Konzeption - Stadt Immenstadt
Konzeption - Stadt Immenstadt
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<strong>Konzeption</strong><br />
Im Esch 5<br />
87509 Stein<br />
08323 – 3851
Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Grußwort<br />
Vorwort<br />
Herr Pfarrer Zech<br />
Kindergartenteam<br />
1. Unser katholischer Kindergarten<br />
1.1 Träger der Einrichtung<br />
1.2 Gesetzliche Grundlagen<br />
1.3 Geschichte unseres Kindergartens<br />
1.4 Einzugsgebiet<br />
1.5 Unser Haus<br />
a) Innen<br />
b) Außen<br />
1.6 Öffnungs- und Schließzeiten<br />
1.7 Personelle Besetzung<br />
2. Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans in unserer Einrichtung<br />
2.1 Allgemeine Grundsätze für die individuelle Förderung<br />
a) Basiskompetenzen<br />
b) Bildungs- und Erziehungsziele<br />
2.2 Ziele mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigen<br />
2 Unsere pädagogische Arbeit<br />
2.1 Pädagogisches Konzept<br />
a) Situationsorientierter Ansatz<br />
b) Sieben Schritte zur situationsorientierten Planung<br />
2.2 Tagesablauf<br />
a) Begrüßung<br />
b) Freispiel<br />
c) Brotzeit<br />
d) Gruppentreff<br />
e) Freispielzeit im Garten<br />
f) Verabschiedung<br />
g) Nachmittagsbetreuung<br />
2.3 Angebote und Projekte<br />
a) Freispielangebote<br />
b) Feste Angebote<br />
c) Projekte<br />
2.4 Mittagszeit im Kindergarten<br />
a) Mittagessen<br />
b) Mittagsruhe<br />
3 Zusammenarbeit<br />
3.1 Kindergarten und Eltern<br />
3.2 Kindergarten und Pfarrgemeinde<br />
3.3 Kindergarten – Team<br />
3.4 Kindergarten und andere Institutionen<br />
3.5 Kindergarten und andere Bildungsstätten<br />
4 Öffentlichkeitsarbeit<br />
4.1 Öffnung nach außen<br />
4.2 Medienarbeit<br />
Schlusswort<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Grußwort<br />
„Katholische Kindertagesstätten bieten eine Erziehung aus dem Glauben als Hilfe<br />
zum Leben und Glauben. Kinder sollen das Gefühl bekommen: Ich bin geliebt. Ich<br />
bin angenommen. Diese Annahme eines jeden Kindes und die Achtung vor seiner<br />
Individualität sind Grundlagen einer vom christlichen Menschenbild geprägten<br />
Pädagogik.“<br />
(Plädoyer für Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft)<br />
Kinder erfahren dieses Angenommensein natürlich zuerst in ihrer Familie, bei Eltern<br />
und Geschwistern. Darüber hinaus jedoch brauchen sie auch den Kontakt zu<br />
anderen Kindern und Erwachsenen. Der Kindergarten bietet dazu ein bewährtes<br />
Feld.<br />
Mit viel Liebe und Engagement werden unsere Kinder in ihrer Entwicklung begleitet<br />
und gefördert, in ihrer jeweiligen Situation und ihren spezifischen Fragestellungen<br />
ernst genommen. Nur so können wir sie wirklich in ihrem Wachsen und Werden<br />
fördern.<br />
Anerkennung und Dank gilt deshalb unseren Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen,<br />
unserem langjährigen Kindergartenpfleger, Herrn Helmut Repsch, den Mitgliedern<br />
des jeweiligen Elternbeirates und allen, die unserem Kindergarten verbunden sind. In<br />
der Pfarrgemeinde versuchen wir nach Möglichkeit, den Kindern Erfahrungen<br />
gemeinsamen Glaubens zu schenken.<br />
Unserem erzieherischen Personal wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Gottes<br />
Segen in ihrer Sorge um die ihnen anvertrauten Kinder.<br />
Den Eltern wünsche ich, dass ihnen das Vertrauen, das sie in unseren Kindergarten<br />
setzen, mit reichen Früchten in der Entwicklung ihrer Kinder zurückgegeben wird.<br />
Ihr Pfarrer<br />
Toni Zech<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Vorwort<br />
In unserem Kindergarten St. Mauritius gibt es eine <strong>Konzeption</strong>, die von dem ersten<br />
Kindergartenteam erarbeitet wurde.<br />
Seitdem haben sich mehrere Faktoren verändert, z.B. ist der Kindergarten jetzt dem<br />
Sozialministerium untergeordnet, einige Rahmenbedingungen der Einrichtung haben<br />
sich geändert (Kindergartengesetz, Durchschnittsalter der Kinder, Öffnungszeiten,<br />
Personalwechsel), die Gesellschaft und ihre Schwerpunkte sind einem ständigen<br />
Wandel unterworfen (PISA - Studie und Bildungs- und Erziehungsplan). Deshalb war<br />
es an der Zeit, die <strong>Konzeption</strong> auf einen neuen Stand zu bringen.<br />
Die gemeinsame bewusste Auseinandersetzung mit den möglichen pädagogischen<br />
Schwerpunkten unseres Kindergartens, die zur Erstellung dieser <strong>Konzeption</strong><br />
notwendig war, ist für uns alle Grundlage für zielorientiertes, qualifiziertes<br />
pädagogisches Arbeiten. Die <strong>Konzeption</strong> soll aber auch zur Information für alle<br />
dienen, die sich für die Arbeit unseres Kindergartens interessieren.<br />
Kindergarten – Team<br />
Kindergarten St. Mauritius, Stein<br />
„Einem Menschen begegnen!“<br />
Erziehen heißt: Einem Menschen begegnen!<br />
Vielleicht ist er kleiner<br />
Und schwächer,<br />
noch unerfahren,<br />
noch linkisch<br />
und hilflos,<br />
noch ängstlich<br />
und ohne Wissen...<br />
Aber er ist ein Mensch,<br />
ein „Ich“ voller Sorgen und kleiner Freuden,<br />
ein Mensch, den es nur einmal gibt,<br />
unersetzlich und kostbar!<br />
So wie Begegnung<br />
zwischen zwei Menschen geschieht,<br />
so ist auch Erziehung...<br />
Es ist ein Lernen<br />
auf beiden Seiten.<br />
Erziehen heißt: Einem Menschen begegnen,<br />
ein Du erkennen,<br />
ein Wir erleben<br />
und sich bewusst werden als ein Ich...<br />
(Verfasser nicht bekannt)<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
1. Unser katholischer Kindergarten<br />
In unserer Einrichtung sind wir für alle Konfessionen offen. Der Schwerpunkt unserer<br />
religiösen Arbeit liegt in der katholischen Erziehung. Deshalb werden die kirchlichen<br />
Feste im Kindergarten gemeinsam erarbeitet und gefeiert, um den Kindern deren<br />
Bedeutung und Sinn zu vermitteln.<br />
1.1 Träger unserer Einrichtung<br />
Träger unseres Kindergartens „St. Mauritius“ ist die Kath. Pfarrkirchenstiftung St.<br />
Mauritius in Stein mit Herrn Pfarrer Zech als Kirchenverwaltungsvorstand, den<br />
Pfarrgemeinderäten und der Pfarrgemeinde. Wir sehen uns als Teil der<br />
Pfarrgemeinde und deshalb legen wir Wert auf eine gute Zusammenarbeit, wie z.B.<br />
beim Pfarr- und Kinderfest, beim Seniorenfasching usw.<br />
Andererseits werden wir auch vom Träger und dem Pfarrgemeinderat in vielen<br />
Bereichen hilfreich unterstützt. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar.<br />
1.2 Gesetzliche Grundlagen<br />
Als familienergänzende Einrichtung sind wir ein nach dem Bayerischen<br />
Kindergartengesetz (Art. 8 Abs. 1 BayKiG) anerkannter Kindergarten, der sich nach<br />
der bestehenden Kindergartenordnung richtet.<br />
1.3 Geschichte unseres Kindergartens<br />
Seit September 1988 gibt es den Kindergarten St. Mauritius in Stein. Zunächst war<br />
eine Gruppe mit 25 Kindern im alten Schulhaus untergebracht. Im September 1990<br />
konnten die Kinder in den Neubau umziehen, der seitdem Platz für 75 Kinder bietet.<br />
Bei der Planung und Ausgestaltung des neuen Kindergartens wurden der Träger,<br />
das Team, die Kinder und die Eltern miteinbezogen.<br />
Damals schon richtete sich die Arbeit unseres Kindergartens nach dem<br />
Situationsansatz, der zu dieser Zeit wesentlich durch das Modellprojekt<br />
„Landkindergarten“ beeinflusst wurde. Seither ist unsere Einrichtung ein<br />
„Traditionskindergarten“, da er einer der ersten Kindergärten im Oberallgäu war, dem<br />
der Situationsansatz als <strong>Konzeption</strong> zugrunde liegt.<br />
Nur wer erwachsen wird,<br />
und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!<br />
(Erich Kästner)<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
1.4 Einzugsgebiet<br />
Der Kindergarten liegt in Stein, einem Dorf bei <strong>Immenstadt</strong>. Seit 1972 ist Stein von<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Immenstadt</strong> eingemeindet, blieb aber als eigenständige Pfarrgemeinde<br />
bestehen. Das Einzugsgebiet des Kindergartens umfasst auch umliegende Weiler<br />
und die Dörfer Akams, Eckarts und Knottenried, die alle zum <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Immenstadt</strong><br />
gehören. Da sich das Einzugsgebiet flächenmäßig weit erstreckt und immer mehr<br />
neue Baugebiete erschlossen werden, reichen die Plätze in unserem Kindergarten<br />
nicht aus. Deshalb gibt es in Stein noch einen Kindergarten unter kommunaler<br />
Trägerschaft. In letzter Zeit werden vermehrt auch Kinder aus dem Raum<br />
<strong>Immenstadt</strong> in unserer Einrichtung aufgenommen.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
1.5 Unser Haus<br />
Der Kindergarten wurde für 75 Kindergartenplätze konzipiert. Drei altersgemischte<br />
Gruppen bieten jeweils bis zu 25 Kindern ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt einen<br />
Platz. Das Haus wurde so geplant, dass den Kindern möglichst viel Spielfläche zur<br />
Verfügung steht. Die Räume an sich und der Garten sollten Rückzugsmöglichkeiten<br />
für einzelne Kinder und für Kleingruppen bieten.<br />
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass es eine Erleichterung für unsere<br />
Arbeit wäre, wenn wir einen separaten Essraum mit Großküche, einen Intensivraum<br />
pro Gruppe sowie einen Platz für eine Elternecke hätten.<br />
a) Innen<br />
Das Haus ist am Hang gebaut; der Eingangsbereich liegt im Erdgeschoss, in dem<br />
zwei Gruppen untergebracht sind. Im Untergeschoss befinden sich der dritte<br />
Gruppenraum und der Turnraum.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Erdgeschoss<br />
- Eingangsbereich mit Garderoben<br />
- 2 Gruppenräume mit Galerien und Küche<br />
- Sanitäre Anlagen<br />
- Büro<br />
- Personalzimmer<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Untergeschoss<br />
- Gang mit Garderobe<br />
- Gruppenraum mit Spielehaus (zwei Ebenen) und Küche<br />
- Turnhalle<br />
- Sanitäre Anlagen<br />
- Materialkeller<br />
Von jedem Gruppenraum ist der direkte Zugang in den Garten möglich.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
b) Außen<br />
Die Außenspielfläche ist reichlich bemessen. Der Garten bietet den Kindern<br />
vielfältige Erfahrungs- und Spielmöglichkeiten (z.B. Sandkasten, Matschsandkasten,<br />
Klettergerüst, Rutsche, Schaukel, Wippe, Balancierbalken, Holzhütte, Fahrfläche,<br />
Tunnelröhren, Teich, Gartenbeete, verschiedene fruchttragende Bäume und<br />
Sträucher usw.)<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
1.6 Öffnungszeiten und Schließzeiten<br />
Ab dem 01.08.06 gilt ein neues Finanzierungskonzept für Kindergärten. Die Eltern<br />
bezahlen Kindergartengebühren je nach ihrem täglichen Betreuungsbedarf.<br />
Stand 09/06<br />
4 – 5 Stunden 5 – 6 Stunden 6 – 7 Stunden 7 – 8 Stunden 8 – 9 Stunden<br />
50,-€ 55,-€ 60,-€ 65,-€ 70,-€<br />
Der Kindergartenbeitrag setzt sich zusammen aus Elternbeitrag und 3,50 Spielgeld,<br />
z.B. bei 50,- € (46,50 Elternbeitrag und 3,50 Spielgeld).<br />
Unser Kindergarten ist Montag – Donnerstag von 7.00 – 16.30 Uhr<br />
und am Freitag<br />
von 7.00 – 14.30 Uhr geöffnet<br />
Bringzeit: von 7.00 – 8.30 Uhr<br />
Kernzeit:<br />
8.30 – 12.30 Uhr<br />
Abholzeit:<br />
12.30 – 14.30 Uhr (mittags)<br />
16.00 – 16.30 Uhr (nachmittags)<br />
Während der Abholzeit können die Kinder auch zur Nachmittagsbetreuung wieder<br />
gebracht werden.<br />
Es gibt zur Zeit drei Gruppen mit je 25 Plätzen; mit den Namen<br />
Sonnenblumengruppe, Regenbogengruppe und Delphingruppe.<br />
Da wir eine familienergänzende Einrichtung sind, richten sich die Öffnungszeiten<br />
unseres Kindergartens möglichst nach den Betreungsbedürfnissen der Familien.<br />
Durch gruppenübergreifende Zusammenarbeit und durch entsprechende<br />
Dienstplangestaltung ist dieser weite Öffnungszeitenrahmen (insgesamt 45,5<br />
Stunden pro Woche) möglich.<br />
An Weihnachten ist der Kindergarten für 2 Wochen und in den Sommerferien für<br />
höchstens 4 Wochen geschlossen. Auch in dieser Zeit fallen Fixkosten für den<br />
Träger an, deshalb wird der Elternbeitrag für 12 Monate erhoben. Weitere<br />
Schließtage werden mit dem Elternbeirat besprochen und rechtzeitig bekannt<br />
gegeben. Insgesamt ist der Kindergarten höchstens 25 Tage im Jahr geschlossen.<br />
1.7 Personelle Besetzung<br />
In unserem Kindergarten arbeiten zur Zeit 3 Erzieherinnen und 3 Kinderpflegerinnen.<br />
Unser Hausmeister ist stundenweise angestellt.<br />
Das Haus wird von einer Reinigungsfirma gesäubert.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
2. Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans in unserer<br />
sssEinrichtung<br />
2.1 Allgemeine Grundsätze für die individuelle Förderung<br />
Das Leitziel der pädagogischen Bemühungen lautet:<br />
„Ziel ... ist der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch,<br />
der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und<br />
Gesellschaft gerecht werden kann...“<br />
Die Kinder haben Rechte und sind Akteure ihrer Entwicklung, das heißt, dem Kind<br />
wird zugetraut, dass es seine Bildung von Anfang an aktiv mitgestaltet.<br />
Durch ein anregendes Lernumfeld und durch Lernangebote erwerben die Kinder<br />
Basiskompetenzen und entwickeln sich weiter.<br />
Jedes Kind wird individuell und ganzheitlich seiner Entwicklung entsprechend<br />
gefördert.<br />
Dabei soll es in eine alters- und geschlechtsgemischte Gruppe integriert werden,<br />
damit es lernt sich als gleichberechtigter Teil der Gemeinschaft zu fühlen.<br />
Ebenso ist dazu eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den<br />
Erziehungsberechtigten für uns wichtig.<br />
a) Basiskompetenzen<br />
Zur Bildung der gesamten Persönlichkeit der Kinder unterstützen und fördern wir auf<br />
der Grundlage eines christlichen Menschenbildes verschiedene Basiskompetenzen.<br />
Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
bezeichnet:<br />
- Personale Kompetenzen (Selbstwahrnehmung)<br />
Das Kind soll sich in seinem ganzen Wesen angenommen sowie geliebt fühlen<br />
und somit sein positives Selbstwertgefühl stärken. Ebenso soll es ein Wissen<br />
über die eigene Leistungsfähigkeit erfahren.<br />
- Motivationale Kompetenzen<br />
Die Kinder sollen durch eigene Entscheidungen und selbstständiges Handeln<br />
erfahren, was sie leisten können. Dadurch sind sie immer mehr in der Lage<br />
schwierige Aufgaben selbst zu bewältigen. Ebenso können sie dabei neue<br />
Interessen und Fähigkeiten entdecken und ihr Tun selbst planen und überdenken,<br />
ob es gut war oder nicht!<br />
- Kognitive Kompetenzen<br />
Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich über die verschiedenen Sinne ein<br />
breites Wissen anzueignen.<br />
Dadurch werden sie zum Denken angeregt und können bereits erlernte<br />
Kenntnisse in ihr Handeln kreativ miteinbeziehen.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
- Physische Kompetenzen<br />
Die Kinder lernen, Verantwortung für die eigene Gesundheit und ihre<br />
Körperhygiene zu übernehmen. Außerdem erhalten sie genügend Gelegenheit,<br />
die Grob- und Feinmotorik zu schulen. Aber ebenso wichtig ist es, für<br />
Ruhephasen zu sorgen.<br />
- Soziale Kompetenzen<br />
Es ist wichtig, dass die Kinder gute Beziehungen zu anderen Personen aufbauen,<br />
sich in diese Personen hineinversetzen und ihre Gefühle und Wünsche<br />
angemessen ausdrücken können.<br />
Dadurch ist es ihnen möglich, mit anderen Mitmenschen zusammenzuarbeiten<br />
und zwischenmenschliche Konflikte angemessen zu lösen.<br />
- Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenzen<br />
Die Kinder übernehmen Werte und Normen unserer Gesellschaft. Sie lernen<br />
verschiedene Kulturen und Religionen kennen und können ihnen dadurch<br />
Wertschätzung entgegenbringen.<br />
Die Kinder werden ermuntert, ihre Gedanken zu äußern und aufkommende<br />
Themen zu diskutieren, um einen Gruppenzusammenhalt zu erfahren und sich<br />
füreinander einzusetzen.<br />
So erreichen sie Sensibilität für und Achtung vor Andersartigkeit und Anderssein.<br />
- Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme<br />
Die Kinder lernen Verantwortung für das eigene Handeln, für andere Menschen<br />
sowie für die Umwelt und die Natur zu übernehmen.<br />
- Fähigkeit und Bereitschaft zu demokratischer Teilhabe<br />
Die Kinder lernen das Akzeptieren und Einhalten von Gesprächs- und<br />
Abstimmregeln. Sie können ihren eigenen Standpunkt in ein Gespräch einbringen<br />
und überdenken.<br />
- Lernen, wie man lernt<br />
Die Kinder sollen bewusst Wissen erwerben, dabei sollen sie erfahren, woher sie<br />
sich neue Informationen beschaffen und Hilfe bei Schwierigkeiten holen können.<br />
Aber auch wie sie das erworbene Wissen anwenden und in andere Bereiche<br />
übertragen können sollen sie lernen.<br />
- Resilienz (Widerstandsfähigkeit)<br />
Die Kinder sollen auf der Grundlage einer positiven Entwicklung, von Gesundheit,<br />
Wohlbefinden und hoher Lebensqualität besser mit individuellen, familiären oder<br />
gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen umgehen können.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
b) Bildungs- und Erziehungsziele<br />
- Wertorientierung und Religiosität<br />
Der Alltag im Kindergarten an sich spiegelt das christliche Profil wider. Die Kinder<br />
können Gott als vertrauensvollen liebenden Gott erleben und über den<br />
Kindergarten einen ersten Bezug zur Pfarrgemeinde entwickeln.<br />
Dies kann z.B. durch verschiedene Feste (St. Martin, Andachten zu Erntedank, im<br />
Advent, zu Ostern und zum Jahresabschluss, Seniorenfasching, Pfarr- und<br />
Kinderfest), religiöse Angebote, Besuch in der Kirche, Namenstagsfeier oder<br />
Aktionen rund um den Kindergarten geschehen.<br />
- Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte<br />
Wir möchten im Kindergarten eine harmonische Atmosphäre schaffen, in der sich<br />
Kinder und Familien wohlfühlen. Jedes einzelne Kind soll sich angenommen,<br />
anerkannt, beachtet, geborgen und sicher fühlen.<br />
Innerhalb dieser Atmosphäre können die Kinder ihre Gefühle äußern und lernen,<br />
Gefühlsreaktionen zu erfassen.<br />
Dies geschieht, indem wir z.B. Ideen der Kinder zur Gestaltung der<br />
Gruppenräume aufnehmen und mit ihnen umsetzen, damit diese zu “ihrem“<br />
jeweiligen Gruppenraum werden (z.B. Umgestaltung der Familienecke). Durch<br />
das individuelle, stetige Eingehen auf jedes einzelne Kind wird eine Beziehung<br />
aufgebaut und gefestigt, in welcher das Kind dann seine Emotionen leben kann.<br />
Wir geben den Kindern in einer altersgemischten Kindergartengruppe sowie im<br />
Umgang mit verschiedenen Erwachsenen die Möglichkeit, Beziehungen zu<br />
anderen Menschen aufzubauen.<br />
So können sie bei Rollenspielen soziale Verhaltensweisen erproben und üben,<br />
wie z.B. Toleranz, Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, das<br />
Umgehen mit Konflikten und Wertschätzung der Mitmenschen.<br />
Diese Verhaltensweisen und Einstellungen können die Kinder in der Gesamtgruppe<br />
(z.B. Abstimmen im Gruppentreff), in der Teilgruppe (z.B. beim Turnen)<br />
oder in Kleingruppen (z.B. Absprache im Spiel) lernen.<br />
Die Kinder können im Kindergarten mehr Selbstständigkeit erlangen, indem sie<br />
einerseits lernen, Verantwortung für bestimmte Aufgaben (Aufräumen, Spülen)<br />
und persönliche Gegenstände (Hausschuhe, Turnsachen) zu übernehmen.<br />
Andererseits können sie lernen, selbstbewusst ihre Meinungen und Interessen zu<br />
vertreten. Dabei ist es uns wichtig, dass sie auch andere Einstellungen<br />
annehmen, Kompromisse finden und diese akzeptieren können.<br />
- Sprache und Literacy<br />
Die Kinder sollen Spaß daran haben, mit der Sprache bzw. mit Sprachen zu<br />
spielen und zu experimentieren.<br />
Im gemeinsamen Gespräch sollen sie ihren Wortschatz erweitern und neue<br />
Begriffe vertiefen.<br />
Ebenso wichtig ist es, dass die Kinder Gesprächsregeln erlernen und einhalten,<br />
wie z.B. das aufmerksame Zuhören, den Blickkontakt, andere ausreden lassen...<br />
Dies können sie gut bei Bilderbuchbetrachtungen, beim Singen von Liedern, bei<br />
Gesprächen am Brotzeittisch, bei bestimmten Kreis- und Tischspielen, bei<br />
Sachgesprächen oder bei Reimen üben und vertiefen.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Ebenso bieten wir einige Wochen lang einen Sprachentag am Nachmittag an, an<br />
welchem die Kinder verschiedene Sprachen kennen lernen können.<br />
Außerdem legen wir sehr großen Wert darauf, dass die Kinder in ganzen Sätzen<br />
sprechen.<br />
- Informations- und Kommunikationstechnik, Medien<br />
Die Kinder sollen einen unbefangenen, sinnvollen und sachgerechten Umgang<br />
mit Medien, Informations- und Kommunikationstechniken erfahren. Das hierbei<br />
Erlernte sollen sie dann in ihren Alltag verantwortungsvoll integrieren.<br />
Es muss daran gedacht werden, dass nicht nur die geläufigen technischen<br />
Medien, wie z.B. Fernseher, Radio und Computer gemeint sind, sondern auch die<br />
Druckmedien (Zeitung, Bücher, Hörkassetten,...)<br />
Dies geschieht, indem die Leseecke mit ständig wechselnden Büchern jederzeit<br />
für die Kinder zugänglich ist. Des weiteren werden die Kinder in viele<br />
Arbeitsprozesse miteinbezogen, gleich ob es die Benützung von<br />
Haushaltsgeräten (Popcornmaschine, Spülmaschine,...), Kopierer,<br />
Kassettenrecorder, Fotoapparat oder Diaprojektor ist.<br />
- Mathematik<br />
Die Kinder sollen einen spielerischen Umgang mit Zahlen, Formen und Mengen<br />
erlernen. Im Vorschulalter dehnt sich die Thematik auch auf Raum und Zeit aus.<br />
Dabei soll das logische Denken der Kinder angeregt und gefördert werden und<br />
sie sollen lernen, die Gesetzmäßigkeiten der Mathematik auch in andere<br />
Lebensbereiche umzusetzen.<br />
Dies lernen die Kinder im Kindergarten mit einfachen Abzählversen, Tischspielen,<br />
Würfelspielen usw., wobei das Zahlenverständnis geübt wird. Ebenso werden<br />
Mengen und Formen selbstverständlich in Angebote und den Sprachgebrauch<br />
eingebaut, z.B. „Wie viele Kinder dürfen in den Gang?“ „Wir machen einen Kreis“<br />
usw.<br />
- Naturwissenschaft und Technik<br />
Kinder sind von Anfang an neugierig, wollen alles erforschen und wissen. Gerade<br />
naturwissenschaftliche und technische Themen wie z.B. Luft, Wasser, Licht,<br />
Feuer, Farben, Schall, Töne, Magnetismus, Bewegung und Lebewesen sind<br />
interessant. Im Kindergarten erhalten sie die Möglichkeit, kindgerecht mit diesen<br />
Themen zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln.<br />
Dies wird z.B. beim Spielen in der Matschecke, im Sandkasten, bei<br />
Spaziergängen, beim Bauen mit Schnee oder bei themenbezogenen<br />
Experimenten gefördert.<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
- Umwelt<br />
Die Kinder sollen Zusammenhänge in Natur und Umwelt begreifen und erleben<br />
können. Dazu gehört auch, dass die Rücksicht auf Natur und Umwelt<br />
selbstverständlicher Teil des Kindergartenalltags ist.<br />
Dies können die Kinder bei der täglichen Mülltrennung, bei Spaziergängen, beim<br />
sinnvollen Umgang mit Wasser und Papier oder bei der Gartenbepflanzung und<br />
–pflege erfahren.<br />
- Ästhetik, Kunst und Kultur<br />
Die Kinder sollen vom „Greifen zum Begreifen“ kommen. Sie nehmen durch<br />
Sinneserfahrungen ihre Umwelt bewusst wahr und werden dadurch zu<br />
weiterführenden Denkprozessen angeregt.<br />
Dies wird beim Ausprobieren und Experimentieren mit verschiedenen Materialien<br />
geübt, z.B. beim Spülen des Geschirrs, beim Basteln mit Kleister und Papier,<br />
beim Spielen im Matschsandkasten, beim Bauen mit Schnee usw.<br />
Die Kinder sollen Phantasie entwickeln und ausleben können, um sich dadurch<br />
leichter auf spontane Situationen einstellen zu können.<br />
Aber auch das bildnerische und musische Gestalten soll die Phantasie und<br />
Kreativität anregen.<br />
Dies geschieht durch die Einführung und Erprobung verschiedener Bastel- und<br />
Maltechniken (Falten, Drucken, ...), durch die Bereitstellung von vielseitig<br />
verwendbaren Materialien (Stoffe, Korken...) sowie durch das Ermöglichen von<br />
Rollen- bzw. Handpuppenspiel.<br />
- Musik<br />
Die Kinder sollen Musik in ihrem ganzen Facettenreichtum erfahren können. Die<br />
Neugier und die Faszination sollen gefördert werden, aber auch die Freude<br />
daran, Geräusche, Töne und Klänge zu produzieren oder ihnen zu lauschen, soll<br />
unterstützt werden. Sie sollen die Möglichkeit haben, Musik in Bewegung und<br />
Tanz umzusetzen sowie den Umgang mit Rhythmusinstrumenten zu erlernen.<br />
Dies können die Kinder beim Erlernen eines Tanzes, bei Bewegungsliedern oder<br />
bei ersten Begegnungen mit Orffinstrumenten erfahren.<br />
- Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport<br />
Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich im Kindergarten ausreichend zu<br />
bewegen, um dabei ihre Grob- und Feinmotorik sowie das Körperbewusstsein<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Dies setzen wir um, indem wir einmal in der Woche gezielte Turnangebote<br />
durchführen; aber auch beim Spiel im Garten, im Gruppenraum<br />
(Bewegungslieder, Fingerspiele), bei Ausflügen und Exkursionen können die<br />
Kinder vielfältige Bewegungsformen erfahren.<br />
- Gesundheitserziehung<br />
Im Kindergarten wird auch der richtige Umgang mit Lebensmitteln geübt. Dabei<br />
sollen die Kinder<br />
• lernen, sich ausgewogen zu ernähren,<br />
• die Eigenschaften von Lebensmitteln kennen lernen (Karotte roh und gekocht<br />
– Kartoffel nur gekocht genießbar),<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
• Arbeitsvorgänge zur Zubereitung erfahren, verstehen und umsetzen,<br />
• hygienische Aspekte berücksichtigen (eigene Körperhygiene, sauberer<br />
Arbeitsplatz).<br />
Diese Ziele möchten wir erreichen, indem wir darauf achten, dass die Kinder vor<br />
dem Essen Hände waschen, danach Gesicht waschen bzw. Zähne putzen, sich<br />
ein Taschentuch holen, wenn die Nase läuft, beim Schneiden das Messer richtig<br />
halten, vorsichtig mit Besteck umgehen usw.<br />
Alle Bildungs- und Erziehungsziele sind eng miteinander verbunden, keines kann<br />
allein betrachtet bzw. gefördert werden. Es spielen immer andere Bereiche mit hinein<br />
oder Querverbindungen können hergestellt werden.<br />
- 17 -
Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
2.2 Ziele mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten<br />
- Gute Zusammenarbeit<br />
In der Zusammenarbeit mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten ist uns eine<br />
gegenseitige Wertschätzung der jeweiligen Persönlichkeit von großer Bedeutung.<br />
Ebenso legen wir Wert auf einen offenen und ehrlichen Umgang, damit sich<br />
Eltern und ihr(e) Kind(er) bei uns im Kindergarten wohlfühlen können.<br />
- Orientierung an den Bedürfnissen der Familien<br />
Wir orientieren uns so gut wie möglich an den Bedürfnissen der Familien<br />
(Öffnungszeiten, Schwerpunkte, Ideen und Wünsche), sofern diese mit unserem<br />
pädagogischen Konzept zu vereinbaren sind.<br />
- Möglichkeit der Elternmitarbeit<br />
In bestimmten Situationen, z.B. bei Ausflügen, personellen Engpässen,<br />
Gartenaktionen usw. sind wir auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen und für ihre<br />
Unterstützung dankbar. Dadurch können die Eltern auch einen Einblick in unsere<br />
pädagogische Arbeit und den Kindergartenalltag erhalten.<br />
Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt bei uns durch regelmäßige Elterntreffs,<br />
Elternabende, persönliche Elterngespräche, Fragebogenaktionen (z.B. um den<br />
Bedarf der Öffnungszeiten zu aktualisieren) oder Hospitationsmöglichkeiten.<br />
Dadurch möchten wir die Eltern in der Betreuung ihres Kindes unterstützen und<br />
ihnen einen Einblick in unsere Arbeitsweise ermöglichen.<br />
Aus Erfahrung wissen wir,<br />
dass Kinder ein großes Maß an Freiheit brauchen.<br />
Freiheit zum Entdecken und Ausprobieren,<br />
zum Fehlermachen und Fehler korrigieren,<br />
zum Aussuchen neuer Ziele,<br />
für ihre Neugier, Intelligenz und Gefühle.<br />
Sie brauchen Freiheit<br />
Für das Begreifen und Würdigen<br />
Der unendlichen Möglichkeiten<br />
Ihrer Hände, ihres Seh- und Hörvermögens,<br />
verschiedener Formen, Materialien, Geräusche und Farben.<br />
Sie brauchen Freiheit,<br />
um zu begreifen,<br />
wie Vernunft, Gedanken und Phantasie<br />
immerwährende Wechselwirkungen<br />
zwischen Dingen bewirken,<br />
so dass sie die Welt ebenso steuern<br />
wie auch in die Irre leiten können.<br />
Sie brauchen die Freiheit,<br />
all dies tun zu können,<br />
ohne dass jemand von außen<br />
Fristen und Maßstäbe für sie festlegt.<br />
Sie müssen allerdings auch sicher sein können,<br />
dass sie breite und aktive Unterstützung finden,<br />
die notwendig ist,<br />
um diese wertvolle Lehre,<br />
die niemand wahl- oder ziellos machen sollte,<br />
erfolgreich zu Ende zu führen.<br />
(Ausstellungstext: Hundert Sprachen hat das Kind)<br />
- 18 -
Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
3. Unsere pädagogische Arbeit<br />
3.1 Pädagogisches Konzept<br />
a) Situationsorientierter Ansatz<br />
Inhalt des Konzepts ist es, dass das Kind im Alltag für eine bessere Bewältigung<br />
seiner gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituation lernen soll. Um besser auf die<br />
Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können, muss das Gruppengeschehen ständig<br />
beobachtet und analysiert werden.<br />
Daraus entstehen die Themen, welche auf die jeweilige Gruppensituation<br />
abgestimmt sind. Das heißt aus den beobachteten Spielsituationen, Interessen und<br />
Gesprächen der Kinder wird ein Thema ermittelt, welches den Großteil der Gruppe<br />
beschäftigt und interessiert.<br />
Aus diesem Grund kann man nie genau sagen, welche Themen oder Projekte im<br />
Laufe des Kindergartenjahres aufgegriffen und durchgeführt werden. Selbst wenn die<br />
Themen ähnlich erscheinen, spielen viele Faktoren eine Rolle (die Kindergruppe<br />
ändert sich jährlich, die Großen gehen, neue Kinder kommen dazu; jedes Kind bringt<br />
seine Persönlichkeit mit; die Schwerpunkte/ Interessen sind oder werden andere;<br />
aktuelle Ereignisse aus der Umgebung / Umwelt usw.), so dass diese Projekte nie<br />
gleich verlaufen.<br />
Zu jedem Thema / Projekt wird ein Rahmenplan erstellt, der folgende Überlegungen<br />
beinhaltet, um die Lebenssituation der Kinder zu erfassen:<br />
- Wie leben die Kinder und Familien in unserer Gesellschaft?<br />
- Wie leben die Kinder und Familien in unserem Einzugsgebiet?<br />
- Wie geht es den Kindern und Familien, die unsere Einrichtung besuchen?<br />
Durch grundlegende Veränderungen der Gruppensituation kann es dazu kommen,<br />
dass ein bereits erarbeitetes Thema schneller beendet wird bzw. fließend in das<br />
nächste Thema / die nächste Situation übergeht.<br />
Um ein Rahmenthema zu erarbeiten, gehen wir in folgenden Schritten vor:<br />
b) Sieben Schritte zur situationsorientierten Planung<br />
1. Schritt: Beobachtung der Gruppe<br />
Das Fachpersonal beobachtet die Kindergartengruppe in regelmäßigen Abständen,<br />
um dabei Interessen der Kinder festzustellen.<br />
Diese Fragen haben sich bei uns bewährt:<br />
Wie ist die Gruppensituation, wie ist die Situation einzelner Kinder?<br />
Was spielen die Kinder?<br />
Was interessiert sie?<br />
Welche Situationen betreffen sie?<br />
Worüber unterhalten sich die Kinder?<br />
2. Schritt: Themenfindung auf Grund der Beobachtung<br />
Nachdem die Beobachtungen gemacht worden sind, wird im Gruppenteam<br />
diskutiert, welche Situation bzw. welches Thema für die Kinder wichtig ist und<br />
was die Kinder gerade sehr interessiert.<br />
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Das Projektthema ist immer das Ergebnis der Beobachtungen aus der Gesamtgruppe,<br />
die bei der oben erwähnten Diskussion zusammengetragen werden.<br />
3. Schritt: Analyse des Themas<br />
Als Nächstes wird überlegt, wie die Kinder diesem Thema gegenüber stehen und<br />
wo der Hintergrund liegen könnte, dass gerade dieses Projektthema so interessant<br />
ist.<br />
Deshalb stellen wir uns die Fragen:<br />
Wie ist die Situation der Kinder in Bezug auf das Thema?<br />
Wie ist die Situation der Erzieherinnen in Bezug auf das Thema?<br />
Wie ist die Situation der Eltern in Bezug auf das Thema?<br />
Wie ist die Situation anderer Beteiligter in Bezug auf das Thema?<br />
4. Schritt: Die Ziele<br />
Dann folgt die Überlegung, was wir im Rahmen dieses Themas mit den Kindern<br />
erreichen wollen? Die dabei gefundenen Ziele werden schriftlich festgelegt, aber<br />
es können nicht immer alle gesteckten Ziele erreicht werden.<br />
5. Schritt: Einbeziehung weiterer Personen<br />
Ebenso wird darüber nachgedacht, wer miteinbezogen werden kann.<br />
Wer könnte zu diesem Thema einen interessanten Beitrag leisten?<br />
Welche Einrichtung oder welches Gebäude kann zum Thema passend besucht<br />
werden?<br />
6. Schritt: Durchführung<br />
Bevor es an die Umsetzung des Projektthemas in der Arbeit mit den Kindern<br />
geht, muss erst noch überlegt werden, was im Zusammenhang damit steht und<br />
wie über vielfältige Wahrnehmungsbereiche den Kindern das Thema leichter<br />
verständlich gemacht werden könnte.<br />
Auch das Sammeln von Ideen, Materialien, Artikeln und die Überlegung<br />
methodischer Schritte stehen vor der praktischen Durchführung. Genauso wird<br />
überlegt, welche Vorgehensweise für uns am sinnvollsten ist.<br />
7. Schritt: Reflexion<br />
Während des Projektes wird jede Woche überlegt:<br />
Wie ist das Angebot gelaufen?<br />
Was haben die Kinder gelernt?<br />
Wo gab es Schwierigkeiten?<br />
Was war positiv?<br />
Diese Fragen stellen wir uns auch nach Abschluss eines Themas, wobei dort<br />
dann die Frage im Vordergrund steht, ob die gesetzten Ziele auch erreicht<br />
wurden oder welche Ziele eher nebensächlich waren.<br />
Mit dem Situationsansatz soll das Leitziel der pädagogischen Bemühungen erreicht<br />
werden, festgelegt im §1 der Ausführungsverordnung des Bayerischen<br />
Kinderbildungs- und Erziehungsplans, welches lautet:<br />
„Ziel ... ist der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch,<br />
der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und<br />
Gesellschaft gerecht werden kann...“<br />
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3.2 Tagesablauf<br />
a) Begrüßung<br />
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder uns Erzieherinnen/ Kinderpflegerinnen zur<br />
Begrüßung die Hand geben, damit das Kind den Eintritt in den Kindergartenalltag<br />
bewusst wahrnimmt und wir gleichzeitig die Aufsichtspflicht übernehmen.<br />
b) Freispiel<br />
Nachdem sich die Kinder im Gruppenraum orientiert haben, beginnt das Freispiel. Im<br />
Freispiel können die Kinder bei verschiedenen Spielen und<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen<br />
nachgehen. Um das intensive Spiel der Kinder zu ermöglichen, bedarf es neben den<br />
Veranlagungen, die das Kind selbst mitbringt, bestimmter Voraussetzungen. Das<br />
Kind braucht Platz, viel Zeit, geeignete Mittel, Spielpartner und die Begleitung durch<br />
das pädagogische Fachpersonal. Die Aufgaben des Personals gliedern sich in vier<br />
Bereiche:<br />
- Beobachtung<br />
- Herstellen und Vertiefen der Beziehungen<br />
- Organisation und Lenkung<br />
- Eigenes Mitspielen<br />
Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit sowie des Situationsansatzes ist das<br />
Freispiel. Denn nur daraus können die Gruppensituation erkannt und das<br />
Rahmenthema erarbeitet werden.<br />
c) Brotzeit<br />
Bis um elf Uhr können die Kinder den Zeitpunkt der Brotzeit selbst bestimmen. In der<br />
Regel bringen die Kinder ihr Essen von zu Hause mit, die Getränke werden vom<br />
Kindergarten gegen einen halbjährlich erhobenen Unkostenbeitrag gestellt und<br />
stehen jederzeit für die Kinder zur Verfügung. Wir legen Wert auf ausgewogene und<br />
abwechslungsreiche Ernährung. Für die Brotzeit gibt es in jeder Gruppe einen<br />
Esstisch in der Gruppenküche. Hier finden sich die Kinder in Kleingruppen zum<br />
Essen zusammen. Häufig ergeben sich gerade hier wichtige Gespräche unter den<br />
Kindern oder zwischen Kindern und pädagogischem Personal. Wichtig ist uns eine<br />
gemütliche Atmosphäre am Esstisch. Auch sollen die Kinder beim Essen<br />
Selbstständigkeit und Verantwortung lernen.<br />
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Deshalb gibt es für die Kinder Porzellangeschirr und entsprechendes Besteck. Jedes<br />
Kind muss selbst abspülen, aufräumen usw.<br />
d) Gruppentreff<br />
Der Gruppentreff ist ein Fixpunkt im Tagesablauf, zu dem sich die ganze Gruppe<br />
versammelt. Dort können die Kinder bewusst wahrnehmen, wer an diesem Tag<br />
anwesend ist, und gemeinsame Aktivitäten (Singen, Sing- und Kreisspiele,<br />
Bilderbuchbetrachtungen, Gespräche, Informationen usw.) durchführen.<br />
e) Freispielzeit im Garten<br />
Je nach Wetterverhältnissen und Situation der Kinder verlegen wir das Freispiel so<br />
oft wie möglich in den Garten. Dort haben die Kinder durch das freie Spiel im<br />
Sandkasten, in der Matschecke, auf der Rutsche, der Wippe, der Schaukel oder im<br />
Spielhaus die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben und vielfältige<br />
Erfahrungen in Natur und Umwelt zu sammeln.<br />
f) Verabschiedung<br />
Wie bei der Begrüßung legen wir Wert darauf, dass die Kinder uns die Hand geben<br />
und sich persönlich bei uns verabschieden. Somit übergeben wir die Aufsichtspflicht<br />
an die abholenden Personen.<br />
g) Nachmittagsbetreuung<br />
Nachmittags wechselt die Anzahl der betreuten Kinder im Haus, je nach Bedarf der<br />
Eltern.<br />
Es werden immer wieder verschiedene Projekte am Nachmittag angeboten, z.B.<br />
Bastelangebote, Rodelnachmittage, Musikalische Früherziehung, Sprachentag, usw.<br />
Aber auch besondere Aktionen oder Aktivitäten werden dann durchgeführt, z.B.<br />
Besuch des Seniorenfaschings, Ausflug mit Vertretern des Bund Naturschutz,<br />
Angebote für Vorschulkinder, usw.<br />
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3.3 Angebote und Projekte<br />
Angebote und Projekte ergänzen im Kindergartenalltag das freie Spiel.<br />
a) Freispielangebote<br />
Es gibt zwei verschiedene Formen von Freispielangeboten.<br />
Zum einen das freie Angebot, an dem die Kinder je nach Lust und Interesse<br />
teilnehmen können.<br />
Zum anderen das gezielte Angebot, bei dem die jeweilige Zielgruppe teilnehmen<br />
muss.<br />
b) Feste Angebote<br />
Es gibt feste Angebote, die sich regelmäßig durch das Kindergartenjahr ziehen, z.B.<br />
- Turnen<br />
In jeder Gruppe findet an einem festgelegten Tag in der Woche eine<br />
altersspezifische Bewegungserziehung statt.<br />
- Hauswirtschaftstag<br />
An einem festgelegten Tag in der Woche wird in den Gruppen ein Müsli- oder<br />
Gemüsebüfett zusammengestellt bzw. ein Koch- oder Backangebot durchgeführt.<br />
- Geburtstag<br />
In allen Gruppen wird der Geburtstag des Kindes gefeiert. Dies findet in einem<br />
festgelegten Ablauf statt, der für die Kinder mit der Zeit zu einem Ritual wird. Die<br />
Kinder legen Wert darauf, dass alle Bestandteile (Singen, Geschenk, Austeilen<br />
des „Geburtstagsessens“, Gratulation aller Kinder...) eingehalten werden.<br />
- Namenstag<br />
In unserem Kindergarten werden nicht nur die Geburtstage, sondern auch die<br />
Namenstage gefeiert. Dies findet in einem ähnlich festgelegten Ablauf (siehe<br />
Geburtstag) statt.<br />
- Religiöse Angebote<br />
Passend zu den aktuellen Themen des Kirchenjahrs finden<br />
religionspädagogische Angebote statt. Die Kinder können die Kirchenfeste<br />
bewusst erleben, indem sie Andachten und Feiern mitgestalten und Geschichten<br />
aus der Bibel erfahren.<br />
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c) Projekte<br />
Passend zu den Rahmenthemen finden verschiedene Projekte statt. Diese<br />
beinhalten themenspezifische Angebote, die aufeinander aufbauen und vielfältige<br />
Erfahrungsmöglichkeiten bieten.<br />
3.4 Mittagszeit im Kindergarten<br />
a) Mittagessen<br />
Von Montag bis Freitag können die Kinder in der Sonnenblumengruppe zu Mittag<br />
essen. Die Mahlzeiten müssen am Montag für die laufende Woche bestellt werden.<br />
Das Essen wird nicht im Kindergarten gekocht, sondern es wird von außerhalb<br />
geliefert. Während der Schulferien wird kein Mittagessen angeboten.<br />
b) Mittagsruhe<br />
Nach dem Mittagessen können die Kinder auf Wunsch der Eltern in einem separaten<br />
Raum Mittagsruhe halten. Dies ist freiwillig, kein Kind „Muss“ an der Mittagsruhe<br />
teilnehmen. Wir versuchen aber jedem Kind eine ruhigere Mittagszeit zu<br />
ermöglichen.<br />
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4. Zusammenarbeit<br />
4.1 Kindergarten und Eltern<br />
Da wir uns als familienergänzende Einrichtung sehen, sind die Einbeziehung und die<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern ein wichtiger Teil unserer Arbeit.<br />
Drei- bis viermal im Jahr werden Elterntreffs in jeder Gruppe angeboten. Diese<br />
dienen der gegenseitigen Information und der Abstimmung der pädagogischen Arbeit<br />
mit den Eltern. Gerade zu Beginn des Kindergartenjahres ist ein Elterntreff eine gute<br />
Möglichkeit, andere Eltern der Gruppe kennen zu lernen.<br />
Darüber hinaus bieten wir thematische Elternabende an z.B. Informationsveranstaltungen<br />
über unser pädagogisches Konzept, Einführungsabend für die<br />
neuen Kindergarteneltern, Elternbeiratswahl, Elternabend zu einem von den Eltern<br />
gewählten Thema oder den Informationsabend für die Eltern der angehenden<br />
Schulkinder.<br />
Wir freuen uns, wenn Eltern im Kindergarten mithelfen, z.B. in der Kindergruppe, um<br />
ein besonderes Projekt zu ermöglichen, bei Ausfall einer Kollegin oder einfach im<br />
Kindergartenalltag. Natürlich ist die Mithilfe der Eltern auch bei Aktionen rund um<br />
Haus und Garten immer willkommen.<br />
Den Eltern bieten wir Hospitationen (Beobachtung über einen bestimmten Zeitraum<br />
in einer Gruppe) an, um einen kleinen Einblick in unsere pädagogische Arbeit mit<br />
den Kindern zu ermöglichen. Diese Termine werden vom Personal an den<br />
Pinnwänden ausgehängt.<br />
Eltern können sich über die pädagogische Arbeit unseres Kindergartens, durch<br />
- die Pinnwand im Eingangsbereich<br />
- die Informationswände der einzelnen Gruppen<br />
- Elternbriefe<br />
- Flyer<br />
- Gespräche mit Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen<br />
informieren.<br />
Eltern können sich gegenseitig mit Hilfe der Pinnwand „Eltern an Eltern“<br />
austauschen.<br />
Einzelgespräche zwischen dem pädagogischen Personal und den Eltern sehen wir<br />
als wichtige Möglichkeit, um die Erziehungsarbeit des Elternhauses und des<br />
Kindergartens aufeinander abzustimmen und um mit den Eltern bei<br />
Erziehungsfragen gemeinsame Lösungen zu finden. Dafür steht leider nur eine<br />
begrenzte Zeit am Nachmittag zur Verfügung.<br />
4.2 Kindergarten und Elternbeirat<br />
Laut Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz wird im Zeitraum von September bis<br />
spätestens 1. November der Kindergartenbeirat von den Eltern gewählt. Dieser setzt<br />
sich in unserem Kindergarten aus 8 Elternvertretern zusammen.<br />
Der Elternbeirat, das Personal, der Träger und der Kindergartenpfleger treffen sich<br />
ca. drei- bis viermal im Jahr zu einer öffentlichen Sitzung.<br />
Der Elternbeirat unterstützt den Kindergarten bei<br />
- der Sankt - Martinsfeier<br />
- dem Pfarr- und Kinderfest<br />
- Gartenaktionen<br />
- der Auswertung der jährlichen Elternbefragung<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
und bei vielem mehr.<br />
Außerdem übernimmt der Elternbeirat größtenteils die Planung und Gestaltung der<br />
jährlichen Bücherausstellung im Kindergarten. Meistens organisiert er - unabhängig<br />
vom Kindergarten - einen Herbstflohmarkt und einen eigenen Kinderfasching im<br />
Pfarrheim.<br />
Auch der Elternbeirat freut sich über die Mithilfe der anderen Kindergarteneltern.<br />
4.3 Kindergarten – Team<br />
Wir sehen uns als Mitglieder der jeweiligen Kindergruppe und in die<br />
Gruppenprozesse mit eingebunden. Wir streben es an, im Alltag nicht für, sondern<br />
mit den Kindern zu entscheiden, also Partnerinnen im Kindergartenalltag zu sein.<br />
Besonders wichtig ist uns die Beobachtung der Kindergruppe und des einzelnen<br />
Kindes, um daran die pädagogische Arbeit auszurichten.<br />
Um gute pädagogische Arbeit leisten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit im<br />
Team Voraussetzung.<br />
In jeder Gruppe arbeiten zwei Kräfte, eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin. Die<br />
Besprechung der beiden Kolleginnen innerhalb der Gruppe ist wöchentlich, je nach<br />
Gruppe zu unterschiedlichen Zeiten. Hier geht es um:<br />
- Reflexion und Vorplanung der pädagogischen Arbeit in der Gruppe<br />
- Erarbeitung neuer Rahmenthemen für die Gruppe<br />
- Auswertung von Beobachtungen<br />
- Abstimmung der Arbeit mit den Kindern<br />
- Absprache und Aufteilung von Vorbereitungs- und Organisationsarbeiten<br />
Die Teambesprechung aller Kolleginnen ist einmal in der Woche von 16.30-18.30<br />
Uhr. Die gleichberechtigte Zusammenarbeit soll durch wechselnde<br />
Gesprächsführung unterstützt werden.<br />
Die Teambesprechungen dienen:<br />
- dem Austausch und der Reflexion der pädagogischen Arbeit<br />
- der Diskussion und der Abstimmung der pädagogischen Zielsetzung<br />
- zu Fallbesprechungen<br />
- der Vorbereitung gemeinsamer Aktionen und Projekte<br />
- der Aussprache im Team<br />
- der Abklärung organisatorischer Fragen<br />
Beim Streben nach guter pädagogischer Arbeit stellt der Zeitfaktor für uns – wie für<br />
alle Kolleginnen – ein Problem dar.<br />
4.4 Kindergarten und andere Institutionen<br />
Um Kindern einen problemlosen Übergang in die Grundschule zu ermöglichen, ist<br />
ein guter Kontakt zwischen Kindergarten und Schule wichtig. Unsere direkte<br />
Nachbarschaft zur Grundschule erleichtert diesen natürlich. Vor der<br />
Schuleinschreibung besucht uns eine Lehrkraft, um einen ersten Kontakt mit den<br />
angehenden Schulkindern zu knüpfen. Aber auch für alle anderen Lehrer/innen<br />
besteht die Möglichkeit, den Kindergarten zu besuchen. Bei der Schuleinschreibung<br />
sind immer Kolleginnen vom Kindergartenteam im Schulhaus anwesend. Im Sommer<br />
sind alle angehenden Schulkinder einen Vormittag zur Teilnahme am Unterricht<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
eingeladen. Gespräche zwischen Lehrer/innen und dem pädagogischen Personal<br />
finden nach Bedarf statt.<br />
Eine Zusammenarbeit mit der „Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder<br />
und Jugendliche“ in Sonthofen gibt es bereits seit 1988. Eine Mitarbeiterin der<br />
Beratungsstelle bietet bei Bedarf sogenannte Elternsprechstunden im Kindergarten<br />
an.<br />
Bei sachlich spezifischen Fragen unsererseits wenden wir uns an Fachdienste, wie<br />
z.B. Logopäden, Sprachheilschule, Frühförderung, Förderklassen, Kinderschutzbund<br />
oder den Bunten Kreis.<br />
4.5 Kindergarten und andere Bildungsstätten<br />
Im Rahmen der Praxisanleitung ist auch eine intensive Zusammenarbeit mit den<br />
jeweiligen Schulen Voraussetzung.<br />
Bei uns im Kindergarten können<br />
- Jugendliche aus der Hauptschule, der Realschule oder dem Gymnasium ein<br />
Schnupperpraktikum machen und<br />
- Schüler aus dem sozialen Zweig der Fachoberschule ihr Praktikum ableisten,<br />
um ihnen so einen ersten Einblick in den Beruf zu ermöglichen.<br />
Ebenfalls sehen wir uns als Ausbildungsstätte und bieten daher Praktikumsplätze für<br />
Schüler der Kinderpflegeschule an, damit diese ihre Ausbildung beginnen bzw.<br />
abschließen können.<br />
Je nach finanzieller Lage haben auch Vor- oder Berufspraktikantinnen der<br />
Fachakademie für Sozialpädagogik die Chance auf einen Ausbildungsplatz.<br />
Einerseits ist das Betreuen bzw. Anleiten der Praktikantinnen ein zusätzlicher<br />
Zeitaufwand, andererseits fließen in unsere pädagogische Arbeit neue Ideen und<br />
Impulse ein.<br />
„Erzähle mir und ich vergesse.<br />
Zeige mir und ich erinnere.<br />
Lass es mich selber tun<br />
Und ich verstehe.<br />
(Konfuzius)<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
5. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wir stellen unsere pädagogische Arbeit auch in der Öffentlichkeit dar, um<br />
gegenseitiges Verständnis und Vertrauen intensiver aufzubauen und zu pflegen. Es<br />
gibt unterschiedliche Formen der Öffentlichkeitsarbeit:<br />
5.1 Öffnung nach außen<br />
- Von Zeit zu Zeit bieten wir einen Tag der offenen Tür an, an dem jeder einen<br />
Einblick in unsere Einrichtung erhalten kann.<br />
- Nach vereinbartem Termin besteht an einem Nachmittag für jeden die<br />
Möglichkeit, unser Haus zu besichtigen und Informationen über unsere<br />
pädagogische Arbeit zu erhalten.<br />
- Zur Vertiefung unserer laufenden Projekte ermöglichen wir den Kindern auch die<br />
Einsicht in verschiedene berufliche Bereiche (z.B. beim Thema Werkbank der<br />
Besuch in einer Schreinerei usw.)<br />
- Jedes Jahr zur Faschingszeit besuchen wir mit einer Kindergruppe den<br />
Seniorenfasching. Dort werden von den Kindern Lieder gesungen und Tänze<br />
gezeigt.<br />
- Unsere Vorschulkinder haben die Möglichkeit, mit einem Polizisten ein<br />
Schulwegtraining zu absolvieren.<br />
- Nach Absprache können verschiedene Veranstalter, Gemeindemitglieder oder<br />
Institutionen Infozettel an der Pinnwand aushängen (Infos aus der Gemeinde,<br />
Kinderturnen, Kinderkirche, Guckloch usw.)<br />
5.2 Medienarbeit<br />
- Über wichtige Aktionen und Veränderungen in unserer Einrichtung erscheinen<br />
Artikel in der Lokalzeitung. (z.B. personelle Änderungen, Ausstellungen, Aktionen<br />
in der Öffentlichkeit usw.)<br />
- Im Internet besteht die Möglichkeit über die Homepage der <strong>Stadt</strong> <strong>Immenstadt</strong><br />
(www.immenstadt.de) Informationen über unsere Arbeit und Einblicke in unser<br />
Haus zu erhalten.<br />
Nur wer erwachsen wird,<br />
und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!<br />
(Erich Kästner)<br />
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Kindergarten St.Mauritius Stein 6. September 2006<br />
Schlusswort<br />
Die <strong>Konzeption</strong>serarbeitung für unseren Kindergarten St. Mauritius erforderte nicht<br />
nur eine konstruktive Auseinandersetzung mit unserer pädagogischen Arbeit,<br />
sondern auch sehr viel Zeit. Deshalb möchten wir allen Eltern und dem Vorstand<br />
unseres Trägers, der Katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Mauritius in Stein, Herrn<br />
Pfarrer Toni Zech, herzlich danken für das Verständnis, dass für diese Arbeit zwei<br />
Schließtage verwendet werden konnten.<br />
Für uns Mitarbeiterinnen im Kindergarten-Team waren die intensiven Gespräche<br />
über unsere pädagogische Tätigkeit eine wertvolle Erfahrung und eine große<br />
Bereicherung. Durch die Formulierung wesentlicher Ziele und Schwerpunkte können<br />
wir unsere Arbeitsweise in den Gruppen wieder bewusster und stärker<br />
situationsorientiert umsetzen.<br />
Stein, im Juni 2004<br />
Die <strong>Konzeption</strong> musste aufgrund des neuen Bildungs- und Erziehungsplans erneut<br />
überarbeitet werden, um unsere bisherigen Ziele auf die neuen Ziele anzupassen.<br />
Da sich auch unser Team wieder personell verändert hatte, war dies wiederum eine<br />
wertvolle Erfahrung und eine erneute Auffrischung von altbekanntem.<br />
Wir danken ganz herzlich Frau Sauter (ehemalige Kindergartenmama), welche sich<br />
erneut bereit erklärt hatte uns die <strong>Konzeption</strong> in die richtige schriftliche Form zu<br />
bringen.<br />
Stein, Juli 2006<br />
Evelyn Rasch Kerstin Rusch Sonja König<br />
(Erzieherin, (Erzieherin, (Erzieherin)<br />
Kindergartenleitung)<br />
Stellv. Kindergartenleitung)<br />
Caroline Götzfried Ramona Rott Regina Tiganis<br />
(Kinderpflegerin) (Kinderpflegerin) (Kinderpflegerin)<br />
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