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Ausgabe Nr. 2 / 2013 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 21<br />

<strong>St</strong>anden Pate bei der Gründung der Defi-Selbsthilfegruppe für<br />

den Raum <strong>Limburg</strong>-Weilburg: Karl-Heinz Westphal, der ehemalige<br />

Vorsitzende des Bundesverbandes Defibrillator Deutschland<br />

e.V, Kardiologie-Chefarzt PD Dr. <strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer und <strong>Vincenz</strong>-<br />

Geschäftsführer Guido Wernert. Sprecher der Defi-Gruppe ist<br />

Edmond Heinrichs (2.v.r.).<br />

In den medizinischen Vorträgen wurden verschiedene<br />

Aspekte der ICD-Therapie besprochen. PD Dr.<br />

<strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer, Chefarzt der Kardiologie, schilderte<br />

in seinem Vortrag die Entwicklung der ICD-<br />

Therapie, angefangen vom ersten Herzkatheter im<br />

Selbstversuch im Jahr 1928 über die Herzschrittmacher<br />

bis hin zur heutigen ICD-Therapie. Wann ein<br />

solcher ICD empfohlen wird erläuterte der Facharzt<br />

für Innere Medizin, Dr. Detlef Schulz. „Der plötzliche<br />

Herztod ist ein Herz-Kreislauf-<strong>St</strong>illstand, der<br />

unbehandelt innerhalb weniger Minuten zum Tode<br />

führt“, so Schulz. Im Fall einer lebensbedrohlichen<br />

Herzrhythmusstörung helfe nur die schnelle Defibrillation!<br />

Nach fünf Minuten treten bereits die<br />

ersten irreparablen Hirnschäden ein. „98 000 Patienten<br />

sterben derzeit noch, weil die Rettung zu spät<br />

kommt“, so der Mediziner. Die Implantation eines<br />

ICD werde einerseits Patienten nach lebensbedrohlicher<br />

Herzrhythmusstörung sowie Menschen mit<br />

entsprechendem Risikoprofil empfohlen. Der ICD<br />

verbessere jedoch nicht die Pumpfunktion des Herzens.<br />

Dr. Torsten Eckhardt stellte in seinem Vortrag<br />

„Welches Gerät für wen?“ verschiedene Defibrillatoren<br />

vor, darunter die tragbare, externe Defibrillatorweste<br />

als vorübergehende Therapiemaßnahme,<br />

den klassischen Einkammer-, den Zwei- und Dreikammer-<br />

sowie den subcutanen ICD. Welches Gerät<br />

konkret für welchen Patienten in Betracht komme,<br />

müsse jedoch individuell abgeklärt werden.<br />

Ein so genannter Programmer stand im Mittelpunkt<br />

des Vortrags von Dr. Wilfried Thiel mit dem Titel „ICD:<br />

Abfragerhythmus, Einstellung, Telemedizin“. Dabei erläuterte<br />

der Mediziner, dass der Defibrillator gemessene<br />

Werte abspeichert und diese via Telemetrie vom Programmer<br />

eingelesen und ausgewertet werden können.<br />

Demnächst, so Thiel, sei es sogar möglich, beispielsweise<br />

die Daten des ICD-Geräts eines Spanien-Urlaubers über<br />

Ferntelemetrie ins <strong>Krankenhaus</strong> oder die kardiologische<br />

Praxis nach Deutschland zu übermitteln.<br />

„Wenn er dann schockt – was ist zu tun?“ war<br />

das Thema von Dr. Andreas Klisch. „Der ICD schockt<br />

korrekt bei gefährlichen Rhythmusstörungen“, so der<br />

Kardiologe. Etwa jeder fünfte ICD-Patient erleide einen<br />

„Fehlalarm“, der jedoch in aller Regel für den Patienten<br />

ungefährlich sei. „Falls es dem Patienten nach dem<br />

ICD-Schock gut geht und kein weiterer folgt, kann er<br />

sich von Angehörigen in die Klinik oder zum betreuenden<br />

Kardiologen bringen lassen“, erläuterte Klisch. Sein<br />

dringender Appell: „Nicht selbst Pkw fahren!“ Bei Angst<br />

oder Verunsicherung sollte man aber nicht zögern, den<br />

Notarzt zu alarmieren. Auch bei Verdacht auf eine stattgefundene<br />

Schockabgabe empfahl Klisch, den betreuenden<br />

Kardiologen aufsuchen. Bei mehreren Schocks oder<br />

Beschwerden sei immer von einem Notfall auszugehen<br />

und umgehend der Notarzt zu alarmieren.<br />

INFO<br />

Wer Interesse an Veranstaltungen der <strong>Limburg</strong>er<br />

ICD-Selbsthilfegruppe hat, kann sich melden bei<br />

Edmond Heinrichs<br />

Telefon: 0 64 38. 4917<br />

oder<br />

Telefon: 0177. 24 36 784.

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