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Hohenasperg – Keltischer Fürstensitz und bedeutendes ...

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Grafenbühl – ein beraubtes Prunkgrab<br />

Im Jahr 1964 entdeckten Bauarbeiter im Grafenbühl<br />

überraschend mehrere Gräber, wovon sich<br />

beim näheren Hinsehen eines als Fürstengrab<br />

herausstellte. Die geborgenen Reste des beraubten<br />

Grabes verweisen auf eine ursprünglich sehr<br />

reichhaltige Ausstattung mit Luxusgütern aus<br />

dem Mittelmeergebiet.<br />

Diese Ausstattung ist vergleichbar mit dem Hochdorfer<br />

Fürstengrab <strong>und</strong> belegt, dass der <strong>Hohenasperg</strong><br />

in frühkeltischer Zeit ein Zentrum von<br />

Macht <strong>und</strong> Reichtum war.<br />

Aus dem Grabungsbericht:<br />

„Das Skelett eines etwa<br />

30-jährigen Mannes lag völlig<br />

zerstört in der südwestlichen<br />

Grabecke. Bei der offenbar in<br />

großer Eile durchgeführten<br />

Beraubung des Fürstengrabes<br />

hatten die Grabräuber die<br />

großen Stücke im Grab<br />

zerkleinert, um sie besser<br />

abtransportieren zu können.<br />

Einiges ging ihnen hierbei<br />

verloren – Gott sei Dank!“<br />

<strong>Hohenasperg</strong> – <strong>Keltischer</strong> Fürstensitz<br />

<strong>und</strong> <strong>bedeutendes</strong> Machtzentrum in Mitteleuropa<br />

Höhenlage bevorzugt<br />

Keltische Fürsten residierten bevorzugt in<br />

befestigten Höhensiedlungen – burgengleich<br />

<strong>und</strong> verteidigungssicher.<br />

Von hier aus kontrollierten sie ihren Machtbereich.<br />

Für die Anlage eines Fürstensitzes war<br />

die Lage zu wichtigen Handelswegen ausschlaggebend.<br />

Der <strong>Hohenasperg</strong> lag am Knotenpunkt<br />

der Handelswege von Westen nach Osten <strong>und</strong><br />

von Süden nach Norden.<br />

Glücksfall Kleinaspergle<br />

1879 suchte der Leiter des<br />

Naturalienkabinetts Stuttgart,<br />

Oskar Fraas, nach<br />

dem Beweis, dass es sich<br />

beim Kleinaspergle um<br />

einen Grabhügel handelt.<br />

Bergmännisch trieb er<br />

einen Stollen in Richtung<br />

Hügelzentrum. Auf dem<br />

Weg dorthin stieß er auf<br />

eine unberaubte Nebenkammer.<br />

Diese enthielt die<br />

wertvollen Grabbeigaben<br />

eines Fürsten. Mit diesem<br />

F<strong>und</strong> ging der mächtige<br />

Grabhügel „Kleinaspergle“<br />

in die internationale Geschichte<br />

der Archäologie<br />

ein.<br />

Die erste Hochkultur nördlich der Alpen?<br />

Die reichhaltigen <strong>und</strong> wertvollen F<strong>und</strong>e in zahlreichen<br />

Ausgrabungsstätten zeugen vom hohen<br />

Stand der keltischen Zivilisation <strong>und</strong> Kultur.<br />

Keltische Produkte waren im Handel mit anderen<br />

Hochkulturen sehr begehrt,<br />

insbesondere Eisenprodukte <strong>und</strong><br />

Salz, aber auch Erzeugnisse aus<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Kunst.<br />

Eine zentrale Bedeutung in der<br />

keltischen Kunst hatte das<br />

Machtzentrum auf dem <strong>Hohenasperg</strong>.<br />

Im Fürstengrab Kleinaspergle<br />

kommt das Können<br />

der frühkeltischen ≤Künstler voll<br />

zum Ausdruck.<br />

Ein prächtiges Beispiel hierfür ist<br />

die von keltischen Künstlern hergestellte<br />

Schnabelkanne des<br />

Kleinaspergle. Den Rand <strong>und</strong><br />

den Henkel zieren phantasievolle,<br />

detailreiche Köpfe, eine<br />

fratzenhafte Darstellung von<br />

Göttern bzw. von Fabelwesen.<br />

Freigegeben vom RP Stuttgart


Aus dem Begleitprogramm der Ausstellung<br />

800<br />

v. Chr.<br />

600<br />

v. Chr.<br />

400<br />

v. Chr.<br />

200<br />

v. Chr.<br />

0<br />

Keltenzeit (Eisenzeit)<br />

Latène-Kultur Hallstatt-kultur<br />

<strong>Hohenasperg</strong><br />

Grafenbühl<br />

Kleinaspergle<br />

Blütezeit des <strong>Hohenasperg</strong>s<br />

Im 6. <strong>und</strong> 5. Jh. v. Chr. war der <strong>Hohenasperg</strong> ein<br />

überregionales Machtzentrum. Dies beweisen<br />

die Großgrabhügel Kleinaspergle, Grafenbühl,<br />

Römerhügel bei Ludwigsburg, Hochdorf,<br />

Schöckingen <strong>und</strong> Cannstatt - aber auch die<br />

Siedlungsspuren <strong>und</strong> weiteren Grabf<strong>und</strong>e.<br />

In ihren Gräbern hinterließen die Kelten viele<br />

Spuren, aber leider keine schriftlichen. Und so<br />

führte die reiche Hinterlassenschaft in den<br />

Grabhügeln zu den spannendsten Entdeckungen<br />

der Archäologie unserer Zeit.<br />

Di. 23.9.08, 20 Uhr, Rathaus<br />

Die letzte Keltenfürstin Autorenlesung Gunter Haug<br />

Mo. 29.9.08, 20 Uhr, Stadthalle<br />

Dionysos am <strong>Hohenasperg</strong><br />

Keltische Siedlungen um den <strong>Hohenasperg</strong><br />

Dr. Dirk Krauße, Dr. Ines Balzer<br />

Fr. 3.10. – So. 5.10.08, 10-18 Uhr, Marktplatz beim Rathaus<br />

Alltag <strong>und</strong> Handwerk der Kelten, Keltenfamilie Arduina<br />

Sa. 4.10. + So. 5.10.08, 10-18 Uhr, Marktplatz beim Rathaus<br />

Eisenherstellung im Rennofen, Andreas Schweikert<br />

Sa. 11.10.08 - So. 12.10.08, 13-18 Uhr, Haus der Senioren<br />

Glasperlenherstellung, Angela Müller<br />

Brettchenweben, Hilke Eckardt<br />

Ein Trinkhorn töpfern, Bettina Kocak<br />

„Keltencafé“ (Kaffee, Kuchen, Met u.a.)<br />

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für<br />

Denkmalpflege Baden-Württemberg <strong>und</strong> dem Landesmuseum Württemberg.<br />

Fachliche Beratung: Dr. Biel.<br />

Finanziell unterstützt wurde sie von:<br />

Förderverein <strong>Hohenasperg</strong>, Kreissparkasse Ludwigsburg, Stiftung<br />

Württ. Gemeindeversicherung, VR-Bank Asperg-Markgröningen e.G.,<br />

Wüstenrot-Stiftung<br />

Öffnungszeiten der Ausstellung<br />

täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

Eintritt<br />

2 Euro (bis 15 Jahre frei)<br />

Gruppenführung<br />

(10-25 Teilnehmer)<br />

Anmeldung unter<br />

Tel. 07141-36119 oder<br />

herbert_paul@web.de<br />

Veranstalter<br />

Lokale Agenda 21<br />

<strong>und</strong> Stadt Asperg<br />

Anschrift<br />

Stadtverwaltung<br />

Asperg,<br />

Marktplatz 1,<br />

71679 Asperg<br />

Tel. 07141-269-231<br />

kultur@asperg.de<br />

www.asperg.de<br />

e<br />

Tammer Straße<br />

rststraße<br />

Möglinger Straße<br />

Uhlandstraße<br />

Friedhof<br />

Michaelskirche<br />

P<br />

Brunnenstr.<br />

Wettestr.<br />

Bergweg<br />

Königstraße<br />

Markgröninger<br />

Marienstr.<br />

Schäferstraße<br />

Egerstraße<br />

Langestraße<br />

Ludwigstr.<br />

Schubartstraße<br />

Kelterstraße<br />

Pfarrstr.<br />

Schulstr.<br />

P<br />

Haus der<br />

Senioren<br />

Saal am<br />

Marktplatz<br />

Schillerstraße<br />

Jägerstr.<br />

Straße<br />

P<br />

Königstraße<br />

P<br />

Lehenstraße<br />

Bahnhofstraße<br />

Stuttgarter Straße<br />

P<br />

str.<br />

Badstraße Badstraße Obere Badstraße<br />

Eglosheimer Straße<br />

<strong>Hohenasperg</strong><br />

Brühlstraße<br />

Bahnhofstraße<br />

Eberhardstraße<br />

P<br />

Bogen-<br />

Kirchplatz<br />

Rathaus<br />

Stadthalle<br />

Carl-Diem-Straße<br />

Wilhelmstraße<br />

Kelten<br />

Die<br />

kommen zurück<br />

Ausstellung<br />

zum keltischen<br />

Fürstensitz<br />

<strong>Hohenasperg</strong><br />

20. September<br />

bis 19. Oktober 2008<br />

Saal am Marktplatz<br />

Marktplatz 2<br />

71679 Asperg<br />

Der Kleinaspergle-Grabschatz kehrt heim<br />

In Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Württemberg<br />

in Stuttgart ist es der Lokalen Agenda 21 Asperg<br />

gelungen, den prächtigen, 2500 Jahre alten Grabschatz<br />

des Kleinaspergles nach Asperg zu holen.<br />

Wer waren die Kelten?<br />

Von Frankreich im Westen bis zur ungarischen Tiefebene<br />

im Osten siedelten um 500 v. Chr. Bevölkerungsgruppen<br />

mit Gemeinsamkeiten in Sprache,<br />

Handwerk <strong>und</strong> Kunst. Zum Kerngebiet dieser<br />

Gruppen gehörte auch Süddeutschland.<br />

Der griechische Schriftsteller Hekataios von Milet<br />

bezeichnete diese Völkerschaft um 500 v. Chr. als<br />

„keltoi“. Etwa 50 Jahre später lokalisierte Herodot<br />

das „Keltenland“ an der oberen Donau.

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