Ausgabe Nr. 2 / 2013 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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25.07.2014 Aufrufe

16 > VIA > Aktuell Deutschlandweite mobile Aufklärungskampagne informierte über Risiken und Prävention des Schlaganfalls Herzenssache Schlaganfall Mobile Aufklärungskampagne für den Blitzschlag im Gehirn stieß auf großes Interesse Der signalrote Infobus war ein Publikumsmagnet, die Kampagne ein voller Erfolg: Geduldig standen die Menschen Schlange, um im Rahmen der Aktion „Herzenssache Schlaganfall“ viel Informationen aus erster Hand und vor allem auch viele Möglichkeiten zur Einschätzung ihres persönlichen Risikoprofils wahrzunehmen. Herzenssache Schlaganfall war das Motto der mobilen Aufklärungskampagne, die Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie und Leiter der Stroke Unit am St. Vincenz Krankenhaus, sein Team der Neurologie sowie Mediziner des Ärztenetzwerks PIANO gemeinsam auf dem Limburger Europaplatz organisiert hatten. Die Botschaft kam an: Viele Interessierte kamen entweder gezielt zu dem als Infostation umgebauten Londoner Doppeldeckerbus oder wurden durch seine kaum zu übersehenden Signalfarben angezogen – auch um sich über die breite Palette der Schlaganfallprävention zu informieren. Innen wie außen gab es vielfältiges Material zum Mitnehmen und natürlich auch Gelenheit zum persönlichen Gespräch mit Ärzten, medizinischem Fachpersonal und auch Vertretern der Selbsthilfegruppe Schlaganfall. Der Aktionstag ist Teil einer größeren Informations- Kampagne, mit der die Veranstalter die Menschen in ganz Deutschland über Schlaganfallsymptome und die Dringlichkeit einer ärztlichen Behandlung aufklären wollen. Initiatoren sind die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH), die Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) und Boehringer Ingelheim, die in Kooperation mit regionalen Kliniken und Ärztenetzwerken deutschlandweit die Aufklärungsarbeit rund um den Schlaganfall unterstützen und forcieren wollen. Möglichst viele Menschen sollen über die Ursachen eines Schlaganfalles und die oft dramatischen Folgen des Schicksalsschlags im Gehirn informiert werden. Im Fokus liegt in diesem Jahr insbesondere das Vorhofflimmern. Denn Menschen mit

St. Vincenz < VIA < 17 Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie am St. Vincenz, im Gespräch mit Irmgard Hanesch von der Selbsthilfegruppe Schlaganfall. HINTERGRUND: So führt Vorhofflimmern zum Schlaganfall INFO dieser Herzrhythmusstörung haben ein fünffach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Doch nicht jeder kennt dieses Risiko und nicht jeder hat Symptome. Die Initiatoren wollen durch nachhaltige Patientenaufklärung das notwendige Wissen vermitteln, um das Risikobewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen und die Menschen zum Handeln zu motivieren, damit die Zahl an Schlaganfällen in Deutschland weiter sinkt. Alle Informationen rund um die Aufklärungstour stehen unter www.vorhofflimmern.de zur Verfügung. Denn die Folgen eines Schlaganfalls können dramatisch sein und das Leben einschneidend verändern – nicht selten sind die Betroffenen dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen. Beim Aktionstag konnte man dies im Selbstversuch ganz unmittelbar erleben: Durch verschiedene Simulationsbrillen konnten die Besucher erleben, wie sich die Bilder um einen herum verändern und wie schwierig es ist, mit einem solchen Blick auf die Umwelt zurechtzukommen. Gleichzeitig konnten sich Interessierte über die typischen Symptome und eine gesunde Lebensweise mit der Herzrhythmusstörung informieren. Bei den verschiedenen Aktionspunkten im Bus hatten die Menschen die Möglichkeit, mittels Messdemonstrationen mehr über ihren Gesundheitszustand zu erfahren. Zusätzlich lagen spezielle Testbögen aus, mit denen das persönliche Schlaganfallrisiko abgefragt werden konnte. Lernen Sie die Stroke Unit auch im Film kennen: nen: www.st-vincenz.de/mediathek Mit rund einer Million Betroffenen allein in Deutschland1, ist Vorhofflimmern die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Die Dunkelziffer liegt Annahmen zufolge weitaus höher, da sich viele ihrer Erkrankung aufgrund von unklaren Symptomen nicht bewusst sind. Laut Experten wird sich die Anzahl der Betroffenen bis 2050 sogar noch verdoppeln. Vorhofflimmern bringt das Herz aus seinem gewohnten Takt. Die Vorhöfe schlagen nicht mehr im gleichen Rhythmus wie die Herzkammern und flimmern. Der regelmäßige Blutfluss wird dadurch gestört – Blut kann sich in den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel bilden. Dramatisch wird es, wenn sich eines dieser Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn wandert. Hier droht der Verschluss von Gefäßen, was zu einem Schlaganfall führt – oft mit schweren Folgen. Dazu zählen Behinderungen wie Seh-, Sprech- oder Bewegungsstörungen, Lähmungen, aber auch Veränderungen der Persönlichkeit. Durch Vorhofflimmern bedingte Schlaganfälle sind häufig besonders schwerwiegend: die Wahrscheinlichkeit für bleibende Behinderungen oder Tod sind ungleich höher als bei Schlaganfällen anderer Ursachen. Bei etwa 92 Prozent der Schlaganfälle in Folge von Vorhofflimmern handelt es sich um einen Hirninfarkt, den sogenannten ischämischen Schlaganfall. Dieser tritt auf, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns durch ein Gerinnsel blockiert ist. Oberstes Ziel bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern ist daher, ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko mit Hilfe von oralen Blutgerinnungshemmern, auch Antikoagulanzien genannt, zu senken.

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 17<br />

Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, im<br />

Gespräch mit Irmgard Hanesch von der Selbsthilfegruppe Schlaganfall.<br />

HINTERGRUND:<br />

So führt Vorhofflimmern zum Schlaganfall<br />

INFO<br />

dieser Herzrhythmusstörung haben<br />

ein fünffach erhöhtes Risiko, einen<br />

Schlaganfall zu erleiden. Doch nicht<br />

jeder kennt dieses Risiko und nicht<br />

jeder hat Symptome. Die Initiatoren<br />

wollen durch nachhaltige Patientenaufklärung<br />

das notwendige Wissen<br />

vermitteln, um das Risikobewusstsein<br />

in der Bevölkerung zu schärfen und<br />

die Menschen zum Handeln zu motivieren,<br />

damit die Zahl an Schlaganfällen<br />

in Deutschland weiter sinkt.<br />

Alle Informationen rund um die Aufklärungstour stehen<br />

unter www.vorhofflimmern.de zur Verfügung.<br />

Denn die Folgen eines Schlaganfalls<br />

können dramatisch sein und das Leben<br />

einschneidend verändern – nicht<br />

selten sind die Betroffenen dauerhaft<br />

auf fremde Hilfe angewiesen.<br />

Beim Aktionstag konnte man dies<br />

im Selbstversuch ganz unmittelbar<br />

erleben: Durch verschiedene Simulationsbrillen<br />

konnten die Besucher<br />

erleben, wie sich die Bilder um einen<br />

herum verändern und wie schwierig<br />

es ist, mit einem solchen Blick<br />

auf die Umwelt zurechtzukommen.<br />

Gleichzeitig konnten sich Interessierte<br />

über die typischen Symptome<br />

und eine gesunde Lebensweise mit<br />

der Herzrhythmusstörung informieren.<br />

Bei den verschiedenen Aktionspunkten<br />

im Bus hatten die Menschen<br />

die Möglichkeit, mittels Messdemonstrationen<br />

mehr über ihren Gesundheitszustand<br />

zu erfahren. Zusätzlich<br />

lagen spezielle Testbögen aus, mit<br />

denen das persönliche Schlaganfallrisiko<br />

abgefragt werden konnte.<br />

Lernen Sie die<br />

<strong>St</strong>roke Unit<br />

auch im Film kennen: nen:<br />

www.st-vincenz.de/mediathek<br />

Mit rund einer Million Betroffenen allein in<br />

Deutschland1, ist Vorhofflimmern die häufigste<br />

anhaltende Herzrhythmusstörung. Die Dunkelziffer<br />

liegt Annahmen zufolge weitaus höher, da<br />

sich viele ihrer Erkrankung aufgrund von unklaren<br />

Symptomen nicht bewusst sind. Laut Experten<br />

wird sich die Anzahl der Betroffenen bis 2050<br />

sogar noch verdoppeln. Vorhofflimmern bringt<br />

das Herz aus seinem gewohnten Takt. Die Vorhöfe<br />

schlagen nicht mehr im gleichen Rhythmus wie<br />

die Herzkammern und flimmern. Der regelmäßige<br />

Blutfluss wird dadurch gestört – Blut kann sich in<br />

den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel<br />

bilden. Dramatisch wird es, wenn sich eines dieser<br />

Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn<br />

wandert. Hier droht der Verschluss von Gefäßen,<br />

was zu einem Schlaganfall führt – oft mit schweren<br />

Folgen. Dazu zählen Behinderungen wie Seh-,<br />

Sprech- oder Bewegungsstörungen, Lähmungen,<br />

aber auch Veränderungen der Persönlichkeit.<br />

Durch Vorhofflimmern bedingte Schlaganfälle<br />

sind häufig besonders schwerwiegend: die Wahrscheinlichkeit<br />

für bleibende Behinderungen oder<br />

Tod sind ungleich höher als bei Schlaganfällen<br />

anderer Ursachen.<br />

Bei etwa 92 Prozent der Schlaganfälle in Folge<br />

von Vorhofflimmern handelt es sich um einen<br />

Hirninfarkt, den sogenannten ischämischen<br />

Schlaganfall. Dieser tritt auf, wenn die Blutzufuhr<br />

zu einem Teil des Gehirns durch ein Gerinnsel<br />

blockiert ist. Oberstes Ziel bei der Behandlung<br />

von Patienten mit Vorhofflimmern ist daher,<br />

ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko mit Hilfe<br />

von oralen Blutgerinnungshemmern, auch Antikoagulanzien<br />

genannt, zu senken.

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