Rede des Oberbürgermeisters - Stadt Nördlingen

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26.07.2014 Aufrufe

~ 1 ~ Neujahrsempfang 2014 am Sonntag, 12. Januar 2014, im Stadtsaal Klösterle (es gilt das gesprochene Wort) Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste, „Jeder Tag im neuen Jahr hat sein kleines Licht. Jede Stunde fordert klar: Mensch tu deine Pflicht! Halt die Auen offen dem Glauben, Lieben, Hoffen! Geht was schief, behalte Mut, morgen wird es wieder gut!“ Unbekannt Mit diesem Vers zum Neujahr begrüße ich Sie sehr herzlich und freue mich über Ihre zahlreiche Teilnahme am traditionellen Neujahrsempfang der Stadt Nördlingen. Unser Stadtsaal im altehrwürdigen Klösterle bildet den festlichen Rahmen, das Orchester des Theodor-Heuss- Gymnasiums unter der Leitung von Frau Jutta Schidlo begrüßte uns mit „Best of Bach“ aus der Kantate Nr. 208 von Johann Sebastian Bach. Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel hält einen informativen Vortrag zu einem bedeutenden Abschnitt der Geschichte Nördlingens, mit dem Titel „…. dass Menschenhände solch großes Unheil anrichten können,“ Schicksale Nördlinger Soldaten im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918). An die von Unbekannt verfasste und eingangs zitierte Lebensweisheit werden wir gerade in diesen Tagen des Jahreswechsels erinnert. Mancher blickt mit einer gewissen Sorge in die Zukunft, mancher aber auch mit negativen Gefühlen auf seine gegenwärtige Situation.

~ 1 ~<br />

Neujahrsempfang 2014<br />

am Sonntag, 12. Januar 2014, im <strong>Stadt</strong>saal Klösterle<br />

(es gilt das gesprochene Wort)<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

liebe Gäste,<br />

„Jeder Tag im neuen Jahr<br />

hat sein kleines Licht.<br />

Jede Stunde fordert klar:<br />

Mensch tu deine Pflicht!<br />

Halt die Auen offen<br />

dem Glauben, Lieben, Hoffen!<br />

Geht was schief, behalte Mut,<br />

morgen wird es wieder gut!“<br />

Unbekannt<br />

Mit diesem Vers zum Neujahr begrüße ich Sie sehr herzlich und freue<br />

mich über Ihre zahlreiche Teilnahme am traditionellen Neujahrsempfang<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong>. Unser <strong>Stadt</strong>saal im altehrwürdigen Klösterle<br />

bildet den festlichen Rahmen, das Orchester <strong>des</strong> Theodor-Heuss-<br />

Gymnasiums unter der Leitung von Frau Jutta Schidlo begrüßte uns<br />

mit „Best of Bach“ aus der Kantate Nr. 208 von Johann Sebastian<br />

Bach.<br />

<strong>Stadt</strong>archivar Dr. Wilfried Sponsel hält einen informativen Vortrag zu<br />

einem bedeutenden Abschnitt der Geschichte <strong>Nördlingen</strong>s, mit dem<br />

Titel „…. dass Menschenhände solch großes Unheil anrichten können,“<br />

Schicksale Nördlinger Soldaten im Ersten Weltkrieg (1914 –<br />

1918).<br />

An die von Unbekannt verfasste und eingangs zitierte Lebensweisheit<br />

werden wir gerade in diesen Tagen <strong>des</strong> Jahreswechsels erinnert. Mancher<br />

blickt mit einer gewissen Sorge in die Zukunft, mancher aber<br />

auch mit negativen Gefühlen auf seine gegenwärtige Situation.


~ 2 ~<br />

Welche Entwicklung in wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht<br />

werden die nächsten zwölf Monate für uns, ja für unser gesamtes Gemeinwesen<br />

bringen?<br />

Über einen Blick in die Zukunft lässt sich nur spekulieren. Und Spekulationen<br />

führen häufig in die Irre. Mit Prognosen ist es bekanntlich<br />

ebenso. Sie sind schwierig, weil sie sich mit der Zukunft befassen.<br />

Deshalb sollten wir uns darauf nicht einlassen.<br />

Klarer ist dagegen der Blick auf die Gegenwart. Mit ihr können wir<br />

uns auseinandersetzen und in diesem Fall beruht unser Urteil auf Fakten.<br />

Der Jahreswechsel ist ein guter Anlass, sich mit dem Hier und<br />

Jetzt zu befassen – auch wenn er meist dazu genutzt wird, einen Blick<br />

in die Zukunft zu wagen. Ich halte es für richtig, darüber nachzudenken,<br />

ob wir unserer konkreten Situation immer gerecht werden.<br />

Trotz aller Fragestellung in der gegenwärtigen Situation blicke ich optimistisch<br />

in das nächste Jahr. In diesem Optimismus sehe ich mich<br />

vor allem durch die Einstellung von Ihnen, verehrte Bürgerinnen und<br />

Bürger unserer Kommune, bestärkt. Gerade das abgelaufene Jahr hat<br />

gezeigt, welcher Gemeinsinn in den Mauern dieser <strong>Stadt</strong> herrscht. Das<br />

Feld unserer örtlichen Gemeinschaft wächst und gedeiht – um es einmal<br />

etwas bildhaft auszudrücken.<br />

Veranstaltungen wie der heutige Neujahrsempfang bieten hervorragende<br />

Möglichkeiten, sich in dieser örtlichen Gemeinschaft kennenzulernen<br />

und bestehende Beziehungen zu vertiefen. Einem Zitat von<br />

Dominique Pire folgend möchte ich Sie quasi als Brückenbauer bezeichnen.<br />

Seinem Zitat zufolge bauen die Menschen zu viele Mauern<br />

und zu wenige Brücken.<br />

Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren gehören zu denen, die in<br />

unserer <strong>Stadt</strong> und in unserer Region Verantwortung tragen für das<br />

menschliche Miteinander, für soziale Netzwerke und für zukunftsträchtige<br />

Lebensgrundlagen. Daher ist der heutige Neujahrsempfang<br />

eine gute Gelegenheit zum Brücken bauen.<br />

In diesem Sinne begrüße ich Sie alle sehr herzlich und wünsche Ihnen<br />

im Neuen Jahr, das ja immerhin schon 11 Tage alt ist, persönliches<br />

Wohlergehen, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und wie es der


~ 3 ~<br />

eingangs zitierte Vers beinhaltet „Glaube, Liebe Hoffnung und auch<br />

ein Stück Mut.<br />

Persönliche Begrüßung:<br />

Besonders willkommen heißen möchte ich einige Ehrengäste und<br />

schließe dabei die Partnerinnen und Partner jeweils mit ein.<br />

Als Vertreter der Geistlichkeit nenne ich stellvertretend<br />

Dekan Gerhard Wolfermann<br />

Geistl. Rat Paul Erber<br />

Pfarrer Maier von der Kirchengemeinde Löpsingen/Pfäfflingen.<br />

die ehrwürdigen Schwestern vom Kloster Maria Stern:<br />

Sr. Sigrid<br />

Die Abgeordneten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>tages<br />

Gabriele Fograscher<br />

Ulrich Lange, ihm darf ich an dieser Stelle noch ganz herzlich gratulieren<br />

zu seiner anstehenden Wahl zum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur der CDU/CSU-<br />

Bun<strong>des</strong>tagsfraktion, wahrlich ein Quantensprung für Sie persönlich<br />

aber auch für <strong>Nördlingen</strong> und den ganzen Donau-Ries-Kreis.<br />

den Abgeordnete <strong>des</strong> Landtages: Wolfgang Fackler,<br />

die ehemaligen Abgeordneten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Bezirks:<br />

Hans Raidel und Alois Stadler,<br />

Ich begrüße den Vertreter <strong>des</strong> Bezirks Schwaben<br />

Peter Schiele,<br />

sowie unseren Landrat Stefan Rößle<br />

und die anwesenden Kreisräte.<br />

Ich grüße<br />

I.D. Camilla Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein.<br />

Wir freuen uns über unsere Gäste aus Stollberg<br />

Frau Katharina Mann, als Vertreterin von Oberbürgermeister Marcel<br />

Schmid,


~ 4 ~<br />

sowie den ehemaligen Bürgermeister Siegfried Schmid.<br />

Ich grüße die zahlreich erschienenen Bürgermeister-Kollegen aus dem<br />

Ries, stellvertretend nenne ich<br />

Joseph Mayer aus Wallerstein<br />

Wolfgang Kilian aus Harburg<br />

Josef Lutz aus Reimlingen<br />

Klaus Lingel aus Fremdingen<br />

und meine Kollegen aus dem benachbarten Baden-Württemberg:<br />

Willi Feige, Manfred Haase, Willibald Freihart<br />

und die stv. BMin Gisela Knobloch aus Bopfingen.<br />

Ich grüße meine Kolleginnen und Kollegen aus dem <strong>Stadt</strong>rat,<br />

an der Spitze meine Stellvertreter Helmut Guckert und Richard Gerstenmeyer,<br />

die Fraktionsvorsitzenden: Markus Landenberger-Schneider, Emma<br />

Meilbeck-Hertle, Paul Schneele, Wolfgang Goschenhofer und Dr.<br />

Werner Frank,<br />

sowie die Herren Ortssprecher.<br />

Willkommen heiße ich unsere Ehrenbürger:<br />

Altoberbürgermeister Paul Kling,<br />

Dr. Hans-Dieter Beck,<br />

und den Sohn unseres ehemaligen Ehrenbürgers<br />

Prof. Dr. Hermann Keßler.<br />

Auch die von der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> mit der Goldenen und Silbernen<br />

Bürgermedaille oder dem Ehrenbrief ausgezeichneten Mitbürger seien<br />

mir herzlich willkommen.<br />

Ich grüße die Vertreter aus Handel, Handwerk und Gewerbe:<br />

Franz Leinfelder, Vorsitzender IHK-Regionalversammlung ,<br />

stv. Kreishandwerkermeister Werner Luther<br />

stv. Vorsitzender der Handwerkskammer Schwaben, Franz Kugler,<br />

den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben, Alban<br />

Faußner,<br />

sowie als Vertreter <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>marketingvereins Sandro Weber


~ 5 ~<br />

Ich grüße die Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände,<br />

die Repräsentanten der Parteien und Gewerkschaften.<br />

Ein herzliches Willkommen an den Leiter der PI <strong>Nördlingen</strong>, Walter<br />

Beck<br />

Ich grüße die Vertreter <strong>des</strong> Bayer. Roten Kreuzes, der DLRG, der<br />

Freiwilligen Feuerwehren und <strong>des</strong> THW.<br />

Ich grüße die Leiter der Ämter und Behörden,<br />

stellvertretend nenne ich Hans-Carol Roth von der Agentur für Arbeit<br />

und Prof. Dr. Markus Glück vom TCW.<br />

Ich heiße willkommen die Vertreter der Banken:<br />

Vorstände Wolfgang Winter und Karl-Heinz Wiesinger von der Sparkasse,<br />

Paul Ritter von der Raiffeisen-Volksbank Ries,<br />

Direktor Wolfgang Hahn von der Commerzbank AG und<br />

Filialdirektorin Karin Göggerle-Deffner von der Hypo-Vereinsbank.<br />

Herzlich willkommen heiße ich die Vertreter der Industrie, der Nördlinger<br />

Firmen, stellvertretend<br />

Reiner Hertle von der Schwaben Präzision Fritz Hopf GmbH,<br />

Dr. Oliver Kranert, C.H.Beck,<br />

Herbert Schein, VARTA Microbatterie GmbH,<br />

Paul Feistle, DS Smith Packaging<br />

Erich Schmidt, Kathrein mobilcom<br />

Ich grüße den Vertreter <strong>des</strong> Staatlichen Schulamtes, Ltd. Schulamtsdirektor<br />

Anton Kapfer,<br />

sowie die Leiter der Nördlinger Schulen<br />

Robert Böse vom Theodor-Heuss-Gymnasium,<br />

Thomas Möckel von der Realschule Maria Stern<br />

Dr. Sigrid Christeiner, Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

Marga Riedelsheimer, Mittelschule,<br />

Kurt Moll, Grundschule an der Schillerstraße,


~ 6 ~<br />

Klaus Mayer, Grundschule Mitte,<br />

Johanna Eberhard, Hans-Schäufelin-Schule,<br />

Margit Stimpfle, Volksschule Löpsingen,<br />

Margit Wöllmer, Grundschule Kleinerdlingen-Ederheim,<br />

Ulrich Hamberger, St.-Georg-Schule,<br />

Bernd Schneider, Liselotte-Nold-Schule,<br />

Martin Neumann, Staatl. Berufliches Schulzentrum<br />

Herzlich willkommen heiße ich den Präsidenten der Hochschule<br />

Augsburg, Prof. Dr. Hans-Eberhard Schurk.<br />

Ich grüße die Vertreter <strong>des</strong> gKU<br />

Vorstand Jürgen Busse,<br />

Verwaltungsräte Prof. Dr. Wolfgang Schramm und Gunther Düll.<br />

Als Vertreter der<br />

Kranken- und Ersatzkassen, begrüße ich den Direktor der AOK Donauwörth,<br />

Johannes Hiller,<br />

sowie Günther Wernhard vom VdK und die<br />

Vertreter der Heimat- und Vertriebenenverbände.<br />

Ein Willkommen an die Amtsleiter (Frau Schwarz, Peter Schiele,<br />

Bernhard Kugler, Hans-Georg Sigel) sowie die Sachgebietsleiter aus<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung und Vereinigten Wohltätigkeitsstiftungen,<br />

die Leiter der städtischen Einrichtungen und der <strong>Stadt</strong>werke<br />

und die Mitarbeiter der Landkreisverwaltung (Frank Hlouschek).<br />

Ich grüße den Geschäftsführer der Gem. Baugenossenschaft Blasius<br />

Wizinger.<br />

Vorsitzender der Rieser Kulturtage Dr. Wulf Kavasch<br />

und der Rieser Musikschule, Ernst Mayer<br />

Ich grüße Friedrun Meyer und 10 Damen <strong>des</strong> Internationalen Frauencafes.<br />

Ebenfalls willkommen heiße ich die Trägerin <strong>des</strong> Deutschen Umweltpreises,<br />

Frau Carmen Hock-Heyl.


~ 7 ~<br />

Ich begrüße alle Bürgerinnen und Bürger, die in den Genuss einer<br />

Eintrittskarte für diesen Empfang gekommen sind.<br />

Auch allen Vertretern der Medien, stellvertretend Carl Völkl von den<br />

Rieser Nachrichten, ein herzliches Willkommen.<br />

Besondere Gästegruppe<br />

Neujahrsempfang 2014<br />

Es hat sich inzwischen bei den Neujahrsempfängen der <strong>Stadt</strong> als guter<br />

Brauch eingeführt, dass je<strong>des</strong> Mal Personen und Gruppen eingeladen<br />

werden, die in der Bürgerschaft eine besondere Verantwortung inne<br />

und für sie <strong>des</strong>halb eine hohe Bedeutung haben. In diesem Jahr ist es<br />

die Ärzteschaft der <strong>Stadt</strong>, die unsere Gäste sind. Ich möchte Sie alle,<br />

ob Sie nun als niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oder an unserem<br />

Stiftungskrankenhaus tätig sind, recht herzlich begrüßen und Ihnen<br />

für Ihr zahlreiches Kommen danken.<br />

Stellvertretend nenne ich den Ärztlichen Direktor <strong>des</strong> Stiftungskrankenhauses<br />

Dr. Dietmar Blechschmidt<br />

Sowie die Chefärzte<br />

Prof. Dr. Bernhard Kuch, Dr. Olaf Lanzinner, Andreas Lucke.<br />

und die Sprecherin der Hausärzte, Frau Dr. Claudia Völkl.<br />

Der Bürger nimmt allzu oft eine ärztliche Rundum-Versorgung, ob<br />

nun ambulant oder stationär, als selbstverständlich in Anspruch. Wie<br />

viel allerdings dabei an Arbeitsaufwand, ständiger Bereitschaft und<br />

Verantwortung dahinter steht, ist ihm meist nicht bewusst.<br />

Mit der heutigen Einladung zum Neujahrsempfang soll <strong>des</strong>halb deutlich<br />

gemacht werden, dass wir, d. h. in der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> und der<br />

umgebenden Region, froh darüber sein können, dass eine sehr kompetente<br />

Ärzteschaft in fast allen Bereichen der Medizin, ortsnah und zu<br />

jeder Zeit eine hoch qualifizierte Versorgung ihrer Patienten ambulant<br />

und stationär garantiert. Für diesen Ihren steten Dienst möchte ich<br />

Ihnen heute im Namen der <strong>Stadt</strong> aber auch persönlich meinen Dank<br />

ausdrücken. Dieses Ihr Engagement ist umso anerkennenswerter, da


~ 8 ~<br />

es unter immer schärferen, staatlich verordneten finanziellen Restriktionen<br />

erbracht wird.<br />

Sehr bewusst haben wir heute neben den niedergelassenen Ärztinnen<br />

und Ärzten auch unsere ärztlichen Mitarbeiter/innen im Stiftungskrankenhaus<br />

eingeladen, soll doch damit auch Ihr aufopfernder Dienst<br />

öffentlich honoriert werden.<br />

Darüber hinaus soll die heutige Einladung auch das konstruktive Miteinander<br />

zwischen Ihnen, d. h. dem Stiftungskrankenhaus insgesamt<br />

und den niedergelassenen Ärzten dokumentieren und auch einen weiteren<br />

Gesprächsaustausch ermöglichen, also Brücken gebaut und verbessert<br />

werden, die im Alltag so wichtig sind.<br />

Unsere Region kann sehr froh sein, über eine qualifizierte Ärzteschaft<br />

im Stiftungskrankenhaus und bei den niedergelassenen Haus- und<br />

Fachärzten zu verfügen. Die Politik auf allen Ebenen hat mittlerweile<br />

ihren Fokus auf die Sicherung dieser Strukturen in der Zukunft gerade<br />

im ländlichen Raum gelegt. Aufgrund der Altersstruktur der Ärzteschaft<br />

wird es in den nächsten Jahren sicherlich einiger Kreativität<br />

bedürfen, um junge Ärzte auf das Land zu bringen – ich beziehe dabei<br />

durchaus auch die <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> mit ein. Alle müssen zusammenhelfen,<br />

damit in Zukunft in <strong>Nördlingen</strong> und der umliegenden Region<br />

und auch im Stiftungskrankenhaus keine Versorgungslücken entstehen.<br />

Eine ausreichende ärztliche Versorgung ist ein außergewöhnlich<br />

wichtiger Bestandteil der Infrastruktur einer Region und somit auch<br />

ein elementarer Beitrag zu deren Attraktivität. Das Problem der ärztlichen<br />

Versorgung steht auf der Tagesordnung aller Verantwortlichen<br />

ganz oben. Der Nachwuchsmangel betrifft dabei sowohl die niedergelassenen<br />

Ärzte als auch das Stiftungskrankenhaus.<br />

Apropos Stiftungskrankenhaus. Lassen Sie mich zu <strong>des</strong>sen derzeitiger<br />

Situation und seinen Perspektiven einige Ausführungen machen, an<br />

denen Sie als Ärzte, die auch unmittelbar mit ihm zu tun haben, wie<br />

auch die heimische Bevölkerung sicherlich interessiert sind.<br />

Seit Jahr und Tag hat unser Stiftungskrankenhaus wie alle Krankenhäuser<br />

mit dem gleichen Kostendruck wie die Ärzteschaft zu kämpfen.<br />

Die Budgets sind gedeckelt und entsprechen in ihren Steigerungen<br />

in keiner Weise den tatsächlichen Steigerungen der Personal- und


~ 9 ~<br />

Sachkosten. Die Folgen sind klar: trotz hoher Leistung aller Beschäftigten<br />

und striktem Wirtschaften wird es immer schwieriger, Ausgaben<br />

und Einnahmen im Lot zu halten.<br />

Bei der anstehenden Neuregelung der Fallpauschalen im kommenden<br />

Jahr ist die Sonderrolle der Landkliniken <strong>des</strong>halb zu berücksichtigen.<br />

Bei allen berechtigten Sparüberlegungen sollte man die besonderen<br />

Aufgaben der Kliniken im ländlichen Raum nicht aus dem Auge verlieren,<br />

denn sie garantieren eine zeitnahe erste medizinische Not- und<br />

Grundversorgung. Deshalb dürfen nicht allein betriebswirtschaftliche<br />

Argumente die Entscheidungen beeinflussen. Oder wie es der Präsident<br />

<strong>des</strong> Bayerischen Landkreistages Jakob Kreidl kürzlich etwas<br />

drastisch formulierte: „Kliniken in der Region dürfen nicht zur leichten<br />

Beute lebensferner Gesundheitspolitiker werden“.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, unser Stiftungskrankenhaus<br />

gehört seit dem Jahr 2008 dem gemeinsamen Kommunalunternehmen<br />

der Donau-Ries-Kliniken an. Die Entscheidung für diese Zusammenarbeit<br />

und diesen Verbund war auch angesichts <strong>des</strong> Kostendrucks im<br />

Gesundheitswesen richtig und zukunftsweisend. Natürlich bedeutete<br />

der Zusammenschluss von drei Krankenhäusern und fünf Seniorenheimen<br />

eine enorme Herausforderung auf dem Weg zum gemeinsamen<br />

Kommunalunternehmen.<br />

Trotz aller nicht wegzudiskutierenden Probleme ist das gemeinsame<br />

Kommunalunternehmen dem Stiftungskrankenhaus gut bekommen.<br />

Einige sehr wichtige Investitionen wurden durchgeführt und angestoßen.<br />

Ich erinnere nur an den Neubau der Rettungswache, die Neugestaltung<br />

der Notaufnahme, den Bau und die Einrichtung der Kardiologie<br />

und den derzeit laufenden Neubau einer Intensivstation oder an<br />

die veränderte Unterbringung der Palliativstation im 4. Stock. Diese<br />

Baumaßnahmen, die in enger Verbindung mit der Umsetzung <strong>des</strong> beschlossenen<br />

Medizinkonzeptes stehen, sind für unser Stiftungskrankenhaus<br />

absolut zukunftssichernd.<br />

Unser Haus kann gerade <strong>des</strong>halb einen wichtigen Beitrag leisten, das<br />

gKU aus der im Jahre 2013 aufgetretenen finanziellen Krise zu führen.<br />

Für diese Bündelung der Kräfte und Ihre unermüdliche Arbeit<br />

darf ich allen Ärztinnen und Ärzten aber auch allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern im Pflegebereich herzlich danken. Das Stiftungs-


~ 10 ~<br />

krankenhaus ist längst nicht mehr das „Sorgenkind“ <strong>des</strong> gKU, sondern<br />

mehr und mehr ein Leuchtturm <strong>des</strong> Gesamtunternehmens. Das Haus<br />

genießt einen sehr guten Ruf und hat das Vertrauen der Patientinnen<br />

und Patienten. Das Rechnungsergebnis <strong>des</strong> Nördlinger Hauses <strong>des</strong><br />

Jahres 2013 unterstreicht dies nachdrücklich. Dies ist auch und gerade<br />

der Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Ich bitte auch alle<br />

niedergelassenen Ärzte um eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem Stiftungskrankenhaus. Wir sitzen alle in einem Boot,<br />

wenn es gilt, den Gesundheitsstandort <strong>Nördlingen</strong> zu halten und zu<br />

stärken.<br />

Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dieser positiven Einstellung das<br />

gemeinsame Kommunalunternehmen in den nächsten Jahren aus der<br />

Krise führen und es zukunftssicher machen. Ich kann nur immer wieder<br />

betonen, dass die qualifizierte, hochwertige Versorgung unserer<br />

Kranken in unserem Stiftungskrankenhaus absolute Priorität gegenüber<br />

ökonomischen Argumenten hat. Die medizinische Indikation<br />

geht wirtschaftlichen Zwängen vor, auch wenn am Ende die Allgemeinheit<br />

– sprich der Steuerzahler – für eventuelle Defizite aufkommen<br />

muss. Die Versorgung vor Ort ist für Patienten und Angehörige<br />

weniger belastend und führt zu einer langfristigen Bindung an das<br />

Krankenhaus. Hinzu kommt, dass die Ansiedlung niedergelassener<br />

Fachärzte im Bereich der Urologie, Neurologie und demnächst im Bereich<br />

der Orthopädie auch im Bereich der Ambulanz hervorragende<br />

Möglichkeiten der ärztlichen Versorgung schafft.<br />

Um die medizinische Versorgung in der Fläche zu sichern, muss das<br />

Leistungsangebot der Landkrankenhäuser nach meiner festen Überzeugung<br />

noch mehr an die Bedürfnisse angepasst werden.<br />

Und wenn es uns dann noch gelingt, im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2014 die unzumutbare<br />

Parkplatzsituation am Stift zu entschärfen, haben wir einen<br />

weiteren wichtigen Beitrag zur Kundenfreundlichkeit geschaffen. Ich<br />

wäre Ihnen, sehr geehrter Herr Landrat, sehr dankbar, wenn Sie hier<br />

zusammen mit der <strong>Stadt</strong> und dem gKU eine Lösung unterstützen würden,<br />

die den Bau weiterer Parkplätze für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern aber auch die Besucher vorsieht.<br />

Wenn ich nun etwas ausführlicher auf das Gesundheits- und Krankenhauswesen<br />

eingegangen bin, hat dies mit der großen Bedeutung


~ 11 ~<br />

für die Bevölkerung und der Aktualität <strong>des</strong> Themas zu tun, denn: „Der<br />

Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen“.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

der Rückblick auf das vergangene Jahr ist wie immer geprägt von der<br />

Betrachtung <strong>des</strong> Haushalts und der Finanzen. So galt vor einem Jahr<br />

als ausgemacht, dass die deutsche Wirtschaft ganz und gar unbeschadet<br />

durch die Euro-Krise kommen würde – die Eurokrise, so die weit<br />

verbreitete Auffassung: das war die Krise der „Anderen“. Im Rückblick<br />

auf das abgelaufene Jahr zeigt sich, wie gewagt diese Zuversicht<br />

gewesen war. Die Konjunktur in Deutschland hat im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen<br />

Jahres weit weniger Fahrt aufgenommen, als vielfach erwartet<br />

wurde, und wird am Ende um gerade einmal 0,4 Prozent gewachsen<br />

sein. Im Vergleich zu den Wachstumsraten der Vorjahre –<br />

mit 4,0 % in 2010, 3,3 % in 2011 und 0,7 % in 2012 ein doch recht<br />

bescheidenes Ergebnis. Im europäischen Vergleich ist unser Land jedoch<br />

wiederum seiner Rolle als Konjunkturlokomotive gerecht geworden.<br />

Erfreulich ist auch, dass sich der private Konsum, die sog.<br />

„Binnennachfrage“, verstärkt als wichtige Nachfragekomponente<br />

etabliert hat.<br />

Bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> war die Entwicklung der Kommunalfinanzen<br />

im vergangenen Jahr durch „Licht und Schatten“ gekennzeichnet:<br />

1. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, unserer wichtigsten<br />

Steuereinnahme, konnten bei weitem nicht an das außergewöhnlich<br />

gute Vorjahresergebnis anknüpfen und lagen mit einem<br />

Ergebnis von „nur“ 13,5 Mio. € um 3,3 Mio. EUR oder<br />

knapp 20 v.H. niedriger. Wir waren <strong>des</strong>halb ohne Zweifel gut<br />

beraten, bei der Haushaltsplanung nicht von dauerhaft hohen<br />

Gewerbesteuereinnahmen auf dem Niveau <strong>des</strong> Spitzenergebnisses<br />

2012 auszugehen.<br />

2. Im Gegensatz zur Gewerbesteuer konnte beim Gemeindeanteil<br />

aus der Einkommensteuer die seit 2011 anhaltende Aufwärtsentwickung<br />

fortgesetzt werden. Das für unsere Verhältnisse be-


~ 12 ~<br />

reits erfreuliche Vorjahresergebnis konnte um gut 8 % oder<br />

614.000 € gesteigert werden.<br />

3. Die Attraktivität der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> als Wohn- und Unternehmensstandort<br />

war aus den Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer<br />

in besonderem Maße ablesbar. Mit einem Aufkommen<br />

von 640.000 € haben wir einen bislang noch nie dagewesenen<br />

Wert erreicht, der die besondere Nachfragesituation in unserer<br />

<strong>Stadt</strong> auf dem Grundstücks- und Wohnungssektor widerspiegelt.<br />

4. Dank der erfreulichen Steuereinnahmen, die leider zum Teil<br />

wieder durch stetig steigende Ausgaben in vielen Bereichen aufgezehrt<br />

werden - wird sich die Zuführung an den Vermögenshaushalt<br />

voraussichtlich auf gut 4 Mio. € belaufen. Dies entspräche<br />

dem Doppelten <strong>des</strong> Haushaltsansatzes, wobei der Vorjahreswert<br />

noch um 3,1 Mio. € höher lag.<br />

5. Damit verläuft die Entwicklung unserer Gemeindefinanzen zwar<br />

besser als prognostiziert, jedoch deutlich schlechter als im<br />

Vorjahr. So waren im Haushalt 2013 neben einer Kreditaufnahme<br />

von 1 Mio. €, die wir zu 2/3 auch tatsächlich für die Aufnahme<br />

zinsloser bzw. -günstiger Kredite in Anspruch genommen<br />

haben, Rücklagenentnahmen in Höhe von fast 8 Mio. €<br />

eingeplant. Nach jetzigem Stand dürfte ein Großteil dieser<br />

Rücklagenentnahme auch tatsächlich benötigt werden, zumal<br />

wir im vergangenen Jahr eine enorm hohe Abwicklungsquote<br />

unserer Investitionen mit knapp 80 v.H. <strong>des</strong> im Plan vorgesehenen<br />

Investitionsvolumens, das sind mehr als 12 Mio. EUR,<br />

verzeichnen konnten. Der genaue Abgleich bleibt natürlich den<br />

in den nächsten Tagen anstehenden Jahresabschlussarbeiten<br />

vorbehalten.<br />

Wir haben im vergangenen Jahr wieder viele Projekte angegangen<br />

und umgesetzt.<br />

Um Ihnen auch visuell die Ereignisse <strong>des</strong> Jahres 2013 zu zeigen, darf<br />

ich Sie um Aufmerksamkeit für den nun folgenden Filmbeitrag bitten,<br />

der von Horst Lenner zusammengestellt wurde. Außerdem besteht die


~ 13 ~<br />

Möglichkeit in den Veröffentlichungen der Rieser Nachrichten und im<br />

gedruckten Jahresrückblick, der im Foyer ausliegt, weitere Einzelheiten<br />

nachzulesen.<br />

Film<br />

2014<br />

Welche Entwicklungen sind nun im NEUEN JAHR, also in 2014, zu<br />

erwarten? Glaubt man den Prognosen <strong>des</strong> Instituts für Weltwirtschaft<br />

aus Kiel, stehen die Zeichen für die Konjunkturentwicklung in<br />

Deutschland ganz klar auf Expansion. So soll das Bruttoinlandsprodukt<br />

in Deutschland um 1,7 % wachsen und gegen Jahresende<br />

die Schwelle zur Hochkonjunktur überschreiten. Für 2015 wird dann<br />

mit einem Wachstum von 2,5 % gerechnet. Auf Basis dieses Prognose-Szenarios,<br />

das auch von anderen Instituten geteilt wird, ist <strong>des</strong>halb<br />

von einem weiteren Aufwuchs der kommunalen Steuereinnahmen<br />

auszugehen.<br />

Für uns Kommunen sind insbesondere Steuer- und Umlagekraft<br />

wichtige Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort, gerade<br />

auch im interkommunalen Vergleich. Deshalb möchte ich hierzu<br />

nachfolgend einige Ausführungen machen, die ich der Einfachheit<br />

halber auf die Umlagekraft beschränke. Diese umfasst neben den nivellierten<br />

Steuereinnahmen auch die Schlüsselzuweisungen. Die Situation<br />

stellt sich wie folgt dar:<br />

1. Die Umlagekraft unseres Landkreises steigt um fast 24 Mio. €<br />

und „katapultiert“ unseren Landkreis im pro-Kopf-Vergleich auf<br />

Platz 1 der 10 Landkreise im Regierungsbezirk Schwaben und<br />

auf Platz 6 der 71 Landkreise in Bayern. Dank dieser Entwicklung<br />

würde der Landkreis bei gleichbleibendem Kreisumlagesatz<br />

Mehreinnahmen aus der Kreisumlage von 11,4 Mio. € erzielen.<br />

Die Pro-Kopf-Kreisumlage, also die absolute Umlage pro<br />

Landkreis-Einwohner, würde auf 487 € ansteigen - das wäre ein<br />

innerhalb der schwäbischen Landkreise bislang noch nie dage-


~ 14 ~<br />

wesener Spitzenwert. Dieser Spitzenwert stellt – als Kehrseite<br />

der Medaillie – allerdings gleichzeitig eine Spitzenbelastung für<br />

uns Kommunen da. Vor diesem Hintergrund sollte – trotz hoher<br />

Investitionsbelastung <strong>des</strong> Landkreises – eine Senkung <strong>des</strong> Umlagesatzes<br />

machbar sein, zumal der Landkreis auch von einer<br />

Senkung <strong>des</strong> Bezirksumlagesatzes profitiert und der Rückgang<br />

der Landkreis- Schlüsselzuweisungen weitaus geringer ausfällt,<br />

wie angenommen. Eine Senkung <strong>des</strong> Umlagesatzes wäre zudem<br />

– wie ich meine – auch ein Gebot der Fairness gegenüber den<br />

Kommunen, zumal es ja wir sind, die 44 Städte und Gemeinden<br />

im Landkreis Donau-Ries, die mit unserer vor Ort erwirtschafteten<br />

Steuer- und Wirtschaftskraft die positive Entwicklung<br />

der Landkreis-Umlagekraft und damit der Landkreis-Finanzen<br />

überhaupt erst ermöglichen.<br />

2. Auch bei der <strong>Stadt</strong> selbst steigt die Umlagekraft, und zwar um<br />

2,9 Mio. € oder 16 %. Im Pro-Kopf-Vergleich der Umlagekraft<br />

liegen wir auf Platz 6 der 44 Landkreis-Gemeinden, auf Platz<br />

24 innerhalb <strong>des</strong> Regierungsbezirks Schwaben und Platz 143<br />

der 2.056 Gemeinden in Bayern. Im Vergleich der pro-Kopf-<br />

Umlage der Gemeinden unserer Größenklasse, also der Gemeinden<br />

zwischen 10.000 und 20.000 Einwohnern, liegen wir jedoch<br />

gerade einmal im Durchschnitt, was die gerade dargestellte Statistik<br />

deutlich relativiert. Dies lässt folgenden Schluss zu: Städte<br />

und Gemeinden unserer Größenordnung verfügen einerseits<br />

über eine eher überdurchschnittliche Finanzausstattung, sind auf<br />

diese jedoch andererseits auch dringend angewiesen, um ihren<br />

vielfältigen Aufgaben und Belastungen, insbesondere als Umland-Zentren,<br />

auch tatsächlich gerecht werden zu können. Sonderbelastungen<br />

in <strong>Nördlingen</strong> sind ja beispielsweise der Erhalt<br />

der St. Georgskirche oder der historischen <strong>Stadt</strong>mauer. Dass diese<br />

Sonderbelastungen eher zunehmen, zeigt sich daran, dass wir<br />

das Dreijahres-Bauprogramm an St. Georg auf nunmehr 2,5 Mio.<br />

€ verdoppeln mussten. Gleiches gilt für die <strong>Stadt</strong>mauer, wo<br />

wir - trotz ständiger Durchführung von Sonderprojekten (Stichwort:<br />

Löpsinger Tor) – ebenfalls an einer Verdoppelung und<br />

darüber hinaus an einem deutlich aufgestockten Bauunterhalt<br />

nicht vorbeikommen.


~ 15 ~<br />

Die Kreisumlage, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist <strong>des</strong>halb<br />

keine Ausgabe, die wir „quasi aus der Portokasse“ bestreiten<br />

können, zumal es sich im Jahr 2014 bei gleichbleibendem Hebesatz<br />

um einen Betrag von mehr als 10 Mio. € handelt !<br />

Weitere wichtige Eckpunkte für die finanzielle Ausstattung der<br />

Kommunen wurden ja erst vor kurzen in den im Dezember abgeschlossenen<br />

Verhandlungen über den kommunalen Finanzausgleich<br />

2014 festgelegt. Erfreulicherweise konnten hierbei in einigen Bereichen<br />

Verbesserungen erzielt werden, die auch für die <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong><br />

von Bedeutung sind. Ich nenne hier<br />

‐ die Anhebung <strong>des</strong> FAG-Regelfördersatzes bei Baumaßnahmen<br />

an Schulen und Kindertagesstätten von bisher 35 auf 40 v.H.<br />

‐ die Abschaffung der örtlichen Beteiligung für Kommunen bei<br />

Investitionen an den in deren Trägerschaft befindlichen Krankenhäusern<br />

oder<br />

‐ die Anhebung der Pauschalen für Straßenunterhalt und Winterdienst<br />

um 10 v.H..<br />

Gleichwohl konnten zentrale Ziele, wie beispielsweise die Erhöhung<br />

<strong>des</strong> Anteils der Kommunen am allgemeinen Steuerverbund nicht erreicht<br />

werden. Angesichts der förderrechtlichen Pauschalierung der<br />

aufgrund diverser HOAI-Novellierungen deutlich gestiegenen Architekten-<br />

und Planungshonorare war die Anhebung <strong>des</strong> FAG-<br />

Fördersatzes zudem mehr als überfällig. Meiner Meinung nach ist<br />

auch bei der Auszahlung der FAG-Förderraten durch den Freistaat<br />

Bayern weiterer Handlungsbedarf gegeben. Ich darf dies am Beispiel<br />

der derzeit nahezu abgeschlossenen Generalsanierung unseres<br />

Schulgebäu<strong>des</strong> an der Squindostraße kurz darstellen:<br />

Die <strong>Stadt</strong> hat bis zum Jahresende istmäßig bereits rund 6 Mio. der rd.<br />

7 Mio. € Gesamtkosten (ohne EDV) verausgabt. Die Restkosten werden<br />

in den nächsten Monaten abfließen. Vom bewilligten FAG-<br />

Zuschuss in Höhe von 1,85 Mio. € haben wir gerade einmal eine Anfangsrate<br />

von 20 % erhalten; die Auszahlung der restlichen Zuschussraten<br />

wird sich - nach aktueller Auskunft der Zuschussbehörde – noch<br />

bis ins Jahr 2016 (!) hinziehen, so dass eine mehrjährige Vorfinanzierung<br />

durch die <strong>Stadt</strong> notwendig ist. Partnerschaftliches Miteinander<br />

zwischen Staat und Kommunen sieht anders aus !


~ 16 ~<br />

Selbstverständlich begrüße ich die im vergangenen Jahr durch Volksentscheid<br />

erfolgte verfassungsmäßige Normierung <strong>des</strong> Anspruchs<br />

der Gemeinden auf angemessene Finanzausstattung ! Es bleibt zu<br />

hoffen, dass diesem Schritt sehr bald auch entsprechende Taten folgen<br />

! Trotz der in den letzten Jahren allgemein gestiegenen Steuereinnahmen<br />

stellt sich die kommunale Finanzausstattung nämlich alles<br />

andere als komfortabel dar, zumal unser kommunales Budget durch<br />

vielfältige und ständig wachsende Aufgaben zunehmend ausgereizt<br />

ist. Auch hier einige Beispiele:<br />

‐ Bau und Betrieb von Kindertageseinrichtungen<br />

‐ Rechtsanspruch auf einem Krippenplatz ab dem 1. Geburtstag<br />

‐ Bereitstellung von Hortplätzen, Mittags- und Ganztagesbetreuung<br />

an Schulen<br />

‐ DSL-Versorgung unseres Gemeindegebietes mit schnellem Internet<br />

‐ Energetische Sanierung <strong>des</strong> kommunalen Gebäudebestan<strong>des</strong><br />

‐ Sanierungsstau beim Erhalt der kommunalen Infrastruktur, u.a.<br />

der Straßen und Brücken<br />

Der Hauptgeschäftsführer <strong>des</strong> Dt. Städtetages, Herr Dr. Gerd<br />

Landsberg, beschreibt die Situation in einer in der vergangenen Woche<br />

durchgeführten Bilanzpressekonferenz wie folgt:<br />

„Gute Schulen, Straßen, Wege, Plätze, ein leistungsfähiges, flächendecken<strong>des</strong><br />

Breitbandnetz, belastbare Brücken, energieeffiziente öffentliche<br />

Gebäude und ein Stromnetz, das den Herausforderungen der<br />

Energiewende gerecht wird, sind unverzichtbare Bausteine für eine<br />

erfolgreiche Wirtschaftun und die Grundlage für Lebensqualität , Sicherheit<br />

und Wohlstand. Diesen Herausforderungen wird Deutschland<br />

zurzeit nicht ausreichend gerecht.“<br />

Ich darf ergänzen: Auch Bayern wird diesen Herausforderungen derzeit<br />

nur zum Teil gerecht.<br />

Der Finanzausgleich, meine sehr verehrten Damen und Herren, soll<br />

die unterschiedliche Steuerkraft der Kommunen angleichen. Er darf<br />

jedoch keinesfalls übernivellieren, denn auch im interkommunalen<br />

Vergleich gilt: Leistung - sprich Engagement und Anstrengung der


~ 17 ~<br />

Akteure vor Ort um Einwohner, Unternehmen und Betriebe - muss<br />

sich lohnen !<br />

Nun noch ein Blick ein die derzeitigen Haushaltsplanungen für das<br />

laufende Jahr, die sich alles andere als einfach gestalten. Aufgrund<br />

der hohen Umlagebelastung, aber auch der steigenden Kosten in vielen<br />

Bereichen, wird der Verwaltungshaushalt im Jahr 2014 keinen<br />

nennenswerten Beitrag zur Finanzierung unserer Investitionen leisten<br />

können. Dies ist um so schmerzlicher, als im derzeitigen Entwurf <strong>des</strong><br />

Vermögenshaushalts – noch eine Finanzierungslücke von 10 Mio. €<br />

klafft ! Wir werden <strong>des</strong>halb in den Haushaltsberatungen nicht um<br />

Streichungen oder Verschiebungen umhinkommen, wobei wichtige<br />

Ziele auch 2014 weiterhin im Fokus bleiben. Beispielhaft nenne ich<br />

hier<br />

‐ die weitere Stärkung und unserer Altstadt durch attraktive Neugestaltung<br />

<strong>des</strong> Schäffles- und Rübenmarktes,<br />

‐ die Weiterentwicklung <strong>des</strong> jüngst erworbenen BayWA-<br />

Gelän<strong>des</strong> im Sinne <strong>des</strong> vom <strong>Stadt</strong>rat verabschiedeten ISEK’s,<br />

‐ die Entwicklung einer tragfähigen Nutzungskonzeption für das<br />

von uns gekaufte Bahnhofs-Empfangsgebäude,<br />

‐ die Weiterführung unserer Anstrengungen um den Klimaschutz,<br />

z.B. durch energetische Beleuchtungssanierung unserer<br />

Sporthallen und Einstellung eines Klimaschutz-Managers,<br />

‐ die Sanierung unseres Klösterle-<strong>Stadt</strong>saals und<br />

‐ die Fortführung unserer Investitionen in Bildung und Betreuung.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren, auf Basis <strong>des</strong> bisher Geschaffenen<br />

werden wir auch künftig bestrebt sein, die Zukunft unserer<br />

<strong>Stadt</strong> zu gestalten. Allerdings wird dies finanziell schwieriger werden.<br />

Wir werden daher nicht umhin kommen, verstärkt Prioritäten zu<br />

setzen und genau abzuwägen, welche Projekte die <strong>Stadt</strong> voranbringen<br />

und auf was verzichtet werden kann bzw. muss ! Nur wenn wir diesen<br />

Spagat meistern, betreiben wir verantwortungsvolle Politik, die auch<br />

den nachfolgenden Generationen Spielräume ermöglicht. Ich bin<br />

überzeugt: Wir alle, Bürger, Unternehmer, <strong>Stadt</strong>rat und Verwaltung<br />

werden mit verantwortungsbewusstem und überlegtem Handeln,<br />

sozusagen mit Herz und Verstand, unsere <strong>Stadt</strong> in eine gute Zukunft<br />

führen.


~ 18 ~<br />

Zum Abschluss meiner Ansprache darf ich mich bei allen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürgern, bei den Verantwortlichen in Wirtschaft und<br />

Handel, allen Brückenbauern in unserer Gesellschaft für ihre Beiträge<br />

zum Wohle der <strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> im abgelaufenen Jahr 2013 bedanken.<br />

Mein besonderer Dank gilt den Abgeordneten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und<br />

Lan<strong>des</strong>, Landrat Stefan Rößle und allen Mitgliedern <strong>des</strong> Kreistages<br />

und insbesondere den Damen und Herren <strong>des</strong> <strong>Stadt</strong>rates, die in 53 Sitzungen<br />

und bei vielen weiteren Terminen sich für die Belange der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Nördlingen</strong> eingesetzt haben.<br />

Großen Respekt habe ich auch vor den Personen, die sich bei den<br />

Kommunalwahlen im März d.J. als Kandidatinnen und Kandidaten<br />

zur Verfügung stellen, denn sie sind bereit, die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Nördlingen</strong> als liebens- und lebenswerte Gemeinschaft mit zu verantworten.<br />

Tun wir auch 2014 unsere Pflicht und halten die Augen offen, um die<br />

Erfolgsgeschichte unserer <strong>Stadt</strong> fortzuschreiben. Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit.<br />

„Jeder Tag im neuen Jahr<br />

hat sein kleines Licht.<br />

Jede Stunde fordert klar:<br />

Mensch tu deine Pflicht!<br />

Halt die Auen offen<br />

dem Glauben, Lieben, Hoffen!<br />

Geht was schief, behalte Mut,<br />

morgen wird es wieder gut!“<br />

Unbekannt

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