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Ausgabe Nr. 2 / 2013 - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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Mensch - Medizin - Technik<br />

UNSER WEG<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

2 | <strong>2013</strong><br />

ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Regionale Solidarität und lobbyistischer Schulterschluss:<br />

Ein Netzwerk für die Gesundheit<br />

Gesundheitsanbieter der Region formieren sich<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> startet Qualitätsoffensive<br />

<strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> jetzt Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin<br />

Gesund bleiben<br />

durch Brustentfernung?<br />

Die Rolle von Gentestung und den daraus<br />

ableitbaren Konsequenzen


2 > VIA<br />

EDITORIAL<br />

Ein Netzwerk für die Gesundheit: 03<br />

Gesundheitsanbieter der Region formieren sich<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> startet Qualitätsoffensive: 08<br />

Maßstäbe für bestmögliche Medizin und<br />

größtmögliche Patientensicherheit<br />

Neue Gammakamera am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 09<br />

Mehr Sicherheit und weniger <strong>St</strong>rahlen<br />

Tagesklinik in neuen Räumen: Viele Pluspunkte 11<br />

für eine moderne Patientenbetreuung<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Synapse, das Titelbild unserer letzten VIA-<strong>Ausgabe</strong>, ist zum<br />

Symbol des Zukunftsforums gewordent. Der Begriff aus der Neurologie ist<br />

gleichzeitig DAS Symbol für Vernetzung und daher auch für unser Zukunftsforum.<br />

Es ist die symbolische Darstellung dessen, was wir tun und was wir wollen.<br />

Denn das Zukunftsforum sollte Initialzündung sein für eine nachhaltige<br />

Kooperation der Gesundheitsanbieter und Verantwortlichen unserer Region mit<br />

dem Ziel, gesunde <strong>St</strong>rukturen für die medizinische und pflegerische Versorgung<br />

der Menschen im ländlichen Raum zu schaffen bzw. nachhaltig zu sichern.<br />

Eine „Gesundheitsregion <strong>Limburg</strong>-Weilburg“ ist unser Ziel mit<br />

einer Vernetzung aller Ebenen: von der Selbsthilfegruppe bis zum Therapeuten,<br />

vom spezialisierten Facharzt bis zur ambulanten Pflegekraft, vom<br />

ambulanten Transportdienst bis zum Sanitätshaus. So soll die gesamte Region<br />

im überregionalen Wettbewerb gestärkt werden. Das Zukunftsforum war<br />

eine gute Plattform und ein erster Schritt. Die VIA informiert Sie natürlich<br />

ausführlich über diese Initiative.<br />

Selbstverständlich wird auch die weitere Entwicklung innerhalb der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

skizziert: Die Qualitätsoffensive des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

beispielsweise, die Gründung einer regionalen Selbsthilfegruppe im Bereich der<br />

Kardiologie, die Investition in die neue Gammakamera für die Nuklearmedizin<br />

sowie die Berichterstattung über die diversen Patientenforen und Aktionstage.<br />

Und last but not least finden Sie auch eine fachlich differenzierte Antwort auf<br />

vielen Fragen zu der spektakulären Entscheidung der Schauspielerin Angelina<br />

Jolie zur präventiven Brustentfernung.<br />

Ausreichender Lesestoff also für die Sommerferien und auch darüber hinaus.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen interessante Lektüre und für Sie und Ihre<br />

Familie im Urlaub erholsame Tage<br />

Ihr<br />

Gentestung und ihre Konsequenzen: 12<br />

Gesund bleiben durch Brustentfernung?<br />

Herzenssache Schlaganfall: 16<br />

Mobile Aufklärungskampagne für den<br />

Blitzschlag im Gehirn stieß auf großes Interesse<br />

FORUM GESUNDHEIT:<br />

Alarm im Darm – wie sich eine stille 18<br />

Krankheit durch Vorsorge vermeiden lässt!<br />

TERMINE <strong>2013</strong>: 19<br />

Lungenkrebs – Chancen und Grenzen<br />

Rückenschmerzen massieren oder operieren<br />

Mit moderner Medizintechnik 20<br />

gegen den plötzlichen Herztod<br />

<strong>St</strong>ayin alive, oder: 22<br />

Eine Fortbildung, die Leben rettet<br />

DANKE FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG:<br />

Nachhaltige Geste und Initiative mit Weitblick: 24<br />

Lions ermöglichen ein besonderes Bad<br />

KfD Wilsenroth spendet 300 Euro 25<br />

für die Palliativstation<br />

1000 Euro für die Dame in Rosa: 27<br />

Dehrner Krebsnothilfe unterstützt Palliativ-Clownin<br />

BRUSTKREBS BEWEGT<br />

Paddeln gegen Brustkrebs: 28<br />

Entspannt im Drachenboot auf der Lahn<br />

Tankini, Badeanzug & Co: 29<br />

Eine Modenschau mit sonnigem Ausblick<br />

Visite im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Abgestimmte Versorgung 30<br />

für die Menschen der Region<br />

Profis für gesunde und kranke Füße: 31<br />

Orthopädische Schuhtechnik und Spezialschuhe<br />

im Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna<br />

Mädchen und Jungen vom Girls‘ und 32<br />

Boys‘Day à la <strong>Vincenz</strong> begeistert<br />

Besonders empfehlenswerte Ausbildungsapotheke: 34<br />

Zweiter Platz für das Team der <strong>Vincenz</strong>-Pharmazie<br />

Guido Wernert<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

QR-Code scannen<br />

und mehr Erfahren!<br />

Leser/Scanner starten,<br />

Gerät über QR-Code halten,<br />

einscannen und direkt zu<br />

allen Infos gelangen.<br />

Einladung zum Mitarbeiterfest <strong>2013</strong> 34<br />

PERSONALNACHRICHTEN 35<br />

VIAKINDER – WIR GRATULIEREN VON HERZEN 36<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

T: 06431.292-0, Fax: 06431.292-4163, Mail: info@st-vincenz.de, www.st-vincenz.de<br />

REDAKTION: Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann<br />

V.i.S.d.P: Guido Wernert<br />

Konzept & Layout: Natascha Schäfer, S!DESIGNMENT<br />

Bilder: Privat, Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Nicola von Spee, S!DESIGNMENT,<br />

Gundula <strong>St</strong>egemann, Dieter Fluck, fotostudio baumann Höhrgrenzhausen GmbH<br />

Fotolia: ©AP, ©Sebastian Kaulitzki, ©lipps|photocase.com<br />

Auflage: 4.000<br />

Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 3<br />

Regionale Solidarität und lobbyistischer Schulterschluss:<br />

Ein Netzwerk für die Gesundheit<br />

Gesundheitsanbieter der Region formieren sich<br />

Vernetzt in die Zukunft: unter diesem Tenor veranstaltete<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

ihr erstes Zukunftsforum. Bei der interdisziplinären<br />

gesundheitspolitischen Debatte sollten Visionen<br />

und Konzepte in Zeiten der Veränderung angestoßen<br />

werden. Im besonderen Focus der Veranstaltung<br />

stand die regionale Entwicklung des Gesundheitswesens<br />

im Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg.<br />

Wie soll die medizinische Versorgung der Zukunft in und<br />

um <strong>Limburg</strong> aussehen? Pflegenotstand und Ärztemangel<br />

oder wohnortnahe stabile medizinische Versorgung?<br />

Üben wir uns in Geduld und hoffen weiterhin, dass die<br />

Politik irgendwann Rahmenbedingungen bietet, die das<br />

Gesundheitswesen ermöglichen, das wir uns wünschen?<br />

Warten wir ab, bis das freie Spiel der Kräfte auf dem<br />

Markt über unsere Gesundheit entscheidet? Wie sieht<br />

die medizinische Versorgung im Landkreis aktuell aus,<br />

wohin soll die Entwicklung gehen? Oder müssen WIR<br />

sie steuern? - Das waren die Fragestellungen beim Zukunftsforum<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH in der <strong>Limburg</strong>er Josef-Kohlmeier-Halle. Eingeladen<br />

hatte die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg, dem Gesundheitsnetz<br />

Oberlahn und dem Ärztenetzwerk PIANO.<br />

Moderiert wurde die Veranstaltung von Barthel Pester.<br />

Es waren vor allem Denkanstöße und Impulse, die von<br />

diesem Abend mit einer ausgewiesenen Expertenrunde<br />

auf dem Podium ausgingen. Welche kreativen Ideen sich<br />

konkret daraus entwickeln und wie sie umgesetzt werden<br />

– das wird die Zukunft zeigen. Die eigentliche Botschaft


4 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Guido Wernert<br />

Erwin Reuhl<br />

des Abends, so die einhellige Meinung zahlreicher<br />

Beobachter des Abends, war allein die Tatsache, dass<br />

sich die Vertreter der verschiedenen Gruppierungen und<br />

Einrichtungen in dieser Konstellation de facto so zusammengefunden<br />

haben, um Lobbyarbeit für die gemeinsame<br />

Sache zu machen: das Gesundheitswesen im ländlichen<br />

Raum. Jürgen Wütscher, profunder Kenner des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>wesens und ehemaliger Referatsleiter für<br />

<strong>Krankenhaus</strong>wesen im Hessischen Sozialministerium zog<br />

DAS Fazit der Veranstaltung gleich zu Beginn: „Es gibt<br />

keine wirkliche Alternative zu regionalen Netzwerken.“<br />

„Zukunft vorherzusagen scheint schwierig. Es<br />

ist aber ganz einfach, wenn man sie gestaltet…“,<br />

so der Ideengeber der Veranstaltung, <strong>Vincenz</strong>-<br />

Geschäftsführer Guido Wernert. Gemeinsam mit dem<br />

Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Erwin Reuhl, begrüßte<br />

er rund 500 Gäste in der <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>adthalle.<br />

Er appellierte an Plenum und Podium, Zukunftsmotor<br />

zu sein: „Gemeinsam sind wir stark. Wir werden<br />

heute Ideen entwickeln und nicht warten,<br />

bis uns jemand entdeckt. Bringen Sie uns<br />

Ideen. Wir möchten diese bündeln und nutzen<br />

- für Sie und uns und für die Region.“<br />

Erwin Reuhl verwies darauf, dass laut einer <strong>St</strong>udie des<br />

Rheinisch Westfälischen Instituts im Jahr 2020 die Finanzierungslücke<br />

im Gesundheitswesen 41 Milliarden<br />

Euro betragen werde. „Es ist also nicht nur ein Gebot<br />

der <strong>St</strong>unde, dass wir zusammenarbeiten, sondern es ist<br />

geradezu notwendig, dass wir Mittel und Wege finden,<br />

unsere Möglichkeiten in den unterschiedlichen Einrichtungen<br />

aufeinander abzustimmen und kollegial um den<br />

Patienten werben und um den Patienten bemüht sind.<br />

Das anzuschieben ist Auftrag dieser Pilotveranstaltung.“<br />

„ Wir erleben seit Jahren durch die<br />

Finanzierungssysteme einen Angriff<br />

auf die Häuser im ländlichen Raum.”<br />

In seinem Grußwort ging der Gesundheitsdezernent des Landkreises <strong>Limburg</strong>-Weilburg,<br />

Helmut Jung, auf die Herausforderungen der demografischen<br />

Entwicklung ein<br />

Ministerialrat a.D. Jürgen Wütscher gab in seinem Referat über die „Gesundheitsentwicklung<br />

in Deutschland – wohin geht die Reise?“ wichtige Impulse<br />

für die anschließende Podiumsdiskussion. Der Referent ist ehemaliger Referatsleiter<br />

für <strong>Krankenhaus</strong>wesen im Hessischen Sozialministerium und Aufsichtsratsmitglied<br />

diverser <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaften, u.a. Agaplesion und<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> gGmbH Fulda.<br />

Bezogen auf die Situation der Hausärzte skizzierte Jung<br />

ein düsteres Bild: vermutlich stünden in zehn Jahren nur<br />

noch etwa die Hälfte der Ärzte im ambulanten Bereich<br />

zur Verfügung. Daher gelte es, nach neuen Berufsbildern<br />

in bei der Hausarztversorgung zu suchen“, sagt er. Hier<br />

seien in erster Linie auch die kassenärztlichen Vereinigungen<br />

in der Verantwortung. Gefordert seien hier Solidarität<br />

- sowohl von Fach-, als auch von den Hausärzten.<br />

Jürgen Wütscher gab in seinem Referat über die „Gesundheitsentwicklung<br />

in Deutschland – wohin geht die<br />

Helmut Jung<br />

In seinem Grußwort ging der Gesundheitsdezernent<br />

des Landkreises <strong>Limburg</strong>-Weilburg, Helmut Jung, auf<br />

die Herausforderungen der demografischen Entwicklung<br />

ein: „Wir werden weniger und wir werden älter.<br />

Das geht einher mit einem zunehmenden Bedarf an gesundheitlichen<br />

Leistungen.“ Das bedeute: wenige zahlende<br />

junge Menschen und mehr Leistungsansprüche.<br />

„Wir haben zwei Akutkrankenhäuser im Landkreis, ein<br />

drittes mit Teilbereichen in Weilmünster. Aber das ist<br />

nicht mehr so selbstverständlich. Wir erleben seit Jahren<br />

durch die Finanzierungssysteme einen Angriff auf<br />

die Häuser im ländlichen Raum.“ Die Schere zwischen<br />

der medizinischen Leistung der Krankenhäuser und der<br />

Finanzierung werde immer enger. Die derzeitige <strong>Krankenhaus</strong>finanzierung<br />

sei nicht tragfähig, so Jung, insbesondere<br />

nicht für den ländlichen Raum. Notfallversorgung<br />

und Rettungsdienst müssten auch in Zukunft<br />

gewährleistet bleiben.<br />

„ Gerade mit Blick auf den demografischen<br />

Wandel und<br />

die tendenziell zunehmende<br />

Entwicklung von Demenzerkrankungen<br />

brauchen wir<br />

mehr Pflegekräfte und Ärzte,<br />

die speziell dafür ausgebildet<br />

sind. Wichtig wäre<br />

auch, dass alle Patienten, die aufgenommen<br />

werden, auf MRSA getestet werden. Durch die<br />

Verbreitung dieser Keime entsteht für die betroffenen<br />

Menschen großes Leid und für das Gesundheitswesen<br />

hohe Kosten.”<br />

Antonia Haberkern, Selters


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 5<br />

IMPULSE<br />

VISIONEN<br />

NETWORK<br />

Im Livestream war das Zukunftsforum via Internet hautnah mitzuerleben. Der Patientensender <strong>Vincenz</strong>TV übertrug<br />

die Veranstaltung live in die Patientenzimmer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Auch ein Kurzfilm mit den Highlights und zentralen<br />

Aussagen des Forums ist online zu sehen unter: www.st-vincenz.de/mediathek/index.php<br />

Reise?“ wichtige Impulse für die anschließende Podiumsdiskussion.<br />

„Das Gesundheitswesen wird wie kein anderer<br />

Bereich von der immer wieder neu gestellten und auch<br />

immer wieder neu zu beantwortenden Frage nach dem<br />

Verhältnis von <strong>St</strong>aat und Markt bestimmt. Während bis<br />

zum Ende des letzten Jahrhunderts die staatliche Verantwortung<br />

für die Sicherstellung der Versorgung im Vordergrund<br />

stand, wird die Entwicklung seit Beginn des<br />

neuen Jahrhunderts immer mehr von marktwirtschaftlichen<br />

Aspekten bestimmt, was im <strong>Krankenhaus</strong>bereich<br />

besonders deutlich wird.“ Ausführlich schilderte der Ministerialrat<br />

a.D. die Entwicklung des Gesundheitswesens<br />

in Deutschland auf Bundes-, Landes- und kommunaler<br />

Ebene sowie seitens der Krankenkassen. Dabei ging er<br />

auch auf die Besorgnis erregende Entwicklung der privaten<br />

<strong>Krankenhaus</strong>träger ein, bei denen es längst nicht<br />

mehr um Übernahme einzelner Häuser gehe, sondern um<br />

die Übernahme von Gruppen untereinander. Eine Kooperation<br />

von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern,<br />

regionale Solidarität, ein Schulterschluss mit den Landkreisen<br />

als Gesamtverantwortliche für die Daseinsvorsorge<br />

sah Wütscher als unabdingbar. „Auf der regionalen<br />

Ebene bleibt kein anderer Weg als dass die Beteiligten<br />

sich untereinander vernetzen und ihre Zukunft insgesamt<br />

gestalten“, sagte Wütscher, der den verschiedensten Aufsichtsräten,<br />

darunter auch Agaplesion und der <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> gGmbH Fulda angehört. „Bundesweit<br />

wird der Konzentrationsprozess fortschreiten, dass heißt,<br />

es wird einen stetig steigenden Anteil an gewerblichen<br />

Krankenhäusern geben.“ Auch kommunale Krankenhäuser<br />

werden sich regional zusammenschließen, um die<br />

Versorgung zu gewährleisten, so Wütscher.<br />

Seine Thesen diskutierte anschließend ein interdisziplinär<br />

besetztes Podium: Martina Weich, Pflegedirektorin<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, Dr. Gerhard<br />

Roos, Vorsitzender des Gesundheitsnetzes Oberlahn,<br />

Dr. Wilfried Thiel, Vorsitzender Ärztenetzwerk PIA-<br />

NO, PD Dr. Joachim Hillmeier, Ärztlicher Direktor <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, Guido Wernert, Erwin Reuhl<br />

und Peter Schermuly, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses<br />

Weilburg.<br />

In <strong>Limburg</strong> sei man noch relativ gut aufgestellt, so<br />

Dr. Wilfried Thiel, wobei auch hier Lücken in der<br />

fachärztlichen Versorgung bestünden, insbesondere<br />

fehlten Augenärzte. Große Not bestehe in der hausärztlichen<br />

Versorgung in den ländlichen Gebieten.<br />

Viele Kollegen seien mit 70 Jahren noch tätig, um<br />

Engagierte gesundheitspolitische<br />

Debatte auch von Seiten der Vertreter<br />

der beiden regionalen Ärztenetzwerke<br />

PIANO eG und Gesundheitsnetz<br />

Oberlahn. Im Bild oben:<br />

Moderator Barthel Pester mit Dr.<br />

Gerhard Roos und Dr. Winfried<br />

Thiel. Bild unten: Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Erwin Reuhl, Jürgen<br />

Wütscher, Pflegedirektorin Martina<br />

Weich und der Ärztliche Direktor<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, PD Dr. Joachim<br />

Hillmeier.


6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Die oberen Ränge der <strong>St</strong>adthalle waren komplett für Schüler der <strong>Limburg</strong>er<br />

Adolf-Reichwein-Schule reserviert. Ihrem Interesse am Zukunftsforum<br />

galt besonderer Applaus.<br />

ihre Patienten zu versorgen. Der Trend zeige, dass insbesondere<br />

im ehemaligen Oberlahnkreis ein Mangel an<br />

Haus- und Fachärzten entstehe. Dies bestätigte auch<br />

Dr. Gerhard Roos. Viele Ärzte dort gingen bald in den<br />

Ruhestand. Auch die finanziellen Sorgen niedergelassener<br />

Ärzte sprach Dr. Thiel im Verlauf der Diskussion<br />

an. „Wir alle werden älter und ich möchte hier, wo ich<br />

geboren, zur Schule gegangen, aufgewachsen bin und<br />

gelebt habe, im Alter noch versorgt werden.“ Deshalb<br />

müsse geklärt werden: Was will die Politik und was<br />

will die Gesellschaft? Und wenn man den bisherigen<br />

<strong>St</strong>andard aufrecht erhalten wolle, müsse Geld ins System<br />

gesteckt werden. „Gesundheit kann man nicht<br />

börsenorientiert verwalten“, bestätigte Thiel unter Bezug<br />

auf die Ausführungen von Jürgen Wütscher. Eine<br />

These, der wiederum der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Erwin Reuhl, widersprach: „Wir werden<br />

nicht umhin können, diese Entwicklung zu akzeptieren.<br />

Allein die Qualität wird den Wettbewerb<br />

mit den Privaten entscheiden. Und da sind wir nicht<br />

schlecht aufgestellt“, konstatierte Reuhl.<br />

„ Dass wir alle in dieser<br />

Runde auf dem Podium<br />

sitzen, wäre vor Jahren<br />

undenkbar gewesen. Das<br />

war ein Riesengewinn!<br />

Unser Hauptthema war<br />

zu wenig Personal und<br />

das liegt am Geld. Die Pflege muss sich der<br />

Verantwortung stellen und sich wehren. Die<br />

politischen Rahmenbedingungen müssen geschaffen<br />

werden!”<br />

„ Meiner Meinung nach<br />

wurden zu wenig Ideen<br />

genannt, wie medizinische<br />

Versorgung und<br />

Pflege gewährleistet<br />

werden soll. Denn mehr<br />

Geld und mehr Pflegekräfte<br />

wird es nicht geben. Wir brauchen Antworten<br />

auf solche Fragen wie zum Beispiel:<br />

Wie kommt man im Homecarebereich auf eine<br />

Verbesserung der Situation? Was muss man<br />

tun in der ländlichen Versorgung?”<br />

Christoph Bendel, <strong>Limburg</strong><br />

Auch PD Dr. Joachim Hillmeier verwies darauf, dass<br />

die <strong>Limburg</strong>er Klinik sich im immer schärfer werdenden<br />

Wettbewerb nicht zu verstecken brauche. Der Grund:<br />

„eine gute Mannschaft“, ein wissenschaftlich bestens<br />

fundiertes, engagiertes Team, das für das <strong>Krankenhaus</strong><br />

gemeinsam einstehe. Auch er rückte insbesondere den<br />

Mangel an medizinischem Nachwuchs in Deutschland in<br />

den Focus der Diskussion. Das Interesse der jungen Leute<br />

sei groß wie nie, aber viele gingen nach ihrem <strong>St</strong>udium<br />

ins Ausland. Dies liege nicht am Geld, meinte Hillmeier.<br />

Er machte hierfür insbesondere mangelndes Ansehen der<br />

Ärzte in der Gesellschaft verantwortlich, unterstützt auch<br />

durch „unseriöse Berichterstattung“, welche zwar gern<br />

die angeblich steigende Zahl von Kunstfehlern anprangere,<br />

aber unerwähnt lasse, dass zwei Drittel dieser Klagen<br />

abgewiesen würden und zudem Millionen von Patienten<br />

Tag und Nacht geholfen werde. Ein Übriges erledigten<br />

zunehmende Bürokratisierung und Arbeitsverdichtung.<br />

„Wenn wir in der Hinsicht vernünftiger werden, werden<br />

wir in zehn Jahren auch wieder junge begeisterte deutsche<br />

Ärzte hier haben“, so Hillmeier.<br />

Auf die Probleme der Pflegekräfte machte Pflegedirektorin<br />

Martina Weich das Plenum mit wichtigen <strong>St</strong>atements<br />

aufmerksam: Bundesweit werden in den nächsten<br />

Jahren 400 000 Pflegekräfte fehlen. Dies sei ein<br />

Problem, welches die Gesellschaft noch nicht wahrgenommen<br />

habe. Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sei man zwar noch<br />

vergleichsweise gut besetzt, in den Ballungsräumen<br />

stünden jedoch bereits ganze <strong>St</strong>ationen leer. Energisch<br />

Martina Weich, Pflegedirektorin <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 7<br />

IMPULSE<br />

VISIONEN<br />

NETWORK<br />

forderte die engagierte Befürworterin der sog. Pflegekammer<br />

bessere Rahmenbedingungen ein: „Es müssen neue Wege her.<br />

Der Personalschlüssel, der freigegeben werden kann, ist einfach<br />

zu knapp. Gleichzeitig forderte sie jedoch auch die Eigenverantwortung<br />

des Berufsstandes selbst ein: „Wir müssen mehr mit<br />

einer <strong>St</strong>imme sprechen und uns so unsere eigene Kompetenz<br />

erkämpfen, mehr Verantwortung und mehr Anerkennung im<br />

politischen und gesellschaftlichen System einfordern.“<br />

Gerhard Roos kritisierte in dem Zusammenhang scharf,<br />

dass Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger vielfach zu<br />

Leistungserbringern degradiert werden. „Da braucht man<br />

sich nicht zu wundern, wenn die Anerkennung fehlt! Wir<br />

erbringen aber mehr als die vorgeschriebenen Leistungen“,<br />

sagte Roos. „Wir arbeiten nicht nach der Uhr, wir bringen<br />

Empathie ein, Engagement und Mitgefühl. Und das müsste<br />

wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden. Wir werden<br />

auf Dinge reduziert, die uns nicht zu Gesicht stehen<br />

und nicht unsere Tätigkeit abbilden!“<br />

Watch YouTube!<br />

Der Film zum Zukunftsforum <strong>2013</strong>:<br />

www.youtube.com/watch?v=_gF1qFY0Ov0<br />

„ Das Echo war gut. Wir müssen zusammenstehen<br />

nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark!“<br />

Nun gilt es, das Angesprochene mit Leben zu füllen.”<br />

PD Dr. Joachim Hillmeier<br />

Peter Schermuly appellierte an die Politiker, sich ihrer Verantwortung<br />

im Gesundheitswesen zu stellen. „Wenn man glaubt,<br />

dass das Gesundheitswesen und die gesundheitliche Versorgung<br />

nicht mehr vollends öffentliche Aufgabe sein soll, dass<br />

man vieles dem freien Markt überlassen könnte, dann glaube<br />

ich, ist man in der Gesellschaft auf dem Holzweg.“ Gebraucht<br />

werde vor allem auch finanzielle Verlässlichkeit des Systems.<br />

Darüber hinaus sieht auch Schermuly die Notwendigkeit einer<br />

Zusammenarbeit der beiden im Landkreis ansässigen Krankenhäuser.<br />

Er sehe eine gute Basis des Vertrauens, gemeinsame<br />

Projekte zu entwickeln. „Aber es macht alles keinen Sinn,<br />

wenn die Leute die Angebote, die wir im Landkreis haben,<br />

nicht auch in Anspruch nehmen.“<br />

Zum Abschluss des Abends gab der <strong>Limburg</strong>er Kabarettist<br />

Dieter Thomas einen Einblick ins Lokalkolorit der Domstadt,<br />

bevor das Büfett eröffnet wurde, das den rund 500<br />

Gästen Gelegenheit zum Diskutieren und zum Networking<br />

bot. Gute <strong>St</strong>immung und aufgelockerte Atmosphäre boten<br />

„Walter Born and special guests“ mit ihrer musikalischen<br />

Untermalung.<br />

Der <strong>Limburg</strong>er Kabarettist Dieter Thomas gab zum Abschluss des Abends einen Einblick in das<br />

Lokalkolorit der Domstadt. Ein besonders individueller Beitrag zum Thema, frei nach dem Motto<br />

„Gesundheit mal anders ...“<br />

INFO<br />

Jazz vom Feinsten: Walter Born and special friends inspirierten<br />

die Veranstaltung musikalisch.<br />

Hören und sehen Sie selbst, was im Zukunftsforum<br />

besprochen wurde auf unserer Homepage unter:<br />

www.st-vincenz.de/zukunftsforum


8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Maßstäbe für bestmögliche Medizin und größtmögliche Patientensicherheit<br />

Setzt auf konsequenten Qualitätskurs:<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> aus der<br />

Vogelperspektive.<br />

Ein besonders sensibler Bereich in einem <strong>Krankenhaus</strong><br />

ist der Operationssaal. Hier ist im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> der<br />

größtmögliche Sicherheitsstandard praktiziert der sog.<br />

„Team-time-out“ – Sicherheitscheck.<br />

Qualitätssicherung auf Chefarztebene, gegenseitiges Lernen auf Augenhöhe<br />

- das ist ein wichtiger Faktor im Qualitätssicherungssystem der Initiative<br />

Qualitätsmedizin. Hier im Bild die beiden Ärztlichen Direktoren der<br />

Klinik, PD Dr. Joachim Hillmeier und sein <strong>St</strong>ellvertreter, Dr. Thomas Heß.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> startet Qualitätsoffensive<br />

Kliniken im nationalen und internationalen Vergleich:<br />

<strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> jetzt Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH hat eine Qualitätsoffensive gestartet:<br />

Sie ist jetzt Mitglied der Initiative<br />

Qualitätsmedizin (IQM), in der sich rund<br />

250 Krankenhäuser aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz für mehr<br />

medizinische Qualität bei der Behandlung<br />

ihrer Patienten engagieren. Im<br />

Bereich der operativen Disziplinen ist<br />

zum Beispiel mit der Checkliste „Teamtime-out“<br />

bereits der größt mögliche<br />

Sicherheitsstandard in Sachen Patientensicherheit<br />

eingeführt.<br />

Obwohl die Versorgungsqualität in Krankenhäusern<br />

mittlerweile ein hohes Niveau<br />

erreicht hat, gibt es nach wie vor<br />

erhebliche Qualitätsunterschiede und Verbesserungspotenzial.<br />

Die Initiative Qualitätsmedizin<br />

hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

das Know How aller in der Patientenversorgung<br />

Tätigen transparent zu machen<br />

und durch aktives Fehlermanagement zu<br />

beheben. Praktisch geschieht dies durch<br />

Qualitätsmessung und Auswertung von<br />

Routinedaten, die innerhalb der Mitgliedskliniken<br />

veröffentlicht werden.<br />

Mit Hilfe des sogenannten Peer Review*<br />

– ein Verfahren, das im wissenschaftlichen<br />

Bereich u.a. bei der Förderung<br />

von Forschungsprojekten eingesetzt<br />

wird – sollen konkrete Verbesserungen<br />

in der Versorgung der Patienten abgeleitet<br />

werden. Das System wird von der<br />

Bundesärztekammer durch besonders<br />

ausgewiesene Experten unterstützt und<br />

arbeitet interdisziplinär und trägerübergreifend.<br />

Zudem werden in Kooperation<br />

mit der Ärztekammer Berlin speziell zur<br />

Beratung auf Augenhöhe Chefärzte zu<br />

sogenannten Peers (unabhängige Gutachter)<br />

ausgebildet.<br />

<strong>Vincenz</strong>-Geschäftsführer Guido Wernert<br />

sieht in diesem Schritt eine weitere<br />

Optimierung der Patientenversorgung:<br />

„Qualität ist der Wettbewerbsfaktor im<br />

Gesundheitswesen von heute. IQM bietet<br />

nach unserer Überzeugung ein effizientes<br />

System, im nationalen und internationalen<br />

Vergleich mit anderen Kliniken immer<br />

besser zu werden.“ Im Gegensatz zu anderen<br />

teils interessegeleiteten Qualitätskampagnen<br />

werde insbesondere durch das<br />

Peer-Review-Verfahren die Ergebnisqualität<br />

der medizinischen Behandlungen objektiv<br />

also neutral messbar gemacht: „Die<br />

kollegiale Unterstützung auf Augenhöhe<br />

wird unsere Qualitätssicherung weiter<br />

verbessern“, ist Guido Wernert überzeugt.<br />

„Eine offene Fehlerkultur und gegenseitiges<br />

Lernen sind Schlüsselfaktoren, um<br />

bestmögliche medizinische Qualität zu<br />

erreichen. Mit dieser Bereitschaft arbeiten<br />

wir an der strategischen Optimierung der<br />

Patientenversorgung.“<br />

Dessen ist sich auch der Ärztliche Direktor<br />

der Klinik, PD Dr. Joachim Hillmeier, sicher:<br />

„Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />

schon sehr viel Engagement, Zeit und<br />

Arbeit in die Beschreibung und Dokumentation<br />

von Arbeitsabläufen investiert,<br />

um die Prozesse und die Ergebnisqualität<br />

zu verbessern. IQM ist ein gutes Instrument,<br />

dies noch weiter zu entwickeln, weil<br />

es ein lernendes System ist.“ Dr. Hillmeier<br />

setzt in diesem Kontext auf neue, wichtige<br />

und vor allem fachlich evidenzbasierte<br />

Impulse: „Immerhin arbeiten bei den Mitgliedskliniken<br />

mehr als 250 kommunale,<br />

freigemeinnützige, öffentlich-rechtliche,<br />

internationale und private Krankenhäuser<br />

sowie zahlreiche Universitätsklinika auf<br />

Chefarztebene gemeinsam für eine konsequente<br />

medizinische Qualitätsverbesserung,“<br />

so der Ärztliche Direktor. „Damit<br />

gehen wir freiwillig weit über die bestehenden<br />

gesetzlichen Anforderungen zur<br />

Qualitätssicherung hinaus.“<br />

INFO<br />

Die IQM-Mitglieder aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz versorgen jährlich rund<br />

vier Millionen Patienten stationär. In Deutschland<br />

liegt ihr Anteil an der stationären Versorgung<br />

bei rund 19 Prozent. Das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> allein versorgt im Jahr mehr als<br />

20.000 stationäre Patienten.


AKTUELL < VIA < 9<br />

NEUE GAMMAKAMERA AM ST. VINCENZ:<br />

Mehr Sicherheit und weniger <strong>St</strong>rahlen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft investiert 200.000 Euro<br />

in medizintechnisches Update<br />

Noch weniger <strong>St</strong>rahlen, noch mehr Sicherheit für die Patienten und eine noch<br />

bessere Bildqualität: Dies sind die zentralen Eckdaten des medizinischen Updates<br />

in der Radiologie des <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es. Mit der Investition in<br />

eine hochmoderne neue Gammakamera kann die <strong>St</strong>rahlenbelastung für die Patienten<br />

um die Hälfte reduziert und wie Untersuchungszeit für die meist schwerstkranken<br />

Patienten um die Hälfte verkürzt werden.<br />

Der Einbau medizinischer Großgeräte stellt immer eine besondere Herausforderung an die Logistik dar. Hier<br />

der Transport der neuen Gammakamera auf dem Weg an ihren Bestimmungsort im ersten Untergeschoss<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.


10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

„Patienten können nun noch differenzierter,<br />

noch sicherer und noch strahlenärmer<br />

untersucht werden ...“<br />

Mit der Neubeschaffung dieser Gamma-Kamera<br />

werden neue Untersuchungstechniken möglich, u.a.<br />

können nun auch Hirn-Untersuchungen für Demenz-<br />

Diagnostik durchgeführt werden. Die bisherigen Untersuchungen<br />

der Schilddrüse, der Knochen, der Nieren<br />

und des Herzens stehen natürlich weiterhin zur<br />

Verfügung. Dank innovativer Computertechnik kann<br />

die Auswertung der Bilder der Gammakamera nun<br />

noch differenzierter als bisher erfolgen, auch deren<br />

Qualität ist durch eine bessere Auflösung deutlich<br />

optimiert. Mit der 200.000 Euro-Investition aus Eigenmitteln<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es wurde ein<br />

Gerät älterer Bauart ersetzt.<br />

„Unsere Patienten können nun noch differenzierter,<br />

noch sicherer und noch strahlenärmer untersucht werden“,<br />

freut sich Dr. Kay Becker, Leitender Oberarzt und<br />

Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin innerhalb<br />

der Radiologie. Auch Dr. Thomas Heß, Chefarzt der<br />

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie,<br />

wertet den Neuzugang im medizintechnischen<br />

Gerätepark als spürbare Qualitätsverbesserung der<br />

medizinischen Versorgung. Die Abteilung für diagnostische<br />

und interventionelle Radiologie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

verfügt neben der neuen Gammakamera in der Nuklearmedizin<br />

über alle hochmodernen Großgeräte, die für<br />

die aktuellsten Verfahren der bildgebenden Diagnostik<br />

und Therapie erforderlich sind.<br />

<strong>St</strong>olz auf die neue Gammkamera: Das Team der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.


Aktuell < VIA < 11<br />

HINTERGRUND<br />

NUKLEARMEDIZIN – WAS IST DAS?<br />

Nuklearmedizin unterscheidet sich von den herkömmlichen<br />

bildgebenden Verfahren in der Radiologie<br />

wie Röntgenuntersuchungen oder Kernspintomographie.<br />

In der Nuklearmedizin können<br />

Funktionen von Organen (Herz, Lungen, Schilddrüse,<br />

Knochen usw.) sichtbar gemacht werden.<br />

Dazu werden zunächst radioaktiv markierte Substanzen<br />

(„Radiopharmaka“) meistens in die Armvene<br />

gespritzt. Die Radiopharmaka werden über<br />

das Blut in die zu untersuchenden Organe transportiert<br />

und vorübergehend eingelagert.<br />

Hier senden die markierten Substanzen eine <strong>St</strong>rahlung<br />

aus, die von der Gammakamera gemessen und<br />

mit Hilfe von Computern zu Bildern oder zu Funktionskurven<br />

verarbeitet werden. Diese Bilder nennt<br />

man Szintigramme („szintillieren“ = leuchten,<br />

funkeln).<br />

Die Aufnahmezeiten können zwischen fünf Minuten<br />

bis zu mehreren <strong>St</strong>unden variieren. Es kann<br />

sein, dass zwischen der Spritze und den Aufnahmen<br />

Wartezeiten sein müssen. Die radioaktive Substanz<br />

braucht eine gewisse Zeit, um über das Blut<br />

in das entsprechende Organ zu gelangen.<br />

Das Team der Nuklearmedizin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> verwendet radioaktive Substanzen<br />

mit kurzen Halbwertszeiten (HWZ), meistens<br />

Technetium mit einer HWZ von sechs <strong>St</strong>unden. So<br />

wird die <strong>St</strong>rahlenbelastung so gering wie möglich<br />

gehalten.<br />

Eine von rund 4000 Patienten jährlich, die das Angebot der ambulanten<br />

Tagesklinik nutzen: Petra Geitz aus Elz, hier mit Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

Monika Müller und Jahrespraktikant Leon Eberling, freute<br />

sich über das angenehme neue Ambiente. Ganz bewusst hatte sie sich<br />

für einen ambulanten Eingriff entschieden, um sich anschließend in der<br />

gewohnten häuslichen Atmosphäre wieder erholen zu können.<br />

Tagesklinik in neuen Räumen:<br />

Viele Pluspunkte<br />

für eine moderne<br />

Patientenbetreuung<br />

Es ist vollbracht: nach sechswöchiger Umbauphase ist das Team<br />

der Tagesklinik „aufgestiegen“: das ambulante Zentrum zur Betreuung<br />

von Kurzzeitpatienten ist nun im sechsten <strong>St</strong>ock des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es zu finden. Neben modernem Klinik-<br />

Ambiente gibt es noch viele weitere Pluspunkte zu verzeichnen:<br />

die Mitarbeiter können ihre Patienten nun wieder im Tageslicht<br />

betreuen, was für alle Beteiligten deutlich angenehmer ist als<br />

ein Aufenthalt unter Kunstlicht. Darüber hinaus können die direkt<br />

am Fenster angesiedelten Patienten den spektakulären Blick<br />

in Richtung Schaumburg genießen, den große Panoramafenster<br />

über die gesamte Front hin ermöglichen.<br />

Exakt zehn Betten stehen hier nun zur Betreuung von Patienten<br />

zur Verfügung, die das <strong>Krankenhaus</strong> für ambulante Eingriffe<br />

aufsuchen. Denn die schonenden minimal-invasiven Untersuchungs-<br />

und Operationstechniken mittels der sog. Schlüssellochchirurgie<br />

ermöglichen es in vielen Fällen, diagnostische<br />

oder therapeutische Eingriffe auch ambulant durchzuführen. Im<br />

Hintergrund bietet dann die medizintechnische Infrastruktur des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es die Sicherheit, bei etwaigen Komplikationen direkt<br />

und mit interdisziplinärer Kompetenz weiterbehandelt und<br />

versorgt zu werden. In aller Regel aber können die Patienten der<br />

Tagesklinik das <strong>Krankenhaus</strong> bereits wenige <strong>St</strong>unden nach dem<br />

Eingriff wieder verlassen. Durchschnittlich nutzen rund 4000<br />

Patienten jährlich das Angebot ambulanter Operationen oder<br />

Untersuchungen.


12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Ausgelöst durch die Berichterstattung über das Schicksal der Schauspielerin Angelina<br />

Jolie und ihrer Familie setzte eine breite Diskussion über die Rolle von Gentestung<br />

und den daraus ableitbaren Konsequenzen ein. Dr. Peter Scheler, Chefarzt der <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> Frauenklinik, beantwortet in diesem Beitrag zahlreiche Fragen rund um die<br />

durch die spektakuläre Entscheidung der Schauspielerin aufgeworfene Problematik<br />

zur Brustentfernung wegen genetischer Belastung.<br />

Gentestung und ihre Konsequenzen:<br />

Gesund bleiben durch Brustentfernung?<br />

Plötzlich entstand der Eindruck, jede Frau könne eine<br />

mögliche Kandidatin für eine „vorsorgliche Brustentfernung“<br />

sein. Die teils hochemotionale Diskussion hat<br />

viele Frauen verunsichert: auch in der Frauenklinik des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es gab es in diesem Kontext<br />

viele Anfragen zur „richtigen“ Präventionsstrategie.<br />

Um überhaupt eine Entscheidung treffen zu können,<br />

muss ein insgesamt hochkomplexer Hintergrund abgeklärt<br />

werden. Hierfür gibt es aber klare Kriterien. Dr.<br />

Peter Scheler, Chefarzt der <strong>Vincenz</strong>-Frauenklinik, greift<br />

im folgenden Beitrag zentrale Fragen besorgter Frauen<br />

auf. Sein Fazit: Auch wenn vielfach der Eindruck<br />

vermittelt wird, dass irgendwann jede Frau Brustkrebs<br />

entwickeln wird, ist das Erkrankungsrisiko nur für eine<br />

sehr kleine Gruppe der Bevölkerung extrem erhöht.<br />

Für weit über 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung<br />

gilt, dass bis zum Erreichen der derzeitigen statistischen<br />

Lebenserwartung (derzeit 82,5 Jahre für neugeborene<br />

Mädchen) etwa zehn Prozent eines Jahrgangs Brustkrebs<br />

entwickeln werden.<br />

Die überwiegende Zahl der Brustkrebspatientinnen entwickelt<br />

die Erkrankung aufgrund eines im Laufe ihres<br />

Lebens erworbenen Gendefektes. Die Ursachen hierfür<br />

sind in aller Regel unbekannt, als Risiken werden jedoch<br />

immer wieder <strong>St</strong>rahlenbelastung, Hormonzufuhr, hyperkalorische<br />

Ernährung , Viren, Nikotin usw. genannt.<br />

Weniger als zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen<br />

und weniger als 15 Prozent aller Eierstockskrebserkrankungen<br />

sind auf angeborene/oder vererbte Gendefekte<br />

oder Mutationen zurück zu führen.<br />

Die Mehrheit der vererbten Brust- und Eierstockskrebserkrankungen<br />

ist auf einen Defekt in den sogenannten<br />

BRCA1 und 2 Genen zurückzuführen.<br />

Mutationen/Schädigungen in diesen Genen können sowohl<br />

durch Mutter als auch Vater vererbt werden und<br />

setzen sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent<br />

dann auch bei den unmittelbaren Nachkommen durch<br />

(sog. autosomal dominanter Erbgang). Die Abkürzung<br />

BRCA steht für „Breast Cancer“. Die beiden Gene liegen<br />

auf unterschiedlichen Chromosomen und sind für die<br />

Herstellung wichtiger Reparaturbotenstoffe zuständig.<br />

Diese Reparaturbotenstoffe haben beim gesunden Menschen<br />

die Aufgabe, aufgetretene Fehler im Bauplan der<br />

Zelle zu korrigieren. Im Falle einer Genmutation verlieren<br />

sie die Fähigkeit zur Reparatur und sind daher für<br />

spätere Erkrankungen verantwortlich.<br />

Betroffene Menschen haben nicht nur ein dramatisch<br />

erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brust-<br />

(50-85 Prozent Risiko) oder Eierstockkrebs (15–40 Prozent<br />

Risiko) zu erkranken, sie erkranken häufig auch<br />

in einem früheren Lebensalter als der Durchschnitt<br />

(ca. zehn Jahre früher) und auch das Risiko für andere<br />

Krebserkrankungen (Eileiter, Bauchspeicheldrüse, Prostata,<br />

Brustkrebs des Mannes) kann erhöht sein.<br />

Für das weitere Verständnis soll hier nochmals herausgestellt<br />

werden, das Angelina Jolie zu einer extrem<br />

kleinen Gruppe bezogen auf die weibliche Gesamtbevölkerung<br />

gehört, (0,1 Prozent) und daher im folgenden<br />

diskutierte Präventionskonzepte (Vorbeugung) nur für<br />

eine begrenzte Gruppe relevant sein werden!<br />

Brustkrebsrisiko<br />

% der weiblichen<br />

Bevölkerung<br />

% aller Brustkrebspatientinnen<br />

Durchschnittliches<br />

Risiko bis zum 70. Lebensjahr<br />

zu erkranken<br />

Brustkrebsfälle<br />

in der Familie<br />

BRCA 1 oder<br />

BRCA2 Mutation<br />

Keine familiäre<br />

Belastung und/<br />

oder Genmutation<br />

Ca. 10 % Ca. 15-20 % Ca. 10-13 %<br />

Ca. 0,1 % Ca. 5-6 % Ca. 50-85 %<br />

Ca. 90 % Ca. 80-85 % Ca. 7 %


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 13<br />

PRÄVENTIONSSTRATEGIEN<br />

Grundsätzlich wird in der Medizin zwischen drei Präventionsmustern<br />

unterschieden:<br />

1. Primärprävention: Ziel ist hier die Verhinderung des<br />

Auftretens eines Ereignisses bzw. einer Erkrankung.<br />

Beispiele sind Impfungen, Einname von Medikamenten,<br />

Spurenelementen, etc., Vermeiden von Allergenen<br />

sowie die vorbeugende Entfernung eines Organes<br />

(z. B. Brust, Eierstöcke, Dickdarm, Magen).<br />

2. Sekundärprävention: Ziel ist hier das frühzeitige<br />

Erkennen einer Erkrankung, um frühzeitig mit einer<br />

Behandlung beginnen und damit die Chancen auf<br />

Heilung verbessern zu können. Beispiel hierfür ist das<br />

Mammographie- oder Hautkrebscreening.<br />

3. Tertiärprävention: Nach behandelter Erkrankung soll<br />

ein möglicher Rückfall vermieden und/oder möglichst<br />

frühzeitig entdeckt werden, um erneut erfolgversprechend<br />

behandeln zu können. Beispiel hierfür ist die<br />

Tumornachsorge.<br />

Über 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung mit einem<br />

auf Lebenszeit eher geringem Erkrankungsrisiko (zehn<br />

Prozent), wird neben der Teilnahme an den gesetzlich garantierten<br />

Krebsvorsorgeuntersuchungen die Teilnahme<br />

am Mammographiescreening (Altersgruppe 50 - 69) empfohlen,<br />

also typische Sekundärpräventionsmaßnahmen.<br />

Der Benefit all dieser Untersuchungen wird immer wieder<br />

kontrovers bewertet, auch wenn die derzeitige Mehrheitsmeinung<br />

ein Mammographiescreening befürwortet<br />

und mit etwa 30 Prozent weniger Brustkrebssterbefällen<br />

argumentiert. Von den Gegnern dieser Konzepte wird<br />

jedoch immer wieder die Rate an falsch positiven Befunden,<br />

die unnötige Biopsien nach sich ziehen und die<br />

betroffene Frau massiv ängstigen, kritisiert. Auch wird<br />

immer wieder angezweifelt, ob ein flächendeckendes<br />

Mammographiescreening die Brustkrebssterberate wirklich<br />

verringert. Letztlich kann jede Teilnehmerin/Teilnehmer<br />

einer Screeningmaßnahme hiervon profitieren,<br />

aber auch verlieren, d.h. Nachteile durch überflüssige<br />

Diagnostik und Therapie erfahren.<br />

Im Gegensatz hierzu wird aufgrund des extrem hohen<br />

Erkrankungsrisikos in der Gruppe mit vererbter Genmutation<br />

eine Kombination aus verschiedenen Präventionsmaßnahmen<br />

diskutiert. Insbesondere die Radikalität<br />

der operativen Primärpräventionskonzepte erschreckt<br />

zunächst, auch wenn dies für andere, jedoch seltenere<br />

familiär vererbte Krebserkrankungen (familiäre Dickdarm-<br />

oder Magenkrebs) schon seit Jahrzehnten praktiziert<br />

wird.<br />

Anders als für das flächendeckende Mammographiescreening<br />

ist für Hochrisikogruppe mit vererbten BRCA<br />

1+2 Gendefekten ein sicherer Effekt des bildgebenden<br />

Screenings auf die <strong>St</strong>erberate nicht belegt, auch wenn<br />

für diese Gruppe ein frühzeitiges bildgebendes Screening<br />

mit Kernspintomographie, Ultraschall und Mammographie<br />

empfohlen wird.<br />

Option<br />

Prophylaktische Brustentfernung<br />

und Eierstocks/Eileiterentfernung<br />

vor dem 40. Lebensjahr<br />

Eierstocks-und Eileiterentfernung<br />

vor dem 40. Lebensjahr<br />

und Brust Screening<br />

Eierstocks-und Eileiterentfernung<br />

vor dem 40. Lebensjahr<br />

und Tamoxifen<br />

Screening Brust/Eierstöcke<br />

Chemoprävention<br />

(Tamoxifen, Raloxifen)<br />

% Risikoverringerung<br />

Brustkrebs<br />

> 90 %<br />

≈ 85 %<br />

40 – 50 %<br />

unklar<br />

unklar<br />

Was lässt ein erhöhtes Risiko Trägerin eines Gendefektes<br />

zu sein, vermuten?<br />

• Mehrere enge Familienmitglieder (Mutter, Schwester,<br />

Tochter, Tante) mit Brust- und/oder Eierstockskrebs,<br />

Erkrankte unter dem 50. Lebensjahr, männliche Brustkrebsfälle.<br />

• Enge Familienmitglieder mit mehr als einem erkranktem<br />

Organ (beidseitiger Brustkrebs, Eierstockskrebs<br />

und Brustkrebs).<br />

• Erkrankungen über mehrere Generationen auftretend.<br />

• Zusätzliche Krebserkrankungen (Bauchspeicheldrüse,<br />

Prostata, Dickdarm, männlicher Brustkrebs) können<br />

Hinweis auf einen in der Familie verbreiteten Gendefekt<br />

sein.<br />

Was ist der erste Schritt vor einem Gentest?<br />

Wenn bei Ihnen eine Genmutation diskutiert wird, steht<br />

im Vordergrund ein Gespräch mit ihrem Hausarzt/Ärztin<br />

oder aber Ihrer Frauenärztin/Arzt. Häufig erfolgt dann<br />

eine Vorstellung in unserer Brustsprechstunde. Als nächster<br />

Schritt erfolgt dann eine Konsultation einer Kooperationspartnerin<br />

unseres Brustzentrums, nämlich der<br />

Medizinischen Genetikerin Frau Dr. Schwab.<br />

Von ihr wird dann in einem ausführlichen Gespräch,<br />

gerne auch mit mehreren Familienangehörigen, eine<br />

<strong>St</strong>ammbaumanalyse bezüglich des Risikos einer Genmutation<br />

durchgeführt und ggf. eine Testung eingeleitet.<br />

% Risikoverringerung<br />

Eierstockskrebs<br />

≈ 95%<br />

≈ 95%<br />

≈ 95%<br />

unklar<br />

unklar


14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Was bedeutet ein positives Testergebnis?<br />

Oft wird vor der Durchführung des Testes erst eine psychologische<br />

Beratung vorgeschlagen. Warum ist das unter Umständen<br />

wichtig?<br />

Wie eingangs bereits dargestellt erhöht sich das Risiko<br />

im Laufe ihres Lebens an Brust- und/oder Eierstockskrebs<br />

zu erkranken für von der Genmutation betroffene<br />

Frauen dramatisch.<br />

Lebenszeitbrustkrebsrisiko<br />

Lebenszeiteierstockskrebsrisiko<br />

BRCA 1 Mutation<br />

55 – 85 %<br />

35 - 46 %<br />

BRCA 2 Mutation<br />

50 – 85 %<br />

13 – 23 %<br />

Mögliche Risiken und Nachteile einer Testung<br />

Der Erhalt eines positiven oder negativen Testergebnisses<br />

hat nicht nur möglicherweise medizinische Konsequenzen<br />

für die betroffene Person. Eine vor der Testung stabile Familienaufstellung<br />

kann massiv beeinträchtigt werden, tiefgreifende<br />

emotionale Konflikte, ggf. berufliche und finanzielle<br />

Konsequenzen sind ebenso zu bedenken, wie <strong>St</strong>örungen der<br />

Sexualität und der Paarbeziehung.<br />

Wie wird der Test durchgeführt?<br />

In der Regel über eine Blutabnahme, theoretisch auch über Abstriche<br />

der Mundschleimhaut. Optimal ist auch die zusätzliche Probe<br />

eines erkrankten Familienmitgliedes. Die Auswertung des etwa<br />

3000,00 Euro teuren Testes kann sechs bis acht Wochen dauern.<br />

Wird der Test von den Kassen bezahlt?<br />

Bei gegebender Indikation erfolgt in aller Regel die Kostenübernahme<br />

durch die Krankenkassen.<br />

Welche Testergebnisse kann es geben?<br />

• Positiv für eine BRCA 1 oder BRCA 2 Genmutation und<br />

damit Hinweis für ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko.<br />

• Negativ, d.h. kein Vorliegen einer BRCA 1 oder BRCA 2<br />

Genmutation.<br />

• Andere Genmutation, ohne das hier auf ein sicher erhöhtes<br />

Krebserkrankungsrisiko geschlossen werden kann.<br />

Wie geht es nach erfolgter Testung weiter?<br />

Zur weiteren Orientierung und Entscheidungsfindung bieten<br />

sich unterschiedliche GesprächspartnerInnen und Institutionen<br />

an. Letztlich geht es um eine sehr persönliche, individuelle<br />

Problematik, für deren Klärung Sie sich Zeit lassen sollten.<br />

Keinesfalls sollten Sie sich zu einer raschen, nicht mehr<br />

rückgängig zu machenden Entscheidung drängen lassen. Ist<br />

durch den Test bei Ihnen eine Genmutation ausgeschlossen,<br />

heißt dies keineswegs, dass Sie nun nicht mehr am Brustoder<br />

Eierstockskrebs erkranken können. Das können Sie leider<br />

weiterhin, nur glücklicherweise mit demselben statistischen<br />

geringen Risiko wie über 90 % der weiblichen Bevölkerung.<br />

Diese Zahlen beziehen sich auf die Lebenszeit, d.h.<br />

derzeit bis zur 9. Lebensdekade und zeigen auch,<br />

dass trotz im Vergleich zur Normalbevölkerung<br />

deutlich erhöhtem Risiko nicht jede betroffene Frau<br />

erkranken wird.<br />

Welche Präventionsmöglichkeiten<br />

stehen zur Verfügung?<br />

Im Vordergrund steht zunächst eine intensivierte<br />

Früherkennung. Dies nutzen insbesondere Frauen, die<br />

sich noch nicht für eine risikoverringernde chirurgische<br />

Maßnahme entschließen konnten oder aber ein<br />

solches Vorgehen für sich ablehnen.<br />

• Monatliche Selbstuntersuchung ab dem 18. Lebensjahr.<br />

• Klinische Brustuntersuchungen zwei bis vier Mal/<br />

Jahr ab dem 25. Lebensjahr, außerdem begleitende<br />

Mammasonographien.<br />

• Jährliche Mammographien und MRT Untersuchungen<br />

ab dem 25. Lebensjahr alle sechs Monate im Wechsel.<br />

• Zweimal im Jahr transvaginaler Ultraschall und<br />

Blutabnahmen (CA 125 Tumormarker).<br />

Alternativ oder ergänzend stehen letztlich hocheffektive<br />

risikoverringernde chirurgische Maßnahmen wie<br />

die Entfernung von Eileitern und Eierstöcken und/oder<br />

die Entfernung beider Brustdrüsenkörper als Möglichkeit<br />

zur Verfügung. Beide Maßnahmen kombiniert verringern<br />

das Erkrankungsrisiko für beide Krebserkrankungen<br />

um etwa 95 Prozent!<br />

Als dritte Möglichkeit zur Verringerung des Erkrankungsrisikos<br />

werden Medikamente wie Tamoxifen,<br />

Raloxifen und Exemestan vorgeschlagen. All diese<br />

Medikamente werden auch zur Therapie des Brustkrebses<br />

eingesetzt.<br />

Was sind die Nachteile<br />

der einzelnen Maßnahmen?<br />

Zunächst muss nochmals betont werden, dass eine<br />

intensivierte Früherkennung im Idealfall eine Erkrankung<br />

zwar in einem frühen und heilbaren <strong>St</strong>adium


Aktuell < VIA < 15<br />

entdecken kann, aber das Auftreten der Erkrankung nicht<br />

verhindern kann.<br />

Neben den Kosten einer sich über mehrere Jahrzehnte erstreckenden<br />

bildgebenden Diagnostik (werden nicht immer<br />

von den Kassen getragen!), kann derzeit für keine der<br />

Methoden ein Gewinn an Lebensjahren bewiesen werden.<br />

Der Einsatz der Mammographie vor dem 30. Lebensjahr<br />

kann darüber hinaus das Brustkrebsrisiko erhöhen.<br />

Insbesondere die Kernspintomographie der Brust findet<br />

häufig Auffälligkeiten, die sich nachträglich als harmlos<br />

heraus stellen.<br />

Ein wirkliches Screening für den Eierstockskrebs existiert<br />

letztlich nicht. Wir verfügen derzeit über keine Methode,<br />

die diese Erkrankung zuverlässig in einem heilbaren Frühstadium<br />

erkennen kann!<br />

Also doch Brüste und Eierstöcke entfernen lassen?<br />

Zwar können wir so das Erkrankungsrisiko auf Lebenszeit<br />

auf unter fünf Prozent senken, was sicherlich einen großen<br />

Erfolg darstellt, aber eine operative Entfernung von Brüsten<br />

und/oder Eierstöcken und Eileitern hat einen hohen Preis.<br />

Neben einer <strong>St</strong>örung der kosmetisch-ästhetischen Integrität,<br />

Schmerzen, Folgeoperationen usw. nach Brustentfernung<br />

kann auch eine Eierstocks/Eileiter- Entfernung vor<br />

dem 40. Lebensjahr zu großen Problemen führen.<br />

Wechseljahresbeschwerden, sexuelle Beeinträchtigung,<br />

Libidoverlust, Osteoporose, Antriebslosigkeit, erhöhtes<br />

Herzinfarktrisiko sind hier zu nennen. Auch die Frage<br />

einer Hormonersatztherapie nach erfolgter Entfernung<br />

der Eierstöcke wartet dann auf Antworten, die wir jedoch<br />

nicht eindeutig erteilen können. Dies leitet über zur Option<br />

der sogenannten Chemoprävention, das heißt einer<br />

vorbeugenden Medikamenteneinnahme. Auch hier muss<br />

mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Wechseljahresbeschwerden,<br />

Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen<br />

usw. können darunter auftreten.<br />

FAZIT<br />

• Die überwältigende Mehrheit der weiblichen Bevölkerung<br />

wird in Laufe ihres Lebens nicht an Brustkrebs erkranken<br />

auch wenn die Präsenz des Themas Brustkrebs<br />

in den Medien einen anderen Eindruck vermittelt.<br />

• Krebsvorsorge und Früherkennung kann die Heilungschancen<br />

verbessern, im Einzelfall sogar Leben retten.<br />

Dennoch kann individuell nicht vorher gesagt werden,<br />

ob und wie hiervon profitiert wird und wem hierdurch<br />

sogar Nachteile entstehen.<br />

• Im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit, aber auch Ihrer<br />

Familie sollte auf eine familiäre Häufung von Krebserkrankungen<br />

geachtet und dies mit HausÄrztin und/oder<br />

FrauenÄrztin besprochen werden.<br />

• Das Erstellen einer <strong>St</strong>ammbaumanalyse und auch die<br />

eventuelle Durchführung eines Gentests liegt in Ihrer eigenen<br />

Entscheidung und will wohl überlegt sein. Es gibt<br />

hier keinen Automatismus, der dies zwingend erfordert.<br />

• Bei der Auswahl der Präventionsmaßnahme ist immer<br />

Ihre eigene Lebenssituation entscheidend. Es gibt auch<br />

hier keinen Automatismus, der bei positivem Test die<br />

Entfernung Ihrer Brust und/oder der Eierstöcke bedeutet.<br />

• Angelina Jolies Weg muss nicht Ihr Weg werden, sondern<br />

beruht auf deren eigener, individueller Präventionsentscheidung.<br />

• Es gibt für Betroffene keine „richtige“ oder eindeutige<br />

Behandlungsstrategie. Immer muss eine individuelle<br />

Entscheidung gesucht und getroffen werden. Diese Entscheidung<br />

wird im Kontext Ihrer Lebens- und Familiensituation,<br />

Ihres Wertekanons getroffen und kann auch<br />

Veränderungen unterliegen (Beispiel: eine Entscheidung<br />

wird vermutlich vor Familiengründung anders getroffen<br />

als nach abgeschlossener Familienplanung).<br />

INFO<br />

WEITERFÜHRENDE LITERATUR UND KONTAKTADRESSEN<br />

www.krebshilfe.de/brustkrebszentren.html<br />

www.brca-netzwerk.de<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

www.krebsinformation.de


16 > VIA > Aktuell<br />

Deutschlandweite mobile Aufklärungskampagne informierte<br />

über Risiken und Prävention des Schlaganfalls<br />

Herzenssache Schlaganfall<br />

Mobile Aufklärungskampagne<br />

für den Blitzschlag im Gehirn stieß auf großes Interesse<br />

Der signalrote Infobus war ein<br />

Publikumsmagnet, die Kampagne<br />

ein voller Erfolg: Geduldig<br />

standen die Menschen Schlange,<br />

um im Rahmen der Aktion<br />

„Herzenssache Schlaganfall“<br />

viel Informationen aus erster<br />

Hand und vor allem auch viele<br />

Möglichkeiten zur Einschätzung<br />

ihres persönlichen Risikoprofils<br />

wahrzunehmen.<br />

Herzenssache Schlaganfall war das<br />

Motto der mobilen Aufklärungskampagne,<br />

die Dr. Christoph Oberwittler,<br />

Chefarzt der Neurologie und Leiter<br />

der <strong>St</strong>roke Unit am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

sein Team der Neurologie<br />

sowie Mediziner des Ärztenetzwerks<br />

PIANO gemeinsam auf dem <strong>Limburg</strong>er<br />

Europaplatz organisiert hatten.<br />

Die Botschaft kam an: Viele Interessierte<br />

kamen entweder gezielt zu dem<br />

als Infostation umgebauten Londoner<br />

Doppeldeckerbus oder wurden durch<br />

seine kaum zu übersehenden Signalfarben<br />

angezogen – auch um sich<br />

über die breite Palette der Schlaganfallprävention<br />

zu informieren.<br />

Innen wie außen gab es vielfältiges<br />

Material zum Mitnehmen<br />

und natürlich auch Gelenheit<br />

zum persönlichen Gespräch<br />

mit Ärzten, medizinischem<br />

Fachpersonal und auch Vertretern<br />

der Selbsthilfegruppe<br />

Schlaganfall. Der Aktionstag ist<br />

Teil einer größeren Informations-<br />

Kampagne, mit der die Veranstalter<br />

die Menschen in ganz Deutschland<br />

über Schlaganfallsymptome und<br />

die Dringlichkeit einer ärztlichen<br />

Behandlung aufklären wollen. Initiatoren<br />

sind die <strong>St</strong>iftung Deutsche<br />

Schlaganfall-Hilfe (SDSH), die Deutschen<br />

Schlaganfallgesellschaft (DSG)<br />

und Boehringer Ingelheim, die in<br />

Kooperation mit regionalen Kliniken<br />

und Ärztenetzwerken deutschlandweit<br />

die Aufklärungsarbeit rund um<br />

den Schlaganfall unterstützen und<br />

forcieren wollen.<br />

Möglichst viele Menschen sollen<br />

über die Ursachen eines Schlaganfalles<br />

und die oft dramatischen Folgen<br />

des Schicksalsschlags im Gehirn<br />

informiert werden. Im Fokus liegt in<br />

diesem Jahr insbesondere das Vorhofflimmern.<br />

Denn Menschen mit


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 17<br />

Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, im<br />

Gespräch mit Irmgard Hanesch von der Selbsthilfegruppe Schlaganfall.<br />

HINTERGRUND:<br />

So führt Vorhofflimmern zum Schlaganfall<br />

INFO<br />

dieser Herzrhythmusstörung haben<br />

ein fünffach erhöhtes Risiko, einen<br />

Schlaganfall zu erleiden. Doch nicht<br />

jeder kennt dieses Risiko und nicht<br />

jeder hat Symptome. Die Initiatoren<br />

wollen durch nachhaltige Patientenaufklärung<br />

das notwendige Wissen<br />

vermitteln, um das Risikobewusstsein<br />

in der Bevölkerung zu schärfen und<br />

die Menschen zum Handeln zu motivieren,<br />

damit die Zahl an Schlaganfällen<br />

in Deutschland weiter sinkt.<br />

Alle Informationen rund um die Aufklärungstour stehen<br />

unter www.vorhofflimmern.de zur Verfügung.<br />

Denn die Folgen eines Schlaganfalls<br />

können dramatisch sein und das Leben<br />

einschneidend verändern – nicht<br />

selten sind die Betroffenen dauerhaft<br />

auf fremde Hilfe angewiesen.<br />

Beim Aktionstag konnte man dies<br />

im Selbstversuch ganz unmittelbar<br />

erleben: Durch verschiedene Simulationsbrillen<br />

konnten die Besucher<br />

erleben, wie sich die Bilder um einen<br />

herum verändern und wie schwierig<br />

es ist, mit einem solchen Blick<br />

auf die Umwelt zurechtzukommen.<br />

Gleichzeitig konnten sich Interessierte<br />

über die typischen Symptome<br />

und eine gesunde Lebensweise mit<br />

der Herzrhythmusstörung informieren.<br />

Bei den verschiedenen Aktionspunkten<br />

im Bus hatten die Menschen<br />

die Möglichkeit, mittels Messdemonstrationen<br />

mehr über ihren Gesundheitszustand<br />

zu erfahren. Zusätzlich<br />

lagen spezielle Testbögen aus, mit<br />

denen das persönliche Schlaganfallrisiko<br />

abgefragt werden konnte.<br />

Lernen Sie die<br />

<strong>St</strong>roke Unit<br />

auch im Film kennen: nen:<br />

www.st-vincenz.de/mediathek<br />

Mit rund einer Million Betroffenen allein in<br />

Deutschland1, ist Vorhofflimmern die häufigste<br />

anhaltende Herzrhythmusstörung. Die Dunkelziffer<br />

liegt Annahmen zufolge weitaus höher, da<br />

sich viele ihrer Erkrankung aufgrund von unklaren<br />

Symptomen nicht bewusst sind. Laut Experten<br />

wird sich die Anzahl der Betroffenen bis 2050<br />

sogar noch verdoppeln. Vorhofflimmern bringt<br />

das Herz aus seinem gewohnten Takt. Die Vorhöfe<br />

schlagen nicht mehr im gleichen Rhythmus wie<br />

die Herzkammern und flimmern. Der regelmäßige<br />

Blutfluss wird dadurch gestört – Blut kann sich in<br />

den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel<br />

bilden. Dramatisch wird es, wenn sich eines dieser<br />

Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn<br />

wandert. Hier droht der Verschluss von Gefäßen,<br />

was zu einem Schlaganfall führt – oft mit schweren<br />

Folgen. Dazu zählen Behinderungen wie Seh-,<br />

Sprech- oder Bewegungsstörungen, Lähmungen,<br />

aber auch Veränderungen der Persönlichkeit.<br />

Durch Vorhofflimmern bedingte Schlaganfälle<br />

sind häufig besonders schwerwiegend: die Wahrscheinlichkeit<br />

für bleibende Behinderungen oder<br />

Tod sind ungleich höher als bei Schlaganfällen<br />

anderer Ursachen.<br />

Bei etwa 92 Prozent der Schlaganfälle in Folge<br />

von Vorhofflimmern handelt es sich um einen<br />

Hirninfarkt, den sogenannten ischämischen<br />

Schlaganfall. Dieser tritt auf, wenn die Blutzufuhr<br />

zu einem Teil des Gehirns durch ein Gerinnsel<br />

blockiert ist. Oberstes Ziel bei der Behandlung<br />

von Patienten mit Vorhofflimmern ist daher,<br />

ihr deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko mit Hilfe<br />

von oralen Blutgerinnungshemmern, auch Antikoagulanzien<br />

genannt, zu senken.


18 > VIA > VORTRAGSREIHE<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Wie sich eine stille Krankheit durch Vorsorge vermeiden lässt.<br />

Alarm im Darm<br />

Prof. Dr. Saile sprach beim Forum Gesundheit über die diagnostischen<br />

und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Endoskopie<br />

Darmkrebs war diesmal Thema beim „Forum Gesundheit“, der gemeinsamen Veranstaltungsreihe<br />

von Kreisvolkshochschule <strong>Limburg</strong>-Weilburg und <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH. Referent war Prof. Dr. Bernhard Saile, Gastroenterologe<br />

sowohl am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> als auch im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

am Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna in Hadamar.<br />

Vielgefragter Spezialist: viele interessierten Besucher nutzten die<br />

Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem Mediziner. Schwerpunkt<br />

des Interesses waren Vorsorge, Diagnostik und Therapie bei Darmkrebs.<br />

Annegret Bausch von der Kreisvolkshochschule<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg begrüßte die Besucher.<br />

Prof. Dr. Bernhard Saile<br />

Darmkrebs ist die zweithäufigste bösartige Tumorart bei Frauen<br />

und Männern. Jedes Jahr wird mehr als 70 000 Menschen<br />

diese Diagnose gestellt. Die gute Nachricht: Die Heilungschancen<br />

stehen sehr gut, bei nahezu 100 Prozent – wenn der Tumor<br />

frühzeitig erkannt wird. Ab dem 50. Lebensjahr werden<br />

Darmkrebsvorsorgemaßnahmen empfohlen. Doch nur etwa drei<br />

Prozent der Berechtigten nehmen an einem Früherkennungsprogramm<br />

teil. Dabei hängen die Heilungschancen maßgeblich vom<br />

Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. In seinem Vortrag „Alarm<br />

im Darm - moderne Diagnostik und Therapiemethoden“ appel-<br />

lierte deshalb Prof. Dr. Bernhard Saile,<br />

Gastroenterologe am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

und im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

am Gesundheitszentrum <strong>St</strong>.<br />

Anna in Hadamar, im Rahmen des „Forum<br />

Gesundheit“ an die Zuhörer, die Vorsorgeuntersuchungen<br />

zur Früherkennung wahrzunehmen.<br />

Zahlreiche Besucher nutzten<br />

wieder die Möglichkeit, direkt mit dem Experten<br />

ins Gespräch zu kommen.


FORUM GESUNDHEIT<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 19<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 23<br />

TERMINE <strong>2013</strong><br />

Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche die Kreisvolkshochschule<br />

<strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

organisiert. Die Nassauische Neue Presse ist seit Mitte 2009 Medienpartner dieser<br />

Veranstaltungsreihe, die aktuelles medizinisches Wissen in allgemeinverständlicher<br />

Form einem breiteren Publikum nahe bringen soll. Der Besuch der Veranstaltung<br />

und das Parken im hauseigenen Parkhaus des <strong>Krankenhaus</strong>es sind gebührenfrei.<br />

In seinem Vortrag erläuterte Prof. Dr. Bernhard Saile<br />

ausführlich die modernen Möglichkeiten der Medizin<br />

bei Diagnosestellung und Therapie. „Heutzutage<br />

können wir mit Hilfe endoskopischer Verfahren<br />

den gesamten Darm untersuchen“, so der Mediziner.<br />

Dies könne im Wesentlichen durch zwei Verfahren<br />

erfolgen: mittels Kapselenteroskopie oder durch die<br />

Push-and-Pull-Enteroskopie. Bei der Kapselenteroskopie<br />

wird eine mit Kamera und Lichtsensoren ausgestattete<br />

Kapsel vom Patienten geschluckt, welche<br />

die Daten nach außen überträgt, die dort von einem<br />

speziellen Gerät empfangen und ausgewertet werden.<br />

Die Kapsel werde nach ihrer Reise durch den Körper<br />

wieder ausgeschieden. Der Nachteil der Methode: Der<br />

Befund wird nur zufällig gefilmt, eine Intervention<br />

oder Probengewinnung zur Diagnostik ist nicht möglich.<br />

Zudem besteht die Gefahr der Verstopfung an<br />

entzündlichen <strong>St</strong>ellen. Mit der Push-and-Pull-Enteroskopie<br />

kann der komplette Dünndarm untersucht und<br />

gegebenenfalls erforderliche Eingriffe können sofort<br />

vorgenommen werden.<br />

„ Wichtig ist, dass man die Vorsorgemaßnahmen<br />

ernst nimmt“, denn nur<br />

so können Tumore und Krebsvorstufen<br />

sicher festgestellt werden.”<br />

Eindringlich riet der Mediziner zur Wahrnehmung von<br />

Krebsvorsorgemaßnahmen. Dabei ging er auch auf die<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen Tests ein. Eine<br />

wesentlich höhere Zuverlässigkeit als die Tastuntersuchung<br />

oder der Test auf verstecktes Blut im <strong>St</strong>uhl<br />

biete die Darmspiegelung (Koloskopie). Hierbei bereits<br />

könnten Vorstufen erkannt und entfernt werden. Bei<br />

einem unauffälligen Befund kann die Koloskopie nach<br />

zehn Jahren wiederholt werden. Wie sicher ein Untersuchungsabstand<br />

von zehn Jahren sei, darüber gebe<br />

es keine genauen <strong>St</strong>udien. Man schätze, dass sich ein<br />

Polyp innerhalb von fünf bis 20 Jahren entwickle und<br />

innerhalb von weiteren fünf bis 15 Jahren daraus ein<br />

Krebs entstehen kann. „Wichtig ist, dass man die Vorsorgemaßnahmen<br />

ernst nimmt“, so Saile, „denn nur<br />

so können Tumore und Krebsvorstufen sicher festgestellt<br />

werden.“<br />

Lungenkrebs – Chancen und<br />

Grenzen der modernen Therapieverfahren<br />

Der Lungenkrebs gehört sowohl bei Frauen wie auch bei Männern zu den häufigsten<br />

Tumoren. In den letzten Jahren sind viele Erkenntnisse über diese Krebsart<br />

gewonnen worden, die unmittelbare Auswirkungen auf die Behandlung haben. So<br />

konnten neue Medikamente und Therapiekonzepte entwickelt werden, und dank<br />

genauerer Informationen über den Aufbau der Tumorzelle können diese Medikamente<br />

nun gezielt und individuell abgestimmt eingesetzt werden. Über diese<br />

und weitere Themen zum Lungenkrebs wird PD Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt der<br />

Onkologie im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, ausführlich informieren.<br />

REFERENT: PD Dr. med. Thomas Neuhaus<br />

Chefarzt Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizinx<br />

27. November <strong>2013</strong>, 18.00 Uhr<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong>, Konferenzräume im 1. UG<br />

Rückenschmerzen<br />

massieren oder operieren<br />

Bedingt durch eine bewegungsarme Lebensweise und zunehmende Überalterung<br />

unserer Gesellschaft haben sich Rückenschmerzen zu einer Volkskrankheit mit<br />

enormer sozioökonomischer Brisanz entwickelt.<br />

Ein Großteil dieser meist degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule können<br />

ohne Operation und mit konsequenter Krankengymnastik und Bewegungstherapie<br />

hervorragend behandelt werden. Tritt mit diesen Maßnahmen aber nicht der<br />

gewünschte Erfolg ein, oder kommen zum Schmerz noch Gefühlsstörungen oder<br />

Lähmungen hinzu, muss in den meisten Fällen operiert werden. Neben Brüchen<br />

nach Unfällen oder Osteoporose und Tumore der Wirbelsäule werden zunehmend<br />

auch Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule, wie spinale Enge, Bandscheiben und<br />

Instabilitäten operativ behandelt. Um das operative Risiko und Trauma möglichst<br />

klein zu halten, setzen wir standardmäßig auf minimalinvasive Methoden unter<br />

Einsatz von Mikroskop, CT und endoskopische Verfahren.<br />

Um unseren Patienten die bestmögliche Behandlung anzubieten, erfolgt eine enge<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Neurologen und Schmerztherapeuten<br />

und der angegliederten physiotherapeutischen und balneologischen<br />

Abteilung des <strong>Krankenhaus</strong>es. Hiermit kann der Bevölkerung der Region <strong>Limburg</strong><br />

in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten ein komplettes, modernes<br />

und fachkompetentes Konzept für Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule<br />

angeboten werden.<br />

REFERENT: PD Dr. med. Joachim Hillmeier<br />

Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

18. September <strong>2013</strong>, 18.00 Uhr<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong>, Konferenzräume im 1. UG


20 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

INFO-VERANSTALTUNG | GRÜNDUNG SELBSTHILFEGRUPPE<br />

Patientenforum war Initialzündung<br />

für Gründung einer ICD-Selbsthilfegruppe<br />

Mit moderner Medizintechnik<br />

gegen den plötzlichen Herztod<br />

Gleichzeitig war die Veranstaltung der Anstoß,<br />

auch in <strong>Limburg</strong> eine Selbsthilfegruppe für Herzpatienten<br />

und Angehörige zu gründen: Ansprechpartner<br />

ist Edmond Heinrichs.<br />

Die verschiedensten Aspekte der ICD-Therapie im Kampf gegen<br />

den plötzlichen Herztod waren Thema des Patientenforums am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Niedergelassene Kardiologen und Klinikärzte<br />

informierten zahlreiche interessierte Patienten und ihre Angehörigen.<br />

Ein großer Erfolg war das Patientenseminar<br />

zur ICD-Therapie, zu dem die<br />

Medizinische Klinik Kardiologie des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es unter Chefarzt<br />

PD Dr. <strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer gemeinsam mit<br />

niedergelassenen Kardiologen und Vertretern<br />

des Bundesverbandes der Selbsthilfegruppen<br />

Defibrillator Deutschland<br />

e.V. eingeladen hatte.<br />

Der plötzliche Herztod gehört nach wie vor mit<br />

zu der Gruppe der häufigsten Todesursachen in<br />

Deutschland. Dank der ICD-Therapie – ICD steht für<br />

Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator - ist die<br />

<strong>St</strong>erblichkeitsrate bereits deutlich gesunken. Denn<br />

der Defibrillator kann auch prophylaktisch eingesetzt<br />

werden. Im Rahmen des Patientenseminars<br />

leisteten die niedergelassenen Fachärzte für Kardiologie<br />

und Innere Medizin, Dres Winfried Thiel, Detlef<br />

Schulz und Torsten Eckhard sowie die Klinikärzte<br />

Chefarzt PD Dr. <strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer und sein Leitender<br />

Oberarzt Dr. Andreas Klisch Aufklärungsarbeit zu<br />

den verschiedensten Aspekten der ICD-Therapie.<br />

Guido Wernert, Geschäftsführer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>es hieß die Besucher willkommen und<br />

begrüßte neben den Referenten des Abends Karl-<br />

Heinz Westphal und Matthias Kollmar vom Bundesverband<br />

Defibrillator Deutschland e.V.. Wernert<br />

zeigte sich erfreut über die Initiative des Bundesverbandes,<br />

bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe<br />

Pate zu stehen. Karl-Heinz Westphal stellte den<br />

1700 Personen zählenden Bundesverband vor und<br />

unterstützte die Initiative von Edmond Heinrichs,<br />

auch in <strong>Limburg</strong> eine Selbsthilfegruppe ins Leben<br />

zu rufen: „Eine solche Gruppe bietet ihren Teilnehmern<br />

Gelegenheit über sich, über ihre Anliegen und<br />

Sorgen zu reden, sich in ihrer individuellen Lebenssituation<br />

gegenseitig zu helfen und von den Erfahrungen<br />

anderer zu profitieren.“


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 21<br />

<strong>St</strong>anden Pate bei der Gründung der Defi-Selbsthilfegruppe für<br />

den Raum <strong>Limburg</strong>-Weilburg: Karl-Heinz Westphal, der ehemalige<br />

Vorsitzende des Bundesverbandes Defibrillator Deutschland<br />

e.V, Kardiologie-Chefarzt PD Dr. <strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer und <strong>Vincenz</strong>-<br />

Geschäftsführer Guido Wernert. Sprecher der Defi-Gruppe ist<br />

Edmond Heinrichs (2.v.r.).<br />

In den medizinischen Vorträgen wurden verschiedene<br />

Aspekte der ICD-Therapie besprochen. PD Dr.<br />

<strong>St</strong>ephan <strong>St</strong>einer, Chefarzt der Kardiologie, schilderte<br />

in seinem Vortrag die Entwicklung der ICD-<br />

Therapie, angefangen vom ersten Herzkatheter im<br />

Selbstversuch im Jahr 1928 über die Herzschrittmacher<br />

bis hin zur heutigen ICD-Therapie. Wann ein<br />

solcher ICD empfohlen wird erläuterte der Facharzt<br />

für Innere Medizin, Dr. Detlef Schulz. „Der plötzliche<br />

Herztod ist ein Herz-Kreislauf-<strong>St</strong>illstand, der<br />

unbehandelt innerhalb weniger Minuten zum Tode<br />

führt“, so Schulz. Im Fall einer lebensbedrohlichen<br />

Herzrhythmusstörung helfe nur die schnelle Defibrillation!<br />

Nach fünf Minuten treten bereits die<br />

ersten irreparablen Hirnschäden ein. „98 000 Patienten<br />

sterben derzeit noch, weil die Rettung zu spät<br />

kommt“, so der Mediziner. Die Implantation eines<br />

ICD werde einerseits Patienten nach lebensbedrohlicher<br />

Herzrhythmusstörung sowie Menschen mit<br />

entsprechendem Risikoprofil empfohlen. Der ICD<br />

verbessere jedoch nicht die Pumpfunktion des Herzens.<br />

Dr. Torsten Eckhardt stellte in seinem Vortrag<br />

„Welches Gerät für wen?“ verschiedene Defibrillatoren<br />

vor, darunter die tragbare, externe Defibrillatorweste<br />

als vorübergehende Therapiemaßnahme,<br />

den klassischen Einkammer-, den Zwei- und Dreikammer-<br />

sowie den subcutanen ICD. Welches Gerät<br />

konkret für welchen Patienten in Betracht komme,<br />

müsse jedoch individuell abgeklärt werden.<br />

Ein so genannter Programmer stand im Mittelpunkt<br />

des Vortrags von Dr. Wilfried Thiel mit dem Titel „ICD:<br />

Abfragerhythmus, Einstellung, Telemedizin“. Dabei erläuterte<br />

der Mediziner, dass der Defibrillator gemessene<br />

Werte abspeichert und diese via Telemetrie vom Programmer<br />

eingelesen und ausgewertet werden können.<br />

Demnächst, so Thiel, sei es sogar möglich, beispielsweise<br />

die Daten des ICD-Geräts eines Spanien-Urlaubers über<br />

Ferntelemetrie ins <strong>Krankenhaus</strong> oder die kardiologische<br />

Praxis nach Deutschland zu übermitteln.<br />

„Wenn er dann schockt – was ist zu tun?“ war<br />

das Thema von Dr. Andreas Klisch. „Der ICD schockt<br />

korrekt bei gefährlichen Rhythmusstörungen“, so der<br />

Kardiologe. Etwa jeder fünfte ICD-Patient erleide einen<br />

„Fehlalarm“, der jedoch in aller Regel für den Patienten<br />

ungefährlich sei. „Falls es dem Patienten nach dem<br />

ICD-Schock gut geht und kein weiterer folgt, kann er<br />

sich von Angehörigen in die Klinik oder zum betreuenden<br />

Kardiologen bringen lassen“, erläuterte Klisch. Sein<br />

dringender Appell: „Nicht selbst Pkw fahren!“ Bei Angst<br />

oder Verunsicherung sollte man aber nicht zögern, den<br />

Notarzt zu alarmieren. Auch bei Verdacht auf eine stattgefundene<br />

Schockabgabe empfahl Klisch, den betreuenden<br />

Kardiologen aufsuchen. Bei mehreren Schocks oder<br />

Beschwerden sei immer von einem Notfall auszugehen<br />

und umgehend der Notarzt zu alarmieren.<br />

INFO<br />

Wer Interesse an Veranstaltungen der <strong>Limburg</strong>er<br />

ICD-Selbsthilfegruppe hat, kann sich melden bei<br />

Edmond Heinrichs<br />

Telefon: 0 64 38. 4917<br />

oder<br />

Telefon: 0177. 24 36 784.


22 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Von Marc Hartmann<br />

<strong>St</strong>ayin alive, oder:<br />

Eine Fortbildung, die Leben rettet<br />

Neues Ausbildungskonzept für die Pflichtschulung Cardiopulmonale Reanimation<br />

Ein Besucher fällt plötzlich in der Cafeteria leblos zusammen; ein Patient auf der<br />

<strong>St</strong>ation erleidet einen Kreislaufstillstand; ein Mitarbeiter der Haustechnik wird<br />

plötzlich bewusstlos. Eine Notfallsituation kann immer und überall auftreten, auch<br />

innerhalb des <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Um in solchen Notfallsituationen angemessen<br />

Hilfe leisten zu können, werden am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> Pflichtschulungen für die<br />

Cardiopulmonale Reanimation (Herz-Kreislauf-<br />

Wiederbelegung) angeboten. Seit zwei Jahren<br />

wird die Fortbildung nach einem neuen Konzept<br />

unterrichtet, was hauptsächlich durch die Änderungen<br />

der ERC-Leitlinien* zur Reanimation<br />

(siehe Infobox 1, Seite 23) notwendig wurde.<br />

Eine besondere Herausforderungen bei der Erstellung<br />

des neuen Trainings war zusätzlich zur Änderung der<br />

ERC–Leitlinie der Wunsch der Schulungsteilnehmer<br />

nach mehr praktischen Übungen. Um dem Rechnung<br />

zu tragen wurde die Praxis deutlich aufgewertet. Das<br />

Training wird nun grundsätzlich in zwei Schulungsräumen<br />

angeboten, um genügend Platz für die praktischen<br />

Maßnahmen zu haben. Die Fortbildung in den lebensrettenden<br />

Basismaßnahmen wurde so organisiert, daß<br />

alle ca. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegedienst<br />

und der medizinischen Abteilungen an einem<br />

Training teilnehmen können.<br />

Um diese große Zahl an Mitarbeitern zu schulen, konnten<br />

mehrere Referenten gewonnnen werden. Die Mitarbeiter,<br />

die als Instruktoren tätig sind, rekrutieren sich zum<br />

größten Teil aus den Mitarbeitern Intensivstationen, der<br />

Anästhesieabteilung, der Pflegedienstleitung und der Innerbetrieblichen<br />

Fortbildung. Die Dozenten wurden in<br />

einer speziellen Fortbildung zu Instruktoren qualifiziert<br />

und stehen nun für die Pflichtschulungen bereit.<br />

Durch die Anschaffung von vier Wiederbelebungs - Basissimulatoren<br />

sowie einem AED–Trainingsgerät* (siehe<br />

Praktische Übungen sind besonders wichtig, damit die lebensrettenden<br />

Handgriffe auch in der Aufregung und Hektik des akuten Notfalls präsent<br />

sind. Deshalb werden alle 450 MitarbeiterInnen des Pfegedienstes und der<br />

medizinischen Abteilungen anhand der aktuellsten <strong>St</strong>andards geschult.


<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 23<br />

INFO 1<br />

Infobox 2) konnten auch die materiellen Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, um ein gutes Training anbieten<br />

zu können. Die Simulation der Frühdefibrillation, bei der<br />

ein Elektroschock am Brustkorb des Patienten abgegeben<br />

wird, kann in der Schulung mit einem AED–Trainingsgerät<br />

dargestellt werden. Dieses Gerät ist nicht für den<br />

Realeinsatz am Menschen hergestellt, sondern täuscht<br />

lediglich die korrekte Funktion eines „scharfen“ Gerätes<br />

vor. AED steht für Automatisierter Externer Defibrillator.<br />

Schwerpunkte beim theoretischen Teil des internen Notfalltrainings<br />

sind die Basismaßnahmen bei einem Herz-<br />

Kreislaufstillstand und die Maßnahmen bei einer plötzlich<br />

einsetzenden Verlegung der Atemwege sowie akuter<br />

Atemnot. Bei den Basismaßnahmen beim Auffinden einer<br />

leblosen Person stehen die Sicherheit, das Überprüfen<br />

des Bewusstseins sowie der Atmung, der Notruf und die<br />

Durchführung der Herz-Lungen Wiederbelebung im Focus.<br />

Auch die Seitenlage bei leblosen Personen mit vorhandener<br />

Atmung wird intensiv geübt. Es stehen bis zu<br />

sechs Trainingsstationen für das Üben der Herz-Lungen<br />

Wiederbelebung zur Verfügung. Der Ablauf zum Auffinden<br />

einer leblosen Person wird nach festem Schema ohne<br />

Unterbrechung durchgeführt. Als weitere Übung wird die<br />

sogenannte „Fehlerprotokoll Methode“ angewandt. In<br />

Dreier-Gruppen finden sich die Teilnehmer zusammen<br />

und nehmen innerhalb der Gruppe verschiedene Rollen<br />

ein. So gibt es einen Protokollführer, einen der die<br />

Herzdruckmassage durchführt sowie ein Teammitglied<br />

welches die Atemspende bei dem Patienten übernimmt.<br />

Die Gruppe führt dann den Handlungsablauf durch und<br />

der Protokollführer notiert eventuell auftretende Abweichungen<br />

vom vorgegebenen Ablauf, welche später in der<br />

Gruppe besprochen werden.<br />

Das European Resuscitation Council (ERC) oder<br />

auch der Europäische Rettungs- Rat befasst sich wissenschaftlich<br />

mit der Reanimation und dem instabilen kardiologischen<br />

Patienten im weiteren Sinne. Dies umfasst insbesondere<br />

die Förderung der Forschung, die Publikation relevanter<br />

Forschungsergebnisse, das Entwickeln und Publizieren von<br />

Behandlungsrichtlinien und Kurse für verschiedene Adressaten.<br />

Das ERC publiziert die aktuellen <strong>St</strong>andards der Reanimation<br />

(derzeit von Oktober 2010). Außerdem wird die<br />

Mitgliederzeitschrift Resuscitation herausgegeben, die ihre<br />

Schwerpunkte im notfallmedizinischen Bereich, der Pädiatrie,<br />

Neonatologie, Anästhesiologie und Kardiologie hat.<br />

Quelle: Wikipedia freie Enzyklopädie – aufgerufen am 06.05.<strong>2013</strong><br />

INFO 2<br />

Automatisierter Externer Defibrillator (AED)<br />

Der Automatisierte externe Defibrillator (AED, ugs.: „Laiendefibrillator“<br />

) ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung<br />

des Kammerflimmerns durch Abgabe von <strong>St</strong>romstößen. Im<br />

Gegensatz zu Defibrillatoren aus dem Rettungsdienst oder<br />

der Klinik sind AED`s durch ihre Bau- und Funktionsweise besonders<br />

für Laienhelfer geeignet. Der Einsatz eines automatisierten<br />

externen Defibrillators (AED) durch Laien im Rahmen<br />

der Ersten Hilfe ist rechtlich unbedenklich.<br />

BUCHTIPP: Martin Gruner „Frühdefibrillation”<br />

<strong>St</strong>umpf + Kossendey Verlag, Edewecht 2006, ISBN 3938179333<br />

Besonders interessant ist auch die letzte Übung: Hierbei<br />

werden die Basismaßnahmen bei lauter Musik vorgenommen.<br />

Zum Einen soll damit eine akustische <strong>St</strong>örung,<br />

wie sie zum Beispiel in der Disco oder an der Autobahn<br />

vorkommen kann, simuliert werden. Zum Anderen kann<br />

im Verlauf der Rhythmus der Musik als Takt angenommen<br />

werden, um die richtige Wiederbelebungsfrequenz<br />

zu halten. Als besonders geeignet hat sich international<br />

das Lied „<strong>St</strong>aying alive“ von den Bee Gees für Wiederbelebungsübungen<br />

etabliert. Die Bedeutung des Titels, aber<br />

auch der Takt sind genau das Richtige für eine Reanimation<br />

und erleichtert dem Teilnehmer das Training.<br />

Dass die praktischen Übungen besonders wichtig sind<br />

konnten die Ausbilder, die auch zum größten Teil als<br />

Mitglieder des klinikinternen Notfallteams agieren,<br />

schon in vielen realen Notfallsituationen feststellen. In<br />

Aufregung und Hektik fallen einem die lebensrettenden<br />

Handgriffe nicht direkt ein, zumal Notfallsituationen<br />

auf den Pflegestationen nicht die tägliche Routine sind.<br />

Deshalb ist der Rat der Instruktoren: „Besuchen Sie unsere<br />

Schulung und üben, üben, üben Sie. Unsere Fortbildung<br />

kann Leben retten.“<br />

VERANSTALTUNGSORTE:<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

• <strong>Limburg</strong>: Europaplatz<br />

• Bad Camberg: Amthof<br />

• Hadamar: Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna<br />

• Diez: Parkplatz toom-Markt


24 > VIA > INITIATIVE<br />

WIR SAGEN DANKE<br />

Gelungene Umsetzung: Lions-<br />

Präsident Horst Kaiser (4.v.l.)<br />

überzeugte sich davon, dass die<br />

Spende von 30.000 Euro auf der<br />

Palliativstation gut angelegt ist.<br />

Ebenfalls im Bild: Krankenpfleger<br />

Gerald Groh, Chefarzt PD Dr.<br />

Thomas Neuhaus, Geschäftsführer<br />

Guido Wernert, Horst Kaiser, Dr.<br />

Paul Weidenbusch, die Kaufmännische<br />

Direktorin Katja <strong>St</strong>reckbein<br />

und Pflegedirektorin Martina<br />

Weich. Ganz vorn: die Krankenschwestern<br />

Kerstin Conradi und<br />

Solweig Klimeck-Weber.<br />

Nachhaltige Geste und Initiative mit Weitblick:<br />

Lions ermöglichen ein besonderes Bad<br />

für Palliativpatienten<br />

Es ist eine Initiative mit Weitblick im doppelten Sinne, das<br />

neue Patientenbad auf der Palliativstation des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es: Zum Einen bedeutet es eine nachhaltige<br />

Verbesserung der pflegerischen und medizinischen Versorgung<br />

für die Patienten, zum Anderen ermöglicht es gerade<br />

diesen schwer Kranken aus dem siebten <strong>St</strong>ock der Klinik<br />

einen sehr besonderen Ausblick. Denn die komplette Liegewanne<br />

ist höhenverstellbar, so dass den Patienten beim<br />

Baden eine wunderbare Vogelperspektive ermöglicht werden<br />

kann. Eine schöne Errungenschaft besonders auch für<br />

Patienten, die sich sonst nicht mehr aufrichten können, aber<br />

auch eine große Erleichterung für die Mitarbeiter der <strong>St</strong>ation.<br />

Auch im Kontext von Entspannungs- und Aromatherapien<br />

eröffnet das Patientenbad ganz neue Möglichkeiten.<br />

auch im Film kennen: nen:<br />

www.st-vincenz.de/mediathek<br />

Ermöglicht wurde diese Einrichtung durch eine 30.000-Euro-Spende<br />

des Lions-Clubs <strong>Limburg</strong> Mittellahn. So überzeugte<br />

sich jetzt auch der Lions-Präsident und Elzer Bürgermeister<br />

Horst Kaiser von der gelungenen Umsetzung<br />

der Spendeninitiative seines Clubs. Chefarzt PD Dr. Thomas<br />

Neuhaus, Geschäftsführer Guido Wernert und die Kaufmännische<br />

Direktorin Katja <strong>St</strong>reckbein dankten für die<br />

großzügige Geste: „Die Budgetierung der Kosten reicht nur<br />

für das Notwendigste. Gerade auf der Palliativstation sind<br />

viele unserer Maßnahmen<br />

ohne externe finanzielle Unterstützung<br />

nicht zu finanzieren.<br />

Deshalb danken wir ganz<br />

Lernen Sie die<br />

Palliativstation<br />

besonders für diese außerordentliche<br />

Spende.“ In dem Gesamtbetrag von 30.000 Euro ist<br />

ein Zuschuss aus dem Distriktverfügungsfonds des Hilfswerkes<br />

der Deutschen Lions in einer Größenordnung von 5.000 Euro<br />

enthalten sowie auch ein größerer Spendenbetrag von <strong>St</strong>efan<br />

Schmidt sen. von der Fa. <strong>St</strong>efan Schmidt KG, Langendernbach.<br />

Die Unterstützung steht im Kontext des Leitworts des Clubs „We<br />

serve“, nach welchem gerade Menschen in schwierigen Lebenssituationen<br />

gefördert und gestützt werden sollen.<br />

Diesem Anspruch wird gerade der Support einer Palliativ-station<br />

besonders gerecht. Denn hier werden unheilbar kranke<br />

Menschen mit schwerwiegenden Problemen und Symptomen<br />

stationär behandelt. Ziel der Versorgung ist es, den Patienten<br />

unter größtmöglicher Lebensqualität wieder eine Betreuung in<br />

der vertrauten heimischen Umgebung zu ermöglichen – ein wesentlicher<br />

Unterschied also zu den Leitgedanken eines Hospizes.<br />

Um dies zu realisieren wird auf einer Palliativstation radikale,<br />

fast bedingungslose Patientenorientierung praktiziert. Wer hier<br />

arbeitet, muss sich selbst in Frage stellen, alte Gewohnheiten<br />

oder erlernte Muster ggf. über Bord werfen können. Denn was<br />

hier zählt ist einzig und allein der Wille des Patienten.<br />

Gerade wenn eine tumorspezifische Therapie nicht mehr möglich<br />

oder sinnvoll ist, kann in diesem „geschützten Raum“ (Pallium ist<br />

lateinisch und bedeutet der Mantel) noch viel für die Lebensqualität<br />

der Patienten getan werden. Es geht um eine würdevolle,<br />

menschliche, aber auch fachlich kompetente Begleitung in der<br />

letzten Phase des Lebens. Die stationäre palliativmedizinische<br />

Versorgung in <strong>Limburg</strong> wird in engem Kontakt.


INITIATIVE < VIA < 25<br />

KfD Wilsenroth spendet 300 Euro für die Palliativstation<br />

Ob Aromatherapie oder<br />

Kunsttherapie, ob spezielle<br />

Lagerungskissen oder der<br />

Besuch einer speziell geschulten<br />

Clownin – gerade<br />

auf der Palliativstation eines<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es gibt es<br />

viele Aktivitäten, die noch<br />

nicht den Einzug in die Budgets<br />

der Kassen gefunden<br />

haben, sprich: ganz einfach<br />

nicht refinanziert werden.<br />

Im Bild v.l.n.r.: Dr. Paul Weidenbusch, Kathrin Heinz, Gertrud Lang, Simone Plotz und Birgit Junkert<br />

vom Vorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Wilsenroth, und Chefarzt der Palliativstation,<br />

PD Dr. Thomas Neuhaus.<br />

Doch insbesondere diese für ein <strong>Krankenhaus</strong><br />

eher ungewöhnlichen Maßnahmen<br />

sind es, die den Charakter<br />

einer Palliativstation ausmachen.<br />

Denn gerade wenn eine tumorspezifische<br />

Therapie nicht mehr möglich<br />

oder sinnvoll ist, kann für die Lebensqualität<br />

der Patienten noch viel<br />

getan werden. So ist der Chefarzt der<br />

Palliativstation des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Limburg</strong>, PD Dr. Thomas<br />

Neuhaus, immer besonders dankbar,<br />

wenn er finanzielle Zuwendungen<br />

von außen speziell für diese Zwecke<br />

entgegennehmen kann: Jetzt konnte<br />

er sich über eine Spende der Frauengemeinschaft<br />

Wilsenroth (KfD) freuen,<br />

die 300 Euro, Erlöse aus Aktionen des<br />

vergangene Jahres, im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> überbrachten.<br />

Bei ihrem Besuch konnten sich die<br />

KfD-Vorstandsmitglieder gleich persönlich<br />

davon überzeugen, wie gut<br />

das Geld hier angelegt ist.<br />

PD Dr. Neuhaus dankte sehr für die<br />

großzügige Spende und machte deutlich,<br />

dass dieses Geld direkt in die Patientenversorgung<br />

einfließen werde.<br />

Info-Hotline: 0 64 31.292-4101


26 > VIA > Initiative ...<br />

Große Unterstützung für ein Lächeln: Die Dehrner Krebsnothilfe (DKHN) unterstützte jetzt den Einsatz der Clownin Rosalinde auf der Palliativstation<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Im Bild v.l.n.r.: DKNH-Vorsitzender Klaus Zubrod, Chefarzt PD Dr. Thomas Neuhaus, Palli-Clownin Rosalinde, die<br />

DKNH-Vorstandsmitglieder Monika Schneider und Heike Schmitt und im Hintergrund <strong>St</strong>ationsarzt Dr. Paul Weidenbusch.<br />

Dehrner Krebsnothilfe unterstützt Palliativ-Clownin im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

1000 Euro für die Dame in Rosa<br />

Ihrem Namen machte sie alle Ehre. Denn sie erschien als Traum in Rosa zur offiziellen<br />

Spendenübergabe der Dehrner Krebsnothilfe: Hauptperson Rosalinde,<br />

ihres Zeichens Clownin auf der Palliativstation des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

erschien natürlich in Berufskleidung. Ihr professionelles Engagement für die<br />

schwer kranken Menschen auf dieser <strong>St</strong>ation sollte gewürdigt werden, ihrem<br />

Einsatz gilt auch die stolze Spendensumme von 1000 Euro.<br />

Denn die Vorstandsmitglieder der Dehrner Krebsnothilfe<br />

hatten auch in persönlichen Erlebnissen erfahren<br />

können, wie wohltuend Rosalindes Treiben auf gerade<br />

dieser <strong>St</strong>ation sein kann: „Sie geht einfach mit einer<br />

besonderen Aura in den Raum“, beschreibt es Klaus<br />

Zubrod, Vorsitzender der Dehrner Krebsnothilfe. „Und<br />

wenn es nicht passt, dann erkennt sie das sofort und<br />

zieht sich sofort zurück.“ Das bestätigt auch Chefarzt<br />

PD Dr. Thomas Neuhaus: „Rosalinde hat ganz besondere<br />

Antennen.“ Die Clownin sei ein „echter<br />

Gewinn“ für die Arbeit auf dieser besonderen <strong>St</strong>ation.<br />

Sie habe ein sensibles Gespür dafür, die Seele<br />

zu lösen. Ihre Arbeit sei ein Aspekt der Ganzheitlichkeit,<br />

welche die Palliativarbeit ausmache: „Hier<br />

sollen die Menschen auf allen Ebenen angesprochen<br />

werden.“


... und Einsatz < VIA < 27<br />

Neuhaus dankte insbesondere auch DKNH-Vorstandsmitglied<br />

Monika Schneider, die seinerzeit den Kontakt<br />

zu Rosalinde hergestellt hatte. Auch Rosalinde selbst<br />

freute sich über die Unterstützung: „Vielen großen<br />

Dank“, strahlte die Dame in Rosa, die durchaus eine<br />

gewisse Ähnlichkeit mit der Protagonistin in Eric-Emmanuel<br />

Schmitts wunderbarem Roman aufweist – vielleicht<br />

auch deshalb, weil sie die <strong>St</strong>ation mit einem sehr<br />

besonderen, manchmal auch melancholischen Charme<br />

durcheinander wirbelt und sowohl Patienten, Angehörigen<br />

aber auch den Mitarbeitern einen Hauch von<br />

der vielbeschworenen Leichtigkeit des Seins vermittelt,<br />

trotz aller Schwere. „Rosalinde versteht es, ein Lächeln<br />

auf das Gesicht der Menschen der Palliativstation zu<br />

zaubern“, beschreibt Monika Schneider ihre Erfahrungen<br />

mit der Clownin. Gerade auf dieser <strong>St</strong>ation sei ein<br />

gutes, aufgeschlossenes Miteinander wichtig, das den<br />

Menschen in all seinen Facetten sehe. Die schnellste<br />

Verbindung zwischen den Menschen sei eben nicht das<br />

Internet, sondern ein Lächeln, so Schneider. „Rosalinde<br />

HINTERGRUND:<br />

Rosalinde heißt im wirklichen Leben Birgit Kurz und ist Diplom-<br />

Pädagogin. Hauptberuflich ist sie beim Caritasverband Gießen im<br />

ambulanten Hospizdienst und in der Palliativberatung tätig. Außerdem<br />

hat sie eine dreijährige Weiterbildung als Gesundheitsclown<br />

und diverse Kurse zur Clownsarbeit im Gesundheitswesen<br />

absolviert. Persönliche Reife, viel Erfahrung und eine fundierte<br />

Ausbildung – das alles steht hinter Rosalinde.<br />

Melancholischer Charme mit ganz besonderen Antennen für die Befindlichkeit<br />

der Patienten: Palliativ-Clownin Rosalinde, die „Dame in<br />

Rosa“ des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es...<br />

besitzt diese Gabe, gepaart mit großer Professionaliltät,<br />

Herzenswärme und Taktgefühl. Deshalb sei der<br />

DKNH-Vorstand davon überzeugt, dass die Spende gerade<br />

für Rosalindes Arbeit gut angelegt ist und eine<br />

hohe „Verzinsung“ erzielen wird. Gleichzeitig sprach<br />

sie der Ärzten, Krankenschwestern und der Palliativ-<br />

Clownin großen Dank ab: „Ihr seid Engel, auch wenn<br />

man es durch die rote Pappnase bzw. den weißen Kittel<br />

oft erst auf den zweiten Blick erkennt.“<br />

Eine Clownin braucht ein feines Gespür. Sie muss <strong>St</strong>immungen und<br />

Schwingungen ganz sensibel aufnehmen, um ihrem Gegenüber respektvoll<br />

und authentisch begegnen zu können. So geben es auch<br />

die ethischen Richtlinien für die Clownsarbeit im Gesundheitswesen<br />

vor. Es geht nicht um Selbstdarstellung oder einen Auftritt als<br />

Bühnenclown, das Geben steht im Vordergrund. Ziel ist die Aktivierung<br />

der Selbstheilungskräfte: „Ich kann und darf als Clownin<br />

etwas ausdrücken und herausstellen, was der Patient vielleicht<br />

nicht kann oder darf. Ich bin so eine Art Übersetzer für nicht geäußerte<br />

Gefühle“ – so erklärt es Birgit Kunz. Etwa ein Mal im Monat<br />

besucht sie die <strong>St</strong>ation im 7. <strong>St</strong>ock des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

und ist dort ein gern gesehener Gast – nicht nur für die Patienten,<br />

sondern auch für das Team der Palliativstation.


28 > VIA > Brustzentrum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

„ Paddeln gegen Brustkrebs“ - eine Gemeinschaftsaktion vom Brustzentrum<br />

der Frauenklinik am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> und dem Kanu-Club <strong>Limburg</strong><br />

Entspannt im Drachenboot auf der Lahn<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Mit Hau-Ruck gemeinsam ans Werk!<br />

Los geht’s lahnaufwärts Richtung Autobahnbrücke.<br />

Drachenbootfahren, gemeinsam auf der Lahn zu paddeln, Natur pur zu erleben und anschließend<br />

auf einen Drink bei einem kleinen Imbiss zusammenzusitzen – das erfreut sich<br />

bei den Patientinnen des Brustzentrums der Frauenklinik am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> großer<br />

Beliebtheit. In diesem Jahr ging es bereits in die dritte Saison der von <strong>Krankenhaus</strong> und<br />

Kanu-Club gemeinsam ins Leben gerufenen Initiative „Paddeln gegen Brustkrebs“ .<br />

Dabei geht es nicht um Hochleistungssport. Im Vordergrund<br />

steht vor allem die gemeinsame Aktion, die<br />

gemeinschaftliche Unternehmung, rauszugehen, soziale<br />

Kontakte zu pflegen, Spaß zu haben, einen freien Kopf<br />

zu bekommen, sich gut zu fühlen ...<br />

Zwischen Mai und Oktober treffen sich jeden Donnerstag<br />

zwischen zehn und 20 Patientinnen des Brustzentrums<br />

und Frauen, die sich mit ihnen solidarisieren, um für<br />

rund eine <strong>St</strong>unde dem Alltag zu entfliehen, ein bisschen<br />

Urlaubsgefühle aufkommen zu lassen, zu entspannen und<br />

auf der Lahn zu paddeln. Wer hier mitmachen möchte,<br />

muss nicht unbedingt paddeln können. Die richtige Technik<br />

wird durch erfahrene Trainer vermittelt. Die Gruppe<br />

der Paddlerinnen ist offen für jede, die Lust hat mitzumachen.<br />

Manche Frauen kommen regelmäßig, andere gelegentlich.<br />

Die Teilnahme ist nicht an eine Mitgliedschaft<br />

im Verein gebunden. Und nach dem Paddeln folgt dem<br />

sportlichen Vergnügen meist auch ein kulinarisches ...<br />

Die <strong>Limburg</strong>er Paddlerinnen treffen sich von Mai bis zu<br />

den Herbstferien jeden Donnerstag 18 Uhr am Bootshaus<br />

vom „Kanu-Club <strong>Limburg</strong>“ an der Lahn, Eschhöfer<br />

Weg 2. Die Bootsausrüstung wird zur Verfügung gestellt.<br />

Mitzubringen sind lediglich sportliche Kleidung und gegebenenfalls<br />

Wechselkleidung. Die Teilnahme ist nicht<br />

mit einer Mitgliedschaft im Verein verbunden.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen über www.kc-limburg.de<br />

sowie bei der Trainerin, Marion Kirschner-Schmidt,<br />

Telefon (0 64 83) 71 70 und Rolf Brilatus,<br />

Organisator, Telefon (01 62) 4 88 44 66,<br />

Mail: familie@brilatus.info<br />

Der Drachenkopf


Brustkrebs bewegt < VIA < 29<br />

Sie alle trugen dazu bei, dass die Modenschau<br />

zu einem gelungenen Abend wird.<br />

Patientinnen des Brustzentrums zeigten<br />

die neuesten Trends bei Bademode und Dessous<br />

Eine Modenschau mit sonnigem Ausblick<br />

Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />

Mit diesen Modellen setzt sich „frau“ an <strong>St</strong>rand<br />

und Pool gekonnt in Szene.<br />

Lernen Sie das<br />

Brustzentrum<br />

auch im Film kennen: nen:<br />

www.st-vincenz.de/mediathek<br />

Was „frau“ in diesem Jahr so trägt, wenn es an den <strong>St</strong>rand oder ins Schwimmbad geht, das<br />

zeigten im Rahmen einer stimmungsvollen Modenschau wieder Patientinnen des Brustzentrums<br />

im „frauenReich“, wo Geschäftsführerin Daniela Wüst und ihr Team die BesucherInnen<br />

mit Getränken und kleinen Snacks verwöhnten. Veranstaltet wurde der Abend vom Brustzentrum<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in Zusammenarbeit mit dem Sanitätshaus Wittlich.<br />

Auch in diesem Jahr zeigten sich die Models professionell<br />

gestylt auf dem „Catwalk“. Während Kosmetikerin<br />

Maria Lena vom Kosmetikinstitut „la beauté“ kurz vor<br />

Veranstaltungsbeginn für das passende Make-up der<br />

Models sorgte, wurden sie von Christina Hohlwein und<br />

Janine Fois von „haarwelt“ aus Niederselters frisiert.<br />

Auf dem Laufsteg zu sehen waren attraktive Dessous<br />

und die neuesten Trends in der Bademode, die nicht nur<br />

brustoperierte Frauen begeistern, präsentiert von selbst<br />

von Brustkrebs betroffenen Patientinnen. Marion Krämer,<br />

Ursula Gemeinder, Monika Schneider und Helga Heinen<br />

zeigten mit Eleganz und Charme die Höhepunkte der aktuellen<br />

Saison. Leuchtende<br />

Farben beherrschen die<br />

Bademode der Saison.<br />

Ob unifarben oder apart<br />

gemustert, ob sportlich<br />

oder elegant – für jeden<br />

Geschmack war etwas<br />

dabei. Besondere Highlights:<br />

Dekorative Accessoires,<br />

schicke Trägerlösungen<br />

und attraktive<br />

Rückenausschnitte. Alle<br />

Modelle der Präsentation<br />

von Tankini, Badeanzug & Co sind hochwertig - teils<br />

nahtlos, mit oder ohne Bügel und auch mit speziellen<br />

Polsterungen - verarbeitet. So sieht „frau“ gut aus und<br />

fühlt sich sicher, so dass auch das Flanieren am <strong>St</strong>rand<br />

Spaß macht. U nd pfiffige Tankini-Formen sind für<br />

<strong>St</strong>rand und Pool ideal.<br />

Waltraud Jung, E-Piano, aus Elz und Ursula Sauer, Geige,<br />

aus <strong>Limburg</strong>-Ahlbach, rundeten die Modenschau musikalisch<br />

ab und untermalten das Programm mit klangvollen<br />

<strong>St</strong>ücken, wodurch entspannende Kaffeehausatmosphäre<br />

entstand. Durch den Abend führte Petra Scheuer-Müller<br />

vom Sanitätshaus Wittlich. Im Rahmen ihrer Moderation<br />

gab sie interessante Hinweise zu den verschiedenen Modellen,<br />

verwies auf speziell verarbeitete Materialien und<br />

gab wertvolle Tipps zum richtigen Umgang und Pflege.<br />

TIPPS ZUR PFLEGE<br />

• Nasse Badeanzüge nicht nass in Handtuch oder Tüte wickeln, auch nicht<br />

in der Tasche liegen oder in der Sonne trocknen lassen. Man sollte sie<br />

nach jedem Gebrauch mit lauwarmem Wasser sorgfältig abspülen.<br />

• Bügel-BHs sollten möglichst in Wäschesäckchen gewaschen werden,<br />

weil sich unter Umständen der Metallbügel aus dem <strong>St</strong>off herauslösen<br />

und in der Waschmaschine zu Schäden führen kann.<br />

• Beim Waschen insbesondere weißer BHs sollte man auf Weichspüler<br />

verzichten, da dies ansonsten zu Farbveränderungen führen kann. Auch<br />

Badekleidung nicht mit Weichspüler behandeln, da die Fasern sonst an<br />

Elastizität verlieren.


30 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Visite im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

Abgestimmte Versorgung<br />

für die Menschen der Region<br />

CDU-Landtagskandidaten besuchten Zentralklinikum auf dem Schafsberg<br />

CDU-Landtagskandidaten besuchten Zentralklinikum auf dem Schafsberg:<br />

Hier im Bild v.r.n.l.: Christian Wendel, stv. Landtagskandidat für<br />

den Wahlkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg I, Andreas Hofmeister und Joachim<br />

Veyhelmann, die beiden designierten CDU-Landtagskandidaten für<br />

die Wahlkreise <strong>Limburg</strong> I und II, Gabriele Polizzi, Krankenschwester<br />

der Tagesklinik, der Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, PD Dr. Joachim<br />

Hillmeier, und Geschäftsführer Guido Wernert.<br />

Krankenhäuser können nicht nur medizinisch und<br />

pflegerische Gesundheitsdienstleister sein, sondern<br />

auch kreative Organisationen, die vorausschauend<br />

die Gesundheitsversorgung von morgen gestalten.<br />

Dies haben die Verantwortlichen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH erst kürzlich gemeinsam<br />

mit ihren Kooperationspartnern beim ersten<br />

<strong>Limburg</strong>er Zukunftsforum eindrucksvoll demonstriert.<br />

Wie dies in der Praxis aussieht, das wollten<br />

unmittelbar im Anschluss an die gesundheitspolitische<br />

Großveranstaltung die beiden designierten<br />

CDU-Landtagskandidaten für die Wahlkreise <strong>Limburg</strong><br />

I und II, Joachim Veyhelmann und Andreas<br />

Hofmeister, sowie Christian Wendel, stv. Landtagskandidat<br />

für den Wahlkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg I,<br />

direkt vor Ort in Augenschein nehmen. Zusätzlich<br />

zur Visitation der Kernbereiche der Klinik führten<br />

sie Gespräche über die künftige ärztliche Versorgung<br />

auf dem Land im Allgemeinen sowie über<br />

nachhaltige <strong>St</strong>rukturveränderungen in der Patientenversorgung<br />

im Besonderen.<br />

Zwingend war in diesem Kontext der Besuch der Zentralen<br />

Notaufnahme, wo an 365 Tagen im Jahr mit kontinuierlich<br />

weit steigender Tendenz durchschnittlich 81<br />

Notfallpatienten am Tag und rund 28.000 Patientenkontakte<br />

pro Jahr bewältigt werden. Der Ärztliche Direktor<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, PD Dr. Joachim<br />

Hillmeier, erläuterte den Politikern die Abläufe in diesem<br />

Dreh- und Angelpunkt der Klinik. Besonders interessierte<br />

die Politiker das Modell zur Ersteinschätzung<br />

der Patienten, das sog. „Manchester Triage System“<br />

(MTS). Hierbei handelt es sich um ein strukturiertes<br />

Verfahren zur Beurteilung von Notfallpatienten, kurzum<br />

ein medizinisches Allround-Management, das dem<br />

Patienten gezielte und individuellere Versorgung und<br />

Betreuung garantieren soll. Diese seit Jahren am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> praktizierte Ersteinschätzung ist gleichzeitig<br />

Garant für eine Erhöhung der medizinischen Versorgungssicherheit,<br />

so Hillmeier. Denn aus einer großen<br />

Zahl von zu behandelnden Patienten könnten damit<br />

zuverlässig diejenigen herausgefiltert und identifiziert<br />

werden, die am schwersten erkrankt oder verletzt sind<br />

und daher zuerst behandelt werden müssen.<br />

Geschäftsführer Guido Wernert verwies auf die Anstrengungen<br />

der Klinik, schon die Anfahrt für Patienten und<br />

Rettungsteams möglichst optimal zu gestalten. So wurden<br />

Möglichkeiten geschaffen, die Patienten sowohl liegend,<br />

als auch sitzend in das <strong>Krankenhaus</strong> einzuliefern.<br />

Zusätzlich bescherte der Umzug der Tagesklinik aus dem<br />

Erdgeschoss der Zentralen Notaufnahme einen weiteren<br />

Patientenvorteil: Zwei zusätzliche Behandlungsplätze<br />

unterstützen zusätzlich zum Triage-System die zügigere<br />

Versorgung der Notfälle.<br />

Das Resümee der Politiker fiel nach dieser eindrucksvollen<br />

Demonstration eindeutig aus: „Das <strong>Krankenhaus</strong> als<br />

lebendiger Organismus muss seine Gegebenheiten immer<br />

wieder den aktuellsten therapeutischen, aber auch<br />

organisatorischen Notwendigkeiten anpassen - insbesondere<br />

wenn es gilt, ein Einzugsgebiet von rund 30<br />

Kilometern auf medizinisch anspruchsvollem Niveau<br />

gut zu versorgen.“ Die Menschen der Region vertrauten<br />

einer funktionierenden Gesundheitsversorgung auf<br />

hohem Niveau – dies gelte es seitens der Politik mit<br />

solidem Fundament zu untermauern, versicherten Veyelmann,<br />

Wendel und Hofmeister.


Aktuell < VIA < 31<br />

GESUNDHEITSZENTRUM ST. ANNA<br />

HADAMAR<br />

Anbieter für orthopädische Schuhtechnik und Spezialschuhe<br />

ist nun im Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna angesiedelt<br />

Profis für gesunde und kranke Füße<br />

JETZT NEU<br />

Das Spektrum der Angebote im Gesundheitszentrum <strong>St</strong>.<br />

Anna Hadamar wurde erneut erweitert: Seit April <strong>2013</strong><br />

ist dort die Firma Brast Orthopädie Schuhtechnik GmbH<br />

angesiedelt. Das bereits seit 1898 bestehende Unternehmen<br />

bietet ein umfassendes Leistungsspektrum an.<br />

Neben der orthopädischen Einlagenversorgung und der<br />

Herstellung von orthopädischen Schuhen nach Maß werden<br />

auch Kompressions- und Bandagenversorgung angeboten.<br />

Besonders interessant im Kontext des Gesamtangebots im<br />

Gesundheitszentrum ist nach Ansicht der Verantwortlichen<br />

auch der Schwerpunkt zur Versorgung von Diabetikern:<br />

Jeder Werkstattmitarbeiter ist speziell geschult und zertifiziert,<br />

ein Diabetesmanagementsystem gewährleistet die<br />

Versorgung der Patienten nach aktuellsten <strong>St</strong>andards.<br />

Die Brast Orthopädie Schuhtechnik GmbH ist jedoch nicht<br />

ausschließlich für Patienten interessant: Denn das Unternehmen<br />

ist auch in der orthopädischen Sportversorgung sehr<br />

aktiv. Mitgeschäftsführer Achim Laux: „Wir haben uns sehr<br />

speziell auch auf Wanderer, Bergsportler und Kletterer sowie<br />

Läufer spezialisiert.“ In diesem Zusammenhang ist Laux besonders<br />

stolz darauf, dass gleich zwei große und namhafte<br />

Schuhhersteller dem Hadamarer Unternehmen die komplette<br />

Garantie- und Reklamationsabwicklung anvertraut haben.<br />

Dass bedeutet: Jeder deutsche Händler liefert fehlerhafte Ware<br />

dieser Hersteller zur Überprüfung nach Hadamar.<br />

Nach Ansicht des Geschäftsführers der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Guido Wernert, stellt die Ansiedelung<br />

des Unternehmens eine ideale Ergänzung und Erweiterung<br />

im Leistungsangebot des Gesundheitszentrums<br />

dar: „Insbesondere durch die mögliche Zusammenarbeit mit<br />

den auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisierten MVZ im<br />

Jetzt ist auch professionelle Orthopädietechnik im Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna angesiedelt,<br />

hier im Bild ein Gratulationscours zur Eröffnung. Im Bild v.l.n.r.: Die drei Gesellschafter der<br />

Orthopädietechnik Brast, Herbert Brast, Thomas Brast und Achim Laux, daneben Bürgermeister<br />

Ruoff, Dr. Christian Barnikel vom MVZ Orthopädie am Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna, MVZ-Geschäftsführerin<br />

Katja <strong>St</strong>reckbein, Guido Wernert als Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH und Hans Beresko als Vorsitzender des Franz-Gensler`schen <strong>St</strong>iftungsfonds.<br />

Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna ist es ein Gewinn, dass wir<br />

die Brast Orthopädie Schuhtechnik GmbH nun mit im Boot<br />

haben. Nach seiner Überzeugung ist das Ziel, in Hadamar<br />

eine wohnortnahe Bündelung medizinischen und therapeutischen<br />

Spezialwissens anzusiedeln mit diesem Neuzugang<br />

wieder einen großen Schritt voran gekommen: „Wir<br />

können mit Fug und Recht behaupten, dass im Gesundheitszentrum<br />

<strong>St</strong>. Anna eine beachtliche Konzentration von<br />

Diagnose und Therapie auf hohem Niveau angesiedelt ist:<br />

„Es freut uns, gerade hier im ländlichen Raum ein solch<br />

differenziertes Angebot vorhalten zu können.“<br />

INFO<br />

Über das gesamte Angebot des medizinisch-therapeutischen<br />

Leistungsspektrums im Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna werden<br />

sich interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rahmen<br />

eines Tags der offenen Tür voraussichtlich am Samstag,<br />

14. September <strong>2013</strong> informieren können.


32 > VIA > GIRLs & BOYs DAY<br />

Eines hat der Girls‘ Day ganz sicher gezeigt: Die im <strong>Krankenhaus</strong> vertretenen Berufe insgesamt,<br />

ganz besonders aber der des Mediziners, haben bei Mädchen und Jungen, die sich Gedanken<br />

über ihre berufliche Zukunft machen, an Attraktivität nichts eingebüßt. Girls und Boys waren<br />

begeistert vom Zukunftstag, der in diesem Jahr zum siebenten Mal im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

stattgefunden hat.<br />

Mädchen und Jungen vom<br />

Girls‘ und Boys‘Day à la <strong>Vincenz</strong> begeistert<br />

Voller Erwartungen waren in diesem Jahr 18 Mädchen und<br />

sechs Jungen zum Girls‘ und Boys‘Day auf den Schafsberg<br />

gekommen, um die Gelegenheit zu nutzen, einen Tag<br />

lang hineinzuschnuppern in die Berufswelt eines Schwerpunkt-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Und sie wurden nicht enttäuscht.<br />

Kirsten Olsen hieß die Schüler an der Pforte willkommen.<br />

Ausgestattet mit speziellen Girls‘ und Boys‘Day-T-Shirts<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es machten sie sich in Begleitung<br />

jeweils eines <strong>Vincenz</strong>-Mitarbeiters auf den Weg<br />

in die verschiedenen Abteilungen des <strong>Krankenhaus</strong>es. In<br />

kleinen Gruppen erkundeten sie die Arbeitsbereiche von<br />

Ärzten, Assistenten und Pflegern, durften bei OPs zusehen,<br />

erlebten im <strong>St</strong>udio des hauseigenen Senders <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Kanal, wie eine Sendung entsteht und staunten, was für<br />

eine aufwendige Technik hinter den Kulissen den <strong>Krankenhaus</strong>betrieb<br />

am Laufen hält.<br />

Überall im Haus spielt moderne Technik eine wichtige Rolle<br />

– dies merkten die Girls und Boys ganz besonders in der<br />

Radiologie. Dort zeigte ihnen Chefarzt Dr. Thomas Heß<br />

den Schockraum und erklärte, was passiert, wenn man<br />

nach einem Notfall vom Notarzt eingeliefert wird. Der Radiologe<br />

stellte den Girls diverse Röntgengeräte vor und<br />

erläuterte den Unterschied der verschiedenen darstellenden<br />

Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie und<br />

MRT. Am Ultraschallgerät durften sie sich sogar gegenseitig<br />

untersuchen, was die Schülerinnen natürlich gern in<br />

Anspruch nahmen. Gerade die vielfältigen medizinischen<br />

und technischen Aspekte in der Tätigkeit der Radiologen<br />

kamen bei den Girls gut an. „Mit jedem Verfahren versuchen<br />

wir, Erklärungen für die Beschwerden der Patienten<br />

zu finden“, erklärte ihnen der Radiologe. „Zu unseren Aufgaben<br />

als Mediziner gehört aber nicht nur das Erstellen einer<br />

Diagnose und eine Therapieempfehlung, sondern auch<br />

dies alles dem Patienten mit klaren Worten so zu erklären,<br />

dass bei ihm keine Angst aufkommt.“<br />

60 000 radiologische Untersuchungen werden jährlich<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> durchgeführt und zu jeder wird ein Befund<br />

geschrieben, erfuhren die Mädchen. So entstehen<br />

entsprechend zahlreiche Röntgenbilder - aber sie werden<br />

In der Gynäkologie durften die Girls Kinderkrankenschwester und<br />

<strong>St</strong>illberaterin Brigitte Martin bei ihrer Arbeit über die Schulter und<br />

jungen Müttern bei der Säuglingspflege zuschauen.


GIRLs & BOYs DAY < VIA < 33<br />

Dr. Thomas Heß, Chefarzt der Radiologie, zeigte den Girls bei einem<br />

Rundgang durch seine Abteilung, wie Röntgen, Ultraschall und Co.<br />

funktionieren.<br />

Einen aufregenden Tag erlebten die 22 Mädchen und Jungen beim Girls‘<br />

und Boys‘ Day im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Kirsten Olsen hatte die<br />

Schüler an der Pforte willkommen geheißen und jeder und jedem sein<br />

mit Namen bedrucktes T-Shirt überreicht, das ihn als Teilnehmer des<br />

Aktionstages auswies.<br />

nicht mehr wie früher auf Folien abgebildet, sondern digital<br />

erstellt und auf Bildschirmen angeschaut. In etwa 32<br />

Sitzungen pro Woche treffen sich die Radiologen im so<br />

genannten Demoraum der Radiologie mit Medizinern aus<br />

anderen Abteilungen des <strong>Krankenhaus</strong>es und beraten zum<br />

Wohle der Patienten, erklärte Dr. Thomas Heß.<br />

Einen aufregenden Boys‘ Day erlebten auch die Jungen,<br />

die sich in der Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin<br />

von Chefärztin Prof. Dr. Dorothee Bremerich<br />

umsehen durften. Sie nahmen den Notarzt- und<br />

Rettungswagen unter die Lupe und ließen sich alles ganz<br />

genau erklären, denn wann bietet sich einem schon mal<br />

eine solche Gelegenheit! Beeindruckt waren auch die Girls<br />

in der Abteilung Gynäkologie. Hier durften sie miterleben,<br />

wie die Kinderkrankenschwester und <strong>St</strong>illberaterin<br />

Brigitte Martin jungen Müttern Hilfestellung beim Waschen,<br />

Wickeln und Anziehen ihrer neugeborenen Babys<br />

gab. Auch in den anderen Abteilungen war der Mädchenund<br />

Jungen-Zukunftstag ein großer Erfolg, die Girls und<br />

Boys schwer beeindruckt davon, dass sie so hautnah den<br />

<strong>Krankenhaus</strong>betrieb erleben durften, dass die Berufe im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> tatsächlich so spannend sind und wie das<br />

Zusammenspiel aller funktioniert.<br />

In der Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin gewannen die Boys Einblick<br />

in die verschiedenen Aufgaben der Anästhesisten. Hier im Bild: Dritte von<br />

rechts mit Chefärztin Prof. Dr. Dorothee Bremerich und Dr. Benedict Schäfer, Weiterbildungsassistent<br />

in der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Zweiter<br />

von links).<br />

INFO: GIRLS‘DAY UND BOYS‘DAY<br />

Am Girls‘Day öffnen vor allem technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen<br />

und Forschungszentren in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der Klasse 5. Die Mädchen lernen auf diese Weise<br />

Ausbildungsberufe und <strong>St</strong>udiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen, in denen Frauen bisher eher<br />

selten vertreten sind. Auch begegnen sie weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft oder Politik. Der Girls‘Day ist<br />

das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem <strong>St</strong>art der Aktion im Jahr 2001 haben bei einer stetig steigenden<br />

Zahl an Veranstaltungen insgesamt über 1.000.000 Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2012 erkundeten mehr als 115.000 Mädchen<br />

Technik und Naturwissenschaften. Mehr als 9.500 Unternehmen und Organisationen beteiligten sich an dem Aktionstag.<br />

Parallel zum Girls‘Day gibt es seit 2011 auch offiziell einen Boys‘Day, an dem Jungen einen Schnupperpraktikumstag in eher frauenspezifischen<br />

Berufen absolvieren können. Dazu zählen insbesondere Berufe im Sozialwesen, in der Pädagogik sowie Heil- und<br />

Pflegeberufe. Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> ist der Boys‘Day seit 2009 etabliert.


34 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Zweiter Platz für das Team der <strong>Vincenz</strong>-Pharmazie<br />

Besonders empfehlenswerte<br />

Ausbildungsapotheke<br />

Besondere Auszeichnung für die Apotheke des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es: das Team unter Chefapotheker<br />

Klaus Schmidt wurde jetzt mit dem zweiten<br />

Platz im Wettbewerb „Besonders empfehlenswerte<br />

Ausbildungsapotheke“ ausgezeichnet. Der Bundesverband<br />

der Pharmaziestudierenden in Deutschland<br />

(BPhD) hatte den Wettbewerb ausgeschrieben, Ausbildungsapotheken<br />

in ganz Deutschland wurden von<br />

den Pharmazeuten im Praktikum bewertet. Herausragende<br />

Förderung und Weiterbildung wird der <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Apotheke<br />

mit dem Zertifikat attestiert. „Die ausgezeichneten<br />

Apotheken stehen beispielhaft für eine<br />

zukunfts- und richtungsweisende pharmazeutische<br />

Ausbildung“, so BPhD-Sprecher Thomas Bammert.<br />

Bei der <strong>Vincenz</strong>-Apotheke wurde insbesondere die persönliche<br />

Betreuung durch Apothekenleiter Klaus Schmidt hervorgehoben.<br />

Außerdem wurde das eigenständige Arbeiten, der Dialog<br />

mit Ärzten und die Beratung durch das Fachpersonal hervorgehoben.<br />

Zudem bewerteten die angehenden Pharmazeuten<br />

positiv, dass sie in <strong>Limburg</strong> Einblick in alle Bereiche der <strong>Krankenhaus</strong>apotheke<br />

bekommen: von der Zytostatikaherstellung<br />

über parenterale Ernährung, Rezepturen und Arzneimittelberatung<br />

bis hin zu <strong>St</strong>ationsbegehungen. Ferner wurden die vielfältigen<br />

Fortbildungsmöglichkeiten und last but not least das<br />

angenehme Betriebsklima in der <strong>Vincenz</strong>-Apotheke hervorgehoben!<br />

Kein Wunder, dass Chefapotheker Klaus Schmidt das Lob<br />

nur im Team entgegennahm (siehe Foto).<br />

EINLADUNG ZUM<br />

MITARBEITERFEST<br />

mit bayerischem Buffet<br />

Freitag, 6. September <strong>2013</strong><br />

Ab 15:00 Uhr – Open End –<br />

am neuen Logistik- und Servicezentrum<br />

TALENTSCHUPPEN<br />

Da in unserem großen Mitarbeiterteam sicher viele große verborgene Talente schlummern, freuen wir uns<br />

über Ihre Programmvorschläge! Diese können Sie einreichen bei unserer Betriebsratsvorsitzenden Frau<br />

Gaby Schäfer, Mail: g.schaefer@st-vincenz.de oder unter Telefon: 0 64 31. 292-4676.<br />

BESICHTIGUNG<br />

Die Mitarbeiter der Technik werden Führungen durch das neue Logistikzentrum anbieten.<br />

MUSIK Tanzkapelle „Take Two & Ania"


Personalia < VIA < 35<br />

Ruhestand:<br />

PERSONALNACHRICHTEN<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Moghimi, Reza Med. Klinik 01.04.<strong>2013</strong><br />

Rahmati, Elham Neurologie 01.04.<strong>2013</strong><br />

Braun, Sandra Radiologie 01.04.<strong>2013</strong><br />

Salska-Navarro, Marta Med. Klinik 01.04.<strong>2013</strong><br />

Märzheuser, Viviane <strong>St</strong>ation 2 West 01.04.<strong>2013</strong><br />

Wühr, Tamara <strong>St</strong>ation 7 Ost 01.04.<strong>2013</strong><br />

Helfrich-Jechel, Andrea Zentralarchiv 16.04.<strong>2013</strong><br />

Müller, Silke PSC 01.05.<strong>2013</strong><br />

Lang, Bianca <strong>St</strong>ation 7 West 01.05.<strong>2013</strong><br />

Morar, Floarea <strong>St</strong>ation 3 Ost 01.05.<strong>2013</strong><br />

Winkler, Natascha <strong>St</strong>ation IDI 01.05.<strong>2013</strong><br />

Apatschanow, Eugenia Zentralsterilisation 01.05.<strong>2013</strong><br />

Sipek, Miroslav Anästhesie 01.06.<strong>2013</strong><br />

Sipkova, Marketa Med. Klinik 01.06.<strong>2013</strong><br />

Hlatky Dr., Peter Allgemeinchirurgie 01.06.<strong>2013</strong><br />

Ludwig-Pistor, Tanja <strong>St</strong>ation 4 West 01.06.<strong>2013</strong><br />

Jubiläen April bis Juni <strong>2013</strong>:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Ulandowski, Christian <strong>St</strong>ation 2 West 01.04.<strong>2013</strong> 10<br />

Pötz, Eveline Radiologie 01.04.<strong>2013</strong> 20<br />

Reichelt, Ursula <strong>St</strong>ation E West 01.05.<strong>2013</strong> 20<br />

Weller, Michaela <strong>St</strong>ation 2 Ost 01.05.<strong>2013</strong> 20<br />

Muth, Walter Zentralsterilisation 01.04.<strong>2013</strong> 25<br />

Hehseler, Bernd <strong>St</strong>ation 7 West 01.04.<strong>2013</strong> 30<br />

Leber, Elke <strong>St</strong>ation 5 Ost 01.04.<strong>2013</strong> 30<br />

Otolski, Dariusz <strong>St</strong>ation 5 Ost 01.04.<strong>2013</strong> 30<br />

Dillmann, Ralf <strong>St</strong>ation 5 Ost 01.04.<strong>2013</strong> 30<br />

De Marco, Simone <strong>St</strong>ation U Ost 01.04.<strong>2013</strong> 30<br />

Schmidkunz, Udo <strong>St</strong>ation 6 Ost 01.04.<strong>2013</strong> 40<br />

Diefenbach, Margret Unfallchirurgie 03.05.<strong>2013</strong> 40<br />

NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />

Henninger, Maria <strong>St</strong>ation 1 West 30.06.<strong>2013</strong><br />

Reusch, Maria <strong>St</strong>ation 2 West 31.05.<strong>2013</strong><br />

Korten, Annama <strong>St</strong>ation 7 Ost 30.04.<strong>2013</strong><br />

ST. VINCENZ-KRANKENHAUS <strong>Limburg</strong><br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH – Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen


36 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

und die besten Wünsche für die Zukunft der VIA-Kinder an:<br />

• Nadine Krick von <strong>St</strong>ation 6 Ost zur Geburt ihres Sohnes Henry Jano am 24.03.<strong>2013</strong>.<br />

• Sabrina Schulte vom Controlling zur Geburt ihrer Tochter Marlene am 21.05. <strong>2013</strong>.<br />

• Natascha Reuth von <strong>St</strong>ation 2 West zur Geburt ihres Sohnes Luca am 22.05.<strong>2013</strong>.<br />

• Christina Damm von <strong>St</strong>ation 4 West zur Geburt ihres Sohnes Marvin am 24.05.<strong>2013</strong>.<br />

• Sabine Kim von der IDI (interdisziplinäre Intensivstation) zur Geburt ihres Sohnes<br />

Leonard Kyu am 07.06.<strong>2013</strong>.<br />

• Anne Wangard von <strong>St</strong>ation U Ost zur Geburt ihrer Tochter Marie am 14.06.<strong>2013</strong>.<br />

Von Herzen alles Gute!<br />

Print wirkt!<br />

Bereits ab 140.- EUR zzgl. Mwst.<br />

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Mehr Informationen: Telefon: 0 64 31. 292 4103


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