich<br />

in den Arm genommen. Von der Hanna habe<br />

ich »Alle meine Entchen« singen gelernt — erst<br />

hat sie mir es vorgesungen und dann haben<br />

wir es zusammen nochmal gesungen. Von<br />

der Clara habe ich auch was gelernt, nämlich<br />

dass wenn man sich streitet und dann wieder<br />

versöhnt, man gut spielen kann. Max hat mir<br />

gezeigt, wie man Huckepack macht und Roller<br />

fährt und die Sophie wie man nach Ringen<br />

taucht!<br />

Thomas Zingelmann, 26<br />

Student-yo!<br />

<strong>Das</strong> wohl Wichtigste das ich von meinen<br />

Freunden gelernt habe, ist dass meine Meinung<br />

nicht immer die richtige (und einzige)<br />

ist, sondern dass auch andere Perspektiven<br />

ihre Berechtigung haben und das Geduld, Zuhören,<br />

Aufmerksamkeit und Verständnis in<br />

einer Freundschaft sehr wichtig sind. Auch<br />

über Mode habe ich so einiges von meinen<br />

(zumeist) weiblichen Freunden gelernt, z. B.<br />

dass man keine karierten Sachen zu gestreiften<br />

tragen sollte, oder das ausgeleierte<br />

Cordhosen in den Müll gehören. Man kann<br />

sich viele Ratschläge und Meinungen anhören,<br />

was man im Endeffekt aber davon lernt<br />

und umsetzt, bleibt letztendlich jedem selbst<br />

überlassen.<br />

Dörte Hamann, 26<br />

Social Media Beraterin<br />

Als ich nach dem Abi nach Jena kam, um zu<br />

studieren, ließ ich schweren Herzens meine<br />

Freunde und Familie in der Heimat zurück,<br />

um mir hier ein neues Leben aufzubauen. In<br />

meinen Kommilitonen fand ich dann auch<br />

schnell neue Freunde, die zu meiner Ersatzfamilie<br />

wurden. Von ihnen habe ich gelernt,<br />

mich in meinem neuen Lebensumfeld zurechtzufinden<br />

und sie halfen mir bei meinen<br />

ersten Schritten auf dem Weg zum Erwachsenwerden.<br />

Dafür bin ich ihnen besonders<br />

dankbar, aber auch dafür, dass ich durch sie<br />

gelernt habe Aufgaben auch mal abzugeben<br />

und mir bei der Lösung von Problemen helfen<br />

zu lassen. Ohne meine Freunde wäre ich<br />

sicher nicht da, wo ich jetzt bin.

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