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Ausgabe 50 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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16<br />

Oktober 2013<br />

| raumfahrt |<br />

Erster Deutscher im All:<br />

Sigmund Jähn an Bord von Saljut 6<br />

im August 1978.<br />

Fotos: DLR, Carl Zeiss Archiv, Mirage 3D / Sternevent GmbH, Zeiss-Planetarium Jena<br />

Poljot idjot po planu<br />

Der »Platz der Kosmonauten« erinnerte einst daran: Sowohl der erste Mensch im All, Juri Gagarin, als auch<br />

der erste Deutsche im Weltraum, Sigmund Jähn, steuerten nach ihren Weltraumflügen die Zeiss-Stadt Jena an.<br />

Im Herbst vor <strong>50</strong> und 35 Jahren war es soweit.<br />

Seine Pioniertat am 12. April 1961 dauerte<br />

lediglich 106 Minuten, der 18. Oktober<br />

1963 mag ihm hingegen wie eine Langzeitmission<br />

vorgekommen sein. Als Juri Gagarin,<br />

der erste Mensch im All, an jenem Tag<br />

im Rahmen seines DDR-Besuchs in Thüringer<br />

Zu Gast bei Carl Zeiss: Im Oktober 1963<br />

machte Juri Gagarin gemeinsam mit seiner Frau<br />

Walentina Gagarina während einer Rundreise<br />

durch die DDR auch in Jena Station.<br />

Gefilden aufschlägt, ist Durchhaltevermögen<br />

gefragt. Alle sollen und wollen den ersten<br />

Menschen im Orbit sehen. In Jena haben dazu<br />

vor allem die Mitarbeiter aus dem Zeissbetrieb<br />

die Möglichkeit. Von Gera kommend<br />

besucht er gemeinsam mit seiner Frau das<br />

Zeisswerk und verewigt sich im Gästebuch:<br />

»Mit großer Aufmerksamkeit und großem<br />

Vergnügen habe ich das Werk besucht und<br />

mich mit der Produktion bekannt gemacht.<br />

Die Erzeugnisse des Werkes sind weit über<br />

die Grenzen der Deutschen Demokratischen<br />

Republik hinaus bekannt und genießen hohe<br />

Wertschätzung. Ich wünsche dem Kollektiv<br />

des VEB Carl Zeiss weitere Produktionserfolge<br />

und eine feste Freundschaft mit den Werktätigen<br />

der Sowjetunion! 18. Oktober 1963, Juri<br />

Gagarin.«, lautete der Eintrag. »Wir schätzen<br />

eure Erzeugnisse«, schlagzeilte tags darauf<br />

die Parteizeitung »Neues Deutschland« auf<br />

ihrer Titelseite über Gagarins Besuch bei den<br />

Zeissianern.<br />

Empfang mit Fackelzug,<br />

Lasershow und Kundgebung<br />

Mit riesigem Aufwand ging dann 15 Jahre<br />

später, am 23. und 24. September 1978, der<br />

Empfang von DDR-Weltraumfahrer Sigmund<br />

»Sigi« Jähn und seinem sowjetischen »Himmelsbruder«<br />

Waleri Bykowski über die Bühne.<br />

Nur zwanzig Tage nach ihrem achttägigen<br />

Weltraumtrip und der erfolgreichen, aber<br />

harten Landung in der kasachischen Steppe<br />

am 3. September 1978 besuchten beide Kosmonauten<br />

Jena. Aus diesem Anlass wurde ein<br />

Aufwand betrieben, als sei der »Tag der Republik«<br />

um zwei Wochen vorverlegt worden:<br />

Fackelzug, Lasershow, am Sonntag Kundgebung<br />

auf dem Zentralen Platz mit zehntausenden<br />

Einwohnern, militärische Begrüßung<br />

eingeschlossen.<br />

Eigentliches Ziel des Besuchs war aber<br />

auch diesmal das Zeisskombinat — auch<br />

diesmal ein eng gestecktes Programm: Betriebsführung,<br />

Kundgebung im Innenhof des<br />

Hauptwerks, Eintragung ins Ehrenbuch. Die<br />

Brigade »Endjustierung CARIMAT« bat darum,<br />

den Ehrennamen »Fliegerkosmonaut<br />

Sigmund Jähn« tragen zu dürfen. Sie durfte.<br />

Als Geschenk für die Kosmonauten gab<br />

es aus den Händen des Generaldirektors ein<br />

Ziel- und Aussichtsfernrohr.<br />

Speziell für Jena und Zeiss war der Flug<br />

seinerzeit mit einigem Prestige verbunden,<br />

arbeitete Jähn doch an Bord der Orbitalstation<br />

Saljut 6 an der von Zeiss entwickelten

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