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Amtsblatt Nr. 09 - Stadt Südliches Anhalt

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Amts- und Mitteilungsblatt der VG „Südliches <strong>Anhalt</strong>“ Seite 26, <strong>Nr</strong>. 9/20<strong>09</strong><br />

Anhältsch jelesen und jekocht<br />

Ruth Brandt las „Paschlewwer Jeschichten“<br />

„Warum habe ich bei euch in Weißandt-Gölzau noch keine<br />

„Paschlewwer Jeschichten“ lesen dürfen?“ Diese Frage stellte<br />

Ruth Brandt als der Kultur- und Heimatverein Weißandt-Gölzau<br />

1990 e. V. sie mehrmals als Zeitzeugin über ihre Erlebnisse im<br />

zwanzigsten Jahrhundert berichten ließ. Ja, warum eigentlich<br />

nicht? Vielleicht weil in Weißandt-Gölzau stattdessen gelegentlich<br />

in kirchlichen Veranstaltungen alte überlieferte Texte der „Weißanner“<br />

Mundart vorgetragen wurden. Vielen war bekannt, dass<br />

Ruth Brandt regelmäßig einen Lesekreis in Köthen mit ihren<br />

Geschichten in anhaltischer Mundart erfreute. Die Mitglieder des<br />

Vereins griffen diese Anregung nun auf und so kam Ruth Brandt<br />

kürzlich in das Gemeindezentrum Weißandt-Gölzau.<br />

Trotz der Vorbereitung des großen Raumes mit einer Mikrofonanlage<br />

mochte Frau Brandt so ein „neumod’sches Ding“ gar nicht<br />

benutzen: „Meine Stimme ist noch in Ordnung, die Besucher müssen<br />

nur zuhören.“ Die über 40 Gäste hörten ihr gespannt zu und<br />

waren mucksmäuschenstill. Die Stimme Frau Brandts ging nur<br />

immer wieder in den durch den Lesestoff initiierten plötzlichen<br />

und herzhaften Lachsalven unter. Viele zückten die Taschentücher,<br />

um sich die Lachtränen wegzuputzen. Die Geschichten sind<br />

eben nicht nur in der Paschleber Mundart vorgetragen, sie berichten<br />

eben auch viel über das Leben der Bewohner dieser Gegend<br />

in längst vergangener Zeit. Lustige und traurige Erlebnisse oder<br />

Späße waren als Anekdoten überliefert und wurden schließlich<br />

vom 1850 in Großpaschleben geborenen Historiker Hermann<br />

Wäschke auf dem Papier festgehalten.<br />

Ruth Brand hatte für den Abend eine nette Auswahl an „Jeschichten“<br />

getroffen. Zwischendurch berichtete sie auch über einige<br />

eigene lustige Begebenheiten aus ihrem früheren Schuldienst in<br />

Radegast und Köthen. Es war ihr eine besondere Freude, dass<br />

sich durch die Bücher des Kultur- und Heimatvereins ehemalige<br />

Schüler bei ihr gemeldet und sie zur diamantenen Konfirmation<br />

2010 in Radegast eingeladen haben „Gern nehme ich die Einladung<br />

an und komme, wenn ich da noch ‘lebich’ bin!“, war ihre<br />

Antwort am Telefon.<br />

Alle Gäste blieben und ließen es sich schmecken. Die Meinungen<br />

der Teilnehmer diesem kulturellen und unterhaltsamen Abend:<br />

„Gelungene Veranstaltung, schön, entspannend, herzhaft gelacht,<br />

wann gibt es da heute noch Gelegenheit dazu? Man vergisst die<br />

Zeit. Ruth Brandt sollte bald wieder nach Weißandt-Gölzau kommen.<br />

Das Rezept für das Filzen-Gericht müsst ihr unbedingt auf<br />

eurer Internetseite bekannt machen!“<br />

Kultur- und Heimatverein Weißandt-Gölzau 1990 e. V.<br />

Amts- und Mitteilungsblatt<br />

der Verwaltungsgemeinschaft „Südliches <strong>Anhalt</strong>“<br />

Ruth Brandt ist Jahrgang 1920. Es ist beispielhaft, wie sie trotz<br />

ihrer nunmehr notwendig gewordenen Gehhilfen auf die Begegnung<br />

mit den Menschen nicht verzichten will. Sie vertritt die Meinung:<br />

„Es gibt immer einen Weg zum Ziel zu kommen, auch wenn<br />

er manchmal schwerfällt!“ Die Besucher im Gemeindezentrum<br />

honorierten ihren Vortrag mit anhaltendem Beifall. Viele Veranstaltungsbesucher<br />

nutzten die Gelegenheit nach der Lesung und<br />

suchten das Gespräch mit ihr. „Ich hatte etwas Lampenfieber,<br />

das erste Mal hier in Weißandt-Gölzau, wie werden meine Lesart<br />

und die Geschichten von den Zuhörern angenommen? Es war<br />

ein sehr angenehmes Publikum und ein vom Verein nett gestalteter<br />

Rahmen“, gesteht Ruth Brandt nach ihrer Lesung. Die Mitglieder<br />

des Kultur- und Heimatvereins hatten als Überraschung<br />

für die Besucher das Paschlewwer Gericht „Filzen“ gebacken.<br />

IMPRESSUM<br />

Das Amts- und Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft „Südliches <strong>Anhalt</strong>“<br />

mit den Mitgliedsgemeinden Edderitz, Fraßdorf, Glauzig, Görzig, Gröbzig, Großbadegast,<br />

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Radegast, Reupzig, Riesdorf, Scheuder, Trebbichau a.d. Fuhne, Weißandt-Gölzau,<br />

Wieskau, Zehbitz erscheint in der Regel 14-tägig jeweils donnerstags<br />

(sollte dieser Donnerstag ein Feiertag sein, erscheint es am darauffolgenden<br />

Werktag) und wird kostenlos an alle Haushalte verteilt.<br />

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An den Steinenden 10, Telefon 03535/489-0, Telefax 03535/489-115<br />

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